z 604 stránek
Titel




Vorrede




Edition




















































































































































































































































































































































































































































Goerlitzer Rathsannalen II.












































































































































Index




















Název:
Scriptores rerum Lusaticarum oder Sammlung ober- und niederlausitzischer Geschichtschreiber, NF 3, Vol. 1-2
Autor:
Struwe, Ernst Emil
Rok vydání:
1852
Místo vydání:
Görlitz
Počet stran celkem:
604
Obsah:
- I: Titel
- V: Vorrede
- 1: Edition
- 437: Goerlitzer Rathsannalen II.
- 577: Index
upravit
Strana I
D SCRIPTORES RERUM LUSATICARUM. SAMMLUNG OBER- UND NIEDERLAUSITZISCHER GESCHICHTSCHREIBER. HERAUSGEGEBEN VON DER OBERLAUSITZISCHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN. NEUER FOLGE DRITTER BAND. MAG. JOHANNES HASSE, GOERLITZEB RATHSANNALUN. I. UND H. BAND. GOERLITZ, 1852. IM SELBSTVERLAGE DER GESELLSCHAFT UND IN COMMISSION DER HEIN'SCHEN BUCH- UND KUNST- HANDLUNG (E. REMER).
D SCRIPTORES RERUM LUSATICARUM. SAMMLUNG OBER- UND NIEDERLAUSITZISCHER GESCHICHTSCHREIBER. HERAUSGEGEBEN VON DER OBERLAUSITZISCHEN GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN. NEUER FOLGE DRITTER BAND. MAG. JOHANNES HASSE, GOERLITZEB RATHSANNALUN. I. UND H. BAND. GOERLITZ, 1852. IM SELBSTVERLAGE DER GESELLSCHAFT UND IN COMMISSION DER HEIN'SCHEN BUCH- UND KUNST- HANDLUNG (E. REMER).
Strana II
Strana III
MAG. JOHANNES HASSE BURGERMEISTERS ZU GOERLITZ GOERLITZER RATHSANNALEN. HERAUSGEGEBEN VON Dr. THEODOR NEUMANN, SECRETAIR DER OBERL. GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN. ERSTER UND ZWEITER BAND. (1509—1520.) GOERLITZ, 1852. IM SELBSTVFRLAGE DER GESELLSCHAFT UND IN COMMISSION DER HEIN'SCHEN BUCH- UND KUNST- HANDLUNG (E. REMER).
MAG. JOHANNES HASSE BURGERMEISTERS ZU GOERLITZ GOERLITZER RATHSANNALEN. HERAUSGEGEBEN VON Dr. THEODOR NEUMANN, SECRETAIR DER OBERL. GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN. ERSTER UND ZWEITER BAND. (1509—1520.) GOERLITZ, 1852. IM SELBSTVFRLAGE DER GESELLSCHAFT UND IN COMMISSION DER HEIN'SCHEN BUCH- UND KUNST- HANDLUNG (E. REMER).
Strana IV
Strana V
VORREDE. Das ungetheilte wohlwollen, mit welchem die gelehrte welt die ersten bände dieses von der oberlausitzischen gesellschaft der wissenschaften von 1838—1841 veröffentlichten werkes begrüsste, war ein dringender ansporn, dessen fortsetzung wieder aufzunehmen. In der beamtenversammlung vom 6. november 1845 wurde diéser gegenstand in anregung gebracht, und einige wochen darauf eine commission ernannt, welche damals beschloss, in das erste heft des dritten bandes den Codex diplomaticus Dobrilucensis aufzunchmen. Der begonnene druck dieser urkunden kam aber schon mit dem zweiten bogen ins stocken und wurde vorläufig verschoben, als sich in der commissionssitzung vom 20. december 1849 die ansicht geltung verschaffte, dem an- fänglichen plane des werkes treu, zunächst ungedruckte quellen der lausitzischen geschichte zur öffentlichen kenntniss zu bringen. Dieser auffassung gemäss beschloss am gedachten tage die commission, bestehend aus den herren stadtrath Köhler, archi- diaconus Haupt, dem damaligen secretair privatgelehrten Jancke und dem unterzeich- neten, die inzwischen abgeschriebenen und collationirten Hasse'schen görlitzer raths- annalen in den dritten und vierten band des werkes aufzunehmen. Der verfasser dieser annalen, Johannes Hasse, ward im jahre 1473 zu Görlitz geboren, erhielt seinen ersten unterricht in der damaligen schule, wahrscheinlich auch in der franziskanerschule, und begab sich dann auf die universitäten zu Prag und zu Leipzig, an welchem letzteren orte er zum magister der philosophie promovirt würde. Von Leipzig ward er nach sächsisch Zwickau berufen als baccalaureus senior der dasigen schule, im jahre 1509 aber als oberstadtschreiber (in damaliger bezeichnung protonotarius) nach Görlitz, welches wichtige amt er in aufopfernder hingebung für die interessen und wohlfahrt seiner vaterstadt viele jahre hindurch verwaltet hat. Aus der menge schwieriger, die vielseitigsten und verwickeltsten ver- hältnisse berührenden verhandlungen, über welche Hasse in seiner eigenschaft als oberstadtschreiber in der amtlichen chronik ausführlich zu berichten hatte, ersehen wir, dass Hasse stets ein wichtiger mittelpunkt des diplomatischen verkehrs und na- mentlich viel auf reisen und in gesandtschaften an verschiedenen höfen und orten *
VORREDE. Das ungetheilte wohlwollen, mit welchem die gelehrte welt die ersten bände dieses von der oberlausitzischen gesellschaft der wissenschaften von 1838—1841 veröffentlichten werkes begrüsste, war ein dringender ansporn, dessen fortsetzung wieder aufzunehmen. In der beamtenversammlung vom 6. november 1845 wurde diéser gegenstand in anregung gebracht, und einige wochen darauf eine commission ernannt, welche damals beschloss, in das erste heft des dritten bandes den Codex diplomaticus Dobrilucensis aufzunchmen. Der begonnene druck dieser urkunden kam aber schon mit dem zweiten bogen ins stocken und wurde vorläufig verschoben, als sich in der commissionssitzung vom 20. december 1849 die ansicht geltung verschaffte, dem an- fänglichen plane des werkes treu, zunächst ungedruckte quellen der lausitzischen geschichte zur öffentlichen kenntniss zu bringen. Dieser auffassung gemäss beschloss am gedachten tage die commission, bestehend aus den herren stadtrath Köhler, archi- diaconus Haupt, dem damaligen secretair privatgelehrten Jancke und dem unterzeich- neten, die inzwischen abgeschriebenen und collationirten Hasse'schen görlitzer raths- annalen in den dritten und vierten band des werkes aufzunehmen. Der verfasser dieser annalen, Johannes Hasse, ward im jahre 1473 zu Görlitz geboren, erhielt seinen ersten unterricht in der damaligen schule, wahrscheinlich auch in der franziskanerschule, und begab sich dann auf die universitäten zu Prag und zu Leipzig, an welchem letzteren orte er zum magister der philosophie promovirt würde. Von Leipzig ward er nach sächsisch Zwickau berufen als baccalaureus senior der dasigen schule, im jahre 1509 aber als oberstadtschreiber (in damaliger bezeichnung protonotarius) nach Görlitz, welches wichtige amt er in aufopfernder hingebung für die interessen und wohlfahrt seiner vaterstadt viele jahre hindurch verwaltet hat. Aus der menge schwieriger, die vielseitigsten und verwickeltsten ver- hältnisse berührenden verhandlungen, über welche Hasse in seiner eigenschaft als oberstadtschreiber in der amtlichen chronik ausführlich zu berichten hatte, ersehen wir, dass Hasse stets ein wichtiger mittelpunkt des diplomatischen verkehrs und na- mentlich viel auf reisen und in gesandtschaften an verschiedenen höfen und orten *
Strana VI
VI beschäftigt war. Er wurde gewöhnlich als unterhändler gebraucht; bei keiner wich— tigen bedeutenden angelegenheit fehlt sein name, und mehrfach, wenn er bei raths— beschlüssen nicht zugegen sein konnte, ward ihm unbeschränkte vollmacht, nach eigenem ermessen zu handeln, nachgesendet. Vielfach erfahren, in den schwierigsten lagen als treu und gewissenhaft erprobt, stieg unter seinen mitbürgern das vertrauen zu ihm; man erwählte ihn für das erste amt der stadt, dreimal zum burgermeister, und zwar in den jahren 1536, 1539 und 1543. Allgemein geachtet und geehrt, als ein wahrer patriot von allen red- lichen bürgern tief betrauert, starb der wackere mann nach fünfunddreissigjähriger segensreicher und fruchtbringender wirksamkeit im 69. jahre seines alters, am 15. april 1544. In der grossen reformationsperiode, deren eintritt er schmerzlich be- dauerte und welche ihm die kummervollsten stunden bereitete, hielt Hasse inmitten der bedeutenden religiösen und politischen aufregung der gesammten bürgerschaft von Görlitz an dem glauben seiner väter fest, obgleich er, wie namentlich aus dem dritten bande der hier herausgegebenen chronik erhellt, keineswegs die damals ein— geschlichenen missbräuche verkannte, und namentlich das ungebührliche betragen eines theils der geistlichkeit auf das entschiedenste tadelte. vy- Von seiner hand finden sich auf der hiesigen Milich’schen bibliothek drei bände rathsannalen, welche als eine fortsetzung der im zweiten bande der Scriptores rerum Lusaticarum bereits abgedruckten Melzer’schen rathsannalen betrachtet werden müssen. Dass diese annalen zum amtlichen gebrauche bestimmt waren, ersicht man aus meh— reren stellen derselben, wo ausdrücklich gesagt wird, die nachkommen im rathe möchten sich ein beispiel daran nehmen. Diese fingerzeige bürgen uns für die zuverlässigkeit und glaubwürdigkeit der v zahlreichen, namentlich die geschichte Böhmens, Schlesiens und beider Lausitzen viel- fach erläuternden nachrichten, und die auf uns gekommenen, für diese periode fast vollständig erhaltenen akten und urkunden des hiesigen rathsarchives gewähren die beste bestätigung unserer ansicht. Gehen wir nun zur näheren beschreibung der drei folianten über. Der erste enthält 363 foliirte blatt auf weissem starken papiere, ist in holz- deckel mit schweinslederüberzug gebunden, mit fünf messingnen buckeln, vier an jeder unteren und oberen seite, einem in der mitte, geziert, und ehemals mit zwei klammern versehen gewesen. Auf der vorderen seite des einbandes fehlt links unten der messingbuckel, auf der hinteren ist nur der in der mitte befindliche noch vor— handen, die klammern aber sind abgebrochen. Zwischen fol. 336b und fol. 337a sind 16 blatt nicht paginirt, davon die blätter 1, 15 und 16 unbeschrieben, die übrigen aber geben ein inhaltsverzeichniss des ganzen bandes bis fol. 336a. Dieses verzeichniss ist wegen des registers übergangen worden. Der band selbst zeigt am unteren schnitte die worte: liber 3 Annalium. Im einzelnen ist über diesen band zu bemerken, dass die ersten beiden blatt nicht paginirt sind, weshalb in der aus- gabe die bezeichnung 1a.b.c. d. e.f. nothwendig wurde. Fol. Ib ist nur halb be— schrieben, fol. 1e ganz weiss gelassen. Bis fol. 6 sind die blätter mit arabischen,
VI beschäftigt war. Er wurde gewöhnlich als unterhändler gebraucht; bei keiner wich— tigen bedeutenden angelegenheit fehlt sein name, und mehrfach, wenn er bei raths— beschlüssen nicht zugegen sein konnte, ward ihm unbeschränkte vollmacht, nach eigenem ermessen zu handeln, nachgesendet. Vielfach erfahren, in den schwierigsten lagen als treu und gewissenhaft erprobt, stieg unter seinen mitbürgern das vertrauen zu ihm; man erwählte ihn für das erste amt der stadt, dreimal zum burgermeister, und zwar in den jahren 1536, 1539 und 1543. Allgemein geachtet und geehrt, als ein wahrer patriot von allen red- lichen bürgern tief betrauert, starb der wackere mann nach fünfunddreissigjähriger segensreicher und fruchtbringender wirksamkeit im 69. jahre seines alters, am 15. april 1544. In der grossen reformationsperiode, deren eintritt er schmerzlich be- dauerte und welche ihm die kummervollsten stunden bereitete, hielt Hasse inmitten der bedeutenden religiösen und politischen aufregung der gesammten bürgerschaft von Görlitz an dem glauben seiner väter fest, obgleich er, wie namentlich aus dem dritten bande der hier herausgegebenen chronik erhellt, keineswegs die damals ein— geschlichenen missbräuche verkannte, und namentlich das ungebührliche betragen eines theils der geistlichkeit auf das entschiedenste tadelte. vy- Von seiner hand finden sich auf der hiesigen Milich’schen bibliothek drei bände rathsannalen, welche als eine fortsetzung der im zweiten bande der Scriptores rerum Lusaticarum bereits abgedruckten Melzer’schen rathsannalen betrachtet werden müssen. Dass diese annalen zum amtlichen gebrauche bestimmt waren, ersicht man aus meh— reren stellen derselben, wo ausdrücklich gesagt wird, die nachkommen im rathe möchten sich ein beispiel daran nehmen. Diese fingerzeige bürgen uns für die zuverlässigkeit und glaubwürdigkeit der v zahlreichen, namentlich die geschichte Böhmens, Schlesiens und beider Lausitzen viel- fach erläuternden nachrichten, und die auf uns gekommenen, für diese periode fast vollständig erhaltenen akten und urkunden des hiesigen rathsarchives gewähren die beste bestätigung unserer ansicht. Gehen wir nun zur näheren beschreibung der drei folianten über. Der erste enthält 363 foliirte blatt auf weissem starken papiere, ist in holz- deckel mit schweinslederüberzug gebunden, mit fünf messingnen buckeln, vier an jeder unteren und oberen seite, einem in der mitte, geziert, und ehemals mit zwei klammern versehen gewesen. Auf der vorderen seite des einbandes fehlt links unten der messingbuckel, auf der hinteren ist nur der in der mitte befindliche noch vor— handen, die klammern aber sind abgebrochen. Zwischen fol. 336b und fol. 337a sind 16 blatt nicht paginirt, davon die blätter 1, 15 und 16 unbeschrieben, die übrigen aber geben ein inhaltsverzeichniss des ganzen bandes bis fol. 336a. Dieses verzeichniss ist wegen des registers übergangen worden. Der band selbst zeigt am unteren schnitte die worte: liber 3 Annalium. Im einzelnen ist über diesen band zu bemerken, dass die ersten beiden blatt nicht paginirt sind, weshalb in der aus- gabe die bezeichnung 1a.b.c. d. e.f. nothwendig wurde. Fol. Ib ist nur halb be— schrieben, fol. 1e ganz weiss gelassen. Bis fol. 6 sind die blätter mit arabischen,
Strana VII
VII von fol. 7 ab mit römischen ziffern paginirt. Auf der seite sind c. 36—40 zeilen; der eine halbe hand breite raum der ränder ist von der schrift durch vergilbte linien geschieden; die überschriften sind in diesem, wie überhaupt in allen drei bän— den, eingerückt. Blatt 35b ist nur zum vierten theile beschrieben, blatt 56a ganz leer, blatt 172 und blatt 324 zweimal gezählt. Blatt 273b ist halb, 274a ganz unbeschrieben; auf dem letzten folium 365 stehen nur an der vorderseite vier zeilen, die kehrseite ist unbeschrieben. Vom anfange bis blatt 122, und von fol. 316 an bis an den schluss des bandes zeigen sich vielfache spuren des wurmstiches. Der band umfasst die zeit von 1509—1516. Der zweite band trägt am unteren schnitte wie der vorige eine aufschrift, und zwar: liber 4 Annalium, ist eingebunden in holzdeckel, überzogen mit zierlich ge- presstem leder, an den vier vorderecken und am rücken mit messing beschlagen und durch zwei gut fassende messingklammern zusammengehalten. Unter den oberen rosetten des vorderen deckels stehen die worte: liber annalium 1516. Das erste blatt ist unbeschrieben und der ganze band im innern an einen beschriebenen per- gamentstreifen geheftet. Das volumen enthält 393 blatt ähnlichen festen papiers wie das erste, ist aber nur bis fol. 119b beschrieben. Wie beim ersten ist namentlich anfang und ende dieses bandes vom wurmstiche zernagt, im übrigen aber gut ge- halten. Auf blatt 1a stehen mit grossen buchstaben die worte: Liber Annalium se- cundus inceptus et scriptus per Joannem Hassz protonotarium, sub rectoratu Frantz Schneiders. Anno domini millesimo quingentesimo decimo sexto 1516. Diese beiden folianten, deren zweiter die jahre 1516—1520 begreift, bilden den inhalt des vorliegenden dritten bandes der Scriptores. Der vierte band wird umfassen den dritten theil der Hasse'schen chronik, dessen druck alsbald beginnen soll. Band drei der rathsannalen ist, weil sein äusseres zu sehr vom zahne der zeit ergriffen war, in neuerer zeit umgebunden worden und daher nur in pappdeckel geheftet. Das format desselben ist um zwei zoll höher und breiter als das der eben beschriebenen bände, und durchschnittlich sind 36 zeilen auf der seite. Während in den ersten bänden meistens nur nachträge und einschaltungen an den rand geschrie- ben waren, finden sich in diesem bande fast regelmässige auf den inhalt des er- zählten bezügliche marginalien. Der band umfasst 195 foliirte und 9 unfoliirte blätter, welche sehr vom wurme benagt sind. Dieser dritte band ist die spitze der ganzen chronik. In Luthers weise und Luthers sprache geschrieben, ist er nicht minder ein vortreffliches denkmal der deut- schen sprache des XVI. jahrhunderts, als ein muster in der auffassung des histo- rischen stoffes, und kann kühn den berühmtesten derartigen chroniken jener periode zur seite gestellt werden. Der verfasser wurde durch die sich drängenden ereig- nisse während der aufkeimenden lutherischen kirchenreformation vom jahre 1521 ab verhindert, der ihm obliegenden pflicht, die stadtchronik zu führen, nachzukommen, und begab sich erst wieder am 19. märz 1534 an diese arbeit. Die fülle des ma- terials zwang ihn zu engerer begrenzung, zu grösserer concentrirung der geschil-
VII von fol. 7 ab mit römischen ziffern paginirt. Auf der seite sind c. 36—40 zeilen; der eine halbe hand breite raum der ränder ist von der schrift durch vergilbte linien geschieden; die überschriften sind in diesem, wie überhaupt in allen drei bän— den, eingerückt. Blatt 35b ist nur zum vierten theile beschrieben, blatt 56a ganz leer, blatt 172 und blatt 324 zweimal gezählt. Blatt 273b ist halb, 274a ganz unbeschrieben; auf dem letzten folium 365 stehen nur an der vorderseite vier zeilen, die kehrseite ist unbeschrieben. Vom anfange bis blatt 122, und von fol. 316 an bis an den schluss des bandes zeigen sich vielfache spuren des wurmstiches. Der band umfasst die zeit von 1509—1516. Der zweite band trägt am unteren schnitte wie der vorige eine aufschrift, und zwar: liber 4 Annalium, ist eingebunden in holzdeckel, überzogen mit zierlich ge- presstem leder, an den vier vorderecken und am rücken mit messing beschlagen und durch zwei gut fassende messingklammern zusammengehalten. Unter den oberen rosetten des vorderen deckels stehen die worte: liber annalium 1516. Das erste blatt ist unbeschrieben und der ganze band im innern an einen beschriebenen per- gamentstreifen geheftet. Das volumen enthält 393 blatt ähnlichen festen papiers wie das erste, ist aber nur bis fol. 119b beschrieben. Wie beim ersten ist namentlich anfang und ende dieses bandes vom wurmstiche zernagt, im übrigen aber gut ge- halten. Auf blatt 1a stehen mit grossen buchstaben die worte: Liber Annalium se- cundus inceptus et scriptus per Joannem Hassz protonotarium, sub rectoratu Frantz Schneiders. Anno domini millesimo quingentesimo decimo sexto 1516. Diese beiden folianten, deren zweiter die jahre 1516—1520 begreift, bilden den inhalt des vorliegenden dritten bandes der Scriptores. Der vierte band wird umfassen den dritten theil der Hasse'schen chronik, dessen druck alsbald beginnen soll. Band drei der rathsannalen ist, weil sein äusseres zu sehr vom zahne der zeit ergriffen war, in neuerer zeit umgebunden worden und daher nur in pappdeckel geheftet. Das format desselben ist um zwei zoll höher und breiter als das der eben beschriebenen bände, und durchschnittlich sind 36 zeilen auf der seite. Während in den ersten bänden meistens nur nachträge und einschaltungen an den rand geschrie- ben waren, finden sich in diesem bande fast regelmässige auf den inhalt des er- zählten bezügliche marginalien. Der band umfasst 195 foliirte und 9 unfoliirte blätter, welche sehr vom wurme benagt sind. Dieser dritte band ist die spitze der ganzen chronik. In Luthers weise und Luthers sprache geschrieben, ist er nicht minder ein vortreffliches denkmal der deut- schen sprache des XVI. jahrhunderts, als ein muster in der auffassung des histo- rischen stoffes, und kann kühn den berühmtesten derartigen chroniken jener periode zur seite gestellt werden. Der verfasser wurde durch die sich drängenden ereig- nisse während der aufkeimenden lutherischen kirchenreformation vom jahre 1521 ab verhindert, der ihm obliegenden pflicht, die stadtchronik zu führen, nachzukommen, und begab sich erst wieder am 19. märz 1534 an diese arbeit. Die fülle des ma- terials zwang ihn zu engerer begrenzung, zu grösserer concentrirung der geschil-
Strana VIII
VIII derten ereignisse; er war genöthigt, ursache und folge im überblicke, nicht mehr wie früher in ganz specieller darstellung zu entwickeln, — er wurde in diesem bande ohne absicht pragmatisch — ein grosser gewinn für den behandelten stoff. Nach dem abdrucke dieses dritten bandes werden für alle drei bände der Hasse'schen rathsannalen erläuterungen folgen, welche nach dem beschluss der com- mission sich meistens auf die mittheilung der in den gedachten bänden angezogenen wichtigsten documente aus den briefbüchern des görlitzer stadtarchives erstrecken werden. Bei dem abdrucke hatte herr archidiaconus Haupt die güte, eine revision zu übernehmen, welche für die correctheit des druckes von den erspriesslichsten folgen gewesen ist und wofür ich ihm hier meinen verbindlichsten dank sage. Das von mir angefertigte namenregister nimmt so viel als möglich auch auf den inhalt rücksicht. Ich habe in bezug auf dasselbe hier noch zu bemerken, dass die in verbindungsstrichen eingeschlossenen zahlen ebenfalls den betreffenden namen ent— halten, eine bezeichnungsart, welche der abkürzung wegen gewählt worden ist. Wo nicht ausdrücklich ein anderer beisatz steht, beziehen sich die namen und sachen speciell auf Görlitz. Indem ich somit namens der gesellschaft diesen band der gefälligen theilnahme und freundlichen beachtung des wissenschaftlichen publikums bestens empfehle, hoffe ich, dass es uns mit gütiger unterstützung desselben gelingen wird, das mit vielen opfern seitens unserer gesellschaft begonnene werk einer gedeihlichen beendigung zu- zuführen. Görlitz, den 31. märz 1852. C. G. Theodor Neumann, doctor der philosophie und secretair der oberl. gesellschaft der wissenschaften.
VIII derten ereignisse; er war genöthigt, ursache und folge im überblicke, nicht mehr wie früher in ganz specieller darstellung zu entwickeln, — er wurde in diesem bande ohne absicht pragmatisch — ein grosser gewinn für den behandelten stoff. Nach dem abdrucke dieses dritten bandes werden für alle drei bände der Hasse'schen rathsannalen erläuterungen folgen, welche nach dem beschluss der com- mission sich meistens auf die mittheilung der in den gedachten bänden angezogenen wichtigsten documente aus den briefbüchern des görlitzer stadtarchives erstrecken werden. Bei dem abdrucke hatte herr archidiaconus Haupt die güte, eine revision zu übernehmen, welche für die correctheit des druckes von den erspriesslichsten folgen gewesen ist und wofür ich ihm hier meinen verbindlichsten dank sage. Das von mir angefertigte namenregister nimmt so viel als möglich auch auf den inhalt rücksicht. Ich habe in bezug auf dasselbe hier noch zu bemerken, dass die in verbindungsstrichen eingeschlossenen zahlen ebenfalls den betreffenden namen ent— halten, eine bezeichnungsart, welche der abkürzung wegen gewählt worden ist. Wo nicht ausdrücklich ein anderer beisatz steht, beziehen sich die namen und sachen speciell auf Görlitz. Indem ich somit namens der gesellschaft diesen band der gefälligen theilnahme und freundlichen beachtung des wissenschaftlichen publikums bestens empfehle, hoffe ich, dass es uns mit gütiger unterstützung desselben gelingen wird, das mit vielen opfern seitens unserer gesellschaft begonnene werk einer gedeihlichen beendigung zu- zuführen. Görlitz, den 31. märz 1852. C. G. Theodor Neumann, doctor der philosophie und secretair der oberl. gesellschaft der wissenschaften.
Strana 1
1509. la Eyn tagk gehalden in der sache des wassergangs. Im funffzcehnhundirsten vnd newndten jare, am mondtagk nach Bartholomej, ist durch den edeln wolgebornen herren Sigiszmunden 5 von Wartenbergk, hern zw Tetzschen vnd in Obirlawsitz voit etc. zwuschen den erbaren Rabenawern vffm eynem, vnd dem wey- szen rath von Gorlitz vffm andern teyll eyn tagk zwm Heynnichen, bey dem schutz jn der sache der wassergeng, gehalden, wye folget. Es haben dye Rabennawer alsz cleger vorbracht vnd geclaget: 10 wye dye von Gorlitz, widder dye bylliceyt vnd spruch, etwan durch den hochgebornen herrn Henrichen von Plawen etc. zu dyszer zceyt voyt yn Niderlawsitz, vnd hern Sigiszmundt von Wartenbergk, jn dyszer sache gesprochen, yn zw mergklichem schaden dye wasser- geng stoppten, vnd an den orten alsz nemlichen am schutz, wu 15 billich dye teylung der wasszer nach laudt desz spruchs gescheen solt, zw teylen widderspenigk, derhalben gebeten seyne gnade dye von Gorlicz von vnrecht zw weyszen etc. Vff dysze angestalte clage hat geantwort Bernhardinus Meltzer, vff dysze zceyt burgermester, neben ym geschickt her Michel Swartz 20 vnd mgr. Joannes Hass, oberstadtschreyber; mochte sich eyn erbar rath der stadt Gorlitz desz spruchs durch dye edeln wolgebornen herren etc. gesprochen woll eryndern; wer auch stetesz willensz 1b solchem spruch vber dye wasszerteylung gesprochen nochzugehn, wy derselbige von allen teylen, zuvoran von den oberlendern, welche 25 dasz wasszer hempten, vnd awsz dem erbgange widder den spruch furenten, gehalden wurde, jn vorhoffnunge, dye weyll itzt gnant oberlender dem spruch nach, den wasszergang nicht fertigetten, wer eyn erbar rath auch nicht pflichtigk den vndern zw halden, 8. schutz, wehr. 14. stoppten, stopften, hemmten. 16. widderspenigk, wi- derspenstig. 22. eryndern, erinnern. 22. stetesz, stets, fortwährend. 24. ober- lender, die höher wohnenden.
1509. la Eyn tagk gehalden in der sache des wassergangs. Im funffzcehnhundirsten vnd newndten jare, am mondtagk nach Bartholomej, ist durch den edeln wolgebornen herren Sigiszmunden 5 von Wartenbergk, hern zw Tetzschen vnd in Obirlawsitz voit etc. zwuschen den erbaren Rabenawern vffm eynem, vnd dem wey- szen rath von Gorlitz vffm andern teyll eyn tagk zwm Heynnichen, bey dem schutz jn der sache der wassergeng, gehalden, wye folget. Es haben dye Rabennawer alsz cleger vorbracht vnd geclaget: 10 wye dye von Gorlitz, widder dye bylliceyt vnd spruch, etwan durch den hochgebornen herrn Henrichen von Plawen etc. zu dyszer zceyt voyt yn Niderlawsitz, vnd hern Sigiszmundt von Wartenbergk, jn dyszer sache gesprochen, yn zw mergklichem schaden dye wasser- geng stoppten, vnd an den orten alsz nemlichen am schutz, wu 15 billich dye teylung der wasszer nach laudt desz spruchs gescheen solt, zw teylen widderspenigk, derhalben gebeten seyne gnade dye von Gorlicz von vnrecht zw weyszen etc. Vff dysze angestalte clage hat geantwort Bernhardinus Meltzer, vff dysze zceyt burgermester, neben ym geschickt her Michel Swartz 20 vnd mgr. Joannes Hass, oberstadtschreyber; mochte sich eyn erbar rath der stadt Gorlitz desz spruchs durch dye edeln wolgebornen herren etc. gesprochen woll eryndern; wer auch stetesz willensz 1b solchem spruch vber dye wasszerteylung gesprochen nochzugehn, wy derselbige von allen teylen, zuvoran von den oberlendern, welche 25 dasz wasszer hempten, vnd awsz dem erbgange widder den spruch furenten, gehalden wurde, jn vorhoffnunge, dye weyll itzt gnant oberlender dem spruch nach, den wasszergang nicht fertigetten, wer eyn erbar rath auch nicht pflichtigk den vndern zw halden, 8. schutz, wehr. 14. stoppten, stopften, hemmten. 16. widderspenigk, wi- derspenstig. 22. eryndern, erinnern. 22. stetesz, stets, fortwährend. 24. ober- lender, die höher wohnenden.
Strana 2
Z 1e dan mocht ydermennigklich mercken, so dye gedochten oberlender dasz wasszer awsszerhalb dem erbgang vorhilden, das wenigst teyll vff des raths gueter kuom, vnd solten furder das wenigk mith dem nyderland teylen, must yren guetern alsz auch geschoch, zw mergk- lichem schaden vnd nachtteyll kommen. Vnd wyewoll eyn erbar rath sich zw der teylung der wasszer nach inhalt des spruchs vorpflicht vnd bekent, wer doch zu keynem weg, an dyszem ort des schutz, der teylung gestendigk, schadensz halben, der des raths guettern awsz solcher teylung, wie an dem ort geschoch, erwaschen wurde, dan werd leicht zw ermesszen, das 10 mehrteyll des wasszers vff iren ort fliesszen wurde. Mochten auch dye von Rabennaw durch den spruch aber andere warhafftige eyn- brenung vnd krefftige anczeygung, das dye teylung an dyszem schutz geschehen solde nymmermehr beweyszen etc. vnd nochbrengen. Es hetten auch dye von Rabennaw solche wasszerteylung vber 15 dem schutz, wie vor alders geteylt, do dye pflock eyngeschlagen zwr zceyt zwteylen bewilliget, alsz den eyn erbar rath mith zwschrey- bung ires brieffs beweysszen mocht, auch der vffgeborffenne graben, den man an solchen stellen sicht antzeiget, solche vorwillunge zu gunst zwgelaszenn, bette derhalben eyn erbar rath sye bey dem 20 iren vmb gerechtikeit gnediglichen behalden etc. Ist alszo vff dyszen tagk nicht weyter gehandelt, sunder vff nehsten landsztag der zw halden dinstag nach egidy bald folgende kegen Budisszin bestympt ward, zw weyter vorhorung vor man vnd steten beyden parten durch den landiszvoyt vorbeschyeden, aber 25 vmb der sachen dye stewer ko. mt. zwgeben betreffende, dye vff den tag durch zuvall gehandelt, wye folget, weyter bysz vff des heyligen krewtzs tag vorschoben.*) 5 1e 1509. Sub anno domini millesimo quingentesimo nono sab- 30 bato ipso die scti Egidij, innouatione senatus veteri in- stituto celebrata delectus est in prothoconsulem Mathias Rosenbergk. Scabini Schoppen. Bernhardinus Meltzer. Gregorius Clett licent. Hansz Schmidt. Hansz Eppeler. Simon Hockener. Bernhart Bernht. Hansz Jobst. 35 3. kuom, kommen werde. 4. geschoch, geschehe. 10. erwaschen, schreibf. f. erwachsen. 12. spruch, rechtsspruch. 16. pflock, pflöcke, holzpfähle. 18. vff- geborffene, aufgeworfene. 19. sicht, sicht. 25. parten, parteien. *) fol. 1d ist leer.
Z 1e dan mocht ydermennigklich mercken, so dye gedochten oberlender dasz wasszer awsszerhalb dem erbgang vorhilden, das wenigst teyll vff des raths gueter kuom, vnd solten furder das wenigk mith dem nyderland teylen, must yren guetern alsz auch geschoch, zw mergk- lichem schaden vnd nachtteyll kommen. Vnd wyewoll eyn erbar rath sich zw der teylung der wasszer nach inhalt des spruchs vorpflicht vnd bekent, wer doch zu keynem weg, an dyszem ort des schutz, der teylung gestendigk, schadensz halben, der des raths guettern awsz solcher teylung, wie an dem ort geschoch, erwaschen wurde, dan werd leicht zw ermesszen, das 10 mehrteyll des wasszers vff iren ort fliesszen wurde. Mochten auch dye von Rabennaw durch den spruch aber andere warhafftige eyn- brenung vnd krefftige anczeygung, das dye teylung an dyszem schutz geschehen solde nymmermehr beweyszen etc. vnd nochbrengen. Es hetten auch dye von Rabennaw solche wasszerteylung vber 15 dem schutz, wie vor alders geteylt, do dye pflock eyngeschlagen zwr zceyt zwteylen bewilliget, alsz den eyn erbar rath mith zwschrey- bung ires brieffs beweysszen mocht, auch der vffgeborffenne graben, den man an solchen stellen sicht antzeiget, solche vorwillunge zu gunst zwgelaszenn, bette derhalben eyn erbar rath sye bey dem 20 iren vmb gerechtikeit gnediglichen behalden etc. Ist alszo vff dyszen tagk nicht weyter gehandelt, sunder vff nehsten landsztag der zw halden dinstag nach egidy bald folgende kegen Budisszin bestympt ward, zw weyter vorhorung vor man vnd steten beyden parten durch den landiszvoyt vorbeschyeden, aber 25 vmb der sachen dye stewer ko. mt. zwgeben betreffende, dye vff den tag durch zuvall gehandelt, wye folget, weyter bysz vff des heyligen krewtzs tag vorschoben.*) 5 1e 1509. Sub anno domini millesimo quingentesimo nono sab- 30 bato ipso die scti Egidij, innouatione senatus veteri in- stituto celebrata delectus est in prothoconsulem Mathias Rosenbergk. Scabini Schoppen. Bernhardinus Meltzer. Gregorius Clett licent. Hansz Schmidt. Hansz Eppeler. Simon Hockener. Bernhart Bernht. Hansz Jobst. 35 3. kuom, kommen werde. 4. geschoch, geschehe. 10. erwaschen, schreibf. f. erwachsen. 12. spruch, rechtsspruch. 16. pflock, pflöcke, holzpfähle. 18. vff- geborffene, aufgeworfene. 19. sicht, sicht. 25. parten, parteien. *) fol. 1d ist leer.
Strana 3
3 5 10 Consules. Rathman. Hansz Teichler. Lorentz Herman. Peter Thyel. Merten Brawn. Hansz Czwiling. Hansz Hawszman. Mattes Sigismundt. Hansz Seyfriedt (obiit hoc anno circa carnisprivium). Merten Welsz. Hansz Eschenlor. Jeorg Roszeler. Seniores. Eldsten. Michel Schwartz. Mattes Axt. Joannes Arnoldt. Glawesz Koeler. Baltzer Kober. Daniel Goritz. Baltzer Kirchoff. Hansz Frietzsch. et hanc electionem sub hoc ordine invenies in libro innovationum con- sularium. Joannes Hass, artium mgr. pro- thonotarius. 15 In der sache der stewer zw Budissyn vffm tage gehandelt. If Anno etc vff mondtagk nach Egidy, seyn dye erszamen her Bernhardinus Meltzer vnd Johan Hass oberstadtschreyber, ken Bu- dissin abgefertiget, doselbst vff dinstag jungst komende eyn tagk 20 der stewer halben, dye der newe gekronte zw Behmen konig, von landen vnd steten fordert zw halden. Ist zw der czeit von ko. mt. geschickt her Retzlaw ritter vnd secretus, welcher in behemischer zcunge summa der stewer, als nemlich ix tawsendt behmischer szoc, dye ko.mt. awsz gebure for- 25 dert, vorgeleget. Welcher summa sso sich vff beydem teyllen nicht wenigk be- schwert befunden nyderung vnd mynnerung gebeten, hat gedochter her vnd sendepoth zw antwort gesaget: Er het nicht andern bewelh, dan vii tausent behmischer szoc, wer von ko. mt. dyszen landen vnd ste- 30 ten zw peen zw geben vffgelegt. Solt jn das zum besten alszo ent- dencken vnd entliche antwort ko. mt. zwruck brengen. Uff dyszen furschlagk haben sich dye vom land widder alther- kommen vnd ordenung von steten gesvndert, vnd nach langer vnd wollbedochter vff ditzs mall, rathschlaung, dem itzt genanten hern 35 an stadt ko. mt. II tausent behmisch szoc zw geben zwgesaget, mit anhandener condition, alsz fern dye herschafften Hoerszwerd, Muszko, 2 Greffensteyn etc. vnd dye gueter der stet vffm lande mit yn leiden 27. nyderung vnd mynnerung, niedriger satz und verminderung. 30. peen, strafe, poena. 30. entdencken, entdecken. 37. mit jn leiden, mit ihnen leiden i. c. zahlen. 4
3 5 10 Consules. Rathman. Hansz Teichler. Lorentz Herman. Peter Thyel. Merten Brawn. Hansz Czwiling. Hansz Hawszman. Mattes Sigismundt. Hansz Seyfriedt (obiit hoc anno circa carnisprivium). Merten Welsz. Hansz Eschenlor. Jeorg Roszeler. Seniores. Eldsten. Michel Schwartz. Mattes Axt. Joannes Arnoldt. Glawesz Koeler. Baltzer Kober. Daniel Goritz. Baltzer Kirchoff. Hansz Frietzsch. et hanc electionem sub hoc ordine invenies in libro innovationum con- sularium. Joannes Hass, artium mgr. pro- thonotarius. 15 In der sache der stewer zw Budissyn vffm tage gehandelt. If Anno etc vff mondtagk nach Egidy, seyn dye erszamen her Bernhardinus Meltzer vnd Johan Hass oberstadtschreyber, ken Bu- dissin abgefertiget, doselbst vff dinstag jungst komende eyn tagk 20 der stewer halben, dye der newe gekronte zw Behmen konig, von landen vnd steten fordert zw halden. Ist zw der czeit von ko. mt. geschickt her Retzlaw ritter vnd secretus, welcher in behemischer zcunge summa der stewer, als nemlich ix tawsendt behmischer szoc, dye ko.mt. awsz gebure for- 25 dert, vorgeleget. Welcher summa sso sich vff beydem teyllen nicht wenigk be- schwert befunden nyderung vnd mynnerung gebeten, hat gedochter her vnd sendepoth zw antwort gesaget: Er het nicht andern bewelh, dan vii tausent behmischer szoc, wer von ko. mt. dyszen landen vnd ste- 30 ten zw peen zw geben vffgelegt. Solt jn das zum besten alszo ent- dencken vnd entliche antwort ko. mt. zwruck brengen. Uff dyszen furschlagk haben sich dye vom land widder alther- kommen vnd ordenung von steten gesvndert, vnd nach langer vnd wollbedochter vff ditzs mall, rathschlaung, dem itzt genanten hern 35 an stadt ko. mt. II tausent behmisch szoc zw geben zwgesaget, mit anhandener condition, alsz fern dye herschafften Hoerszwerd, Muszko, 2 Greffensteyn etc. vnd dye gueter der stet vffm lande mit yn leiden 27. nyderung vnd mynnerung, niedriger satz und verminderung. 30. peen, strafe, poena. 30. entdencken, entdecken. 37. mit jn leiden, mit ihnen leiden i. c. zahlen. 4
Strana 4
4 wolden, wu aber nicht, werden sye eyn halben michels zcynsz er- bottigk zw geben. Dye von steten haben furgebracht, sinttemall sich dye man- schafft widder alde ordenung von yn sunderten, werden sye vahst beschwert, solche summa, nemlich v tausent behmisch szoc zw irem teyl zwstendigk zwgeben, dan wer nicht in iren vormugen, hetten auch keynen bevelh vff soche heyschung hinder jren radtsfrunden, dye weyll alte ordenung zutrant, etwas zwhandeln, hetten konig Matthias zuuor nye keyn solche schatzung gegeben, etc von solchen mitteln. 5 10 Aber dysze mittell vnd andere, seyn nicht angenommen, haben auffs, sich derhalben die stete das hewptgelt vom hewpt 1 behm. gl. zw hewpt 4 geben erboten, vnd von den guetern vffm lande, eyn halben michels behmisch gl. zcinsz vorgeschlagen. Dornoch vff ii jare dasz biergeldt, wye vor auch geschehen, 15 yedoch alles durch den legatum abegeschlagen, wye er des nicht bevelh het. 2b Zwm letzten haben dye von steten friest gebeten, das sye jre beschwerung vff den tag der citation nemlichen montag vor Wen- ceslaum schierst komende an ko. mt. personlich tragen mochten, 20 vnd dorbey ist solcher handel zw dyszem mal hyngelegt vnd blieben. Hirnach dinstag natiuitatis ist zwr Lube gehalden von den ste� ten eyn tag, an welchem solche meynung wye oben bervrt an ko. mt. zw tragen beslossen. Aber vff mithwoch folgende ist der tagk vff montag vor Wen� 25 ceslai durch konigliche mt. abgeschrieben vnd bisz auff sonnabent vor Calixti erstreckt. In causa sandicis. Vff den tagk der erhoung des heyligen creutzs seyn her Michel Schwartz, her Gregorius Clett licentiat vnd mgr Joannes Hass pro- thonotarius ken Brux zw zcyhen abgefertiget, aldo mith hertzog Georgen von Sachsszen vff den tag Lamperti, yn den sachen dye weydfur belangende, konig. mt. anregung nach, zw handeln, sunder vffm Grawppen so sye eryndert, das solcher tagk auff bethe itzt genanten hertzogen von Sachsszen vff Simonis vnd Jude erlengt, 35 widder heym zwruck gezcogenn. 30 7. heyschung, vorladung. 8. zutrant, zertrennt. 9. schatzung, zahlung, steuer. 12. hewptgelt, hauptgeld, kopfsteuer. 18. friest, aufschub, bedenkzeit. 22. Lube, Löbau. 28. sandicis, waid. 34. eryndert, erinnert.
4 wolden, wu aber nicht, werden sye eyn halben michels zcynsz er- bottigk zw geben. Dye von steten haben furgebracht, sinttemall sich dye man- schafft widder alde ordenung von yn sunderten, werden sye vahst beschwert, solche summa, nemlich v tausent behmisch szoc zw irem teyl zwstendigk zwgeben, dan wer nicht in iren vormugen, hetten auch keynen bevelh vff soche heyschung hinder jren radtsfrunden, dye weyll alte ordenung zutrant, etwas zwhandeln, hetten konig Matthias zuuor nye keyn solche schatzung gegeben, etc von solchen mitteln. 5 10 Aber dysze mittell vnd andere, seyn nicht angenommen, haben auffs, sich derhalben die stete das hewptgelt vom hewpt 1 behm. gl. zw hewpt 4 geben erboten, vnd von den guetern vffm lande, eyn halben michels behmisch gl. zcinsz vorgeschlagen. Dornoch vff ii jare dasz biergeldt, wye vor auch geschehen, 15 yedoch alles durch den legatum abegeschlagen, wye er des nicht bevelh het. 2b Zwm letzten haben dye von steten friest gebeten, das sye jre beschwerung vff den tag der citation nemlichen montag vor Wen- ceslaum schierst komende an ko. mt. personlich tragen mochten, 20 vnd dorbey ist solcher handel zw dyszem mal hyngelegt vnd blieben. Hirnach dinstag natiuitatis ist zwr Lube gehalden von den ste� ten eyn tag, an welchem solche meynung wye oben bervrt an ko. mt. zw tragen beslossen. Aber vff mithwoch folgende ist der tagk vff montag vor Wen� 25 ceslai durch konigliche mt. abgeschrieben vnd bisz auff sonnabent vor Calixti erstreckt. In causa sandicis. Vff den tagk der erhoung des heyligen creutzs seyn her Michel Schwartz, her Gregorius Clett licentiat vnd mgr Joannes Hass pro- thonotarius ken Brux zw zcyhen abgefertiget, aldo mith hertzog Georgen von Sachsszen vff den tag Lamperti, yn den sachen dye weydfur belangende, konig. mt. anregung nach, zw handeln, sunder vffm Grawppen so sye eryndert, das solcher tagk auff bethe itzt genanten hertzogen von Sachsszen vff Simonis vnd Jude erlengt, 35 widder heym zwruck gezcogenn. 30 7. heyschung, vorladung. 8. zutrant, zertrennt. 9. schatzung, zahlung, steuer. 12. hewptgelt, hauptgeld, kopfsteuer. 18. friest, aufschub, bedenkzeit. 22. Lube, Löbau. 28. sandicis, waid. 34. eryndert, erinnert.
Strana 5
O Wasserteylung. Am tag des heyligen creuts ist zw Budisszin yn der sache der wasserleuffte gehandelt, vnd von den Rabennaw als clegern mit an- hangender beth vorgebracht, das seyne gnade eyn etlichen schied 5 sprechen vnd machen wolde etc. Dorvff von den Gorlitz geantwort, das sye sich der teylung noch itzund noch zwfur nye gewiddert, alleyn das das geschoche 3 an den stellen, wu billich vnd an jren schaden geschehen solde, auch dye oberlender als dye von Gersdorff zur Hurckaw, das was- 10 szer nicht hempten, nicht ausszerhalb dem erbgange widder den spruch weyssente, vnd dass were furtan bawhafftig, mit jrer dar- legung den von Gorlitz zwgleich, zwhalten gestendigk. Ist vff dyszs mall dye sache vorschoben, bysz zwbesichtung des wassers vnden vnd oben vff donerstagk vor michaelis, welcher tag hirnoch durch 15 Schreybersdorff an stadt eynes heubtmans vff donerstag nach mi- chaelis vorschoben vnd vorleget ist worden. Gnadegeldt. Jubeljarr. 25 30 Anno 1508 vmb dem tag vnser lieben frawen entpfengnus, ist eyngefurt das iubeljare, erworben vnd gefurt durch dye herren 20 des dewtschen ordens von Lyfflant, widder dye ungleubigen Rew- szen, vnd gestanden bys auff mitwochen nach Mauritij 1509, gepre- diget durch Joannem Tetzell, des ordens sancti Dominici fratrem; eyngelegts gelt ist gewest 2400 marck vnd iii schylling an das brieff- geldt. Hat auch itzt genanter prediger vnd subcommissarius der kirchen zwgut, dye vff dysz mall mit kuppher gedackt wurde, dye gnade iii wochen zwstehn, ym maszen wye fur dem rath zwgesaget, awsgeslossen das brieffgeldt, das solt zw der gnad folgen wye zum anfang. Solche summa des auszgenomens geldes wirt man auch befynden in des rathes recognition in libro missiuarum vor- zeichnet. Eynen tagk zu Praga gehalden, ynn den sachen der manschafft vnd der stete. 3b Anno etc. am mitwoche nach Remigii seyn dye weyszen her 35 Gregorius Clett licenciatus, her Michael Schwartz vnd mgr. Joannes Hassz statschreyber ken Prage zu zcihen abgefertiget, doselbst an- 4. etlichen, schreibfehler f. entlichen. 4. schied, entscheid. 7. gewiddert, an- gewiedert, nicht geweigert. 8. an, ohne. 9. Hurckaw, Horka. 41. bawhafftig, baulich, nothwendig zu bauen. 18. entpfengnus, empfängnis. 34. weyszen, weisen, klugen.
O Wasserteylung. Am tag des heyligen creuts ist zw Budisszin yn der sache der wasserleuffte gehandelt, vnd von den Rabennaw als clegern mit an- hangender beth vorgebracht, das seyne gnade eyn etlichen schied 5 sprechen vnd machen wolde etc. Dorvff von den Gorlitz geantwort, das sye sich der teylung noch itzund noch zwfur nye gewiddert, alleyn das das geschoche 3 an den stellen, wu billich vnd an jren schaden geschehen solde, auch dye oberlender als dye von Gersdorff zur Hurckaw, das was- 10 szer nicht hempten, nicht ausszerhalb dem erbgange widder den spruch weyssente, vnd dass were furtan bawhafftig, mit jrer dar- legung den von Gorlitz zwgleich, zwhalten gestendigk. Ist vff dyszs mall dye sache vorschoben, bysz zwbesichtung des wassers vnden vnd oben vff donerstagk vor michaelis, welcher tag hirnoch durch 15 Schreybersdorff an stadt eynes heubtmans vff donerstag nach mi- chaelis vorschoben vnd vorleget ist worden. Gnadegeldt. Jubeljarr. 25 30 Anno 1508 vmb dem tag vnser lieben frawen entpfengnus, ist eyngefurt das iubeljare, erworben vnd gefurt durch dye herren 20 des dewtschen ordens von Lyfflant, widder dye ungleubigen Rew- szen, vnd gestanden bys auff mitwochen nach Mauritij 1509, gepre- diget durch Joannem Tetzell, des ordens sancti Dominici fratrem; eyngelegts gelt ist gewest 2400 marck vnd iii schylling an das brieff- geldt. Hat auch itzt genanter prediger vnd subcommissarius der kirchen zwgut, dye vff dysz mall mit kuppher gedackt wurde, dye gnade iii wochen zwstehn, ym maszen wye fur dem rath zwgesaget, awsgeslossen das brieffgeldt, das solt zw der gnad folgen wye zum anfang. Solche summa des auszgenomens geldes wirt man auch befynden in des rathes recognition in libro missiuarum vor- zeichnet. Eynen tagk zu Praga gehalden, ynn den sachen der manschafft vnd der stete. 3b Anno etc. am mitwoche nach Remigii seyn dye weyszen her 35 Gregorius Clett licenciatus, her Michael Schwartz vnd mgr. Joannes Hassz statschreyber ken Prage zu zcihen abgefertiget, doselbst an- 4. etlichen, schreibfehler f. entlichen. 4. schied, entscheid. 7. gewiddert, an- gewiedert, nicht geweigert. 8. an, ohne. 9. Hurckaw, Horka. 41. bawhafftig, baulich, nothwendig zu bauen. 18. entpfengnus, empfängnis. 34. weyszen, weisen, klugen.
Strana 6
6 zuhoren was ko. mt. vber clage der mannen vnd antwort der stete zu sprechen, vormeynet. Szo aber dye von steten bey ko. mt. vnd den herren der coron vleysz vorgewant vnd gebeten, sye bey jren freyheiten, priuilegien, gerechtikeyten vnd altherkomen, dy sye eynes teiles erworben, ehe wenne sye an dy krone komen weren, zu laszen ist dye ko. mt. bewegt, vnd doruber zu sprechen bysz vff weynnachten folgende vorschoben. Es haben auch dye von steten, alle clagen yn der gemeyne aber in sunderheit von den mannen widder sye angestalt, mit pri- 10 vilegien genugsamlich vorlegt, vnd jnn eine lade in gegenwertikeit hern Rendling dorzw uorordent eingelegt. 5 Stewer. Czum andern ist gehandelt wurden von der stewer, dye ko. mt. von steten durch Radisslaum secretarium, wye oben gedocht, 15 zu geben begeret vnd wye woll dye vermuglikeit zu mehren mall 4 zu bethe der herrn der coron furgehalden, hat doch nicht statt mu- gen haben, sunder widder alle insage vnd bethe ist solche stewer vff v M. behmische schoc vff weynnachten schirst komende, zu ge- ben, vorblieben. Doruff bey vns jm geschoss vff dye marck iii d. 20 gesatzt ist worden. Kegen Praga gezcogen jn den sachen der von Sittaw widder herren Peter von der Leyppe. Anno etc am abent sancti Martini seyn Gregorius Clett licen- tiatus vnd Joannes Hass stadschreyber kegen Prag den von der 25 Sittaw zw gunst vnd zwm beystandt zw thun widder hern Peter von der Dubaw, zw zcyhen abgefertiget vnd seyn aldo, mergklicher vrsachen halben dye dy konigliche mt. zw handeln zw dyszem mall vorgenomen, bysz an abent Barbare vnuorhoret blieben, aber hir- noch gehoret, seyn am tag conceptionis gluckzelig widder zwruck 30 allhye eynkomen. Es hat zw dyszer zceit dye konig. mt., sampt der herren der coron zw Behemen vnd der ritterschafft, gar selige hendell zw han- deln vorgenomen, vnd das solche mit gutem anfang angehoben wurde, eyne messze mit aller herlikeyt am abent presentationis virginis jm 35 gestifft sancti Viti syngen laszen, alsz dye erwelung eynes ertz- 1. mannen, mannschaft, die ritterschaft der Oberlausitz im gegensatze zu den städten. 3. herren der coron, die obersten beamten des königreichs Böhmen. 11. lade, kasten. 18. jnsage, einsage, einrede. 19. schirst, nächstes. 20. geschoss, die städtische steuer in Görlitz.
6 zuhoren was ko. mt. vber clage der mannen vnd antwort der stete zu sprechen, vormeynet. Szo aber dye von steten bey ko. mt. vnd den herren der coron vleysz vorgewant vnd gebeten, sye bey jren freyheiten, priuilegien, gerechtikeyten vnd altherkomen, dy sye eynes teiles erworben, ehe wenne sye an dy krone komen weren, zu laszen ist dye ko. mt. bewegt, vnd doruber zu sprechen bysz vff weynnachten folgende vorschoben. Es haben auch dye von steten, alle clagen yn der gemeyne aber in sunderheit von den mannen widder sye angestalt, mit pri- 10 vilegien genugsamlich vorlegt, vnd jnn eine lade in gegenwertikeit hern Rendling dorzw uorordent eingelegt. 5 Stewer. Czum andern ist gehandelt wurden von der stewer, dye ko. mt. von steten durch Radisslaum secretarium, wye oben gedocht, 15 zu geben begeret vnd wye woll dye vermuglikeit zu mehren mall 4 zu bethe der herrn der coron furgehalden, hat doch nicht statt mu- gen haben, sunder widder alle insage vnd bethe ist solche stewer vff v M. behmische schoc vff weynnachten schirst komende, zu ge- ben, vorblieben. Doruff bey vns jm geschoss vff dye marck iii d. 20 gesatzt ist worden. Kegen Praga gezcogen jn den sachen der von Sittaw widder herren Peter von der Leyppe. Anno etc am abent sancti Martini seyn Gregorius Clett licen- tiatus vnd Joannes Hass stadschreyber kegen Prag den von der 25 Sittaw zw gunst vnd zwm beystandt zw thun widder hern Peter von der Dubaw, zw zcyhen abgefertiget vnd seyn aldo, mergklicher vrsachen halben dye dy konigliche mt. zw handeln zw dyszem mall vorgenomen, bysz an abent Barbare vnuorhoret blieben, aber hir- noch gehoret, seyn am tag conceptionis gluckzelig widder zwruck 30 allhye eynkomen. Es hat zw dyszer zceit dye konig. mt., sampt der herren der coron zw Behemen vnd der ritterschafft, gar selige hendell zw han- deln vorgenomen, vnd das solche mit gutem anfang angehoben wurde, eyne messze mit aller herlikeyt am abent presentationis virginis jm 35 gestifft sancti Viti syngen laszen, alsz dye erwelung eynes ertz- 1. mannen, mannschaft, die ritterschaft der Oberlausitz im gegensatze zu den städten. 3. herren der coron, die obersten beamten des königreichs Böhmen. 11. lade, kasten. 18. jnsage, einsage, einrede. 19. schirst, nächstes. 20. geschoss, die städtische steuer in Görlitz.
Strana 7
bischoffs zw Prag zw welcher alle ketzerische pfaffen des lands durch ko. mt. citation, citiret vnd geladen wurden szeyn, das man 4b juden vnd pickharden awszem lande treiben solde, befridung aller lande vnd andere sachen, dye do cristhlichen vnd nutzlichen gewest 5 werden. Aber seyn alle alszo vorgenomene hendell ane entschafft vorblieben, awsz welchen vrsachen das geschehen solde seyn, ist mir nicht wissentlich. Es wurd aber mit fligendir rede gesaget, das dye vorleiter ketzerischen pfaffen (welche schyndern vnd zuch- tigern mehr gegleigten) szo sye vff koniglichem sal erschynnen, den 10 priestern eynbracht solden haben, das dysze sache nemlichen kyszung eyns bischoffs, nicht alleyne ir land Behmen, sundern auch Merhern betreffen wolde, derwegen solt ko. mt. vff eynen gemeynen tag dye- selbigen neben jnen zugleich citiren laszen, vnd vndir der zceit mit dem bischoff von Olumentz vorschaffen, das in priester geweyhet 15 wurden. Item ko. mt. het jn zwgesagt, sye bey jrem alden glauben bleyben laszen, vnd szo ko. mt. jhe gedenckt jnen eynenn bischoff zwgeben, solde seyne mt. zuuor betrachten, das irer glaube vnd irthumb durch den babist vnd bischoff, alszo das er recht vnd se- liglich geweszen wer, confirmirt vnd bestetiget wurde. Die juden alsz geredt wurde, sollen von xi C. jaren privilegien, von fursten, herren vnd konigen des landis gegeben vnd confirmirt, zuvoran von diszen konige Wladiszlav zweyerley, furgetragen vnd beweiszt haben, durch welcher macht vnd krafft sye zw Behmen, zum fordersten zw Prag vnuortriben solden bleyben. Sunder der 5 25 pickharten halben, werden dye herren dyszer meynung vahst ent- kegen, szo auch etliche dye mechtigisten, derselbigen am meysten zw undirszeszen, vnder in sitzen vnd wonende hetten, hett derwegen keyner ausz den herren jm zw schaden reden wollen. Seyn auff diszen weg ane ende solche vorgenomene sachen beygelegt vnd 30 gestillet wurden. 20 Sittaw. In vorhorung vff dyszen tag, hat her Peter von der Duba dye von der Sittaw vor ko. mt. angeclaget vmb etliche jarrent vnd zcynsse dye dy von der Sittaw in ko. kammer zu geben jerlichen vorpflicht, 35 als nemlich LXXV schoc behemisch, vnd dye vorschwigen, dye jm ko. mt. vmb siner vleissigen dinste gegeben, vnd domith begnadet. Aber dye von der Sittaw haben in jrer antwort uffbracht, er solde solche angestalte ungegrunte clage wye recht werde, beweyszen, 3. befridung, zurückführung des friedens. 7. fligendir, eilender, hastiger. 9. gegleigten, gleichen. 10. kyszung, wahl. 14. Merhern, Mähren. 14. Olumentz, Olmütz. 27. undirszeszen, untersassen. 33. jarrent, jahrrente.
bischoffs zw Prag zw welcher alle ketzerische pfaffen des lands durch ko. mt. citation, citiret vnd geladen wurden szeyn, das man 4b juden vnd pickharden awszem lande treiben solde, befridung aller lande vnd andere sachen, dye do cristhlichen vnd nutzlichen gewest 5 werden. Aber seyn alle alszo vorgenomene hendell ane entschafft vorblieben, awsz welchen vrsachen das geschehen solde seyn, ist mir nicht wissentlich. Es wurd aber mit fligendir rede gesaget, das dye vorleiter ketzerischen pfaffen (welche schyndern vnd zuch- tigern mehr gegleigten) szo sye vff koniglichem sal erschynnen, den 10 priestern eynbracht solden haben, das dysze sache nemlichen kyszung eyns bischoffs, nicht alleyne ir land Behmen, sundern auch Merhern betreffen wolde, derwegen solt ko. mt. vff eynen gemeynen tag dye- selbigen neben jnen zugleich citiren laszen, vnd vndir der zceit mit dem bischoff von Olumentz vorschaffen, das in priester geweyhet 15 wurden. Item ko. mt. het jn zwgesagt, sye bey jrem alden glauben bleyben laszen, vnd szo ko. mt. jhe gedenckt jnen eynenn bischoff zwgeben, solde seyne mt. zuuor betrachten, das irer glaube vnd irthumb durch den babist vnd bischoff, alszo das er recht vnd se- liglich geweszen wer, confirmirt vnd bestetiget wurde. Die juden alsz geredt wurde, sollen von xi C. jaren privilegien, von fursten, herren vnd konigen des landis gegeben vnd confirmirt, zuvoran von diszen konige Wladiszlav zweyerley, furgetragen vnd beweiszt haben, durch welcher macht vnd krafft sye zw Behmen, zum fordersten zw Prag vnuortriben solden bleyben. Sunder der 5 25 pickharten halben, werden dye herren dyszer meynung vahst ent- kegen, szo auch etliche dye mechtigisten, derselbigen am meysten zw undirszeszen, vnder in sitzen vnd wonende hetten, hett derwegen keyner ausz den herren jm zw schaden reden wollen. Seyn auff diszen weg ane ende solche vorgenomene sachen beygelegt vnd 30 gestillet wurden. 20 Sittaw. In vorhorung vff dyszen tag, hat her Peter von der Duba dye von der Sittaw vor ko. mt. angeclaget vmb etliche jarrent vnd zcynsse dye dy von der Sittaw in ko. kammer zu geben jerlichen vorpflicht, 35 als nemlich LXXV schoc behemisch, vnd dye vorschwigen, dye jm ko. mt. vmb siner vleissigen dinste gegeben, vnd domith begnadet. Aber dye von der Sittaw haben in jrer antwort uffbracht, er solde solche angestalte ungegrunte clage wye recht werde, beweyszen, 3. befridung, zurückführung des friedens. 7. fligendir, eilender, hastiger. 9. gegleigten, gleichen. 10. kyszung, wahl. 14. Merhern, Mähren. 14. Olumentz, Olmütz. 27. undirszeszen, untersassen. 33. jarrent, jahrrente.
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8 juxta juris ordinacionem actori incumbit probatio, vnd zu recht er- kant worden, et relata juris actore nihil probante reus ab- solvendus est, etiamsi nihil prestiterit id est probaverit. Ist jm von ko. mt. vnd den herren der coron zw thun ufferleget, aber er hat uff diszs mall nichts mugen beweyszen, derhalben sye durch eynen recessz jn behmischer zcunge jn gegeben, losz vnd ledigk geteilt sein wurden, iuxta regulam juris, actore nihil probante, ut supra. 5 5b Priuilegium. Ist vff diszem tag von ko. mt. auszgebeten eyn vorclerung ader 10 erstreckung des priuilegien konig Wentzelaws etc. das dye weith- hendelleer mit iren guttern alhye nyderglegt, widder alle anspruch frey vnd sicher sein sollen etc. Stewer. Weyter aussz ko. mt. bevelh, haben dye edeln wolgebornen 15 herren, er vom Bernsteyn, er Lebe purggrave vnd er Collobrat cantzler mit den von steten gehandelt, das sye ko.mt. zw gefallen, solche zugesagte x M. schoc zw golde wechseln wolden, vnd was am golde vbir itzt gnante sume aufftragen wurde, solt yn von der stewer der mannen widdergestat werden, das den dye geschickten 20 an jre frunde zwruck zwtragen gebeten haben. Es hat auch ko. mt. zw diszem mall vber angestalte clag der mannen vnd getane antwort der von steten erkennen vnd sprechen wollen, sunder dye geschickten haben furbracht das sye zw anho- rung solchs koniglichen spruchs wye recht vnd nach ordenung der 25 lande nicht citirt noch geladen weren, hettet auch des von iren frunden keynenn bevelh mit genomen. Szo sye alleyn den von der Sittaw zw gute jrer sache gezcogen. Ist derhalben bysz vff den tag Thome zw sprechen vorschoben. Prag. 30 Seyn zum drietten Gregorius Clett licentiatus vnd mgr. Joannis Hass obirstadschreiber vff den tag Thome zw Prag eyn zwkomen 6 abgefertiget, aber seyn dye herren der coron vff dye heilige zw- kunfftige zceit von Prag vff jre wonung gezcogen; ist auch ko. mt. etwas swache an der ciragra gewest, do von der tag erstrackt bysz 35 vff den tag der heiligen drey konigen. 10. vorclerung, erklärung. 41. erstreckung, erweiterung. 16. er, herr. 19. aufftragen, mehr sein. 20. widdergestat, wiedererstattet. 35. erstrackt; sich verzogen.
8 juxta juris ordinacionem actori incumbit probatio, vnd zu recht er- kant worden, et relata juris actore nihil probante reus ab- solvendus est, etiamsi nihil prestiterit id est probaverit. Ist jm von ko. mt. vnd den herren der coron zw thun ufferleget, aber er hat uff diszs mall nichts mugen beweyszen, derhalben sye durch eynen recessz jn behmischer zcunge jn gegeben, losz vnd ledigk geteilt sein wurden, iuxta regulam juris, actore nihil probante, ut supra. 5 5b Priuilegium. Ist vff diszem tag von ko. mt. auszgebeten eyn vorclerung ader 10 erstreckung des priuilegien konig Wentzelaws etc. das dye weith- hendelleer mit iren guttern alhye nyderglegt, widder alle anspruch frey vnd sicher sein sollen etc. Stewer. Weyter aussz ko. mt. bevelh, haben dye edeln wolgebornen 15 herren, er vom Bernsteyn, er Lebe purggrave vnd er Collobrat cantzler mit den von steten gehandelt, das sye ko.mt. zw gefallen, solche zugesagte x M. schoc zw golde wechseln wolden, vnd was am golde vbir itzt gnante sume aufftragen wurde, solt yn von der stewer der mannen widdergestat werden, das den dye geschickten 20 an jre frunde zwruck zwtragen gebeten haben. Es hat auch ko. mt. zw diszem mall vber angestalte clag der mannen vnd getane antwort der von steten erkennen vnd sprechen wollen, sunder dye geschickten haben furbracht das sye zw anho- rung solchs koniglichen spruchs wye recht vnd nach ordenung der 25 lande nicht citirt noch geladen weren, hettet auch des von iren frunden keynenn bevelh mit genomen. Szo sye alleyn den von der Sittaw zw gute jrer sache gezcogen. Ist derhalben bysz vff den tag Thome zw sprechen vorschoben. Prag. 30 Seyn zum drietten Gregorius Clett licentiatus vnd mgr. Joannis Hass obirstadschreiber vff den tag Thome zw Prag eyn zwkomen 6 abgefertiget, aber seyn dye herren der coron vff dye heilige zw- kunfftige zceit von Prag vff jre wonung gezcogen; ist auch ko. mt. etwas swache an der ciragra gewest, do von der tag erstrackt bysz 35 vff den tag der heiligen drey konigen. 10. vorclerung, erklärung. 41. erstreckung, erweiterung. 16. er, herr. 19. aufftragen, mehr sein. 20. widdergestat, wiedererstattet. 35. erstrackt; sich verzogen.
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9 Stewer. Vff disze reyse hat ko. mt. mit den geschickten der stete durch hern Leben vnd er Collobrat cantzler handeln laszen, ab sye zwge- sagte x M schoc am golde ko. mt. zu gefallen geben mochten etc., des sich dye geschickten bewilliget als ferne dye mannen, jr iiii tausent sze neben jrer sumen nidirlegten, dovon den genomen salt werden des der gulden vbir das sze vfftrug; het sich aber dye manschafft zw solcher zwsag nichts geschickt, keynen anslag vff dye jren ge- satzt, weren des verhoffens, ko. mt. ausz gnedigem willen, wurd 10 von in an dem halben michels zcynsze gesetiget werden; haben dye sendeboten sulchen behelff vorgeczogen vff das dye mannen zwgesagte summen zwgeben von ko. mt. gedrungen wurden. Wir haben auch zw der zceit mit herren Leben, vnd mit dem cantzler, nach aller notdurfft vnszere sachen, genugsam geredt, auch 15 dorinne, wes wir billich vnd recht hetten, gnediglich bey ko. mt zuvorhelffen, zwgesaget. Seyn alszo vff sontags vor dem cristag glugkzelig alhy widder eynkomen. 5 1510. 6b Prag. Vff den abent der heiligen dreyer konigen, sein her Bernhar- dinus Meltzer aldir burgermeister vnd mgr. Joannes Hassz statschrei- ber zum vierden ken Prag zw ko. mt., jnn den sachen widder die ritterschafft, zu zcihen abgefertiget. Vnd so wir vff mondtag folgende zw Prage einkommen, vnd 25 wenig herren aus den gewegisten aldo befunden, haben wir vns bevleissiget, das die sache, bysz auff zwkunfft der herren, zuuor- sprechen mocht vorschoben werden, alsz den geschehen, wie folget, Es ist aber yn mitteler zceit die sache herrn Rendeln, vnd an- deren neben jm vorordenten befolen, das er clage vnd antwort vnd 30 priuilegien, domit beyde teyle seinen grundt befesten wollet, schriefft- lichen vorzceychent nemen solt, vnd so wir zw ym komen sein, hat er vns vnsere brieff vnd priuilegia heime zunemen vorgunst vnd vnsere antwort selbst zw machen nochgelaszen. Wie aber solch libell mit antwort vnd privilegien formirt vnd 35 gesatzt ist, findet man sewberlich yn einem sunderlichen sextern vorzeichent. Vnd so nhw vnsere antwort also gesatzt bey ern Rendel obir- stem lantschreiber zw vbersehen von vns widder eingelegt, seyn 20 26. gewegisten, gewichtigsten, einflussreichsten. 26. zwkunfft, zukünftige an- kunft. 32. heime, nach hause. 2
9 Stewer. Vff disze reyse hat ko. mt. mit den geschickten der stete durch hern Leben vnd er Collobrat cantzler handeln laszen, ab sye zwge- sagte x M schoc am golde ko. mt. zu gefallen geben mochten etc., des sich dye geschickten bewilliget als ferne dye mannen, jr iiii tausent sze neben jrer sumen nidirlegten, dovon den genomen salt werden des der gulden vbir das sze vfftrug; het sich aber dye manschafft zw solcher zwsag nichts geschickt, keynen anslag vff dye jren ge- satzt, weren des verhoffens, ko. mt. ausz gnedigem willen, wurd 10 von in an dem halben michels zcynsze gesetiget werden; haben dye sendeboten sulchen behelff vorgeczogen vff das dye mannen zwgesagte summen zwgeben von ko. mt. gedrungen wurden. Wir haben auch zw der zceit mit herren Leben, vnd mit dem cantzler, nach aller notdurfft vnszere sachen, genugsam geredt, auch 15 dorinne, wes wir billich vnd recht hetten, gnediglich bey ko. mt zuvorhelffen, zwgesaget. Seyn alszo vff sontags vor dem cristag glugkzelig alhy widder eynkomen. 5 1510. 6b Prag. Vff den abent der heiligen dreyer konigen, sein her Bernhar- dinus Meltzer aldir burgermeister vnd mgr. Joannes Hassz statschrei- ber zum vierden ken Prag zw ko. mt., jnn den sachen widder die ritterschafft, zu zcihen abgefertiget. Vnd so wir vff mondtag folgende zw Prage einkommen, vnd 25 wenig herren aus den gewegisten aldo befunden, haben wir vns bevleissiget, das die sache, bysz auff zwkunfft der herren, zuuor- sprechen mocht vorschoben werden, alsz den geschehen, wie folget, Es ist aber yn mitteler zceit die sache herrn Rendeln, vnd an- deren neben jm vorordenten befolen, das er clage vnd antwort vnd 30 priuilegien, domit beyde teyle seinen grundt befesten wollet, schriefft- lichen vorzceychent nemen solt, vnd so wir zw ym komen sein, hat er vns vnsere brieff vnd priuilegia heime zunemen vorgunst vnd vnsere antwort selbst zw machen nochgelaszen. Wie aber solch libell mit antwort vnd privilegien formirt vnd 35 gesatzt ist, findet man sewberlich yn einem sunderlichen sextern vorzeichent. Vnd so nhw vnsere antwort also gesatzt bey ern Rendel obir- stem lantschreiber zw vbersehen von vns widder eingelegt, seyn 20 26. gewegisten, gewichtigsten, einflussreichsten. 26. zwkunfft, zukünftige an- kunft. 32. heime, nach hause. 2
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10 7 wir mondtag nach purificationis von beyden teylen vor konig. mt. zuuorhorung komen. Yedoch zw disem mall alleine die erste clage, die gerichte betreffende, angestalt vnd vorhort ist worden, den do ritterschafft sich weiter nicht mocht vorantworten vff einsage der von steten, wandten sie sich vff den recessz, jnn welchem ko. mt. vorschafft hett, forder kein teils etwas weiter einbrengen solde, alleine zw komen vnd ko.mt. rechtspruch anzwhoren, des sye sich auch hielden vnd boeten seine ko. mt. geruchet sie gnediglich dorbey zu lasszen vnd behalden. Ist aber zw disem mal, bysz vffn Cutten- berg zuvorsprechen, vorschoben, als den wurde seine gnade mehr 10 herrn den jtzunder bey sich haben; sein vff disen abschied freitags am abent Appollonie allhye widder einkomenn. 5 Hertzog Georg von Sachsszen. So wir jnn diser reissze zw Prag gelegen, ist vff donerstag am abent conversionis Pauli, hertzog Georg von Sachsszen, hertzogs 15 Albrechts lobliches gedenchtnis eldster herre vnd sone, von ko.mt. lehn zw entphaen, mit vi C mann, als man redet, wol gereist, vnd seiner elichen vortrawten, geliebten gemahel, diszs konigis Wladiszlai naturliche swester, zw Prage einkomen, vnd hirnach vff dinstags die lehn entpfangen vnd vff freitags folgende am abent purificationis 20 Marie gluckseliglich widder awsz Praga gezcogen. Anno decimo. Georg Canitz. Vff dinstag noch conuersionis Pauli anno ut supra, jst Georg Canitz diser stat ein abgesageter feindt, zw Libenaw, von hern Micheln Swartzen, Baltasarn Kirchoffen vnd Georg Rosilirn, eldisten 25 vnd ratsfrunde, vonn dem rathe geschickte volmechtiger, zw recht gefordert, vnd aldo vff jres ansuchen durch die gericht gerechtfer- 7b tiget worden, vnd wiewol yn die gericht vnd recht den galgen geteylet; ist doch vmb schwacheit willen seines leibs, so er hart verwundt gewest, vndirwegen mit dem schwert gericht worden. 30 Cuttenbergk. Mondtag nach Appolonie an der fassenacht sein vff koniglichen abscheid vnd befelh zw Prag gegeben, die erszamen Michel Swartze, Joannes Hass obirstatschreiber vnd Joannes Arnoldt vndirstatschrei- ber, vffn Cuttenbergk zw zcihen, abgefertiget, vnd vff donerstag 35 frwhe doselbst einkomen, vnd der konig vff den abent. Vnd wiewol ko. mt. jm abschid zw Praga, vns durch Rendel zwsaget, das vnser sache, so wir seinen gnaden vff den berg fol- 3. do, da. 27. gerechtfertigdt, vor den richter gestellt.
10 7 wir mondtag nach purificationis von beyden teylen vor konig. mt. zuuorhorung komen. Yedoch zw disem mall alleine die erste clage, die gerichte betreffende, angestalt vnd vorhort ist worden, den do ritterschafft sich weiter nicht mocht vorantworten vff einsage der von steten, wandten sie sich vff den recessz, jnn welchem ko. mt. vorschafft hett, forder kein teils etwas weiter einbrengen solde, alleine zw komen vnd ko.mt. rechtspruch anzwhoren, des sye sich auch hielden vnd boeten seine ko. mt. geruchet sie gnediglich dorbey zu lasszen vnd behalden. Ist aber zw disem mal, bysz vffn Cutten- berg zuvorsprechen, vorschoben, als den wurde seine gnade mehr 10 herrn den jtzunder bey sich haben; sein vff disen abschied freitags am abent Appollonie allhye widder einkomenn. 5 Hertzog Georg von Sachsszen. So wir jnn diser reissze zw Prag gelegen, ist vff donerstag am abent conversionis Pauli, hertzog Georg von Sachsszen, hertzogs 15 Albrechts lobliches gedenchtnis eldster herre vnd sone, von ko.mt. lehn zw entphaen, mit vi C mann, als man redet, wol gereist, vnd seiner elichen vortrawten, geliebten gemahel, diszs konigis Wladiszlai naturliche swester, zw Prage einkomen, vnd hirnach vff dinstags die lehn entpfangen vnd vff freitags folgende am abent purificationis 20 Marie gluckseliglich widder awsz Praga gezcogen. Anno decimo. Georg Canitz. Vff dinstag noch conuersionis Pauli anno ut supra, jst Georg Canitz diser stat ein abgesageter feindt, zw Libenaw, von hern Micheln Swartzen, Baltasarn Kirchoffen vnd Georg Rosilirn, eldisten 25 vnd ratsfrunde, vonn dem rathe geschickte volmechtiger, zw recht gefordert, vnd aldo vff jres ansuchen durch die gericht gerechtfer- 7b tiget worden, vnd wiewol yn die gericht vnd recht den galgen geteylet; ist doch vmb schwacheit willen seines leibs, so er hart verwundt gewest, vndirwegen mit dem schwert gericht worden. 30 Cuttenbergk. Mondtag nach Appolonie an der fassenacht sein vff koniglichen abscheid vnd befelh zw Prag gegeben, die erszamen Michel Swartze, Joannes Hass obirstatschreiber vnd Joannes Arnoldt vndirstatschrei- ber, vffn Cuttenbergk zw zcihen, abgefertiget, vnd vff donerstag 35 frwhe doselbst einkomen, vnd der konig vff den abent. Vnd wiewol ko. mt. jm abschid zw Praga, vns durch Rendel zwsaget, das vnser sache, so wir seinen gnaden vff den berg fol- 3. do, da. 27. gerechtfertigdt, vor den richter gestellt.
Strana 11
1T 35 genten, solde jn vorhorung die erste sein; jst dennoch vnser bis vff dinstag nach reminiscere vorgesszen worden. Sein auch jnn mitteler zceit zw den herren, dem von Rosen- berg, ern Leben, gegangen, vnd sunderlichen den Rendell, dem der 5 spruch zw begreiffen entpfolen, zw mehrmall ersucht, vnd jnn de- mut gebeten, sie wolden vnser gerechtikeit eindechtig sein, vnd bey ko. mt. vorbieten das wir dobey bleiben mochten. Auch vor dem von Rosenberg offentlich gesaget, wu vns ko. mt vber vnsere priuilegia, gerechtikeiten, vnd ald herkomen sprechen wurde, vnd 10 durch den spruch dieselbigen, vorlegen, als wir den zw seinen gnaden nicht hoffenten, hetten wir des keinen bevelh von vnsern frunden anzwnemen mitgenomen. Hirnach vff dinstags noch reminiscere, seyn wir neben andern 8 den von steten, vnd die ritterschafft vnser widder teile vor ko. mt. 15 den spruch anzuhoren gefordert. Vnd so der durch den secretarium Radiszlaum geleszen, hat man vns heisszen entweichen, das wir also gethan, aber die mannen sein dorjnnen geblieben vnd ko. mt. ergangenen rechtspruchs gnediglich vnd mit hoher demut gedancket. Es sein bey diszem spruch wenig namhafftiger herren gewest, 20 als der von Rosenberg, er Lebe, tzwene von Collobrat, vnd ein junger herre von Swyho. Ausz der ritterschafft sein gewest tzwene Tirssken vnd andere mehr etc. Vnd so wir des spruchs in behmischer zcunge geleszen, wenig vorstanden, haben wir vonn dem secretarius gunst erlanget, das 25 vns der durch einen cantzelschreiber awszm behmischen ins dewtsch gedewtet ist worden, vnd wes wir do inn solcher dewtung vorno- men, haben wir mit vleis vffgezceichent, vnd zw dem libell vnd satzung vnser eingelegten antwort, geleget. Es wurden ouch die von steten, vff sunderlichs angeben der 30 von Budisszin, disszes willens, sie wolden zw ko. mt. gehn, vnd sich jrer vorkurtzung beclagen, die jnen in jren satzungen widder die ritterschafft gemacht, von denn die zwbegreiffung des spruchs vorordent, geschehen werd, den is war der mannen einbrengung, mit vil grosszem vleis den der von steten auffgezceichent. Uff disze vorgenommene meynung haben wir herrn Peter von 8b Rosenberg inn trawen raths gefraget, der vndir anderen worten ge- saget, die zceit wol das jtzt nicht leiden; wir habens auch doctori Augustino vorgelegt, vnd szo er das die nacht ynn kummer ge- nomen, vff den morgen geantwort, seines bedunckens wol es sich 40 vff diszmal nicht fugen, ausz diszen vrsachen. Es wer pena capi- 6. eindechtig, eingedenk. 2*
1T 35 genten, solde jn vorhorung die erste sein; jst dennoch vnser bis vff dinstag nach reminiscere vorgesszen worden. Sein auch jnn mitteler zceit zw den herren, dem von Rosen- berg, ern Leben, gegangen, vnd sunderlichen den Rendell, dem der 5 spruch zw begreiffen entpfolen, zw mehrmall ersucht, vnd jnn de- mut gebeten, sie wolden vnser gerechtikeit eindechtig sein, vnd bey ko. mt. vorbieten das wir dobey bleiben mochten. Auch vor dem von Rosenberg offentlich gesaget, wu vns ko. mt vber vnsere priuilegia, gerechtikeiten, vnd ald herkomen sprechen wurde, vnd 10 durch den spruch dieselbigen, vorlegen, als wir den zw seinen gnaden nicht hoffenten, hetten wir des keinen bevelh von vnsern frunden anzwnemen mitgenomen. Hirnach vff dinstags noch reminiscere, seyn wir neben andern 8 den von steten, vnd die ritterschafft vnser widder teile vor ko. mt. 15 den spruch anzuhoren gefordert. Vnd so der durch den secretarium Radiszlaum geleszen, hat man vns heisszen entweichen, das wir also gethan, aber die mannen sein dorjnnen geblieben vnd ko. mt. ergangenen rechtspruchs gnediglich vnd mit hoher demut gedancket. Es sein bey diszem spruch wenig namhafftiger herren gewest, 20 als der von Rosenberg, er Lebe, tzwene von Collobrat, vnd ein junger herre von Swyho. Ausz der ritterschafft sein gewest tzwene Tirssken vnd andere mehr etc. Vnd so wir des spruchs in behmischer zcunge geleszen, wenig vorstanden, haben wir vonn dem secretarius gunst erlanget, das 25 vns der durch einen cantzelschreiber awszm behmischen ins dewtsch gedewtet ist worden, vnd wes wir do inn solcher dewtung vorno- men, haben wir mit vleis vffgezceichent, vnd zw dem libell vnd satzung vnser eingelegten antwort, geleget. Es wurden ouch die von steten, vff sunderlichs angeben der 30 von Budisszin, disszes willens, sie wolden zw ko. mt. gehn, vnd sich jrer vorkurtzung beclagen, die jnen in jren satzungen widder die ritterschafft gemacht, von denn die zwbegreiffung des spruchs vorordent, geschehen werd, den is war der mannen einbrengung, mit vil grosszem vleis den der von steten auffgezceichent. Uff disze vorgenommene meynung haben wir herrn Peter von 8b Rosenberg inn trawen raths gefraget, der vndir anderen worten ge- saget, die zceit wol das jtzt nicht leiden; wir habens auch doctori Augustino vorgelegt, vnd szo er das die nacht ynn kummer ge- nomen, vff den morgen geantwort, seines bedunckens wol es sich 40 vff diszmal nicht fugen, ausz diszen vrsachen. Es wer pena capi- 6. eindechtig, eingedenk. 2*
Strana 12
12 tis einem jtzlichen, der ko. mt. richtspruch straffet, ader dorwidder redet vnd musten disze gefare stehn, das ko. mt. den auszgegangen spruch, so hoch in etlichen tausent gulden vorpenet, das wir den halden musten. Sein vff disse redte freitags noch reminiscere vom Cuttenberg ane spruch gezcogen vnd sontag oculi alhye einkomen, aber mit welchen newen gezceiten, ist zubedencken. 5 Gunstbrieff. So die von steten inn der stewer, ko. mt. zugeben vffgelegt, vahst beschwert, haben sie eynen gunstbrieff, gelt vff zeinsz zw ne- men durch D. Augustinum auszbrocht, den die von Budisszin bey 10 sich liegen haben. Der spruch zw Budissin geleszen. Mondtags nach judica ist mgr. Johannes Hassz statschreiber vff den angestalten landtag kegen Budisszin zu ziehen abgefertiget, vnd vndir andern sachen uff beuelh ko. mt. doselbst gehandelt. Ist uor- getreten Lewtir von Schreybersdorff, vnd dem herren landvoit eine ko. commission vbirantwort, in welcher ko. mt. seine gnadenn be- vole, die spruch vor mannen vnd steten zu leszen vorschaffen. Vnd 9 so solche commission den von steten vorgehalden, haben sich die geschickten von steten, solchen spruch anzuhoren beswert befunden, 20 vrsachen, das jre sendeboten, so vffm Cuttenberg gewest, sie des- selbigen vndirricht, vnd zum andern den anzwhoren heten sie kei- nen bevelhe von jren frunden mitgenomen; wolde abir seine gnade, vnd die mannen, den jnen zuhoren leszen laszen, des gonnenten sye woll, so wolden sye entweichenn. Isz ist aber der herre landvoit, mit socher der von steten, einsage, nicht gesetiget, sunder noch beuelhe, ko. mt. zw thun ge- antwort, dorvff auch der spruch ynn dewtzscher zcunge geleszen ist worden, yedoch nicht viel dorjnnen geandert widder das, das die sendeboten vom Cuttenberg mit sich zw vndirrichtvng heime 30 bracht haben, vnd bey dem libell der artickel, angezceichent ge- funden wirt. 15 25 Prag. Stewer. Vff die commission ern Leben vom Rosentall, purggraven zw Prag, dorjnnen seine gnade den von steten die stewer niderzulegen 35 entphol, sein die herrn vnd magistri Nicolaus Hauszman zu Budissin, vnd Johannes Hass zw Gorlitz stadschreiber, mondtag noch miseri- cordia domini, von wegen aller stete, als freitags zuuor zwr Lube vff gehaldenem tag vors beste in reten beschlosszen, gen Prag zw 6. newen gezceiten, neuen umständen. 26. socher, solcher.
12 tis einem jtzlichen, der ko. mt. richtspruch straffet, ader dorwidder redet vnd musten disze gefare stehn, das ko. mt. den auszgegangen spruch, so hoch in etlichen tausent gulden vorpenet, das wir den halden musten. Sein vff disse redte freitags noch reminiscere vom Cuttenberg ane spruch gezcogen vnd sontag oculi alhye einkomen, aber mit welchen newen gezceiten, ist zubedencken. 5 Gunstbrieff. So die von steten inn der stewer, ko. mt. zugeben vffgelegt, vahst beschwert, haben sie eynen gunstbrieff, gelt vff zeinsz zw ne- men durch D. Augustinum auszbrocht, den die von Budisszin bey 10 sich liegen haben. Der spruch zw Budissin geleszen. Mondtags nach judica ist mgr. Johannes Hassz statschreiber vff den angestalten landtag kegen Budisszin zu ziehen abgefertiget, vnd vndir andern sachen uff beuelh ko. mt. doselbst gehandelt. Ist uor- getreten Lewtir von Schreybersdorff, vnd dem herren landvoit eine ko. commission vbirantwort, in welcher ko. mt. seine gnadenn be- vole, die spruch vor mannen vnd steten zu leszen vorschaffen. Vnd 9 so solche commission den von steten vorgehalden, haben sich die geschickten von steten, solchen spruch anzuhoren beswert befunden, 20 vrsachen, das jre sendeboten, so vffm Cuttenberg gewest, sie des- selbigen vndirricht, vnd zum andern den anzwhoren heten sie kei- nen bevelhe von jren frunden mitgenomen; wolde abir seine gnade, vnd die mannen, den jnen zuhoren leszen laszen, des gonnenten sye woll, so wolden sye entweichenn. Isz ist aber der herre landvoit, mit socher der von steten, einsage, nicht gesetiget, sunder noch beuelhe, ko. mt. zw thun ge- antwort, dorvff auch der spruch ynn dewtzscher zcunge geleszen ist worden, yedoch nicht viel dorjnnen geandert widder das, das die sendeboten vom Cuttenberg mit sich zw vndirrichtvng heime 30 bracht haben, vnd bey dem libell der artickel, angezceichent ge- funden wirt. 15 25 Prag. Stewer. Vff die commission ern Leben vom Rosentall, purggraven zw Prag, dorjnnen seine gnade den von steten die stewer niderzulegen 35 entphol, sein die herrn vnd magistri Nicolaus Hauszman zu Budissin, vnd Johannes Hass zw Gorlitz stadschreiber, mondtag noch miseri- cordia domini, von wegen aller stete, als freitags zuuor zwr Lube vff gehaldenem tag vors beste in reten beschlosszen, gen Prag zw 6. newen gezceiten, neuen umständen. 26. socher, solcher.
Strana 13
13 zihen abgefertiget vnd so sie vmb sicherheit der strasszen vff Pirn vnd Grauppen gezcogen, haben sye denn herren Albrecht von Col- lobrat ko. mt. cantzler zum Grauppen kranck gefunden, dem sye 9b denn jren mit gegeben entpfell, als der stewer halben, die, die von 5 steten vor den mannen aus viel vrsachen zu geben beschwert, des ergangenen spruchs vnd der strossze halben, mit viel worten ent- deckt, mit anhangender vleyssiger bethe, seine gnade wolde jnen dorjnnen rechtig sein, als sich den die von steten zw seinen g. vortrosten, zuthun geneigt sein wurde; hat er jnn mit gnedigem 10 willen eine vorschrifft an die herren, die zw Prag vorsamelt, ge- geben vnd schreiben losszen. Dornstag vmb vesper zceit sein sie zu Prag einkomen, vnd vff denn morgen mit Hansszen Bruckener zu herrn Leben gegangen, vnd durch ynn, die sachen dorumb sie ausszgeschickt, anbrengen losszen, 15 vnd hienach zum andern in kegenwertikeit des von Bernsteins. Czum ersten, das sich die von steten ire stewern vor den mannen niderzulegen beschweret funden, die weyle die manschafft noch alder ordenung in allen vfferlegten anschlegen, stewern vnd andern sachen, stete den vorgang hetten. Auch inn sunderheit, 20 die stewere vor den von steten zugesaget; sie liesszen sich auch vornemen, wu die von steten in summen von sich geben, hoffeten sie etwas mynnerung zuerlangen. Solche jre rede wer jnn den ge- meinen man der stete komen, daraus jren regenten, so sye das geld vor den mannen geben, viel vnwillens erwachsszen wurde; 25 yedoch alsbald die manschafft ires nyderleget, wolden die von ste- ten mit yrem auch nicht sewmen; item sie mochten jre sume, mit dem anschlag vnddir sich vnd vff jre leute vnd zugeordente, ange- leget, nicht halb geben etc. 30 Commission der stewer. Uff disze anbrengung, ist mit gemeinem rath der herrn der kron, ein commission an die ritterschafft auszgegangen, das sie an allen vorzcugk vnd wegernus, zwuschenn vnd dato pfingsten zugesagte stewer jm ampt nyderlegen solten etc, vnd dergleichen ein andere an herren Sigmundt von Wartemberg landvoyt, etc. 10 35 Commission der strosszen. Czum andern, das sich manchfeldige plackerei erboret auff der strassze etc. Ist aber durch gemeinen rath dem amachtman ernst- lich beuolen die strosszen zu reynigen, auch den von steten eine commission gleycherwort zwgeschrieben, solchen strosszbeschediger 4. Pirn, Pirna. 8. rechtig, recht angedeihen lassen. 36. erboret, zeigte, erhoben habe.
13 zihen abgefertiget vnd so sie vmb sicherheit der strasszen vff Pirn vnd Grauppen gezcogen, haben sye denn herren Albrecht von Col- lobrat ko. mt. cantzler zum Grauppen kranck gefunden, dem sye 9b denn jren mit gegeben entpfell, als der stewer halben, die, die von 5 steten vor den mannen aus viel vrsachen zu geben beschwert, des ergangenen spruchs vnd der strossze halben, mit viel worten ent- deckt, mit anhangender vleyssiger bethe, seine gnade wolde jnen dorjnnen rechtig sein, als sich den die von steten zw seinen g. vortrosten, zuthun geneigt sein wurde; hat er jnn mit gnedigem 10 willen eine vorschrifft an die herren, die zw Prag vorsamelt, ge- geben vnd schreiben losszen. Dornstag vmb vesper zceit sein sie zu Prag einkomen, vnd vff denn morgen mit Hansszen Bruckener zu herrn Leben gegangen, vnd durch ynn, die sachen dorumb sie ausszgeschickt, anbrengen losszen, 15 vnd hienach zum andern in kegenwertikeit des von Bernsteins. Czum ersten, das sich die von steten ire stewern vor den mannen niderzulegen beschweret funden, die weyle die manschafft noch alder ordenung in allen vfferlegten anschlegen, stewern vnd andern sachen, stete den vorgang hetten. Auch inn sunderheit, 20 die stewere vor den von steten zugesaget; sie liesszen sich auch vornemen, wu die von steten in summen von sich geben, hoffeten sie etwas mynnerung zuerlangen. Solche jre rede wer jnn den ge- meinen man der stete komen, daraus jren regenten, so sye das geld vor den mannen geben, viel vnwillens erwachsszen wurde; 25 yedoch alsbald die manschafft ires nyderleget, wolden die von ste- ten mit yrem auch nicht sewmen; item sie mochten jre sume, mit dem anschlag vnddir sich vnd vff jre leute vnd zugeordente, ange- leget, nicht halb geben etc. 30 Commission der stewer. Uff disze anbrengung, ist mit gemeinem rath der herrn der kron, ein commission an die ritterschafft auszgegangen, das sie an allen vorzcugk vnd wegernus, zwuschenn vnd dato pfingsten zugesagte stewer jm ampt nyderlegen solten etc, vnd dergleichen ein andere an herren Sigmundt von Wartemberg landvoyt, etc. 10 35 Commission der strosszen. Czum andern, das sich manchfeldige plackerei erboret auff der strassze etc. Ist aber durch gemeinen rath dem amachtman ernst- lich beuolen die strosszen zu reynigen, auch den von steten eine commission gleycherwort zwgeschrieben, solchen strosszbeschediger 4. Pirn, Pirna. 8. rechtig, recht angedeihen lassen. 36. erboret, zeigte, erhoben habe.
Strana 14
14 mit vleys nochzwtrachten, vnd mit ernst zw straffen etc. die com- mission findet man zu Budissin vnddir des lands jngesigell. 10b Beschwerung des spruchs. Das driette, wie dye von steten ko. mt. zufallen, das sye nicht hetten wollen vormarckt werden als dye vngehorszamen, vnd zu nutz gemeiner sache, eine solche merckliche stewer vff sye geladen, vnd hetten vormeinet, ko. mt. wurde sye gnediglichen bey jren privilegien gehanthaben, aber sye vormerckten, das dieselben jre privilegien solchen leuten zu handen komen weren, die sie nicht zugenug vorstanden, ader nicht den vleis, den sie billich hetten 10 thun sollen, furgewant, hienoch, noch dem begreiff des spruchs ei- nem knaben auszzuschreiben entpfolen, der dieselben ire privile- gien, das meiste teile ausszengelosszen, dodurch sye nicht wenig vorkurtzt etc. vnd gebeten jre gnaden woldenn solche jre beschwer- nus ausz dem spruch erlieden, so es ymmer zw der leuterung komen wurde eindechtig sein, vnd inn gnaden gedencken. Doruff der her Lebe purggrave, vnd der vonn Pernsteyn geantwort, es solt sich ein itliches teyle seiner gerechtikeit halden, wu aber yemands zu clagen vorursacht, als den solt ein itzliches part, sein beschwernus furbrengen. So wolden sie, noch beuelh ko. mt., mit 20 vleis dorein sehen, vnd dieselben jre gerechtikeiten von grund be- sichtigen, dodurch einem yedem rechts widderfaren mochte, vnd so er das zuuor beweiszet, dobey hynfur bleiben mochte; sein diesel- ben geschickten vff den tag Georgij gluckselig widder heimkomen. 5 15 Ein anschlag durch die von steten uorordent zu befridung 25 der strosszen vnd von der koniglichen stewer. Uff den tag Sigismundi, haben sich die von steten gen der Lo- baw uortaget, anschlages halben, den sie der strosze zw gut, uor- orden wolden, vnd so sich mancherley plackereij inn landen zw diszer zceit erewget, haben sie vff die von Budissin VIII. pferde zu 30 halden gesatzt, vff vns XII., vff die von der Sittaw VI, vff die von Luban III, vff die Camentz Il vnd vff die von der Lobaw I pferde geleget, die do solten vnddir zceiten, abs auch die not nicht erfor- dert, an das gebirg, ynn die heiden vnd durch das land reyten, vnd zuuoran wu man sich solcher strosszenbeschediger zw herbrigen be� 35 sorget, dodurch dyeselben ein schew gemacht wurde vnd das sie das land dister ehe myeden. Wie abir solcher anschlag gehalden, findet man am XIX. blat. 11. begreiff, fassung. 15. leuterung, erleuterung. 18. itliches, jedes. 30. erewget, ereignet. 34. landreyten, auf strassenraub ausgehn.
14 mit vleys nochzwtrachten, vnd mit ernst zw straffen etc. die com- mission findet man zu Budissin vnddir des lands jngesigell. 10b Beschwerung des spruchs. Das driette, wie dye von steten ko. mt. zufallen, das sye nicht hetten wollen vormarckt werden als dye vngehorszamen, vnd zu nutz gemeiner sache, eine solche merckliche stewer vff sye geladen, vnd hetten vormeinet, ko. mt. wurde sye gnediglichen bey jren privilegien gehanthaben, aber sye vormerckten, das dieselben jre privilegien solchen leuten zu handen komen weren, die sie nicht zugenug vorstanden, ader nicht den vleis, den sie billich hetten 10 thun sollen, furgewant, hienoch, noch dem begreiff des spruchs ei- nem knaben auszzuschreiben entpfolen, der dieselben ire privile- gien, das meiste teile ausszengelosszen, dodurch sye nicht wenig vorkurtzt etc. vnd gebeten jre gnaden woldenn solche jre beschwer- nus ausz dem spruch erlieden, so es ymmer zw der leuterung komen wurde eindechtig sein, vnd inn gnaden gedencken. Doruff der her Lebe purggrave, vnd der vonn Pernsteyn geantwort, es solt sich ein itliches teyle seiner gerechtikeit halden, wu aber yemands zu clagen vorursacht, als den solt ein itzliches part, sein beschwernus furbrengen. So wolden sie, noch beuelh ko. mt., mit 20 vleis dorein sehen, vnd dieselben jre gerechtikeiten von grund be- sichtigen, dodurch einem yedem rechts widderfaren mochte, vnd so er das zuuor beweiszet, dobey hynfur bleiben mochte; sein diesel- ben geschickten vff den tag Georgij gluckselig widder heimkomen. 5 15 Ein anschlag durch die von steten uorordent zu befridung 25 der strosszen vnd von der koniglichen stewer. Uff den tag Sigismundi, haben sich die von steten gen der Lo- baw uortaget, anschlages halben, den sie der strosze zw gut, uor- orden wolden, vnd so sich mancherley plackereij inn landen zw diszer zceit erewget, haben sie vff die von Budissin VIII. pferde zu 30 halden gesatzt, vff vns XII., vff die von der Sittaw VI, vff die von Luban III, vff die Camentz Il vnd vff die von der Lobaw I pferde geleget, die do solten vnddir zceiten, abs auch die not nicht erfor- dert, an das gebirg, ynn die heiden vnd durch das land reyten, vnd zuuoran wu man sich solcher strosszenbeschediger zw herbrigen be� 35 sorget, dodurch dyeselben ein schew gemacht wurde vnd das sie das land dister ehe myeden. Wie abir solcher anschlag gehalden, findet man am XIX. blat. 11. begreiff, fassung. 15. leuterung, erleuterung. 18. itliches, jedes. 30. erewget, ereignet. 34. landreyten, auf strassenraub ausgehn.
Strana 15
15 Item kuntschafft vff die rewter zw legen, vnd so eine stad den vorkuntschafften zw gering, der andere nechsten zw schreiben, mit fusszknechten noch vormugen zw folgen etc. vnd was eine stat inn diszem fall thuen wurde, das die andern solden helffen vortre- 11 5 ten vnd vorantworten etc.; dorein haben die geschickten vff disszen tag, von wegen jrer herren vnd frundt, alle zugleich bewilliget. Der stewer halben ist einer itzlichen stat mit heime zw tragen entpfolen, das sie mit jrem gelde, noch ordenung vff sie gesatzt, geschickt sein solde, ab die herren der coron vonn wegen ko. mt. 10 schreiben wurden, das man domit weiter nicht sewmet. Wie wol die von Budisszin, solche geldt bey jnen einzulegen ausszatzeten, ist doch von andern den von steten zu thun gewegert, ferlikeit halben, die eine itzliche stat dasselbe bei sich liegen hette, vnd so sie das zu geben gefordert domit geschickt were. 15 Wie die von der Lobaw jre armut geclaget vnd gebeten sie jnn diszer stewer bey 100 schoc zu lasszen. Noch alder ordenung der stete, solten die von der Lube vber 500 schoc gegeben haben, vnd so sie jr armut so gros erzcelet, vnd gebeten, sie bey 100 schoc zu losszen, haben jn die geschickten 20 vff zuuor gehaldenem tag 300 schoc enthangen vnd 200 niderzule- gen vfferleget. Vnd so sie jre vnmuglikeit furgetragen, haben die von Budisszin yn anssatzung irer rete vff diszen tag, sie bey 100 schoc losszenn, aber die andern von steten, so irer frunde mey- nung entdackt, haben jnen 200 schoc zu geben nochgelosszen, vor- 25 meynende, jnn wer merglicher gutter will, so man jnn so viell ent- hangen, in diszem anschlag erzceiget worden. Vnd ist dorbey blie- ben, als das sie sich, itzt 100 schoc zw legen, vnd die 50 schoc jn einem jar zu geben bewilliget. Dise 200 schoc haben die von der Lobaw den von der Zittau zu gut sabbato conversionis Pauli 30 jm XI. zw Budissin nidergeleget dovon vnden. Wie den von der Sittaw das gelt der von der Lube, noch- 11b gelosszen ist worden. So dye von der Sittaw ire not vnd armut dorein sie aus viel vrsachen komen, mit viel worten uorzcelet, vnd sunderlichen, das 35 sye zw jhener zeeit, do die ordenung der stete gemacht vnd stat- hafftigem weszen gewest, den itzunder, mit anhangender bethe, die von steten wolden dasselben betrachten, vnd jnen die summa, die, dye von der Lobaw geben solden, zu gut vnd stat komen vnd fol- gen lasszen, vnd so die von steten besorgeten, wu man jn nichts
15 Item kuntschafft vff die rewter zw legen, vnd so eine stad den vorkuntschafften zw gering, der andere nechsten zw schreiben, mit fusszknechten noch vormugen zw folgen etc. vnd was eine stat inn diszem fall thuen wurde, das die andern solden helffen vortre- 11 5 ten vnd vorantworten etc.; dorein haben die geschickten vff disszen tag, von wegen jrer herren vnd frundt, alle zugleich bewilliget. Der stewer halben ist einer itzlichen stat mit heime zw tragen entpfolen, das sie mit jrem gelde, noch ordenung vff sie gesatzt, geschickt sein solde, ab die herren der coron vonn wegen ko. mt. 10 schreiben wurden, das man domit weiter nicht sewmet. Wie wol die von Budisszin, solche geldt bey jnen einzulegen ausszatzeten, ist doch von andern den von steten zu thun gewegert, ferlikeit halben, die eine itzliche stat dasselbe bei sich liegen hette, vnd so sie das zu geben gefordert domit geschickt were. 15 Wie die von der Lobaw jre armut geclaget vnd gebeten sie jnn diszer stewer bey 100 schoc zu lasszen. Noch alder ordenung der stete, solten die von der Lube vber 500 schoc gegeben haben, vnd so sie jr armut so gros erzcelet, vnd gebeten, sie bey 100 schoc zu losszen, haben jn die geschickten 20 vff zuuor gehaldenem tag 300 schoc enthangen vnd 200 niderzule- gen vfferleget. Vnd so sie jre vnmuglikeit furgetragen, haben die von Budisszin yn anssatzung irer rete vff diszen tag, sie bey 100 schoc losszenn, aber die andern von steten, so irer frunde mey- nung entdackt, haben jnen 200 schoc zu geben nochgelosszen, vor- 25 meynende, jnn wer merglicher gutter will, so man jnn so viell ent- hangen, in diszem anschlag erzceiget worden. Vnd ist dorbey blie- ben, als das sie sich, itzt 100 schoc zw legen, vnd die 50 schoc jn einem jar zu geben bewilliget. Dise 200 schoc haben die von der Lobaw den von der Zittau zu gut sabbato conversionis Pauli 30 jm XI. zw Budissin nidergeleget dovon vnden. Wie den von der Sittaw das gelt der von der Lube, noch- 11b gelosszen ist worden. So dye von der Sittaw ire not vnd armut dorein sie aus viel vrsachen komen, mit viel worten uorzcelet, vnd sunderlichen, das 35 sye zw jhener zeeit, do die ordenung der stete gemacht vnd stat- hafftigem weszen gewest, den itzunder, mit anhangender bethe, die von steten wolden dasselben betrachten, vnd jnen die summa, die, dye von der Lobaw geben solden, zu gut vnd stat komen vnd fol- gen lasszen, vnd so die von steten besorgeten, wu man jn nichts
Strana 16
16 enthieng ader zu hulff komen liesz, mochten sye aus alder ordenung schreiten, wie sye denn stete gewangkt haben, die von steten ym besten ynen zugesaget, das jhenige, wie viel das wer, das die von der Lobaw geben wurden ausz gutwillikeit ynen folgen losszen, alszo doch das sie solchen guten willen mit der zceit nicht zu recht ader jn dye ordenung zcihen solten, vnd so sie des eine vorschreibung von jnen begeret, haben sie geantwort, dieweil die summa geringe were, vnd solden sich grosz dorvmb vorschreiben, wolt jn zu be- schwerung gereichen, vnd ist also dobey blieben. Geschehen am tag Sigismundi zur Lobaw anno etc. ut supra. Die von der Lobaw haben gegeben 200 schoc, das ist denen von der Sittau zv guet gegeben worden etc. Wie Paul Heintz vff das schreiben Cristoffs Talkenbergs vom Talkenstein vffm Dieben, gefenglichen angenomen vnd vff sein bethe des gefengnus entledigt ist worden. Dinstags nach reminiscere anno ut supra hat Cristoff Talken- berg an den rath geschrieben, wie jme jn seinem abweszen drey 12 entworden, der eine het im mancherley vnd viel gestolen, der an- dere het grosze bufferey furgenomen, kynder erborget, vnd abge- trieben, die enthielten sich als er bericht, alhye jnn der stat, der- halben wer sein beth, ein rath wolde vff solche lotter achtung ha- ben, vnd so sie vorkuntschafft vff sein schreiben vnd bethe gefeng- lichen setzen losszen. Vnd so einer Paul Heintz genant, durch die diener vorkunth- schafft vnd gefenglichen gesatzt ist worden, hat ein rath dasselbe Cristoff Talkenberg zu erkennen wollen geben. So aber der brieff eines boeten halben etlichen tag vorhalden, ist Talkenberg mit Cristoffen von Hoberg seinem schweer vnder des alhy einkomen vnd den brieff mit vormeldung der gefangenen vff sein beger ge- satzt, alhye entpfangen. Es ist auch jtzt berurter Cristoff Talkenberg mit Hobergen sei- nem schweer obbemelt vor denn rath komen vnd mundlichen awsz- gesaget, wie Paul Heintz kynder erborget, vnd denn abgetrieben die er beschemet, vnd sunderlichen eine dirne genant die seine Muhe were, vnd noch bey jme vſfm slossz Dieben sich enthilde. Vnd so ein rate solchen miszhandel angehort, hat er Talken- berg zwgesaget jme dye recht so er der begeret zu Paul Heintzen, zu vorgunnen. Aber so Talkenberg den ernst des raths vormerkt, 2. stete gewangkt, stets unzuverlässig. 18. entworden, entflohen. 19. buffe- rey, büberei. 24. lotter, liederliche bursche, lotterbuben. 28. schweer, schwager. 34. beschemet, genothzüchtigt. 34. seine muhe, s. kuh, hure.
16 enthieng ader zu hulff komen liesz, mochten sye aus alder ordenung schreiten, wie sye denn stete gewangkt haben, die von steten ym besten ynen zugesaget, das jhenige, wie viel das wer, das die von der Lobaw geben wurden ausz gutwillikeit ynen folgen losszen, alszo doch das sie solchen guten willen mit der zceit nicht zu recht ader jn dye ordenung zcihen solten, vnd so sie des eine vorschreibung von jnen begeret, haben sie geantwort, dieweil die summa geringe were, vnd solden sich grosz dorvmb vorschreiben, wolt jn zu be- schwerung gereichen, vnd ist also dobey blieben. Geschehen am tag Sigismundi zur Lobaw anno etc. ut supra. Die von der Lobaw haben gegeben 200 schoc, das ist denen von der Sittau zv guet gegeben worden etc. Wie Paul Heintz vff das schreiben Cristoffs Talkenbergs vom Talkenstein vffm Dieben, gefenglichen angenomen vnd vff sein bethe des gefengnus entledigt ist worden. Dinstags nach reminiscere anno ut supra hat Cristoff Talken- berg an den rath geschrieben, wie jme jn seinem abweszen drey 12 entworden, der eine het im mancherley vnd viel gestolen, der an- dere het grosze bufferey furgenomen, kynder erborget, vnd abge- trieben, die enthielten sich als er bericht, alhye jnn der stat, der- halben wer sein beth, ein rath wolde vff solche lotter achtung ha- ben, vnd so sie vorkuntschafft vff sein schreiben vnd bethe gefeng- lichen setzen losszen. Vnd so einer Paul Heintz genant, durch die diener vorkunth- schafft vnd gefenglichen gesatzt ist worden, hat ein rath dasselbe Cristoff Talkenberg zu erkennen wollen geben. So aber der brieff eines boeten halben etlichen tag vorhalden, ist Talkenberg mit Cristoffen von Hoberg seinem schweer vnder des alhy einkomen vnd den brieff mit vormeldung der gefangenen vff sein beger ge- satzt, alhye entpfangen. Es ist auch jtzt berurter Cristoff Talkenberg mit Hobergen sei- nem schweer obbemelt vor denn rath komen vnd mundlichen awsz- gesaget, wie Paul Heintz kynder erborget, vnd denn abgetrieben die er beschemet, vnd sunderlichen eine dirne genant die seine Muhe were, vnd noch bey jme vſfm slossz Dieben sich enthilde. Vnd so ein rate solchen miszhandel angehort, hat er Talken- berg zwgesaget jme dye recht so er der begeret zu Paul Heintzen, zu vorgunnen. Aber so Talkenberg den ernst des raths vormerkt, 2. stete gewangkt, stets unzuverlässig. 18. entworden, entflohen. 19. buffe- rey, büberei. 24. lotter, liederliche bursche, lotterbuben. 28. schweer, schwager. 34. beschemet, genothzüchtigt. 34. seine muhe, s. kuh, hure.
Strana 17
17 hat er gebeten mit ym jnn der sune zu reden, das den ein rath nicht alleine ynn der gute, sunder auch mit der scherff, so es die not erforderen wolle, mit dem gesatzten zu reden, neben den schop- pen ym vorgunst hat. Vnd so Talkenberg mit dem einbrochten geredt, ym seine vbel- tat furgehalden, hat er sich zw der schwechung seiner frunden be� 12b kant, aber nicht zwm abtreiben; doruff er den rath mit bethe an- gelanget, yme denselben inn seine gerichte zu folgen losszen, das den ein rath gantz abgeschlagen, so es der ordenung vnd alder gewonheit der koniglichen gericht ganz entkegenn, auch dergleichen nye geschehen noch erfarenn. Yedoch, dieweil er uff sein schrei- ben vffgenomen, vnd gefenglichen gehalden, er auch die gericht zw jme nicht begeret, so wolt ein rath denselben vff sein gefallen vnd bethe gantz ledig vnd losz geben, als ferne er einen furstand der 15 fede vnd schadens, der gemeine stad von ym nicht wartend be- dorfft, mit borgen machen wurde. Und so er ledig gelosszen, vor- mocht er ynen, das er der dirne zw ehren hulff, wer ein rath dorvmb vnbekummert. Das den Cristoff Talkenberg vnd seiner frunthschafft wol gefallen hat, vnd sampt dem edelman zur Stein- 20 kirchen vor jon gelobet. Ist aber gleichwoll Paul Heintze etliche tag gefenglichen gehalden vngeferlichen iv. ader v. tag, bysz vff das schreiben Cristoff Talkenbergs. Sonabent nach inventionis s. crucis (als post cantate) ist komen Paul Heintze son, vnddir dem Dieben wonhafftig, vnd hat gebrocht 25 einen brieff von Talkenberg, dorjnnen er bekant das ir xx furder vor gedochten Paul Heintzen jm gelobet. Ist also vff sein schreiben vnd bethe ledig vnd frey gegeben. 5 10 Wie Balthasaren von Girsdorff zw Taucheritz der freuel, den er jnn der stad geubet, vorkoren ist worden. Ungeferlichen dornstag nach misericordiarum ist Baltasar von 13 Gerszdorff zw Taucheritz hir einkomen: vnd einen seiner vnddir- tanen, der sich den jnn schuellers weisz ein zceit lang alhye ent- halden, in einem hawsz vor der stat zw N. Strauben genant, dorjnnen er gehebriget, gesucht, vnd so der junge geselle sein ansichtig wor- 35 den, hat er aus forcht flihen wollen, aber Taucheritz jm nocheylen hat ynn bey den haren so vehst begrieffen, das er ynn geschlept vnd einen grosszen pusschel hare auszgeraufft hot. Vnd so er sich dennoch vom ym entbrochen, ist er ins closter vmb frides willen 2. mit der scherff, vermittelst der folter. 11. nye, niemals. 32. enthalden, aufgehalten. 34. gehebriget, herberge, wohnung gehabt. 36. begrieffen, ergriffen. 37. pusschel, büschel. 38. entbrochen, losreissen konnte. 30 3
17 hat er gebeten mit ym jnn der sune zu reden, das den ein rath nicht alleine ynn der gute, sunder auch mit der scherff, so es die not erforderen wolle, mit dem gesatzten zu reden, neben den schop- pen ym vorgunst hat. Vnd so Talkenberg mit dem einbrochten geredt, ym seine vbel- tat furgehalden, hat er sich zw der schwechung seiner frunden be� 12b kant, aber nicht zwm abtreiben; doruff er den rath mit bethe an- gelanget, yme denselben inn seine gerichte zu folgen losszen, das den ein rath gantz abgeschlagen, so es der ordenung vnd alder gewonheit der koniglichen gericht ganz entkegenn, auch dergleichen nye geschehen noch erfarenn. Yedoch, dieweil er uff sein schrei- ben vffgenomen, vnd gefenglichen gehalden, er auch die gericht zw jme nicht begeret, so wolt ein rath denselben vff sein gefallen vnd bethe gantz ledig vnd losz geben, als ferne er einen furstand der 15 fede vnd schadens, der gemeine stad von ym nicht wartend be- dorfft, mit borgen machen wurde. Und so er ledig gelosszen, vor- mocht er ynen, das er der dirne zw ehren hulff, wer ein rath dorvmb vnbekummert. Das den Cristoff Talkenberg vnd seiner frunthschafft wol gefallen hat, vnd sampt dem edelman zur Stein- 20 kirchen vor jon gelobet. Ist aber gleichwoll Paul Heintze etliche tag gefenglichen gehalden vngeferlichen iv. ader v. tag, bysz vff das schreiben Cristoff Talkenbergs. Sonabent nach inventionis s. crucis (als post cantate) ist komen Paul Heintze son, vnddir dem Dieben wonhafftig, vnd hat gebrocht 25 einen brieff von Talkenberg, dorjnnen er bekant das ir xx furder vor gedochten Paul Heintzen jm gelobet. Ist also vff sein schreiben vnd bethe ledig vnd frey gegeben. 5 10 Wie Balthasaren von Girsdorff zw Taucheritz der freuel, den er jnn der stad geubet, vorkoren ist worden. Ungeferlichen dornstag nach misericordiarum ist Baltasar von 13 Gerszdorff zw Taucheritz hir einkomen: vnd einen seiner vnddir- tanen, der sich den jnn schuellers weisz ein zceit lang alhye ent- halden, in einem hawsz vor der stat zw N. Strauben genant, dorjnnen er gehebriget, gesucht, vnd so der junge geselle sein ansichtig wor- 35 den, hat er aus forcht flihen wollen, aber Taucheritz jm nocheylen hat ynn bey den haren so vehst begrieffen, das er ynn geschlept vnd einen grosszen pusschel hare auszgeraufft hot. Vnd so er sich dennoch vom ym entbrochen, ist er ins closter vmb frides willen 2. mit der scherff, vermittelst der folter. 11. nye, niemals. 32. enthalden, aufgehalten. 34. gehebriget, herberge, wohnung gehabt. 36. begrieffen, ergriffen. 37. pusschel, büschel. 38. entbrochen, losreissen konnte. 30 3
Strana 18
18 13b entwichen. Es hat aber Baltasar Taucheritz an solchem freuel, das er dem wirt in seinem abweszen, seinen hawsfried gebrochen, ym nicht genugen losszen, sunder bysz jns closter nochgefolget; wie- wol vff die vndirweysung der bruder vnd des vaters gardiani, do- selbst nichts vnbillichs furgenomen, het aber vielleicht seinen willen vngesewmet kegen dem junge gesellen geubet, wu er der veter vnd der stelle nicht geschonet. Die sache dorvmb Balthasar Taucheritz den jungen gesellen also beweldiget, ist die, er hat eine gewisze gehabet zw seinen veterlichen gutteren gehorende, die jungher Balthasar ym gerne ab- gekaufft hett, vnd vff das, das er seinen getzwang vffm dorffe nicht wartend bedorfft, ist er jon die stad gewichen, vormeynende, sich des kauffs also zuschwtzen, den solt er die wisze von seinen veter- lichen guttern durch den kauff haben gesvndert, weren dieselben seine angefallene gutter vahst geringert wurden, yedoch so js Bal- tasar gefellig gewest, hett er jm seine gutter alle zugleich vor- kauffen wollen. Vnnd so sich Taucheritz besunnen, das er vnbillich gehandelt, ist er aus der stat entwichen vnd kurtz hernoch zum ersten Gers- dorffen zw Rudelsdorff vnd einen Rackel, zum andern Cristoffen Hobergen auf der Sleszien, Talkenberg vffm Dieben, vnd den von der Steinkirchen an den rath geschickt; vnd bietenn losszen ym seine tat zuuorkyeszen, es wer in vnbedocht, ane uorsatz vnd ym tzorn geschehen; is solt furthyn wol uorbleyben etc. Aber gleich- wol die ersten haben diszen freuel in einem schimpff werffen wol- len, vnd angehenget, so sich ein rat beduncken liesz, Taucheritz het so grosz gefreuelt, erboet er sich vff denn amptmann land vnd stete das zu erkennen. Is hat aber ein rath noch der billikeit diszen freuel grosz geacht vnd viel dorjnnen bedocht, vnd antwort zu geben auffgeschlagen, sich weiter dormit zu bekummern, wie sye sich kegen Taucheritz halden solden, den solt is dohyn komen, das Taucheritz diszer seiner torst alsbald vnd lind vorkoren wurde, wolde gar schire ein ander lantsessze dergleichen uorsuchen, vnd wolde zum letzten den weg begreiffen, das dieselben lantsesszen ane forcht inn der stat noch jrem gefallen die mitburger vbirhomutten, vnd auch nyemands friede yn seinem hausze haben wurde, das wer ein rath gar vngewonet etc. Czum drietten ist vor dye eldsten komen der wolgeborne Nickel purggrave von Dona vffm Greffenstein, vnd neben seinen gnaden Balthasars Taucheritz bruder vnd dermoszen wie oben ann den 9. gewisze, wiesenland. 23. zuuorkyeszen, zu verzeihen. 32. torst, frevel.
18 13b entwichen. Es hat aber Baltasar Taucheritz an solchem freuel, das er dem wirt in seinem abweszen, seinen hawsfried gebrochen, ym nicht genugen losszen, sunder bysz jns closter nochgefolget; wie- wol vff die vndirweysung der bruder vnd des vaters gardiani, do- selbst nichts vnbillichs furgenomen, het aber vielleicht seinen willen vngesewmet kegen dem junge gesellen geubet, wu er der veter vnd der stelle nicht geschonet. Die sache dorvmb Balthasar Taucheritz den jungen gesellen also beweldiget, ist die, er hat eine gewisze gehabet zw seinen veterlichen gutteren gehorende, die jungher Balthasar ym gerne ab- gekaufft hett, vnd vff das, das er seinen getzwang vffm dorffe nicht wartend bedorfft, ist er jon die stad gewichen, vormeynende, sich des kauffs also zuschwtzen, den solt er die wisze von seinen veter- lichen guttern durch den kauff haben gesvndert, weren dieselben seine angefallene gutter vahst geringert wurden, yedoch so js Bal- tasar gefellig gewest, hett er jm seine gutter alle zugleich vor- kauffen wollen. Vnnd so sich Taucheritz besunnen, das er vnbillich gehandelt, ist er aus der stat entwichen vnd kurtz hernoch zum ersten Gers- dorffen zw Rudelsdorff vnd einen Rackel, zum andern Cristoffen Hobergen auf der Sleszien, Talkenberg vffm Dieben, vnd den von der Steinkirchen an den rath geschickt; vnd bietenn losszen ym seine tat zuuorkyeszen, es wer in vnbedocht, ane uorsatz vnd ym tzorn geschehen; is solt furthyn wol uorbleyben etc. Aber gleich- wol die ersten haben diszen freuel in einem schimpff werffen wol- len, vnd angehenget, so sich ein rat beduncken liesz, Taucheritz het so grosz gefreuelt, erboet er sich vff denn amptmann land vnd stete das zu erkennen. Is hat aber ein rath noch der billikeit diszen freuel grosz geacht vnd viel dorjnnen bedocht, vnd antwort zu geben auffgeschlagen, sich weiter dormit zu bekummern, wie sye sich kegen Taucheritz halden solden, den solt is dohyn komen, das Taucheritz diszer seiner torst alsbald vnd lind vorkoren wurde, wolde gar schire ein ander lantsessze dergleichen uorsuchen, vnd wolde zum letzten den weg begreiffen, das dieselben lantsesszen ane forcht inn der stat noch jrem gefallen die mitburger vbirhomutten, vnd auch nyemands friede yn seinem hausze haben wurde, das wer ein rath gar vngewonet etc. Czum drietten ist vor dye eldsten komen der wolgeborne Nickel purggrave von Dona vffm Greffenstein, vnd neben seinen gnaden Balthasars Taucheritz bruder vnd dermoszen wie oben ann den 9. gewisze, wiesenland. 23. zuuorkyeszen, zu verzeihen. 32. torst, frevel.
