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Titel – Pfarrinventar


































Titel – Jahrbuch

Název:
Das älteste Egerer Stadtsteuerbuch vom Jahre 1390 (Jahrbuch des Vereines für Geschichte der Deutschen in Böhmen)
Autor:
Siegl, Karl
Rok vydání:
1929
Místo vydání:
Praha
Česká národní bibliografie:
Počet stran celkem:
35
Obsah:
- 65: Titel – Pfarrinventar
- 99: Titel – Jahrbuch
upravit
Strana 65
— 65 — rr2 Das älteste Pfarrinventar der St. Niklas- * lirche in Eger. (Mit einem Photogramm.) Von Dr. Karl Siegl. In einer Urkunde König Heinrichs IV. vom 13. Jänner 1061 wird Eger, nur elf Jahre später als Nürnberg, erstmals als Ort erwähnt, und es ist mit Grund anzunehmen, daß zu dieser Zeit auch schon die ehemalige Johanniskirche am Johannisplatze bestanden haben mag. über dem westlichen Eingang dieser im Jahre 1809 abgebrannten und drei Jahre später vollständig abgebrochenen Kirche befand sich ein Inschriftenstein, von welchem das Stadtar- chiv zwei übereinstimmende Abbildungen besitzt. Diese zeigen ein Andreaskreuz, eine kelchartige Zeichnung, mehrere wagrechte Striche und elf in dret Reihen übereinandergestellte kleine Qua drate. Diese merkwürdigen Hierogliphen wurden von älteren Chronisten für altfränkische Zahlzeichen gelesen und dahin auf gelöst, daß die Kirche im Jahre 731 erbaut und 740 mit einem Priester versehen worden ist1). Ist diese Lesung auch keineswegs verläßlich, so stünde sie doch mit der Annahme nicht im Wider- spruch, daß das Christentum im 8. Ihdt. auch im Egerlande Ein- gang gefunden habe, und es leße sich vermuten, daß um dtese S Zeit in Eger, dr Metropole des Egerlandes, das erste Gotteshaus errichtet wurde. In frühester Zeit war Eger noch auf den heutigen Johannis- platz und die hier einmündenden, an die Burg sich anlehnenden Gassen beschränkt. Eine Mauer, die sich von der Eger aufwärts durch die heutige Stetngasse und dann wetter in der Gegend der heutigen Brudergasse bis zur Burg hinzog und dann wieder zur Eger hinabsenkte, umschloß diese älteste Ansiedlung. 1) Dieser Inschriftenstein lag noch in den fünfziger Jahren des vortgen Jahrh. in etnem Gewölbe des mittleren Rathauses, ist seither verschwunden und wohl bet etnem Umbau dieses Hauses mit vermauert worden.
— 65 — rr2 Das älteste Pfarrinventar der St. Niklas- * lirche in Eger. (Mit einem Photogramm.) Von Dr. Karl Siegl. In einer Urkunde König Heinrichs IV. vom 13. Jänner 1061 wird Eger, nur elf Jahre später als Nürnberg, erstmals als Ort erwähnt, und es ist mit Grund anzunehmen, daß zu dieser Zeit auch schon die ehemalige Johanniskirche am Johannisplatze bestanden haben mag. über dem westlichen Eingang dieser im Jahre 1809 abgebrannten und drei Jahre später vollständig abgebrochenen Kirche befand sich ein Inschriftenstein, von welchem das Stadtar- chiv zwei übereinstimmende Abbildungen besitzt. Diese zeigen ein Andreaskreuz, eine kelchartige Zeichnung, mehrere wagrechte Striche und elf in dret Reihen übereinandergestellte kleine Qua drate. Diese merkwürdigen Hierogliphen wurden von älteren Chronisten für altfränkische Zahlzeichen gelesen und dahin auf gelöst, daß die Kirche im Jahre 731 erbaut und 740 mit einem Priester versehen worden ist1). Ist diese Lesung auch keineswegs verläßlich, so stünde sie doch mit der Annahme nicht im Wider- spruch, daß das Christentum im 8. Ihdt. auch im Egerlande Ein- gang gefunden habe, und es leße sich vermuten, daß um dtese S Zeit in Eger, dr Metropole des Egerlandes, das erste Gotteshaus errichtet wurde. In frühester Zeit war Eger noch auf den heutigen Johannis- platz und die hier einmündenden, an die Burg sich anlehnenden Gassen beschränkt. Eine Mauer, die sich von der Eger aufwärts durch die heutige Stetngasse und dann wetter in der Gegend der heutigen Brudergasse bis zur Burg hinzog und dann wieder zur Eger hinabsenkte, umschloß diese älteste Ansiedlung. 1) Dieser Inschriftenstein lag noch in den fünfziger Jahren des vortgen Jahrh. in etnem Gewölbe des mittleren Rathauses, ist seither verschwunden und wohl bet etnem Umbau dieses Hauses mit vermauert worden.
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— 66 — Im 11. und 12. Jahrh. erfolgte ein mächtiger Zustrom von auswärts, die alte Ansiedlung dehnte sich mehr nach Osten und Süden aus, es entstanden im 12. Jahrh. der heutige Marktplatz und die umliegenden Gassen; das alte Johanniskirchlein erwies sich bet der zunehmenden Bevölkerung als viel zu klein und man schritt noch im 12. Jahrh. an den Bau der heutigen St. Niklas- kirche. Das Jahr ihrer Gründung ist unbekannt. Die Chronisten Huß und Prökl wollen allerdings aus drei an der Basis des nörd lichen Presbiteriumspfeilers angebrachten und noch bis zum Jahre 1894 ersichtlich gewesenen Würfelkanten die Jahreszahl, 1111 heransgelesen haben, doch habe ich bereits in meinem Auf- satze: "Zur Jahreszahl 1111 in der Egerer St. Niklaskirche.“2) auf die Unmöglichkeit dieser Lesung hiugewiesen. Die arabischen Zif- fern kannte man damals noch gar nicht, und kein Mensch hätte damals 1111 mit vier Einsern geschrieben. Diese aus einer Ver- tiefung hervorstehenden Würfelkanten waren eine orna ttale Verzierung, die auch oben am Pfeiler, als im Jahre 1895 der Dachstuhl herabgenommen wurde, zum Vorschein kamen. Mehr Beachtung verdient die Inschrift anf einer beim Kirchenbrande 1742 mit zerschmolzenen Glocke, welche nach den übereinstimmen den Angaben mehrerer Chronisten die Jahreszahl MCL (1150) trug. Einen weiteren Anhaltspunkt dafüx, daß diese Kirche schon zu Beginn des 13. Jahrh. bestand, liefert auch ein Dokument König Heinrichs VII. vom 29. Juni 1232, in welchem ein Konrad, Kaplan und Propst an der Kirche zu Eger genannt wirds). Dieser höhere Titel setzt wohl anch den Bestand der größeren Kirche, d. i. der heutigen St. Niklaskirche voraus. Die erste sichere Erwähnung der Niklaskirche findet sich aber erst iu einem Diplome vom April 1258, in welchem Konradin, der letzte Staufe, das thm zustehende Patronat über diese Kirche dem Deutschen Orden in Eger übertrug, der sich nördlich neben der Kirche (da wo heute die alte Infanteriekaserne steht) eine Ordenskomturei erbaute, oder auch schon erbant hatte. Bei den großen Stadt- brande am 16. April 1270 ging auch diese Kirche mit in Flammen aufs), wurde aber noch vor 1300 wieder hergestellt. Dieser Wieder- aufbau erfolgte bereits durch die dentschen Ordensherren und ge- hört dieser zweiten Vauperiode das Presbyterium mit seinem achteckigen Chorschlusse an, das schon den Stil der Frühgotik aufweist. Von der ursprünglichen romantschen Anlage blie- 2) „Mitteilungen des Vereines für Gesch. d. Deutschen“, 42. Jahrg. 3) Boehmer, Reg. imp., V, Nr. 4235. Gradl, „Monumenta egrana“, Nr. 182. 4) Diesen Brand, bet dem die ganze Stadt eingeäschert wurde, auch 150 Menschen ihr Leben einbüßten, verewigt Gieselbert, der zehnte Abt von Waldsassen, in seinem Chronikon Walds., abgedruckt bei Defele „Rerum Boicarum scriptores“, Aug. Vind. 1763, Tom. I, S. 67.
— 66 — Im 11. und 12. Jahrh. erfolgte ein mächtiger Zustrom von auswärts, die alte Ansiedlung dehnte sich mehr nach Osten und Süden aus, es entstanden im 12. Jahrh. der heutige Marktplatz und die umliegenden Gassen; das alte Johanniskirchlein erwies sich bet der zunehmenden Bevölkerung als viel zu klein und man schritt noch im 12. Jahrh. an den Bau der heutigen St. Niklas- kirche. Das Jahr ihrer Gründung ist unbekannt. Die Chronisten Huß und Prökl wollen allerdings aus drei an der Basis des nörd lichen Presbiteriumspfeilers angebrachten und noch bis zum Jahre 1894 ersichtlich gewesenen Würfelkanten die Jahreszahl, 1111 heransgelesen haben, doch habe ich bereits in meinem Auf- satze: "Zur Jahreszahl 1111 in der Egerer St. Niklaskirche.“2) auf die Unmöglichkeit dieser Lesung hiugewiesen. Die arabischen Zif- fern kannte man damals noch gar nicht, und kein Mensch hätte damals 1111 mit vier Einsern geschrieben. Diese aus einer Ver- tiefung hervorstehenden Würfelkanten waren eine orna ttale Verzierung, die auch oben am Pfeiler, als im Jahre 1895 der Dachstuhl herabgenommen wurde, zum Vorschein kamen. Mehr Beachtung verdient die Inschrift anf einer beim Kirchenbrande 1742 mit zerschmolzenen Glocke, welche nach den übereinstimmen den Angaben mehrerer Chronisten die Jahreszahl MCL (1150) trug. Einen weiteren Anhaltspunkt dafüx, daß diese Kirche schon zu Beginn des 13. Jahrh. bestand, liefert auch ein Dokument König Heinrichs VII. vom 29. Juni 1232, in welchem ein Konrad, Kaplan und Propst an der Kirche zu Eger genannt wirds). Dieser höhere Titel setzt wohl anch den Bestand der größeren Kirche, d. i. der heutigen St. Niklaskirche voraus. Die erste sichere Erwähnung der Niklaskirche findet sich aber erst iu einem Diplome vom April 1258, in welchem Konradin, der letzte Staufe, das thm zustehende Patronat über diese Kirche dem Deutschen Orden in Eger übertrug, der sich nördlich neben der Kirche (da wo heute die alte Infanteriekaserne steht) eine Ordenskomturei erbaute, oder auch schon erbant hatte. Bei den großen Stadt- brande am 16. April 1270 ging auch diese Kirche mit in Flammen aufs), wurde aber noch vor 1300 wieder hergestellt. Dieser Wieder- aufbau erfolgte bereits durch die dentschen Ordensherren und ge- hört dieser zweiten Vauperiode das Presbyterium mit seinem achteckigen Chorschlusse an, das schon den Stil der Frühgotik aufweist. Von der ursprünglichen romantschen Anlage blie- 2) „Mitteilungen des Vereines für Gesch. d. Deutschen“, 42. Jahrg. 3) Boehmer, Reg. imp., V, Nr. 4235. Gradl, „Monumenta egrana“, Nr. 182. 4) Diesen Brand, bet dem die ganze Stadt eingeäschert wurde, auch 150 Menschen ihr Leben einbüßten, verewigt Gieselbert, der zehnte Abt von Waldsassen, in seinem Chronikon Walds., abgedruckt bei Defele „Rerum Boicarum scriptores“, Aug. Vind. 1763, Tom. I, S. 67.
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67 — ben nur das Hauptportal (im Westen), Reste vom Nordportal und die beiden Türme bis zu den Glockenstuben erhalten. Die Kirche erhielt jetzt die Gestalt einer Basiltka mit einem Haupt- schiff und zwet abgedachten Seitenschiffen. Einen dritten Neubau, beziehungsweise zwetten Umban, erfuhr endlich die Kirche kurz nach 1461, und es wurde das heutige große Kirchenschiff, etnem Dome schier vergleichbar, geschaffen. Zu dieser Zeit mochte sich nämlich auch diese Kirche wieder als zi beschränkt erwiesen haben und man schritt zur Erweiterung der Kirche, indem man die nörd- liche und südliche Seitenwand, wie Architekt Bernhard Grueber durch im Jahre 1856 vorgenommene Grundgrabingen sicher stellte5), weiter hinausschob. Auf diesen Nen= oder Umban bezieht sich gleich die erste Ein- tragung in dem unten folgenden Kircheninventar. Er erforderte bedeutende Geldopfer und diese erhielt die Stadt von ihrem ret chen, unetgennützigen Bürger Siegmund Wann, wechselnd auch Wan, Wahn und Wohn genannt. Aus dem Leben dieses seltenen Mannes sei einiges in Kürze hier mitgeteilt: Wann stamnte aus Wunsiedel in Oberfrauken, wo in einer Urkunde vom 2. Feber 1388s) ein Hans Wan als Bürger ind des Rats zu Wunsiedel genannt wird. Zwei Jahre später, 1390, wird ein Hans Wan auch als Besitzer eines Hauses in Eger beim Ober- tor genannt. Vermutlich Sohn des ersteren war Stegmund Wann. Er war von Beruf Bäcker, kam auf seiner Wanderschaft auch nach Venedig und faud hier in Schmelzhanse, dem „labora- torio“, der Walen gastliche Aufnahme. Hier lernte er die Kunst, edle von unedlen Metallen zu schetden, und machte daselbst auch die Bekanntschaft mit der Magd Katharina, die beim Schmelzen verschiedene Handgriffe leistete und iu diesen Dingen wohl unter- richtet war. Nach längerem Aufenthalt in diesem Schmelzhause versprach er der Katharina die Ehe und er beabsichtigte nun, ste mit in seine Heimat zu nehmen. Schwer war es aber, aus dem Hause hinanszukommen, da mänuliche Bedtenstete nicht ohne ver läßliche Anfsicht das Laboratortum verlassen durften. Da kam die findige Magd auf den Einsall, ihren Schatz, der von kleiner Gestalt war, in einem Korb hinauszuschmuggelu7). Der Plan gelang auch und beide gelangten glücklich nach Wunsiedel. Hier 5) Bernhard Grueber, „Die Kaiserburg in Eger und die sich anschlte ßenden Denkmale“, Prag 1864, S. 38 f. s) Johann Nothaft zum Tterstein verkauft sein Dorf, die Holzmühl genannt, dem Rat zu Wunsiedel. Unter den Tetdigern wird auch Hans Wan, Bürger und des Rats zu Wunstedel mit angeführt. Dat. 1388, an unser Iteben Frauentage zi lichtmeß. 7) Dr. Ruckdeschel, „Geschichte der Stadt Wunsiedel“. Wunsiedel 1855.
67 — ben nur das Hauptportal (im Westen), Reste vom Nordportal und die beiden Türme bis zu den Glockenstuben erhalten. Die Kirche erhielt jetzt die Gestalt einer Basiltka mit einem Haupt- schiff und zwet abgedachten Seitenschiffen. Einen dritten Neubau, beziehungsweise zwetten Umban, erfuhr endlich die Kirche kurz nach 1461, und es wurde das heutige große Kirchenschiff, etnem Dome schier vergleichbar, geschaffen. Zu dieser Zeit mochte sich nämlich auch diese Kirche wieder als zi beschränkt erwiesen haben und man schritt zur Erweiterung der Kirche, indem man die nörd- liche und südliche Seitenwand, wie Architekt Bernhard Grueber durch im Jahre 1856 vorgenommene Grundgrabingen sicher stellte5), weiter hinausschob. Auf diesen Nen= oder Umban bezieht sich gleich die erste Ein- tragung in dem unten folgenden Kircheninventar. Er erforderte bedeutende Geldopfer und diese erhielt die Stadt von ihrem ret chen, unetgennützigen Bürger Siegmund Wann, wechselnd auch Wan, Wahn und Wohn genannt. Aus dem Leben dieses seltenen Mannes sei einiges in Kürze hier mitgeteilt: Wann stamnte aus Wunsiedel in Oberfrauken, wo in einer Urkunde vom 2. Feber 1388s) ein Hans Wan als Bürger ind des Rats zu Wunsiedel genannt wird. Zwei Jahre später, 1390, wird ein Hans Wan auch als Besitzer eines Hauses in Eger beim Ober- tor genannt. Vermutlich Sohn des ersteren war Stegmund Wann. Er war von Beruf Bäcker, kam auf seiner Wanderschaft auch nach Venedig und faud hier in Schmelzhanse, dem „labora- torio“, der Walen gastliche Aufnahme. Hier lernte er die Kunst, edle von unedlen Metallen zu schetden, und machte daselbst auch die Bekanntschaft mit der Magd Katharina, die beim Schmelzen verschiedene Handgriffe leistete und iu diesen Dingen wohl unter- richtet war. Nach längerem Aufenthalt in diesem Schmelzhause versprach er der Katharina die Ehe und er beabsichtigte nun, ste mit in seine Heimat zu nehmen. Schwer war es aber, aus dem Hause hinanszukommen, da mänuliche Bedtenstete nicht ohne ver läßliche Anfsicht das Laboratortum verlassen durften. Da kam die findige Magd auf den Einsall, ihren Schatz, der von kleiner Gestalt war, in einem Korb hinauszuschmuggelu7). Der Plan gelang auch und beide gelangten glücklich nach Wunsiedel. Hier 5) Bernhard Grueber, „Die Kaiserburg in Eger und die sich anschlte ßenden Denkmale“, Prag 1864, S. 38 f. s) Johann Nothaft zum Tterstein verkauft sein Dorf, die Holzmühl genannt, dem Rat zu Wunsiedel. Unter den Tetdigern wird auch Hans Wan, Bürger und des Rats zu Wunstedel mit angeführt. Dat. 1388, an unser Iteben Frauentage zi lichtmeß. 7) Dr. Ruckdeschel, „Geschichte der Stadt Wunsiedel“. Wunsiedel 1855.
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68 — ließen sie sich trauen, begannen alsbald einen schwunghaften Zinnhandel, nützten auch die gewonnenen Erfahrungen in der Scheidekunst trefflich aus und gelangten auf diese Weise und in kurzer Zeit zu großem Reichtun. Bald ward Wann als Geld¬ geber gern gesucht. Fürsten, wie Markgraf Johanu von Bran- denburg, der Alchimist, und dessen Bruder Kurfürst Albrecht Achilles, und Städte, wie Nüruberg und Eger, zählten zu seinen Schuldnern. Er war ein Fugger Oberfrankens. Kurz vor 1446 übersiedelte Wanu mit seiner Fran nach Eger, erhielt hier das Bürgerrecht und erwarb von Hans Schediter ein Haus, am oberen östlichen Marktplatze gelegen, das er nach unseren Losungsbü- chern von 1446 ununterbrochen bis 1469 versteuerte. Bald wach seinem Einzuge in Eger wollte er seinen Wohltätigkeitssinn be kunden und hier ein Bruderhans stiften. Die Verhandlungen mit dem Rat zerschlugen sich aber, und Wann stiftete 1451 das Bruderhaus in Wuusiedel, in welchem zwölf verarmte Bür- ger Aufuahme finden solltens). Zur Erhaltung dieses Hanses übergab er dem Egerer Rat 10.000 Goldguldens) gegen einen jähr- lichen Zins von 410 Goldgulden, welcher nach Wintsiedel abzu- führen war. Jahrhunderte hindurch erscheint diese Rechnuugs- post bis zur Ablösung des Kapitals iu den Egerer Ausgabebü= chern. Anßerden gab er 1461 dem Egerer Rat 1800 Goldgulden e „oum gepewde der St. Niklaskirche“ (dem erwähnten Umbau) mit der Bedingung, daß sie binnen sechs Jahren zi diesen Zwecke verwendet werden sollen. Ant 4. Mai (Donnerstag nach inven- 10 ) tionis crucis) 1469 errichtete Wann sein Testament1o). Wenige Tage daxanf, am Christi-Himmelfahrtstage (17. Mat), starb er und wurde in der Niklaskirche ueben dem von ihm gestifteten Kreuz= " altar, dent „Wannen-Altar“, in der Südwestecke, da, wo heute Wilferts am Ölberg angebracht ist, beerdigt. Beim Abbruche dieses Altars, 1894/95, fand man hinter dem Crucifixus ein auf Holz trefflich gemaltes Hüftbild eines kleinen Manues, der mit einem Pilgerhut und einem Rosenkranz in den Händen ehrfürchtig zum Gekrenzigten emporblickt. Dieses Hüftbild befindet sich heute im Egerer Museum, gilt als das Porträt des Siegnund Wann und stimmt auch, wie ich feststellen founte, in den Gesichtszügen mit 8) Eine von ihm 1458 verfaßte Jnstruktion bestimmt, daß Edelleute, Hofleute, Bettler, Landstreicher, „Pechrießen“, geboren Narren, mit an steckenden Krankheiten behaftete Personen und Lente, die das Pater noster, das Ave Maria und den Glauben uicht kannten, keine Aufuahme finden sollten. Er schrieb auch für die Brudermänner etne ganz be stimmte Tracht vor, die heute noch von diesen getragen wird. 9) Etwa 240.000 K nach unserer heutigen Währung, eine für iene Zett ganz bedeutende Sumne. 10) Dieses habe ich in der Zeitschrift „Unser Egerland“, 3. Jahrg., S. 22 f., im Wortlaute veröffentlicht.
68 — ließen sie sich trauen, begannen alsbald einen schwunghaften Zinnhandel, nützten auch die gewonnenen Erfahrungen in der Scheidekunst trefflich aus und gelangten auf diese Weise und in kurzer Zeit zu großem Reichtun. Bald ward Wann als Geld¬ geber gern gesucht. Fürsten, wie Markgraf Johanu von Bran- denburg, der Alchimist, und dessen Bruder Kurfürst Albrecht Achilles, und Städte, wie Nüruberg und Eger, zählten zu seinen Schuldnern. Er war ein Fugger Oberfrankens. Kurz vor 1446 übersiedelte Wanu mit seiner Fran nach Eger, erhielt hier das Bürgerrecht und erwarb von Hans Schediter ein Haus, am oberen östlichen Marktplatze gelegen, das er nach unseren Losungsbü- chern von 1446 ununterbrochen bis 1469 versteuerte. Bald wach seinem Einzuge in Eger wollte er seinen Wohltätigkeitssinn be kunden und hier ein Bruderhans stiften. Die Verhandlungen mit dem Rat zerschlugen sich aber, und Wann stiftete 1451 das Bruderhaus in Wuusiedel, in welchem zwölf verarmte Bür- ger Aufuahme finden solltens). Zur Erhaltung dieses Hanses übergab er dem Egerer Rat 10.000 Goldguldens) gegen einen jähr- lichen Zins von 410 Goldgulden, welcher nach Wintsiedel abzu- führen war. Jahrhunderte hindurch erscheint diese Rechnuugs- post bis zur Ablösung des Kapitals iu den Egerer Ausgabebü= chern. Anßerden gab er 1461 dem Egerer Rat 1800 Goldgulden e „oum gepewde der St. Niklaskirche“ (dem erwähnten Umbau) mit der Bedingung, daß sie binnen sechs Jahren zi diesen Zwecke verwendet werden sollen. Ant 4. Mai (Donnerstag nach inven- 10 ) tionis crucis) 1469 errichtete Wann sein Testament1o). Wenige Tage daxanf, am Christi-Himmelfahrtstage (17. Mat), starb er und wurde in der Niklaskirche ueben dem von ihm gestifteten Kreuz= " altar, dent „Wannen-Altar“, in der Südwestecke, da, wo heute Wilferts am Ölberg angebracht ist, beerdigt. Beim Abbruche dieses Altars, 1894/95, fand man hinter dem Crucifixus ein auf Holz trefflich gemaltes Hüftbild eines kleinen Manues, der mit einem Pilgerhut und einem Rosenkranz in den Händen ehrfürchtig zum Gekrenzigten emporblickt. Dieses Hüftbild befindet sich heute im Egerer Museum, gilt als das Porträt des Siegnund Wann und stimmt auch, wie ich feststellen founte, in den Gesichtszügen mit 8) Eine von ihm 1458 verfaßte Jnstruktion bestimmt, daß Edelleute, Hofleute, Bettler, Landstreicher, „Pechrießen“, geboren Narren, mit an steckenden Krankheiten behaftete Personen und Lente, die das Pater noster, das Ave Maria und den Glauben uicht kannten, keine Aufuahme finden sollten. Er schrieb auch für die Brudermänner etne ganz be stimmte Tracht vor, die heute noch von diesen getragen wird. 9) Etwa 240.000 K nach unserer heutigen Währung, eine für iene Zett ganz bedeutende Sumne. 10) Dieses habe ich in der Zeitschrift „Unser Egerland“, 3. Jahrg., S. 22 f., im Wortlaute veröffentlicht.
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69 — den im Wunsiedler Bruderhause befindlichen Wannischen Por trät vollkommen überein. Auf diesem trägt er nur ein anderes Gewand. Wann starb kinderlos. Seine Gattin mußte ihm im Tod vorangegangen sein, denn sie wird im Testamente nicht er- wähnt. In diesem bedentt er mit gewissen Legaten seine beiden Mägde, seinen Diener Balthasari1), das Spital, arme Lente usw. und setzt als Universalerben seines gesamten, aus ausstehenden Forderungen, Kleinodien, vergoldeten Trinkgeschirren, einer Barschaft usw. bestehenden Vermögens die St. Niklas-Pfarrkirche in Eger mit dem Beisatze ein, daß alles azum gepewde“ die- ser Kirche verwendet werden soll. Soviel von Siegmund Wann, der als der eigentliche Stifter und Erbauer der heutigen St. Niklaskirche angesehen werden muß. Ich komme nun zu den Inventaren dieser Kirche. Das Stadtarchiv verwahrt mehrere derselben: einen Pergament- kodex, die Zeit von 1464 bis 1474 umfassend, und einige auf Papter geschriebene, welche sich als eigentliche Sakristei-Juven- tare darstellen und Eintragungen ans der Zeit von 1518 bis 1533 enthalten. Gegenstand der Wiedergabe sei im Folgenden der Perga- mentkodex. Er hat die Größe von 17X28 em, ist in 6 mm starke, mit rotem Leder überzogene Brettchen gebunden, mit einer an einem Lederbändchen hängenden Metallschließe versehen und enthält 26 Pergamentblätter, die bis anf 6 Seiten beschrieben sind. Die Schrift gehört dem Egerer Stadtschreiber Konrad Schönsteter (1464—1505) an. Einige Zusätze sind von seinem Sohn und Nach¬ folger im Schreiberamte, Sebastian Schönsteter (1505—1542), ge schrieben. Der Vorderdeckel trägt sechs Zeilen Aufschrift, die aber gänzlich verwischt sind, nur die kräftiger geschriebenen Worte: .. . . in die Nicolai .. . . reditus“ sind zu lesen. Vermutlich wurde in dieser Aufschrift die Rückkehr in die neuerstandene Kirche verewigt. Auf der Innenseite dieses Deckels ist zu lesen: 1464./ Hoffart, hochmut, eigner bil vnd vbriger Gebaltti2). sieht man selden werden x jar altt./ Salomon./ Vor reichtum 11) Dem auch seine „Halselaider, ein panzer, ein armprust und sein gehören sollen. swerth“ 11'1) Eigenwille und übergroße, übermäßige Gewalt. 11'2) David. 12) Die Kessler werden mit Niklas (I) 1385 kundbar. Ein Sohn von ihm war Hans (I), ein Sohn von diesem wieder der obige Nik- las (11). In den Wahlbüchlein erscheint er von 1438—49 als Mit- glied der äußeren Gemein (G = Gemeinherr), 1446 als Schöffe (S.) und von 1447—73 als Ratsherr (R.), darunter 1457 Bürgermeister (Bm.), 1469/4/5 auch als Testamentszeuge des Sigmund Wann.
69 — den im Wunsiedler Bruderhause befindlichen Wannischen Por trät vollkommen überein. Auf diesem trägt er nur ein anderes Gewand. Wann starb kinderlos. Seine Gattin mußte ihm im Tod vorangegangen sein, denn sie wird im Testamente nicht er- wähnt. In diesem bedentt er mit gewissen Legaten seine beiden Mägde, seinen Diener Balthasari1), das Spital, arme Lente usw. und setzt als Universalerben seines gesamten, aus ausstehenden Forderungen, Kleinodien, vergoldeten Trinkgeschirren, einer Barschaft usw. bestehenden Vermögens die St. Niklas-Pfarrkirche in Eger mit dem Beisatze ein, daß alles azum gepewde“ die- ser Kirche verwendet werden soll. Soviel von Siegmund Wann, der als der eigentliche Stifter und Erbauer der heutigen St. Niklaskirche angesehen werden muß. Ich komme nun zu den Inventaren dieser Kirche. Das Stadtarchiv verwahrt mehrere derselben: einen Pergament- kodex, die Zeit von 1464 bis 1474 umfassend, und einige auf Papter geschriebene, welche sich als eigentliche Sakristei-Juven- tare darstellen und Eintragungen ans der Zeit von 1518 bis 1533 enthalten. Gegenstand der Wiedergabe sei im Folgenden der Perga- mentkodex. Er hat die Größe von 17X28 em, ist in 6 mm starke, mit rotem Leder überzogene Brettchen gebunden, mit einer an einem Lederbändchen hängenden Metallschließe versehen und enthält 26 Pergamentblätter, die bis anf 6 Seiten beschrieben sind. Die Schrift gehört dem Egerer Stadtschreiber Konrad Schönsteter (1464—1505) an. Einige Zusätze sind von seinem Sohn und Nach¬ folger im Schreiberamte, Sebastian Schönsteter (1505—1542), ge schrieben. Der Vorderdeckel trägt sechs Zeilen Aufschrift, die aber gänzlich verwischt sind, nur die kräftiger geschriebenen Worte: .. . . in die Nicolai .. . . reditus“ sind zu lesen. Vermutlich wurde in dieser Aufschrift die Rückkehr in die neuerstandene Kirche verewigt. Auf der Innenseite dieses Deckels ist zu lesen: 1464./ Hoffart, hochmut, eigner bil vnd vbriger Gebaltti2). sieht man selden werden x jar altt./ Salomon./ Vor reichtum 11) Dem auch seine „Halselaider, ein panzer, ein armprust und sein gehören sollen. swerth“ 11'1) Eigenwille und übergroße, übermäßige Gewalt. 11'2) David. 12) Die Kessler werden mit Niklas (I) 1385 kundbar. Ein Sohn von ihm war Hans (I), ein Sohn von diesem wieder der obige Nik- las (11). In den Wahlbüchlein erscheint er von 1438—49 als Mit- glied der äußeren Gemein (G = Gemeinherr), 1446 als Schöffe (S.) und von 1447—73 als Ratsherr (R.), darunter 1457 Bürgermeister (Bm.), 1469/4/5 auch als Testamentszeuge des Sigmund Wann.
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70 — vnd alles gut ! ist ein har, I was recht twt./ Dauiti3)./ Wer gut- tes wais vnd arges twtt / des ende wirt selden ader nimer gut. 1468./ got sey gelobtt./ Die nun folgenden Aufzeichuungen beziehen sich nicht bloß auf dte St. Niklaskirche, sondern auch auf andere Egerer Kirchen und Klöster, deren Einnahuten von den Kirchenvätern unter etnem mit in diesem Kodex gebucht worden sind. Dieser enthält sonach: anf Fol. la die Verrechnung des von Siegmund Wann gestifte ten Geldes; auf Fol. 1b Einnahmen zu St. Niklas; von Fol. 2a—16a die Zinsungen an St. Niklas, an den „Reichen Almosen“ mad die Stiftsmessen bei St. Niklas; auf Fol. 16b die Stiftsmesse in Steinhaus; auf Fol. 17a—19b die Einuahmen bei St. Erhardi auf der Burg, in der Johanniskirche und in der Spitalkirche; Fol. 20a—21b die Stiftsmessen bei den Barfüßern und Pre digern, im Spital und in den Kirchen zu Heiligenkrenz und St. Jobst; auf Fol. 22a—25a wieder Ziusungen zum Spital und endlich auf Fol. 26a Verrechnungen über Ausgaben beim Bau der St. Niklaskirche. Die Eintragungen beginnen mit sanct Peterstag stulfeier (22. Feber) 1464 und enden mit Donnerstag vor Elisabeth (17. November) 1474. Zahlreiche Geschlechter werden in diesen In ventar genannt; ich habe wohl bei den meisten, sowett dtes nach unseren Quellen möglich war, in den Fußnoten anf das erste Auftreten der Familie, auch die Stellung einzelner im Inventar genaunter Namensträger gebührend hinwetsen können. Hiebei sind folgende Abkürzuugen verwendet: Bm. = Bürgermeister; G = Gemeinherr; R = Ratsherr; S = Schöffe. Es folge nun der Text. Pfarrinventar der Egerer St. Niklaskirche 1464—1474. Fo1. 1a. Item zu wissen, das Sigmund Wann, Niclas Kess- ler12) vnd Francz Eman13) von cinsrats wegen zu Kirchenvetern des lieben sand Niclas zu Eger gesaczt vnd geordnet sein wor- den vnd haben yn funff jaren vor dem hernachgeschriben da- tum kein rechnung tun; also hat sie ein rat gefordert vnd rech- auf 13) Die Emann (Ehmann) werden mit Konrad 1390 kundbar. Der obige Franz war 1435—38 G., 44—62 R. und wird 1458, 9./6. mit Siegm. Wann und Niklas Kessler als Kirchenvater und Bauvor- steher bei St. Niklas genannt.
70 — vnd alles gut ! ist ein har, I was recht twt./ Dauiti3)./ Wer gut- tes wais vnd arges twtt / des ende wirt selden ader nimer gut. 1468./ got sey gelobtt./ Die nun folgenden Aufzeichuungen beziehen sich nicht bloß auf dte St. Niklaskirche, sondern auch auf andere Egerer Kirchen und Klöster, deren Einnahuten von den Kirchenvätern unter etnem mit in diesem Kodex gebucht worden sind. Dieser enthält sonach: anf Fol. la die Verrechnung des von Siegmund Wann gestifte ten Geldes; auf Fol. 1b Einnahmen zu St. Niklas; von Fol. 2a—16a die Zinsungen an St. Niklas, an den „Reichen Almosen“ mad die Stiftsmessen bei St. Niklas; auf Fol. 16b die Stiftsmesse in Steinhaus; auf Fol. 17a—19b die Einuahmen bei St. Erhardi auf der Burg, in der Johanniskirche und in der Spitalkirche; Fol. 20a—21b die Stiftsmessen bei den Barfüßern und Pre digern, im Spital und in den Kirchen zu Heiligenkrenz und St. Jobst; auf Fol. 22a—25a wieder Ziusungen zum Spital und endlich auf Fol. 26a Verrechnungen über Ausgaben beim Bau der St. Niklaskirche. Die Eintragungen beginnen mit sanct Peterstag stulfeier (22. Feber) 1464 und enden mit Donnerstag vor Elisabeth (17. November) 1474. Zahlreiche Geschlechter werden in diesen In ventar genannt; ich habe wohl bei den meisten, sowett dtes nach unseren Quellen möglich war, in den Fußnoten anf das erste Auftreten der Familie, auch die Stellung einzelner im Inventar genaunter Namensträger gebührend hinwetsen können. Hiebei sind folgende Abkürzuugen verwendet: Bm. = Bürgermeister; G = Gemeinherr; R = Ratsherr; S = Schöffe. Es folge nun der Text. Pfarrinventar der Egerer St. Niklaskirche 1464—1474. Fo1. 1a. Item zu wissen, das Sigmund Wann, Niclas Kess- ler12) vnd Francz Eman13) von cinsrats wegen zu Kirchenvetern des lieben sand Niclas zu Eger gesaczt vnd geordnet sein wor- den vnd haben yn funff jaren vor dem hernachgeschriben da- tum kein rechnung tun; also hat sie ein rat gefordert vnd rech- auf 13) Die Emann (Ehmann) werden mit Konrad 1390 kundbar. Der obige Franz war 1435—38 G., 44—62 R. und wird 1458, 9./6. mit Siegm. Wann und Niklas Kessler als Kirchenvater und Bauvor- steher bei St. Niklas genannt.
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71 — nung zutun gehaissen, vnd haben (ihnen) die hernachgeschri- ben dorzu geben, mit namen von rats wegen: Francz Junck- her1a), Hans Stir15) vnd Francz Scheller1s), vnd von der gemayn wegen: Michel Payeri7), Vlrich Perchtner1s) und Hanns Scho- terkopff19), vnd ist gescheen noch Christi gepurt der mynneren zal ym virvndsechzigistem jare, am mitboch sannd Peters tag stulfeyer (22. Feber) vmb die eyn nemung der pete2°) sand Nic- las, vnd vmb sein getraidzinß vnd pfennyngzinß, vmb wachs vnd geschick21) der toten, vnd von den peygrefften22), vnd sun- derlich vmb des Wannen gelt, das sie von eym rathauß, den viren, eingenomen vnd empfangen haben, das man verpauen an sand Niclas Kirchen sol. Solcher eynnam ist aller gewesen iiim vnd xxi schock meyßner. An solcher eynnemung haben sie wider ausgeben zum paw vnd der Kirchen notturfft ii M vnd vi C vnd li schock meyßner Also hat Niclas Kessler von sand Niclas wegen noch ynnen an parem geld iii C vnd lxx schock meinner. Vnd so ist er auch noch schuldig ein jarzinß vnd aller zinß sand Niclas. Der ist noch vnuerechent. Auch, so hat er ynnen ein praun frawen mantel vnd ein guldenes Fingerlein von ii gulden vnd ein gancz silberne schaid mit vir messern vnd ein Korellen pater noster23) mit aynem sil- bern Krewcz. 14) Die Junckher treten mit Niklas J. 1359 auf. Franz, der obige, Sohn des Hans, war 1433—57 G., 58—84 abwechselnd S. und R., 1471 auch Bm., † 1484. 15) Die Stier ab 1390 in den Losungsbüchern, Hans (II), Sohn des Hans (I), 1430—34 G., 35—73, wechselnd S. und R., 14694/5 auch Lautmärer des Testaments Siegm. Wanns. 16) Die Scheller. Heinrich 1375 als Besitzer eines Hauses in der Schiffgasse. Der obige Franz (II), Sohn des Franz (I), 1441 48. wechselnd G. und R., 49—92, wechselnd S. und R. Darunter 86 B. 14693/5 auch Lautmärer des Testam. Siegm. Wanns. 17) Die Bayer, werden mit Heinrich, dem „Stadtmesser“ 1388 kundbar. Michel, der obige, ein Sohn des Wolf, 1454 S. 55—94 R., darunter 61, 72—94 B. 18) Die Perchtner ziehen vor 1418 mit Hans von Gehag in die Stadt. Ulrich 1440—72 S. und †. 19) Von den Schoterkopfs ist nur ein Träger dieses Na- mens, der obige Hans, bekannt; 1441—53 wechselnd G. und S., 58— 67 wechselnd S. und R. 20) Bitte, Gebet, was bei der Sammlung vor oder während des Gottesdienstes einkam (Klingelbeutel-Gelder). 21) Was von Sterbenden letztwillig „geschickt und geschafft“, d. i. vermacht wurde. 22) Begräbnisstätten, besonders in den Kirchen. 23) Rosenkranz mit Gliedern (Perlen, Paterlen) von Korallen.
71 — nung zutun gehaissen, vnd haben (ihnen) die hernachgeschri- ben dorzu geben, mit namen von rats wegen: Francz Junck- her1a), Hans Stir15) vnd Francz Scheller1s), vnd von der gemayn wegen: Michel Payeri7), Vlrich Perchtner1s) und Hanns Scho- terkopff19), vnd ist gescheen noch Christi gepurt der mynneren zal ym virvndsechzigistem jare, am mitboch sannd Peters tag stulfeyer (22. Feber) vmb die eyn nemung der pete2°) sand Nic- las, vnd vmb sein getraidzinß vnd pfennyngzinß, vmb wachs vnd geschick21) der toten, vnd von den peygrefften22), vnd sun- derlich vmb des Wannen gelt, das sie von eym rathauß, den viren, eingenomen vnd empfangen haben, das man verpauen an sand Niclas Kirchen sol. Solcher eynnam ist aller gewesen iiim vnd xxi schock meyßner. An solcher eynnemung haben sie wider ausgeben zum paw vnd der Kirchen notturfft ii M vnd vi C vnd li schock meyßner Also hat Niclas Kessler von sand Niclas wegen noch ynnen an parem geld iii C vnd lxx schock meinner. Vnd so ist er auch noch schuldig ein jarzinß vnd aller zinß sand Niclas. Der ist noch vnuerechent. Auch, so hat er ynnen ein praun frawen mantel vnd ein guldenes Fingerlein von ii gulden vnd ein gancz silberne schaid mit vir messern vnd ein Korellen pater noster23) mit aynem sil- bern Krewcz. 14) Die Junckher treten mit Niklas J. 1359 auf. Franz, der obige, Sohn des Hans, war 1433—57 G., 58—84 abwechselnd S. und R., 1471 auch Bm., † 1484. 15) Die Stier ab 1390 in den Losungsbüchern, Hans (II), Sohn des Hans (I), 1430—34 G., 35—73, wechselnd S. und R., 14694/5 auch Lautmärer des Testaments Siegm. Wanns. 16) Die Scheller. Heinrich 1375 als Besitzer eines Hauses in der Schiffgasse. Der obige Franz (II), Sohn des Franz (I), 1441 48. wechselnd G. und R., 49—92, wechselnd S. und R. Darunter 86 B. 14693/5 auch Lautmärer des Testam. Siegm. Wanns. 17) Die Bayer, werden mit Heinrich, dem „Stadtmesser“ 1388 kundbar. Michel, der obige, ein Sohn des Wolf, 1454 S. 55—94 R., darunter 61, 72—94 B. 18) Die Perchtner ziehen vor 1418 mit Hans von Gehag in die Stadt. Ulrich 1440—72 S. und †. 19) Von den Schoterkopfs ist nur ein Träger dieses Na- mens, der obige Hans, bekannt; 1441—53 wechselnd G. und S., 58— 67 wechselnd S. und R. 20) Bitte, Gebet, was bei der Sammlung vor oder während des Gottesdienstes einkam (Klingelbeutel-Gelder). 21) Was von Sterbenden letztwillig „geschickt und geschafft“, d. i. vermacht wurde. 22) Begräbnisstätten, besonders in den Kirchen. 23) Rosenkranz mit Gliedern (Perlen, Paterlen) von Korallen.
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72 — Fol. 1b. Anno domini m" cccc" lxix am dinstag vor der heiligen dreier Kunig tag (4. Jänner), hat Niclas Kessler, Kir- chenvater in geinwertikait Hannsen Hawßners21), burgermai- sters, Jorg Smidels25), Erhart Werndl2s), Venczel Meynnl27) vnd Prokoben Vodersrewters2s) von dem lieben sand Niclas wegen all eynnamb, vnd dorumb er zins verkauft hat, vnd durch gotz willen gefallen ist, aller sach verrechent: summa viiii/2 c schock meyßner xvi /2 groschen. Solch obgeschriben gelt hat er verpauwtt zu dem gepewd sant Niclas. Doran nit mer vber bliben ist (als) xii sch. meyß- ner an *) groschen vnd xx sch. meißner an pfennyg(en), ye vir 8 ein meyßner. Anno domini millesimo ccec lxx, am donerstag noch Er- hardi (11. Jänner), hat Niclas Kessler, Kirchenvater, in gen- wertikait Sigmund Pachmans29), burgermeisters, Clement Pü- chelpergers3o), Francz Junckher(s), Steffan Hufnagel(s)31), Hanns Stier(s) vnd Prokob Vodersrewter(s) von des lieben sant Niclas wegen all eynnam, vnd dorumb er zins verkaufft hat, vnd durch gots willen gefallen ist, vnd aller sach verrechent: suma v C ß meyßner vnd iii groschen.. Solch obgeschriben geltt hat er verpautt zu dem gepewd sant Niclas iiiii/ c ß meißner vnd viiiß meißner ii groschen. Ist noch vnausgeben vnd hinderstellig xlii ß meißner i gr. 24) Die Haußner — mit Ventzel ab 1404 in den Losungsbü- chern. Hans 1449 G., 50, 51, 53 S., 58, 66, 67, 69 R., 69 auch Bm. 25) Die Smidel ursprünglich Schmidt (Schmied, Schmydt) mit Hans in den Losungsb. ab 1390. Jorg, Sohn des Hans (II), 1429 G., 30—35 S., 37, 38 R., 39, 40 G., 41—75 R., darunter 44, 46, 65—76 Bm. Vermittelt 1445, 26. 4., den Schutzvertrag Egers mit dem Markgra- fen Johann von Brandenburg. 26) Die Werndl, ursprünglich Vernl, mit Niklas ab 1356 / (Einigung mit den Kreuzherren wegen eines Wasserbezuges), Er- hard (III) 1448—60 G., 3—77 R., darunter 76 Bm. 27) Die Meinl kommen mit Konrad von Palitz nach Eger. Ventzel, Sohn des Konrad, ab 1446 in den Losungsb., 1449 G. 53—74 R., darunter 73 Bm. 28) Die Voitesreuter (Vodesreuter, Voitersreuther), ab 1412 mit Albrecht in den Losungsb. Prokop, Sohn des Niklas 1448—53 G., 58—93 R., darunter 69 B. 20) Die Bachmann treten mit Pachmanns Kinder ab 1390 in den Losungsb. auf. Siegmund, Sohn des Hans, 1444—48 G., 49— 82 R., darunter 59, 70, 72, 77—82 Bm. 30) Die Püchelberger, mit Lewe ab 1384 in den Wahl- büchleins. Clement, Sohn Adams, 1446—48 G., 49—96 R., darunter 49, 61, 71, 72, 74, 75, 85, 86, 88 u. 91 Bm. 31) Die Hufnagel zogen 1395 von Mies im Egerlande in die Stadt und erscheinen ab 1404 mit Niklas in den Losungsb. Stefan 1438—74 wechselnd als S. u. R., stirbt 1474 und wird in der Maria- Heimsuchungskirche beerdigt. Sein Bronze-Epitaph im städt. Museum.
72 — Fol. 1b. Anno domini m" cccc" lxix am dinstag vor der heiligen dreier Kunig tag (4. Jänner), hat Niclas Kessler, Kir- chenvater in geinwertikait Hannsen Hawßners21), burgermai- sters, Jorg Smidels25), Erhart Werndl2s), Venczel Meynnl27) vnd Prokoben Vodersrewters2s) von dem lieben sand Niclas wegen all eynnamb, vnd dorumb er zins verkauft hat, vnd durch gotz willen gefallen ist, aller sach verrechent: summa viiii/2 c schock meyßner xvi /2 groschen. Solch obgeschriben gelt hat er verpauwtt zu dem gepewd sant Niclas. Doran nit mer vber bliben ist (als) xii sch. meyß- ner an *) groschen vnd xx sch. meißner an pfennyg(en), ye vir 8 ein meyßner. Anno domini millesimo ccec lxx, am donerstag noch Er- hardi (11. Jänner), hat Niclas Kessler, Kirchenvater, in gen- wertikait Sigmund Pachmans29), burgermeisters, Clement Pü- chelpergers3o), Francz Junckher(s), Steffan Hufnagel(s)31), Hanns Stier(s) vnd Prokob Vodersrewter(s) von des lieben sant Niclas wegen all eynnam, vnd dorumb er zins verkaufft hat, vnd durch gots willen gefallen ist, vnd aller sach verrechent: suma v C ß meyßner vnd iii groschen.. Solch obgeschriben geltt hat er verpautt zu dem gepewd sant Niclas iiiii/ c ß meißner vnd viiiß meißner ii groschen. Ist noch vnausgeben vnd hinderstellig xlii ß meißner i gr. 24) Die Haußner — mit Ventzel ab 1404 in den Losungsbü- chern. Hans 1449 G., 50, 51, 53 S., 58, 66, 67, 69 R., 69 auch Bm. 25) Die Smidel ursprünglich Schmidt (Schmied, Schmydt) mit Hans in den Losungsb. ab 1390. Jorg, Sohn des Hans (II), 1429 G., 30—35 S., 37, 38 R., 39, 40 G., 41—75 R., darunter 44, 46, 65—76 Bm. Vermittelt 1445, 26. 4., den Schutzvertrag Egers mit dem Markgra- fen Johann von Brandenburg. 26) Die Werndl, ursprünglich Vernl, mit Niklas ab 1356 / (Einigung mit den Kreuzherren wegen eines Wasserbezuges), Er- hard (III) 1448—60 G., 3—77 R., darunter 76 Bm. 27) Die Meinl kommen mit Konrad von Palitz nach Eger. Ventzel, Sohn des Konrad, ab 1446 in den Losungsb., 1449 G. 53—74 R., darunter 73 Bm. 28) Die Voitesreuter (Vodesreuter, Voitersreuther), ab 1412 mit Albrecht in den Losungsb. Prokop, Sohn des Niklas 1448—53 G., 58—93 R., darunter 69 B. 20) Die Bachmann treten mit Pachmanns Kinder ab 1390 in den Losungsb. auf. Siegmund, Sohn des Hans, 1444—48 G., 49— 82 R., darunter 59, 70, 72, 77—82 Bm. 30) Die Püchelberger, mit Lewe ab 1384 in den Wahl- büchleins. Clement, Sohn Adams, 1446—48 G., 49—96 R., darunter 49, 61, 71, 72, 74, 75, 85, 86, 88 u. 91 Bm. 31) Die Hufnagel zogen 1395 von Mies im Egerlande in die Stadt und erscheinen ab 1404 mit Niklas in den Losungsb. Stefan 1438—74 wechselnd als S. u. R., stirbt 1474 und wird in der Maria- Heimsuchungskirche beerdigt. Sein Bronze-Epitaph im städt. Museum.