Strana 19
19 eldsten begeret vnd gebeten. Ist jnen der handel des Taucheritz mit grosszer beschwerung noch der lenge vortzelet worden; vnnd dieweile dysze sache an den rath gelanget, wolde inen nicht fugen 14 hinder demselben antwort zw geben. Sie wolden aber seiner gna- 5 den beger, bey dem rath ym besten gedencken, vnd forderen gerne helffen, also wu yemands von wegen Taucheritz an den rath wer- ben wurde, wurde er ane zweivel ein solch antwort erlangen, doran sein gnade vormercken wurde, das ein rat etwas seiner gnaden zu gefallen gethan hette. Ist bald hirnoch Baltasar's Taucheritz bruder mit Gersdorffen von Rudelsdorff vor den rat komen, vnd von wegen seines bruders gebeten, ym denn freuel zuuorkyeszen. Ist ym geantwort, das ein rat wolde ansehen seine bethe vnd seiner frunde, vnd sundirlichen den von Dona, dye er den seinem bruder zu gut gemuhet vnd 15 wolt seinem bruder den begangenen freuel vff diztmol uorkyeszen, solt sich aber furtan solchs enthalten, den ein rat mochts nicht er- leyden. Also hat sein bruder grosz gedancket, er wolde auch jnen dohyn weiszen das gelasszen wurde, vnd wolde jnn guter nackt- barschafft mit der stat leben etc. Actum sabbato post inventionem 20 sancti crucis als post cantate anno ut supra die Floriani. Wie Matthias Axt, einen kopff angesprochen hat, der vonn dem wolgebornen herren Nickel purggraven von Dona vffm Greffenstein, meister Jeorgen goltschmiden zw besszeren, hirein gesandt ist worden. So Matthias Axt vngeferlichen bey meisters Jeorgen arbeitladen vff mondtag noch cantate anno ut supra furuber gegangen, hat er vffm tischlein einen silbernen becher stehn gesehen, vnd so er den- selben noch der grosz vnd form eigentlicher angesehen, hat jnn be- 14b duncken wollen, es were sein becher, der ym vff der strosze noch 30 Franckfurt vff Margarethe mit anderm genomen wer worden, vnd denn goltschmids gesellen das gemerckt vnd gewicht angesaget. Wie er solt vnden vorlott sein, das sych denn also gehaldenn. Vnd acht vnd XL lot schwer wug. So er aber gewegen, ist ein lot mehr befunden. Ist also Matthias Axt vor die eldsten komen, disze 35 ding angesaget, vnd rath gebeten, wie er sich dorjnnen halten sol- let, das er das seine bekomen mocht. Ist ym geantwort: er solde vorsichtig sein, vff das dem rathe, gemeiner stat vnd ym selbs, nicht schimpff noch schade daraus ent- stunnd, wuste er vorwar, das er sein were, so solt er denselben 40 mit gericht hemmen, als den geschehen etc. 10 25 28. eigentlicher, genauer. 31. gemerckt, merkmale. 32. vorlott, verlöthet. 3 *
19 eldsten begeret vnd gebeten. Ist jnen der handel des Taucheritz mit grosszer beschwerung noch der lenge vortzelet worden; vnnd dieweile dysze sache an den rath gelanget, wolde inen nicht fugen 14 hinder demselben antwort zw geben. Sie wolden aber seiner gna- 5 den beger, bey dem rath ym besten gedencken, vnd forderen gerne helffen, also wu yemands von wegen Taucheritz an den rath wer- ben wurde, wurde er ane zweivel ein solch antwort erlangen, doran sein gnade vormercken wurde, das ein rat etwas seiner gnaden zu gefallen gethan hette. Ist bald hirnoch Baltasar's Taucheritz bruder mit Gersdorffen von Rudelsdorff vor den rat komen, vnd von wegen seines bruders gebeten, ym denn freuel zuuorkyeszen. Ist ym geantwort, das ein rat wolde ansehen seine bethe vnd seiner frunde, vnd sundirlichen den von Dona, dye er den seinem bruder zu gut gemuhet vnd 15 wolt seinem bruder den begangenen freuel vff diztmol uorkyeszen, solt sich aber furtan solchs enthalten, den ein rat mochts nicht er- leyden. Also hat sein bruder grosz gedancket, er wolde auch jnen dohyn weiszen das gelasszen wurde, vnd wolde jnn guter nackt- barschafft mit der stat leben etc. Actum sabbato post inventionem 20 sancti crucis als post cantate anno ut supra die Floriani. Wie Matthias Axt, einen kopff angesprochen hat, der vonn dem wolgebornen herren Nickel purggraven von Dona vffm Greffenstein, meister Jeorgen goltschmiden zw besszeren, hirein gesandt ist worden. So Matthias Axt vngeferlichen bey meisters Jeorgen arbeitladen vff mondtag noch cantate anno ut supra furuber gegangen, hat er vffm tischlein einen silbernen becher stehn gesehen, vnd so er den- selben noch der grosz vnd form eigentlicher angesehen, hat jnn be- 14b duncken wollen, es were sein becher, der ym vff der strosze noch 30 Franckfurt vff Margarethe mit anderm genomen wer worden, vnd denn goltschmids gesellen das gemerckt vnd gewicht angesaget. Wie er solt vnden vorlott sein, das sych denn also gehaldenn. Vnd acht vnd XL lot schwer wug. So er aber gewegen, ist ein lot mehr befunden. Ist also Matthias Axt vor die eldsten komen, disze 35 ding angesaget, vnd rath gebeten, wie er sich dorjnnen halten sol- let, das er das seine bekomen mocht. Ist ym geantwort: er solde vorsichtig sein, vff das dem rathe, gemeiner stat vnd ym selbs, nicht schimpff noch schade daraus ent- stunnd, wuste er vorwar, das er sein were, so solt er denselben 40 mit gericht hemmen, als den geschehen etc. 10 25 28. eigentlicher, genauer. 31. gemerckt, merkmale. 32. vorlott, verlöthet. 3 *
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20 Vnd so sich ein rath des weiter hat wollenn erkunden, ist ge- schickt worden noch einem tuchmecher, Paul Voite genant, von wel- chem der becher solt in kauffweisz an Matthias Axt komen sein, der den starck darubir gehalden, es wer der kopf nicht, den er Matthias Axt vorkaufft hett. Ist auch geschickt worden noch mei- ster Wolfgang goltschmiden, vff welchen sich Matthias Axt berufft vnd gezcogen, der vielleicht zur zceit etwas doran gebessert, welcher den gesaget, er wer ym sehr gleich, aber das er bey seinen trawen reden solt, es wer derselbe, kent er nicht gethun. Sonabents noch inventionem s. crucis ist der wolgeborne her 15 Nickel purggrave von Dona hirein vor die eldisten komen, vnd ge- claget, wie Matthias Axt widder die billikeit ym den kopf mit ge- richt gekommert, so er doch mit herren vnd viel fromen leuten beweiszen wolde, das yn dyszer becher mit seinem weib einkomen were etc. Vnd weiter gesaget, es were vor seine gnade kome, das man redet, Liborius Kitlitz solt ym den kopf geschanckt haben, Er bedorfft seines geschencks nichts. Man wurde mit der zceit wol erfaren, wu Matthias Axt becher der ym von Kitlitz ader Hen- richen Cragen genomen, hinkomen were. Also haben die eldisten Matthias Axen dohin geweist, er wolle vmb glimpfs willen seine gnade vorwisszen, vnd nicht anders sagen, den der becher wer seiner gnaden, wiewol noch der gestalt vnd aussagung des goltschmids vnd seines gesinds, ynn bedaucht hett er wer sein gewest. Ist also sein gnade gebeten dorbey zu lasszen, wiewol er das gerucht hochangezcogen, das den von seiner gnaden zugesaget, vnd dorvff hingeleget. Dorbey seint gewest Girsdorff zu Rudelsdorff vnd Girsdorff zw Taucheritz. Geschehen sabbato post inventionem crucis, als post cantate anno etc. ut supra. Es hat auch Nickel von Dona begeret, das dye vorwisszung mundlichen von Matthias Axten in seiner gnaden kegenwertikeit geschehen mochte, den es were die geschichte gantz lautbar vffm lande worden. Wie den muglich, so die vonn der ritterschafft den tag, do der becher angesprochen, hinnen gewest sein; hat also Bernhardinus Meltzer an stat Matthias Axen dye vorwysszung ge- redt, vnd Matthias Axt die bewilliget etc. 15b Wie Rackewitz Heintzen von Redern eydem, aus der stad entgangen. So vff den achten tag des heiligen warleichnams, also doners- tag noch Bonifacij, Nicolaus Rackewitz, Heintzen von Redern eyden, vielleicht vff vortrawen Bartell Wentzers seines schwogers hirein 7. gezcogen, bezogen. 8. trawen, treue. 23. bedaucht, bedacht. 36. eydem, eidam.
20 Vnd so sich ein rath des weiter hat wollenn erkunden, ist ge- schickt worden noch einem tuchmecher, Paul Voite genant, von wel- chem der becher solt in kauffweisz an Matthias Axt komen sein, der den starck darubir gehalden, es wer der kopf nicht, den er Matthias Axt vorkaufft hett. Ist auch geschickt worden noch mei- ster Wolfgang goltschmiden, vff welchen sich Matthias Axt berufft vnd gezcogen, der vielleicht zur zceit etwas doran gebessert, welcher den gesaget, er wer ym sehr gleich, aber das er bey seinen trawen reden solt, es wer derselbe, kent er nicht gethun. Sonabents noch inventionem s. crucis ist der wolgeborne her 15 Nickel purggrave von Dona hirein vor die eldisten komen, vnd ge- claget, wie Matthias Axt widder die billikeit ym den kopf mit ge- richt gekommert, so er doch mit herren vnd viel fromen leuten beweiszen wolde, das yn dyszer becher mit seinem weib einkomen were etc. Vnd weiter gesaget, es were vor seine gnade kome, das man redet, Liborius Kitlitz solt ym den kopf geschanckt haben, Er bedorfft seines geschencks nichts. Man wurde mit der zceit wol erfaren, wu Matthias Axt becher der ym von Kitlitz ader Hen- richen Cragen genomen, hinkomen were. Also haben die eldisten Matthias Axen dohin geweist, er wolle vmb glimpfs willen seine gnade vorwisszen, vnd nicht anders sagen, den der becher wer seiner gnaden, wiewol noch der gestalt vnd aussagung des goltschmids vnd seines gesinds, ynn bedaucht hett er wer sein gewest. Ist also sein gnade gebeten dorbey zu lasszen, wiewol er das gerucht hochangezcogen, das den von seiner gnaden zugesaget, vnd dorvff hingeleget. Dorbey seint gewest Girsdorff zu Rudelsdorff vnd Girsdorff zw Taucheritz. Geschehen sabbato post inventionem crucis, als post cantate anno etc. ut supra. Es hat auch Nickel von Dona begeret, das dye vorwisszung mundlichen von Matthias Axten in seiner gnaden kegenwertikeit geschehen mochte, den es were die geschichte gantz lautbar vffm lande worden. Wie den muglich, so die vonn der ritterschafft den tag, do der becher angesprochen, hinnen gewest sein; hat also Bernhardinus Meltzer an stat Matthias Axen dye vorwysszung ge- redt, vnd Matthias Axt die bewilliget etc. 15b Wie Rackewitz Heintzen von Redern eydem, aus der stad entgangen. So vff den achten tag des heiligen warleichnams, also doners- tag noch Bonifacij, Nicolaus Rackewitz, Heintzen von Redern eyden, vielleicht vff vortrawen Bartell Wentzers seines schwogers hirein 7. gezcogen, bezogen. 8. trawen, treue. 23. bedaucht, bedacht. 36. eydem, eidam.
Strana 21
2 ynn die stad komen, hat ym ein rathe nochtrachten losszen, so er beruchtiget, das er vor tzwehen adir dreien jaren vngeverlichen etliche pferde vnd andere ware, jnn Behmen gestolen vnd hie vmb vorkaufft hett, die hernochmols eines teils denen wider zu handen 5 komen, den er sye genomen het, wie den aussz etlichen briuen den vom Sagan vnd andern zugeschrieben, befunden wirt. Vnd so die eldisten noch dem richter geschickt, in des hawsze er gewest, das sie sich erkunden mochten, absz derselbe wer, der also mit der stroszbleckerey beruchtiget, hat der gerichter gesaget: 10 Es wer Wentzer bey ym jnn seinem hawsze, der wurd jnn vnge- zueiffelt wol kennen, vond so noch dem Nickel Wentzer inn geheime gesandt, hat er gesaget; er liesze sich wol beduncken, woruff das gieng, sein schwer mocht das wol durch andere weg furnemen, vnd ist also ausz richters hawsz gegangen, der meynung das er 15 wolde zu den eldisten vff das rathhawsze gehen. Vnd wiewol Warnhoffer ynen vormanet, er solde sich noch pilicht seines eides, kegen dem rathe treulicher yn diszem falle, den kegen seinen swager, vorhalden, vnd ansehen wie es ym er- gangen were; hat sich aber Wentzer des nicht gehalden, sunder so 20 er vndir den lewben einen frunden Hans Wolff genant zu burgen diser gestalt gegeben, das er zwuschen der zceit vnd michaelis 16 nehst kunfftig vorkeuffen vnd die stad entreumen, das jm doch hirnochmals aus etlichen vrsachen, besunder das ein rat besorget, er mocht ein junger Jeorg Canitz werden, vorkoren ist worden ein 25 beschwer, vnd den gebeten; so er fur seine hawsz furuber gieng, solde seinem weibe einrawmen, das sie den gast, den sie jm hawsze het, hiessze jhe ehr jhe besszer ausz der stad gehen, vnd so ob- gemelter N. Rackelwitze disze mehr vorstanden, ist er zum thor auszgegangen vnd dorvon komen. Vnd so die diener ynn jns Wen- 30 tzers hawsz gesucht, ist zu lange geharret. So aber ein rath ynn kunde komen, das er durch die tzwene gewarnet, hat er sie beyde annemen vnd gefenglichen setzen los- szenn. N. Wentzern ynn Reichenbacher thurm, den andern jnn sanct Nicklesz thurm. Actum ipso ut supra. Wie Cristoff von Cotwus zur Senitz vnd Caspar sein bru- der zu Ulersdorff, gesessen, gefenglichen einbrocht vnd mit dem schwert gericht sein worden. Mondtag zw nacht noch Vdalrici anno ut supra so Heinrich Kragen ein vormerter strosszenrauber zw Vlirsdorff vorkunthschafft, 35 40 10. stroszbleckerey, strassenräuberei. 27. einrawmen, einraunen, ins ohr zuflüstern. 29. mehr, mähre, nachricht.
2 ynn die stad komen, hat ym ein rathe nochtrachten losszen, so er beruchtiget, das er vor tzwehen adir dreien jaren vngeverlichen etliche pferde vnd andere ware, jnn Behmen gestolen vnd hie vmb vorkaufft hett, die hernochmols eines teils denen wider zu handen 5 komen, den er sye genomen het, wie den aussz etlichen briuen den vom Sagan vnd andern zugeschrieben, befunden wirt. Vnd so die eldisten noch dem richter geschickt, in des hawsze er gewest, das sie sich erkunden mochten, absz derselbe wer, der also mit der stroszbleckerey beruchtiget, hat der gerichter gesaget: 10 Es wer Wentzer bey ym jnn seinem hawsze, der wurd jnn vnge- zueiffelt wol kennen, vond so noch dem Nickel Wentzer inn geheime gesandt, hat er gesaget; er liesze sich wol beduncken, woruff das gieng, sein schwer mocht das wol durch andere weg furnemen, vnd ist also ausz richters hawsz gegangen, der meynung das er 15 wolde zu den eldisten vff das rathhawsze gehen. Vnd wiewol Warnhoffer ynen vormanet, er solde sich noch pilicht seines eides, kegen dem rathe treulicher yn diszem falle, den kegen seinen swager, vorhalden, vnd ansehen wie es ym er- gangen were; hat sich aber Wentzer des nicht gehalden, sunder so 20 er vndir den lewben einen frunden Hans Wolff genant zu burgen diser gestalt gegeben, das er zwuschen der zceit vnd michaelis 16 nehst kunfftig vorkeuffen vnd die stad entreumen, das jm doch hirnochmals aus etlichen vrsachen, besunder das ein rat besorget, er mocht ein junger Jeorg Canitz werden, vorkoren ist worden ein 25 beschwer, vnd den gebeten; so er fur seine hawsz furuber gieng, solde seinem weibe einrawmen, das sie den gast, den sie jm hawsze het, hiessze jhe ehr jhe besszer ausz der stad gehen, vnd so ob- gemelter N. Rackelwitze disze mehr vorstanden, ist er zum thor auszgegangen vnd dorvon komen. Vnd so die diener ynn jns Wen- 30 tzers hawsz gesucht, ist zu lange geharret. So aber ein rath ynn kunde komen, das er durch die tzwene gewarnet, hat er sie beyde annemen vnd gefenglichen setzen los- szenn. N. Wentzern ynn Reichenbacher thurm, den andern jnn sanct Nicklesz thurm. Actum ipso ut supra. Wie Cristoff von Cotwus zur Senitz vnd Caspar sein bru- der zu Ulersdorff, gesessen, gefenglichen einbrocht vnd mit dem schwert gericht sein worden. Mondtag zw nacht noch Vdalrici anno ut supra so Heinrich Kragen ein vormerter strosszenrauber zw Vlirsdorff vorkunthschafft, 35 40 10. stroszbleckerey, strassenräuberei. 27. einrawmen, einraunen, ins ohr zuflüstern. 29. mehr, mähre, nachricht.
Strana 22
22 hat ein rath XL pferde, mit xxx trabanten vff einen wagen gesatzt, neben hern Baltzern Kirchoffen, noch thur schliesszen ausgeschickt vnd vff gnanten Heinrichen vnd vff den wirt Casparn von Cotwusszen doselbst einzufallen vorschaffet. So aber vff den morgen die reys- sygen ane dye fuszknecht, welche vmb kurtzwillen der nacht, nicht haben mogen gefolgen, zu Ulirsdorff eingefallen; ist Henriche, vnder einer zuriesszen schupfen gelegen, vnd so er vielleicht durch yeman- 16b des gewarnet, ader von dem gethumell der pferde, ader durch das peylen eines hundis, den er bey sich gehabt, als man redt, vnd die gebawern, so mit einbrocht, bekant, erwachet, ist er jnn einem hemde entworden. Die cleider vnd sein haben die diener hirein mit genomen. Sein in diszem einfallen mit einbrocht worden der wirt, des die schupffe vnd schawne gewest dorvndir Henrich die nacht ge- legen, Caspar Tellir, gnant Hansz Endresz, beyde zu Ulirsdorff ge- sesszen hern Nickeln von Donaw vffm Greffensteyn arme lewte. Vnd noch einer, Simon gnant, Caspar Cotwitz diener. So aber Caspar Cotwitz zw Bulendorff gewest, sein die ausge- schickten denselben zw suchen dwzu gezcogen vnd vndirwegen einen Merten Keszer gnant Henrichs Kragens diener, auch Casparn Cotwitzen begrieffen, vnd semptlich angenomen vnd hirein gefangen gebrocht. Es ist auch George von Gersdorff zw Wetzewalde jnn diszem einfallen zw Ulirsdorff begrieffen vnd mit einbrocht worden. Vnd Nickel von Weigisdorff zw Reibersdorff gesessen, die zceit des von Donaw diener mit gelubden bestrickt, sich vff sontag folgende zu gestellen. Vnd vielleicht dorvmb angenomen vnd bestrieckt, das Heinrich vffn mittag eine molzceit vffm houe zw Ulirsdorff bestalt, vnd die, so sie itzt dohin komen, solden vielleicht seine geste ge- west sein. Vff dieselbe nacht ist her Simon Hockener mit XL fuszknechten vnd wenig pferden zur Senitz vff Cristoffen Cotwitzen vnd etliche seine gebauern einzufallen auch abgefertiget, vnd so sie mit dem morgen gen der Senitz komen, haben sie Cristoffen von Cotwitzen, der von seinem hoffe gegangen, gefenglichen angenomen, seinen krethschmer, vnd etliche hamerlewte neben ym vnd gefangen hir- ein brocht. Vnd so sie auch vff etliche gebawer in dem andern dorffe ny- dewig Senitz, haben greiffen sollen, sein sie von einem schuesz 5. kurtzwillen, wegen der kürze. 7. schupfen, schuppen. 8. gethumell, ge- tümmel, geräusch. 9. peylen, bellen. 44. schawne, scheune. 15. Endresz, An- dreas. 36. krethschmer, gastwirth, schenke. 38. nydewig, unterhalb. 17
22 hat ein rath XL pferde, mit xxx trabanten vff einen wagen gesatzt, neben hern Baltzern Kirchoffen, noch thur schliesszen ausgeschickt vnd vff gnanten Heinrichen vnd vff den wirt Casparn von Cotwusszen doselbst einzufallen vorschaffet. So aber vff den morgen die reys- sygen ane dye fuszknecht, welche vmb kurtzwillen der nacht, nicht haben mogen gefolgen, zu Ulirsdorff eingefallen; ist Henriche, vnder einer zuriesszen schupfen gelegen, vnd so er vielleicht durch yeman- 16b des gewarnet, ader von dem gethumell der pferde, ader durch das peylen eines hundis, den er bey sich gehabt, als man redt, vnd die gebawern, so mit einbrocht, bekant, erwachet, ist er jnn einem hemde entworden. Die cleider vnd sein haben die diener hirein mit genomen. Sein in diszem einfallen mit einbrocht worden der wirt, des die schupffe vnd schawne gewest dorvndir Henrich die nacht ge- legen, Caspar Tellir, gnant Hansz Endresz, beyde zu Ulirsdorff ge- sesszen hern Nickeln von Donaw vffm Greffensteyn arme lewte. Vnd noch einer, Simon gnant, Caspar Cotwitz diener. So aber Caspar Cotwitz zw Bulendorff gewest, sein die ausge- schickten denselben zw suchen dwzu gezcogen vnd vndirwegen einen Merten Keszer gnant Henrichs Kragens diener, auch Casparn Cotwitzen begrieffen, vnd semptlich angenomen vnd hirein gefangen gebrocht. Es ist auch George von Gersdorff zw Wetzewalde jnn diszem einfallen zw Ulirsdorff begrieffen vnd mit einbrocht worden. Vnd Nickel von Weigisdorff zw Reibersdorff gesessen, die zceit des von Donaw diener mit gelubden bestrickt, sich vff sontag folgende zu gestellen. Vnd vielleicht dorvmb angenomen vnd bestrieckt, das Heinrich vffn mittag eine molzceit vffm houe zw Ulirsdorff bestalt, vnd die, so sie itzt dohin komen, solden vielleicht seine geste ge- west sein. Vff dieselbe nacht ist her Simon Hockener mit XL fuszknechten vnd wenig pferden zur Senitz vff Cristoffen Cotwitzen vnd etliche seine gebauern einzufallen auch abgefertiget, vnd so sie mit dem morgen gen der Senitz komen, haben sie Cristoffen von Cotwitzen, der von seinem hoffe gegangen, gefenglichen angenomen, seinen krethschmer, vnd etliche hamerlewte neben ym vnd gefangen hir- ein brocht. Vnd so sie auch vff etliche gebawer in dem andern dorffe ny- dewig Senitz, haben greiffen sollen, sein sie von einem schuesz 5. kurtzwillen, wegen der kürze. 7. schupfen, schuppen. 8. gethumell, ge- tümmel, geräusch. 9. peylen, bellen. 44. schawne, scheune. 15. Endresz, An- dreas. 36. krethschmer, gastwirth, schenke. 38. nydewig, unterhalb. 17
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23 einer puchsszen zu Senitz von dem puchsmeister geschehn gwarnet vnd also doruon komen. So sie von beiden seiten hirein gebrocht, vnd von den eldsten jnn der guete, vmb jre miszhandelung, vnd sunderlichen die tzwehn 5 Cotwitzer vmb die nohme, so vnlangst bey der Birckenbrucken ge- schehen, gefraget, sein sie alle gefenglichen gesatzt worden. Ist vff denselben tag vnd stunde, so sie hirein gefenglichen gefurt, der wolgeborne her Nickel von Donaw vffm Grefensteyn, alhye gewest vnd neben seiner gnaden die wolgebornen herrn 40 George von Schelnberg vnd Diszlaw von der Leipe, vnd so sie disze ding gesehen, sein sie vor die eldsten herrn komen vnd disze meynug, wie folget, durch hern Diszlaen antragen losszen. Sie hetten gesehen, wie das etliche rittermessige leute hirein gefenglichen gefurt, die den aus des von Donaw gerichten, die 15 rechten an jme vnersucht, mit gewaldiger tate genomen weren, dieweile den itzt genanter von Donaw der chrone zw Behmen zw- sampt seiner ritterschafft eingeleibet, werde jr ansuchen vnd frunt- lich begere, sie wolden dieselben her Nickeln von Donaw, adir ir jn 17b chrone zw Behmen, herrn Lewen, die zceit zw Praga obirster burg- 20 graue ane beschwerung vbirantworten, angesehn das ynen auch einem yedem, der zw jnen zwspruche hett, von her Nickeln vnd den hern der chron, rechts genuglichen geholffen vnd gestatt wurde. Doruff die eldisten geantwort vnd vorzcalt haben, die beschwe- rung, die sie lange zceit von den strossenbeschediger vnd jren for- 25 derer erlieden, vnd wie mergliche nohme vnlangst bey der Bircken- brucken geschehen etc., douon sie besorg hetten, wu sie solchen schedlichen leuten nicht sollen nochtrachten, das die strossze von jnen also belegt, das auch gemeiner handel, gemeinem lande zw vnuorwinthlichem schaden, gantz nochgelosszen wurde, vnd wu dem 30 also, musten sie vorderben, derhalben aus not, das dye iren avff der strossze vielmols geplackt, vnd gemeinem nutz der strosszen vnd hendel zw guet, auch ausz krafft irer privilegien, konigl. mund- licher comission, vnd sunderlichen vff das schreiben ko. mt. jn Polan, in welcher die ko. mt. zu Polan an jren cleinoten vnd jre 35 vnddirthane an silber vnd seidengewant merglichen vff etliche tau- sent gulden beschediget vnd mit hitziger begire geschrieben, durch vnsere spehe, wer die thetir, jre behauser vnd forderer gewest zw erkunden, vff solche strossenrewbir vnd jre forderer zugreiffen beweget etc., vnd gebeten s. g. wolde sie in diszem nicht vor- 37. spehe, beobachtung. 39. jn diszem nicht vormercken, in diesem falle nicht übel nehmen.
23 einer puchsszen zu Senitz von dem puchsmeister geschehn gwarnet vnd also doruon komen. So sie von beiden seiten hirein gebrocht, vnd von den eldsten jnn der guete, vmb jre miszhandelung, vnd sunderlichen die tzwehn 5 Cotwitzer vmb die nohme, so vnlangst bey der Birckenbrucken ge- schehen, gefraget, sein sie alle gefenglichen gesatzt worden. Ist vff denselben tag vnd stunde, so sie hirein gefenglichen gefurt, der wolgeborne her Nickel von Donaw vffm Grefensteyn, alhye gewest vnd neben seiner gnaden die wolgebornen herrn 40 George von Schelnberg vnd Diszlaw von der Leipe, vnd so sie disze ding gesehen, sein sie vor die eldsten herrn komen vnd disze meynug, wie folget, durch hern Diszlaen antragen losszen. Sie hetten gesehen, wie das etliche rittermessige leute hirein gefenglichen gefurt, die den aus des von Donaw gerichten, die 15 rechten an jme vnersucht, mit gewaldiger tate genomen weren, dieweile den itzt genanter von Donaw der chrone zw Behmen zw- sampt seiner ritterschafft eingeleibet, werde jr ansuchen vnd frunt- lich begere, sie wolden dieselben her Nickeln von Donaw, adir ir jn 17b chrone zw Behmen, herrn Lewen, die zceit zw Praga obirster burg- 20 graue ane beschwerung vbirantworten, angesehn das ynen auch einem yedem, der zw jnen zwspruche hett, von her Nickeln vnd den hern der chron, rechts genuglichen geholffen vnd gestatt wurde. Doruff die eldisten geantwort vnd vorzcalt haben, die beschwe- rung, die sie lange zceit von den strossenbeschediger vnd jren for- 25 derer erlieden, vnd wie mergliche nohme vnlangst bey der Bircken- brucken geschehen etc., douon sie besorg hetten, wu sie solchen schedlichen leuten nicht sollen nochtrachten, das die strossze von jnen also belegt, das auch gemeiner handel, gemeinem lande zw vnuorwinthlichem schaden, gantz nochgelosszen wurde, vnd wu dem 30 also, musten sie vorderben, derhalben aus not, das dye iren avff der strossze vielmols geplackt, vnd gemeinem nutz der strosszen vnd hendel zw guet, auch ausz krafft irer privilegien, konigl. mund- licher comission, vnd sunderlichen vff das schreiben ko. mt. jn Polan, in welcher die ko. mt. zu Polan an jren cleinoten vnd jre 35 vnddirthane an silber vnd seidengewant merglichen vff etliche tau- sent gulden beschediget vnd mit hitziger begire geschrieben, durch vnsere spehe, wer die thetir, jre behauser vnd forderer gewest zw erkunden, vff solche strossenrewbir vnd jre forderer zugreiffen beweget etc., vnd gebeten s. g. wolde sie in diszem nicht vor- 37. spehe, beobachtung. 39. jn diszem nicht vormercken, in diesem falle nicht übel nehmen.
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24 18b mercken, dieweile aber soleh einfallen mit gemeinem rath geschehen, wolde jn nicht fugen, die gefangenenn yemandes an wissen des rats zu uberantworten, sie wolden dennoch jres ansynnes gen einem rath eindechtig sein, vnd s. g. jnn kurtz eine schriefftliche adir mundliche antwort geben. Vff freitag schirst folgende am abent Margarethe der heiligen junckfrawen, sein Cristoff vnd Caspar von Cotwitz gebrudir ausge- 18 furt, beschrieen, wie das sie diejhenigen, so vff konig. strossze ge- raubet, gehauset, mit essen vnd trincken vnd anderm gefordert, der vonn Lemberg feinde geherbrigeten vnd vor dem Reichen- 10 bachischen thor, Caspar noch mithternacht vnd zuuor Cristoff noch mittemtag kniende vnd zuletzt, mit dem schwert gericht worden. Sondtag noch Margarethe jst her Nickel von Donaw, vnd Nickel von Gersdorff zu Hennersdorf gesessen, vor die eldisten herrn ko- men, vnd haben Nickel von Weigisdorff zw Reybersdorff gesessen, 15 seinen gelubden noch, gestalt, mit anhander bethe inn seiner be- strickung, vnd Georgen von Gerssdorff seines gefengnus loszzuzcelen; das den vff seiner gnaden bethe vnd wolgefallen also geschehen. Haben globet bey treuen vnd ehren solchs kegen gemeiner stad vnd suesten gen nymands nymmehrmehr, noch mit worten noch 20 wercken zu gedencken, wie den weiter jm stadbuch vorzceichent. Dinstag noch diuisionis apostolorum, sein etliche hamerleute, so mit Cristoffen Cotwitzenn einkomen, Hans Endres vnd Caspar Tellir von Vlirsdorff, jn welches schawne Heinrich die nacht gele- gen, die mit Casparn Cotwitzen gefangen, so sie burgen gesatzt, 25 ires gefengnis entlediget worden. Donerstag hirnoch, hat der hewptman des Buntzlischen kreyssz geschrieben, wie ynn der wolgeborne Nickel von Dona ambts halben het angelanget, an einen rath von wegen der gefangen zu schrei- ben, vnd begeret, man wolde sich an denselben, ab sie auch schul� 30 dig, nicht zuvoreilen etc. vnd vahst vff disze meynung wie oben durch herrn Diszlaen furgetragen. Ist ym eine kurtze antwort ge- geben, das sie sein schreiben, an die so zu den reten gehoren, der eins teils auszheymisch vnd mit krangheit beladen, tragen wol- den, vnd als den mit eigener bothschafft weiter sich mit antwort 35 vornemen losszen. Abir hirnochmols vngeferlichen sonabent noch ad vincla Petri jst jm vff rath herrn Nickeln von Donaw, bey wel- chen her Michel Swartz newelicher zceit douor gewest war, eine volkomene antwort diszer meynung gegeben. 5 3. ansynnes, ansinnens. 4. eindechtig, gedenken. 6. schirst, nächst. 40. Lem- berg, Löwenberg. 16. anhander, anhangender, beigefügter. 20. suesten, sonst. 28. ambts halben, von amts wegen. 31. voreilen, übereilen. 34. auszheymisch, verreist.
24 18b mercken, dieweile aber soleh einfallen mit gemeinem rath geschehen, wolde jn nicht fugen, die gefangenenn yemandes an wissen des rats zu uberantworten, sie wolden dennoch jres ansynnes gen einem rath eindechtig sein, vnd s. g. jnn kurtz eine schriefftliche adir mundliche antwort geben. Vff freitag schirst folgende am abent Margarethe der heiligen junckfrawen, sein Cristoff vnd Caspar von Cotwitz gebrudir ausge- 18 furt, beschrieen, wie das sie diejhenigen, so vff konig. strossze ge- raubet, gehauset, mit essen vnd trincken vnd anderm gefordert, der vonn Lemberg feinde geherbrigeten vnd vor dem Reichen- 10 bachischen thor, Caspar noch mithternacht vnd zuuor Cristoff noch mittemtag kniende vnd zuletzt, mit dem schwert gericht worden. Sondtag noch Margarethe jst her Nickel von Donaw, vnd Nickel von Gersdorff zu Hennersdorf gesessen, vor die eldisten herrn ko- men, vnd haben Nickel von Weigisdorff zw Reybersdorff gesessen, 15 seinen gelubden noch, gestalt, mit anhander bethe inn seiner be- strickung, vnd Georgen von Gerssdorff seines gefengnus loszzuzcelen; das den vff seiner gnaden bethe vnd wolgefallen also geschehen. Haben globet bey treuen vnd ehren solchs kegen gemeiner stad vnd suesten gen nymands nymmehrmehr, noch mit worten noch 20 wercken zu gedencken, wie den weiter jm stadbuch vorzceichent. Dinstag noch diuisionis apostolorum, sein etliche hamerleute, so mit Cristoffen Cotwitzenn einkomen, Hans Endres vnd Caspar Tellir von Vlirsdorff, jn welches schawne Heinrich die nacht gele- gen, die mit Casparn Cotwitzen gefangen, so sie burgen gesatzt, 25 ires gefengnis entlediget worden. Donerstag hirnoch, hat der hewptman des Buntzlischen kreyssz geschrieben, wie ynn der wolgeborne Nickel von Dona ambts halben het angelanget, an einen rath von wegen der gefangen zu schrei- ben, vnd begeret, man wolde sich an denselben, ab sie auch schul� 30 dig, nicht zuvoreilen etc. vnd vahst vff disze meynung wie oben durch herrn Diszlaen furgetragen. Ist ym eine kurtze antwort ge- geben, das sie sein schreiben, an die so zu den reten gehoren, der eins teils auszheymisch vnd mit krangheit beladen, tragen wol- den, vnd als den mit eigener bothschafft weiter sich mit antwort 35 vornemen losszen. Abir hirnochmols vngeferlichen sonabent noch ad vincla Petri jst jm vff rath herrn Nickeln von Donaw, bey wel- chen her Michel Swartz newelicher zceit douor gewest war, eine volkomene antwort diszer meynung gegeben. 5 3. ansynnes, ansinnens. 4. eindechtig, gedenken. 6. schirst, nächst. 40. Lem- berg, Löwenberg. 16. anhander, anhangender, beigefügter. 20. suesten, sonst. 28. ambts halben, von amts wegen. 31. voreilen, übereilen. 34. auszheymisch, verreist.
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45 Das sie uff etliche strossenplecker vnd jre behawser jn des von Donaw gerichten, jnn Buntzlischen kreyssz gehorende, eingefal- len hetten, weren sie nicht in abrede, abir dennoch, so hetten sie die jhenigen so inn denselben gerichten gefenglichen angenomen, 5 uff begere vnd gefallen herren von Donaw widderwmb losgegeben, in vorhoffen itzt gedochter von Donaw wurde hirjnnen ein solche genuge haben, das sie anspruch derhalben nicht dorfften gewarten, vnd wie den disze meynung jn libro missiuarum weiter erstrackt vorzceichent ist. So abir zu derselbigen zceit der rechtfertung der von Cotwitz her Sigmundt von Wartenberg die zceit amptmann in der Slesien gewest vnd Boln von hertzogen Karln vor seine schulde eingenomen, hat er vff der widderreysz, vielleicht vff anregung der manschafft, so mit seinen g. gewest, die stadt alhye am abent Magdalene vmb- 15 zcogen, vnd die nacht zw Reichenbach vff dem wagen gelegen. Vnd so ein rath diszs erfaren, hat er an s. g. geschrieben, vnd die vrsachen dies vmbzcugs zw wissen gebeten. Ouch dorneben, s. g. wolde einen tag ernenen, wolde sie aussz irem mittel etliche 19 abfertigen, die s. g. ergangener hendel (derhalben s. g. jres be- 20 denckens die stat gemyeden) grundlichen vnddirrichtung theten; do- ruff s. g. tag gelegt, dornerstag ad vincula Petri. Mitwochen vor ad vincula Petri ist zur Lobaw ein tag gehal- den, das ein itzliche stad jre antzal pferd vff sie gesatzt, der stros- sen zu gut wie zuuor offt beschlossen, vnd oben am x. blat uor- 25 zceichent, mit sich aldo einbrengen solde. Vnd so sich alle sted dem beschliessz vnd vndirredung nach, mit iren pferden erzceiget, hat Michel Crolofft, von wegen der von der Sittaw geschickt, gesa- get, jr stadschreiber wer am mondtag vom tage spote heimkomen. So wer bey jnen nicht gewonlich am dinstage vff rothausze zu 30 gehen, das sich seine herren solchs hetten mogen vndirreden. Sie logen auch am ort des landes, wusten nicht wen sie jrer pferde bedorffen mochten, vnd wiewol dye von der Sittaw, dem das sie haben helffen raten vnd beschliessen, zw disem mal entkegen ge- handelt, so sein dennoch die anderen von steten mit jren anzcalen 35 pferde uff sie der strossze zw gut gesatzt, vnd aldo mit einbrocht, vff die strosen, dieselben zw schutzen, gerieten, vnd freitags vff den abent widder heimkomen. 10 8. weiter erstrackt, ausführlicher. 10. rechtfertung, hinrichtung. 26. be- schliessz, beschluss. 26. erzceiget, gezeigt. 4.
45 Das sie uff etliche strossenplecker vnd jre behawser jn des von Donaw gerichten, jnn Buntzlischen kreyssz gehorende, eingefal- len hetten, weren sie nicht in abrede, abir dennoch, so hetten sie die jhenigen so inn denselben gerichten gefenglichen angenomen, 5 uff begere vnd gefallen herren von Donaw widderwmb losgegeben, in vorhoffen itzt gedochter von Donaw wurde hirjnnen ein solche genuge haben, das sie anspruch derhalben nicht dorfften gewarten, vnd wie den disze meynung jn libro missiuarum weiter erstrackt vorzceichent ist. So abir zu derselbigen zceit der rechtfertung der von Cotwitz her Sigmundt von Wartenberg die zceit amptmann in der Slesien gewest vnd Boln von hertzogen Karln vor seine schulde eingenomen, hat er vff der widderreysz, vielleicht vff anregung der manschafft, so mit seinen g. gewest, die stadt alhye am abent Magdalene vmb- 15 zcogen, vnd die nacht zw Reichenbach vff dem wagen gelegen. Vnd so ein rath diszs erfaren, hat er an s. g. geschrieben, vnd die vrsachen dies vmbzcugs zw wissen gebeten. Ouch dorneben, s. g. wolde einen tag ernenen, wolde sie aussz irem mittel etliche 19 abfertigen, die s. g. ergangener hendel (derhalben s. g. jres be- 20 denckens die stat gemyeden) grundlichen vnddirrichtung theten; do- ruff s. g. tag gelegt, dornerstag ad vincula Petri. Mitwochen vor ad vincula Petri ist zur Lobaw ein tag gehal- den, das ein itzliche stad jre antzal pferd vff sie gesatzt, der stros- sen zu gut wie zuuor offt beschlossen, vnd oben am x. blat uor- 25 zceichent, mit sich aldo einbrengen solde. Vnd so sich alle sted dem beschliessz vnd vndirredung nach, mit iren pferden erzceiget, hat Michel Crolofft, von wegen der von der Sittaw geschickt, gesa- get, jr stadschreiber wer am mondtag vom tage spote heimkomen. So wer bey jnen nicht gewonlich am dinstage vff rothausze zu 30 gehen, das sich seine herren solchs hetten mogen vndirreden. Sie logen auch am ort des landes, wusten nicht wen sie jrer pferde bedorffen mochten, vnd wiewol dye von der Sittaw, dem das sie haben helffen raten vnd beschliessen, zw disem mal entkegen ge- handelt, so sein dennoch die anderen von steten mit jren anzcalen 35 pferde uff sie der strossze zw gut gesatzt, vnd aldo mit einbrocht, vff die strosen, dieselben zw schutzen, gerieten, vnd freitags vff den abent widder heimkomen. 10 8. weiter erstrackt, ausführlicher. 10. rechtfertung, hinrichtung. 26. be- schliessz, beschluss. 26. erzceiget, gezeigt. 4.
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26 Wie man sich solchs handels gegen dem herrn landuoit seinen gnaden entschuldiget hatt. Vnd so der tag zur Lobaw gehalden, ist magistro Joanni Hass, obirstadschreiber, gen Budissin zureiten mitgegeben, vnd seinen gnaden grundliche vnddirrichtung zuthun entpfolen, das den vff meynung, wie folget, also geschehen: Edelir, wolgeborner gnediger herre; so e. g. vff der widder- reisz aus der Slesien, die konigliche stad Gorlitz e. g. ambts vor- wante, vmbzcogen, haben sich vnsere herren vnd frunde des nicht wenig gewundert, vnd derhalben e. g. zuschreiben beweget, in vleis demutiglichen bittende, e. g. wolde jnen die vrsachen, worwmb disz geschehen, gnediglichen zuerkennen geben, vnd tag vnd zceit ernennen; wolden sie durch ire botschafft e. g. ergangene hendel, derwegen e. g. ires bedenckens, vielleicht die stad vff diszs mal gemyeden, grundlichen vnddirrichten losszen. Dysze meynung an seine g. geschrieben, ist clerlicher in libro missiuarum uorzceichent. Doruff den e. g. inen disze antwort gegeben: Mein dinst vnd gunstigen willen; ersamen, weisen, guete frund. Ewer schreiben an mich jungst gethan, habe ich zw guetirmasze seines inhaldts vorleszen, vnd gebe euch doruff zuerkennen, das ich auff der widerreysze aus Slesien die konigliche stad vmbzcogen, vnd zw Reichenbach vbirnacht gelegen, wes mich dorzw vorursacht, vnd ichs billich bedencken sal, habt ir vnd menniglich zuermessen; vnd wie ir vormercken mogt, das ewer widderwertigen mich zw solchem erreitzet solden haben, vielleicht aus der vrsachen, das ir uff etliche gegrieffen etc. Was gefallens ich dorjnnen das solchs dermasszen ouch jnn meinem abwesen also domit geeylet haben mag, ist zwbeachten, vnd aus erwyssung das aus meinem bedencken geschehen. Vnd als ir mich auch bietet, euch einen tag zwbe- stymmen, vff welchen ir ewer botschafft zw mir schicken mogt, 20 mich ergangenem handel, vnd was anlegens euch dorzw vorursacht, zw vndirrichten: sollet ir wissen, das ich mich zwuschen hir vnd dem nehsten freitag von Budissin nicht wegwenden werde, vff wel- chen tag ir in mittlerzceit ewer botschafft zu mir vorfertigenn wolt, mogt jr thuen. Geben eylind sonabents noch Anne. Anno etc. Xmo. Ist seinen g. die meynung diser s. g. antwort mit wenig wor- ten ubirhin vortzalt worden, vnd wer der vnd andirer sachen halben mehr ann s. g. zutragen von meinen herren abgefertiget, in sundir demut biettende, s. g. wolde solch antragen vnd beuelh gnediglichen anhoren: 19b
26 Wie man sich solchs handels gegen dem herrn landuoit seinen gnaden entschuldiget hatt. Vnd so der tag zur Lobaw gehalden, ist magistro Joanni Hass, obirstadschreiber, gen Budissin zureiten mitgegeben, vnd seinen gnaden grundliche vnddirrichtung zuthun entpfolen, das den vff meynung, wie folget, also geschehen: Edelir, wolgeborner gnediger herre; so e. g. vff der widder- reisz aus der Slesien, die konigliche stad Gorlitz e. g. ambts vor- wante, vmbzcogen, haben sich vnsere herren vnd frunde des nicht wenig gewundert, vnd derhalben e. g. zuschreiben beweget, in vleis demutiglichen bittende, e. g. wolde jnen die vrsachen, worwmb disz geschehen, gnediglichen zuerkennen geben, vnd tag vnd zceit ernennen; wolden sie durch ire botschafft e. g. ergangene hendel, derwegen e. g. ires bedenckens, vielleicht die stad vff diszs mal gemyeden, grundlichen vnddirrichten losszen. Dysze meynung an seine g. geschrieben, ist clerlicher in libro missiuarum uorzceichent. Doruff den e. g. inen disze antwort gegeben: Mein dinst vnd gunstigen willen; ersamen, weisen, guete frund. Ewer schreiben an mich jungst gethan, habe ich zw guetirmasze seines inhaldts vorleszen, vnd gebe euch doruff zuerkennen, das ich auff der widerreysze aus Slesien die konigliche stad vmbzcogen, vnd zw Reichenbach vbirnacht gelegen, wes mich dorzw vorursacht, vnd ichs billich bedencken sal, habt ir vnd menniglich zuermessen; vnd wie ir vormercken mogt, das ewer widderwertigen mich zw solchem erreitzet solden haben, vielleicht aus der vrsachen, das ir uff etliche gegrieffen etc. Was gefallens ich dorjnnen das solchs dermasszen ouch jnn meinem abwesen also domit geeylet haben mag, ist zwbeachten, vnd aus erwyssung das aus meinem bedencken geschehen. Vnd als ir mich auch bietet, euch einen tag zwbe- stymmen, vff welchen ir ewer botschafft zw mir schicken mogt, 20 mich ergangenem handel, vnd was anlegens euch dorzw vorursacht, zw vndirrichten: sollet ir wissen, das ich mich zwuschen hir vnd dem nehsten freitag von Budissin nicht wegwenden werde, vff wel- chen tag ir in mittlerzceit ewer botschafft zu mir vorfertigenn wolt, mogt jr thuen. Geben eylind sonabents noch Anne. Anno etc. Xmo. Ist seinen g. die meynung diser s. g. antwort mit wenig wor- ten ubirhin vortzalt worden, vnd wer der vnd andirer sachen halben mehr ann s. g. zutragen von meinen herren abgefertiget, in sundir demut biettende, s. g. wolde solch antragen vnd beuelh gnediglichen anhoren: 19b
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27 Edeler, wolgeborner, gnediger herre. Vngeczueiffelt s. g. hette aus vielfeldiger erfarung gut wiessen, wie die konig. strossze diser lande mit placken vnd zwgrieff so merglichem beschwert, das auch der kauffman vnd andere, die dye koniglichen strosszen vmb irer narung willen bawen, so sie aus allen vmbligenden landen mit jren guetern frey vnd sicher gezcogen, vnd dye greintz diser land ort ruretten, zw mehrnmol nydergeworffen, vnd das jren, widder got, recht vnd alle billikeit, ane uorschuldt, berawbet worden. Solchs boses handels vnd ferlikeit der strosszen, hetten sich die von Nurm- 10 berg, die von Breszlaw, vnd andere, zur zceit bey konig. mt. vnserm allirgnedigsten herren schriefftlichen vnd mundtlichen, groszlichen beclaget. Dergleichen die von steten neben vns bey kon. mt., so seine mt. jungst jnn der chron zw Behmen gewest, jnn kegenwer- tikeit der gewegsten herrn der chron, gethan hetten, vnd seine ko. 15 mt. im hohem vleis demutiglichen gebeten, sie hirjnnen widder solche strossenplackern, als die seinen, gnediglichen zuuorsorgen: hetten die ko. mt. durch herrn Lewen purggrauen den von steten 20b sagen lasszen: sie solden die strossze vnd sich selbir, wie voralders gethan, schutzen vnd befrieden, vnd vff die placker flugs vnd mit 20 ernste greiffen. Es hett auch her Zdencko Lewe hirnochmols den geschickten von Gorlitz vnd Sittaw, so zw diser zceit zw Praga gewest, durch einen zcettel, die namen der behawser vnd der geste an den orten, do der einfal geschehen, wie sie noch beweisen mochten, vorzceichent gegeben. So abir die ko. mt. ausz der chron zw Behmen noch Hungern gezcogen, het disze stroszplackerey etwas merglichen vbirhanden genomen; die vnsern wern jnn kurtzer zceit vahst vnd viel be- schediget, Mattesz Crafft wer zw einem armen man dodurch ge- macht; nehst Margarethe vor einem jhar were jm auff der strossze 30 noch Franckfurt vff etliche hundert gulden genomen worden, der- gleichen zw demselbigen mol Matthesen Axten, ein silber gortel, ein becher (douon oben am XIV. blat) vnd etzlich silber, Hansen Frentzeln inn der vahsten vor einem thore hundert vnd etliche gulden, mei- ster Endreszen vnd suesten noch einem reichkromer, so sie itzt vff 35 Johannis vorgangen von Breslau getzogen, jre ware jst genomen wurden, dergleichen Petir Tilen etlich hundert gulden schawben, prewsnisch leder vnd dem jungen Schittelern ein silbern kopp vnd etliche weisszementel etc., dodurch der kauffman mit solcher forcht beswert, das er fordir vmb besserung seiner narung die strosse 5 25 33. vahsten, fastenzeit. 34. reichkromer, mit einer kaufmannsbankgerechtigkeit (kram) verschener handelsmann. 36. schawben, hauben, mützen. 4
27 Edeler, wolgeborner, gnediger herre. Vngeczueiffelt s. g. hette aus vielfeldiger erfarung gut wiessen, wie die konig. strossze diser lande mit placken vnd zwgrieff so merglichem beschwert, das auch der kauffman vnd andere, die dye koniglichen strosszen vmb irer narung willen bawen, so sie aus allen vmbligenden landen mit jren guetern frey vnd sicher gezcogen, vnd dye greintz diser land ort ruretten, zw mehrnmol nydergeworffen, vnd das jren, widder got, recht vnd alle billikeit, ane uorschuldt, berawbet worden. Solchs boses handels vnd ferlikeit der strosszen, hetten sich die von Nurm- 10 berg, die von Breszlaw, vnd andere, zur zceit bey konig. mt. vnserm allirgnedigsten herren schriefftlichen vnd mundtlichen, groszlichen beclaget. Dergleichen die von steten neben vns bey kon. mt., so seine mt. jungst jnn der chron zw Behmen gewest, jnn kegenwer- tikeit der gewegsten herrn der chron, gethan hetten, vnd seine ko. 15 mt. im hohem vleis demutiglichen gebeten, sie hirjnnen widder solche strossenplackern, als die seinen, gnediglichen zuuorsorgen: hetten die ko. mt. durch herrn Lewen purggrauen den von steten 20b sagen lasszen: sie solden die strossze vnd sich selbir, wie voralders gethan, schutzen vnd befrieden, vnd vff die placker flugs vnd mit 20 ernste greiffen. Es hett auch her Zdencko Lewe hirnochmols den geschickten von Gorlitz vnd Sittaw, so zw diser zceit zw Praga gewest, durch einen zcettel, die namen der behawser vnd der geste an den orten, do der einfal geschehen, wie sie noch beweisen mochten, vorzceichent gegeben. So abir die ko. mt. ausz der chron zw Behmen noch Hungern gezcogen, het disze stroszplackerey etwas merglichen vbirhanden genomen; die vnsern wern jnn kurtzer zceit vahst vnd viel be- schediget, Mattesz Crafft wer zw einem armen man dodurch ge- macht; nehst Margarethe vor einem jhar were jm auff der strossze 30 noch Franckfurt vff etliche hundert gulden genomen worden, der- gleichen zw demselbigen mol Matthesen Axten, ein silber gortel, ein becher (douon oben am XIV. blat) vnd etzlich silber, Hansen Frentzeln inn der vahsten vor einem thore hundert vnd etliche gulden, mei- ster Endreszen vnd suesten noch einem reichkromer, so sie itzt vff 35 Johannis vorgangen von Breslau getzogen, jre ware jst genomen wurden, dergleichen Petir Tilen etlich hundert gulden schawben, prewsnisch leder vnd dem jungen Schittelern ein silbern kopp vnd etliche weisszementel etc., dodurch der kauffman mit solcher forcht beswert, das er fordir vmb besserung seiner narung die strosse 5 25 33. vahsten, fastenzeit. 34. reichkromer, mit einer kaufmannsbankgerechtigkeit (kram) verschener handelsmann. 36. schawben, hauben, mützen. 4
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28 nicht sicher zcihen, noch bawen thorst, weren auch derhalben die von steten jungst bey den regenten der chron sich zubeclagen vor- vrsacht, bietende: seitdem ko. mt. aus der chron geczogen, sie widder solch placken gnediglichen zw schutzen etc. Von welchen 21 sie ein commission, das s. g., solchs, aus pflicht seiner g. ambt, zu thun schuldig, erlanget hetten etc. Es were auch s. g. unvorbor- gen, wie nicht vorlangst, dinstags vor ascensionis domini, ein merg- licher obirtrefflicher nohme nahent dem Buntzlaw bey der Bircken- brucken geschehen, vnd so dieselbige ko. mt. zw Polen an jren cleinoten, vnd ire vndirthane vff etzlich tausent gulden wert ruret, wer sein ko. mt. derhalben den von Gorlitz zuschreiben, vnd sye ires alden loblichen geruchts, das sie alle solchen beschediger der strossze mit vleis alle weg nochgetrachtet, zu erjnnern beweget, vnd den thetern, jren behawsern, helffern vnd forderer vnd wuhyn sie sich mit der nohme gewant, vff irer ko. mt. darlegung, mit hitzi- gem ansynnen, nochzutrachten vnd zu erkunden begeret. Vnd wie- wol die von Gorlitz, aus heischung vnd krafft aldemherkomens vnd jrer privilegien die stroszen zu reynigen vnd schutzen schuldig vnd geneigt gewest, so hetten sie sich doch vff ditz mal am forderlich- sten ko. mt. zu Polan zu guete vnd uff jr beger, denselbigen be- schedigern nochzustehn bevleissiget. Und so sie durch warhafftige anczeigung, die sie aus gueter spehe gehabt, hefunden, das die theter, vor vnd noch dem nohme, vber jre heiden vnd guetir ge- zcogen, das Cristoff von Cotwitz derselbigen einsteils mit fuetter vnd speysze gefordert, zw dem man sich vormals solchs args, als thet er solchen leuten vorschube, offt vormutet, vnd Henrich Cragen ein vormehrter strosszenrewbir, vnd andere, von Casparn von Cotwitzen zw Ulirsdorff, gemeiniglich behawset, sein sie vff die wirt vnd geste einzufallen vorursacht, die wirte begrieffen, gefenglichen angenomen, 21b vnd noch jrem vordinste rechtfertigen losszen. Den hett s. g. vnnd menniglich zu beachten, das solch placken schwerlichen mocht ge- wert werden, es wurde den die behauszung vnd vnddirsleff, der plackeren entzcogen vnd vnddirgangen; vnd wiewol vorhofft, sie wurden Henrichen itzt gedocht jm einfallen begrieffen haben, vff welchen denn das einfallen am forderlichsten vorgenomen, so wer er doch jnen vff diszs mal in einem hembde entloffen; sie hetten aber einen seiner diener Merten Keser genant doselbst, begrieffen, gefenglichen sitzen, welcher vmb ergangene nohme bey der Bircken- brucken, auch vmb andere jre thetir, behawser vnd forderer ein gruntlich wissen hett, etc. 1. thorst, wagt. 29. begrieffen, ergriffen. 29. angenomen, gesetzt. 36. ent- loffen, entlaufen.
28 nicht sicher zcihen, noch bawen thorst, weren auch derhalben die von steten jungst bey den regenten der chron sich zubeclagen vor- vrsacht, bietende: seitdem ko. mt. aus der chron geczogen, sie widder solch placken gnediglichen zw schutzen etc. Von welchen 21 sie ein commission, das s. g., solchs, aus pflicht seiner g. ambt, zu thun schuldig, erlanget hetten etc. Es were auch s. g. unvorbor- gen, wie nicht vorlangst, dinstags vor ascensionis domini, ein merg- licher obirtrefflicher nohme nahent dem Buntzlaw bey der Bircken- brucken geschehen, vnd so dieselbige ko. mt. zw Polen an jren cleinoten, vnd ire vndirthane vff etzlich tausent gulden wert ruret, wer sein ko. mt. derhalben den von Gorlitz zuschreiben, vnd sye ires alden loblichen geruchts, das sie alle solchen beschediger der strossze mit vleis alle weg nochgetrachtet, zu erjnnern beweget, vnd den thetern, jren behawsern, helffern vnd forderer vnd wuhyn sie sich mit der nohme gewant, vff irer ko. mt. darlegung, mit hitzi- gem ansynnen, nochzutrachten vnd zu erkunden begeret. Vnd wie- wol die von Gorlitz, aus heischung vnd krafft aldemherkomens vnd jrer privilegien die stroszen zu reynigen vnd schutzen schuldig vnd geneigt gewest, so hetten sie sich doch vff ditz mal am forderlich- sten ko. mt. zu Polan zu guete vnd uff jr beger, denselbigen be- schedigern nochzustehn bevleissiget. Und so sie durch warhafftige anczeigung, die sie aus gueter spehe gehabt, hefunden, das die theter, vor vnd noch dem nohme, vber jre heiden vnd guetir ge- zcogen, das Cristoff von Cotwitz derselbigen einsteils mit fuetter vnd speysze gefordert, zw dem man sich vormals solchs args, als thet er solchen leuten vorschube, offt vormutet, vnd Henrich Cragen ein vormehrter strosszenrewbir, vnd andere, von Casparn von Cotwitzen zw Ulirsdorff, gemeiniglich behawset, sein sie vff die wirt vnd geste einzufallen vorursacht, die wirte begrieffen, gefenglichen angenomen, 21b vnd noch jrem vordinste rechtfertigen losszen. Den hett s. g. vnnd menniglich zu beachten, das solch placken schwerlichen mocht ge- wert werden, es wurde den die behauszung vnd vnddirsleff, der plackeren entzcogen vnd vnddirgangen; vnd wiewol vorhofft, sie wurden Henrichen itzt gedocht jm einfallen begrieffen haben, vff welchen denn das einfallen am forderlichsten vorgenomen, so wer er doch jnen vff diszs mal in einem hembde entloffen; sie hetten aber einen seiner diener Merten Keser genant doselbst, begrieffen, gefenglichen sitzen, welcher vmb ergangene nohme bey der Bircken- brucken, auch vmb andere jre thetir, behawser vnd forderer ein gruntlich wissen hett, etc. 1. thorst, wagt. 29. begrieffen, ergriffen. 29. angenomen, gesetzt. 36. ent- loffen, entlaufen.
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29 Dieweile den diszen landen vnd steten alle jre narung an der geordenten strosszen gelegen were, welche zu schutzen, noch aus pflichten s. g. ambt, noch aus commisslichen beuelhe der regenten sich seine gnade nicht anmosszet, die manschafft auch offentlich zu- thun gewegert, vnd diszs einfallen were der strosszen, gemeinem handel vnd nutze, auch ko. mt. zu Polan vnd jren verwanten zw guete geschehen. So were der von Gorlitz vleissige vnd demutige bethe, s. g. wolde sich durch ire widdersachen zw vngnaden vnd vnwillen nicht bewegen lasszen, den sie weren dorzu aus jrer not- dorfft merglichen vorursacht, vnd vntzweiffelt s. g. wuste das sich die von Breslaw neben den stenden der Slesien, aus keyner andern vrsachen, dan das die guetir durch disze land zw jnen vnbesche- diget nicht komen mochten, bey ko. mt. die strosszen an andere weg zulegen, bevleissigeten. Seine g. solts auch doruor ansehen, 15 das sye dasjhenige so itzt gehandelt, kegen got, ken ko. mt., den regenten der chron, gen s. g., auch kegen jrer frunthschafft, vnd 22 gen menniglich, der sie anspruchs nicht erlosszen wolde, erbarlichen vorantworten mochten vnd wolden. Das abir die von Gorlitz s. g. zuuordries vnd schmoheit, als sein g. jm brieue anzcoge, solten mit 20 jnen zw der rechtfertunge in s. g. abweszen geeilet haben, were dermosszen nicht geschehen: sunder sindtdem die kuntschafft, so sye vff Heinrichen gelegt, jn seiner g. abwesen, vnd zuuor nye, das er itzund vorharren mocht, einkomen, wer solchs einfallen aus not, foderung der sachen vnd schicklikeit der stelle vnd zceit, vnd 25 aus keynem boszen fursatzt seiner g. zuuordries vnd vorhonung also geschehen. Sie hetten auch besorget, wu s. g. einheymisch kwome, das s. g. uff bethlich ansuchen vnd anloffts, so an s. g. vngezweif- felt von der frunthschafft vnd anderen manchfeldig geschehen, vnd begeret, ditzt vorschafft hett, das diszen hendeln entkegen gewest, 30 vnd vielleicht gantz storig gemacht hett; den so sie dye weren, die allezceit s. g. behegliche vnd gefellige dinste mit schuldigem gehor- sam geleysten, vnd noch erczeigen wolden, hetten sye seiner g. schrifft, begere vnd vorbethe, schwerlichen gewegern mogen, doraus gefolget, das dye von Cotwitz noch jrem vordienst nicht gerecht- 35 fertiget werden worden etc. 5 10 Seiner gnaden antwort durch den herrn houerichter. Seine gnade het angehort der von Gorlitz ergangenen hendel 3. commisslichen beuelhe, befehl einer commission. 6. verwanten, landes- angehörigen. 8. widdersachen, widersacher, feinde. 19. zuuordries vnd schmo- heit, zum verdruss und schmach. 24. sindtdem, seitdem. 24. foderung, förderung. 25. fursatzt, schreibf. für fursatz, vorsatz. 27. anloffts, anlaufs, andringen.
29 Dieweile den diszen landen vnd steten alle jre narung an der geordenten strosszen gelegen were, welche zu schutzen, noch aus pflichten s. g. ambt, noch aus commisslichen beuelhe der regenten sich seine gnade nicht anmosszet, die manschafft auch offentlich zu- thun gewegert, vnd diszs einfallen were der strosszen, gemeinem handel vnd nutze, auch ko. mt. zu Polan vnd jren verwanten zw guete geschehen. So were der von Gorlitz vleissige vnd demutige bethe, s. g. wolde sich durch ire widdersachen zw vngnaden vnd vnwillen nicht bewegen lasszen, den sie weren dorzu aus jrer not- dorfft merglichen vorursacht, vnd vntzweiffelt s. g. wuste das sich die von Breslaw neben den stenden der Slesien, aus keyner andern vrsachen, dan das die guetir durch disze land zw jnen vnbesche- diget nicht komen mochten, bey ko. mt. die strosszen an andere weg zulegen, bevleissigeten. Seine g. solts auch doruor ansehen, 15 das sye dasjhenige so itzt gehandelt, kegen got, ken ko. mt., den regenten der chron, gen s. g., auch kegen jrer frunthschafft, vnd 22 gen menniglich, der sie anspruchs nicht erlosszen wolde, erbarlichen vorantworten mochten vnd wolden. Das abir die von Gorlitz s. g. zuuordries vnd schmoheit, als sein g. jm brieue anzcoge, solten mit 20 jnen zw der rechtfertunge in s. g. abweszen geeilet haben, were dermosszen nicht geschehen: sunder sindtdem die kuntschafft, so sye vff Heinrichen gelegt, jn seiner g. abwesen, vnd zuuor nye, das er itzund vorharren mocht, einkomen, wer solchs einfallen aus not, foderung der sachen vnd schicklikeit der stelle vnd zceit, vnd 25 aus keynem boszen fursatzt seiner g. zuuordries vnd vorhonung also geschehen. Sie hetten auch besorget, wu s. g. einheymisch kwome, das s. g. uff bethlich ansuchen vnd anloffts, so an s. g. vngezweif- felt von der frunthschafft vnd anderen manchfeldig geschehen, vnd begeret, ditzt vorschafft hett, das diszen hendeln entkegen gewest, 30 vnd vielleicht gantz storig gemacht hett; den so sie dye weren, die allezceit s. g. behegliche vnd gefellige dinste mit schuldigem gehor- sam geleysten, vnd noch erczeigen wolden, hetten sye seiner g. schrifft, begere vnd vorbethe, schwerlichen gewegern mogen, doraus gefolget, das dye von Cotwitz noch jrem vordienst nicht gerecht- 35 fertiget werden worden etc. 5 10 Seiner gnaden antwort durch den herrn houerichter. Seine gnade het angehort der von Gorlitz ergangenen hendel 3. commisslichen beuelhe, befehl einer commission. 6. verwanten, landes- angehörigen. 8. widdersachen, widersacher, feinde. 19. zuuordries vnd schmo- heit, zum verdruss und schmach. 24. sindtdem, seitdem. 24. foderung, förderung. 25. fursatzt, schreibf. für fursatz, vorsatz. 27. anloffts, anlaufs, andringen.
Strana 30
30 23 vffrichtige entschuldung; lissze diselben in jren wirden. Das aber s. g. etwas vnwillens doraus entpfangen, solten die von Gorlitz s. g. dorjnnen nicht vormercken, so das ane vrsache nicht gesche- hen; den s. g. het von der frunthschafft, von der gantzen manschafft, auch von frembden seines ambts vnuorwanten viel anloffts, die den offentlichen sagenten, wie sye unvorschuldt gericht, vnd wie s. g. solchs, dieweil er ein geweldiger amachtman were, von ko. mt. dis- zen landen gesatzt, solch gewalt der von Gorlitz erleiden mocht, vnd demutiglichen gebeten jnen tag zulegen, das sie sich solcher gewalt vor s. g. widder die von Gorlitz erclagen mochten; hette s. g. uff manchfeldig ansuchen, der die sich ym diszem handel vor- letzt bedeuchten vff nehsten landtag, mondtag noch assumptionis Marie, einen tag ernant vnd angesatzt, mochten sich die von Gor- litz des also vorantworten. Das s. gnade jnen in guetir meynung zuerkennen gebe etc. Geschehen die ad vincla Petri anno ut supra. Es ist auch einer Simon gnant, Caspars von Cotwiz diener, vnd der cretschmer von der Senitz, so sie vmb die hendel der tzweier bruder von Cotwitz noch notdorfft gefraget des gefengnus, vff jre burgen, entlediget worden; also das sie solden das jhenige so sie itzt vor richter, schoppen vnd den eldsten ausgesagt, wu 20 sie dorvmb gefordert, den gleichen sagen vnd bekennen; das sye den zuthun also gelobet. Was aber die gebawern des dorffs nyedewig Senitz, welche n jm einfallen durch die puchs, wie oben am xvii. blat vorczeichent, gewarnet vnd also entgangen, so sie von einem rath geleitet, be� 25 kant haben, findet man jm buch der bekentnus eigentlich beschrieben. 10 15 22b Wie jr viel aus der manschafft diser vnd ander lande an den rath zw jrselbs entschuldung geschrieben haben. So das bekentnus Mertens Kesers, Henrichs Cragens diener, itzt lautbar worden, haben jr viel aus der manschafft, her Lebe 30 burggrave zw Prag von wegen der Bruckener vnd Rupricht, Hans Bruckener von wegen itzt genanter seiner bruder vnd der Rupp- richt etc., vnd ander viel mehr, an den rath geschrieben, wie jnen glaubwirdig furkweme, das ein rath inn nochtrochten solde, vnd weren derhalben jrer leib vnd leben vor inn nicht sicher etc. Die 35 antwort vff jr schreiben ist in libro missiuarum allenthalben vor- zceichent; anno decimo. 28. jrselbs, eigener.
30 23 vffrichtige entschuldung; lissze diselben in jren wirden. Das aber s. g. etwas vnwillens doraus entpfangen, solten die von Gorlitz s. g. dorjnnen nicht vormercken, so das ane vrsache nicht gesche- hen; den s. g. het von der frunthschafft, von der gantzen manschafft, auch von frembden seines ambts vnuorwanten viel anloffts, die den offentlichen sagenten, wie sye unvorschuldt gericht, vnd wie s. g. solchs, dieweil er ein geweldiger amachtman were, von ko. mt. dis- zen landen gesatzt, solch gewalt der von Gorlitz erleiden mocht, vnd demutiglichen gebeten jnen tag zulegen, das sie sich solcher gewalt vor s. g. widder die von Gorlitz erclagen mochten; hette s. g. uff manchfeldig ansuchen, der die sich ym diszem handel vor- letzt bedeuchten vff nehsten landtag, mondtag noch assumptionis Marie, einen tag ernant vnd angesatzt, mochten sich die von Gor- litz des also vorantworten. Das s. gnade jnen in guetir meynung zuerkennen gebe etc. Geschehen die ad vincla Petri anno ut supra. Es ist auch einer Simon gnant, Caspars von Cotwiz diener, vnd der cretschmer von der Senitz, so sie vmb die hendel der tzweier bruder von Cotwitz noch notdorfft gefraget des gefengnus, vff jre burgen, entlediget worden; also das sie solden das jhenige so sie itzt vor richter, schoppen vnd den eldsten ausgesagt, wu 20 sie dorvmb gefordert, den gleichen sagen vnd bekennen; das sye den zuthun also gelobet. Was aber die gebawern des dorffs nyedewig Senitz, welche n jm einfallen durch die puchs, wie oben am xvii. blat vorczeichent, gewarnet vnd also entgangen, so sie von einem rath geleitet, be� 25 kant haben, findet man jm buch der bekentnus eigentlich beschrieben. 10 15 22b Wie jr viel aus der manschafft diser vnd ander lande an den rath zw jrselbs entschuldung geschrieben haben. So das bekentnus Mertens Kesers, Henrichs Cragens diener, itzt lautbar worden, haben jr viel aus der manschafft, her Lebe 30 burggrave zw Prag von wegen der Bruckener vnd Rupricht, Hans Bruckener von wegen itzt genanter seiner bruder vnd der Rupp- richt etc., vnd ander viel mehr, an den rath geschrieben, wie jnen glaubwirdig furkweme, das ein rath inn nochtrochten solde, vnd weren derhalben jrer leib vnd leben vor inn nicht sicher etc. Die 35 antwort vff jr schreiben ist in libro missiuarum allenthalben vor- zceichent; anno decimo. 28. jrselbs, eigener.
Strana 31
31 Von Henrich Cragen. Es hat auch Heinrich Cragen zuvorn ehe den ein rath vff jnn hat lasen einfallen, dergleichen geschrieben, vnd hirnochmols, so er entworden, an den wolgebornen Sigmunden von Wartemberg land- 5 voiten mit eingelegter antwort jm von einem rat gegeben, dise mey- nung geschriben: Wie die von Gorlitz wider alle billikeit vnuorsacht vff jnen eingefallen, das seine genomen, das er zusambt dem scha- den vff 200 gulden gewirdiget, vnd gebeten sie zw weisen dassel- bige zuerstaten. Wu sie aber sein weisen vorechtig halden wolden, 40 must er sich an seinen herrn vnd frunden rats erfragen, wie er den von Gorlitz das seine abfordern mocht, vnd doruff seine g. ge- beten, er wolde mit seinen ambtsvorwanten von lande vnd steten innehalden, adir jm einen tag mit sicherm geleit ernennen, sich, des, das in dye von Gorlitz beschuldigen mochten, zuuorantworten etc. 15 Hat der her landvoit s. g. sein schreiben einem rath zuuorlesen vbirantwort, vnd ist also dise sache in rwhe vorblieben. Wie Hen- rich Cragen der stat hat abegesagt, vndem am Cii. So aber ein werbende botschafft zw ko. mt. zw Polan vnd Hungarn abgefertiget, ist ein commission an den herrn landvoit der- 20 halben ausbracht, die vielleicht noch vorhanden vnd aus bedocht, vorhalden worden. 23b Wie her Vlrich von Biberstein vff Fridlant, dorvmb das die, so vom rate zw Vlirsdorff einzufallen geschickt, Cas- parn von Cotwitz aus seinem gebiet vnd gerichten gefurt 25 vnd genomen haben, einen rate hoch darvmb einen ab- trag angetzogen hat. (Seine schrifft findest du vndin am XLVII. zu einem gedecknus vorzceichent. Ausgang der sachen am LXXVIII.) Als oben am XVII. blat vorzceichent, so jm einfallen zw Ulirs- 24 30 dorff Henrich Cragen entworden, haben die geschickten vff zwfeldige vndirrichtung bericht, das Merten Keser Henrichs diener noch Bu- lendorff gerieten, vnd vielleicht balde wiedervmb komen wurde, noch demselbigen gestrofft, vnd so sie den begrieffen, weiter ge- fraget, wu Caspar Cotwitz were, hat er gesaget er kwome hernach; 35 sein sie also furthan getzogen, vnnd Casparn von Cotwitz jnn der herschafft des vom Biberstein gefenglichen angenomen, daraus ge- furt vnd hireinbracht. Vnd so Caspar von Cotwitz bisz an vierden tag gesessen, vnd gericht ist worden, hat her Vlrich itzt gedocht an den rate einen 6. vnuorsacht, unvorsehens, unvermuthet. 21. vorhalden, aufbewahrt. 30. zw- feldige, zufällige.
31 Von Henrich Cragen. Es hat auch Heinrich Cragen zuvorn ehe den ein rath vff jnn hat lasen einfallen, dergleichen geschrieben, vnd hirnochmols, so er entworden, an den wolgebornen Sigmunden von Wartemberg land- 5 voiten mit eingelegter antwort jm von einem rat gegeben, dise mey- nung geschriben: Wie die von Gorlitz wider alle billikeit vnuorsacht vff jnen eingefallen, das seine genomen, das er zusambt dem scha- den vff 200 gulden gewirdiget, vnd gebeten sie zw weisen dassel- bige zuerstaten. Wu sie aber sein weisen vorechtig halden wolden, 40 must er sich an seinen herrn vnd frunden rats erfragen, wie er den von Gorlitz das seine abfordern mocht, vnd doruff seine g. ge- beten, er wolde mit seinen ambtsvorwanten von lande vnd steten innehalden, adir jm einen tag mit sicherm geleit ernennen, sich, des, das in dye von Gorlitz beschuldigen mochten, zuuorantworten etc. 15 Hat der her landvoit s. g. sein schreiben einem rath zuuorlesen vbirantwort, vnd ist also dise sache in rwhe vorblieben. Wie Hen- rich Cragen der stat hat abegesagt, vndem am Cii. So aber ein werbende botschafft zw ko. mt. zw Polan vnd Hungarn abgefertiget, ist ein commission an den herrn landvoit der- 20 halben ausbracht, die vielleicht noch vorhanden vnd aus bedocht, vorhalden worden. 23b Wie her Vlrich von Biberstein vff Fridlant, dorvmb das die, so vom rate zw Vlirsdorff einzufallen geschickt, Cas- parn von Cotwitz aus seinem gebiet vnd gerichten gefurt 25 vnd genomen haben, einen rate hoch darvmb einen ab- trag angetzogen hat. (Seine schrifft findest du vndin am XLVII. zu einem gedecknus vorzceichent. Ausgang der sachen am LXXVIII.) Als oben am XVII. blat vorzceichent, so jm einfallen zw Ulirs- 24 30 dorff Henrich Cragen entworden, haben die geschickten vff zwfeldige vndirrichtung bericht, das Merten Keser Henrichs diener noch Bu- lendorff gerieten, vnd vielleicht balde wiedervmb komen wurde, noch demselbigen gestrofft, vnd so sie den begrieffen, weiter ge- fraget, wu Caspar Cotwitz were, hat er gesaget er kwome hernach; 35 sein sie also furthan getzogen, vnnd Casparn von Cotwitz jnn der herschafft des vom Biberstein gefenglichen angenomen, daraus ge- furt vnd hireinbracht. Vnd so Caspar von Cotwitz bisz an vierden tag gesessen, vnd gericht ist worden, hat her Vlrich itzt gedocht an den rate einen 6. vnuorsacht, unvorsehens, unvermuthet. 21. vorhalden, aufbewahrt. 30. zw- feldige, zufällige.
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32 24b brieff mit gar vnbescheydenen worten diszer meynung geschrieben, wie vnden am XLVII. blat etc.: Dieweile die von Gorlitz jme in seine freihe herschafft vnd gericht, dorjnnen er einen itzlichen rechts zuhelffen vorordent, ouch widder jre vorschreibung das zumeiden, gefallen vnd gegrieffen, vnd Casparn Cotwitzen doraus genomen, must er sich des vor ko. mt. vnd den regenten beclagen, vnd die obirgreiffung so hoch wirdigen, das jme auch die von Gorlitz mit allen jren guettern nicht erstatten mochten; yedoch mit diesem an- hang, so er vnd seine vorfaren alleweg jnn gueter nackbarschafft mit denen von Gorlitz gelebet. wolden sie jm derhalben einen ab- trag thun, mocht er wol erleiden etc. Wie man den weiter in s. g. schreiben befindet. Doruff jm den zw diszem mal kurtz geant- wort vnd sunderlich, das ein rate so itzunder were, von sulcher vorschreybung keyn wissen hette; als den also war, vnd in libro missiuarum weiter vorzceichent ist. 5 10 15 Hat seine g. wiedervmb geschrieben, das er von sich geschrie- ben, dem wer also: er wolde auch denen von Gorlitz die vor- schreybung unuorsert weisen; vnd so disze meynung hern Bern� hardino Meltzer, der den zu derselbigen zceit zw Budissin vnder den ertzten gelegen, vormeldet ist worden, hat er der vorschreibung 20 bericht gethan, das vorzceiten, so Tzirnhause aus seinen gerichten gefurt disze vorschreibung von einem rathe geschehen were: Wu die von Gorlitz furthyn jre feindt vnd beschediger jn seiner her- schafft ankwemen, das sye dieselbigen gefenglichen annhemen moch- ten, doch gen Friedlant zu antworten vnd aus seinen gerichten 25 nicht zwfuren, wolde er aldo jnen rechts genug vorhelffen. Ist dorvff schriefftlich geantwort, s. g. solde dem rathe tage lehen, so wolden sye etzliche schicken mit s. g. dorvon zwhandeln. Ist her Michel Swartz, vnd licenciatus Clett zw solchem handel gen Fridlant geschickt worden mit diszem beuelh: das solche obir� 30 greiffung in seiner g. gericht vnd herschafft begunst, ane bewost vnd geheysz des rats geschehen were. Es were auch Cotwitz vff der strossze ko. mt. regalien vnd obrikeit zustendig, begrieffen etc. So dan yme dervon keyn schade geschehen, vnd Cotwitz bys an vierden tag gesesszen vnd s. g. nichts an einen rate derhalben ge- 35 schrieben, hetts ein rate doruor gehalden, es solde s. g. nichts ent- kegen sein, so ein rate wuste das s. g. solchen leuten auch ab- gonstigk. Vnd wu s. g. eynicherley geschrieben, wolde sich ein rat aller gebure erzceiget haben. 25 20. vnder den ertzten gelegen, krank gelegen. 27. lehen, legen, ansetzen.
32 24b brieff mit gar vnbescheydenen worten diszer meynung geschrieben, wie vnden am XLVII. blat etc.: Dieweile die von Gorlitz jme in seine freihe herschafft vnd gericht, dorjnnen er einen itzlichen rechts zuhelffen vorordent, ouch widder jre vorschreibung das zumeiden, gefallen vnd gegrieffen, vnd Casparn Cotwitzen doraus genomen, must er sich des vor ko. mt. vnd den regenten beclagen, vnd die obirgreiffung so hoch wirdigen, das jme auch die von Gorlitz mit allen jren guettern nicht erstatten mochten; yedoch mit diesem an- hang, so er vnd seine vorfaren alleweg jnn gueter nackbarschafft mit denen von Gorlitz gelebet. wolden sie jm derhalben einen ab- trag thun, mocht er wol erleiden etc. Wie man den weiter in s. g. schreiben befindet. Doruff jm den zw diszem mal kurtz geant- wort vnd sunderlich, das ein rate so itzunder were, von sulcher vorschreybung keyn wissen hette; als den also war, vnd in libro missiuarum weiter vorzceichent ist. 5 10 15 Hat seine g. wiedervmb geschrieben, das er von sich geschrie- ben, dem wer also: er wolde auch denen von Gorlitz die vor- schreybung unuorsert weisen; vnd so disze meynung hern Bern� hardino Meltzer, der den zu derselbigen zceit zw Budissin vnder den ertzten gelegen, vormeldet ist worden, hat er der vorschreibung 20 bericht gethan, das vorzceiten, so Tzirnhause aus seinen gerichten gefurt disze vorschreibung von einem rathe geschehen were: Wu die von Gorlitz furthyn jre feindt vnd beschediger jn seiner her- schafft ankwemen, das sye dieselbigen gefenglichen annhemen moch- ten, doch gen Friedlant zu antworten vnd aus seinen gerichten 25 nicht zwfuren, wolde er aldo jnen rechts genug vorhelffen. Ist dorvff schriefftlich geantwort, s. g. solde dem rathe tage lehen, so wolden sye etzliche schicken mit s. g. dorvon zwhandeln. Ist her Michel Swartz, vnd licenciatus Clett zw solchem handel gen Fridlant geschickt worden mit diszem beuelh: das solche obir� 30 greiffung in seiner g. gericht vnd herschafft begunst, ane bewost vnd geheysz des rats geschehen were. Es were auch Cotwitz vff der strossze ko. mt. regalien vnd obrikeit zustendig, begrieffen etc. So dan yme dervon keyn schade geschehen, vnd Cotwitz bys an vierden tag gesesszen vnd s. g. nichts an einen rate derhalben ge- 35 schrieben, hetts ein rate doruor gehalden, es solde s. g. nichts ent- kegen sein, so ein rate wuste das s. g. solchen leuten auch ab- gonstigk. Vnd wu s. g. eynicherley geschrieben, wolde sich ein rat aller gebure erzceiget haben. 25 20. vnder den ertzten gelegen, krank gelegen. 27. lehen, legen, ansetzen.
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33 S. g. wolde ansehen die gute nackbarschafft, dorjnnen ein rate mit s. g. lange zceit gesessen vnd vleissige dinste s. g. offtmals er- zceiget, vnd wolde solchen handel nicht so gros zw gemute zcyhen, mehr gnediglichen ane entgelt nochlosszen; dan ein rate, so itzunder 5 sessze, keyn wissen von der vorschreybung gehabt hett. Sye haben aber wenig glympfs erlangen mögen, allein das, so sie geschickt weren mit s. g. zuhandeln und vor die obirgreiffung abtrag zw- pflegen, wer s. g. dasselbige anzunhemen geneiget; wu aber nicht, wuste s. g. jnen vff diszsmall keynen andern beschied zw geben. 10 So aber des rats geschickte beuelh hetten, an s. g. zwhoren, was er vor solchen abtrag begeret, vnd also jm anheischig worden, s. g. solde jnen dasselbe entdecken; hat er geantwort, dieweile sye von jren frunden mit jme zw handeln keynen beuelh hetten, wust er ouch jnen nichts vor zuschlaen. Ist also nichts entlichs gehan- 15 delt, vnd vff disen tag also in ruhe vorblieben. Vff den tag Ruffi martiris, sein widervmb die itzt gnanten ge- schickten zu s. g. jn der sache zwhandeln abegefertiget, vnd aus oben vorzcalten vrsachen gebeten, s. g. wolde disze ding also gne- diglichen ane entgelt gemeiner stad nochlasszen, vnd vorkiesen; hat 20 s. g. diser bethe keyn stad wollen geben, sunder gesaget: wu sie sich mit jme jn der guete nicht vortragen wurden, so were er gesynnet, noch rathe vnd meynung seiner frunde, die von Gorlitz derhalben vor ko. mt. vnd den regenten rechtlichen zwbeclagen. So aber die geschickten sein ernste meynung vorstanden, vnd 25 das er jm anders zuthun vielleicht vff anhaldung gemeiner stad ab- gonner nicht gesynnet, vnd domit nicht alles aus dem adel zwfiel, die thate so an den Cotwitzer begunst, zubeschweren, wu sie be- claget wurden, haben sie sich vff beuelh des rats mit jme jun den 26 handel gegeben vnd gebeten, s. g. wolde sagen, wes er von jnen 30 zum abtrag forderte. Doruff s. g. 10000 schoc geheischt. So die geschickten disz angehort, sein sie entsatzt, vnd gesaget, sie wusten mit s. g. vff solche vbirmesige anforderung nichts zuhandeln. Es hetten sich jre frunde des zw seinen g. nicht vorsehn, vnd vorhofft, s. g. wurde einen zcimlichen abtrag von jnen begert haben; als den 35 hetten sie mit s. g. weiter beuelh zwhandeln. So die geschickten furder nichts von s. g. haben mogen er- langen, vnd vormarckt, das s. g. uff anreitzung etlicher gemeiner stad abgonner auff diszem vorschlag vorhartet, douon nichts noch- lasende, haben sie sein g. gebeten, s. g. wolde jnen einen andern 27. begunst, begangen. 38. vorhartet, verhärtet, fest entschlossen sei, nicht davon abzugehen. 5
33 S. g. wolde ansehen die gute nackbarschafft, dorjnnen ein rate mit s. g. lange zceit gesessen vnd vleissige dinste s. g. offtmals er- zceiget, vnd wolde solchen handel nicht so gros zw gemute zcyhen, mehr gnediglichen ane entgelt nochlosszen; dan ein rate, so itzunder 5 sessze, keyn wissen von der vorschreybung gehabt hett. Sye haben aber wenig glympfs erlangen mögen, allein das, so sie geschickt weren mit s. g. zuhandeln und vor die obirgreiffung abtrag zw- pflegen, wer s. g. dasselbige anzunhemen geneiget; wu aber nicht, wuste s. g. jnen vff diszsmall keynen andern beschied zw geben. 10 So aber des rats geschickte beuelh hetten, an s. g. zwhoren, was er vor solchen abtrag begeret, vnd also jm anheischig worden, s. g. solde jnen dasselbe entdecken; hat er geantwort, dieweile sye von jren frunden mit jme zw handeln keynen beuelh hetten, wust er ouch jnen nichts vor zuschlaen. Ist also nichts entlichs gehan- 15 delt, vnd vff disen tag also in ruhe vorblieben. Vff den tag Ruffi martiris, sein widervmb die itzt gnanten ge- schickten zu s. g. jn der sache zwhandeln abegefertiget, vnd aus oben vorzcalten vrsachen gebeten, s. g. wolde disze ding also gne- diglichen ane entgelt gemeiner stad nochlasszen, vnd vorkiesen; hat 20 s. g. diser bethe keyn stad wollen geben, sunder gesaget: wu sie sich mit jme jn der guete nicht vortragen wurden, so were er gesynnet, noch rathe vnd meynung seiner frunde, die von Gorlitz derhalben vor ko. mt. vnd den regenten rechtlichen zwbeclagen. So aber die geschickten sein ernste meynung vorstanden, vnd 25 das er jm anders zuthun vielleicht vff anhaldung gemeiner stad ab- gonner nicht gesynnet, vnd domit nicht alles aus dem adel zwfiel, die thate so an den Cotwitzer begunst, zubeschweren, wu sie be- claget wurden, haben sie sich vff beuelh des rats mit jme jun den 26 handel gegeben vnd gebeten, s. g. wolde sagen, wes er von jnen 30 zum abtrag forderte. Doruff s. g. 10000 schoc geheischt. So die geschickten disz angehort, sein sie entsatzt, vnd gesaget, sie wusten mit s. g. vff solche vbirmesige anforderung nichts zuhandeln. Es hetten sich jre frunde des zw seinen g. nicht vorsehn, vnd vorhofft, s. g. wurde einen zcimlichen abtrag von jnen begert haben; als den 35 hetten sie mit s. g. weiter beuelh zwhandeln. So die geschickten furder nichts von s. g. haben mogen er- langen, vnd vormarckt, das s. g. uff anreitzung etlicher gemeiner stad abgonner auff diszem vorschlag vorhartet, douon nichts noch- lasende, haben sie sein g. gebeten, s. g. wolde jnen einen andern 27. begunst, begangen. 38. vorhartet, verhärtet, fest entschlossen sei, nicht davon abzugehen. 5
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34 tag legen, sie wolden dise s. g. meynung zuruck an jre frunde tragen etc. Das den s. g. schwerlich vnd auff bethe her Joachims seiner g. sone, also hat geschehen laszen, das die von Gorlitz solden jm vff die nehste quatuortemper ken Prag jn die kalchhuetten eine entliche antwort zuschicken; wiewol er ernstlichen zu solcher ent- lichen antwort, nicht lenger, den auff morgen hat wollen frist geben. Diser s. g. furschlag ist den geschickten gen Crocaw geschrie- ben worden, wie den hirnoch folgen wirt am XXXV. blat. 26b Wie zw koniglichen maiesteten, Polen vnd Hungern geschickt ist worden. 5 10 27 So sich ein rate besorget, das er von der frunthschafft der ge- rechtfertigetten von Cotwitz, gemeiner manschafft diser lande, hern Vlrichen von Biberstein vff Fridlandt, oder suesten von yemandes, bey ko. mt. zw Hungern vnd Behmen etc., vnserm allirgnedigsten herren, beclaget, vnd mit vnwarheit oder frembder vndirrichtung 15 anders den geschehen, mochte vorvnglimpft werden, das jnen zw beschwerung gereichen wolde: solchs zuuorhueten, hat er erstlichen an die ko. mt. zw Hungern mit vnddirrichtung begebener hendel geschriben, demutiglich bietende, sich durch andere sage oder vn- gesthume geschrey zw vngnade nicht bewegen lasszen, dan was 20 hirjnnen furgenhomen, werde seiner ko. mt. zw ehren, ko. mt. zw Polen etc. gemeinem nutze, vnd der strossze zw gute, geschehen. Vnd wolde derhalben jr gnediger herre sein, wie man den im buch der sendebrieff weiter vorzceichent befindet. Doruff seine ko. mt. vndir andern geantwort: seine mt. wuste 25 denen von Gorlitz dise begangene hendel an den von Cotwitz be- gunst zw keynen vngnaden zuwenden; alleine so sie seiner ko. mt. nehsten spruch zw Kuttenberg gesprochen (douon oben am VIII. blat) nicht vbirgangen hetten. Yedoch weitern schaden zuvorkomen, entschuldung zuthun, vnd 30 glimpf zuerlangen, ist vff vorgunst vnd willen aller stete, doch alleine vff die darlegung der von Budissin vnd Gorlitz eine werbende bothschafft zw ko.mt. zw Polan etc., dieweile ein rath durch seiner mt. schreiben inn diszen handel gefurt, an die ko. mt. zw Behmen vorschriefft zuerlangen, abgefertiget worden. Vff den tag Ruffi des heiligen merterers, ist mgr. Nicolaus Hausz- man vnd mgr. Johannes Hass, der stete Budissin vnd Gorlitz obir- stadschreiber zw ko. mt. zw Polan erstlichen vnd folgende gen 35 4. kalchhuetten, wahrscheinlich der name seines wohnhauses in Prag. 24. werde, wäre.
34 tag legen, sie wolden dise s. g. meynung zuruck an jre frunde tragen etc. Das den s. g. schwerlich vnd auff bethe her Joachims seiner g. sone, also hat geschehen laszen, das die von Gorlitz solden jm vff die nehste quatuortemper ken Prag jn die kalchhuetten eine entliche antwort zuschicken; wiewol er ernstlichen zu solcher ent- lichen antwort, nicht lenger, den auff morgen hat wollen frist geben. Diser s. g. furschlag ist den geschickten gen Crocaw geschrie- ben worden, wie den hirnoch folgen wirt am XXXV. blat. 26b Wie zw koniglichen maiesteten, Polen vnd Hungern geschickt ist worden. 5 10 27 So sich ein rate besorget, das er von der frunthschafft der ge- rechtfertigetten von Cotwitz, gemeiner manschafft diser lande, hern Vlrichen von Biberstein vff Fridlandt, oder suesten von yemandes, bey ko. mt. zw Hungern vnd Behmen etc., vnserm allirgnedigsten herren, beclaget, vnd mit vnwarheit oder frembder vndirrichtung 15 anders den geschehen, mochte vorvnglimpft werden, das jnen zw beschwerung gereichen wolde: solchs zuuorhueten, hat er erstlichen an die ko. mt. zw Hungern mit vnddirrichtung begebener hendel geschriben, demutiglich bietende, sich durch andere sage oder vn- gesthume geschrey zw vngnade nicht bewegen lasszen, dan was 20 hirjnnen furgenhomen, werde seiner ko. mt. zw ehren, ko. mt. zw Polen etc. gemeinem nutze, vnd der strossze zw gute, geschehen. Vnd wolde derhalben jr gnediger herre sein, wie man den im buch der sendebrieff weiter vorzceichent befindet. Doruff seine ko. mt. vndir andern geantwort: seine mt. wuste 25 denen von Gorlitz dise begangene hendel an den von Cotwitz be- gunst zw keynen vngnaden zuwenden; alleine so sie seiner ko. mt. nehsten spruch zw Kuttenberg gesprochen (douon oben am VIII. blat) nicht vbirgangen hetten. Yedoch weitern schaden zuvorkomen, entschuldung zuthun, vnd 30 glimpf zuerlangen, ist vff vorgunst vnd willen aller stete, doch alleine vff die darlegung der von Budissin vnd Gorlitz eine werbende bothschafft zw ko.mt. zw Polan etc., dieweile ein rath durch seiner mt. schreiben inn diszen handel gefurt, an die ko. mt. zw Behmen vorschriefft zuerlangen, abgefertiget worden. Vff den tag Ruffi des heiligen merterers, ist mgr. Nicolaus Hausz- man vnd mgr. Johannes Hass, der stete Budissin vnd Gorlitz obir- stadschreiber zw ko. mt. zw Polan erstlichen vnd folgende gen 35 4. kalchhuetten, wahrscheinlich der name seines wohnhauses in Prag. 24. werde, wäre.
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35 Hungarn zw ko. mt. zuzcihen abgefertiget worden, mit beuelh, so sie gen Breslau kwomen, vorschriefft von einen rate doselbst an beyde konigliche maiesteten zubieten. Das jnen den vff jr ansuchen vnd begere von den von Breslaw gunsthlichen geschehen. So sie donerstag noch Egidy gen Crocaw einkomen, vnd der gestrenge Hans von Cokritz die tzeit deutscher cantzley vorweser vnd secretarius gehort, das deutsch leute einkomen weren, gefraget, wan sye weren, hat der wirt geantwort: es weren die herrn von Gorlitz, vnd aus den sechssteten; hat er geschickt nach dem stad- 10 schreiber diser stad, vnd begeret worvmb er von einem rate ge- schickt, jme zw eroffen. Vnd so der stadschreiber brieff an seine gestren: gehabt, diselben geantwort, mit gewonlicher erbietung, vnd 27b dorbey gebeten, seine gestren: wolde helffen vorfugen, das sye vor die ko. mt. komen, vnd den beuelh, so jnen von jren frunden mit- 15 gegeben, an die ko. mt. tragen mochten; hat sich seine gestren: gutwillig erboten, das noch seinen vormogen zwfordern, doch sye an hern Hansen Bonern burgern zw Crocaw geweist, welchen den der nohme, so bey der Birckenbruck geschehen (dovon oben am XXI blat), vahst gerurt, vnd bey ko. mt. jn groser gunst vnd gnade 20 wol gehort; vngezweiffelt, werde disze meynung bald fur die ko. mt. brengen, vnd das sye zw vorhorung komen mochten, genugsam auszrichten. Ist also geschehen. Alsbald der stadschreiber diser stad zw Hansen Bonern komen, die briue jm von einem rate zwstendig, 25 vberantwort, der sachen worvmb sie von wegen der stete vnd sunderlich der von Gorlitz geschicket, bericht, vnd begeret, das er wolde helffen vorfuegen vor die ko. mt. zwkomen; ist er alsbald vff ein pferd gesessen, zw ko. mt. zwrieten, vnd der gestalt also ausgericht, das auch die ko. mt. hat lasen ansagen, wu jsz den 30 geschickten gefellig, so wolde seine mt. noch heint vorhoren. So isz aber vmb vesperzceit gewest vnd die sendeboten dorzw nicht geschickt, ist es bysz vff morgen vorblieben. Freitags folgende, sein die geschickten obengemelt fur die ko. 28 mt. durch Hansen von Cokritzen bracht. Ist bey seiner mt. gewest 35 ein bischoff, polnischer cantzler, seiner mt. schatzmeister, Hans Cok- ritz, Hans Boner vnd suesten nymandis; hat der stadschreiber von Budissin die erbietung von wegen aller stete gethan, mit diszem anhang, das sie jre herren vnd frund mit etzlichen gewerben, an seine ko. mt. zwgelangen, abgefertiget hetten. Seine ko. mt. wolde 40 dieselben in gnaden vnd gnediglichen anhoren, vnd doch erstlichen 5 8. wan, woher. 11. eroffen, cröffnen. 30. heint, heute. 38. gewerben, aufträgen. 5*
35 Hungarn zw ko. mt. zuzcihen abgefertiget worden, mit beuelh, so sie gen Breslau kwomen, vorschriefft von einen rate doselbst an beyde konigliche maiesteten zubieten. Das jnen den vff jr ansuchen vnd begere von den von Breslaw gunsthlichen geschehen. So sie donerstag noch Egidy gen Crocaw einkomen, vnd der gestrenge Hans von Cokritz die tzeit deutscher cantzley vorweser vnd secretarius gehort, das deutsch leute einkomen weren, gefraget, wan sye weren, hat der wirt geantwort: es weren die herrn von Gorlitz, vnd aus den sechssteten; hat er geschickt nach dem stad- 10 schreiber diser stad, vnd begeret worvmb er von einem rate ge- schickt, jme zw eroffen. Vnd so der stadschreiber brieff an seine gestren: gehabt, diselben geantwort, mit gewonlicher erbietung, vnd 27b dorbey gebeten, seine gestren: wolde helffen vorfugen, das sye vor die ko. mt. komen, vnd den beuelh, so jnen von jren frunden mit- 15 gegeben, an die ko. mt. tragen mochten; hat sich seine gestren: gutwillig erboten, das noch seinen vormogen zwfordern, doch sye an hern Hansen Bonern burgern zw Crocaw geweist, welchen den der nohme, so bey der Birckenbruck geschehen (dovon oben am XXI blat), vahst gerurt, vnd bey ko. mt. jn groser gunst vnd gnade 20 wol gehort; vngezweiffelt, werde disze meynung bald fur die ko. mt. brengen, vnd das sye zw vorhorung komen mochten, genugsam auszrichten. Ist also geschehen. Alsbald der stadschreiber diser stad zw Hansen Bonern komen, die briue jm von einem rate zwstendig, 25 vberantwort, der sachen worvmb sie von wegen der stete vnd sunderlich der von Gorlitz geschicket, bericht, vnd begeret, das er wolde helffen vorfuegen vor die ko. mt. zwkomen; ist er alsbald vff ein pferd gesessen, zw ko. mt. zwrieten, vnd der gestalt also ausgericht, das auch die ko. mt. hat lasen ansagen, wu jsz den 30 geschickten gefellig, so wolde seine mt. noch heint vorhoren. So isz aber vmb vesperzceit gewest vnd die sendeboten dorzw nicht geschickt, ist es bysz vff morgen vorblieben. Freitags folgende, sein die geschickten obengemelt fur die ko. 28 mt. durch Hansen von Cokritzen bracht. Ist bey seiner mt. gewest 35 ein bischoff, polnischer cantzler, seiner mt. schatzmeister, Hans Cok- ritz, Hans Boner vnd suesten nymandis; hat der stadschreiber von Budissin die erbietung von wegen aller stete gethan, mit diszem anhang, das sie jre herren vnd frund mit etzlichen gewerben, an seine ko. mt. zwgelangen, abgefertiget hetten. Seine ko. mt. wolde 40 dieselben in gnaden vnd gnediglichen anhoren, vnd doch erstlichen 5 8. wan, woher. 11. eroffen, cröffnen. 30. heint, heute. 38. gewerben, aufträgen. 5*
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36 die von Gorlitz die sache, welche dorvmb sie geschickt, forderlichen rurette, wolde er alsdan mit dem beuelh seiner heren vnd der an- dern von steten, seiner mt. zu vorzcelen folgen. Doruff der stadschreiber diser stad angehoben: durleuchtiger furst, groszmechtigster konig, gnedigister herre; ein rath zw Gorlitz seine herrn vnd frund trugen keynen tzweiuel, es were seiner ko. mt. in frischem gedecknus unvorgessen vorhalden blieben, wie das marggrauethumb Obir vnd Nieder�Lausitz mit rauben vnd placken vff der strossze merglichen beschwert vnd so hoch bedrenget, das auch der kauffman, furman, vnd die vmb besserung jrer narung 10 die strossen bawen musten, so sie aus Niderlant, von Venedig, durch alle mittellandt, mit jren guetern, war vnd kauffmanschatz, 28b sicher vnd frey getzogen; sobald sie die gegenheit disz landis ort begrieffen, offtmals von bosen, genossen vnd strossenreubern nider- geworffen, vnd jrer gueter, zu gezceiten auch des lebens, widder 15 got vnd gesundts recht, gleich, vnd alle billikeit beraubet wurden. Und so zur zceit, so seine ko. mt. desselbigen marggrauethumbs vnd ander vmbligenden landen in Slesien, ko. mt. zw Hungern vnd Behmenn, seiner mt. allirliebsten bruders, vnsers allergnedigsten herrn, ein geweldiger, doch gnediger stadhelder gewest, die von 20 steten jnn Obirlausitz sich diser beschwerung der strossen vor sei- nen gnaden hochlichen beclaget, het seine mt. jnen disze antwort geben lassen: Es were seiner mt. vnmoglichen alleweg mit ge- waptener handt vnd macht obir jnn zwhalden; sie solden sich noch jrem aldenherkomen, vnd erheischung jrer priuilegien, solcher leut, 25 so viel jnn moglich selbst schutzen, vnd mit ernste vff sye greiffen. Es hetten auch sich die von steten, des vor ko. mt., so jtzt jungst in der chron zw Behmen gewest, groszlichen beclaget etc. (das findest du oben am XX. blat in der anbrengung vor dem land- voit geschehen, vorzceichent bysz dohyn: Es were auch s. g. vn- 30 vorborgen etc.) Furder geredt. Und wiewol newlicher zceit vnd zuvorn, viel vnd mergliche zwgrieff vff der strosse geschehen; die von Gorlitz, wie oben vorczalt, auch andere, vff der strosse werden beraubet worden, so het doch ein rate zu Görlitz, der den noch vormogen 35 die strosse zuschutzen alleweg geneigt, das, vielleicht aus vnschick- likeit der zceit, welche er jtzt vor gantz bosze angesehen, mit ge- dult tragen muessen. Solang der obertreffliche nohme tzwuschen Gorlitz vnd Buntzlaw bey Birkenpruck geschehen, hat er als den, als bald die thot jm zwwissen worden, XVI. pferde, den thetern 40 ☞0 5 13. gegenheit, gegend. 24. gewaptener, schreibf. für gewappneter.
36 die von Gorlitz die sache, welche dorvmb sie geschickt, forderlichen rurette, wolde er alsdan mit dem beuelh seiner heren vnd der an- dern von steten, seiner mt. zu vorzcelen folgen. Doruff der stadschreiber diser stad angehoben: durleuchtiger furst, groszmechtigster konig, gnedigister herre; ein rath zw Gorlitz seine herrn vnd frund trugen keynen tzweiuel, es were seiner ko. mt. in frischem gedecknus unvorgessen vorhalden blieben, wie das marggrauethumb Obir vnd Nieder�Lausitz mit rauben vnd placken vff der strossze merglichen beschwert vnd so hoch bedrenget, das auch der kauffman, furman, vnd die vmb besserung jrer narung 10 die strossen bawen musten, so sie aus Niderlant, von Venedig, durch alle mittellandt, mit jren guetern, war vnd kauffmanschatz, 28b sicher vnd frey getzogen; sobald sie die gegenheit disz landis ort begrieffen, offtmals von bosen, genossen vnd strossenreubern nider- geworffen, vnd jrer gueter, zu gezceiten auch des lebens, widder 15 got vnd gesundts recht, gleich, vnd alle billikeit beraubet wurden. Und so zur zceit, so seine ko. mt. desselbigen marggrauethumbs vnd ander vmbligenden landen in Slesien, ko. mt. zw Hungern vnd Behmenn, seiner mt. allirliebsten bruders, vnsers allergnedigsten herrn, ein geweldiger, doch gnediger stadhelder gewest, die von 20 steten jnn Obirlausitz sich diser beschwerung der strossen vor sei- nen gnaden hochlichen beclaget, het seine mt. jnen disze antwort geben lassen: Es were seiner mt. vnmoglichen alleweg mit ge- waptener handt vnd macht obir jnn zwhalden; sie solden sich noch jrem aldenherkomen, vnd erheischung jrer priuilegien, solcher leut, 25 so viel jnn moglich selbst schutzen, vnd mit ernste vff sye greiffen. Es hetten auch sich die von steten, des vor ko. mt., so jtzt jungst in der chron zw Behmen gewest, groszlichen beclaget etc. (das findest du oben am XX. blat in der anbrengung vor dem land- voit geschehen, vorzceichent bysz dohyn: Es were auch s. g. vn- 30 vorborgen etc.) Furder geredt. Und wiewol newlicher zceit vnd zuvorn, viel vnd mergliche zwgrieff vff der strosse geschehen; die von Gorlitz, wie oben vorczalt, auch andere, vff der strosse werden beraubet worden, so het doch ein rate zu Görlitz, der den noch vormogen 35 die strosse zuschutzen alleweg geneigt, das, vielleicht aus vnschick- likeit der zceit, welche er jtzt vor gantz bosze angesehen, mit ge- dult tragen muessen. Solang der obertreffliche nohme tzwuschen Gorlitz vnd Buntzlaw bey Birkenpruck geschehen, hat er als den, als bald die thot jm zwwissen worden, XVI. pferde, den thetern 40 ☞0 5 13. gegenheit, gegend. 24. gewaptener, schreibf. für gewappneter.
Strana 37
37 vff der slog bys an die grenitz des marggrauethumbs Meissen noch- zweylen ausgeschickt. Und wiewol die von Gorlitz, wie itzt geredt, zwsambt jren zu- geordenten frunden, den von steten, die strossen mit grosser arbeit 5 vnd darlegung zwhanthaben bevleissiget: doch von viel leuthen, sunderlichen von den jhenigen die sich aus dem stegreuffen zu nehren vndirstünden, vorweiszlichen, derhalben sye auch viel scha- dens an leib vnd gut gewarten musten, so weren sie doch vff seiner ko. mt. schreiben, dieweile sye dorjnnen befunden, das der 40 selbige nohme seyne ko. mt. an jren cleinotten, jre vorwante vnd andern kauffman an jren kauffsguettern merglichen geruret, etwas behertzt, vnnd vff seiner ko. mt. ansynnen vnd begere vff die the- ter, behauser vnd forderer, zugreiffen, vnd wuhin sie sich mit der nohme gewant, jren ein vnd ausriet zuerkunden, vnd nochzusetzen, 15 schmertzlichen beweget worden. So aber ein rate durch seine vleissige heimliche spehe vnd kunthschafft, die er zw forderung der sache, vnd seiner ko. mt. zw guete, manchfeldig doruff gelegt, aus warhafftiger anzceigung erfaren hette, das die theter der nohme einteils fur der nohme, 20 vnd noch der nohme alle zwgleich, mit dem raub, den sie offent- lich vff jre pferde gesömet, vber jre heiden vnd gueter getzogen, von etzlichen aus der manschafft jres weichbildes, den abent zuuor, mit speis vnd fuetter, zum raub gefordert, vnd das ein rate nicht vormarckt, das er widder die loblichen fuestappen seiner vorfaren, 25 (welche solchen strossenreubern hessiglich abgonstig gewest, vnd den fried der strossen alleweg geliebet als viel inn auch ymmehr moglich vorfuget vnd vorschafft), den ein vnd aus riet ubir jre guetter zwzcihen vorhingen oder gunstlichen dieselben zwfordern, gestatten, sein sie vff die wirt, forderer, theter, vnd schedliche 30 geste einzufallen vnd vff sie zugreiffen merglichen vorursacht wur- den, vnd haben, allirgnedigster her vnd konig, Cristoffen von Cot- witzen zur Shenitz vnd Casparn seinen bruder zw Ulersdorff bey der Sittau in der herschafft Niclas vom Donaw vffm Greffenstein 30 gesessen, als die jhenigen, die die theter der nohme vnd andere 35 landisbeschediger gewonglich gehauset, houet vnd gefordert, gefeng- lichen annhemen, einbrengen, vnd dem vordienst noch mit dem schwert richten lasszen. Vnd wiewol vorhoffet sie wurden Hen- richen Cragen einen vormehrten groszberuchtigetten strossendieb, 29b 1. slög, f. slâge, hufspur. 6. stegreuffen, durch strassenraub. 21. gesömet, f. gesummet, zusammengepackt. 25. hessiglich, mit hass. 35. gewonglich, ge- wöhnlich. 35. houet, f. gehouet, beherbergt.
37 vff der slog bys an die grenitz des marggrauethumbs Meissen noch- zweylen ausgeschickt. Und wiewol die von Gorlitz, wie itzt geredt, zwsambt jren zu- geordenten frunden, den von steten, die strossen mit grosser arbeit 5 vnd darlegung zwhanthaben bevleissiget: doch von viel leuthen, sunderlichen von den jhenigen die sich aus dem stegreuffen zu nehren vndirstünden, vorweiszlichen, derhalben sye auch viel scha- dens an leib vnd gut gewarten musten, so weren sie doch vff seiner ko. mt. schreiben, dieweile sye dorjnnen befunden, das der 40 selbige nohme seyne ko. mt. an jren cleinotten, jre vorwante vnd andern kauffman an jren kauffsguettern merglichen geruret, etwas behertzt, vnnd vff seiner ko. mt. ansynnen vnd begere vff die the- ter, behauser vnd forderer, zugreiffen, vnd wuhin sie sich mit der nohme gewant, jren ein vnd ausriet zuerkunden, vnd nochzusetzen, 15 schmertzlichen beweget worden. So aber ein rate durch seine vleissige heimliche spehe vnd kunthschafft, die er zw forderung der sache, vnd seiner ko. mt. zw guete, manchfeldig doruff gelegt, aus warhafftiger anzceigung erfaren hette, das die theter der nohme einteils fur der nohme, 20 vnd noch der nohme alle zwgleich, mit dem raub, den sie offent- lich vff jre pferde gesömet, vber jre heiden vnd gueter getzogen, von etzlichen aus der manschafft jres weichbildes, den abent zuuor, mit speis vnd fuetter, zum raub gefordert, vnd das ein rate nicht vormarckt, das er widder die loblichen fuestappen seiner vorfaren, 25 (welche solchen strossenreubern hessiglich abgonstig gewest, vnd den fried der strossen alleweg geliebet als viel inn auch ymmehr moglich vorfuget vnd vorschafft), den ein vnd aus riet ubir jre guetter zwzcihen vorhingen oder gunstlichen dieselben zwfordern, gestatten, sein sie vff die wirt, forderer, theter, vnd schedliche 30 geste einzufallen vnd vff sie zugreiffen merglichen vorursacht wur- den, vnd haben, allirgnedigster her vnd konig, Cristoffen von Cot- witzen zur Shenitz vnd Casparn seinen bruder zw Ulersdorff bey der Sittau in der herschafft Niclas vom Donaw vffm Greffenstein 30 gesessen, als die jhenigen, die die theter der nohme vnd andere 35 landisbeschediger gewonglich gehauset, houet vnd gefordert, gefeng- lichen annhemen, einbrengen, vnd dem vordienst noch mit dem schwert richten lasszen. Vnd wiewol vorhoffet sie wurden Hen- richen Cragen einen vormehrten groszberuchtigetten strossendieb, 29b 1. slög, f. slâge, hufspur. 6. stegreuffen, durch strassenraub. 21. gesömet, f. gesummet, zusammengepackt. 25. hessiglich, mit hass. 35. gewonglich, ge- wöhnlich. 35. houet, f. gehouet, beherbergt.
Strana 38
38 30b. welcher auch personlich bey dem schaden, so seiner ko.mt. jungst bey Birckenpruck geschehen, gewest, vff welchen auch disz ein- fallen forderlich vorgenomen, noch anzceigung des kuntscheffters, jm einfallen zw Ulersdorff begrieffen haben; so ist er doch vahst blos in einem hembde entworden, dennoch ist einer erhascht: Mer- ten Keser, ein jung gesell, itzt genants Henrichs diener, welcher, so er auch bey dem nohme gewest, dorvmb ein gruntlich wissen hat, dasselbige mehr den eins vor den eldisten herrn, richter vnd schoppen jn der guete ausgesaget, vnd mondtag vor Ruffi martiris, so er mit der scherff der pein angegrieffen, also bekant, vnd noch 10 erboetig ist, allen den jhenigen, so er mit seinem bekentnus be- zcichtiget, vndir augen wu sie furgestalt, vnerschrocken zu bekennen, derhalben inn ein rat, vnd seiner ko. mt. zugefallen byszher ge- fenglichen gehalden. Vnd ist domit seiner ko. mt. sein bekentnus vbirantwort worden. Furder geredt: so sich aber ein rate an solchem bekentnus itzt genants Keser, nicht gentzlichen het erholen mogen, wuhyn die geraubeten gueter komen, het er einen mitburger (das ist gewest Bartholomäus Ditman) zw etzlichen herren seinen gueten frunden — zeu Casparn von Kokritzen — jn Niederlausitz mit einer credentz 20 geschickt, wes jnen derhalben wissen, nicht zuuorhalden. Ist einem rate vff hohem vortrauen gemeldet, wie das ein stuck silber von Henrichen Cragen vnd Casparn Ruprechten gen Spremberg gefurt; bey einer withwen eine kremeryn, solde sein ein schwester Greiffenhayns, ym stal hynder den pferden zwslagen, 25 vnd einem jueden zw Drewicko vorkaufft; solchen handel het ein cleinnschmidt hinder der withwen haws wonende, gesehen vnd auszbrocht. Es solde auch ein bederber wathsack, vol seydens gewant, den derselbige her C. von K. mit seinen henden gepayset, von den 30 Ruprechten dem hewbtman zwr Lobe vffs schlos so lang das ge- rucht vndirgedruckt vnd geschwigen, zuuorhalden, gegeben sein. Das ander stuck silber solde Greyffenhayn hejme vff seine gueter gefurt haben, vnd wie man redet, itzt tzweye dorffer ge- kauffet. Dyse meynung het ein rate diser stad seiner ko. mt., seinem schreiben noch, vorlangst durch eine mundtliche botschafft wollen ansagen lasszen. So het es sich, vmb ferlikeit willen der strossen, die eyn rate von den landsbeschedigern teglichen gewarten must; 5 15 35 31 25. zwslagen, zerschlagen. 26. Drewicko, Drebkau. 29. bederber wathsack, tüchtiger mantelsack. 30. gepayset, gefühlt.
38 30b. welcher auch personlich bey dem schaden, so seiner ko.mt. jungst bey Birckenpruck geschehen, gewest, vff welchen auch disz ein- fallen forderlich vorgenomen, noch anzceigung des kuntscheffters, jm einfallen zw Ulersdorff begrieffen haben; so ist er doch vahst blos in einem hembde entworden, dennoch ist einer erhascht: Mer- ten Keser, ein jung gesell, itzt genants Henrichs diener, welcher, so er auch bey dem nohme gewest, dorvmb ein gruntlich wissen hat, dasselbige mehr den eins vor den eldisten herrn, richter vnd schoppen jn der guete ausgesaget, vnd mondtag vor Ruffi martiris, so er mit der scherff der pein angegrieffen, also bekant, vnd noch 10 erboetig ist, allen den jhenigen, so er mit seinem bekentnus be- zcichtiget, vndir augen wu sie furgestalt, vnerschrocken zu bekennen, derhalben inn ein rat, vnd seiner ko. mt. zugefallen byszher ge- fenglichen gehalden. Vnd ist domit seiner ko. mt. sein bekentnus vbirantwort worden. Furder geredt: so sich aber ein rate an solchem bekentnus itzt genants Keser, nicht gentzlichen het erholen mogen, wuhyn die geraubeten gueter komen, het er einen mitburger (das ist gewest Bartholomäus Ditman) zw etzlichen herren seinen gueten frunden — zeu Casparn von Kokritzen — jn Niederlausitz mit einer credentz 20 geschickt, wes jnen derhalben wissen, nicht zuuorhalden. Ist einem rate vff hohem vortrauen gemeldet, wie das ein stuck silber von Henrichen Cragen vnd Casparn Ruprechten gen Spremberg gefurt; bey einer withwen eine kremeryn, solde sein ein schwester Greiffenhayns, ym stal hynder den pferden zwslagen, 25 vnd einem jueden zw Drewicko vorkaufft; solchen handel het ein cleinnschmidt hinder der withwen haws wonende, gesehen vnd auszbrocht. Es solde auch ein bederber wathsack, vol seydens gewant, den derselbige her C. von K. mit seinen henden gepayset, von den 30 Ruprechten dem hewbtman zwr Lobe vffs schlos so lang das ge- rucht vndirgedruckt vnd geschwigen, zuuorhalden, gegeben sein. Das ander stuck silber solde Greyffenhayn hejme vff seine gueter gefurt haben, vnd wie man redet, itzt tzweye dorffer ge- kauffet. Dyse meynung het ein rate diser stad seiner ko. mt., seinem schreiben noch, vorlangst durch eine mundtliche botschafft wollen ansagen lasszen. So het es sich, vmb ferlikeit willen der strossen, die eyn rate von den landsbeschedigern teglichen gewarten must; 5 15 35 31 25. zwslagen, zerschlagen. 26. Drewicko, Drebkau. 29. bederber wathsack, tüchtiger mantelsack. 30. gepayset, gefühlt.
Strana 39
39 auch das ein rat vorhoffet, er wurde noch etliche aus den thetern durch jre heimliche ausspehung begrieffen haben, byszher fuglichen nicht schicken wollen, vnd so lang vorzcogen. Dan solde sich seine ko. mt. des gnedigen willens zw einem rate vorsehen, wu js inn 5 seinem vormogen gestanden, oder noch stunde, solche geraubte gueter zu bekomen, zuhanden zubrengen, ader rechtlichen zwbe- schlaen, das er auch vngespart, leibs, guts vnd aller darlegung, dasselbige mit groszem vleys gethan hett etc. So dan diszes einfallen, von einem rath vff die von Cotwitz, 40 Henrichen vnd ander furgenomen, ko. mt. zw Hungarn vnd Behmen jrem allergnedigsten hern forderlichen zw erhen, zw abwendung der vorschympirung, so seiner ko. mt. vff der strosse manchfeldig von den strossenreubern geschiekt; auch seiner ko. mt., jren vor- wanten, dem kauffman, gemeinem handel, der strossze zw gute, 15 vff seiner ko. mt. schreiben vnd beger, zwm abbruch vnd storung der landsbeschediger, geschehen; vnd sich doch wie einem rate furkweme, folgen wolde, das sich die frunthschafft der gerechtfer- tigetten von Cotwitz, gemeine manschafft, her Vlrich vom Biberstein 31b etc., die von Gorlitz derhalben zubeclagen vnderstehn wolden, vnd 20 jtzunder vielleicht vor dem landvoit vndirstanden; sie auch die reuter gemeine stad zubeschedigen, als einem rate glaubwirdig fur- kweme, starck vorsammelt. Es het auch itzunder Henrich Cragen an den herren landuoit geschrieben, wie den oben am XXIII. blat vorzceichent etc. Vnd ein rate wuste keyne trostlichere zuflucht in diser seiner pos anfechtung vnd anligenden noten, auch keyn bekwemer mittel, die ko. mt. zu Hungern vnd Behmen, etc. jren allergnedigsten heren zw gnaden, zwbewegen, dan sein ko. mt., so wer eines rats diser stadt, jnn hoher demut ganz demutige vleissige bethe, s. ko. mt.. 30 als ein liebhaber des frieds vnd der gerechtikeit, wolde junbedocht, das die von Gorlitz durch s. k. mt. schaffen vnd beger forderlich jn disz thun gefurt, einen rate kegen ko. mt. etc., mit foerderung, vorschriefft vnd vorbethe gnediglichen vorlegen, s. k. mt. durch bruderliche ermanung zw gnaden bewegen der von Gorlitz diser 35 begunst halben gnediger her zwsein; sie auch zusambt jren frunden den von steten, priuilegirn vnd begnaden, wu sie solche landsbe- schediger jn seiner k. mt. lande, vehsten, stete, merckten vnd dorffern ankwemen, dieselbigen mit den wirten vnd houern gefeng- lichen annhemen vnd noch jrem vordienst mochten rechtfertigen 40 losszen. Es wolde auch seine mt. die von Gorlitz vorschreiben, ab 32 25 7. darlegung, kostenaufwand. 12. vorschympirung, beschimpfung.
39 auch das ein rat vorhoffet, er wurde noch etliche aus den thetern durch jre heimliche ausspehung begrieffen haben, byszher fuglichen nicht schicken wollen, vnd so lang vorzcogen. Dan solde sich seine ko. mt. des gnedigen willens zw einem rate vorsehen, wu js inn 5 seinem vormogen gestanden, oder noch stunde, solche geraubte gueter zu bekomen, zuhanden zubrengen, ader rechtlichen zwbe- schlaen, das er auch vngespart, leibs, guts vnd aller darlegung, dasselbige mit groszem vleys gethan hett etc. So dan diszes einfallen, von einem rath vff die von Cotwitz, 40 Henrichen vnd ander furgenomen, ko. mt. zw Hungarn vnd Behmen jrem allergnedigsten hern forderlichen zw erhen, zw abwendung der vorschympirung, so seiner ko. mt. vff der strosse manchfeldig von den strossenreubern geschiekt; auch seiner ko. mt., jren vor- wanten, dem kauffman, gemeinem handel, der strossze zw gute, 15 vff seiner ko. mt. schreiben vnd beger, zwm abbruch vnd storung der landsbeschediger, geschehen; vnd sich doch wie einem rate furkweme, folgen wolde, das sich die frunthschafft der gerechtfer- tigetten von Cotwitz, gemeine manschafft, her Vlrich vom Biberstein 31b etc., die von Gorlitz derhalben zubeclagen vnderstehn wolden, vnd 20 jtzunder vielleicht vor dem landvoit vndirstanden; sie auch die reuter gemeine stad zubeschedigen, als einem rate glaubwirdig fur- kweme, starck vorsammelt. Es het auch itzunder Henrich Cragen an den herren landuoit geschrieben, wie den oben am XXIII. blat vorzceichent etc. Vnd ein rate wuste keyne trostlichere zuflucht in diser seiner pos anfechtung vnd anligenden noten, auch keyn bekwemer mittel, die ko. mt. zu Hungern vnd Behmen, etc. jren allergnedigsten heren zw gnaden, zwbewegen, dan sein ko. mt., so wer eines rats diser stadt, jnn hoher demut ganz demutige vleissige bethe, s. ko. mt.. 30 als ein liebhaber des frieds vnd der gerechtikeit, wolde junbedocht, das die von Gorlitz durch s. k. mt. schaffen vnd beger forderlich jn disz thun gefurt, einen rate kegen ko. mt. etc., mit foerderung, vorschriefft vnd vorbethe gnediglichen vorlegen, s. k. mt. durch bruderliche ermanung zw gnaden bewegen der von Gorlitz diser 35 begunst halben gnediger her zwsein; sie auch zusambt jren frunden den von steten, priuilegirn vnd begnaden, wu sie solche landsbe- schediger jn seiner k. mt. lande, vehsten, stete, merckten vnd dorffern ankwemen, dieselbigen mit den wirten vnd houern gefeng- lichen annhemen vnd noch jrem vordienst mochten rechtfertigen 40 losszen. Es wolde auch seine mt. die von Gorlitz vorschreiben, ab 32 25 7. darlegung, kostenaufwand. 12. vorschympirung, beschimpfung.