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— 73 — Anno domini millesimo cccc° lxxi, am dinstag sand Vin- cency (22. Jänner), hat Niclas Kessler, kirchenvater, in gein- wertikait Francz Junckhern, Steffan Hufnagel(s), Ventzl Meynll(s), Erharth Haller(s)32) vnd Hans Kurtzell(s)33) von des liben sand Niclas wegen all eynnam vnd das durch gots vnd dem gepaw gefallen ist, vnd all sach verrechent: Summa mit dem fertigen3a) geld, das er vor inngehabt hat, ii C lxxiiii B meißner v1/2 gr. An solchem geld hat er außgeben vnd verpaut ii C xxxiii B meyßner xiii gr. /2 m. Ist noch vnausgeben vnd hinderstellig xl meißner xii gr.35). Fol. 2 a. Anno domini millesimo quadringentesimo sexa- gesimo, am Freitag sannd Mathias tag, des zwoelffboten, in der vasten (24. Feber). Ist durch einen erbern rate zu Eger dise hernach geschri- ben zinß vornewet worden. Item die zinß, hernach volgend, hat der erber Sigmund Ru- dusch, etwen burger zu Eger3), geschickt37). Item zum ersten Hadmuter zu Trebendorff3s), der zinßt von seinem hofe vii kar39) korns, 1/2 kar arbais4o), 1/2 kar waytz, viiii1/2kar habern, iiiii kes, iiii hennen, vnd i B aier, dorumb sol man alle jar gewanth kawffen vnd armenlewten hinsney- den vnd geben, wo man erkenntt, wer des notturfftig ist. Item Steffel vom Sebenpach: v kar korns vnd haberns, yglichs halp, ii hennen, ii kes, i1/2 B aier, dorumb sol man ge: wantt kawffen vnd armen lewten hyn sneyden. 32) Die Haller werden in einem Briefe des Deutschordens 1359, 28. 8. mit Hans kundbar. Erhard 1445—49 G., 53 S., 58, 60 S., 60 G., 66—73 R., 74—79 u. 84 S. 1469, 4. 5. Testamentszeuge des Siegm. Wann, 1477 Huldigungsgesandter bei K. Wladislaw und † 1484. 33) Die Kürtzel, mit Niklas ab 1400 in den Losungsb. — Hans, Sohn des Niklas, 1438—48 G., 49—73 wechselnd S. u. R. u. 73 †. 34) = vorjährig, das Wort „fährtig“ gehört heute noch zum Wortschatze der Egerländer. 35) Die Fortsetzung über die Verrechnungen der Einnahmen und Ausgaben bei St. Niklas findet sich erst wieder auf Fol. 26 a. 36) Die Rudusch und Rudisch, Koseform für Rudeger, ur- sprünglich Angel, Ayngel, Angil geheißen, werden mit Arnoldus Angil in einem Briefe vom Oktober 1218 kundbar. Der obige Sieg- mund, ab 1390 in den Losungsb., 1399—1435 R., darunter 1403—35 Bm. 37) D. i. letztwillig vermacht. 38) Trebendorf und sämtlich in der Folge genannten Dörfer: im Egerlande. 39) Heute noch im Egerlande übliches Getreidemaß, enthält 8 Maßl, das Maſl 4 Napf oder 6 Kandeln. Es ist gleich 3 böhmi- schen Strichen oder 45/s niederösterr. Metzen. 40) Erbsen.
— 73 — Anno domini millesimo cccc° lxxi, am dinstag sand Vin- cency (22. Jänner), hat Niclas Kessler, kirchenvater, in gein- wertikait Francz Junckhern, Steffan Hufnagel(s), Ventzl Meynll(s), Erharth Haller(s)32) vnd Hans Kurtzell(s)33) von des liben sand Niclas wegen all eynnam vnd das durch gots vnd dem gepaw gefallen ist, vnd all sach verrechent: Summa mit dem fertigen3a) geld, das er vor inngehabt hat, ii C lxxiiii B meißner v1/2 gr. An solchem geld hat er außgeben vnd verpaut ii C xxxiii B meyßner xiii gr. /2 m. Ist noch vnausgeben vnd hinderstellig xl meißner xii gr.35). Fol. 2 a. Anno domini millesimo quadringentesimo sexa- gesimo, am Freitag sannd Mathias tag, des zwoelffboten, in der vasten (24. Feber). Ist durch einen erbern rate zu Eger dise hernach geschri- ben zinß vornewet worden. Item die zinß, hernach volgend, hat der erber Sigmund Ru- dusch, etwen burger zu Eger3), geschickt37). Item zum ersten Hadmuter zu Trebendorff3s), der zinßt von seinem hofe vii kar39) korns, 1/2 kar arbais4o), 1/2 kar waytz, viiii1/2kar habern, iiiii kes, iiii hennen, vnd i B aier, dorumb sol man alle jar gewanth kawffen vnd armenlewten hinsney- den vnd geben, wo man erkenntt, wer des notturfftig ist. Item Steffel vom Sebenpach: v kar korns vnd haberns, yglichs halp, ii hennen, ii kes, i1/2 B aier, dorumb sol man ge: wantt kawffen vnd armen lewten hyn sneyden. 32) Die Haller werden in einem Briefe des Deutschordens 1359, 28. 8. mit Hans kundbar. Erhard 1445—49 G., 53 S., 58, 60 S., 60 G., 66—73 R., 74—79 u. 84 S. 1469, 4. 5. Testamentszeuge des Siegm. Wann, 1477 Huldigungsgesandter bei K. Wladislaw und † 1484. 33) Die Kürtzel, mit Niklas ab 1400 in den Losungsb. — Hans, Sohn des Niklas, 1438—48 G., 49—73 wechselnd S. u. R. u. 73 †. 34) = vorjährig, das Wort „fährtig“ gehört heute noch zum Wortschatze der Egerländer. 35) Die Fortsetzung über die Verrechnungen der Einnahmen und Ausgaben bei St. Niklas findet sich erst wieder auf Fol. 26 a. 36) Die Rudusch und Rudisch, Koseform für Rudeger, ur- sprünglich Angel, Ayngel, Angil geheißen, werden mit Arnoldus Angil in einem Briefe vom Oktober 1218 kundbar. Der obige Sieg- mund, ab 1390 in den Losungsb., 1399—1435 R., darunter 1403—35 Bm. 37) D. i. letztwillig vermacht. 38) Trebendorf und sämtlich in der Folge genannten Dörfer: im Egerlande. 39) Heute noch im Egerlande übliches Getreidemaß, enthält 8 Maßl, das Maſl 4 Napf oder 6 Kandeln. Es ist gleich 3 böhmi- schen Strichen oder 45/s niederösterr. Metzen. 40) Erbsen.
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74 — Fol. 2b. Item Currifexin Hans"1) an stain42), bey dem spital am ecke, v groschen zinß, die gehoeren auch zu dem gewantt hin zusneyden. Item Voytel von Kunrewt zinst von seinem hof ii kar korns, ii kar habern, ii hennen, 1/2 ß ayer. Das gehört: ein drittail zu sand Niclas vnd ein drittail zu den predigern43) vnd ein drittayl zum brudern44), dorumb sullen sie in den dreyen kirchen alle jar, ye am achten vnnser lieben frawen tag himel- farth, ein singende meß dorumb halden. ltem Hans Kuncz zu Heinrichsdorf45) zinst v kar getraids, halp Korn vnd halb habern, 1/2 ß aier, ii kes, vnd ii hennen (ist durchgestrichen. Späterer Zusatz:) ist frey vnd hat sich abkawfft. Item Stoecker gibt von einer wisen zu Scheba v meisner. Fol. 3a. Item Schrewl zu Kneba zinßt iiii kar getraids, halp Korn vnd halp habern, ii hennen, 1/2 ß aier (durchgestri- chen, Zusatz:) hat Hans Stir kauft vmb xl B gr. Item Voitsperger zu Pograth zinst ein halp kar korn vnd ein halb habern. Item die pawern zu Tawbrat zinssen iiii kar getraids, halp korn vnd halp habern, ii hennen. Derselbig zinß gehoert: der drittail sand Niclas, der drittail gen predigern vnd ein drittail zum brudern. Item Kuncz Sneider zu Pilgremsrewt4s) 1/2 Kar Korn vnd i Kar habern, xxx grosch zinß, iiii hennen vnd i Kes. Item Ditel zu Kotschwitz hat iiii gr. geben zins von einer wisen, vnd hat sein weib auch iiii gr. dorzu geben, das nu macht viiii gr., wirt geben von derselben wisen der Nickel Wenig zu Kotschwitz. Fol. 3b. Item Zolchner zu Kunrewt zinst ii gulden an gold, alle jar ii hennen, i ß aier, ii kes (durchstrichen, Zusatz:) hat Francz Wernher47) kawfft. Item Vogelgesanck zu der Oede zinßt alle jar x v grosch. 41) Die Currifex wechselnd mit Wagner, Waganer, Wogoner. Ein Nickel C. wird 1367, 19. 3. genannt (Siegl, Das Salbuch der Clarissinnen v. 1476, Note 119). Die oben genannte Currifexin war Magdalena, Gattin des Hans. 42) Heutige Steingasse. Hansens Haus gegenüber stand und heute noch das Bartholomäistift, das „spital“. 43) Später Dominikaner genannt. 44) Die Barfüßer, Minderbrüder, heute Franziskaner. 45" Heute Honnersdorf. 46) Heute Pilmersreuth. 47) Die Wernher (Werner) stammten vermutlich aus Wei- den und werden in Eger mit Niklas 1359, 20. 4. kundbar. Franz (II) W. 1421 G., 30—34 R., 35—48 G., 49—56 u. 61—68 R.
74 — Fol. 2b. Item Currifexin Hans"1) an stain42), bey dem spital am ecke, v groschen zinß, die gehoeren auch zu dem gewantt hin zusneyden. Item Voytel von Kunrewt zinst von seinem hof ii kar korns, ii kar habern, ii hennen, 1/2 ß ayer. Das gehört: ein drittail zu sand Niclas vnd ein drittail zu den predigern43) vnd ein drittayl zum brudern44), dorumb sullen sie in den dreyen kirchen alle jar, ye am achten vnnser lieben frawen tag himel- farth, ein singende meß dorumb halden. ltem Hans Kuncz zu Heinrichsdorf45) zinst v kar getraids, halp Korn vnd halb habern, 1/2 ß aier, ii kes, vnd ii hennen (ist durchgestrichen. Späterer Zusatz:) ist frey vnd hat sich abkawfft. Item Stoecker gibt von einer wisen zu Scheba v meisner. Fol. 3a. Item Schrewl zu Kneba zinßt iiii kar getraids, halp Korn vnd halp habern, ii hennen, 1/2 ß aier (durchgestri- chen, Zusatz:) hat Hans Stir kauft vmb xl B gr. Item Voitsperger zu Pograth zinst ein halp kar korn vnd ein halb habern. Item die pawern zu Tawbrat zinssen iiii kar getraids, halp korn vnd halp habern, ii hennen. Derselbig zinß gehoert: der drittail sand Niclas, der drittail gen predigern vnd ein drittail zum brudern. Item Kuncz Sneider zu Pilgremsrewt4s) 1/2 Kar Korn vnd i Kar habern, xxx grosch zinß, iiii hennen vnd i Kes. Item Ditel zu Kotschwitz hat iiii gr. geben zins von einer wisen, vnd hat sein weib auch iiii gr. dorzu geben, das nu macht viiii gr., wirt geben von derselben wisen der Nickel Wenig zu Kotschwitz. Fol. 3b. Item Zolchner zu Kunrewt zinst ii gulden an gold, alle jar ii hennen, i ß aier, ii kes (durchstrichen, Zusatz:) hat Francz Wernher47) kawfft. Item Vogelgesanck zu der Oede zinßt alle jar x v grosch. 41) Die Currifex wechselnd mit Wagner, Waganer, Wogoner. Ein Nickel C. wird 1367, 19. 3. genannt (Siegl, Das Salbuch der Clarissinnen v. 1476, Note 119). Die oben genannte Currifexin war Magdalena, Gattin des Hans. 42) Heutige Steingasse. Hansens Haus gegenüber stand und heute noch das Bartholomäistift, das „spital“. 43) Später Dominikaner genannt. 44) Die Barfüßer, Minderbrüder, heute Franziskaner. 45" Heute Honnersdorf. 46) Heute Pilmersreuth. 47) Die Wernher (Werner) stammten vermutlich aus Wei- den und werden in Eger mit Niklas 1359, 20. 4. kundbar. Franz (II) W. 1421 G., 30—34 R., 35—48 G., 49—56 u. 61—68 R.
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— 75 — Item Muelner zu Kneba zinst alle jar xx x ii grosch (durch- strichen, Zusatz:) ist abgekaufft von Francz Junckher. Item Muelner von Kotschwitz zinst alle jar i i i ß meißner vnd xvi grosch vnd ii hennen; dauon sol man halden alle freitag noch der tagmeß das responß tenebre; dauon gibt man dem schulmaisteris) alle jar xxxiiii grosch, vnd das ubrig gebuerth den schulern, die do singen vor gotzleichnam, so man lewt bericht vnd bewart mit dem sacrament. Das hat gestifft die erber Frau Rudiger Junckherrin"9). Fol. 4a. Item mer Hans Meyßner50) von seinem haus x grosch zinß alle jare zu sand Michels tag. Item Hesel, maurer x groschen zinß von seynem hauß zu sand Michelstag alle jar. Item jung Pichen51) von seinem hauß zu zinß alle jar v grosch vnd i i hennen. Item Veit Kramer52) von seinem hauß alle jar x grosch zinB. Item Johel53) hinter der schul von einem hauß v grosch zinß alle jar jerlich; din zinß gehoeren auch zum gepew sand Niclas; hat die erber Frau Rudiger Junckherrin dorzu geben. Fol. 4b. Item die vier herren an der losung54) geben von eins rats wegen alle jar jerlich x v gulden reynisch, (und zwar:) achthalben gulden zu sand Peters tag stulfeier vnd achthalben guldein zu sand Bartholomes tag; solchen zinß hat die erber Fraw Rudiger Junckherrin sand Niclas zum gepew zugcaigent, alle jar zu geben, wie oben geschriben stet. 48) Der Schulmeister war der Rektor der Lateinschule. Seine Untergebenen, die Lehrkräfte, nannte man Gesellen, Diener („der schul gesellen", „der schul diner“). 49) Des gewesenen Ratsherrn und Bürgermeisters Rudiger Junckhers Gattin war Elsbeth, die mit ihrem Sohne Kaspar am 5. August 1457 auch ein ewiges Lampenlicht bei den Predigern stiftete. 50) Die Meißner, mit Hensel M. im Lb. 1390. Des Meißners Haus auf der Vorburg wird 1459, 15. 6. auch im Salbuch der Claris- sinnen genannt (Siegl, Salb. d. Cl., Note 292). 51) Die Pichen, Pichein, mit Konrad urkundl. 1384, 24. 2. Von 1390 ab i. d. Lb. 52) Die Kramer, Cramer, Crahamer, mit Enders ab 1431 ebenda. 53) Die Johel, Jöhel, in zahlreichen Urkunden ab 1402 hin- ter der Schul (heutige Schulgasse) werden in den Losungsb. ab 1435 ein Hans, später auch Peter, Bruder des Hans, genannt. 54) Losung war die städtische Steuer, deren Verrechnung vier Herren, den Losungern, oblag. Die Losungsbücher (Lb.), die von 1390 bis 1758 vorhanden sind, enthalten, nach Gassen und Plät- zen geordnet, die Namen sämtlicher Hausbesitzer und Gewerbe- treibender mit ihrer Steuer, der Losung.
— 75 — Item Muelner zu Kneba zinst alle jar xx x ii grosch (durch- strichen, Zusatz:) ist abgekaufft von Francz Junckher. Item Muelner von Kotschwitz zinst alle jar i i i ß meißner vnd xvi grosch vnd ii hennen; dauon sol man halden alle freitag noch der tagmeß das responß tenebre; dauon gibt man dem schulmaisteris) alle jar xxxiiii grosch, vnd das ubrig gebuerth den schulern, die do singen vor gotzleichnam, so man lewt bericht vnd bewart mit dem sacrament. Das hat gestifft die erber Frau Rudiger Junckherrin"9). Fol. 4a. Item mer Hans Meyßner50) von seinem haus x grosch zinß alle jare zu sand Michels tag. Item Hesel, maurer x groschen zinß von seynem hauß zu sand Michelstag alle jar. Item jung Pichen51) von seinem hauß zu zinß alle jar v grosch vnd i i hennen. Item Veit Kramer52) von seinem hauß alle jar x grosch zinB. Item Johel53) hinter der schul von einem hauß v grosch zinß alle jar jerlich; din zinß gehoeren auch zum gepew sand Niclas; hat die erber Frau Rudiger Junckherrin dorzu geben. Fol. 4b. Item die vier herren an der losung54) geben von eins rats wegen alle jar jerlich x v gulden reynisch, (und zwar:) achthalben gulden zu sand Peters tag stulfeier vnd achthalben guldein zu sand Bartholomes tag; solchen zinß hat die erber Fraw Rudiger Junckherrin sand Niclas zum gepew zugcaigent, alle jar zu geben, wie oben geschriben stet. 48) Der Schulmeister war der Rektor der Lateinschule. Seine Untergebenen, die Lehrkräfte, nannte man Gesellen, Diener („der schul gesellen", „der schul diner“). 49) Des gewesenen Ratsherrn und Bürgermeisters Rudiger Junckhers Gattin war Elsbeth, die mit ihrem Sohne Kaspar am 5. August 1457 auch ein ewiges Lampenlicht bei den Predigern stiftete. 50) Die Meißner, mit Hensel M. im Lb. 1390. Des Meißners Haus auf der Vorburg wird 1459, 15. 6. auch im Salbuch der Claris- sinnen genannt (Siegl, Salb. d. Cl., Note 292). 51) Die Pichen, Pichein, mit Konrad urkundl. 1384, 24. 2. Von 1390 ab i. d. Lb. 52) Die Kramer, Cramer, Crahamer, mit Enders ab 1431 ebenda. 53) Die Johel, Jöhel, in zahlreichen Urkunden ab 1402 hin- ter der Schul (heutige Schulgasse) werden in den Losungsb. ab 1435 ein Hans, später auch Peter, Bruder des Hans, genannt. 54) Losung war die städtische Steuer, deren Verrechnung vier Herren, den Losungern, oblag. Die Losungsbücher (Lb.), die von 1390 bis 1758 vorhanden sind, enthalten, nach Gassen und Plät- zen geordnet, die Namen sämtlicher Hausbesitzer und Gewerbe- treibender mit ihrer Steuer, der Losung.
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— 76 — Item Nickel Junckher der ald55) hat geschickt die zinß zu einem ewigen lampenlicht vor der heiligen dreyen kunig altar in der pfarrkirchen. Das sullen die kirchen veter ausrichten vnd halden. Item Grabner zu Milossen53) zinßt xviii gr. vnd ii gr., für ein wercke, i ß aier vnd i i kes. Item Kolb Lochners57) hauß in der Fleischgaß zinst iii ein halb groschen vnd ii hennen. Item Kessler, pfannenflicker, zinst von seinem haus i gro- schen vnd ii hennen. Fol. 5 a. Item Suman, knapp, von seinem hauß i i gr. vnd i i hennen. Das gibt nu Endres Merolt (durchstrichen, Zu- satz:) hat Francz Wernher5s) kaufft. Item de zuechtigers59) hauß, hat nu ein rat ynnen, zinst vii ald meysner. Item Sapper zu Pilgremsrewt zinst von des Kochs garten in der prignitz°o) xxV gr., ii hennen (durchstrichen, Zusatz:) ist abgekaufft worden. Item Tausentmarcke1) vnd Lorenz Weis'2) zinsen ii einhalp grosch für ein rames3) (Zusatz:) gibt nu Goczel vom Gehag vnd Hans Spett. Item Noller"4) vrm schefftor v gr. vnd ii hennen, (durch- strichen, Zusatz:) ist abkaufft. 55) Da zu jener Zeit vier Niklas J. auftraten, ist eine Scheidung nicht möglich. Niclaus I Junckerc, Bürger in Eger, 1359, 28. 2., Zeuge des Deutschordens, nach 1366 Leuchtenbergischer Lehenträ- ger, 1370, 3. 4. consuljuratus, 1381 Bm., 1384—86 R. u. 86 †. Niklas II, 1387—1433 R., darunter 1418, 19 u. 20 Bm. Niklas III, 1384—90 G., 1391—1421 R. Niklas IV, 1429—31 G., 32 u. 33 R. — Der Drei König-Altar stand gleich links beim Südportal der Niklaskirche. Darunter hatten die Junckher ihr Erbbegräbnis. Dieser Altar wurde 1894/95 abgebrochen. 56) Heute Mühlessen. 57) Die Lochner ab 1390 (mit Peter beginnend) in den Lb. Ein Hans Kolb Lochner 1470—84 G. 58) Die Wernher, oben bei Fol. 3 b. 59) Züchtiger, Peiniger, später Henker, Freimann und Scharf- richter genannt. 80) Stadtteil vor dem Obertor. 81) Ein Konrad T. wird 1429, 5. 4., und ein Jobst T. 1464, 5. 6. im Briefs. der Clarissinnen erwähnt (Siegl, a. a. O., Noten 222 u. 303. 62) Die Weiß werden mit Niklas Weiß (Nicolaus Albus), civis in Egra, 1320, 1. 2., kundbar. Lorenz W. von 1458 bis 1472 wech- selnd G. u. S. 63) Tuchrahme. Die Rahmen der Tuchmacher lagen vor dem Sandtor. Die ganze Flur hier wird heute noch die Rahm genannt. 64) Die Noller, Nöller, ab 1420 in den Losungsb. Niklas, 1439, 10. 12., Hans, 1441, 25. 4., Margaretha, die Nöllerin im Briefs. d. Clar. (Siegl, a. a. O., Note 271, Anm.)
— 76 — Item Nickel Junckher der ald55) hat geschickt die zinß zu einem ewigen lampenlicht vor der heiligen dreyen kunig altar in der pfarrkirchen. Das sullen die kirchen veter ausrichten vnd halden. Item Grabner zu Milossen53) zinßt xviii gr. vnd ii gr., für ein wercke, i ß aier vnd i i kes. Item Kolb Lochners57) hauß in der Fleischgaß zinst iii ein halb groschen vnd ii hennen. Item Kessler, pfannenflicker, zinst von seinem haus i gro- schen vnd ii hennen. Fol. 5 a. Item Suman, knapp, von seinem hauß i i gr. vnd i i hennen. Das gibt nu Endres Merolt (durchstrichen, Zu- satz:) hat Francz Wernher5s) kaufft. Item de zuechtigers59) hauß, hat nu ein rat ynnen, zinst vii ald meysner. Item Sapper zu Pilgremsrewt zinst von des Kochs garten in der prignitz°o) xxV gr., ii hennen (durchstrichen, Zusatz:) ist abgekaufft worden. Item Tausentmarcke1) vnd Lorenz Weis'2) zinsen ii einhalp grosch für ein rames3) (Zusatz:) gibt nu Goczel vom Gehag vnd Hans Spett. Item Noller"4) vrm schefftor v gr. vnd ii hennen, (durch- strichen, Zusatz:) ist abkaufft. 55) Da zu jener Zeit vier Niklas J. auftraten, ist eine Scheidung nicht möglich. Niclaus I Junckerc, Bürger in Eger, 1359, 28. 2., Zeuge des Deutschordens, nach 1366 Leuchtenbergischer Lehenträ- ger, 1370, 3. 4. consuljuratus, 1381 Bm., 1384—86 R. u. 86 †. Niklas II, 1387—1433 R., darunter 1418, 19 u. 20 Bm. Niklas III, 1384—90 G., 1391—1421 R. Niklas IV, 1429—31 G., 32 u. 33 R. — Der Drei König-Altar stand gleich links beim Südportal der Niklaskirche. Darunter hatten die Junckher ihr Erbbegräbnis. Dieser Altar wurde 1894/95 abgebrochen. 56) Heute Mühlessen. 57) Die Lochner ab 1390 (mit Peter beginnend) in den Lb. Ein Hans Kolb Lochner 1470—84 G. 58) Die Wernher, oben bei Fol. 3 b. 59) Züchtiger, Peiniger, später Henker, Freimann und Scharf- richter genannt. 80) Stadtteil vor dem Obertor. 81) Ein Konrad T. wird 1429, 5. 4., und ein Jobst T. 1464, 5. 6. im Briefs. der Clarissinnen erwähnt (Siegl, a. a. O., Noten 222 u. 303. 62) Die Weiß werden mit Niklas Weiß (Nicolaus Albus), civis in Egra, 1320, 1. 2., kundbar. Lorenz W. von 1458 bis 1472 wech- selnd G. u. S. 63) Tuchrahme. Die Rahmen der Tuchmacher lagen vor dem Sandtor. Die ganze Flur hier wird heute noch die Rahm genannt. 64) Die Noller, Nöller, ab 1420 in den Losungsb. Niklas, 1439, 10. 12., Hans, 1441, 25. 4., Margaretha, die Nöllerin im Briefs. d. Clar. (Siegl, a. a. O., Note 271, Anm.)
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77 — Item Kuncz Pichen von seinem hawß zinst v grosch. Die zinß gehoeren zu dem lampen licht, so oben geschriben stet, vnd nicht mer. Fol. 5b. Item Nickel Schuster zu nidern Losans5) zinst alle jar ii hennen, ein halp ß aier vnd i i Kes. (durchstrichen, Zusatz:) ist durch Franczen Junckhern abkaufft. Nota die zinß vnter den flaischpencken zu Eger. Item Elbel Lochner8s) zinst von seiner flaischpenck ein halp centner vnslits, michaelis. Item Jacob Lochner vnd der ald Wogener zinssen von einer panck einen centner, michaelis. Item Muesel zinst von seiner panck i i i virtel vnslits, mi- chaelis. Item Pluemel zinst ein halp centner vnslits von seiner panck, michaelis. Fol. 6 a. Item Peschel'7) vnd Knorrer zinssen von ir (cr) panck ein centner, michaelis. Item der ald Sigel Lochner's) zinst von seiner panck ein centner vnslit, michaelis. Item Erhart Haller ym roesselhaws zinßt vom hauß iiii ein halp ß meyner michaelis. (Surchstrichen, Zusatz:) hat er selbs abkaufft vmb xXx B grosch. Item Welczel Kramers hauß in der pinttergas zinst XXX grosch vnd ii hennen. Die gibt er halp walpurgis vnd halp michaelis, (durchstrichen, Zusatz:) hat er frey abkaufft. Item Sigmund friczsch Cramers sun, vnter den cremen°9) zinst von seiner Cram ein reynischen gulden, michaelis. (durch- strichen, Zusatz:) hat er selbst abkaufft. Item Erhart Zoellner7°) von seiner crame zinst i i ein halp pfund wachs. Fol. 6 b. Item (der) Sleyhin cram zinst ein groschen vnd ein orth71) des groschen. 65) Unterlosau. 86) Elbel (= Albrecht) Lochner, 1458, 60, 66—69 G. 67) Die Peschel, ebenso wie die Lochner, ein altes Fleischer- geschlecht, werden mit Hans P., dem Fleischmann, 1358 kundbar. Erhard, 1433, 23. 1., Hensel, der Fleischmann, 1451, 28. 1. 88) Sigel (Siegmund) Lochner, 1434—53 G. 6u) Untern Cremen, die Creme: Das heutige Stöckl. 70) Die Zöllner (Theleonarii) werden mit Christanus Z. 1268 kundbar. Der obige Erhard ist von 1436 bis 1475 Besitzer eines Hauses am Marktplatze (Lb.). 71) Der vierte Teil einer Münze.
77 — Item Kuncz Pichen von seinem hawß zinst v grosch. Die zinß gehoeren zu dem lampen licht, so oben geschriben stet, vnd nicht mer. Fol. 5b. Item Nickel Schuster zu nidern Losans5) zinst alle jar ii hennen, ein halp ß aier vnd i i Kes. (durchstrichen, Zusatz:) ist durch Franczen Junckhern abkaufft. Nota die zinß vnter den flaischpencken zu Eger. Item Elbel Lochner8s) zinst von seiner flaischpenck ein halp centner vnslits, michaelis. Item Jacob Lochner vnd der ald Wogener zinssen von einer panck einen centner, michaelis. Item Muesel zinst von seiner panck i i i virtel vnslits, mi- chaelis. Item Pluemel zinst ein halp centner vnslits von seiner panck, michaelis. Fol. 6 a. Item Peschel'7) vnd Knorrer zinssen von ir (cr) panck ein centner, michaelis. Item der ald Sigel Lochner's) zinst von seiner panck ein centner vnslit, michaelis. Item Erhart Haller ym roesselhaws zinßt vom hauß iiii ein halp ß meyner michaelis. (Surchstrichen, Zusatz:) hat er selbs abkaufft vmb xXx B grosch. Item Welczel Kramers hauß in der pinttergas zinst XXX grosch vnd ii hennen. Die gibt er halp walpurgis vnd halp michaelis, (durchstrichen, Zusatz:) hat er frey abkaufft. Item Sigmund friczsch Cramers sun, vnter den cremen°9) zinst von seiner Cram ein reynischen gulden, michaelis. (durch- strichen, Zusatz:) hat er selbst abkaufft. Item Erhart Zoellner7°) von seiner crame zinst i i ein halp pfund wachs. Fol. 6 b. Item (der) Sleyhin cram zinst ein groschen vnd ein orth71) des groschen. 65) Unterlosau. 86) Elbel (= Albrecht) Lochner, 1458, 60, 66—69 G. 67) Die Peschel, ebenso wie die Lochner, ein altes Fleischer- geschlecht, werden mit Hans P., dem Fleischmann, 1358 kundbar. Erhard, 1433, 23. 1., Hensel, der Fleischmann, 1451, 28. 1. 88) Sigel (Siegmund) Lochner, 1434—53 G. 6u) Untern Cremen, die Creme: Das heutige Stöckl. 70) Die Zöllner (Theleonarii) werden mit Christanus Z. 1268 kundbar. Der obige Erhard ist von 1436 bis 1475 Besitzer eines Hauses am Marktplatze (Lb.). 71) Der vierte Teil einer Münze.
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78 — Item Michel72), peck an stain, von seinem haus zinsst ii pfund wachs. Item Kuncrin neben dem rodan73) zinst von irem haus x grosch. Das geben die Nwnnen in Weysin selhaus. Item Stebniyczers"4) hauß am ecke bey den predigern, zinst x grosch. Item (die) Oederin"5) vnter den juden7) am eck bey der roer zinst von dem hauß x grosch. Item auf der padstuben in der schefgas ii gulden rh. zins, steen abzulösen für xxx gulden. Nota vorm obernthor. Fol. 7 a. Item Prem, smid vorm oberntor, von seinem haus zinst xx grosch vnd iiii hennen. (durchstrichen, Zusatz:) hat Jorg Wernher77) kaufft. Item Ventzl Schottner7s) vorm obernthor von seinem hauß zinsst v grosch. (durchstrichen, Zusatz:) hat Jorg Wernher kawfft. Item Kunrad Sneider79) vorm oberntor von seinem hauß zinst v meißner. Item Haynl Jegerso) in der rumelgaßs1) von seinem hawß zinst xii grosch. (durchstrichen, Zusatz:) Jorg Wernher kaufft. Item Foencknerin°2) am zigelperg zinst von einem acker ii grosch. (durchstrichen, ohne Zusatz.) Item Jorg Wernher zinst von eine raeme iiii grosch. Fol. 7 b. Item Schelm, tuchmacher, zinst von einem agker ii grosch, solchen zinß gibt nu Pewerl vnd Satler vnter den juden. (durchstrichen, Zusatz:) ist abkaufft. Item Rotschwlins3) auf der vorburg zinßt von irem hauß iii ein halp grosch. (durchstrichen, Zusatz:) Francz Junckher kaufft. 72) Die Michel, urkundlich ab 1375, 16. 1. 73) Rodan, Radan: eine Flur südöstlich an die Stadtmauer an- schließend. 72) Stebnitzer Wolfel von 1436 bis 1470 in den Lb. 75) Eine Elsbeth Öderin in Urk. 1468—81, eine Marga- retha, 1469—78. 76) Heutige Brudergasse (Judenhof) und ein Teil der Juden- gasse. 77 Jorg Wernher, von 1448—72 wechselnd G. und S. 78) Die Schottner, ab 1395, 16. 2. Ein Stübel Sch. 1435—44 G. 79) Die Schneider ab 1383, 27. 3. 80) Haynel (= Heinrich) Jeger, Tuchmacher, 1445—65 in den Lb. 81) Heute Felix-Jahn-Straße. 82) Die Fönkner, urkundlich ab 1452, 12. 8. 83) Die Rotschuel, Rotschühel, von 1430—90 in der Lb. Ein Nikolaus R. wird 1476, 30. 11., als Notar in Eger genannt.
78 — Item Michel72), peck an stain, von seinem haus zinsst ii pfund wachs. Item Kuncrin neben dem rodan73) zinst von irem haus x grosch. Das geben die Nwnnen in Weysin selhaus. Item Stebniyczers"4) hauß am ecke bey den predigern, zinst x grosch. Item (die) Oederin"5) vnter den juden7) am eck bey der roer zinst von dem hauß x grosch. Item auf der padstuben in der schefgas ii gulden rh. zins, steen abzulösen für xxx gulden. Nota vorm obernthor. Fol. 7 a. Item Prem, smid vorm oberntor, von seinem haus zinst xx grosch vnd iiii hennen. (durchstrichen, Zusatz:) hat Jorg Wernher77) kaufft. Item Ventzl Schottner7s) vorm obernthor von seinem hauß zinsst v grosch. (durchstrichen, Zusatz:) hat Jorg Wernher kawfft. Item Kunrad Sneider79) vorm oberntor von seinem hauß zinst v meißner. Item Haynl Jegerso) in der rumelgaßs1) von seinem hawß zinst xii grosch. (durchstrichen, Zusatz:) Jorg Wernher kaufft. Item Foencknerin°2) am zigelperg zinst von einem acker ii grosch. (durchstrichen, ohne Zusatz.) Item Jorg Wernher zinst von eine raeme iiii grosch. Fol. 7 b. Item Schelm, tuchmacher, zinst von einem agker ii grosch, solchen zinß gibt nu Pewerl vnd Satler vnter den juden. (durchstrichen, Zusatz:) ist abkaufft. Item Rotschwlins3) auf der vorburg zinßt von irem hauß iii ein halp grosch. (durchstrichen, Zusatz:) Francz Junckher kaufft. 72) Die Michel, urkundlich ab 1375, 16. 1. 73) Rodan, Radan: eine Flur südöstlich an die Stadtmauer an- schließend. 72) Stebnitzer Wolfel von 1436 bis 1470 in den Lb. 75) Eine Elsbeth Öderin in Urk. 1468—81, eine Marga- retha, 1469—78. 76) Heutige Brudergasse (Judenhof) und ein Teil der Juden- gasse. 77 Jorg Wernher, von 1448—72 wechselnd G. und S. 78) Die Schottner, ab 1395, 16. 2. Ein Stübel Sch. 1435—44 G. 79) Die Schneider ab 1383, 27. 3. 80) Haynel (= Heinrich) Jeger, Tuchmacher, 1445—65 in den Lb. 81) Heute Felix-Jahn-Straße. 82) Die Fönkner, urkundlich ab 1452, 12. 8. 83) Die Rotschuel, Rotschühel, von 1430—90 in der Lb. Ein Nikolaus R. wird 1476, 30. 11., als Notar in Eger genannt.
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79 — Item Hainer Prenttel 4) auf dem 5 sewmarckt zinst von sei- nem haus i i iiii ein halp gr. vnd ein halp ort. Item Hans Schinter85) zinst von seinem hauß x grosch, michaelis. (durchstrichen, kein Zusatz.) Item Heckel8s) bey der roer zinst von seinem hauß v meiß- ner. Fol. 8 a. Item Francz Verber 7) vorm remtor zinst von seinem hauß ii grosch, gibt nu der Prait. (durchstrichen, Zu- satz:) Francz Junkher kaufft. Item Simon, prewknecht, ym purckgraben zinst von sei- nem haus iiii gr. ii hennen. (durchstrichen, Zusatz:) Franz Junkher kaufft. Item Muterkindinss) zinst von iren heußlen v grosch. (durchstrichen, Zusatz:) Francz Junkher kaufft. Item Dremels9) zinst von seinem heußlen v grosch. (durch- strichen, Zusatz:) Francz Junkher kaufft. Item ald Jacob"o) von seinem hauß zinst ein groschen. (durchstrichen, Zusatz:) hat Francz Junkher kaufft. Item Richter"1) bey dem mueltor zinst von seinem hauß ein einhalp groschen. (durchstrichen, Zusatz:) hat Francz Junkher kaufft. Fol. 8 b. Item Moedel 2) vorm schefftor zinst von seinem hauß vnd garten v grosch, ii hennen. (durchstrichen, Zusatz:) ist abkaufft. Item Kuncr Frisel»3) vorm prucktor zinst von seinem hawß v grosch. (durchstrichen, Zusatz:) Jorg Wernher kaufft. 84) Die Prentel, Brendl, Brandl ,mit Nickel im Lb. 1390. 85) Die Schinter, Schinder, zumeist Fleischhauer ,ab 1415 in den Lb. 86) Die Heckel, Häckel, werden mit Ubel J. 1270, 11. 9., kund- bar. Der oben genaunte dürfte Erhard gewesen sein, der in einer Urkunde von 1464, 6. 3. genannt wird. 87) Die Ferber, Färber, ab 1436 in Lb. — Franz Färber auch im Salb. der Clarissinnen (Siegl a. a. O., Note 266). 99) Die Muterkindin, von 1450—80 in den Lb., nach ihr wird ein „herr“ M. genannt. 80) Dremel Elbel, von 1436—60 in den Lb., auf ihn folgt Er- hard 1460—70. 90) Die Jakob, ab 1390 in den Lb. In jedem dieser Bücher wer- den mehrere J. genannt. Der obige dürfte Peter J. gewesen sein, der ein Haus vor dem Rahmtor versteuert und auch im Salb. der Clarissinnen genannt wird (Siegl a. a. O., Note 233). 91) Die Richter, von Konradsgrün in die Stadt gezogen, ab 1415 in den Lb. 92) Die Mödel, Model beginnen urkundlich mit Franz 1384, 24. 2., und ab 1390 in den Lb. 93) Die Frisel, Friesel beginnen mit Jeckel ab 1390 in den Lb. — Konrad (III) 1458—64 G., 65 R., 66—68 G., 69—95 R., dar- unter 94 Bm.
79 — Item Hainer Prenttel 4) auf dem 5 sewmarckt zinst von sei- nem haus i i iiii ein halp gr. vnd ein halp ort. Item Hans Schinter85) zinst von seinem hauß x grosch, michaelis. (durchstrichen, kein Zusatz.) Item Heckel8s) bey der roer zinst von seinem hauß v meiß- ner. Fol. 8 a. Item Francz Verber 7) vorm remtor zinst von seinem hauß ii grosch, gibt nu der Prait. (durchstrichen, Zu- satz:) Francz Junkher kaufft. Item Simon, prewknecht, ym purckgraben zinst von sei- nem haus iiii gr. ii hennen. (durchstrichen, Zusatz:) Franz Junkher kaufft. Item Muterkindinss) zinst von iren heußlen v grosch. (durchstrichen, Zusatz:) Francz Junkher kaufft. Item Dremels9) zinst von seinem heußlen v grosch. (durch- strichen, Zusatz:) Francz Junkher kaufft. Item ald Jacob"o) von seinem hauß zinst ein groschen. (durchstrichen, Zusatz:) hat Francz Junkher kaufft. Item Richter"1) bey dem mueltor zinst von seinem hauß ein einhalp groschen. (durchstrichen, Zusatz:) hat Francz Junkher kaufft. Fol. 8 b. Item Moedel 2) vorm schefftor zinst von seinem hauß vnd garten v grosch, ii hennen. (durchstrichen, Zusatz:) ist abkaufft. Item Kuncr Frisel»3) vorm prucktor zinst von seinem hawß v grosch. (durchstrichen, Zusatz:) Jorg Wernher kaufft. 84) Die Prentel, Brendl, Brandl ,mit Nickel im Lb. 1390. 85) Die Schinter, Schinder, zumeist Fleischhauer ,ab 1415 in den Lb. 86) Die Heckel, Häckel, werden mit Ubel J. 1270, 11. 9., kund- bar. Der oben genaunte dürfte Erhard gewesen sein, der in einer Urkunde von 1464, 6. 3. genannt wird. 87) Die Ferber, Färber, ab 1436 in Lb. — Franz Färber auch im Salb. der Clarissinnen (Siegl a. a. O., Note 266). 99) Die Muterkindin, von 1450—80 in den Lb., nach ihr wird ein „herr“ M. genannt. 80) Dremel Elbel, von 1436—60 in den Lb., auf ihn folgt Er- hard 1460—70. 90) Die Jakob, ab 1390 in den Lb. In jedem dieser Bücher wer- den mehrere J. genannt. Der obige dürfte Peter J. gewesen sein, der ein Haus vor dem Rahmtor versteuert und auch im Salb. der Clarissinnen genannt wird (Siegl a. a. O., Note 233). 91) Die Richter, von Konradsgrün in die Stadt gezogen, ab 1415 in den Lb. 92) Die Mödel, Model beginnen urkundlich mit Franz 1384, 24. 2., und ab 1390 in den Lb. 93) Die Frisel, Friesel beginnen mit Jeckel ab 1390 in den Lb. — Konrad (III) 1458—64 G., 65 R., 66—68 G., 69—95 R., dar- unter 94 Bm.
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— 80 — Item Merer"), schmid, vorm prucktor zinst von seinem hauß ii ein halp gr. (durchstrichen, Zusatz:) Jorg Wernher kaufft. Item Schoenfurch"5) vorm prucktor zinst von seinem hauß ii ein halp gr. (durchstrichen, Zusatz:) Jorg Wernher kaufft. Item Hans Awrbach°s) in der Fleischgaß zinst vii ein halp gr. vnd i i hennen. Die vii ein halp groschen gehoeren auf das slos zu den messen, vmb wein vnd oblat, vnd die ii hennen den kirchenvetern fuer ir muehe. Item Eberl°7), weinschenk, gibt vor einem acker auf der win- twch gegen Scheba ein virtail getraids, was dorauf wechst. (durchstrichen, Zusatz:) hat er abkaufft vmb v einhalp B m. Fol. 9a. Item anno domini m' cccc' lxvi hat Niclas Kess- ler xxvii zins sant Niclas verkaufft, die machen in der summa ve B meysner vnd xxV ein halp B meisner. Solch gelt hat man in dem lx vi jar an der kirchen sant Niclas vnd am dach ver- pawtt9s). Item Albrecht Plaß99) hat ein ewigen reinischen gulden zins gehabt auf des Niclas Kesslers Kram, hat er den dem lie- ben sand Niclas geschickt, den gibt der obgenanntt Kessler. (Zwei Drittel dieser Blattseite sind unbeschrieben.) Fol. 9b. (Unbeschrieben.) Fol. 10a. Nota. Dise zinß, so hernach geschriben steen, gehoeren zu dem reichen almusen, das man alle suntag pfligt zu geben vor der kirchen hawß armenlewten. Item die vir herren an der losung sullen geben vnd zinssen alle jar vom rothauß xx guldein, x gulden zu pfingsten vnd x guldein zu sand mertenstag, dorueber ein brief ist. Densel- ben brief hat gegeben die erber fraw Rudiger Junckherrin, der laut vf sie vnd iren sun Caspar10°) zu demselben reichen almu- sen, des sich verzeyhen vnd verzigen haben101). 94) Merer Michel, der smyde, von 1450—80 in den Lb. 95) Die Schönfurch beginnen urkundlich mit Konrad 1368, 20. 4. In den Lb. wird von 1445—60 ein Hans Sch. genannt, 1465 werden Sch. Kinder, 1470 Sch. Tochter genannt. Nach 1470 ver- schwinden die Sch. 98) Die Auerbach, wechselnd mit Auerbacher, mit Peter A. ab 1420 in den Lb. — Hans A. 1455—80. 97) Die Eberl, Eberlein, ab 1390 in den Lb. — Eberl, der weinschenke, 1475—79 G. 98) Der Neu- oder Umbau der Niklaskirche war also 1466 im Rohbau schon vollendet, und auch das Dach bereits aufgesetzt. 90) In den Lb. von 1465—75 wird nur die Gattin, die Pleßin El- bel, als Hausbesitzerin angeführt. — Albrecht P. wird in mehreren Urk. von 1451, 54 und 61 genannt. 100) Kaspar Junckher, zweiter Sohn des Rudiger und der Elsbeth Junckher, geb. Rudusch, war das hervorragendste Glied
— 80 — Item Merer"), schmid, vorm prucktor zinst von seinem hauß ii ein halp gr. (durchstrichen, Zusatz:) Jorg Wernher kaufft. Item Schoenfurch"5) vorm prucktor zinst von seinem hauß ii ein halp gr. (durchstrichen, Zusatz:) Jorg Wernher kaufft. Item Hans Awrbach°s) in der Fleischgaß zinst vii ein halp gr. vnd i i hennen. Die vii ein halp groschen gehoeren auf das slos zu den messen, vmb wein vnd oblat, vnd die ii hennen den kirchenvetern fuer ir muehe. Item Eberl°7), weinschenk, gibt vor einem acker auf der win- twch gegen Scheba ein virtail getraids, was dorauf wechst. (durchstrichen, Zusatz:) hat er abkaufft vmb v einhalp B m. Fol. 9a. Item anno domini m' cccc' lxvi hat Niclas Kess- ler xxvii zins sant Niclas verkaufft, die machen in der summa ve B meysner vnd xxV ein halp B meisner. Solch gelt hat man in dem lx vi jar an der kirchen sant Niclas vnd am dach ver- pawtt9s). Item Albrecht Plaß99) hat ein ewigen reinischen gulden zins gehabt auf des Niclas Kesslers Kram, hat er den dem lie- ben sand Niclas geschickt, den gibt der obgenanntt Kessler. (Zwei Drittel dieser Blattseite sind unbeschrieben.) Fol. 9b. (Unbeschrieben.) Fol. 10a. Nota. Dise zinß, so hernach geschriben steen, gehoeren zu dem reichen almusen, das man alle suntag pfligt zu geben vor der kirchen hawß armenlewten. Item die vir herren an der losung sullen geben vnd zinssen alle jar vom rothauß xx guldein, x gulden zu pfingsten vnd x guldein zu sand mertenstag, dorueber ein brief ist. Densel- ben brief hat gegeben die erber fraw Rudiger Junckherrin, der laut vf sie vnd iren sun Caspar10°) zu demselben reichen almu- sen, des sich verzeyhen vnd verzigen haben101). 94) Merer Michel, der smyde, von 1450—80 in den Lb. 95) Die Schönfurch beginnen urkundlich mit Konrad 1368, 20. 4. In den Lb. wird von 1445—60 ein Hans Sch. genannt, 1465 werden Sch. Kinder, 1470 Sch. Tochter genannt. Nach 1470 ver- schwinden die Sch. 98) Die Auerbach, wechselnd mit Auerbacher, mit Peter A. ab 1420 in den Lb. — Hans A. 1455—80. 97) Die Eberl, Eberlein, ab 1390 in den Lb. — Eberl, der weinschenke, 1475—79 G. 98) Der Neu- oder Umbau der Niklaskirche war also 1466 im Rohbau schon vollendet, und auch das Dach bereits aufgesetzt. 90) In den Lb. von 1465—75 wird nur die Gattin, die Pleßin El- bel, als Hausbesitzerin angeführt. — Albrecht P. wird in mehreren Urk. von 1451, 54 und 61 genannt. 100) Kaspar Junckher, zweiter Sohn des Rudiger und der Elsbeth Junckher, geb. Rudusch, war das hervorragendste Glied
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81 — Item mer hat die benant fraw Rudiger Junckherin mit ires suns Caspar Junckhern willen geben den Erlbecken zu Oberndorf, der von dem selben seinem hof zinst i i i i kar korn vnd iiii kar habern jerlich, vnd gect zu lehen vom reich. Fol. 10 b. Item mer hat sie geben den Jakes zu Obern- dorff mit seinem hof vnd zinst viiii kar, halp korn vnd halp habern, ii hennen, ii Kes vnd ein halp ß aier. Item Flauger zu Tripissenrewt12) zinst viii kar getraids, halb Korn vnd halp habern, vii grosch von einem pach vnd vii grosch von einer herberg, ii hennen, ii kes vnd ein halp B ayer, vnd geet zu lchen vom reich. Item Pirner von Waczkenrewt zinst vi i Kar getraids, halp Korn vnd halp habern, vnd gect vom reich zu lehen. Fol. 11a. Item Hawbnerin103) am kornpühel104) von iren hauß vii ein halp meißner, halp walpurgis vnd halp michaelis. Item Parthfischer105) zinst vom wasser der Eger vi ß mei- Ben minus iiii gr., halp walpurgis vnd halb michaelis. Item Wincklerin196) vorm Obernthor zinst von iren hauß vnd gartten x x grosch, michaelis. Item Strutzel107) bey dem rodan zinst von seinem hauß x v grosch, michaelis. dieser Familie. Er war 1432—35 G., 38—67 R., darunter 42 u. 65 Bm., stiftete 15. Juni 1442 mit seiner Mutter, der genannten Elsbeth, für mehrere des Junchkerischen Geschlechts ein Seelgeräte bei den Predigern, vermittelt 26. April 1445 den Schutzvertrag Egers mit dem Markgr. Johann von Brandenburg, stiftet 16. Oktober 1448 ein ewiges Lampenlicht in der Egerer Kreuzherrenkirche, teidigt 27. März 1453 in einer Irrung zwischen Eger und dem Abte zu Wald- sassen wegen eines Hofes zu Albenreuth, erscheint in demselben J. noch, 2. Nov., als Huldigungsgesandter bei König Ladislaus, stif- tet mit seiner Mutter Elsbeth auch ein ewiges Lampenlicht bei den Predigern, kauſt 19. Mai 1461 von Margaretha, Witwe nach Wilhelm Schlick und geb. von Kotzau die Feste Seeberg, erhält 27. Mürz 1463 diese Feste von König Georg von Podiebrad zu Lehen, erscheint in einem Briefe vom 8. Juni 1463 auch als Schwager der Gebrüder Hans und Heinz von Zedwitz in Lieben- stein, erbt 29. Juli 1467 die Lehen nach Paul und Erhard Rudusch, wird 16. Dez. 1468 in den Schutz des Markgr. Albrecht aufgenom- men und stirbt 1474 zu Seeberg. Seine Witwe Anna, geb. Schlick, stiftet und baut 1481 die Kirche in Seeberg und stirbt 1485. Die Grabsteine beider sind in dieser Kirche noch vorhanden. 101) Dessen sie sich begeben, auf den sie verzichtet haben. 102" Heute Tripessenreuth. 103" Die Haubner, Haubmer, mit Ulrich ab 1390 in den Lb. 104 Heute oberer Marktplatz. 105) Die Partfischer, ab 1445 in den Lb. — Den Roland am Egerer Marktplatz nannte man nach 1500 den Partfischer, weil die Brunnenfigur diesem ähnlich sah. 106) Die Winkler, mit Nickel und Peter ab 1390 in den Lb. 107) Strützl, die Strützlin, 1390 im Lb.