Strana 40
40 32b sich die frunthschafft der von Cotwitz, gemeine manschafft, ader suesten yemandes die von Gorlitz disz einfallens halben, rechtlichen zw beclagen vndirstehn wolden, vnd sie schulde vnd anspruche nicht erlosszen, das die clagen nyndert anders, den vor ko. mt. angestalt wurden. Nicht dorvmb das ein rate schuldig, ader sich befort, dermoszen gehandelt, das er zw recht nicht vorantwort ge- trauet, sunder zwerjnnerung seiner ko. mt., das gemeine stad von s. k. mt. disz begnadet vnd gefreiheit, in den sachen, jre ehre, glimpff, briue, priuilegia vnd altherkomen betreffende, von eynem itzlichen gegeben richter zu appellirn vnd sich an die ko. mt. jren 10 naturlichen erbhern zw referiren vnd zuberueffen. Sie besorgetten weiter, wu dise sache vor die herrn regenten der cron komen solde, vnd nachdem das behmisch recht, vnd das recht dorzw disze land vnd stad angesatzt, vahst getzweyet, es wolde gemeiner stad vnd einem rat zw merglichem nachteil vnd 15 schimpff gereichen, nichts weniger noch dem recht dorzw die stad uorordent: vorhoffeten sie disze begunst, kegen got, ko. mt., den heren der cron, dem heren landvoit vnd gen menniglich erbarlich zuuorantworten. Ist ouch seiner ko. mt. vormeldet, der handel des vom Bibersteins, (do von oben am XXIV.ten blat), vnd seine ko. mt. 20 demutiglichen gebetenn die von Gorlitz kegen ko. mt. jrem herren vnd konig, derhalben, laudts der begrieffen notteln, auch kegen herrn Virichen zuuorschreiben. Als sie den trostlicher hoffnung vnd zuvorsicht weren, s. k. mt. zuthun gnediglich geneiget sein wurde, das wolden sie mit 25 jren vleissigen willigen dinsten, gen s. k. mt. demutiglich vordienen, dan s. ko. mt. ehre der billikeit gemesz vnd wie die s. k. mt. zu thun geburet, mit angenhemen beheglichen diensten zu erczeigen, s. k. mt. ouch, vnd der loblichen crohn Polan vorwanten, frunth- lichen willen vnd nutzliche forderung zuthun, weren er rate sampt 30 gemeiner stad, leibs vnd guts vnuorspart, alletzeit willig vnd vleissig etc. Der statschreiber von Budissin hat doruff gefolget, vnd zum ersten vorzcalt die beschwerung des spruchs, von ko. mt. vnserm allergnedigsten herrn vffm Cuttenberg zwuschen der manschafft vnd 35 den von steten ausgangen, (douon oben am VIII. blat, vnd bald hirnoch weiter douon vorzceichent wirt werden). Auch von wegen seiner heren, bsunder wie das s. ko. mt. zur zceit, so k. mt. diser land stadhelder gewest, den von Budissin etzlich gueter vnd dorffer 5 4. nyndert, nirgend. 6. befort, befürchte, so gehandelt zu haben. 14. vahst getzweyet, bedeutend verschieden. 22. begrieffen notteln, aufgenommenen schrift.
40 32b sich die frunthschafft der von Cotwitz, gemeine manschafft, ader suesten yemandes die von Gorlitz disz einfallens halben, rechtlichen zw beclagen vndirstehn wolden, vnd sie schulde vnd anspruche nicht erlosszen, das die clagen nyndert anders, den vor ko. mt. angestalt wurden. Nicht dorvmb das ein rate schuldig, ader sich befort, dermoszen gehandelt, das er zw recht nicht vorantwort ge- trauet, sunder zwerjnnerung seiner ko. mt., das gemeine stad von s. k. mt. disz begnadet vnd gefreiheit, in den sachen, jre ehre, glimpff, briue, priuilegia vnd altherkomen betreffende, von eynem itzlichen gegeben richter zu appellirn vnd sich an die ko. mt. jren 10 naturlichen erbhern zw referiren vnd zuberueffen. Sie besorgetten weiter, wu dise sache vor die herrn regenten der cron komen solde, vnd nachdem das behmisch recht, vnd das recht dorzw disze land vnd stad angesatzt, vahst getzweyet, es wolde gemeiner stad vnd einem rat zw merglichem nachteil vnd 15 schimpff gereichen, nichts weniger noch dem recht dorzw die stad uorordent: vorhoffeten sie disze begunst, kegen got, ko. mt., den heren der cron, dem heren landvoit vnd gen menniglich erbarlich zuuorantworten. Ist ouch seiner ko. mt. vormeldet, der handel des vom Bibersteins, (do von oben am XXIV.ten blat), vnd seine ko. mt. 20 demutiglichen gebetenn die von Gorlitz kegen ko. mt. jrem herren vnd konig, derhalben, laudts der begrieffen notteln, auch kegen herrn Virichen zuuorschreiben. Als sie den trostlicher hoffnung vnd zuvorsicht weren, s. k. mt. zuthun gnediglich geneiget sein wurde, das wolden sie mit 25 jren vleissigen willigen dinsten, gen s. k. mt. demutiglich vordienen, dan s. ko. mt. ehre der billikeit gemesz vnd wie die s. k. mt. zu thun geburet, mit angenhemen beheglichen diensten zu erczeigen, s. k. mt. ouch, vnd der loblichen crohn Polan vorwanten, frunth- lichen willen vnd nutzliche forderung zuthun, weren er rate sampt 30 gemeiner stad, leibs vnd guts vnuorspart, alletzeit willig vnd vleissig etc. Der statschreiber von Budissin hat doruff gefolget, vnd zum ersten vorzcalt die beschwerung des spruchs, von ko. mt. vnserm allergnedigsten herrn vffm Cuttenberg zwuschen der manschafft vnd 35 den von steten ausgangen, (douon oben am VIII. blat, vnd bald hirnoch weiter douon vorzceichent wirt werden). Auch von wegen seiner heren, bsunder wie das s. ko. mt. zur zceit, so k. mt. diser land stadhelder gewest, den von Budissin etzlich gueter vnd dorffer 5 4. nyndert, nirgend. 6. befort, befürchte, so gehandelt zu haben. 14. vahst getzweyet, bedeutend verschieden. 22. begrieffen notteln, aufgenommenen schrift.
Strana 41
44 5 mit allen gerechtikeiten ober vnd nieder gerichten an stad ko. mt. gnediglichen vorlyhen; welche gericht, itzt genanter gueter, jnen 33 die ko. mt. im rechtspruch aberkant, vnd mit ubirzceigung des lehnsbrieffs s. mt. demutiglichen gebeten, die von steten vnd seine heren gnediglichen zuuorschreiben, das solcher spruch bas zw wei- ter vorhorung, ader so lang die k. mt. widervmb in die crone zw Behmen kweme, von s. mt. suspendirt vnd vffgehoben wurd, vnd seine herren, bey s. mt lehnsbriue in ruhe bleiben mochten. Ko. mt. zw Polan antwort vnd gnedige vorschriefft. Seine mt. hat inn gnedigem willen die erbietung, der von ste- ten, angenomen, vnd vmb gehorsam, ouch vleissige dienste, die sye seiner mt. offtmals jm ampt geleistet, sye noch mogen allenthalben zuuorschreiben geneyget etc., bsunder mit disem anhang, das die geschickten jren herren vnd frunden, ansagen solden, wu sie mt. 15 vnd der crohn zw Polan vndirworffen vnd eingeleibet, wolde sie vor solcher gewaltsamer that der strossendieb wol wissen zw- schutzen. Vnd doruff Hanszen von Kokritzen bephelen lasszen, mit den geschickten zwhandeln; vff welchen weg vnd meynung sye die vorschriefften haben wollen, solde alles also geschehen, so ferne es 20 s. mt. vnd cantzley leidlich vnd zuthun fuglich sein wolde. 10 33b Vorschriefft ko. mt. zw Polen etc. an vnsern allirgestreng- sten herren vnd konig zw Behmen etc., von wegen der priuilegien vnd begnadung, auff die strossenreuber zw greiffen, vnd das die von Gorlitz nyndert anderswo, so 25 sie disz einfallens halben beclaget, dan fur s. ko. mt. zu antworten schuldig. Wyr Sigmundt von gots gnaden konig zw Polan, grosfurst zw Litten, in Reussen, Preussen her vnd erbling etc., embieten dem durchleuchtigen vnserm liebsten bruder, fursten vnd hern Wladislaw 30 zw Hungern, Behmen etc. konig etc. vnser bruderliche lieb vnd treu, mit wunschung allir wolfart vnd gluckselikeit, liebster bruder. e. k. mt. hat vnzueifelich jon guetem gedencken, wes wir nehst clagende durch vnser schriefft, an k. mt. des schadens halben vns- sebst, den vnsern meistenteils, dorzw e. k. mt. vndirthan, vnd an- der, bei Buntzlau etc. vorschynner zceit, mit raublichem nohme zu- gefuget, haben gelangen lassen, vnd e. k. mt. zw sterckung der gerechtikeit, also der liebste bruder, zw vndirdruckung der bosen 35 28. Litten, Lithauen 36. vorschynner zeeit, verioichener zeit. 6
44 5 mit allen gerechtikeiten ober vnd nieder gerichten an stad ko. mt. gnediglichen vorlyhen; welche gericht, itzt genanter gueter, jnen 33 die ko. mt. im rechtspruch aberkant, vnd mit ubirzceigung des lehnsbrieffs s. mt. demutiglichen gebeten, die von steten vnd seine heren gnediglichen zuuorschreiben, das solcher spruch bas zw wei- ter vorhorung, ader so lang die k. mt. widervmb in die crone zw Behmen kweme, von s. mt. suspendirt vnd vffgehoben wurd, vnd seine herren, bey s. mt lehnsbriue in ruhe bleiben mochten. Ko. mt. zw Polan antwort vnd gnedige vorschriefft. Seine mt. hat inn gnedigem willen die erbietung, der von ste- ten, angenomen, vnd vmb gehorsam, ouch vleissige dienste, die sye seiner mt. offtmals jm ampt geleistet, sye noch mogen allenthalben zuuorschreiben geneyget etc., bsunder mit disem anhang, das die geschickten jren herren vnd frunden, ansagen solden, wu sie mt. 15 vnd der crohn zw Polan vndirworffen vnd eingeleibet, wolde sie vor solcher gewaltsamer that der strossendieb wol wissen zw- schutzen. Vnd doruff Hanszen von Kokritzen bephelen lasszen, mit den geschickten zwhandeln; vff welchen weg vnd meynung sye die vorschriefften haben wollen, solde alles also geschehen, so ferne es 20 s. mt. vnd cantzley leidlich vnd zuthun fuglich sein wolde. 10 33b Vorschriefft ko. mt. zw Polen etc. an vnsern allirgestreng- sten herren vnd konig zw Behmen etc., von wegen der priuilegien vnd begnadung, auff die strossenreuber zw greiffen, vnd das die von Gorlitz nyndert anderswo, so 25 sie disz einfallens halben beclaget, dan fur s. ko. mt. zu antworten schuldig. Wyr Sigmundt von gots gnaden konig zw Polan, grosfurst zw Litten, in Reussen, Preussen her vnd erbling etc., embieten dem durchleuchtigen vnserm liebsten bruder, fursten vnd hern Wladislaw 30 zw Hungern, Behmen etc. konig etc. vnser bruderliche lieb vnd treu, mit wunschung allir wolfart vnd gluckselikeit, liebster bruder. e. k. mt. hat vnzueifelich jon guetem gedencken, wes wir nehst clagende durch vnser schriefft, an k. mt. des schadens halben vns- sebst, den vnsern meistenteils, dorzw e. k. mt. vndirthan, vnd an- der, bei Buntzlau etc. vorschynner zceit, mit raublichem nohme zu- gefuget, haben gelangen lassen, vnd e. k. mt. zw sterckung der gerechtikeit, also der liebste bruder, zw vndirdruckung der bosen 35 28. Litten, Lithauen 36. vorschynner zeeit, verioichener zeit. 6
Strana 42
42 leute, ouch erstattung erliedens schadens konigl. mandat gemeinlich lautende, an die amptleute vnd lantschafften in Slesien vnd beider Lausitz zwgefertiget. Nhu haben wir am ersten noch ergangenem vnd geschehen schaden, durch vnser schriefft e. k. mt. amptleute, 34 aller der land, orter, zwsampt den steten, vnd sunderlich den er- samen rat zw Gorlitz, in treuer zuuorsicht gnediglich ersucht, vnd sie vor andern dohin vormoget, das durch jre kunthschafft vnd darlegen, vngespart leibs vnd guts, sich bemuhet vnd noch denen wissentlichen thetern, mit jren hausern zugreiffen vnd rechtfertigen lossen, doch noch einen gefenglich vmb warer anzceigung willen. 10 vns zugefallen enthalden, vnd sich nhw offenbart, were die theter, jre hawser vnd helffer sein, denselbigen zwzutrachten beschwerung von gemeyn steten einfelt, bsunder jn Obirlausitz, vnd den von Gorlitz, wirt alleine von der frunthschafft der gerichten Cotwitzer vnd gemeiner manschafft, sie zubeclagen vnd von den strossen- 15 reubern vnd jren anhengern, an jren leiben vnd guetern zubesche- digen hartlich angesatzt. Dieweile sie ditzt auff vnser ansuchen, be- gern vnd vorsprechen vnschedlich zw sein, jm besten zw befriedung der strossen vnd hanthabung der gerechtikeit gethan, so fuelen wir dennoch jtzt bey jnen weiter beschuerung e. k. mt. mandat 20 vnd commission zuuorfolgen, durch des spruchs willen zwuschen jnen vnd der manschafft ausgangen, vnd wir sie des geschehen zu- entheben etlicher mosz schuldig entpfinden. Derwegen gueter wol beweglicher vrsach, e. k. mt. also denen liebsten bruder, ersuchen 34b vnd treulichen bieten, geruchen, denen von Gorlitz vber alle sachen 25 ein gnediger herre zw sein, jnen vnd jren zugeordenten frunde den von steten, ein newes priuilegium der strossenreuber vnd jrer behauser halben, lauts ingelegter copien vnd minut, welche wir nicht von vnbillicher weise bemercken, gnediglich zwgeben, vnd eine ko. commission an alle e. k. mt. ambtleute der crohn zw Beh- 30 men, ab die frunthschafft der gerichten von Cotwitz, gemeine man- schafft, ader suesten yemandes, die von Gorlitz schulde vnd an- spruche, diszes einfallens halben, nicht erlossen, das sie zw der antwort, nynderet wan fur e. k. mt. jnhalts jrer priuilegien zw stehen schuldig, sein wir gewillet in bruderlicher treu, wilfarlich 35 kegen e. k. mt. zuuorgleichen, dieselbigen wir deme allmechtigen wolfarende zw allirzceit mit gesundt beuelen. Geben zw Crocaw am tag nativitatis Marie im 1500 vnd zcehenden, vnsers reichs jm vierden. 5 (Commissio propria regie maiestatis.) 40 28. minut, kleine schrift.
42 leute, ouch erstattung erliedens schadens konigl. mandat gemeinlich lautende, an die amptleute vnd lantschafften in Slesien vnd beider Lausitz zwgefertiget. Nhu haben wir am ersten noch ergangenem vnd geschehen schaden, durch vnser schriefft e. k. mt. amptleute, 34 aller der land, orter, zwsampt den steten, vnd sunderlich den er- samen rat zw Gorlitz, in treuer zuuorsicht gnediglich ersucht, vnd sie vor andern dohin vormoget, das durch jre kunthschafft vnd darlegen, vngespart leibs vnd guts, sich bemuhet vnd noch denen wissentlichen thetern, mit jren hausern zugreiffen vnd rechtfertigen lossen, doch noch einen gefenglich vmb warer anzceigung willen. 10 vns zugefallen enthalden, vnd sich nhw offenbart, were die theter, jre hawser vnd helffer sein, denselbigen zwzutrachten beschwerung von gemeyn steten einfelt, bsunder jn Obirlausitz, vnd den von Gorlitz, wirt alleine von der frunthschafft der gerichten Cotwitzer vnd gemeiner manschafft, sie zubeclagen vnd von den strossen- 15 reubern vnd jren anhengern, an jren leiben vnd guetern zubesche- digen hartlich angesatzt. Dieweile sie ditzt auff vnser ansuchen, be- gern vnd vorsprechen vnschedlich zw sein, jm besten zw befriedung der strossen vnd hanthabung der gerechtikeit gethan, so fuelen wir dennoch jtzt bey jnen weiter beschuerung e. k. mt. mandat 20 vnd commission zuuorfolgen, durch des spruchs willen zwuschen jnen vnd der manschafft ausgangen, vnd wir sie des geschehen zu- entheben etlicher mosz schuldig entpfinden. Derwegen gueter wol beweglicher vrsach, e. k. mt. also denen liebsten bruder, ersuchen 34b vnd treulichen bieten, geruchen, denen von Gorlitz vber alle sachen 25 ein gnediger herre zw sein, jnen vnd jren zugeordenten frunde den von steten, ein newes priuilegium der strossenreuber vnd jrer behauser halben, lauts ingelegter copien vnd minut, welche wir nicht von vnbillicher weise bemercken, gnediglich zwgeben, vnd eine ko. commission an alle e. k. mt. ambtleute der crohn zw Beh- 30 men, ab die frunthschafft der gerichten von Cotwitz, gemeine man- schafft, ader suesten yemandes, die von Gorlitz schulde vnd an- spruche, diszes einfallens halben, nicht erlossen, das sie zw der antwort, nynderet wan fur e. k. mt. jnhalts jrer priuilegien zw stehen schuldig, sein wir gewillet in bruderlicher treu, wilfarlich 35 kegen e. k. mt. zuuorgleichen, dieselbigen wir deme allmechtigen wolfarende zw allirzceit mit gesundt beuelen. Geben zw Crocaw am tag nativitatis Marie im 1500 vnd zcehenden, vnsers reichs jm vierden. 5 (Commissio propria regie maiestatis.) 40 28. minut, kleine schrift.
Strana 43
43 Vorschriefft von wegen hern Vlrichen von Biberstein an die ko. mt. zu Behmen etc. Auch von wegen Henrichs Cragen schriefft, die er an den herrn landvoit geschrieben. So die geschickten von dem vom Biberstein, an den 40000 35 schoc, die er zum abtrag forderte, (wie den oben am XXV. blat auffgeczeichent), keyne enthengung haben erlangen mogen, ist der- selbige seiner g. meynung, dem stadtschreiber gen Crocau hinnach bey einem reitenden boten, zwgeschrieben, ko. mt. das jnn demut 10 zuuormelden, vnd s. mt. vmb gnedige vorschriefft zu bieten. Vnd wiewol zuuor eine vorschriefft von s. mt. ausbracht vnd gegeben was worden, so aber s. mt. der harten meynung hern Vlrichens vndirricht, ist diesselbe aus gnedigem willen, wie folget, geendert worden. 5 Vorschriefft. Wir Sigmundt von gots gnaden, ut supra. Liebster her vnd bruder, als vnd wie e. k. mt. vndirthanen der sechs stete, vnd sunderlich der stete Budissin vnd Gorlitz dise gegenwertige geschick- ten vff jr anlangen vnd werbung zu e. k. mt. abgefertiget, seint 20 vns schriefft durch den strengen Vlrichen Schoff rittern, der fursten- thumer Sweidenitz, Jawer etc. heubtmann, auch dem rathe von Gorlitz abirmols zugesandt, doraus wir vornhemen, wie der wolge- borne Vlrich vom Biberstein, dem rate zw Gorlitz vnd gemeiner stad hartiglich zutracht vmb des willen, das sie Casparn Cotwitzen, 25 nehst gerichten vielleicht vff offener strosse, do doch die regalien e. k. mt. vnd suest nyemands zwstendig, in seiner herschafft be- troffen vnd vngeferlichen durch der von Gorlitz ausgesandten diener, 35b ane beuelh angenhomen, fordert also jnn gutlicher handelung tzehn- tausent schoc zum abtrag, oder gedenckt vielleicht die von Gorlitz, 30 fur den herrn der crohn zw Behmen, mit clagen derwegen fur- czunhemen, antzihende, das sich etwo, die von Gorlitz vorschriben solden haben, keine eingrieff bemeltem vom Biberstein in seine herschafft zu thun etc. Nachdem dene der rathe zu Gorlitz durch vnser begirlichs ansuchen vnd vormugen, sich jn den dingen be- 35 muhet, vnd dem ergangen schaden, noch den wissentlichen thetern, ouch jren helffern vnd hausern, mit einfallen ubirkomen, vnd recht- fertigung, treulich nochgesatzt, vnd vor andern, wie alleweg be- funden, hochlichen beweiset; vnd wie sie dorein gefurt, auch e. k. mt. commission vff vnser bruderlichs bitten gegeben jnnenheldt, 40 den vngespart vorfolgung zuthun, dorvmb wir aber weiter vorvrsacht 15 24. zutracht, zusetzt. 6*)
43 Vorschriefft von wegen hern Vlrichen von Biberstein an die ko. mt. zu Behmen etc. Auch von wegen Henrichs Cragen schriefft, die er an den herrn landvoit geschrieben. So die geschickten von dem vom Biberstein, an den 40000 35 schoc, die er zum abtrag forderte, (wie den oben am XXV. blat auffgeczeichent), keyne enthengung haben erlangen mogen, ist der- selbige seiner g. meynung, dem stadtschreiber gen Crocau hinnach bey einem reitenden boten, zwgeschrieben, ko. mt. das jnn demut 10 zuuormelden, vnd s. mt. vmb gnedige vorschriefft zu bieten. Vnd wiewol zuuor eine vorschriefft von s. mt. ausbracht vnd gegeben was worden, so aber s. mt. der harten meynung hern Vlrichens vndirricht, ist diesselbe aus gnedigem willen, wie folget, geendert worden. 5 Vorschriefft. Wir Sigmundt von gots gnaden, ut supra. Liebster her vnd bruder, als vnd wie e. k. mt. vndirthanen der sechs stete, vnd sunderlich der stete Budissin vnd Gorlitz dise gegenwertige geschick- ten vff jr anlangen vnd werbung zu e. k. mt. abgefertiget, seint 20 vns schriefft durch den strengen Vlrichen Schoff rittern, der fursten- thumer Sweidenitz, Jawer etc. heubtmann, auch dem rathe von Gorlitz abirmols zugesandt, doraus wir vornhemen, wie der wolge- borne Vlrich vom Biberstein, dem rate zw Gorlitz vnd gemeiner stad hartiglich zutracht vmb des willen, das sie Casparn Cotwitzen, 25 nehst gerichten vielleicht vff offener strosse, do doch die regalien e. k. mt. vnd suest nyemands zwstendig, in seiner herschafft be- troffen vnd vngeferlichen durch der von Gorlitz ausgesandten diener, 35b ane beuelh angenhomen, fordert also jnn gutlicher handelung tzehn- tausent schoc zum abtrag, oder gedenckt vielleicht die von Gorlitz, 30 fur den herrn der crohn zw Behmen, mit clagen derwegen fur- czunhemen, antzihende, das sich etwo, die von Gorlitz vorschriben solden haben, keine eingrieff bemeltem vom Biberstein in seine herschafft zu thun etc. Nachdem dene der rathe zu Gorlitz durch vnser begirlichs ansuchen vnd vormugen, sich jn den dingen be- 35 muhet, vnd dem ergangen schaden, noch den wissentlichen thetern, ouch jren helffern vnd hausern, mit einfallen ubirkomen, vnd recht- fertigung, treulich nochgesatzt, vnd vor andern, wie alleweg be- funden, hochlichen beweiset; vnd wie sie dorein gefurt, auch e. k. mt. commission vff vnser bruderlichs bitten gegeben jnnenheldt, 40 den vngespart vorfolgung zuthun, dorvmb wir aber weiter vorvrsacht 15 24. zutracht, zusetzt. 6*)
Strana 44
44 mit bruderlicher bethe e. k. mt. anzulangen geruchen, vnd wollen, noch vnddirricht dises briues zceigers magr. Johannes Hass stad- schreibers zw Gorlitz anzceigunge, welchen wir mit begrieffen not- teln vnd copien vnsers bedenckens zum handel dienende an e. k. mt. schicken, gnediglich iun sunderheit horen, vnd schriefftlichen beuelh dermoszen an die wolgebornen herrn vnd regenten e. k. 36 mt. chron zw Behmen, sunderlich dem obersten burggrauen zw Prage geben, das er noch die andern, sich des von Bibersteins clage, ab die geschehen mocht, annhemen, danne vff e. k. mt. selbst vorweisseten, dergleichen an bemelten von Biberstein auch gnedig- lich zw schreiben, das er mit denen sachen des einfallens so er anzcihet, stille halde, den rate zw Gorlitz, ane entgelt, schulde vnd anspruche erlossze, ader nyndert den vor e. k. mt. selbst, dieselben anstelle. Wan e. k. mt. mag warglich glouben, das wir kunthschafft haben, das vnser vnd gemeiner landsbeschediger, vnvorholen immer 15 kurtz mit andern, aber jnn des von Biberstein herrschafft besehen, do frey vnd vnbekomert etzliche tag gelegen. Der von Biberstein hat auch gut anhalden die bosen leute jtzt zuuorhalden, wie un- zueifelich e. k. mt. von deme stadschreiber geoffenbaret etc. vnd commission auszubrengen. Liebster her bruder, e. k. mt. hat vns 20 nehst vier ernste beuelh schriefftlichen ins gemein auff Slesien, Lau- sitz, den ambtleuten vnd jnwonern lautende zugesandt, des wir vns bruderlichen bedancken. Nhu geschiet vffzcyhung in deme vnd vmb ander notdurfftiger sachen willen; bieten wir ferner e. k. mt. wolle geruchen vns zuohr commissiones den vorigen lautende 25 gleichs, eine in Obir- die ander in Niederlausitz an die landvoite vnd stende in sunderheit geben, disem Mgro. Joanni jn vnserm 36b nhamen behendigen lossen, der zuuorsicht, denne forderlich mehr zw vndirdrucken vnd verfolgen, der vbeltheters gethan vnd e. k. mt. geboten nochgegangen mit gehorsam, ion dem allen kegen vns, 30 wie wir jnn keyn zueiuel setzen bruderlich erzceigen, sein wir ge- willet etc. Geben zw Crocaw ut supra, dinstags noch nativitatis Marie. Scheda inclusa Henrich Cragen. Auch werden wir bericht, wie sich Henrich Cragen, ein offent- 35 licher strossenreuber vnd vnser wissentlicher beschediger vahst widerwertig kegen den von Gorlitz erzceiget, vnd sye mit drauli- chen schriefften kegen e. k. mt. ambtman jnn Obirlausitz angibet vnd beschweret, dorvmb vnd aus der vrsache, das jme die von Gorlitz auff vnser ersuchen nochgetracht, seinen knecht gefangen, 40 5 10 37. draulichen, drohenden. 14. warglich, wirklich, thatsächlich.
44 mit bruderlicher bethe e. k. mt. anzulangen geruchen, vnd wollen, noch vnddirricht dises briues zceigers magr. Johannes Hass stad- schreibers zw Gorlitz anzceigunge, welchen wir mit begrieffen not- teln vnd copien vnsers bedenckens zum handel dienende an e. k. mt. schicken, gnediglich iun sunderheit horen, vnd schriefftlichen beuelh dermoszen an die wolgebornen herrn vnd regenten e. k. 36 mt. chron zw Behmen, sunderlich dem obersten burggrauen zw Prage geben, das er noch die andern, sich des von Bibersteins clage, ab die geschehen mocht, annhemen, danne vff e. k. mt. selbst vorweisseten, dergleichen an bemelten von Biberstein auch gnedig- lich zw schreiben, das er mit denen sachen des einfallens so er anzcihet, stille halde, den rate zw Gorlitz, ane entgelt, schulde vnd anspruche erlossze, ader nyndert den vor e. k. mt. selbst, dieselben anstelle. Wan e. k. mt. mag warglich glouben, das wir kunthschafft haben, das vnser vnd gemeiner landsbeschediger, vnvorholen immer 15 kurtz mit andern, aber jnn des von Biberstein herrschafft besehen, do frey vnd vnbekomert etzliche tag gelegen. Der von Biberstein hat auch gut anhalden die bosen leute jtzt zuuorhalden, wie un- zueifelich e. k. mt. von deme stadschreiber geoffenbaret etc. vnd commission auszubrengen. Liebster her bruder, e. k. mt. hat vns 20 nehst vier ernste beuelh schriefftlichen ins gemein auff Slesien, Lau- sitz, den ambtleuten vnd jnwonern lautende zugesandt, des wir vns bruderlichen bedancken. Nhu geschiet vffzcyhung in deme vnd vmb ander notdurfftiger sachen willen; bieten wir ferner e. k. mt. wolle geruchen vns zuohr commissiones den vorigen lautende 25 gleichs, eine in Obir- die ander in Niederlausitz an die landvoite vnd stende in sunderheit geben, disem Mgro. Joanni jn vnserm 36b nhamen behendigen lossen, der zuuorsicht, denne forderlich mehr zw vndirdrucken vnd verfolgen, der vbeltheters gethan vnd e. k. mt. geboten nochgegangen mit gehorsam, ion dem allen kegen vns, 30 wie wir jnn keyn zueiuel setzen bruderlich erzceigen, sein wir ge- willet etc. Geben zw Crocaw ut supra, dinstags noch nativitatis Marie. Scheda inclusa Henrich Cragen. Auch werden wir bericht, wie sich Henrich Cragen, ein offent- 35 licher strossenreuber vnd vnser wissentlicher beschediger vahst widerwertig kegen den von Gorlitz erzceiget, vnd sye mit drauli- chen schriefften kegen e. k. mt. ambtman jnn Obirlausitz angibet vnd beschweret, dorvmb vnd aus der vrsache, das jme die von Gorlitz auff vnser ersuchen nochgetracht, seinen knecht gefangen, 40 5 10 37. draulichen, drohenden. 14. warglich, wirklich, thatsächlich.
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45 vnd noch sitzen haben, erselbst entkomen: hirauff. e. k. mt. in bru- derlichen treuen bieten, geruchen einen beuelh an den wolgebornen Sigmunden von Wartemberg landuoiten, dorzu gemeine manschafft vnd stete jnn Obirlausitz, gnediglich zugeben, vnd vorschaffen, das 5 sie sich des boszens lantbeschedigers vnd seiner helffer mit keynem dinge annhemen; auch das nyemands den fordere, behause ader vorschube thue: sunder wo bemelter Henrich Cragen, oder sein helffer zubekomen, das neben den von Gorlitz jme noch gesatzt, 37 zu handen vnd rechtfertigung bracht werde, vnd das sich nyemands 10 widersetze, doran erczeiget vns e. k. mt. viel frunthlichs gefallens jnn bruderliche treu widder zuuorgleichen. Datum vt jn locis prioribus. 15 Wie dye ko. mt. zu Polan, an herrn Vlrichen Schoff rittern, in der sache zwuschen dem vom Biberstein vnd einem rate zuhandeln entpfielet vnd schreibet. So den der gestrenge Vlrich Schoff vff Greiffenstein, dem vff Fridlant mit viel gueter frunthschafft vorwant, jst s. gestren. vff bethe eines rats in der sache vnd zwitracht, so zwuschen her Vl- richen vnd dem rate des einfallens halben erboret, zuhandeln an- 20 gelanget, vnd dodurch s. gestren dister fuglicher vnd ane verdocht ditzt gethun mocht, ist s. k. mt. hern Vlrichen Schoff derwegen zu schreiben demutiglichen gebeten worden, das den also von s. k. mt. zuthun entpfolen vnd nochfolgende meynung geschrieben. 25 Erstlich ein credentz an herrn Vlrichen von Biberstein etc. vff hern Vlrichen Schoff rittern lautende. Sigmundt von gots gnaden etc. Wolgeborner lieber, besunder; wir haben dem edeln, gestrengen, vnserm lieben getrawen Vlrichen 37b Schoff rittern auff Greiffenstein, der furstenthumer Sweidenitz Jawer etc. heubtman, aus gueter beweglicher vrsach, beuelh von vnsern 30 wegen, mit dir zw reden vnd handeln, gegeben, gantz gnediger weise begern, wes bemelter Vlrich Schoff ritter diser zceit an dich werben, jme sam vns selpst zuglauben vnd gutwillig, als vns nicht zueuuelt hirjnnen zuerzceigen vnd forderlichen beweisen. Sein wir widervmb mit gnedigem willen zubeschulden wol geneigt. Geben 35 zw Crocaw noch nativitatis Marie ut supra. An herrn Vlrichen Schoff ritter. Sigmundt von gots gnaden konig zu Polen, grosfurst zw Litten, zw Reussen, Preussen her vnd erbling etc.
45 vnd noch sitzen haben, erselbst entkomen: hirauff. e. k. mt. in bru- derlichen treuen bieten, geruchen einen beuelh an den wolgebornen Sigmunden von Wartemberg landuoiten, dorzu gemeine manschafft vnd stete jnn Obirlausitz, gnediglich zugeben, vnd vorschaffen, das 5 sie sich des boszens lantbeschedigers vnd seiner helffer mit keynem dinge annhemen; auch das nyemands den fordere, behause ader vorschube thue: sunder wo bemelter Henrich Cragen, oder sein helffer zubekomen, das neben den von Gorlitz jme noch gesatzt, 37 zu handen vnd rechtfertigung bracht werde, vnd das sich nyemands 10 widersetze, doran erczeiget vns e. k. mt. viel frunthlichs gefallens jnn bruderliche treu widder zuuorgleichen. Datum vt jn locis prioribus. 15 Wie dye ko. mt. zu Polan, an herrn Vlrichen Schoff rittern, in der sache zwuschen dem vom Biberstein vnd einem rate zuhandeln entpfielet vnd schreibet. So den der gestrenge Vlrich Schoff vff Greiffenstein, dem vff Fridlant mit viel gueter frunthschafft vorwant, jst s. gestren. vff bethe eines rats in der sache vnd zwitracht, so zwuschen her Vl- richen vnd dem rate des einfallens halben erboret, zuhandeln an- 20 gelanget, vnd dodurch s. gestren dister fuglicher vnd ane verdocht ditzt gethun mocht, ist s. k. mt. hern Vlrichen Schoff derwegen zu schreiben demutiglichen gebeten worden, das den also von s. k. mt. zuthun entpfolen vnd nochfolgende meynung geschrieben. 25 Erstlich ein credentz an herrn Vlrichen von Biberstein etc. vff hern Vlrichen Schoff rittern lautende. Sigmundt von gots gnaden etc. Wolgeborner lieber, besunder; wir haben dem edeln, gestrengen, vnserm lieben getrawen Vlrichen 37b Schoff rittern auff Greiffenstein, der furstenthumer Sweidenitz Jawer etc. heubtman, aus gueter beweglicher vrsach, beuelh von vnsern 30 wegen, mit dir zw reden vnd handeln, gegeben, gantz gnediger weise begern, wes bemelter Vlrich Schoff ritter diser zceit an dich werben, jme sam vns selpst zuglauben vnd gutwillig, als vns nicht zueuuelt hirjnnen zuerzceigen vnd forderlichen beweisen. Sein wir widervmb mit gnedigem willen zubeschulden wol geneigt. Geben 35 zw Crocaw noch nativitatis Marie ut supra. An herrn Vlrichen Schoff ritter. Sigmundt von gots gnaden konig zu Polen, grosfurst zw Litten, zw Reussen, Preussen her vnd erbling etc.
Strana 46
46 Edeler, gestrenger, lieber, getreuer, wir haben dein schreiben notdurfftiglich vormerckt, wissen dir deines rats vnd thuens gne- digenn danck, haben an die ko. mt. zw Hungern vnd Behmen etc., vnsern liebsten bruder vmb tzwu andere commissiones gefertiget, der gantzen zuvorsicht, sie werden dir mit heimkomen der geschick- ten von steten vnuorborgen. Wes du aber ferner jnn eingelegter zcedel des wolgebornen herrn Vlrichs vom Bibersteins rurest, wie 38 der sich vmb das einfallen vnd richten der Cotwitzer hartlich an- nohme; sindt wir ouch ane das ersucht vnd vormeldet, sein hoche anforderung jn der guete gegen dir als hendeler geschehen sein 10 solde. Nhu haben wir nicht vndirlossen die ding vnserm liebsten bruder ko. mt. zw Hungern etc. znuormelden, wen dieweile der rate zw Gorlitz vff vnser ansuchen sich vor andern neben der ge- rechtikeit beweist, vns schuldig entpfinden sie vnsers vormogens zuentheben. Aber dennoch jm besten, nachdem wir wissen bemelts 15 von Biberstein wesen, stand vnd herkomen, vnd das er vormals den bosen thetern nicht zuhengig, sunder jtzt durch andere einge- furt, so hartlich wider die von Gorlitz zulegen, sein wir gueter wol- meynung vnd bekentlikeit des gedochten hern von Biberstein be- weget, jnn durch dich zuersuchen lossen, vnd begern an dich mit 20 beuelh du woldest, mit hirbey geschickten vnserm credentz vnd glaubsbrieff, dich des ersten an den angezceigten herrn Vlrichen fuegen personlichen vnd am besten die sache jm vnserm namen werben vnd furnhemen, wie du dich mit dem rate vnd eldisten zw Gorlitz notdurfftiglich vndirreden, dich selbst bequemlich duncken, 25 vnd vns ymmer leidlich ader getzymen wil jn guete vornemest, 38b ynen von seiner geschwinden zwtrachtung vnnd anfoderung gegen den von Gorlitz abezufuren vnd wenden vleissig vndirstehst, wie wir des gentzlichen vortrauen zw dir setzen vnnochlessig thun wer- dest. Vnd ab du yhe fuelen, das nach anhaldung ander leute, wie 30 wir wol annhemen mogen, der von Biberstein jnn seinem angestal- ten vornhem behartet, vnd nicht von seinem widderwillen kegen den von Gorlitz ablassen, denne magstu wol vor dich selbst reden. das du weist, die von Gorlitz sein vff vnser hochlich ansuchen jun disz thun etc. komen vnd gefurt, dorumb vornemestu warlichen, 35 das sye auch einen sunderlichen rucken, mit allir moglichen forde- rung an vns in die lenge haben werden bey ko. mt. zw Hungern Behmen etc., vnserm liebsten bruder, vnd wo is vns zuthun sey, nicht zuuor lossen. Dorjnnen wirdestu, des fuglichste wol zuhan- deln wissen, vnd gebens auch deiner vorbesserung treulichen selbst 40 5 19. bekentlikeit, bekanntschaft. 27. geschwinden, unüberlegten.
46 Edeler, gestrenger, lieber, getreuer, wir haben dein schreiben notdurfftiglich vormerckt, wissen dir deines rats vnd thuens gne- digenn danck, haben an die ko. mt. zw Hungern vnd Behmen etc., vnsern liebsten bruder vmb tzwu andere commissiones gefertiget, der gantzen zuvorsicht, sie werden dir mit heimkomen der geschick- ten von steten vnuorborgen. Wes du aber ferner jnn eingelegter zcedel des wolgebornen herrn Vlrichs vom Bibersteins rurest, wie 38 der sich vmb das einfallen vnd richten der Cotwitzer hartlich an- nohme; sindt wir ouch ane das ersucht vnd vormeldet, sein hoche anforderung jn der guete gegen dir als hendeler geschehen sein 10 solde. Nhu haben wir nicht vndirlossen die ding vnserm liebsten bruder ko. mt. zw Hungern etc. znuormelden, wen dieweile der rate zw Gorlitz vff vnser ansuchen sich vor andern neben der ge- rechtikeit beweist, vns schuldig entpfinden sie vnsers vormogens zuentheben. Aber dennoch jm besten, nachdem wir wissen bemelts 15 von Biberstein wesen, stand vnd herkomen, vnd das er vormals den bosen thetern nicht zuhengig, sunder jtzt durch andere einge- furt, so hartlich wider die von Gorlitz zulegen, sein wir gueter wol- meynung vnd bekentlikeit des gedochten hern von Biberstein be- weget, jnn durch dich zuersuchen lossen, vnd begern an dich mit 20 beuelh du woldest, mit hirbey geschickten vnserm credentz vnd glaubsbrieff, dich des ersten an den angezceigten herrn Vlrichen fuegen personlichen vnd am besten die sache jm vnserm namen werben vnd furnhemen, wie du dich mit dem rate vnd eldisten zw Gorlitz notdurfftiglich vndirreden, dich selbst bequemlich duncken, 25 vnd vns ymmer leidlich ader getzymen wil jn guete vornemest, 38b ynen von seiner geschwinden zwtrachtung vnnd anfoderung gegen den von Gorlitz abezufuren vnd wenden vleissig vndirstehst, wie wir des gentzlichen vortrauen zw dir setzen vnnochlessig thun wer- dest. Vnd ab du yhe fuelen, das nach anhaldung ander leute, wie 30 wir wol annhemen mogen, der von Biberstein jnn seinem angestal- ten vornhem behartet, vnd nicht von seinem widderwillen kegen den von Gorlitz ablassen, denne magstu wol vor dich selbst reden. das du weist, die von Gorlitz sein vff vnser hochlich ansuchen jun disz thun etc. komen vnd gefurt, dorumb vornemestu warlichen, 35 das sye auch einen sunderlichen rucken, mit allir moglichen forde- rung an vns in die lenge haben werden bey ko. mt. zw Hungern Behmen etc., vnserm liebsten bruder, vnd wo is vns zuthun sey, nicht zuuor lossen. Dorjnnen wirdestu, des fuglichste wol zuhan- deln wissen, vnd gebens auch deiner vorbesserung treulichen selbst 40 5 19. bekentlikeit, bekanntschaft. 27. geschwinden, unüberlegten.
Strana 47
47 5 zubewegen, wan du kanst abnhemen vnd erachten, solden die von Gorlitz jrer wolmeynung vnd sterckung des rechtfertigen thuns, was bedranget, das jun die lenge zu forderst ko. mt. selbst, landen vnd leuten abetreglichen, vnd sich nymands einlegen die strosszen zu- befrieden, dorvmb gros von noten sye vor andern zubestercken, hanthaben vnnd schutzen. Sein der zuuorsicht, werdest keine muhe 39 noch vleis erwenden lossen; wollen wir mit gnaden zubedencken unuorgessen sein. Geben zw Crocau dinstags noch nativitatis Marie, anno ut supra. 10 Vorschriefft, an die ko. mt. zw Behmen, den spruch, so s. k. mt. zwuschen der manschafft vnd den von steten ge- sprochen, zw suspendiren vnd auffzuheben, (wie oben am XXXIII. blat) gebeten. Wir Sigmundt ut supra. Liebster her vnd bruder, wir haben 15 jnn vorschynner zceit nicht aus geryngen bewegnusszen, groblichen vorursacht mit der zugefuegten beschedigung, vns selbst vnd den vnsern am mehrnteil, e. k. mt. vndirthanen, vnd andern zwuschen Buntzlau vnd Newmburg am Queisz bey Birckenprucke geschehen, e. k. mt. ersuchen muessen vnd beclaget, doruff beuelh vnd man- 20 dat erlanget, an e. k. mt. amptleute vnd lande, beyde Ober vnd Nieder Slesien vnd Lausitz, die theter, jre hauser, houer vnd for- derer zw durchachten vnd zuuorfolgen, noch jren leiben, heusern vnd guetern zutrachten, bysz so lang, sie vnd dieselbigen zw recht- licher stroff brocht, vnd den beschedigitten zuerstattung geholffen; 25 vff dieselbe vnser bethe vnd bruderlichs frunthlichs ersuchen e. k. mt. sich gutwillig erzceiget, des wir mit dancksagung vnd frunth- 39b licher bruderlicher vorgleichung unvorgessen wollen sein. Wissen noch nyemandes derselben e. k. mt. vorwanten, seines vngehorsams zuuorfolgen zu beschelden. Yedoch fellet sunderlich vrsach. Jtzt 30 vns erkundiget mitt zw diser meynung, das sich die stete, sunder- lich jnn Obirlausitz, Budissin, Gorlitz etc. beschwerlich fuelen jnn angezceigten e. ko. mt. mandat vnd gebot wesz zuthun, dieweile doch, nehst jn e. k. mt. letztem abzcihen aus der crohn zw Behmen, ein vormeinter spruch solchen mandaten gehorsamlich nochzugehn, 35 entkegen, jnen jren priuilegien, freiheiten vnd altherkomen zw nohent ausgegangen, dorvmb wir besorgen, auch bericht werden, wenig fruchtbars mehr hindernis vnser meynung geberen. Als wir den jtzunds durch treffliche glaubwirdige warhafftige bothschafft der 4. abetreglichen, abtrag bringend, schädlich. 22. durchachten, durch die acht unschädlich zu machen. 35. zw nohent, zunahetretend,
47 5 zubewegen, wan du kanst abnhemen vnd erachten, solden die von Gorlitz jrer wolmeynung vnd sterckung des rechtfertigen thuns, was bedranget, das jun die lenge zu forderst ko. mt. selbst, landen vnd leuten abetreglichen, vnd sich nymands einlegen die strosszen zu- befrieden, dorvmb gros von noten sye vor andern zubestercken, hanthaben vnnd schutzen. Sein der zuuorsicht, werdest keine muhe 39 noch vleis erwenden lossen; wollen wir mit gnaden zubedencken unuorgessen sein. Geben zw Crocau dinstags noch nativitatis Marie, anno ut supra. 10 Vorschriefft, an die ko. mt. zw Behmen, den spruch, so s. k. mt. zwuschen der manschafft vnd den von steten ge- sprochen, zw suspendiren vnd auffzuheben, (wie oben am XXXIII. blat) gebeten. Wir Sigmundt ut supra. Liebster her vnd bruder, wir haben 15 jnn vorschynner zceit nicht aus geryngen bewegnusszen, groblichen vorursacht mit der zugefuegten beschedigung, vns selbst vnd den vnsern am mehrnteil, e. k. mt. vndirthanen, vnd andern zwuschen Buntzlau vnd Newmburg am Queisz bey Birckenprucke geschehen, e. k. mt. ersuchen muessen vnd beclaget, doruff beuelh vnd man- 20 dat erlanget, an e. k. mt. amptleute vnd lande, beyde Ober vnd Nieder Slesien vnd Lausitz, die theter, jre hauser, houer vnd for- derer zw durchachten vnd zuuorfolgen, noch jren leiben, heusern vnd guetern zutrachten, bysz so lang, sie vnd dieselbigen zw recht- licher stroff brocht, vnd den beschedigitten zuerstattung geholffen; 25 vff dieselbe vnser bethe vnd bruderlichs frunthlichs ersuchen e. k. mt. sich gutwillig erzceiget, des wir mit dancksagung vnd frunth- 39b licher bruderlicher vorgleichung unvorgessen wollen sein. Wissen noch nyemandes derselben e. k. mt. vorwanten, seines vngehorsams zuuorfolgen zu beschelden. Yedoch fellet sunderlich vrsach. Jtzt 30 vns erkundiget mitt zw diser meynung, das sich die stete, sunder- lich jnn Obirlausitz, Budissin, Gorlitz etc. beschwerlich fuelen jnn angezceigten e. ko. mt. mandat vnd gebot wesz zuthun, dieweile doch, nehst jn e. k. mt. letztem abzcihen aus der crohn zw Behmen, ein vormeinter spruch solchen mandaten gehorsamlich nochzugehn, 35 entkegen, jnen jren priuilegien, freiheiten vnd altherkomen zw nohent ausgegangen, dorvmb wir besorgen, auch bericht werden, wenig fruchtbars mehr hindernis vnser meynung geberen. Als wir den jtzunds durch treffliche glaubwirdige warhafftige bothschafft der 4. abetreglichen, abtrag bringend, schädlich. 22. durchachten, durch die acht unschädlich zu machen. 35. zw nohent, zunahetretend,
Strana 48
48 sechs stete jun Oberlausitz, ouch andern mit hochlicher bethe, an- gelanget jrer beschwerung halben an e. k. mt. vnd bruderliche lieb zuuorbieten vnd derwegen mit vorschriefft forderlich zuerscheynen, welche wir angezceigtem, vnddirrichtem vnd begegenem handel noch, jn wol meynung zw wegern nicht wissen. Vnd dorvmb jnn bruderlicher lieb e. k. mt. hiermit ersuchen, vnd frunthlichen bie- 40 ten e. k. mt. wolle geruchen, vns den vnsern zwgute vnd gefallen, e. k. mt. stete zur billikeit, den vormeinten spruch zu exequiren vnd vorfolgen, vffheben vnd gnediglich enthalden, bysz zw e. k. mt. gluckselig zwkunfft ynn die crohn zw Behmen vnd anligende land 10 personlich, commiszlich beuelh geben vnd demandirn, das yn disem allenthalben nichts ferner gethan, domit vom widderteil stille ge- standen, vnd die von steten bey jren briuen, priuilegien vnd alt- herkomen, wie zuuor, geruchlichen zubleiben entpfelen, wen e. k. mt. sal glaublich selbs jnn kunde komen, wie wir das warlich bericht, 15 das die plackerey forderlich disze zceit vberhant nymbt, vnd sich inn denselben ort lands mehret, das keyn hendeler, burger vnd kauffman hin vnd widder durch von einer stad zw der andern, sicher handeln noch wandeln kan, die vrsache das vngeferlichen bey dem gemeinen landtman vmb die stete jun der nohent, die 20 bosen vbeltheter vnd landsbeschediger offentlich vnuorforcht gehau- set, gehouet, vnd gefordert werden, ouch dieselben wirt vnd be- hauser sichtiglich vff den gerawbten pferden jnn die stete reyten, dorwider forchtende e. k. mt. schwere vngnade, die stete vnd sich 40b nicht einlegen thuen, ader dieselben wissentliche strossenreuber 25 vnd jre forderer annhemen vnd rechtfertigen, doraus e. k. mt. wol erlernen, wes frides vnd sicherer durchfart der gemeine man ha- ben, ferner frunthlich bietende e. k. mt., als der libste her vnd bruder geruchen vnd wollen dise kegenwertige geschickten aus den sechs steten gnediglich jres notdorfftigen anbrengens vorhoren. Sie 30 auch mit genuglichen commissiones nach jrer billichen vnd redlichen anzceigung mit vffhebung des vormeinten spruchs zwuschen jnen vnd der landschafft ausgegangen, disze vnsere frunthliche bethe neben der gerechten notdorfft vnd billikeit ansehn vnd sie dorjnnen vnser vorbethe gewyeslich entpfinden lossen, sein wir gewillet etc. 35 Geben zw Crocau sonabent am abent nativitatis Marie. anno etc. ut supra. Dietzt sein die vorschriefft, die der geschickte von wegen eins rats von ko. mt. zw Polan etc. erlanget vnd auff dinstag noch nativitatis Marie, so s. k. mt. den geschickten einen abschied er- leubet, jnn kegenwertikeit s. k. mt., mit gantz gnedigem willen 40 5 24. vnuorforcht, ohne furcht.
48 sechs stete jun Oberlausitz, ouch andern mit hochlicher bethe, an- gelanget jrer beschwerung halben an e. k. mt. vnd bruderliche lieb zuuorbieten vnd derwegen mit vorschriefft forderlich zuerscheynen, welche wir angezceigtem, vnddirrichtem vnd begegenem handel noch, jn wol meynung zw wegern nicht wissen. Vnd dorvmb jnn bruderlicher lieb e. k. mt. hiermit ersuchen, vnd frunthlichen bie- 40 ten e. k. mt. wolle geruchen, vns den vnsern zwgute vnd gefallen, e. k. mt. stete zur billikeit, den vormeinten spruch zu exequiren vnd vorfolgen, vffheben vnd gnediglich enthalden, bysz zw e. k. mt. gluckselig zwkunfft ynn die crohn zw Behmen vnd anligende land 10 personlich, commiszlich beuelh geben vnd demandirn, das yn disem allenthalben nichts ferner gethan, domit vom widderteil stille ge- standen, vnd die von steten bey jren briuen, priuilegien vnd alt- herkomen, wie zuuor, geruchlichen zubleiben entpfelen, wen e. k. mt. sal glaublich selbs jnn kunde komen, wie wir das warlich bericht, 15 das die plackerey forderlich disze zceit vberhant nymbt, vnd sich inn denselben ort lands mehret, das keyn hendeler, burger vnd kauffman hin vnd widder durch von einer stad zw der andern, sicher handeln noch wandeln kan, die vrsache das vngeferlichen bey dem gemeinen landtman vmb die stete jun der nohent, die 20 bosen vbeltheter vnd landsbeschediger offentlich vnuorforcht gehau- set, gehouet, vnd gefordert werden, ouch dieselben wirt vnd be- hauser sichtiglich vff den gerawbten pferden jnn die stete reyten, dorwider forchtende e. k. mt. schwere vngnade, die stete vnd sich 40b nicht einlegen thuen, ader dieselben wissentliche strossenreuber 25 vnd jre forderer annhemen vnd rechtfertigen, doraus e. k. mt. wol erlernen, wes frides vnd sicherer durchfart der gemeine man ha- ben, ferner frunthlich bietende e. k. mt., als der libste her vnd bruder geruchen vnd wollen dise kegenwertige geschickten aus den sechs steten gnediglich jres notdorfftigen anbrengens vorhoren. Sie 30 auch mit genuglichen commissiones nach jrer billichen vnd redlichen anzceigung mit vffhebung des vormeinten spruchs zwuschen jnen vnd der landschafft ausgegangen, disze vnsere frunthliche bethe neben der gerechten notdorfft vnd billikeit ansehn vnd sie dorjnnen vnser vorbethe gewyeslich entpfinden lossen, sein wir gewillet etc. 35 Geben zw Crocau sonabent am abent nativitatis Marie. anno etc. ut supra. Dietzt sein die vorschriefft, die der geschickte von wegen eins rats von ko. mt. zw Polan etc. erlanget vnd auff dinstag noch nativitatis Marie, so s. k. mt. den geschickten einen abschied er- leubet, jnn kegenwertikeit s. k. mt., mit gantz gnedigem willen 40 5 24. vnuorforcht, ohne furcht.
Strana 49
49 vberantwort. Was aber fruchtbars vff solche gnedige vnd gunstige vorbethe bey ko. mt. zu Behmen erworben, findest du hirnoch vor- zceichent am XLIII. blat. Wie sich etliche diener zw Crokaw getzweihet vnd einer 41 den andern gestochen. Am abent der geburt vnser lieben frawenn, so sich die ge- schickten geleget, sein tzwene diser stad diener Gallus vnd Petrus genant mit worten zwsamen komen, vnd das Petir Gallo etzliche stiech mit einem kleinem deglen uber das ouge vnd suesten ouch, 10 behafft, vnd ist also ins prediger closter gewichen vnd doruon gegangen etc. Solche ehre erlanget man von vngehorsamen trun- ckenen dienern. 5 Wie die geschickten von Crocau noch Hungern gezcogen vnd was sye bey seiner koniglichen mt. erlanget. Mitwochen noch der geburt Marie am tag Prothi, sein die ge- schickten von Crocaw noch Hungern getzogen, Vnd so sie gen Tobitzschein komen vnd gehort das die ko. mt. vier meilen doruon zwr Neithra lege, haben sie die pferde aldo gelosszen, vnd vff ei- nem wagen hinein gefaren, haben sie doselbst nyemands aus den 20 Behmischen herren, allein doctorem Wentzeslaum vnd Radiszlaum secretarium, gefunden, sie vleissiglich gebeten jnen vor die ko. mt. ires gewerbes halben zuuorhelffen, das sye sich den zuthun erboten, vnd doch bysz vff den tag Mathei uorschoben, wiewol viertag zu- vorn am mithwoch der quatuortemper gen der Neithra komenn. 25 Vff sonabent Mathei apostoli, so die geschickten bey ko. mt. audientz 41b vnd vorhorung erlanget, ist noch der erbietung erstlichen von der stewer vormeldet, dorvmb, das s. k. mt. so viel dister grosser die werbung anzuhoren beweget, dan s. k. mt. pfleget bald noch es- sens zwsloffen. 45 Von der stewer. Wie die stewer, so seine ko.mt. vff die von steten gelegt, al- lenthalben vnd ein jtzliche stad bey sich ligende vorsamelt het, doch vmb wiwertikeit ko. vnd der herren der crohn commission, bysher eigentlich nicht gewost, wem oder wuhin sie die selben vbirreichen 35 solden. Es hetten die von steten jre sendeboten bey herrn Lewen zw Prag etzmol, vnd bey hertzogen Fridrichen zw Lignitz derhalben gehabt, vnd doch kein entlichen beschied erlangen mogen, werden noch erboetig, dieselbige jm ambt, ferlikeit der strossen zuuor- 30 33. wiwertikeit, schreibf. f. widerwertikeit.
49 vberantwort. Was aber fruchtbars vff solche gnedige vnd gunstige vorbethe bey ko. mt. zu Behmen erworben, findest du hirnoch vor- zceichent am XLIII. blat. Wie sich etliche diener zw Crokaw getzweihet vnd einer 41 den andern gestochen. Am abent der geburt vnser lieben frawenn, so sich die ge- schickten geleget, sein tzwene diser stad diener Gallus vnd Petrus genant mit worten zwsamen komen, vnd das Petir Gallo etzliche stiech mit einem kleinem deglen uber das ouge vnd suesten ouch, 10 behafft, vnd ist also ins prediger closter gewichen vnd doruon gegangen etc. Solche ehre erlanget man von vngehorsamen trun- ckenen dienern. 5 Wie die geschickten von Crocau noch Hungern gezcogen vnd was sye bey seiner koniglichen mt. erlanget. Mitwochen noch der geburt Marie am tag Prothi, sein die ge- schickten von Crocaw noch Hungern getzogen, Vnd so sie gen Tobitzschein komen vnd gehort das die ko. mt. vier meilen doruon zwr Neithra lege, haben sie die pferde aldo gelosszen, vnd vff ei- nem wagen hinein gefaren, haben sie doselbst nyemands aus den 20 Behmischen herren, allein doctorem Wentzeslaum vnd Radiszlaum secretarium, gefunden, sie vleissiglich gebeten jnen vor die ko. mt. ires gewerbes halben zuuorhelffen, das sye sich den zuthun erboten, vnd doch bysz vff den tag Mathei uorschoben, wiewol viertag zu- vorn am mithwoch der quatuortemper gen der Neithra komenn. 25 Vff sonabent Mathei apostoli, so die geschickten bey ko. mt. audientz 41b vnd vorhorung erlanget, ist noch der erbietung erstlichen von der stewer vormeldet, dorvmb, das s. k. mt. so viel dister grosser die werbung anzuhoren beweget, dan s. k. mt. pfleget bald noch es- sens zwsloffen. 45 Von der stewer. Wie die stewer, so seine ko.mt. vff die von steten gelegt, al- lenthalben vnd ein jtzliche stad bey sich ligende vorsamelt het, doch vmb wiwertikeit ko. vnd der herren der crohn commission, bysher eigentlich nicht gewost, wem oder wuhin sie die selben vbirreichen 35 solden. Es hetten die von steten jre sendeboten bey herrn Lewen zw Prag etzmol, vnd bey hertzogen Fridrichen zw Lignitz derhalben gehabt, vnd doch kein entlichen beschied erlangen mogen, werden noch erboetig, dieselbige jm ambt, ferlikeit der strossen zuuor- 30 33. wiwertikeit, schreibf. f. widerwertikeit.
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50 hueten vff s. mt. schaffen niderzulegen, also das sie mit s. ko. mt. quietantien von wegen konig Ludwigs vorsorget. Ist die quietantien vff 10000 schoc geschrieben, herrn Lewen purggrauen zu Prag, sampt der meynung wie sich s. gnaden dor- mit halden, zwgeschickt worden, douon hirnach viel zw schreiben ist 5 42 Anbrengung von wegen der stad. Doruff der stadschreiber gefolget, vnd s. mt. die beschwerung der strossen disz lands ort, welche der kauffman, frembde vnd jnnwoner gewarten musten, vorzcalt, (wie oben am XXVIII. blat fur ko. mt. zw Polen geschehen), Vnd wie sich die erbarn rethe der stete Nurmberg, Breszlau, Leiptzig vnd andere derselbigen fur s. ko. mt. schriefftlichen, ouch muntlichen beclaget Ouch die von steten diszs marggrauethumbs, so s. k. mt. jungst in der crohn zw Behmen gewest in kegenwertikeit der herrn dermoszen gethan vnd 15 sich fur s. k. mt. diser plackerey hochlichen erclaget hetten, doruff s. k. mt. mundtlichen beuelh durch herrn Leben gethan: Sie solden solcher strossenreuber nicht vorschonnen, sunder flutz auff sie greif- fen etc. (wie oben am XX. blat). Es weren ouch die von steten diser hoffnung gewest, wu s. k. mt. ein zceit lang jnn der crohn 20 zw Behmen vorharret, es wurde sich aus forcht der kegenwertikeit s. k. mt. das placken vff den strossen gestillet vnd uff wenigs ge- mynert haben. So aber s. ko. mt. aus der crohn vnd aus dem lande getzogen, het solch placken so merglich vbirhanden genhomen, das nyemands, ouch von einer stad zwr andern sicher handeln vnd 25 zcihen mocht, das den nicht zw cleinen nochteil s. k. mt. lande ge- reichen wolde, das den allein doraus folget, das solche leute vn- geferlichen bey dem gemeinen landsesszen vmb die stete offentlich 42b vnuorforcht gehauset vnd gefordert, Dan hett s. k. mt. vnd mennig- lich zubedencken, das solch placken uff der strossze nicht mocht 30 fuglichen gewert werden, es wurde den jnen die behausung vnd vorschub vndirgangen etc. vnd also furder vorzcelet wie oben am XXVIII. blat bysz an das XXXIII. vorzceichent. Vnd sunderlichen in der petition ist disz angehend worden, wu s. k. mt. ditzt vorech- tig halden wolde, als sich den die von steten zw s. k. mt. als jrem 35 naturlichem erbherren nymmhermehr vorsehen, so wurde s. k. mt. inn warheit befinden, das solch placken zw einem vnuorwunthlichem schaden vnd ewigen vngedey diser land gereichen wurde, Domit furder gebeten, wie den oben vorzceichent. 10 18. flutz, flugs, schleunigst. 33. angehend, an die hand gegeben.
50 hueten vff s. mt. schaffen niderzulegen, also das sie mit s. ko. mt. quietantien von wegen konig Ludwigs vorsorget. Ist die quietantien vff 10000 schoc geschrieben, herrn Lewen purggrauen zu Prag, sampt der meynung wie sich s. gnaden dor- mit halden, zwgeschickt worden, douon hirnach viel zw schreiben ist 5 42 Anbrengung von wegen der stad. Doruff der stadschreiber gefolget, vnd s. mt. die beschwerung der strossen disz lands ort, welche der kauffman, frembde vnd jnnwoner gewarten musten, vorzcalt, (wie oben am XXVIII. blat fur ko. mt. zw Polen geschehen), Vnd wie sich die erbarn rethe der stete Nurmberg, Breszlau, Leiptzig vnd andere derselbigen fur s. ko. mt. schriefftlichen, ouch muntlichen beclaget Ouch die von steten diszs marggrauethumbs, so s. k. mt. jungst in der crohn zw Behmen gewest in kegenwertikeit der herrn dermoszen gethan vnd 15 sich fur s. k. mt. diser plackerey hochlichen erclaget hetten, doruff s. k. mt. mundtlichen beuelh durch herrn Leben gethan: Sie solden solcher strossenreuber nicht vorschonnen, sunder flutz auff sie greif- fen etc. (wie oben am XX. blat). Es weren ouch die von steten diser hoffnung gewest, wu s. k. mt. ein zceit lang jnn der crohn 20 zw Behmen vorharret, es wurde sich aus forcht der kegenwertikeit s. k. mt. das placken vff den strossen gestillet vnd uff wenigs ge- mynert haben. So aber s. ko. mt. aus der crohn vnd aus dem lande getzogen, het solch placken so merglich vbirhanden genhomen, das nyemands, ouch von einer stad zwr andern sicher handeln vnd 25 zcihen mocht, das den nicht zw cleinen nochteil s. k. mt. lande ge- reichen wolde, das den allein doraus folget, das solche leute vn- geferlichen bey dem gemeinen landsesszen vmb die stete offentlich 42b vnuorforcht gehauset vnd gefordert, Dan hett s. k. mt. vnd mennig- lich zubedencken, das solch placken uff der strossze nicht mocht 30 fuglichen gewert werden, es wurde den jnen die behausung vnd vorschub vndirgangen etc. vnd also furder vorzcelet wie oben am XXVIII. blat bysz an das XXXIII. vorzceichent. Vnd sunderlichen in der petition ist disz angehend worden, wu s. k. mt. ditzt vorech- tig halden wolde, als sich den die von steten zw s. k. mt. als jrem 35 naturlichem erbherren nymmhermehr vorsehen, so wurde s. k. mt. inn warheit befinden, das solch placken zw einem vnuorwunthlichem schaden vnd ewigen vngedey diser land gereichen wurde, Domit furder gebeten, wie den oben vorzceichent. 10 18. flutz, flugs, schleunigst. 33. angehend, an die hand gegeben.
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51 Von wegen des guts vnd dorffs Langenaw vnd Lichtemberg. So ko. mt. jnn nehst ergangenem spruch (dovon oben am VIII. blat) lehngueter vffm lande zwkauffen, den von steten etzlicher mosz entzogen vnd bysz auff s. k. mt. oder jrer nachkomen weiter vor- 5 schaffen, zw sich genomen vnd suspendiret hat, ist auch derhalben gebeten, das s. k. mt. das dorff Langenaw vnd Lichtenberg, Hans- sen Frentzeln vnd Clausen Koelern zw kauffen gnediglichen vor- gonnen wolde etc. Uff solche anbrengung vnd bethe ist ko. mt. zw disem mol 10 keyn andere antwort gewest, dan nos dabimus eis responsum. Ist folgende durch den stadschreiber von Budissin die beschwerung 43 ergangenes rechtspruchs, wie oben am XXXII. blat, auch die sachen, seine heren betreffende, vorzcelet wurden etc. Was die geschickten vff die vorschriefft ko. mt. zu Polan, 15 vnd vff jr bethlich anbrengen, vor ko. mt. zw antwort, erlanget. So die geschickten, derhalben das sye bey ko. mt. gunstliche forderung gemangelt, den der secretarius vnd doctor Wenceslaus sein parteisch gewest, vnd dem adel geneigter, zur Neitra keyn 20 antwort haben mogen erlangen, sein sye ko. mt. bysz gen Tirnaw nochgezcogen, vnd aldo jun vierzehen tagen wie folget, ausgericht. 30 Von wegen des priuilegien vnd andern. Jnn das priuilegien, wie oben am XXXI. blat in der petition ausgedruckt, hat ko. mt. nicht vorwilligen wollen, so es dem spruch 25 entkegen. Es ist auszbrocht ein commission, wiewol schwerlichen, ab yemandes die von Gorlitz, diszs einfallens halben beclagen wolde, das die clage nyndert, dan vor s. k. mt. inhalts jrer priuilegien solde angestalt werden etc. Eine schriefft an den von Biberstein, das er sich der schwinden anforderung solde enthalden, vnd denen von Gorlitz gutlichen noch- losszen etc. Eine schriefft an herren Lewen purggrauen, das er an stad 43b ko. mt., den von Biberstein von seiner harten vnd obirmessigen 35 anforderung abzustehn weissen solde, jnhalts der begrieffen notteln. Aber doctor Wenceslaus hat herrn Lewen dise meinung geschrieben, das s. g. noch vorhorung beyder part vorsuchen solde die sache zuentscheiden, das den der geschickten bethe nicht gewest, auch die minut disze meynung nicht jnnegehaldenn, das den nicht wun- 40 der, so er der stad nicht gunstig.
51 Von wegen des guts vnd dorffs Langenaw vnd Lichtemberg. So ko. mt. jnn nehst ergangenem spruch (dovon oben am VIII. blat) lehngueter vffm lande zwkauffen, den von steten etzlicher mosz entzogen vnd bysz auff s. k. mt. oder jrer nachkomen weiter vor- 5 schaffen, zw sich genomen vnd suspendiret hat, ist auch derhalben gebeten, das s. k. mt. das dorff Langenaw vnd Lichtenberg, Hans- sen Frentzeln vnd Clausen Koelern zw kauffen gnediglichen vor- gonnen wolde etc. Uff solche anbrengung vnd bethe ist ko. mt. zw disem mol 10 keyn andere antwort gewest, dan nos dabimus eis responsum. Ist folgende durch den stadschreiber von Budissin die beschwerung 43 ergangenes rechtspruchs, wie oben am XXXII. blat, auch die sachen, seine heren betreffende, vorzcelet wurden etc. Was die geschickten vff die vorschriefft ko. mt. zu Polan, 15 vnd vff jr bethlich anbrengen, vor ko. mt. zw antwort, erlanget. So die geschickten, derhalben das sye bey ko. mt. gunstliche forderung gemangelt, den der secretarius vnd doctor Wenceslaus sein parteisch gewest, vnd dem adel geneigter, zur Neitra keyn 20 antwort haben mogen erlangen, sein sye ko. mt. bysz gen Tirnaw nochgezcogen, vnd aldo jun vierzehen tagen wie folget, ausgericht. 30 Von wegen des priuilegien vnd andern. Jnn das priuilegien, wie oben am XXXI. blat in der petition ausgedruckt, hat ko. mt. nicht vorwilligen wollen, so es dem spruch 25 entkegen. Es ist auszbrocht ein commission, wiewol schwerlichen, ab yemandes die von Gorlitz, diszs einfallens halben beclagen wolde, das die clage nyndert, dan vor s. k. mt. inhalts jrer priuilegien solde angestalt werden etc. Eine schriefft an den von Biberstein, das er sich der schwinden anforderung solde enthalden, vnd denen von Gorlitz gutlichen noch- losszen etc. Eine schriefft an herren Lewen purggrauen, das er an stad 43b ko. mt., den von Biberstein von seiner harten vnd obirmessigen 35 anforderung abzustehn weissen solde, jnhalts der begrieffen notteln. Aber doctor Wenceslaus hat herrn Lewen dise meinung geschrieben, das s. g. noch vorhorung beyder part vorsuchen solde die sache zuentscheiden, das den der geschickten bethe nicht gewest, auch die minut disze meynung nicht jnnegehaldenn, das den nicht wun- 40 der, so er der stad nicht gunstig.
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52 Eine commission an den hern landuoit von wegen Heinrichs Cragens schreiben vnd furnhem, douon oben am XXIII. — Wie sich aber ein rath mit dem landvoite der lehnwar halben vortragen hat, findestu am LXV. blat. Ein gunstbrieff uber das dorff Langenaw, dieweil solcher kauff zwuschen Hertwigen von Nostitz zur Gottaw vnd Hanszen Frentzeln vngeferlichen am mondtag vor conversionis Pauli anno ut supra, volzcogen vnd vorm ausgang des spruchs geschehen, so aber das guet Lichtemberg von Clauszen Koelern sunder dem spruch gekaufft, hat ko. mt. jre gunst zu solchem kauff nicht geben wollen. 5 10 44 Priuilegium die ordenung belangende. So sich die manschafft, in der stewer von den steten wider alde ordenung gesundert, ist ein priuilegium auszbrocht, das solche zuruckung vnd absunderung, beyden teylen, an jrem altherkomen keynen nachteyl furthyn brengen sall, vnd das die ko. stewern vnd 15 anschleg jm ambt, ferlikeit der strossen zuuormeiden, nider sollen geleget werden. Das priuilegium haben die von Budissin. Das die ko. mt. den ergangen rechtspruch, suspendiren vnd vffheben solde, antwort. 44b So ko. mt. hat wollen wissen, die bewegnus vnd vrsachen, aus 20 welchen die von steten s. mt. spruch zu suspendiren begeretten, sein die nochfolgende, s. k. mt. durch doctorem Wenceslaum vnd secretarium von den geschickten angegeben. Czum ersten, das die manschafft jre clage nye beweiset, der- wegen die von steten solden absoluirt vnd zw antworth billich losz- 25 geteylet sein worden. Czum andern, das die von steten, noch behmischem vnd noch dem rechte dorzu sie ausgesatzt, doruber, manchfeldig vorjaret. Czum drietten, das sie solche gerechtikeit, welche jnn jm spruch aberkant, mit an die crohn brocht hetten. Czum vierden, es weren etliche von steten etzlicher sachen halben, 30 vngeferlichen vor XIII. joren, mit der manschafft durch einen konig- lichen rechtspruch entscheiden, vnd vorhofften, sie solden zw recht dobey bleiben, vnd einen ewigen schutz vor menniglichs anspruch durch den rechtspruch haben. ř Item das die manschafft zubeweisung jver clage nicht mehr den 35 ein eynigen brieff gezceiget vnd furgetragen, vnd so die brieff vnd priuilegia beyder seyte, von den vorordenten, Rendeln, Hans Brucke- nern etc. fromen vir leuten, hetten sollen vbirsehn vnd collationirt 3. lehnwar, eine abgabe.
52 Eine commission an den hern landuoit von wegen Heinrichs Cragens schreiben vnd furnhem, douon oben am XXIII. — Wie sich aber ein rath mit dem landvoite der lehnwar halben vortragen hat, findestu am LXV. blat. Ein gunstbrieff uber das dorff Langenaw, dieweil solcher kauff zwuschen Hertwigen von Nostitz zur Gottaw vnd Hanszen Frentzeln vngeferlichen am mondtag vor conversionis Pauli anno ut supra, volzcogen vnd vorm ausgang des spruchs geschehen, so aber das guet Lichtemberg von Clauszen Koelern sunder dem spruch gekaufft, hat ko. mt. jre gunst zu solchem kauff nicht geben wollen. 5 10 44 Priuilegium die ordenung belangende. So sich die manschafft, in der stewer von den steten wider alde ordenung gesundert, ist ein priuilegium auszbrocht, das solche zuruckung vnd absunderung, beyden teylen, an jrem altherkomen keynen nachteyl furthyn brengen sall, vnd das die ko. stewern vnd 15 anschleg jm ambt, ferlikeit der strossen zuuormeiden, nider sollen geleget werden. Das priuilegium haben die von Budissin. Das die ko. mt. den ergangen rechtspruch, suspendiren vnd vffheben solde, antwort. 44b So ko. mt. hat wollen wissen, die bewegnus vnd vrsachen, aus 20 welchen die von steten s. mt. spruch zu suspendiren begeretten, sein die nochfolgende, s. k. mt. durch doctorem Wenceslaum vnd secretarium von den geschickten angegeben. Czum ersten, das die manschafft jre clage nye beweiset, der- wegen die von steten solden absoluirt vnd zw antworth billich losz- 25 geteylet sein worden. Czum andern, das die von steten, noch behmischem vnd noch dem rechte dorzu sie ausgesatzt, doruber, manchfeldig vorjaret. Czum drietten, das sie solche gerechtikeit, welche jnn jm spruch aberkant, mit an die crohn brocht hetten. Czum vierden, es weren etliche von steten etzlicher sachen halben, 30 vngeferlichen vor XIII. joren, mit der manschafft durch einen konig- lichen rechtspruch entscheiden, vnd vorhofften, sie solden zw recht dobey bleiben, vnd einen ewigen schutz vor menniglichs anspruch durch den rechtspruch haben. ř Item das die manschafft zubeweisung jver clage nicht mehr den 35 ein eynigen brieff gezceiget vnd furgetragen, vnd so die brieff vnd priuilegia beyder seyte, von den vorordenten, Rendeln, Hans Brucke- nern etc. fromen vir leuten, hetten sollen vbirsehn vnd collationirt 3. lehnwar, eine abgabe.
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53 werden, weren vier oder funff vngeferlichen jnn der lade gefun- den worden. Item, das s. konigl. mt. die von steten vff jre manchfeldige supplication, durch den hern cantzler, itzt loblichs gedecknus, vnd 5 andere herrn, alleweg het vortrosten lossen, s. mt. wolde nichts an die herren vorsprechen, vnd doch vffm Cuttemberg, die gewegsten, welche bey vorhorung der sachen gesesszen, nicht entkegen gewest. Item das diejhenigen, als Rendel, der den doselbst vffm Cut- temberg, von der gantzer cron eintrechtiglich seines ambts der 10 landtaffelschreiberey vnd seiner ehrn entsatzt, Hans Bruckener, wel- cher alle vnfug bey den herren der cron wider die stad angericht, Er hat auch zw Prag, als der her von Rosenberg den geschickten personlich gemeldet, vor ko. mt. offentlich gesaget, das die von Gorlitz die behmische gl. vormontzten, die pfennigen werden kup- 15 pern, vnd het einen pfennigen, das zw beweiszen, vor ko. mt. durchstechen, vnd einer, genant Libacki, etwan dem krieg nochge- zcogen, vnd andere solche redliche leute, welchen seine ko. mt., 45 der stete priuilegien zuubirsehen, zuachten, wirdigen, vnd den spruch zubegreiffen entpfolen, den vleis den sie billich in vbirsehung thuen 20 solden, nicht angewant hetten. Doraus vormercke, welchen leuten gemeiner stad priuilegia zu handeln vnd zudeuten befolen sein worden, der eine wurde vorm spruch vntuchtig gemacht, der ander, ein rotmeister, hat sich offt der strossze genehret, des drietten waren seine eldern aus der stad 25 entronnen, vnd was guts hiraus hat mogen folgen. Item so dieselbigen briue vnd priuilegia zu erhaldung jrer ge- rechtikeit eingelegt, eins teils latinisch, eins teils deutsch gewest, vnd sie der sprochen nicht fertig, das sie die zw grunde vnd ge- nuge nicht haben vorstanden. Item so der sententz in kegenwertikeit ko. mt. vnd der herren, die vff disz mol entkegen, offentlich jnn behmischer zcunge geleszen, sein der von steten priuilegia von dem secretario Radiszlao ausge- lossen, vnd als die geschickten hirnochmals selbs gesehn, jm be- greiff des spruchs nye angetzogen worden. Item das gemeine manschafft etzliche priuilegia jn der gemeine gebraucht, die doch den mannen des Gorlitschen weichbilds allein 45b zugestanden, vnd also jnen allen zu gute erkant worden. Item das den Gorlitschen mannen, dieselben priuilegia, durch s. ko. mt. rechtssprüch, vngeferlichen vor XIII. jaren ausgegangen, 40 clerlichen obirerkant vnd krafftlos gemacht sein worden, werden dennoch jnen zu disem mol wider zuhulffe komenn, vnd vor krefftig angesehen. 30 35
53 werden, weren vier oder funff vngeferlichen jnn der lade gefun- den worden. Item, das s. konigl. mt. die von steten vff jre manchfeldige supplication, durch den hern cantzler, itzt loblichs gedecknus, vnd 5 andere herrn, alleweg het vortrosten lossen, s. mt. wolde nichts an die herren vorsprechen, vnd doch vffm Cuttemberg, die gewegsten, welche bey vorhorung der sachen gesesszen, nicht entkegen gewest. Item das diejhenigen, als Rendel, der den doselbst vffm Cut- temberg, von der gantzer cron eintrechtiglich seines ambts der 10 landtaffelschreiberey vnd seiner ehrn entsatzt, Hans Bruckener, wel- cher alle vnfug bey den herren der cron wider die stad angericht, Er hat auch zw Prag, als der her von Rosenberg den geschickten personlich gemeldet, vor ko. mt. offentlich gesaget, das die von Gorlitz die behmische gl. vormontzten, die pfennigen werden kup- 15 pern, vnd het einen pfennigen, das zw beweiszen, vor ko. mt. durchstechen, vnd einer, genant Libacki, etwan dem krieg nochge- zcogen, vnd andere solche redliche leute, welchen seine ko. mt., 45 der stete priuilegien zuubirsehen, zuachten, wirdigen, vnd den spruch zubegreiffen entpfolen, den vleis den sie billich in vbirsehung thuen 20 solden, nicht angewant hetten. Doraus vormercke, welchen leuten gemeiner stad priuilegia zu handeln vnd zudeuten befolen sein worden, der eine wurde vorm spruch vntuchtig gemacht, der ander, ein rotmeister, hat sich offt der strossze genehret, des drietten waren seine eldern aus der stad 25 entronnen, vnd was guts hiraus hat mogen folgen. Item so dieselbigen briue vnd priuilegia zu erhaldung jrer ge- rechtikeit eingelegt, eins teils latinisch, eins teils deutsch gewest, vnd sie der sprochen nicht fertig, das sie die zw grunde vnd ge- nuge nicht haben vorstanden. Item so der sententz in kegenwertikeit ko. mt. vnd der herren, die vff disz mol entkegen, offentlich jnn behmischer zcunge geleszen, sein der von steten priuilegia von dem secretario Radiszlao ausge- lossen, vnd als die geschickten hirnochmals selbs gesehn, jm be- greiff des spruchs nye angetzogen worden. Item das gemeine manschafft etzliche priuilegia jn der gemeine gebraucht, die doch den mannen des Gorlitschen weichbilds allein 45b zugestanden, vnd also jnen allen zu gute erkant worden. Item das den Gorlitschen mannen, dieselben priuilegia, durch s. ko. mt. rechtssprüch, vngeferlichen vor XIII. jaren ausgegangen, 40 clerlichen obirerkant vnd krafftlos gemacht sein worden, werden dennoch jnen zu disem mol wider zuhulffe komenn, vnd vor krefftig angesehen. 30 35
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54 46 Item, es weren etzliche commissiones von ko. mt. zu Polan etc. ausbrocht, vnd den stenden Obir vnd Nieder Slesien vnd Lausitz behendet, dorjnnen s. k. mt. vorschuff, wie man sich gegen den theter der nohme, so s. ko. mt. zu Polan bey Birckenprucke ge- schehen, (douon oben am XXI., XXIX. etc.) jren hausern vnd forderern halden solde, nhu wolde der spruch dem schaffen vnd ernsten be- uelh entkegen sein. Solden die von steten sich hirjnnen des ge- horsams beweisen, die theter vnd houer zu uorfolgen, so must der spruch, jn welchem angezceigt wirt wie sich die von steten jm einfallen halden sollen, aus not suspendirt vnd vffgehoben werden. 10 Item der spruch gebe grosze vrsachen, das solche leute die sich reuter nennen, vffm lande vngeferlichen bey den lantsessen vnuorforcht gehauset vnd gefordert wurden, dieweile sich die von steten des spruchs halden, vnd uff sie, wie vor alders geschehen, nicht greiffen solden. Item das ein itzlicher stad inn sunderheit anzceigen mocht, wes jnen wider jre priuilegia, freiheit vnd altherkomen, der sich auch zuuor vnd ehr sie an die crohn komen in ruglicher gebrauchung gehabt, durch disen spruch entzogen were. Dise vrsachen aus welchen der spruch sollet suspendiret wer- 20 den, sein ko. mt. vffgezceichent geantwort worden, vnd wiewol dieselben bey ko. mt. etwas gewogen, dennoch dieweil der spruch mit gemeinem rate der heren gesprochen, wolde s. k. mt. den zu endern oder vffzuheben hinder denselben nicht wol fuegen. Es hat auch doctor Wenceslaus vnd der secretarius gesaget, sie wolden 25 die ko. mt. aus vffgegebenen vrsachen, den spruch uffzuheben be- wegen vnd dorein furen, wu sie sich mit der herrn der crohn vn- gunst, beladen wolden. Hat derhalben die ko. mt. den von steten die meynung wie folget zugeschriben. 5 15 30 Wladislaus von gots gnaden zu Hungern Behmen etc. konig etc. Ersamen lieben getrew, wir haben die gebrechen, so jr ewern geschickten, an vns zutragen gegeben, besunder was vnsern spruch den wir zum Cuttemberg vffm tzoge aus der crone zw Behmen, 35 zwuschen der manschafft vnd euch gesprochen, anlanget, wie wir denselbigen, aus vielfeldigen vrsachen, vns durch die ewern furge- 46b halden, bysz zw vnser zwkunfft jnn die crohne zw Behmen vnd 18. jn ruglicher gebrauchung gehabt, in einer weise besessen, dass die städte einen missbrauch rigen und wider denselben einschreiten konnten.
54 46 Item, es weren etzliche commissiones von ko. mt. zu Polan etc. ausbrocht, vnd den stenden Obir vnd Nieder Slesien vnd Lausitz behendet, dorjnnen s. k. mt. vorschuff, wie man sich gegen den theter der nohme, so s. ko. mt. zu Polan bey Birckenprucke ge- schehen, (douon oben am XXI., XXIX. etc.) jren hausern vnd forderern halden solde, nhu wolde der spruch dem schaffen vnd ernsten be- uelh entkegen sein. Solden die von steten sich hirjnnen des ge- horsams beweisen, die theter vnd houer zu uorfolgen, so must der spruch, jn welchem angezceigt wirt wie sich die von steten jm einfallen halden sollen, aus not suspendirt vnd vffgehoben werden. 10 Item der spruch gebe grosze vrsachen, das solche leute die sich reuter nennen, vffm lande vngeferlichen bey den lantsessen vnuorforcht gehauset vnd gefordert wurden, dieweile sich die von steten des spruchs halden, vnd uff sie, wie vor alders geschehen, nicht greiffen solden. Item das ein itzlicher stad inn sunderheit anzceigen mocht, wes jnen wider jre priuilegia, freiheit vnd altherkomen, der sich auch zuuor vnd ehr sie an die crohn komen in ruglicher gebrauchung gehabt, durch disen spruch entzogen were. Dise vrsachen aus welchen der spruch sollet suspendiret wer- 20 den, sein ko. mt. vffgezceichent geantwort worden, vnd wiewol dieselben bey ko. mt. etwas gewogen, dennoch dieweil der spruch mit gemeinem rate der heren gesprochen, wolde s. k. mt. den zu endern oder vffzuheben hinder denselben nicht wol fuegen. Es hat auch doctor Wenceslaus vnd der secretarius gesaget, sie wolden 25 die ko. mt. aus vffgegebenen vrsachen, den spruch uffzuheben be- wegen vnd dorein furen, wu sie sich mit der herrn der crohn vn- gunst, beladen wolden. Hat derhalben die ko. mt. den von steten die meynung wie folget zugeschriben. 5 15 30 Wladislaus von gots gnaden zu Hungern Behmen etc. konig etc. Ersamen lieben getrew, wir haben die gebrechen, so jr ewern geschickten, an vns zutragen gegeben, besunder was vnsern spruch den wir zum Cuttemberg vffm tzoge aus der crone zw Behmen, 35 zwuschen der manschafft vnd euch gesprochen, anlanget, wie wir denselbigen, aus vielfeldigen vrsachen, vns durch die ewern furge- 46b halden, bysz zw vnser zwkunfft jnn die crohne zw Behmen vnd 18. jn ruglicher gebrauchung gehabt, in einer weise besessen, dass die städte einen missbrauch rigen und wider denselben einschreiten konnten.
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55 weiter vorhorung suspendirn, vnd vffzcihen solden etc. in gnaden angehort vnd allenthalben vorstanden, vnd weren wolgeneiget, sun- derlichen vff die vorschriefft, des durchleuchtigsten fursten vnsers liebsten bruders herrn Sigmundts konigis zu Polan etc. seiner mt. 5 zugefallen, vns kegen euch der billikeit hirjnnen zuerzceigen. Die- weile aber diser vnser spruch mit gemeinem rathe vnser rethe der crohn zu Behmen ausgangen, der wir doch jtzunder keynen oder wenig bey vns an vnserm houe haben, auch die artickel, welche jr euch uffs newhe zugeben, von vns gebeten, sich meistenteils vff 10 denselbigen spruch gezcyhen, wil vns ane besunder vnser rethe wolmeynung, als jr selbs zu bedencken habet, dasselbige zu andern, oder euch etwas wider solchen spruch zuenthengen, nicht wol fugen. So jr aber aus angeczeigten vrsachen vormeynet, das euch etwas zuuorletzung vnd abbruch eweren priuilegien vnd gerechti- 15 keiten, solde geschehen sein, wollen wir mit der zeeit uff forder euer ansuchen vnd begere, disze gebrechen vnsern reten vnd re- genten vnser crohn zw Behmen weiter zuuorhoren entpfelen, vnd noch vorhorung euch die billikeit ergehen vnd widderfaren lasszen. Dornach habet euch zu richten. Geben zu Tyrnau mitwoch Dionisij 20 anno decimo, vnser reiche, des hungerischen jm XXI. des behmi- schen im XL. jaren. Anheymkomen der geschickten. 47 Mit solcher meynung vnd briuen, sein die geschickten, sontags am abent Vrsule, mit gluckselikeit des weges alhye wider einkomen. 25 (Relatio coram senatu facta est tertia post conceptionis.) Vlrichen vonn Bibersteins schreiben, einem rate von we- gen des einfallens jnn seiner herschafft geschehen zwge- schickt, vnd zu einem gedecknus, von wort zu wort hirein vorzceichent. Meinen frunthlichen dienst zuuor, ersamen weisen gute frunde, jr habt etzwan jn vorgangen jaren merglich wider mich getan, jn deme das jr Friderich Widebachen, in meiner freien fridelandischen herschafft vnd gerichten gewaldiglichen gefangen, vnd doraus ge- nhomen, vnangesehn die lobliche freiheit, die meine lieben voreldern 35 von keisern vnd konigen, vber solche freye herschafft redlichen herbrocht vnd erworben haben, der jch auch von konige zu konigen bysz zw jtzund, dem durchleuchtigisten groszmechtigistin fursten vnd herrn, herrn Wladislaw zu Hungern vnd Behmen etc. konige, meinem allirgnedigisten herrn, wie zugeburt gnedige bestetigung 40 erlanget. Vnd auch das jchs jnn meiner angezceigten herschafft 30
55 weiter vorhorung suspendirn, vnd vffzcihen solden etc. in gnaden angehort vnd allenthalben vorstanden, vnd weren wolgeneiget, sun- derlichen vff die vorschriefft, des durchleuchtigsten fursten vnsers liebsten bruders herrn Sigmundts konigis zu Polan etc. seiner mt. 5 zugefallen, vns kegen euch der billikeit hirjnnen zuerzceigen. Die- weile aber diser vnser spruch mit gemeinem rathe vnser rethe der crohn zu Behmen ausgangen, der wir doch jtzunder keynen oder wenig bey vns an vnserm houe haben, auch die artickel, welche jr euch uffs newhe zugeben, von vns gebeten, sich meistenteils vff 10 denselbigen spruch gezcyhen, wil vns ane besunder vnser rethe wolmeynung, als jr selbs zu bedencken habet, dasselbige zu andern, oder euch etwas wider solchen spruch zuenthengen, nicht wol fugen. So jr aber aus angeczeigten vrsachen vormeynet, das euch etwas zuuorletzung vnd abbruch eweren priuilegien vnd gerechti- 15 keiten, solde geschehen sein, wollen wir mit der zeeit uff forder euer ansuchen vnd begere, disze gebrechen vnsern reten vnd re- genten vnser crohn zw Behmen weiter zuuorhoren entpfelen, vnd noch vorhorung euch die billikeit ergehen vnd widderfaren lasszen. Dornach habet euch zu richten. Geben zu Tyrnau mitwoch Dionisij 20 anno decimo, vnser reiche, des hungerischen jm XXI. des behmi- schen im XL. jaren. Anheymkomen der geschickten. 47 Mit solcher meynung vnd briuen, sein die geschickten, sontags am abent Vrsule, mit gluckselikeit des weges alhye wider einkomen. 25 (Relatio coram senatu facta est tertia post conceptionis.) Vlrichen vonn Bibersteins schreiben, einem rate von we- gen des einfallens jnn seiner herschafft geschehen zwge- schickt, vnd zu einem gedecknus, von wort zu wort hirein vorzceichent. Meinen frunthlichen dienst zuuor, ersamen weisen gute frunde, jr habt etzwan jn vorgangen jaren merglich wider mich getan, jn deme das jr Friderich Widebachen, in meiner freien fridelandischen herschafft vnd gerichten gewaldiglichen gefangen, vnd doraus ge- nhomen, vnangesehn die lobliche freiheit, die meine lieben voreldern 35 von keisern vnd konigen, vber solche freye herschafft redlichen herbrocht vnd erworben haben, der jch auch von konige zu konigen bysz zw jtzund, dem durchleuchtigisten groszmechtigistin fursten vnd herrn, herrn Wladislaw zu Hungern vnd Behmen etc. konige, meinem allirgnedigisten herrn, wie zugeburt gnedige bestetigung 40 erlanget. Vnd auch das jchs jnn meiner angezceigten herschafft 30
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56 47b stracks dermossen gehalden vnd halde, das nymands uff sein ge- burlichs ansuchen rechts gewegert, besunder vorordent, das dorjn- nen einem yeden noch allir erforderung der billikeit, die recht offenstehen, vnd zuvorhelffen geneigt sein, Vnd dieweil jr€euch der- gestalt, wie oben eroffent kegen mir vorgrieffen, vnd ich vor solche ubirgreiffliche vbung von euch vormittelst der hulff ko. mt., fug, wandel, vnd abtrag zu suchen furgenhomen, seit jr mit mir jn einen vortrag gegangen, derhalben geschieden vnd kegen mir vorschrie- ben, bekenende, das jr domit wider mich gethan, vnd das jr dorvmb mit mir gantz gesunet vnd geschieden, so das jr noch die ewern 10 furbas mehr jn meinen gerichten keine gewalt vben, noch wider meine gericht thun solt, noch wolt. Begebe sichs aber das jr oder die ewern, jre finde vnd beschediger inn meinen lande vnd her- schafft anquement vnd betretent, ader sust yemandes in schulden vormeinten zwhaben, solten vnd mochten jr ader die ewern ap jr 15 auch gericht bey euch nicht hettet, einfallen, die angreiffen vnd fohn, vnd jun die gericht kegen Fridlant antworten, hette jch euch zugesaget vnnuorzcoglich recht zu denselbigen noch geburlichkeit zugehn lasszen etc., welche vorschreibung, auch mit ewer stad secret vorsigelt, disz alles vnbetracht, noch auch die gute nackbarschafft, 20 die jch allezceit kegen euch vorhalden, seit jr mir zu entkegen meiner freiheit, vnd widder ewer vorsigelte vorschreibung inn kurtz vorgangen tagen in berurte meine herschafft vnd gerichte gefallen, vnd dorjnnen Casparn Kotwitzen gefenglichen angenhomen, vnd doraus in ewer stad gefurt vnd gericht, welchs jch mich bey euch 25 nicht vorsehen, vnd das ichs kurtze weniger gedocht, dem so noch ist mir von euch grosze vrsache gegeben, mich derwegen mit mei- nen herren vnd frunden zuberaten, vnd den vorwircklichem handel, 48 domit meiner freiheit, vnd ewer vorschreibung so hochlich zwnohen vnd entkegen gehandelt, an die ko. mt. meinen allirgnedigsten herrn 30 vnd an dye herren regenten der loblichen crohn Behmen clagend zutragen, vnd fur solche gewaltsame tadt dormit euch wider ewer vorschreibung vorhandelt, vnd mit merglichen hon vnd schmoheit widerfaren, fug, wandel vnd abtrag, wie billich, zusuchen vnd be- komen, welche miszhandelung mag angeben, vnd das jr mir sye 35 mit allen ewern guettern nicht zu erstatten, wol wirdigen vnd schatzen, vnd was euch derhalben vffgeleget wurde, auch jn was gerucht, vnd ewig vngedey, auch ewer vorschreybung halben jr komen mocht, habet jr zubemessen. Dieweile jch aber von viel zceit mit euch in gueter nackbarschafft gesessen, ist mir yo nicht 40 5 44. sust, sonst. 17. fohn, fahen, fangen.
56 47b stracks dermossen gehalden vnd halde, das nymands uff sein ge- burlichs ansuchen rechts gewegert, besunder vorordent, das dorjn- nen einem yeden noch allir erforderung der billikeit, die recht offenstehen, vnd zuvorhelffen geneigt sein, Vnd dieweil jr€euch der- gestalt, wie oben eroffent kegen mir vorgrieffen, vnd ich vor solche ubirgreiffliche vbung von euch vormittelst der hulff ko. mt., fug, wandel, vnd abtrag zu suchen furgenhomen, seit jr mit mir jn einen vortrag gegangen, derhalben geschieden vnd kegen mir vorschrie- ben, bekenende, das jr domit wider mich gethan, vnd das jr dorvmb mit mir gantz gesunet vnd geschieden, so das jr noch die ewern 10 furbas mehr jn meinen gerichten keine gewalt vben, noch wider meine gericht thun solt, noch wolt. Begebe sichs aber das jr oder die ewern, jre finde vnd beschediger inn meinen lande vnd her- schafft anquement vnd betretent, ader sust yemandes in schulden vormeinten zwhaben, solten vnd mochten jr ader die ewern ap jr 15 auch gericht bey euch nicht hettet, einfallen, die angreiffen vnd fohn, vnd jun die gericht kegen Fridlant antworten, hette jch euch zugesaget vnnuorzcoglich recht zu denselbigen noch geburlichkeit zugehn lasszen etc., welche vorschreibung, auch mit ewer stad secret vorsigelt, disz alles vnbetracht, noch auch die gute nackbarschafft, 20 die jch allezceit kegen euch vorhalden, seit jr mir zu entkegen meiner freiheit, vnd widder ewer vorsigelte vorschreibung inn kurtz vorgangen tagen in berurte meine herschafft vnd gerichte gefallen, vnd dorjnnen Casparn Kotwitzen gefenglichen angenhomen, vnd doraus in ewer stad gefurt vnd gericht, welchs jch mich bey euch 25 nicht vorsehen, vnd das ichs kurtze weniger gedocht, dem so noch ist mir von euch grosze vrsache gegeben, mich derwegen mit mei- nen herren vnd frunden zuberaten, vnd den vorwircklichem handel, 48 domit meiner freiheit, vnd ewer vorschreibung so hochlich zwnohen vnd entkegen gehandelt, an die ko. mt. meinen allirgnedigsten herrn 30 vnd an dye herren regenten der loblichen crohn Behmen clagend zutragen, vnd fur solche gewaltsame tadt dormit euch wider ewer vorschreibung vorhandelt, vnd mit merglichen hon vnd schmoheit widerfaren, fug, wandel vnd abtrag, wie billich, zusuchen vnd be- komen, welche miszhandelung mag angeben, vnd das jr mir sye 35 mit allen ewern guettern nicht zu erstatten, wol wirdigen vnd schatzen, vnd was euch derhalben vffgeleget wurde, auch jn was gerucht, vnd ewig vngedey, auch ewer vorschreybung halben jr komen mocht, habet jr zubemessen. Dieweile jch aber von viel zceit mit euch in gueter nackbarschafft gesessen, ist mir yo nicht 40 5 44. sust, sonst. 17. fohn, fahen, fangen.
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57 fast lieb, euch, wie obstet, vnd billich geschehe, furzunhemen, vnd uff das jr zu beachten, das jch die alde gute nackbarschafft jn be- docht vnd vnvorgessen habe, vnd dorvmb zugutem glimpff den jch bey euch wil erzceigen, gebe ich euch zuerkennen das jr yn acht- 5 tagen nehst noch disem dato, zw mir ausz ewrem mittel schicken moget, welchen geschickten ewre berurte vorschreibung vnvorseret sal geweiset werden, vnd wo mir als den von euch eine angenheme entrichtung vor solchen vbergrieff mag geschehen, byn jch nicht in abrede anzunhemen, vnd mich mit euch jn geburlichen abtrag 40 zwgeben. Wurde disz aber bey euch vnangesehn, so wil jch euch 48b hiemit entmeldet haben, dye billikcit von euch zubekomen, vnd was mir dorjnnen zu stehn ader geburen wirt, zuerregen, nicht zuschwei- gen, dorvmb jr mich als den nicht zuuordencken. Datum zu Fride- landt dinstags noch der heiligen frauen sanct Annen tag anno do- 15 mini etc. decimo. Vlrich von Biberstein. Den ersamen weisen burgermeistern vnd ratmannen der stad Gorlitz, meinen gueten frunden. 30 Anschlag der pferde. So einem rate furgekomen, das sich die reuter den tod der 20 Cotwitzer zurechen vndirstunden, vnd gemeiner stad, mit morden, brennen, hende vnd fuesz abzuhawen, schaden zuthun gedrawet, auch am gebirge, jn Niederlausitzt vnd an der Oder sich derwegen vahst gesammelt; solchs zuuorhueten, vnd das vormarckt, das sich gemeiner stad zur wer setzen wolde, ist der anschlag, wie folget, 25 vff die burger, gueter vffm lande habende, gesatzt worden. Peter Emerich Czodel, Lissa, 3 teich vnd 1 mule Czodel XL marc, Lissa XVIII. marc 2 pferde, einen vffsetzer. Hans Emerich Soraw, Newdorff, Floresdorff, 2 teich vnd 3 mulen Vor alle drey dorffer LX marc 2 pferde, einen vffsetzer. Claus Koeler 35 Hermansdorff, XIV teich vnd 2 mulen Hermansdorff XXVI. marc 2 pferde einen offsetzer. Urban Emerich mit seinem bruder. Ludwigsdorff vnd 2 teich 40 Ludwigsdorff XXVIII. mare 49 1 pfert einen vffsetzer. 8
57 fast lieb, euch, wie obstet, vnd billich geschehe, furzunhemen, vnd uff das jr zu beachten, das jch die alde gute nackbarschafft jn be- docht vnd vnvorgessen habe, vnd dorvmb zugutem glimpff den jch bey euch wil erzceigen, gebe ich euch zuerkennen das jr yn acht- 5 tagen nehst noch disem dato, zw mir ausz ewrem mittel schicken moget, welchen geschickten ewre berurte vorschreibung vnvorseret sal geweiset werden, vnd wo mir als den von euch eine angenheme entrichtung vor solchen vbergrieff mag geschehen, byn jch nicht in abrede anzunhemen, vnd mich mit euch jn geburlichen abtrag 40 zwgeben. Wurde disz aber bey euch vnangesehn, so wil jch euch 48b hiemit entmeldet haben, dye billikcit von euch zubekomen, vnd was mir dorjnnen zu stehn ader geburen wirt, zuerregen, nicht zuschwei- gen, dorvmb jr mich als den nicht zuuordencken. Datum zu Fride- landt dinstags noch der heiligen frauen sanct Annen tag anno do- 15 mini etc. decimo. Vlrich von Biberstein. Den ersamen weisen burgermeistern vnd ratmannen der stad Gorlitz, meinen gueten frunden. 30 Anschlag der pferde. So einem rate furgekomen, das sich die reuter den tod der 20 Cotwitzer zurechen vndirstunden, vnd gemeiner stad, mit morden, brennen, hende vnd fuesz abzuhawen, schaden zuthun gedrawet, auch am gebirge, jn Niederlausitzt vnd an der Oder sich derwegen vahst gesammelt; solchs zuuorhueten, vnd das vormarckt, das sich gemeiner stad zur wer setzen wolde, ist der anschlag, wie folget, 25 vff die burger, gueter vffm lande habende, gesatzt worden. Peter Emerich Czodel, Lissa, 3 teich vnd 1 mule Czodel XL marc, Lissa XVIII. marc 2 pferde, einen vffsetzer. Hans Emerich Soraw, Newdorff, Floresdorff, 2 teich vnd 3 mulen Vor alle drey dorffer LX marc 2 pferde, einen vffsetzer. Claus Koeler 35 Hermansdorff, XIV teich vnd 2 mulen Hermansdorff XXVI. marc 2 pferde einen offsetzer. Urban Emerich mit seinem bruder. Ludwigsdorff vnd 2 teich 40 Ludwigsdorff XXVIII. mare 49 1 pfert einen vffsetzer. 8
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58 Paul Emerich 49b Heidersdorff, 3 teich, 2 mulen. Heidersdorff XXXVI. marc 2 pferde einen vffsetzer. Peter Frentzels kynder. Deutschossig, 2 teich, 1 mule Deutschossig XX marc. 5 1 pfert. Hans Emerich der junge. Serche, Nickerisch, 2 teich. Serche IX marc, Nickerisch XVIII. marc. Anna, Emerichs tochter. Halbendorff, Schomberg, halb Leschwitz, 2 teiche 1 mule Halbendorff vnd Schomberg Lj marc halb Leschwitz VII. marc. Die fraw, vnd beyde kinder, 3 pferde vnd einen vffsetzer. Hans Frentzel. Girbigsdorff, Fridersdorff, Konigshain, Cunersdorff, Marckersdorff, 1 teich, 1 mule. Lange- Girbigsdorff XX. marc, Fridersdorff XL marc. naw. 3 pferde, 2 vffsetzer. Lucas Conradt. halb Leswitzt, XI. marc. 1 pfert mit Weidern. Lorentz Herman. Schutzenhayn, IX marc. 1 pfert, successit Jeorgen Richter. Weidern. 50 10 15 20 25 Girbigsdorff, X marc. Steinberg. Girbigsdorff, Schoptz, Hottendorff Girbigsdorff XI. marc. Schopts VII marc. Hottendorff III marc. 30 1 pfert. Licenciatus Clett. Heinersdorff, IV teiche, 1 mule Heinersdorff XXXVI marck. 35 1 pfert. Schutze. Leupelszhain 1 teich, 1 mule Leupelszhain XXX marc 4 pfert, einen vffsetzer. 40 Jeorge Richter. Slauroth. XII. marc.
58 Paul Emerich 49b Heidersdorff, 3 teich, 2 mulen. Heidersdorff XXXVI. marc 2 pferde einen vffsetzer. Peter Frentzels kynder. Deutschossig, 2 teich, 1 mule Deutschossig XX marc. 5 1 pfert. Hans Emerich der junge. Serche, Nickerisch, 2 teich. Serche IX marc, Nickerisch XVIII. marc. Anna, Emerichs tochter. Halbendorff, Schomberg, halb Leschwitz, 2 teiche 1 mule Halbendorff vnd Schomberg Lj marc halb Leschwitz VII. marc. Die fraw, vnd beyde kinder, 3 pferde vnd einen vffsetzer. Hans Frentzel. Girbigsdorff, Fridersdorff, Konigshain, Cunersdorff, Marckersdorff, 1 teich, 1 mule. Lange- Girbigsdorff XX. marc, Fridersdorff XL marc. naw. 3 pferde, 2 vffsetzer. Lucas Conradt. halb Leswitzt, XI. marc. 1 pfert mit Weidern. Lorentz Herman. Schutzenhayn, IX marc. 1 pfert, successit Jeorgen Richter. Weidern. 50 10 15 20 25 Girbigsdorff, X marc. Steinberg. Girbigsdorff, Schoptz, Hottendorff Girbigsdorff XI. marc. Schopts VII marc. Hottendorff III marc. 30 1 pfert. Licenciatus Clett. Heinersdorff, IV teiche, 1 mule Heinersdorff XXXVI marck. 35 1 pfert. Schutze. Leupelszhain 1 teich, 1 mule Leupelszhain XXX marc 4 pfert, einen vffsetzer. 40 Jeorge Richter. Slauroth. XII. marc.
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59 1510. 50b Wie etzliche echter, so zur Horckau, vnd Dawbtzky jn der ocht ermordt, abtrags halben, eine tzeit lang vnbegraben sein blieben. 35 So der kretschmer zur Horckau besunder vmb eine lembde, vnd auch neben den schoppen vnd der gantzen gemeinden in der ocht gewest, vnd von dem pfarhern doselbst, also jn der ocht am tag Marci anno ut supra ermordt, hat Nickel von Gersdorff zur Horckaw, hirein an die koniglichen gericht Hanszen Plaunitzen viel- 10 leicht seiner stieffmuter bruder, geschickt, zuerfarn wie er sich mit dem ermordten echtiger halden solde, Czum andern Niclas Sporn diser stad heubtmann, vnd Puestern hofferichtern zw Budissin, czum drietten. N. Krischen den alden, N. Ebirspachen, Rackeln etc. Ist jnn durch den koniglichen richtern vnd der stad schoppen 15 dise vnddirrichtung gegeben, dieweile dem echter von dem richter vnd noch ordenung der recht, alles recht vorsaget, also das nye- mandes, bey gleicher penen mit jnen handeln sall, inn auch am tode nyemandes handeln, wolde sich diszes erfolgen, das sye alldo vnbegraben vnd vngehandelt allenthalben vorbleyben musten, so 20 lang den sachwalden, gerichten, vnd so ferne es hangt vnd lang, das ist dem stadschreiber, denn vorsprechern dem boten, etc. werg- licher vnd geburlicher abtrag geschehe; derwegen wurde jemandes erbars ader vnerbar fur den koniglichen richter vnd der stad schop- pen komen, mundlichen werben, sich des zuthun erbietenn vnd mit 25 der tat beweiszen (aber nicht vff sich zunhemen), wurde jme nicht 5] abgeschlagen werden. So aber Nickel von der Horcka dise vndirrichtung von wegen des ermordten echters, geschehen, auch den beuelh vnd commission der heren regenten der crohn zu Behmen derhalben freytags vor 30 pfingsten ausbracht, vorechtig gehalden, ist er aus der vrsachen, vnd das er den echter, den gerichten zu hohen vnd schmoheit, vnd zu einer zuruckung gemeiner stad priuilegien, vnbegraben vorhalden, den jhenigen, die merglichen abtrag zuthun begeret, zupflegen nicht gestattet, vnd die noch in der ocht gewest, richter schoppen vnd gantze gemeine, gehauset vnd geherbriget, etc. selbs vmb sanct Jocoffs tag vngeferlichen mit der schnellen ocht beschwert wordenn. Vnd dorvmb mit der schnel etc., das man beforcht das der herre landvoit s. g. diszs zu thun dem richter vorbieten wurde. Hat diser handel also inn jrthumb gestanden, so lang sich Nic- 40 las von Gerssdorff zur Horckau vielleicht stieffmutter, dorumb das 5 5. lembde, verwundung, wodurch ein glied gelähmt, unbrauchbar gemacht wird. 8*
59 1510. 50b Wie etzliche echter, so zur Horckau, vnd Dawbtzky jn der ocht ermordt, abtrags halben, eine tzeit lang vnbegraben sein blieben. 35 So der kretschmer zur Horckau besunder vmb eine lembde, vnd auch neben den schoppen vnd der gantzen gemeinden in der ocht gewest, vnd von dem pfarhern doselbst, also jn der ocht am tag Marci anno ut supra ermordt, hat Nickel von Gersdorff zur Horckaw, hirein an die koniglichen gericht Hanszen Plaunitzen viel- 10 leicht seiner stieffmuter bruder, geschickt, zuerfarn wie er sich mit dem ermordten echtiger halden solde, Czum andern Niclas Sporn diser stad heubtmann, vnd Puestern hofferichtern zw Budissin, czum drietten. N. Krischen den alden, N. Ebirspachen, Rackeln etc. Ist jnn durch den koniglichen richtern vnd der stad schoppen 15 dise vnddirrichtung gegeben, dieweile dem echter von dem richter vnd noch ordenung der recht, alles recht vorsaget, also das nye- mandes, bey gleicher penen mit jnen handeln sall, inn auch am tode nyemandes handeln, wolde sich diszes erfolgen, das sye alldo vnbegraben vnd vngehandelt allenthalben vorbleyben musten, so 20 lang den sachwalden, gerichten, vnd so ferne es hangt vnd lang, das ist dem stadschreiber, denn vorsprechern dem boten, etc. werg- licher vnd geburlicher abtrag geschehe; derwegen wurde jemandes erbars ader vnerbar fur den koniglichen richter vnd der stad schop- pen komen, mundlichen werben, sich des zuthun erbietenn vnd mit 25 der tat beweiszen (aber nicht vff sich zunhemen), wurde jme nicht 5] abgeschlagen werden. So aber Nickel von der Horcka dise vndirrichtung von wegen des ermordten echters, geschehen, auch den beuelh vnd commission der heren regenten der crohn zu Behmen derhalben freytags vor 30 pfingsten ausbracht, vorechtig gehalden, ist er aus der vrsachen, vnd das er den echter, den gerichten zu hohen vnd schmoheit, vnd zu einer zuruckung gemeiner stad priuilegien, vnbegraben vorhalden, den jhenigen, die merglichen abtrag zuthun begeret, zupflegen nicht gestattet, vnd die noch in der ocht gewest, richter schoppen vnd gantze gemeine, gehauset vnd geherbriget, etc. selbs vmb sanct Jocoffs tag vngeferlichen mit der schnellen ocht beschwert wordenn. Vnd dorvmb mit der schnel etc., das man beforcht das der herre landvoit s. g. diszs zu thun dem richter vorbieten wurde. Hat diser handel also inn jrthumb gestanden, so lang sich Nic- 40 las von Gerssdorff zur Horckau vielleicht stieffmutter, dorumb das 5 5. lembde, verwundung, wodurch ein glied gelähmt, unbrauchbar gemacht wird. 8*
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60 51b etliche gebawern zur Horckau jr leibgeding gewest, abtrag zuthun vndirstanden, doruff jr die sachwalden etzlich mol vorbotet, vnd abtrag vff vndirweisung der eldesten, die mehr bestetigung vnd enthaldung der gericht, dan gelt angesehen, gegen jnen, den ge- richten, vnd ferne es gelangt merglichen wiewol jr gar guter wille aus angezceigter vrsache ertzceiget, gethan hat, doruff jr vorgunst, Hanszen Widman kretschmer ermordten echter, zu der erden zu- bestaten. Geschehen vngeferlichen vmb des heiligen creutz tag jm herbist anno ut supra. 5 Czum Dawbtzky. 10 Dergleichen, so Peter Hosze, ein echter, zum Dawbtzky von den Rackeln, vmb den tag der erfindung des heiligen kreutz, sondtag noch ascensionis domini, anno ut supra, in der ocht ermordt, jst Hansen Rackeln, so er komen vnd vndirrichtung gebeten, vnder- weisung auch geschehen. Er hat sich auch der zuhalden erboten. 15 So er aber vielleicht von der manschafft angehalden, ist er furt nicht widder komen. Vnd so der ermordte echter den gerichten zu hohen etc. wie oben vorzceichent, vnd sunderlichen, das er etzlich fuder erde vff den corpor zuschutten mit der gemeine doselbst vorschafft, ist er 20 mit Nickel von der Horckau sampt richter vnd schoppen zum Dawbtzky, mit der schnellen ocht befestiget. Es hat der herre landuoit s. g. hirjnnen viel wollen handeln, aber es hat sich ein rat von der ordenung der gericht vnd jrem altherkomen nicht wollen weisen lassen, wiewol dem herren zuge- 25 fallen, Niclas von der Horcka vnd die andern geechten, eine zceit lang vffm dem land geleitet sein worden, so haben sie doch die stad mussen meiden. Die ritterschafft jst auch furgetreten vnd gesaget, seine g. were 52 ein geweldiger stadhelder ko. mt., mochte derhalben sye auch jnn 30 die stete zugehen, geleiten, etc., doruff geantwort ist worden. Man were nicht inn abrede das s. g. ein geweldiger stadhelder were, yedoch der ordenung der gericht vnd gemeiner stat priuilegien ane schaden. S. g. hett sich zugleich gegen den von steten, sie bey jren gerechtikeiten zu lassen, dorbey hanthaben vnd schutzen, als 35 gegen der manschafft, vorschrieben. Ist also dorbey blieben, so lang ein rat dem herrn hat lasszen sagen, er vormerckt, das diszs vornehm mit den echtern ein zuruckung der gericht einfuren wolde, S. g. solde sie zum abtrag weisen, ader wolden s. g. geleit 2. vorbotet, botschaft gesendet. 40. Dawbtzky, Daubitz.
60 51b etliche gebawern zur Horckau jr leibgeding gewest, abtrag zuthun vndirstanden, doruff jr die sachwalden etzlich mol vorbotet, vnd abtrag vff vndirweisung der eldesten, die mehr bestetigung vnd enthaldung der gericht, dan gelt angesehen, gegen jnen, den ge- richten, vnd ferne es gelangt merglichen wiewol jr gar guter wille aus angezceigter vrsache ertzceiget, gethan hat, doruff jr vorgunst, Hanszen Widman kretschmer ermordten echter, zu der erden zu- bestaten. Geschehen vngeferlichen vmb des heiligen creutz tag jm herbist anno ut supra. 5 Czum Dawbtzky. 10 Dergleichen, so Peter Hosze, ein echter, zum Dawbtzky von den Rackeln, vmb den tag der erfindung des heiligen kreutz, sondtag noch ascensionis domini, anno ut supra, in der ocht ermordt, jst Hansen Rackeln, so er komen vnd vndirrichtung gebeten, vnder- weisung auch geschehen. Er hat sich auch der zuhalden erboten. 15 So er aber vielleicht von der manschafft angehalden, ist er furt nicht widder komen. Vnd so der ermordte echter den gerichten zu hohen etc. wie oben vorzceichent, vnd sunderlichen, das er etzlich fuder erde vff den corpor zuschutten mit der gemeine doselbst vorschafft, ist er 20 mit Nickel von der Horckau sampt richter vnd schoppen zum Dawbtzky, mit der schnellen ocht befestiget. Es hat der herre landuoit s. g. hirjnnen viel wollen handeln, aber es hat sich ein rat von der ordenung der gericht vnd jrem altherkomen nicht wollen weisen lassen, wiewol dem herren zuge- 25 fallen, Niclas von der Horcka vnd die andern geechten, eine zceit lang vffm dem land geleitet sein worden, so haben sie doch die stad mussen meiden. Die ritterschafft jst auch furgetreten vnd gesaget, seine g. were 52 ein geweldiger stadhelder ko. mt., mochte derhalben sye auch jnn 30 die stete zugehen, geleiten, etc., doruff geantwort ist worden. Man were nicht inn abrede das s. g. ein geweldiger stadhelder were, yedoch der ordenung der gericht vnd gemeiner stat priuilegien ane schaden. S. g. hett sich zugleich gegen den von steten, sie bey jren gerechtikeiten zu lassen, dorbey hanthaben vnd schutzen, als 35 gegen der manschafft, vorschrieben. Ist also dorbey blieben, so lang ein rat dem herrn hat lasszen sagen, er vormerckt, das diszs vornehm mit den echtern ein zuruckung der gericht einfuren wolde, S. g. solde sie zum abtrag weisen, ader wolden s. g. geleit 2. vorbotet, botschaft gesendet. 40. Dawbtzky, Daubitz.
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61 furder nicht halten. Dorvff ist die fraw komen etc., wie oben vor- zceichent. Dises handels halben, vnd wie jsz mit der ocht zugeht, wirstu eine schone schriefft jm buch der sendebrieff, an die konigliche mt. 5 geschrieben, befinden. 25 Nota. Item die beschwerung der ocht. Man teilet sein weib zu einer witwehn, die kynder zu weisen. Er wirt den frunden genomen, denn feinden gegeben, vnd jnn den gerichten dorjnnen er geechtet, 10 rechtlos gemacht, also dieweile er in der ocht, das er am leben vnd tode in den obirgerichten, so weit sich die erstrecken, keyn recht hat etc. Doraus folget, das der echter so er ermordt, vom theter nicht dorffe gebust werden. Item der theter bedarff der 52b that halben jnn den obirgerichten kein geleit bieten. Als den mit 15 dem pfahern zwr Horckaw geschehen, wie du in libro missiuarum uff sein anderweit schreiben finden wirst. Item das kein recht, dieweile er jnn der ocht ist, am leben noch am tode, am jm mag begangen werden. Es kompt auch jun das recht, ab er gleich das anrueffet, nicht zu hulff. Er ist zuentphan das recht nicht geschickt, 20 derhalben mag der ermordte echter nicht begraben werden, es sey dan, das seinethalben werglicher abtrag geschehe. Item so seintwegen geworben zum geleit vnd abtrag, musz das mundtliche angebrocht, nicht geschrieben werden. Gibet auch keyn schrieftliche, sunder mundliche antwort. Item wil dir einsz sagen, jm besten hirein vorzceichent, Dem- nach Nickel von Gersdorff zur Horckau in der ocht gewest, vnd sich in Cristoffen von Cotwitz alhye gerechtfertigeten, guet zur She- nitz, das er von ko. mt. nebem dem secretario Radiszlao, bey dem leben jiz bemelts Cotwitz ausgebeten, hat weisen lasszen, vnd der 30 her landvoit von wegen seines ampts hat auch wollen gerechtikeit zu demselben gut haben, ist s. g. von einem radt bemeldet, das Niclas von Horckau, dieweile er jnn der ocht gewest, zu rechtlicher einweisung vngeschickt sey gewest, etc., wie oben vorzceichent. Item freitags nach circumcisionis domini anno etc. XI. ist Hans 53 35 Rabenaw vff beth vnd schriefft, die er den aldo vor den eldisten zulesen vffgeleget, seines bruders Peters von Rabenaw zum Ritz- schen gesesszen, welchem der kretschmer die gericht, vnd etzliche gebawern zum Dawbtzky zustendig, fur die eldisten in kegenwerti- keit Hanszen Eschenloers als eines koniglichen richters komen, vnd 40 abtrag von wegen Peter Hoszen obgemeldt zuthun sich erboten, mit anhangender bethe jme vndirricht zu geben wie er sich dorjn- nen halden solde etc.
61 furder nicht halten. Dorvff ist die fraw komen etc., wie oben vor- zceichent. Dises handels halben, vnd wie jsz mit der ocht zugeht, wirstu eine schone schriefft jm buch der sendebrieff, an die konigliche mt. 5 geschrieben, befinden. 25 Nota. Item die beschwerung der ocht. Man teilet sein weib zu einer witwehn, die kynder zu weisen. Er wirt den frunden genomen, denn feinden gegeben, vnd jnn den gerichten dorjnnen er geechtet, 10 rechtlos gemacht, also dieweile er in der ocht, das er am leben vnd tode in den obirgerichten, so weit sich die erstrecken, keyn recht hat etc. Doraus folget, das der echter so er ermordt, vom theter nicht dorffe gebust werden. Item der theter bedarff der 52b that halben jnn den obirgerichten kein geleit bieten. Als den mit 15 dem pfahern zwr Horckaw geschehen, wie du in libro missiuarum uff sein anderweit schreiben finden wirst. Item das kein recht, dieweile er jnn der ocht ist, am leben noch am tode, am jm mag begangen werden. Es kompt auch jun das recht, ab er gleich das anrueffet, nicht zu hulff. Er ist zuentphan das recht nicht geschickt, 20 derhalben mag der ermordte echter nicht begraben werden, es sey dan, das seinethalben werglicher abtrag geschehe. Item so seintwegen geworben zum geleit vnd abtrag, musz das mundtliche angebrocht, nicht geschrieben werden. Gibet auch keyn schrieftliche, sunder mundliche antwort. Item wil dir einsz sagen, jm besten hirein vorzceichent, Dem- nach Nickel von Gersdorff zur Horckau in der ocht gewest, vnd sich in Cristoffen von Cotwitz alhye gerechtfertigeten, guet zur She- nitz, das er von ko. mt. nebem dem secretario Radiszlao, bey dem leben jiz bemelts Cotwitz ausgebeten, hat weisen lasszen, vnd der 30 her landvoit von wegen seines ampts hat auch wollen gerechtikeit zu demselben gut haben, ist s. g. von einem radt bemeldet, das Niclas von Horckau, dieweile er jnn der ocht gewest, zu rechtlicher einweisung vngeschickt sey gewest, etc., wie oben vorzceichent. Item freitags nach circumcisionis domini anno etc. XI. ist Hans 53 35 Rabenaw vff beth vnd schriefft, die er den aldo vor den eldisten zulesen vffgeleget, seines bruders Peters von Rabenaw zum Ritz- schen gesesszen, welchem der kretschmer die gericht, vnd etzliche gebawern zum Dawbtzky zustendig, fur die eldisten in kegenwerti- keit Hanszen Eschenloers als eines koniglichen richters komen, vnd 40 abtrag von wegen Peter Hoszen obgemeldt zuthun sich erboten, mit anhangender bethe jme vndirricht zu geben wie er sich dorjn- nen halden solde etc.