81 — Item mer hat die benant fraw Rudiger Junckherin mit ires suns Caspar Junckhern willen geben den Erlbecken zu Oberndorf, der von dem selben seinem hof zinst i i i i kar korn vnd iiii kar habern jerlich, vnd gect zu lehen vom reich. Fol. 10 b. Item mer hat sie geben den Jakes zu Obern- dorff mit seinem hof vnd zinst viiii kar, halp korn vnd halp habern, ii hennen, ii Kes vnd ein halp ß aier. Item Flauger zu Tripissenrewt12) zinst viii kar getraids, halb Korn vnd halp habern, vii grosch von einem pach vnd vii grosch von einer herberg, ii hennen, ii kes vnd ein halp B ayer, vnd geet zu lchen vom reich. Item Pirner von Waczkenrewt zinst vi i Kar getraids, halp Korn vnd halp habern, vnd gect vom reich zu lehen. Fol. 11a. Item Hawbnerin103) am kornpühel104) von iren hauß vii ein halp meißner, halp walpurgis vnd halp michaelis. Item Parthfischer105) zinst vom wasser der Eger vi ß mei- Ben minus iiii gr., halp walpurgis vnd halb michaelis. Item Wincklerin196) vorm Obernthor zinst von iren hauß vnd gartten x x grosch, michaelis. Item Strutzel107) bey dem rodan zinst von seinem hauß x v grosch, michaelis. dieser Familie. Er war 1432—35 G., 38—67 R., darunter 42 u. 65 Bm., stiftete 15. Juni 1442 mit seiner Mutter, der genannten Elsbeth, für mehrere des Junchkerischen Geschlechts ein Seelgeräte bei den Predigern, vermittelt 26. April 1445 den Schutzvertrag Egers mit dem Markgr. Johann von Brandenburg, stiftet 16. Oktober 1448 ein ewiges Lampenlicht in der Egerer Kreuzherrenkirche, teidigt 27. März 1453 in einer Irrung zwischen Eger und dem Abte zu Wald- sassen wegen eines Hofes zu Albenreuth, erscheint in demselben J. noch, 2. Nov., als Huldigungsgesandter bei König Ladislaus, stif- tet mit seiner Mutter Elsbeth auch ein ewiges Lampenlicht bei den Predigern, kauſt 19. Mai 1461 von Margaretha, Witwe nach Wilhelm Schlick und geb. von Kotzau die Feste Seeberg, erhält 27. Mürz 1463 diese Feste von König Georg von Podiebrad zu Lehen, erscheint in einem Briefe vom 8. Juni 1463 auch als Schwager der Gebrüder Hans und Heinz von Zedwitz in Lieben- stein, erbt 29. Juli 1467 die Lehen nach Paul und Erhard Rudusch, wird 16. Dez. 1468 in den Schutz des Markgr. Albrecht aufgenom- men und stirbt 1474 zu Seeberg. Seine Witwe Anna, geb. Schlick, stiftet und baut 1481 die Kirche in Seeberg und stirbt 1485. Die Grabsteine beider sind in dieser Kirche noch vorhanden. 101) Dessen sie sich begeben, auf den sie verzichtet haben. 102" Heute Tripessenreuth. 103" Die Haubner, Haubmer, mit Ulrich ab 1390 in den Lb. 104 Heute oberer Marktplatz. 105) Die Partfischer, ab 1445 in den Lb. — Den Roland am Egerer Marktplatz nannte man nach 1500 den Partfischer, weil die Brunnenfigur diesem ähnlich sah. 106) Die Winkler, mit Nickel und Peter ab 1390 in den Lb. 107) Strützl, die Strützlin, 1390 im Lb.
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82 — Item Krewsel1°s), peckin, auf der vorburg zinst von irem haus xii grosch, bartholomei. Fol. 11b. Item Pelitzer109) vorm oberntor auf sein hauß vnd gartten zinst v gr., ii hennen, michaelis. Item Swertfeger110) von dem hauß zu nehst hinten an des Goecz, Fleischmans, hawß zinst iiii ein halp gr. vnd ii hennen, michaelis. Item Fülßfel vorm multor zinst vii ein halp gr. vnd zwu hennen. Dorin ist yezo der Prenner. Item ald Engelhart111) vorm prucktor zinst von einem acker ein halp kar korn vnd zwen schoeczpeuch. Das gibt nu der Burckhart, fleischmann. Item des tischers Hauß neben der Freytagin zinst xx grosch michaelis. Fo1. 12 a. Item Hans Gretel112) hinter der schul zinst von seinem garten vorm obernthor vi grosch. Item Vnfrid1i3) auf der vorburg zinst von seinem hawß V grosch, michaelis. Item Meyßner1ia) peck, auf der vorburg zinst von seinem haws xl grosch, halp walpurgis, halp michaelis; stet abzuloesen vmb x B grosch. Item Glesel115) vorm obernthor zinst von seinem haus vnd gartten xx grosch, halp walpurgis vnd halp michaelis;stet abzu- loesen vmb iiii schock grosch. Item Oech116) auf den rosenpuehel zinst von seinem hauß xxiiii grosch, halp walpurgis vnd halp michaelis; ablosung vmb Vi schock grosch. Fo1. 12b. Item Wenig117), lederer, am mueltor zinst von seinem hawß xii grosch zu pfingsten; die ablosung vmb iiii schock. Item Moedel11s) vom ewssersten scheffthor zinst von seinem haus und gartten xl grosch, halp walpurgis vnd halp michaelis; ablosung vmb xxii guldein reinisch. 108) Die Kreussel, mit Hans ab 1440 i. d. Lb. 100) Die Palitzer, Peelitzer, mit Peter urkundlich ab 1414, 9. 11. 110) Bedeutet hier wohl das Gewerbe. 111) Die Engelhart, mit Franz urkundlich ab 1415, 21. 1. 112) Die Gretel, später Gradl, mit Hensel urkundlich ab 1395, 16. 2. 113 Die Unfried, mit Fritz urkundlich ab 1422, 19. 10. 114) Mayßner, der peck, v. 1445—70 i. d. Lb. 115) Gleßel Hans, v. 1444—54, Niklas v. 1455 bis nach 1500 in den Lb. 116) Öch Jakob, von 1440—69, nach ihm die Ochin in den Lb. 117) Die Wenig, urkundlich mit Heinl 1390, 16. 10. 11s) Mödel Franz, v. 1455—90 i. d. Lb. (Oben auch bei Fol. 8 b).
82 — Item Krewsel1°s), peckin, auf der vorburg zinst von irem haus xii grosch, bartholomei. Fol. 11b. Item Pelitzer109) vorm oberntor auf sein hauß vnd gartten zinst v gr., ii hennen, michaelis. Item Swertfeger110) von dem hauß zu nehst hinten an des Goecz, Fleischmans, hawß zinst iiii ein halp gr. vnd ii hennen, michaelis. Item Fülßfel vorm multor zinst vii ein halp gr. vnd zwu hennen. Dorin ist yezo der Prenner. Item ald Engelhart111) vorm prucktor zinst von einem acker ein halp kar korn vnd zwen schoeczpeuch. Das gibt nu der Burckhart, fleischmann. Item des tischers Hauß neben der Freytagin zinst xx grosch michaelis. Fo1. 12 a. Item Hans Gretel112) hinter der schul zinst von seinem garten vorm obernthor vi grosch. Item Vnfrid1i3) auf der vorburg zinst von seinem hawß V grosch, michaelis. Item Meyßner1ia) peck, auf der vorburg zinst von seinem haws xl grosch, halp walpurgis, halp michaelis; stet abzuloesen vmb x B grosch. Item Glesel115) vorm obernthor zinst von seinem haus vnd gartten xx grosch, halp walpurgis vnd halp michaelis;stet abzu- loesen vmb iiii schock grosch. Item Oech116) auf den rosenpuehel zinst von seinem hauß xxiiii grosch, halp walpurgis vnd halp michaelis; ablosung vmb Vi schock grosch. Fo1. 12b. Item Wenig117), lederer, am mueltor zinst von seinem hawß xii grosch zu pfingsten; die ablosung vmb iiii schock. Item Moedel11s) vom ewssersten scheffthor zinst von seinem haus und gartten xl grosch, halp walpurgis vnd halp michaelis; ablosung vmb xxii guldein reinisch. 108) Die Kreussel, mit Hans ab 1440 i. d. Lb. 100) Die Palitzer, Peelitzer, mit Peter urkundlich ab 1414, 9. 11. 110) Bedeutet hier wohl das Gewerbe. 111) Die Engelhart, mit Franz urkundlich ab 1415, 21. 1. 112) Die Gretel, später Gradl, mit Hensel urkundlich ab 1395, 16. 2. 113 Die Unfried, mit Fritz urkundlich ab 1422, 19. 10. 114) Mayßner, der peck, v. 1445—70 i. d. Lb. 115) Gleßel Hans, v. 1444—54, Niklas v. 1455 bis nach 1500 in den Lb. 116) Öch Jakob, von 1440—69, nach ihm die Ochin in den Lb. 117) Die Wenig, urkundlich mit Heinl 1390, 16. 10. 11s) Mödel Franz, v. 1455—90 i. d. Lb. (Oben auch bei Fol. 8 b).
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83 — Fol. 13a. (Unbeschrieben.) Fol. 13b. Item, was man alle tag teglich messe halden vnd lesen sol in der pfarrkirchen sannd Niclas zu Eger, diedo gestifft sein. Item die ersten messe vff dem chor hat gestifft maister Hainrich vnd Herr Rüdiger, techanth, dorueber die Junckhern brif haben. Item dornach zu sand Peter die andern messe haben gestifft die Heckel119), vnd aber(mals) desselben tags zu der tagmeß ein meß zu lesen auf die dewtschen herren, dorueber dann brief sein vnd ligen hinter einem rate. Item auf der heiligen dreyer Kunig altar ist aber(mals) gestifft auf die deutzschen herren, eine messe zu halden zu der tagmeß; haben gestifft maister Hainrich vnd herr Rudiger, techant, dorüber dann die Junckherren brif haben. Fol. 14a. Item aber(mals) ein messe, desselben tags zu halden zu der frumeß, hat gestifft die Rudiger Junckherrin120) auf die dewtschen herren, doruber brief sein vnd hinter einem rat ligen. Item auf dem gotzacker121) alle tag zwu messe zu halden; hat ein rate ynnen, die sullen sie verwesen. Item auf des Gerstners122) altar, solt Gerstner die gestifft vnd geewigt haben. Die ist vntergangen, hat nu Sigmund Wann vf denselben Altar ein ewige messe gestifft. Itein des Ruduschen123) meß hinten in der Kirchen, alletag ein messe zu halden; die richt ein rate aus. Item auf des Schrewls124) altar, alle tag ein meß zu halden; hat ein Schrewl die gestifft vnd geewigt. Item auf des Zichners125) altar; hat gestifft ein Zichner auf die dewtschen zu halden zu der tagmeß, genant die slefermesse. 119) Die Heckel, bereits oben bei Fol. 7 b erwähnt. 120) Mit Urb. v. 1432, 5. 6., verpflichtet sich der Deutschorden für Rudiger Junckher, dessen Gattin Elsbeth und deren Erben: Nickel, Kaspar und Hensel eine ewige Messe auf den Dreikönig- Altar zu halten. 121) Aul dem Friedhof, der sich in alter Zeit um die Pfarrkirche herumzog. Auf demselben befand sich zwischen der Kirche und der Deutschordenskommende die Michaelis- oder Karner- kirche. In dieser sollten jedenfalls die Messen gelesen werden. Der Bestand dieser Kirche, des „Karners“ (Beinhauses, carnarium), wird zum erstenmale aus einer Urkunde vom 1. 5. 1295 bekannt. 122) Die Gerstner mit Heinrich G. ab 1390 in den Lb. 123 Die Rudusch, oben bei Fol. 2a. 124 Die Schreul, mit Heinrich und Engelhard ab 1390 in den Lb. 125) Die Zichner, mit Niklas ebda. — Die „slefermesse“ zu Ehren der Siebenschläfer (septem dormientes).
83 — Fol. 13a. (Unbeschrieben.) Fol. 13b. Item, was man alle tag teglich messe halden vnd lesen sol in der pfarrkirchen sannd Niclas zu Eger, diedo gestifft sein. Item die ersten messe vff dem chor hat gestifft maister Hainrich vnd Herr Rüdiger, techanth, dorueber die Junckhern brif haben. Item dornach zu sand Peter die andern messe haben gestifft die Heckel119), vnd aber(mals) desselben tags zu der tagmeß ein meß zu lesen auf die dewtschen herren, dorueber dann brief sein vnd ligen hinter einem rate. Item auf der heiligen dreyer Kunig altar ist aber(mals) gestifft auf die deutzschen herren, eine messe zu halden zu der tagmeß; haben gestifft maister Hainrich vnd herr Rudiger, techant, dorüber dann die Junckherren brif haben. Fol. 14a. Item aber(mals) ein messe, desselben tags zu halden zu der frumeß, hat gestifft die Rudiger Junckherrin120) auf die dewtschen herren, doruber brief sein vnd hinter einem rat ligen. Item auf dem gotzacker121) alle tag zwu messe zu halden; hat ein rate ynnen, die sullen sie verwesen. Item auf des Gerstners122) altar, solt Gerstner die gestifft vnd geewigt haben. Die ist vntergangen, hat nu Sigmund Wann vf denselben Altar ein ewige messe gestifft. Itein des Ruduschen123) meß hinten in der Kirchen, alletag ein messe zu halden; die richt ein rate aus. Item auf des Schrewls124) altar, alle tag ein meß zu halden; hat ein Schrewl die gestifft vnd geewigt. Item auf des Zichners125) altar; hat gestifft ein Zichner auf die dewtschen zu halden zu der tagmeß, genant die slefermesse. 119) Die Heckel, bereits oben bei Fol. 7 b erwähnt. 120) Mit Urb. v. 1432, 5. 6., verpflichtet sich der Deutschorden für Rudiger Junckher, dessen Gattin Elsbeth und deren Erben: Nickel, Kaspar und Hensel eine ewige Messe auf den Dreikönig- Altar zu halten. 121) Aul dem Friedhof, der sich in alter Zeit um die Pfarrkirche herumzog. Auf demselben befand sich zwischen der Kirche und der Deutschordenskommende die Michaelis- oder Karner- kirche. In dieser sollten jedenfalls die Messen gelesen werden. Der Bestand dieser Kirche, des „Karners“ (Beinhauses, carnarium), wird zum erstenmale aus einer Urkunde vom 1. 5. 1295 bekannt. 122) Die Gerstner mit Heinrich G. ab 1390 in den Lb. 123 Die Rudusch, oben bei Fol. 2a. 124 Die Schreul, mit Heinrich und Engelhard ab 1390 in den Lb. 125) Die Zichner, mit Niklas ebda. — Die „slefermesse“ zu Ehren der Siebenschläfer (septem dormientes).
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84 — Fol. 14b. Item off vnnser liben frawen altar, genant zum Rorer120), ist eine messe durch die Rorer auf die dewtschen hern gestifft zu der tagmes alle tag zu halden. Item so sulln dieselben deutzschen herrn alle donerstag auf demselben altar ein singenden meß vnd auf dem wercke127) hal- den vnd zu derselben messe, den waren leichnam heraus vf den- selben altar tragen. Das hat gestifft Hanns Smidel12s) noch innhalt der selben brief. Item Sigmund Rudusch129) hat gestifft alle dinstag vber das gancz jare vf dem obgeschriben altar der Rorer ein sin- gende messe von vnnser liben frauen vnd mit dem wercke vnd mit aufgesteckten prynenden kerczen loblich halden vnd ist gestifft auf die deutzschen hern. Item auf sand Barbaran altar sullen die herren, die Slick130) dieselben meß halden zu der tagmeß. Item so sullen die deutzschen herren zu der Frumeß vf dem- selben altar lassen halden ein meß, die hat gestifft Hailweck131). So haben bestellt von sein wegen Tautt Zolner132) vnd Niclas Swager133), das solch meß gehalden werden sol nach lautt brif vnd sigel. Fol. 15a. Item auf sand Katherina altar sol Daniel13a) von seins anhern wegen, Hansen Daniel, dieselben messe ewigen. Item zwischen (den) thoeren135) auf vnnser liben Frauen altar sullen die dewtschen herren alle tag ein messe lassen hal- den; hat gestifft der Niclas Gumerawer13s) noch innhalt dersel- ben brif. 126) Die Rorer, altes ritterbürtiges Geschl., auf Rohr bei Wild- stein gesessen, werden mit Cunradus de Ror als Zeuge Friedrichs von Waldthurn 1272, 21 5., kundbar. 127) Auf der Orgel, also unter Orgelbegleitung. 128) Die Schmidel, oben bei Fol. 1b. Hans Schm. von 1401 bis 1414 R. 129) Siegmund Rudusch, oben bei Fol. 2 a. 130) Die Schlick werden mit der „Slickinne“ (Witwe) und deren Sohn Hans ab 1390 i. d. Lb. kundbar. Auf Letztere folgt Heinrich, Tuchmacher, ein Sohn von diesem war der bekannte Kanzler Kaspar Schlick, der von K. Siegmund 1430, 16. 10., die Ege- rer Pflege verpfändet erhielt. 131) Eine Frau Heilwig wird 1298, 1. 1., genannt. 132) Die Zöllner, oben bei Fol. 6 a. — Tuto Zöllner (Theleona- rius), Bürger in Eger, in zahlreichen Urk. ab 1300, 20. 3. 133) Die Schwager, mit Hans ab 1390 i. d. Lb. 134) Die Daniel, mit Georg ab 1412 ebda. 135) Es befand sich also ein Altar auch in der Mitte des Kir- chenschiffes. 136) Die Gumerauer werden mit Peter, dem Zeugen einer Achtung, 1373, 2. 5., kundbar (Siegl, Achtbuch des Egerer Schöffen- gerichts von 1310—1390, Note 159). Ein Bruder des Peter war Nik- las G., 1387, 88 G., 91 S. und 92—1441 R., darunter wiederholt Bm.
84 — Fol. 14b. Item off vnnser liben frawen altar, genant zum Rorer120), ist eine messe durch die Rorer auf die dewtschen hern gestifft zu der tagmes alle tag zu halden. Item so sulln dieselben deutzschen herrn alle donerstag auf demselben altar ein singenden meß vnd auf dem wercke127) hal- den vnd zu derselben messe, den waren leichnam heraus vf den- selben altar tragen. Das hat gestifft Hanns Smidel12s) noch innhalt der selben brief. Item Sigmund Rudusch129) hat gestifft alle dinstag vber das gancz jare vf dem obgeschriben altar der Rorer ein sin- gende messe von vnnser liben frauen vnd mit dem wercke vnd mit aufgesteckten prynenden kerczen loblich halden vnd ist gestifft auf die deutzschen hern. Item auf sand Barbaran altar sullen die herren, die Slick130) dieselben meß halden zu der tagmeß. Item so sullen die deutzschen herren zu der Frumeß vf dem- selben altar lassen halden ein meß, die hat gestifft Hailweck131). So haben bestellt von sein wegen Tautt Zolner132) vnd Niclas Swager133), das solch meß gehalden werden sol nach lautt brif vnd sigel. Fol. 15a. Item auf sand Katherina altar sol Daniel13a) von seins anhern wegen, Hansen Daniel, dieselben messe ewigen. Item zwischen (den) thoeren135) auf vnnser liben Frauen altar sullen die dewtschen herren alle tag ein messe lassen hal- den; hat gestifft der Niclas Gumerawer13s) noch innhalt dersel- ben brif. 126) Die Rorer, altes ritterbürtiges Geschl., auf Rohr bei Wild- stein gesessen, werden mit Cunradus de Ror als Zeuge Friedrichs von Waldthurn 1272, 21 5., kundbar. 127) Auf der Orgel, also unter Orgelbegleitung. 128) Die Schmidel, oben bei Fol. 1b. Hans Schm. von 1401 bis 1414 R. 129) Siegmund Rudusch, oben bei Fol. 2 a. 130) Die Schlick werden mit der „Slickinne“ (Witwe) und deren Sohn Hans ab 1390 i. d. Lb. kundbar. Auf Letztere folgt Heinrich, Tuchmacher, ein Sohn von diesem war der bekannte Kanzler Kaspar Schlick, der von K. Siegmund 1430, 16. 10., die Ege- rer Pflege verpfändet erhielt. 131) Eine Frau Heilwig wird 1298, 1. 1., genannt. 132) Die Zöllner, oben bei Fol. 6 a. — Tuto Zöllner (Theleona- rius), Bürger in Eger, in zahlreichen Urk. ab 1300, 20. 3. 133) Die Schwager, mit Hans ab 1390 i. d. Lb. 134) Die Daniel, mit Georg ab 1412 ebda. 135) Es befand sich also ein Altar auch in der Mitte des Kir- chenschiffes. 136) Die Gumerauer werden mit Peter, dem Zeugen einer Achtung, 1373, 2. 5., kundbar (Siegl, Achtbuch des Egerer Schöffen- gerichts von 1310—1390, Note 159). Ein Bruder des Peter war Nik- las G., 1387, 88 G., 91 S. und 92—1441 R., darunter wiederholt Bm.
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85 — Item auf der heiligen driueldikait altar sullen die dewt- schen herren noch innhalt der brif zu der Fruemeß alle tag ein meßs halden; kumbt here von Tawtt Zoellner. Item so sol Paul Rudusch137) auf denselben altar zu der tag- meß von der Ruduschen wegen ein messe lassen halten vnd stiften. Item auf sand Linharts altar zu der fruemeß, hatt gestifft die Franckengruener13s), ein messe zu halden teglichs, sullen die deutschen hern halden. Item auf der merterer altar sol altag ein meß gehalden wer- den, kumbt here vom Lautenslaher13°) vnd vom Steffan Toerß- lein120); hat der Eman141) innegehabt vnd die verwesen von eins rats wegen. Fol. 15b. Item auf der zwoelffboten altar bey dem glock- haws, hat gestifft der Peter142); ist ein furmund vnd vorsteer gewest Johannes Doemel123) vnd Holbecki44), vnd haben solch gelt vnd zinß dorzu ynnen. Item alle tag eine messe zu halden die deutzschen hern auf dem Karner145), kumbt her vnd hat gestifft der Goppolt12s), vnd am suntag alweg des nachts noch der vesper hinein geen sullen vnd placebo singen, ausgenomen, wenn duplex ist am suntag. Item alle tag ein messe zu halden auf dem sloß, kumbt her von Stadelman147). Item ein meß vf dem rothaus, alle rat tag zu halden, richt der rate aws. Item, so sullen die deutschen herren zu sand Johannsi2s) alle pferrliche recht halden des suntags mit vmbgeen vnd ande- ren sachen vnd alle tag messe aldo halden. 137) Die Rudusch, oben bei Fol. 2 a. Paul Rudusch, 1433 —35, 41—42 G., 43—66 R., darunter achtmal Bm. 139) Die Frankengrüner werden mit Hermann 1342, 8. 4., kundbar. In den Lb. mit Elbel, Hans, Hermann und Marl ab 1390. 130) Die Lautenslaher, mit Peter ab 1390 i. d. Lb. 140 Die Thörslein, Thörsel, ab 1390 ebda. 141 Die Eman, oben bei Fol. 1a. 142) Die Peler, mit Niklas ab 1430 i. d. Lb. 143 Die Dömel, ab 1391 ebda. — Johannes D. 1429 und 30 G., wechselnd S. und R., 1446, 14. 11., auch Kirchenvater bei St. 31—63 Niklas. 144) Die Holbeck, mit Hans, Michel und Fritz ab 1390 in den Lb. 145) Die Karnerkirche war die schon oben genannte Mi- chaeliskirche. 145) Die Goppold werden mit Sidel (= Siegfried) im Egerer Achtb. I. c. 1330, bekannt (Siegl, a. a. O., Note 16). 147) Die Stadelmann, mit Heinrich 1372, 5. 3. 118) Die in der Einleitung erwähnte Johanniskirche.
85 — Item auf der heiligen driueldikait altar sullen die dewt- schen herren noch innhalt der brif zu der Fruemeß alle tag ein meßs halden; kumbt here von Tawtt Zoellner. Item so sol Paul Rudusch137) auf denselben altar zu der tag- meß von der Ruduschen wegen ein messe lassen halten vnd stiften. Item auf sand Linharts altar zu der fruemeß, hatt gestifft die Franckengruener13s), ein messe zu halden teglichs, sullen die deutschen hern halden. Item auf der merterer altar sol altag ein meß gehalden wer- den, kumbt here vom Lautenslaher13°) vnd vom Steffan Toerß- lein120); hat der Eman141) innegehabt vnd die verwesen von eins rats wegen. Fol. 15b. Item auf der zwoelffboten altar bey dem glock- haws, hat gestifft der Peter142); ist ein furmund vnd vorsteer gewest Johannes Doemel123) vnd Holbecki44), vnd haben solch gelt vnd zinß dorzu ynnen. Item alle tag eine messe zu halden die deutzschen hern auf dem Karner145), kumbt her vnd hat gestifft der Goppolt12s), vnd am suntag alweg des nachts noch der vesper hinein geen sullen vnd placebo singen, ausgenomen, wenn duplex ist am suntag. Item alle tag ein messe zu halden auf dem sloß, kumbt her von Stadelman147). Item ein meß vf dem rothaus, alle rat tag zu halden, richt der rate aws. Item, so sullen die deutschen herren zu sand Johannsi2s) alle pferrliche recht halden des suntags mit vmbgeen vnd ande- ren sachen vnd alle tag messe aldo halden. 137) Die Rudusch, oben bei Fol. 2 a. Paul Rudusch, 1433 —35, 41—42 G., 43—66 R., darunter achtmal Bm. 139) Die Frankengrüner werden mit Hermann 1342, 8. 4., kundbar. In den Lb. mit Elbel, Hans, Hermann und Marl ab 1390. 130) Die Lautenslaher, mit Peter ab 1390 i. d. Lb. 140 Die Thörslein, Thörsel, ab 1390 ebda. 141 Die Eman, oben bei Fol. 1a. 142) Die Peler, mit Niklas ab 1430 i. d. Lb. 143 Die Dömel, ab 1391 ebda. — Johannes D. 1429 und 30 G., wechselnd S. und R., 1446, 14. 11., auch Kirchenvater bei St. 31—63 Niklas. 144) Die Holbeck, mit Hans, Michel und Fritz ab 1390 in den Lb. 145) Die Karnerkirche war die schon oben genannte Mi- chaeliskirche. 145) Die Goppold werden mit Sidel (= Siegfried) im Egerer Achtb. I. c. 1330, bekannt (Siegl, a. a. O., Note 16). 147) Die Stadelmann, mit Heinrich 1372, 5. 3. 118) Die in der Einleitung erwähnte Johanniskirche.
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— 86 — Itom so sullen die deutzschen herren vnd der orden von ir pferrlicher gerechtigkait wegen alle tag teglich messe lassen halden nach dem in129) gesaczt vnd herkomen ist. Fol. 16 a. Item, so sullen des Sigmund Franckengrueners Kinder vnd der Katherina Delniczerin 150) Kinder ein messe las- sen halden vnd stiften auf sand Linharts altar zu der tagmeß von des Hanns Franckengrueners wegen151). (Die mittlere Partie der Blattseite uubeschrieben.) Item, ein ewig lampenlicht in der pfarr vor gotzleichnam tag vnd nacht zu halden. Item, vor des Franckengrueners altar ein ewig lampen- licht zu halden, richten die Franckengruener aws. Item, ein ewig lampenlicht vor der heiligen dreyer Kunig- altar zu halden, tag vnd nacht, kumbt von den Junckhern, rich- ten die kirchenveter aws. Item, so hat die Rudiger Junekherrin gestifft, ewiclich zu geen vor dem gotzleichnam zwen schueler zu singen; richten die Kirchenveter aus. Fol. 16 b. Item, so sol der her von Waltsassen alle tag teg- lich ein messe in dem stainhaus152) lassen halden, ee, wenn man das thor aufsperrt. (Die übrige Blattseite ist unbeschrieben.) Fo1. 17a. Item die eynnam zu sand Erhart aul dem sloß zu Eger153); ist Erhard Werndl154) kirchenvater, das er vnd 149) Ihnen. 150) Die Delnitzer, ein Johannes D., Mönch in Waldsassen 1308, 29. 3., Niklas D., Bürger in Eger 1310—20, im Achtbuche I (Siegl, a. a. O., Note 3). 151) Nach den oben angeführten Messestiftungen befanden sich also in der Kirche 14 Altäre, u. zw.: 1. der Altar im Chor, der Haupt- altar, 2. der St. Petersaltar, 3. der hl, drei Königsaltar, 4. der Gerst- ner-Altar, 5. der Rudusch-Altar, 6. der Schreul-Altar, 7. der Zich- ner-Altar, 8. Unser Frauen-Altar (in der Mitte der Kirche), 9. der Barbara-Altar, 10. der Katharina-Altar, 11. der Dreifaltigkeits-Al- tar, 12. der Leonhardi-Altar, 13. der Märtyrer-Altar (14 Nothelfer?) und 14. der Zwölf-Apostel-Altar. Diese Altäre mögen wohl aus der alten Kirche wieder aufgerichtet worden sein. 152) Das Steinhaus, domus lapidea, domus monachorum, in der heutigen Rothkirchstraße (NC. 469 alt, 6 neu), erstmals in einer Urkunde König Philipps 1203, 21. 2., erwähnt, war das Amtsge- bäude für die Richter des Klosters Waldsassen, welche die soge- nannte niedere Gerichtsbarkeit über die im Egerlande ansüssigen Stiftsuntertanen inne hatten. Zeitweilig verbrachten hier auch ein- zelne Klosteräbte ihre letzten Ruhetage. Im J. 1339 ließ hier Abt Griebl eine Kapelle einbauen, welche Herzog Richard von Bayern 1560 wieder aufhob. In diesem Jahre wurde darin der letzte Gottes- dienst gehalten. 153) Die Egerer Doppelkapelle wird in einer Urk. Kön. Frie- drichs vom 12. Juli 1213 zum erstenmale erwühnt. Die untere
— 86 — Itom so sullen die deutzschen herren vnd der orden von ir pferrlicher gerechtigkait wegen alle tag teglich messe lassen halden nach dem in129) gesaczt vnd herkomen ist. Fol. 16 a. Item, so sullen des Sigmund Franckengrueners Kinder vnd der Katherina Delniczerin 150) Kinder ein messe las- sen halden vnd stiften auf sand Linharts altar zu der tagmeß von des Hanns Franckengrueners wegen151). (Die mittlere Partie der Blattseite uubeschrieben.) Item, ein ewig lampenlicht in der pfarr vor gotzleichnam tag vnd nacht zu halden. Item, vor des Franckengrueners altar ein ewig lampen- licht zu halden, richten die Franckengruener aws. Item, ein ewig lampenlicht vor der heiligen dreyer Kunig- altar zu halden, tag vnd nacht, kumbt von den Junckhern, rich- ten die kirchenveter aws. Item, so hat die Rudiger Junekherrin gestifft, ewiclich zu geen vor dem gotzleichnam zwen schueler zu singen; richten die Kirchenveter aus. Fol. 16 b. Item, so sol der her von Waltsassen alle tag teg- lich ein messe in dem stainhaus152) lassen halden, ee, wenn man das thor aufsperrt. (Die übrige Blattseite ist unbeschrieben.) Fo1. 17a. Item die eynnam zu sand Erhart aul dem sloß zu Eger153); ist Erhard Werndl154) kirchenvater, das er vnd 149) Ihnen. 150) Die Delnitzer, ein Johannes D., Mönch in Waldsassen 1308, 29. 3., Niklas D., Bürger in Eger 1310—20, im Achtbuche I (Siegl, a. a. O., Note 3). 151) Nach den oben angeführten Messestiftungen befanden sich also in der Kirche 14 Altäre, u. zw.: 1. der Altar im Chor, der Haupt- altar, 2. der St. Petersaltar, 3. der hl, drei Königsaltar, 4. der Gerst- ner-Altar, 5. der Rudusch-Altar, 6. der Schreul-Altar, 7. der Zich- ner-Altar, 8. Unser Frauen-Altar (in der Mitte der Kirche), 9. der Barbara-Altar, 10. der Katharina-Altar, 11. der Dreifaltigkeits-Al- tar, 12. der Leonhardi-Altar, 13. der Märtyrer-Altar (14 Nothelfer?) und 14. der Zwölf-Apostel-Altar. Diese Altäre mögen wohl aus der alten Kirche wieder aufgerichtet worden sein. 152) Das Steinhaus, domus lapidea, domus monachorum, in der heutigen Rothkirchstraße (NC. 469 alt, 6 neu), erstmals in einer Urkunde König Philipps 1203, 21. 2., erwähnt, war das Amtsge- bäude für die Richter des Klosters Waldsassen, welche die soge- nannte niedere Gerichtsbarkeit über die im Egerlande ansüssigen Stiftsuntertanen inne hatten. Zeitweilig verbrachten hier auch ein- zelne Klosteräbte ihre letzten Ruhetage. Im J. 1339 ließ hier Abt Griebl eine Kapelle einbauen, welche Herzog Richard von Bayern 1560 wieder aufhob. In diesem Jahre wurde darin der letzte Gottes- dienst gehalten. 153) Die Egerer Doppelkapelle wird in einer Urk. Kön. Frie- drichs vom 12. Juli 1213 zum erstenmale erwühnt. Die untere
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87 — sein nachkomen, kirchenvetere, einem rat, ader wen sie dorzu von eins rats wegen schicken werden, alle jar rechnung thun sullen. Item zum ersten bete vnd schickung155). Item in des Kesslers flaischpanck, do yerund die Kolben aufsiczen, alle jar zinß ein halb centner vnslith, martini. Item auf der panck, on eine die vnter bey der roer, die yezund Jobst vnd Erhart150), die Lochner ynnhaben, i centner vnslit, martini. (Die untere Hälfte unbeschrieben.) Fol. 17 b. Item die eynnam zu sand Johanns157), ist Jorg Voydersrewter, ytzo kirchenvater158), das er vnd sein nachko- mene kirchenveter einem rate, ader, wen sie dorzu von eins rats wegen schicken werden, alle jar rechnung tun sullen. Item zum ersten die bete vnd schickung. Item auf des Hans Kolben159), vf dem anger, panck, ein vir- teil eins centners vnslit, martini. Item der Newpauer1s0) hat geschickt, alle jar jerlich in der vasten, nach der complet in der pfarre, zu sand Johanns zu sin- gen ein loeblich salue regina mit einer collecten, dorzu hat er genuglich zinß geschickt, vnd sein furmunden sullen das auß- richten. Fol. 18a. (Unbeschrieben.) Fol. 18 b. Item die eynnam ynd zinß zum spital1 1), ist Hans Stier kirchenvater1s2), das er vnd sein nachkommene kir- Kapelle war S. Martin und S. Ursula und die obere S. Erhard ge- weiht. Von der Oberkapelle gelangt man über eine Wendeltreppe in ein kleines, mit einem Kamin versehenes Gemach, welches der Volkssage nach dem Siegmund Wan zu alchymistischen Versuchen gedient haben soll. — In dieser Kapelle wurde 1660 der letzte Got- tesdienst gehalten. 154) Erhard Werndl, oben bei Fol. 1b. 155) Wie sehon oben: erbetene gesammelte Gaben und Ver- mächtnisse. 158) Die Lochner, oben bei Fol. 5 b. — Erhard L. 1466—69 G., 70 S., 71, 72 G., 73—84 R. 157) Die mehr erwühnte Johanniskirche. 158) Die Voitersreuter bei Fol. 1 b. — Jorg V., Bruder des obengenannten Prokop V., 1459—1504 G., 1477, 25. 11. Huldigungs- gesandter bei Kön. Wladislaw. 150) Die Kolb werden mit Hans (I) 1388 kundbar. 160) Die Neubauer mit Eberhard N. zu Oberlosau 1378, mit Fritz, Hans und Ulrich erscheinen sie 1390 in Eger (Lb.). 181) Das heutige Bartholomäistift bei der Kreuzherrenkirche, das kurz nach dem großen Stadtbrande, 1270, von Egerer Bürgern gestiftet wurde. 182) Hans Stier, oben bei Fol. 1a.
87 — sein nachkomen, kirchenvetere, einem rat, ader wen sie dorzu von eins rats wegen schicken werden, alle jar rechnung thun sullen. Item zum ersten bete vnd schickung155). Item in des Kesslers flaischpanck, do yerund die Kolben aufsiczen, alle jar zinß ein halb centner vnslith, martini. Item auf der panck, on eine die vnter bey der roer, die yezund Jobst vnd Erhart150), die Lochner ynnhaben, i centner vnslit, martini. (Die untere Hälfte unbeschrieben.) Fol. 17 b. Item die eynnam zu sand Johanns157), ist Jorg Voydersrewter, ytzo kirchenvater158), das er vnd sein nachko- mene kirchenveter einem rate, ader, wen sie dorzu von eins rats wegen schicken werden, alle jar rechnung tun sullen. Item zum ersten die bete vnd schickung. Item auf des Hans Kolben159), vf dem anger, panck, ein vir- teil eins centners vnslit, martini. Item der Newpauer1s0) hat geschickt, alle jar jerlich in der vasten, nach der complet in der pfarre, zu sand Johanns zu sin- gen ein loeblich salue regina mit einer collecten, dorzu hat er genuglich zinß geschickt, vnd sein furmunden sullen das auß- richten. Fol. 18a. (Unbeschrieben.) Fol. 18 b. Item die eynnam ynd zinß zum spital1 1), ist Hans Stier kirchenvater1s2), das er vnd sein nachkommene kir- Kapelle war S. Martin und S. Ursula und die obere S. Erhard ge- weiht. Von der Oberkapelle gelangt man über eine Wendeltreppe in ein kleines, mit einem Kamin versehenes Gemach, welches der Volkssage nach dem Siegmund Wan zu alchymistischen Versuchen gedient haben soll. — In dieser Kapelle wurde 1660 der letzte Got- tesdienst gehalten. 154) Erhard Werndl, oben bei Fol. 1b. 155) Wie sehon oben: erbetene gesammelte Gaben und Ver- mächtnisse. 158) Die Lochner, oben bei Fol. 5 b. — Erhard L. 1466—69 G., 70 S., 71, 72 G., 73—84 R. 157) Die mehr erwühnte Johanniskirche. 158) Die Voitersreuter bei Fol. 1 b. — Jorg V., Bruder des obengenannten Prokop V., 1459—1504 G., 1477, 25. 11. Huldigungs- gesandter bei Kön. Wladislaw. 150) Die Kolb werden mit Hans (I) 1388 kundbar. 160) Die Neubauer mit Eberhard N. zu Oberlosau 1378, mit Fritz, Hans und Ulrich erscheinen sie 1390 in Eger (Lb.). 181) Das heutige Bartholomäistift bei der Kreuzherrenkirche, das kurz nach dem großen Stadtbrande, 1270, von Egerer Bürgern gestiftet wurde. 182) Hans Stier, oben bei Fol. 1a.
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88 — chenveter einem rate, ader, wenn sie dorzu von eins rats wegen schicken werden, alle jar rechnung tun sullen. Item zum ersten die bete vnd schickung. Item vf des Muesel183) panck ein halp centner vnslit, mar- tini. Item Nickel Sneiders1sa) kram untern kremen zinst alle jar i B. vnd v gr.; abzulosen vmb XV B. Item Meynls185) hauß vnd garten in der frauengaß zinst i B; abzulosen vmb xv B. gr. Fo1. 19a. Item Pfabentritin1s6) hauß an stain zinst alle jar xl gr., halp walpurgis vnd halp michaelis; abzuloesen vmb X B grosch. Item Aprechers197) hauß in der Flaischgaß zinst xx grosch, michaelis; stet abzuloesen. Item des alden Peschels€ss) hauß in dem geßlein in der Flaischgaß, als man zu dem newen thurn geet, zinst vi gr., michaelis. (Die zweite Hälfte der Blattseite unbeschrieben.) Fol. 19b. (Unbeschrieben.) Fol. 20 a. Item, was man alle tag messe zum brudern1e9) halden vnd lesen sol, die die burger gestifft haben. Item zum ersten haben die Heckel170) ein meß auf die obern bruedern gestifft auf den altar in dem krewczgang in der cap- pellen zu der lincken hant bey der thuer, alle tag teglich vnd ewiclich zu halden, vnd dorzu ein ewig licht vor dem selben altar vnd kappellen. Item, so hat Hans Heckel171) ein ewige meß gestifft in dem obgenanten closter auf die brueder auf den altar bey dem pre- digstul am pfeiler, die altag, teglich vnd ewiclich zu halden, vnd dorzu ein ewig lampenlicht vor denselben altar. 163) Die Müsel, Miesl, mit Müsel dem jungen ab 1390 i. d. Lb. 164 Die Schneider, oben bei Fol. 7 a. — Niklas Sch. 1469 G. 185) Die Meinl, oben bei Fol. 7 a. 186) Die Pfabentritt, Pfauentritt, mit Jakob ab 1390 i. d. Lb. 187) Die Aprecher, Hans A. urkundl. 1387 o. T. — Erhard A. von 1445 bis 1479 i. d. Lb. 168) Die Peschel, oben bei Fol. 6 a. 189) Die schon oben genannten Barfüßer, auch Minderbrüder, heute Franziskaner geheißen. Ihre Kirche bestand schon 1256, weil darin am 16. Nov. 1256 Bischof Albert von Regensburg (1247 —60) eine Urk. ausfertigte. Im J. 1270 brannte sie mit ab, wurde wie- der errichtet und am 26. Jänner 1285 in Gegenwart K. Rudolfs von Habsburg und zahlreicher geistl. und weltl. Fürsten neu geweiht. 170) Die Heckel, oben bei Fol. 7b. 171) Hans Heckel 1387—92 R., testiert 1395, 27. 9.
88 — chenveter einem rate, ader, wenn sie dorzu von eins rats wegen schicken werden, alle jar rechnung tun sullen. Item zum ersten die bete vnd schickung. Item vf des Muesel183) panck ein halp centner vnslit, mar- tini. Item Nickel Sneiders1sa) kram untern kremen zinst alle jar i B. vnd v gr.; abzulosen vmb XV B. Item Meynls185) hauß vnd garten in der frauengaß zinst i B; abzulosen vmb xv B. gr. Fo1. 19a. Item Pfabentritin1s6) hauß an stain zinst alle jar xl gr., halp walpurgis vnd halp michaelis; abzuloesen vmb X B grosch. Item Aprechers197) hauß in der Flaischgaß zinst xx grosch, michaelis; stet abzuloesen. Item des alden Peschels€ss) hauß in dem geßlein in der Flaischgaß, als man zu dem newen thurn geet, zinst vi gr., michaelis. (Die zweite Hälfte der Blattseite unbeschrieben.) Fol. 19b. (Unbeschrieben.) Fol. 20 a. Item, was man alle tag messe zum brudern1e9) halden vnd lesen sol, die die burger gestifft haben. Item zum ersten haben die Heckel170) ein meß auf die obern bruedern gestifft auf den altar in dem krewczgang in der cap- pellen zu der lincken hant bey der thuer, alle tag teglich vnd ewiclich zu halden, vnd dorzu ein ewig licht vor dem selben altar vnd kappellen. Item, so hat Hans Heckel171) ein ewige meß gestifft in dem obgenanten closter auf die brueder auf den altar bey dem pre- digstul am pfeiler, die altag, teglich vnd ewiclich zu halden, vnd dorzu ein ewig lampenlicht vor denselben altar. 163) Die Müsel, Miesl, mit Müsel dem jungen ab 1390 i. d. Lb. 164 Die Schneider, oben bei Fol. 7 a. — Niklas Sch. 1469 G. 185) Die Meinl, oben bei Fol. 7 a. 186) Die Pfabentritt, Pfauentritt, mit Jakob ab 1390 i. d. Lb. 187) Die Aprecher, Hans A. urkundl. 1387 o. T. — Erhard A. von 1445 bis 1479 i. d. Lb. 168) Die Peschel, oben bei Fol. 6 a. 189) Die schon oben genannten Barfüßer, auch Minderbrüder, heute Franziskaner geheißen. Ihre Kirche bestand schon 1256, weil darin am 16. Nov. 1256 Bischof Albert von Regensburg (1247 —60) eine Urk. ausfertigte. Im J. 1270 brannte sie mit ab, wurde wie- der errichtet und am 26. Jänner 1285 in Gegenwart K. Rudolfs von Habsburg und zahlreicher geistl. und weltl. Fürsten neu geweiht. 170) Die Heckel, oben bei Fol. 7b. 171) Hans Heckel 1387—92 R., testiert 1395, 27. 9.