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62 Bannito- Doruff ist gnantem Rabenaw disze vndirricht geschehen, die- rum pro- weile er vff beger seines bruders kwome vnd von wegen Peter scripto- Hoszen abtrag zuthun erbotig were, so wusten sie yme das noch rum re- conciliari der billikeit nicht zu wegern, vnd hildet sich dermoszen, das er petentium erstlichen bey den sachwalden, welche Peter Hosze vorletzt, vnd forum. derhalben von jnen jn die ocht bracht, suchen solde, ab sie von jme oder denjhenigen, so von wegen Peter Hoszen geschickt wur- den, abtrag nhemen wolden, vnd so die sache mit jnen entschye- den, das furder der konig. richter, stadschreiber vnd die jsz be- langet, vmb den abtrag ersucht wurden, wu aber die sachwalden 10 sein ansuchen vnd erbietung des abtrags vorechtig halden wolden, vnd er das fur dem koniglichen richter vnd der stad schoppen glaubwirdig beweyszlichen anzceigen vnd nochbrengen mocht, so wurde dennoch nichts weniger, bey den gerichten vnd so ferne iss gelanget, abtrag zu pflegen, gegunst vnd gestatt werden. Isz wolde sich weiter erheischen, das von wegen richter vnd schoppen zum Dawbtzky auch abtrag geschoche, dan so Peter Hosze aus der ocht gewurckt wurde, muste dem richter vnd schoppen doselbst, dieweile er vahst vorweset, vnd vormodert, also das er zubesichtung hirein nicht mocht gefurt werden, von dem koniglichen 20 richter vnd der stad schoppen beuelh geschehen vnd gegeben wer- den, zu demselbigen zu rheumen, besichtigen, begraben vnd den koniglichen gerichten zuuorkundigen, das den keynes, so sye noch in der ocht, geschehen mocht. Der rich- Esz ist auch gnantem Hanszen von Rabenau bemeldet, das 25 ter hat richter, schoppen zum Dawbtzky, nicht alleine dorvmb, das sye abegetra- anders dan billich vnd sie solden, wider die koniglichen gericht gen, fin- destu in vnd der stad priuilegien gehandelt vnd etzliche fueder sandt, vff libro pro- den ermordten echter Peter Hoszen gefurt, in die ocht komen, sie scriptio- weren auch zuuor ander sachen mit der ocht befestiget, das sie 30 num. ein ertruncken kyndt, den gerichten vnangesaget, begraben hetten, wiewol sich der richter doselbst alleine ausz der ocht gewurckt, vnd so sie derhalben kegen den gerichten auch abtrag zuthun be- geretten, solde jnen gestatt werden. Item so die Rackil zum Dawbtzky jn der gemeine abtrag thun 35 wolden, solt jnen vorgunst werden, wo nicht, so liesz jsz der rich- ter vnd der stad schoppen bysz zu seiner zceit beruhen, vnd wie- wol Hans Rackel als ein theter, nichts an Peter Hoszen als einem 54 echter hat mugen vorwurcken, derhalben er kegen den sachwalden vnd frunthschafft jizt gedochts Peter Hoszen, oder gegen gericht etc., 40 abtrag pflegen solde, so ist er doch von ambtswegen der ko. ge- richt sampt seinem bruder dorvmb geechtet, das er etzliche fueder 53b 5 15
62 Bannito- Doruff ist gnantem Rabenaw disze vndirricht geschehen, die- rum pro- weile er vff beger seines bruders kwome vnd von wegen Peter scripto- Hoszen abtrag zuthun erbotig were, so wusten sie yme das noch rum re- conciliari der billikeit nicht zu wegern, vnd hildet sich dermoszen, das er petentium erstlichen bey den sachwalden, welche Peter Hosze vorletzt, vnd forum. derhalben von jnen jn die ocht bracht, suchen solde, ab sie von jme oder denjhenigen, so von wegen Peter Hoszen geschickt wur- den, abtrag nhemen wolden, vnd so die sache mit jnen entschye- den, das furder der konig. richter, stadschreiber vnd die jsz be- langet, vmb den abtrag ersucht wurden, wu aber die sachwalden 10 sein ansuchen vnd erbietung des abtrags vorechtig halden wolden, vnd er das fur dem koniglichen richter vnd der stad schoppen glaubwirdig beweyszlichen anzceigen vnd nochbrengen mocht, so wurde dennoch nichts weniger, bey den gerichten vnd so ferne iss gelanget, abtrag zu pflegen, gegunst vnd gestatt werden. Isz wolde sich weiter erheischen, das von wegen richter vnd schoppen zum Dawbtzky auch abtrag geschoche, dan so Peter Hosze aus der ocht gewurckt wurde, muste dem richter vnd schoppen doselbst, dieweile er vahst vorweset, vnd vormodert, also das er zubesichtung hirein nicht mocht gefurt werden, von dem koniglichen 20 richter vnd der stad schoppen beuelh geschehen vnd gegeben wer- den, zu demselbigen zu rheumen, besichtigen, begraben vnd den koniglichen gerichten zuuorkundigen, das den keynes, so sye noch in der ocht, geschehen mocht. Der rich- Esz ist auch gnantem Hanszen von Rabenau bemeldet, das 25 ter hat richter, schoppen zum Dawbtzky, nicht alleine dorvmb, das sye abegetra- anders dan billich vnd sie solden, wider die koniglichen gericht gen, fin- destu in vnd der stad priuilegien gehandelt vnd etzliche fueder sandt, vff libro pro- den ermordten echter Peter Hoszen gefurt, in die ocht komen, sie scriptio- weren auch zuuor ander sachen mit der ocht befestiget, das sie 30 num. ein ertruncken kyndt, den gerichten vnangesaget, begraben hetten, wiewol sich der richter doselbst alleine ausz der ocht gewurckt, vnd so sie derhalben kegen den gerichten auch abtrag zuthun be- geretten, solde jnen gestatt werden. Item so die Rackil zum Dawbtzky jn der gemeine abtrag thun 35 wolden, solt jnen vorgunst werden, wo nicht, so liesz jsz der rich- ter vnd der stad schoppen bysz zu seiner zceit beruhen, vnd wie- wol Hans Rackel als ein theter, nichts an Peter Hoszen als einem 54 echter hat mugen vorwurcken, derhalben er kegen den sachwalden vnd frunthschafft jizt gedochts Peter Hoszen, oder gegen gericht etc., 40 abtrag pflegen solde, so ist er doch von ambtswegen der ko. ge- richt sampt seinem bruder dorvmb geechtet, das er etzliche fueder 53b 5 15
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63 5 erde uff den toden corpor zufuren vorschafft, todlichen vorwundt dasselbige, den gerichten nicht angesaget, mit andern vrsachen oben am 51. blat an zweyen ortern ausgedruckt. Vnd must also sampt richter, schoppen vnd gantzen gemeinden zum Dawbtzky, gegen den ko. gerichten, die hirjnnen an stad der sachwalden gewest, dem stadschreiber als gerichtsdiener, vnd so ferne jsz gelanget, werglichen abtrag thun vnd pflegen. Item das jnn solchen fellen widder gemeiner stad furstliche keyserliche konigliche priuilegia vnd rechtspruche gehandelt, wirt 10 dem missehendeler vff bethlich ansuchen der jhenigen die er fur den rat schickt, geleit vnd das er uff der stad gueter vnd inn die stad zcihen moge zu bieten, ane entgelt vorkoren, dan wirt hirjn- nen nicht gelt ader schatzung der leute, sunder enthaldung der priuilegien gesucht vnd furgenhomen. Vnd ist also genug, das er 15 sich furder gehorsams zu halden, vnd wider ko. gericht vnd der stad priuilegia zustreben, abzustellen gelobet. Item freitags nach pfingsten anno etc. XI. ist ein gebawer von Quolsdorff vor den koniglichen richter vnd die eldisten komen, vnd einen brieffe von Hanszen vnd Baltasarn Rackeln zum Dawbptzky 20 vberantwort, dorjnnen sie begeret haben, abtrag von wegen Peter 54b Hoszen, der Rackeln, richter, schoppen vnd gantzen gemeinden zwm Dawbtzky zupflegen Ist jme vff morgen sonabents folgende vor den rate beschieden, vnd so er komen vnd geworben, ist jme dise meynung gegeben, Demnoch, dieweile er saget das die frunthschafft 25 Peter Hoszen kegen den sachwalden abtrag gethan hetten, solde jme auch vorgunst werden, kegen den gerichten, stadschreibern, vnd so ferne jsz gelanget, werglichen abtrag vor solche ocht zw- pflegen, vnd wue dem also geschehn vnd sie allenthalben des ab- trags bekentlich, wurde jme furder vff sein ansuchen weiter vndir- 30 richt gegeben werden, wie er sich halden solde, das er aber die ocht vff sich nemen wolde, wie die Rackel geschrieben, were wider vbung der gericht, wolde auch jmeselbs zw beschwerung gereichen, den sobalde er die ocht vber sich nome, muste er auch die ferli- keit des echters tragen vnd scherff der gericht, in welcher er, als 35 ein echtiger itzt stunde vnd begrieffen, erleiden, das vielleicht jme zu schwere sein wolde. Auch furder die meynung, isz wolde sich weiter erheischen, ut supra jm LIII. blat. Aber diser gebawer ist an allen abtrag abegeschieden. Item freitags noch corporis Cristi ist abermols Hans Rabenaw 40 von Arnsdorff hirein vor den koniglichen richter vnd die eldisten komen, vnd vndirrichtung gebeten, etc. vnd ein zcettel die Rackel
63 5 erde uff den toden corpor zufuren vorschafft, todlichen vorwundt dasselbige, den gerichten nicht angesaget, mit andern vrsachen oben am 51. blat an zweyen ortern ausgedruckt. Vnd must also sampt richter, schoppen vnd gantzen gemeinden zum Dawbtzky, gegen den ko. gerichten, die hirjnnen an stad der sachwalden gewest, dem stadschreiber als gerichtsdiener, vnd so ferne jsz gelanget, werglichen abtrag thun vnd pflegen. Item das jnn solchen fellen widder gemeiner stad furstliche keyserliche konigliche priuilegia vnd rechtspruche gehandelt, wirt 10 dem missehendeler vff bethlich ansuchen der jhenigen die er fur den rat schickt, geleit vnd das er uff der stad gueter vnd inn die stad zcihen moge zu bieten, ane entgelt vorkoren, dan wirt hirjn- nen nicht gelt ader schatzung der leute, sunder enthaldung der priuilegien gesucht vnd furgenhomen. Vnd ist also genug, das er 15 sich furder gehorsams zu halden, vnd wider ko. gericht vnd der stad priuilegia zustreben, abzustellen gelobet. Item freitags nach pfingsten anno etc. XI. ist ein gebawer von Quolsdorff vor den koniglichen richter vnd die eldisten komen, vnd einen brieffe von Hanszen vnd Baltasarn Rackeln zum Dawbptzky 20 vberantwort, dorjnnen sie begeret haben, abtrag von wegen Peter 54b Hoszen, der Rackeln, richter, schoppen vnd gantzen gemeinden zwm Dawbtzky zupflegen Ist jme vff morgen sonabents folgende vor den rate beschieden, vnd so er komen vnd geworben, ist jme dise meynung gegeben, Demnoch, dieweile er saget das die frunthschafft 25 Peter Hoszen kegen den sachwalden abtrag gethan hetten, solde jme auch vorgunst werden, kegen den gerichten, stadschreibern, vnd so ferne jsz gelanget, werglichen abtrag vor solche ocht zw- pflegen, vnd wue dem also geschehn vnd sie allenthalben des ab- trags bekentlich, wurde jme furder vff sein ansuchen weiter vndir- 30 richt gegeben werden, wie er sich halden solde, das er aber die ocht vff sich nemen wolde, wie die Rackel geschrieben, were wider vbung der gericht, wolde auch jmeselbs zw beschwerung gereichen, den sobalde er die ocht vber sich nome, muste er auch die ferli- keit des echters tragen vnd scherff der gericht, in welcher er, als 35 ein echtiger itzt stunde vnd begrieffen, erleiden, das vielleicht jme zu schwere sein wolde. Auch furder die meynung, isz wolde sich weiter erheischen, ut supra jm LIII. blat. Aber diser gebawer ist an allen abtrag abegeschieden. Item freitags noch corporis Cristi ist abermols Hans Rabenaw 40 von Arnsdorff hirein vor den koniglichen richter vnd die eldisten komen, vnd vndirrichtung gebeten, etc. vnd ein zcettel die Rackel
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64 in seinem hawsze seines abwesens gelasszen, mit sich brocht, doruff vorzceichent gewest, was vielleicht der bawer von Quolsdorff zw antwort hinaus den Rackeln brocht hat, wie jme vortrostung ge- 55 schehen, guten willen der ocht vnd abtrags halben zw beweisen etc. Ist jme abermols durch Bernhardinum Meltzer vndirricht gegeben, wie oben am LIII. Ist auch also abegeschieden den Rackeln vnd die jsz belanget, die vndirrichtung furzwhalden. Ist auch nicht widerkomen. 5 Item freytags noch dem achten tage der heiligen dreyen koni- gen anno ut supra XII. haben die Rackeln vnd Rabenawer zum 10 Dawbptzkii etc. einen jren arman Heidewolff gnant, abirmols hirein fur den rate geschickt, vnd so er zuuor mitwoch vnd donerstag werglichen abtrag der ocht halben, domit sie von wegen des er- truncken kyndes, vnd Peter Hoszen, wie oben beschwert, so ferne js gelanget, gethan, ist gnanten Racklern, Rabenawern, richter, schop- 15 pen vnd gantzen gemeynden, welche diser sache halben mit der ocht befestet, der eingang der stad wieder gegunst vnd zugelassen, vnd dorbey befolen, richter vnd schoppen zum Dawbtzky, die nhw- mols aus der ocht geburcht, anzusagen, zu dem ermordten echter Peter Hosen zu rewmen, denselbigen zubesichtigen, vnd zur erden 20 cristlichen bestatten lasszen vnd dornoch solchs hirein den konig- lichen gerichten ansagen. Sunder Dittriche Rabenawer, Peter Rabe- nawers son, ist seine ocht, dorein er zuuorn von wegen eines todisslags komen, vnd auff diszs mal nicht abegetragen, der ein- gang der stad nicht vorgunst wurden, so lang er sich solcher ocht, 25 mit abetragen ouch entlediget. Actum anno et die ut supra sub rectoratu Simon Hockeners. Sonabent noch Vincentij sein drey gebawern vielleicht richter 55b vnd schoppen zum Dawbpszky hireinkomen, vnd gesaget, das sie zw Hoszen gerewmet, vnd jnen in seinen cleidern einsteils vorwe� 30 set, gefunden, do den die andern alleine die gebeyne zwsamen ge- halden hetten, vnd also besichtiget zur erden bestatten lassen, das sie vff befelh jrer erbherschafft den koniglichen gerichten wolden angesaget haben. Actum die et anno XII. ut supra. (Von der ocht vnden am 233.) 35
64 in seinem hawsze seines abwesens gelasszen, mit sich brocht, doruff vorzceichent gewest, was vielleicht der bawer von Quolsdorff zw antwort hinaus den Rackeln brocht hat, wie jme vortrostung ge- 55 schehen, guten willen der ocht vnd abtrags halben zw beweisen etc. Ist jme abermols durch Bernhardinum Meltzer vndirricht gegeben, wie oben am LIII. Ist auch also abegeschieden den Rackeln vnd die jsz belanget, die vndirrichtung furzwhalden. Ist auch nicht widerkomen. 5 Item freytags noch dem achten tage der heiligen dreyen koni- gen anno ut supra XII. haben die Rackeln vnd Rabenawer zum 10 Dawbptzkii etc. einen jren arman Heidewolff gnant, abirmols hirein fur den rate geschickt, vnd so er zuuor mitwoch vnd donerstag werglichen abtrag der ocht halben, domit sie von wegen des er- truncken kyndes, vnd Peter Hoszen, wie oben beschwert, so ferne js gelanget, gethan, ist gnanten Racklern, Rabenawern, richter, schop- 15 pen vnd gantzen gemeynden, welche diser sache halben mit der ocht befestet, der eingang der stad wieder gegunst vnd zugelassen, vnd dorbey befolen, richter vnd schoppen zum Dawbtzky, die nhw- mols aus der ocht geburcht, anzusagen, zu dem ermordten echter Peter Hosen zu rewmen, denselbigen zubesichtigen, vnd zur erden 20 cristlichen bestatten lasszen vnd dornoch solchs hirein den konig- lichen gerichten ansagen. Sunder Dittriche Rabenawer, Peter Rabe- nawers son, ist seine ocht, dorein er zuuorn von wegen eines todisslags komen, vnd auff diszs mal nicht abegetragen, der ein- gang der stad nicht vorgunst wurden, so lang er sich solcher ocht, 25 mit abetragen ouch entlediget. Actum anno et die ut supra sub rectoratu Simon Hockeners. Sonabent noch Vincentij sein drey gebawern vielleicht richter 55b vnd schoppen zum Dawbpszky hireinkomen, vnd gesaget, das sie zw Hoszen gerewmet, vnd jnen in seinen cleidern einsteils vorwe� 30 set, gefunden, do den die andern alleine die gebeyne zwsamen ge- halden hetten, vnd also besichtiget zur erden bestatten lassen, das sie vff befelh jrer erbherschafft den koniglichen gerichten wolden angesaget haben. Actum die et anno XII. ut supra. (Von der ocht vnden am 233.) 35
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65 1510. 56b Sub anno domini millesimo quingentesimo decimo, feria secunda post natiuitatis Marie, innouatione senatus veteri instituto celebrata, delectus est in prothoconsulem.*) 5 Michael Swartz. 10 15 20 25 Scabini. Matthias Rosemberg. Hans Schmid. Hans Eppeler. Joannes Arnold. Hans Jobst. Daniel Goritz. Peter Tyle. Consules. Baltzer Kirchoff. Hans Fritsch. Hans Zwynling. Wentzel Waynman. Matthias Sigmund. Matthias Storich. Jeorg Roseler. Jocoff Girlach. Merten Welsz. Frantz Schneider. Frantz Schultz. Von der polnischen montze vnd gl. wie derselbige den 57 von steten vmb sechs pfennigen zunhemen zugesaget ist worden. Seniores. Bernhardinus Meltzer. Gregorius Clett licentiatus. Mattheus Axt.**) Claws Koeler. Simon Hockener. Bernhart Bernt. Hans Teichler. Lorentz Herman. Hans Eschenloer. Demnach sich die manschafft diser lande, fur dem herrn land- 30 voite s. g., offtmals beclaget, wie die von Gorlitz den polnischen grosschen zu 7 pfennigen nohmen, das jnen vnd jren vndirsessen zw merglichem schaden kwome, sich auch durch die herren der crohn dasselbige an die ko. mt. zubrengen bevleissiget, dodurch s. ko. mt. dem spruch, so seine ko. mt. zwuschen der manschafft vnd 35 den von steten vffm Cuttemberg gethan (douon oben am VII. blat), diszen anhang zuthun beweget, das sich die von Gorlitz landen vnd *) Blatt 56. ist leer. **) Bei seinem namen steht bemerkt: exclusus celeriter consilio seniorum, secunda post Lucie, et facta conuocatione seniorum et ju- ratorum sexta quatuor temporum reuocabatur ; obiit sabato primo festa pascha- lia anno XI.° 9
65 1510. 56b Sub anno domini millesimo quingentesimo decimo, feria secunda post natiuitatis Marie, innouatione senatus veteri instituto celebrata, delectus est in prothoconsulem.*) 5 Michael Swartz. 10 15 20 25 Scabini. Matthias Rosemberg. Hans Schmid. Hans Eppeler. Joannes Arnold. Hans Jobst. Daniel Goritz. Peter Tyle. Consules. Baltzer Kirchoff. Hans Fritsch. Hans Zwynling. Wentzel Waynman. Matthias Sigmund. Matthias Storich. Jeorg Roseler. Jocoff Girlach. Merten Welsz. Frantz Schneider. Frantz Schultz. Von der polnischen montze vnd gl. wie derselbige den 57 von steten vmb sechs pfennigen zunhemen zugesaget ist worden. Seniores. Bernhardinus Meltzer. Gregorius Clett licentiatus. Mattheus Axt.**) Claws Koeler. Simon Hockener. Bernhart Bernt. Hans Teichler. Lorentz Herman. Hans Eschenloer. Demnach sich die manschafft diser lande, fur dem herrn land- 30 voite s. g., offtmals beclaget, wie die von Gorlitz den polnischen grosschen zu 7 pfennigen nohmen, das jnen vnd jren vndirsessen zw merglichem schaden kwome, sich auch durch die herren der crohn dasselbige an die ko. mt. zubrengen bevleissiget, dodurch s. ko. mt. dem spruch, so seine ko. mt. zwuschen der manschafft vnd 35 den von steten vffm Cuttemberg gethan (douon oben am VII. blat), diszen anhang zuthun beweget, das sich die von Gorlitz landen vnd *) Blatt 56. ist leer. **) Bei seinem namen steht bemerkt: exclusus celeriter consilio seniorum, secunda post Lucie, et facta conuocatione seniorum et ju- ratorum sexta quatuor temporum reuocabatur ; obiit sabato primo festa pascha- lia anno XI.° 9
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66 57b 58 steten mit der polnischen montze vergleichen solden etc. Dermoszen die von steten haben sich fur dem herrn landvoite s. g. diszer be- schwerung beclaget, doruff s. g. den geschickten von Gorlitz offt- mals zuentpfelen, jren frunden dasselbige anzusagen, vorursacht ist worden. Es hat auch s. g. mit den eldisten, so s. g. alhie gewest, mundtlichen geredt vnd an stat ko. mt. geboten, sie wolden sich mit der polnischen montze den vom lande vnd steten vorgleichen, weiter schaden vnd uffruhr zuuorhueten. Isz haben sich auch die von steten, besunder die von der Sittaw vnd Camentz, vff tagen vnd in reten, offt vnd viel disz 10 thuens halben schwerlichen beclaget, So isz den jren am kauff des gewandes vnd biers zw grosszem nachteil komen wolde, So hat doch ein rate von wegen des kauffmans vnd der zceche der tuch- mecher, welche diser handel am forderlichsten ruret, stets ausflucht vnd vffzcoge gesucht, aus vrsachen, wie folgen wirt, bissolange, an 15 den von steten begeret, sie wolden zu der rechtfertigung Mertens Kesers, Henrich Kragens diener, schicken anzuhoren, woruffen er entlichen bleiben vnd sterben wurde. So aber diszes anbrengen von wegen itzt gnants Kesers son- anbent noch Crispini zur Lobaw geschehen ist, haben sich die von 20 steten diser meynung vornhemen lasszen, Sie hetten offtmals an den von Gorlitz frunthlicher bethe begeret, sie wolden sich mit der polnischen montze jnen vorgleichen, jn bedocht, das sye zusammen vorordent, einander raten vnd helffen solden, es solde uff jr an- suchen geschehen sein, als sye auch mehr den eins vortrostet, so 25 vormerckten sie, das hirjnnen nicht mehr den ausflucht gesucht worden, vnd erlangetten nichts den blosze wort, Sollen derhalben wissen, das sye den geschickten vff jr anbrengen kein antwort geben wolden, auch so sichs furder begebe, das die von Gorlitz mit anfechtung beschwert, sie mit rate, hulffe, vnd beystand zuuor- losszen, Es were den, das sye jnen gewisse zceit ernenten solches zuendern, vnd sich mit jnen jn der polnischen montze zuuorgleichen etc., vnd den geschickten entpfolen, sie wolden dise der von steten meynung mit vleis an jre frunde tragen, vnd uff nehsten tag, so gehalden wurd, ein entliche antwort einbrengenn. Vnd so ein rate dise der von steten meynung vorstanden, vnd besorget zuruckung der ordenung, ader so sie von wegen des ein- fallens an den vonn Cotwitz begunst (douon oben am XVI. blat vnd furder) beclaget, das sie von jnen mit beystand vorloszen wurden, das den gemeiner stad wenig glimpfs vnd nutz (wie zubedencken) 40 5 30 35 10. tagen, städtetagen, bundesversammlungen. 15. vffzcoge, verzug.
66 57b 58 steten mit der polnischen montze vergleichen solden etc. Dermoszen die von steten haben sich fur dem herrn landvoite s. g. diszer be- schwerung beclaget, doruff s. g. den geschickten von Gorlitz offt- mals zuentpfelen, jren frunden dasselbige anzusagen, vorursacht ist worden. Es hat auch s. g. mit den eldisten, so s. g. alhie gewest, mundtlichen geredt vnd an stat ko. mt. geboten, sie wolden sich mit der polnischen montze den vom lande vnd steten vorgleichen, weiter schaden vnd uffruhr zuuorhueten. Isz haben sich auch die von steten, besunder die von der Sittaw vnd Camentz, vff tagen vnd in reten, offt vnd viel disz 10 thuens halben schwerlichen beclaget, So isz den jren am kauff des gewandes vnd biers zw grosszem nachteil komen wolde, So hat doch ein rate von wegen des kauffmans vnd der zceche der tuch- mecher, welche diser handel am forderlichsten ruret, stets ausflucht vnd vffzcoge gesucht, aus vrsachen, wie folgen wirt, bissolange, an 15 den von steten begeret, sie wolden zu der rechtfertigung Mertens Kesers, Henrich Kragens diener, schicken anzuhoren, woruffen er entlichen bleiben vnd sterben wurde. So aber diszes anbrengen von wegen itzt gnants Kesers son- anbent noch Crispini zur Lobaw geschehen ist, haben sich die von 20 steten diser meynung vornhemen lasszen, Sie hetten offtmals an den von Gorlitz frunthlicher bethe begeret, sie wolden sich mit der polnischen montze jnen vorgleichen, jn bedocht, das sye zusammen vorordent, einander raten vnd helffen solden, es solde uff jr an- suchen geschehen sein, als sye auch mehr den eins vortrostet, so 25 vormerckten sie, das hirjnnen nicht mehr den ausflucht gesucht worden, vnd erlangetten nichts den blosze wort, Sollen derhalben wissen, das sye den geschickten vff jr anbrengen kein antwort geben wolden, auch so sichs furder begebe, das die von Gorlitz mit anfechtung beschwert, sie mit rate, hulffe, vnd beystand zuuor- losszen, Es were den, das sye jnen gewisse zceit ernenten solches zuendern, vnd sich mit jnen jn der polnischen montze zuuorgleichen etc., vnd den geschickten entpfolen, sie wolden dise der von steten meynung mit vleis an jre frunde tragen, vnd uff nehsten tag, so gehalden wurd, ein entliche antwort einbrengenn. Vnd so ein rate dise der von steten meynung vorstanden, vnd besorget zuruckung der ordenung, ader so sie von wegen des ein- fallens an den vonn Cotwitz begunst (douon oben am XVI. blat vnd furder) beclaget, das sie von jnen mit beystand vorloszen wurden, das den gemeiner stad wenig glimpfs vnd nutz (wie zubedencken) 40 5 30 35 10. tagen, städtetagen, bundesversammlungen. 15. vffzcoge, verzug.
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67 brengen wolde, hat ein rat den geschickten disze antwort, uff mith- woch Leonhardi zur Sittaw einzubrengen, vnd den von steten fur- zuhaldenn entpfholen, vnd ist durch den stadschreiber in beyweszen hern Simon Hockeners, dermoszen, wie folget, geredt wurden, senk Weiszen vnd gunstigen herrn von steten vnd lieben frunde, vnsere herrn vnd frunde haben uff nehsten tag zur Lobau gehal- den, euch vnd den andern sendeboten doselbst vorsamelt, ansagen lassen, wie sie willens wern vff heute mitwochen, mit Merten Kesern notdorfftiglich zwreden vnd jnn vff morgen donerstag zu- 10 richten lassen, mit anhangender bethe eine itzliche stad wolde dorzu schicken, sein bekentnus vnd woruffen er entlichen bleiben wurde, anzuhoren, jn zuuorsicht, dieweile solchs das vnser herrn vnd frunde jn disem falle angefangen vnd begunst haben, zubefridung der strassen, gemeinem nutze zuguete vnd auff vorgehnde hendell vnd 15 bewillung, geschehen ist, sie wurden vff solch jre ansuchen tzim- liche antwort vnd folge erlanget haben. So aber solche antwort von euch vorschoben vnd auffgeschla- gen, bysz so lang sie sich der montze halben mit antwort vornemen liesszen, haben vnsere herrn vnd frunde, nicht aus forcht vnd vmb 58b 20 beschwerung willen, so jun doraus zufallen mocht, das jr zu ange- zceigtem handel, vnser hern beger noch, nicht schicken wurdet, sundern vff das jnn nicht bedorfft zugemessen werden, das sie mit vorzcug j€er antwort der montze halben ausflucht suchten, vnd do- durch, widerwillen, zuruckung vnd ander arges vorvrsachtte, jre 25 antwort zuthun vns mit gegeben, fruntlichs vleis bietende dieselbige gutlichen anzuhoren. Vnd sagen also, das sie gar vngerne jren zugeordenten von landen vnd steten eynigerley beschwerung durch jr furnhem zu- fugen wolden, vielmehr jren schaden, so viel jnn moglich, helffen 30 wenden vnd abweisen, wo jsz auch mit solcher beschwerung jnen treglich geschehen solde, als den jres bedenckens in dem falle die polnische montze belangende, geschehen ist. Den anfenglichen, so die polnische montze in disze lande vnd stete gefurt, haben vnsere herrn vnd frunde, in bedocht zukunfftigs 35 schadens, der doraus folgen wolde, landen vnd steten in gemeine vnd sunderheit solchen schaden ansagen, vnd sie des warnen las- szen, vnd wiewol sie sollichs gueter meynung, vnd jnn rechten trauen gethan, so ist js jnen dennoch vorweiszlich ausgelegt, als theten sie es dorvmb, das jre montze disster wirdiger werden solde. 40 Etzliche vom lande haben gesaget, tzwene polnische groschen gelden 5 Merten Keszer infra LXII. 14. entlichen bleiben, endlich hingerichtet werden solle. 38. trauen, vertrauen. 9 *
67 brengen wolde, hat ein rat den geschickten disze antwort, uff mith- woch Leonhardi zur Sittaw einzubrengen, vnd den von steten fur- zuhaldenn entpfholen, vnd ist durch den stadschreiber in beyweszen hern Simon Hockeners, dermoszen, wie folget, geredt wurden, senk Weiszen vnd gunstigen herrn von steten vnd lieben frunde, vnsere herrn vnd frunde haben uff nehsten tag zur Lobau gehal- den, euch vnd den andern sendeboten doselbst vorsamelt, ansagen lassen, wie sie willens wern vff heute mitwochen, mit Merten Kesern notdorfftiglich zwreden vnd jnn vff morgen donerstag zu- 10 richten lassen, mit anhangender bethe eine itzliche stad wolde dorzu schicken, sein bekentnus vnd woruffen er entlichen bleiben wurde, anzuhoren, jn zuuorsicht, dieweile solchs das vnser herrn vnd frunde jn disem falle angefangen vnd begunst haben, zubefridung der strassen, gemeinem nutze zuguete vnd auff vorgehnde hendell vnd 15 bewillung, geschehen ist, sie wurden vff solch jre ansuchen tzim- liche antwort vnd folge erlanget haben. So aber solche antwort von euch vorschoben vnd auffgeschla- gen, bysz so lang sie sich der montze halben mit antwort vornemen liesszen, haben vnsere herrn vnd frunde, nicht aus forcht vnd vmb 58b 20 beschwerung willen, so jun doraus zufallen mocht, das jr zu ange- zceigtem handel, vnser hern beger noch, nicht schicken wurdet, sundern vff das jnn nicht bedorfft zugemessen werden, das sie mit vorzcug j€er antwort der montze halben ausflucht suchten, vnd do- durch, widerwillen, zuruckung vnd ander arges vorvrsachtte, jre 25 antwort zuthun vns mit gegeben, fruntlichs vleis bietende dieselbige gutlichen anzuhoren. Vnd sagen also, das sie gar vngerne jren zugeordenten von landen vnd steten eynigerley beschwerung durch jr furnhem zu- fugen wolden, vielmehr jren schaden, so viel jnn moglich, helffen 30 wenden vnd abweisen, wo jsz auch mit solcher beschwerung jnen treglich geschehen solde, als den jres bedenckens in dem falle die polnische montze belangende, geschehen ist. Den anfenglichen, so die polnische montze in disze lande vnd stete gefurt, haben vnsere herrn vnd frunde, in bedocht zukunfftigs 35 schadens, der doraus folgen wolde, landen vnd steten in gemeine vnd sunderheit solchen schaden ansagen, vnd sie des warnen las- szen, vnd wiewol sie sollichs gueter meynung, vnd jnn rechten trauen gethan, so ist js jnen dennoch vorweiszlich ausgelegt, als theten sie es dorvmb, das jre montze disster wirdiger werden solde. 40 Etzliche vom lande haben gesaget, tzwene polnische groschen gelden 5 Merten Keszer infra LXII. 14. entlichen bleiben, endlich hingerichtet werden solle. 38. trauen, vertrauen. 9 *
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68 59 mir so viel, als ein behmisch gr., worumb sal ich den nicht nhe- men? Etzliche von steten (sunderlich die von Budissin) haben ge- saget: sie nhomen der polnischen groschen keinen schaden, denn so die ochssentreiber nach vihe zcogen geben sie jn guete Schreckhen- berger dorvor, ouch, zugezceiten offgelt, vnnd wiewol in vnsere herrn vnd frunde doruff haben sagen lassen, ap sie itzt nicht scha- den fuleten, so wurden sie jnn doch mit der zceit, vnd sunderlich so die polnischen gl. zu Gorlitz ganghafftig wurden, wol fuelen, alszden wurden sie obirmessig eingefurt vnd inn land vnd stet ge- teilt werden. Vnd wiewol vnsere hern vnd frund jn dyser jren trawen war- nung vorachtet sein wordenn, so haben sie doch, gemeiner stad sunderlichen schaden zuvorhueten, dieselbige polnische montze zu- nhemen gewegert, bissolang die eldisten der tuchmecher zceche anbrocht vnd vorzcalt haben, jre kompen beclagetten sich, wie zur 15 Sittaw vnd Luban, do man polnische gl nohme, wurde das gewant gekaufft, aber das jre muste bey jnn derhalben vnuorkaufft bleiben, konden ouch also jre weib vnd kynd nicht ernhern, dodurch den vnsere herrn vnd frund bewegt, die polnisch gl bey jnen zunhemen zugestatten, das sye doch, so die andern von steten disz nochge- 20 losszen, nicht bedorfft hetten. So den lande vnd stete mit der zceit den schaden, den jnen 59b vnsere frunde jm anfange angesaget, befunden haben, hat vngefer- lichen vor tzweyen jaren, uff etzlicher anregen, der konigl. anwaldt vnser g. h. landen vnd steten uff gemeinem landtage zu Budissin 25 vorsamelt, des schadens, so jnen allen, angezceigter montze halben, erwuchssze, erjnnern lassen, vnd begeret zu ratschlagen, wie dem- selben furzukomen, Vnd wiewol tzwene vnser eldisten, so sterbens halben, gen Budissin gewichen, desgleichen des rats zum Luban sendebote gesaget, sie hetten disz thuns keinen beuelh, wusten 30 auch derhalben von jrer herrn vnd frunde wegen nichts zubewilli- gen, Dennoch wer an vnser frund, die von der Sittaw, eine schriefft gelanget, dorjnnen als wir bericht, angezcogen wirt, das von lan- den vnd steten gemeine vorwillung geschehn, Jsz ist auch vff nehst- folgenden sonabend dermoszen zw Budissin ausgerueffen. Vnd wiewol noch auffhoren des sterben, vnser herrn vnd frund vff bericht gemelter tzweyer vnser eldisten, mit den eldisten der tuchmacherzceche, welche disz thun am meisten ruret vnd betriefft, vleissig von der sache, als einen polnischen gl. vor VI pf. zunemen gehandelt, dennoch haben sie byszher bey jn nicht finden, noch 40 5 10 35 15. kompen, handwerksgenossen. 28. sterben, pest im jahre 1508.
68 59 mir so viel, als ein behmisch gr., worumb sal ich den nicht nhe- men? Etzliche von steten (sunderlich die von Budissin) haben ge- saget: sie nhomen der polnischen groschen keinen schaden, denn so die ochssentreiber nach vihe zcogen geben sie jn guete Schreckhen- berger dorvor, ouch, zugezceiten offgelt, vnnd wiewol in vnsere herrn vnd frunde doruff haben sagen lassen, ap sie itzt nicht scha- den fuleten, so wurden sie jnn doch mit der zceit, vnd sunderlich so die polnischen gl. zu Gorlitz ganghafftig wurden, wol fuelen, alszden wurden sie obirmessig eingefurt vnd inn land vnd stet ge- teilt werden. Vnd wiewol vnsere hern vnd frund jn dyser jren trawen war- nung vorachtet sein wordenn, so haben sie doch, gemeiner stad sunderlichen schaden zuvorhueten, dieselbige polnische montze zu- nhemen gewegert, bissolang die eldisten der tuchmecher zceche anbrocht vnd vorzcalt haben, jre kompen beclagetten sich, wie zur 15 Sittaw vnd Luban, do man polnische gl nohme, wurde das gewant gekaufft, aber das jre muste bey jnn derhalben vnuorkaufft bleiben, konden ouch also jre weib vnd kynd nicht ernhern, dodurch den vnsere herrn vnd frund bewegt, die polnisch gl bey jnen zunhemen zugestatten, das sye doch, so die andern von steten disz nochge- 20 losszen, nicht bedorfft hetten. So den lande vnd stete mit der zceit den schaden, den jnen 59b vnsere frunde jm anfange angesaget, befunden haben, hat vngefer- lichen vor tzweyen jaren, uff etzlicher anregen, der konigl. anwaldt vnser g. h. landen vnd steten uff gemeinem landtage zu Budissin 25 vorsamelt, des schadens, so jnen allen, angezceigter montze halben, erwuchssze, erjnnern lassen, vnd begeret zu ratschlagen, wie dem- selben furzukomen, Vnd wiewol tzwene vnser eldisten, so sterbens halben, gen Budissin gewichen, desgleichen des rats zum Luban sendebote gesaget, sie hetten disz thuns keinen beuelh, wusten 30 auch derhalben von jrer herrn vnd frunde wegen nichts zubewilli- gen, Dennoch wer an vnser frund, die von der Sittaw, eine schriefft gelanget, dorjnnen als wir bericht, angezcogen wirt, das von lan- den vnd steten gemeine vorwillung geschehn, Jsz ist auch vff nehst- folgenden sonabend dermoszen zw Budissin ausgerueffen. Vnd wiewol noch auffhoren des sterben, vnser herrn vnd frund vff bericht gemelter tzweyer vnser eldisten, mit den eldisten der tuchmacherzceche, welche disz thun am meisten ruret vnd betriefft, vleissig von der sache, als einen polnischen gl. vor VI pf. zunemen gehandelt, dennoch haben sie byszher bey jn nicht finden, noch 40 5 10 35 15. kompen, handwerksgenossen. 28. sterben, pest im jahre 1508.
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69 besliessen mugen, das sich solliche satzung der polnischen gl. bey jnen erleiden wolde, aus nochfolgenden vnd andern beschwerunge. Erstlich dorvmb, das jon vnd gemeiner stad vnd am forder- lichsten dem hantwerg der tuchmechern zu vntreglicher beschwerung, 5 angezceigter vorachtung vnd satzung halben der polnisch gl. ein gebot ausgegangen ist, das hinfur zu ewigen tzeiten kein gorlitsch 60 gewant in das konigreich vnd land zu Polan solde gefurt werden, bey vorlust dasselbigen, doruff auch etzlichen vnsern mitburgern jr gewant genomen, wie auch nochmolsz von etzlichen herrn des lan- 10 dis dorober gehalden wirt. Czum andern dorvmb, dieweile der kauffman sein gewand zu Breszlau vnd an andern enden do es samelskauffs vorkaufft, vmb polnisch gl. hingeben, vnd deme tuchmecher, dem er sein gewand abkaufft, domit betzalen musz, wolde sunder zueiuel dem tuch- 15 mecher gar beschwerlichen sein, dieselbigen zu VII. pf. zunehmen vnd zu VI. wieder ausgeben. Czum drietten, das viel leute aus der Slesigen vnd andern steten, do die polnisch gl. vor vol gehen, zu vns handeln, so den die gl bey uns zw VI. pf. gesatzt wurden, wolde jsz gemeinen 20 handel vahste irrig vnd storig machen. Czum vierden, so hetten die eldisten des rats noch itzunder die geschwornen der tuchmecherzceche beschickt, vnd jnn disze meynung furgehalden, welche obir angeczeigte vrsachen disze be- schwerung furgewant, das noch etzliche tuchmecher vnd der viel, 25 die wolle, so sie jm herbst gekaufft, schuldig weren, vnd so der polnisch gl. itzunder solde gesatzt werden, wolde der verkeuffer die betzalung noch der satzung annhemen, vnd der tuchmecher, noch 60b der zceit des kauffs, zu welcher der polnisch gl. VII. pfennig ge- golden, betzalen, das nicht kleinen jrthumb geberen wolde etc. Das 30 aber vnsere herren vnd frunde entliche antwort zugeben vortzogen haben, ist aus nochfolgenden vrsachen geschehen. Von erst dorvmb, das gemeine rede vnd gerucht gegangen, ko. mt. zu Polan wolde auffhoren zu montzen, den die herrn vnd stende der crohn trugen solcher montz halben beschwerung, dorvmb das 35 sie jme an jren tzinsen vnd einkomen abbruchlichen were, vnd so das geschehe, wurde sich selbs engen, die polnische montze jn disze lande zufuren. Czum andern, das desz sterbens halben, so sich im hungerschen lande begeben, alle merckte, dohin man vormals gorlitsch gewant 12. samelskauffs, im ganzen, verkauf en gros. 18. vor vol, für voll. 35. ab- bruchlichen were, abbruch, schaden zufügte. 36. engen, beschränken, hindern.
69 besliessen mugen, das sich solliche satzung der polnischen gl. bey jnen erleiden wolde, aus nochfolgenden vnd andern beschwerunge. Erstlich dorvmb, das jon vnd gemeiner stad vnd am forder- lichsten dem hantwerg der tuchmechern zu vntreglicher beschwerung, 5 angezceigter vorachtung vnd satzung halben der polnisch gl. ein gebot ausgegangen ist, das hinfur zu ewigen tzeiten kein gorlitsch 60 gewant in das konigreich vnd land zu Polan solde gefurt werden, bey vorlust dasselbigen, doruff auch etzlichen vnsern mitburgern jr gewant genomen, wie auch nochmolsz von etzlichen herrn des lan- 10 dis dorober gehalden wirt. Czum andern dorvmb, dieweile der kauffman sein gewand zu Breszlau vnd an andern enden do es samelskauffs vorkaufft, vmb polnisch gl. hingeben, vnd deme tuchmecher, dem er sein gewand abkaufft, domit betzalen musz, wolde sunder zueiuel dem tuch- 15 mecher gar beschwerlichen sein, dieselbigen zu VII. pf. zunehmen vnd zu VI. wieder ausgeben. Czum drietten, das viel leute aus der Slesigen vnd andern steten, do die polnisch gl. vor vol gehen, zu vns handeln, so den die gl bey uns zw VI. pf. gesatzt wurden, wolde jsz gemeinen 20 handel vahste irrig vnd storig machen. Czum vierden, so hetten die eldisten des rats noch itzunder die geschwornen der tuchmecherzceche beschickt, vnd jnn disze meynung furgehalden, welche obir angeczeigte vrsachen disze be- schwerung furgewant, das noch etzliche tuchmecher vnd der viel, 25 die wolle, so sie jm herbst gekaufft, schuldig weren, vnd so der polnisch gl. itzunder solde gesatzt werden, wolde der verkeuffer die betzalung noch der satzung annhemen, vnd der tuchmecher, noch 60b der zceit des kauffs, zu welcher der polnisch gl. VII. pfennig ge- golden, betzalen, das nicht kleinen jrthumb geberen wolde etc. Das 30 aber vnsere herren vnd frunde entliche antwort zugeben vortzogen haben, ist aus nochfolgenden vrsachen geschehen. Von erst dorvmb, das gemeine rede vnd gerucht gegangen, ko. mt. zu Polan wolde auffhoren zu montzen, den die herrn vnd stende der crohn trugen solcher montz halben beschwerung, dorvmb das 35 sie jme an jren tzinsen vnd einkomen abbruchlichen were, vnd so das geschehe, wurde sich selbs engen, die polnische montze jn disze lande zufuren. Czum andern, das desz sterbens halben, so sich im hungerschen lande begeben, alle merckte, dohin man vormals gorlitsch gewant 12. samelskauffs, im ganzen, verkauf en gros. 18. vor vol, für voll. 35. ab- bruchlichen were, abbruch, schaden zufügte. 36. engen, beschränken, hindern.
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70 gefurt, gestockt haben, so das derhalben gorlitsch gewand in einen trefflichen fal komen ist, auch der maszen, das man nhw ein tuch vor XVI. schilling kauffet, das vormals XX. auch XXI. gegolden hat, das auch dieselbigen beym kauffman vnd tuchmecher obirmessig viel, als obir XXX adir XL. M marc wert, vorhanden stehn. Solde nhu die polnische montze dermaszen gesatzt werden, so wurde der fall jm gewand kauffe, so gros, das jnn das hantwerg der tuch- mecher nicht ertragen konde. Das aber vnsern herrn vnd frunden zugemeszen wirt, das sol- 61 licher vorczug sunderlichen personen zu gute, vnd nicht zu forde- 10 rung gemeines handels geschehe, sagen sie das jnen doran vngut- lich geschehe, dan sie konden wol bedencken, das nicht billich wer einen oder etzliche sich zureichen mit gemeiner stad vorderbe. Dieweile den sie der einfurung der polnischen gl. keyne vr- sache gegeben, sich dyeselbigen zunhemen wie gehort geschutzt, 15 vnd doch nicht gerne wolde eynigerley vnordenung, zwitracht vnd zutrenung vorursachen, so ist vnser herrn vnd frunde vleissige bethe: wollet in bedocht jres merglichen schadens, so aus der satzung der polnischen montze folgen wirt, mit jnen gedult tragen, so lang die merckte jnn Hungarn von dem kauffman, sterbenshalben 20 mochten widervmb sicher besucht werden, vnd also an diser jrer antwort gesetiget sein, das wollen sie frunthlichen vmb euch vor- dinen etc. 5 61b Der von steten antwort. Sie mochten sich diser hendel, so itzt vorczalt, wol erjnnern, 25 yedoch dieweile jsz also eyngeryessenn, vnd solden auch derhalben das zu Gorlitz die polnischen gl. zu VII. pf. genomen, weitern schaden an jren tuchen vnd bier gewarten, wer jnen gar bekomerlich vnd gantz vntreglichen. Sie mochten jsz auch in die lenge gegen jren ge- meynden nicht vorantworten, isz wer auch zubesorgen das vielleicht 30 das sterben in Hungern etzlich zceit lang stehn mocht etc., vnd be- schlieszlich gesaget, Sie wolden keyne antwort, uff das antragen, Merten Keyser belangende, geben, isz wer den, das sye mit an- setzung gewisser vnd kurtzer zceit, wen sie sich jnen vorgleichen wolden, vortrost wurden. Ist vff disze der von steten antwort zuruck geschrieben wor- den, vnd dem rate zuerkennen gegeben wesz sich dye geschickten halden sollden, vnd so vormarckt, das sye vff jrer meynung ruhetten vnd ein rat betracht, das sye sich, wu jnen jnn dem nicht zuge- 35 13. zureichen, zu bereichern. 38. ruhetten, beharrten.
70 gefurt, gestockt haben, so das derhalben gorlitsch gewand in einen trefflichen fal komen ist, auch der maszen, das man nhw ein tuch vor XVI. schilling kauffet, das vormals XX. auch XXI. gegolden hat, das auch dieselbigen beym kauffman vnd tuchmecher obirmessig viel, als obir XXX adir XL. M marc wert, vorhanden stehn. Solde nhu die polnische montze dermaszen gesatzt werden, so wurde der fall jm gewand kauffe, so gros, das jnn das hantwerg der tuch- mecher nicht ertragen konde. Das aber vnsern herrn vnd frunden zugemeszen wirt, das sol- 61 licher vorczug sunderlichen personen zu gute, vnd nicht zu forde- 10 rung gemeines handels geschehe, sagen sie das jnen doran vngut- lich geschehe, dan sie konden wol bedencken, das nicht billich wer einen oder etzliche sich zureichen mit gemeiner stad vorderbe. Dieweile den sie der einfurung der polnischen gl. keyne vr- sache gegeben, sich dyeselbigen zunhemen wie gehort geschutzt, 15 vnd doch nicht gerne wolde eynigerley vnordenung, zwitracht vnd zutrenung vorursachen, so ist vnser herrn vnd frunde vleissige bethe: wollet in bedocht jres merglichen schadens, so aus der satzung der polnischen montze folgen wirt, mit jnen gedult tragen, so lang die merckte jnn Hungarn von dem kauffman, sterbenshalben 20 mochten widervmb sicher besucht werden, vnd also an diser jrer antwort gesetiget sein, das wollen sie frunthlichen vmb euch vor- dinen etc. 5 61b Der von steten antwort. Sie mochten sich diser hendel, so itzt vorczalt, wol erjnnern, 25 yedoch dieweile jsz also eyngeryessenn, vnd solden auch derhalben das zu Gorlitz die polnischen gl. zu VII. pf. genomen, weitern schaden an jren tuchen vnd bier gewarten, wer jnen gar bekomerlich vnd gantz vntreglichen. Sie mochten jsz auch in die lenge gegen jren ge- meynden nicht vorantworten, isz wer auch zubesorgen das vielleicht 30 das sterben in Hungern etzlich zceit lang stehn mocht etc., vnd be- schlieszlich gesaget, Sie wolden keyne antwort, uff das antragen, Merten Keyser belangende, geben, isz wer den, das sye mit an- setzung gewisser vnd kurtzer zceit, wen sie sich jnen vorgleichen wolden, vortrost wurden. Ist vff disze der von steten antwort zuruck geschrieben wor- den, vnd dem rate zuerkennen gegeben wesz sich dye geschickten halden sollden, vnd so vormarckt, das sye vff jrer meynung ruhetten vnd ein rat betracht, das sye sich, wu jnen jnn dem nicht zuge- 35 13. zureichen, zu bereichern. 38. ruhetten, beharrten.
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71 fallen gelebet, jn zufeldigen sachen vnd beschwernus, besunder jnn dem handel die gerechtfertigettenn von Cotwitz belangende, von jnen mit beystand, so sye derhalben beclaget, legen mochten, Jst den geschickten gen der Sittau widdervmb geschrieben, Dieweile sye vormerckten, das dye von steten eine zceit, uff welche die satzung des polnischen gl. geschehen soldé, wissen wolden, so sol- den die geschickten jnen, vff Johannes baptiste ader mittefasten vorschlahen, wu sye dan jho nicht wolden, vnd trugen der vor- zcihung beschwerung, solden jnen weynachten benennet werden, 10 wie den jn libro missiuarum weiter vorzceichent. Ist jnen also durch die geschickten, allein die zceit der mittenfaste vorgehalden, dobey isz auch geblieben, vnd von den von steten also ange- nomenn. Vnd so furder von den geschickten gebeten, dieweile jnen zceit 15 der anderung der polnischen montze als sie begeret, zugesaget, wolden sich auch vff jr bethlich antragen, Merten Keser betreffende, mit frunthlicher antwort vornhemen lasszen, haben sich die von der Sittaw dasselbige zuthun vahst beschwert befunden, yedoch sein sie vff vnddirricht der andern von steten, wiewol schwerli- 20 chen, dohyn vnd doruff geweyset worden, vnd sein also alle zu- gleich mit den geschickten von der Sittau alhyeher getzogen, wie den folget. 5 Merten Keiser. Von der rechtfertigung Merten Kesers, etwo Henrich 62 Cragens knecht vnd diener. Demnach ein rate, den von steten eine zceit als mittenfast, die polnischen gl. zw VI. pfennigen zw setzen vnd furder also jnen gleich zunhemen, wie den oben berurt, angesatzt, haben sie wider- vmb mit den geschickten von der Sittau alher zwzcihen vnd Merten Keesers bekentnus, vnd woruffen er endlichen bleiben vnd sterben 30 wurde anzuhorenn zugesaget, vnd so sie freitags noch Leonhardi, frue etlich stunden vor dem tage zur Sittau mit XL pferden vnge- ferlichen, die den der stewer halben, die sie vff dinstag zuuor vff beger der geschickten hern Lebens doselbst einbrocht (douon fol- gende), vnd mit dreyen wagen ausgezcogen, vnd in der XVI. stunde 35 alhye einkomen, ist Merten Keser itzt gemelt, vff den abent in bey- wesen der von steten peinlichen angegrieffen, vnd vmb alle sein bekentnus gefraget, vnd so er noch doruffen geblieben, ist er uff sonabent folgende ausgefurt vnd mit der ketten an dem galgen ge- richt vnd gerechtfertiget worden. Isz sein auch die geschickten 40 von steten mit hynaus gerieten, vnd aldo, so lang er gericht ist worden, gehalden. Actum sabbato post Leonhardi anno ut supra. 25
71 fallen gelebet, jn zufeldigen sachen vnd beschwernus, besunder jnn dem handel die gerechtfertigettenn von Cotwitz belangende, von jnen mit beystand, so sye derhalben beclaget, legen mochten, Jst den geschickten gen der Sittau widdervmb geschrieben, Dieweile sye vormerckten, das dye von steten eine zceit, uff welche die satzung des polnischen gl. geschehen soldé, wissen wolden, so sol- den die geschickten jnen, vff Johannes baptiste ader mittefasten vorschlahen, wu sye dan jho nicht wolden, vnd trugen der vor- zcihung beschwerung, solden jnen weynachten benennet werden, 10 wie den jn libro missiuarum weiter vorzceichent. Ist jnen also durch die geschickten, allein die zceit der mittenfaste vorgehalden, dobey isz auch geblieben, vnd von den von steten also ange- nomenn. Vnd so furder von den geschickten gebeten, dieweile jnen zceit 15 der anderung der polnischen montze als sie begeret, zugesaget, wolden sich auch vff jr bethlich antragen, Merten Keser betreffende, mit frunthlicher antwort vornhemen lasszen, haben sich die von der Sittaw dasselbige zuthun vahst beschwert befunden, yedoch sein sie vff vnddirricht der andern von steten, wiewol schwerli- 20 chen, dohyn vnd doruff geweyset worden, vnd sein also alle zu- gleich mit den geschickten von der Sittau alhyeher getzogen, wie den folget. 5 Merten Keiser. Von der rechtfertigung Merten Kesers, etwo Henrich 62 Cragens knecht vnd diener. Demnach ein rate, den von steten eine zceit als mittenfast, die polnischen gl. zw VI. pfennigen zw setzen vnd furder also jnen gleich zunhemen, wie den oben berurt, angesatzt, haben sie wider- vmb mit den geschickten von der Sittau alher zwzcihen vnd Merten Keesers bekentnus, vnd woruffen er endlichen bleiben vnd sterben 30 wurde anzuhorenn zugesaget, vnd so sie freitags noch Leonhardi, frue etlich stunden vor dem tage zur Sittau mit XL pferden vnge- ferlichen, die den der stewer halben, die sie vff dinstag zuuor vff beger der geschickten hern Lebens doselbst einbrocht (douon fol- gende), vnd mit dreyen wagen ausgezcogen, vnd in der XVI. stunde 35 alhye einkomen, ist Merten Keser itzt gemelt, vff den abent in bey- wesen der von steten peinlichen angegrieffen, vnd vmb alle sein bekentnus gefraget, vnd so er noch doruffen geblieben, ist er uff sonabent folgende ausgefurt vnd mit der ketten an dem galgen ge- richt vnd gerechtfertiget worden. Isz sein auch die geschickten 40 von steten mit hynaus gerieten, vnd aldo, so lang er gericht ist worden, gehalden. Actum sabbato post Leonhardi anno ut supra. 25
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72 Wie der minister sechssischer provintien, doctor, alhie- herkomen, der meynung, das er die veter, so er alhye conuocirt, vnd die bruder des closters, weisen wolde, das closter vnd die custodien, Wratislaviensem vnd Au- rimontensem, dem behmischen vicario vnd Bernhardinern zuubirgeben. So N. doctor sechsischer prouintzien minister, am abent pre- sentationis Marie vnd etliche tag hirnach, die veter, custodes vnd 62b guardianos der obern sechsischen nation, alhye jm closter conuocirt vnd vorsamelt gehabt hat, vnd einem rate furkomen ist, wie er 10 domit vmbgehn solde, die veter einzufuren, die tzwuhe custodien Wratislaviensem vnd Aurimontensem, in welche diszes closter ge- hort, den vicarien einzugeben zubewilligen, hat er erstlichen etzliche eldiste zu den vetern des closters fur der zukunft des ministers, vnd folgende zu dem ministro vnd den frembden vettern geschickt, 15 vnd mit jnen die meynung, wie folget, reden lassen. 5 Isz kweme einem rath durch schriefft vnd rede glaubwirdig fur, wie der achtbare wirdige vnd andechtige vater, N. sechssischer prouintien minister alhye entkegen, domit vmbgieng die custodien Wratislaviensem vnd Aurimontensem den vicarien vnd Bernhardi- 20 nern zuubirgeben, vnd derhalben die wirdigen veter, custodes vnd guardianos convociret sie dohin zufuren dasselbige zubewilligen etc. So dan ein rate solche angeczeigung vnd vormutung aus der schriefft vnd rede entpfangen, nicht vorachten konde, auch nicht gerne er- fure, das eynigerley zuruckung der veter vnd geistlikeit jres clo- 25 sters geschehen solde, het ein rath die herren derhalben abege- fertiget, seine wirde in vleis zu bieten, wu dem also, als sye sich nicht vorsehen, wolde sich solchs vornemens entledigen vnd gemeine stad mit diszer vorwandelung nicht bekomern, den sie hetten veter vnd bruder, an welcher leben, sieten vnd geistlikeit von angefan- 30 gener vnd eingepflantzter reformation, sie ein guten gefallen gehabt 63 vnd noch hetten, Wusten auch sie nicht zu beschuldigen, douon vrsache genomen wurde, disze bethe eines rats vnd ersuchung vorechtig halden, vnd sich seines vornehms nicht enthalden, solde er wissen, das sie, so viel jnen ymmer moglich, dowider trachten 35 wolden, jn zuuorsicht, wurde jsz dohin nicht komen lasszen. Sie hetten auch diszen handel wie sie aus schrifft vnd rede vndirricht, den von steten jren zugeordenten frunden vff nehstem tag zur Lo- bau gehalden, vormelden lasszen, die jnen den zusage gethan, neben jnen so viel die billikeit erhiesche, doriber zwtrachten, dan sie 40 hetten auch an jren vetern eine gute genuge etc.
72 Wie der minister sechssischer provintien, doctor, alhie- herkomen, der meynung, das er die veter, so er alhye conuocirt, vnd die bruder des closters, weisen wolde, das closter vnd die custodien, Wratislaviensem vnd Au- rimontensem, dem behmischen vicario vnd Bernhardinern zuubirgeben. So N. doctor sechsischer prouintzien minister, am abent pre- sentationis Marie vnd etliche tag hirnach, die veter, custodes vnd 62b guardianos der obern sechsischen nation, alhye jm closter conuocirt vnd vorsamelt gehabt hat, vnd einem rate furkomen ist, wie er 10 domit vmbgehn solde, die veter einzufuren, die tzwuhe custodien Wratislaviensem vnd Aurimontensem, in welche diszes closter ge- hort, den vicarien einzugeben zubewilligen, hat er erstlichen etzliche eldiste zu den vetern des closters fur der zukunft des ministers, vnd folgende zu dem ministro vnd den frembden vettern geschickt, 15 vnd mit jnen die meynung, wie folget, reden lassen. 5 Isz kweme einem rath durch schriefft vnd rede glaubwirdig fur, wie der achtbare wirdige vnd andechtige vater, N. sechssischer prouintien minister alhye entkegen, domit vmbgieng die custodien Wratislaviensem vnd Aurimontensem den vicarien vnd Bernhardi- 20 nern zuubirgeben, vnd derhalben die wirdigen veter, custodes vnd guardianos convociret sie dohin zufuren dasselbige zubewilligen etc. So dan ein rate solche angeczeigung vnd vormutung aus der schriefft vnd rede entpfangen, nicht vorachten konde, auch nicht gerne er- fure, das eynigerley zuruckung der veter vnd geistlikeit jres clo- 25 sters geschehen solde, het ein rath die herren derhalben abege- fertiget, seine wirde in vleis zu bieten, wu dem also, als sye sich nicht vorsehen, wolde sich solchs vornemens entledigen vnd gemeine stad mit diszer vorwandelung nicht bekomern, den sie hetten veter vnd bruder, an welcher leben, sieten vnd geistlikeit von angefan- 30 gener vnd eingepflantzter reformation, sie ein guten gefallen gehabt 63 vnd noch hetten, Wusten auch sie nicht zu beschuldigen, douon vrsache genomen wurde, disze bethe eines rats vnd ersuchung vorechtig halden, vnd sich seines vornehms nicht enthalden, solde er wissen, das sie, so viel jnen ymmer moglich, dowider trachten 35 wolden, jn zuuorsicht, wurde jsz dohin nicht komen lasszen. Sie hetten auch diszen handel wie sie aus schrifft vnd rede vndirricht, den von steten jren zugeordenten frunden vff nehstem tag zur Lo- bau gehalden, vormelden lasszen, die jnen den zusage gethan, neben jnen so viel die billikeit erhiesche, doriber zwtrachten, dan sie 40 hetten auch an jren vetern eine gute genuge etc.
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73 Dise rede ist vorneiwet vnd repetirt worden, sonabent nach circumcisionis etc. anno XImo fur dem custodi vnd den vetern der zwuen custodien obgemelt, alhye vorsamelt, mit anhangender bethe, sie wolden denjhenigen, so sie itzt vff conversionis Pauli gen Brun- 5 swig jn gemeine conuocation schicken wurden, disze meynung von wegen eines rats vnd gemeiner stad einzubrengen treulichen ent- pfelen, solden sich auch zu einem rate vnd jren frundenn, den von steten, trostlichen vorsehn, sie ane rate, hulffe vnd beystand, so viel jnen moglich, nichte zulasszenn, des sich den die veter, so viel 10 itzt vorsamelt gewest, hochlichen bedanckt, sagende, das sie bey jnen entlichen beschlosszen, jnn des ministri vornems, mit nichten zu bewilligen, hetten sich auch derhalben vorsamelt dorwider ein- trechtiglichen zwhandeln etc. Des ministers antwortt. 63b 15 30 Isz befremdet jnen vahst, disz anbrengen von wegen eines rats an jun getragen, das sich ein rat nicht mehr guts vnd redlikeit, dan byszher geschehen, zw jme vorsehen hett, so er doch ehr, nutz vnd fromen seines ordens, besunder itzt zw Rohm jn der krigischen sachen, so die Bernhardiner wider jren orden gefurt, zuuorfugen 20 alleweg geneiget gewest were. Er hoffet jsz wurde jme nyemandes anders nochreden, er wolde auch die schriefft, so einem rate der- halben zukomen gerne ansehen, aber das jme derselbige, welcher einem rate die schrifft zugeschickt, angesaget vnd furgestellet, er wolde sich des wie einem fromen geistlichen manne czymet vor- 25 antworten, vnd das jchs kurtze, wer jme jnn sein hertz nicht ko- men, solchs wider seiner vetern furzunhemen. Er hette die veter derhalben convocirt, wie sye sich der ebtischen zw Breszlaw zw sanct Claren schutzen wolden, zu ratschlaen vnd andere wort, do- mit er sich solcher vordecklikeit entschuldigt hat, etc. Doruff die geschickten geantwort, sie hetten seine grosse ent- schuldung angehort. Sie liessen sie jnn jren wirden, jn zuuorsicht, es were also wie er geredet, wu dem anders, ader mit der zceit sich anders befunde, hette seine wirde zubedencken, was glimpfs vnd glaubens solchs bey jnen von jme geberen wolde, vnd doch 35 domit zu betrachten, das ein rate, so viel zcimlich, dowider trach- ten wurde. Ist also diser seiner entschuldung zw disem mall der gestalt, wie gehort, stad gegeben wurden. Ist aber hirnochmols noch der conuocation, der gwardianus des 64 closters zw etzlichen den eldisten komen, bemeldende, das gnanter 18. krigischen, streitigen. 27. ebtischen, äbtissin. 29. vordecklikeit, verdacht. 10
73 Dise rede ist vorneiwet vnd repetirt worden, sonabent nach circumcisionis etc. anno XImo fur dem custodi vnd den vetern der zwuen custodien obgemelt, alhye vorsamelt, mit anhangender bethe, sie wolden denjhenigen, so sie itzt vff conversionis Pauli gen Brun- 5 swig jn gemeine conuocation schicken wurden, disze meynung von wegen eines rats vnd gemeiner stad einzubrengen treulichen ent- pfelen, solden sich auch zu einem rate vnd jren frundenn, den von steten, trostlichen vorsehn, sie ane rate, hulffe vnd beystand, so viel jnen moglich, nichte zulasszenn, des sich den die veter, so viel 10 itzt vorsamelt gewest, hochlichen bedanckt, sagende, das sie bey jnen entlichen beschlosszen, jnn des ministri vornems, mit nichten zu bewilligen, hetten sich auch derhalben vorsamelt dorwider ein- trechtiglichen zwhandeln etc. Des ministers antwortt. 63b 15 30 Isz befremdet jnen vahst, disz anbrengen von wegen eines rats an jun getragen, das sich ein rat nicht mehr guts vnd redlikeit, dan byszher geschehen, zw jme vorsehen hett, so er doch ehr, nutz vnd fromen seines ordens, besunder itzt zw Rohm jn der krigischen sachen, so die Bernhardiner wider jren orden gefurt, zuuorfugen 20 alleweg geneiget gewest were. Er hoffet jsz wurde jme nyemandes anders nochreden, er wolde auch die schriefft, so einem rate der- halben zukomen gerne ansehen, aber das jme derselbige, welcher einem rate die schrifft zugeschickt, angesaget vnd furgestellet, er wolde sich des wie einem fromen geistlichen manne czymet vor- 25 antworten, vnd das jchs kurtze, wer jme jnn sein hertz nicht ko- men, solchs wider seiner vetern furzunhemen. Er hette die veter derhalben convocirt, wie sye sich der ebtischen zw Breszlaw zw sanct Claren schutzen wolden, zu ratschlaen vnd andere wort, do- mit er sich solcher vordecklikeit entschuldigt hat, etc. Doruff die geschickten geantwort, sie hetten seine grosse ent- schuldung angehort. Sie liessen sie jnn jren wirden, jn zuuorsicht, es were also wie er geredet, wu dem anders, ader mit der zceit sich anders befunde, hette seine wirde zubedencken, was glimpfs vnd glaubens solchs bey jnen von jme geberen wolde, vnd doch 35 domit zu betrachten, das ein rate, so viel zcimlich, dowider trach- ten wurde. Ist also diser seiner entschuldung zw disem mall der gestalt, wie gehort, stad gegeben wurden. Ist aber hirnochmols noch der conuocation, der gwardianus des 64 closters zw etzlichen den eldisten komen, bemeldende, das gnanter 18. krigischen, streitigen. 27. ebtischen, äbtissin. 29. vordecklikeit, verdacht. 10
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74. minister vff die sache, wie er von einem rate beschuldiget, gehan- delt habe, die veter einzufuren dasselbige zwbewilligen. Esz ist auch geschehen, so gedochter minister von hynnen gen Budissin komen, das der guardian der vicarien zw Camentz zw jme komen vnd jnn seiner zwsage, wie er die custodien zw Breszlaw vnd Goltberg den vicarien zuubirgeben zu Rohm gelobet hett, er- jnnert, vnd so er das fur den vetern des closters doselbst vnd an- dern, nicht gestendig gewest, hat gemelter guardianus gesagt er wolde das nochbrengen vnd uff seinen kopff war machen. Vff disz des ministers furnehm haben sich dye veter der zweyer 10 custodien obgemelt, sonabent noch circumcisionis dowider zu rat- schlaen alhye jm closter vorsamelt, wie dan oben am LXIII. blat vorzceichent. Von disem handel weiter hirnach am LXXXII. Wie der scharffrichter der stad, den von Reichenbach vff jr schreiben gelyhen, vnd sye des weiter, den gebeten, 15 gebraucht haben. 5 So sich begeben hat, das ein junger knabe, des baders son zw Reichenbach, etzliche fewer doselbst eingeleget, doruber be- grieffen, gefenglichen gesatzt, vnd ausgesaget, das jme eine frawe, 64b jtzt zur Lobaw, einen rock dorvmb zukauffen vorheischen hett, Vnd 20 so dieselbige zur Lobaw einbrocht, haben die von Reichenbach, auch der heubtman vff Barut, hirein an ein ratt geschrieben, jn vleis bietende, den nochrichter jnen gen der Lobaw zuleyen, domit sie mit der frawen noch notdorfft reden vnd des rechten an jr beko- men mochten, wie den weiter jrer beyder bethe jm schreiben 25 erstrackt ist. Vnd so ein rate in jrem schreiben vorstanden, das der noch- richter gen der Lobaw zw zcihen gebetenn wurde, haben sie das also geschehen lasszen. Sein doruff die von Reichenbach widervmb zum burgermeister komen vnd gefraget, ab man des nochrichters 30 vff folgenden donerstag entberen mocht. Hat der burgermeister ge- antwort, er wuste jtzunder nicht anders, vnd domit vormeinet, sie wolden denselbigen abermols gen der Lobaw furen, die fraw wei- ter zufragen, dieweilen sie jnn der vorigen pein keyn wort bekant. Vff disze zusage des burgermeisters haben die von Reichenbach 35 den scharffrichter anheim gefurt, mit dem knaben notdorfftiglich vnd mit der scherff der pein reden vnd vff sonabent folgende am abent conceptionis doselbst richten vnd rechtfertigen lasszen. So aber die von Reichenbach, sunderlich der burgermeister sampt einem herren des rats doselbst, vber tzwehn, ader drey tag 40 vngeferlichen hyrein vor die eldisten komen sein, einen gefangen,
74. minister vff die sache, wie er von einem rate beschuldiget, gehan- delt habe, die veter einzufuren dasselbige zwbewilligen. Esz ist auch geschehen, so gedochter minister von hynnen gen Budissin komen, das der guardian der vicarien zw Camentz zw jme komen vnd jnn seiner zwsage, wie er die custodien zw Breszlaw vnd Goltberg den vicarien zuubirgeben zu Rohm gelobet hett, er- jnnert, vnd so er das fur den vetern des closters doselbst vnd an- dern, nicht gestendig gewest, hat gemelter guardianus gesagt er wolde das nochbrengen vnd uff seinen kopff war machen. Vff disz des ministers furnehm haben sich dye veter der zweyer 10 custodien obgemelt, sonabent noch circumcisionis dowider zu rat- schlaen alhye jm closter vorsamelt, wie dan oben am LXIII. blat vorzceichent. Von disem handel weiter hirnach am LXXXII. Wie der scharffrichter der stad, den von Reichenbach vff jr schreiben gelyhen, vnd sye des weiter, den gebeten, 15 gebraucht haben. 5 So sich begeben hat, das ein junger knabe, des baders son zw Reichenbach, etzliche fewer doselbst eingeleget, doruber be- grieffen, gefenglichen gesatzt, vnd ausgesaget, das jme eine frawe, 64b jtzt zur Lobaw, einen rock dorvmb zukauffen vorheischen hett, Vnd 20 so dieselbige zur Lobaw einbrocht, haben die von Reichenbach, auch der heubtman vff Barut, hirein an ein ratt geschrieben, jn vleis bietende, den nochrichter jnen gen der Lobaw zuleyen, domit sie mit der frawen noch notdorfft reden vnd des rechten an jr beko- men mochten, wie den weiter jrer beyder bethe jm schreiben 25 erstrackt ist. Vnd so ein rate in jrem schreiben vorstanden, das der noch- richter gen der Lobaw zw zcihen gebetenn wurde, haben sie das also geschehen lasszen. Sein doruff die von Reichenbach widervmb zum burgermeister komen vnd gefraget, ab man des nochrichters 30 vff folgenden donerstag entberen mocht. Hat der burgermeister ge- antwort, er wuste jtzunder nicht anders, vnd domit vormeinet, sie wolden denselbigen abermols gen der Lobaw furen, die fraw wei- ter zufragen, dieweilen sie jnn der vorigen pein keyn wort bekant. Vff disze zusage des burgermeisters haben die von Reichenbach 35 den scharffrichter anheim gefurt, mit dem knaben notdorfftiglich vnd mit der scherff der pein reden vnd vff sonabent folgende am abent conceptionis doselbst richten vnd rechtfertigen lasszen. So aber die von Reichenbach, sunderlich der burgermeister sampt einem herren des rats doselbst, vber tzwehn, ader drey tag 40 vngeferlichen hyrein vor die eldisten komen sein, einen gefangen,
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75 den sie vff das bekentnus des knaben alhye in den konig. gerich- ten einbrocht, vff das widerrufen des knaben, auszzuburgen, jst jnen der miszbrauch des nochrichters furgehalden worden, dennoch in wissentlich, wie ein rat mit jrer herschafft von wegen der obir- 65 gericht zu Reichenbach irrig were, hetten sye sich nicht vorsehen, des scharffrichters weiter, denn jn jrem schreiben gebeten, zuge- brauchen, vnd so sie zum nehsten jn solchem falle wider komenn wurden, muste sich ein rat vorsichtiglicher, dan itzt geschehen, gegen jnen beweiszen. Solden domit disze jre anrede in gedancken 40 halden etc. 5 Wie sich ein rat mit dem herren landuoit, von wegen der lehnwar des guts Langenaw vortragen hat. So Hansz Frentzel das gut vnd dorff Langenaw der stad zw guet von Hertwig von Nostitz zwr Gottaw gekaufft (ist derhalben ein 15 contract zwuschen dem rat vnd Hansen Frentzelm auffgericht vnd vorschrieben secunda post inventionis crucis anno 1513), wie oben am XLII, XLIII vorzceichent, hat der landvoit Sigmund von Wartem- berg, den geschickten so sie zu Budissin gewest, offtmals entpsolen, auch am tag circumcisionis anno XImo an den rat geschrieben, 20 Hanszen Frentzelnn zu weisszen sich mit s. g. der lehnwahr halben zuuortragen, mit diszem anhang, wu disz von jme vorachtlich an- gesehen, werdt jr mich nicht vordencken zcymlicher weisze zw- trachten wie ich das von jme zubekomen moge etc., vnd dorneben angetzogen die konig. commission, auch das s. g. Joannes der vn- 25 derstadschreiber abtrag zupflegen soldet zugesaget haben etc. Vnd so donerstag noch trium regum anno XImo, dem rate vff ansuchen Caspar von Gersdorff vffn Barut, vorbescheiden, dovon vnden am LXVII., ist den geschickten dem herren disze meynung anzusagen entpfolen wurden. Die geschickten so offtmals alhye zu 65b 30 Budissin vff den tagen gewest, hetten s. g. beuelh vnd wolmeynung, belangende den abtrag, so Hansz Frentzel von wegen der lehnwahr des guts Langenaw e. g. thun solde, an bemelten Hanszen Frentzeln, auch an einen ratt gelangen lasszen. Isz hett auch ein rat s. g. schreiben Hansen Frentzeln furgehalden, vnd mit jme gehandelt, 35 wes er sich doruff gegen s. g. begeben wolde, hett er jnenn disze antwort gegeben. Er mocht sich nicht erjnnern, das s. g. von den guettern, so er itzt zw sich brocht, etwas zum abtrag der lehnwar gefordert, er hett auch s. g. nichts derhalben gepfleget, vnd wer jme vahst be- 12. lehnwar, eine abgabe. 10*
75 den sie vff das bekentnus des knaben alhye in den konig. gerich- ten einbrocht, vff das widerrufen des knaben, auszzuburgen, jst jnen der miszbrauch des nochrichters furgehalden worden, dennoch in wissentlich, wie ein rat mit jrer herschafft von wegen der obir- 65 gericht zu Reichenbach irrig were, hetten sye sich nicht vorsehen, des scharffrichters weiter, denn jn jrem schreiben gebeten, zuge- brauchen, vnd so sie zum nehsten jn solchem falle wider komenn wurden, muste sich ein rat vorsichtiglicher, dan itzt geschehen, gegen jnen beweiszen. Solden domit disze jre anrede in gedancken 40 halden etc. 5 Wie sich ein rat mit dem herren landuoit, von wegen der lehnwar des guts Langenaw vortragen hat. So Hansz Frentzel das gut vnd dorff Langenaw der stad zw guet von Hertwig von Nostitz zwr Gottaw gekaufft (ist derhalben ein 15 contract zwuschen dem rat vnd Hansen Frentzelm auffgericht vnd vorschrieben secunda post inventionis crucis anno 1513), wie oben am XLII, XLIII vorzceichent, hat der landvoit Sigmund von Wartem- berg, den geschickten so sie zu Budissin gewest, offtmals entpsolen, auch am tag circumcisionis anno XImo an den rat geschrieben, 20 Hanszen Frentzelnn zu weisszen sich mit s. g. der lehnwahr halben zuuortragen, mit diszem anhang, wu disz von jme vorachtlich an- gesehen, werdt jr mich nicht vordencken zcymlicher weisze zw- trachten wie ich das von jme zubekomen moge etc., vnd dorneben angetzogen die konig. commission, auch das s. g. Joannes der vn- 25 derstadschreiber abtrag zupflegen soldet zugesaget haben etc. Vnd so donerstag noch trium regum anno XImo, dem rate vff ansuchen Caspar von Gersdorff vffn Barut, vorbescheiden, dovon vnden am LXVII., ist den geschickten dem herren disze meynung anzusagen entpfolen wurden. Die geschickten so offtmals alhye zu 65b 30 Budissin vff den tagen gewest, hetten s. g. beuelh vnd wolmeynung, belangende den abtrag, so Hansz Frentzel von wegen der lehnwahr des guts Langenaw e. g. thun solde, an bemelten Hanszen Frentzeln, auch an einen ratt gelangen lasszen. Isz hett auch ein rat s. g. schreiben Hansen Frentzeln furgehalden, vnd mit jme gehandelt, 35 wes er sich doruff gegen s. g. begeben wolde, hett er jnenn disze antwort gegeben. Er mocht sich nicht erjnnern, das s. g. von den guettern, so er itzt zw sich brocht, etwas zum abtrag der lehnwar gefordert, er hett auch s. g. nichts derhalben gepfleget, vnd wer jme vahst be- 12. lehnwar, eine abgabe. 10*
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č. 76 66b komerlich, dieweile sichs also hieldet, vnd das gut von s. g. jnn dye lehn nicht entpfangen, vnd besunder, das er ko. mt. gunstbriue hett, dovon oben am XLIII. vnd vor den briue XXX gulden hun- gersch jnn die cantzley gegeben, das jnn s. g. mit solchir schwinder vnd hoher anforderung, als nemlichen zum ersten 300 fl hungl vnd itzt 200 fl hungl beladen wolde. Vnd wiewol s. g. eine ko. commission zukomen, so wer doch dieselbige seines bedenckens keiner andern gestalt ausgegangen, dan das sich s. g. zufragen bevleissigen solde, ab der kauff des guts vnd dorffs Langenaw vor dem spruch ko. mt., wie seine ko. 10 mt. bericht, geschehen were, vnd wu dem also, als den gewest ist, vnd oben vorzceichent solde s. g. den kauff gestatten vnd Hansszenn 66 Frentzeln, den gunstbriue ko. mt. zuhanden komen lassen. Isz hett auch nicht alleine her Frentzel, sunder auch ein rate von wegen gemeiner stad diszer harten anforderung beschwerunge, dan wolde 15 vielleicht s. g. domit ein einfurung machen von den guttern, so ge- meine stad ader jre burger zw sich furthyn brengen wurde, s. g. von wegen der lehnwahre abtrag zupflegen, das denn wider ge- meiner stad priuilegien vnd begnadung von s. g. furgenhomen wurde. Wer derhalben vnser herrn vnd frundt, von wegen gemeiner 20 stad vnd Hanszen Frentzeln in demut vleissige bethe, s. g. wolde, in bedocht der willigenn dinste, die ein rate vnd Hansz Frentzel s. g. offtmals erczeiget vnd furder gerne erczeigen wurden, sich einer zcimlichen vnd messigern, dan baszher geschehen, anforderung vornhemen lasszen, als den hetten die geschickte beuelh, mit s. g. 25 douon zuhandeln. Isz wuste auch s. g. das ein rate sampt H. F. alleweg gethan, das s. g. lieb gewest vnd zugefallen komen were. etc. Und wiewol s. g. uff diszs antragen etwas beweget gewest, sagende, die von Gorlitz zcochen viel gueter zu sich, das dem ambt zuschaden gereichent, vnd so ein landvoit an solchen guettern nicht 30 mehr hett, den die anwartung, so wurde jm doch dieselbige domit entzeogen, er kondt des heiligen grabis nicht vmsuesten gehuetten, die von Gorlitz wolden das gantze land vnder sich brechen, solden bedencken, was die ko. mt. mit der zceit dorzw sagen wurde etc., so ist doch s. g. vff denn andern tag diser meynung rats wurden, 35 das jme Hans Frentzel hundert gulden hungl geben solde. Vnd so die geschickten, uff die 100 schoc sich mit s. g. zuuortragen beuelh gehabt, sein s. g. die 100 schoc gulden zugesaget, als das ein rate s. g. von wegen Hanszen Frentzels zu sunderlichem gefallen domit vorehrn wolde, mit anhangender bethe, s. g. woldes derselbigen 40 5 4. schwinder, geschwinder, schneller. 29. zcochen, zögen.
č. 76 66b komerlich, dieweile sichs also hieldet, vnd das gut von s. g. jnn dye lehn nicht entpfangen, vnd besunder, das er ko. mt. gunstbriue hett, dovon oben am XLIII. vnd vor den briue XXX gulden hun- gersch jnn die cantzley gegeben, das jnn s. g. mit solchir schwinder vnd hoher anforderung, als nemlichen zum ersten 300 fl hungl vnd itzt 200 fl hungl beladen wolde. Vnd wiewol s. g. eine ko. commission zukomen, so wer doch dieselbige seines bedenckens keiner andern gestalt ausgegangen, dan das sich s. g. zufragen bevleissigen solde, ab der kauff des guts vnd dorffs Langenaw vor dem spruch ko. mt., wie seine ko. 10 mt. bericht, geschehen were, vnd wu dem also, als den gewest ist, vnd oben vorzceichent solde s. g. den kauff gestatten vnd Hansszenn 66 Frentzeln, den gunstbriue ko. mt. zuhanden komen lassen. Isz hett auch nicht alleine her Frentzel, sunder auch ein rate von wegen gemeiner stad diszer harten anforderung beschwerunge, dan wolde 15 vielleicht s. g. domit ein einfurung machen von den guttern, so ge- meine stad ader jre burger zw sich furthyn brengen wurde, s. g. von wegen der lehnwahre abtrag zupflegen, das denn wider ge- meiner stad priuilegien vnd begnadung von s. g. furgenhomen wurde. Wer derhalben vnser herrn vnd frundt, von wegen gemeiner 20 stad vnd Hanszen Frentzeln in demut vleissige bethe, s. g. wolde, in bedocht der willigenn dinste, die ein rate vnd Hansz Frentzel s. g. offtmals erczeiget vnd furder gerne erczeigen wurden, sich einer zcimlichen vnd messigern, dan baszher geschehen, anforderung vornhemen lasszen, als den hetten die geschickte beuelh, mit s. g. 25 douon zuhandeln. Isz wuste auch s. g. das ein rate sampt H. F. alleweg gethan, das s. g. lieb gewest vnd zugefallen komen were. etc. Und wiewol s. g. uff diszs antragen etwas beweget gewest, sagende, die von Gorlitz zcochen viel gueter zu sich, das dem ambt zuschaden gereichent, vnd so ein landvoit an solchen guettern nicht 30 mehr hett, den die anwartung, so wurde jm doch dieselbige domit entzeogen, er kondt des heiligen grabis nicht vmsuesten gehuetten, die von Gorlitz wolden das gantze land vnder sich brechen, solden bedencken, was die ko. mt. mit der zceit dorzw sagen wurde etc., so ist doch s. g. vff denn andern tag diser meynung rats wurden, 35 das jme Hans Frentzel hundert gulden hungl geben solde. Vnd so die geschickten, uff die 100 schoc sich mit s. g. zuuortragen beuelh gehabt, sein s. g. die 100 schoc gulden zugesaget, als das ein rate s. g. von wegen Hanszen Frentzels zu sunderlichem gefallen domit vorehrn wolde, mit anhangender bethe, s. g. woldes derselbigen 40 5 4. schwinder, geschwinder, schneller. 29. zcochen, zögen.
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77 gestalt, vnd furder domit keyn einfuren machen, guthlichen annhe- men. Dobey isz also blieben. Geschehen freitags noch trium regum anno XImo, nuntiis magistro Johanne Hass prothonotario, et Simone Hockener pro tempore seniore. Zw mehrer vorsicherung ist von dem 5 herrn landvoit ein lehnsbrieff genhomen wurden, sontag noch con- uersionis Pauli, anno etc. XImo Ist dennoch hirbey die schriefft so mgr. Johannes Frawenberg jn ein cleines buchlein, das er nennet: secretarium, von der lehn- war, vorzceichent hat, wol zumercken, das die gutter, so sie erst- 10 lichen zw der stad, ader den burgern komen, sollen von dem ko- nige, ader landuoite in die lehn, doch vff der stad begnadung, ge- nomen werden etc., wie dan doselbst weiter ausgedruckt, dan so das priuilegium Johannis nicht deutet, wie man sich mit solchen guettern anfenglichen halden sall, sein die lehen allenthalben nicht zuuor- 15 achten, auch nicht die vorehrung, so ein landvoit derhalben begeret. Dan, wie man redt, hat Jeorg Emerich seliger alle seine gutter von Er Jeorgen vom Stayn, landvoiten in die lehn genhomen, vnd jme etliche vorehrung von edeln gestayn als man saget, douorgepfleget, sunder wu lehngutter zw der stad komen, saget das priuilegium 20 clerlich aus, wie man sich furbas mit den halden solde. Nota. In der schriefft mgr. Frawenbergs findet man, derhalben, so gemeine stad gewappent vnd geadelt ist, so sal dem landuoite fur die lehnwar nichts geschehen etc. Aber von wegen der burger, 25 so nicht geadelt, als Frentzel gewest, ist nichts ausgedruckt etc. Item freitags Gereonis ist der Wayneryn vmb manchfeldig vor- 67 schicken vnd bete jres mannes, der sich bey der stad gerne hat wollen neren, die stad zuhaben von einem rate widerzusaget wor- den, also das sie bey jrem manne vor der stad sein solde, aber jn 30 die stad solde sie nicht gehen, sie het den solchs von einem rat. Actum die ut supra, anno XImo. Der Wayneryn vorweyssung. So die Wayneren, fur dem neiszthur genhalb der Neysse wo- nende, von etzlichen burgeryn, sunderlichen von der Thomasszen Schiettleryn in der Nicklessgassze wonhafftigen, kleyder, betthe, wolle, byer, perleyn, kreutz vnd chron etc. genhomen, vnd zuuorkauffen ausgetragen hat, auch zu gezceiten selbs gekaufft vnd hehalden, ist sie gefenglichen eingesatzt, durch die herrn derhalben gefraget, vnd so sie das bekant, zu burgen auszgegeben, also das sie furthyn dye 40 stad vnd der stad gueter meyden sall. Actum sexta Antonii coram senatu anno etc. XImo. 35
77 gestalt, vnd furder domit keyn einfuren machen, guthlichen annhe- men. Dobey isz also blieben. Geschehen freitags noch trium regum anno XImo, nuntiis magistro Johanne Hass prothonotario, et Simone Hockener pro tempore seniore. Zw mehrer vorsicherung ist von dem 5 herrn landvoit ein lehnsbrieff genhomen wurden, sontag noch con- uersionis Pauli, anno etc. XImo Ist dennoch hirbey die schriefft so mgr. Johannes Frawenberg jn ein cleines buchlein, das er nennet: secretarium, von der lehn- war, vorzceichent hat, wol zumercken, das die gutter, so sie erst- 10 lichen zw der stad, ader den burgern komen, sollen von dem ko- nige, ader landuoite in die lehn, doch vff der stad begnadung, ge- nomen werden etc., wie dan doselbst weiter ausgedruckt, dan so das priuilegium Johannis nicht deutet, wie man sich mit solchen guettern anfenglichen halden sall, sein die lehen allenthalben nicht zuuor- 15 achten, auch nicht die vorehrung, so ein landvoit derhalben begeret. Dan, wie man redt, hat Jeorg Emerich seliger alle seine gutter von Er Jeorgen vom Stayn, landvoiten in die lehn genhomen, vnd jme etliche vorehrung von edeln gestayn als man saget, douorgepfleget, sunder wu lehngutter zw der stad komen, saget das priuilegium 20 clerlich aus, wie man sich furbas mit den halden solde. Nota. In der schriefft mgr. Frawenbergs findet man, derhalben, so gemeine stad gewappent vnd geadelt ist, so sal dem landuoite fur die lehnwar nichts geschehen etc. Aber von wegen der burger, 25 so nicht geadelt, als Frentzel gewest, ist nichts ausgedruckt etc. Item freitags Gereonis ist der Wayneryn vmb manchfeldig vor- 67 schicken vnd bete jres mannes, der sich bey der stad gerne hat wollen neren, die stad zuhaben von einem rate widerzusaget wor- den, also das sie bey jrem manne vor der stad sein solde, aber jn 30 die stad solde sie nicht gehen, sie het den solchs von einem rat. Actum die ut supra, anno XImo. Der Wayneryn vorweyssung. So die Wayneren, fur dem neiszthur genhalb der Neysse wo- nende, von etzlichen burgeryn, sunderlichen von der Thomasszen Schiettleryn in der Nicklessgassze wonhafftigen, kleyder, betthe, wolle, byer, perleyn, kreutz vnd chron etc. genhomen, vnd zuuorkauffen ausgetragen hat, auch zu gezceiten selbs gekaufft vnd hehalden, ist sie gefenglichen eingesatzt, durch die herrn derhalben gefraget, vnd so sie das bekant, zu burgen auszgegeben, also das sie furthyn dye 40 stad vnd der stad gueter meyden sall. Actum sexta Antonii coram senatu anno etc. XImo. 35
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78 Caspars von Gersdorff vff Barut clagen, so er wider den rate, vnd gemeine stad vor dem landuoit angestaldt. Donerstag noch trium regum, anno ut supra, ist Caspar von Gersdorff vff Barut zusambt seiner fruntschafft, den von Donaw, dem jungen hern Tunckeln, Casparn von Kokritzen, rittern vnd an- dern, vor den heren komen, vnd seine clagen durch Leutern von Schreibersdorff, wie folget, wider die von Gorlitz anstellen lasszen. 5 Die erste clage. Das jme die von Gorlitz in sein gericht zum Stanebisch gewel- diglich einfallen weren, einen seiner armenleute doraus genomen, 10 gegen Gorlitz gefurt, vnd mit yme noch jrem willen aldo gebaret, vnd ane das demselbigen sein hausz abgebrant, dodurch er vorur- sacht, die von Gorlitz vor ko. mt., auch vor seinen gnaden zube- 67b clagen, bietende, s. gnade wolde die von Gorlitz weisen, den scha- den seinem vndirthan zugefuget, welchen er noch aussag seiner 13 leute zum Stanebisch, uff XXX gulden achten mocht, zuerstatten, vnd jme fur den freuel des einfallens fug, wandel vnd abtrag, dor- vor er 200 gulden hungl. geheischen, zupflegen, laudts ko. mt. spruch jungst vffm Cuttemberg ausgangen etc. Die andere clag. 20 Das der von Gorlitz diener hetten jr tzwene zu Reichenbach jn seinen gerichten gefenglichen einbrocht, vnd gelobet, dieselbigen, noch gewonheit der gericht doselbst rechtlichen zwfordern, das den byszher jnsz ander jhar angestanden, vnd das jme die von Gorlitz doselbst in die gerichte hielden, die jm den durch den ko. recht� 25 spruch gemelt, ober vnd nyeder doselbst zuhaben zuerkant weren worden, etc. bietende, die von Gorlitz abirmolsz weisen, dye tzwene gefangene, jrer diener zwsage noch, zw fordern, vnd jnen, bey seinen gerichten zu Reichenbach geruelichen bleiben lasszen. etc. Die driette clage. Das die von Gorlitz seinen heubtman vff Baruth, vnd etzliche gebawern hetten lossen heischen vnd echten, dorvmb das er einen seiner vndirsessen zu Peterszhain vmb seinen vngehorsam het vff- nemen lassen etc. vnd gebeten denen von Gorlitz zw vndirsagenn dieselbigen, der ocht, bysz zw ausztrag der sache zw entledigen. 35 30 Die vierde clage. Czw der vierden clage hat er aufflegen lassen eine schriefft, 68 jme von dem rate zugeschickt, domit yme zu nohent komende, als
78 Caspars von Gersdorff vff Barut clagen, so er wider den rate, vnd gemeine stad vor dem landuoit angestaldt. Donerstag noch trium regum, anno ut supra, ist Caspar von Gersdorff vff Barut zusambt seiner fruntschafft, den von Donaw, dem jungen hern Tunckeln, Casparn von Kokritzen, rittern vnd an- dern, vor den heren komen, vnd seine clagen durch Leutern von Schreibersdorff, wie folget, wider die von Gorlitz anstellen lasszen. 5 Die erste clage. Das jme die von Gorlitz in sein gericht zum Stanebisch gewel- diglich einfallen weren, einen seiner armenleute doraus genomen, 10 gegen Gorlitz gefurt, vnd mit yme noch jrem willen aldo gebaret, vnd ane das demselbigen sein hausz abgebrant, dodurch er vorur- sacht, die von Gorlitz vor ko. mt., auch vor seinen gnaden zube- 67b clagen, bietende, s. gnade wolde die von Gorlitz weisen, den scha- den seinem vndirthan zugefuget, welchen er noch aussag seiner 13 leute zum Stanebisch, uff XXX gulden achten mocht, zuerstatten, vnd jme fur den freuel des einfallens fug, wandel vnd abtrag, dor- vor er 200 gulden hungl. geheischen, zupflegen, laudts ko. mt. spruch jungst vffm Cuttemberg ausgangen etc. Die andere clag. 20 Das der von Gorlitz diener hetten jr tzwene zu Reichenbach jn seinen gerichten gefenglichen einbrocht, vnd gelobet, dieselbigen, noch gewonheit der gericht doselbst rechtlichen zwfordern, das den byszher jnsz ander jhar angestanden, vnd das jme die von Gorlitz doselbst in die gerichte hielden, die jm den durch den ko. recht� 25 spruch gemelt, ober vnd nyeder doselbst zuhaben zuerkant weren worden, etc. bietende, die von Gorlitz abirmolsz weisen, dye tzwene gefangene, jrer diener zwsage noch, zw fordern, vnd jnen, bey seinen gerichten zu Reichenbach geruelichen bleiben lasszen. etc. Die driette clage. Das die von Gorlitz seinen heubtman vff Baruth, vnd etzliche gebawern hetten lossen heischen vnd echten, dorvmb das er einen seiner vndirsessen zu Peterszhain vmb seinen vngehorsam het vff- nemen lassen etc. vnd gebeten denen von Gorlitz zw vndirsagenn dieselbigen, der ocht, bysz zw ausztrag der sache zw entledigen. 35 30 Die vierde clage. Czw der vierden clage hat er aufflegen lassen eine schriefft, 68 jme von dem rate zugeschickt, domit yme zu nohent komende, als
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79 wer er der, welcher die strossenbeschediger hausete vnd forderte etc., vnd wie sein vater gegen den von steten dermoszen solde gehandelt haben etc., wie den die schriefft in libro missiuarum aus- weiset, vnd derhalben auch abtrag gefordert. etc. Antwort der geschickten. Sie weren ane zueuuel, s. g. were offtmals durch schriefft, auch mundtlichen vndirricht, wie sich die vbung, altherkomen vnd gebrauch der konig. gericht zu Gorlitz, hielden, vnd wie weit sich die erstreckten, auch der stad begnadung, erstlichen von marggrauen 10 Hermano vahst von dreyhundert jaren her, gnediglichen vorlyhen, welche begnadung vnd priuilegia, die von Gorlitz mit sich an die chron zu Behmen bracht, vnd von einem konigen zu dem andern bysz zu itzt vnserm allirgnedigsten hern vnd konig gnediglich con- firmirt vnd bestetiget, auch durch konigliche rechtspruche, besunder 15 durch diszes vnsers allergnedigsten herrn vnd konigs sententz, vor XIV. joren vngeferlichen ausgangen, bekrefftiget, also das mort, raub, brant, dewbe, lembde, vorreterey vnd andere grossere sachen, wu sich dye im gantzen Gorlitschen weichbilde, jn steten, merckten, dorffern, begeben, nyndert anderswo, den zw Gorlitz vor den vier 20 bencken, dem ko. vnd erbrichter, vnd der stad schoppen doselbst, sollen gefordert, gericht vnd gerechtfertiget werden etc. So dan diser Caspars von Gersdorff vff Barut, arm man, uff der strossze gestandenn, gewaltsamen raub aldo geubet, welcher, wie gehort, zw Gorlitz solde gericht werden, vorhoffetten sye, das jre herrn vnd 25 frunde, jn dem, das sie neben denn konig. gerichten zum Stanebisch 68b eingefallen, dieweile jsz jm Gorlitschen weichbilde gelegen, vnd der gebauer ein strossenbeschediger gewest, nichts vnbillichs doran ge- than vnd furgenhomen. Sie weren auch Casparn von Gersdorf an den gerichten doselbst, besunder was die sechs stucke oben ge- . 30 melt, anlanget, nichts gestendig, vnd derhalben keinen abtrag zu- thun schuldig. Vnd ab Caspar von Gersdorf saget, er hette eine freie her- schafft etc., das liesen vnser herrn vnd frunde wol geschehen, so ferne jsz Barut belanget, aber vff den guttern so im Gorlitschen 35 weichbilde gelegen, weren sie jme nichts gestendig, das jnen den nicht befrembden, vnd aus dem vormercken solde, das die fursten- closter Mariental vnd Marienstern, auch andere freie herrn, der von Donaw auff Greuestein, der von Biberstein zum Forst etc., auch gueter im Gorlitschen weichbilde liegen hetten, vnd dennoch die obri- 40 keit der gericht, aus furstlichen, keiserlichen, koniglichen priuilegien vnd rechtspruchen, den konig. gerichten zw Gorlitz zustendig folgen liesszen. 5
79 wer er der, welcher die strossenbeschediger hausete vnd forderte etc., vnd wie sein vater gegen den von steten dermoszen solde gehandelt haben etc., wie den die schriefft in libro missiuarum aus- weiset, vnd derhalben auch abtrag gefordert. etc. Antwort der geschickten. Sie weren ane zueuuel, s. g. were offtmals durch schriefft, auch mundtlichen vndirricht, wie sich die vbung, altherkomen vnd gebrauch der konig. gericht zu Gorlitz, hielden, vnd wie weit sich die erstreckten, auch der stad begnadung, erstlichen von marggrauen 10 Hermano vahst von dreyhundert jaren her, gnediglichen vorlyhen, welche begnadung vnd priuilegia, die von Gorlitz mit sich an die chron zu Behmen bracht, vnd von einem konigen zu dem andern bysz zu itzt vnserm allirgnedigsten hern vnd konig gnediglich con- firmirt vnd bestetiget, auch durch konigliche rechtspruche, besunder 15 durch diszes vnsers allergnedigsten herrn vnd konigs sententz, vor XIV. joren vngeferlichen ausgangen, bekrefftiget, also das mort, raub, brant, dewbe, lembde, vorreterey vnd andere grossere sachen, wu sich dye im gantzen Gorlitschen weichbilde, jn steten, merckten, dorffern, begeben, nyndert anderswo, den zw Gorlitz vor den vier 20 bencken, dem ko. vnd erbrichter, vnd der stad schoppen doselbst, sollen gefordert, gericht vnd gerechtfertiget werden etc. So dan diser Caspars von Gersdorff vff Barut, arm man, uff der strossze gestandenn, gewaltsamen raub aldo geubet, welcher, wie gehort, zw Gorlitz solde gericht werden, vorhoffetten sye, das jre herrn vnd 25 frunde, jn dem, das sie neben denn konig. gerichten zum Stanebisch 68b eingefallen, dieweile jsz jm Gorlitschen weichbilde gelegen, vnd der gebauer ein strossenbeschediger gewest, nichts vnbillichs doran ge- than vnd furgenhomen. Sie weren auch Casparn von Gersdorf an den gerichten doselbst, besunder was die sechs stucke oben ge- . 30 melt, anlanget, nichts gestendig, vnd derhalben keinen abtrag zu- thun schuldig. Vnd ab Caspar von Gersdorf saget, er hette eine freie her- schafft etc., das liesen vnser herrn vnd frunde wol geschehen, so ferne jsz Barut belanget, aber vff den guttern so im Gorlitschen 35 weichbilde gelegen, weren sie jme nichts gestendig, das jnen den nicht befrembden, vnd aus dem vormercken solde, das die fursten- closter Mariental vnd Marienstern, auch andere freie herrn, der von Donaw auff Greuestein, der von Biberstein zum Forst etc., auch gueter im Gorlitschen weichbilde liegen hetten, vnd dennoch die obri- 40 keit der gericht, aus furstlichen, keiserlichen, koniglichen priuilegien vnd rechtspruchen, den konig. gerichten zw Gorlitz zustendig folgen liesszen. 5
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80 Das aber die von Gorlitz solden mit dem angenomenen noch jrem willen gebart haben, do saget sie, dieweile er seiner vnrech- ten tat vberwunden, wer mit jme des rechten, noch gewonheit der lande, nicht noch willen gebart wurden, wolde sich derwegen, Cas- par von Gersdorf solche rede anzutragen lasszen, messigen, dan jsz were vnsern hern vnd frunden vnleidlichen. Was do belanget den schaden etc. sagetten vnser herren vnd 69 frunde, das jres bedenckens Casparn von Gersdorf nicht von noten gewest were sie dises schadens vor ko. mt. auch vor seinen g. zu beclagen vnd zuuorvnglimpffen, so sie von begunst des schadens 10 alleweg, vnd noch, erboetig gewest, denselbigen noch s. g. vnd der jhenigen, so den besichtigen wurden, erkentnus zu entgelden, jz hetten auch vnsere frunde, s. g. der besichtung halben angelanget, etc. Das er aber furtragen liesz, das er den schadenn noch aussage seiner bawern, welche er bey jren pflichten gefraget, vff XXX marc 15 wirdiget, das wer man jme nicht gestendig. Czum ersten, das den heubtleuten, die s. g. uff der wolstat gehabt, vnd s. g. laudts des spruchs als einem commissarien vnd richter, vnd nicht den bawern, den schaden zuachten, zustehn wolde. Czum andern, das s. g. vnd nicht Caspar von Gersdorf, die leute bey jren pflichten solde ge- 20 fraget haben so weren vnsere heren von jren geschickten bericht, das zur zceit so man aldo eingefallenn der frauen alle jre cleider vnd bethe hiraus geworffen weren worden, vnd das grunde vnd boden nicht X gulden wirdig were etc. 5 Czu der andern clagen. 25 69b Ist also geantwort, demnach er tzwene, die von Gorlitz ausge- gangen, nohent der stad uff kon. strossze gewaltsamen raub am einem geubet etc., so hett ein rat zu Gorlitz, sobald jme das zw wissen worden, jre diener ausgeschickt, den thetern nochzueilen, vnd so sie dieselbigen reuber zu Reichenbach begrieffen, gefengli- 30 chen einbracht, vnd abzugleich jre diener, die zufordern globet, das den ein rate nicht wuste, so hetten sie dennoch ditzt ane be- uelh vnd geheyssze gethan, vnd so dem also, vorhoffet ein rate, solde jme zu schaden nicht gereichen. a Vnd, das dieselbigen tzwene rauber bysz jns ander jhar ge- 35 sessen, wer die schult nicht der konig. gericht gewest, sunder Cas- pars von Gersdorf, der sie den kon. gerichten gewaltiglich furge- halden, muste derwegen ein rate zu Gorlitz vff zeimliche weysze vnd wege trachten, domit er sich neben den ko. gerichten schutzen mochte. Dieweile den die tzwene, so zw Reichenbach einbrocht, uff der 40 strassze geraubet, vnd raub, wie gehort, aus krafft furstlicher, key-
80 Das aber die von Gorlitz solden mit dem angenomenen noch jrem willen gebart haben, do saget sie, dieweile er seiner vnrech- ten tat vberwunden, wer mit jme des rechten, noch gewonheit der lande, nicht noch willen gebart wurden, wolde sich derwegen, Cas- par von Gersdorf solche rede anzutragen lasszen, messigen, dan jsz were vnsern hern vnd frunden vnleidlichen. Was do belanget den schaden etc. sagetten vnser herren vnd 69 frunde, das jres bedenckens Casparn von Gersdorf nicht von noten gewest were sie dises schadens vor ko. mt. auch vor seinen g. zu beclagen vnd zuuorvnglimpffen, so sie von begunst des schadens 10 alleweg, vnd noch, erboetig gewest, denselbigen noch s. g. vnd der jhenigen, so den besichtigen wurden, erkentnus zu entgelden, jz hetten auch vnsere frunde, s. g. der besichtung halben angelanget, etc. Das er aber furtragen liesz, das er den schadenn noch aussage seiner bawern, welche er bey jren pflichten gefraget, vff XXX marc 15 wirdiget, das wer man jme nicht gestendig. Czum ersten, das den heubtleuten, die s. g. uff der wolstat gehabt, vnd s. g. laudts des spruchs als einem commissarien vnd richter, vnd nicht den bawern, den schaden zuachten, zustehn wolde. Czum andern, das s. g. vnd nicht Caspar von Gersdorf, die leute bey jren pflichten solde ge- 20 fraget haben so weren vnsere heren von jren geschickten bericht, das zur zceit so man aldo eingefallenn der frauen alle jre cleider vnd bethe hiraus geworffen weren worden, vnd das grunde vnd boden nicht X gulden wirdig were etc. 5 Czu der andern clagen. 25 69b Ist also geantwort, demnach er tzwene, die von Gorlitz ausge- gangen, nohent der stad uff kon. strossze gewaltsamen raub am einem geubet etc., so hett ein rat zu Gorlitz, sobald jme das zw wissen worden, jre diener ausgeschickt, den thetern nochzueilen, vnd so sie dieselbigen reuber zu Reichenbach begrieffen, gefengli- 30 chen einbracht, vnd abzugleich jre diener, die zufordern globet, das den ein rate nicht wuste, so hetten sie dennoch ditzt ane be- uelh vnd geheyssze gethan, vnd so dem also, vorhoffet ein rate, solde jme zu schaden nicht gereichen. a Vnd, das dieselbigen tzwene rauber bysz jns ander jhar ge- 35 sessen, wer die schult nicht der konig. gericht gewest, sunder Cas- pars von Gersdorf, der sie den kon. gerichten gewaltiglich furge- halden, muste derwegen ein rate zu Gorlitz vff zeimliche weysze vnd wege trachten, domit er sich neben den ko. gerichten schutzen mochte. Dieweile den die tzwene, so zw Reichenbach einbrocht, uff der 40 strassze geraubet, vnd raub, wie gehort, aus krafft furstlicher, key-
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81 10 15 25 serlicher, koniglicher priuilegien vnd rechtspruche vnd mandaten, wu sich der jm gantzen weichbilde begiebet, nyndert anderszwo den zu Gorlitz vor dem konig. richter vnd der stad schoppen do- selbst, sal gericht werden, were ein rate von wegen der ko. ge- 5 richt, der zuuorsicht, das sie nicht vnbillich gegen Gorlitz geantwort wurden, vnd boeten s. g., Caspar von Gersdorff dohin zuweisszen etc. Das er aber saget, das jme gerichte ober vnd nieder, durch den konig. rechtspruch, so nehst ergangen, zuerkant werden wor- den, etc., das wer man jmenicht gestendig, vnd wiewol den ge- schickten uff diszen spruch zugrunden vorboten, so haben sie doch vff jre person diszes geredet, das sich sein anbrengen von wegen der gericht, jm spruch nymmermehr wurde befinden, dan so viel sye sich mochten erjnnern, stund also jm spruche, das die von Gorlitz Casparn von Gersdorf bey seiner freiheit lasszen, so ferne jsz den konig. gerichten nicht entkegen. Was aber die von Gorlitz Caspar von Gersdorf an seiner freiheit gestendig, wer itzt gehort. So wer auch disztz sein antragen, den konig. gerichten, gemeiner 70 stad begnadung vnd konig. rechtspruchen, besunder dem so vor XIV. jaren ausgangen, gantz entkegen, vnd derhalbenn den von Gor- 20 litz, von wegen jrer priuilegien, vnleidlichen. Wie aber die gericht besunder die sechsstucke, mort, raub, brant etc., belangende, allen denjhenigen, so guetter jm Gorlitschen weichbilde haben, aberkant sein, findestu clerlich auss demselbigen, auch aus dem nehsten spruch vnd etzlichen mandaten, vff den vorigen spruch, gegeben. Is mochten sich auch die vnsern erinnern, das Cristoff von Gers- dorf sein vater, zur zceit des vorigen spruchs sein briue vnd priui- legien, zuenthaldung der gericht zu Reichenbach vnd uff andern seinen guttern im Gorlitschen weichbilde gelegen, neben der land- schafft, vor die ko. mt. nidergelegt hett, die jme den laudts des 30 spruchs vnd mandats also vnkrefftig erkant, dieselbigen niderzulegen vnd nymermehr wider uffzurichten etc. Vnd so Caspar von Gersdorf doruff einbracht, jsz wurde nye- mandes das nochbrengen mogen etc., ist jm geantwort, das die geschickten, so itzt vor s. g. erschynnen, zur selbigen zceit zu Prag 35 beym handel nicht gewest weren, dennoch weren sie von jren frunden, vnd forderlichen von den jhenigen, so zeu jhener zceit gegen Prag zum handel abegefertiget, vndirricht worden, das sein vater Cristoff seine briue vnd priuilegien mit einem strobande zu- samen gebunden nydergelegt hett etc. So dan disze artickel von Caspar v. Gerssdorf furgetragen zu zuruckung vnd schwechung der ko. gericht, gemeiner stad freiheit vnd priuilegien gereichen wolden, jst der herre s. g. gebeten worden, 70b 11 40
81 10 15 25 serlicher, koniglicher priuilegien vnd rechtspruche vnd mandaten, wu sich der jm gantzen weichbilde begiebet, nyndert anderszwo den zu Gorlitz vor dem konig. richter vnd der stad schoppen do- selbst, sal gericht werden, were ein rate von wegen der ko. ge- 5 richt, der zuuorsicht, das sie nicht vnbillich gegen Gorlitz geantwort wurden, vnd boeten s. g., Caspar von Gersdorff dohin zuweisszen etc. Das er aber saget, das jme gerichte ober vnd nieder, durch den konig. rechtspruch, so nehst ergangen, zuerkant werden wor- den, etc., das wer man jmenicht gestendig, vnd wiewol den ge- schickten uff diszen spruch zugrunden vorboten, so haben sie doch vff jre person diszes geredet, das sich sein anbrengen von wegen der gericht, jm spruch nymmermehr wurde befinden, dan so viel sye sich mochten erjnnern, stund also jm spruche, das die von Gorlitz Casparn von Gersdorf bey seiner freiheit lasszen, so ferne jsz den konig. gerichten nicht entkegen. Was aber die von Gorlitz Caspar von Gersdorf an seiner freiheit gestendig, wer itzt gehort. So wer auch disztz sein antragen, den konig. gerichten, gemeiner 70 stad begnadung vnd konig. rechtspruchen, besunder dem so vor XIV. jaren ausgangen, gantz entkegen, vnd derhalbenn den von Gor- 20 litz, von wegen jrer priuilegien, vnleidlichen. Wie aber die gericht besunder die sechsstucke, mort, raub, brant etc., belangende, allen denjhenigen, so guetter jm Gorlitschen weichbilde haben, aberkant sein, findestu clerlich auss demselbigen, auch aus dem nehsten spruch vnd etzlichen mandaten, vff den vorigen spruch, gegeben. Is mochten sich auch die vnsern erinnern, das Cristoff von Gers- dorf sein vater, zur zceit des vorigen spruchs sein briue vnd priui- legien, zuenthaldung der gericht zu Reichenbach vnd uff andern seinen guttern im Gorlitschen weichbilde gelegen, neben der land- schafft, vor die ko. mt. nidergelegt hett, die jme den laudts des 30 spruchs vnd mandats also vnkrefftig erkant, dieselbigen niderzulegen vnd nymermehr wider uffzurichten etc. Vnd so Caspar von Gersdorf doruff einbracht, jsz wurde nye- mandes das nochbrengen mogen etc., ist jm geantwort, das die geschickten, so itzt vor s. g. erschynnen, zur selbigen zceit zu Prag 35 beym handel nicht gewest weren, dennoch weren sie von jren frunden, vnd forderlichen von den jhenigen, so zeu jhener zceit gegen Prag zum handel abegefertiget, vndirricht worden, das sein vater Cristoff seine briue vnd priuilegien mit einem strobande zu- samen gebunden nydergelegt hett etc. So dan disze artickel von Caspar v. Gerssdorf furgetragen zu zuruckung vnd schwechung der ko. gericht, gemeiner stad freiheit vnd priuilegien gereichen wolden, jst der herre s. g. gebeten worden, 70b 11 40
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* 82 dieweile die gericht ko. mt. zustendig, s. g. wolde dieselbigen an stad ko. mt. gnediglichen hanthaben vnd schutzen, den isz weren die von Gorlitz, von wegen diser gericht, an seinen clagen Caspar v. Gersdorf nichts gestendig etc. 5 Czw der drietten vnd vierden clagen zu antwortenn haben sich die geschickten entschuldiget, das jnen derhalben nicht vorbeschei- den, als sie den mit der citation beweysszen wolden, tenetur enim actor reo suarum actionum offerre libellum, vel nouas res citationi inserere etc. Dobey isz auch blieben ist. 10 Vnd so s. g. clage vnd antwort, einsage vnd kegenrede, also jnn besunder vorhort, hat s. g. beyden teylen disze meynung fur- halden vnd sagen lasszen: dieweile sich die von Gorlitz vff vbung vnd altherkomen der gericht, gemeiner stad priuilegia, begnadung, vnd rechtspruche doruber ausgegangen berufften, ausz welcher besagung, 15 crafft vnd ausweisung, sye zum Stanebisch eingefallen, die die ge- richte zu Reichenbach vnd uff allen guttern, Casparn von Gersdorf jm Gorlitschen weichbilde gelegen, zuhaben vormeinten, wolde s. g. vnd s. g. beysitzern nicht fugen, etwas dorjnnen vnd widder dieselbigen zuhandeln, vnd weiset Caspar von Gersdorf mit seinen clagen an die konig. mt., welcher solche der von Gorlitz priuilegien zudeuten, zcimen vnd geburen wolde etc., alleine das s. g. diszen anhang gethan, das sich Caspar von Gersdorf vff keyne andere meynung wolt weissen lasszen, vnd nicht weniger den XXV. marc vor den schaden seines armen mannes haben wollet, ader die von Gorlitz solden sich mit den frauen vnd kyndern, wie sie mochten, vortragen, dasz liesz er den wol geschehen. Diszes haben die ge- schickten an jre frunde zutragen angenhomen. 20 25 71 So aber Hans Frentzel vnd Bernhart Bernt sich bey den eldi- sten herrn hochlichen bevleissiget, vnd sie beyde offtmals vor den rate vmb vorkiesung, das sie bey der stad bleiben mochten, ge- 30 schickt haben, ist jnen ouch die sache etzlich mal auffgeschlagen vnd vmb Bartholomei allenthalben vorkorenn. Actum anno XImo. Swartz Hansze Cristoff Jhener. So sich die tzwene vff dem rathausze fur der gesellen stube, 35 mit worten begrieffen, also das Swartz Hans ein scheit aufgehoben, vnd der ander seinen stosser gefeusselt hat, sein sie angenhomen 35. gesellen stube, rathsdienerstube. 36. scheit, stück holz. 37. stosser, dolch. 37. gefeusselt, ergriffen.
* 82 dieweile die gericht ko. mt. zustendig, s. g. wolde dieselbigen an stad ko. mt. gnediglichen hanthaben vnd schutzen, den isz weren die von Gorlitz, von wegen diser gericht, an seinen clagen Caspar v. Gersdorf nichts gestendig etc. 5 Czw der drietten vnd vierden clagen zu antwortenn haben sich die geschickten entschuldiget, das jnen derhalben nicht vorbeschei- den, als sie den mit der citation beweysszen wolden, tenetur enim actor reo suarum actionum offerre libellum, vel nouas res citationi inserere etc. Dobey isz auch blieben ist. 10 Vnd so s. g. clage vnd antwort, einsage vnd kegenrede, also jnn besunder vorhort, hat s. g. beyden teylen disze meynung fur- halden vnd sagen lasszen: dieweile sich die von Gorlitz vff vbung vnd altherkomen der gericht, gemeiner stad priuilegia, begnadung, vnd rechtspruche doruber ausgegangen berufften, ausz welcher besagung, 15 crafft vnd ausweisung, sye zum Stanebisch eingefallen, die die ge- richte zu Reichenbach vnd uff allen guttern, Casparn von Gersdorf jm Gorlitschen weichbilde gelegen, zuhaben vormeinten, wolde s. g. vnd s. g. beysitzern nicht fugen, etwas dorjnnen vnd widder dieselbigen zuhandeln, vnd weiset Caspar von Gersdorf mit seinen clagen an die konig. mt., welcher solche der von Gorlitz priuilegien zudeuten, zcimen vnd geburen wolde etc., alleine das s. g. diszen anhang gethan, das sich Caspar von Gersdorf vff keyne andere meynung wolt weissen lasszen, vnd nicht weniger den XXV. marc vor den schaden seines armen mannes haben wollet, ader die von Gorlitz solden sich mit den frauen vnd kyndern, wie sie mochten, vortragen, dasz liesz er den wol geschehen. Diszes haben die ge- schickten an jre frunde zutragen angenhomen. 20 25 71 So aber Hans Frentzel vnd Bernhart Bernt sich bey den eldi- sten herrn hochlichen bevleissiget, vnd sie beyde offtmals vor den rate vmb vorkiesung, das sie bey der stad bleiben mochten, ge- 30 schickt haben, ist jnen ouch die sache etzlich mal auffgeschlagen vnd vmb Bartholomei allenthalben vorkorenn. Actum anno XImo. Swartz Hansze Cristoff Jhener. So sich die tzwene vff dem rathausze fur der gesellen stube, 35 mit worten begrieffen, also das Swartz Hans ein scheit aufgehoben, vnd der ander seinen stosser gefeusselt hat, sein sie angenhomen 35. gesellen stube, rathsdienerstube. 36. scheit, stück holz. 37. stosser, dolch. 37. gefeusselt, ergriffen.
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83 vnd gefenglichen, Christoff Jhener jn Frauenthorm der andere in Reichenbacher, gesatzt wurden, vnd dinstags noch conuersionis Pauli itzlicher durch IV burgen ausgeburget, dergestalt, das syesz mit worten und wercken friedlich halden solden, vnd zwuschen hier 5 vnd ostern vorkeuffen und die stad reumen, den jsz kent ein rate solche freueliche that vnd vnlust nicht erleiden. Actum anno etc. die ut supra. Wie denen von Quolsdorff, die wochneryn, so erfroren gewest, bey jnen zubehalden, vorgunst ist worden. Dinstags noch conuersionis s. Pauli, sein tzwene der eldesten gnantes dorffes hirein fur die eldisten komenn, vnd angesaget, das eine wochneryn, jn jren schmertzen vnd wetagen, vielleicht der vornunfft zurucket, jrem manne vnd andernn die sie bewachet, auch fur den thuren gelegen, bey nacht entworden, uffm felde erfroren, vnd am drietten tag gefunden were, vnd vleissiglich gebeten, dem- noch sie eine wochneryn, zuuorgonnen, das sie hirein zu der be- sichtung nicht bedorfft gefurt werden etc. Ist das gueter meynung vnd besunder dorvmb, das die mannen, so sie vor ko. mt. zu Breszlau clagen wurden, jn einer beschwerung nicht anczyhen moch— ten, das die von Gorlitz auch der wochneryn, als vnreynen, nicht 20 vorschonten, nochgelosszen, vnd richter vnd schoppen doselbst die- selbigen zubesichtigen, vnd wesz sie gesehn, hirein zu uorkundigenn entpheln wurden. Actum ut supra. 15 10 Von dreien kyndern zu Langenau vorbrant. 71b So als Michel Peseler zw Langenaw, bald hirnoch so Hans 25 Frentzel itzt genant gut vnd dorffe eingenhomen vngeferlichen jn dem aduent, vff einen tag zum bier jn kretschmer mit seinem weibe gegangenn, ist fewer bey jme jnn seinen hausze, vielleicht aus der kynder vorwarlosung, auskomen, vnd jme drey kynder vorbrant etc., ist er derhalben vmb einen eingang der kirchen, des ehr denn von 30 wegen diszer that beraubet, (nam homicida communione priuatur. XXIV. 9. III. Itaque etc.,) zu dem bischoff zuschicken geursacht, vnd uff des rats vorschriefft disze antwort erlanget. Michel Peseler vnd seinem weibe haben wir der kynder hal- ben einen eingang der kirchen bysz vff jnvocauit geben lassen, 35 mitteler zceit, dieweile derselbe fal die sele betriefft, mogen sie genugsame vndirrichtung thuen, wollen wir uns doruff erczeigen, domit sie ersprieszlikeit ewern vorschriefft entpfynden mogen. Da- tum ut supra. Actum die etc. anno ut supra. 11 *
83 vnd gefenglichen, Christoff Jhener jn Frauenthorm der andere in Reichenbacher, gesatzt wurden, vnd dinstags noch conuersionis Pauli itzlicher durch IV burgen ausgeburget, dergestalt, das syesz mit worten und wercken friedlich halden solden, vnd zwuschen hier 5 vnd ostern vorkeuffen und die stad reumen, den jsz kent ein rate solche freueliche that vnd vnlust nicht erleiden. Actum anno etc. die ut supra. Wie denen von Quolsdorff, die wochneryn, so erfroren gewest, bey jnen zubehalden, vorgunst ist worden. Dinstags noch conuersionis s. Pauli, sein tzwene der eldesten gnantes dorffes hirein fur die eldisten komenn, vnd angesaget, das eine wochneryn, jn jren schmertzen vnd wetagen, vielleicht der vornunfft zurucket, jrem manne vnd andernn die sie bewachet, auch fur den thuren gelegen, bey nacht entworden, uffm felde erfroren, vnd am drietten tag gefunden were, vnd vleissiglich gebeten, dem- noch sie eine wochneryn, zuuorgonnen, das sie hirein zu der be- sichtung nicht bedorfft gefurt werden etc. Ist das gueter meynung vnd besunder dorvmb, das die mannen, so sie vor ko. mt. zu Breszlau clagen wurden, jn einer beschwerung nicht anczyhen moch— ten, das die von Gorlitz auch der wochneryn, als vnreynen, nicht 20 vorschonten, nochgelosszen, vnd richter vnd schoppen doselbst die- selbigen zubesichtigen, vnd wesz sie gesehn, hirein zu uorkundigenn entpheln wurden. Actum ut supra. 15 10 Von dreien kyndern zu Langenau vorbrant. 71b So als Michel Peseler zw Langenaw, bald hirnoch so Hans 25 Frentzel itzt genant gut vnd dorffe eingenhomen vngeferlichen jn dem aduent, vff einen tag zum bier jn kretschmer mit seinem weibe gegangenn, ist fewer bey jme jnn seinen hausze, vielleicht aus der kynder vorwarlosung, auskomen, vnd jme drey kynder vorbrant etc., ist er derhalben vmb einen eingang der kirchen, des ehr denn von 30 wegen diszer that beraubet, (nam homicida communione priuatur. XXIV. 9. III. Itaque etc.,) zu dem bischoff zuschicken geursacht, vnd uff des rats vorschriefft disze antwort erlanget. Michel Peseler vnd seinem weibe haben wir der kynder hal- ben einen eingang der kirchen bysz vff jnvocauit geben lassen, 35 mitteler zceit, dieweile derselbe fal die sele betriefft, mogen sie genugsame vndirrichtung thuen, wollen wir uns doruff erczeigen, domit sie ersprieszlikeit ewern vorschriefft entpfynden mogen. Da- tum ut supra. Actum die etc. anno ut supra. 11 *
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84. Wie ein jung geselle zw Rademeritz gefenglichen ange- nhomen, hirein bracht ist worden, vnd sich fur einen minerbruder vnd ewangeliern angesaget etc. Isz ist geschehen, das einer inn gestalt eines bettlers zu Rade- meritz, jnn kretschmer komen ist, vnd so er wol hinan getrunken, mit einem sich mit worten begrieffen, so lang auch, das in dersel- bige mit der hant jnsz maul geschlagen, vnd folgende, so er von Ludwigen zum Nikerisch dorymb gestrofft, mit viel vnnutzen worten 72 vff die von Gorlitz geredt, sie wolden alle leute tod haben, sie wurden eins gesengt werden das sie nicht wissen wurden, wu sye 10 doheime weren. Vnd so er wuste, wu Ludwig doheime were, wolde jnen selbs absengen etc., vff welche wort gedochter Ludwig jme gefengnus zu demselbigen zuleyhen von dem richter gebeten hat, vnd so er eingesatzt, ist er hirein komen vnd disze geschicht angesaget. So aber Ludwig wider gen Rademeritz komen, ist er 15 vff beuelh des von Donaw uff Greuestein vor 100 schoc vorburget worden, vnd so man sich mit Nickeln von Donaw nicht gerne hat wollen einlegen, ist her Michel Swartz die zceit burgermeister zw jme geschickt worden, vnd so er den herren der sache vndirricht, ist der gefangene hirein, als derjhenige den man des bornen vnd 20 anlegen vordechtig hielde, bracht worden. Vnd so tzwene herrn zw jme in das gefengnus geschickt sein worden, vmb sein wesen, handell vnd rede, die er zw Rademeritz geredt zwfragen, hat er gesaget, es wurde nhw mit jme nicht bessern dan hew vnd wasser, vnd furder ausgesaget, er hiesz Cas- 25 par Cleinhans, wer zw Breszlau ausz dem barfueser closter ent- ronnen, wer ein ewangelier etc. Doruff zu dem bischoff geschickt ist worden, der den vff die meynung seinen g. zu schreiben wie du in libro missiuarum findest, disze antwort gegeben. 5 30 Joannes, von gots gnaden bischoff zw Meissen. Vnsern grus zuuor, ersamen, weisen, lieben besundern. Wir 72b haben ewer schreiben, dorjnnen jr vns zuerkennen gebt, wie einer der sich Caspar Kleinhans nhennet, vnd sich barfuser ordens vnd diaconus zw sein berhumet, jnn leyhischen cleidern, bertigk, vnd ane tonsur jnn den koniglichen gerichten gefenglichen angenhomen 35 sey, vnd vnsern radt, wie jr euch gegen gedochtem Caspar billich haldet, bietet, jnhalts vornhomen. Doruff geben wir euch zuerken- nen, wu er jnn leihischen cleidern, bertig vnd ane tonsur begrieffen, 16. Greuestein, Grafenstein bei Zittau. 20. bornen, feuersbrunst veranlassen. 34. leyhischen, weltlichen, Laien.