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— 89 — Item auf dem altar fuer sand franciscen altar hat die Dreyssemerckin172) ein ewige messe gestifft auf die obgenanten bruder. Fol. 20 b. Nota, was man zu den predigerni73) messe ge- stifft hat, die man alle tag teglich halden sol. Item die ersten messe auf dem chor hat gestifft die Dreis- sigmerckin, dorumb hat Francz Scheller die manschaft innen. Item ein ewige messe zu halden in der capellen zum heili- gen Krewez, kumbt her von der Sigmund Ruduschin, Hainczen von Zedwiczi74) hausfrau. Item ein ewige meß vf den altar hinten bey der kirchen- thuer am pfeiler; hat gestifft die Virdungen175). Item ein ewige messe zu halden auf dem altar an der seiten bey dem gemelti7s) dreyer kunig; hat gestifft der Jeckel Maister177). Item alle wochen drey messe zu halden, ewiclich, in der cappellen sand Linhart zum predigern; haben gestifft die Junckherrn. Fol. 21a. Nota, was man ym spitali7s) meß gestifft hat, die man alle tag teglichs halden sol. Item die ersten meß vf dem altar in der alden cappellen neben dem sacrament; hat gestifft der Walther179) 172) Die DreiBigmark mit Eberl (= Eberhard), Fritz und Ulrich 1390 i. d. Lb. Eberhard auch schon urkundl. 1386, ?. 3. Eine Katharina D., wohl die obige Stifterin, wird wiederholt in Urk. von 1423 bis 1442 genannt. 173) Heute Dominikaner. Mit dem Briefe vom 24. Mai 1294 ge- währt König Wenzel II. vom Böhmen dem Bruder Diether, Pre- digerordens, daß die Dominikaner in Eger ein Kloster u. Bethaus errichten dürfen. Ein gleiches Recht erhielt dann Bruder Diether auch vom röm. König Adolf von Nassau mit dem Briefe vom 29. Juli 1294. (Beide Briefe, die nach Gradl, Mon. Egr., No. 454 u. 460, für verloren galten, habe ich 1910 in einem Gewölbe des Klosters wieder aufgefunden.) 174) Heinz von Zedwitz auf Liebenstein. Die Zedwitzer, von ihrem Stammschlosse Zedwitz im Vogtl. so genannt und mit Berthold v. Z. 1288 erstmals genannt, kamen mit Peter v. Z. um 1398 ins Egerland, wo Konrad, ein Sohn Peters, Schönlied im Egerl. und Neiperg bei Asch und Heinz v. Z. 1425 Liebenstein er- warben. Dieser Heinz hatte eine Rudusch zur Gattin. 175) Die Virdung, Vierdung, mit Hans u. Franz i. Lb. 1390. 178) Oben gemeldeten. 177) Die Meister, mit Jakob (Jeckel) 1384, 24. 2., urkundl. und mit diesem und Heinzel 1390 i. d. Lb. 179) Gemeint ist die neben dem Bartholomäistift befindliche Kreuzherrenkirche. Am 14. Sept. 1271 genehmigte Komtur und Pfarrer Hermann des Eg. Deutschhauses die Vereinigung des Kirchleins und Spitals in Eger mit dem Spital der Kreuzherren am Fuße der Prager Brücke. 179) Es ist der Niklas Walther von Hof, der Höfer, der
— 89 — Item auf dem altar fuer sand franciscen altar hat die Dreyssemerckin172) ein ewige messe gestifft auf die obgenanten bruder. Fol. 20 b. Nota, was man zu den predigerni73) messe ge- stifft hat, die man alle tag teglich halden sol. Item die ersten messe auf dem chor hat gestifft die Dreis- sigmerckin, dorumb hat Francz Scheller die manschaft innen. Item ein ewige messe zu halden in der capellen zum heili- gen Krewez, kumbt her von der Sigmund Ruduschin, Hainczen von Zedwiczi74) hausfrau. Item ein ewige meß vf den altar hinten bey der kirchen- thuer am pfeiler; hat gestifft die Virdungen175). Item ein ewige messe zu halden auf dem altar an der seiten bey dem gemelti7s) dreyer kunig; hat gestifft der Jeckel Maister177). Item alle wochen drey messe zu halden, ewiclich, in der cappellen sand Linhart zum predigern; haben gestifft die Junckherrn. Fol. 21a. Nota, was man ym spitali7s) meß gestifft hat, die man alle tag teglichs halden sol. Item die ersten meß vf dem altar in der alden cappellen neben dem sacrament; hat gestifft der Walther179) 172) Die DreiBigmark mit Eberl (= Eberhard), Fritz und Ulrich 1390 i. d. Lb. Eberhard auch schon urkundl. 1386, ?. 3. Eine Katharina D., wohl die obige Stifterin, wird wiederholt in Urk. von 1423 bis 1442 genannt. 173) Heute Dominikaner. Mit dem Briefe vom 24. Mai 1294 ge- währt König Wenzel II. vom Böhmen dem Bruder Diether, Pre- digerordens, daß die Dominikaner in Eger ein Kloster u. Bethaus errichten dürfen. Ein gleiches Recht erhielt dann Bruder Diether auch vom röm. König Adolf von Nassau mit dem Briefe vom 29. Juli 1294. (Beide Briefe, die nach Gradl, Mon. Egr., No. 454 u. 460, für verloren galten, habe ich 1910 in einem Gewölbe des Klosters wieder aufgefunden.) 174) Heinz von Zedwitz auf Liebenstein. Die Zedwitzer, von ihrem Stammschlosse Zedwitz im Vogtl. so genannt und mit Berthold v. Z. 1288 erstmals genannt, kamen mit Peter v. Z. um 1398 ins Egerland, wo Konrad, ein Sohn Peters, Schönlied im Egerl. und Neiperg bei Asch und Heinz v. Z. 1425 Liebenstein er- warben. Dieser Heinz hatte eine Rudusch zur Gattin. 175) Die Virdung, Vierdung, mit Hans u. Franz i. Lb. 1390. 178) Oben gemeldeten. 177) Die Meister, mit Jakob (Jeckel) 1384, 24. 2., urkundl. und mit diesem und Heinzel 1390 i. d. Lb. 179) Gemeint ist die neben dem Bartholomäistift befindliche Kreuzherrenkirche. Am 14. Sept. 1271 genehmigte Komtur und Pfarrer Hermann des Eg. Deutschhauses die Vereinigung des Kirchleins und Spitals in Eger mit dem Spital der Kreuzherren am Fuße der Prager Brücke. 179) Es ist der Niklas Walther von Hof, der Höfer, der
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90 — Item ein ewige meß zu halden; hat gestifft einer von der Plan, stet das gelt dorumb vnd zinß auf der rolan. Item ein ewig meß zu halden in der cappellen neben dem spital, dorzu ein ewig lampenlicht; haben gestifft die Ru- duschen. Item ein ewig lampenlicht zu brynnen vor goczleichnam in dem spital, tag und vnd nacht, sullen die spitaler halden vnd verwesen; hat gestifft der erber vnd namhafft Caspar Junck- her180). Fol. 21b. Item, so sullen die deutzschen herren alle wo- chen zum Heiligen Krewczis1) drey messe halden vnd den armen lewten, den siechen alle goczrecht, so offt des not ge- schicht vnd sie begeren, tun vnd thun lassen vnd halden, in maß vor alder herkomen ist. Item ein ewige messe zu sand Jobstis2) zu halden; hat ge- stifft vnd geewigt die fraw Rudiger Junckherrin vnd der Niclas Strofogel183). Item, so ist Paul Rudusch 184) erwelt zum Kirchenvater der- selben cappellen sand Jobst, der solch zinß beschreyben vnd eynnemen sol. (Mehrere Stellen unbeschrieben.) 1359 Bm. in Eger war, die Kreuzherrenkirche wiederholt mit Schenkungen bedachte (1356, 22. 2., 1379, 9. 7., 1385, 12. 6.), am 8. Mai 1386 gestorben und in dieser Kirche beigesetzt worden ist. Seinen Grabstein mit "... CONSTRVCTOR HVIVS CAPELLE . . .“ entdeckte ich 1896 unter einem Beichtstuhl dieser Kapelle. Jetzt steht er rechts vom Haupteingang der Kirche. 180) Kaspar Junkher s. oben, bei Fol. 10a. 181) Die Kirche zu Heiligenkreuz wird 1388, 18. 8., das erstemal urkundl. erwähnt, bestand aber schon lange Zeit vorher. Im J. 1871 wurde sie abgetragen. Vor dem gegen Eger zu liegen- den Haupttor ruhten durch 32 Jahre die sterbl. Uberreste des ser- bischen Despoten Georg Brankovicz, der von 1703 bis zu seinem Tode 1711 als Staatsgefangener in Eger interniert war und, weil unkatholisch, im höheren Auftrage, an dem bezeichneten Orte beerdigt wurde. Mit Bewilligung des Wiener Hofes wurden die Gebeine 1743 exhumiert und ins Kloster Kruschedol in Serbien überführt. — Der Kirche gegenüber, an der Straße befand sich bis zu Ausgang des 19. Jahrh. ein Siechenhaus. 182) Die Kirche S. Jobst oder S. Jodack wurde i. J. 1430 von Jobst Ayngel, Erhard Rudusch und der mehr erwähnten Elsbeth, Rudiger Junckhers Witwe, gegründet. Letztere stiftete hier 1446, 21. 3. eine ewige Messe. 183) Die Strovogel mit Heinrich im Lb. 1390. Bis 1415 Kuntz, dann der St. bis 1469, bisweilen Strofogels padstuben. Nach 1469 die Strofoglin. 184) Die Rudusch, oben bei Fol. 2a. — Paul R., oben bei Fol. 15 a.
90 — Item ein ewige meß zu halden; hat gestifft einer von der Plan, stet das gelt dorumb vnd zinß auf der rolan. Item ein ewig meß zu halden in der cappellen neben dem spital, dorzu ein ewig lampenlicht; haben gestifft die Ru- duschen. Item ein ewig lampenlicht zu brynnen vor goczleichnam in dem spital, tag und vnd nacht, sullen die spitaler halden vnd verwesen; hat gestifft der erber vnd namhafft Caspar Junck- her180). Fol. 21b. Item, so sullen die deutzschen herren alle wo- chen zum Heiligen Krewczis1) drey messe halden vnd den armen lewten, den siechen alle goczrecht, so offt des not ge- schicht vnd sie begeren, tun vnd thun lassen vnd halden, in maß vor alder herkomen ist. Item ein ewige messe zu sand Jobstis2) zu halden; hat ge- stifft vnd geewigt die fraw Rudiger Junckherrin vnd der Niclas Strofogel183). Item, so ist Paul Rudusch 184) erwelt zum Kirchenvater der- selben cappellen sand Jobst, der solch zinß beschreyben vnd eynnemen sol. (Mehrere Stellen unbeschrieben.) 1359 Bm. in Eger war, die Kreuzherrenkirche wiederholt mit Schenkungen bedachte (1356, 22. 2., 1379, 9. 7., 1385, 12. 6.), am 8. Mai 1386 gestorben und in dieser Kirche beigesetzt worden ist. Seinen Grabstein mit "... CONSTRVCTOR HVIVS CAPELLE . . .“ entdeckte ich 1896 unter einem Beichtstuhl dieser Kapelle. Jetzt steht er rechts vom Haupteingang der Kirche. 180) Kaspar Junkher s. oben, bei Fol. 10a. 181) Die Kirche zu Heiligenkreuz wird 1388, 18. 8., das erstemal urkundl. erwähnt, bestand aber schon lange Zeit vorher. Im J. 1871 wurde sie abgetragen. Vor dem gegen Eger zu liegen- den Haupttor ruhten durch 32 Jahre die sterbl. Uberreste des ser- bischen Despoten Georg Brankovicz, der von 1703 bis zu seinem Tode 1711 als Staatsgefangener in Eger interniert war und, weil unkatholisch, im höheren Auftrage, an dem bezeichneten Orte beerdigt wurde. Mit Bewilligung des Wiener Hofes wurden die Gebeine 1743 exhumiert und ins Kloster Kruschedol in Serbien überführt. — Der Kirche gegenüber, an der Straße befand sich bis zu Ausgang des 19. Jahrh. ein Siechenhaus. 182) Die Kirche S. Jobst oder S. Jodack wurde i. J. 1430 von Jobst Ayngel, Erhard Rudusch und der mehr erwähnten Elsbeth, Rudiger Junckhers Witwe, gegründet. Letztere stiftete hier 1446, 21. 3. eine ewige Messe. 183) Die Strovogel mit Heinrich im Lb. 1390. Bis 1415 Kuntz, dann der St. bis 1469, bisweilen Strofogels padstuben. Nach 1469 die Strofoglin. 184) Die Rudusch, oben bei Fol. 2a. — Paul R., oben bei Fol. 15 a.
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91 — Fol. 22 a. Nota, das hernachgeschriben sein die zinß zu dem spitalfleisch in das spital zu Eger, den armenlewten gehoerend. Getraid zinß zum Fischern. Peter Zolch zu Fischern zinst zu michaelis i i ii kar korns vnd i i i i Kar haberns. Item Hensel Schad zu Fischern zinst i ii kar korns vnd i ii kar haberns, michaelis, i i hennen, i i kes, ein halp ß aier. Item der Fischer zu Fischern zinst x x gr., michaelis. Item Nickel Hainrich vom Sebenpach zinst i i ein halp kar korns, ii ein halp kar haberns, zu michaelis, ii kes, ii hennen, ein halp ß. aier. Item Nickel Kun zu Newdorff zinst ii kar korns. Item Puelller zu Kneba zinst iiii gr. Nota die zinß zu Muelgruen, halp walpurgis, halp michaelis. Item Albrecht Winckler zu Muelgruen zinst xviiii gr., i meyßner vnd i hennen. Fol. 22 b. Item Hans Winckler zinst x i gr. Item Hans Richter xlii gr., i hennen. Item Joerg Ruedel xx iiii gr. i meyßner. Item Erhard Ruedel xxvii ein halp gr. Item Jorg Haynl xviii gr. i meyßner. Item Venezl Rudel xviii gr. ii §. Item Jorg Muelner xxviii gr. Haide185). Item Kuncz Stepper zu der haselmuel zinst viii gr. Item Nickel Zarttner zinst xxviiiii gr. Gelt zinß. Item Proettel, muelners, muele vnd die segmuel, die hinter meiner herrn155) gewest ist zinst igliche vii ein halp guldein, facit xv guldein. Item ein rat hat eingenomen von des Sigmund Junckhern hauß lxxii guldein, dauon gibt ein rat alle jar v i guldein. Item die padstuben zum rodan zinst alle wochen i i i gr. Item der Rosenkrenczin187) hauß hinter schul zinst alle jar iii B. meyſner. Item Michel Frischeysen1ss) zinst alle jar i guldein von eym gartten. 185) Haid bei Frauenreuth. 186) Die chedem Eigentum des Rats gewesen ist. 187) Die Rosenkranz, mit Fritsch (= Friedrich) R. 1420 i. d. Lb. 188) Die Frischeisen, mit Nickel 1409 ebda.
91 — Fol. 22 a. Nota, das hernachgeschriben sein die zinß zu dem spitalfleisch in das spital zu Eger, den armenlewten gehoerend. Getraid zinß zum Fischern. Peter Zolch zu Fischern zinst zu michaelis i i ii kar korns vnd i i i i Kar haberns. Item Hensel Schad zu Fischern zinst i ii kar korns vnd i ii kar haberns, michaelis, i i hennen, i i kes, ein halp ß aier. Item der Fischer zu Fischern zinst x x gr., michaelis. Item Nickel Hainrich vom Sebenpach zinst i i ein halp kar korns, ii ein halp kar haberns, zu michaelis, ii kes, ii hennen, ein halp ß. aier. Item Nickel Kun zu Newdorff zinst ii kar korns. Item Puelller zu Kneba zinst iiii gr. Nota die zinß zu Muelgruen, halp walpurgis, halp michaelis. Item Albrecht Winckler zu Muelgruen zinst xviiii gr., i meyßner vnd i hennen. Fol. 22 b. Item Hans Winckler zinst x i gr. Item Hans Richter xlii gr., i hennen. Item Joerg Ruedel xx iiii gr. i meyßner. Item Erhard Ruedel xxvii ein halp gr. Item Jorg Haynl xviii gr. i meyßner. Item Venezl Rudel xviii gr. ii §. Item Jorg Muelner xxviii gr. Haide185). Item Kuncz Stepper zu der haselmuel zinst viii gr. Item Nickel Zarttner zinst xxviiiii gr. Gelt zinß. Item Proettel, muelners, muele vnd die segmuel, die hinter meiner herrn155) gewest ist zinst igliche vii ein halp guldein, facit xv guldein. Item ein rat hat eingenomen von des Sigmund Junckhern hauß lxxii guldein, dauon gibt ein rat alle jar v i guldein. Item die padstuben zum rodan zinst alle wochen i i i gr. Item der Rosenkrenczin187) hauß hinter schul zinst alle jar iii B. meyſner. Item Michel Frischeysen1ss) zinst alle jar i guldein von eym gartten. 185) Haid bei Frauenreuth. 186) Die chedem Eigentum des Rats gewesen ist. 187) Die Rosenkranz, mit Fritsch (= Friedrich) R. 1420 i. d. Lb. 188) Die Frischeisen, mit Nickel 1409 ebda.
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92 — F o l. 23 a. Item Hans Virdung1 °) von des Heckels hof zinst alle jar i guld. Item Wagener, Fleischman19°), bey der brueder thor zinst v gr. von seinem heyßlen. Item Erhart Reichnawer191) zinst von seinem hauß beym remthor v gr. Item augustin in des Smyczers hauß zinst x & swarcz. Item Nickel, prewmaisterin, von irem hewßlen zinst i ein halp gr. Item Schad192) von seinem hauß i gr. Item Herolt193) von seinem hewßlen i ein halp gr. Item Eberlen, prewknecht, von seynem hewßlen i gr. i ort. Item Spynner von seynem hauß ii i gr. i meyßner. Item Ulrich, prewmaister, von seynem hauß i gr. i ort. Item Fridman von seynem hewßlen i i ein halp gr. Item Haberman192) vf der vorburg von seynem haus i gr. vnd i ort. Item Ziher i ein halp gr. von seynem haus. Item Hans Gesellel195) von seynem hauß i gr. Item Fridel Selig1°s), peckenknecht von seynem hauß ii ein halp gr. Item Reynl Horweber107) von seinem hauß v gr. Item Holers aidem von seinem hauß ii ein halp gr. Item Franz Lorentz18) neben des Caspar Richters hauß zinst von seinem hauß v gr. Fol. 23 b. Item Caspar Richters199) hauß i gr. Item Mathes Sneiderin hauß vf dem purckgraben, ist yczund Eckstains200), von dem hauß i gr. 189) Hans (II) Virdung 1445—75 i. d. Lb. Nach 1475 ver- schwinden die V. 190) Wagener, Wogoner, der Fleischmann (= Fleisch- hauer), 1455—65 i. d. Lb. Nach ihm die Wogonerin. 191) Die Reichnauer, Reichenauer, mit Peter im Lb. 1390. Nach 1450 werden zwei Erhard genannt: Erhard I 1458—73 wechselnd G. u. R.; Erhard II 1466—73 G., 74—77 R. 192) Die Schad, Schade, mit Nickel im Lb. 1390. 193) Die Herold, mit N. Herold in Sebenbach urkundl. 1395, 16. 2., ab 1436 i. d. Lb. Dieses Geschlecht starb erst mit Albrecht H., dem letzten Glied, 11. Feber 1925 aus. 194) Die Habermann, mit Elbel, Götz und Hensel i. Lb. 1390. 195 Hans Gesellel, 1450—69 i. d. Lb. 198 Friedel Selig, von 1455—60 ebenda. 197) Die Harweber, Horweber, mit Hans, Jakob u. Reynl Reinhard) i. Lb. 1390, 22. 8. — Reynl, Horweber, 1465—90 ebda. 198) Die Lorenz mit N. Lorenz zu Eger urkundl. 1375, 22. 9. 199) Die Richter, urkundl. mit Rüdel R. 1342, 8. 1. — Caspar R., Tuchmacher, 1474 G., 1475—1503 S., 4 R. 200) Die Eckstein ab 1404 i. d. Lb. 1455 besaß das Haus die Ecksteinin und ir son, 1460—70 N. Eckstein. (=
92 — F o l. 23 a. Item Hans Virdung1 °) von des Heckels hof zinst alle jar i guld. Item Wagener, Fleischman19°), bey der brueder thor zinst v gr. von seinem heyßlen. Item Erhart Reichnawer191) zinst von seinem hauß beym remthor v gr. Item augustin in des Smyczers hauß zinst x & swarcz. Item Nickel, prewmaisterin, von irem hewßlen zinst i ein halp gr. Item Schad192) von seinem hauß i gr. Item Herolt193) von seinem hewßlen i ein halp gr. Item Eberlen, prewknecht, von seynem hewßlen i gr. i ort. Item Spynner von seynem hauß ii i gr. i meyßner. Item Ulrich, prewmaister, von seynem hauß i gr. i ort. Item Fridman von seynem hewßlen i i ein halp gr. Item Haberman192) vf der vorburg von seynem haus i gr. vnd i ort. Item Ziher i ein halp gr. von seynem haus. Item Hans Gesellel195) von seynem hauß i gr. Item Fridel Selig1°s), peckenknecht von seynem hauß ii ein halp gr. Item Reynl Horweber107) von seinem hauß v gr. Item Holers aidem von seinem hauß ii ein halp gr. Item Franz Lorentz18) neben des Caspar Richters hauß zinst von seinem hauß v gr. Fol. 23 b. Item Caspar Richters199) hauß i gr. Item Mathes Sneiderin hauß vf dem purckgraben, ist yczund Eckstains200), von dem hauß i gr. 189) Hans (II) Virdung 1445—75 i. d. Lb. Nach 1475 ver- schwinden die V. 190) Wagener, Wogoner, der Fleischmann (= Fleisch- hauer), 1455—65 i. d. Lb. Nach ihm die Wogonerin. 191) Die Reichnauer, Reichenauer, mit Peter im Lb. 1390. Nach 1450 werden zwei Erhard genannt: Erhard I 1458—73 wechselnd G. u. R.; Erhard II 1466—73 G., 74—77 R. 192) Die Schad, Schade, mit Nickel im Lb. 1390. 193) Die Herold, mit N. Herold in Sebenbach urkundl. 1395, 16. 2., ab 1436 i. d. Lb. Dieses Geschlecht starb erst mit Albrecht H., dem letzten Glied, 11. Feber 1925 aus. 194) Die Habermann, mit Elbel, Götz und Hensel i. Lb. 1390. 195 Hans Gesellel, 1450—69 i. d. Lb. 198 Friedel Selig, von 1455—60 ebenda. 197) Die Harweber, Horweber, mit Hans, Jakob u. Reynl Reinhard) i. Lb. 1390, 22. 8. — Reynl, Horweber, 1465—90 ebda. 198) Die Lorenz mit N. Lorenz zu Eger urkundl. 1375, 22. 9. 199) Die Richter, urkundl. mit Rüdel R. 1342, 8. 1. — Caspar R., Tuchmacher, 1474 G., 1475—1503 S., 4 R. 200) Die Eckstein ab 1404 i. d. Lb. 1455 besaß das Haus die Ecksteinin und ir son, 1460—70 N. Eckstein. (=
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93 — Item Weczstain201) von seinem hauß iii gr. Item Jakob Haußners202) hauß zinst i i gr. Item Resawers�3) hauß ii ein halp gr. Item Hans Refflers204) hauß v gr. Item Venczel Saczers205) hauß i ii gr. Item Prait203), ledrers, hauß vorm mueltor i gr. Item Göczel207), ledrers, hauß vorm mueltor x gr. Item Francz Wenig2s) neben mueltor von seinem hauß iiii gr. Item Wagner29), tuchmacher, von seinem hauß v gr. Item Kessler210), tuchmacher, von seinem hauß in der pin- tergaß v gr. ), tuchmacher, von seynem hauß x X gr. Item Prentel211) Item Jordan212) auf sand johans von seynem hauß x gr. Item Elbel Lochner 13) xv gr. von einer wisen. Item Paldauff214), peck, von seynem hauß vii gr. Item Abenthewrer215) ym nodelgeßlen von seinem hauß gr. Item Franz?19), pecken, hauß x i ein halp gr. Item Prait, knapp, vorm remtor, von seynem hauß iiii gr. Item Halos?17) an stain von seinem hauß x x gr. Item Sloffer2is) auf der flutrynnen von seynem hauß x gr. Fol. 24 a. Item Michel 10), peck, von des Widmans220) haus ii ein halp gr. vi 201) Wetzstein Friedrich, 1445—69 i. d. Lb. 202) Die Haußner, oben bei Fol. 1b. — Jakob H. 1475—79 G., 1480—1509 wechselnd S. u. R. 203) Die Resauer, ab 1404 i. d. Lb. 204) Die Reffler, ab 1390 ebda. Hans R., 1451—85 ebda. 205" Die Satzer, Sotzer, ab 1415 ebda. 206) Die Breit, Prait, mit Franz im Lb. 1390. 207) Die Götzl, urkundlich mit N. Götzl, der Zimmermann, 1314, 12. 3. 20s) Die Wenig, oben bei Fol. 12 a; Franz W., wohl Vater, Sohn u. Enkel ab 1393—1494 i. d. Lb. 200) und 210) Wiederholt schon oben genannt. 211) Die Prentel, oben bei Fol. 7b. 212) Die Jordan, mit N. Jordan, Tuchmacher, ab 1460 i. d. Lb. 213) Die Lochner, oben bei Fol. 4 a. — Elbel (= Albrecht) L. 1458—69 G. 214) Die Baldauff, mit B., peck, ab 1415 i. d. Lb. 215 Die Abentheurer, mit Hans 1415 ebda. Auf Hans folgte Christl 1461—69. 218) Die Franz, mit Franz, Beck, ab 1390 i. d. Lb. 217 Die Halos, mit N. H. ab 1455 ebda. 218" Die Schloffer, mit Hans und Kunts H. ab 1450 ebda. 219) Die Michel, oben bei Fol. 6 b. 220) Die Widmann, Wiedemann, mit Hans Wiedemann im Lb. 1390.