84. Wie ein jung geselle zw Rademeritz gefenglichen ange- nhomen, hirein bracht ist worden, vnd sich fur einen minerbruder vnd ewangeliern angesaget etc. Isz ist geschehen, das einer inn gestalt eines bettlers zu Rade- meritz, jnn kretschmer komen ist, vnd so er wol hinan getrunken, mit einem sich mit worten begrieffen, so lang auch, das in dersel- bige mit der hant jnsz maul geschlagen, vnd folgende, so er von Ludwigen zum Nikerisch dorymb gestrofft, mit viel vnnutzen worten 72 vff die von Gorlitz geredt, sie wolden alle leute tod haben, sie wurden eins gesengt werden das sie nicht wissen wurden, wu sye 10 doheime weren. Vnd so er wuste, wu Ludwig doheime were, wolde jnen selbs absengen etc., vff welche wort gedochter Ludwig jme gefengnus zu demselbigen zuleyhen von dem richter gebeten hat, vnd so er eingesatzt, ist er hirein komen vnd disze geschicht angesaget. So aber Ludwig wider gen Rademeritz komen, ist er 15 vff beuelh des von Donaw uff Greuestein vor 100 schoc vorburget worden, vnd so man sich mit Nickeln von Donaw nicht gerne hat wollen einlegen, ist her Michel Swartz die zceit burgermeister zw jme geschickt worden, vnd so er den herren der sache vndirricht, ist der gefangene hirein, als derjhenige den man des bornen vnd 20 anlegen vordechtig hielde, bracht worden. Vnd so tzwene herrn zw jme in das gefengnus geschickt sein worden, vmb sein wesen, handell vnd rede, die er zw Rademeritz geredt zwfragen, hat er gesaget, es wurde nhw mit jme nicht bessern dan hew vnd wasser, vnd furder ausgesaget, er hiesz Cas- 25 par Cleinhans, wer zw Breszlau ausz dem barfueser closter ent- ronnen, wer ein ewangelier etc. Doruff zu dem bischoff geschickt ist worden, der den vff die meynung seinen g. zu schreiben wie du in libro missiuarum findest, disze antwort gegeben. 5 30 Joannes, von gots gnaden bischoff zw Meissen. Vnsern grus zuuor, ersamen, weisen, lieben besundern. Wir 72b haben ewer schreiben, dorjnnen jr vns zuerkennen gebt, wie einer der sich Caspar Kleinhans nhennet, vnd sich barfuser ordens vnd diaconus zw sein berhumet, jnn leyhischen cleidern, bertigk, vnd ane tonsur jnn den koniglichen gerichten gefenglichen angenhomen 35 sey, vnd vnsern radt, wie jr euch gegen gedochtem Caspar billich haldet, bietet, jnhalts vornhomen. Doruff geben wir euch zuerken- nen, wu er jnn leihischen cleidern, bertig vnd ane tonsur begrieffen, 16. Greuestein, Grafenstein bei Zittau. 20. bornen, feuersbrunst veranlassen. 34. leyhischen, weltlichen, Laien.
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85 vnd sein orden vnd clericat nicht offentlich bewust, jm auch nicht gestanden wurde, so mochten jne die konig. gerichte, nach jnhalt gemeiner rechte, bysz er sein clericat ader orden, beweist, halden, vnd wu solchs, wie sichs geburt, beybracht, vnd beweist, werden 5 sich dieselben gerichte, vnd jr, gen seinen obirsten der gebuer dornach wol wissen zw halden, dan wuemit wir euch furderung vnd gefallen thun konnen, sein wir geneiget. Geben zum Stolpen, sontags nach circumcisionis domini etc. XVC vndecimo. Den erszamen vnd weiszen, burgermeister vnd rathmannen der stad Gorlitz, vnsern liebenn besunderen. Vnd so er sich berumet, were zu Breszlaw bey etzlichen pre- laten vnd veteren, die er den namhafftig gemacht vnd in libro missiuarum vorzceichent, in orden getzogen, hat man an die veter des closters zw St. Jocoff zw Breszlaw geschrieben vnd jnen alle 15 seine gestalt vnd aussage bemeldet wie den in libro missiuarum befunden wirt. Doruff sie donerstag noch conversionis Pauli, ant- wort hieher geschickt, das der veter die er namhafftig gemacht, keyner am leben were, bietende, sie furder mit diszen sachen nicht zu bekomern. Ist sonabent am abent palmarum, so er einen vrfrid gethan, seines gefengnus entlediget vnd vorweist wurden. Anno ut supra. 10 20 Wie sich die von steten jn der sache die konigliche 73 stewer belangende, gehalden vnd gehandelt haben. Demnach von ko. mt. vnd zw der chronung konig Ludwigs ein gelt an stad einer erbstewer, neben andern landen vnd steten gefordert, als den oben am ersten vnd folgende an viel orten vor- zceichent, vnd wiewol sich die von steten angeforderter summa sehr beschwert befunden, vnd furgewant, dieweile sich die man- 30 schafft, wider alde ordenung der lande, von jnen hirjnnen gesundert hett, wer jsz nicht in jrem vormogen, vnd so sie das geben musten, geschochs mit mercklicher vorteuffung der stete; sie mochten sich auch nicht erjnnern, noch in jren annalien befinden, das jhe zuuor eine solche treffliche steuer vff sie geleget wer worden. So ist 35 jsz dennoch endlich dobey blieben, das sie 5000 schoc behmisch zugeben zugesaget haben. Das sich den doraus vorursacht, so die konigliche mt. die her- ren der chron, Wilhelm v. Bernstein, Zdenncko Lewen vnd Albrech- ten von Collobrat cantzlern, zw den von steten der stewer halben 25 32. vorteuffung, untertauchung, unterdrückung.
85 vnd sein orden vnd clericat nicht offentlich bewust, jm auch nicht gestanden wurde, so mochten jne die konig. gerichte, nach jnhalt gemeiner rechte, bysz er sein clericat ader orden, beweist, halden, vnd wu solchs, wie sichs geburt, beybracht, vnd beweist, werden 5 sich dieselben gerichte, vnd jr, gen seinen obirsten der gebuer dornach wol wissen zw halden, dan wuemit wir euch furderung vnd gefallen thun konnen, sein wir geneiget. Geben zum Stolpen, sontags nach circumcisionis domini etc. XVC vndecimo. Den erszamen vnd weiszen, burgermeister vnd rathmannen der stad Gorlitz, vnsern liebenn besunderen. Vnd so er sich berumet, were zu Breszlaw bey etzlichen pre- laten vnd veteren, die er den namhafftig gemacht vnd in libro missiuarum vorzceichent, in orden getzogen, hat man an die veter des closters zw St. Jocoff zw Breszlaw geschrieben vnd jnen alle 15 seine gestalt vnd aussage bemeldet wie den in libro missiuarum befunden wirt. Doruff sie donerstag noch conversionis Pauli, ant- wort hieher geschickt, das der veter die er namhafftig gemacht, keyner am leben were, bietende, sie furder mit diszen sachen nicht zu bekomern. Ist sonabent am abent palmarum, so er einen vrfrid gethan, seines gefengnus entlediget vnd vorweist wurden. Anno ut supra. 10 20 Wie sich die von steten jn der sache die konigliche 73 stewer belangende, gehalden vnd gehandelt haben. Demnach von ko. mt. vnd zw der chronung konig Ludwigs ein gelt an stad einer erbstewer, neben andern landen vnd steten gefordert, als den oben am ersten vnd folgende an viel orten vor- zceichent, vnd wiewol sich die von steten angeforderter summa sehr beschwert befunden, vnd furgewant, dieweile sich die man- 30 schafft, wider alde ordenung der lande, von jnen hirjnnen gesundert hett, wer jsz nicht in jrem vormogen, vnd so sie das geben musten, geschochs mit mercklicher vorteuffung der stete; sie mochten sich auch nicht erjnnern, noch in jren annalien befinden, das jhe zuuor eine solche treffliche steuer vff sie geleget wer worden. So ist 35 jsz dennoch endlich dobey blieben, das sie 5000 schoc behmisch zugeben zugesaget haben. Das sich den doraus vorursacht, so die konigliche mt. die her- ren der chron, Wilhelm v. Bernstein, Zdenncko Lewen vnd Albrech- ten von Collobrat cantzlern, zw den von steten der stewer halben 25 32. vorteuffung, untertauchung, unterdrückung.
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86 73b 74 zu Praga hiraus vff den sal geschickt, hat der von Bernstein gesaget, wesz sie sich zceyen wolden, die manschafft hett itzt 2000 schoc behmisch zugeben zugesaget, solden sich bedencken, sie wusten das sie mit der manschafft vor die ko. mt. zwrecht komen weren, vnd sich dermoszen gegen ko. mt. erzceigen, domit jnen jr furnhem, zw nachteil nicht gereichen mocht etc. Vnd so die von steten disze des von Bernsteins rede angehort, haben sie ko. mt. zugefallen, vnd zuenthaldung jrer priuilegien, die sie itzunder vor die ko. mt. nidergelegt, XM schoc zugebenn zu- gesaget. Vff solche zwsage, sein den von steten viel commissiones von ko. mt. zugefertiget, dorjnne s. k. mt. geschafft das solch gelt Ern Leben zugeschickt solde werden, douon oben am IX. blat. Sein zu andern die zwene stadschreiber von Budissin vnd Gorlitz diser stewer halben, am tag Viti bey herrn Leben gewest, vnd die vr- 15 sachen des vorzcugs, wie oben angezceichent, noch vorgewant, vnd s. g. gebeten, die ko. mt. zu vndirrichten, das solch xM schoc, jnsz gelt nicht hett mugen gebracht werden, als s. k. mt. begert, vnd oben am VI. geschrieben, vnd s. k. mt. zubieten, dasjhenige das die von steten von den jren eingenhomen, isz were am golde, 20 den gulden zw VI schillinge, auch behmischer, polnischer vnd gor- litscher montze gnediglichen anzunhemen, das den denen von steten durch hern Leben zugesaget ist worden. Ist nochmals ein commission von ko. mt. geschickt wurden, das die von steten das gelt der stewer hertzogen Friderichen zw 25 Lignitz vbirantwortenn solden, Doruff den die tzwehn stadschrei- ber gemelt, gen Lignitz gefertiget, vnd so s. furstl. gnade, die von steten mit konig. quietantz nicht hat vorsorgen mogen, hat die vbir- reichung keynen furgang gehabt. Ist sein folgende commission einkomen, das man das gelt gegen 30 Breszlaw schicken, vnd bey eynem rate doselbst einlegen solde, auch gegen Troppaw etc. Vnd zum letzten, so die obgemeldten stad- schreiber jnn Hungern gewest, vnd die ko. mt. vor wegen der stewer vnddirricht, als oben am XLI. blat, ist herrn Lewen beuelh geschehen, dieselbige von den von steten zuentphan. Doruff her Lebe denen von steten geschrieben begerende, s. g. a an stad ko. mt. die stewer gegen Prage zu schicken etc., haben die von steten geantwort, jsz were jnen von wegen der merglichen ferlikeit der strosszen zuthun vnmoglichen, jsz were auch jrem alt- herkomen entkegen, so die stewer vnd anschlege die sie ko. mt. 40 zugeben pflegetten, zuuorn allewege jm ambt von jnen angenhomen wurden. Derhalben so s. g. yemandes mit genugsamer quietantien 5 10 35
86 73b 74 zu Praga hiraus vff den sal geschickt, hat der von Bernstein gesaget, wesz sie sich zceyen wolden, die manschafft hett itzt 2000 schoc behmisch zugeben zugesaget, solden sich bedencken, sie wusten das sie mit der manschafft vor die ko. mt. zwrecht komen weren, vnd sich dermoszen gegen ko. mt. erzceigen, domit jnen jr furnhem, zw nachteil nicht gereichen mocht etc. Vnd so die von steten disze des von Bernsteins rede angehort, haben sie ko. mt. zugefallen, vnd zuenthaldung jrer priuilegien, die sie itzunder vor die ko. mt. nidergelegt, XM schoc zugebenn zu- gesaget. Vff solche zwsage, sein den von steten viel commissiones von ko. mt. zugefertiget, dorjnne s. k. mt. geschafft das solch gelt Ern Leben zugeschickt solde werden, douon oben am IX. blat. Sein zu andern die zwene stadschreiber von Budissin vnd Gorlitz diser stewer halben, am tag Viti bey herrn Leben gewest, vnd die vr- 15 sachen des vorzcugs, wie oben angezceichent, noch vorgewant, vnd s. g. gebeten, die ko. mt. zu vndirrichten, das solch xM schoc, jnsz gelt nicht hett mugen gebracht werden, als s. k. mt. begert, vnd oben am VI. geschrieben, vnd s. k. mt. zubieten, dasjhenige das die von steten von den jren eingenhomen, isz were am golde, 20 den gulden zw VI schillinge, auch behmischer, polnischer vnd gor- litscher montze gnediglichen anzunhemen, das den denen von steten durch hern Leben zugesaget ist worden. Ist nochmals ein commission von ko. mt. geschickt wurden, das die von steten das gelt der stewer hertzogen Friderichen zw 25 Lignitz vbirantwortenn solden, Doruff den die tzwehn stadschrei- ber gemelt, gen Lignitz gefertiget, vnd so s. furstl. gnade, die von steten mit konig. quietantz nicht hat vorsorgen mogen, hat die vbir- reichung keynen furgang gehabt. Ist sein folgende commission einkomen, das man das gelt gegen 30 Breszlaw schicken, vnd bey eynem rate doselbst einlegen solde, auch gegen Troppaw etc. Vnd zum letzten, so die obgemeldten stad- schreiber jnn Hungern gewest, vnd die ko. mt. vor wegen der stewer vnddirricht, als oben am XLI. blat, ist herrn Lewen beuelh geschehen, dieselbige von den von steten zuentphan. Doruff her Lebe denen von steten geschrieben begerende, s. g. a an stad ko. mt. die stewer gegen Prage zu schicken etc., haben die von steten geantwort, jsz were jnen von wegen der merglichen ferlikeit der strosszen zuthun vnmoglichen, jsz were auch jrem alt- herkomen entkegen, so die stewer vnd anschlege die sie ko. mt. 40 zugeben pflegetten, zuuorn allewege jm ambt von jnen angenhomen wurden. Derhalben so s. g. yemandes mit genugsamer quietantien 5 10 35
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87 20 vnd vndirrichtung schicken wurde, wolden sie sich alles gehorsams vorhalden etc. Hat s. g. wider geantwort: sie wolde etzliche seiner diener gen der Zittau abfertigen, das gelt doselbst von den von steten 5 anzunhemen, vnd das sie dasselbige neben s. g. geschickten bysz jnn erst nachtloger geleiten solden etc., vnd so die von steten s. g. disze meynung zugeschriben, das sie sich s. g. schreiben und be- uelh halden wolden, alleine s. g. solde jnen einen gewissen tag an- setzen, das gelt gen der Sittau zubrengen, vnd den jhenigen, so s. 10 g. schicken wurde, das gelt doselbst getzalt anzunhemen entpfhelen etc. So aber der bote mit diszem brieff vnderwegen wol geschlagen beraubet ist worden, sein vnderdesz hern Leben geschickte vahst mit XXX pferden zur Sittau einkomen, vnd so balde diszs den an- dern von steten durch die von der Sittau zuwissen worden, ist ein 15 etzliche stad uff dinstag noch omnium sanctorum mit jrem gelde bey nacht vnd tag getzogen, zur Sittau einkomenn, vnd so man sich vndirredt hat, wes nhu furzunhemen wer, ist beschlosszen die geschickten zubesuchen vnd worwmb vnd welcher gestalt sie von hern Leben geschickt, zuerlernenn. Vnd so diser beschlussz an die geschickten her Lebens durch 74b magistrum Ruperti von Budissin getragen, haben sie sich horen lasszen, das sie von hern Leben vnd andern regenten der chron, dye steuer so ko. mt. zugesaget, von den von steten zuentpfan, geschickt weren, vnd das sie etzliche aus jrem mittel mit gen Prag, 25 das gelt doselbst vbirzuzcelen, schicken solden etc. So aber disz antragen der geschickten, den von steten be� schwerlichen gewest, aus viel vrsachen jnnen furgehalden, vnd hir- nochmols hern Leben zugeschrieben, als du in libro missiuarum findest, vnd besunder das billich were, solch gelt jnen obirgezcalt 30 zuubirantworten, domit sie vnd auch die von stelen bewaret wur- den etc., vnd die geschickten derselbigen keynen haben wollen an- nhemen, sein sie ane gelt wider gen Prag getzogen, das den allis uff rate vnd anhaldung der von Budissin geschehen, So sie keynen andern beuelh von jren frunden mitgenhomen, wiewol sie durch 35 die geschickten der stad vnd der vom Lawben, erjnnert sein wor- den, sie solden bedencken, was glimpffs vnd gnad sie bey ko. mt. vnd forderlichen bey hern Leben folgen wurde, als den geschehen, wie du horen wirst. Und so herrn Lebens geschickte, wider gen Prag komen sein, 40 haben sie die von steten jres furnhemens gegen hern Leben hoch- lichen beschwert, sie weren stoltz leute, geben vff nymands vnd hetten offentlich gesaget, sie theten jm nicht anders vnd solden sie
87 20 vnd vndirrichtung schicken wurde, wolden sie sich alles gehorsams vorhalden etc. Hat s. g. wider geantwort: sie wolde etzliche seiner diener gen der Zittau abfertigen, das gelt doselbst von den von steten 5 anzunhemen, vnd das sie dasselbige neben s. g. geschickten bysz jnn erst nachtloger geleiten solden etc., vnd so die von steten s. g. disze meynung zugeschriben, das sie sich s. g. schreiben und be- uelh halden wolden, alleine s. g. solde jnen einen gewissen tag an- setzen, das gelt gen der Sittau zubrengen, vnd den jhenigen, so s. 10 g. schicken wurde, das gelt doselbst getzalt anzunhemen entpfhelen etc. So aber der bote mit diszem brieff vnderwegen wol geschlagen beraubet ist worden, sein vnderdesz hern Leben geschickte vahst mit XXX pferden zur Sittau einkomen, vnd so balde diszs den an- dern von steten durch die von der Sittau zuwissen worden, ist ein 15 etzliche stad uff dinstag noch omnium sanctorum mit jrem gelde bey nacht vnd tag getzogen, zur Sittau einkomenn, vnd so man sich vndirredt hat, wes nhu furzunhemen wer, ist beschlosszen die geschickten zubesuchen vnd worwmb vnd welcher gestalt sie von hern Leben geschickt, zuerlernenn. Vnd so diser beschlussz an die geschickten her Lebens durch 74b magistrum Ruperti von Budissin getragen, haben sie sich horen lasszen, das sie von hern Leben vnd andern regenten der chron, dye steuer so ko. mt. zugesaget, von den von steten zuentpfan, geschickt weren, vnd das sie etzliche aus jrem mittel mit gen Prag, 25 das gelt doselbst vbirzuzcelen, schicken solden etc. So aber disz antragen der geschickten, den von steten be� schwerlichen gewest, aus viel vrsachen jnnen furgehalden, vnd hir- nochmols hern Leben zugeschrieben, als du in libro missiuarum findest, vnd besunder das billich were, solch gelt jnen obirgezcalt 30 zuubirantworten, domit sie vnd auch die von stelen bewaret wur- den etc., vnd die geschickten derselbigen keynen haben wollen an- nhemen, sein sie ane gelt wider gen Prag getzogen, das den allis uff rate vnd anhaldung der von Budissin geschehen, So sie keynen andern beuelh von jren frunden mitgenhomen, wiewol sie durch 35 die geschickten der stad vnd der vom Lawben, erjnnert sein wor- den, sie solden bedencken, was glimpffs vnd gnad sie bey ko. mt. vnd forderlichen bey hern Leben folgen wurde, als den geschehen, wie du horen wirst. Und so herrn Lebens geschickte, wider gen Prag komen sein, 40 haben sie die von steten jres furnhemens gegen hern Leben hoch- lichen beschwert, sie weren stoltz leute, geben vff nymands vnd hetten offentlich gesaget, sie theten jm nicht anders vnd solden sie
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88 Citation. auch vngnad vff sich laden etc., douon her Leben beweget, vnd an die von steten auff disze meynung geschrieben Ich habe vff beuelh ko. mt. vnd ewer zwsage die edlen wol- 75 gebornen etc., vnd meine diener gen der Zittaw zu euch geschickt, das sie solden die stewer so jr ko. mt. zugeben zugesaget, von euch entpfan, das jr den nicht gethan, vnd mich zw euch nicht vorsehen, derhalben ich vorursacht, ewern vngehorsam ko. mt. nicht zuuorhalden, dornoch habet euch zurichtenn etc. Die von steten haben doruff s. g. allen handel, wie sich der mit s. g. geschickten, vnd jnen zur Sittau begeben, grundtlichen 10 zugeschriben, wie den in libro missiuarum vorzceichent, vnd s. g. gebeten, sie hirjnnen nicht vormercken vnd bey ko. mt. nicht be- schweren, den sie weren noch erboetig, das gelt wen sie solden, zuubirreichen, allein das von jnen getzalt angenhomen wurde. Vff dinstag am abent Barbare, so die von steten zu Budissin 15 vff gemeinem landtag vorsamelt gewest, ist eine konig. citation ein- komen, dorjnnen die ko. mt. die von steten vor sich vff den ach- ten tag Barbare zugestehn gefordert, vnd doselbst bestendige vnd gegrunte vrsache einbrengen, worvmb sie herrn Leben die stewer nicht haben folgen lasszen, vnd sunderlich mgr. Ruprecht zu Bu� 20 dissin, auch hern Leben zw seinen schulden, so er wider die von steten anstellen wurde, genugsam vnd volstendig zuantworten. In diser citation vnd vorbescheidung sein drey stucke ange- tzogen: das erste, vrsachen furzuwenden, worumb man hern Leben die stewer nicht hat wollen folgen lassen, disz stuck hett sein ant- 25 wort gehabt aus den hendeln, vnd aus der schriefft hern Leben zugeschickt zuuormercken, Das ander, das mgr. Ruprecht sunderlich 75b zustehn namhafftig gemacht, hat sich aus dem vorursacht, das er jm handel zur Sittaw gehalden wider die geschickten hern Lebens solde gerett haben, Wir theten jme nicht anders, sollen wir auch 30 einen vnwillen erlangen, das die geschickten der meynung vor- standen, die von steten theten jme nicht anders, das jnen das gelt vff jr anbrengen nicht folgen liesszen, solden sie auch bey ko. mt. vnd den regenten einen vnwillen erlangen, das sie den vor ein grosz vnbillikeit angetzogen, als zw einer geringachtung ko. mt. vnd 35 der regenten. Aber mgr. Ruprecht, hat also geredt: solden die ge- schickten der von steten etwas weiters sich zuthun begeben, den sie von jren frunden beuelh mitgenhomen, so wurden sie einen grosszen vnwillen von denselbigen erlangen, das jre gnade jnen nicht gonnen wolden, sunder, demnach keyner aus den geschickten 40 vnser sprach fertig, haben sie das vff den weg, wie gehort, vor- standen. 5
88 Citation. auch vngnad vff sich laden etc., douon her Leben beweget, vnd an die von steten auff disze meynung geschrieben Ich habe vff beuelh ko. mt. vnd ewer zwsage die edlen wol- 75 gebornen etc., vnd meine diener gen der Zittaw zu euch geschickt, das sie solden die stewer so jr ko. mt. zugeben zugesaget, von euch entpfan, das jr den nicht gethan, vnd mich zw euch nicht vorsehen, derhalben ich vorursacht, ewern vngehorsam ko. mt. nicht zuuorhalden, dornoch habet euch zurichtenn etc. Die von steten haben doruff s. g. allen handel, wie sich der mit s. g. geschickten, vnd jnen zur Sittau begeben, grundtlichen 10 zugeschriben, wie den in libro missiuarum vorzceichent, vnd s. g. gebeten, sie hirjnnen nicht vormercken vnd bey ko. mt. nicht be- schweren, den sie weren noch erboetig, das gelt wen sie solden, zuubirreichen, allein das von jnen getzalt angenhomen wurde. Vff dinstag am abent Barbare, so die von steten zu Budissin 15 vff gemeinem landtag vorsamelt gewest, ist eine konig. citation ein- komen, dorjnnen die ko. mt. die von steten vor sich vff den ach- ten tag Barbare zugestehn gefordert, vnd doselbst bestendige vnd gegrunte vrsache einbrengen, worvmb sie herrn Leben die stewer nicht haben folgen lasszen, vnd sunderlich mgr. Ruprecht zu Bu� 20 dissin, auch hern Leben zw seinen schulden, so er wider die von steten anstellen wurde, genugsam vnd volstendig zuantworten. In diser citation vnd vorbescheidung sein drey stucke ange- tzogen: das erste, vrsachen furzuwenden, worumb man hern Leben die stewer nicht hat wollen folgen lassen, disz stuck hett sein ant- 25 wort gehabt aus den hendeln, vnd aus der schriefft hern Leben zugeschickt zuuormercken, Das ander, das mgr. Ruprecht sunderlich 75b zustehn namhafftig gemacht, hat sich aus dem vorursacht, das er jm handel zur Sittaw gehalden wider die geschickten hern Lebens solde gerett haben, Wir theten jme nicht anders, sollen wir auch 30 einen vnwillen erlangen, das die geschickten der meynung vor- standen, die von steten theten jme nicht anders, das jnen das gelt vff jr anbrengen nicht folgen liesszen, solden sie auch bey ko. mt. vnd den regenten einen vnwillen erlangen, das sie den vor ein grosz vnbillikeit angetzogen, als zw einer geringachtung ko. mt. vnd 35 der regenten. Aber mgr. Ruprecht, hat also geredt: solden die ge- schickten der von steten etwas weiters sich zuthun begeben, den sie von jren frunden beuelh mitgenhomen, so wurden sie einen grosszen vnwillen von denselbigen erlangen, das jre gnade jnen nicht gonnen wolden, sunder, demnach keyner aus den geschickten 40 vnser sprach fertig, haben sie das vff den weg, wie gehort, vor- standen. 5
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68 25 30 35 Vff dises stuck ist zur Lobaw mondtag noch concepcionis ent- lichen beslosszen, das mgr. Ruprecht uff solche citation nicht com- pariren solde, aus disen vrsachen, den isz wolde ein einfurung brengen, das mit der zceit auch andere eldisten der andern stete 5 also ausgezceilt, mochten von ko. mt. gefordert werden, domit nyemands furder an solchen stellen sitzen wurde. Isz konden sich auch die eldisten diser stad erjnnern, das mgr. Johannes Frawen- berg, Georg Emerich vnd andere dermosze gefordert, vnd doch durch den rath, eldiste vnd geschworne eintrechtiglich beslossen, 10 dieselbige nicht zuschicken. Das driette hern Leben zu seinen schulden zu antworten, vnd wiewol in der citation vnd furbescheids briue keyne schuld vnd 76 clage ausgedruckt, ist sich dennoch zuuormuhten gewest, das her Lewe s. g. die von steten, von wegen der scheden vnd expensz, 15 dorein s. g. die von steten gefurt, beschuldigen wurde. Isz ist auch denselbigen tag zur Lobau beslossen, vff die cita- tion zw ko. mt. abzufertigen, yedoch fur zu her Leben zuzcihen, ab man disze sache bey s. g. vorsunen, vnd die ladung abwerffen mocht. Den s. g. hat neben dem ko. furbescheids briue disze mey- 20 nung geschrieben: vnd so euch der termin in konig. citation in kurtz angesatzt, moget jr vff die feyer der geburt Cristi bey ko. mt. erscheynen, vnd sehet, das jrs nicht vorseumet. Ist vff disen beschlussz ein bote mit briuen zuuor, zu her Leben geschickt wor- den, durch welche s. g. gebeten der von steten zu Prag zuharren. * Vnd so die von steten freitags Lutie zur Sittau einkomen, der meynung das sie zu her Lewen zcihen wolden, ist der bote do- selbst wider einkomen vnd angesaget, das her Lewe itzt vff reyse were zu ko. mt. zuzcyhen. Sein doruff die von steten rats wurden zufolgen, vnd uff sonabent folgende alhye einkomen. So aber alle ding abgeredt vnd beslossen vff montag folgende vffzusein vnd zu ko. mt. gein hungerischen Brode zuzcihen, ist am sondtag in der nacht, vmb seigers hor IV., mgr. Rupprecht von Budissin alhieher komen, vnd gemeldet, das ein ko. mt. sendebote, von wegen der stewern zu Budissin einkomen were, vnd gesaget 76b wu die von steten noch vorhanden, ader mit boeten mochten er- langet werden, solden sie wiedervmb seinem beuelh anzuhoren ge- fordert werden. Sein uff disze rede die geschickten also doheimen geblieben, vnd uff mitwoch folgende, des kon. sendebotens beuelh anzuhoren, gen Budissin getzogen. 5. ausgezceilt, ausser der reihe (zeile), d. i. willkührlich. 14. expensz, aus- gaben. 18. vorsunen, beilegen. 30. abgeredt, verabredet. 32. seigers, seiger, uhr. 12
68 25 30 35 Vff dises stuck ist zur Lobaw mondtag noch concepcionis ent- lichen beslosszen, das mgr. Ruprecht uff solche citation nicht com- pariren solde, aus disen vrsachen, den isz wolde ein einfurung brengen, das mit der zceit auch andere eldisten der andern stete 5 also ausgezceilt, mochten von ko. mt. gefordert werden, domit nyemands furder an solchen stellen sitzen wurde. Isz konden sich auch die eldisten diser stad erjnnern, das mgr. Johannes Frawen- berg, Georg Emerich vnd andere dermosze gefordert, vnd doch durch den rath, eldiste vnd geschworne eintrechtiglich beslossen, 10 dieselbige nicht zuschicken. Das driette hern Leben zu seinen schulden zu antworten, vnd wiewol in der citation vnd furbescheids briue keyne schuld vnd 76 clage ausgedruckt, ist sich dennoch zuuormuhten gewest, das her Lewe s. g. die von steten, von wegen der scheden vnd expensz, 15 dorein s. g. die von steten gefurt, beschuldigen wurde. Isz ist auch denselbigen tag zur Lobau beslossen, vff die cita- tion zw ko. mt. abzufertigen, yedoch fur zu her Leben zuzcihen, ab man disze sache bey s. g. vorsunen, vnd die ladung abwerffen mocht. Den s. g. hat neben dem ko. furbescheids briue disze mey- 20 nung geschrieben: vnd so euch der termin in konig. citation in kurtz angesatzt, moget jr vff die feyer der geburt Cristi bey ko. mt. erscheynen, vnd sehet, das jrs nicht vorseumet. Ist vff disen beschlussz ein bote mit briuen zuuor, zu her Leben geschickt wor- den, durch welche s. g. gebeten der von steten zu Prag zuharren. * Vnd so die von steten freitags Lutie zur Sittau einkomen, der meynung das sie zu her Lewen zcihen wolden, ist der bote do- selbst wider einkomen vnd angesaget, das her Lewe itzt vff reyse were zu ko. mt. zuzcyhen. Sein doruff die von steten rats wurden zufolgen, vnd uff sonabent folgende alhye einkomen. So aber alle ding abgeredt vnd beslossen vff montag folgende vffzusein vnd zu ko. mt. gein hungerischen Brode zuzcihen, ist am sondtag in der nacht, vmb seigers hor IV., mgr. Rupprecht von Budissin alhieher komen, vnd gemeldet, das ein ko. mt. sendebote, von wegen der stewern zu Budissin einkomen were, vnd gesaget 76b wu die von steten noch vorhanden, ader mit boeten mochten er- langet werden, solden sie wiedervmb seinem beuelh anzuhoren ge- fordert werden. Sein uff disze rede die geschickten also doheimen geblieben, vnd uff mitwoch folgende, des kon. sendebotens beuelh anzuhoren, gen Budissin getzogen. 5. ausgezceilt, ausser der reihe (zeile), d. i. willkührlich. 14. expensz, aus- gaben. 18. vorsunen, beilegen. 30. abgeredt, verabredet. 32. seigers, seiger, uhr. 12
Strana 90
90 So aber die von steten an gnanter mitwochen zw Budissin einkomen, haben sie aldoselbst einen, Hans von Polentz genant, be- funden, der den eine ko. beschlosszene credentz vffgeleget, vnd dobey geworben, das er von ko. mt. abgefertiget, die stewer von den steten getzalt anzunhemen etc. Uff diszes sein antragen, haben die geschickten einen hinder- gang gebeten, jre frunde ko. mt. schaffen vnd beuelh zuberichten, wolden vffs nehst sie mochten derselben jrer frunde antwort ein- brengen. Mondtag noch Thome, so die von steten zw Budissen wider� 10 einkomen, haben sie in jrer antwort disz einbrocht, das sie ko. mt. credentz mit allen eren, vnd reuerentz wie sich getzemet angenhomen hetten, auch das gewerb so seiner gestren: uff dieselbige gethan, jre frunde bericht etc., vnd also folgende sein alle die hendel, die sich anfenglichen in diser stewer begeben, wie oben vorzceichent, 15 vorzcalt wurden, sunderlich mit den geschickten hern Lebens etc., vnd wie dem allen, so weren sie noch erboetig das gelt zugeben, wu sie der citation halben keynen besorg tragen bedorfften, vnd das gelt, wie jsz am golde, an behmischer, polnischer vnd gorlitscher 77 montze eingesamelt, getzalt angenhomen wurde etc. Vnd so der 20 geschickte der stuch keynen beuelh gehabt, hat er einen boten gein hungerischen Brode geschickt, wie er sich hirjnnen halden solde zuerfaren, vnd doch gebeten, das gelt, so zur Sittau bey einem rate zu getreuen henden eingeleget vnderdis gen Budissin, zubrengen. Vnd wiewol die von steten schwere zu diser seiner bethe ge- west, so haben jnen doch die von Budissin dohin geweist, das er doruff blieben ist. Sie haben auch den andern von steten disze ursache vorschlagen, so isz zu Budissin obirczalt, geschoche jm ambt, wie den zuuorn gewonlich geschehen. Isz were zur Sittau 30 nicht wol vorwart, wu ko. mt. vorsterbe, als er itzt sehr schwache, loge isz den behmischen heren vahst nahent; item der sendebote wolt das also haben den er getrauet isz durch des von Sleinitz land noch Pirn nicht zubrengen, vnd solche andere schlymme ur- sache etc. Vnd wiewol sie jnnen alle mit bestendigen worten vor- leget, dennoch vnd domit die von steten weiter nicht beschweret, ist jm zugesaget, das gelt vff den sontag noch Innocentij von der Sittau gen Budissen zubrengen, das den also geschehen, Haben die von der Sittau 100 man gelyhen, bysz gen Straubalde, dornoch die von der Lobaw mit 50 mannen, noch der Lobaw, sein die von 40 5 25 35 21. stuch, stück. 39, Straubalde, Strawalde, dorf.
90 So aber die von steten an gnanter mitwochen zw Budissin einkomen, haben sie aldoselbst einen, Hans von Polentz genant, be- funden, der den eine ko. beschlosszene credentz vffgeleget, vnd dobey geworben, das er von ko. mt. abgefertiget, die stewer von den steten getzalt anzunhemen etc. Uff diszes sein antragen, haben die geschickten einen hinder- gang gebeten, jre frunde ko. mt. schaffen vnd beuelh zuberichten, wolden vffs nehst sie mochten derselben jrer frunde antwort ein- brengen. Mondtag noch Thome, so die von steten zw Budissen wider� 10 einkomen, haben sie in jrer antwort disz einbrocht, das sie ko. mt. credentz mit allen eren, vnd reuerentz wie sich getzemet angenhomen hetten, auch das gewerb so seiner gestren: uff dieselbige gethan, jre frunde bericht etc., vnd also folgende sein alle die hendel, die sich anfenglichen in diser stewer begeben, wie oben vorzceichent, 15 vorzcalt wurden, sunderlich mit den geschickten hern Lebens etc., vnd wie dem allen, so weren sie noch erboetig das gelt zugeben, wu sie der citation halben keynen besorg tragen bedorfften, vnd das gelt, wie jsz am golde, an behmischer, polnischer vnd gorlitscher 77 montze eingesamelt, getzalt angenhomen wurde etc. Vnd so der 20 geschickte der stuch keynen beuelh gehabt, hat er einen boten gein hungerischen Brode geschickt, wie er sich hirjnnen halden solde zuerfaren, vnd doch gebeten, das gelt, so zur Sittau bey einem rate zu getreuen henden eingeleget vnderdis gen Budissin, zubrengen. Vnd wiewol die von steten schwere zu diser seiner bethe ge- west, so haben jnen doch die von Budissin dohin geweist, das er doruff blieben ist. Sie haben auch den andern von steten disze ursache vorschlagen, so isz zu Budissin obirczalt, geschoche jm ambt, wie den zuuorn gewonlich geschehen. Isz were zur Sittau 30 nicht wol vorwart, wu ko. mt. vorsterbe, als er itzt sehr schwache, loge isz den behmischen heren vahst nahent; item der sendebote wolt das also haben den er getrauet isz durch des von Sleinitz land noch Pirn nicht zubrengen, vnd solche andere schlymme ur- sache etc. Vnd wiewol sie jnnen alle mit bestendigen worten vor- leget, dennoch vnd domit die von steten weiter nicht beschweret, ist jm zugesaget, das gelt vff den sontag noch Innocentij von der Sittau gen Budissen zubrengen, das den also geschehen, Haben die von der Sittau 100 man gelyhen, bysz gen Straubalde, dornoch die von der Lobaw mit 50 mannen, noch der Lobaw, sein die von 40 5 25 35 21. stuch, stück. 39, Straubalde, Strawalde, dorf.
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94 20 Budissin mit 200 mannen komen. Isz haben auch die von steten bey XL pferden vnd jre herrn dobey gehabt, vnd das gelt also gen Budissin gebracht, so sie aber jn den pach bey Nadelwitz ko- men ist einer von Budissin mit einer hockenbuchssen durch ein 5 pehn geschossen wurden. Vnd so der bote ane antwort wider anheym komen, den jme 77b waren die briue zu Prag durch her Lebens heubtleute uffgebrochen wurden, ist ein anderer reitender bote gen Olomutz jnn die cantz- ley geschickt, so die ko. mt. itzt vffmn tzuge noch Bresslau gewest, 10 welcher den ein antwort einbracht, der an die von steten gefertiget, besundern der citation halben, so her Lebe seine sache zw ko. mt. gestalt ist, mit diser meynung vndirgangen, wu die ko. mt. die von steten dyser sachen halben schulde nicht erlossen wolde, solde dasselbige jnen wol zuwissen werden, vnd haben also dem ko. 15 sendeboten das golt obirantwort, das golt noch dem gewicht, beh- misch vnd polnische montze ist gesatzt vnd gezcelet, die gorlitschen pfennige gewogen worden. In VI. tagen ist mit demselbigenn sondtag Policarpi von Budissin noch Praga getzogen. Dermosze ist man des geldes losz wurden. Item der sendebote hat vorzceret in der herbrige vnd stadt- keller zu Budissin vahst bey XL marcken, das die von steten vor jnen entricht haben. Dise stad hat zu solcher stewer gegeben: item XIIIC. hungersche gulden am golde, den guld. zu XXXVI. gl. behemisch. item IM.XXIX. schoc XV gl an polnischen gl einen zw VI gorlitschen pfennigen. item VC.XL schoc an gorlitschen denaren. item IC.XLIV. schoc an behmischen denaren, 30 item LX schoc an behmischen grosschen. Summa fl. IIM.IIIC.XXXIII schoc XX groschen. 25 35 Einrichtung zwuschen hern Vlrichen von Biberstein vnd 78 dem rate, von wegen des einfallens so vff Casparn Cot- witzen in seinen gerichten geschehen, woldet disen handel vnuorgessen mit der zceit bedencken. So hern Vlrichen Schoff vff Greiffenstein, von ko. mt. zw Polan zwuschen hern Vlrichen von Biberstein vnd denen von Gorlitz, vmb einen abtrag des einfallens so jn seiner herschafft vff Casparn Cot- 5. pehn, bein. 12*
94 20 Budissin mit 200 mannen komen. Isz haben auch die von steten bey XL pferden vnd jre herrn dobey gehabt, vnd das gelt also gen Budissin gebracht, so sie aber jn den pach bey Nadelwitz ko- men ist einer von Budissin mit einer hockenbuchssen durch ein 5 pehn geschossen wurden. Vnd so der bote ane antwort wider anheym komen, den jme 77b waren die briue zu Prag durch her Lebens heubtleute uffgebrochen wurden, ist ein anderer reitender bote gen Olomutz jnn die cantz- ley geschickt, so die ko. mt. itzt vffmn tzuge noch Bresslau gewest, 10 welcher den ein antwort einbracht, der an die von steten gefertiget, besundern der citation halben, so her Lebe seine sache zw ko. mt. gestalt ist, mit diser meynung vndirgangen, wu die ko. mt. die von steten dyser sachen halben schulde nicht erlossen wolde, solde dasselbige jnen wol zuwissen werden, vnd haben also dem ko. 15 sendeboten das golt obirantwort, das golt noch dem gewicht, beh- misch vnd polnische montze ist gesatzt vnd gezcelet, die gorlitschen pfennige gewogen worden. In VI. tagen ist mit demselbigenn sondtag Policarpi von Budissin noch Praga getzogen. Dermosze ist man des geldes losz wurden. Item der sendebote hat vorzceret in der herbrige vnd stadt- keller zu Budissin vahst bey XL marcken, das die von steten vor jnen entricht haben. Dise stad hat zu solcher stewer gegeben: item XIIIC. hungersche gulden am golde, den guld. zu XXXVI. gl. behemisch. item IM.XXIX. schoc XV gl an polnischen gl einen zw VI gorlitschen pfennigen. item VC.XL schoc an gorlitschen denaren. item IC.XLIV. schoc an behmischen denaren, 30 item LX schoc an behmischen grosschen. Summa fl. IIM.IIIC.XXXIII schoc XX groschen. 25 35 Einrichtung zwuschen hern Vlrichen von Biberstein vnd 78 dem rate, von wegen des einfallens so vff Casparn Cot- witzen in seinen gerichten geschehen, woldet disen handel vnuorgessen mit der zceit bedencken. So hern Vlrichen Schoff vff Greiffenstein, von ko. mt. zw Polan zwuschen hern Vlrichen von Biberstein vnd denen von Gorlitz, vmb einen abtrag des einfallens so jn seiner herschafft vff Casparn Cot- 5. pehn, bein. 12*
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92 witzen geschehen, zu handeln entpfolen, wie oben am XXXV hat seine gestren: vielfeldig vleis furgewant, vnd hern Vlrichen dohin beweget, das er jme IIM schoc behemisch zweyhe jare zuleyhenn zu einem abtrag gefordert hatt etc. Doruff die eldisten am freitag noch Leonhardi hern Vlrichen 5 Schoff dise antwort gegeben. Seine gestren: vnzweyffelich wuste, das ein solche gelt hern Vlrichen zu leyhen jn jrem vormogen nicht stunde, solden sie das borgen vnd uff zcinsze nhemen, so muste das geschehen mit wissen eines rats, der geschwornen vnd der gemeinden, die den wissen wolden, worzu solch mercklich gelt 10 komen solde. Item die ko. mt. muste vmb einen gunstbriue ange- langet werden, do den die vrsache obirmals solde ausgedruckt werden, vnd vielleicht mit der zceit begeren, s. mt. auch alsz viel ader mehr awsz zwrichten, vnd wolde also gar weit gelangen, do- mit sie solchs gen gemeiner stad nicht wusten zuuorantworten vnd 15 gebeten s. g. wolde noch vleis vorwenden, uff andere vnd lindere wege zubrengen. Ist zur zeit seine gestren: widerkomen, vnd gesaget, das er 78b noch seinem hochsten vleis, nichts mehr mocht erlangen, wu ein rat hern Vlrichenn von Biberstein IIM schwere schoc nicht leyen 20 wolde, so wer s. g. diser harten meynung, sie bey ko, mt zu- beclagen. Vnd so ein rate bekomert, das her Vlrich, so jme solche summa gelyhen, mit gefere vmbgehn mocht, auch die beschwerung, besun- dern irer vorschreibung halben, so jnen von ko. mt., wu sie be� 25 claget, vffgeleget mocht werden, aus manchfeldikeit der clagenn, hat er jme disen weg furgeschlagen, wiewol hern Vlrichen ein solch geldt zuleyhen stunde nicht in gemeiner stad vormogen, yedoch domit diser irthumb bey mocht geleget werden, vnd die sache jn einem stillen gehalden, so solt s. g. IIM schoc borgen, wo er wust, 30 sie wolden die zcinsze reichen etc. Dobey isz auch blieben vnd hingelegt ist worden, also das sie jme, IC gulden vff Joannis bap- tiste, die andern IC uff Michael folgende reichen solden, das den also zugeschriben vnd zugeben bewilliget, vnd doruber eine vor- schreibung von s. g. ausgegangen, die den bey den andern briuen 35 vnnd priuilegien vorwart. Geschehen freitags noch Dorothee anno ut supra XImo. Freitags Vdalrici, sein Vlrichen Gotzen IIC hungersche gulden am golde, bey Lucassen dem diener zugeschickt worden, furder dem vom Biberstein zuubirreichen mit einem brieff, wie du in libro 40 missiuarum befindest.
92 witzen geschehen, zu handeln entpfolen, wie oben am XXXV hat seine gestren: vielfeldig vleis furgewant, vnd hern Vlrichen dohin beweget, das er jme IIM schoc behemisch zweyhe jare zuleyhenn zu einem abtrag gefordert hatt etc. Doruff die eldisten am freitag noch Leonhardi hern Vlrichen 5 Schoff dise antwort gegeben. Seine gestren: vnzweyffelich wuste, das ein solche gelt hern Vlrichen zu leyhen jn jrem vormogen nicht stunde, solden sie das borgen vnd uff zcinsze nhemen, so muste das geschehen mit wissen eines rats, der geschwornen vnd der gemeinden, die den wissen wolden, worzu solch mercklich gelt 10 komen solde. Item die ko. mt. muste vmb einen gunstbriue ange- langet werden, do den die vrsache obirmals solde ausgedruckt werden, vnd vielleicht mit der zceit begeren, s. mt. auch alsz viel ader mehr awsz zwrichten, vnd wolde also gar weit gelangen, do- mit sie solchs gen gemeiner stad nicht wusten zuuorantworten vnd 15 gebeten s. g. wolde noch vleis vorwenden, uff andere vnd lindere wege zubrengen. Ist zur zeit seine gestren: widerkomen, vnd gesaget, das er 78b noch seinem hochsten vleis, nichts mehr mocht erlangen, wu ein rat hern Vlrichenn von Biberstein IIM schwere schoc nicht leyen 20 wolde, so wer s. g. diser harten meynung, sie bey ko, mt zu- beclagen. Vnd so ein rate bekomert, das her Vlrich, so jme solche summa gelyhen, mit gefere vmbgehn mocht, auch die beschwerung, besun- dern irer vorschreibung halben, so jnen von ko. mt., wu sie be� 25 claget, vffgeleget mocht werden, aus manchfeldikeit der clagenn, hat er jme disen weg furgeschlagen, wiewol hern Vlrichen ein solch geldt zuleyhen stunde nicht in gemeiner stad vormogen, yedoch domit diser irthumb bey mocht geleget werden, vnd die sache jn einem stillen gehalden, so solt s. g. IIM schoc borgen, wo er wust, 30 sie wolden die zcinsze reichen etc. Dobey isz auch blieben vnd hingelegt ist worden, also das sie jme, IC gulden vff Joannis bap- tiste, die andern IC uff Michael folgende reichen solden, das den also zugeschriben vnd zugeben bewilliget, vnd doruber eine vor- schreibung von s. g. ausgegangen, die den bey den andern briuen 35 vnnd priuilegien vorwart. Geschehen freitags noch Dorothee anno ut supra XImo. Freitags Vdalrici, sein Vlrichen Gotzen IIC hungersche gulden am golde, bey Lucassen dem diener zugeschickt worden, furder dem vom Biberstein zuubirreichen mit einem brieff, wie du in libro 40 missiuarum befindest.
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93 Wie hern Henrichen Tunckeln, jn Niderlausitz voiten, des korns vnd schrots der montze eine vndirrichtung zugeben, abeschlagen ist worden. So als die ko. mt. Henrichen Tunckeln die zceit jnn Niderlau- 3 sitz voit, mit einer montze begnadet, hat s. g. zur zceit allhieher einem rate geschrieben begerende des korns vnd schrots etc. eine 79 vnddirrichtunge etc. Das jme den ein rate zum ersten ausgeschla- gen, vnd zum andern aus guten vrsachen, die den leichtlich zube- dencken, doch mit guetem glimpff gar abgeschlahen hat, wie den 10 beyde schriefft in libro missiuarum befunden werden. briuebuch 30 35 Vlrichen Schoff vffgelt zugesaget ist worden. So her Vlrich Schoff den handel so zwuschenn dem von Biber- stein vnd der stad irrig gestanden, douon oben am nehsten blat, zum ende bracht, hat er von einem rate begeret, das er jme tau- 15 sent schoc polnisch gl wechsseln vnd behmisch montze doruon geben wolde, den er het in dem kauff des slossz Kynast behemisch gelt zugeben vorheischen, vnd jme das vffgelt erlosszen etc., das wol- den er vmb einen rate mit seinen dinsten vleissig vordienen, vnd so man das von jme begeret wolde er gemeiner stad zu guet jn 20 noch reysen als viel vorzeren etc. Vnd wiewol einem rate disze seine begere beschwerlichen ge- west, derhalben das solch vffgelt vbir HC schoc gemacht hat, jhe vff einen polnischen gl einen pfennig, Dennoch dieweile er sich zuuorn offtmals vnd jtzunder gen einem rate vnd gemeiner stad 25 frunthlichen erzceiget, ist seiner gestren: das vffgelt ane wechssel vff Jacobi kunfftig zugeben zugesaget worden. Wenig offt, macht viel. vnd ein yedermann suchet seinen fromen. Actum in adventu domini anno etc. Xmo. Das auffgelt hat noch der rechnung gemacht CXLIII schoc minus X. polnisch gl. Gegeben sabbatho post nativitatis 1541. sub rectoratu Simon Hockener. Von der niderloge vnd strassze der von Breszlaw. So der allirdurchleuchtigister furst vnd her. her Wladieszlaus zw Hungern Behmen etc. konig, vnser allirgnedigster herre, zwsambt konig Ludwigen vnd Annen dem frauelichen, seiner nt. allirliebsten kyndern, am sondtag Policarpi ader noch der bekerung sanct Pauls, anno quo supra zw Breszlaw einkomen ist, vnd die von steten er- faren haben, das sich die von Breszlaw bey seinen maiesteten, den fursten der Slesien vnd den regenten der chron zu Behmen eine 40 newe niderloge auffzurichten, vnd die gewonliche strassze zuuor- 79b
93 Wie hern Henrichen Tunckeln, jn Niderlausitz voiten, des korns vnd schrots der montze eine vndirrichtung zugeben, abeschlagen ist worden. So als die ko. mt. Henrichen Tunckeln die zceit jnn Niderlau- 3 sitz voit, mit einer montze begnadet, hat s. g. zur zceit allhieher einem rate geschrieben begerende des korns vnd schrots etc. eine 79 vnddirrichtunge etc. Das jme den ein rate zum ersten ausgeschla- gen, vnd zum andern aus guten vrsachen, die den leichtlich zube- dencken, doch mit guetem glimpff gar abgeschlahen hat, wie den 10 beyde schriefft in libro missiuarum befunden werden. briuebuch 30 35 Vlrichen Schoff vffgelt zugesaget ist worden. So her Vlrich Schoff den handel so zwuschenn dem von Biber- stein vnd der stad irrig gestanden, douon oben am nehsten blat, zum ende bracht, hat er von einem rate begeret, das er jme tau- 15 sent schoc polnisch gl wechsseln vnd behmisch montze doruon geben wolde, den er het in dem kauff des slossz Kynast behemisch gelt zugeben vorheischen, vnd jme das vffgelt erlosszen etc., das wol- den er vmb einen rate mit seinen dinsten vleissig vordienen, vnd so man das von jme begeret wolde er gemeiner stad zu guet jn 20 noch reysen als viel vorzeren etc. Vnd wiewol einem rate disze seine begere beschwerlichen ge- west, derhalben das solch vffgelt vbir HC schoc gemacht hat, jhe vff einen polnischen gl einen pfennig, Dennoch dieweile er sich zuuorn offtmals vnd jtzunder gen einem rate vnd gemeiner stad 25 frunthlichen erzceiget, ist seiner gestren: das vffgelt ane wechssel vff Jacobi kunfftig zugeben zugesaget worden. Wenig offt, macht viel. vnd ein yedermann suchet seinen fromen. Actum in adventu domini anno etc. Xmo. Das auffgelt hat noch der rechnung gemacht CXLIII schoc minus X. polnisch gl. Gegeben sabbatho post nativitatis 1541. sub rectoratu Simon Hockener. Von der niderloge vnd strassze der von Breszlaw. So der allirdurchleuchtigister furst vnd her. her Wladieszlaus zw Hungern Behmen etc. konig, vnser allirgnedigster herre, zwsambt konig Ludwigen vnd Annen dem frauelichen, seiner nt. allirliebsten kyndern, am sondtag Policarpi ader noch der bekerung sanct Pauls, anno quo supra zw Breszlaw einkomen ist, vnd die von steten er- faren haben, das sich die von Breszlaw bey seinen maiesteten, den fursten der Slesien vnd den regenten der chron zu Behmen eine 40 newe niderloge auffzurichten, vnd die gewonliche strassze zuuor- 79b
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94 wandeln, hochlichen beulissiget, sein sie derhalben eine werbende botschafft dohin zufertigen vorursacht wurden, welche den, so sie sontag Appolonie alhie ausgetzogen, disze nochfolgende stuck an seine konigliche mt. zutragen beuelh gehabt hat. Mondtag noch Juliane virginis, so die geschickten vorhorung 5 gehabtt, haben sie s. ko. mt. erstlich entpfangen, das jre frunde s. k. mt. gluckselige zwkunfft jnn Dewtzlande vnd her gen Breszlau groszlichen erfrawet, dornoch gethan die erbietung, czum drietten vorzcalt die beschwerung vnd scheden, so seiner k. mt. lande vnd stete inn Obirlausitz, aus dem furnehm der von Breszlaw erwachssen 10 wolde, etc. Czum vierden, ist eine bethe gethan wurden vor hern Cristoffenn von Wartemberg, des landuoits hern Sigmundts sone. Demnach s. g. vater vnd her vahst mit schwachheit beladen etc., das jnen s. k. mt., wu s. g. vater vnd her durch den tod abging, 80 das got lange vorhuet, mit dem ambt der landuoitey vorsehen wolde, 15 den iz were ein junger her guetter vornufft vnd witze, zu welcher vnsere frunde gute hoffennung trugen, das er solchem ambt genug- sam vorstehn wurde. Yedoch stelleten vnsere frunde disz uff s. k. mt. wolgefallen, wen vns s. k. mt. zu einem ammachtman gebe vnd vorschaffet, den wolden wir gerne haben. Den haben vnsere frunde den von steten furhalden lassen, das sie sich noch ansagung jrer vorfarn nicht erjnnern mochten, das sie jhe uber einen landvoit geclaget, ader von ko. mt. jnen einen zu- geben gebeten hetten. Derhalben ist dise bethe guter einfeldiger weise angestalt worden, isz ist auch jnn dem betracht, dieweile die 25 rede gieng dass ein Slesisch furst, jtzt das ambt von ko. mt. solde auszgebeten haben, vnd die geschickten solden mit hitziger vleissi- ger bethe hern Cristoffen vorbeten haben, wolde vielleicht mit der zceit, vnd wu dem also were den von steten wenig glimpfs bren- gen. Czum funfften, ist ein priuilegium den von Camentz gebeten 30 worden, das ein rate die kure eines newen burgermeisters haben mocht etc. Czum sechsten, ist die beschwerung der reuterey an- angetzogen worden, wie dieselbige mit vns vnd in vnseren landen sich vahst stercket vnd vberhanden nhome, das den vnsers be- denckens, allein doraus folget, das sie vngeferlichen bey dem lant� 35 sessen gehauset vnd gefordert wurden. Czum sibenden das vnsere frunde warlichen bericht entpfangen hetten wie Hans Greiffenhayn welcher die vnsern offtmals beschediget, auch die ko. mt. zu Polan, wie oben am XXX, seines gefengnus entlediget solde werden, das 80b vnsern frunden vahst bekomerlich etc. Vnd derhalben die ko. mt. 40 20 16. vornufft, schreibf. für vornunffl.
94 wandeln, hochlichen beulissiget, sein sie derhalben eine werbende botschafft dohin zufertigen vorursacht wurden, welche den, so sie sontag Appolonie alhie ausgetzogen, disze nochfolgende stuck an seine konigliche mt. zutragen beuelh gehabt hat. Mondtag noch Juliane virginis, so die geschickten vorhorung 5 gehabtt, haben sie s. ko. mt. erstlich entpfangen, das jre frunde s. k. mt. gluckselige zwkunfft jnn Dewtzlande vnd her gen Breszlau groszlichen erfrawet, dornoch gethan die erbietung, czum drietten vorzcalt die beschwerung vnd scheden, so seiner k. mt. lande vnd stete inn Obirlausitz, aus dem furnehm der von Breszlaw erwachssen 10 wolde, etc. Czum vierden, ist eine bethe gethan wurden vor hern Cristoffenn von Wartemberg, des landuoits hern Sigmundts sone. Demnach s. g. vater vnd her vahst mit schwachheit beladen etc., das jnen s. k. mt., wu s. g. vater vnd her durch den tod abging, 80 das got lange vorhuet, mit dem ambt der landuoitey vorsehen wolde, 15 den iz were ein junger her guetter vornufft vnd witze, zu welcher vnsere frunde gute hoffennung trugen, das er solchem ambt genug- sam vorstehn wurde. Yedoch stelleten vnsere frunde disz uff s. k. mt. wolgefallen, wen vns s. k. mt. zu einem ammachtman gebe vnd vorschaffet, den wolden wir gerne haben. Den haben vnsere frunde den von steten furhalden lassen, das sie sich noch ansagung jrer vorfarn nicht erjnnern mochten, das sie jhe uber einen landvoit geclaget, ader von ko. mt. jnen einen zu- geben gebeten hetten. Derhalben ist dise bethe guter einfeldiger weise angestalt worden, isz ist auch jnn dem betracht, dieweile die 25 rede gieng dass ein Slesisch furst, jtzt das ambt von ko. mt. solde auszgebeten haben, vnd die geschickten solden mit hitziger vleissi- ger bethe hern Cristoffen vorbeten haben, wolde vielleicht mit der zceit, vnd wu dem also were den von steten wenig glimpfs bren- gen. Czum funfften, ist ein priuilegium den von Camentz gebeten 30 worden, das ein rate die kure eines newen burgermeisters haben mocht etc. Czum sechsten, ist die beschwerung der reuterey an- angetzogen worden, wie dieselbige mit vns vnd in vnseren landen sich vahst stercket vnd vberhanden nhome, das den vnsers be- denckens, allein doraus folget, das sie vngeferlichen bey dem lant� 35 sessen gehauset vnd gefordert wurden. Czum sibenden das vnsere frunde warlichen bericht entpfangen hetten wie Hans Greiffenhayn welcher die vnsern offtmals beschediget, auch die ko. mt. zu Polan, wie oben am XXX, seines gefengnus entlediget solde werden, das 80b vnsern frunden vahst bekomerlich etc. Vnd derhalben die ko. mt. 40 20 16. vornufft, schreibf. für vornunffl.
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95 gebeten, dise lande vnd stete hirjnnen gnediglich vorsorgen, vnd mit dem marggrauen vnd denen von Berlyn vorschaffen, domit sie mit Greiffenhayn noch notdorfft reden vnd rechts an jme bekomen mochten etc. Item gnanter Greiffenhayn, ist uff beuelh ko. mt. zu Hungern etc. vnd Polan, durch hertzogen Karls geschickten, ambtman zu Tre- benitz, Clementius ein diener der von Breszlau vnd Johannem alhye vndirstatschreibern rechtlichen gefordert, vnd mit dem schwert son- abent noch oculi zu Perlyn gericht worden. Anno ut supra. 10 Antwort ko. mt. durch den Sorern diszmal gegeben. Das die ko. mt. die entpfaung vnd erbietung in gnaden ange- nhomen, auch gnediglich zubedencken geneiget, vnd wolde diszs vnser antragen jn ein bedencken nhemen, mit seinen herrn vnd reten douon ratschlahen vnd vns eine antwort gebenn lassen. Sun- 45 der was belanget Greiffenhain het seine ko. mt. itzt zum andern marggrauen Joachim derhalben geschrieben, die recht zu jme zu- uorgonnen etc., wu s. mt. die antwort einkweme, solde vns zu- wissen vnuorhalden bleiben. So aber die geschickten hirnyeder zu Niclas Vtmann ins hawsze 20 vnd jizt vffn marckt komen sein, ist der von Sternberg cantzler hirnach gegangen vnd den geschickten angesaget, das die ko. mt. jre antragen, was das furnehm der von Breszlau belanget, auffzcei- chen vnd s. ko. mt. zu einer vnddirrichtung, vberantworten solden. Vnd so die geschickten diszen befel in zwehn wege bekomert, 25 einen, so sie das nicht tetten, wurden sie des vngehorsams vor- marckt, vnd wu die sache zu weiterm handel vnd vorhorung mit denen von Breszlau komen solde, wolde die ko. mt. sagen, sie hett vns, vnsere gerechtikeit, der wir vns jm vnserm antragen wider die von Breszlau beruhmet erzcalte beschwer vnd scheden heisen 81 30 vffzceichen, domit sich s. ko. mt. des billichen erjnnern mocht, das wir den zuthun gewegert, wuste derhalben die von Breszlau, ane grundt vnd vrsache, von jrer begnadung, so sie von s. k. mt. er- langet nicht zuweisen. Den andern wegk solden sie aber ir wer- bung jn schriefft brengen vnd fur die ko. mt. vnd die hern der 35 chron niderlegen, mocht vielleicht dieselbige den von Breszlaw, welche jm antragen entgegengestanden, zuhanden komen, domit sie das schwert domit sie sich schutzen solden, aus den henden jrem widerpart geben, vnd nicht die schriefft also gearticulirt werden, das sie auch jnen mehr zu schaden den zu fromen komen wolde etc. 40 So haben sie doch jm besten vnd aus rate jrer guten frunde die werbung schriefftlichen begrieffen, welche du bey den andern hen- 5
95 gebeten, dise lande vnd stete hirjnnen gnediglich vorsorgen, vnd mit dem marggrauen vnd denen von Berlyn vorschaffen, domit sie mit Greiffenhayn noch notdorfft reden vnd rechts an jme bekomen mochten etc. Item gnanter Greiffenhayn, ist uff beuelh ko. mt. zu Hungern etc. vnd Polan, durch hertzogen Karls geschickten, ambtman zu Tre- benitz, Clementius ein diener der von Breszlau vnd Johannem alhye vndirstatschreibern rechtlichen gefordert, vnd mit dem schwert son- abent noch oculi zu Perlyn gericht worden. Anno ut supra. 10 Antwort ko. mt. durch den Sorern diszmal gegeben. Das die ko. mt. die entpfaung vnd erbietung in gnaden ange- nhomen, auch gnediglich zubedencken geneiget, vnd wolde diszs vnser antragen jn ein bedencken nhemen, mit seinen herrn vnd reten douon ratschlahen vnd vns eine antwort gebenn lassen. Sun- 45 der was belanget Greiffenhain het seine ko. mt. itzt zum andern marggrauen Joachim derhalben geschrieben, die recht zu jme zu- uorgonnen etc., wu s. mt. die antwort einkweme, solde vns zu- wissen vnuorhalden bleiben. So aber die geschickten hirnyeder zu Niclas Vtmann ins hawsze 20 vnd jizt vffn marckt komen sein, ist der von Sternberg cantzler hirnach gegangen vnd den geschickten angesaget, das die ko. mt. jre antragen, was das furnehm der von Breszlau belanget, auffzcei- chen vnd s. ko. mt. zu einer vnddirrichtung, vberantworten solden. Vnd so die geschickten diszen befel in zwehn wege bekomert, 25 einen, so sie das nicht tetten, wurden sie des vngehorsams vor- marckt, vnd wu die sache zu weiterm handel vnd vorhorung mit denen von Breszlau komen solde, wolde die ko. mt. sagen, sie hett vns, vnsere gerechtikeit, der wir vns jm vnserm antragen wider die von Breszlau beruhmet erzcalte beschwer vnd scheden heisen 81 30 vffzceichen, domit sich s. ko. mt. des billichen erjnnern mocht, das wir den zuthun gewegert, wuste derhalben die von Breszlau, ane grundt vnd vrsache, von jrer begnadung, so sie von s. k. mt. er- langet nicht zuweisen. Den andern wegk solden sie aber ir wer- bung jn schriefft brengen vnd fur die ko. mt. vnd die hern der 35 chron niderlegen, mocht vielleicht dieselbige den von Breszlaw, welche jm antragen entgegengestanden, zuhanden komen, domit sie das schwert domit sie sich schutzen solden, aus den henden jrem widerpart geben, vnd nicht die schriefft also gearticulirt werden, das sie auch jnen mehr zu schaden den zu fromen komen wolde etc. 40 So haben sie doch jm besten vnd aus rate jrer guten frunde die werbung schriefftlichen begrieffen, welche du bey den andern hen- 5
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96 deln zusammen gebunden finden wirst, vnd dem cantzler mit diser protestation, vnd bethe, noch beuelh wie folget, vbirantwort. Edeler wolgeborner g. h., demnach vns e. g. an stad ko. mt. entpfolen vnser antragen, besunder was do belanget das vornehm der von Breszlau uffzuczeichen, haben wir dem also gethan vnd ubirantwort dasselbige demutiglich bietende, e. g. wolde dasselbige ko. mt., ferner vbirantworten, vnd denen von Breszlau nicht zu- handen komen lassen, aus vrsachen wie itzt gehort, den wir theten das allein ko. mt. zu einer vndirrichtung, etc., das vns den s. g. dermoszen zugeschehen zugesaget hat, vnd von ko. mt. disze ant- 10 wort dorauff erlanget. 5 81b Antwort vff das antragen der geschickten, durch Lasz- lawen von Sternberg cantzlern gegeben. Das die konig. mt. keyne newikeit mit den von Breszlaw in diesem falle angefangen, sunder jnen, wie den s. k. mt. allen seinen 15 vndirthanen zuthun geneiget, jre priuilegien, die niderloge belan- gende, von newes confirmirt vnd bestetiget het, yedoch einem yedem seinem rechten ane schaden, isz were auch geschehen, zuuor den s. g. jns ampt des cantzlers komen. Die ko. mt. het auch den von Breszlaw vnsere béschwerung furhalden, vnd mit jnen reden lasszen, 20 aber durch wen, wuste s. g. nicht, welche den s. k. mt. dise ant- wort gegeben, das jr furnehm von wegen der niderlog vnd strassze vns keynen schaden brengen solde etc. Derhalben die ko. mt. vns zusagen entpfolen, wu wir mit der zceit schaden doraus entpfinden vnd clagen wurden, wolde s. k. mt. also dorein sehen, domit ein 25 yeden geschehe vnd widerfure, das yme zur billikeit vnd noch sei- nem recht geschehn vnd widerfarn solde. Vnd so die geschickten dise antwort die nacht bekomert, sein sie vff den morgen wider zum cantzler komen vnd s. g. dise mey- nung furgehalden. Sie hetten gestern ko. mt. antwort von s. g. jn 30 demut angehort, wolden auch jre frunde desselbigen also vndir- richten. Aber sie besorgetten, das sie an der von Breszlaw ant- wort, so sie ko. mt. vff vnser antragen gegeben, nicht wurden ge- setiget sein, den wir vormerckten, das die von Breszlau domit vmbgingen, das sie vns der gewere, possession vnd vnser priui- 35 legien entsetzen, vnd sich also mit der zceit dorein setzen wolden, 82 domit der kauff vnd furman von vnserm gleysze vnd geordenter strasse, vff newe vngewonliche wege geweiset wurde, vnd so er derselbigen gewonet, wurde er schuerlichen douon widervmb ge- 35. gewere, rechtmässiger, gewährleisteter besitz.
96 deln zusammen gebunden finden wirst, vnd dem cantzler mit diser protestation, vnd bethe, noch beuelh wie folget, vbirantwort. Edeler wolgeborner g. h., demnach vns e. g. an stad ko. mt. entpfolen vnser antragen, besunder was do belanget das vornehm der von Breszlau uffzuczeichen, haben wir dem also gethan vnd ubirantwort dasselbige demutiglich bietende, e. g. wolde dasselbige ko. mt., ferner vbirantworten, vnd denen von Breszlau nicht zu- handen komen lassen, aus vrsachen wie itzt gehort, den wir theten das allein ko. mt. zu einer vndirrichtung, etc., das vns den s. g. dermoszen zugeschehen zugesaget hat, vnd von ko. mt. disze ant- 10 wort dorauff erlanget. 5 81b Antwort vff das antragen der geschickten, durch Lasz- lawen von Sternberg cantzlern gegeben. Das die konig. mt. keyne newikeit mit den von Breszlaw in diesem falle angefangen, sunder jnen, wie den s. k. mt. allen seinen 15 vndirthanen zuthun geneiget, jre priuilegien, die niderloge belan- gende, von newes confirmirt vnd bestetiget het, yedoch einem yedem seinem rechten ane schaden, isz were auch geschehen, zuuor den s. g. jns ampt des cantzlers komen. Die ko. mt. het auch den von Breszlaw vnsere béschwerung furhalden, vnd mit jnen reden lasszen, 20 aber durch wen, wuste s. g. nicht, welche den s. k. mt. dise ant- wort gegeben, das jr furnehm von wegen der niderlog vnd strassze vns keynen schaden brengen solde etc. Derhalben die ko. mt. vns zusagen entpfolen, wu wir mit der zceit schaden doraus entpfinden vnd clagen wurden, wolde s. k. mt. also dorein sehen, domit ein 25 yeden geschehe vnd widerfure, das yme zur billikeit vnd noch sei- nem recht geschehn vnd widerfarn solde. Vnd so die geschickten dise antwort die nacht bekomert, sein sie vff den morgen wider zum cantzler komen vnd s. g. dise mey- nung furgehalden. Sie hetten gestern ko. mt. antwort von s. g. jn 30 demut angehort, wolden auch jre frunde desselbigen also vndir- richten. Aber sie besorgetten, das sie an der von Breszlaw ant- wort, so sie ko. mt. vff vnser antragen gegeben, nicht wurden ge- setiget sein, den wir vormerckten, das die von Breszlau domit vmbgingen, das sie vns der gewere, possession vnd vnser priui- 35 legien entsetzen, vnd sich also mit der zceit dorein setzen wolden, 82 domit der kauff vnd furman von vnserm gleysze vnd geordenter strasse, vff newe vngewonliche wege geweiset wurde, vnd so er derselbigen gewonet, wurde er schuerlichen douon widervmb ge- 35. gewere, rechtmässiger, gewährleisteter besitz.
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97 weiset, vnd so wir dodurch schaden entpfunden, solden wir den weiszlichen machen, vnd wurde der letzte jrthumb erger dem ersten, etc., vnd derwegen s. g. gebeten, diszen vnsern kommer in bedocht vnuorgessen zubehalden, vnd die ko. mt. zu bekwemer zceit vnd stellen desselbigen zuerjnnern, den wir bekomerten, das vnsere frunde bey diser der von Breszlau antwort, nicht wurden bleiben vnd ruhen lassen, das den s. g. den geschickten zugesaget hat. Das priuilegium ist denen von Camentz zugesaget worden. Vff die bethe, so die geschickten vorn hern Cristoffen gethan, ist keyne 10 antwort worden, wiewol s. g. gerne gesehn, das die geschickten noch eins neben der ritterschafft, jnen zum andern zuuorbieten fur- getreten werden, ist aber s. g. mit fuge abegeschlagen wurden, be- sundern das sie jren vleis gethan vnd jtzvnd einen abschied jres antragens erlanget. Der reuterey halben ist die antwort gegeben, das die konig. mt. die landuoit in Obir vnd Niederlausitz hern Sigmundt von War- temberg vnd Henrichen Tunckeln itzt zw sich gefordert het, mit jnen douon zuhandeln, wie man solcher reuterei fur komen mocht, vnd was do beschlossen, wurde vns vnuorhalden bleiben. 5 15 20 Von des ministers sechssischer prouintzien handel (oben am LXII.) So vnser hern vnd frunde erfarn, das der minister von seinem 82b furnehm, als er beschuldiget, oben am LXII., nicht abestunde vnd jtzunder vffm tzuge were noch Breszlau zuzcihen, dasselbige durch 25 die herrn der chron vnd Slesien, bey ko. mt. zuuorbrengen, vnd jren geschickten dasselbige in schriefften gemeldet, bietende disem zuuorkomen, sein die sendeboten allir stete, so zu disem mal zu Breszlau gewest, zum herrn cantzler dem von Sternberg gegangen, der meynung, s. g. zubieten, wu der minister ader die vicarien 30 derhalben sich bey ko. mt. bewerben wurden, das s. g. dasselbige wolde helffen storen, vnd besunder die commissiones, so jnen aus der cantzley zugeben beuolen wurden, auszzugehn nicht gestatten, etc. Vnd so die geschickten geworben, wie sich der minister be- uleissigen solde, die closter so bey jnen weren, den vicarien ein- 35 zugebenn, das jnen vnd jren frunden aus viel vrsachen beschwer- lichen, besunder das sie bey jnen frome veter hetten, doran sie ein gut gefallen trugen, etc. Isz hetten die von Camentz dieselbi- gen vicarien, von welchen sie vnd der pfarher viel beschwerung 2. weiszlichen machen, erweisen, den beweis führen. 13
97 weiset, vnd so wir dodurch schaden entpfunden, solden wir den weiszlichen machen, vnd wurde der letzte jrthumb erger dem ersten, etc., vnd derwegen s. g. gebeten, diszen vnsern kommer in bedocht vnuorgessen zubehalden, vnd die ko. mt. zu bekwemer zceit vnd stellen desselbigen zuerjnnern, den wir bekomerten, das vnsere frunde bey diser der von Breszlau antwort, nicht wurden bleiben vnd ruhen lassen, das den s. g. den geschickten zugesaget hat. Das priuilegium ist denen von Camentz zugesaget worden. Vff die bethe, so die geschickten vorn hern Cristoffen gethan, ist keyne 10 antwort worden, wiewol s. g. gerne gesehn, das die geschickten noch eins neben der ritterschafft, jnen zum andern zuuorbieten fur- getreten werden, ist aber s. g. mit fuge abegeschlagen wurden, be- sundern das sie jren vleis gethan vnd jtzvnd einen abschied jres antragens erlanget. Der reuterey halben ist die antwort gegeben, das die konig. mt. die landuoit in Obir vnd Niederlausitz hern Sigmundt von War- temberg vnd Henrichen Tunckeln itzt zw sich gefordert het, mit jnen douon zuhandeln, wie man solcher reuterei fur komen mocht, vnd was do beschlossen, wurde vns vnuorhalden bleiben. 5 15 20 Von des ministers sechssischer prouintzien handel (oben am LXII.) So vnser hern vnd frunde erfarn, das der minister von seinem 82b furnehm, als er beschuldiget, oben am LXII., nicht abestunde vnd jtzunder vffm tzuge were noch Breszlau zuzcihen, dasselbige durch 25 die herrn der chron vnd Slesien, bey ko. mt. zuuorbrengen, vnd jren geschickten dasselbige in schriefften gemeldet, bietende disem zuuorkomen, sein die sendeboten allir stete, so zu disem mal zu Breszlau gewest, zum herrn cantzler dem von Sternberg gegangen, der meynung, s. g. zubieten, wu der minister ader die vicarien 30 derhalben sich bey ko. mt. bewerben wurden, das s. g. dasselbige wolde helffen storen, vnd besunder die commissiones, so jnen aus der cantzley zugeben beuolen wurden, auszzugehn nicht gestatten, etc. Vnd so die geschickten geworben, wie sich der minister be- uleissigen solde, die closter so bey jnen weren, den vicarien ein- 35 zugebenn, das jnen vnd jren frunden aus viel vrsachen beschwer- lichen, besunder das sie bey jnen frome veter hetten, doran sie ein gut gefallen trugen, etc. Isz hetten die von Camentz dieselbi- gen vicarien, von welchen sie vnd der pfarher viel beschwerung 2. weiszlichen machen, erweisen, den beweis führen. 13
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98 83 erleiden musten, etc., vnd so disze rede geschehen, hat der cantz- ler dorein gefallen vnd disze meynung gesaget, Der konig wurde nicht thuen, was die von Camentz wolden, s. k. mt. het 600 schoc dorzu gegeben, vnd bawet das closter, vnd nicht die von Camentz, wolden die geschickten yemandes haben, der beym konig jr wort vnd not jn diser sache reden solt, den solden sie anderszwo suchen, solden jnen vngeheit lassen, den er thet, was den Bernhardinern monchen lieb were. So aber die geschickten disze des cantzlers vnbescheidene rede t angehort, vnd bedocht, das sie diser gestalt bey ko. mt. wenig fugs, 10 so sie auch disen handel antragen, erlangen mochten, haben sie disze sache allenthalben fallen vnd ruhen lassen, vnd weiter bey keynem herrn angetragen. 5 Von der manschafft so gen Breszlaw geschickt. So die geschickten itzunder eine antwort vnd abschied wie 15 oben vorzceichent, durch den cantzler erlanget vnd vff die mithwoch noch Mathie, auffzu sein vnd wider anheim zuzcihen vormeinet, ist vff morgen, die manschafft, Lewter von Schreibersdorff, Dober- schitz, vnd juncker Bartholomeus von Hirsperg zu den geschickten komen vnd dise meynung gemeldet. Sie vornomen das sie heimzuzcihen willens weren. Nhu wer jnen vnzweiffelich wissentlich, auch durch die schriefft des land- uoits erjnnert, das s. g. mit etlichen aus jrem mittel, vnd den von steten konig. beuelh anzuhoren gefordert weren, derhalben sie sich neben herrn Cristoffen, dieweile s. g. mit schwachheit beladen, al- 25 hergefuget, vnd sie wolden doruon, wer jnen schwer zuuornhemen. Das andere, sie horetten, das sie hern Cristoffen bey ko. mt. vorbeten hetten, wolden sie gerne wissen welcher gestalt, domit sich jre bethe der vnsern vorgleichen mocht, wiewol sie vormeinet, dieweile wir zusamen vorordent, das solchs eintrechtiglich vnd vor 30 einen man zustehn, solde geschehn sein etc. 20 83b Antwort der von steten. Das sie wider anheim zuzcihen gedechten, das hetten sie gut ursache, den jnen were eine antwort vnd abschied uff die sachen vnd stucke, derhalben sie von jren frunden zu der ko. mt. gefer� 35 tiget, durch den herrn cantzlern gegeben, weren auch vahst in die driette woche gelegen, vnd wolde sie die zcerung beschweren etc. 7. vngeheit, unbelästigt.
98 83 erleiden musten, etc., vnd so disze rede geschehen, hat der cantz- ler dorein gefallen vnd disze meynung gesaget, Der konig wurde nicht thuen, was die von Camentz wolden, s. k. mt. het 600 schoc dorzu gegeben, vnd bawet das closter, vnd nicht die von Camentz, wolden die geschickten yemandes haben, der beym konig jr wort vnd not jn diser sache reden solt, den solden sie anderszwo suchen, solden jnen vngeheit lassen, den er thet, was den Bernhardinern monchen lieb were. So aber die geschickten disze des cantzlers vnbescheidene rede t angehort, vnd bedocht, das sie diser gestalt bey ko. mt. wenig fugs, 10 so sie auch disen handel antragen, erlangen mochten, haben sie disze sache allenthalben fallen vnd ruhen lassen, vnd weiter bey keynem herrn angetragen. 5 Von der manschafft so gen Breszlaw geschickt. So die geschickten itzunder eine antwort vnd abschied wie 15 oben vorzceichent, durch den cantzler erlanget vnd vff die mithwoch noch Mathie, auffzu sein vnd wider anheim zuzcihen vormeinet, ist vff morgen, die manschafft, Lewter von Schreibersdorff, Dober- schitz, vnd juncker Bartholomeus von Hirsperg zu den geschickten komen vnd dise meynung gemeldet. Sie vornomen das sie heimzuzcihen willens weren. Nhu wer jnen vnzweiffelich wissentlich, auch durch die schriefft des land- uoits erjnnert, das s. g. mit etlichen aus jrem mittel, vnd den von steten konig. beuelh anzuhoren gefordert weren, derhalben sie sich neben herrn Cristoffen, dieweile s. g. mit schwachheit beladen, al- 25 hergefuget, vnd sie wolden doruon, wer jnen schwer zuuornhemen. Das andere, sie horetten, das sie hern Cristoffen bey ko. mt. vorbeten hetten, wolden sie gerne wissen welcher gestalt, domit sich jre bethe der vnsern vorgleichen mocht, wiewol sie vormeinet, dieweile wir zusamen vorordent, das solchs eintrechtiglich vnd vor 30 einen man zustehn, solde geschehn sein etc. 20 83b Antwort der von steten. Das sie wider anheim zuzcihen gedechten, das hetten sie gut ursache, den jnen were eine antwort vnd abschied uff die sachen vnd stucke, derhalben sie von jren frunden zu der ko. mt. gefer� 35 tiget, durch den herrn cantzlern gegeben, weren auch vahst in die driette woche gelegen, vnd wolde sie die zcerung beschweren etc. 7. vngeheit, unbelästigt.
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99 Das sie aber vorwendten, die geschyckten vff des herrn schrei- ben, zuuorharren, vnd neben s. g. vnd jnen die beuelh ko.mt. an- zuhoren, wer jres bedunckens nicht von noten, Den, so viel sie sich aus s. g. schreiben erjnnern mochten, wurde der beuelh ko. 5 mt. die reuterey belangen. Doruff sie uff ir antragen disen beschied hetten, das ko.mt. beyde voite in Ober- vnd Nieder Lausitz zu sich gefordert hett, mit jnen zuhandeln wie dergleichen straszblackerey furzukomen sey, vnd was s. mt. mit jnen vorschaffen wurde, solde den von steten zuwissen vnuorhalden bleiben, vnd wie dem allen, 10 so hetten sie auch von jren frunden, dem also folg zu thun keynen bescheid, noch jrem abschide vorstanden. Czum andern, ist jnen entdackt, mit welchen worten her Cris- toff s. g. gen ko. mt. ist vorbeten wurden, wie oben am LXXIX. Sein sie also vff dise vndirricht der geschickten gesetiget, welche 15 dyeselbige mithwoch noch byss gein Newenmarg gezcogen vnd am freitag folgende alhye spet einkomen. Actum etc. Wie die manschafft in Oberlausitz die von steten, vor ko. 84 mt. die zceit zw Breszlaw, zubeclagen, gemeinet. Sonabents noch inuocauit anno etc. ut supra, ist den von ste- ten eine ko. citation vnd ladszbriue vff Letare schirst kunfftig zw Breszlaw zugestehen, uff ansuchen gemeiner manschafft des landes ausgangen, sambt beygelegten folgenden clagen, so die manschafft die von steten fur ko. mt. zubeschuldigen vormeinten, zuhanden komen. Die erste, das die von Budissin, Camentz vnd Lobau, mit den 25 guettern, die sie von der ritterschafft gekaufft, mit stewern vnd anschlegen, mit jnen nicht leiden wolden. Die andere clage, die von Budissin Camenz vnd Lobau halden sich mit den guetern, die sie von der ritterschafft gekaufft nicht noch jnhald des spruchs. Die driette, das die von Budissin den scheffel vnd saltzmarckt nicht halden wie vor alders. Die vierde die von Budissin Gorlitz vnd andere stete sein Bel- witz zw Kitzlitz jn seine behausung geweldiglich eingefallen. Die funffte, ist vns einer aus vnserm mittel mit nhamen Gau- sick jnn der zceit, do die von steten solchen vffruhr kegen vns er- 20 30 35 15. Newenmarg, Neumarkt. 26. mit stewern vnd anschlegen mit jnen nicht leiden wolden, zu den auf das land (die mannschaft) gelegten abgaben nichts bei- tragen wollten, weil sie nehmlich zu dem stadtgebiet gerechnet und zu städtischen steuern mit herangezogen wurden. 33. Kitzlitz, Kittlitz bei Löbau. 133
99 Das sie aber vorwendten, die geschyckten vff des herrn schrei- ben, zuuorharren, vnd neben s. g. vnd jnen die beuelh ko.mt. an- zuhoren, wer jres bedunckens nicht von noten, Den, so viel sie sich aus s. g. schreiben erjnnern mochten, wurde der beuelh ko. 5 mt. die reuterey belangen. Doruff sie uff ir antragen disen beschied hetten, das ko.mt. beyde voite in Ober- vnd Nieder Lausitz zu sich gefordert hett, mit jnen zuhandeln wie dergleichen straszblackerey furzukomen sey, vnd was s. mt. mit jnen vorschaffen wurde, solde den von steten zuwissen vnuorhalden bleiben, vnd wie dem allen, 10 so hetten sie auch von jren frunden, dem also folg zu thun keynen bescheid, noch jrem abschide vorstanden. Czum andern, ist jnen entdackt, mit welchen worten her Cris- toff s. g. gen ko. mt. ist vorbeten wurden, wie oben am LXXIX. Sein sie also vff dise vndirricht der geschickten gesetiget, welche 15 dyeselbige mithwoch noch byss gein Newenmarg gezcogen vnd am freitag folgende alhye spet einkomen. Actum etc. Wie die manschafft in Oberlausitz die von steten, vor ko. 84 mt. die zceit zw Breszlaw, zubeclagen, gemeinet. Sonabents noch inuocauit anno etc. ut supra, ist den von ste- ten eine ko. citation vnd ladszbriue vff Letare schirst kunfftig zw Breszlaw zugestehen, uff ansuchen gemeiner manschafft des landes ausgangen, sambt beygelegten folgenden clagen, so die manschafft die von steten fur ko. mt. zubeschuldigen vormeinten, zuhanden komen. Die erste, das die von Budissin, Camentz vnd Lobau, mit den 25 guettern, die sie von der ritterschafft gekaufft, mit stewern vnd anschlegen, mit jnen nicht leiden wolden. Die andere clage, die von Budissin Camenz vnd Lobau halden sich mit den guetern, die sie von der ritterschafft gekaufft nicht noch jnhald des spruchs. Die driette, das die von Budissin den scheffel vnd saltzmarckt nicht halden wie vor alders. Die vierde die von Budissin Gorlitz vnd andere stete sein Bel- witz zw Kitzlitz jn seine behausung geweldiglich eingefallen. Die funffte, ist vns einer aus vnserm mittel mit nhamen Gau- sick jnn der zceit, do die von steten solchen vffruhr kegen vns er- 20 30 35 15. Newenmarg, Neumarkt. 26. mit stewern vnd anschlegen mit jnen nicht leiden wolden, zu den auf das land (die mannschaft) gelegten abgaben nichts bei- tragen wollten, weil sie nehmlich zu dem stadtgebiet gerechnet und zu städtischen steuern mit herangezogen wurden. 33. Kitzlitz, Kittlitz bei Löbau. 133
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100 boret, abegefangen, wollen wir auch erfarung haben, vor ko. mt. ab solchs durch sie geschehen. Die sechsste das die von Gorlitz Casparn von Gerssdorff vff Barut seinen vndirthanen einen houe abbegebrant, vnd tzwene ge- fangene zw Reichenbach einbrocht, die noch also gefenglichen ent- 5 halden werden. Die sibende, wirt die ritterschafft im Lobischem lande von der 84b stad Lobaw hochlichen bedranget vnd beschweret. Wollen wir dieselbige beschwerung, wie jnen von den von der Lobau uffer- I. folio leget, vnserm g. h. dem landuoit eroffnen vnd s. g. zubieten, den 10 secundo. von der Lobaw zuzuschicken, bieten wir mit hohem demutigem vleis, das die von der Lobau, auch vff angesatzten tag fur gefordert werden zugestehn vnd auff vnser clage entlichen zuantworten. Die achte, die von Gorlitz haben Cristoff von Cotwitz zur She- nitz angefallen, gefangen vnd vom leben zum tode bracht. Czum newenden, vorgleichen sich die von Gorlitz vnd Lauben nicht mit der polnischen montze mit vns noch jnhalt des konig- lichen spruchs. Czum tzehenden, haben die von Gorlitz etzliche gueter vffm lande zu sich gekaufft, das jnen in dem koniglichen spruch zuthun 20 vorboten ist. Die eylffte, die von Gorlitz haben Nickeln von Weigsdorff ane alle vrsache gefangen. Czum zwelfften haben die von Gorlitz Caspar Maxen zw Wei- chen in seinen houe gerietten, sich kegen seinem fromen weib mit 25 schmehe worten vornemen lasszen. Czum dreitzehenden, die von Gorlitz haben Hanszen von Maxen vnd Cristoffen Gersdorff zw Gebeltzk itzlichem einen knecht ané vrsache abegefangen. Die XIV., Nickel von Gersdorf zur Horckaw vnd die Rackel 30 zum Dawbptz sein sampt etzlichen jren leuten geheischen vnd jnn die ocht gethan. Auch sein ir tzwene ermordt, einer zur Horckau, der ander zum Daubptz, wie fur ko. mt. furgebracht wie sich die von Gorlitz dorjnnen gehalden. Die XV., die von Gorlitz heischen vnd echten vnser leute, die 35 vorwundt werden, das sie nicht gen Gorlitz zcihen, vnd lasszen sich besichtigen, auch vnser richter vnd schoppen heischen vnd echten, das sie dem richtern zw Gorlitz die vorwundung nicht fur- brengen. 85 15 7. Lobischem, Löbauischem. 28. Gebeltzk, Gebelzig.
100 boret, abegefangen, wollen wir auch erfarung haben, vor ko. mt. ab solchs durch sie geschehen. Die sechsste das die von Gorlitz Casparn von Gerssdorff vff Barut seinen vndirthanen einen houe abbegebrant, vnd tzwene ge- fangene zw Reichenbach einbrocht, die noch also gefenglichen ent- 5 halden werden. Die sibende, wirt die ritterschafft im Lobischem lande von der 84b stad Lobaw hochlichen bedranget vnd beschweret. Wollen wir dieselbige beschwerung, wie jnen von den von der Lobau uffer- I. folio leget, vnserm g. h. dem landuoit eroffnen vnd s. g. zubieten, den 10 secundo. von der Lobaw zuzuschicken, bieten wir mit hohem demutigem vleis, das die von der Lobau, auch vff angesatzten tag fur gefordert werden zugestehn vnd auff vnser clage entlichen zuantworten. Die achte, die von Gorlitz haben Cristoff von Cotwitz zur She- nitz angefallen, gefangen vnd vom leben zum tode bracht. Czum newenden, vorgleichen sich die von Gorlitz vnd Lauben nicht mit der polnischen montze mit vns noch jnhalt des konig- lichen spruchs. Czum tzehenden, haben die von Gorlitz etzliche gueter vffm lande zu sich gekaufft, das jnen in dem koniglichen spruch zuthun 20 vorboten ist. Die eylffte, die von Gorlitz haben Nickeln von Weigsdorff ane alle vrsache gefangen. Czum zwelfften haben die von Gorlitz Caspar Maxen zw Wei- chen in seinen houe gerietten, sich kegen seinem fromen weib mit 25 schmehe worten vornemen lasszen. Czum dreitzehenden, die von Gorlitz haben Hanszen von Maxen vnd Cristoffen Gersdorff zw Gebeltzk itzlichem einen knecht ané vrsache abegefangen. Die XIV., Nickel von Gersdorf zur Horckaw vnd die Rackel 30 zum Dawbptz sein sampt etzlichen jren leuten geheischen vnd jnn die ocht gethan. Auch sein ir tzwene ermordt, einer zur Horckau, der ander zum Daubptz, wie fur ko. mt. furgebracht wie sich die von Gorlitz dorjnnen gehalden. Die XV., die von Gorlitz heischen vnd echten vnser leute, die 35 vorwundt werden, das sie nicht gen Gorlitz zcihen, vnd lasszen sich besichtigen, auch vnser richter vnd schoppen heischen vnd echten, das sie dem richtern zw Gorlitz die vorwundung nicht fur- brengen. 85 15 7. Lobischem, Löbauischem. 28. Gebeltzk, Gebelzig.
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104 Die XVI. clage. Die von Gorlitz heischen vnd echten vns vnd vnser armnleut, so sichs begibt das einer zu tode fellet, ertrinckt, ader das weter erschlet, ader in fewers noten vordirbet, das sie nicht gen Gorlitz gefurt werden aldo zu besichtigen. Vff disze zugeschickte citation vnd furbescheid, sein die tzwene stadschreiber von Budissin vnd Gorlitz, zu ko. mt. vmb dilation vnd gereumern tag zu legen, sontag Oculi gen Breszlau geschickt wur- den, vnd nochfolgende vrsachen furgewant: czum ersten das der termin zugestehn jnen kurtz angesatzt, item dieweile etzliche clage 10 die von steten in gemeine belanget wolde jre notdorfft erfordern, sich derhalben zubetagen, dorzu bequeme zceit gehoren wolde, item das sie ire eingelegten briue, vidimus vnd satzung, auch etzliche heubtbriue, domit sie die clagen der manschafft vorlegen vnd ire antwort bekrefftigen solden von dem herrn secretario byszher nicht 15 hetten bekomen mogen, item das sie die manschafft widervmb be- clagen wolden, item das itzt wenig herrn der cron bey kon. mt. weren, item das die konig. mt. itzunder mit andern merglichen vnd tapffern geschefften beladen wer, item das die von Budissin neu- licher zceit einen jarmarckt halden wurden, wolde die notdorfft er- 20 fordern, das die von steten zu befriedung der straszen jre leute, pferde vnd diener doheymen hetten, item das zukunfftig eine hei- lige zceit einfiele, vnd vielleicht so die von steten gestunden, wolde die ko. mt. mit diszen sachen vnbeladen sein, domit sie zu vn- 85b nutzer vorgebener darlegung gedrungen etc., wie du den weiter 25 erstrackt bey denn hendel vorzceichent finden wirst. Ist den beyden geschickten stadschreibern von dem hern cantz- lern disze antwort wurden, das die ko. mt. befole, das sie der zu- kunfft der manschafft vorharren vnd disze ursachen mit jrer be- schwerunge in gegenwertikeit der manschafft, fur s. k. mt. muntli- 30 chen tragen solden. So aber die manschafft sondtags Letare zu Breszlau einkomen, ist der cantzler des abschieds vnd ko. mt. antwort erjnnert wurden, mit anhangender bethe, s. g. wolde die sachen helffen fur die ko. mt. fordern, den s. g. het zubedencken, so auch domit in die lenge 35 vorzcogen, das der sache nichts vortreglichen were, den sie hetten keynen andern beuelh von jren frunden mitgenhomen, allein dila- tion vnd einen auffschlag von ko. mt. zubieten. 5 Relatio facta est sabbatho post Ju- dica anno ut supra. 6. dilation vnd gereumern tag, aufschub und gelegnere zeit. 11. betagen, eine zusammenkunft halten. 20. befriedung der strasszen, erhaltung des land- friedens, sicherung der landstrassen vor wegelagerern. 28. zukunfft, zukünftiger ankunft.
104 Die XVI. clage. Die von Gorlitz heischen vnd echten vns vnd vnser armnleut, so sichs begibt das einer zu tode fellet, ertrinckt, ader das weter erschlet, ader in fewers noten vordirbet, das sie nicht gen Gorlitz gefurt werden aldo zu besichtigen. Vff disze zugeschickte citation vnd furbescheid, sein die tzwene stadschreiber von Budissin vnd Gorlitz, zu ko. mt. vmb dilation vnd gereumern tag zu legen, sontag Oculi gen Breszlau geschickt wur- den, vnd nochfolgende vrsachen furgewant: czum ersten das der termin zugestehn jnen kurtz angesatzt, item dieweile etzliche clage 10 die von steten in gemeine belanget wolde jre notdorfft erfordern, sich derhalben zubetagen, dorzu bequeme zceit gehoren wolde, item das sie ire eingelegten briue, vidimus vnd satzung, auch etzliche heubtbriue, domit sie die clagen der manschafft vorlegen vnd ire antwort bekrefftigen solden von dem herrn secretario byszher nicht 15 hetten bekomen mogen, item das sie die manschafft widervmb be- clagen wolden, item das itzt wenig herrn der cron bey kon. mt. weren, item das die konig. mt. itzunder mit andern merglichen vnd tapffern geschefften beladen wer, item das die von Budissin neu- licher zceit einen jarmarckt halden wurden, wolde die notdorfft er- 20 fordern, das die von steten zu befriedung der straszen jre leute, pferde vnd diener doheymen hetten, item das zukunfftig eine hei- lige zceit einfiele, vnd vielleicht so die von steten gestunden, wolde die ko. mt. mit diszen sachen vnbeladen sein, domit sie zu vn- 85b nutzer vorgebener darlegung gedrungen etc., wie du den weiter 25 erstrackt bey denn hendel vorzceichent finden wirst. Ist den beyden geschickten stadschreibern von dem hern cantz- lern disze antwort wurden, das die ko. mt. befole, das sie der zu- kunfft der manschafft vorharren vnd disze ursachen mit jrer be- schwerunge in gegenwertikeit der manschafft, fur s. k. mt. muntli- 30 chen tragen solden. So aber die manschafft sondtags Letare zu Breszlau einkomen, ist der cantzler des abschieds vnd ko. mt. antwort erjnnert wurden, mit anhangender bethe, s. g. wolde die sachen helffen fur die ko. mt. fordern, den s. g. het zubedencken, so auch domit in die lenge 35 vorzcogen, das der sache nichts vortreglichen were, den sie hetten keynen andern beuelh von jren frunden mitgenhomen, allein dila- tion vnd einen auffschlag von ko. mt. zubieten. 5 Relatio facta est sabbatho post Ju- dica anno ut supra. 6. dilation vnd gereumern tag, aufschub und gelegnere zeit. 11. betagen, eine zusammenkunft halten. 20. befriedung der strasszen, erhaltung des land- friedens, sicherung der landstrassen vor wegelagerern. 28. zukunfft, zukünftiger ankunft.
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102 Ist inen eine entliche antwort, von ko. mt. durch den herrn cantzler, laudts folgender citation gegeben, welche hirnochmols von der manschafft ausbracht vnd den von steten freitags noch Judica, mit beygelegten puncten vnd artickeln wider die von der Lobau, zuhanden komen. 5 Wladiszlaus von gots gnaden etc. Lobaw. Ersam vnd vorsichtigen, liben, getreuen. Die gebrechen und zwitracht so die ritterschafft doselbst, zu euch zuhaben vormeinen, vnd jr jnn eingelegten artickeln neulicher weile zugeschickt, vor- nomen, und in itzigen eingeslossen artickeln was die von Lobaw 10 86 betreffent auch zuuornemen habt, demnach wir den handel itzt sel- ber nicht uorhoren mogen vnd solchs vor die herrn regenten vnser crohn Behmen angestellet, disz an vnser stad zuuorhoren, bephelen wir euch derhalben ernstlich vnd wollen, das jr den dinstag noch pfingsten auff vnserm slosz zu Prag vor den herrn vnd regenten 15 erscheinet, vnd noch vorhore entscheiden lasset, vnd jnn keynerley weyse ausszenbleibet, bey vorlust der sache. Daran vorbrenget jr vnser ernste meynung. Datum Breszlau donerstag noch Letare anno domini etc. XI., vnser reiche des hungerschen jm XXI. vnd des beh- mischen im XL. jaren. Ex commissione propria regis. Den ersamen vnd fursichtigen vnsern lieben getreuen den sechs steten vnsers marggrauethumbs Oberlausitz. Mit diszen nachfolgenden artickeln wil die ritterschafft aus dem Lobischen lande, die von der Lobaw fur ko. mt. beclagen. 25 Item das die von der Lobaw der ritterschafft in jrem wasser mit eigener gewalt fischen. Item Jeorgen Tenneritz haben sie eine arme frawe gefangen vnd vom leben zum tode bracht. Item sie haben einen zu Hermeszdorff aus dem gefengnus mit 30 gewalt genhomen. Item dieselbige manschafft haben auch beschwerung das sie die todten fur jre vier bencke furen musszen. Item sie wollen auch nicht vorgonnen, das die ritterschafft auff jren guettern hantwergs leute haben sollen Vnd haben derhalben 35 einen schmidt zu Strawald gefenglichen angenhomen, vnd nach jrem gutem gefallen mit jme gehandelt. Dinstags noch palmarum ist zur Lobaw von wegen diser cita- tion vnd furbescheid, ein tag gehalden, dorvffen den jn beyde wege 20 Citation. 33. vier bencke, schöffenbank, kön. gerichte zu Löbau. 36. Strawald, Strawalde.
102 Ist inen eine entliche antwort, von ko. mt. durch den herrn cantzler, laudts folgender citation gegeben, welche hirnochmols von der manschafft ausbracht vnd den von steten freitags noch Judica, mit beygelegten puncten vnd artickeln wider die von der Lobau, zuhanden komen. 5 Wladiszlaus von gots gnaden etc. Lobaw. Ersam vnd vorsichtigen, liben, getreuen. Die gebrechen und zwitracht so die ritterschafft doselbst, zu euch zuhaben vormeinen, vnd jr jnn eingelegten artickeln neulicher weile zugeschickt, vor- nomen, und in itzigen eingeslossen artickeln was die von Lobaw 10 86 betreffent auch zuuornemen habt, demnach wir den handel itzt sel- ber nicht uorhoren mogen vnd solchs vor die herrn regenten vnser crohn Behmen angestellet, disz an vnser stad zuuorhoren, bephelen wir euch derhalben ernstlich vnd wollen, das jr den dinstag noch pfingsten auff vnserm slosz zu Prag vor den herrn vnd regenten 15 erscheinet, vnd noch vorhore entscheiden lasset, vnd jnn keynerley weyse ausszenbleibet, bey vorlust der sache. Daran vorbrenget jr vnser ernste meynung. Datum Breszlau donerstag noch Letare anno domini etc. XI., vnser reiche des hungerschen jm XXI. vnd des beh- mischen im XL. jaren. Ex commissione propria regis. Den ersamen vnd fursichtigen vnsern lieben getreuen den sechs steten vnsers marggrauethumbs Oberlausitz. Mit diszen nachfolgenden artickeln wil die ritterschafft aus dem Lobischen lande, die von der Lobaw fur ko. mt. beclagen. 25 Item das die von der Lobaw der ritterschafft in jrem wasser mit eigener gewalt fischen. Item Jeorgen Tenneritz haben sie eine arme frawe gefangen vnd vom leben zum tode bracht. Item sie haben einen zu Hermeszdorff aus dem gefengnus mit 30 gewalt genhomen. Item dieselbige manschafft haben auch beschwerung das sie die todten fur jre vier bencke furen musszen. Item sie wollen auch nicht vorgonnen, das die ritterschafft auff jren guettern hantwergs leute haben sollen Vnd haben derhalben 35 einen schmidt zu Strawald gefenglichen angenhomen, vnd nach jrem gutem gefallen mit jme gehandelt. Dinstags noch palmarum ist zur Lobaw von wegen diser cita- tion vnd furbescheid, ein tag gehalden, dorvffen den jn beyde wege 20 Citation. 33. vier bencke, schöffenbank, kön. gerichte zu Löbau. 36. Strawald, Strawalde.
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103 20 25 gerathschlaget. Solt man nicht gestehn, so wurden wir des vnge- 86b horsams vormargk, der sache vorlustig, laudts der citation. Isz wurde die manschafft sagen, so sie jrer antwort gueten grund het- ten, wurden derselbigen nicht fluchtig, vnd vielleicht die heren be- 5 wegen, sie ken kon. mt. zuuorbieten, ader etwas in contumaciam zusprechen das vns beschwerlichen sein wolde. Solden wir gestehn, so were zuuorn zubedencken, die zceit, welche wir jtzt fur gantz bosz ansehen, die schicklikeit der hendel, wye jsz zuuor mit dem spruch ergangen, auch die personen welche 10 wir zuuorhoren komen solden, die vns vahst abgunstig, vnd zufor- derst die, welche sie an jren houen vorhielden. Item ab wir nhu gestunden, so were dennoch disz vnser trost, das wir zu vnser antwort guten schein vnd grundt hetten, vnd so dieselbige vnser antwort mit vnsern priuilegien vnd gerechtikeiten 15 bekrefftigen vnd fur die herrn nyderlegen wurden, das sich die herrn doruber zuerkennen, enthalden wurden, vnd wu jsz aber ge- schehen solde, so mogt man sich an dye kon. mt. appellirn vnd beruffen. Nam nostrum est interpretari leges et priuilegia, cuius est condere etc. Ist vff solchen ratschlag vnd bekumernisz disz entlichen be- schlosszen, dieweile noch etzliche wochen zwuschen hier vnd ange- satzten termin weren, solde sich ein itzliche stad domit bekumern, vnd vff mondtag vor pfingsten jre wolmeynung widereinbrengen. Actum etc. ut supra. Und so der tag zw Prage dinstags noch pfingsten zugesthehn sonabents vor vocem jocunditatis durch die regenten abegeschrieben vnd acht tage noch Jheronimi geleget, ist auch der tag so zur Lu- baw solde gehalden sein worden, einer itzlichen stad abegekundiget. Wie der geschickte konig, mt. zw Polan nochfolgende ant - 87 30 wort, in der sache die Cotwitzer betreffende, von vnserm herrn dem konig auszbrocht vnd erlanget hat. So die manschafft, gemeine stad, dorvmb das sye Cristoffen von Cotwitz haben richten lassen, hat vor ko. mt. beschuldigen wollen, wie oben am 84., ist hinein gen Crocaw an die ko. mt. zw 35 Polan geschrieben worden, vnd gebeten, gemeine stad, dieweile jsz vff s. mt. schaffen vnd schreiben geschehen, derhalben gen vnserm gnedigsten herren dem konig, schriefftlich ader mundtlich zuuor- bieten etc., wie den in libro missiuarum vorzceichent etc. 2. vormargk, vermerkt, angeschuldigt.
103 20 25 gerathschlaget. Solt man nicht gestehn, so wurden wir des vnge- 86b horsams vormargk, der sache vorlustig, laudts der citation. Isz wurde die manschafft sagen, so sie jrer antwort gueten grund het- ten, wurden derselbigen nicht fluchtig, vnd vielleicht die heren be- 5 wegen, sie ken kon. mt. zuuorbieten, ader etwas in contumaciam zusprechen das vns beschwerlichen sein wolde. Solden wir gestehn, so were zuuorn zubedencken, die zceit, welche wir jtzt fur gantz bosz ansehen, die schicklikeit der hendel, wye jsz zuuor mit dem spruch ergangen, auch die personen welche 10 wir zuuorhoren komen solden, die vns vahst abgunstig, vnd zufor- derst die, welche sie an jren houen vorhielden. Item ab wir nhu gestunden, so were dennoch disz vnser trost, das wir zu vnser antwort guten schein vnd grundt hetten, vnd so dieselbige vnser antwort mit vnsern priuilegien vnd gerechtikeiten 15 bekrefftigen vnd fur die herrn nyderlegen wurden, das sich die herrn doruber zuerkennen, enthalden wurden, vnd wu jsz aber ge- schehen solde, so mogt man sich an dye kon. mt. appellirn vnd beruffen. Nam nostrum est interpretari leges et priuilegia, cuius est condere etc. Ist vff solchen ratschlag vnd bekumernisz disz entlichen be- schlosszen, dieweile noch etzliche wochen zwuschen hier vnd ange- satzten termin weren, solde sich ein itzliche stad domit bekumern, vnd vff mondtag vor pfingsten jre wolmeynung widereinbrengen. Actum etc. ut supra. Und so der tag zw Prage dinstags noch pfingsten zugesthehn sonabents vor vocem jocunditatis durch die regenten abegeschrieben vnd acht tage noch Jheronimi geleget, ist auch der tag so zur Lu- baw solde gehalden sein worden, einer itzlichen stad abegekundiget. Wie der geschickte konig, mt. zw Polan nochfolgende ant - 87 30 wort, in der sache die Cotwitzer betreffende, von vnserm herrn dem konig auszbrocht vnd erlanget hat. So die manschafft, gemeine stad, dorvmb das sye Cristoffen von Cotwitz haben richten lassen, hat vor ko. mt. beschuldigen wollen, wie oben am 84., ist hinein gen Crocaw an die ko. mt. zw 35 Polan geschrieben worden, vnd gebeten, gemeine stad, dieweile jsz vff s. mt. schaffen vnd schreiben geschehen, derhalben gen vnserm gnedigsten herren dem konig, schriefftlich ader mundtlich zuuor- bieten etc., wie den in libro missiuarum vorzceichent etc. 2. vormargk, vermerkt, angeschuldigt.
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104 Vnd so zur selbigen zceit, die ko. mt. zu Breszlaw gewest, vnd der erwirdige her Peter von Tomytzky ko. mt. zu Polan secretarius, orhator, vnd zu Crocau archiadiaconus, jn botschafft dohin geschickt, ist seinen gnaden schriefftlicher vnd mundtlicher beuelh von ko. mt. zu Polan gegeben, dyeselbe sache, bey konigl. mt. zw Hungern mit vleis vnd jm besten zugedencken. Vnd so derselbige geschickte zu Breszlau mitwoch noch Letare einkomen vnd der stadschreiber auch doselbst gewest wie oben am 85., vnd durch die schriefft Hanszen von Cokritz, die zceit zu Crocaw kon. mt. secretarius, vndirricht, das er ehr vnd zuuorn der 10 sendebote zwm konige gieng, denselben besuchen solde, seine g. informiren, wie sich die sache mit den Cotwitzern gehalden, vnd welcher meynung er dyeselbige bey ko. mt. werben solt, den s. g. het beuelh, dasselbige treulichen zuthun etc. Vnd so s. g. ge- beten, wesz sie zu antwort erlanget, einen rate uff sein ansuchen, 15 nicht zuvorhalden, hat s. g. disze antwort vnd schriefft hinder jr zw Breszlaw gelosszen, vnd einem rate zwschicken entpfolen. Famati domini, amici charissimi, mandauerat mihi majestas se- 87b renissimi domini mei regis Polonie per literas suas, vt inter alia quae hic acturus essem, apud hanc fraternam majestatem causam- 20 que vestrarum d. agerem, rogaremque eandem fraternam majestatem prohibere dignetur vestras dominationes vexari postularique in cau- sam ob punitos ultimo supplicio nonnullos, qui fouerunt hospitio predones illos, qui currus, in quibus vehebatur argentum ejusdem serenissimi domini mei, et merces subditorum majestatis sue, diri- 25 puerant. Id quod ego feci cum summa diligentia ac sollicitudine. Impetrauique ab hac ipsa regia majestate, quod promiserit proui- suram se cum effectum, Vt vestre dominationes non minime non molestentur, vlterius eius praesertim rei causa, quam fecerunt ob complacentiam serenissimi domini mei, ac contemplatione boni com- 30 munis et publice quietis, sed et uberiorem gratiam majestatis sue, postea in rebus suis experirentur. Quod ego vestris dominationibus presentibus literis meis significare volui ut intelligant intercessio- nem prefate majestatis serenissimi domini mei, apud hanc fraternam majestatem non parum sibi profuisse, certoque haberent, quod dein- 35 ceps non inquietabuntur. Quamvis autem narrauerat mihi dominus notarius vester, cum hic esset, futurum hic aliquem qui nomine ve- strarum dominationum rursum a me expeteret, quod obtinerem ab hac regia majestate in rebus earundem dominationum vestrarum, cum tamen uero comparuisset, eoque hinc discessurus essem volui 40 itaque presentes literas meas hic relinquere, ut ad vestras domina- tiones perferrentur. Quas felicissime valere desidero. Vratislauie 5
104 Vnd so zur selbigen zceit, die ko. mt. zu Breszlaw gewest, vnd der erwirdige her Peter von Tomytzky ko. mt. zu Polan secretarius, orhator, vnd zu Crocau archiadiaconus, jn botschafft dohin geschickt, ist seinen gnaden schriefftlicher vnd mundtlicher beuelh von ko. mt. zu Polan gegeben, dyeselbe sache, bey konigl. mt. zw Hungern mit vleis vnd jm besten zugedencken. Vnd so derselbige geschickte zu Breszlau mitwoch noch Letare einkomen vnd der stadschreiber auch doselbst gewest wie oben am 85., vnd durch die schriefft Hanszen von Cokritz, die zceit zu Crocaw kon. mt. secretarius, vndirricht, das er ehr vnd zuuorn der 10 sendebote zwm konige gieng, denselben besuchen solde, seine g. informiren, wie sich die sache mit den Cotwitzern gehalden, vnd welcher meynung er dyeselbige bey ko. mt. werben solt, den s. g. het beuelh, dasselbige treulichen zuthun etc. Vnd so s. g. ge- beten, wesz sie zu antwort erlanget, einen rate uff sein ansuchen, 15 nicht zuvorhalden, hat s. g. disze antwort vnd schriefft hinder jr zw Breszlaw gelosszen, vnd einem rate zwschicken entpfolen. Famati domini, amici charissimi, mandauerat mihi majestas se- 87b renissimi domini mei regis Polonie per literas suas, vt inter alia quae hic acturus essem, apud hanc fraternam majestatem causam- 20 que vestrarum d. agerem, rogaremque eandem fraternam majestatem prohibere dignetur vestras dominationes vexari postularique in cau- sam ob punitos ultimo supplicio nonnullos, qui fouerunt hospitio predones illos, qui currus, in quibus vehebatur argentum ejusdem serenissimi domini mei, et merces subditorum majestatis sue, diri- 25 puerant. Id quod ego feci cum summa diligentia ac sollicitudine. Impetrauique ab hac ipsa regia majestate, quod promiserit proui- suram se cum effectum, Vt vestre dominationes non minime non molestentur, vlterius eius praesertim rei causa, quam fecerunt ob complacentiam serenissimi domini mei, ac contemplatione boni com- 30 munis et publice quietis, sed et uberiorem gratiam majestatis sue, postea in rebus suis experirentur. Quod ego vestris dominationibus presentibus literis meis significare volui ut intelligant intercessio- nem prefate majestatis serenissimi domini mei, apud hanc fraternam majestatem non parum sibi profuisse, certoque haberent, quod dein- 35 ceps non inquietabuntur. Quamvis autem narrauerat mihi dominus notarius vester, cum hic esset, futurum hic aliquem qui nomine ve- strarum dominationum rursum a me expeteret, quod obtinerem ab hac regia majestate in rebus earundem dominationum vestrarum, cum tamen uero comparuisset, eoque hinc discessurus essem volui 40 itaque presentes literas meas hic relinquere, ut ad vestras domina- tiones perferrentur. Quas felicissime valere desidero. Vratislauie 5
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105 feria sexta proxima ante dominicam palmarum, anno domini mille- simo quingentesimo vndecimo. Petrus Thomytzky archidiaconus Cracouiensis, secretarius et orhator serenissimi domini regis Polonie. Famatis dominis proconsuli et consulibus ciuitatis Gorlitzensis, k amicis charissimis. So aber Gallus der diener gen Breszlau, vff die antwort zw warten gefertiget ist worden, ist zuuor den Gallus dohin komen derselbige geschickte weg gewest. Vnd so er bisz gen Crocaw ge- 88 10 folget, hat er von demselbigen herrn Petro etc. gleich des laudts ein schriefft einbrocht, dorzw von ko. mt. zu Polan vier vorschriefft, eine an den von Pernstein, die andere an den von Rosenberg, die driette an den von Sternberg cantzlern vnd die vierde an hern Lewen burggrauen lautende, welche uff seiner ko. mt. beuel, gnan- 15 ten heren, so die sache zw Prag vorhort wurde, getzeiget vnd ubir- antwort solden werden. Des konigs schriefft findet man vndem am LXXXIX. 5 Von der niederlog der vonn Breszlaw. Am abent Walburgis haben die von Breszlau zwuhn zedeln, 20 bey einem boten, alhieher geschickt, vnd ansagen lasszen, das man dieselbigen aus beuele ko. mt. solde anschlahen lasszen. Doruff dem boten disze antwort wurden, dieweile diszer handel von we- gen strasszen vnd niderlog, die andern von steten mit betreffen wolde, wolden sie dieselbigen zcetteln den von steten furhalden, 25 vnd was alszden, in diser sache vor gut angesehn, wurden die von Bresszlau mit der zceit wol erfaren. Vnd so den vom Luban vnd Budissin dergleichenn geschehen, ist mithwoch nach Jubilate, als Stanislai, zw Budissin entlichen be- schlossen, diweile die von steten bey ko. mt. mundtlichen gewor- 30 ben, auch schriefftlichen angetzeigt hetten, (wie oben am LXXX.) das jnen disz furnehm der von Breszlaw von wegen der nyderlog vnd vorwandelung der strasszen entkegen sein wolde, das solche zcedeln vnangeschlagen vorblieben, domit das nicht bewilliget, das zuuorn durch sie widerfochten, mochten auch der von Breszlau mey- 35 nung dye sie jnen zw schaden furgenhomen, nicht gestercken, vnd ist also dobey vorblieben. Wie an die konig, gnade geschrieben dem kauffman diser 88b stad, jn die chron zu Polan handels zugestatten. Demnach die von Breszlau, sich vndirstanden eine newe nider- 40 loge vffzurichten, hat man besorget, das der konig von Polan, nye- 14
105 feria sexta proxima ante dominicam palmarum, anno domini mille- simo quingentesimo vndecimo. Petrus Thomytzky archidiaconus Cracouiensis, secretarius et orhator serenissimi domini regis Polonie. Famatis dominis proconsuli et consulibus ciuitatis Gorlitzensis, k amicis charissimis. So aber Gallus der diener gen Breszlau, vff die antwort zw warten gefertiget ist worden, ist zuuor den Gallus dohin komen derselbige geschickte weg gewest. Vnd so er bisz gen Crocaw ge- 88 10 folget, hat er von demselbigen herrn Petro etc. gleich des laudts ein schriefft einbrocht, dorzw von ko. mt. zu Polan vier vorschriefft, eine an den von Pernstein, die andere an den von Rosenberg, die driette an den von Sternberg cantzlern vnd die vierde an hern Lewen burggrauen lautende, welche uff seiner ko. mt. beuel, gnan- 15 ten heren, so die sache zw Prag vorhort wurde, getzeiget vnd ubir- antwort solden werden. Des konigs schriefft findet man vndem am LXXXIX. 5 Von der niederlog der vonn Breszlaw. Am abent Walburgis haben die von Breszlau zwuhn zedeln, 20 bey einem boten, alhieher geschickt, vnd ansagen lasszen, das man dieselbigen aus beuele ko. mt. solde anschlahen lasszen. Doruff dem boten disze antwort wurden, dieweile diszer handel von we- gen strasszen vnd niderlog, die andern von steten mit betreffen wolde, wolden sie dieselbigen zcetteln den von steten furhalden, 25 vnd was alszden, in diser sache vor gut angesehn, wurden die von Bresszlau mit der zceit wol erfaren. Vnd so den vom Luban vnd Budissin dergleichenn geschehen, ist mithwoch nach Jubilate, als Stanislai, zw Budissin entlichen be- schlossen, diweile die von steten bey ko. mt. mundtlichen gewor- 30 ben, auch schriefftlichen angetzeigt hetten, (wie oben am LXXX.) das jnen disz furnehm der von Breszlaw von wegen der nyderlog vnd vorwandelung der strasszen entkegen sein wolde, das solche zcedeln vnangeschlagen vorblieben, domit das nicht bewilliget, das zuuorn durch sie widerfochten, mochten auch der von Breszlau mey- 35 nung dye sie jnen zw schaden furgenhomen, nicht gestercken, vnd ist also dobey vorblieben. Wie an die konig, gnade geschrieben dem kauffman diser 88b stad, jn die chron zu Polan handels zugestatten. Demnach die von Breszlau, sich vndirstanden eine newe nider- 40 loge vffzurichten, hat man besorget, das der konig von Polan, nye- 14
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106 mandes widervmb handels in die chron zu Polan vorgonnen wurde, als den geschehen, das er in der chron hat lassen ausruffen, das sich der chronen einwoner, mit denen von Breszlaw vnd jrem an- hang zuhandeln, bey vorlust leibs vnd guts, enthalden solden, vnd denen von Breszlaw durch seine botschafft ansagen lasszen, sich 5 bey gleicher penen, jn der chronen vnd seinen landen, nicht be- greiffen lassen, vnd hat doruff dem kauffman zuguet, ann den konig geschrieben demutiglich bietende, dieweile ein stad disz furnehm der von Breszlaw nye geliebet, auch so viel ymmer moglich gewest, dasselbige zuhindern, s. ko. mt. wolde vnszern burgern vorgonnen, das sie mit jrer ware vnd kauffmanschatz jn seiner g. lande han- deln vnd wandeln mochten. Doruff s. k. mt. disze antwort gegeben. 10 Sigismundus dei gracia rex Polonie, magnus dux Lituanie, Russie, Prussieque dominus et heres etc. Famati et circumspecti viri grate nobis dilecti. Accepimus nuper 15 literas vestras, quibus perscribitis nobis, quod cives Wratislavienses, in eorum civitate, et in Franckfort ad Odram fluuium, depositorium omnium mercium instituissent, ita ut post transactas nundinas que pro festo S. Georgii preterito Gnesne celebrate sunt, nemo alius quidam ipsi et eis confederati, in regnum nostrum cum mercibus 20 venire auderet. Timentes autem vos, ne nos quoque avocatis 89 subditis nostris a loco depositorii predicti, prohiberemus tum ipsis Wratislauiensibus quum aliis ingressum in regnum nostrum cum eorum mercibus, Supplicastis nobis, ut cives et mercatores vestros libere ad regnum nostrum vltro citraque, cum pannis et alijs mer- 25 cibus venire permitteremus, quandoquidem vos in depositorium predictum nunquam consensissetis, imo illud pro posse vestro im- pedire semper studuissetis. Et quidem quod attinet ad ipsos Wra- tislavienses et eorum confederatos, qui ipsi depositorium predictum instituere conantur in pernitiem et damnum dominiorum nostrorum, 30 Nos constituimus id quod nobis et subditis nostris melius ac vtilius videbitur, et quod vobis quoque postea cognitum erit, de vobis tum aliter statuendum censuimus. Quia enim scimus vos non esse in mutua intelligentia quoad depositorium predictum cum Wratislaviensibus, nobis quoque et regno nostro gratos ac beniuolos 35 se semper exibuisse, consentimus ac admittimus, ut ciues et mer- catores uestri libere cum eorum mercibus in regnum nostrum ve- niant, ea tum lege, ut nemo merces cujuspiam ciuis aut mercatoris Wratislauiensis aut eorum confederati vel cum rebus suis inuehere 18. nundinas, jahrmarkt.
106 mandes widervmb handels in die chron zu Polan vorgonnen wurde, als den geschehen, das er in der chron hat lassen ausruffen, das sich der chronen einwoner, mit denen von Breszlaw vnd jrem an- hang zuhandeln, bey vorlust leibs vnd guts, enthalden solden, vnd denen von Breszlaw durch seine botschafft ansagen lasszen, sich 5 bey gleicher penen, jn der chronen vnd seinen landen, nicht be- greiffen lassen, vnd hat doruff dem kauffman zuguet, ann den konig geschrieben demutiglich bietende, dieweile ein stad disz furnehm der von Breszlaw nye geliebet, auch so viel ymmer moglich gewest, dasselbige zuhindern, s. ko. mt. wolde vnszern burgern vorgonnen, das sie mit jrer ware vnd kauffmanschatz jn seiner g. lande han- deln vnd wandeln mochten. Doruff s. k. mt. disze antwort gegeben. 10 Sigismundus dei gracia rex Polonie, magnus dux Lituanie, Russie, Prussieque dominus et heres etc. Famati et circumspecti viri grate nobis dilecti. Accepimus nuper 15 literas vestras, quibus perscribitis nobis, quod cives Wratislavienses, in eorum civitate, et in Franckfort ad Odram fluuium, depositorium omnium mercium instituissent, ita ut post transactas nundinas que pro festo S. Georgii preterito Gnesne celebrate sunt, nemo alius quidam ipsi et eis confederati, in regnum nostrum cum mercibus 20 venire auderet. Timentes autem vos, ne nos quoque avocatis 89 subditis nostris a loco depositorii predicti, prohiberemus tum ipsis Wratislauiensibus quum aliis ingressum in regnum nostrum cum eorum mercibus, Supplicastis nobis, ut cives et mercatores vestros libere ad regnum nostrum vltro citraque, cum pannis et alijs mer- 25 cibus venire permitteremus, quandoquidem vos in depositorium predictum nunquam consensissetis, imo illud pro posse vestro im- pedire semper studuissetis. Et quidem quod attinet ad ipsos Wra- tislavienses et eorum confederatos, qui ipsi depositorium predictum instituere conantur in pernitiem et damnum dominiorum nostrorum, 30 Nos constituimus id quod nobis et subditis nostris melius ac vtilius videbitur, et quod vobis quoque postea cognitum erit, de vobis tum aliter statuendum censuimus. Quia enim scimus vos non esse in mutua intelligentia quoad depositorium predictum cum Wratislaviensibus, nobis quoque et regno nostro gratos ac beniuolos 35 se semper exibuisse, consentimus ac admittimus, ut ciues et mer- catores uestri libere cum eorum mercibus in regnum nostrum ve- niant, ea tum lege, ut nemo merces cujuspiam ciuis aut mercatoris Wratislauiensis aut eorum confederati vel cum rebus suis inuehere 18. nundinas, jahrmarkt.
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107 importareque in regnum nostrum audeat, sub omni bonorum et mercium suarum amissione. Datum in noua ciuitate Cortzin quinta die Maji anno domini millesimo quinquentesimo vndecimo, regni vero nostri quinto. 10 15 20 Commissio propria majestatis regie. Famatis et circumspectis viris, proconsuli et consulibus civitatis Gorlitzensis, grate nobis dilectis. litere fuerunt signate sigillo magno, non annulo regio. Item so man sich besorget das sich die heubtleute der chron zu Polan etwas vorgreiffen mochten, ist an herrn Andream vom Sambter, mit denjhenigen so gen Gnyszen vff Jeorgij, geschrieben worden, wie du den in buch der sendebrieff findest, hat seine gna- den widervmb dise antwort gethan, (ut vide alio latere.) Spectabiles et famosi amici dilecti. Ex litteris vestris hac die 89b T nobis allatis accepimus, quomodo depositorium Wratislauiense noua arte cogitatum uobis displicere, et profecto recte sentire vos intelli- gimus, quoniam negotiationibus antiquitus obseruatis non parum obesse poterit regnumque Polonie eam mutationem ferre minime poterit, Imo prouidebitur, vt magis Wratislavienses afficiat quam poterit prodesse. Laudamus etiam quia ea omnia, que nobis literis vestris significastis, detulistis majestati serenissimi domini nostri re- gis, nos etiam apud suam majestatem omne illud quod pro vestro et vestrorum commodo prevenire possit, grato animo promouere 25 curabimus. Datum ex Schamotuh sabbato proximo ante conductum pasche, anno domini 1511. 5 Andreas de Schamothuh palatinus Posnaniensis. Spectabilibus ac famosis viris consilii ciuitatis Gorlitzensis ami- 30 cis dilectis. Von der antwort so konig. gnade, den geschickten von Polan gegeben. Wiewol der geschickte ko. mt. zu Polan, die antwort, so er von vnserm herren dem konige erlanget, als oben am LXXXVII. einem 35 rate zw anderm zugeschickt, dennoch zw mehrer sicherung vnd krefftiger antzeigung ist der konig zw Polan, vmb das einbrengen, so gnanter sendebote in der sache die Cotwitzer belangende, zw antwort einbrocht, angelanget wurden, welche den s. g. dise fol- gende schriefft einem rate uff solch ansuchen, zugefertiget. 14
107 importareque in regnum nostrum audeat, sub omni bonorum et mercium suarum amissione. Datum in noua ciuitate Cortzin quinta die Maji anno domini millesimo quinquentesimo vndecimo, regni vero nostri quinto. 10 15 20 Commissio propria majestatis regie. Famatis et circumspectis viris, proconsuli et consulibus civitatis Gorlitzensis, grate nobis dilectis. litere fuerunt signate sigillo magno, non annulo regio. Item so man sich besorget das sich die heubtleute der chron zu Polan etwas vorgreiffen mochten, ist an herrn Andream vom Sambter, mit denjhenigen so gen Gnyszen vff Jeorgij, geschrieben worden, wie du den in buch der sendebrieff findest, hat seine gna- den widervmb dise antwort gethan, (ut vide alio latere.) Spectabiles et famosi amici dilecti. Ex litteris vestris hac die 89b T nobis allatis accepimus, quomodo depositorium Wratislauiense noua arte cogitatum uobis displicere, et profecto recte sentire vos intelli- gimus, quoniam negotiationibus antiquitus obseruatis non parum obesse poterit regnumque Polonie eam mutationem ferre minime poterit, Imo prouidebitur, vt magis Wratislavienses afficiat quam poterit prodesse. Laudamus etiam quia ea omnia, que nobis literis vestris significastis, detulistis majestati serenissimi domini nostri re- gis, nos etiam apud suam majestatem omne illud quod pro vestro et vestrorum commodo prevenire possit, grato animo promouere 25 curabimus. Datum ex Schamotuh sabbato proximo ante conductum pasche, anno domini 1511. 5 Andreas de Schamothuh palatinus Posnaniensis. Spectabilibus ac famosis viris consilii ciuitatis Gorlitzensis ami- 30 cis dilectis. Von der antwort so konig. gnade, den geschickten von Polan gegeben. Wiewol der geschickte ko. mt. zu Polan, die antwort, so er von vnserm herren dem konige erlanget, als oben am LXXXVII. einem 35 rate zw anderm zugeschickt, dennoch zw mehrer sicherung vnd krefftiger antzeigung ist der konig zw Polan, vmb das einbrengen, so gnanter sendebote in der sache die Cotwitzer belangende, zw antwort einbrocht, angelanget wurden, welche den s. g. dise fol- gende schriefft einem rate uff solch ansuchen, zugefertiget. 14
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108 Sigismundus dei gracia rex Polonie, magnus dux Lituanie, Russie, Prussieque dominus et heres etc. Famati et circumspecti viri grate nobis dilecti! Cum edocti 90 eramus per literas vestras, euocari vos in judicium, postularique in causam, ob punitos aliquos homines, qui hospitio susceperant pre- dones illos, qui impetu facto, currus in quibus argentum et merces pretiose ex Nurnberga ad regnum nostrum ducebantur, depredati erant, Scientes vos id fecisse ad regni honorem nostram, tum boni ciuis, et publice pacis causa, Commiseramus secretario nostro, quem paulo ante ad fraternam maiestatem serenissimi principis domini 10 Wladislai Hungarie et Bohemie regis Wratislauiam miseramus, factum uestrum excusaret, rogaretque eandem majestatem fraternam nomine nostro consulere dignetur securitati vestre, nec permitteret vos per- trahi ad iudicia, aut in aliquas difficultates conjici, qui quidem orator ad nos rediens, retulit nobis prefatam fraternam maiestatem 15 promisisse, quod prouisura esset, atque effectura, ut ita fiat prout nos optabamus, et quod vos deinceps nullum impedimentum aut inquietudinem habeatis. Quippe qui ex facto suo predicto gratiam potius majestatis sue et omnium bonorum meriti sitis quam cen- suram aut judicium aliquod subire debeatis. Datum in noua civi- 20 tate Cortzin quinta die Maji anno domini, millesimo quingentesimo undecimo regni vero nostri quinto. 5 Commissio propria majestatis regie. Famatis et circumspectis viris proconsuli et consulibus ciuitatis 25 Gorlitzensis, grate nobis dilectis. Wie Caspar von Rechenberg vff Clitzdorff ein ertruncken kindt zum Heiligen-Sehe hinder den koniglichen gerichten hat auffheben lassen, vnd den Libischen teiche abege- stochen, vnd dem landuoit diser meynung durch den stadschreiber vnd Simon Hockenern, als ge- schickten angeclaget ist worden. 30 90b Edeler wolgeborner g. h. Isz hat sich begeben, das heute acht tage sonabents noch Cantate (aliter nach Sophie) zum Heiligensehe jm Gorlitschem weichbilde gelegen, ein kindt, vom vber des weich- 35 bildes an einen graben, welchen die grosze Tschirnaw etwo in flueten geriessen, vnd noch vndirzceiten, von der trennung des hammerteichs, der eintriet, gegangen, dorein gefallen vnd ertruncken ist, an einem werder disenthalbe des erbfliessz der Tschirnaw, von der stad leuten gefunden, vnd von jnen vff das vber desselbigen 40 werders vnd weichpildes geleget etc.
108 Sigismundus dei gracia rex Polonie, magnus dux Lituanie, Russie, Prussieque dominus et heres etc. Famati et circumspecti viri grate nobis dilecti! Cum edocti 90 eramus per literas vestras, euocari vos in judicium, postularique in causam, ob punitos aliquos homines, qui hospitio susceperant pre- dones illos, qui impetu facto, currus in quibus argentum et merces pretiose ex Nurnberga ad regnum nostrum ducebantur, depredati erant, Scientes vos id fecisse ad regni honorem nostram, tum boni ciuis, et publice pacis causa, Commiseramus secretario nostro, quem paulo ante ad fraternam maiestatem serenissimi principis domini 10 Wladislai Hungarie et Bohemie regis Wratislauiam miseramus, factum uestrum excusaret, rogaretque eandem majestatem fraternam nomine nostro consulere dignetur securitati vestre, nec permitteret vos per- trahi ad iudicia, aut in aliquas difficultates conjici, qui quidem orator ad nos rediens, retulit nobis prefatam fraternam maiestatem 15 promisisse, quod prouisura esset, atque effectura, ut ita fiat prout nos optabamus, et quod vos deinceps nullum impedimentum aut inquietudinem habeatis. Quippe qui ex facto suo predicto gratiam potius majestatis sue et omnium bonorum meriti sitis quam cen- suram aut judicium aliquod subire debeatis. Datum in noua civi- 20 tate Cortzin quinta die Maji anno domini, millesimo quingentesimo undecimo regni vero nostri quinto. 5 Commissio propria majestatis regie. Famatis et circumspectis viris proconsuli et consulibus ciuitatis 25 Gorlitzensis, grate nobis dilectis. Wie Caspar von Rechenberg vff Clitzdorff ein ertruncken kindt zum Heiligen-Sehe hinder den koniglichen gerichten hat auffheben lassen, vnd den Libischen teiche abege- stochen, vnd dem landuoit diser meynung durch den stadschreiber vnd Simon Hockenern, als ge- schickten angeclaget ist worden. 30 90b Edeler wolgeborner g. h. Isz hat sich begeben, das heute acht tage sonabents noch Cantate (aliter nach Sophie) zum Heiligensehe jm Gorlitschem weichbilde gelegen, ein kindt, vom vber des weich- 35 bildes an einen graben, welchen die grosze Tschirnaw etwo in flueten geriessen, vnd noch vndirzceiten, von der trennung des hammerteichs, der eintriet, gegangen, dorein gefallen vnd ertruncken ist, an einem werder disenthalbe des erbfliessz der Tschirnaw, von der stad leuten gefunden, vnd von jnen vff das vber desselbigen 40 werders vnd weichpildes geleget etc.
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109 10 20 25 Vnd so die leute doselbst zum Heiligensehe disen schaden am drietten tag den koniglichen gerichten furgebrocht vnd vnddirricht gebeten, wie sie sich mit dem ertruncken kynde halden solden, jst jnen von dem kon. richter vnd dem rate jn gueter meynung 5 gesaget, dieweile das kindt bys an drietten tag gelegen vnd sich zuuormueten were, das man solchs ane ferlikeit schuerlichen ge- handeln vnd gen Gorlitz furen mocht, solden richter schoppen vnd altsesszen doselbst zum Heiligensehe, dasselbige besichtigen, aufheben vnd an die ort, do js hin gepfarret zur erden bestatten lasszen. Vber solchen befel, des koniglichen richters vnd des rats hat sich Caspar von Rechenberg vff Clitzdorff vndirstanden, mit seinem gerichten der stad leuten jm Gorlitschenn weichbilde, zuuorbieten das nyemandes mit dem ertruncken kynde solde zuschicken haben vnd so solche vorbot einem rate zw wissen worden, hat er dem 15 von Rechenberg, den befel der koniglichen gericht vnd gestalt der sache zw geschrieben, dieweile das kindt, vom vber des Gorlitschen weichbildes ans wasser gegangen, doreinfallen, ertruncken von der 91 stad leuten gefunden vnd an dasselbige vber geleget, het ein rate neben dem konig. richter, doran nichts wiszen zumeiden, zuent- pfelen, dasselbige auffzuheben vnd zw begraben lassen, Das er aber der stad leuten mit seinen gerichten vorboetten, het nichts mit dem kynde zuthun haben, wuste ein rate des keyne vrsache, mit anhan- gender bete, solchs noch befele vnd der konig. gericht vnd des rats also zugeschehen lasszen. Isz hat auch ein rate dem von Rechenberg jn einer beygelegten zcedeln geschrieben, er vormerckt das er bey jme von seinen leu- ten schwerlichen vnd anders den sich die sachen hielden, furgetragen vnd angegeben wurden, doraus den getzang vnd wider- wille erwachsse wolde, das sie an jrem teil nicht gerne erfuren, vnd 30 in vleis frunthlich gebeten, er wolde einem rate bequeme zceit vnd stelle benennen sich der vnd ander gebrechen mit jme zw vndirreden. Is hat aber Caspar von Rechenberg vff diszes eines rats frunt- lichs ersuchen, schreibens vnd erbietens sich mit keynem wort zur antwort vornemen lassen, sunder hinder vnd ane bewost ouch vber 35 den befelh der koniglichen gericht, denselbigen zu abbruch vnd zu- entkegen gemeiner stad furstlicher, keyserlicher, koniglicher priui- legien rechtspruchen vnd begnadung den koniglichen gerichten ein- grieff gethan, das ertruncken kyndt, durch die seinen mit gewap- penter hant vnd trotzigen worten, so jsz yemandes weren wolde 40 der mocht solchs thun auffzuhebenn, aus den koniglichen gerichten, vnd aus dem weichbilde in seine gericht zutragen, vnd doselbst zu begraben vorschaffet.
109 10 20 25 Vnd so die leute doselbst zum Heiligensehe disen schaden am drietten tag den koniglichen gerichten furgebrocht vnd vnddirricht gebeten, wie sie sich mit dem ertruncken kynde halden solden, jst jnen von dem kon. richter vnd dem rate jn gueter meynung 5 gesaget, dieweile das kindt bys an drietten tag gelegen vnd sich zuuormueten were, das man solchs ane ferlikeit schuerlichen ge- handeln vnd gen Gorlitz furen mocht, solden richter schoppen vnd altsesszen doselbst zum Heiligensehe, dasselbige besichtigen, aufheben vnd an die ort, do js hin gepfarret zur erden bestatten lasszen. Vber solchen befel, des koniglichen richters vnd des rats hat sich Caspar von Rechenberg vff Clitzdorff vndirstanden, mit seinem gerichten der stad leuten jm Gorlitschenn weichbilde, zuuorbieten das nyemandes mit dem ertruncken kynde solde zuschicken haben vnd so solche vorbot einem rate zw wissen worden, hat er dem 15 von Rechenberg, den befel der koniglichen gericht vnd gestalt der sache zw geschrieben, dieweile das kindt, vom vber des Gorlitschen weichbildes ans wasser gegangen, doreinfallen, ertruncken von der 91 stad leuten gefunden vnd an dasselbige vber geleget, het ein rate neben dem konig. richter, doran nichts wiszen zumeiden, zuent- pfelen, dasselbige auffzuheben vnd zw begraben lassen, Das er aber der stad leuten mit seinen gerichten vorboetten, het nichts mit dem kynde zuthun haben, wuste ein rate des keyne vrsache, mit anhan- gender bete, solchs noch befele vnd der konig. gericht vnd des rats also zugeschehen lasszen. Isz hat auch ein rate dem von Rechenberg jn einer beygelegten zcedeln geschrieben, er vormerckt das er bey jme von seinen leu- ten schwerlichen vnd anders den sich die sachen hielden, furgetragen vnd angegeben wurden, doraus den getzang vnd wider- wille erwachsse wolde, das sie an jrem teil nicht gerne erfuren, vnd 30 in vleis frunthlich gebeten, er wolde einem rate bequeme zceit vnd stelle benennen sich der vnd ander gebrechen mit jme zw vndirreden. Is hat aber Caspar von Rechenberg vff diszes eines rats frunt- lichs ersuchen, schreibens vnd erbietens sich mit keynem wort zur antwort vornemen lassen, sunder hinder vnd ane bewost ouch vber 35 den befelh der koniglichen gericht, denselbigen zu abbruch vnd zu- entkegen gemeiner stad furstlicher, keyserlicher, koniglicher priui- legien rechtspruchen vnd begnadung den koniglichen gerichten ein- grieff gethan, das ertruncken kyndt, durch die seinen mit gewap- penter hant vnd trotzigen worten, so jsz yemandes weren wolde 40 der mocht solchs thun auffzuhebenn, aus den koniglichen gerichten, vnd aus dem weichbilde in seine gericht zutragen, vnd doselbst zu begraben vorschaffet.
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110 91b Czum andern g. h. Isz ist vngeferlichen vor tzehn jaren, ein contract vnd vortrag zwuschen dem von Rechenberg vff Clitzdorff vnd den von Gorlitz von wegen eines wassers die Liebschitz ge- nant, auffgericht vnd mit vorschreibung beider teil volzcogen, wie ein jedes solchs gebrauchen solle, also das die Liebschietz von sanct Michaelstag an, bysz auff ostern zu gleich geteilet, die helffte dem von Rechenberg vnd seinen leuten, die andere helffte vff die gue- ter derer von Gorlitz gehen solde, von ostern aber bysz auff Mi- chaelis, solde jsz dem Rechenberg gar zufliessen etc. 5 Vnd wiewol der itzige burgermeister, welcher den die gueter 10 denselben orts zuuorsorgung hat, viel vleis dobey gehabt, auch den heubtleuten zum Pentzick vnd teichwertern offtmals befolen, sich der zceit mit dem wasser zuhalden vnd den schutz zuzuschlaen, vnd zugeschlagen behalden, dem sie den also gethan, bey jren eiden bekennen vnd erhalden wolden, Dennoch so Rechenberg seine zceit 15 ersehn, das vielleicht gemelts wasser vnd schutz, unuorsehns, ane bewost, willen vnd geheyssze eines rats vnd des vorsorgers der gueter, ader vielleicht von kuehirten, frembden leuten jren abgon- nern, zu einer vorhetzung, der stad zw hon vnd schaden, wieder- auff geriessen ist worden, vnd laudts der vorschreibung, als er 20 angibet, nicht gegangen, hat er den jungen von Haugwitz zu Waldaw des Lubanischen weichbildes, vnd drey seiner armen leute an den schutz gefurt etc., vnd durch sein eigene vnbedochte vormesszene torst, mit seinen leuten, der er bey 200 wie ein rate bericht dorzw gefordert, den schutz, der Libische teiche genant, mit merglichem 25 schaden gemeiner stad dinstags noch Cantate, aliter post Sophie 92 virginis abegestochen, vnd doruff denselbigen tag der stad leuten vorbieten lassen, das nyemandes in der Tschirnaw, die den uber menschen gedencken, des gebrauchs von beiden vbern gemeyn ge- west, fischen solde etc. 30 So den gemelter Caspar von Rechenberg erstlichen den konig- lichen gerichten eingrieff gethan, das ertruncken kindt denselbigen zu nachteil, vnd zuentkegen gemeiner stad furstlicher keyserlicher koniglicher priuilegien vnd rechtspruche, durch die seinen auffzu- heben, aus denselben konig. gerichten vnd dem weichbilde in seine 35 gericht zutragen vnd zubegraben vorschaffet, folgende vnd zum an- dern, jn ewer g. ampt, jn die koniglichen gerichten, jm weichbilde, e. g. vnd eines rats vnersucht, desselben vnbeclaget, vnerkant des rechten, vngewarnet, vnd vnbewart, freuel vnd gewalt gegen ge- meiner stad, mit gewaptener handt geubet, derselben hon, 40 schmoheit vnd schaden dodurch wider alle billikeit zugefuget,
110 91b Czum andern g. h. Isz ist vngeferlichen vor tzehn jaren, ein contract vnd vortrag zwuschen dem von Rechenberg vff Clitzdorff vnd den von Gorlitz von wegen eines wassers die Liebschitz ge- nant, auffgericht vnd mit vorschreibung beider teil volzcogen, wie ein jedes solchs gebrauchen solle, also das die Liebschietz von sanct Michaelstag an, bysz auff ostern zu gleich geteilet, die helffte dem von Rechenberg vnd seinen leuten, die andere helffte vff die gue- ter derer von Gorlitz gehen solde, von ostern aber bysz auff Mi- chaelis, solde jsz dem Rechenberg gar zufliessen etc. 5 Vnd wiewol der itzige burgermeister, welcher den die gueter 10 denselben orts zuuorsorgung hat, viel vleis dobey gehabt, auch den heubtleuten zum Pentzick vnd teichwertern offtmals befolen, sich der zceit mit dem wasser zuhalden vnd den schutz zuzuschlaen, vnd zugeschlagen behalden, dem sie den also gethan, bey jren eiden bekennen vnd erhalden wolden, Dennoch so Rechenberg seine zceit 15 ersehn, das vielleicht gemelts wasser vnd schutz, unuorsehns, ane bewost, willen vnd geheyssze eines rats vnd des vorsorgers der gueter, ader vielleicht von kuehirten, frembden leuten jren abgon- nern, zu einer vorhetzung, der stad zw hon vnd schaden, wieder- auff geriessen ist worden, vnd laudts der vorschreibung, als er 20 angibet, nicht gegangen, hat er den jungen von Haugwitz zu Waldaw des Lubanischen weichbildes, vnd drey seiner armen leute an den schutz gefurt etc., vnd durch sein eigene vnbedochte vormesszene torst, mit seinen leuten, der er bey 200 wie ein rate bericht dorzw gefordert, den schutz, der Libische teiche genant, mit merglichem 25 schaden gemeiner stad dinstags noch Cantate, aliter post Sophie 92 virginis abegestochen, vnd doruff denselbigen tag der stad leuten vorbieten lassen, das nyemandes in der Tschirnaw, die den uber menschen gedencken, des gebrauchs von beiden vbern gemeyn ge- west, fischen solde etc. 30 So den gemelter Caspar von Rechenberg erstlichen den konig- lichen gerichten eingrieff gethan, das ertruncken kindt denselbigen zu nachteil, vnd zuentkegen gemeiner stad furstlicher keyserlicher koniglicher priuilegien vnd rechtspruche, durch die seinen auffzu- heben, aus denselben konig. gerichten vnd dem weichbilde in seine 35 gericht zutragen vnd zubegraben vorschaffet, folgende vnd zum an- dern, jn ewer g. ampt, jn die koniglichen gerichten, jm weichbilde, e. g. vnd eines rats vnersucht, desselben vnbeclaget, vnerkant des rechten, vngewarnet, vnd vnbewart, freuel vnd gewalt gegen ge- meiner stad, mit gewaptener handt geubet, derselben hon, 40 schmoheit vnd schaden dodurch wider alle billikeit zugefuget,
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111 30 Ist eines rats zu Gorlitz vnser hern vnd frunde demutige vleis- sige bete, e. g. wolde mit Casparn von Rechenberg vorschaffen, erstlichen der vorhandelung vnd obirgreiffung halben, so er an den toden kindt begunst, den koniglichen gerichten fug, wandel vnd ab- 5 trag zuthun, Czum andern sich hinfur solcher gewalt, gegen ge- meiner stad, jren guetern vnd leuten zuvbenn zuenthalden, vnd vor geubetten freuel vnd gewalt, vor zugefugetten hon, schmoheit vnd schaden, gemeiner stad widerkor, fug, wandel vnd abtrag zupflegen, jn ansicht des, das e. g. ein mechtiger konig. anwald von ko. mt. 10 vnserm allirgnedigsten herrn gesatzt, dise lande vnd stete, vor freuel, gewaldige eingrieffe vnd vnrecht zwhanthaben vnd schutzen. Uff solch antragen, hat der her s. g. begeret, jme das auffgezceichent 92b zuubirantworten, doraus s. g. eine vndirrichtung Rechenberg zu schreiben gehaben mocht, das den von wort zw wort wie oben 15 vorzceichent, seinen g. gegeben ist worden. Vnd so s. g. geschrie- ben het, wolde sie den briue dem burgermeister mit einer abe- schriefft zuschicken, furder Rechenberg zuubersenden, vnd so des von Rechenbergs antwort einkweme, solde man die auffbrechen, vorleszen vnd s. g. zuschicken, den s. g. wolde so viel ir moglich, 20 gemeiner stad wider solche gewalt hanthaben vnd schutzenn. Item is hat sich auch Rechenberg vndirstanden der stad leuten Sie solden den gebrauch der groszen Tschirnaw zuuorbieten, also das sie auch auch zu seinen doraus zu irer notdorfft nicht scheppfen solden, das vihe dorein zu leuten trencken nicht treiben etc. vnd wu sie doruber begrieffen, wolde nicht ge- hen, das 25 er sie schiesen ader gefenglichen annemen vnd vff Clitzdorff furen vorbote lassen. hat ein rat bestetiget, wiewol er solchs hernoch— mols hat hochlich begeret infra folio CLXIII. Vnd hat vielleicht disz aus solchem grunde gethan, das jme vnd seinen vorfaren hertzog Johan, etwo zw Gorlitz hertzog, keysers Karls sone, das stuck der Gorlitschen heide itzunder des Rechen- bergs heide genant, vnd die Tschirnaw solde vorpfendet vnd vor- satzt haben, wie du den die vorschreibung vnd andere briue in einem alden buch regal. mod. finden wirst, leit jm rote beym furdern tische in der rothawsze stuben etc. So aber ein rate bedocht, das die leute so der stad sein vffm 35 vber ausgesatzt, mit jrer aussatzung des wassers vber menschen vnd aber uber menschen gedencken, ane meniglichs rechtliche ein- sage gebraucht, vnd sich nicht vorhandelt, derhalben jnen das was- ser zu irer notdorfft solde vorboten werden, vnd das also dises, von Rechenberg, zur vnbillikeit geschohe, hat er jren leuten ansagen 93 40 lasszen, sie solden der Tschirnaw, wie vor alders geschehen, ge- brauchen, wurde aber Rechenberg yemandes doruber beweldigen,
111 30 Ist eines rats zu Gorlitz vnser hern vnd frunde demutige vleis- sige bete, e. g. wolde mit Casparn von Rechenberg vorschaffen, erstlichen der vorhandelung vnd obirgreiffung halben, so er an den toden kindt begunst, den koniglichen gerichten fug, wandel vnd ab- 5 trag zuthun, Czum andern sich hinfur solcher gewalt, gegen ge- meiner stad, jren guetern vnd leuten zuvbenn zuenthalden, vnd vor geubetten freuel vnd gewalt, vor zugefugetten hon, schmoheit vnd schaden, gemeiner stad widerkor, fug, wandel vnd abtrag zupflegen, jn ansicht des, das e. g. ein mechtiger konig. anwald von ko. mt. 10 vnserm allirgnedigsten herrn gesatzt, dise lande vnd stete, vor freuel, gewaldige eingrieffe vnd vnrecht zwhanthaben vnd schutzen. Uff solch antragen, hat der her s. g. begeret, jme das auffgezceichent 92b zuubirantworten, doraus s. g. eine vndirrichtung Rechenberg zu schreiben gehaben mocht, das den von wort zw wort wie oben 15 vorzceichent, seinen g. gegeben ist worden. Vnd so s. g. geschrie- ben het, wolde sie den briue dem burgermeister mit einer abe- schriefft zuschicken, furder Rechenberg zuubersenden, vnd so des von Rechenbergs antwort einkweme, solde man die auffbrechen, vorleszen vnd s. g. zuschicken, den s. g. wolde so viel ir moglich, 20 gemeiner stad wider solche gewalt hanthaben vnd schutzenn. Item is hat sich auch Rechenberg vndirstanden der stad leuten Sie solden den gebrauch der groszen Tschirnaw zuuorbieten, also das sie auch auch zu seinen doraus zu irer notdorfft nicht scheppfen solden, das vihe dorein zu leuten trencken nicht treiben etc. vnd wu sie doruber begrieffen, wolde nicht ge- hen, das 25 er sie schiesen ader gefenglichen annemen vnd vff Clitzdorff furen vorbote lassen. hat ein rat bestetiget, wiewol er solchs hernoch— mols hat hochlich begeret infra folio CLXIII. Vnd hat vielleicht disz aus solchem grunde gethan, das jme vnd seinen vorfaren hertzog Johan, etwo zw Gorlitz hertzog, keysers Karls sone, das stuck der Gorlitschen heide itzunder des Rechen- bergs heide genant, vnd die Tschirnaw solde vorpfendet vnd vor- satzt haben, wie du den die vorschreibung vnd andere briue in einem alden buch regal. mod. finden wirst, leit jm rote beym furdern tische in der rothawsze stuben etc. So aber ein rate bedocht, das die leute so der stad sein vffm 35 vber ausgesatzt, mit jrer aussatzung des wassers vber menschen vnd aber uber menschen gedencken, ane meniglichs rechtliche ein- sage gebraucht, vnd sich nicht vorhandelt, derhalben jnen das was- ser zu irer notdorfft solde vorboten werden, vnd das also dises, von Rechenberg, zur vnbillikeit geschohe, hat er jren leuten ansagen 93 40 lasszen, sie solden der Tschirnaw, wie vor alders geschehen, ge- brauchen, wurde aber Rechenberg yemandes doruber beweldigen,
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112 das solden sie furbrengen, vnd hat sich mit dem ausz der gewere vnerkant nicht wollen setzen lasszenn. 93b Vnd ab jme das wasser vorpfendet, dennoch solde er der stad leuten den gebrauch nicht auffgehoben habenn. Czum ersten aus dem priuilegio regis Johannis aui ducis Johannis Gorlitzensis, mit welchem die von Pentzig erblichen begnadet, das sie dye wasser der heiden erblich jnnehabenn, besitzen vnd gebrauchen solden, vnd dieweile konig Johan denen von Pentzig dis erblichen gegeben, so hat hertzog Johann seine nepos diszes nicht mogen vorsetzen, noch vorpfenden, es were den das die vom Pentzig, dieselbige jre erbliche gerechtikeit, den Rechenbergern auffgegebenn vnd zu haben bewilliget hetten, das jme den ein rate nicht gestendig, er beweisze jsz den mit briue vnd sigel der vom Pentzig, den die stad hat das priuilegium regis Johannis, von denen von Pentzig ubirantwort, als krefftigen, tuglichen vnd vnuorgeben angenhomen. Czum andern, 15 dieweile das wasser die Tschirnaw die grenitz ist, vorhoffet ein rat, das ein vber mit der helfft des wassers gehore in diszes weich- bilde, quia jurisdictio sequitur fundum, licet usus aque sit commu- nis vt videmus Wratiszlauie in ponte qua itur ad S. Johannem, in uico pontis jurisdictionis esse signo diuisam. Item Czwikauie, Glo- 20 gouie etc. Czum drietten das die vnsern, des wassers nicht allein zu jrer notdorfft wie gehort, sunder auch mit fischen uber menschen vnd aber uber menschen gedencken gebraucht haben, vnd also des gebrauchs manchfeldig vorjaret, vnd so ein rat keine andere be- weiszung nicht hett, so jst doch die vorjarung genugsam zu disem 25 recht, vnd ist nicht von noten weiter eynigerley beweisung der an- kunfft des gebrauchs zu beweisen. Quia incorporalia uel servitutes, judicia etc. sola parum prestabuntur, et ad prescribendum jus in- corporale non requiritur titulus in loco si quis diuturno, ff si serui- tus vendiceretur. Et parum cum scientia aduersarii loco traditionis 30 habetur justi de rebus cor., et extra de judi. c. vi. Et prescriptio longissimi temporis habetur loco tituli, et id satis. 10 5 Vnd ab vndirzceiten Rechenberg der stad leuten aus angezceig- tem grunde, das fischen in der Tschirnaw vorboten hat, so hat er doch das rechtlicher einrede byssher nye gethan. Interrupitur ejus 35 prescriptio, actione ciuiliter et judicialiter intentata, den noch orde- nung des rechts, so wirt vermittelst einer rechtlichen einsage, eine angetzoge vorjarung gebrochen, das den in dieszem fall von Rechen- berg nye geschehen. — 39. angetzoge, angezogene.
112 das solden sie furbrengen, vnd hat sich mit dem ausz der gewere vnerkant nicht wollen setzen lasszenn. 93b Vnd ab jme das wasser vorpfendet, dennoch solde er der stad leuten den gebrauch nicht auffgehoben habenn. Czum ersten aus dem priuilegio regis Johannis aui ducis Johannis Gorlitzensis, mit welchem die von Pentzig erblichen begnadet, das sie dye wasser der heiden erblich jnnehabenn, besitzen vnd gebrauchen solden, vnd dieweile konig Johan denen von Pentzig dis erblichen gegeben, so hat hertzog Johann seine nepos diszes nicht mogen vorsetzen, noch vorpfenden, es were den das die vom Pentzig, dieselbige jre erbliche gerechtikeit, den Rechenbergern auffgegebenn vnd zu haben bewilliget hetten, das jme den ein rate nicht gestendig, er beweisze jsz den mit briue vnd sigel der vom Pentzig, den die stad hat das priuilegium regis Johannis, von denen von Pentzig ubirantwort, als krefftigen, tuglichen vnd vnuorgeben angenhomen. Czum andern, 15 dieweile das wasser die Tschirnaw die grenitz ist, vorhoffet ein rat, das ein vber mit der helfft des wassers gehore in diszes weich- bilde, quia jurisdictio sequitur fundum, licet usus aque sit commu- nis vt videmus Wratiszlauie in ponte qua itur ad S. Johannem, in uico pontis jurisdictionis esse signo diuisam. Item Czwikauie, Glo- 20 gouie etc. Czum drietten das die vnsern, des wassers nicht allein zu jrer notdorfft wie gehort, sunder auch mit fischen uber menschen vnd aber uber menschen gedencken gebraucht haben, vnd also des gebrauchs manchfeldig vorjaret, vnd so ein rat keine andere be- weiszung nicht hett, so jst doch die vorjarung genugsam zu disem 25 recht, vnd ist nicht von noten weiter eynigerley beweisung der an- kunfft des gebrauchs zu beweisen. Quia incorporalia uel servitutes, judicia etc. sola parum prestabuntur, et ad prescribendum jus in- corporale non requiritur titulus in loco si quis diuturno, ff si serui- tus vendiceretur. Et parum cum scientia aduersarii loco traditionis 30 habetur justi de rebus cor., et extra de judi. c. vi. Et prescriptio longissimi temporis habetur loco tituli, et id satis. 10 5 Vnd ab vndirzceiten Rechenberg der stad leuten aus angezceig- tem grunde, das fischen in der Tschirnaw vorboten hat, so hat er doch das rechtlicher einrede byssher nye gethan. Interrupitur ejus 35 prescriptio, actione ciuiliter et judicialiter intentata, den noch orde- nung des rechts, so wirt vermittelst einer rechtlichen einsage, eine angetzoge vorjarung gebrochen, das den in dieszem fall von Rechen- berg nye geschehen. — 39. angetzoge, angezogene.
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113 5 25 35 Von der nohme so jhenhalb Buntzlaw an den guetern der von Breszlaw, geschehen. So am sondtag Jubilate anno ut supra, das gefert vnd gut mit sechs wagen alhye durchgangen, vnd den tag noch gein Luban ko- men, ist uff den abent spote die botschafft von der heide hirein- komen, das reyter vormarckt werden worden am houeschlag, etz- lich auch besichtiget, hat man alsbald vnd bey nacht einen diener hinnoch gein Luban geschickt vnd die gueter warnen lassen. So aber der von Breszlaw diener, dise warnung gering gewo- 10 gen, sagende, die von Gorlitz sehen alweg viel reuter, vnd wer doch nymer keyner do, vnd mit den guetern dinstags frue zum Buntzlaw ausgetzogen, bey jnen gehabt tzwene diener vom Lauben, vnd vahst dreie vierteil einer meile komen, sein sie von den reitern 94 angegrieffen vnd nidergeworffen worden, vnd was sie uff jre pferde 15 vnd der furleute, den sie den die besten angespannet, zuuor an gewande nicht haben gesewmen konnen, das haben sie des meisten- teils mit fewern beschediget vnd einsteils mit etzliche wagen gar vorbrant, vnd die tzwene diener der von Breszlaw erstochenn. Vnd so die tzwene vom Luban die helde besichtiget vnd die 20 reyter so starck vormercket, den wie man redet, sollen sie XXXVI pferde gehabt haben, sein sie einer noch Lemberg, der andere noch Haynaw gerieten, vnd den nohm angesaget. Die vom Hayn hatten sich zufolgen entschuldiget, sie hetten keynen befel von furstlicher gnade jrem heren nochzueylen. Die von Lemberg aber haben etzlich volk zw rosz vnd fusz auffbracht vnd nochgefolget, vnd etzliche stete in der Slesien am gebirge gelegen, vnd so sie die reyter in einem dorffe ankomen seyn, haben sie die flucht gegeben, vnd hinder sich gelasszen der furleute pferde mit den vffgesewmten tuchern, vngeferlichen bey 30 vII. ader vII. schillingen tuche, die den gen Hirsperg gefurt vnd dorbey II. pferde die der reiter gewest weren. Geschehen ut supra. Wie sich der herre s. g. zwuschen der manschafft vnd den von steten sunlichen zu handeln hat vndirstehn wollen vnd wie dasselbige abegeschlagen. L. Der edle wolgeborne Sigmundt von Wartemberg, der zceit kon. anwalde, so seine g. vormarckt, die manchfeldigen vnwillen, zwei- leufftikeit vnd zwitracht, so zwuschen der manschafft diser lande vnd den von steten erwachssen gewest, vnd von tag zw tag er- wuchsse vnd erwachssen wolden, hat s. g. einem jeden teil in be- 94b 40 sunder vorhalden lasszen, das s. g. jn bedocht solcher vneynikeit, gemeinet were, etzliche herren neben sich zuzcihen, vnd ein vor- 45
113 5 25 35 Von der nohme so jhenhalb Buntzlaw an den guetern der von Breszlaw, geschehen. So am sondtag Jubilate anno ut supra, das gefert vnd gut mit sechs wagen alhye durchgangen, vnd den tag noch gein Luban ko- men, ist uff den abent spote die botschafft von der heide hirein- komen, das reyter vormarckt werden worden am houeschlag, etz- lich auch besichtiget, hat man alsbald vnd bey nacht einen diener hinnoch gein Luban geschickt vnd die gueter warnen lassen. So aber der von Breszlaw diener, dise warnung gering gewo- 10 gen, sagende, die von Gorlitz sehen alweg viel reuter, vnd wer doch nymer keyner do, vnd mit den guetern dinstags frue zum Buntzlaw ausgetzogen, bey jnen gehabt tzwene diener vom Lauben, vnd vahst dreie vierteil einer meile komen, sein sie von den reitern 94 angegrieffen vnd nidergeworffen worden, vnd was sie uff jre pferde 15 vnd der furleute, den sie den die besten angespannet, zuuor an gewande nicht haben gesewmen konnen, das haben sie des meisten- teils mit fewern beschediget vnd einsteils mit etzliche wagen gar vorbrant, vnd die tzwene diener der von Breszlaw erstochenn. Vnd so die tzwene vom Luban die helde besichtiget vnd die 20 reyter so starck vormercket, den wie man redet, sollen sie XXXVI pferde gehabt haben, sein sie einer noch Lemberg, der andere noch Haynaw gerieten, vnd den nohm angesaget. Die vom Hayn hatten sich zufolgen entschuldiget, sie hetten keynen befel von furstlicher gnade jrem heren nochzueylen. Die von Lemberg aber haben etzlich volk zw rosz vnd fusz auffbracht vnd nochgefolget, vnd etzliche stete in der Slesien am gebirge gelegen, vnd so sie die reyter in einem dorffe ankomen seyn, haben sie die flucht gegeben, vnd hinder sich gelasszen der furleute pferde mit den vffgesewmten tuchern, vngeferlichen bey 30 vII. ader vII. schillingen tuche, die den gen Hirsperg gefurt vnd dorbey II. pferde die der reiter gewest weren. Geschehen ut supra. Wie sich der herre s. g. zwuschen der manschafft vnd den von steten sunlichen zu handeln hat vndirstehn wollen vnd wie dasselbige abegeschlagen. L. Der edle wolgeborne Sigmundt von Wartemberg, der zceit kon. anwalde, so seine g. vormarckt, die manchfeldigen vnwillen, zwei- leufftikeit vnd zwitracht, so zwuschen der manschafft diser lande vnd den von steten erwachssen gewest, vnd von tag zw tag er- wuchsse vnd erwachssen wolden, hat s. g. einem jeden teil in be- 94b 40 sunder vorhalden lasszen, das s. g. jn bedocht solcher vneynikeit, gemeinet were, etzliche herren neben sich zuzcihen, vnd ein vor- 45
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114 suchung zuhaben, ab s. g. vormittelst des rats derselbigen herren vnd seiner g. heubtleute, solche zweileufftikeit sunlich, freuntlich vnd gutlichen beylegen vnd zutragen mocht, den er vormarckt, so sie zugleich von beiden teilen abirmols vor die regenten der chron, zu recht kwomen, vnd rechtlichen geschieden wurden, dennoch wolde diser rechtliche entscheide, so wenig zur eynikeit dinstlich sein als die vorigen rechtspruch, vff clage vnd antwort ergangen. Den die recht schieden wol, sunetten aber nicht. Vnd liesz sich vor- duncken, so s. g. got der almechtige dise gnade thun wurde, das er disze gebrechen zutragen vnd fruntlichen beylegen mocht, isz 10 solde seiner g. zu einem grosszem wercklichen lobe bey menniglich nochgerhwmet werden etc. Vff solch antragen s. g. jn bestem geschehen, ist von den von steten disze antwort s. g. zu geben mitwoch noch Jubilate zu Bu- dissin einbrocht wurden. S. g. kont sich erinnern, das die von steten die sune diszer gebrechen halben, offtmals bey s. g. gesucht vnd sich dorzu erboe- ten hetten, aber sie were jnen von der manschafft alwege gewegert worden. Das sie sich aber nhumols, so sie etwas merglichs dorvn- der vorzceret, viel muhe vnd arbeit dorbey gehabt, vnd dieweile 20 sie gemeinet weren, die manschafft wider zu beclagen (douon oben am LXXXV.) wer jnen bekomerlichen sich mit der manschafft zw sunen lassen. Yedoch seinen g. zu ehren vnd gefallen, wolden sie s. g. 95 stat geben sunlichen zuhandelnn. Doch diser meynung, das s. g. drey aus der manschafft vnd drey von steten zw beysitzern nyder- 25 setzen solde. Vnd diser vorschlag ist dorvmb geschehen, vnd ab seine g. etzliche herren neben sich zcyhn wurde, das sie eine schewe vor den von steten haben musten. Vnd so viel disterehe zw gleichheit reden. Das aber s. g. etzliche auslendische herren neben sich zciehn 30 wolde, das were der ordenung der lande, vbung des hoffes vnd konig. commissiones entkegen, den isz were sich zuuormueten, das dieselben diser lande gewonheit nicht wissen hetten, vnd vielleicht mit jrer lands vbung, sunen wolden, das den denen von steten vnleidlich sein wolde. Isz hett auch die ko. mt. zur zceit ein com- 35 mission an s. g. lautende, ausgehn lassen, wen sich solche jrsal zwuschen landen vnd steten erboreten, solde s. g. ordenung der lande halten etc. Dise commission leit bey den von Bawtzen. Vnd so s. g. Henrichen von Sleynitz obermarschalk zw Dres- den, hern Vlrichen Schoff rittern vff Greiffenstein vnd Albrechten 40 von Schreibersdorff etwo s. g. hewbtman zu Budissin, vnd itzt uff sanct Annenberg, angegeben, das s. g. dise neben sich zeihen wolde, 5 15
114 suchung zuhaben, ab s. g. vormittelst des rats derselbigen herren vnd seiner g. heubtleute, solche zweileufftikeit sunlich, freuntlich vnd gutlichen beylegen vnd zutragen mocht, den er vormarckt, so sie zugleich von beiden teilen abirmols vor die regenten der chron, zu recht kwomen, vnd rechtlichen geschieden wurden, dennoch wolde diser rechtliche entscheide, so wenig zur eynikeit dinstlich sein als die vorigen rechtspruch, vff clage vnd antwort ergangen. Den die recht schieden wol, sunetten aber nicht. Vnd liesz sich vor- duncken, so s. g. got der almechtige dise gnade thun wurde, das er disze gebrechen zutragen vnd fruntlichen beylegen mocht, isz 10 solde seiner g. zu einem grosszem wercklichen lobe bey menniglich nochgerhwmet werden etc. Vff solch antragen s. g. jn bestem geschehen, ist von den von steten disze antwort s. g. zu geben mitwoch noch Jubilate zu Bu- dissin einbrocht wurden. S. g. kont sich erinnern, das die von steten die sune diszer gebrechen halben, offtmals bey s. g. gesucht vnd sich dorzu erboe- ten hetten, aber sie were jnen von der manschafft alwege gewegert worden. Das sie sich aber nhumols, so sie etwas merglichs dorvn- der vorzceret, viel muhe vnd arbeit dorbey gehabt, vnd dieweile 20 sie gemeinet weren, die manschafft wider zu beclagen (douon oben am LXXXV.) wer jnen bekomerlichen sich mit der manschafft zw sunen lassen. Yedoch seinen g. zu ehren vnd gefallen, wolden sie s. g. 95 stat geben sunlichen zuhandelnn. Doch diser meynung, das s. g. drey aus der manschafft vnd drey von steten zw beysitzern nyder- 25 setzen solde. Vnd diser vorschlag ist dorvmb geschehen, vnd ab seine g. etzliche herren neben sich zcyhn wurde, das sie eine schewe vor den von steten haben musten. Vnd so viel disterehe zw gleichheit reden. Das aber s. g. etzliche auslendische herren neben sich zciehn 30 wolde, das were der ordenung der lande, vbung des hoffes vnd konig. commissiones entkegen, den isz were sich zuuormueten, das dieselben diser lande gewonheit nicht wissen hetten, vnd vielleicht mit jrer lands vbung, sunen wolden, das den denen von steten vnleidlich sein wolde. Isz hett auch die ko. mt. zur zceit ein com- 35 mission an s. g. lautende, ausgehn lassen, wen sich solche jrsal zwuschen landen vnd steten erboreten, solde s. g. ordenung der lande halten etc. Dise commission leit bey den von Bawtzen. Vnd so s. g. Henrichen von Sleynitz obermarschalk zw Dres- den, hern Vlrichen Schoff rittern vff Greiffenstein vnd Albrechten 40 von Schreibersdorff etwo s. g. hewbtman zu Budissin, vnd itzt uff sanct Annenberg, angegeben, das s. g. dise neben sich zeihen wolde, 5 15
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115 ist s. g. doch schwerlichen zugesaget worden, wu s. g. ordenung der lande vnd den ersten vorschlag halden wolde, solde dornoch s. g. neben sich heischen, noch s. g. gefallen. So aber die manschafft vormeinet das nyemandes jm sunlichen 5 handel sitzen solde, dan s. g. sampt s. g. hewbtleuten vnd gnante herren, als zum handell gebetnn vnd in den vorschlag der von ste- ten nicht haben wollen gehn, die von steten sich auch aus diser meynung nicht haben wollen furen lasszen, den sie haben die herrn verdechtig gehalden, das sie dem adel mehr den jnen zufallen wur- 10 den, jst dises des herrn furnhem allenthalben zuruckgegangen vnd abegeschnyeten worden. Actum feria quarta post Jubilate anno ut supra. Von den tuchmechern, wie sie gering gewandt gemacht 95b haben, vnd den jhenigen, die wider die ge- schwornen geredt. So vnd als sich etzliche zceit lang vff den merckten zw Bress- law, jn Polan, jn Hungern etc., der pole, hunger vnd gemeiner kauffman, offtmals schwerlich beclaget, das die Gorlitschen tuch vahst gering werenn, Vnd so ein brieff xIV tage noch ostern vnge- 20 ferlichen in des rats stuell zw sanct Peter gefunden, dorjnnen den angezceiget ist worden, wie sich die geschwornen, Escherer etc. kegen dem gemeinenn tuchmecher, in viel stucken vorhandeln sol- den, hat ein rate dem hantwerg vnd gemeiner stad zw gute zuuor- huetten auffruhr, so zwuschen den geschwornen vnd gemeinem 25 tuchmecher erwachssen mocht, doreinsehn, vnd die vnordenung storen wollen. Vnd hat erstlichen den kauffman beschickt vnd ein jederman be- sunder gefraget, wes jme von dem keuffern der Gorlitschen tuch begegent, vnd so ein itzlicher gesaget, was jme widerfarn, ist doch 30 vahst disze meynung gewest, wiewol ein palln Gorlitsch zuuor al- weg x, xI auch in die xv guldenn mehrn den ein Lubanisch, Sittisch, Breszlisch etc. gegolden hett, dennoch weren sie eine zceit also vn- geacht gewest vnd sunderlich auff mittefast jungst vorgangen zw Breszlaw dermoszen gefallen, das allerley tuch, auch Reichenbachisch 35 wirdiger gewest weren, vnd saget der pole vnd gemeine kauffman offentlich, sie weren zw grob, gering, boszer farbe, zw kurtze etc. Vff solch bekomerlich ansagen des kauffmans, hat der rate die geschwornen der tuchmecher besandt vnd jnen disze meynung fur- gehalden. Vngezweyffelt sie mochten sich erjnnerung der gutlichen 40 ermanung, domit sie ein rate in vorgangen jaren mehrn den eines angelanget, demnoch sie von einem rate gesatzt bey iren eiden, 96 15 15*
115 ist s. g. doch schwerlichen zugesaget worden, wu s. g. ordenung der lande vnd den ersten vorschlag halden wolde, solde dornoch s. g. neben sich heischen, noch s. g. gefallen. So aber die manschafft vormeinet das nyemandes jm sunlichen 5 handel sitzen solde, dan s. g. sampt s. g. hewbtleuten vnd gnante herren, als zum handell gebetnn vnd in den vorschlag der von ste- ten nicht haben wollen gehn, die von steten sich auch aus diser meynung nicht haben wollen furen lasszen, den sie haben die herrn verdechtig gehalden, das sie dem adel mehr den jnen zufallen wur- 10 den, jst dises des herrn furnhem allenthalben zuruckgegangen vnd abegeschnyeten worden. Actum feria quarta post Jubilate anno ut supra. Von den tuchmechern, wie sie gering gewandt gemacht 95b haben, vnd den jhenigen, die wider die ge- schwornen geredt. So vnd als sich etzliche zceit lang vff den merckten zw Bress- law, jn Polan, jn Hungern etc., der pole, hunger vnd gemeiner kauffman, offtmals schwerlich beclaget, das die Gorlitschen tuch vahst gering werenn, Vnd so ein brieff xIV tage noch ostern vnge- 20 ferlichen in des rats stuell zw sanct Peter gefunden, dorjnnen den angezceiget ist worden, wie sich die geschwornen, Escherer etc. kegen dem gemeinenn tuchmecher, in viel stucken vorhandeln sol- den, hat ein rate dem hantwerg vnd gemeiner stad zw gute zuuor- huetten auffruhr, so zwuschen den geschwornen vnd gemeinem 25 tuchmecher erwachssen mocht, doreinsehn, vnd die vnordenung storen wollen. Vnd hat erstlichen den kauffman beschickt vnd ein jederman be- sunder gefraget, wes jme von dem keuffern der Gorlitschen tuch begegent, vnd so ein itzlicher gesaget, was jme widerfarn, ist doch 30 vahst disze meynung gewest, wiewol ein palln Gorlitsch zuuor al- weg x, xI auch in die xv guldenn mehrn den ein Lubanisch, Sittisch, Breszlisch etc. gegolden hett, dennoch weren sie eine zceit also vn- geacht gewest vnd sunderlich auff mittefast jungst vorgangen zw Breszlaw dermoszen gefallen, das allerley tuch, auch Reichenbachisch 35 wirdiger gewest weren, vnd saget der pole vnd gemeine kauffman offentlich, sie weren zw grob, gering, boszer farbe, zw kurtze etc. Vff solch bekomerlich ansagen des kauffmans, hat der rate die geschwornen der tuchmecher besandt vnd jnen disze meynung fur- gehalden. Vngezweyffelt sie mochten sich erjnnerung der gutlichen 40 ermanung, domit sie ein rate in vorgangen jaren mehrn den eines angelanget, demnoch sie von einem rate gesatzt bey iren eiden, 96 15 15*
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116 96b dem hantwerg, arm vnd reiche das beste zw rate, wolden dorein sehn, domit die tuch in solchen fal nicht komen mochten, vnd das hantwerg zw seiner besserung vorsorgen, das sich den der rate zw geschehen zw jnen vorsehn hett. Aber jsz kwome jme fur, were ouch durch den kauffman offentlich gesaget, das die tuch an haren vnd farbe so gering grob vnd angestalt weren, das sie von mennig- lich voracht wurden, man redet ouch, das sie jizt vffm marckt zw Bresslau so vnwirdig gewest weren, das allerley tuch mehr den die jre gegolden hetten (ut supra), vnd wurde geredt, das sie nicht kauffmans guet weren. Isz hett der kauffman aus Hungern hiraus 10 offt geschrieben vnd sich beclaget, das der tuch nyemandes begeret. Wen sie die tuch jn Turckey vorkeufften, wurden sie jnnen wider geschickt, vnd zugeschriebenn, sie mochten domit nicht geweren, musten itzt alle palln aufshlahen wie uberal gemeine, das den zuuor nicht geschehn. Isz were ouch den geschickten, an vnsers herrn 15 des konigs wirtschafft zw Ofen vom wirt dermosen furgehalden wurden, das die von Gorlitz beym tuchmechern nicht vleissig zw- sehn; sie machten keyn mitteltuch, keyn weisztuch, das furhin mittel gewest, must nhu kuhr sein, vnd das kwhr forders etc. Wolden aus einem weit vI., vil tuch ferben, die besten nhomen sie in schnidt, 20 die vffwermlung alle in palln. Sie liesszen mit den kemmichen kar- ten, das beym schalk vorboten were, gingen nicht vor die rhemen etc., vnd beschlieslich hetten sie keynen vleis das hantwerg zuuor- sorgen, trachten nichts vor den gemeinen tuchmecher, allein das sie sich reichetten, das sich den der tuchmecher mercklich beclaget, 25 vnd wer ein zcettel gefunden, doraus wurde sie horen wie sie sich kegen dem hantwerg vnd gemeinem tuchmecher hielden. Vnd wu dem also, wie jnen nochgeschrieben wurde, erfure ein rate nicht gerne, jsz were jme auch bekomerlich, das solche briue gestroet solden gefunden werden, mocht wol bedencken, das aus einem bosen 30 grunde vnd heimlicher vorsamelung, do nichts guts gerathschlaget, geschehen vnd komen musten etc. Vnd jst jnen der brieff geleszen worden vnd hirnoch jn forderen rot vnd kestigen geleget. Vnd so jnen der brieff geleszen, hat jnen der burgermeister gesaget, sie hetten des rats meynung vorstanden, von wegen der 35 beschwerung des hantwergs, auch den briue horen leszen, solden gehn vnd sich domit zwbekomern, uff weisze trachten, wie man 6. angestalt, ungestallet, roh. 19. kuhr, kwhr, s. v. a. kür, auswahl. forders, vorzügliches: übliche bezeichnung der tuchsorten. 21. vffwermlung, die aufgefärb- ten tuche. m. d. kemmichen karten, m. kämmchen, scharfen drathbürsten, zube- reiten (rauhen od. karten) anst. mit der rauhcarde (carduus fullonum), welche das tuch weniger angreift. 5
116 96b dem hantwerg, arm vnd reiche das beste zw rate, wolden dorein sehn, domit die tuch in solchen fal nicht komen mochten, vnd das hantwerg zw seiner besserung vorsorgen, das sich den der rate zw geschehen zw jnen vorsehn hett. Aber jsz kwome jme fur, were ouch durch den kauffman offentlich gesaget, das die tuch an haren vnd farbe so gering grob vnd angestalt weren, das sie von mennig- lich voracht wurden, man redet ouch, das sie jizt vffm marckt zw Bresslau so vnwirdig gewest weren, das allerley tuch mehr den die jre gegolden hetten (ut supra), vnd wurde geredt, das sie nicht kauffmans guet weren. Isz hett der kauffman aus Hungern hiraus 10 offt geschrieben vnd sich beclaget, das der tuch nyemandes begeret. Wen sie die tuch jn Turckey vorkeufften, wurden sie jnnen wider geschickt, vnd zugeschriebenn, sie mochten domit nicht geweren, musten itzt alle palln aufshlahen wie uberal gemeine, das den zuuor nicht geschehn. Isz were ouch den geschickten, an vnsers herrn 15 des konigs wirtschafft zw Ofen vom wirt dermosen furgehalden wurden, das die von Gorlitz beym tuchmechern nicht vleissig zw- sehn; sie machten keyn mitteltuch, keyn weisztuch, das furhin mittel gewest, must nhu kuhr sein, vnd das kwhr forders etc. Wolden aus einem weit vI., vil tuch ferben, die besten nhomen sie in schnidt, 20 die vffwermlung alle in palln. Sie liesszen mit den kemmichen kar- ten, das beym schalk vorboten were, gingen nicht vor die rhemen etc., vnd beschlieslich hetten sie keynen vleis das hantwerg zuuor- sorgen, trachten nichts vor den gemeinen tuchmecher, allein das sie sich reichetten, das sich den der tuchmecher mercklich beclaget, 25 vnd wer ein zcettel gefunden, doraus wurde sie horen wie sie sich kegen dem hantwerg vnd gemeinem tuchmecher hielden. Vnd wu dem also, wie jnen nochgeschrieben wurde, erfure ein rate nicht gerne, jsz were jme auch bekomerlich, das solche briue gestroet solden gefunden werden, mocht wol bedencken, das aus einem bosen 30 grunde vnd heimlicher vorsamelung, do nichts guts gerathschlaget, geschehen vnd komen musten etc. Vnd jst jnen der brieff geleszen worden vnd hirnoch jn forderen rot vnd kestigen geleget. Vnd so jnen der brieff geleszen, hat jnen der burgermeister gesaget, sie hetten des rats meynung vorstanden, von wegen der 35 beschwerung des hantwergs, auch den briue horen leszen, solden gehn vnd sich domit zwbekomern, uff weisze trachten, wie man 6. angestalt, ungestallet, roh. 19. kuhr, kwhr, s. v. a. kür, auswahl. forders, vorzügliches: übliche bezeichnung der tuchsorten. 21. vffwermlung, die aufgefärb- ten tuche. m. d. kemmichen karten, m. kämmchen, scharfen drathbürsten, zube- reiten (rauhen od. karten) anst. mit der rauhcarde (carduus fullonum), welche das tuch weniger angreift. 5
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117 alle dieselbige gebrechen des hantwergs wandeln mocht, domit die tuche widervmb wirdig werdenn mochten, vnd wu sie gebrechen hetten, wolt ein rat gerne helffen dorein sehn, wu sie aber diszs vorechtig halden wolden, solden sie wissen, das sich ein rate das- selbige zuthun, selbs vndirstehn wurde, dan wusten solchen fall der tuch, das den zuvnuorwintlichem schaden dem hantwerge vnd ge- meiner stad gereichen wolde, in die lenge vnd weiter nicht zuer- duldenn. Solden auch einem rate jnwendig acht oder vierzcehn tagen ein antwort geben vnd einbrengen. 10 Wie etzliche tuchmechern auffgenhomen vnd gefenglichen gesatzt, das sie den geschwornen offentlich eingeredt. 5 20 30 So lange zceit und alweg in einer loblichen gewonheit vff dem hantwerg der tuchmecher, gehalden ist worden, Demnoch die ge- schwornen vom rat vnd an stad rats dohin gekorn vnd gesatzt, das 15 sich derhalben nyemandes wider sie vnd jren aussatze setzen solde, in vorsamelung nichts wider sie reden, nichts einreden, sunder das 97 ein jederman nach jrem antragen vnd befelh, sich desselbigen zw- halden, schweigende doruon vnd anheyme gegangen ist. Den ein rate vnd menniglich hats dorvor gehalden, dieweile sie vom rate bey jren eiden vnd pflichten dohin vorordent, das sie dasselbige dem hantwerg zw gute geredt, ausgesatzt vnd befolen haben, Vnd etzliche tuchmecher dise gewonheit ubergangen, hat der rate, jm besten, vffruhr zuuorhuetten, das vielleicht der gestalt an den ge- schwornen angefangen vnd am rate auszgehn wolde, vnd das der 25 gemeine tuchmecher vormercken mocht, das ein rate die geschwor- nen zwhanthaben gemeynet, dodurch jnen einzureden, ader sich wider sie zusetzen ein schawen gewonne, etzliche tuchmecher dor- vmben das sie gegen der geschwornen in der vorsamelung geredt, auffgenhomen vnd gefenglichen setzen lassenn. Einen Valten Grundell gnant, der in den Reichenbachischen thorm dorvmb gesatzt, das sich ein rote vormutet, solde ein wissen haben von dem brieffe so in der herrn stuel zu sanct Peter gefun- den, douon oben am xcv. aus diszem grunde. Isz ist geschehen, das Puschman der eldiste geschworne noch den ratheren, Valten 35 Grundel vnd suesten andere tuchmecher mehr, zw Hennersdorff beym pfarhern zum bier gesessen sein, do hot Grundel vnder an- dern worten zw Puschman gesaget: Puschman, was gebet jr einem, der zur zceit der kure kwome, vnd saget, jr soldet furder keyn geschworner sein etc. Doruff Puschman geantwort: den besten 40 toppe weins, so der im stadkeller sein wurde. Hat Grundel zw den andern gesaget: lieben herrn das getzeuge ich mit euch etc.
117 alle dieselbige gebrechen des hantwergs wandeln mocht, domit die tuche widervmb wirdig werdenn mochten, vnd wu sie gebrechen hetten, wolt ein rat gerne helffen dorein sehn, wu sie aber diszs vorechtig halden wolden, solden sie wissen, das sich ein rate das- selbige zuthun, selbs vndirstehn wurde, dan wusten solchen fall der tuch, das den zuvnuorwintlichem schaden dem hantwerge vnd ge- meiner stad gereichen wolde, in die lenge vnd weiter nicht zuer- duldenn. Solden auch einem rate jnwendig acht oder vierzcehn tagen ein antwort geben vnd einbrengen. 10 Wie etzliche tuchmechern auffgenhomen vnd gefenglichen gesatzt, das sie den geschwornen offentlich eingeredt. 5 20 30 So lange zceit und alweg in einer loblichen gewonheit vff dem hantwerg der tuchmecher, gehalden ist worden, Demnoch die ge- schwornen vom rat vnd an stad rats dohin gekorn vnd gesatzt, das 15 sich derhalben nyemandes wider sie vnd jren aussatze setzen solde, in vorsamelung nichts wider sie reden, nichts einreden, sunder das 97 ein jederman nach jrem antragen vnd befelh, sich desselbigen zw- halden, schweigende doruon vnd anheyme gegangen ist. Den ein rate vnd menniglich hats dorvor gehalden, dieweile sie vom rate bey jren eiden vnd pflichten dohin vorordent, das sie dasselbige dem hantwerg zw gute geredt, ausgesatzt vnd befolen haben, Vnd etzliche tuchmecher dise gewonheit ubergangen, hat der rate, jm besten, vffruhr zuuorhuetten, das vielleicht der gestalt an den ge- schwornen angefangen vnd am rate auszgehn wolde, vnd das der 25 gemeine tuchmecher vormercken mocht, das ein rate die geschwor- nen zwhanthaben gemeynet, dodurch jnen einzureden, ader sich wider sie zusetzen ein schawen gewonne, etzliche tuchmecher dor- vmben das sie gegen der geschwornen in der vorsamelung geredt, auffgenhomen vnd gefenglichen setzen lassenn. Einen Valten Grundell gnant, der in den Reichenbachischen thorm dorvmb gesatzt, das sich ein rote vormutet, solde ein wissen haben von dem brieffe so in der herrn stuel zu sanct Peter gefun- den, douon oben am xcv. aus diszem grunde. Isz ist geschehen, das Puschman der eldiste geschworne noch den ratheren, Valten 35 Grundel vnd suesten andere tuchmecher mehr, zw Hennersdorff beym pfarhern zum bier gesessen sein, do hot Grundel vnder an- dern worten zw Puschman gesaget: Puschman, was gebet jr einem, der zur zceit der kure kwome, vnd saget, jr soldet furder keyn geschworner sein etc. Doruff Puschman geantwort: den besten 40 toppe weins, so der im stadkeller sein wurde. Hat Grundel zw den andern gesaget: lieben herrn das getzeuge ich mit euch etc.
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118 Vnd so die geschwornen vff forderung des rats vffm rathhause ge- 97b west sein, wie oben am xCv., hat er zw einem vnder den leuben gesaget: mendlen, mendlen, gedenckest du auch noch der rede, so Puschman vffm pfarhoffe zw Hennersdorff geredt hot. Ich vorsehe mich jr were einen topp weins gewynnen etc. Aus diszen reden hat sich ein rat vormutet, dieweile der briue Puschman namhafftig gemacht vnd dorjnnen viel vntat, die er jm hantworg solde geubet haben, beschuldiget, das Grundel ein wissen dorvmb haben solt, vormeinende, ein rat, wurde jne auff anzceigung des briues, ent- setzen etc. Ist also vahst bey vier wochen gefenglichen gehalden, vnd frei- tags noch octauas corporis Christi als post Johannis et Pauli, der gestalt, Die bur- sechs burgen, zw burgen geben, das er aus seinem hawssze nicht gen haben gehn solde, er hets den vom rate, vndirdes wolt sich ein rat do- jnen ge- mit bekommern, wie er jnen mit straffe einhemen wolt vnd sich 15 stalt, 3a. weiter befragen, ab er des brieffs schuldig were etc. postmise- ricordias Der andere, der lange Cunrat genant, ein lang altglatzetter domini, ist man, dorvmben das er in der vorsammelung des hantwergs, offent- jme also lich gesaget: der wassersuchtige setzet gebot, helt jr selber nicht, vorkoren, Puschman den geschwornen meynende, dorzw er sich den, jn der 20 vnd die kammer vnder dem rothawssze bekant, ist freitags Vdalrici, wie burgen sein der Valten Grundel zu burgen handen gegeben worden. burg- Der driette Poppemichel genant, ist dorvmbe gefenglichen in schafft sanct Nicklesthorm gesatzt, das er wider einen Escherer geredt, losgezcalt, wen die geschwornen ferbetten, so geben sie jnen guete asche, 25 anno etc. decimo jme vnd anderm gemeinen tuchmechern gerynge asche, vnd gefol- tertio. get, mit boszem scheltworten etc. vnd so er sich jm gefengnus 98 dorzu bekant, ist er gefraget, aus welcher antzeigung er das hette, ader wouon ers wuste, hat er gesaget, er hets doraus, so er ader ein ander mit einem geschwornen einen weit zu ferben einschutt, 30 so ferbet der geschworne alweg tzweier tuch mehrn, den der an- dere etc. Ist freitags Vdalrici, der meynung, wie obbemelter Grun- del zw burgen ausgegebenn. So aber obgnante drey tuchmechern vor den rate ire burgen offtmals geschickt vnd bieten lassen jnen aus jren heusern zugehn, 35 zugonnen ist jnen abegeschlagen worden bysz auff mitwoch noch Magdalene, do ist jnen jr handelung vorkoren, vnd aus jren heusern zugehn erleubet, doch mith diser gestalt das jre burgen jhar vnd tag hafften solden, das sie jsz jres gefengnus halben, kegen den geschwornen vnd gegen menniglich mit worten vnd wercken fried- 40 lich halden solden, vnd so sie vom rat in der zceit gefordert das sie die burgen gestellen soldenn. Actum die et anno ut supra. 5 10
118 Vnd so die geschwornen vff forderung des rats vffm rathhause ge- 97b west sein, wie oben am xCv., hat er zw einem vnder den leuben gesaget: mendlen, mendlen, gedenckest du auch noch der rede, so Puschman vffm pfarhoffe zw Hennersdorff geredt hot. Ich vorsehe mich jr were einen topp weins gewynnen etc. Aus diszen reden hat sich ein rat vormutet, dieweile der briue Puschman namhafftig gemacht vnd dorjnnen viel vntat, die er jm hantworg solde geubet haben, beschuldiget, das Grundel ein wissen dorvmb haben solt, vormeinende, ein rat, wurde jne auff anzceigung des briues, ent- setzen etc. Ist also vahst bey vier wochen gefenglichen gehalden, vnd frei- tags noch octauas corporis Christi als post Johannis et Pauli, der gestalt, Die bur- sechs burgen, zw burgen geben, das er aus seinem hawssze nicht gen haben gehn solde, er hets den vom rate, vndirdes wolt sich ein rat do- jnen ge- mit bekommern, wie er jnen mit straffe einhemen wolt vnd sich 15 stalt, 3a. weiter befragen, ab er des brieffs schuldig were etc. postmise- ricordias Der andere, der lange Cunrat genant, ein lang altglatzetter domini, ist man, dorvmben das er in der vorsammelung des hantwergs, offent- jme also lich gesaget: der wassersuchtige setzet gebot, helt jr selber nicht, vorkoren, Puschman den geschwornen meynende, dorzw er sich den, jn der 20 vnd die kammer vnder dem rothawssze bekant, ist freitags Vdalrici, wie burgen sein der Valten Grundel zu burgen handen gegeben worden. burg- Der driette Poppemichel genant, ist dorvmbe gefenglichen in schafft sanct Nicklesthorm gesatzt, das er wider einen Escherer geredt, losgezcalt, wen die geschwornen ferbetten, so geben sie jnen guete asche, 25 anno etc. decimo jme vnd anderm gemeinen tuchmechern gerynge asche, vnd gefol- tertio. get, mit boszem scheltworten etc. vnd so er sich jm gefengnus 98 dorzu bekant, ist er gefraget, aus welcher antzeigung er das hette, ader wouon ers wuste, hat er gesaget, er hets doraus, so er ader ein ander mit einem geschwornen einen weit zu ferben einschutt, 30 so ferbet der geschworne alweg tzweier tuch mehrn, den der an- dere etc. Ist freitags Vdalrici, der meynung, wie obbemelter Grun- del zw burgen ausgegebenn. So aber obgnante drey tuchmechern vor den rate ire burgen offtmals geschickt vnd bieten lassen jnen aus jren heusern zugehn, 35 zugonnen ist jnen abegeschlagen worden bysz auff mitwoch noch Magdalene, do ist jnen jr handelung vorkoren, vnd aus jren heusern zugehn erleubet, doch mith diser gestalt das jre burgen jhar vnd tag hafften solden, das sie jsz jres gefengnus halben, kegen den geschwornen vnd gegen menniglich mit worten vnd wercken fried- 40 lich halden solden, vnd so sie vom rat in der zceit gefordert das sie die burgen gestellen soldenn. Actum die et anno ut supra. 5 10
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119 ltem der vierde Steffan Schutz gnant, welcher den zuuorn eher ein rate beschlossen, jnen vnd andere vmb solche rede anzunhemen, mit Swartzhansen gen Antorff jns Niderlant getzogen, ist ouch son- abent am kirmeszabent (als proxima die post assumptionis domine 5 virginis) gefenglichen angenhomen vnd in Reichenbachischen thurm gesatzt. So er gefraget, hat disz bekant, das er wider die eldisten vnd geschwornen gesaget, sie setzten gebot, hielden der selber nicht, vnd Puschman vnd Wayman namhafftig gemacht, vnd so sie basz zusehn, schadet nichts, ist freitags noch Egidii dergestalt wie 10 die andern zw borgen ausgegeben. Wie die guetter, newn palln gewandts, Bernhart Bernt 98b vnd Hanszen Frentzeln, burgern, vom Jocoffen von Saltza, doctorn, hewptmannen zw Glogaw, doselbst eingetrieben vnd obegeleget sein wordenn. Demnoch die von Breszlaw vnd Franckfurt an der Oder newe niderlogen bey jnen vffzurichten vnderstanden, ist von den von Breszlaw sunderlich furgenhomen Grossenglogaw zuschliessen, also das von Georgii an nehst vorschynnen keyn kauff noch furman mit seinem guet vnd wagen, jren niderlogen zuschaden, dodurch noch 20 Polan ader widervmb zcihen noch faren solde. So aber noch Georgii dises vbergangen, vnd von den von Glo- gaw vnd dem heubtman doselbst, meniglich bey jnen durchzufaren vngehindert gegunst vnd zugelassen ist worden, haben die obgnan- ten vnsere burger, nichts doran wissen zw meiden, vnd auch jre 25 gueter, etzlichen furleuten noch Posen vffn marckte Johannis ko- mende do durchzufuren vffgegeben. Vnd so der furman gen Glo- gaw komen, die guetter doselbst vorzelt, seinen beschiet das er furder faren mocht auff seine frage vom zcolnern erlanget, vnd jhenehalb zum Horneszkrethschmer vngeferlichen eine meile weges 30 kommen, ist er sampt den guettern, von des hewptmans dienern, sondtags trinitatis aliter ipso die s. Viti, zuruck eingetrieben, vffs schlos getriebenn, doselbst sein die palln auffgeschnyeten, dornach hienyeder Prufern einem burger in die stad, so hoch die palln ge- acht, zu burgen handen gegeben worden. Vnd so gnanter Prufer, 99 35 Bernhart Bernt, uff welchen sich der furman mit den guettern be- ruffen, durch sein schreiben zw wissen gethan, hat der rate vff sein ansuchen an denn hewbtman zw Glogaw, vnd an den rate doselbst, derhalben geschrieben, wie du in libro missiuarum findest, ouch des hewbtmans antwort bekomen, vnd so Bernhart ein boten 40 neben den briuen, gen Glogaw geschickt, hat derselbige die palln 15
119 ltem der vierde Steffan Schutz gnant, welcher den zuuorn eher ein rate beschlossen, jnen vnd andere vmb solche rede anzunhemen, mit Swartzhansen gen Antorff jns Niderlant getzogen, ist ouch son- abent am kirmeszabent (als proxima die post assumptionis domine 5 virginis) gefenglichen angenhomen vnd in Reichenbachischen thurm gesatzt. So er gefraget, hat disz bekant, das er wider die eldisten vnd geschwornen gesaget, sie setzten gebot, hielden der selber nicht, vnd Puschman vnd Wayman namhafftig gemacht, vnd so sie basz zusehn, schadet nichts, ist freitags noch Egidii dergestalt wie 10 die andern zw borgen ausgegeben. Wie die guetter, newn palln gewandts, Bernhart Bernt 98b vnd Hanszen Frentzeln, burgern, vom Jocoffen von Saltza, doctorn, hewptmannen zw Glogaw, doselbst eingetrieben vnd obegeleget sein wordenn. Demnoch die von Breszlaw vnd Franckfurt an der Oder newe niderlogen bey jnen vffzurichten vnderstanden, ist von den von Breszlaw sunderlich furgenhomen Grossenglogaw zuschliessen, also das von Georgii an nehst vorschynnen keyn kauff noch furman mit seinem guet vnd wagen, jren niderlogen zuschaden, dodurch noch 20 Polan ader widervmb zcihen noch faren solde. So aber noch Georgii dises vbergangen, vnd von den von Glo- gaw vnd dem heubtman doselbst, meniglich bey jnen durchzufaren vngehindert gegunst vnd zugelassen ist worden, haben die obgnan- ten vnsere burger, nichts doran wissen zw meiden, vnd auch jre 25 gueter, etzlichen furleuten noch Posen vffn marckte Johannis ko- mende do durchzufuren vffgegeben. Vnd so der furman gen Glo- gaw komen, die guetter doselbst vorzelt, seinen beschiet das er furder faren mocht auff seine frage vom zcolnern erlanget, vnd jhenehalb zum Horneszkrethschmer vngeferlichen eine meile weges 30 kommen, ist er sampt den guettern, von des hewptmans dienern, sondtags trinitatis aliter ipso die s. Viti, zuruck eingetrieben, vffs schlos getriebenn, doselbst sein die palln auffgeschnyeten, dornach hienyeder Prufern einem burger in die stad, so hoch die palln ge- acht, zu burgen handen gegeben worden. Vnd so gnanter Prufer, 99 35 Bernhart Bernt, uff welchen sich der furman mit den guettern be- ruffen, durch sein schreiben zw wissen gethan, hat der rate vff sein ansuchen an denn hewbtman zw Glogaw, vnd an den rate doselbst, derhalben geschrieben, wie du in libro missiuarum findest, ouch des hewbtmans antwort bekomen, vnd so Bernhart ein boten 40 neben den briuen, gen Glogaw geschickt, hat derselbige die palln 15
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120 Prufern vorkaufft, welcher sie den furdern gegen Posznaw vffn marckte zuuorkeuffen gefurt hat. Das aber vorm marckte zw Posznaw vff Johannis nehst vor- y schynnen, jm marckt vnd noch dem marckt andere zw Glogaw vn- gehindert durchgelasszen worden, ist offenbar, vnd ist alhye durch 5 dieselbigen so die guetter gewest vnd gefurt, bekant worden. Item freitags vor pfingsten hat einer von Bruchs drey wagen, den einen mit fischen, die andern zwehn mit wachs vnd seheflachs, alhie durchgefurt vnd gesaget, er kweme vonn Dantzig, vff Posan vnd were mitwochs zuuorn zu Glogaw durchgefarn. In hett nye- 10 mandes zuuorhindern angesprochen. Der eine furman ist gewest von der Leippe, der andere vom Grawpen, der driette von Brun. Item im marckte sein alle einwoner der Slesien, vnd besun- der hertzog Friderichs von Lignitz vorwante, an alle wegerung aus vnd ein kegen Posznaw zuzcyhen gelosszen worden. Item meister Hans von Lewtomeritz, ein goltschmid ist sondtags Petri Pauli aus Preussen, Polan, kegen Glogaw mit tzweien wegen 99b kuniglosz komen, vnd dieweile er gehort, das denen von Gorlitz etzliche gutter abegeleget sein worden, hat er dem zcolner daselbst angesaget, wie er sich mit seinem gut halden solde, der jme den 20 gesaget, jsz hett keinen mangel, sie wurden wol durchgelosszen. Yedoch zw mehrer sicherheit wolde er seine guetter dem hewbt- man, dem licentiat, ein geschickter der von Breszlau, die zceit der guetter halben dieselbigen auffzuhalden dohin gefertiget, vnd dem burgermeister zw Glogaw, ansagen, die jme eintrechtig disen be� 25 scheid gegebn, dieweile er vor dem mandat, ader Georgii, in Po- lan vnd Preusszen getzogen (das den nicht geschehen, ist vngefer- lichen achttage noch Walpurgis dohin getzogen) solde er zu disem mal mit seinen guettern vngehindert faren, vnd sich furder des enthalden vnd vor schaden huetten. Ist dinstags am abent visita- 30 tionis Marie alhier komen, vnd disze geschichte vor dem protho- notario ausgesaget. Seine guetter haben gefurt Guschenknecht vom Guben, hat sie vff der reysze noch Preusszen zw Poszen gedinget. Item Thomas Huetter ein burger zw Glogaw, hat durch seinen knecht, vnd Windischmans son von Langenaw, am tage visitationis 35 Marie, tzwen wagen mit zcandett alhier brocht, zuuorkauffen, die er zw Kunsperg geladen, durch Posan gegen Glogaw gefurt, domit nicht lenger den ein nacht vorharret, vff sondtag Petri vnd Pauli doselbst auszufarn vnd hieher vorschaffet. Der von Langenaw hat mulstein gen Preusszen gefurt etc. 15 40 36. zcandett, sammt.
120 Prufern vorkaufft, welcher sie den furdern gegen Posznaw vffn marckte zuuorkeuffen gefurt hat. Das aber vorm marckte zw Posznaw vff Johannis nehst vor- y schynnen, jm marckt vnd noch dem marckt andere zw Glogaw vn- gehindert durchgelasszen worden, ist offenbar, vnd ist alhye durch 5 dieselbigen so die guetter gewest vnd gefurt, bekant worden. Item freitags vor pfingsten hat einer von Bruchs drey wagen, den einen mit fischen, die andern zwehn mit wachs vnd seheflachs, alhie durchgefurt vnd gesaget, er kweme vonn Dantzig, vff Posan vnd were mitwochs zuuorn zu Glogaw durchgefarn. In hett nye- 10 mandes zuuorhindern angesprochen. Der eine furman ist gewest von der Leippe, der andere vom Grawpen, der driette von Brun. Item im marckte sein alle einwoner der Slesien, vnd besun- der hertzog Friderichs von Lignitz vorwante, an alle wegerung aus vnd ein kegen Posznaw zuzcyhen gelosszen worden. Item meister Hans von Lewtomeritz, ein goltschmid ist sondtags Petri Pauli aus Preussen, Polan, kegen Glogaw mit tzweien wegen 99b kuniglosz komen, vnd dieweile er gehort, das denen von Gorlitz etzliche gutter abegeleget sein worden, hat er dem zcolner daselbst angesaget, wie er sich mit seinem gut halden solde, der jme den 20 gesaget, jsz hett keinen mangel, sie wurden wol durchgelosszen. Yedoch zw mehrer sicherheit wolde er seine guetter dem hewbt- man, dem licentiat, ein geschickter der von Breszlau, die zceit der guetter halben dieselbigen auffzuhalden dohin gefertiget, vnd dem burgermeister zw Glogaw, ansagen, die jme eintrechtig disen be� 25 scheid gegebn, dieweile er vor dem mandat, ader Georgii, in Po- lan vnd Preusszen getzogen (das den nicht geschehen, ist vngefer- lichen achttage noch Walpurgis dohin getzogen) solde er zu disem mal mit seinen guettern vngehindert faren, vnd sich furder des enthalden vnd vor schaden huetten. Ist dinstags am abent visita- 30 tionis Marie alhier komen, vnd disze geschichte vor dem protho- notario ausgesaget. Seine guetter haben gefurt Guschenknecht vom Guben, hat sie vff der reysze noch Preusszen zw Poszen gedinget. Item Thomas Huetter ein burger zw Glogaw, hat durch seinen knecht, vnd Windischmans son von Langenaw, am tage visitationis 35 Marie, tzwen wagen mit zcandett alhier brocht, zuuorkauffen, die er zw Kunsperg geladen, durch Posan gegen Glogaw gefurt, domit nicht lenger den ein nacht vorharret, vff sondtag Petri vnd Pauli doselbst auszufarn vnd hieher vorschaffet. Der von Langenaw hat mulstein gen Preusszen gefurt etc. 15 40 36. zcandett, sammt.
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121 Item Merten Schultz vom dewtsch Netke I meilen von Crossen, III von Schwibischen mit einem wagen, Michel vom Sambter Iv 100 meilen von Poszen, mit tzween wegen dorfisch, haben geladen zw Mellingen, sein sonabents am abent Petri vnd Pauli zw Glogaw aus- 5 gefaren, vnd dinstags am abent visitationis Marie alhie einkomen, vnd vor dem prothonotario ausgesaget, das jnen der gleitzman zw Glogaw gesaget, sie mochten faren, wu hin sie wolden an alle hin- derung, isz hett auch jr keyner zu Glogaw abgeladenn, auch keyn fisch nye vorkawfft etc. Item disze aufftreibung der gueter ist Henrichen von Sleynitz, obermarschalk, Hanszen von Cokritzen die zceit gewest vff Schencken- dorff, mit der schriefft so derhalben an hewptman zw Glogaw ge- than, vnd seiner antwort, gueter meynung zuerkennen gegeben. Dergleichen denen von Budissin, als jm buch der sendebrieff vor- 45 zceichent. Die den derhalben mondtags noch visitationis, die von steten gen der Lobaw vortaget, so aber die von der Sittaw jre geschickten dohin nicht gefertiget, ist nichts gehandelt worden, den der foriger beredung noch, so vff tagen geschehen, solden etzliche schriefft an die hern regenten derer chron gefertiget sein worden, 20 dorjnnen sich die von steten, des furnehms der von Breszlaw be- clagen wolden, sunderlich den herrn cantzier zuerjnnern des ab- schidts vnd antwort so er den geschickten an stad konig. mt. zw Breszlaw gegeben, (douon oben am LXXXI.) Aber so mondtag noch Margarete ein ander tag gegen der Lobaw geleget, ist in beywesen 25 der von der Sittaw an die gewegisten herren der chron, wie obben- gemelt, eine gemeine schriefft zufertigen beschlossen, sich der be- schwerung, disen landen vnd steten aus dem furnehm der von Breszlaw zufallende zubeclagen. Dornoch das die andern funff stete eine vorschriefft an die regenten thuen wolden, dorjnnen ad speciem 100b 30 gehn vnd eigentlich antzeigen, wie sich die von Glogaw vnd der hewptman doselbst hirjnnen gehalden, mit anhander bethe, zuuor- schaffen vnd bey ko. mt. zuuorfugen, die von Gorlitz vnd einge- nhome burgen der auffgetrieben guetter halben loszwzcelen etc. Isz hat auch ein rate zum andern an den hewptman zw Glo- 35 gau, an gemeine manschafft vnd den rat doselbst geschrieben, wie du in libro missiuarum befindest, den hewptman so er donerstag Alexii zw Schreibersdorff bey seinen brudern gewest, durch seine geschickten, den stadschreiber vnd Bernhart Bernt besuchen, vnd der meynung wie jme jn seinem abweszen zwschrieben, erjnnern 40 4. dewtsch Netke, Deutsch-Netko. 2. Schwibischen, Schwiebus. 3. dorfisch, dorsch. 6. gleitzman, geleitsmann. 16
121 Item Merten Schultz vom dewtsch Netke I meilen von Crossen, III von Schwibischen mit einem wagen, Michel vom Sambter Iv 100 meilen von Poszen, mit tzween wegen dorfisch, haben geladen zw Mellingen, sein sonabents am abent Petri vnd Pauli zw Glogaw aus- 5 gefaren, vnd dinstags am abent visitationis Marie alhie einkomen, vnd vor dem prothonotario ausgesaget, das jnen der gleitzman zw Glogaw gesaget, sie mochten faren, wu hin sie wolden an alle hin- derung, isz hett auch jr keyner zu Glogaw abgeladenn, auch keyn fisch nye vorkawfft etc. Item disze aufftreibung der gueter ist Henrichen von Sleynitz, obermarschalk, Hanszen von Cokritzen die zceit gewest vff Schencken- dorff, mit der schriefft so derhalben an hewptman zw Glogaw ge- than, vnd seiner antwort, gueter meynung zuerkennen gegeben. Dergleichen denen von Budissin, als jm buch der sendebrieff vor- 45 zceichent. Die den derhalben mondtags noch visitationis, die von steten gen der Lobaw vortaget, so aber die von der Sittaw jre geschickten dohin nicht gefertiget, ist nichts gehandelt worden, den der foriger beredung noch, so vff tagen geschehen, solden etzliche schriefft an die hern regenten derer chron gefertiget sein worden, 20 dorjnnen sich die von steten, des furnehms der von Breszlaw be- clagen wolden, sunderlich den herrn cantzier zuerjnnern des ab- schidts vnd antwort so er den geschickten an stad konig. mt. zw Breszlaw gegeben, (douon oben am LXXXI.) Aber so mondtag noch Margarete ein ander tag gegen der Lobaw geleget, ist in beywesen 25 der von der Sittaw an die gewegisten herren der chron, wie obben- gemelt, eine gemeine schriefft zufertigen beschlossen, sich der be- schwerung, disen landen vnd steten aus dem furnehm der von Breszlaw zufallende zubeclagen. Dornoch das die andern funff stete eine vorschriefft an die regenten thuen wolden, dorjnnen ad speciem 100b 30 gehn vnd eigentlich antzeigen, wie sich die von Glogaw vnd der hewptman doselbst hirjnnen gehalden, mit anhander bethe, zuuor- schaffen vnd bey ko. mt. zuuorfugen, die von Gorlitz vnd einge- nhome burgen der auffgetrieben guetter halben loszwzcelen etc. Isz hat auch ein rate zum andern an den hewptman zw Glo- 35 gau, an gemeine manschafft vnd den rat doselbst geschrieben, wie du in libro missiuarum befindest, den hewptman so er donerstag Alexii zw Schreibersdorff bey seinen brudern gewest, durch seine geschickten, den stadschreiber vnd Bernhart Bernt besuchen, vnd der meynung wie jme jn seinem abweszen zwschrieben, erjnnern 40 4. dewtsch Netke, Deutsch-Netko. 2. Schwibischen, Schwiebus. 3. dorfisch, dorsch. 6. gleitzman, geleitsmann. 16
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122 losszen etc. Doruff er den gut vortrostung gethan, auch sich bey der manschafft, der stad etc. bevleissigen vff gethane schriefft grunt- liche antwort zwgeben. (furder infra CXXVII). Wie mgr. Petrus Schurman, generalis visitator der jung- frauen closter, vnd zum Luban probist, die vbung vnd 5 alden gebrauch der konig, gericht jn dem dorffe Pfaffen- dorff zwhalden, jm namen der jungfrauen doselbst, gelobet vnd vorheischen. So sich die gebauern des dorffs Pfaffendorff, den jungfrauen zum Luban als jrer erbherschafft, vnd jren vorwesern widersessig 10 gemacht, ist mgr. Petrus Schurman probist, vnd neben jme her Valten Schneider burgermeister zum Luban, freitags Arnolphi anno ut supra, fur die eldisten hern komen, vnd sich des beclaget, mit 101 diser meynung, das sie gemeiniglich die gebot der jungfrauen vnd jrer vorsteher vorachten, keyn hofeerbeit, auch zw bethe thuen 15 wolden. Sie weren aus pflicht schuldig einen tag mit der sensszen zu erbeiten. So sie jungst gefordert, weren jr sieben, die den hirein vorbott gewest, aussenblieben, vnd wiewol isz die gewonheit hett, welcher sich zukomen beschweret, mocht I1 gl mitsenden vnd aussenbleiben, dennoch hetten die sieben kein gelt gesant, weren 20 ouch selbs doheym blieben, vnd anderen vngehorsam aldo vortzalt, mit anhangender bethe, dieweile das dorff Pfaffendorff jn disem weichpilde gelegen, sie wolden neben den koniglichen gerichten helfen dorein sehn, domit die vngehorsame leute dem clostern zw gehorsam bracht wurden, vnd jren hofedinsts von jnen bekomen 25 mochten etc. Ist jme durch Bernhardinum Meltzer dise antwort gegeben: sie mochten sich wol erinnern des vngehorsams vnd haders, so zwu- schen der erbherschafft vnd den leuten zw Pfaffendorff, auch zwuschen den gebauern selbst lange zceit gestanden, wolden auch dieselbigen 30 dem closter zu gute gerne zu gehorsam helffen brengen, so ferne jsz einem rate fugen vnd zcemen wolde, allein hett isz disen kumer vnd gebrechenn. Isz were vngeferlichen vor xIV. jaren ein koniglicher spruch zwuschen der manschafft dises weichbildes der jungfrauen closter 35 Mariental vnd Marienstern an einem, vnd gemeiner stad am andern, zw Prag vffm sloszs ergangen, also das mort, raub, brant, dewbe, lembde vnd vorreiterey, wue sich die jm gantzen weichbilde be- geben, nyndert anderswo, den zw Gorlitz fur dem koniglichen rich- ter vnd der stad schoppen sollen geclaget vnd gerechtfertiget wer- 40 den, was aber der sechszstucke keynes betriefft, solde ein itzliche
122 losszen etc. Doruff er den gut vortrostung gethan, auch sich bey der manschafft, der stad etc. bevleissigen vff gethane schriefft grunt- liche antwort zwgeben. (furder infra CXXVII). Wie mgr. Petrus Schurman, generalis visitator der jung- frauen closter, vnd zum Luban probist, die vbung vnd 5 alden gebrauch der konig, gericht jn dem dorffe Pfaffen- dorff zwhalden, jm namen der jungfrauen doselbst, gelobet vnd vorheischen. So sich die gebauern des dorffs Pfaffendorff, den jungfrauen zum Luban als jrer erbherschafft, vnd jren vorwesern widersessig 10 gemacht, ist mgr. Petrus Schurman probist, vnd neben jme her Valten Schneider burgermeister zum Luban, freitags Arnolphi anno ut supra, fur die eldisten hern komen, vnd sich des beclaget, mit 101 diser meynung, das sie gemeiniglich die gebot der jungfrauen vnd jrer vorsteher vorachten, keyn hofeerbeit, auch zw bethe thuen 15 wolden. Sie weren aus pflicht schuldig einen tag mit der sensszen zu erbeiten. So sie jungst gefordert, weren jr sieben, die den hirein vorbott gewest, aussenblieben, vnd wiewol isz die gewonheit hett, welcher sich zukomen beschweret, mocht I1 gl mitsenden vnd aussenbleiben, dennoch hetten die sieben kein gelt gesant, weren 20 ouch selbs doheym blieben, vnd anderen vngehorsam aldo vortzalt, mit anhangender bethe, dieweile das dorff Pfaffendorff jn disem weichpilde gelegen, sie wolden neben den koniglichen gerichten helfen dorein sehn, domit die vngehorsame leute dem clostern zw gehorsam bracht wurden, vnd jren hofedinsts von jnen bekomen 25 mochten etc. Ist jme durch Bernhardinum Meltzer dise antwort gegeben: sie mochten sich wol erinnern des vngehorsams vnd haders, so zwu- schen der erbherschafft vnd den leuten zw Pfaffendorff, auch zwuschen den gebauern selbst lange zceit gestanden, wolden auch dieselbigen 30 dem closter zu gute gerne zu gehorsam helffen brengen, so ferne jsz einem rate fugen vnd zcemen wolde, allein hett isz disen kumer vnd gebrechenn. Isz were vngeferlichen vor xIV. jaren ein koniglicher spruch zwuschen der manschafft dises weichbildes der jungfrauen closter 35 Mariental vnd Marienstern an einem, vnd gemeiner stad am andern, zw Prag vffm sloszs ergangen, also das mort, raub, brant, dewbe, lembde vnd vorreiterey, wue sich die jm gantzen weichbilde be- geben, nyndert anderswo, den zw Gorlitz fur dem koniglichen rich- ter vnd der stad schoppen sollen geclaget vnd gerechtfertiget wer- 40 den, was aber der sechszstucke keynes betriefft, solde ein itzliche
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123 erbherschafft in jren erbgerichten zu straffen haben. Wiewol zuuor 101b vnd vor ausgang des spruchs, alle blutrunsten, bloeflecke, packen- schlag etc. allein vnd alweg fur den koniglichen gerichten weren gefordert worden, das auch der lantsesse seinen vndirthanen, so 5 er den, seines vngehorsams gefenglichen gesatzt, den koniglichen gerichten zu stroffen vberantwort, dennoch dieweile jsz den konig. gerichten durch den spruch aberkant, vnd ap zugleich vnder zceiten der rate neben den konig. gerichten, von den lantsessen angelanget, jre leute helffen zugehorsam brengen, so hett man sich disz zuthun, 10 wu isz die obgnanten sechs stucke nicht betroffen, enthalten, vnd wiewol die jungfrauen vom Lauben zur selbigen zceit, neben dem widerteil wider die von Gorlitz nicht gestanden, dennoch wu sie sich mit jrem guet Pfaffendorff alder vbung der konig. gericht, vnd nicht des spruchs halden wolden, also das alle felle so doselbst 15 geschehen fur den konig. gerichten solden geclaget vnd gericht werden, so wolt man sich kegen den einwonern des dorffs Pfaffen- dorff dermoszen erzceigen, domit die jungfrauen furder jre leute gehorsamlich haben mochten. Sie hetten auch zw bedencken, vnd ap sie zu gleich die jren zu straffen gemeinet, dennoch wurd jnen schwerlichen gestattet dieselbigen aus dem weichbilde zufuren etc. Vff dise meynung hat gnanter probist dem spruch remittirt, vnd von wegen der jungfrauen globet, sich mit dem guet Pfaffendorff, alder vbung der konig. gericht an alle einsage zuuorhalden etc. Ist zw disem mall den achten des dorffs gesaget, sie solden jren 25 hofedinst wie sie vorpflicht, der herschafft thun, vnd gehorsamlich sich erzceigen bysz noch der erden, als den wolt man sie hirein vorsendeboeten, vnd vndirsagen, wes sie sich gegen den jungfrauen halden solden. Ist donerstag noch Lamperti anno ut supra also geschehen, vnd 30 ein entschied vnd vortrag zwuschen beyden parten gemacht vnd jns stadbuch sub rectoratu Simon Hockeners anno etc. xI.mo vor- zceichent. 20 Wie her Vlrich Schoff eine tarnasbuchsse zuuorkeuffen 102 abgeschlagen ist worden. 35 So man sich besorget, das von wegen der sigelung der land Slesien, vnrat vnd krieg zwuschen den Hungern vnd Behmen er- wachssen mocht, den, wie man redet, solden sich beide chron mit folcke, getzeug, vnd ander kriegs notdorfft, vahst stercken vnd ruesten, hat herre Vlrich seine hewser Greiffenstein vnd Kynast 40 gleich andern Slesischen herrn, mit geschos etc. wollen vorsorgen, vnd an einen rate hirein geschrieben, das man jme eine tarnas- 16 *
123 erbherschafft in jren erbgerichten zu straffen haben. Wiewol zuuor 101b vnd vor ausgang des spruchs, alle blutrunsten, bloeflecke, packen- schlag etc. allein vnd alweg fur den koniglichen gerichten weren gefordert worden, das auch der lantsesse seinen vndirthanen, so 5 er den, seines vngehorsams gefenglichen gesatzt, den koniglichen gerichten zu stroffen vberantwort, dennoch dieweile jsz den konig. gerichten durch den spruch aberkant, vnd ap zugleich vnder zceiten der rate neben den konig. gerichten, von den lantsessen angelanget, jre leute helffen zugehorsam brengen, so hett man sich disz zuthun, 10 wu isz die obgnanten sechs stucke nicht betroffen, enthalten, vnd wiewol die jungfrauen vom Lauben zur selbigen zceit, neben dem widerteil wider die von Gorlitz nicht gestanden, dennoch wu sie sich mit jrem guet Pfaffendorff alder vbung der konig. gericht, vnd nicht des spruchs halden wolden, also das alle felle so doselbst 15 geschehen fur den konig. gerichten solden geclaget vnd gericht werden, so wolt man sich kegen den einwonern des dorffs Pfaffen- dorff dermoszen erzceigen, domit die jungfrauen furder jre leute gehorsamlich haben mochten. Sie hetten auch zw bedencken, vnd ap sie zu gleich die jren zu straffen gemeinet, dennoch wurd jnen schwerlichen gestattet dieselbigen aus dem weichbilde zufuren etc. Vff dise meynung hat gnanter probist dem spruch remittirt, vnd von wegen der jungfrauen globet, sich mit dem guet Pfaffendorff, alder vbung der konig. gericht an alle einsage zuuorhalden etc. Ist zw disem mall den achten des dorffs gesaget, sie solden jren 25 hofedinst wie sie vorpflicht, der herschafft thun, vnd gehorsamlich sich erzceigen bysz noch der erden, als den wolt man sie hirein vorsendeboeten, vnd vndirsagen, wes sie sich gegen den jungfrauen halden solden. Ist donerstag noch Lamperti anno ut supra also geschehen, vnd 30 ein entschied vnd vortrag zwuschen beyden parten gemacht vnd jns stadbuch sub rectoratu Simon Hockeners anno etc. xI.mo vor- zceichent. 20 Wie her Vlrich Schoff eine tarnasbuchsse zuuorkeuffen 102 abgeschlagen ist worden. 35 So man sich besorget, das von wegen der sigelung der land Slesien, vnrat vnd krieg zwuschen den Hungern vnd Behmen er- wachssen mocht, den, wie man redet, solden sich beide chron mit folcke, getzeug, vnd ander kriegs notdorfft, vahst stercken vnd ruesten, hat herre Vlrich seine hewser Greiffenstein vnd Kynast 40 gleich andern Slesischen herrn, mit geschos etc. wollen vorsorgen, vnd an einen rate hirein geschrieben, das man jme eine tarnas- 16 *
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124 102b buchsse, wie vnder den Reichenbachischen vnd Frauenthoren lo- gen, zukeuffen zustehn wolde lossen, angesehn, das er derselbigen vahst benotiget, vnd jme dieselbigen jho nicht vorsagen etc. Ist jme durch eine meynung abgeschlagen, wie du in libro missiuarum vorzceichent befindest. Actum dominica post Alexii anno ut supra. Wie des heuptmans knecht vom Hennichen, so er von Hansen von Nostitz son zu Ulersdorff jn kopf gehawen, vffn houe vor die manschafft, denselbigen zu beschul- digen geweist ist worden. Mondtags Praxedis am abent Magdalene, ist des hewptmans knecht vom Hennichen hirein komen vnd geclaget, das jnen Hansen von Nostitz son zw Ulersdorff gesessen, Jheronimus gnant, jn kopf gehauen, suesten jr tzweene mit flachem tesecken geschlagen hett, dorvmb das sie einen hundt, der jnen begegent, so sie jre pferde furder zwspannen gegangen, solden geschocht haben, welcher, so er fur den richter komen, vnd von dan an die schoppen zubesich- tigen geweist, ist er vor die manschafft die den den tag alhye vffm houe vorsamelt gewest, mit dem vndirstadschreiber geweist worden sich der gewalt vnd zugefugts schadens jnhalts des spruchs vor xIV. jaren vngeferlichen ergangen, doselbst zubeclagen, jst jme von der manschafft diser bescheid gegeben, dasz dise sache dem hewptmann zuuorhorn zwstunde, der den itzt nicht entkegen, so sie aber durch den hewptman zuuorhorung gefordert wolden sie sich aller gebure vorhalden. Actum vt supra. 5 AO 15 20 Wie Henrich Cragen vnd Hanse Maxen gemeiner stad abgesagte feinde worden sein. So die vnseren, die von Budissin vnd andere, vff den marckt gen Franckfurt, welcher sontags noch Margarethe gewonlich gehalden wirt, getzogen, sein die von Budissin, sobalde sie aus der herschafft des von Bibersteins zum Forste komen, von Henrich Cragen vnd seinen helffern angegrieffen vnd beschediget worden, also das er jnen xv. tuch furders vnd das beste pferdt genhomen, den nodlern die fasse zwhawen etc., vnd mit eiden so hart bestriekt, das sie haben globen mussen, den abesag briue, den von Budissin vnd Gorlitz personlich zuuberantworten. So sie gen Guben komen vnd die vnsern aldo gefunden, haben sie zugleich dem czolner Georgen Kolo gnant, diser begebener handel vnddirricht gethan, vnd gebeten zwrucke alhieher dasselbige zwmelden, das er den gueter meynung 30 35 25 8. houe, voigtshof in Gorlitz. 13. tesecken, degen, wend. tessak. 15. geschocht, gescheucht, erschreckt.
124 102b buchsse, wie vnder den Reichenbachischen vnd Frauenthoren lo- gen, zukeuffen zustehn wolde lossen, angesehn, das er derselbigen vahst benotiget, vnd jme dieselbigen jho nicht vorsagen etc. Ist jme durch eine meynung abgeschlagen, wie du in libro missiuarum vorzceichent befindest. Actum dominica post Alexii anno ut supra. Wie des heuptmans knecht vom Hennichen, so er von Hansen von Nostitz son zu Ulersdorff jn kopf gehawen, vffn houe vor die manschafft, denselbigen zu beschul- digen geweist ist worden. Mondtags Praxedis am abent Magdalene, ist des hewptmans knecht vom Hennichen hirein komen vnd geclaget, das jnen Hansen von Nostitz son zw Ulersdorff gesessen, Jheronimus gnant, jn kopf gehauen, suesten jr tzweene mit flachem tesecken geschlagen hett, dorvmb das sie einen hundt, der jnen begegent, so sie jre pferde furder zwspannen gegangen, solden geschocht haben, welcher, so er fur den richter komen, vnd von dan an die schoppen zubesich- tigen geweist, ist er vor die manschafft die den den tag alhye vffm houe vorsamelt gewest, mit dem vndirstadschreiber geweist worden sich der gewalt vnd zugefugts schadens jnhalts des spruchs vor xIV. jaren vngeferlichen ergangen, doselbst zubeclagen, jst jme von der manschafft diser bescheid gegeben, dasz dise sache dem hewptmann zuuorhorn zwstunde, der den itzt nicht entkegen, so sie aber durch den hewptman zuuorhorung gefordert wolden sie sich aller gebure vorhalden. Actum vt supra. 5 AO 15 20 Wie Henrich Cragen vnd Hanse Maxen gemeiner stad abgesagte feinde worden sein. So die vnseren, die von Budissin vnd andere, vff den marckt gen Franckfurt, welcher sontags noch Margarethe gewonlich gehalden wirt, getzogen, sein die von Budissin, sobalde sie aus der herschafft des von Bibersteins zum Forste komen, von Henrich Cragen vnd seinen helffern angegrieffen vnd beschediget worden, also das er jnen xv. tuch furders vnd das beste pferdt genhomen, den nodlern die fasse zwhawen etc., vnd mit eiden so hart bestriekt, das sie haben globen mussen, den abesag briue, den von Budissin vnd Gorlitz personlich zuuberantworten. So sie gen Guben komen vnd die vnsern aldo gefunden, haben sie zugleich dem czolner Georgen Kolo gnant, diser begebener handel vnddirricht gethan, vnd gebeten zwrucke alhieher dasselbige zwmelden, das er den gueter meynung 30 35 25 8. houe, voigtshof in Gorlitz. 13. tesecken, degen, wend. tessak. 15. geschocht, gescheucht, erschreckt.
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125 5 gethan, vnd dem rate mit beygelegter abegeschriefft des absags- briue, dises laudts wie folget am abent Magdalene zugeschickt. Das den, denen von Budissin eilents bey nacht furder zuer- kennen gegeben ist worden. Henrich Cragens vnd Hansen Maxen absagsbriue. 103 Wisseth burgermeister vnd ratman vnd gantze gemein der stad Gorlitz, wie ich zur zceit bey einem gueten man gelegen, vnd jr jme eingefallen, mir noch leib vnd leben getracht, das jch von euch vnbesorget gewest byn, vnd mir das meine vnbewart genommen 10 vnd das ich mich den beclaget habe, das mich den alles nicht hot helffen wollen, vnd mir den meinen abegefangen, vnd noch ewerm wolgefallen mit jme gehandelt, jnen vom leben zum tode bracht, derhalben jch, Henrich Crage vnd neben mir der erbare vnd vehste Hansz von Maxen, euch vnd allen den ewern eroffne, eine offen- 15 berliche abegesagte feihde mit allen vnsern helffers helffern, vnd mit allen denjhenigen, die wir zw ewern schaden brengen vnd vor- mogen konnen, mit mort, raub vnd brant vnd allerley beschedigung, die menschen list erdencken ader besynnen mag, vnd ouch den vnd aller derjhenigen, die euch rate hulffe vnd beystand thun, nem- lich Budissin, Camentz, Lauben vnd Lobaw vnd aller der jren vn- dirtanen vnd vorwanten, vnd aller derjhenigen die jnen rate, ader hulffe beystand thun, wie obbeurt etc. Derhalben wollen wir vns genugsam vnser erhn, gegen denjhenigen vorantwort haben, vnd ab mehr vorwarung von noten were, so sal isz alles solche be- 25 warung sein, in disen brieff genugsam vorwart, czu mehrn sicher- heit, haben wir eintrechtiglich diszs sigil vffegedruckt, des wir vns beyde dorzw bekennen. Das er aber in seiner schriefft anczeugt, er solde sich beclaget 103b haben, das jnen den alles nicht geholffen etc., jst also geschehen, 30 wie den von wort zu wort folget; aber dieweile Merten Keiser uff seinem bekenntnus, domit er jnen der that beczichtiget, vorbliben, ist sein schreiben vnbehertzt, vorechtig vnd vor einen schein an- gesehn worden. 20 35 An hern Sigmundt von Wartemburg vff Tetschyn etc. voit in Obirlausitz etc. Edeler wolgeborner herre, Meine gantzwillige vnd vngesparte dinste sein e. g. zuuor. Gnediger here. Ich biet e. g. clagende wissen, das die von Gorlitz e. g. amptsvorwanten jn vorschynner zceit zw Vlersdorff in meines herrn von Greffensteins herschafft 40 eingefallen sint, mir doselbst mein pferd, schmock, cleider vnd
125 5 gethan, vnd dem rate mit beygelegter abegeschriefft des absags- briue, dises laudts wie folget am abent Magdalene zugeschickt. Das den, denen von Budissin eilents bey nacht furder zuer- kennen gegeben ist worden. Henrich Cragens vnd Hansen Maxen absagsbriue. 103 Wisseth burgermeister vnd ratman vnd gantze gemein der stad Gorlitz, wie ich zur zceit bey einem gueten man gelegen, vnd jr jme eingefallen, mir noch leib vnd leben getracht, das jch von euch vnbesorget gewest byn, vnd mir das meine vnbewart genommen 10 vnd das ich mich den beclaget habe, das mich den alles nicht hot helffen wollen, vnd mir den meinen abegefangen, vnd noch ewerm wolgefallen mit jme gehandelt, jnen vom leben zum tode bracht, derhalben jch, Henrich Crage vnd neben mir der erbare vnd vehste Hansz von Maxen, euch vnd allen den ewern eroffne, eine offen- 15 berliche abegesagte feihde mit allen vnsern helffers helffern, vnd mit allen denjhenigen, die wir zw ewern schaden brengen vnd vor- mogen konnen, mit mort, raub vnd brant vnd allerley beschedigung, die menschen list erdencken ader besynnen mag, vnd ouch den vnd aller derjhenigen, die euch rate hulffe vnd beystand thun, nem- lich Budissin, Camentz, Lauben vnd Lobaw vnd aller der jren vn- dirtanen vnd vorwanten, vnd aller derjhenigen die jnen rate, ader hulffe beystand thun, wie obbeurt etc. Derhalben wollen wir vns genugsam vnser erhn, gegen denjhenigen vorantwort haben, vnd ab mehr vorwarung von noten were, so sal isz alles solche be- 25 warung sein, in disen brieff genugsam vorwart, czu mehrn sicher- heit, haben wir eintrechtiglich diszs sigil vffegedruckt, des wir vns beyde dorzw bekennen. Das er aber in seiner schriefft anczeugt, er solde sich beclaget 103b haben, das jnen den alles nicht geholffen etc., jst also geschehen, 30 wie den von wort zu wort folget; aber dieweile Merten Keiser uff seinem bekenntnus, domit er jnen der that beczichtiget, vorbliben, ist sein schreiben vnbehertzt, vorechtig vnd vor einen schein an- gesehn worden. 20 35 An hern Sigmundt von Wartemburg vff Tetschyn etc. voit in Obirlausitz etc. Edeler wolgeborner herre, Meine gantzwillige vnd vngesparte dinste sein e. g. zuuor. Gnediger here. Ich biet e. g. clagende wissen, das die von Gorlitz e. g. amptsvorwanten jn vorschynner zceit zw Vlersdorff in meines herrn von Greffensteins herschafft 40 eingefallen sint, mir doselbst mein pferd, schmock, cleider vnd
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126 habe vnuorschulter sachen wider gleich, ehren vnd recht genomen, das joh von jnen obir jr gutlich zw schreiben vnbesorget gewest, das ich e. 8. jres zuschreibens eine copien zubehende, dorjnne e. g. befinden wirt, wie redlich mir die von Gorlitz das meine ge- nhomen. Derwegen bit ich e. g., als meinen gnedigen herrn, vnd koniglichen amptman e. g. wolt das vntreulich furnehm zu gemute nehmen vnd die von Gorlitz dohin weissen, das sie mir das meine, das sie wider alle billikeit genomen, mit sampt meinem schaden, den jch wirdige vff tzwehe hundert gulden ane vorzcug widergeben vnd erstatten. Als ich mich das bey e. g. als bey einem liebhabern 10 der gerechtikeit gentzlichen vortroste. So jsz aber nicht sein wolt, vnd die von Gorlitz vorechtlich ansehn vnd e. g. sie zu weisen nicht vormocht, so biet ich e. g. wolle mit den andern e. g. ampts- vorwanten von land vnd steten jnnenhalden vnd die hant abzcihen. Ich wil got vortrauen noch rate meiner hern vnd frund, den von 15 104 Gorlitz das meine abzufordern, vnd zu ermanen, wiewol sich die von Gorlitz, als mir vorkomet, vornemen lassen, wie mich ein knabe, der zur zceit bey mir gewest solt sein, wes beruchtigen solde, das mir wenig zuschaffen gibet. Esz wirt sich auch mit warheit nicht befinden, wiewol itzund reden mag, als ein buffe wes 20 sie gerne horen, vormeinen mich aber die von Gorlitz dorvmb zu- beschuldigen. Sie stellen den knaben vor e. g. vnd e. g. vorsorge mich, mit einem vngeferlichen geleit vor jdermenniglich an gelege- nen stellen, wil ich vor e. g. gestehn, vnd mich aller vnredlichen bezcichtigung, wie einem ritermessigen manne zcymet, vorantwor- 25 ten, domit e. g. vormercken sal, das sich die von Gorlitz aus eige- nem mutwillen zu mir notigen. Bin des vorhoffens e. g. werde mein erbieten bedencken, vnd denen von Gorlitz keynes eigen- willens gestatten, wil ich zur billikeit vmb e. g. mit meinen gantz- willigen vngesparten dinsten bevliessen sein zuuordinen. Bit e. g. 30 schriefftlich antwort, mich weisz dornoch zw richten. 5 Wessz diser fede halben zw Budissin vffm lage geredt vnd beschlosszen. So mondtag noch Jacobi, anno ut supra, ein gemeine landtag durch den amachtman angesatzt, zu Budissin gehalden ist worden, 35 haben die funff stete Budissin, Gorlitz, Lauben, Camentz vnd Lobaw dises beredet vnd beschlossen, sich solcher feyde, von Henrich Cragen mit seinem anhang ane vrsache aus mutwillen furgenhomen, bey dem hern seinen g. zubeclagen, den feydeszbriue offentlich lesen lasszen vnd seine g. vmb rat, hulff vnd beystand zubieten, 40 dergleichen die manschafft in kegenwertikeit des herrn, mit disem
126 habe vnuorschulter sachen wider gleich, ehren vnd recht genomen, das joh von jnen obir jr gutlich zw schreiben vnbesorget gewest, das ich e. 8. jres zuschreibens eine copien zubehende, dorjnne e. g. befinden wirt, wie redlich mir die von Gorlitz das meine ge- nhomen. Derwegen bit ich e. g., als meinen gnedigen herrn, vnd koniglichen amptman e. g. wolt das vntreulich furnehm zu gemute nehmen vnd die von Gorlitz dohin weissen, das sie mir das meine, das sie wider alle billikeit genomen, mit sampt meinem schaden, den jch wirdige vff tzwehe hundert gulden ane vorzcug widergeben vnd erstatten. Als ich mich das bey e. g. als bey einem liebhabern 10 der gerechtikeit gentzlichen vortroste. So jsz aber nicht sein wolt, vnd die von Gorlitz vorechtlich ansehn vnd e. g. sie zu weisen nicht vormocht, so biet ich e. g. wolle mit den andern e. g. ampts- vorwanten von land vnd steten jnnenhalden vnd die hant abzcihen. Ich wil got vortrauen noch rate meiner hern vnd frund, den von 15 104 Gorlitz das meine abzufordern, vnd zu ermanen, wiewol sich die von Gorlitz, als mir vorkomet, vornemen lassen, wie mich ein knabe, der zur zceit bey mir gewest solt sein, wes beruchtigen solde, das mir wenig zuschaffen gibet. Esz wirt sich auch mit warheit nicht befinden, wiewol itzund reden mag, als ein buffe wes 20 sie gerne horen, vormeinen mich aber die von Gorlitz dorvmb zu- beschuldigen. Sie stellen den knaben vor e. g. vnd e. g. vorsorge mich, mit einem vngeferlichen geleit vor jdermenniglich an gelege- nen stellen, wil ich vor e. g. gestehn, vnd mich aller vnredlichen bezcichtigung, wie einem ritermessigen manne zcymet, vorantwor- 25 ten, domit e. g. vormercken sal, das sich die von Gorlitz aus eige- nem mutwillen zu mir notigen. Bin des vorhoffens e. g. werde mein erbieten bedencken, vnd denen von Gorlitz keynes eigen- willens gestatten, wil ich zur billikeit vmb e. g. mit meinen gantz- willigen vngesparten dinsten bevliessen sein zuuordinen. Bit e. g. 30 schriefftlich antwort, mich weisz dornoch zw richten. 5 Wessz diser fede halben zw Budissin vffm lage geredt vnd beschlosszen. So mondtag noch Jacobi, anno ut supra, ein gemeine landtag durch den amachtman angesatzt, zu Budissin gehalden ist worden, 35 haben die funff stete Budissin, Gorlitz, Lauben, Camentz vnd Lobaw dises beredet vnd beschlossen, sich solcher feyde, von Henrich Cragen mit seinem anhang ane vrsache aus mutwillen furgenhomen, bey dem hern seinen g. zubeclagen, den feydeszbriue offentlich lesen lasszen vnd seine g. vmb rat, hulff vnd beystand zubieten, 40 dergleichen die manschafft in kegenwertikeit des herrn, mit disem
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127 10 15 25 30 anhang : Dieweile sich Henrich Cragen ane alle vrsache, mit mut- 104b williger feide zu den von steten notiget, wolden sie vor seinen gnaden vnd meniglich protestirt vnd angesaget haben, das sie wi- dervmben Henrich Cragen, Hansze Maxen, welcher jnen doch vn- 5 bekant, jren helffern vnd helffers helffern, allen denjhenigen, die sie mit vorschube, behausung, rate, essen vnd truncke forderten, noch leib, leben vnd gut trachten wolden, jre forderern als jre abgesa- gete feinde halden, sie weren in disen ader andern landen, vnd wolden sich domit gegen menniglich uorwaret haben, hetten auch derhalben den fehdesbriue lesen laszen vnd jre abgesagte namhaff- tig gemacht, domit sich ein jtzlicher vor schaden wuste zuhuetten etc. Das den alles also geschehen vnd vor dem landuoit, in kegen- wertikeit der manschafft dyser lande, etzlicher Behmischer herren, Wilhelms von Schonberg vff Hoerswerde etc. geredt ist worden. Doruff der herre landuoit geantwort, isz weren deren von der manschafft mit welchen er sich bereden mocht itzt wenig entkegen, so sie aber vff nehsten tag so gehalden wurde, vorsamelt sein sol- den, wolde s. g. den von steten vff jr antragen entliche antwort geben, mittler zceit wolde sich seine g. aller gebure wissen zw 20 halden. Vff welche antwort so sie den geschickten bekomerlich gewest, das s. g. entlich zuantworten aufgeslagen vnd die antwort vahst tunckel gewest, haben sich die geschickten vndirredet vnd wider einbrocht, sie hetten sich zu s. g. vorsehen, seine g. solde aus pflicht seines ampts ane allen auffschub jnen rat hulff vnd beystand zugesaget haben, den so mittelerzceit schaden zuthun durch Henrich Cragen furgenhomen, wusten sie nicht, zw wem sie sich halden, 105 vnd wu sie rate suchen solden. Doruff sich s. g. alles, das seines vormogens were zuthun erboeten. Die manschafft hat auch jre entlich antwort zugeben bys auff nehsten tag aufgeslagen, doch hinan gehangen, so sichs dermossen begobe, das sie jre feinde bey einem lantsessen ereylen vnd be- finden, wurden sich lauts des koniglichs spruchs jungst ausgangen wol wissen zw halden. So aber die geschickten dises haben wol- 35 len vorantworten, das sie sich in solchem falle der billikeit wol wusten zuuorhalden vnd disze vornehmen, das sie bey ko. mt. vnd menniglich vorantworten wolden, ist die manschafft zur thur aus- gegangen. Isz ist auch vff disen tag bekommert wurden ab man solche 40 rede vnd protestation vor dem herren angèstalt, in etzlichen steten, besunder in Niederlausitz anschlahen, ausrueffen, ader etzliche hun- dert gulden vff Henrich Cragen, Hansen Maxen vnd seine helffer
127 10 15 25 30 anhang : Dieweile sich Henrich Cragen ane alle vrsache, mit mut- 104b williger feide zu den von steten notiget, wolden sie vor seinen gnaden vnd meniglich protestirt vnd angesaget haben, das sie wi- dervmben Henrich Cragen, Hansze Maxen, welcher jnen doch vn- 5 bekant, jren helffern vnd helffers helffern, allen denjhenigen, die sie mit vorschube, behausung, rate, essen vnd truncke forderten, noch leib, leben vnd gut trachten wolden, jre forderern als jre abgesa- gete feinde halden, sie weren in disen ader andern landen, vnd wolden sich domit gegen menniglich uorwaret haben, hetten auch derhalben den fehdesbriue lesen laszen vnd jre abgesagte namhaff- tig gemacht, domit sich ein jtzlicher vor schaden wuste zuhuetten etc. Das den alles also geschehen vnd vor dem landuoit, in kegen- wertikeit der manschafft dyser lande, etzlicher Behmischer herren, Wilhelms von Schonberg vff Hoerswerde etc. geredt ist worden. Doruff der herre landuoit geantwort, isz weren deren von der manschafft mit welchen er sich bereden mocht itzt wenig entkegen, so sie aber vff nehsten tag so gehalden wurde, vorsamelt sein sol- den, wolde s. g. den von steten vff jr antragen entliche antwort geben, mittler zceit wolde sich seine g. aller gebure wissen zw 20 halden. Vff welche antwort so sie den geschickten bekomerlich gewest, das s. g. entlich zuantworten aufgeslagen vnd die antwort vahst tunckel gewest, haben sich die geschickten vndirredet vnd wider einbrocht, sie hetten sich zu s. g. vorsehen, seine g. solde aus pflicht seines ampts ane allen auffschub jnen rat hulff vnd beystand zugesaget haben, den so mittelerzceit schaden zuthun durch Henrich Cragen furgenhomen, wusten sie nicht, zw wem sie sich halden, 105 vnd wu sie rate suchen solden. Doruff sich s. g. alles, das seines vormogens were zuthun erboeten. Die manschafft hat auch jre entlich antwort zugeben bys auff nehsten tag aufgeslagen, doch hinan gehangen, so sichs dermossen begobe, das sie jre feinde bey einem lantsessen ereylen vnd be- finden, wurden sich lauts des koniglichs spruchs jungst ausgangen wol wissen zw halden. So aber die geschickten dises haben wol- 35 len vorantworten, das sie sich in solchem falle der billikeit wol wusten zuuorhalden vnd disze vornehmen, das sie bey ko. mt. vnd menniglich vorantworten wolden, ist die manschafft zur thur aus- gegangen. Isz ist auch vff disen tag bekommert wurden ab man solche 40 rede vnd protestation vor dem herren angèstalt, in etzlichen steten, besunder in Niederlausitz anschlahen, ausrueffen, ader etzliche hun- dert gulden vff Henrich Cragen, Hansen Maxen vnd seine helffer
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128 setzen vnd husserer xx vngeferlichen auffnemen wolde, das solden dye geschickten zuruck an jre frunde tragen, vnd uff nehsten tag jre wolmeynung einbrengen etc. Wie sich die von der Sittaw, demnoch sie im fedesbriue nicht namhafftig gemacht, hirjnnen gehalden haben. So die von Budissin vnd Gorlitz ire rete, wie gehort ausge- satzt, haben die von der Sittaw der meynung gefolget, isz were jren frunden bekomerlich, das sie in dem feydesbriue neben andern steten nicht namhafftig gemacht, vnd derhalben mehr bekomerlich 105b wie sie sich hirjnnen halden solden. Sie mochten wol bedencken, 10 wanne sich solche feyde vorursacht. Die von Gorlitz weren, jrer vnuorsucht zw Ulersdorff vff Henrich Cragen eingefallen, das jnen nicht zu kleinem schimpf komen wolde, als weren sie die, welche solchen leuten jres boses handels vorhingen. Sie hetten auch von den von Gorlitz Merten Kesers bekentnus begeret, hetten jnen aber 15 bysshern nicht mogen widerfaren etc. Solden sie sich vnbenotiget vnd vnuorursacht in dise feyde schlahen, wolde jnen beschwerlich sein, Den sie logen am gebirge vnd diser landort, thorften nicht aus der stad vnd mochten jr getreid nicht sicher einernden etc. vnd dergleichen behelffe, vnd wie dem allen, so hetten jre frunde 20 inen dise meynung einzubrengen mitgegeben, zu fragen, wes die andern von steten neben jnen in solchem falle thuen wolden, so jnen feindesbriue zugeschickt, vnd etzliche aus den andern steten nicht namhafftig gemacht wurden, Vnd so sie doryff eine besche- dene antwort erlangetten, wolden sie sich ouch weiter horen lassen etc. 25 Vff solchs der von der Sittaw antragen haben erstlich die von Gorlitz des einfallens entschuldiget, das die zceit zu disem mal nicht het wollen erleiden, der kunthscheffer were spote einkomen, isz were auch vormals auff tagen beredt, was eine stad in solchem fall thet, das wolden vnd solden die andern stete helffen vorant- 30 worten, zcum andern, das solch bekentnus vff jr ansynnen geschrie- ben, isz hets aber byszher nyemandes gefordert, den jsz were nye- mandes vorsaget wurden. Czum drietten haben die geschickten alle zwgleich gesaget, sie wusten jrer frunde meynung were nichts 106 anders, das sie von jnen in solchem fall nicht gelossen wurden, ab 35 sie ouch nicht namhafftig gemacht. Wu sie sich aber jtzunder von jnen sundern wolden, hetten sie dennoch zubedencken, wes sie widervmb thuen wurden. Solden ouch behertzigen den bosen han- del Henrich Cragens vnd das jre vnd der jrer, so er die bekwome, 5 12. vnuorsucht, ohne bei ihnen (in Zittau) nachzufragen.