93 — Item Weczstain201) von seinem hauß iii gr. Item Jakob Haußners202) hauß zinst i i gr. Item Resawers�3) hauß ii ein halp gr. Item Hans Refflers204) hauß v gr. Item Venczel Saczers205) hauß i ii gr. Item Prait203), ledrers, hauß vorm mueltor i gr. Item Göczel207), ledrers, hauß vorm mueltor x gr. Item Francz Wenig2s) neben mueltor von seinem hauß iiii gr. Item Wagner29), tuchmacher, von seinem hauß v gr. Item Kessler210), tuchmacher, von seinem hauß in der pin- tergaß v gr. ), tuchmacher, von seynem hauß x X gr. Item Prentel211) Item Jordan212) auf sand johans von seynem hauß x gr. Item Elbel Lochner 13) xv gr. von einer wisen. Item Paldauff214), peck, von seynem hauß vii gr. Item Abenthewrer215) ym nodelgeßlen von seinem hauß gr. Item Franz?19), pecken, hauß x i ein halp gr. Item Prait, knapp, vorm remtor, von seynem hauß iiii gr. Item Halos?17) an stain von seinem hauß x x gr. Item Sloffer2is) auf der flutrynnen von seynem hauß x gr. Fol. 24 a. Item Michel 10), peck, von des Widmans220) haus ii ein halp gr. vi 201) Wetzstein Friedrich, 1445—69 i. d. Lb. 202) Die Haußner, oben bei Fol. 1b. — Jakob H. 1475—79 G., 1480—1509 wechselnd S. u. R. 203) Die Resauer, ab 1404 i. d. Lb. 204) Die Reffler, ab 1390 ebda. Hans R., 1451—85 ebda. 205" Die Satzer, Sotzer, ab 1415 ebda. 206) Die Breit, Prait, mit Franz im Lb. 1390. 207) Die Götzl, urkundlich mit N. Götzl, der Zimmermann, 1314, 12. 3. 20s) Die Wenig, oben bei Fol. 12 a; Franz W., wohl Vater, Sohn u. Enkel ab 1393—1494 i. d. Lb. 200) und 210) Wiederholt schon oben genannt. 211) Die Prentel, oben bei Fol. 7b. 212) Die Jordan, mit N. Jordan, Tuchmacher, ab 1460 i. d. Lb. 213) Die Lochner, oben bei Fol. 4 a. — Elbel (= Albrecht) L. 1458—69 G. 214) Die Baldauff, mit B., peck, ab 1415 i. d. Lb. 215 Die Abentheurer, mit Hans 1415 ebda. Auf Hans folgte Christl 1461—69. 218) Die Franz, mit Franz, Beck, ab 1390 i. d. Lb. 217 Die Halos, mit N. H. ab 1455 ebda. 218" Die Schloffer, mit Hans und Kunts H. ab 1450 ebda. 219) Die Michel, oben bei Fol. 6 b. 220) Die Widmann, Wiedemann, mit Hans Wiedemann im Lb. 1390.
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94 — Item Pfabentritin221) von irem hauß an stain 1 gr. Item Jacob222), schuster, vom hauß x1 gr. Item Sigmund Wann von seinem hauß xXX gr. Item des Kotenplaners223) hauß xxx gr. vnd i rh. guldein. Item Burckhart224), fleischman, vom hauß x gr. Item der Hesel225) von seinem hauß hinter der schul x gr. aier. Nota vorm pruckthor. p), lederer, vom hauß i i ein halp gr. Item Guthans228) Item Thoman227 "), lederer, vom hauß i i ein halp gr. Item Summertockel22s) vom haul v gr. Item Prenner220) in der spilergaß vom hauß vii gr. Item Goerdlin230) von iren haus viii gr. Item Permeter231) neben des Michel, lederes hauß vi gr. Item Knottner232) von seinem hauß vi gr. vnd ein halp B. Item Duenes233) in der spilergaß v ii ein halp gr. Item Ulrich, smid, vorm scheftor i i i gr. vom hauß. Item Ruß234), smid, von seinem hauß ii gr. Nota vntern Kremen. Item Haincz, kramer, von der kram v gr. Item Stefan Sleih235) von seiner Kram iiii gr. Item Ventzel, kramer, vii ein halp gr. Item Hallerin selhaus vii ein halp gr. 221) 222" 223" 2247 d. Lb. 225 Hesel Hans, von 1455—69 i. d. Lb. 226) Guthans, Guttenhans N., 1454—64 ebda. 227" Thoman N., Lederer, v. 1455—95 ebda. 228" Summertockel, Summertöckel, mit Nickel und Ulrich im Lb. 1390. 299) Die Prenner, mit Albrecht und Oswald m Lb. 1404. 230) Die Gördlin, Görlin von der Schön v. 1450—65 i. d. Lb. 231) Die Permeter, Permyter (= Pergamenter), mit P. der alturkundl. 1406, 27. 8.; der P. 1459—85 i d. Lb. 232) Die Knottner, Knöttner, mit die Knötterin i. Lb. 1440. 233) Die Dünes, mit Dünes von Reisech (= Reisig) 1445—69, 70 heißt er Hans d., auf ihn folgt die Dynesia. (Lb.) 234) Die Ruß, mit Ruß Rudlin 1450, auf diese folgt R., der smyde, bis 1485, nach diesem die Rußin. (Lb.) 235) Die Schleich, Schleihe, Schley, mit Schley, der Kromer, 1425, auf ihn folgt die Schleyhin. Oben bei Fol. 6 b „der Sleyhin cram“. Die Pfabentritt, oben bei Fol. 19 a. Die Jakob, oben bei Fol. 8 a. Die Kottenplaner, mit Hans ab 1384 i. d. Wahlbüchlein. Die Burghart, mit Burgharde, dem Schreiber, ab 1425 i.
94 — Item Pfabentritin221) von irem hauß an stain 1 gr. Item Jacob222), schuster, vom hauß x1 gr. Item Sigmund Wann von seinem hauß xXX gr. Item des Kotenplaners223) hauß xxx gr. vnd i rh. guldein. Item Burckhart224), fleischman, vom hauß x gr. Item der Hesel225) von seinem hauß hinter der schul x gr. aier. Nota vorm pruckthor. p), lederer, vom hauß i i ein halp gr. Item Guthans228) Item Thoman227 "), lederer, vom hauß i i ein halp gr. Item Summertockel22s) vom haul v gr. Item Prenner220) in der spilergaß vom hauß vii gr. Item Goerdlin230) von iren haus viii gr. Item Permeter231) neben des Michel, lederes hauß vi gr. Item Knottner232) von seinem hauß vi gr. vnd ein halp B. Item Duenes233) in der spilergaß v ii ein halp gr. Item Ulrich, smid, vorm scheftor i i i gr. vom hauß. Item Ruß234), smid, von seinem hauß ii gr. Nota vntern Kremen. Item Haincz, kramer, von der kram v gr. Item Stefan Sleih235) von seiner Kram iiii gr. Item Ventzel, kramer, vii ein halp gr. Item Hallerin selhaus vii ein halp gr. 221) 222" 223" 2247 d. Lb. 225 Hesel Hans, von 1455—69 i. d. Lb. 226) Guthans, Guttenhans N., 1454—64 ebda. 227" Thoman N., Lederer, v. 1455—95 ebda. 228" Summertockel, Summertöckel, mit Nickel und Ulrich im Lb. 1390. 299) Die Prenner, mit Albrecht und Oswald m Lb. 1404. 230) Die Gördlin, Görlin von der Schön v. 1450—65 i. d. Lb. 231) Die Permeter, Permyter (= Pergamenter), mit P. der alturkundl. 1406, 27. 8.; der P. 1459—85 i d. Lb. 232) Die Knottner, Knöttner, mit die Knötterin i. Lb. 1440. 233) Die Dünes, mit Dünes von Reisech (= Reisig) 1445—69, 70 heißt er Hans d., auf ihn folgt die Dynesia. (Lb.) 234) Die Ruß, mit Ruß Rudlin 1450, auf diese folgt R., der smyde, bis 1485, nach diesem die Rußin. (Lb.) 235) Die Schleich, Schleihe, Schley, mit Schley, der Kromer, 1425, auf ihn folgt die Schleyhin. Oben bei Fol. 6 b „der Sleyhin cram“. Die Pfabentritt, oben bei Fol. 19 a. Die Jakob, oben bei Fol. 8 a. Die Kottenplaner, mit Hans ab 1384 i. d. Wahlbüchlein. Die Burghart, mit Burgharde, dem Schreiber, ab 1425 i.
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95 — Item Els Wipfflerin236) vom hauß iiii gr. Fol. 24 b. Item Eysengrebel237) von seinem hauß iiii gr. Item Eberl23s), fischer, vom wasser XXV gr. Nota die huener zinß vff weynacht. Item Eckstains230) hauß am purckgraben ii hennen. Item Caspar Mawrer249) i i hennen. Item Thoman241), lederer, ii hennen. Item Paldaufr22), peck, ii hennen. Item Fridman243) i i hennen. Item Eberlin i hennen. Item Selig ii hennen. Item Permeterin ii hennen. Item Grosman244) ii hennen. Item jung Sigel Lochner245) i i henen. Item Halos?28) i i hennen. Item Harbeber227) i i hennen. Fol. 25a. Item Herttlin24s) i i hennen. Item Venczel Wild i hennen. Item Nickel Herold249) ii hennen. Item Francz, peck iiii hennen. Item Zichner i hennen. Item Nickel, prewmaistern ii hennen. Item Abenthewerin ii hennen. Item Burckhart, fleischmann, iii hennen. Item Hesel iii hennen. Item Haberman i hennen Item Spynner ii Hennen. 236) Die Wipfler, mit Hans und Kraus W. urkundl. 1355, 20. 4., mit Kunrad und Nickel 1390 im Lb. 237) Die Eisengrebel, mit der E. im Lb. 1390; Heintz E. 1440 65 i. d. Lb. 238) Die Eberl, oben bei Fol. 8 b. 238) Die Eckstein, oben bei Fol. 23 b. 240) Die Maurer, mit Albel, Heinrich, Markart und Nickel im Lb. 1394. Kaspar M. 1441—60 i. d. Lb., nach ihm die Maurerin Kaspar. 241) Die Thoman, Doman, mit der Domanin im Lb. 1450, auf diese folgt Doman, lederer, bis 1495. 242) Die Baldauf, oben bei Fol. 23 b. 243) Die Friedmann, mit Endees 1436—65 i. d. Lb. 244) Die Großmann, der zu Kornau urkundl. 1370, 9. 6., der im Lb. mit 1425. 245 Die Lochner, oben bei Fol. 4 b, 5 b und 6 a. 210) Die Halos, oben bei Fol. 23 b. 247 Die Harweber, oben bei Fol. 23 a. 248 Die Hertl, Härtel, Herttel, mit Ulrich im Lb. 1390. 249) Die Herold, oben bei Fol. 23 a.
95 — Item Els Wipfflerin236) vom hauß iiii gr. Fol. 24 b. Item Eysengrebel237) von seinem hauß iiii gr. Item Eberl23s), fischer, vom wasser XXV gr. Nota die huener zinß vff weynacht. Item Eckstains230) hauß am purckgraben ii hennen. Item Caspar Mawrer249) i i hennen. Item Thoman241), lederer, ii hennen. Item Paldaufr22), peck, ii hennen. Item Fridman243) i i hennen. Item Eberlin i hennen. Item Selig ii hennen. Item Permeterin ii hennen. Item Grosman244) ii hennen. Item jung Sigel Lochner245) i i henen. Item Halos?28) i i hennen. Item Harbeber227) i i hennen. Fol. 25a. Item Herttlin24s) i i hennen. Item Venczel Wild i hennen. Item Nickel Herold249) ii hennen. Item Francz, peck iiii hennen. Item Zichner i hennen. Item Nickel, prewmaistern ii hennen. Item Abenthewerin ii hennen. Item Burckhart, fleischmann, iii hennen. Item Hesel iii hennen. Item Haberman i hennen Item Spynner ii Hennen. 236) Die Wipfler, mit Hans und Kraus W. urkundl. 1355, 20. 4., mit Kunrad und Nickel 1390 im Lb. 237) Die Eisengrebel, mit der E. im Lb. 1390; Heintz E. 1440 65 i. d. Lb. 238) Die Eberl, oben bei Fol. 8 b. 238) Die Eckstein, oben bei Fol. 23 b. 240) Die Maurer, mit Albel, Heinrich, Markart und Nickel im Lb. 1394. Kaspar M. 1441—60 i. d. Lb., nach ihm die Maurerin Kaspar. 241) Die Thoman, Doman, mit der Domanin im Lb. 1450, auf diese folgt Doman, lederer, bis 1495. 242) Die Baldauf, oben bei Fol. 23 b. 243) Die Friedmann, mit Endees 1436—65 i. d. Lb. 244) Die Großmann, der zu Kornau urkundl. 1370, 9. 6., der im Lb. mit 1425. 245 Die Lochner, oben bei Fol. 4 b, 5 b und 6 a. 210) Die Halos, oben bei Fol. 23 b. 247 Die Harweber, oben bei Fol. 23 a. 248 Die Hertl, Härtel, Herttel, mit Ulrich im Lb. 1390. 249) Die Herold, oben bei Fol. 23 a.
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— 96 — Item Prait, lederer i hennen. Item Jacob Hausner i Hennen. Item Guthanns ii hennen. Item Thomann, lederer ii hennen. Item Resawer250) i hennen. (Ein Raum unbeschrieben.) Item, so hat Niclas Strofogel251) den armen lewten in das spital, in ir stubin, geschickt vnd geschafft ein ewig lampen licht, das alle nacht zu halden vnd zu brynnen. Das sol also halden vnd außrichten die kirchenveter ym spital. Dofuer haben sie eyngenomen vnd empfangen xxxii guldein. Dorumb sol man des obgenannten Niclas Strofogel vnd Margaretha, sei- ner haußfraw, vnd Hansen, irs suns, alle predig gedencken. Do- fuer sullen die Kirchenveter dem prediger, der der selen also pfligt zu gedencken, seinen willen machen. Fol. 25b. (Unbeschrieben.) Fol. 26 a. Anno domini millesimo ccce° ym lxxiio, am mitwoch xi tausend junckfraw tag (21./10.) hat Niclas Kessler, kirchenvater, in genwertikeit Sigmund Pachmans, dy zeit bur- germaisters, Jorg Smydel, Clement Puchelberger, Venczel Meynnl, Hans Stier, Steffan Hufnagell, Erhart Haller, Sigmund Junckher vnd Hans Kurczel von des lieben sannd Niclaus we- gen all eynnahm, vnd das durch gots willen vnd zu dem paw gefallen ist, vnd alle sach verrechendt summa mit dem ferti- gen gelt, das er inngehabt hat, i c lxxxv B vi gr. An solchem gelt hat er wider außgeben xxiiiß vnd xliiii gr. Also ist er noch schuldig ic lxiß xxii gr. Anno domini m° cccc° ym lxxiii, am freitag nach Simonis vnd Jude (29. 10.), hat Niclas Kessler, kirchenvater, in gewer- tikait Sigmund Pachmans dy zeit burgermaisters, Francz Junckher, Venczel Meynnll, Caspar Smydel, Prokob Vorders- rewter, Erhard Haller vnd Sigmund Junckher von des liben St. Niclas wegen all eynnahm, vnd das gots willen vnd zu dem paw gefallen ist, vnd all sach verrechendt. Summa iic xli B xxii ein halp gr., ii meyßner, das er inngehabt hat. Doran hat er außgeben ic lxxxi ß zliii gr. Also ist er noch schuldig vnd hat ynnen lx ß minus xxi gr. Anno domini m 'cccc ym lxxiiii, am donerstag vor Elisa- beth (17. 11.) haben Caspar Smidel vnd Erhart Haller rechnung tun von des liben sand Niclas wegen in genwertikait Jorg Smi- 250) Die Resauer (= Rehauer), mit Niklas 1454—74 i. d. Lb.; 1475 wird sein Haus als Brandstätte bezeichnet (nach dem Schloß- brande 1474). 251) Die Strovogel, oben, S. 90.
— 96 — Item Prait, lederer i hennen. Item Jacob Hausner i Hennen. Item Guthanns ii hennen. Item Thomann, lederer ii hennen. Item Resawer250) i hennen. (Ein Raum unbeschrieben.) Item, so hat Niclas Strofogel251) den armen lewten in das spital, in ir stubin, geschickt vnd geschafft ein ewig lampen licht, das alle nacht zu halden vnd zu brynnen. Das sol also halden vnd außrichten die kirchenveter ym spital. Dofuer haben sie eyngenomen vnd empfangen xxxii guldein. Dorumb sol man des obgenannten Niclas Strofogel vnd Margaretha, sei- ner haußfraw, vnd Hansen, irs suns, alle predig gedencken. Do- fuer sullen die Kirchenveter dem prediger, der der selen also pfligt zu gedencken, seinen willen machen. Fol. 25b. (Unbeschrieben.) Fol. 26 a. Anno domini millesimo ccce° ym lxxiio, am mitwoch xi tausend junckfraw tag (21./10.) hat Niclas Kessler, kirchenvater, in genwertikeit Sigmund Pachmans, dy zeit bur- germaisters, Jorg Smydel, Clement Puchelberger, Venczel Meynnl, Hans Stier, Steffan Hufnagell, Erhart Haller, Sigmund Junckher vnd Hans Kurczel von des lieben sannd Niclaus we- gen all eynnahm, vnd das durch gots willen vnd zu dem paw gefallen ist, vnd alle sach verrechendt summa mit dem ferti- gen gelt, das er inngehabt hat, i c lxxxv B vi gr. An solchem gelt hat er wider außgeben xxiiiß vnd xliiii gr. Also ist er noch schuldig ic lxiß xxii gr. Anno domini m° cccc° ym lxxiii, am freitag nach Simonis vnd Jude (29. 10.), hat Niclas Kessler, kirchenvater, in gewer- tikait Sigmund Pachmans dy zeit burgermaisters, Francz Junckher, Venczel Meynnll, Caspar Smydel, Prokob Vorders- rewter, Erhard Haller vnd Sigmund Junckher von des liben St. Niclas wegen all eynnahm, vnd das gots willen vnd zu dem paw gefallen ist, vnd all sach verrechendt. Summa iic xli B xxii ein halp gr., ii meyßner, das er inngehabt hat. Doran hat er außgeben ic lxxxi ß zliii gr. Also ist er noch schuldig vnd hat ynnen lx ß minus xxi gr. Anno domini m 'cccc ym lxxiiii, am donerstag vor Elisa- beth (17. 11.) haben Caspar Smidel vnd Erhart Haller rechnung tun von des liben sand Niclas wegen in genwertikait Jorg Smi- 250) Die Resauer (= Rehauer), mit Niklas 1454—74 i. d. Lb.; 1475 wird sein Haus als Brandstätte bezeichnet (nach dem Schloß- brande 1474). 251) Die Strovogel, oben, S. 90.
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97 — dels, Clement Puchelpergers, Francz Junckhern, Prokob Voders- rewters vnd Hans Kurczels, all eynnam, vnd das durch gots willen vnd zu dem paw gefallen ist, vnd all sach verrechendt. Sein sie schuldig xxx B xxxvii ein halp gr., i meyßner vnd lxxv pfund wachs vnd etliche schuld, die hinterstellig ist, sie ausge- liehen haben awch etlich zins, als das in einer zettell ver- zaichend. Fo1. 26 b (letzte Blattseite unbeschrieben). An dieses Jnventar schließen sich dann, wie oben erwähnt, die Sakristei-Jnventare ans der Zeit 1518—1533 an, die Gegen- stand einer besonderen Behandlung werden sollen. Oo
97 — dels, Clement Puchelpergers, Francz Junckhern, Prokob Voders- rewters vnd Hans Kurczels, all eynnam, vnd das durch gots willen vnd zu dem paw gefallen ist, vnd all sach verrechendt. Sein sie schuldig xxx B xxxvii ein halp gr., i meyßner vnd lxxv pfund wachs vnd etliche schuld, die hinterstellig ist, sie ausge- liehen haben awch etlich zins, als das in einer zettell ver- zaichend. Fo1. 26 b (letzte Blattseite unbeschrieben). An dieses Jnventar schließen sich dann, wie oben erwähnt, die Sakristei-Jnventare ans der Zeit 1518—1533 an, die Gegen- stand einer besonderen Behandlung werden sollen. Oo
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ſiem zuwiſßy da Aymind waum Midkas Rgler e8 ſzorz Emaw wi ze kaes/ wegan/ 7i kerßizwatery &eo Reboweuno Mukos za Fyer= caſKrze vw9 vnoe ßwieſán woorán con8 ßak. onl fuuff ſAren vr Si Bhacßteſchwcky. guilwweßow retczu k Ac harſs ſa= fdru(vnd berchwiung ziáim yaßzkſſl wn v Haley 9 bernacßyeſáxb. Azⱥ geßey mtniamom 00m kálo voym franáki & ßánē ch/ onSkawiz oeſker lom8 vow= tyemoyn wyyn/ khucc zier dbuieß perchz= wer om8 RoáóGcczocrfoyff- vno� ge ſßzcwowocß viſk vpuek kee wywnarn żal yw gowoSerákzy ſy ſare Ai vioch OA9 zpeiere ny Skiſfeyey gvm6 die zym nenng Ax puie eave nutaen8v6 ſw ghAdzileß vsvßwyny iwß com6 Vcte ons geſeauf &. coccn nonSon &c oo ſAwSerſueß owß kɇ wow= nan vll žas pe von vm Ricßawß S pwen anpenolwen vn8/ myfangem baßer, 9ue mantur pAueitenr ſaub nacar Ruhoſr 8 pccá zymnwm it aſſer geſey See mnm Oberer Teil der ersten Seite des Pfarrinventars St. Niklas in Eger.
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Iahxbowch des Bereines sür Ooscháchte der Deutschen w Böhwen. Geleitet von Wilhelm Wostry. 2. Jahrgang. 1929. Prag 1929. Om Gelbsiverlage des Dereines jür (Seſchichte der Deutſchen in Böhmen. Drud von Smil Böhme, Gablonz a. 30.
Iahxbowch des Bereines sür Ooscháchte der Deutschen w Böhwen. Geleitet von Wilhelm Wostry. 2. Jahrgang. 1929. Prag 1929. Om Gelbsiverlage des Dereines jür (Seſchichte der Deutſchen in Böhmen. Drud von Smil Böhme, Gablonz a. 30.
- 65: Titel – Pfarrinventar
- 99: Titel – Jahrbuch