128 setzen vnd husserer xx vngeferlichen auffnemen wolde, das solden dye geschickten zuruck an jre frunde tragen, vnd uff nehsten tag jre wolmeynung einbrengen etc. Wie sich die von der Sittaw, demnoch sie im fedesbriue nicht namhafftig gemacht, hirjnnen gehalden haben. So die von Budissin vnd Gorlitz ire rete, wie gehort ausge- satzt, haben die von der Sittaw der meynung gefolget, isz were jren frunden bekomerlich, das sie in dem feydesbriue neben andern steten nicht namhafftig gemacht, vnd derhalben mehr bekomerlich 105b wie sie sich hirjnnen halden solden. Sie mochten wol bedencken, 10 wanne sich solche feyde vorursacht. Die von Gorlitz weren, jrer vnuorsucht zw Ulersdorff vff Henrich Cragen eingefallen, das jnen nicht zu kleinem schimpf komen wolde, als weren sie die, welche solchen leuten jres boses handels vorhingen. Sie hetten auch von den von Gorlitz Merten Kesers bekentnus begeret, hetten jnen aber 15 bysshern nicht mogen widerfaren etc. Solden sie sich vnbenotiget vnd vnuorursacht in dise feyde schlahen, wolde jnen beschwerlich sein, Den sie logen am gebirge vnd diser landort, thorften nicht aus der stad vnd mochten jr getreid nicht sicher einernden etc. vnd dergleichen behelffe, vnd wie dem allen, so hetten jre frunde 20 inen dise meynung einzubrengen mitgegeben, zu fragen, wes die andern von steten neben jnen in solchem falle thuen wolden, so jnen feindesbriue zugeschickt, vnd etzliche aus den andern steten nicht namhafftig gemacht wurden, Vnd so sie doryff eine besche- dene antwort erlangetten, wolden sie sich ouch weiter horen lassen etc. 25 Vff solchs der von der Sittaw antragen haben erstlich die von Gorlitz des einfallens entschuldiget, das die zceit zu disem mal nicht het wollen erleiden, der kunthscheffer were spote einkomen, isz were auch vormals auff tagen beredt, was eine stad in solchem fall thet, das wolden vnd solden die andern stete helffen vorant- 30 worten, zcum andern, das solch bekentnus vff jr ansynnen geschrie- ben, isz hets aber byszher nyemandes gefordert, den jsz were nye- mandes vorsaget wurden. Czum drietten haben die geschickten alle zwgleich gesaget, sie wusten jrer frunde meynung were nichts 106 anders, das sie von jnen in solchem fall nicht gelossen wurden, ab 35 sie ouch nicht namhafftig gemacht. Wu sie sich aber jtzunder von jnen sundern wolden, hetten sie dennoch zubedencken, wes sie widervmb thuen wurden. Solden ouch behertzigen den bosen han- del Henrich Cragens vnd das jre vnd der jrer, so er die bekwome, 5 12. vnuorsucht, ohne bei ihnen (in Zittau) nachzufragen.
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129 nichts weniger den der von Budissin ader Gorlitz vorschonen wurde, den er were ein beruchtigter strossendieb, der aller derjhenigen, so die strassen bawen musten, feindt were etc. Doruff die von der Sittau geantwort, sie wolden dise der von steten meynung an 5 jre frund tragen, wurden sich vntzweyfflich, mit gutlicher antwort vff nehsten tag vornemen lassen. Wie mgr. Liegnitz, Melchior Hawse genant, statschreiber zur Sittaw, zu Budissin auff disem gehalden tag, seines antragens angeredt ist worden. So die von der Sittaw offtmals vff tagen, so zur Lobaw vnd Budissin gehalden, durch jren gnanten stadschreiber haben lassen einbrengen, wie jnen die ordenung, so byshern zwuschen den von steten gestanden, von wegen jres armuts beschwerlich were, vnd so die nicht gewandelt, mochten sie dieselbige furthin nicht ertra- gen, vnd begeret jnen eine entliche antwort zugeben. Dieweile aber jnen dieselbige zugeben mit viel vrsachen auffgeschlagen, haben sie sich das gemeine ausgeben, so auff reyssen, boetenlon etc. vorzceret vnd gegangen, noch ordenung zu gelden gewegert. Isz were ouch ein priuilegium ausgewonnen, (douon oben am XLIII), 20 das sie nye bewilliget, suesten ouch sich in viel hendeln domit ge- schutzt, vnd itzunder dise schlymme meynung von wegen der feyde wie angehort, einbrocht, hat Baltzer Lausitz zu Budissin burger- meister, zu dem stadschreiber zugeredt, er brocht alweg frembde 106b meynung in die rete, der die von steten byszher von seinen herren 25 vngewonet, wuste nyemandes abs gehawen ader gestochen were, vnd ab er solchs zureden von seinen herrn befel hett, etc. Das er den also erduldet, vnd ist an dem gewest, das jnen die von steten vordechtig halden, alsz solde er solche hendel treiben etc. Wie her Mathias vom Biberstein zum Forste, etzlichen 30 mitburgern drey fueder tuch genhommen, als solden sie den czol vorfarn haben. Demnoch Rawpeter vnd andere mitburger gen Franckfurt an die Oder zum marckte zuzcihen gemeinet gewest, hat ein rate uff ir ansuchen an herren Mathiam vom Biberstein etc. geschriebenn, wie du in libro missiuarum findest circa festum Margarethe anno ut supra. So aber die vnsern gen Prebus komen vnd die von Soraw aldo gefunden, vnd mit denselben getzogen, welches so der von Biberstein erfaren, hat er personlich nachgeeylet vnd jnen drey tuch abegenotiget, das den vffm tag, so mondtag nach Jacobi zu 17 10 15 35
129 nichts weniger den der von Budissin ader Gorlitz vorschonen wurde, den er were ein beruchtigter strossendieb, der aller derjhenigen, so die strassen bawen musten, feindt were etc. Doruff die von der Sittau geantwort, sie wolden dise der von steten meynung an 5 jre frund tragen, wurden sich vntzweyfflich, mit gutlicher antwort vff nehsten tag vornemen lassen. Wie mgr. Liegnitz, Melchior Hawse genant, statschreiber zur Sittaw, zu Budissin auff disem gehalden tag, seines antragens angeredt ist worden. So die von der Sittaw offtmals vff tagen, so zur Lobaw vnd Budissin gehalden, durch jren gnanten stadschreiber haben lassen einbrengen, wie jnen die ordenung, so byshern zwuschen den von steten gestanden, von wegen jres armuts beschwerlich were, vnd so die nicht gewandelt, mochten sie dieselbige furthin nicht ertra- gen, vnd begeret jnen eine entliche antwort zugeben. Dieweile aber jnen dieselbige zugeben mit viel vrsachen auffgeschlagen, haben sie sich das gemeine ausgeben, so auff reyssen, boetenlon etc. vorzceret vnd gegangen, noch ordenung zu gelden gewegert. Isz were ouch ein priuilegium ausgewonnen, (douon oben am XLIII), 20 das sie nye bewilliget, suesten ouch sich in viel hendeln domit ge- schutzt, vnd itzunder dise schlymme meynung von wegen der feyde wie angehort, einbrocht, hat Baltzer Lausitz zu Budissin burger- meister, zu dem stadschreiber zugeredt, er brocht alweg frembde 106b meynung in die rete, der die von steten byszher von seinen herren 25 vngewonet, wuste nyemandes abs gehawen ader gestochen were, vnd ab er solchs zureden von seinen herrn befel hett, etc. Das er den also erduldet, vnd ist an dem gewest, das jnen die von steten vordechtig halden, alsz solde er solche hendel treiben etc. Wie her Mathias vom Biberstein zum Forste, etzlichen 30 mitburgern drey fueder tuch genhommen, als solden sie den czol vorfarn haben. Demnoch Rawpeter vnd andere mitburger gen Franckfurt an die Oder zum marckte zuzcihen gemeinet gewest, hat ein rate uff ir ansuchen an herren Mathiam vom Biberstein etc. geschriebenn, wie du in libro missiuarum findest circa festum Margarethe anno ut supra. So aber die vnsern gen Prebus komen vnd die von Soraw aldo gefunden, vnd mit denselben getzogen, welches so der von Biberstein erfaren, hat er personlich nachgeeylet vnd jnen drey tuch abegenotiget, das den vffm tag, so mondtag nach Jacobi zu 17 10 15 35
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130 Budissin gehalden, mit seiner g. wie folget durch die geschickten geredt ist worden. Vngezweiffelt s. g. mocht sich erjnnern der schriefft so ein rat zu Gorlitz an s. g. gethan von wegen der iren, die gen Franckfort hetten zcihn wollen mit vorzcelung des inhalts derselbigen schriefft. Nhu hett sich ein rate vorsehn, s. g. wurde seiner zcimlichen beth stad gegeben haben, vnd die von Gorlitz, sicher durch seiner g. herschafft geleitet, ouch seiner person halben gnedigen willen er- 107 tzeiget haben. So aber die vnsern wider anheyme komen, hetten sie den rate bericht, so sie gen Prebus komen vnd die von Soraw 10 aldo gefunden, weren sie jr sachen also eyns worden s. g. iren czoll noch antzal des tuchs zuzuschicken vnd mit jren tuchen, wue sie getraueten durchzukomen zufaren, vnd so dem also geschehen, vnd vielleicht an allen vorsatz an Iv. pfennigen vngeferlichen ge- brochen, were s. g. beweget, vnd die vnsern ereylet, etzliche aus 15 jrem hawffen vndir die pferde geschlagen, vnd den vnsern wollen jre tuch nemen, als hetten sie s. g. zcol vorfaren, vnd wiewol sich s. g. uff demutig bieten vnd gleicherbieten der vnsern, sich gnedi- ges willens mocht ertzeiget haben, vnd sich besagen lasszen, den- noch hetten diejhenigen, so s. g. bey sich gehabt Casparn von Mal- 20 titzen vnd andere, s. g. angehalden die palln auffzuschneiden silber- kuchen zusuchen vnd die von Gorlitz mit schmelichen anruchtigen worten belestiget vnd beschwert, als weren sie die, welche den lewten gewalt vnd vnrecht tetten, hingen einen vmb dreyer pirn willen, mit anhang ab seine g. zu einem kynde worden were, vnd 25 dergleichen, das den einem rate bekomerlich, das s. g. sulche leute uber die jren unuorschulter sache furen solde. Den isz liesz sich ein rate beduncken, das sie byshern mit s. g. vnd seiner g. vor- wanten in gueter nackbarschafft gesessen vnd noch gerne sitzen wolden, das denne s. g. ermessen mocht, aus der antwort, so ein 30 rate kurtz vorschynnen tagen, von wegen der pfendung koniglicher stewer belangende, s. g. vff jr schreiben gegeben het, (die du den vorzceichent findest in libro missiuarum), wiewol vnser her der landvoit ernstlich befolen, dienern den konig. gerichten zuuororden, s. g. lewte zw Seidenberg mit pfendung anzutasten, dennoch hetten 35 sie sich desselbigen vmb s. g. willen zuthun geewssert vnd bisher 107b enthalden etc. Vff solch anhalden Caspar von Maltitz vnd ander, hetten die vnsern s. g. solden xI tuch geben, und doch zum letz- ten vff ir demutig bieten schwerlichen zu dreyen komen, doruor die von Soraw gelobet, vnd s. g. itzt von Franckfurt zugefertiget. 40 Doruff were eines rats demutig bieten, s. g. wolde jn bedocht gueter nackbarschafft, vnd das nicht mehr den an iv pfennige ane 5
130 Budissin gehalden, mit seiner g. wie folget durch die geschickten geredt ist worden. Vngezweiffelt s. g. mocht sich erjnnern der schriefft so ein rat zu Gorlitz an s. g. gethan von wegen der iren, die gen Franckfort hetten zcihn wollen mit vorzcelung des inhalts derselbigen schriefft. Nhu hett sich ein rate vorsehn, s. g. wurde seiner zcimlichen beth stad gegeben haben, vnd die von Gorlitz, sicher durch seiner g. herschafft geleitet, ouch seiner person halben gnedigen willen er- 107 tzeiget haben. So aber die vnsern wider anheyme komen, hetten sie den rate bericht, so sie gen Prebus komen vnd die von Soraw 10 aldo gefunden, weren sie jr sachen also eyns worden s. g. iren czoll noch antzal des tuchs zuzuschicken vnd mit jren tuchen, wue sie getraueten durchzukomen zufaren, vnd so dem also geschehen, vnd vielleicht an allen vorsatz an Iv. pfennigen vngeferlichen ge- brochen, were s. g. beweget, vnd die vnsern ereylet, etzliche aus 15 jrem hawffen vndir die pferde geschlagen, vnd den vnsern wollen jre tuch nemen, als hetten sie s. g. zcol vorfaren, vnd wiewol sich s. g. uff demutig bieten vnd gleicherbieten der vnsern, sich gnedi- ges willens mocht ertzeiget haben, vnd sich besagen lasszen, den- noch hetten diejhenigen, so s. g. bey sich gehabt Casparn von Mal- 20 titzen vnd andere, s. g. angehalden die palln auffzuschneiden silber- kuchen zusuchen vnd die von Gorlitz mit schmelichen anruchtigen worten belestiget vnd beschwert, als weren sie die, welche den lewten gewalt vnd vnrecht tetten, hingen einen vmb dreyer pirn willen, mit anhang ab seine g. zu einem kynde worden were, vnd 25 dergleichen, das den einem rate bekomerlich, das s. g. sulche leute uber die jren unuorschulter sache furen solde. Den isz liesz sich ein rate beduncken, das sie byshern mit s. g. vnd seiner g. vor- wanten in gueter nackbarschafft gesessen vnd noch gerne sitzen wolden, das denne s. g. ermessen mocht, aus der antwort, so ein 30 rate kurtz vorschynnen tagen, von wegen der pfendung koniglicher stewer belangende, s. g. vff jr schreiben gegeben het, (die du den vorzceichent findest in libro missiuarum), wiewol vnser her der landvoit ernstlich befolen, dienern den konig. gerichten zuuororden, s. g. lewte zw Seidenberg mit pfendung anzutasten, dennoch hetten 35 sie sich desselbigen vmb s. g. willen zuthun geewssert vnd bisher 107b enthalden etc. Vff solch anhalden Caspar von Maltitz vnd ander, hetten die vnsern s. g. solden xI tuch geben, und doch zum letz- ten vff ir demutig bieten schwerlichen zu dreyen komen, doruor die von Soraw gelobet, vnd s. g. itzt von Franckfurt zugefertiget. 40 Doruff were eines rats demutig bieten, s. g. wolde jn bedocht gueter nackbarschafft, vnd das nicht mehr den an iv pfennige ane 5
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134 allen vorsatze gebrochen hett, die tuch den vnsern wider zu jren henden komen lossen etc. Wu isz aber nicht geschehe, wer des rats bethe, s. g. wolde sie keynes mutwillens vormercken, ab sie den jren in solchem fall, der jnen jres bedenckens zur vnbillikeit 5 geschehen, rate, hulff vnd beystat, geben vnd thun wurden, vnd so an die ort, do sie isz billich thetten gelangen liesszen, vorsehn sich aber s. g. wurd sich hirjnnen gnediges willens ertzeigen vnd dorzu nicht komen lossen. Das wolde ein rat etc. vordinenn. Antwort des von Bibersteins. Das er den vnsern vnd andern personlich nochgeeylet het, were dorvmb geschehen, den jme were furkomen, das sie mit etzlichen guettern seine tzolle vorfuren, vnd newe vngewonliche strossze, seinem tzoll, strossen vnd landen zw schaden suchetten. Das jme den zw zwsehn nicht fuegen wolde etc. Isz hett an vII. pfennigen 15 gebrochen, so weren die tuch entgentzt, die wolde er betzalen, vnd geweist vff Hansen Swartzen mitburgern alhie, der solde jme xIV. gulden vor wolle schuldig bleiben, douon solde ein rate, Rawpetern vnd den andern die tuch betzcalen, von welcher schulde itzt gnan- ter Rawpeter ein gut wissen hett, mit erbietung, dye von Gorlitz 20 furder seines vormogens hochlichen zwfordern, durch seine her- schafft wu isz jme mit eynem geringsten zu wissen gethan wurde, sicher zugeleiten etc. Actum secunda post Jacobi anno ut supra zu Budissin. Vff solche erbietung vnd anzceygen, hot man Hansen Swartzen 25 gefraget, vnd so er jme der vorweysung, vnd an der schulde nichts gestendig, ist dem von Biberstein derhalben geschriebenn, aber man hat von jme nichts mogen erlangen, wie du den im briuebuche vorzceichent finden wirst. 10 Wie sich Claws Koler mit dem landuoite hern Sigmunden 108 30 von Wartemberg etc. der lehnwar halbenn des guts Lichtemberg vortragen hat. So dem stadschreibern entpfolen eine gunst von wegen des dorffs Lichtemberg von ko. mt. auszubrengenn (wie oben am XLII vnd XLIII.) vnd dieselbige nicht hat erlangen mogen, aus ursache 35 oben vorzceichent, hat Clawes Koler die von Saltza zw Schreibers- dorff seine werleute angelanget, sich zubevleissigen, ab sie bey konig. mt. die gunst erwerben mochten, das den geschehen, wiewol 45. entgentzt, verauctionirt; von gant, öffentl. verkauf. 17*
134 allen vorsatze gebrochen hett, die tuch den vnsern wider zu jren henden komen lossen etc. Wu isz aber nicht geschehe, wer des rats bethe, s. g. wolde sie keynes mutwillens vormercken, ab sie den jren in solchem fall, der jnen jres bedenckens zur vnbillikeit 5 geschehen, rate, hulff vnd beystat, geben vnd thun wurden, vnd so an die ort, do sie isz billich thetten gelangen liesszen, vorsehn sich aber s. g. wurd sich hirjnnen gnediges willens ertzeigen vnd dorzu nicht komen lossen. Das wolde ein rat etc. vordinenn. Antwort des von Bibersteins. Das er den vnsern vnd andern personlich nochgeeylet het, were dorvmb geschehen, den jme were furkomen, das sie mit etzlichen guettern seine tzolle vorfuren, vnd newe vngewonliche strossze, seinem tzoll, strossen vnd landen zw schaden suchetten. Das jme den zw zwsehn nicht fuegen wolde etc. Isz hett an vII. pfennigen 15 gebrochen, so weren die tuch entgentzt, die wolde er betzalen, vnd geweist vff Hansen Swartzen mitburgern alhie, der solde jme xIV. gulden vor wolle schuldig bleiben, douon solde ein rate, Rawpetern vnd den andern die tuch betzcalen, von welcher schulde itzt gnan- ter Rawpeter ein gut wissen hett, mit erbietung, dye von Gorlitz 20 furder seines vormogens hochlichen zwfordern, durch seine her- schafft wu isz jme mit eynem geringsten zu wissen gethan wurde, sicher zugeleiten etc. Actum secunda post Jacobi anno ut supra zu Budissin. Vff solche erbietung vnd anzceygen, hot man Hansen Swartzen 25 gefraget, vnd so er jme der vorweysung, vnd an der schulde nichts gestendig, ist dem von Biberstein derhalben geschriebenn, aber man hat von jme nichts mogen erlangen, wie du den im briuebuche vorzceichent finden wirst. 10 Wie sich Claws Koler mit dem landuoite hern Sigmunden 108 30 von Wartemberg etc. der lehnwar halbenn des guts Lichtemberg vortragen hat. So dem stadschreibern entpfolen eine gunst von wegen des dorffs Lichtemberg von ko. mt. auszubrengenn (wie oben am XLII vnd XLIII.) vnd dieselbige nicht hat erlangen mogen, aus ursache 35 oben vorzceichent, hat Clawes Koler die von Saltza zw Schreibers- dorff seine werleute angelanget, sich zubevleissigen, ab sie bey konig. mt. die gunst erwerben mochten, das den geschehen, wiewol 45. entgentzt, verauctionirt; von gant, öffentl. verkauf. 17*
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132 schwerlichen, vnd dieweile der kauffe volzcogen, hat der voite ab- trag der lehnwar halben von gedochtem Claws Kolern begeret, jn moszen, wie von dem gute Langenaw, (douon oben am LXV. blat). Ist doruff den geschickten, donerstags Donati dise meynung von wegen Claus Koelers, mit s. g. zureden, mitgegeben. Wiewol dye konigliche gnade, Clauszen Koelern vff ansuchen der von Saltza seiner vorkeuffer, in beywesen hertzog Kassken zu Teschen, obersten hewptman in Slesien etc. die gunst das dorff Lichtemberg zu sich zukeuffen zugesaget het, Dennoch vnd dieweile der cantzler Laszlaw von Sternberg eilendts von Breszlau getzogen, 10 hat jme der gunstbriue aus der cantzley bysher nicht weren mo- gen, vnd zuuorn dorvmb das der cantzler funfftzig gulden hungersch vor den briue gefordert, derhalben were von wegen Clauss Kolers eines rats vleissige bethe, s. g. wolde den abtrag ruhen losszen, so lange er mit einem briue aus der cantzley vorsorget etc. Aber 15 s. g. hat solchs zwthun gewegert, vnd 1C gulden gefordert. Sein jme xx geboten, dorbey isz blieben ist, vnd einen lehnsbriue dorober gegeben. Actum ut supra anno et die. 108b Entliche antwort des herrn voits von wegen Henrich Cra- gens feyde, vnd wie die manschafft vnd die von der 20 Sittau jre antwort obermols auffgeschlagenn. 5 So der herre von den geschickten obirmols der fede auff dem tag, donerstag Donati zu Budissin gehalden erjnnert ist worden, den von steten rate, hulff vnd beistand zuertzeigen, hat s. g. diser mey- nung antwort gegebenn. Seine g. hett noch in guetem gedencken 25 vnuorgessen, demnoch die von Gorlitz vff Henrich Cragen zu Vlers- dorff eingefallen, das derhalben gemelter Henrich Cragen an jnen geschrieben, (wie oben am XXIII. CIII.) welches, den er denen von Gorlitz hett vorhalden lassen, die sich vor seinen g. zugestehn er- boeten hetten, Henrich Cragen des rechten vnd aller billikeit vff 30 seine zuspruche zupflegenn etc. So aber Henrich Cragen die ant- wort nicht gefordert, muste er erdencken das er sich aus sunder- lichem mutwillen zu denen von Gorlitz vnd andern jren zugeorden- ten, notigen wolle. Derhalben saget s. g. denen von steten zw, jnen mit rate, hulffe vnd beystand so viel seinen g. ymmer mog- 35 lich, wider das vnbillich furnehm Henrich Cragen vnd seines an- hangs beystendig zw sein etc. Die von der manschafft, wiewol sie auff disen tag obermals bethlichen erjnnert, (wie oben am CIV. Cv. blat) haben jre antwort zugebenn aus der vrsache bysz auff den nehsten tag, so gehalden wurde, auffgeschoben, das die namhaffti- 40 gisten nicht entkegen etc.
132 schwerlichen, vnd dieweile der kauffe volzcogen, hat der voite ab- trag der lehnwar halben von gedochtem Claws Kolern begeret, jn moszen, wie von dem gute Langenaw, (douon oben am LXV. blat). Ist doruff den geschickten, donerstags Donati dise meynung von wegen Claus Koelers, mit s. g. zureden, mitgegeben. Wiewol dye konigliche gnade, Clauszen Koelern vff ansuchen der von Saltza seiner vorkeuffer, in beywesen hertzog Kassken zu Teschen, obersten hewptman in Slesien etc. die gunst das dorff Lichtemberg zu sich zukeuffen zugesaget het, Dennoch vnd dieweile der cantzler Laszlaw von Sternberg eilendts von Breszlau getzogen, 10 hat jme der gunstbriue aus der cantzley bysher nicht weren mo- gen, vnd zuuorn dorvmb das der cantzler funfftzig gulden hungersch vor den briue gefordert, derhalben were von wegen Clauss Kolers eines rats vleissige bethe, s. g. wolde den abtrag ruhen losszen, so lange er mit einem briue aus der cantzley vorsorget etc. Aber 15 s. g. hat solchs zwthun gewegert, vnd 1C gulden gefordert. Sein jme xx geboten, dorbey isz blieben ist, vnd einen lehnsbriue dorober gegeben. Actum ut supra anno et die. 108b Entliche antwort des herrn voits von wegen Henrich Cra- gens feyde, vnd wie die manschafft vnd die von der 20 Sittau jre antwort obermols auffgeschlagenn. 5 So der herre von den geschickten obirmols der fede auff dem tag, donerstag Donati zu Budissin gehalden erjnnert ist worden, den von steten rate, hulff vnd beistand zuertzeigen, hat s. g. diser mey- nung antwort gegebenn. Seine g. hett noch in guetem gedencken 25 vnuorgessen, demnoch die von Gorlitz vff Henrich Cragen zu Vlers- dorff eingefallen, das derhalben gemelter Henrich Cragen an jnen geschrieben, (wie oben am XXIII. CIII.) welches, den er denen von Gorlitz hett vorhalden lassen, die sich vor seinen g. zugestehn er- boeten hetten, Henrich Cragen des rechten vnd aller billikeit vff 30 seine zuspruche zupflegenn etc. So aber Henrich Cragen die ant- wort nicht gefordert, muste er erdencken das er sich aus sunder- lichem mutwillen zu denen von Gorlitz vnd andern jren zugeorden- ten, notigen wolle. Derhalben saget s. g. denen von steten zw, jnen mit rate, hulffe vnd beystand so viel seinen g. ymmer mog- 35 lich, wider das vnbillich furnehm Henrich Cragen vnd seines an- hangs beystendig zw sein etc. Die von der manschafft, wiewol sie auff disen tag obermals bethlichen erjnnert, (wie oben am CIV. Cv. blat) haben jre antwort zugebenn aus der vrsache bysz auff den nehsten tag, so gehalden wurde, auffgeschoben, das die namhaffti- 40 gisten nicht entkegen etc.
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133 Item die von der Sittaw habnn ouch vff der forigen seiten geharffet vnd gesaget, das jre frunde aus merglichen vrsachen bysz- her nicht hetten mogen beschliessen, wes jnen in solcher fede zu- thun were, mit anhangender bethe gedult zuhaben bysz auff nehsten tag, als dan wolden sie eine entliche antwort einbrengen. Vnd wiewol sie mit viel harten worten von den geschickten angeredet: 109 Solden bedencken, was hiraus folgen wolde so sie sich von den andern steten in disem falle sundern wurden, den liesszen sich vorduncken, isz were gar ein schimpfliche meynung das sie vn- 10 namhafftig gebliebenn, vnd so sie mit der tzeit anstosse ubirfielen, hetten sie zubedencken, wes man neben jnen thuen wurde. Isz were ouch dises hirjnnen zubekomern, das sich die manschafft diser sunderung groszlichen frawet etc., vnd so sichs begobe, das sie jre feinde eilen solden vnd gen der Sittau kwomenn, ab sie in sol- chem falle eingelassen ader hulffe bey jnen habn mochtenn etc. Dennoch hat jsz zu disem tag nicht weiter mogen gebracht werden. Doruff ist jnen ein tag gen der Lobaw, freitag noch vnser kirmesz geleget, aldo solt man einbrengen, von wegen des geldes, so man vff Henrich vnd seine helffer setzen wolde, desz anschlahens vnd 20 der husserern halben, (wie oben am Cv. blat) bekommert. Actum die et anno vti supra. 5 13 25 Wie Sigmundt von Wartemberg, des konigreichs Behmen oberster schencke, dises marggrauethumbs Obirlausitz uoite seinem son Cristoffen, das ampt hat abtreten wollenn etc. Mondtag noch Jacobi anno ut supra, so ein gemein landtag zu Budissin gehalden, hat her Sigmundt von Wartemberg etc. dise meynung an land vnd stete geworben: Lieben frunde ir sehet, das ich wegen der schwocheit meines leibes diszem ampte nymmer 30 vorstehn mag, derhalben ich vorursacht, an die konig. mt. zuschrei- ben, vnd erlanget, das ich solch mein ampt meinem son Cristoffen ubirgeben vnd abtreten mag. Wie jr den aus der konig. commission vorstehn werdet, eine an euch von der ritterschafft, die andere an euch hern von steten lautende, Derhalben ist meine frunthliche 109b 35 begere, dieweile jr jnen zuuorn bey kon. mt. vorbeten, jr wollet ewere gunst vnd willen dorzw geben, vnd jnen zw einem amacht- man annhemen. Byn der zuuorsicht isz werde sich gegen euch allen vnd einem jeden besunder, aller gebure vorhalden, das wil ich etc. 2. geharffet, gespielt, auf der saite, die sie vorher schon angeschlagen.
133 Item die von der Sittaw habnn ouch vff der forigen seiten geharffet vnd gesaget, das jre frunde aus merglichen vrsachen bysz- her nicht hetten mogen beschliessen, wes jnen in solcher fede zu- thun were, mit anhangender bethe gedult zuhaben bysz auff nehsten tag, als dan wolden sie eine entliche antwort einbrengen. Vnd wiewol sie mit viel harten worten von den geschickten angeredet: 109 Solden bedencken, was hiraus folgen wolde so sie sich von den andern steten in disem falle sundern wurden, den liesszen sich vorduncken, isz were gar ein schimpfliche meynung das sie vn- 10 namhafftig gebliebenn, vnd so sie mit der tzeit anstosse ubirfielen, hetten sie zubedencken, wes man neben jnen thuen wurde. Isz were ouch dises hirjnnen zubekomern, das sich die manschafft diser sunderung groszlichen frawet etc., vnd so sichs begobe, das sie jre feinde eilen solden vnd gen der Sittau kwomenn, ab sie in sol- chem falle eingelassen ader hulffe bey jnen habn mochtenn etc. Dennoch hat jsz zu disem tag nicht weiter mogen gebracht werden. Doruff ist jnen ein tag gen der Lobaw, freitag noch vnser kirmesz geleget, aldo solt man einbrengen, von wegen des geldes, so man vff Henrich vnd seine helffer setzen wolde, desz anschlahens vnd 20 der husserern halben, (wie oben am Cv. blat) bekommert. Actum die et anno vti supra. 5 13 25 Wie Sigmundt von Wartemberg, des konigreichs Behmen oberster schencke, dises marggrauethumbs Obirlausitz uoite seinem son Cristoffen, das ampt hat abtreten wollenn etc. Mondtag noch Jacobi anno ut supra, so ein gemein landtag zu Budissin gehalden, hat her Sigmundt von Wartemberg etc. dise meynung an land vnd stete geworben: Lieben frunde ir sehet, das ich wegen der schwocheit meines leibes diszem ampte nymmer 30 vorstehn mag, derhalben ich vorursacht, an die konig. mt. zuschrei- ben, vnd erlanget, das ich solch mein ampt meinem son Cristoffen ubirgeben vnd abtreten mag. Wie jr den aus der konig. commission vorstehn werdet, eine an euch von der ritterschafft, die andere an euch hern von steten lautende, Derhalben ist meine frunthliche 109b 35 begere, dieweile jr jnen zuuorn bey kon. mt. vorbeten, jr wollet ewere gunst vnd willen dorzw geben, vnd jnen zw einem amacht- man annhemen. Byn der zuuorsicht isz werde sich gegen euch allen vnd einem jeden besunder, aller gebure vorhalden, das wil ich etc. 2. geharffet, gespielt, auf der saite, die sie vorher schon angeschlagen.
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134 110 Vnd so die konig. commissiones vorlesen, hat man sich ge- wonheit vndirredet. Doruff die von Budissen, Camentz vnd Lobaw, des jnen die von der Sittau zugefallen, zw rate ausgesatzt, dieweile man hern Cristoffen zuuorn bey konig. gnade mundtlichen vorbeten, (wie oben am LXXIX.), wusten sie s. g. begere, das gnanten hern Cristoffen zu einem landvoite angenhomen wurde, nicht zu wegern etc., den sie besorgetten, das der alde her Sigmundt mocht anders rats werden, ader aus dem ampt gen der Bole zcihen, domit dise sache vnd der wille seines vaters storig gemacht, vnd gewandelt werden mocht, vielleicht ein ander Behmischer ader frembder her 10 mit koniglicher commission einkomen etc. Die geschickten aber Johannes Hass stadschreiber vnd Simon Hockener, vnd die vom Lauben haben gesaget, sie hetten solcher zusatz keynen befelh, sie sehn disen handel vor grosz vnd wich- tig an, wusten derhalben in keynem wege hinder jren frunden zu- 15 bewilligen, vnd wiewol sie sich der vorbete so vor her Cristoffen geschehen, erjnnern mochten, dennoch hetten sie zur zceit von jren frunden gehort, das hertzog Sigmundt itzt konig zu Polan, zu einem stadhelder anzunhemen, etzlich mal ausgeschlagen were worden, vnd doch Albrecht von Collobrat dise zceit Behmisch cantzler mit- 20 geschickt gewest were, s. furstlichen g. einzuweisenn etc., vnd wu die manschafft dorein bewilligen wurde, als sie sich gar nicht vor- sehn, solden sie jnen frist gebenn dises antragen jren frunden zu- bemelden. So aber die rete von beyde teilen zusamen getragen, habn die von der manschafft ausgesatzt, dieweile sie von solchem 25 antragen keyn wissen gehabt, ir ouch wenig vorsamelt, wolde jnen nicht fuegen, seinen g. hinder den andern etwas zusagen etc. Dor- bey isz ouch bliebenn vnd ein ander tag, donerstag Donati, dises handels halben vom herrn geleget ist wordenn. Donerstag Donati anno ut supra, ist von obgemelten geschick- 30 ten uff befelh der eldesten zw Budissin einbrocht, das vnsere herre vnd frunde disen handel, einen landuoite anzunhemen, vor wichtig vnd grosz ansehn, so menniglich bedencken mocht, was an einem vorsichtigen vnuorsichtigen, geraten vnd vngeroten amachtman ge- legen, derhalben were jsz gar bekommerlich, das etzliche von ste� 35 ten sobalde herrn Cristoffen anzunhemen bewilliget hetten. Sie mochten sich der vorbete so vor jnen geschehen wol erjnnern, aber zur selbigen zceit were sein her vnd vater noch ein belehnter be- sessener herre der chron zw Behmen gewest, welches anfals her Cristoff aus rechtem erbgang angewertig. Nhu hett sichs byszher 40 aus loblicher ordenung vnd aldem herkomen gehalden, wiewol zu den getzeiten konig Mathien, welcher sich der chron zu Behmen 5
134 110 Vnd so die konig. commissiones vorlesen, hat man sich ge- wonheit vndirredet. Doruff die von Budissen, Camentz vnd Lobaw, des jnen die von der Sittau zugefallen, zw rate ausgesatzt, dieweile man hern Cristoffen zuuorn bey konig. gnade mundtlichen vorbeten, (wie oben am LXXIX.), wusten sie s. g. begere, das gnanten hern Cristoffen zu einem landvoite angenhomen wurde, nicht zu wegern etc., den sie besorgetten, das der alde her Sigmundt mocht anders rats werden, ader aus dem ampt gen der Bole zcihen, domit dise sache vnd der wille seines vaters storig gemacht, vnd gewandelt werden mocht, vielleicht ein ander Behmischer ader frembder her 10 mit koniglicher commission einkomen etc. Die geschickten aber Johannes Hass stadschreiber vnd Simon Hockener, vnd die vom Lauben haben gesaget, sie hetten solcher zusatz keynen befelh, sie sehn disen handel vor grosz vnd wich- tig an, wusten derhalben in keynem wege hinder jren frunden zu- 15 bewilligen, vnd wiewol sie sich der vorbete so vor her Cristoffen geschehen, erjnnern mochten, dennoch hetten sie zur zceit von jren frunden gehort, das hertzog Sigmundt itzt konig zu Polan, zu einem stadhelder anzunhemen, etzlich mal ausgeschlagen were worden, vnd doch Albrecht von Collobrat dise zceit Behmisch cantzler mit- 20 geschickt gewest were, s. furstlichen g. einzuweisenn etc., vnd wu die manschafft dorein bewilligen wurde, als sie sich gar nicht vor- sehn, solden sie jnen frist gebenn dises antragen jren frunden zu- bemelden. So aber die rete von beyde teilen zusamen getragen, habn die von der manschafft ausgesatzt, dieweile sie von solchem 25 antragen keyn wissen gehabt, ir ouch wenig vorsamelt, wolde jnen nicht fuegen, seinen g. hinder den andern etwas zusagen etc. Dor- bey isz ouch bliebenn vnd ein ander tag, donerstag Donati, dises handels halben vom herrn geleget ist wordenn. Donerstag Donati anno ut supra, ist von obgemelten geschick- 30 ten uff befelh der eldesten zw Budissin einbrocht, das vnsere herre vnd frunde disen handel, einen landuoite anzunhemen, vor wichtig vnd grosz ansehn, so menniglich bedencken mocht, was an einem vorsichtigen vnuorsichtigen, geraten vnd vngeroten amachtman ge- legen, derhalben were jsz gar bekommerlich, das etzliche von ste� 35 ten sobalde herrn Cristoffen anzunhemen bewilliget hetten. Sie mochten sich der vorbete so vor jnen geschehen wol erjnnern, aber zur selbigen zceit were sein her vnd vater noch ein belehnter be- sessener herre der chron zw Behmen gewest, welches anfals her Cristoff aus rechtem erbgang angewertig. Nhu hett sichs byszher 40 aus loblicher ordenung vnd aldem herkomen gehalden, wiewol zu den getzeiten konig Mathien, welcher sich der chron zu Behmen 5
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135 15 20 25 angemoszet, vnd die lande jn irthumb gestanden, sich anders erouget, das her Steffan groszgraffe aus Hungarn, bischoffe Johann ein Mehern von Olemuntz, Jeorg vom Stein ein Schwabe, amptleute gewest weren, das gemeniglich ein her der chron zw Behmen zu einem 5 koniglichen anwalden were gesatzt worden. Isz hetten ouch die von steten zur zceit so sie noch tode konigs Mathien disem konig Wladislao huldung gethan, dorvmb gebeten, das jnen s. kon. mt. 110b keinen Swaben (propter Jeorgen vom Stein) ader ausslendischen herrn (propter Hungaros) allein einen herrn der chron (propter in- 10 corporationem) zu einem landvoite furder geben wolde, das ouch denen von zw steten zugesaget. Dieweile aber sein her vnd vater Tetschen mit seiner zugehorung nochmols dem ketzerischen Tirsken vorkaufft, were jsz vnsern hern bekomerlich, das solch altherkomen solde vbergangen vnd zuruckt werden. Czum andern, ap konigliche commission vorhanden, dennoch were menniglich zubedencken, welcher gestalt solche vnd andere commissiones aus der cantzley zubrengen weren, ap ouch dieselbi- gen mit gunst willen vnd wissen der herren der crohn ausgewon- nen, hetten sie ouch zu bekomern. p Czum drietten, hett isz sich zuuor alweg gehalden, das ein her der chron, ader koniglicher rate, mit einer credentz vnd befelh komen were, das ampt von dem alden landvoite, an stad ko. mt. resignirt angenhomen, vnd dem newen mit befelh, wie er sich ke- gen mannen vnd steten, vnd widervmb halden solden, eingegeben. Czum vierden, er were ein junger her, der edelleut gewonet, wer sich zuuormueten, das wenig erfarung, rats, hulffe vnd bey- stand bey jme sein wurd, dem adel zufellig etc., den steten ab- gonstig. Czum funfften, solde er sich ouch vorschreiben, die von steten 30 nichts weniger, den die vom adel bey jren briuen, priuilegien, frei- heiten, loblichen gewonheiten, aldemherkomen zu bleiben lassen, sie doruber hanthaben vnd schutzen, vnd wue jsz derhalben von 111 jme nicht anders, den wie seinen vatern gewest, solde gehalden werden, weren sie noch vnbedocht, her Cristoffen zuzusagen, so 35 sie furder jre priuilegia vnd altherkomen, zu vbergeben, mith nich- ten gesonnen. Czum sechssten, solden die von steten bedencken wie zuuorn alweg ein landvoite mit grosser vorsichtikeit, tapfferm rate, vnd das sie etzlich mol zuruck getzogen, angenhomen were worden. Isz 40 were vnsern frunde bedenckens, gar ein schimplich ding, so balde zuzusagen, vnd so uff nehst gehaldem tag die geschickten ausge- satzt vnd auffgeschlahen solchs an jre frunde zwtragen, das were
135 15 20 25 angemoszet, vnd die lande jn irthumb gestanden, sich anders erouget, das her Steffan groszgraffe aus Hungarn, bischoffe Johann ein Mehern von Olemuntz, Jeorg vom Stein ein Schwabe, amptleute gewest weren, das gemeniglich ein her der chron zw Behmen zu einem 5 koniglichen anwalden were gesatzt worden. Isz hetten ouch die von steten zur zceit so sie noch tode konigs Mathien disem konig Wladislao huldung gethan, dorvmb gebeten, das jnen s. kon. mt. 110b keinen Swaben (propter Jeorgen vom Stein) ader ausslendischen herrn (propter Hungaros) allein einen herrn der chron (propter in- 10 corporationem) zu einem landvoite furder geben wolde, das ouch denen von zw steten zugesaget. Dieweile aber sein her vnd vater Tetschen mit seiner zugehorung nochmols dem ketzerischen Tirsken vorkaufft, were jsz vnsern hern bekomerlich, das solch altherkomen solde vbergangen vnd zuruckt werden. Czum andern, ap konigliche commission vorhanden, dennoch were menniglich zubedencken, welcher gestalt solche vnd andere commissiones aus der cantzley zubrengen weren, ap ouch dieselbi- gen mit gunst willen vnd wissen der herren der crohn ausgewon- nen, hetten sie ouch zu bekomern. p Czum drietten, hett isz sich zuuor alweg gehalden, das ein her der chron, ader koniglicher rate, mit einer credentz vnd befelh komen were, das ampt von dem alden landvoite, an stad ko. mt. resignirt angenhomen, vnd dem newen mit befelh, wie er sich ke- gen mannen vnd steten, vnd widervmb halden solden, eingegeben. Czum vierden, er were ein junger her, der edelleut gewonet, wer sich zuuormueten, das wenig erfarung, rats, hulffe vnd bey- stand bey jme sein wurd, dem adel zufellig etc., den steten ab- gonstig. Czum funfften, solde er sich ouch vorschreiben, die von steten 30 nichts weniger, den die vom adel bey jren briuen, priuilegien, frei- heiten, loblichen gewonheiten, aldemherkomen zu bleiben lassen, sie doruber hanthaben vnd schutzen, vnd wue jsz derhalben von 111 jme nicht anders, den wie seinen vatern gewest, solde gehalden werden, weren sie noch vnbedocht, her Cristoffen zuzusagen, so 35 sie furder jre priuilegia vnd altherkomen, zu vbergeben, mith nich- ten gesonnen. Czum sechssten, solden die von steten bedencken wie zuuorn alweg ein landvoite mit grosser vorsichtikeit, tapfferm rate, vnd das sie etzlich mol zuruck getzogen, angenhomen were worden. Isz 40 were vnsern frunde bedenckens, gar ein schimplich ding, so balde zuzusagen, vnd so uff nehst gehaldem tag die geschickten ausge- satzt vnd auffgeschlahen solchs an jre frunde zwtragen, das were
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136 111b lautbar wurden mit anhang, wu die von Gorlitz nicht gehyndert, so were ein newer landvoit denselben tag gekoren worden. Das den vnsern frunden gantz bekomerlich, den sie konden wol be- dencken, so solche rede vor her Cristoffen kwomen, das sie jnen mit der zceit vnglimpff brengen wolden etc. Dise alle stucke hetten vnsere hern vnd frunde, den geschick- ten mitgegeben, gueter meynung an die von steten zutragen. Yedoch wu isz von mannen vnd steten vor gut angesehen wurde her Cristoffen zuzusagen wolden sie sich ouch douon nicht legen etc. Vnd so die von steten ire rethe allenthalben ausgesatzt ist das 10 erste, das dritte vnd funffte angenhomen, der manschafft vnd fol- gende dem hern anzutragen. Das ander ist domit abegeschlagen, das nyemandes fuegen wolde konigliche briue zuuorlegen. Man liessze dieselbigen, welcher gestalt die ausbrocht in seinem werdt. Die vierde dergleichen vnangenhomen blieben, den dieweile man 15 willens were her Cristoffen entlichen zu einem amachtman anzu- nhemen, brochten solche rede, so die furtragen, wenig glimpffs. Das sechste ist gepilliget worden. So aber die rete beiderseit von der manschafft, vnd den ge- schickten von steten zwsamen getragen, hat die manschafft, alleine 20 das dritte stucke zubehelffh genhomen die zusage auffzuschlahen. Vnd so die von steten mit dem ersten vnd funfften gefolget, haben sie die manschafft domit vorleget, das sich der alde her Sigmundt gegen Leuter von Schreibersdorff het horen lasszen, ab s. g. Tetschen vorkoufft, dennoch were er noch ein her der chron zw Behmen. 25 Er hett noch ein hawsze zw Prag, were oberster schencke welches ampt er sich vorn etzlich tausent gulden nicht vortzeyen wolde. Doruber wolden die herrn der chron jme das geldt dorvmb er Tetschen gegeben, aus der chron nicht folgen lossen, er solde jme andere gutter in der chron kauffen, das er den zuthun gemeinet 30 were. Das funffte die vorschreybung belangende, wurde sich wol finden, den sie muste zum ersten vnd ehe er angenhomen, geschehen. Ist also allein vff dem drietten stucke blieben, das drey von der manschafft, vnd drey von steten, dem herrn furgehalden haben. Doruff s. g. getzeiget eine bestetigung hern Cristoffs von ko. mt., 35 in zuuorsicht, isz solde doran genug sein. Er wolde sich dennoch bevleissigen, ob er einen herren der chron vormugen mocht, hern Cristoffen s. g. son einzuweissen. Ist seiner g. geantwort, s. g. solde der sache, noch alder lob- 112 licher gewonheit vndirougen gehn, vnd sich bevleissigen, das einem 40 5 40. vndirougen gehn, in vorgeschriebener, offener weise erledigen.
136 111b lautbar wurden mit anhang, wu die von Gorlitz nicht gehyndert, so were ein newer landvoit denselben tag gekoren worden. Das den vnsern frunden gantz bekomerlich, den sie konden wol be- dencken, so solche rede vor her Cristoffen kwomen, das sie jnen mit der zceit vnglimpff brengen wolden etc. Dise alle stucke hetten vnsere hern vnd frunde, den geschick- ten mitgegeben, gueter meynung an die von steten zutragen. Yedoch wu isz von mannen vnd steten vor gut angesehen wurde her Cristoffen zuzusagen wolden sie sich ouch douon nicht legen etc. Vnd so die von steten ire rethe allenthalben ausgesatzt ist das 10 erste, das dritte vnd funffte angenhomen, der manschafft vnd fol- gende dem hern anzutragen. Das ander ist domit abegeschlagen, das nyemandes fuegen wolde konigliche briue zuuorlegen. Man liessze dieselbigen, welcher gestalt die ausbrocht in seinem werdt. Die vierde dergleichen vnangenhomen blieben, den dieweile man 15 willens were her Cristoffen entlichen zu einem amachtman anzu- nhemen, brochten solche rede, so die furtragen, wenig glimpffs. Das sechste ist gepilliget worden. So aber die rete beiderseit von der manschafft, vnd den ge- schickten von steten zwsamen getragen, hat die manschafft, alleine 20 das dritte stucke zubehelffh genhomen die zusage auffzuschlahen. Vnd so die von steten mit dem ersten vnd funfften gefolget, haben sie die manschafft domit vorleget, das sich der alde her Sigmundt gegen Leuter von Schreibersdorff het horen lasszen, ab s. g. Tetschen vorkoufft, dennoch were er noch ein her der chron zw Behmen. 25 Er hett noch ein hawsze zw Prag, were oberster schencke welches ampt er sich vorn etzlich tausent gulden nicht vortzeyen wolde. Doruber wolden die herrn der chron jme das geldt dorvmb er Tetschen gegeben, aus der chron nicht folgen lossen, er solde jme andere gutter in der chron kauffen, das er den zuthun gemeinet 30 were. Das funffte die vorschreybung belangende, wurde sich wol finden, den sie muste zum ersten vnd ehe er angenhomen, geschehen. Ist also allein vff dem drietten stucke blieben, das drey von der manschafft, vnd drey von steten, dem herrn furgehalden haben. Doruff s. g. getzeiget eine bestetigung hern Cristoffs von ko. mt., 35 in zuuorsicht, isz solde doran genug sein. Er wolde sich dennoch bevleissigen, ob er einen herren der chron vormugen mocht, hern Cristoffen s. g. son einzuweissen. Ist seiner g. geantwort, s. g. solde der sache, noch alder lob- 112 licher gewonheit vndirougen gehn, vnd sich bevleissigen, das einem 40 5 40. vndirougen gehn, in vorgeschriebener, offener weise erledigen.
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137 herren der chron von kon. mt. befelh geschoch, her Cristoffen ein- zuweisen, were hern Cristoffen erlicher, hett ouch mehr angesichts iren auff schlechte konig. briue, Das den s. g. zuthun bewilliget. Seine g. hat weiter gefraget vnd begeret, so seine g. aus er- 5 forderung der notdorfft ausszm ambt zcihen wurde, ab seine g. das ampt schriefftlichen vbergeben vnd abtreten mocht, vnd das sie her Cristoff zusage thuen wolden, wu s. g. ins ampt nicht wi- der kwome ader aus zufelliger kranckheit vorstorbe, das sie herren Cristoffen zu einem landvoite haben wolden etc. Doruff geantwort: Isz were zuuorn ouch also gehaldenn das hertzog Sigmundt itzt konig zu Polan seinen g. das ampt schriefft- lichen vbergeben, wuste doran keynen mangell. Das man aber her Cristoffen einige zusage thuen solde, in angetzeigten fellen, so sich die begoben, zu einem landvoit anzunhemen, mocht s. g. be- dencken, abs land vnd steten fuegen woldt. Den so sich s. g. ausszm amacht gebe, ader todes halben abgieng, mocht vielleicht die konigliche mt. andere befelh ausgehen lassen, dorwider zw streben menniglich beschwerlichen sein wolde etc. Yedoch man wolde s. g. zusagen her Cristoffen zw einem stadhelder jn seiner g. abwesen vorhalden etc. Das den s. g. angenhomen vnd doruff landen vnd steten befelh gethan, so sichs begobe, das sich s. g. aus erforderung der notdorfft ausszm ampt wenden wurde, das sie her Cristoffen seinen g. billichen gehorsam geleisten wolden etc. Das s. g. zugesaget, vnd auff disen tag dorbey blieben. Actum 25 die et anno vbi supra. Wie einen thorm am rothawse anzufahen, zwbawen vnd 112b auffzufuren, jm besten furgenhomen ist worden. So burgermeister vnd eldisten, die dises jare gesessen von jren vorfaren offtmals angehort, ouch sich mit jnen des vnddirredet, 30 das ein thorm vber dem eingang des rotshawsze auffzufuren were, zu einer zcier vnd nutz der stad, douon man die stad vnd alle strosszen eigentlich besichtigen vnd bewachen mocht etc. jst der- selbigen meynung noch, ouch offtmals doruff geredet, also das die mauern von denen werckmeistern sein besichtiget wurden. Vnd 35 demnoch das sie guten trost gegeben, furgenhomen, demselbigen nochzugehen vnd den thorm auffzufuren vnd also durch die gnan- ten eldisten entlichen beschlossen, das man solch thurm bawen vnd auffuren wolde, yedoch das dise meynung zuuorn an rate el- disten vnd geschwornen, ader vffs wenigste an rate getragen wurde. 40 Das den durch Mathiam Rosenberg alden burgermeistern dieweile Michel Swartz die zceit burgermeister krang gelegen, also geschehen, 10 15 20 18
137 herren der chron von kon. mt. befelh geschoch, her Cristoffen ein- zuweisen, were hern Cristoffen erlicher, hett ouch mehr angesichts iren auff schlechte konig. briue, Das den s. g. zuthun bewilliget. Seine g. hat weiter gefraget vnd begeret, so seine g. aus er- 5 forderung der notdorfft ausszm ambt zcihen wurde, ab seine g. das ampt schriefftlichen vbergeben vnd abtreten mocht, vnd das sie her Cristoff zusage thuen wolden, wu s. g. ins ampt nicht wi- der kwome ader aus zufelliger kranckheit vorstorbe, das sie herren Cristoffen zu einem landvoite haben wolden etc. Doruff geantwort: Isz were zuuorn ouch also gehaldenn das hertzog Sigmundt itzt konig zu Polan seinen g. das ampt schriefft- lichen vbergeben, wuste doran keynen mangell. Das man aber her Cristoffen einige zusage thuen solde, in angetzeigten fellen, so sich die begoben, zu einem landvoit anzunhemen, mocht s. g. be- dencken, abs land vnd steten fuegen woldt. Den so sich s. g. ausszm amacht gebe, ader todes halben abgieng, mocht vielleicht die konigliche mt. andere befelh ausgehen lassen, dorwider zw streben menniglich beschwerlichen sein wolde etc. Yedoch man wolde s. g. zusagen her Cristoffen zw einem stadhelder jn seiner g. abwesen vorhalden etc. Das den s. g. angenhomen vnd doruff landen vnd steten befelh gethan, so sichs begobe, das sich s. g. aus erforderung der notdorfft ausszm ampt wenden wurde, das sie her Cristoffen seinen g. billichen gehorsam geleisten wolden etc. Das s. g. zugesaget, vnd auff disen tag dorbey blieben. Actum 25 die et anno vbi supra. Wie einen thorm am rothawse anzufahen, zwbawen vnd 112b auffzufuren, jm besten furgenhomen ist worden. So burgermeister vnd eldisten, die dises jare gesessen von jren vorfaren offtmals angehort, ouch sich mit jnen des vnddirredet, 30 das ein thorm vber dem eingang des rotshawsze auffzufuren were, zu einer zcier vnd nutz der stad, douon man die stad vnd alle strosszen eigentlich besichtigen vnd bewachen mocht etc. jst der- selbigen meynung noch, ouch offtmals doruff geredet, also das die mauern von denen werckmeistern sein besichtiget wurden. Vnd 35 demnoch das sie guten trost gegeben, furgenhomen, demselbigen nochzugehen vnd den thorm auffzufuren vnd also durch die gnan- ten eldisten entlichen beschlossen, das man solch thurm bawen vnd auffuren wolde, yedoch das dise meynung zuuorn an rate el- disten vnd geschwornen, ader vffs wenigste an rate getragen wurde. 40 Das den durch Mathiam Rosenberg alden burgermeistern dieweile Michel Swartz die zceit burgermeister krang gelegen, also geschehen, 10 15 20 18
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138 vnd ein rate mit den wergmeistern meistern Albrechten steinmetzen, vnd meister Jobsten der stad tzummermeister, hinauff gegangen, die mauern vnd stellen besichtiget vnd zu bauen bewilliget hot. etc. Vnd so doruff gerust, die mauern blintbergs halben etzliche eln hoch abegetragen, der vnder bogen geschlossen, vnd also die mauer widerauffgefurt sein worden, ist vor den burgermeister Micheln Swartzen komen, wie Bernhardinus Meltzer zu meister Jobsen solde geredt haben, sie bauetten auff steltzen, solden zusehn das sie arm vnd reich mit dem bawe vorsorgetten, ab der grundt, die mauern vnd geschlossene bogen eine solche last getragen moch- 10 113 tenn, domit man nicht schaden vnd schande gewarten bedorfft. Isz hett sich furgehalden, so man solche bewe hett wollen anlegen, weren von frembdes, meister gefordert wordenn dasselbige zube- sichtigen etc. Er solde ouch gesaget habenn, das jme zur zceit durch Mathiam Rosenberg vnd Hansen Schmidt vom burgermeister 15 zu jme geschickt, gesaget wer worden, der burgermeister wolde den bawe wol vorsorgen etc. Welche rede so sie dem burger- meister bekomerlich gewest, als wolt man jnen des schadens be- schuldigen, so is mit dem bawe nicht richtig zuging, hat er die- selbigen mondtags noch Laurentii vor den eldisten vnd jn kegen- 20 wertikeit Bernhardini angereget, das solche rede vor jn komen were, die jme den vahst komer geben wolden, das man jme den scha- den zu messen wolde, so sich der mit dem gebewde erugen mocht, als wer er gut vorn schaden, dieweile jsz mit irem rate angefan- genn vnd geschehn were, vnd doruff die eldisten gebeten, wolden 25 sagen welcher gestalt vnd meynung diszs gebewde angehoben abs nicht mit irem willen vnd rate geschehen etc. Vnd wiewol Matthias Rosenberg vnd Hans Schmidt gesaget, sie mochten sich erjnnern, das sie vom burgermeister zu Bernhar- dino diser sache halben mit andern weren geschickt worden, vnd 30 Bernhardino gestendig, das man solchen bawe vffs wenigste an rate solde gelangen lasszen, Dennoch hat jr keyner wollen gerade aus sagen, welcher gestalt vnd meynung den thorm zw bawen be- schlosszen. Bernhardinus Meltzer hat sich zur rede bekant mit ent- schuldung, das er solchs nyemandes zuvordries ader schimpff ge- 35 redt hett, sunder dieweile er vormerckt das der thorm auff bogen solde gesatzt werden, vnd zubesorgen wer, das die bogen von wegen der schwer so dorauff gebauet, schieben mochten, hett er 113b solchs gueter meynung geredt, mocht sich ouch wol erjnnern, das er in bawe gewilliget, ader das er gewilliget hett, das man der� 40 5 4. blintbergs halben, blinder, nicht vollständig ausgemauerter stellen wegen.
138 vnd ein rate mit den wergmeistern meistern Albrechten steinmetzen, vnd meister Jobsten der stad tzummermeister, hinauff gegangen, die mauern vnd stellen besichtiget vnd zu bauen bewilliget hot. etc. Vnd so doruff gerust, die mauern blintbergs halben etzliche eln hoch abegetragen, der vnder bogen geschlossen, vnd also die mauer widerauffgefurt sein worden, ist vor den burgermeister Micheln Swartzen komen, wie Bernhardinus Meltzer zu meister Jobsen solde geredt haben, sie bauetten auff steltzen, solden zusehn das sie arm vnd reich mit dem bawe vorsorgetten, ab der grundt, die mauern vnd geschlossene bogen eine solche last getragen moch- 10 113 tenn, domit man nicht schaden vnd schande gewarten bedorfft. Isz hett sich furgehalden, so man solche bewe hett wollen anlegen, weren von frembdes, meister gefordert wordenn dasselbige zube- sichtigen etc. Er solde ouch gesaget habenn, das jme zur zceit durch Mathiam Rosenberg vnd Hansen Schmidt vom burgermeister 15 zu jme geschickt, gesaget wer worden, der burgermeister wolde den bawe wol vorsorgen etc. Welche rede so sie dem burger- meister bekomerlich gewest, als wolt man jnen des schadens be- schuldigen, so is mit dem bawe nicht richtig zuging, hat er die- selbigen mondtags noch Laurentii vor den eldisten vnd jn kegen- 20 wertikeit Bernhardini angereget, das solche rede vor jn komen were, die jme den vahst komer geben wolden, das man jme den scha- den zu messen wolde, so sich der mit dem gebewde erugen mocht, als wer er gut vorn schaden, dieweile jsz mit irem rate angefan- genn vnd geschehn were, vnd doruff die eldisten gebeten, wolden 25 sagen welcher gestalt vnd meynung diszs gebewde angehoben abs nicht mit irem willen vnd rate geschehen etc. Vnd wiewol Matthias Rosenberg vnd Hans Schmidt gesaget, sie mochten sich erjnnern, das sie vom burgermeister zu Bernhar- dino diser sache halben mit andern weren geschickt worden, vnd 30 Bernhardino gestendig, das man solchen bawe vffs wenigste an rate solde gelangen lasszen, Dennoch hat jr keyner wollen gerade aus sagen, welcher gestalt vnd meynung den thorm zw bawen be- schlosszen. Bernhardinus Meltzer hat sich zur rede bekant mit ent- schuldung, das er solchs nyemandes zuvordries ader schimpff ge- 35 redt hett, sunder dieweile er vormerckt das der thorm auff bogen solde gesatzt werden, vnd zubesorgen wer, das die bogen von wegen der schwer so dorauff gebauet, schieben mochten, hett er 113b solchs gueter meynung geredt, mocht sich ouch wol erjnnern, das er in bawe gewilliget, ader das er gewilliget hett, das man der� 40 5 4. blintbergs halben, blinder, nicht vollständig ausgemauerter stellen wegen.
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139 mosen wie furhanden den thorm auff bogen fassen vnd bauen solde, das wer nicht geschehen, vnd liesz sich noch beduncken, wu man sich weiter domit bekomert, vnd andere frembde baw- leute ouch doruber gefurt hett, solde nyemands zw schaden ge- 5 weist sein. Der stadschreiber hat gesaget: er mocht sich erjnnern, were ouch etzliche mol dorbey gesessen, das von disem gebewde were geredt worden, vnd entlichen eintrechtiglich mit disen worten be- schlossen: das man in namen gots anheben vnd bauen solde. Wu 10 aber diser beschlus geschehen, vffm rothhause ader in Bernhardini hawsze, demnoch er zur zceit krang gewest, wuste er nicht eigent- lich, vnd ab zugleich etwas vom burgermeister geschehen, das die andern nicht bewilliget. Solt demnoch einer dem andern seine burde helffen tragen, vnd seinen gebrechen vnd vorwarlosung zum 15 besten helffen deuten vnd auslegen, domit sie in gueter eynikeit sitzen mochten*), etc. Dorauff der burgermeister gesaget, sie musten nicht anders sagen, den das sie jsz alle zugleich bewilliget hetten zu bauen. Er hett ouch nicht gewust in welcher gestalt, wie er nu vor ougen 20 sehe, sie bawen wurden. Vnd so aber yemandes zu jhener zceit do man doruon gerathschlaget, ausgesatzt het, frembde baweleute zu besenden, wolde sich ouch douon nicht geleget habenn. Das jme aber zugmessen vnd jn rucke geredet wurde, er solde gesaget haben, den bawe vber sich zu nemen vnd denselben zuuorsorgen, 114 25 doran thet man jme vngutlich, hett ein solchs nicht geredt, kent ouch bedencken, das jme ein solchs zwreden beschwerlichen sein vnd nicht fuegen wolde, sundern die beyde wergmeister sagetten noch, js hett keynen komer, wolden den bawe wol vorsorgen. Sie hetten eissern stangen durchgetzogen vnd dieselbigen voranckert, 30 das jsz sich vff kene seit schieben mocht etc. Vnd ist zu disem mol also vorblieben. Actum anno et die vt supra. Von den abtronnigen Barteln von Hirspergs auff Wartemberg etc. Dinstags noch Walburgis vngeferlichen, ist Bartel Hirsperger von Konigszhain sambt den eldisten der manschafft dises weich- 35 bildes hirein vor die eldisten komen, sich beclagende, wie N. Hayne- mans knecht zum Moisz am abent Walburgis gen Schonborn mit *) Hier sind drei zeilen ausgestrichen und radirt; wahrscheinlich mögen sie betrachtungen über zwist im rathe enthalten haben, weshalb der bedächtige Hasse solche beseitigte. 23. jn rucke, hinter dem rücken. 18 *
139 mosen wie furhanden den thorm auff bogen fassen vnd bauen solde, das wer nicht geschehen, vnd liesz sich noch beduncken, wu man sich weiter domit bekomert, vnd andere frembde baw- leute ouch doruber gefurt hett, solde nyemands zw schaden ge- 5 weist sein. Der stadschreiber hat gesaget: er mocht sich erjnnern, were ouch etzliche mol dorbey gesessen, das von disem gebewde were geredt worden, vnd entlichen eintrechtiglich mit disen worten be- schlossen: das man in namen gots anheben vnd bauen solde. Wu 10 aber diser beschlus geschehen, vffm rothhause ader in Bernhardini hawsze, demnoch er zur zceit krang gewest, wuste er nicht eigent- lich, vnd ab zugleich etwas vom burgermeister geschehen, das die andern nicht bewilliget. Solt demnoch einer dem andern seine burde helffen tragen, vnd seinen gebrechen vnd vorwarlosung zum 15 besten helffen deuten vnd auslegen, domit sie in gueter eynikeit sitzen mochten*), etc. Dorauff der burgermeister gesaget, sie musten nicht anders sagen, den das sie jsz alle zugleich bewilliget hetten zu bauen. Er hett ouch nicht gewust in welcher gestalt, wie er nu vor ougen 20 sehe, sie bawen wurden. Vnd so aber yemandes zu jhener zceit do man doruon gerathschlaget, ausgesatzt het, frembde baweleute zu besenden, wolde sich ouch douon nicht geleget habenn. Das jme aber zugmessen vnd jn rucke geredet wurde, er solde gesaget haben, den bawe vber sich zu nemen vnd denselben zuuorsorgen, 114 25 doran thet man jme vngutlich, hett ein solchs nicht geredt, kent ouch bedencken, das jme ein solchs zwreden beschwerlichen sein vnd nicht fuegen wolde, sundern die beyde wergmeister sagetten noch, js hett keynen komer, wolden den bawe wol vorsorgen. Sie hetten eissern stangen durchgetzogen vnd dieselbigen voranckert, 30 das jsz sich vff kene seit schieben mocht etc. Vnd ist zu disem mol also vorblieben. Actum anno et die vt supra. Von den abtronnigen Barteln von Hirspergs auff Wartemberg etc. Dinstags noch Walburgis vngeferlichen, ist Bartel Hirsperger von Konigszhain sambt den eldisten der manschafft dises weich- 35 bildes hirein vor die eldisten komen, sich beclagende, wie N. Hayne- mans knecht zum Moisz am abent Walburgis gen Schonborn mit *) Hier sind drei zeilen ausgestrichen und radirt; wahrscheinlich mögen sie betrachtungen über zwist im rathe enthalten haben, weshalb der bedächtige Hasse solche beseitigte. 23. jn rucke, hinter dem rücken. 18 *
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140 114b einem wagen komen were, vnd Nickel Czengkern seinen vndirtha- nen bey nacht mit seinem weibe, kyndern, habe vnd vihe weg gefurt, welcher sich itzt mit denn seinen vnd jrem vihe zum Moysz vff der stad guetterr auffhielt, vnd begeret, denselben gefenglichen oder mit burgen so weit anzunhemen, sein gut wider zubezcihen, vnd seine habe dohin dan sie gefurt zuschicken. Dan so jsz der- gestalt solde gehalden werden, so jme oder einem andern lant- sessen seine entronnen vff der stad guettern solden vorheget blei- ben, wurde bose nackbarschafft geborenn. etc. Doruff jme geantwort, das man sich des erfarn wolde, vnd 10 wu isz sich, wie er angobe hielde, wolt man sich aller gebure halden. etc. Vnd so Hayneman zu Moysz vff solch anbrengen gefenglichen gesatzt, hat er sich entschuldiget, das er zur selbigen zceit nicht anheymisch gewest sey. Sein knecht, des alden Nickel Czenckers 15 son, sey vorholen gein Schonborn mit seinen pferden gefarn, seinem vater, mit dem seinen von dannen zuhelffen. Jsz habe auch sein weip Nickeln Czenckern mit seiner habe nicht wollen einnhemen, vnd derhalben vffm felde liegen bliebenn etc. Ist doch vff solch seine auffrichtige entschuldung des gefengnus loszgegebenn. Vnd so hirnochmols Bartel Hirsperger geschrieben das Nickel Czengker, sein weib, jre kynder, mit jrem vihe vnd habe, auff der stad guetter sich enthielden, begerende, dieselbigen nochmals ge- fenglichen anzunhemen, so lang sie vorborgetten wider vff seine gueter zuzcihen etc., hat man sein weib auffnemen vnd gefenglichen 25 setzen lassen, vnd Bartel Hirspergern dasselbige zuwissen gethan, wu er etwas zu jr zusprechen, wolt man sich neben den konig. gerichten noch verhorung aller gebure vorhalden. Vnd wiewol man jme dise meynung etzlich mol schriefftlichen zuerkennen gegeben, dennoch hat er jsz abegeschlagen, so lang jme geschrieben, wurde 30 er inwendig vier tag nicht komen, so wolt man die fraue jres ge- fengnus losz zcelen, den sie must grossen hunger leyden etc. wie den in libro missiuarum allenthalben vorzceichent. Doruff ist er freitags Arnolphi hirein kommen, vnd widervmb sein antragen vornewet, vnd noch begeret, die fraue ausszm ge� 35 fengnus nicht zw lossen, so lang sie genugsam vorborget, wider auff seine gueter mit jrer habe zuzcihen, den dieweile ir man sein gehulter vnd geschworner were, vorhoffte er, es solde jme billich geschehen. Er hett ouch keine andere zuspruche zw der frauen, den das sie mit jrem manne, kyndern, vihe und habe bey nachti- 40 ger weile von seinen guettern entronnen, vnd wolden jme jre kyn- der nicht dienen lossen. 5 20 115
140 114b einem wagen komen were, vnd Nickel Czengkern seinen vndirtha- nen bey nacht mit seinem weibe, kyndern, habe vnd vihe weg gefurt, welcher sich itzt mit denn seinen vnd jrem vihe zum Moysz vff der stad guetterr auffhielt, vnd begeret, denselben gefenglichen oder mit burgen so weit anzunhemen, sein gut wider zubezcihen, vnd seine habe dohin dan sie gefurt zuschicken. Dan so jsz der- gestalt solde gehalden werden, so jme oder einem andern lant- sessen seine entronnen vff der stad guettern solden vorheget blei- ben, wurde bose nackbarschafft geborenn. etc. Doruff jme geantwort, das man sich des erfarn wolde, vnd 10 wu isz sich, wie er angobe hielde, wolt man sich aller gebure halden. etc. Vnd so Hayneman zu Moysz vff solch anbrengen gefenglichen gesatzt, hat er sich entschuldiget, das er zur selbigen zceit nicht anheymisch gewest sey. Sein knecht, des alden Nickel Czenckers 15 son, sey vorholen gein Schonborn mit seinen pferden gefarn, seinem vater, mit dem seinen von dannen zuhelffen. Jsz habe auch sein weip Nickeln Czenckern mit seiner habe nicht wollen einnhemen, vnd derhalben vffm felde liegen bliebenn etc. Ist doch vff solch seine auffrichtige entschuldung des gefengnus loszgegebenn. Vnd so hirnochmols Bartel Hirsperger geschrieben das Nickel Czengker, sein weib, jre kynder, mit jrem vihe vnd habe, auff der stad guetter sich enthielden, begerende, dieselbigen nochmals ge- fenglichen anzunhemen, so lang sie vorborgetten wider vff seine gueter zuzcihen etc., hat man sein weib auffnemen vnd gefenglichen 25 setzen lassen, vnd Bartel Hirspergern dasselbige zuwissen gethan, wu er etwas zu jr zusprechen, wolt man sich neben den konig. gerichten noch verhorung aller gebure vorhalden. Vnd wiewol man jme dise meynung etzlich mol schriefftlichen zuerkennen gegeben, dennoch hat er jsz abegeschlagen, so lang jme geschrieben, wurde 30 er inwendig vier tag nicht komen, so wolt man die fraue jres ge- fengnus losz zcelen, den sie must grossen hunger leyden etc. wie den in libro missiuarum allenthalben vorzceichent. Doruff ist er freitags Arnolphi hirein kommen, vnd widervmb sein antragen vornewet, vnd noch begeret, die fraue ausszm ge� 35 fengnus nicht zw lossen, so lang sie genugsam vorborget, wider auff seine gueter mit jrer habe zuzcihen, den dieweile ir man sein gehulter vnd geschworner were, vorhoffte er, es solde jme billich geschehen. Er hett ouch keine andere zuspruche zw der frauen, den das sie mit jrem manne, kyndern, vihe und habe bey nachti- 40 ger weile von seinen guettern entronnen, vnd wolden jme jre kyn- der nicht dienen lossen. 5 20 115
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141 Ist jme durch den stadschreiber auff befelh der eldisten ge- antwort, das man nicht gerne erfure, das jme oder einem andern lantsessen, jre arme leute entronnen, mochten ouch wol bedencken, das sich nicht fuegen wolde, das solche abetronige jme oder einem 5 andern zuentkegen, auff der stad guetter wu isz nicht vrsache hett, solden vorhalden werdenn. Man hett auff sein schreiben vleis fur- gewant, die fraue zu bekomen vnd gefenglichen setzen lassen. Vnd dieweile er keine andere anspruche, den wie gehort wider sie an- stellen mocht, wust man sie aus beschwerung die sie furwendet, 10 dorvmb sie sampt irem manne von seinen guettern entronnen, der- gestalt wie er begeret mit burgen nicht einzunhemen, vff seiner guetter zuzcihen, den man kont solchs gegen got vnd der werlt nicht vorantworten, wolde er dieselbigen beschwerung von der frauen selbs anhoren, so wolt man jme dieselbige aus den hafft 45 vorstellen, so aber nicht, werden dieselbigen auffgezceichent, jme zuuorlesen. Yedoch wolt man die fraue mit burgen einnhemen das sie sich auff der stad guettern nicht auffhalten solde etc. Hat er geantwort, er wuste mit der frauen nichts zu reden, man solt jme die beschwerung, so die fraue furwendet, lesen 20 lasszen. Das den also geschehen. 1st jme dise meynung gelesen, das die fraue mit jrer tochter vor richter vnd schoppen ausgesaget das sie jme zur zceit eine tochter vormiet hett, die were bey an seinem dinste durch den 115b hewptmann vff Wartemberg erstlichen zu fal komen, dornoch von 25 Bartel Hirsperg offtmals erkant, vnd so sie etlich mol vom dinst gegangen, von seinen leuten widergeholet, vnd zum letzten gefeng- lichen gesatzt, do man ire ouch das wasser vnd brot nicht sate gegebenn, noch zu geben gegunst hett. Nhu wolde er eine andere tochter an dinst haben. So besorgetten die eldern sie mocht ouch 30 wie jre schwester bey jme zu schanden werden. Den sie hetten eine jme, die do vielleicht gebrechlichen vnd greulich were, zuuor- mitten vorgeschlagen, der er nicht hett wollen haben, sunder vff die andere getzeiget, die etwas sewberlicher gewest, derhalben, ehr sie jme dieselbige an dinst geben wolden, weren sie willens 35 jre gut zuuorlosszen, vnd jme dasselbe allenthalbenn mit aller ge- rechtikeit zuubergebenn. Dieweile er sie aber des het benotigen wollen, weren sie bei nechtiger weile doruon getzogenn, nymer- mehr noch jren guettern zufragen, allein das sie jre kynder vnd sunderlich dieselbige tochter, die er jme zuuormieten begeret, bey 40 eren behalden mochten, vnd wie den dieselbige beschwerung weiter lautet findet man vff einem zcedel vorzceichent etc.
141 Ist jme durch den stadschreiber auff befelh der eldisten ge- antwort, das man nicht gerne erfure, das jme oder einem andern lantsessen, jre arme leute entronnen, mochten ouch wol bedencken, das sich nicht fuegen wolde, das solche abetronige jme oder einem 5 andern zuentkegen, auff der stad guetter wu isz nicht vrsache hett, solden vorhalden werdenn. Man hett auff sein schreiben vleis fur- gewant, die fraue zu bekomen vnd gefenglichen setzen lassen. Vnd dieweile er keine andere anspruche, den wie gehort wider sie an- stellen mocht, wust man sie aus beschwerung die sie furwendet, 10 dorvmb sie sampt irem manne von seinen guettern entronnen, der- gestalt wie er begeret mit burgen nicht einzunhemen, vff seiner guetter zuzcihen, den man kont solchs gegen got vnd der werlt nicht vorantworten, wolde er dieselbigen beschwerung von der frauen selbs anhoren, so wolt man jme dieselbige aus den hafft 45 vorstellen, so aber nicht, werden dieselbigen auffgezceichent, jme zuuorlesen. Yedoch wolt man die fraue mit burgen einnhemen das sie sich auff der stad guettern nicht auffhalten solde etc. Hat er geantwort, er wuste mit der frauen nichts zu reden, man solt jme die beschwerung, so die fraue furwendet, lesen 20 lasszen. Das den also geschehen. 1st jme dise meynung gelesen, das die fraue mit jrer tochter vor richter vnd schoppen ausgesaget das sie jme zur zceit eine tochter vormiet hett, die were bey an seinem dinste durch den 115b hewptmann vff Wartemberg erstlichen zu fal komen, dornoch von 25 Bartel Hirsperg offtmals erkant, vnd so sie etlich mol vom dinst gegangen, von seinen leuten widergeholet, vnd zum letzten gefeng- lichen gesatzt, do man ire ouch das wasser vnd brot nicht sate gegebenn, noch zu geben gegunst hett. Nhu wolde er eine andere tochter an dinst haben. So besorgetten die eldern sie mocht ouch 30 wie jre schwester bey jme zu schanden werden. Den sie hetten eine jme, die do vielleicht gebrechlichen vnd greulich were, zuuor- mitten vorgeschlagen, der er nicht hett wollen haben, sunder vff die andere getzeiget, die etwas sewberlicher gewest, derhalben, ehr sie jme dieselbige an dinst geben wolden, weren sie willens 35 jre gut zuuorlosszen, vnd jme dasselbe allenthalbenn mit aller ge- rechtikeit zuubergebenn. Dieweile er sie aber des het benotigen wollen, weren sie bei nechtiger weile doruon getzogenn, nymer- mehr noch jren guettern zufragen, allein das sie jre kynder vnd sunderlich dieselbige tochter, die er jme zuuormieten begeret, bey 40 eren behalden mochten, vnd wie den dieselbige beschwerung weiter lautet findet man vff einem zcedel vorzceichent etc.
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142 116b Des hat er sich also vorantwort, das man diser aussage keinen glauben geben wolde; jsz wurde sich also nicht befinden etc. Er vorhoffet, so sie andern lewten dienen muste, so dienet sie billicher jme den einem andern, vnd entlichen bewilliget, das die frawe vorborget auff der stad guettern sich nicht zuenthaldenn, das den also geschehen, wiewol dobey gesaget, das Nickel Czengker sein son het mogen vorkauffen vmb L schoc etc. Aber des Czengkers son hirnoch gesaget, er het das gut zuuorkauffen, seinem vater 116 nicht vorgonnen wollen. Hirnochmols hat Vlrich Gotze hirein ge- schriebnn vnd begeret jme zwuschen Barteln Hirspergern vnd dem 10 rate gutlichen zuhandeln zuuorstatten, mit einem sichern geleite vor Barteln Hirspergern vnd die er mit jme brengen wurde. Wes jme doruff geantwort findest du in libro missiuarum. Mondtags noch assumcionis Marie anno ut supra ist her Vlrich Gotze hirein vor die eldisten komen, vnd obermols die meynung 15 von wegen Bartel Hirspergers angetragen, mit disem anhang. Die- weile N. Czengker sein gehulter vnd geschworner were, het er ader sein weib billich mit burgen dergestalt sollen eingenhomen sein worden, das er Barteln Hirspergern sein gut wider betzogen, das er seine tzins houeerbeit vnd andere dinst het bekomen mogen, 20 ader das jme vorgunst wer worden, denselbigen anzunhemen, wu er den hett bekomen mogen, den isz were in der chron vnd Sle- sien also eine gewonheit, er hielts ouch selbs vor vnbillich, das einer mit seinem gehulten vndirthanen in der gestalt zu recht vnd handel komen solt, das ouch Czenkers kynder Bartel Hirsperger 25 vor andern dinetten, geschohe gar billich, den jsz wurde in Slesien vffm lande also gehalden das ein itzlicher vndirthan seine kynder dem erbhern vff sein ansuchen muste dinen lassen etc. Her Vlrich hat ouch allein dises antragen gethan vnd Barteln Hirspergern, das er mit jme vffs rothause nicht komen, mit diser 30 meynung entschuldiget, das er saget, so er nehsten vor den eldisten gewest, hett er mussen zwehn stunden vor der thor sitzen vnd harren, do hetten die diener so viel vnzuchtiger wort von sich gehn lassen, das jme ouch zuhoren beschwerlichen gewest, abs jm zu angehor geschehen, wuste er nicht etc. Ist hern Vlrichen vortzalt wurden, wie sich dise hendel bege- ben, wie man sich schriefftlichen erboeten, mit der tat erzceiget, vnd allenthalben hirjnnen gehalden, vnd were noch dise meynung, dieweile die fraue solche beschwerung irer kinder halbn furwendet wusten sie Czenckern etc. nicht zu weisen noch mit burgen einzu- 40 nhemen, vff seine gueter zuzcihen, Bartel Hirsperger ouch nicht zuuorgonnen, das er jnen, vff der stad gueter alsz den seinen an- 5 35
142 116b Des hat er sich also vorantwort, das man diser aussage keinen glauben geben wolde; jsz wurde sich also nicht befinden etc. Er vorhoffet, so sie andern lewten dienen muste, so dienet sie billicher jme den einem andern, vnd entlichen bewilliget, das die frawe vorborget auff der stad guettern sich nicht zuenthaldenn, das den also geschehen, wiewol dobey gesaget, das Nickel Czengker sein son het mogen vorkauffen vmb L schoc etc. Aber des Czengkers son hirnoch gesaget, er het das gut zuuorkauffen, seinem vater 116 nicht vorgonnen wollen. Hirnochmols hat Vlrich Gotze hirein ge- schriebnn vnd begeret jme zwuschen Barteln Hirspergern vnd dem 10 rate gutlichen zuhandeln zuuorstatten, mit einem sichern geleite vor Barteln Hirspergern vnd die er mit jme brengen wurde. Wes jme doruff geantwort findest du in libro missiuarum. Mondtags noch assumcionis Marie anno ut supra ist her Vlrich Gotze hirein vor die eldisten komen, vnd obermols die meynung 15 von wegen Bartel Hirspergers angetragen, mit disem anhang. Die- weile N. Czengker sein gehulter vnd geschworner were, het er ader sein weib billich mit burgen dergestalt sollen eingenhomen sein worden, das er Barteln Hirspergern sein gut wider betzogen, das er seine tzins houeerbeit vnd andere dinst het bekomen mogen, 20 ader das jme vorgunst wer worden, denselbigen anzunhemen, wu er den hett bekomen mogen, den isz were in der chron vnd Sle- sien also eine gewonheit, er hielts ouch selbs vor vnbillich, das einer mit seinem gehulten vndirthanen in der gestalt zu recht vnd handel komen solt, das ouch Czenkers kynder Bartel Hirsperger 25 vor andern dinetten, geschohe gar billich, den jsz wurde in Slesien vffm lande also gehalden das ein itzlicher vndirthan seine kynder dem erbhern vff sein ansuchen muste dinen lassen etc. Her Vlrich hat ouch allein dises antragen gethan vnd Barteln Hirspergern, das er mit jme vffs rothause nicht komen, mit diser 30 meynung entschuldiget, das er saget, so er nehsten vor den eldisten gewest, hett er mussen zwehn stunden vor der thor sitzen vnd harren, do hetten die diener so viel vnzuchtiger wort von sich gehn lassen, das jme ouch zuhoren beschwerlichen gewest, abs jm zu angehor geschehen, wuste er nicht etc. Ist hern Vlrichen vortzalt wurden, wie sich dise hendel bege- ben, wie man sich schriefftlichen erboeten, mit der tat erzceiget, vnd allenthalben hirjnnen gehalden, vnd were noch dise meynung, dieweile die fraue solche beschwerung irer kinder halbn furwendet wusten sie Czenckern etc. nicht zu weisen noch mit burgen einzu- 40 nhemen, vff seine gueter zuzcihen, Bartel Hirsperger ouch nicht zuuorgonnen, das er jnen, vff der stad gueter alsz den seinen an- 5 35
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143 nemen solde, sunder des wer man erboetig, in welchen gerichten er Czenckern, die seinen, ader einen andern seiner abtronigen, ankwome, solde er denselbigen mit den gerichten vorsichern, vnd dornoch hirein antworten lossen, wolt man sich noch vorhorung 5 der billikeit vorhalden, also wu er jme als ein besessener arman ader dinstbote mit deube etc. entronnen, so wurden sich die konig. ge- richte der gebure wissen zw halden. Wu er aber aus andern sachen, die konig. gericht nicht belangende entworden, wolt man den mit burgen einnhemen das er sich auff der stad guetern nicht auffhal- 10 den solde, vnd das wer die alde gewonheit, der man sich gegen abetronnigen eines yedes lantsessen bisher gehalden, vnd ab solchs in der chron vnd Slesien anders gehalden, liessen sie in seiner wirde, das were die vbung der lande, vnd wu die solt zuruckt werden, must geschehen mit weitern rate der von steten. Vnd 15 wiewol her Vlrich hart doruff getrieben Barteln Hirspergern seine abetronigen, wu er die ankweme, anzunhemen vorgonnen, dennoch hat man vber diser meynung gehalden vnd sich nichts ferners wollen begeben. Isz ist her Vlrichen bemeldet, das solche hendel von Barteln 117 20 Hirsperger vormols offt an einem rate gelanget weren. Vnlangst were ein fraue komen vnd offentlich gesaget, sie were zur zceit zw Barteln Hirspergern komen vmb eine vorschriefft, do het er ir dieselbige zu geben vorsaget, sie thete den seinen willen. Vnd so er sie hett notigen wollen were sie jme entlauffen, do wer er jr 25 bys auffs feldt nochgeeylet, domit sie so sere gelauffen, das es ir vnrichtig zur frucht vnd geburt gegangen. Item zur zceit so er noch zu Konigshain gewest, hett er eines gebawers tochter an seinen dinst haben wollen, do were die dirne vor den rate komen, mit irem wirt, dem sie zur selbigen zceit 30 gedinet, vnd offentlich gesaget, kont sie ein rate schutzen, wol gut, so aber nicht, wolde sie lauffen, dieweile sie ire fuesz trugen, den sie wuste vorware wu sie tzw jme tzoge, das sie von jme zu schanden wurde. Vnd so er die tochter dohin nicht vormocht hett er irem vater die fuessze im gefengnus abgefroret etc. vnd ist do- 35 bey blieben, vnd hirjnnen weiter zuhandeln bysz auff Martini vor- schoben. Actum anno et die ut supra. Simon Rudigern ist seine dieberey, domit er bezcichtiget verkoren wurden. Noch dem Simon Rudiger Bartel Hirspergs arman von dem 40 Nefe vnd seinem weib zur Cune, den konig. gerichten vnd dem 25. sere, rasch.
143 nemen solde, sunder des wer man erboetig, in welchen gerichten er Czenckern, die seinen, ader einen andern seiner abtronigen, ankwome, solde er denselbigen mit den gerichten vorsichern, vnd dornoch hirein antworten lossen, wolt man sich noch vorhorung 5 der billikeit vorhalden, also wu er jme als ein besessener arman ader dinstbote mit deube etc. entronnen, so wurden sich die konig. ge- richte der gebure wissen zw halden. Wu er aber aus andern sachen, die konig. gericht nicht belangende entworden, wolt man den mit burgen einnhemen das er sich auff der stad guetern nicht auffhal- 10 den solde, vnd das wer die alde gewonheit, der man sich gegen abetronnigen eines yedes lantsessen bisher gehalden, vnd ab solchs in der chron vnd Slesien anders gehalden, liessen sie in seiner wirde, das were die vbung der lande, vnd wu die solt zuruckt werden, must geschehen mit weitern rate der von steten. Vnd 15 wiewol her Vlrich hart doruff getrieben Barteln Hirspergern seine abetronigen, wu er die ankweme, anzunhemen vorgonnen, dennoch hat man vber diser meynung gehalden vnd sich nichts ferners wollen begeben. Isz ist her Vlrichen bemeldet, das solche hendel von Barteln 117 20 Hirsperger vormols offt an einem rate gelanget weren. Vnlangst were ein fraue komen vnd offentlich gesaget, sie were zur zceit zw Barteln Hirspergern komen vmb eine vorschriefft, do het er ir dieselbige zu geben vorsaget, sie thete den seinen willen. Vnd so er sie hett notigen wollen were sie jme entlauffen, do wer er jr 25 bys auffs feldt nochgeeylet, domit sie so sere gelauffen, das es ir vnrichtig zur frucht vnd geburt gegangen. Item zur zceit so er noch zu Konigshain gewest, hett er eines gebawers tochter an seinen dinst haben wollen, do were die dirne vor den rate komen, mit irem wirt, dem sie zur selbigen zceit 30 gedinet, vnd offentlich gesaget, kont sie ein rate schutzen, wol gut, so aber nicht, wolde sie lauffen, dieweile sie ire fuesz trugen, den sie wuste vorware wu sie tzw jme tzoge, das sie von jme zu schanden wurde. Vnd so er die tochter dohin nicht vormocht hett er irem vater die fuessze im gefengnus abgefroret etc. vnd ist do- 35 bey blieben, vnd hirjnnen weiter zuhandeln bysz auff Martini vor- schoben. Actum anno et die ut supra. Simon Rudigern ist seine dieberey, domit er bezcichtiget verkoren wurden. Noch dem Simon Rudiger Bartel Hirspergs arman von dem 40 Nefe vnd seinem weib zur Cune, den konig. gerichten vnd dem 25. sere, rasch.
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144 117b burgermeister angegeben, das er jnen im gehegten wasser gefischet, ouch zur zceit etzliche setzlich brocht, jres vormuetens aus jrem teiche gestolen, vnd derhalben in fluchten gegangen, hat her Vlrich Gotze mit hoher bethe die eldisten angelanget, jnen zugeleiten, das er jr sicher sein mocht, vnd dasselbige jme zuuorkiesen. Vnd wie- wol her Vlrichen gesaget: seine gestren: wuste, das man ir zugefalln thet, alles das seiner g. lieb were, aber Rudigern vber das, das er den konig. gerichten mit dewbe angegeben, vnd ane parts be- wust zugeleiten, oder jme dasselbige zuuorkiesen wolt einem rate mit nichten fugen, noch zcemen. Dennoch vff seine vleissige bethe 10 vnd anhalden, ist jme diszs, wiewol gar schuerlichen zugesaget, Simon Rudiger were vff seiner vorschrieft Iv wochen geleitet, solde sich mit Neffe vnd seinem weibe zur Chune, die inen, den gerich- ten furbrocht, furtragen, vnd als den, so sie sich entschiedenn, das- selbige den konig. gerichten vnd den eldisten ansagen, wolt man 15 sich als den, vff seiner gestren: vorbethe gutlichen kegen jme be- finden lassen etc. Actum anno et die vbi supra. 5 Der von der Sittaw antwort, Henrich Cragens fehde belangende. So freitags vor Bartholomei, als noch vnser kirmesz ein tag 20 gen der Lobaw angesatzt, haben die von der Sittaw ein entliche antwort der fehde halben, wie folget, einbrocht. Sie weren von jren geschickten, welche zw tagen eine zceit lang gefertiget, bericht, das sie von den steten angelanget wurden, neben jnen, demnoch sie jm absage briue nicht namhafftig gemacht, 25 jn der fehde stehn wolden, angesehn, das sie zu jnen vorordent, vnd die erbietung, douon obenn am Cv., das die andern von steten sie in solchem fall nicht lossen wolden, vnd hetten zcum ersten, 118 befelh, denen von steten dises furzuhalden. Iren herren vnd frun- den were furkomen, das jn andern steten geredt wurde, die von 30 steten wurdet gefehdet, allein die fromer Sittauer nicht, ab man sagen wolde, die andern weren frome, allein die von der Sittau nicht, ader weren frome sie theten den reitern nichts. Czum an- dern were von etzlichen vnd vahst von den namhafftigisten geredt, die von Sittau sehn durch die finger etc. Welche beyde rede 35 weren jren frunden nicht wenig bekommerlich, so sie jre ehre vnd glimpff betreffen wolden, hetten sich vorsehn, sie sollen billich nochbleiben. Das sie nicht gefehdet wurden, konten sie die vr- sache bey jnen nicht bedencken, allein die, dieweile Henrich seine 2. setzlich, setzlinge, fischsamen.
144 117b burgermeister angegeben, das er jnen im gehegten wasser gefischet, ouch zur zceit etzliche setzlich brocht, jres vormuetens aus jrem teiche gestolen, vnd derhalben in fluchten gegangen, hat her Vlrich Gotze mit hoher bethe die eldisten angelanget, jnen zugeleiten, das er jr sicher sein mocht, vnd dasselbige jme zuuorkiesen. Vnd wie- wol her Vlrichen gesaget: seine gestren: wuste, das man ir zugefalln thet, alles das seiner g. lieb were, aber Rudigern vber das, das er den konig. gerichten mit dewbe angegeben, vnd ane parts be- wust zugeleiten, oder jme dasselbige zuuorkiesen wolt einem rate mit nichten fugen, noch zcemen. Dennoch vff seine vleissige bethe 10 vnd anhalden, ist jme diszs, wiewol gar schuerlichen zugesaget, Simon Rudiger were vff seiner vorschrieft Iv wochen geleitet, solde sich mit Neffe vnd seinem weibe zur Chune, die inen, den gerich- ten furbrocht, furtragen, vnd als den, so sie sich entschiedenn, das- selbige den konig. gerichten vnd den eldisten ansagen, wolt man 15 sich als den, vff seiner gestren: vorbethe gutlichen kegen jme be- finden lassen etc. Actum anno et die vbi supra. 5 Der von der Sittaw antwort, Henrich Cragens fehde belangende. So freitags vor Bartholomei, als noch vnser kirmesz ein tag 20 gen der Lobaw angesatzt, haben die von der Sittaw ein entliche antwort der fehde halben, wie folget, einbrocht. Sie weren von jren geschickten, welche zw tagen eine zceit lang gefertiget, bericht, das sie von den steten angelanget wurden, neben jnen, demnoch sie jm absage briue nicht namhafftig gemacht, 25 jn der fehde stehn wolden, angesehn, das sie zu jnen vorordent, vnd die erbietung, douon obenn am Cv., das die andern von steten sie in solchem fall nicht lossen wolden, vnd hetten zcum ersten, 118 befelh, denen von steten dises furzuhalden. Iren herren vnd frun- den were furkomen, das jn andern steten geredt wurde, die von 30 steten wurdet gefehdet, allein die fromer Sittauer nicht, ab man sagen wolde, die andern weren frome, allein die von der Sittau nicht, ader weren frome sie theten den reitern nichts. Czum an- dern were von etzlichen vnd vahst von den namhafftigisten geredt, die von Sittau sehn durch die finger etc. Welche beyde rede 35 weren jren frunden nicht wenig bekommerlich, so sie jre ehre vnd glimpff betreffen wolden, hetten sich vorsehn, sie sollen billich nochbleiben. Das sie nicht gefehdet wurden, konten sie die vr- sache bey jnen nicht bedencken, allein die, dieweile Henrich seine 2. setzlich, setzlinge, fischsamen.
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145 zuhalt wie man redet, vmb die Sittau haben solde, das er sie nicht namhafftig gemacht, domit er jr sicher zusein vormeinet etc. Das sie aber durch die finger sehn solden, vnd boser leute vorschonen, were von inen vnd jren vorfaren nye erkant, Den sie funden in jren annalibus, das etwan tzwene banerhern der chron zu Behmen bey jnen gerechtfertiget, vnd wesz sie suesten bey solchen sachen gethan, vnd welcher gestalt sie sich kegen den lantsbeschediger beweiset, were am tage. Das sie aber vff Henrich zw Ulersdorff nicht eingefallen, were aus diser vrsachen vorblieben das in jrem 10 weichbilde nicht gelegen. Der von Greuestein suchet teglich ur- sachen wider sye, musten sich auch seiner derhalben besorgenn etc. Czum andern liessen sich ire frunde beduncken, isz solde der sache nicht vnforderlich sein, das sie nicht namhafftig gemacht, den, wie gehort, hets vielleicht Henrich doruff gethan, das er jr sicher 15 zusein vormeinet. So wolden sie nichts weniger in der sache wachen vnd vleis furwenden, jnen also vnbesorget, zubekomenn. Das sie aber entliche antwort zugebn bysher aufgeschlagen hetten 118b (supra folio cv. cIX.) were dorvmb geschehen. Demnoch sie von Henrichen etc. nicht namhafftig gemacht, het jnen, einigerlei zusage, 20 hinder vnd ane bewillung irer gemeine zuthun, nicht fuegen wollen, den so mit der zceit die jren von Henrich etc. beschediget, wurden sie gesaget haben, das sie sich solchs wol hetten mogen eussern, douon nicht von noten gewest, scheden vnd beschwerung zuge- warten. Nhu were diszs beschlossen, das inen mehr geliebet die alde ordenung, domit sie zu den von steten vorbunden, vnd jre gunst zu haben, den zubesorgen, die beschwerung, so jnen vnd den jren von Henrich Cragen vnd seinen helffern mocht aufferleget werden, vnd wolden sich im nhamen gots neben jnen in die fehde schla- 30 gen vnd geben, doch also, das sie vnbeschuert blieben, dan was ir vormogen were, douon woldenn sie sich nicht legenn etc. Der von steten antwortt. Man hett ir entliche meynung, wes sie neben den andern in diser fehde zuthun gemeinet, zugenuge vormarckt, bedancket sich 35 der frunthlichen vnd guthlichen antwort, in zuuorsicht, isz wurden vnsere frunde, dieselbige zwdancke annhemen, vnd jnn gleichen fall neben der billikeit frunthlich vordienen. Das sie aber furgetragen hetten, etzliche rede die ire ehre vnd glimpff betreffen solden, vnd dieselbigen doch in steten vnd suesten 40 geredt wurden, wer jnen frembde, den sie vorsehn sich, das solche rede von einem rate ader redlichen manne nicht ausgegangenn. Das 119 5 25 19
145 zuhalt wie man redet, vmb die Sittau haben solde, das er sie nicht namhafftig gemacht, domit er jr sicher zusein vormeinet etc. Das sie aber durch die finger sehn solden, vnd boser leute vorschonen, were von inen vnd jren vorfaren nye erkant, Den sie funden in jren annalibus, das etwan tzwene banerhern der chron zu Behmen bey jnen gerechtfertiget, vnd wesz sie suesten bey solchen sachen gethan, vnd welcher gestalt sie sich kegen den lantsbeschediger beweiset, were am tage. Das sie aber vff Henrich zw Ulersdorff nicht eingefallen, were aus diser vrsachen vorblieben das in jrem 10 weichbilde nicht gelegen. Der von Greuestein suchet teglich ur- sachen wider sye, musten sich auch seiner derhalben besorgenn etc. Czum andern liessen sich ire frunde beduncken, isz solde der sache nicht vnforderlich sein, das sie nicht namhafftig gemacht, den, wie gehort, hets vielleicht Henrich doruff gethan, das er jr sicher 15 zusein vormeinet. So wolden sie nichts weniger in der sache wachen vnd vleis furwenden, jnen also vnbesorget, zubekomenn. Das sie aber entliche antwort zugebn bysher aufgeschlagen hetten 118b (supra folio cv. cIX.) were dorvmb geschehen. Demnoch sie von Henrichen etc. nicht namhafftig gemacht, het jnen, einigerlei zusage, 20 hinder vnd ane bewillung irer gemeine zuthun, nicht fuegen wollen, den so mit der zceit die jren von Henrich etc. beschediget, wurden sie gesaget haben, das sie sich solchs wol hetten mogen eussern, douon nicht von noten gewest, scheden vnd beschwerung zuge- warten. Nhu were diszs beschlossen, das inen mehr geliebet die alde ordenung, domit sie zu den von steten vorbunden, vnd jre gunst zu haben, den zubesorgen, die beschwerung, so jnen vnd den jren von Henrich Cragen vnd seinen helffern mocht aufferleget werden, vnd wolden sich im nhamen gots neben jnen in die fehde schla- 30 gen vnd geben, doch also, das sie vnbeschuert blieben, dan was ir vormogen were, douon woldenn sie sich nicht legenn etc. Der von steten antwortt. Man hett ir entliche meynung, wes sie neben den andern in diser fehde zuthun gemeinet, zugenuge vormarckt, bedancket sich 35 der frunthlichen vnd guthlichen antwort, in zuuorsicht, isz wurden vnsere frunde, dieselbige zwdancke annhemen, vnd jnn gleichen fall neben der billikeit frunthlich vordienen. Das sie aber furgetragen hetten, etzliche rede die ire ehre vnd glimpff betreffen solden, vnd dieselbigen doch in steten vnd suesten 40 geredt wurden, wer jnen frembde, den sie vorsehn sich, das solche rede von einem rate ader redlichen manne nicht ausgegangenn. Das 119 5 25 19
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146 aber vnderzceiten in bierheusern von loszen leuten solche vnd der- gleichen wort geredt wurden, were jnen nicht wissentlich. Sie soldens aber doruor halden, wu solche erfarn, das sie derhalben vngestraffet, wie den billich, nicht blieben. Sie solden die oder den antzeigen, der solche rede geredt etc. Das sie aber solchs mit rate jrer geschwornen vnd gemeinde furgenhomen, wust man sie hirjnnen nicht zubeschuldigen noch verdenckenn. Vnd dieweile sie sich nhumals in die fehde gegeben, wurden sich sunder zueiuel also dorein schicken, domit sie sich selber vnd vns schutzen wur- den, vnd so sie vmb reuter vnd fuszknecht angelanget, zustroffen 10 jm lande nochzueylen ader festen zubelegern, das sie ires vormogens vnbeschuert dorzu schicken wolden, domit isz einen namen haben mocht, das die von steten thetten. Das sie den zugesaget. Actum die et anno ubi supra. 5 Wie Henrich von Sleynitz vffm Honstein etc., obermar- 15 schalh zwuschen Casparn von Rechenberg vff Clitzdorff vnd einem rate sunlichen zwhandeln vnderfangen. 119b So sich etzliche gebrechen zwuschen dem von Rechenberg vnd gemeiner stad irrig gehalden, hat sich der gestrenge Henrich von Sleynitz obirmarschalh, derhalben, das er Casparn Rechenberg ohm� 20 schafft vorwant, dieselbigen in sunlicher handelung beytzulegen vn- dirstanden, vnd derwegen etzlich mol an einen rate geschrieben, ab man jme solcher handelung vorstatten wolle, das jme vff sein letzt schriefftlich ansynnen zwgeschrieben wie den in libro missi- uarum vorzceichent, Actum sabbato Felicis et Adaucti. Dorauff Bernhardinus Meltzer vnd Johannes Hass gen Budissin solchs guthlichs handels zwgewarten, sondtags folgende mit einer volmacht abegefertigt sein wordenn. Hat gedochter marschalh zum ersten entschuldigung vorgewandt, das er beyden parten zw guet solchen handel auff sich geladen 30 hett, wollen jnen derhalben nicht anders dan in besten vormercken, so er gerne erfarn wolde, das Caspar Rechenberg sein ohme mit gemeiner stad, vnd widervmb, in frunthlicher nackbarschafft sitzen vorbliebe. Das er aber den handel so lang vortzogen, were ge- schehn aus manchfeldigen geschefften, domit er beladen, auch 35 schwacheit halben seines leibes, vnd so sie der meynung abgefer- tiget, ime nochmals sunlicher handelung zuuorstatten wolde er dem- selbigen also folge thun etc. 25 20. ohmschafft, durch einen oheim.
146 aber vnderzceiten in bierheusern von loszen leuten solche vnd der- gleichen wort geredt wurden, were jnen nicht wissentlich. Sie soldens aber doruor halden, wu solche erfarn, das sie derhalben vngestraffet, wie den billich, nicht blieben. Sie solden die oder den antzeigen, der solche rede geredt etc. Das sie aber solchs mit rate jrer geschwornen vnd gemeinde furgenhomen, wust man sie hirjnnen nicht zubeschuldigen noch verdenckenn. Vnd dieweile sie sich nhumals in die fehde gegeben, wurden sich sunder zueiuel also dorein schicken, domit sie sich selber vnd vns schutzen wur- den, vnd so sie vmb reuter vnd fuszknecht angelanget, zustroffen 10 jm lande nochzueylen ader festen zubelegern, das sie ires vormogens vnbeschuert dorzu schicken wolden, domit isz einen namen haben mocht, das die von steten thetten. Das sie den zugesaget. Actum die et anno ubi supra. 5 Wie Henrich von Sleynitz vffm Honstein etc., obermar- 15 schalh zwuschen Casparn von Rechenberg vff Clitzdorff vnd einem rate sunlichen zwhandeln vnderfangen. 119b So sich etzliche gebrechen zwuschen dem von Rechenberg vnd gemeiner stad irrig gehalden, hat sich der gestrenge Henrich von Sleynitz obirmarschalh, derhalben, das er Casparn Rechenberg ohm� 20 schafft vorwant, dieselbigen in sunlicher handelung beytzulegen vn- dirstanden, vnd derwegen etzlich mol an einen rate geschrieben, ab man jme solcher handelung vorstatten wolle, das jme vff sein letzt schriefftlich ansynnen zwgeschrieben wie den in libro missi- uarum vorzceichent, Actum sabbato Felicis et Adaucti. Dorauff Bernhardinus Meltzer vnd Johannes Hass gen Budissin solchs guthlichs handels zwgewarten, sondtags folgende mit einer volmacht abegefertigt sein wordenn. Hat gedochter marschalh zum ersten entschuldigung vorgewandt, das er beyden parten zw guet solchen handel auff sich geladen 30 hett, wollen jnen derhalben nicht anders dan in besten vormercken, so er gerne erfarn wolde, das Caspar Rechenberg sein ohme mit gemeiner stad, vnd widervmb, in frunthlicher nackbarschafft sitzen vorbliebe. Das er aber den handel so lang vortzogen, were ge- schehn aus manchfeldigen geschefften, domit er beladen, auch 35 schwacheit halben seines leibes, vnd so sie der meynung abgefer- tiget, ime nochmals sunlicher handelung zuuorstatten wolde er dem- selbigen also folge thun etc. 25 20. ohmschafft, durch einen oheim.
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147 5 15 20 25 Dorauff jme geantwort, isz were an dem, das sich etzlich ge- brechen zwuschen Rechenberg vnd gemeiner stad irrig hielden, dorzu den Rechenberg eyne vrsache gegeben. Vnd wiewol ein rate wol vorvrsacht gewest, sich solcher vorhandelung zubeclagenn ader mit kegentot zubeweiszen, dennoch vnd dieweile sich seine gestren. dorein gelegt, vnd sunlichen hirjnnen zu handeln vorge- schlagen, hett ein rat solchs von wegen gemeiner stad, seiner ge- stren, zu besunderm gefallen, nicht wissen zw wegern, vnd weren derhalben abgefertiget solchs zugewartenn, doch mit diszem befelh, 10 das sie seiner gestren, solden ansagenn irer herrn vnd frunde, willige vnd frunthliche dinste etc. Vnd ist dise meynung beredt, das man zuforderung der sache, itzlich teil in sunderheit zu horen vnd was seine genade von einem part anhoret, dem andern furzuhaldenn etc. Ist dorauff seiner genade ertzalt wurde, wie Caspar von Rechen- 120 berg mit dem ertruncken kynde geboret, vnd das getheme an der Libistz mit merglichem schaden gemeiner stad, den ein rate vff 1C schoc wirdiget abgegraben, (wie oben am xC. blat), wiewol mit kurtzern worten, mit diszem beschliesz, Casparn von Rechenberg zw weiszen zugefugten schaden zw gelden vnd zuerstatten, vor freuel, gewalt vnd eingrieff, den er in den koniglichen gerichten wider gemeiner stad priuilegien geubet, ouch vor hon, jniurien vnd schmoheit, den konig. gerichten vnd gegen einem rate, fug, wandel vnd abtrag pflegett, dan hetten sich vnsere herre vnd frunde vor- sehn, Caspar von Rechenberg, solde sie, vmb jrer dinste vnd for- derung willen so sie zur zceit jme betzeigt, solchs billich furtragenn haben etc. Des von Rechenbergs antwort. Vnd so Henrich von Sleynitz Rechenbergen solche angestalte 30 clagen furgehalden, hat seine genade den geschickten disze meynung widervmb angesaget. Er hett Caspar Rechenberg vnddirricht ge- than, wes sie inen beschuldiget etc. Nhw hett er seine antwort auff funff stuck gesatzt, aus welchen angestalte clagen solden vor- leget vnd etwas mehr begrieffen sein. Czum ersten, das die von Gorlitz zur zceit etzliche saltzwagen auff seinen guettern auffgetrieben hetten seiner gericht vnersucht, dorjnnen er doch einem jedem genugs rechten vorhelffen wolde, inen seiner gebrauchlichen vbung zuentsetzen, das uber menschen gedencken, vnd vor alders eine strossze mit saltz vnd hoppen ge- 40 bawet, aldo uber seine gueter gegangen, wie er den nochbrengen 35 5. kegentot, gegenthat. 46. getheme, gedämme, damm. 19*
147 5 15 20 25 Dorauff jme geantwort, isz were an dem, das sich etzlich ge- brechen zwuschen Rechenberg vnd gemeiner stad irrig hielden, dorzu den Rechenberg eyne vrsache gegeben. Vnd wiewol ein rate wol vorvrsacht gewest, sich solcher vorhandelung zubeclagenn ader mit kegentot zubeweiszen, dennoch vnd dieweile sich seine gestren. dorein gelegt, vnd sunlichen hirjnnen zu handeln vorge- schlagen, hett ein rat solchs von wegen gemeiner stad, seiner ge- stren, zu besunderm gefallen, nicht wissen zw wegern, vnd weren derhalben abgefertiget solchs zugewartenn, doch mit diszem befelh, 10 das sie seiner gestren, solden ansagenn irer herrn vnd frunde, willige vnd frunthliche dinste etc. Vnd ist dise meynung beredt, das man zuforderung der sache, itzlich teil in sunderheit zu horen vnd was seine genade von einem part anhoret, dem andern furzuhaldenn etc. Ist dorauff seiner genade ertzalt wurde, wie Caspar von Rechen- 120 berg mit dem ertruncken kynde geboret, vnd das getheme an der Libistz mit merglichem schaden gemeiner stad, den ein rate vff 1C schoc wirdiget abgegraben, (wie oben am xC. blat), wiewol mit kurtzern worten, mit diszem beschliesz, Casparn von Rechenberg zw weiszen zugefugten schaden zw gelden vnd zuerstatten, vor freuel, gewalt vnd eingrieff, den er in den koniglichen gerichten wider gemeiner stad priuilegien geubet, ouch vor hon, jniurien vnd schmoheit, den konig. gerichten vnd gegen einem rate, fug, wandel vnd abtrag pflegett, dan hetten sich vnsere herre vnd frunde vor- sehn, Caspar von Rechenberg, solde sie, vmb jrer dinste vnd for- derung willen so sie zur zceit jme betzeigt, solchs billich furtragenn haben etc. Des von Rechenbergs antwort. Vnd so Henrich von Sleynitz Rechenbergen solche angestalte 30 clagen furgehalden, hat seine genade den geschickten disze meynung widervmb angesaget. Er hett Caspar Rechenberg vnddirricht ge- than, wes sie inen beschuldiget etc. Nhw hett er seine antwort auff funff stuck gesatzt, aus welchen angestalte clagen solden vor- leget vnd etwas mehr begrieffen sein. Czum ersten, das die von Gorlitz zur zceit etzliche saltzwagen auff seinen guettern auffgetrieben hetten seiner gericht vnersucht, dorjnnen er doch einem jedem genugs rechten vorhelffen wolde, inen seiner gebrauchlichen vbung zuentsetzen, das uber menschen gedencken, vnd vor alders eine strossze mit saltz vnd hoppen ge- 40 bawet, aldo uber seine gueter gegangen, wie er den nochbrengen 35 5. kegentot, gegenthat. 46. getheme, gedämme, damm. 19*
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148 wolde vnd das sein vater auff bethe vnd vorwilligung der furleute ein brucke dem furman zugute doselbst gebauet, douon jme XL 120b ader 1 marc jerlichen an zcolstad einkomen. Dieselbigen strossze vndirstunden sich die von Gorlitz zw weren vnd jnen der gewere vnd gebrauchlichen vbung, mit der nutzunge so er von der brucken gehabt zuentsetzen, bietende die von Gorlitz dohin halden, vor der freuel vnd eingrieff in seinen gerichten geubet fug vnd wandel zu pflegen, jnen ouch bey der strosse vnd nutzung geruglichen blei- ben lassen. Das andere stucke, so sich die von Gorlitz vndirstanden hetten, 10 die Liebschitz zw schutzen vnd themen, dieselbige domit vff jre gutter in Boln zwtreiben, jme vnd seinen lewten, hemmern vnd molen zu schaden, were er mit jnen in eine vorrichtung vnd vor- trag gegangen, laudts der recessz doruber von beyden teilen ge- geben etc. So aber derselbige entscheid jme nicht gehalden, vnd 15 derhalben die von Gorlitz offtmals ersucht, doch nichts den wort bekommenn, wer er, vff clagen seiner armenleute, die an dem wasser gesessen, ouch jn angesicht seines schadens, das jme seine hemmer vnd molen vorwustet wurden, merglichen vorursacht, das getheme, soferne das wasser uberfallen mocht (das jsz aber furder 20 geriessen were ane seine schuldt), abzugrabenn. Er hett ouch den jungen von Hawgwitz, zu Waldau gesessen, mit etzlichen seinen bawern an den schutz gefurt, die do die gebrechen besehn, vnd mit der zceit so isz seine notdorfft erfordert, getzeugen solden. Vorhoffet das er nichts vnbillichs doran gethan. Das driette, isz were ein kyndt in seinem hamerteich zum Heiligensehe im Lubanischen weichbilde gelegen, ertruncken, das er durch die seinen zu bestetigung seiner gericht, auffzuhebn vnd 121 zu begraben vorschaffet. Were derhalben denen von Gorlitz an den gerichten doran vnd doselbst nichts gestendig, vorhoffet, die von 30 Gorlitz wurden die jren, so mit dem ertruncken kynde vnbillicher weisze gehandelt, weisen vnd dohin halden, das jme geburlicher abtrag geschehe etc. Das vierde, er hett etzliche hemmer, vier vngeferlichen an der groszen Czirnaw gelegen, welche, wie menniglich zubedencken hett, 35 dorauff ausgesatzt, das sie sich vff der heide eissensteins erholen mochten, das sie den vber menschen gedencken, vnd zuuorn die heiden an die von Gorlitz komen, also gebraucht hetten, dem konig- lichen richter vnd denen von Pentzig jren tzins so dorauff gesatzt, jerlichen gegeben. Nhu vorboten die von Gorlitz den eysenstein 40 5 25 42. Boln, der Wohlen, ein teich in der haide. 35. Czirnaw, Tzchirne, e. flüsschen.
148 wolde vnd das sein vater auff bethe vnd vorwilligung der furleute ein brucke dem furman zugute doselbst gebauet, douon jme XL 120b ader 1 marc jerlichen an zcolstad einkomen. Dieselbigen strossze vndirstunden sich die von Gorlitz zw weren vnd jnen der gewere vnd gebrauchlichen vbung, mit der nutzunge so er von der brucken gehabt zuentsetzen, bietende die von Gorlitz dohin halden, vor der freuel vnd eingrieff in seinen gerichten geubet fug vnd wandel zu pflegen, jnen ouch bey der strosse vnd nutzung geruglichen blei- ben lassen. Das andere stucke, so sich die von Gorlitz vndirstanden hetten, 10 die Liebschitz zw schutzen vnd themen, dieselbige domit vff jre gutter in Boln zwtreiben, jme vnd seinen lewten, hemmern vnd molen zu schaden, were er mit jnen in eine vorrichtung vnd vor- trag gegangen, laudts der recessz doruber von beyden teilen ge- geben etc. So aber derselbige entscheid jme nicht gehalden, vnd 15 derhalben die von Gorlitz offtmals ersucht, doch nichts den wort bekommenn, wer er, vff clagen seiner armenleute, die an dem wasser gesessen, ouch jn angesicht seines schadens, das jme seine hemmer vnd molen vorwustet wurden, merglichen vorursacht, das getheme, soferne das wasser uberfallen mocht (das jsz aber furder 20 geriessen were ane seine schuldt), abzugrabenn. Er hett ouch den jungen von Hawgwitz, zu Waldau gesessen, mit etzlichen seinen bawern an den schutz gefurt, die do die gebrechen besehn, vnd mit der zceit so isz seine notdorfft erfordert, getzeugen solden. Vorhoffet das er nichts vnbillichs doran gethan. Das driette, isz were ein kyndt in seinem hamerteich zum Heiligensehe im Lubanischen weichbilde gelegen, ertruncken, das er durch die seinen zu bestetigung seiner gericht, auffzuhebn vnd 121 zu begraben vorschaffet. Were derhalben denen von Gorlitz an den gerichten doran vnd doselbst nichts gestendig, vorhoffet, die von 30 Gorlitz wurden die jren, so mit dem ertruncken kynde vnbillicher weisze gehandelt, weisen vnd dohin halden, das jme geburlicher abtrag geschehe etc. Das vierde, er hett etzliche hemmer, vier vngeferlichen an der groszen Czirnaw gelegen, welche, wie menniglich zubedencken hett, 35 dorauff ausgesatzt, das sie sich vff der heide eissensteins erholen mochten, das sie den vber menschen gedencken, vnd zuuorn die heiden an die von Gorlitz komen, also gebraucht hetten, dem konig- lichen richter vnd denen von Pentzig jren tzins so dorauff gesatzt, jerlichen gegeben. Nhu vorboten die von Gorlitz den eysenstein 40 5 25 42. Boln, der Wohlen, ein teich in der haide. 35. Czirnaw, Tzchirne, e. flüsschen.
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149 5 zwgraben, das zu einer vorwustung seiner hemer gedeyen wolde, vnd gebeten die von Gorlitz zw weisen, das sie seinen hemern dan eisensteen vff jren guttern vnd heiden, wie uor alders geschehen, zwgraben gestatten, den er were erbotig den tzins zu reichen etc. Das funffte, er vnd seine vorfarn hetten gejaget bysz an Pen- tzig, das jme die von Gorlitz nicht gestaten wolden etc. Einsage der geschickten vff ertzalte funff stucke. Vff das erste, das Rechenberg nicht nochbrengen wurde, das die strossze mit saltz vnd hoppe vber seine gueter zw recht gehn 10 solde, das aber vnderweilen die strossze aldo gebauet, vnd die saltzwagen aldo gefarn, were aus sunderlichen vrsachen geschehn, vnd denen von Gorlitz vnbewost, den sie hetten jme vnd seinen vorfarn ouch andern alweg dorein gehalden vnd so viel jnen mog- lich, doselbst zwfaren geweret, jnhalts jrer priuilegien von etzlichen 121b 15 marggrauen ausgangen. Vnd derhalben, so fraue Agnes hertzogen zur Sweidenitz, sich jn abwesens keysers Karls vndirstanden, die strosszen doselbst zw vnd furder vffs Newehawsze zuuorlegen, haben die von Gorlitz die andern von steten dohin beweget, das sie neben jnen das Newhawsze, welchs zur selbigen zeeit der hertzogin ge- 20 west, ausgebrant haben, dodurch sie den mit gnanter hertzogyn vor den ertzbischoff zu Prage, dieselbige zceit stadhelder keiserlicher mt., zw recht komen seyn, vnd noch erkentnus des bischoffs, sich mussen gegen der hertzogyn vorschreiben die strosszen bey jren lebentagen aldozu zwgehn zugestatten. So aber keiser Karll aus 25 welschen landen in die chron widerkomen ist, haben sich die von Gorlitz bevleissiget, das solche vorschreibung noch abegang gnanter hertzogin, todt vnd nichtyg sein solde, vnd die strosse wider hirauff in jren forigen gang komen. Das den also geschehn vnd in wesen gehalden, so lang die ketzerey bey den getzeiten konig Wentzels 30 vberhand genhomen, vnd so den zur selbigen zceit sich grosz vn- fried der ketzerey halben erboret, die dorffer vnd etzliche stete aus- gebrant, vnd die lande vorwustet, hat ein yederman die strosszen gebawet, wu er getrauet sicher mit seinen guettern durchzukomenn. Also ist dieselbige strossze demnoch sie im lande vnd dem ge- 35 birge weit ist, widervmb gebauet. Noch der ketzerey ist abermols von den von Gorlitz doruber gehalden, vnd so viel jnen moglichen dieselbige zw bauen geweret worden, bys zw der zceit hertzogen Hanszen zum Prebus, welcher ouch die vndere strossze hat wollen auffrichten, derhalben die von Gorlitz mit jme vor konig Ladislaum 122 29. ketzerey, das husitenthum.
149 5 zwgraben, das zu einer vorwustung seiner hemer gedeyen wolde, vnd gebeten die von Gorlitz zw weisen, das sie seinen hemern dan eisensteen vff jren guttern vnd heiden, wie uor alders geschehen, zwgraben gestatten, den er were erbotig den tzins zu reichen etc. Das funffte, er vnd seine vorfarn hetten gejaget bysz an Pen- tzig, das jme die von Gorlitz nicht gestaten wolden etc. Einsage der geschickten vff ertzalte funff stucke. Vff das erste, das Rechenberg nicht nochbrengen wurde, das die strossze mit saltz vnd hoppe vber seine gueter zw recht gehn 10 solde, das aber vnderweilen die strossze aldo gebauet, vnd die saltzwagen aldo gefarn, were aus sunderlichen vrsachen geschehn, vnd denen von Gorlitz vnbewost, den sie hetten jme vnd seinen vorfarn ouch andern alweg dorein gehalden vnd so viel jnen mog- lich, doselbst zwfaren geweret, jnhalts jrer priuilegien von etzlichen 121b 15 marggrauen ausgangen. Vnd derhalben, so fraue Agnes hertzogen zur Sweidenitz, sich jn abwesens keysers Karls vndirstanden, die strosszen doselbst zw vnd furder vffs Newehawsze zuuorlegen, haben die von Gorlitz die andern von steten dohin beweget, das sie neben jnen das Newhawsze, welchs zur selbigen zeeit der hertzogin ge- 20 west, ausgebrant haben, dodurch sie den mit gnanter hertzogyn vor den ertzbischoff zu Prage, dieselbige zceit stadhelder keiserlicher mt., zw recht komen seyn, vnd noch erkentnus des bischoffs, sich mussen gegen der hertzogyn vorschreiben die strosszen bey jren lebentagen aldozu zwgehn zugestatten. So aber keiser Karll aus 25 welschen landen in die chron widerkomen ist, haben sich die von Gorlitz bevleissiget, das solche vorschreibung noch abegang gnanter hertzogin, todt vnd nichtyg sein solde, vnd die strosse wider hirauff in jren forigen gang komen. Das den also geschehn vnd in wesen gehalden, so lang die ketzerey bey den getzeiten konig Wentzels 30 vberhand genhomen, vnd so den zur selbigen zceit sich grosz vn- fried der ketzerey halben erboret, die dorffer vnd etzliche stete aus- gebrant, vnd die lande vorwustet, hat ein yederman die strosszen gebawet, wu er getrauet sicher mit seinen guettern durchzukomenn. Also ist dieselbige strossze demnoch sie im lande vnd dem ge- 35 birge weit ist, widervmb gebauet. Noch der ketzerey ist abermols von den von Gorlitz doruber gehalden, vnd so viel jnen moglichen dieselbige zw bauen geweret worden, bys zw der zceit hertzogen Hanszen zum Prebus, welcher ouch die vndere strossze hat wollen auffrichten, derhalben die von Gorlitz mit jme vor konig Ladislaum 122 29. ketzerey, das husitenthum.
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150 zwrecht komen seyn. So aber gnanter her vnd konig in seinen jungen jaren, in got vorstorben, ist dise sache an konig Jeorgen zuuorhorung komen. Aldo hat hertzog Johans viel bekentnus der dorffer ouch etzlicher stete vorgetragen, das die strosszen vor alders vffs Newhawsze, vff Clitzdorff vnd des orts gegangen were. Die von Gorlitz haben vorgeleget bekentnus der stete Oschitz, Hayn etc. mit vorwillung jrer erbherschafft vnd fursten gegeben, das die strosse vor alders vff Konigspreg, Camentz, Budissin, Gorlitz gegangen, das jsz aber beyweilen anders gehaldenn, were aus vrsachen, wie ge- hort, geschehn, domit sie den vorkomen, vnd dorauff die konig. 10 mt. einen spruch gethan, vnd hertzog Johan die strasse aberkant, laudts des spruchs etc., welcher den vff tzweien carten eines laudts vorhanden, dan hertzog Johan hat seinen nicht geloset, des sich die von Gorlitz bysher gehalden, vnd so viel jnen moglich gewest, dieselbige strosze zwfarn gewidert vnd gewert hetten. Das sie 15 aber zcum zciel doruff warten solden, wer jnen zuthunn vnmoglich, vnd derhalben ap vndirzceiten ein wagen ader tzwene, sich vff derselbigen strosszen durchgestolen, vorhoffetten sie, das solcher heim- licher vnd vorholner gebrauch, Rechenberg keyne gebrauchliche vbung, gewere, vorjarung, noch einigerley gerechtikeit zw solcher 20 strossze geben solde, denen von Gorlitz ouch zw keynem abbruch jrer priuilegien, rechtspruchen, vnd aldemherkomenn gedeyen. 5 122b Das aber die von Gorlitz die saltzwagen auff seinen guettern, seiner gericht vnangerueffen, auff vnd wegk getrieben, hetten sie gethan aus krafft jrer furstlichen koniglichen priuilegien vnd recht- 25 spruchenn. Den laudts derselbigen sollen alle wagen, lehr ader geladen, vorbunden ader vnuorbunden etc., die ober strossze faren, vnd die- weile die strossze, ko. regalien ruren, hat die ko. mt. aus obrikeit vnd voller macht zuuorschaffen, wer die vngeordente strasze, seiner mt. be- gnadung zuentkegen, faren wurde, dieselbigen wagen, wu man die be- 30 komen mag, jn welchen gerichten das sein wurde, auffzuhalden, vnd gen Budissin ader Gorlitz zutreiben, inhalts gemelts spruchs etc. Der- wegen vorhofften die von Gorlitz das sie nichts vnbillichs hirjnnen furgenhomen, ouch keinen freuel noch gewalt in Caspar von Rechen- bergs gerichten geubet, derhalben sie jme auch keynen wandel 35 schuldig. Den do die wegen auff derselbigen strossze mochten eingetrieben werden, het menniglich zubedencken das solchs alweg jn den gerichten der von Gorlitz nicht geschehen mocht etc., sunder die ko. mt. het aus obrikeit vnd voller macht, vnd dieweile die 6. Oschitz, Oschatz. 8. Konigspreg, Königsbrück. 36. do, da.
150 zwrecht komen seyn. So aber gnanter her vnd konig in seinen jungen jaren, in got vorstorben, ist dise sache an konig Jeorgen zuuorhorung komen. Aldo hat hertzog Johans viel bekentnus der dorffer ouch etzlicher stete vorgetragen, das die strosszen vor alders vffs Newhawsze, vff Clitzdorff vnd des orts gegangen were. Die von Gorlitz haben vorgeleget bekentnus der stete Oschitz, Hayn etc. mit vorwillung jrer erbherschafft vnd fursten gegeben, das die strosse vor alders vff Konigspreg, Camentz, Budissin, Gorlitz gegangen, das jsz aber beyweilen anders gehaldenn, were aus vrsachen, wie ge- hort, geschehn, domit sie den vorkomen, vnd dorauff die konig. 10 mt. einen spruch gethan, vnd hertzog Johan die strasse aberkant, laudts des spruchs etc., welcher den vff tzweien carten eines laudts vorhanden, dan hertzog Johan hat seinen nicht geloset, des sich die von Gorlitz bysher gehalden, vnd so viel jnen moglich gewest, dieselbige strosze zwfarn gewidert vnd gewert hetten. Das sie 15 aber zcum zciel doruff warten solden, wer jnen zuthunn vnmoglich, vnd derhalben ap vndirzceiten ein wagen ader tzwene, sich vff derselbigen strosszen durchgestolen, vorhoffetten sie, das solcher heim- licher vnd vorholner gebrauch, Rechenberg keyne gebrauchliche vbung, gewere, vorjarung, noch einigerley gerechtikeit zw solcher 20 strossze geben solde, denen von Gorlitz ouch zw keynem abbruch jrer priuilegien, rechtspruchen, vnd aldemherkomenn gedeyen. 5 122b Das aber die von Gorlitz die saltzwagen auff seinen guettern, seiner gericht vnangerueffen, auff vnd wegk getrieben, hetten sie gethan aus krafft jrer furstlichen koniglichen priuilegien vnd recht- 25 spruchenn. Den laudts derselbigen sollen alle wagen, lehr ader geladen, vorbunden ader vnuorbunden etc., die ober strossze faren, vnd die- weile die strossze, ko. regalien ruren, hat die ko. mt. aus obrikeit vnd voller macht zuuorschaffen, wer die vngeordente strasze, seiner mt. be- gnadung zuentkegen, faren wurde, dieselbigen wagen, wu man die be- 30 komen mag, jn welchen gerichten das sein wurde, auffzuhalden, vnd gen Budissin ader Gorlitz zutreiben, inhalts gemelts spruchs etc. Der- wegen vorhofften die von Gorlitz das sie nichts vnbillichs hirjnnen furgenhomen, ouch keinen freuel noch gewalt in Caspar von Rechen- bergs gerichten geubet, derhalben sie jme auch keynen wandel 35 schuldig. Den do die wegen auff derselbigen strossze mochten eingetrieben werden, het menniglich zubedencken das solchs alweg jn den gerichten der von Gorlitz nicht geschehen mocht etc., sunder die ko. mt. het aus obrikeit vnd voller macht, vnd dieweile die 6. Oschitz, Oschatz. 8. Konigspreg, Königsbrück. 36. do, da.
Strana 151
154 strosse die regalien betreffen, wie gehort, disz vnd anders mit Caspar von Rechenberg gerichten zuuorschaffenn. Der nutzung halben liesz man solchs in seinem werd, den, wie gehort, weren Rechenberg, die von Gorlitz an der strosse aldo zu 5 zufaren, nichts gestendig. Wolde Rechenberg seinen nutz vff seinen guettern schaffen vnd suchen, solt er solchs thuen ane schaden vnd einsage der von Gorlitz etc. Vff das andere stucke antwort. Die von Gorlitz weren gestendig, demnoch sie die Liebschitz, 10 welche uber jre guetter fleusset, getemmet, des sie den ires be- denckens recht hetten (das jnen ouch der marschalh zugefallen, also doch, das die ubermosze uberfiele, vnd in erbgang kwome) vnd Caspar von Rechenberg des beschuert, aus angetzeigten vr- sachen, das sie mit jme derhalben in einen vortrag gegangen, laudts 123 15 der vorschreibung vnd recessz, den sie ouch, so viel jnen moglich gehalden, vnd demselbigenn nochzugehnn mit jren teichwertern vnd heubtleuten vorschaffet, vnd apsz beyweilen anders geschehen, wer ane jre schuldt willen vnd bewust, vnd aus vrsachen (wie oben am xCI. ausgedruckt) geschehen. Vnd so die kwehirten ader 20 andere, die schutzbreter von einer seiten genhomen vnd aufftzogen vnd auff der andern furgesatzt hetten, damit sie das wasser abe- geschlagen vnd fisch vnd krebs auffgeleszen, Dennoch so balde jnen dasselbige zw wissen worden schriefftlich oder mundtlich durch Caspar Rechenberg oder andere, so hetten man solchs von stunde wandeln lassen. Isz were ouch offtmals geschehen, das von seinen leuten, der tzappe am rhor were auffgetzogen wurden, das dennoch der recessz nicht inhielt, vnd viel wassers durchgegangen, das man geduldet vnd sich des nye het wollen beclagen. Vnd ab zugleich dem also, wie Caspar von Rechenberg angiebet, vnd ein rate nicht 30 gestendig, dennoch het jme nicht geburen wollen, freuel vnd ge- walt zu vben vnd gemeiner stad schaden, jnjurien, hon vnd schmo- heit durch seine eigene torst, vnd vnerkant zuzufugen. Isz wurde ouch der vortrag solchs nicht weiszen noch mitbrengen vnd der- halben were noch mehr eines rates bethe, Rechenberg der billikeit 35 zw weisen etc. Den vnsere hern vnd frunde achten den hon vnd schmoheit, ouch die folge, so doraus erwachssen wolde, wichtiger vnd grosser, den zugefugetten schaden. Isz wurde itzt vffm lande geredt, die von Gorlitz hetten iren man bekomen etc. Derhalben so Rechenberg dise that ane widerstat vnd abetrag nochgelosszen, 25 26. tzappe, zapfen.
154 strosse die regalien betreffen, wie gehort, disz vnd anders mit Caspar von Rechenberg gerichten zuuorschaffenn. Der nutzung halben liesz man solchs in seinem werd, den, wie gehort, weren Rechenberg, die von Gorlitz an der strosse aldo zu 5 zufaren, nichts gestendig. Wolde Rechenberg seinen nutz vff seinen guettern schaffen vnd suchen, solt er solchs thuen ane schaden vnd einsage der von Gorlitz etc. Vff das andere stucke antwort. Die von Gorlitz weren gestendig, demnoch sie die Liebschitz, 10 welche uber jre guetter fleusset, getemmet, des sie den ires be- denckens recht hetten (das jnen ouch der marschalh zugefallen, also doch, das die ubermosze uberfiele, vnd in erbgang kwome) vnd Caspar von Rechenberg des beschuert, aus angetzeigten vr- sachen, das sie mit jme derhalben in einen vortrag gegangen, laudts 123 15 der vorschreibung vnd recessz, den sie ouch, so viel jnen moglich gehalden, vnd demselbigenn nochzugehnn mit jren teichwertern vnd heubtleuten vorschaffet, vnd apsz beyweilen anders geschehen, wer ane jre schuldt willen vnd bewust, vnd aus vrsachen (wie oben am xCI. ausgedruckt) geschehen. Vnd so die kwehirten ader 20 andere, die schutzbreter von einer seiten genhomen vnd aufftzogen vnd auff der andern furgesatzt hetten, damit sie das wasser abe- geschlagen vnd fisch vnd krebs auffgeleszen, Dennoch so balde jnen dasselbige zw wissen worden schriefftlich oder mundtlich durch Caspar Rechenberg oder andere, so hetten man solchs von stunde wandeln lassen. Isz were ouch offtmals geschehen, das von seinen leuten, der tzappe am rhor were auffgetzogen wurden, das dennoch der recessz nicht inhielt, vnd viel wassers durchgegangen, das man geduldet vnd sich des nye het wollen beclagen. Vnd ab zugleich dem also, wie Caspar von Rechenberg angiebet, vnd ein rate nicht 30 gestendig, dennoch het jme nicht geburen wollen, freuel vnd ge- walt zu vben vnd gemeiner stad schaden, jnjurien, hon vnd schmo- heit durch seine eigene torst, vnd vnerkant zuzufugen. Isz wurde ouch der vortrag solchs nicht weiszen noch mitbrengen vnd der- halben were noch mehr eines rates bethe, Rechenberg der billikeit 35 zw weisen etc. Den vnsere hern vnd frunde achten den hon vnd schmoheit, ouch die folge, so doraus erwachssen wolde, wichtiger vnd grosser, den zugefugetten schaden. Isz wurde itzt vffm lande geredt, die von Gorlitz hetten iren man bekomen etc. Derhalben so Rechenberg dise that ane widerstat vnd abetrag nochgelosszen, 25 26. tzappe, zapfen.
Strana 152
152 wurden sich andere des adels, mit welchem ein rate von wegen der wassergeng zueilofftig, vnderstehn, an die von Gorlitz zw legen vnd schaden, hon vnd gewalt jres willens zw vben etc. Sie vor- hofften ouch, dieweile Rechenberg freuel vnd gewalt, des rechten vnersucht geubet, er solde seiner gerechtikeit die er an der Libitz zw haben vormeinet, vorlustig seyn worden. Item wer gewalt ubet fellet von seinem recht, das er an einem ding hat per legem: si quis in tuum C. vnde vi. Et facta lex extat etc. quod ne. can. Jus Saxonum vide in remissorio: gewalt etc. 5 123b 10 Vff das driette stucke vnd artickel. Die von Gorlitz widerfochten das nicht sehre, das das kindt in seinem hamerteiche ertruncken were, dennoch er den teich teg- lichen vfftriebe, aber das er denselbigen treiben vnd temmen solde noch seinem gefallen, das weren sie jme nicht gestendig, vnd ab zugleich dyses also were, dennoch wurde er nicht nochbrengen, 15 das isz im Lubanischen weichbilde gelegen, vnd das jme aldo die gericht zugehorten, den isz were landruchtig vnd offenbar, das an disem ort die grose Tschirnaw die weichbilde mit der grenitz schiede. Vnd so isz zu rechte komen solde, muste das mittel des wassers der Tschirnaw die weichbilde scheiden, (nam jurisdictio fundum 20 sequitur et limites episcopatum non prescribuntur, ne fiat confusio limitum, in glo f. c. cum sint homines de decimis), als man den zu Breszlaw vnd anderswo vormerckt das zceichen mitten vff die brucke zu einem reyn der gebiet vnd jurisdiction gesatzt sein. Vnd dem- noch wurde disz teil vff welchem das kyndt ertruncken ins Gor� 25 litsche weichbilde gehoren, vnd als den, den koniglichen gerichten, laudts furstlicher keiserlicher koniglicher priuilegien vnd rechtspruchen, zustendig, ouch so Rechenberg beweiset het, ader beweisen mocht das jme die obirrecht aldo zugehorig, dennoch dieweile jsz jme weichbilde aus anzceigtem grunde gelegen, so sein jme dieselbigen 30 jm koniglichen rechtspruch itzt clerlich oberkant. Isz gibt ouch des eine antzeigung, das jhenhalb dem greblein dorjnnen das kindt ertruncken, ein werder ist, das der stad arman in steter gebrauch vber xL jare vnd also vorwerte zceit inne gehabt vnd besessen (welches den Rechenberg nicht vahst angefochten). Vnd ab Rechenberg sagen wolde, das jme die Tschirnau mit beyden vbern von hertzog Johan vorschrieben vnd vorpfendet, den- noch sein jme die von Gorlitz an den gerichten, diszhalb der Tschirnaw ouch an deren vorpfendung nichts gestendig, vrsache konig Johan hat etwo den Pentzigern die wasser vff der Gorlitschen 40 heiden ehr vnd zuuor sie also geteilet, vnd der teilung, namen ge- 35 124
152 wurden sich andere des adels, mit welchem ein rate von wegen der wassergeng zueilofftig, vnderstehn, an die von Gorlitz zw legen vnd schaden, hon vnd gewalt jres willens zw vben etc. Sie vor- hofften ouch, dieweile Rechenberg freuel vnd gewalt, des rechten vnersucht geubet, er solde seiner gerechtikeit die er an der Libitz zw haben vormeinet, vorlustig seyn worden. Item wer gewalt ubet fellet von seinem recht, das er an einem ding hat per legem: si quis in tuum C. vnde vi. Et facta lex extat etc. quod ne. can. Jus Saxonum vide in remissorio: gewalt etc. 5 123b 10 Vff das driette stucke vnd artickel. Die von Gorlitz widerfochten das nicht sehre, das das kindt in seinem hamerteiche ertruncken were, dennoch er den teich teg- lichen vfftriebe, aber das er denselbigen treiben vnd temmen solde noch seinem gefallen, das weren sie jme nicht gestendig, vnd ab zugleich dyses also were, dennoch wurde er nicht nochbrengen, 15 das isz im Lubanischen weichbilde gelegen, vnd das jme aldo die gericht zugehorten, den isz were landruchtig vnd offenbar, das an disem ort die grose Tschirnaw die weichbilde mit der grenitz schiede. Vnd so isz zu rechte komen solde, muste das mittel des wassers der Tschirnaw die weichbilde scheiden, (nam jurisdictio fundum 20 sequitur et limites episcopatum non prescribuntur, ne fiat confusio limitum, in glo f. c. cum sint homines de decimis), als man den zu Breszlaw vnd anderswo vormerckt das zceichen mitten vff die brucke zu einem reyn der gebiet vnd jurisdiction gesatzt sein. Vnd dem- noch wurde disz teil vff welchem das kyndt ertruncken ins Gor� 25 litsche weichbilde gehoren, vnd als den, den koniglichen gerichten, laudts furstlicher keiserlicher koniglicher priuilegien vnd rechtspruchen, zustendig, ouch so Rechenberg beweiset het, ader beweisen mocht das jme die obirrecht aldo zugehorig, dennoch dieweile jsz jme weichbilde aus anzceigtem grunde gelegen, so sein jme dieselbigen 30 jm koniglichen rechtspruch itzt clerlich oberkant. Isz gibt ouch des eine antzeigung, das jhenhalb dem greblein dorjnnen das kindt ertruncken, ein werder ist, das der stad arman in steter gebrauch vber xL jare vnd also vorwerte zceit inne gehabt vnd besessen (welches den Rechenberg nicht vahst angefochten). Vnd ab Rechenberg sagen wolde, das jme die Tschirnau mit beyden vbern von hertzog Johan vorschrieben vnd vorpfendet, den- noch sein jme die von Gorlitz an den gerichten, diszhalb der Tschirnaw ouch an deren vorpfendung nichts gestendig, vrsache konig Johan hat etwo den Pentzigern die wasser vff der Gorlitschen 40 heiden ehr vnd zuuor sie also geteilet, vnd der teilung, namen ge- 35 124
Strana 153
153 wonnen, erblich vorlihen vnd gegeben, jnhalts seines priuilegien dorvber ausgangen, mit disen worten: ligna arida stantia vel jacentia ramos arborum sectarum aliter affterschlege, inpignationem quae vulgariter mastung dicitur, aliter hutweide, cum pratis aquis et lacu dicto Boln etc., vnd dieweile den konig Johan disze gerechti- keit denen von Pentzig erblichen gegeben, so hat hertzog Johan sein nepos, keiser Karls son, dieselbige gerechtikeit weiter mit gutem grunde den von Rechenberg nicht mogen vorpfenden ader vorschreibenn. Vnd ap ouch solche vorsatzvng krafft hett, ane alle 10 einsage, dennoch hett Rechenberg nichts doran den den gebrauch, vnd mocht solch vber, disem weichbilde zw schaden vnd abbruch ins Lubanische weichbild mit den gerichten nicht getzyhen. Isz wolde ouch Rechenberg nicht zwstehn disem weichbilde abbruch zuthun, oder den von Gorlitz dasselbige nochzulassen, vnd dem 15 Lubanischen nochzugeben etc. Item marggraue Johan hat nicht mehr gerechtikeit doran vor- schreiben mogen, den so viel er doran gehabt, vnd dieweile die wasser zuuorn den von Pentzig erblichen vorlyhen, ist zuermessen mit welchem grunde hertzog Johan die Tschirnau mit beyden vbern 20 den von Rechenberg hat vorpfenden mogen. 5 Vff das vierde stucke vnd punct. Eisenstein ist ein losgut. Das seine hemmer vff den eisenstein ausgesatzt, were wol zu- bedencken, so ferne die hammerleut jre gebure vnd tzins jerlichen douon reichten, vnd einem rate gefellig were denselbigen anzu- 25 nhemen, Das der gebrauch des eisensteins keine erbschafft, sunder als ein losguet were, also das isz stunde zw bey- der parten willen, des jhenigen der den eisenstein vmb einen zcins auszlies, vnd des der des gebrauchs halben, einen jherlichen tzins gebe, abzugesagen, vnd das hielt 30 sich also vff allen hemmern jm weichbilde vnd der Gor- litschen heiden gelegen, als zur Shenitz, Loda etc. Den do die von Gorlitz die guetter der vom Pentzig zw sich gekawfft, hetten itzt gnante hemmer den zeins vom eisenstein einem rate auffgesaget, jtem zur zceit so Hertwig von Nostitz von wegen des 35 hammers vnd eisensteins zw Langenaw, mit gemeiner stad irrig gewest, hat Caspar von Rechenberg, der den bey gnantem Nostitz vnd seiner frundschafft, wider die stad gestanden, vor gleich, bil- lich, recht vnd das js dergestalt vff allen hemern gehal- den wurde, angesehn das der gebrauch des eisensteins 124b Langen- auer hammer. Eisenstein ein wilt- sam ding. 16—20. Item — mogen, von einer andern hand an den rand geschrieben. 20
153 wonnen, erblich vorlihen vnd gegeben, jnhalts seines priuilegien dorvber ausgangen, mit disen worten: ligna arida stantia vel jacentia ramos arborum sectarum aliter affterschlege, inpignationem quae vulgariter mastung dicitur, aliter hutweide, cum pratis aquis et lacu dicto Boln etc., vnd dieweile den konig Johan disze gerechti- keit denen von Pentzig erblichen gegeben, so hat hertzog Johan sein nepos, keiser Karls son, dieselbige gerechtikeit weiter mit gutem grunde den von Rechenberg nicht mogen vorpfenden ader vorschreibenn. Vnd ap ouch solche vorsatzvng krafft hett, ane alle 10 einsage, dennoch hett Rechenberg nichts doran den den gebrauch, vnd mocht solch vber, disem weichbilde zw schaden vnd abbruch ins Lubanische weichbild mit den gerichten nicht getzyhen. Isz wolde ouch Rechenberg nicht zwstehn disem weichbilde abbruch zuthun, oder den von Gorlitz dasselbige nochzulassen, vnd dem 15 Lubanischen nochzugeben etc. Item marggraue Johan hat nicht mehr gerechtikeit doran vor- schreiben mogen, den so viel er doran gehabt, vnd dieweile die wasser zuuorn den von Pentzig erblichen vorlyhen, ist zuermessen mit welchem grunde hertzog Johan die Tschirnau mit beyden vbern 20 den von Rechenberg hat vorpfenden mogen. 5 Vff das vierde stucke vnd punct. Eisenstein ist ein losgut. Das seine hemmer vff den eisenstein ausgesatzt, were wol zu- bedencken, so ferne die hammerleut jre gebure vnd tzins jerlichen douon reichten, vnd einem rate gefellig were denselbigen anzu- 25 nhemen, Das der gebrauch des eisensteins keine erbschafft, sunder als ein losguet were, also das isz stunde zw bey- der parten willen, des jhenigen der den eisenstein vmb einen zcins auszlies, vnd des der des gebrauchs halben, einen jherlichen tzins gebe, abzugesagen, vnd das hielt 30 sich also vff allen hemmern jm weichbilde vnd der Gor- litschen heiden gelegen, als zur Shenitz, Loda etc. Den do die von Gorlitz die guetter der vom Pentzig zw sich gekawfft, hetten itzt gnante hemmer den zeins vom eisenstein einem rate auffgesaget, jtem zur zceit so Hertwig von Nostitz von wegen des 35 hammers vnd eisensteins zw Langenaw, mit gemeiner stad irrig gewest, hat Caspar von Rechenberg, der den bey gnantem Nostitz vnd seiner frundschafft, wider die stad gestanden, vor gleich, bil- lich, recht vnd das js dergestalt vff allen hemern gehal- den wurde, angesehn das der gebrauch des eisensteins 124b Langen- auer hammer. Eisenstein ein wilt- sam ding. 16—20. Item — mogen, von einer andern hand an den rand geschrieben. 20
Strana 154
154 ein wilsam ding were, stehnde zw vorwillung beider seiten, vnd keine erbschafft. Item dergleichen furstzcins, den gedochter Nostitz, so die von Gorlitz die heide von den Pentzigern kauffweis zw sich brocht, het seinen leuten zw Langenaw gebieten lassen, alle die der heiden entberen mochten solden den von Gorlitz den forstzcins In der auffsagen. Item zur Krawsse, welch dorff vnder der stad gelegen, Krausche haben die edelleute den gebrauch des krewssners walde, der doch auf- den nhamen vom dorff hat, den gebawern doselbst, dem dorff zw gesaget. vnuorwinthlichem schaden, auffsagen lasszen, wiewol die einwoner des dorffs jren furst, wie vor alders gerne douon goben. Dieweile 10 jsz den mit dem eisenstein dise meynung hot, wie gehort, vnd die hammerleute des von Rechenbergs, der stad von der zceit an so sie die heiden zw sich gekawfft, keinen zoins gegeben, oder wenig, hetts ein rote doruor gehalden das sie des gebrauchs des eisensteins entbern woldenn, vnd jnen derhalben zw graben vorboten. Isz 15 hett eine rot ouch bedocht, das sich der eisenstein mit der zceit vielleicht abschneiden mocht, domit jre vnd seine hemmer vorwusten wurden. Etzliche seine hammerleute liessen sich horen, das sie denen von Gorlitz bisher keinen eisenstein tzins gegeben, weren desselbigen zuthun noch nicht gewilt, vnd wusten derhalben Rechen- 20 berg vnd seinen leuten keyne erbliche gerechtikeit, den eisenstein vff der heide zu graben zw zwlosszen. Forstzins. 5 Vff das funffte stuck des von Rechenbergs. An der jaget, die er von Clitzdorff bysz an Pentzig gehabt ader haben solde, weren jme die von Gorlitz nichts gestendig. Das er 25 etwo aldo gejaget, were vielleicht aus sunderlicher gunst vnd zw- lasung der von Pentzig geschehen, wurde diser vormeynter gerech- tikeit keyne beweysung haben, aus disem grunde, den so die von Pentzig jre erbliche gerechtikeit, die sie vff der heide, die man itzt Rechenbergs heide nennet, noch der vorpfendung hern Johan 30 hertzogen zw Gorlitz, wie gehort den Rechenbergern vorkawfft, haben sie die jaget ausgetzogen, laudts des kauffsbriue, der den dem marschalk geleszen. Dieweile den die Rechenberger die jaget vff der heide, so jnen von hertzog Johan vorschrieben, nicht haben, ist sich zuuormueten, das er der jaget bysz an Pentzig vff der stad 35 guetter nicht haben muesz etc. 125 Ein anhang der geschickten uber die funff stucke. So disze funff stucke von Casparn von Rechenberg zw einer vorlegung angestalter clagen, angegeben, dergestalt wie gehort, vor- antwort, ist disz hynan gehangen, das etwo keiser Karll, lobliches 40
154 ein wilsam ding were, stehnde zw vorwillung beider seiten, vnd keine erbschafft. Item dergleichen furstzcins, den gedochter Nostitz, so die von Gorlitz die heide von den Pentzigern kauffweis zw sich brocht, het seinen leuten zw Langenaw gebieten lassen, alle die der heiden entberen mochten solden den von Gorlitz den forstzcins In der auffsagen. Item zur Krawsse, welch dorff vnder der stad gelegen, Krausche haben die edelleute den gebrauch des krewssners walde, der doch auf- den nhamen vom dorff hat, den gebawern doselbst, dem dorff zw gesaget. vnuorwinthlichem schaden, auffsagen lasszen, wiewol die einwoner des dorffs jren furst, wie vor alders gerne douon goben. Dieweile 10 jsz den mit dem eisenstein dise meynung hot, wie gehort, vnd die hammerleute des von Rechenbergs, der stad von der zceit an so sie die heiden zw sich gekawfft, keinen zoins gegeben, oder wenig, hetts ein rote doruor gehalden das sie des gebrauchs des eisensteins entbern woldenn, vnd jnen derhalben zw graben vorboten. Isz 15 hett eine rot ouch bedocht, das sich der eisenstein mit der zceit vielleicht abschneiden mocht, domit jre vnd seine hemmer vorwusten wurden. Etzliche seine hammerleute liessen sich horen, das sie denen von Gorlitz bisher keinen eisenstein tzins gegeben, weren desselbigen zuthun noch nicht gewilt, vnd wusten derhalben Rechen- 20 berg vnd seinen leuten keyne erbliche gerechtikeit, den eisenstein vff der heide zu graben zw zwlosszen. Forstzins. 5 Vff das funffte stuck des von Rechenbergs. An der jaget, die er von Clitzdorff bysz an Pentzig gehabt ader haben solde, weren jme die von Gorlitz nichts gestendig. Das er 25 etwo aldo gejaget, were vielleicht aus sunderlicher gunst vnd zw- lasung der von Pentzig geschehen, wurde diser vormeynter gerech- tikeit keyne beweysung haben, aus disem grunde, den so die von Pentzig jre erbliche gerechtikeit, die sie vff der heide, die man itzt Rechenbergs heide nennet, noch der vorpfendung hern Johan 30 hertzogen zw Gorlitz, wie gehort den Rechenbergern vorkawfft, haben sie die jaget ausgetzogen, laudts des kauffsbriue, der den dem marschalk geleszen. Dieweile den die Rechenberger die jaget vff der heide, so jnen von hertzog Johan vorschrieben, nicht haben, ist sich zuuormueten, das er der jaget bysz an Pentzig vff der stad 35 guetter nicht haben muesz etc. 125 Ein anhang der geschickten uber die funff stucke. So disze funff stucke von Casparn von Rechenberg zw einer vorlegung angestalter clagen, angegeben, dergestalt wie gehort, vor- antwort, ist disz hynan gehangen, das etwo keiser Karll, lobliches 40
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155 gedechtnus die von Gorlitz vnder einer gulden bullen priuilegirt vnd begnadet, das sie die heiden nicht solten vorwusten lasszen, vnd das sie sich, ab die stad einsteils ader gar, das got lang wi- derwende, ausbrendt, holtz doselbst erholen mochten etc. vnd kwome 5 jne fur, das Caspar von Rechenberg seine heide, die er jn vorpfen- dung hett, vahst vorwustet vnd zuuorwusten gestattet, mit anhan- gender bete, seine g. wolde Rechenberg, das solchs abegestalt wurde etc. Vorschlege zur sune des von Sleynitz, marschalhs etc. 125b So der gestren: Henrich von Sleynitz, clage vnd antwort als ein sunman, dergestalt, wie vorzceichent, angehort, vnd beyde bart vndirricht, hat er erstlichen den geschickten vorgeschlagen, das Caspar von Rechenberg gewillet were, die heide vnd hemer denen von Gorlitz zuuorkouffen, vnd wu solch kauff stad haben wurde, 15 weren die gebrechen, dye gericht, den eisenstein vnd die jaget belangende, itzt zwtragen, wu aber diser vorschlag denen geschick- ten nicht gefallen wolde, muste er vff andere weisz vnd meynung greiffen vnd synnen. 10 Antwort der geschicktenn. Disen vorschlag haben die geschickten mit vnddiricht dergestalt vorleget, das jsz an disem ort do sich die gebrechen irrig hielden, nicht auff Rechenbergs heide were, die hemmer weren ouch vff derselbigen heide nicht gelegen. Vnd ab jsz also were, dennoch besorgetten sie, dieweile Rechenbergs heide vahst weit erstrackt, 25 vnd mit der Slesien grentzt, das ein rat schuerlichen zw sich losszen vnd kauff wurde, den sie hetten zuuorn ein wenig von der heide, das doch viel leuten entkegen were, derhalben wusten sie diszen vorschlag nicht anzwnehmen noch zw bewilligen hinder sich zwtragen. 20 30 Andere vorschlege des von Sleynitz, marschalhs. Dieweile die von Gorlitz, dem Rechenberg eingrieff in seinen gerichten gethan, die saltzwagen dorjnnen auffgetrieben vnd die nutzung von der brucken geschwecht vnd widervmb Rechenberg jn die ko. gerichte gegrieffen, vnd denen von Gorlitz schaden zu- 35 gefuget, solde eines gegen dem andern zugleich compensirt vnd auffgehoben sein, vnd der recesz der Libisch halben in seinen wir- den furder bleiben vnd gehalden werden, vnd das werder solt jr 126 11. bart, part, parteien. 20
155 gedechtnus die von Gorlitz vnder einer gulden bullen priuilegirt vnd begnadet, das sie die heiden nicht solten vorwusten lasszen, vnd das sie sich, ab die stad einsteils ader gar, das got lang wi- derwende, ausbrendt, holtz doselbst erholen mochten etc. vnd kwome 5 jne fur, das Caspar von Rechenberg seine heide, die er jn vorpfen- dung hett, vahst vorwustet vnd zuuorwusten gestattet, mit anhan- gender bete, seine g. wolde Rechenberg, das solchs abegestalt wurde etc. Vorschlege zur sune des von Sleynitz, marschalhs etc. 125b So der gestren: Henrich von Sleynitz, clage vnd antwort als ein sunman, dergestalt, wie vorzceichent, angehort, vnd beyde bart vndirricht, hat er erstlichen den geschickten vorgeschlagen, das Caspar von Rechenberg gewillet were, die heide vnd hemer denen von Gorlitz zuuorkouffen, vnd wu solch kauff stad haben wurde, 15 weren die gebrechen, dye gericht, den eisenstein vnd die jaget belangende, itzt zwtragen, wu aber diser vorschlag denen geschick- ten nicht gefallen wolde, muste er vff andere weisz vnd meynung greiffen vnd synnen. 10 Antwort der geschicktenn. Disen vorschlag haben die geschickten mit vnddiricht dergestalt vorleget, das jsz an disem ort do sich die gebrechen irrig hielden, nicht auff Rechenbergs heide were, die hemmer weren ouch vff derselbigen heide nicht gelegen. Vnd ab jsz also were, dennoch besorgetten sie, dieweile Rechenbergs heide vahst weit erstrackt, 25 vnd mit der Slesien grentzt, das ein rat schuerlichen zw sich losszen vnd kauff wurde, den sie hetten zuuorn ein wenig von der heide, das doch viel leuten entkegen were, derhalben wusten sie diszen vorschlag nicht anzwnehmen noch zw bewilligen hinder sich zwtragen. 20 30 Andere vorschlege des von Sleynitz, marschalhs. Dieweile die von Gorlitz, dem Rechenberg eingrieff in seinen gerichten gethan, die saltzwagen dorjnnen auffgetrieben vnd die nutzung von der brucken geschwecht vnd widervmb Rechenberg jn die ko. gerichte gegrieffen, vnd denen von Gorlitz schaden zu- 35 gefuget, solde eines gegen dem andern zugleich compensirt vnd auffgehoben sein, vnd der recesz der Libisch halben in seinen wir- den furder bleiben vnd gehalden werden, vnd das werder solt jr 126 11. bart, part, parteien. 20
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156 vber sein, dornoch sich die ko. gericht auff vnd niderwart richten solden, vnd was diserhalb were, solt den ko. gerichten, denen von Gorlitz, vnd jrem weichbilde, was aber jhenhalb dem werder were, den gerichten des von Rechenbergs vnd dem Lubanischen weich- bilde zwstehn. Rechenberg solde ouch den gebrauch des eisen- steins, mit gewonlichem jerlichen zeins behalden, domit jme seine hemer nicht vorwustetten. Sunder der jagent liesz er sich besagen, er hett selbs jaget, die er nicht bestreiten mocht, das er den ge- schickten also gueter meynung vorgeschlagen, wu sie solchs be- willigetten, vorhofft seine gn. das andere teil auch zuweiszen, solchs 10 anzwnhemen. 5 126b Kegenrede der geschicktenn. Wiewol sie mit vollermacht, jnhaldts des mandats vnd procu- ration von iren hern vnd frunden zw solcher sunlichen handelung abegefertiget, dennoch wolde jnen nicht fuegen solche vorschlege 15 zwbewilligen, dieweile sich jre hern vnd eldisten gar nicht vorsehn, sunderlich was do belanget, den gewalt, freuel, hon, schmoheit vnd schaden, so Rechenberg gemeiner stad zugefuget. Den das sie die wagen hetten losszen eintreibenn, were aus krafft jrer priuilegien vnd begnadung, geschehen, wusten derhalben 20 Rechenberg keinen wandel zwthun, ouch nicht zugleich nochzuge- losszen, den wo isz geschohe, wurde man jsz doruor ansehn, das Caspar Rechenberg etwas gerechtikeit an der strassze habenn solde, doran jme die von Gorlitz nichts gestendig. Das aber Rechenberg furtragen liessz, auffgetriebene saltzwagen weren den furleuten nicht 25 erstattet etc., dorzw sagetten vnsere frunde, dieweile die furleute die strossze vorfaren, weren sie in die pene, in der stad priuilegien ausgedruckt, gefallen vnd der gueter vorlustig, derhalben weren die saltzwagen die helffte mit den guettern dem landvoite, als einem ko. anwalde zugeschickt, die andere helffte het gemeine stad vor 30 sich behalden, vnd so mit der zceit etzliche furste der Slesien die- selbigen vorschrieben, were jnen jho eine widerstattung geschehen. Was belanget den zwgefugten schaden, hetten sie keynen sunder- lichen befelh, ane widerstattung etwas doran zuentgengen. Das sie ouch ader jre frunde, dem weichbilde zw abbruch etwas nochge- 35 lossen solde, stunde zw jnen nicht. Isz wolde jnen ouch, wie seine gestr. zubeachten, gar nicht fuegen, den solcher abbruch wolde viel auff sich habenn. Sunder des eisensteins halben, wolden sich die geschickten diszs begeben, das Rechenberg ader seiner leute, dess eisensteins diszs jhar gebrauchen solden, doch mit vberreichung 40 vorsessener zcins, vnd das er furthyn alle jhar vor emen rate
156 vber sein, dornoch sich die ko. gericht auff vnd niderwart richten solden, vnd was diserhalb were, solt den ko. gerichten, denen von Gorlitz, vnd jrem weichbilde, was aber jhenhalb dem werder were, den gerichten des von Rechenbergs vnd dem Lubanischen weich- bilde zwstehn. Rechenberg solde ouch den gebrauch des eisen- steins, mit gewonlichem jerlichen zeins behalden, domit jme seine hemer nicht vorwustetten. Sunder der jagent liesz er sich besagen, er hett selbs jaget, die er nicht bestreiten mocht, das er den ge- schickten also gueter meynung vorgeschlagen, wu sie solchs be- willigetten, vorhofft seine gn. das andere teil auch zuweiszen, solchs 10 anzwnhemen. 5 126b Kegenrede der geschicktenn. Wiewol sie mit vollermacht, jnhaldts des mandats vnd procu- ration von iren hern vnd frunden zw solcher sunlichen handelung abegefertiget, dennoch wolde jnen nicht fuegen solche vorschlege 15 zwbewilligen, dieweile sich jre hern vnd eldisten gar nicht vorsehn, sunderlich was do belanget, den gewalt, freuel, hon, schmoheit vnd schaden, so Rechenberg gemeiner stad zugefuget. Den das sie die wagen hetten losszen eintreibenn, were aus krafft jrer priuilegien vnd begnadung, geschehen, wusten derhalben 20 Rechenberg keinen wandel zwthun, ouch nicht zugleich nochzuge- losszen, den wo isz geschohe, wurde man jsz doruor ansehn, das Caspar Rechenberg etwas gerechtikeit an der strassze habenn solde, doran jme die von Gorlitz nichts gestendig. Das aber Rechenberg furtragen liessz, auffgetriebene saltzwagen weren den furleuten nicht 25 erstattet etc., dorzw sagetten vnsere frunde, dieweile die furleute die strossze vorfaren, weren sie in die pene, in der stad priuilegien ausgedruckt, gefallen vnd der gueter vorlustig, derhalben weren die saltzwagen die helffte mit den guettern dem landvoite, als einem ko. anwalde zugeschickt, die andere helffte het gemeine stad vor 30 sich behalden, vnd so mit der zceit etzliche furste der Slesien die- selbigen vorschrieben, were jnen jho eine widerstattung geschehen. Was belanget den zwgefugten schaden, hetten sie keynen sunder- lichen befelh, ane widerstattung etwas doran zuentgengen. Das sie ouch ader jre frunde, dem weichbilde zw abbruch etwas nochge- 35 lossen solde, stunde zw jnen nicht. Isz wolde jnen ouch, wie seine gestr. zubeachten, gar nicht fuegen, den solcher abbruch wolde viel auff sich habenn. Sunder des eisensteins halben, wolden sich die geschickten diszs begeben, das Rechenberg ader seiner leute, dess eisensteins diszs jhar gebrauchen solden, doch mit vberreichung 40 vorsessener zcins, vnd das er furthyn alle jhar vor emen rate
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157 schickenn solde, vnd vmb den gebrauch des eisensteins zw wer- ben, als den solt js bey einem rate stehn, ap man jnen zw ader absagen wolde, wie den vff andern hemmern gewonlich etc. Vff diszs stuck saget balde der marschalh, jsz ist gut, das jr dennoch 5 eines bewilliget, vnd wen noch Caspar von Rechenberg derhalben vmb rate angelanget, so wuste jeh jms nicht zw raten. Vff den anhang der geschickten ist von Rechenbergs wegen, durch den marschalh nichts gedocht wurdenn. Beschlussz dises sunlichen handels. 127 10 So der marschalh vormarckt, das die geschickten mit solchem befelh abegefertiget, hat er entschuldigung vorgewant, wie er sich gueter meynung, beyden teilen zw gut, in disen gutlichen handel geschlahen, vnd sich mit der muhe beladen, Dieweile jsz aber nicht gesein kondt, wolde er den handel abschneiden, sie wurden 15 sich von beyden teilen der gebure gegen einander wol wissen zuuorhalden etc. Besorg des von Rechenbergs. Und so solcher gutlicher handel abegeschnyeten hat der mar- schalh vff anregen Caspar von Rechenbergs diszs an die geschickten 20 getragen, das Rechenberg furkomen vnd von etzlichen dienern, welche den itzunder nicht entkegen, gehort were, das jme die von Gorlitz gedrauet, wuste nicht ap er sicher anheyme zcyhen mocht. Dorauff jme kurtz geantwort, man wuste von solcher drohe nichts, vnd man hildts doruorn, wu einem zu sunlichem handel beschieden, 25 were so viel als man jnen geleitet etc. Actum Budissin mondtags Egidii anno ut supra. Wie die newne palln gewandts so zw Glogaw durch den hewptman, doctorem Saltza, eingetrieben, sampt den burgen losgetzalt. 35 So von wegen der auffgetrieben palln gewandes, an den hewpt- man, gemeine ritterschafft, vnd die stad Glogaw geschrieben, (wie oben am C. vorczeichnet), hat der hewptman dieselbigen palln, vnd die burgen schriefftlichen loszgegeben vnd getzalt, diser meynung wie folget: Meine frunthwillige dinste zuuorn, ersame, wolweisen, gunstige 127b herrn, sunderliche forderer vnd gute gonner. Demnoch ir mich durch ewere geschickte, auch schriefftlich selbs, wegen der auffgetriebnen kauffmanswar, den jhenigen so die ausgeborget, loesz zwlassen, 30
157 schickenn solde, vnd vmb den gebrauch des eisensteins zw wer- ben, als den solt js bey einem rate stehn, ap man jnen zw ader absagen wolde, wie den vff andern hemmern gewonlich etc. Vff diszs stuck saget balde der marschalh, jsz ist gut, das jr dennoch 5 eines bewilliget, vnd wen noch Caspar von Rechenberg derhalben vmb rate angelanget, so wuste jeh jms nicht zw raten. Vff den anhang der geschickten ist von Rechenbergs wegen, durch den marschalh nichts gedocht wurdenn. Beschlussz dises sunlichen handels. 127 10 So der marschalh vormarckt, das die geschickten mit solchem befelh abegefertiget, hat er entschuldigung vorgewant, wie er sich gueter meynung, beyden teilen zw gut, in disen gutlichen handel geschlahen, vnd sich mit der muhe beladen, Dieweile jsz aber nicht gesein kondt, wolde er den handel abschneiden, sie wurden 15 sich von beyden teilen der gebure gegen einander wol wissen zuuorhalden etc. Besorg des von Rechenbergs. Und so solcher gutlicher handel abegeschnyeten hat der mar- schalh vff anregen Caspar von Rechenbergs diszs an die geschickten 20 getragen, das Rechenberg furkomen vnd von etzlichen dienern, welche den itzunder nicht entkegen, gehort were, das jme die von Gorlitz gedrauet, wuste nicht ap er sicher anheyme zcyhen mocht. Dorauff jme kurtz geantwort, man wuste von solcher drohe nichts, vnd man hildts doruorn, wu einem zu sunlichem handel beschieden, 25 were so viel als man jnen geleitet etc. Actum Budissin mondtags Egidii anno ut supra. Wie die newne palln gewandts so zw Glogaw durch den hewptman, doctorem Saltza, eingetrieben, sampt den burgen losgetzalt. 35 So von wegen der auffgetrieben palln gewandes, an den hewpt- man, gemeine ritterschafft, vnd die stad Glogaw geschrieben, (wie oben am C. vorczeichnet), hat der hewptman dieselbigen palln, vnd die burgen schriefftlichen loszgegeben vnd getzalt, diser meynung wie folget: Meine frunthwillige dinste zuuorn, ersame, wolweisen, gunstige 127b herrn, sunderliche forderer vnd gute gonner. Demnoch ir mich durch ewere geschickte, auch schriefftlich selbs, wegen der auffgetriebnen kauffmanswar, den jhenigen so die ausgeborget, loesz zwlassen, 30
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158 ader dorzw zuuorhelffen, ersucht, dorzw ich hulff vnd forderung zuthun, mich, wie er ermerckt, auch noch moglikeit vleis anzw- keren, erboten, alleine bin ich mit merglichen koniglichen, meines allirgnadigsten herrn, geschefften, die mich ein zceit lang nicht ein- heymisch gehalten, vnd ewer begier zwerfollen, vorhindert haben, vberfallen, habe doch dasselbige zw enden nicht vorgessen, vnd in meinem abwesen bey meinem gnedigen herrn, obirsten konig- lichen hewbtman der Schlesien, vnd andern, wie wol schuerlich, vnd nicht pald, die auffgetrieben gueter sampt der burgen loesz zwgeben, erworben, welchen borgen ich, seiner mir derwegen ge- 10 thonen glubde, gantz frey, loesz vnd ledig sage vnd gibe hiemit gegenwertig, domit euch als meinenn gunstigen herrn vnd forderern, ouch den ewern behegliche dinste frunthschafft vnd gueten willen zwgelaisten, byn ich bereit allezceit willig vnd vnuordrosszen. Geben Glogaw mitwoch noch Bartolomei im xVC vnd eilfften jaren. Jocoff vom Saltza doctor etc. Glogischen furstenthums hewbtman. 5 15 Den ersamen wolweisen burgermeister vnd ratmannen, konig- licher stad Gorlitz, meinen sunderlichen gunstigen forderern vnd gueten gonnern. 20 128 Das etzliche hundert gulden, auff Henrich Cragen, vnd Hansen Maxsszen zwsetzen, beschlosszen ist worden. Demnoch Henrich Cragen vnd Hansz Maxsszen den steten vor sich, ire helffer, vnd helffershelffer abegesaget, sie mit allerley be- schedigung so menschenliest erdencken moge, zubeschedigen, wie 25 den oben Cij, haben die von steten widervmb ime in allerweisz, wie man das erdencken mag nochzwsetzen bekommert. Den wer seines feindt spart, ist ein thor, zuuorn so er sich schaden zwthun vndersteht, den meinen feindt der mir nicht schadt, vnd frundt der mir nichts hielfft, achte ich vor eins etc. Vnd haben disem komer 30 noch freitags noch Egidij vffm tage zur Lobaw gehalden beschlosszen, dise meynung in steten diser lande, offentlich awsrueffen lossen, dieweile sich Henrich Cragen vnd Hansz Maxen die von steten ane grundt vnd vrsache zw fehden vndirstanden, liessen die steten offentlich ausrueffen, wer Henrichen Cragen, ader Hansz Maxen le- 35 bendig den von steten vbirantworten ader dergestalt vorkuntschaffen, das sie durch solche kunthschafft begrieffen, solde von den von steten dreyhundert gulden rh. haben, wer sie aber vom leben zum tode brocht, IC., vnd so er der stete nicht sicher gewest, wie er das vorwurcht, solt ir dodurch sicher sein vnd werden. 40
158 ader dorzw zuuorhelffen, ersucht, dorzw ich hulff vnd forderung zuthun, mich, wie er ermerckt, auch noch moglikeit vleis anzw- keren, erboten, alleine bin ich mit merglichen koniglichen, meines allirgnadigsten herrn, geschefften, die mich ein zceit lang nicht ein- heymisch gehalten, vnd ewer begier zwerfollen, vorhindert haben, vberfallen, habe doch dasselbige zw enden nicht vorgessen, vnd in meinem abwesen bey meinem gnedigen herrn, obirsten konig- lichen hewbtman der Schlesien, vnd andern, wie wol schuerlich, vnd nicht pald, die auffgetrieben gueter sampt der burgen loesz zwgeben, erworben, welchen borgen ich, seiner mir derwegen ge- 10 thonen glubde, gantz frey, loesz vnd ledig sage vnd gibe hiemit gegenwertig, domit euch als meinenn gunstigen herrn vnd forderern, ouch den ewern behegliche dinste frunthschafft vnd gueten willen zwgelaisten, byn ich bereit allezceit willig vnd vnuordrosszen. Geben Glogaw mitwoch noch Bartolomei im xVC vnd eilfften jaren. Jocoff vom Saltza doctor etc. Glogischen furstenthums hewbtman. 5 15 Den ersamen wolweisen burgermeister vnd ratmannen, konig- licher stad Gorlitz, meinen sunderlichen gunstigen forderern vnd gueten gonnern. 20 128 Das etzliche hundert gulden, auff Henrich Cragen, vnd Hansen Maxsszen zwsetzen, beschlosszen ist worden. Demnoch Henrich Cragen vnd Hansz Maxsszen den steten vor sich, ire helffer, vnd helffershelffer abegesaget, sie mit allerley be- schedigung so menschenliest erdencken moge, zubeschedigen, wie 25 den oben Cij, haben die von steten widervmb ime in allerweisz, wie man das erdencken mag nochzwsetzen bekommert. Den wer seines feindt spart, ist ein thor, zuuorn so er sich schaden zwthun vndersteht, den meinen feindt der mir nicht schadt, vnd frundt der mir nichts hielfft, achte ich vor eins etc. Vnd haben disem komer 30 noch freitags noch Egidij vffm tage zur Lobaw gehalden beschlosszen, dise meynung in steten diser lande, offentlich awsrueffen lossen, dieweile sich Henrich Cragen vnd Hansz Maxen die von steten ane grundt vnd vrsache zw fehden vndirstanden, liessen die steten offentlich ausrueffen, wer Henrichen Cragen, ader Hansz Maxen le- 35 bendig den von steten vbirantworten ader dergestalt vorkuntschaffen, das sie durch solche kunthschafft begrieffen, solde von den von steten dreyhundert gulden rh. haben, wer sie aber vom leben zum tode brocht, IC., vnd so er der stete nicht sicher gewest, wie er das vorwurcht, solt ir dodurch sicher sein vnd werden. 40
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159 Mit disen worten, wie folget ist solchs alhye ausge- rueffet worden. So als Henrich Cragen vnd Hans Maxssen diser sechs stete in Oberlausitz find sein, vnd auff iren schaden trachten, lossen burger- 5 meister vnd ratmanne aller derselbigen sechs stete ausrueffen vnd vorkundigen, wer derselbigen irer finde einen lebendig in eine 128b derselbigen sechs stete brengen, vnd doselbst gefenglichen vber- antworten wirt, das derselbige von itzlichem der tzweier finde, den er also uberantworten wirt IC rh. gulden haben vnd bekomen sal, 10 wer aber dieselbigen beyde, ader ir einen vom leben zum tode brengen wirt, der sal von itzlichem, den er also zum tode brenget, 1C. rh. gulden haben, vnd ab ern der sechs stete in gemeine ader in sunderheit vnsicher were, es betreffe was isz wolle, so sal ime sulchs alles vorkoren sein. Ist alhye mondtags noch exaltacionis 15 scte crucis am tage Nicodemi ausgerueffen worden sub rectoratu Simon Hockeners, vnd zum andern donerstag folgende. Die von Budissin haben solchs mit diser meynung ausrueffen lassen. Die herrn von sechs steten, nemlich von Budissin Gorlitz Sittaw 20 Luban, Lobaw vnd Camentz, lassen offentlichen ausrueffen, wo ye- mandt were, der ire feinde, mit namen Henrich Cragen vnd Hans Maxssen, ir eynen, vom leben zum tode brochte, dem wollen sie IC gulden geben, wo er aber in lebende obirantworte, dem wollen sie IC gulden geben, vnd ab derselb, der sollichs tette, der stete 25 nicht sicher were, der sall ir derhalben, frey vnd sicher werden, an alles geuerd. Nickol Jeorg von Gersdorff zur Horckaw, richter vnd 129 schoppen doselbst Sein von den koniglichen gerichten heischen vnd geecht wur- 30 den, dorvmb das sie einen vorwunten gen Rotemberg zur besich- tung geweist, in der meynung, wo er ime getrauet ane lembde heyle zw werden, solde er sich, den koniglichen gerichten, nicht ansagen. So aber derselbige vorlamet, ist er nochmols hirein ko- men, vnd die lembde den gerichten getzeiget, mit vnddirricht wie 35 er von gnanten von Gersdorff seiner erbherschafft vndirweiset, vnd wiewol her Sigmundt von Tetschen voite, an den richter mit der heischung stille zuhalden geschrieben, ist s. g. antwort gegeben 13. vnsicher were, in der acht begriffen oder anderweit verfolgt.
159 Mit disen worten, wie folget ist solchs alhye ausge- rueffet worden. So als Henrich Cragen vnd Hans Maxssen diser sechs stete in Oberlausitz find sein, vnd auff iren schaden trachten, lossen burger- 5 meister vnd ratmanne aller derselbigen sechs stete ausrueffen vnd vorkundigen, wer derselbigen irer finde einen lebendig in eine 128b derselbigen sechs stete brengen, vnd doselbst gefenglichen vber- antworten wirt, das derselbige von itzlichem der tzweier finde, den er also uberantworten wirt IC rh. gulden haben vnd bekomen sal, 10 wer aber dieselbigen beyde, ader ir einen vom leben zum tode brengen wirt, der sal von itzlichem, den er also zum tode brenget, 1C. rh. gulden haben, vnd ab ern der sechs stete in gemeine ader in sunderheit vnsicher were, es betreffe was isz wolle, so sal ime sulchs alles vorkoren sein. Ist alhye mondtags noch exaltacionis 15 scte crucis am tage Nicodemi ausgerueffen worden sub rectoratu Simon Hockeners, vnd zum andern donerstag folgende. Die von Budissin haben solchs mit diser meynung ausrueffen lassen. Die herrn von sechs steten, nemlich von Budissin Gorlitz Sittaw 20 Luban, Lobaw vnd Camentz, lassen offentlichen ausrueffen, wo ye- mandt were, der ire feinde, mit namen Henrich Cragen vnd Hans Maxssen, ir eynen, vom leben zum tode brochte, dem wollen sie IC gulden geben, wo er aber in lebende obirantworte, dem wollen sie IC gulden geben, vnd ab derselb, der sollichs tette, der stete 25 nicht sicher were, der sall ir derhalben, frey vnd sicher werden, an alles geuerd. Nickol Jeorg von Gersdorff zur Horckaw, richter vnd 129 schoppen doselbst Sein von den koniglichen gerichten heischen vnd geecht wur- 30 den, dorvmb das sie einen vorwunten gen Rotemberg zur besich- tung geweist, in der meynung, wo er ime getrauet ane lembde heyle zw werden, solde er sich, den koniglichen gerichten, nicht ansagen. So aber derselbige vorlamet, ist er nochmols hirein ko- men, vnd die lembde den gerichten getzeiget, mit vnddirricht wie 35 er von gnanten von Gersdorff seiner erbherschafft vndirweiset, vnd wiewol her Sigmundt von Tetschen voite, an den richter mit der heischung stille zuhalden geschrieben, ist s. g. antwort gegeben 13. vnsicher were, in der acht begriffen oder anderweit verfolgt.
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160 wie du in libro missiuarum befindest, vnd dorauff zum drietten mal den letzten dingtag noch Bartholomei, geheyschen vnd in die ocht getan wurden. Dorauff ist Jeorgen von Gersdorff mutter, eine von Plawnitz, freitag am abent Nicolai hirein komen, vnd die ocht vorn gnanten Jeorgen iren son, richter vnd schoppen, so ferne isz hanget vnd langet, abegetragen. Dorauff inen die stad auff ansuchen eines ires gebawerns, denselbigen tag zuhaben, vom rate wider zugesaget worden. 5 Actum anno et die ut supra. 10 129b Wie sich Henrich Kragen mit seinem anhang vndirstan- den hat, das Hennichen auszubornen. 130 Nochdem Henrich Kragen der sechsstete feind worden ist, wie oben am cI, hat er sich vndirstanden, donerstag noch omnium sanctorum anno ut supra, das Hennichen mit fewer anzugreiffen, vnd 15 so er an den schlag komen, vnd den geslossen befunden, hat er einem den er im schatten des mondes gesehen, mit disen worten zu sich gerufft: liebis mendlen kome her, ich habe dir was zw- sagen. So aber dasselbige der wechter gewest, (den sein vom rote xx fueszknecht hinaus gein Hennichen geleget wurden, doraus 20 zwene furmitternacht vnd zewene dornoch die schart vnd wache haben halden mussen) vnd gesaget: ia ia ich wil itzunder komen, vnd sich zum schus ruestet, vnd so er den knotten herfur tzyhen wil, den er auff den ruck vorborgen, stost er damit an, das der knot funkelt, werden Henrich Cragen vnd seine knappen, des fewers 25 gewar, vnd wenden sich, mit follem rennen zum pusche zw, so schiessen die tzwene wechter abe, vnd so isz die anderu vffm hoffe horen, schiessen sie ouch etzliche hockenpueschen abe. Wurde also Henrich Cragen an seinem furnem zw disem mal gejrret, vnd das Hennichen vor schaden bewaret, vnd als man redt, sollen bey 30 xIV pferde gewest sein. Actum anno et die vbi supra. Von dem brande den von Camentz geschehn vnd wie Hen- rich Cragen etzliche burger von Camentz gefangen. n So Henrich Cragenn, Hans Maxsszen mit irem anhang auff die guetter, so vom Leipsischen ostermarckt anno xпmo. hirein gegan� 35 gen, gehalden haben, in meynung dieselbigen auch hart von Camentz anzutasten, haben die von Camentz etzlich volk zu rosse vnd fuesze hinaus geschickt, die gueter geleitlich angenomen, vnd dieselbigen 35. Leipsischen ostermarckt, Leipziger ostermesse.
160 wie du in libro missiuarum befindest, vnd dorauff zum drietten mal den letzten dingtag noch Bartholomei, geheyschen vnd in die ocht getan wurden. Dorauff ist Jeorgen von Gersdorff mutter, eine von Plawnitz, freitag am abent Nicolai hirein komen, vnd die ocht vorn gnanten Jeorgen iren son, richter vnd schoppen, so ferne isz hanget vnd langet, abegetragen. Dorauff inen die stad auff ansuchen eines ires gebawerns, denselbigen tag zuhaben, vom rate wider zugesaget worden. 5 Actum anno et die ut supra. 10 129b Wie sich Henrich Kragen mit seinem anhang vndirstan- den hat, das Hennichen auszubornen. 130 Nochdem Henrich Kragen der sechsstete feind worden ist, wie oben am cI, hat er sich vndirstanden, donerstag noch omnium sanctorum anno ut supra, das Hennichen mit fewer anzugreiffen, vnd 15 so er an den schlag komen, vnd den geslossen befunden, hat er einem den er im schatten des mondes gesehen, mit disen worten zu sich gerufft: liebis mendlen kome her, ich habe dir was zw- sagen. So aber dasselbige der wechter gewest, (den sein vom rote xx fueszknecht hinaus gein Hennichen geleget wurden, doraus 20 zwene furmitternacht vnd zewene dornoch die schart vnd wache haben halden mussen) vnd gesaget: ia ia ich wil itzunder komen, vnd sich zum schus ruestet, vnd so er den knotten herfur tzyhen wil, den er auff den ruck vorborgen, stost er damit an, das der knot funkelt, werden Henrich Cragen vnd seine knappen, des fewers 25 gewar, vnd wenden sich, mit follem rennen zum pusche zw, so schiessen die tzwene wechter abe, vnd so isz die anderu vffm hoffe horen, schiessen sie ouch etzliche hockenpueschen abe. Wurde also Henrich Cragen an seinem furnem zw disem mal gejrret, vnd das Hennichen vor schaden bewaret, vnd als man redt, sollen bey 30 xIV pferde gewest sein. Actum anno et die vbi supra. Von dem brande den von Camentz geschehn vnd wie Hen- rich Cragen etzliche burger von Camentz gefangen. n So Henrich Cragenn, Hans Maxsszen mit irem anhang auff die guetter, so vom Leipsischen ostermarckt anno xпmo. hirein gegan� 35 gen, gehalden haben, in meynung dieselbigen auch hart von Camentz anzutasten, haben die von Camentz etzlich volk zu rosse vnd fuesze hinaus geschickt, die gueter geleitlich angenomen, vnd dieselbigen 35. Leipsischen ostermarckt, Leipziger ostermesse.
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161 reiterspuben abegetrieben vnd so sie an den guettern nichts haben schaffen mogen, haben sie sich zu den dorffern der von Camentz gewant, vnd vahst bey tzweien ausgebrant. Vnd so die von Budissin mit irem reissigen getzeug von den 5 von Camentz zu beystandt gefordert, vnd gesehn haben, das fewer auffgehn, haben sie neben den von Camentz die reuter auff sechs meilen geeylet, desjhenigen das sie geplundert, abegeschlagen, vnd also in die flucht brocht, das hirnoch, noch von viel erbarn leuten gesaget ist wurden, wu sie noch eine halbe meile gefolget, 10 so hetten sie dieselbigen strossendiebe, bysz auffs hewpt nyderge- leget, den sie weren, beyde roszs vnd manne so mude gewest, das sie auch allenthalben dorlegen vnd vortzaget. Aber der ge- schickte rattsfrunde von Budissin, der junge Rosenhayn, hat disz alles vorlast, vnd nicht wollen weiter folgen. So hatten die von 15 Camentz, dasjhenige auffgelesen, das inen abgegaget was wordenn. Hirnochmols im der herbist, desselbigen jares so etzliche Ca- mentzische burger hetzen gerieten vmb Cunersdorff, vnd gesehn haben, das etzliche reuter aus dem hofe des edelmans, Gruner ge- nant, gedrabet, sein sie hinein zu der frawen gerieten, vnd gefra- get, wer die reuter weren, die aus irem hause gerieten weren, 130b solde die frawe geantwort haben, isz weren hertzog Bartels ange- hore vnd gesinde, die do solden neben ime zum konig von Franck- reich zciehn. Auff solche antwort, so die Camentzischen burger ire wege gerieten, sein sie von Henrich Cragen, einsteils gefangen, 25 bestrickt, andersteils gestochen wurden, vnd die do sein bestrickt, haben sie auch gestellen mussen, gein Sessze wie man redet etc. 20 So den gemelte Henrich Cragenn vnd Hans Maxen vahst scha- den gethan, wiewol am meisten den von Camentz, haben sich die von steten ruesten mussen, die von Budissin vahst mit XL pferden, 30 die stad alhie zur zceit L. Lx, auch ein jhar Lxx etc., wie den im buch alder ordenung vorczeichent, das den vahst in funff jar ge- standen. So lange Heinrich Cragen seines halssz besorget, ist er aussm lande gerietten vnd sich an dinste des hertzogs von Lune- burg gegeben, aber H. Maxssen hat seine fehde fur vnd fur gefurt, 35 auch schaden gethan sunderlich zwuschen Camentz vnd Konigsbruck, anno etc. decimo quinto, selbdriet zu rosse mit dreien fuesknechten, die wagen auffgehawen, die guetter auff seine vnd drei furpferde gesewmet, das andere vorbrant. Ist am meisten der von Breslaw vnd Crockaw gewest, der von Gorlitz wenig, den vielleicht etzlich 40 mösz weit, bissolang er mit Jocoff von Kokritz zur Putzkij einge- fallen vnd aldo gefangenn, wie folget. 24
161 reiterspuben abegetrieben vnd so sie an den guettern nichts haben schaffen mogen, haben sie sich zu den dorffern der von Camentz gewant, vnd vahst bey tzweien ausgebrant. Vnd so die von Budissin mit irem reissigen getzeug von den 5 von Camentz zu beystandt gefordert, vnd gesehn haben, das fewer auffgehn, haben sie neben den von Camentz die reuter auff sechs meilen geeylet, desjhenigen das sie geplundert, abegeschlagen, vnd also in die flucht brocht, das hirnoch, noch von viel erbarn leuten gesaget ist wurden, wu sie noch eine halbe meile gefolget, 10 so hetten sie dieselbigen strossendiebe, bysz auffs hewpt nyderge- leget, den sie weren, beyde roszs vnd manne so mude gewest, das sie auch allenthalben dorlegen vnd vortzaget. Aber der ge- schickte rattsfrunde von Budissin, der junge Rosenhayn, hat disz alles vorlast, vnd nicht wollen weiter folgen. So hatten die von 15 Camentz, dasjhenige auffgelesen, das inen abgegaget was wordenn. Hirnochmols im der herbist, desselbigen jares so etzliche Ca- mentzische burger hetzen gerieten vmb Cunersdorff, vnd gesehn haben, das etzliche reuter aus dem hofe des edelmans, Gruner ge- nant, gedrabet, sein sie hinein zu der frawen gerieten, vnd gefra- get, wer die reuter weren, die aus irem hause gerieten weren, 130b solde die frawe geantwort haben, isz weren hertzog Bartels ange- hore vnd gesinde, die do solden neben ime zum konig von Franck- reich zciehn. Auff solche antwort, so die Camentzischen burger ire wege gerieten, sein sie von Henrich Cragen, einsteils gefangen, 25 bestrickt, andersteils gestochen wurden, vnd die do sein bestrickt, haben sie auch gestellen mussen, gein Sessze wie man redet etc. 20 So den gemelte Henrich Cragenn vnd Hans Maxen vahst scha- den gethan, wiewol am meisten den von Camentz, haben sich die von steten ruesten mussen, die von Budissin vahst mit XL pferden, 30 die stad alhie zur zceit L. Lx, auch ein jhar Lxx etc., wie den im buch alder ordenung vorczeichent, das den vahst in funff jar ge- standen. So lange Heinrich Cragen seines halssz besorget, ist er aussm lande gerietten vnd sich an dinste des hertzogs von Lune- burg gegeben, aber H. Maxssen hat seine fehde fur vnd fur gefurt, 35 auch schaden gethan sunderlich zwuschen Camentz vnd Konigsbruck, anno etc. decimo quinto, selbdriet zu rosse mit dreien fuesknechten, die wagen auffgehawen, die guetter auff seine vnd drei furpferde gesewmet, das andere vorbrant. Ist am meisten der von Breslaw vnd Crockaw gewest, der von Gorlitz wenig, den vielleicht etzlich 40 mösz weit, bissolang er mit Jocoff von Kokritz zur Putzkij einge- fallen vnd aldo gefangenn, wie folget. 24
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162 131b Jocoff Kokritz ist des bischoffs capittels, vnd der gantzen prie- sterschafft zu Meissen, viel jhar abgesagter feindt gewest, dieselbi- gen auch an guettern vnd leiben sehr vnd offt geschatzt vnd be- schediget, hat vmb Michaelis anno decimo quinto einen anschlag gemacht auff einen belehnten des bischoffs, Hawgwitz genant zur Putzkij gesessen, in meynung denselben aussm lande zu furen ader zubestricken, dorzu er den vahst gesellen vormocht, beilofftig auff xv. pferde, dorbei sein gewest, er. Hans Maxen, Liborius Kitlitz, Swartz Endressz von der Kratze, Sigmund Zeirnoffsky ein Behmen, ein muller von Monichen-Gretz etc. (require in confessione Hans 10 Maxen) auch Rackewitz (de quo supra folio xv. et infra CLXXIII.) Vnd so er mit dem tag doselbst eingefallen, haben etzliche drescher gedrosschen, vnd vormerckt ir furnemen, haben sie zu rettung jres junckhern sich zur wehr gesatzt, sich mit etzlichen reutern im hoffe mit den flegeln gedroschen so lang inen andere 15 pawern zu hulffe komen, das ir acht wurden sein, vnd so Kokritz dises gesehen, hat er hirab aus der slaffkammer des alden Hawg- witz (der im doch in ein sluploch entgangen) geeilet, seine gesellen retten wollen. Sein also die reuter sehr geengst vnd deshalb die flucht gesucht, dorvnder sehr geschlagen vorwundt vnd genanter 20 Rackewitz vnd iIi pauern tod blieben. 1st also ein geschrei wurden im lande, vnd so die reuter noch Bischoffwerde ins land gen Lau- sitz getzogen vnd vormarckt, das die von Bischoffwerde auffgewest, haben sie sich gewandt noch dem gebirge, do inen den XIII pferde in der Honsteynischen pflege von den leuten Henrich von Sleynitz 25 obermarschalhs abegedrungen, Swartz Endressz gefangen, zu Ronne- burg auff ansuchen der von steten gericht, Hans Maxssen, Czir- noffsky vnd den mollern gefangen gen Dresden gefurt, vnd gefeng- lich bisz vmb conuersionis s. Pauli enthalden, vnd so die von ste- ten solchs erfarn, haben sie aus allen steten bei xL pferden gen 30 Dresden geschickt vnd die recht wider H. Maxssen bieten lassen. Ist inen aber zu dem mal auffgeschlagen wurden, aus vrsachen, das die notdorfft furstlicher g. erfordern wolde, sich zuuor mit dem bischoff zu Meissen, mit des feindt er eingefallen, zu vndirreden. Dornach vmb Pauli ut supra sein den von steten die rechte zuge- 35 schrieben. Dorauff sein vom rath geschickt Mathias Rosenberg vnd mgr. Johannes Hass protonotarius neben den andern von ste- ten, vnd ist also gnanter Maxen alleine in der gute zwene tage gefraget, do er den gar viel bekant, (vti in confessione) vnd doners- tags nach Pauli quae fuit inuentionis pueri anni xvI., noch vorortei- 40 5 131 9. von der Kratze, von Kratzau.
162 131b Jocoff Kokritz ist des bischoffs capittels, vnd der gantzen prie- sterschafft zu Meissen, viel jhar abgesagter feindt gewest, dieselbi- gen auch an guettern vnd leiben sehr vnd offt geschatzt vnd be- schediget, hat vmb Michaelis anno decimo quinto einen anschlag gemacht auff einen belehnten des bischoffs, Hawgwitz genant zur Putzkij gesessen, in meynung denselben aussm lande zu furen ader zubestricken, dorzu er den vahst gesellen vormocht, beilofftig auff xv. pferde, dorbei sein gewest, er. Hans Maxen, Liborius Kitlitz, Swartz Endressz von der Kratze, Sigmund Zeirnoffsky ein Behmen, ein muller von Monichen-Gretz etc. (require in confessione Hans 10 Maxen) auch Rackewitz (de quo supra folio xv. et infra CLXXIII.) Vnd so er mit dem tag doselbst eingefallen, haben etzliche drescher gedrosschen, vnd vormerckt ir furnemen, haben sie zu rettung jres junckhern sich zur wehr gesatzt, sich mit etzlichen reutern im hoffe mit den flegeln gedroschen so lang inen andere 15 pawern zu hulffe komen, das ir acht wurden sein, vnd so Kokritz dises gesehen, hat er hirab aus der slaffkammer des alden Hawg- witz (der im doch in ein sluploch entgangen) geeilet, seine gesellen retten wollen. Sein also die reuter sehr geengst vnd deshalb die flucht gesucht, dorvnder sehr geschlagen vorwundt vnd genanter 20 Rackewitz vnd iIi pauern tod blieben. 1st also ein geschrei wurden im lande, vnd so die reuter noch Bischoffwerde ins land gen Lau- sitz getzogen vnd vormarckt, das die von Bischoffwerde auffgewest, haben sie sich gewandt noch dem gebirge, do inen den XIII pferde in der Honsteynischen pflege von den leuten Henrich von Sleynitz 25 obermarschalhs abegedrungen, Swartz Endressz gefangen, zu Ronne- burg auff ansuchen der von steten gericht, Hans Maxssen, Czir- noffsky vnd den mollern gefangen gen Dresden gefurt, vnd gefeng- lich bisz vmb conuersionis s. Pauli enthalden, vnd so die von ste- ten solchs erfarn, haben sie aus allen steten bei xL pferden gen 30 Dresden geschickt vnd die recht wider H. Maxssen bieten lassen. Ist inen aber zu dem mal auffgeschlagen wurden, aus vrsachen, das die notdorfft furstlicher g. erfordern wolde, sich zuuor mit dem bischoff zu Meissen, mit des feindt er eingefallen, zu vndirreden. Dornach vmb Pauli ut supra sein den von steten die rechte zuge- 35 schrieben. Dorauff sein vom rath geschickt Mathias Rosenberg vnd mgr. Johannes Hass protonotarius neben den andern von ste- ten, vnd ist also gnanter Maxen alleine in der gute zwene tage gefraget, do er den gar viel bekant, (vti in confessione) vnd doners- tags nach Pauli quae fuit inuentionis pueri anni xvI., noch vorortei- 40 5 131 9. von der Kratze, von Kratzau.
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163 lung, wie zu Dresden gewonlich, vnd mit ime der moller, der den zuuor cristlich getaufft, gericht wurden. Czirnoffsky ist hirnoch loskomen etc. Sub anno domini millesimo quingentesimo vndecimo, 132 3 comitijs consularibus quarta post natalem diue Marie ce- lebratis, delectus est in protoconsulem Simon Hockener. 10 15 20 25 Scabini. Michael Swartze. Bernhardinus Meltzer. Gregorius Clett, licentiatus. Hans Schmidt. Hans Jobst. Bernhart Bernt. Daniel Goritz. Consules. Baltzer Kirchoff. Hans Teichler. Hans Frietsch. Hans Snesszekoph. Jeorg Roseler. Hans Hawsszman. ***) Merten Welsz. Paul Heintze. Hans Eschenloer. Frantz Schneider. Hans Peitzener. Seniores. Mathias Rosenberg. Hans Eppeler. Joannes Arnolt. Clawes Koeler. Peter Tyle. Lorentz Herman." Hans Tzwyling. Matthias Sigimund. **) 1511. Wie die sune, so der her vnd voite denen von lande vnd 123b 30 steten jrer gebrechen halben, furgeschlagen, von der manschafft gewegert ist worden. So der voite her Sigmund von Wartemberg etc. jn den ge- brechen der manschafft vnd der von steten sunlichen zw handeln *) obiit morte penultima junii die 5. Petri et Pauli, idropisi, quo morbo triennio fere laborauerat, Anno 12mo. **) obiit quinta ante festum pasche anno etc. XII mo. ***) obiit die s. Jacobi apoplexia anno XII. Diese bemerkungen stchen mit etwas kleinerer schrift neben den betreffenden personen im texte. 24 .*
163 lung, wie zu Dresden gewonlich, vnd mit ime der moller, der den zuuor cristlich getaufft, gericht wurden. Czirnoffsky ist hirnoch loskomen etc. Sub anno domini millesimo quingentesimo vndecimo, 132 3 comitijs consularibus quarta post natalem diue Marie ce- lebratis, delectus est in protoconsulem Simon Hockener. 10 15 20 25 Scabini. Michael Swartze. Bernhardinus Meltzer. Gregorius Clett, licentiatus. Hans Schmidt. Hans Jobst. Bernhart Bernt. Daniel Goritz. Consules. Baltzer Kirchoff. Hans Teichler. Hans Frietsch. Hans Snesszekoph. Jeorg Roseler. Hans Hawsszman. ***) Merten Welsz. Paul Heintze. Hans Eschenloer. Frantz Schneider. Hans Peitzener. Seniores. Mathias Rosenberg. Hans Eppeler. Joannes Arnolt. Clawes Koeler. Peter Tyle. Lorentz Herman." Hans Tzwyling. Matthias Sigimund. **) 1511. Wie die sune, so der her vnd voite denen von lande vnd 123b 30 steten jrer gebrechen halben, furgeschlagen, von der manschafft gewegert ist worden. So der voite her Sigmund von Wartemberg etc. jn den ge- brechen der manschafft vnd der von steten sunlichen zw handeln *) obiit morte penultima junii die 5. Petri et Pauli, idropisi, quo morbo triennio fere laborauerat, Anno 12mo. **) obiit quinta ante festum pasche anno etc. XII mo. ***) obiit die s. Jacobi apoplexia anno XII. Diese bemerkungen stchen mit etwas kleinerer schrift neben den betreffenden personen im texte. 24 .*
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164 133 furgenhomen, hat s. g. dasselbige, beiden parten derhalben mond- tags Mauricij anno ut supra einen gemeinen landtag gen Budissin geleget vnd ernant, vnd doselbst s. g. wolmeynung durch Hansen von Kokritzen, der zw solcher handelung, aus zulassen, gefordert, man vnd steten furhalden lassen, (wie oben am xomij), vnd das s. g. hern Cristoffen s. g. son in einikeit seiner amptsvorwanten gerne brengen vnd setzen wolde etc. Vnd so sich die manne derhalben bysz auff den andern tag beraten vnd vndirredet, haben sie die sune mit diser vrsache ab- geschlagen. Demnoch die zceit vnd tag, so sie mit den von steten 10 zw Prag vor den regenten, diser gebrechen halben gestehn solden, kurtz vnd itzt acht tage noch Jheronimi kunfftig were, wusten sie sich in die sune nicht zugeben, den sie konden bedencken, das solcher sunlicher handel vff einen tag sein entschafft nicht erlangen wurde, domit sie auch den rechtstag vorseumeten, yedoch wu s. g. 15 son her Cristoff zw Prag sein wurde vnd von inen begeren neben andern herren vnd regenten sunlichs handels zugestatten, wolde sie sich derhalben gerne weisen vnd besagen lassenn. Die von steten haben sich, (demnoch isz zur Lobaw beschlossen) o mit foriger antwort, wie oben am XCIII, gen s. g. vornemen lassen, 20 also das s. g. etzliche aus der manschafft aller weichbilde, vnd aus itzlicher stad einen auff wenigsts zw sich in den rote fordern vnd nidersetzen, die neben s. g. jn allen sachen, sie wurden in gemeine ader sunderheit angestalt, roten vnd sitzen solden, domit ordenung der lande, vbung des houes, konigliche commission, vnd foriger vorschlag s. g. getan, nicht zuruck noch vbergangen wurden vnd wu isz s. g. also furnhemen wolde, wolden sie von steten s. g. sunlichs handels gerne vorstatten. Dorauff hat s. g. Hansen von Kokritz vff Schenkendorff reden lassen, das seine g. im besten beyden teilen zw gut die sune vor� 30 geschlagen hett, dieweile aber die manschafft, aus angetzeigter vr- sach, dieselbige abegeschlagen, bedancktt sich s. g. gen den von steten etc., wolde ouch jnen des bekentnus, so s. g. dorvmb an- gelanget, geben, vnd herrn Cristoffen seinem son befelh thun, so er itzt auff Jheronimi zw Prag sein wurde, die herrn vnd regenten 35 dasselbige zw vndirrichten etc. 5 25 Wie der tag zw Prag zugestehen abegeschrieben ist worden. Vff solchen abschlag des handels von den von der manschafft geschehen, haben sich die von steten doselbst zw Budissin vnddir- 40 redet, vnd eine schriefft an die regenten abgefertiget, vnd ist der
164 133 furgenhomen, hat s. g. dasselbige, beiden parten derhalben mond- tags Mauricij anno ut supra einen gemeinen landtag gen Budissin geleget vnd ernant, vnd doselbst s. g. wolmeynung durch Hansen von Kokritzen, der zw solcher handelung, aus zulassen, gefordert, man vnd steten furhalden lassen, (wie oben am xomij), vnd das s. g. hern Cristoffen s. g. son in einikeit seiner amptsvorwanten gerne brengen vnd setzen wolde etc. Vnd so sich die manne derhalben bysz auff den andern tag beraten vnd vndirredet, haben sie die sune mit diser vrsache ab- geschlagen. Demnoch die zceit vnd tag, so sie mit den von steten 10 zw Prag vor den regenten, diser gebrechen halben gestehn solden, kurtz vnd itzt acht tage noch Jheronimi kunfftig were, wusten sie sich in die sune nicht zugeben, den sie konden bedencken, das solcher sunlicher handel vff einen tag sein entschafft nicht erlangen wurde, domit sie auch den rechtstag vorseumeten, yedoch wu s. g. 15 son her Cristoff zw Prag sein wurde vnd von inen begeren neben andern herren vnd regenten sunlichs handels zugestatten, wolde sie sich derhalben gerne weisen vnd besagen lassenn. Die von steten haben sich, (demnoch isz zur Lobaw beschlossen) o mit foriger antwort, wie oben am XCIII, gen s. g. vornemen lassen, 20 also das s. g. etzliche aus der manschafft aller weichbilde, vnd aus itzlicher stad einen auff wenigsts zw sich in den rote fordern vnd nidersetzen, die neben s. g. jn allen sachen, sie wurden in gemeine ader sunderheit angestalt, roten vnd sitzen solden, domit ordenung der lande, vbung des houes, konigliche commission, vnd foriger vorschlag s. g. getan, nicht zuruck noch vbergangen wurden vnd wu isz s. g. also furnhemen wolde, wolden sie von steten s. g. sunlichs handels gerne vorstatten. Dorauff hat s. g. Hansen von Kokritz vff Schenkendorff reden lassen, das seine g. im besten beyden teilen zw gut die sune vor� 30 geschlagen hett, dieweile aber die manschafft, aus angetzeigter vr- sach, dieselbige abegeschlagen, bedancktt sich s. g. gen den von steten etc., wolde ouch jnen des bekentnus, so s. g. dorvmb an- gelanget, geben, vnd herrn Cristoffen seinem son befelh thun, so er itzt auff Jheronimi zw Prag sein wurde, die herrn vnd regenten 35 dasselbige zw vndirrichten etc. 5 25 Wie der tag zw Prag zugestehen abegeschrieben ist worden. Vff solchen abschlag des handels von den von der manschafft geschehen, haben sich die von steten doselbst zw Budissin vnddir- 40 redet, vnd eine schriefft an die regenten abgefertiget, vnd ist der
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165 tag achttage noch Jheronimi zw Prag laudts königl. citation vnd er- streckung des tags, von den heren regenten, wie oben am LXXXVI. zugestehen, abgeschrieben worden, wie du den in briuebuch vor- zceichent findest. Actum sontags Wentzeslaj. 5 Wie der her Sigmund von Wartemberg seynem son herrn 133b Cristoffen die landvoytey ubirgeben, vnd wie man sich hirjnnen gehalden. Noch dem Sigmund von Wartemberg aus schwacheit seines leibs willens gewest, seinen son Cristoffen das ampt zuubergeben, 10 vnd sich doran gestossen, das von mannen vnd steten einbrocht, dieweile sich zuuorn also gehalden, das landvoite von einem konig- lichen rate ader Behmischen herrn, mit koniglichem befel angeweist were, solde sich s. g. des zwgeschehen ouch bevleissigen, vnd s. g. solchs angenomen, wie den oben am Cx vnd folgende bletter, Ist 15 uff s. g. furgewanten vleis, den herrn Jhan von Wartemberg vffm Dieben vnd Petern von der Duba zur Leippa von ko. mt. befel geschehen, hern Cristoffen auff angesatzten tag mondtags Mauritij einzwweysen. So aber gemelte hern, vff diszs mal zukomen, sich entschuldi- 20 get, hat gedochter Sigmund von Wartemberg, dieweile er gemeynet aus dem ambt gen der Bole, auff freitags folgende, wie den ge- schehen zuzcyhen, seynem son hern Cristoffen das ambt vor man vnd steten, ubirreicht vnd abegetreten mit begere, demselbigen soiner g. anstad ko. mt. als einem landvoite gehorsam zugeleysten, 25 vnd dobey geseynet, mit groszer dangsagung, das s. g. von allen, in ehrn mit zcimlichem gehorsam, vnd dinsten vorhalden were worden etc. Dorauff s. g. geantwort, js bedorffte solcher dangsagung nicht, 134 dan was geschehen, were aus billikeit geschehen, vnd wolden s. g. 30 nochmols, wue jsz s. g. fug were, gerne vorhalden, dieweile aber s. g. vorursacht, das ambt aus zulossung ko. mt., hern Cristoffen zu vbergeben, sageten sie s. g. zcimlichen gehorsam, anstad ko. mt. zugeleisten etc., alleine, das her Cristoff sich nochmols bevleissigen wolde das die herrn, welchen koniglicher befelh s. g. einzusetzen 35 gethan, vmb bekweme zceit komen mochten vnd s. g. alder orde- nung noch, einweisetten. Des sich den her Cristoff zuthun erboeten. Actum die et anno ubi supra. 40 Wie die eldisten vnd geschwornen der tuchmacher be- sant sein worden. Oben am xCV, ist vorzceichent, wie die eldisten geschwornen vnd escherer beschickt sein worden von wegen des hantwergs, etc.
165 tag achttage noch Jheronimi zw Prag laudts königl. citation vnd er- streckung des tags, von den heren regenten, wie oben am LXXXVI. zugestehen, abgeschrieben worden, wie du den in briuebuch vor- zceichent findest. Actum sontags Wentzeslaj. 5 Wie der her Sigmund von Wartemberg seynem son herrn 133b Cristoffen die landvoytey ubirgeben, vnd wie man sich hirjnnen gehalden. Noch dem Sigmund von Wartemberg aus schwacheit seines leibs willens gewest, seinen son Cristoffen das ampt zuubergeben, 10 vnd sich doran gestossen, das von mannen vnd steten einbrocht, dieweile sich zuuorn also gehalden, das landvoite von einem konig- lichen rate ader Behmischen herrn, mit koniglichem befel angeweist were, solde sich s. g. des zwgeschehen ouch bevleissigen, vnd s. g. solchs angenomen, wie den oben am Cx vnd folgende bletter, Ist 15 uff s. g. furgewanten vleis, den herrn Jhan von Wartemberg vffm Dieben vnd Petern von der Duba zur Leippa von ko. mt. befel geschehen, hern Cristoffen auff angesatzten tag mondtags Mauritij einzwweysen. So aber gemelte hern, vff diszs mal zukomen, sich entschuldi- 20 get, hat gedochter Sigmund von Wartemberg, dieweile er gemeynet aus dem ambt gen der Bole, auff freitags folgende, wie den ge- schehen zuzcyhen, seynem son hern Cristoffen das ambt vor man vnd steten, ubirreicht vnd abegetreten mit begere, demselbigen soiner g. anstad ko. mt. als einem landvoite gehorsam zugeleysten, 25 vnd dobey geseynet, mit groszer dangsagung, das s. g. von allen, in ehrn mit zcimlichem gehorsam, vnd dinsten vorhalden were worden etc. Dorauff s. g. geantwort, js bedorffte solcher dangsagung nicht, 134 dan was geschehen, were aus billikeit geschehen, vnd wolden s. g. 30 nochmols, wue jsz s. g. fug were, gerne vorhalden, dieweile aber s. g. vorursacht, das ambt aus zulossung ko. mt., hern Cristoffen zu vbergeben, sageten sie s. g. zcimlichen gehorsam, anstad ko. mt. zugeleisten etc., alleine, das her Cristoff sich nochmols bevleissigen wolde das die herrn, welchen koniglicher befelh s. g. einzusetzen 35 gethan, vmb bekweme zceit komen mochten vnd s. g. alder orde- nung noch, einweisetten. Des sich den her Cristoff zuthun erboeten. Actum die et anno ubi supra. 40 Wie die eldisten vnd geschwornen der tuchmacher be- sant sein worden. Oben am xCV, ist vorzceichent, wie die eldisten geschwornen vnd escherer beschickt sein worden von wegen des hantwergs, etc.
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166 134b Diselbige meynung ist inen hernochmols vor den eldisten, ein mol vmb Jacobi, vnd zum andern mondtags noch Francisci in der ge- meinen wochen furgehalden worden, vnd vormanet, dieweile sie vom rate jn jungst gehaldener kore, dorzu gekoren, das hantwerg bey jren eiden vnd pflichten zuuorsorgen, wolden also dorein sehen das hantwerg vnd die tuch, nicht also nydergeschlagen wurden, wolden betrachten, den schaden, so doraus jnen, jren kyndern, dem hant- werg vnd gemeiner stad, wu nicht basz, den bysher geschehen, zuge- sehen wurde, erwachssen wolde, sie solden sich itzunder in der schar mit dem gelesze, doemeth schicken, das sie forder, kuhr, 10 mittel, die drei zuuoraus, vnd dornoch schlae vnd vorsuche tuch, wie den vor gewest, machen solden, das karten vnd der getzohe- meister halben, wolt ein rat zw jnen gestalt haben. Sie wurden am besten wissen wie die tuche solden gekartet vnd ausbereit werden, mit viel andern gutlichen vormanungen, das sie vleis bey 15 dem hantwerg thuen wolden, domit die thuche an gespunst vnd farbe, jtzlich in seinem grad besser gemacht, wider wirdig wurden, vnd frage gewonnen, sie worden befinden, isz wurde jr selbs grosz gedey vnd zwnemung sein etc. Wo sie aber dise vormanung, wie vorgeschehn, vorachten wolden, hetten sie zubeachten das ein rate 20 selbs dorein zw sein vorursacht wurde, des ein rate viellieber fur- trag haben wolde, mochte inen auch beschuerlichen sein etc. Dorauff Wentzel Wayman geantwort, das er neben andern el- disten vnd geschwornen seinen vleis thuen wolden, hetten ouch itzunder dem hantwerg furgehalden vnd befolen, sich mit dem ge- lese dornoch zurichten, das sie mittel vnd sloetucher neben dem furder vnd kuhr machen solden, vnd entlichen befolen guete tuche zw machen, vorsche sich, sie wurden dem also thun, sie wolden auch mit zwsehen, das dem also folge gethan wurde. Das aber die tuch einen solch fal gewonnen, were nicht alleine 30 jr schuldt, sunder ouch des kaufmans, den vndirzceiten vorblieben die palln in jren gewelben langezceit stehn, das ouch die binde- stricke doruon vorfauletten, jtem sie mengetten Reychenbacher, Friedlender vnd andere geringe tuche mit in die palln, vnd diesel- bigen tuch wurde zukurtz gescheret, weren von haren vnd farbe 35 gröber, das schlug den, den palln dornyeder etc. Sein auff solche zwsage vnd vnddirricht douon gegangen. Actum anno etc. die vbi supra. 5 25 6. nydergeschlagen, im preise sinken. 40. schar, schafschur. 40. gelesze. die sortirte wolle, noch heute: gelese hiersclbst genannt. 12. karten, mit den rauhkarden bearbeiten. 26. sloetucher, flockontuch, gröberes tuch.
166 134b Diselbige meynung ist inen hernochmols vor den eldisten, ein mol vmb Jacobi, vnd zum andern mondtags noch Francisci in der ge- meinen wochen furgehalden worden, vnd vormanet, dieweile sie vom rate jn jungst gehaldener kore, dorzu gekoren, das hantwerg bey jren eiden vnd pflichten zuuorsorgen, wolden also dorein sehen das hantwerg vnd die tuch, nicht also nydergeschlagen wurden, wolden betrachten, den schaden, so doraus jnen, jren kyndern, dem hant- werg vnd gemeiner stad, wu nicht basz, den bysher geschehen, zuge- sehen wurde, erwachssen wolde, sie solden sich itzunder in der schar mit dem gelesze, doemeth schicken, das sie forder, kuhr, 10 mittel, die drei zuuoraus, vnd dornoch schlae vnd vorsuche tuch, wie den vor gewest, machen solden, das karten vnd der getzohe- meister halben, wolt ein rat zw jnen gestalt haben. Sie wurden am besten wissen wie die tuche solden gekartet vnd ausbereit werden, mit viel andern gutlichen vormanungen, das sie vleis bey 15 dem hantwerg thuen wolden, domit die thuche an gespunst vnd farbe, jtzlich in seinem grad besser gemacht, wider wirdig wurden, vnd frage gewonnen, sie worden befinden, isz wurde jr selbs grosz gedey vnd zwnemung sein etc. Wo sie aber dise vormanung, wie vorgeschehn, vorachten wolden, hetten sie zubeachten das ein rate 20 selbs dorein zw sein vorursacht wurde, des ein rate viellieber fur- trag haben wolde, mochte inen auch beschuerlichen sein etc. Dorauff Wentzel Wayman geantwort, das er neben andern el- disten vnd geschwornen seinen vleis thuen wolden, hetten ouch itzunder dem hantwerg furgehalden vnd befolen, sich mit dem ge- lese dornoch zurichten, das sie mittel vnd sloetucher neben dem furder vnd kuhr machen solden, vnd entlichen befolen guete tuche zw machen, vorsche sich, sie wurden dem also thun, sie wolden auch mit zwsehen, das dem also folge gethan wurde. Das aber die tuch einen solch fal gewonnen, were nicht alleine 30 jr schuldt, sunder ouch des kaufmans, den vndirzceiten vorblieben die palln in jren gewelben langezceit stehn, das ouch die binde- stricke doruon vorfauletten, jtem sie mengetten Reychenbacher, Friedlender vnd andere geringe tuche mit in die palln, vnd diesel- bigen tuch wurde zukurtz gescheret, weren von haren vnd farbe 35 gröber, das schlug den, den palln dornyeder etc. Sein auff solche zwsage vnd vnddirricht douon gegangen. Actum anno etc. die vbi supra. 5 25 6. nydergeschlagen, im preise sinken. 40. schar, schafschur. 40. gelesze. die sortirte wolle, noch heute: gelese hiersclbst genannt. 12. karten, mit den rauhkarden bearbeiten. 26. sloetucher, flockontuch, gröberes tuch.
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167 Hanszen von Rechenberg auff Schlehe, Windischembor 135 vnd itzt zur Freyenstadt, etc. gelt zwleyhen etc. So Hans von Rechenberg, die Freyenstadt von hertzog Bartho- lomeen; hat losen wollen, hat er die konigliche mt. zu Polan etc. 5 beweget, an eynen rot zu schreyben (den zur selbigen zceit, hat man viel hulff vnd rot bey gemelter konig. mt. jn der sache die gerechtfertigetten von Cotwitz belangende, gesuchet, wie oben am XXVI. vnd folgende durch viel bletter) mit beger Hansen von Rechen- berg vC gulden hung. zw solcher abelosung, ein jare zuleyhen, das 10 wolde seyn konig. mt. jn allenn gnaden vnd gueten bedencken. Vnd so ein rate solchs seyner ko. mt. aus angetzeigter vrsache, nicht fuglichen hat mogen abeslahen, ouch dobey bekomert, so isz geschehn solde, muste vielleicht mit weitem rate geschehen (oben am LXXVIII), vnd also in geheyme seiner ko. mt. zugefallen zuge- 15 schrieben, das solch golt Hansen von Rechenberg vorzureichen, jn jrem vormoge nicht wehre, sundern er solt solch golt auff sich nemen wue er wuste das wolt ime ein rate, ein jar vorzcynszen, wie den in libro missiuarum vorzceichent. Vff solche zwsage hat gedochter Hans von Rechenberg vC gul- 20 den, das hundert vmb vIII fl. ausgeborget vnd dem rate zugeschrie- ben, die helffte auff Michaelis die andere vff Walburgis zuuorczinszen. Dorauff hat ein rate auff sein schreyben vnd forderung des jungen Bruefers von Glogaw, freytags frue am abent Luce ewangeliste xx gulden hunger. am golde vorricht vnd gegeben, in presencia ma- gistri ciuium Simon Hockeners, her Micheln Swartzs vnd Johannis Hass protonotarii. Actum anno et die ut supra. 25 Ein kindt zum Nawsz ertruncken vnd hirein zur be- 135b sichtigung gebrocht. Donerstag Galli anno ut supra, so ein knabe von tzehn jaren 30 vngeferlichen zwm Nawsz ertruncken ist, haben die vier bruder von Nostitz zw Rotemburg richter vnd schoppen vom Nawsz hirein geschickt vnd den schaden ansagen lasen, vnd dorneben geschrie- ben, dieweyle der knabe durch gewaldige tot nicht gemordet, were ires bedenkens nicht von noten, denselbigen, den koniglichen ge- 35 richten zw vberantworten. Dorauff den geschickten gesaget, die- weile disz ein mort were, vnd mort aus krafft des aldenherkomens der ko. gericht, vnd gemeiner stad priuilegien, nyndert anders wo den in der stad solde gericht werden, so muste auch der toden corpor hirein zu der besichtigung geschickt werden, wo isz aber 27. Nawsz, Noos bei Rothenburg.
167 Hanszen von Rechenberg auff Schlehe, Windischembor 135 vnd itzt zur Freyenstadt, etc. gelt zwleyhen etc. So Hans von Rechenberg, die Freyenstadt von hertzog Bartho- lomeen; hat losen wollen, hat er die konigliche mt. zu Polan etc. 5 beweget, an eynen rot zu schreyben (den zur selbigen zceit, hat man viel hulff vnd rot bey gemelter konig. mt. jn der sache die gerechtfertigetten von Cotwitz belangende, gesuchet, wie oben am XXVI. vnd folgende durch viel bletter) mit beger Hansen von Rechen- berg vC gulden hung. zw solcher abelosung, ein jare zuleyhen, das 10 wolde seyn konig. mt. jn allenn gnaden vnd gueten bedencken. Vnd so ein rate solchs seyner ko. mt. aus angetzeigter vrsache, nicht fuglichen hat mogen abeslahen, ouch dobey bekomert, so isz geschehn solde, muste vielleicht mit weitem rate geschehen (oben am LXXVIII), vnd also in geheyme seiner ko. mt. zugefallen zuge- 15 schrieben, das solch golt Hansen von Rechenberg vorzureichen, jn jrem vormoge nicht wehre, sundern er solt solch golt auff sich nemen wue er wuste das wolt ime ein rate, ein jar vorzcynszen, wie den in libro missiuarum vorzceichent. Vff solche zwsage hat gedochter Hans von Rechenberg vC gul- 20 den, das hundert vmb vIII fl. ausgeborget vnd dem rate zugeschrie- ben, die helffte auff Michaelis die andere vff Walburgis zuuorczinszen. Dorauff hat ein rate auff sein schreyben vnd forderung des jungen Bruefers von Glogaw, freytags frue am abent Luce ewangeliste xx gulden hunger. am golde vorricht vnd gegeben, in presencia ma- gistri ciuium Simon Hockeners, her Micheln Swartzs vnd Johannis Hass protonotarii. Actum anno et die ut supra. 25 Ein kindt zum Nawsz ertruncken vnd hirein zur be- 135b sichtigung gebrocht. Donerstag Galli anno ut supra, so ein knabe von tzehn jaren 30 vngeferlichen zwm Nawsz ertruncken ist, haben die vier bruder von Nostitz zw Rotemburg richter vnd schoppen vom Nawsz hirein geschickt vnd den schaden ansagen lasen, vnd dorneben geschrie- ben, dieweyle der knabe durch gewaldige tot nicht gemordet, were ires bedenkens nicht von noten, denselbigen, den koniglichen ge- 35 richten zw vberantworten. Dorauff den geschickten gesaget, die- weile disz ein mort were, vnd mort aus krafft des aldenherkomens der ko. gericht, vnd gemeiner stad priuilegien, nyndert anders wo den in der stad solde gericht werden, so muste auch der toden corpor hirein zu der besichtigung geschickt werden, wo isz aber 27. Nawsz, Noos bei Rothenburg.
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168 nicht geschehe, wurden sich die koniglichen gericht wol wissen kegen inen zuhalden. Vff dise meynung ist freytags folgende das kyndt hirein gefurt wurden. Disze besichtigung in dem falle, geschiet dorvmben, den vndir- zceiten werden tode leichnam in den wassern gefunden, die do 5 nicht ertruncken, sundern ermordt sein, vnd ins wasser geworffen. 136 Von dem mortborner zw Ebersbach. So eines gebauern son zw Ebersbach, das gericht doselbst, vielleicht, das solchs seinem vater zukauffen von dem innenhabern nicht gegunst ist worden, vor einem jhar jm winter, abegebrant 10 hat, vnd hirnoch von Hansen Bischoffwerder zu Ebirsbach, diser tat halben geleit begeret, jst gedochter Hans von Ebirsbach etzlich mol vnd sunderlich donerstags Galli vor die eldisten heren komen, vnd bemeldet dieweile dise fal die konig. gericht betroffe, begeret er zw wissen, wie er sich gegen genantem mortbornern halden solde. 15 Ist jme vff solche seine begere kurtz geantwort, man wuste sich in dise sache nicht zulegen, er wurde sich wol wissen zw halden. Actum anno et die ut supra. Von dem ablos des Bolns. Am mitwoch Seueri, ist der Boln gefischet wurden vnd nicht 20 mehr den bey L schock karpen vngeferlichen, etzlich schock hecht, vnd bey xxIv zcubern fiesch, persken, karpkarissen vnd cleinen hechte doraus doraus gefangen wurden, vielleicht aus der vrsachen das im jare vorgangen ein harter winther gewest ware, vnd das der graben so aus der Liebschitz dorthin gefurt, durch den teich� 25 werter nicht gereumet noch vorsorget, domit das wasser im graben seinen gang nicht gehabt, vnd die fische mit grosem mercklichen schaden, im Boln ersticket. Actum in presenti her Micheln Swar- tzens, Hansen Tzyryelings vnd Jeorgen Roselern als vorsorgern der gueter zum Pentzig, et Joanne Hass protonotario, die ut supra. 30 136b Die einweysung jn das ampt hern Cristoffen von Wartemberg. Der zwsage noch, oben am CxxxIV, vnd erbietung ist mitwoch noch Simonis vnd Jude, der edle vnd wolgeborne Peter von Birckaw her zu der Leippe, als ein geschickter ko. mt. gen Budissin komenn 35 hern Cristoffen an stad vnd auff befelh ko. mt. jns ampt zwsetzenn. 19. Boln, Wohten, ein grosser teich der Görlitzer haide. 24. karpen, karpfen.
168 nicht geschehe, wurden sich die koniglichen gericht wol wissen kegen inen zuhalden. Vff dise meynung ist freytags folgende das kyndt hirein gefurt wurden. Disze besichtigung in dem falle, geschiet dorvmben, den vndir- zceiten werden tode leichnam in den wassern gefunden, die do 5 nicht ertruncken, sundern ermordt sein, vnd ins wasser geworffen. 136 Von dem mortborner zw Ebersbach. So eines gebauern son zw Ebersbach, das gericht doselbst, vielleicht, das solchs seinem vater zukauffen von dem innenhabern nicht gegunst ist worden, vor einem jhar jm winter, abegebrant 10 hat, vnd hirnoch von Hansen Bischoffwerder zu Ebirsbach, diser tat halben geleit begeret, jst gedochter Hans von Ebirsbach etzlich mol vnd sunderlich donerstags Galli vor die eldisten heren komen, vnd bemeldet dieweile dise fal die konig. gericht betroffe, begeret er zw wissen, wie er sich gegen genantem mortbornern halden solde. 15 Ist jme vff solche seine begere kurtz geantwort, man wuste sich in dise sache nicht zulegen, er wurde sich wol wissen zw halden. Actum anno et die ut supra. Von dem ablos des Bolns. Am mitwoch Seueri, ist der Boln gefischet wurden vnd nicht 20 mehr den bey L schock karpen vngeferlichen, etzlich schock hecht, vnd bey xxIv zcubern fiesch, persken, karpkarissen vnd cleinen hechte doraus doraus gefangen wurden, vielleicht aus der vrsachen das im jare vorgangen ein harter winther gewest ware, vnd das der graben so aus der Liebschitz dorthin gefurt, durch den teich� 25 werter nicht gereumet noch vorsorget, domit das wasser im graben seinen gang nicht gehabt, vnd die fische mit grosem mercklichen schaden, im Boln ersticket. Actum in presenti her Micheln Swar- tzens, Hansen Tzyryelings vnd Jeorgen Roselern als vorsorgern der gueter zum Pentzig, et Joanne Hass protonotario, die ut supra. 30 136b Die einweysung jn das ampt hern Cristoffen von Wartemberg. Der zwsage noch, oben am CxxxIV, vnd erbietung ist mitwoch noch Simonis vnd Jude, der edle vnd wolgeborne Peter von Birckaw her zu der Leippe, als ein geschickter ko. mt. gen Budissin komenn 35 hern Cristoffen an stad vnd auff befelh ko. mt. jns ampt zwsetzenn. 19. Boln, Wohten, ein grosser teich der Görlitzer haide. 24. karpen, karpfen.
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169 Vnd hat zum ersten angesaget konig. mt. grus, gnade vnd alles gute, dornoch der manschafft vnd denen von steten zu einem land- voite gegeben mit befelh jme an stad ko. mt. zcimlichen gehorsam zugeleisten, czum drietten vormeldet, demnoch sich etzliche ge- 5 brechen zwuschen landen vnd steten jrrig hielden, solde er als ein mechtiger landvoite dorein sehn, mit vorforderung beider part, das sie mochten gutlichen beygeleget werden, auff das die ko. mt. vnd die regenten domit furder nicht beschuert, sie auch selbs zu weiter muhe vnd vnkost beiderseit nicht vorursacht wurden, vnd das sich 10 die manschafft gutwillig wolde befinden lossen, gnantem landvoite hirjnnen gutlichs handels zugestatten, den als er bericht, were der fele bysher an ine gewest etc. Vff solch antragen haben sich die von steten vndirredet, wu sich seine g. laudts s. g. vorfarn vorschreiben wolde, sie bey iren 15 briuen, priuilegien, gerechtikeiten, guten gewonheiten, ordenung der lande, vnd altherkomen zw lassen, wollen sie s. g. zwsage thun hern Cristoffen zw einem landvoite anzunemen. Dorauff haben die von Budissin zwuhe vorschreibung vorge- leget, eine hertzogen Sigmunden itzt konig zu Polan, die andere 20 her Sigmunden von Wartemberg her Cristoffen vater. So aber die manschafft die erste vbirleszen vnd befunden, das 137 sich hertzog Sigmund itzt konig zw Polan vorschrieben hett, keynen auslendischen man der jm lande nicht beerbet noch gesessen, zw einem heubtmane auffzunemen, haben sie dorauff gefalln vnd an 25 hern Cristoffen begern wollen, dises stucke in die vorschreybung zw setzen, vrsache das sie besorgetten, her Cristoff wurde Hansen von Kokritzen auff Schenckendorff zw einem heubtman auffnemen, das dan die von steten neben jnen etzlich moll von Cristoffen ge- beten. S Vnd so sich her Cristoff dises stucks beschuert befunden, aus disen vrsachen, das jme nicht zcymen wolde sich hoher vnd weiter den s. g. vater gethan, vorschreyben solde, is were den, das js jme von den regenten der chron zu Behmen geraten, ader von ko. mt. entpfholen wurde, vnd durch andere ouch muntlich selbs ge- 35 redt vnd gelobet, nymandes wider sein altherkomen zubelestigen, ader douon mit gewalt zw dringen, haben die von steten dissz stuck die nacht in kommer genhomen, ab sie hern Cristoffen s. g. uber solche zwsage, sich dermoszen zuuorschreiben, furder beladen wolden. Vff den morgen, so die manschafft noch uff der meynung ge- legen, das sie s. g. keyne zwsage thuen wolde, wu s. g. die vor- schreybung, laudts angetzeigts punct, die heubtmanschafft belan- 30 40 22
169 Vnd hat zum ersten angesaget konig. mt. grus, gnade vnd alles gute, dornoch der manschafft vnd denen von steten zu einem land- voite gegeben mit befelh jme an stad ko. mt. zcimlichen gehorsam zugeleisten, czum drietten vormeldet, demnoch sich etzliche ge- 5 brechen zwuschen landen vnd steten jrrig hielden, solde er als ein mechtiger landvoite dorein sehn, mit vorforderung beider part, das sie mochten gutlichen beygeleget werden, auff das die ko. mt. vnd die regenten domit furder nicht beschuert, sie auch selbs zu weiter muhe vnd vnkost beiderseit nicht vorursacht wurden, vnd das sich 10 die manschafft gutwillig wolde befinden lossen, gnantem landvoite hirjnnen gutlichs handels zugestatten, den als er bericht, were der fele bysher an ine gewest etc. Vff solch antragen haben sich die von steten vndirredet, wu sich seine g. laudts s. g. vorfarn vorschreiben wolde, sie bey iren 15 briuen, priuilegien, gerechtikeiten, guten gewonheiten, ordenung der lande, vnd altherkomen zw lassen, wollen sie s. g. zwsage thun hern Cristoffen zw einem landvoite anzunemen. Dorauff haben die von Budissin zwuhe vorschreibung vorge- leget, eine hertzogen Sigmunden itzt konig zu Polan, die andere 20 her Sigmunden von Wartemberg her Cristoffen vater. So aber die manschafft die erste vbirleszen vnd befunden, das 137 sich hertzog Sigmund itzt konig zw Polan vorschrieben hett, keynen auslendischen man der jm lande nicht beerbet noch gesessen, zw einem heubtmane auffzunemen, haben sie dorauff gefalln vnd an 25 hern Cristoffen begern wollen, dises stucke in die vorschreybung zw setzen, vrsache das sie besorgetten, her Cristoff wurde Hansen von Kokritzen auff Schenckendorff zw einem heubtman auffnemen, das dan die von steten neben jnen etzlich moll von Cristoffen ge- beten. S Vnd so sich her Cristoff dises stucks beschuert befunden, aus disen vrsachen, das jme nicht zcymen wolde sich hoher vnd weiter den s. g. vater gethan, vorschreyben solde, is were den, das js jme von den regenten der chron zu Behmen geraten, ader von ko. mt. entpfholen wurde, vnd durch andere ouch muntlich selbs ge- 35 redt vnd gelobet, nymandes wider sein altherkomen zubelestigen, ader douon mit gewalt zw dringen, haben die von steten dissz stuck die nacht in kommer genhomen, ab sie hern Cristoffen s. g. uber solche zwsage, sich dermoszen zuuorschreiben, furder beladen wolden. Vff den morgen, so die manschafft noch uff der meynung ge- legen, das sie s. g. keyne zwsage thuen wolde, wu s. g. die vor- schreybung, laudts angetzeigts punct, die heubtmanschafft belan- 30 40 22
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170 137b 138 gende, nicht voltzihen wolde, sein die von steten von jnen getreten vnd gesaget, sie hette eine gute genuge an seiner g. gelobde, vnd zusage, wu aber s. g. mit der zceit solchs furnemen wolde, wolden sie s. g. der zusage vnd vorschreibung erjnnern, wolden sie von der manschafft, diszs stucks halben bey s. g. weiter werben, das mochten sie thuen. Vnd so die manschafft mit hern Cristoffen jn besunder geredt, ist die sache disz stucks halben in eynem stillen vorblieben, vnd also furder nicht gedocht, so aber die von steten vormarckt, das die manschafft mit hern Cristoffen geredt, haben sie ouch dasselbige gethan vnd s. g. jrem beschlus noch, jn besun- 10 dern zugesaget. Nochmols sein man vnd stete hinein gefordert, vnd do ist dem ko. geschickten vff sein antragen antwort gegeben wurden, czum ersten des ko. grus halben, das man den jn aller demut, vnd re- uerentz sampt ko. commission angenomen hett, mit erbietung etc., 15 czum andern, das man hern Cristoffen auff befelh konig. mt. zu einem landvoit annemen wolde, wu sich s. g. mit gewonlicher vor- schreibung, wie s. g. vorfarn gethan, kegen land vnd stete vor- schreiben wollen, sie bei jren priuilegien etc. bleiben zulossen, czum drietten, haben die mannen dise rede, das der fele gutlicher 20 entrichtung solde an jrem teil geuest sein, mit viel worten ent- schuldiget, vnd vorczalt, wie sie von denen von steten merglich vorursacht wurden die ko. mt. zubesuchen, hetten ouch eynen spruch erlanget, wie aber jnen derselbige von denen steten gehalden, wurde sich wol befynden, vnd sie derhalben abermols vervrsacht sich an 25 die konig. mt. zuberuffen, vnd so die sache an die regenten zuuor- horn geweist, weren die von steten aussenblieben (douon oben am CXXXIII.), aus welcher vrsache diszs geschehen, musten sie wissen. Sie hetten ouch angefenglichen, wu js die zceit hett erleiden wol- len, die sune nye abgeschlagen, wusten ouch s. g. nochmals nicht 30 zuwegern, doch, dem konig. spruch, vnd rechtlichem vorbescheid vnschedlichen. Darauff die von steten gefolget, vnd jre entschuldung auch fur- getragen, wie anfenglichen laudts des konig. recessz s. g. vatern hern Sigmund zw Tetschen angelanget, gutlichen jn disen gebrechen 35 zuhandeln, folgende von sichs selbs, jn vorgangener zceit die sune vorgonnen, (douon obem am xCIIII. vnd CXXXIII,) von welchen teil aber dieselbige gewegert vnd abegeschlagen, wurde vngetzweiffelt s. g. vns ein bekentnus thun vnd kunthschafft geben, so js vnser notdorfft erfordert. Das ouch ein ko. spruch ergangen, den liesz 40 man in seynem werdt, wurde mit der zceit wol an den tag kom- men, wie js derhalben eine gestalt hett etc. 5
170 137b 138 gende, nicht voltzihen wolde, sein die von steten von jnen getreten vnd gesaget, sie hette eine gute genuge an seiner g. gelobde, vnd zusage, wu aber s. g. mit der zceit solchs furnemen wolde, wolden sie s. g. der zusage vnd vorschreibung erjnnern, wolden sie von der manschafft, diszs stucks halben bey s. g. weiter werben, das mochten sie thuen. Vnd so die manschafft mit hern Cristoffen jn besunder geredt, ist die sache disz stucks halben in eynem stillen vorblieben, vnd also furder nicht gedocht, so aber die von steten vormarckt, das die manschafft mit hern Cristoffen geredt, haben sie ouch dasselbige gethan vnd s. g. jrem beschlus noch, jn besun- 10 dern zugesaget. Nochmols sein man vnd stete hinein gefordert, vnd do ist dem ko. geschickten vff sein antragen antwort gegeben wurden, czum ersten des ko. grus halben, das man den jn aller demut, vnd re- uerentz sampt ko. commission angenomen hett, mit erbietung etc., 15 czum andern, das man hern Cristoffen auff befelh konig. mt. zu einem landvoit annemen wolde, wu sich s. g. mit gewonlicher vor- schreibung, wie s. g. vorfarn gethan, kegen land vnd stete vor- schreiben wollen, sie bei jren priuilegien etc. bleiben zulossen, czum drietten, haben die mannen dise rede, das der fele gutlicher 20 entrichtung solde an jrem teil geuest sein, mit viel worten ent- schuldiget, vnd vorczalt, wie sie von denen von steten merglich vorursacht wurden die ko. mt. zubesuchen, hetten ouch eynen spruch erlanget, wie aber jnen derselbige von denen steten gehalden, wurde sich wol befynden, vnd sie derhalben abermols vervrsacht sich an 25 die konig. mt. zuberuffen, vnd so die sache an die regenten zuuor- horn geweist, weren die von steten aussenblieben (douon oben am CXXXIII.), aus welcher vrsache diszs geschehen, musten sie wissen. Sie hetten ouch angefenglichen, wu js die zceit hett erleiden wol- len, die sune nye abgeschlagen, wusten ouch s. g. nochmals nicht 30 zuwegern, doch, dem konig. spruch, vnd rechtlichem vorbescheid vnschedlichen. Darauff die von steten gefolget, vnd jre entschuldung auch fur- getragen, wie anfenglichen laudts des konig. recessz s. g. vatern hern Sigmund zw Tetschen angelanget, gutlichen jn disen gebrechen 35 zuhandeln, folgende von sichs selbs, jn vorgangener zceit die sune vorgonnen, (douon obem am xCIIII. vnd CXXXIII,) von welchen teil aber dieselbige gewegert vnd abegeschlagen, wurde vngetzweiffelt s. g. vns ein bekentnus thun vnd kunthschafft geben, so js vnser notdorfft erfordert. Das ouch ein ko. spruch ergangen, den liesz 40 man in seynem werdt, wurde mit der zceit wol an den tag kom- men, wie js derhalben eine gestalt hett etc. 5
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174 Vff solche zusage sein her Cristoffen die schlussel zum thur vnd schlossz von der manschafft des Budissinschen weichbildes vbirantwort mit disem anhang, das seyne (g.) jnen zusagen solde, ab dye konig. mt. todeshalben abgieng, das got lang vorhueten wolde, ader ein ander landvoite gesatzt wurde, das s. g. die schlus- sel nyemandes, den genanter manschafft vnd den von Budissin, ubirantwortenn vnd das schlos eingeben wolde. Das s. g. zuge- saget vnd dorauff ist s. g. vor der manschafft so vorsamelt geuest, vnd geschickten der von steten, hantglubde gegeben. Actum anno 10 et die vbi supra. 5 Von der nohm bey Konigspruck geschehen, vnd wie der von Donaw vor hern Petern von der Leippa vnd her Cristoffen beclaget ist worden. So zwene wagen von Henrich Cragen vnd Hanszen Maxsszen, 15 hart vor Konigspruck beym wasser sonabent Luce ewangeliste, anno ut supra sein angegrieffen vnd beschediget worden, vnd der von Donaw dorbey gestanden, vnd hett solchen schaden mugen weren, 138b vnd nicht gethan, ist er auff itzt gehalden tag mitwoch noch Simo- nis vnd Jude offentlich vor her Petern von der Birckau hern zu 20 Leippa, diszsmol ko. geschickter, hern Cristoffen itzt eingeweisten landvoite, her Hanszen von Kokritz auff Schenkendorff vnd vor- samelter manschafft, von den von steten, wie folget, beschuldiget worden. Die von steten hetten nicht zueiffel, ire g. werden itzt bericht 25 worden, wye neulicher zceit, etzliche wagen, hart vor Konigspruck, von Henrich Cragen, Hansen Maxsszen vnd jren gehulffen mit xIV pferden vngeferlichen, weren nydergeworffen vnd beschediget wor- den etc. Dieweile aber der von Konigspruck ein lantsesse were, ouch die tzolle einnome, derhalben er schuldig weg vnd stege zw 30 bessern vnd zu bauen vnd die strosszen, den kauff vnd furman vor gewalt zuschutzen, ouch wie sie glaubhafftig bericht, einer der theter vor der nohme, zw jme jn die kirchen komen, mit jme heym- lich geraumet, von danne auff seynem pferde, das er vnder des an die kirchthure gehafft, hyn aus zum nohme gerieten, der von Ko- 35 nigsperg, bey der nohme gestanden, mit Henrich geredet, vnd nichts dorwider gethan, ouch seinen leuten, die es gerne gewert hetten, vnd jnen sunderlich der burgermeister angeredt: g. h. was thut e. g. heute an den armenleuten, e. g. thut heute eins das euch vnd vnsern kindern zw ewiger schand vnd boser nochsage komen wirt 33. geraumet, geflüstert. 34. gehafft, gebunden. 22 *
174 Vff solche zusage sein her Cristoffen die schlussel zum thur vnd schlossz von der manschafft des Budissinschen weichbildes vbirantwort mit disem anhang, das seyne (g.) jnen zusagen solde, ab dye konig. mt. todeshalben abgieng, das got lang vorhueten wolde, ader ein ander landvoite gesatzt wurde, das s. g. die schlus- sel nyemandes, den genanter manschafft vnd den von Budissin, ubirantwortenn vnd das schlos eingeben wolde. Das s. g. zuge- saget vnd dorauff ist s. g. vor der manschafft so vorsamelt geuest, vnd geschickten der von steten, hantglubde gegeben. Actum anno 10 et die vbi supra. 5 Von der nohm bey Konigspruck geschehen, vnd wie der von Donaw vor hern Petern von der Leippa vnd her Cristoffen beclaget ist worden. So zwene wagen von Henrich Cragen vnd Hanszen Maxsszen, 15 hart vor Konigspruck beym wasser sonabent Luce ewangeliste, anno ut supra sein angegrieffen vnd beschediget worden, vnd der von Donaw dorbey gestanden, vnd hett solchen schaden mugen weren, 138b vnd nicht gethan, ist er auff itzt gehalden tag mitwoch noch Simo- nis vnd Jude offentlich vor her Petern von der Birckau hern zu 20 Leippa, diszsmol ko. geschickter, hern Cristoffen itzt eingeweisten landvoite, her Hanszen von Kokritz auff Schenkendorff vnd vor- samelter manschafft, von den von steten, wie folget, beschuldiget worden. Die von steten hetten nicht zueiffel, ire g. werden itzt bericht 25 worden, wye neulicher zceit, etzliche wagen, hart vor Konigspruck, von Henrich Cragen, Hansen Maxsszen vnd jren gehulffen mit xIV pferden vngeferlichen, weren nydergeworffen vnd beschediget wor- den etc. Dieweile aber der von Konigspruck ein lantsesse were, ouch die tzolle einnome, derhalben er schuldig weg vnd stege zw 30 bessern vnd zu bauen vnd die strosszen, den kauff vnd furman vor gewalt zuschutzen, ouch wie sie glaubhafftig bericht, einer der theter vor der nohme, zw jme jn die kirchen komen, mit jme heym- lich geraumet, von danne auff seynem pferde, das er vnder des an die kirchthure gehafft, hyn aus zum nohme gerieten, der von Ko- 35 nigsperg, bey der nohme gestanden, mit Henrich geredet, vnd nichts dorwider gethan, ouch seinen leuten, die es gerne gewert hetten, vnd jnen sunderlich der burgermeister angeredt: g. h. was thut e. g. heute an den armenleuten, e. g. thut heute eins das euch vnd vnsern kindern zw ewiger schand vnd boser nochsage komen wirt 33. geraumet, geflüstert. 34. gehafft, gebunden. 22 *
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172 139 etc., nicht hat wollen gestatten, ouch wie sein gemalh solde gebeten haben vmme eynen angeschafften latz, vnd gesaget, Henrich was thuest du heute an meynem hern vnd kyndern, gedencke das dir die meynen viel gutes erczeiget haben, domit meynende die von Hoerswerde, deren schuester sie gewest etc., hett man sich zw jme vorsehen, er solde gethan haben als ein zugeordenter frunde, vnd vormutet sich aus solchen hendeln, das solchs mit seinem zwlassen, gunst vnd willen geschehen, vorhoffetten er solde vorpflicht sein, den beschedigitten ire scheden zwgeldenn, vnd gebeten, ire g. wolden jnen jren rate mitteylen, wie sie sich kegen dem von Ko- 10 nigspruck halden solden. Den solchs wer jnen mit nichten leydlich, so der kauff vnd furman derhalben dofur zou zcihen eine schewe vnd forcht haben wurde, domit vns die strasze entzogen, das zw vntreglichem schaden disen landen vnd steten komen wolde, die- jhenigen ouch so der schaden geschehen, das mit nichten nachzu- 15 lossen, vnd sich ires schadens an dem von Konigspruck zuerholen vormeinten. Wolden ouch den von Budissin (welches den am mei- sten getroffen, sunderlich einen gewantschneider, Hoffschneider ge- nant, ein mercker, sunder aus den von Gorlitz nyemandes, den Adolarum Ottera, dem was ein rock mit samyt vorbremet genomen) 20 jren burgerrecht auffsagen etc. Vff solch antragen haben die manschafft gesaget ire g. wolden diser vnddirricht keynen glauben geben, der von Donaw were ein redlich man, der sich seine tag erlich gehalden, wu er entkegen were wurden die von steten vielleicht anders sagen etc. Doruff die von steten geantwort, vnd so auch der von Donaw entkegen stunde so wusten vnd wolden sie nicht anders sagen, den js were am tage, wie sich der von Donaw bey diszem handel vnd raub gehalden, des man sich den dieweile er ein zugeordenter lantsesse, gar nicht vorsehen, etc. Dorauff her Cristoff landvoite lossen antworten, s. g. wolde dem von Donaw, auff jr ansuchen, gerne vorbescheid thun etc. 5 25 30 139b Von den buden der sonnenkrehmer. So der gang uber den fischbuden gebauet ist worden, seyn die sonnenkramern jre stende so sie vnder den Leuben gehabt, 35 mondtags am abent Simonis vnd Jude anno ut supra, abbege- brochen, vnd die sonnenkramer mit den beutlern, hinauff geweist wordenn. 2. latz, brusttuch. 19. mercker, einer von den luchmachermeistern, welche die fertigen tuche zu prüfen und deren kaufwerth mit marken anzuzeichnen, anzumerken hatten.
172 139 etc., nicht hat wollen gestatten, ouch wie sein gemalh solde gebeten haben vmme eynen angeschafften latz, vnd gesaget, Henrich was thuest du heute an meynem hern vnd kyndern, gedencke das dir die meynen viel gutes erczeiget haben, domit meynende die von Hoerswerde, deren schuester sie gewest etc., hett man sich zw jme vorsehen, er solde gethan haben als ein zugeordenter frunde, vnd vormutet sich aus solchen hendeln, das solchs mit seinem zwlassen, gunst vnd willen geschehen, vorhoffetten er solde vorpflicht sein, den beschedigitten ire scheden zwgeldenn, vnd gebeten, ire g. wolden jnen jren rate mitteylen, wie sie sich kegen dem von Ko- 10 nigspruck halden solden. Den solchs wer jnen mit nichten leydlich, so der kauff vnd furman derhalben dofur zou zcihen eine schewe vnd forcht haben wurde, domit vns die strasze entzogen, das zw vntreglichem schaden disen landen vnd steten komen wolde, die- jhenigen ouch so der schaden geschehen, das mit nichten nachzu- 15 lossen, vnd sich ires schadens an dem von Konigspruck zuerholen vormeinten. Wolden ouch den von Budissin (welches den am mei- sten getroffen, sunderlich einen gewantschneider, Hoffschneider ge- nant, ein mercker, sunder aus den von Gorlitz nyemandes, den Adolarum Ottera, dem was ein rock mit samyt vorbremet genomen) 20 jren burgerrecht auffsagen etc. Vff solch antragen haben die manschafft gesaget ire g. wolden diser vnddirricht keynen glauben geben, der von Donaw were ein redlich man, der sich seine tag erlich gehalden, wu er entkegen were wurden die von steten vielleicht anders sagen etc. Doruff die von steten geantwort, vnd so auch der von Donaw entkegen stunde so wusten vnd wolden sie nicht anders sagen, den js were am tage, wie sich der von Donaw bey diszem handel vnd raub gehalden, des man sich den dieweile er ein zugeordenter lantsesse, gar nicht vorsehen, etc. Dorauff her Cristoff landvoite lossen antworten, s. g. wolde dem von Donaw, auff jr ansuchen, gerne vorbescheid thun etc. 5 25 30 139b Von den buden der sonnenkrehmer. So der gang uber den fischbuden gebauet ist worden, seyn die sonnenkramern jre stende so sie vnder den Leuben gehabt, 35 mondtags am abent Simonis vnd Jude anno ut supra, abbege- brochen, vnd die sonnenkramer mit den beutlern, hinauff geweist wordenn. 2. latz, brusttuch. 19. mercker, einer von den luchmachermeistern, welche die fertigen tuche zu prüfen und deren kaufwerth mit marken anzuzeichnen, anzumerken hatten.
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10 18 20 tS or 30 35 173 Von der niderloge der von Breszlaw vnd etzlichen hen- Die konig. deln, mit dem vorweser zum Sagan, vnd denen von Glogaw der strassze halben gehaldenn. Demnoch sich die von Breszlaw bey jnen eine newe niderloge auffzurichten vnderstanden, hat sich der kauff, vnd furman vff die strossze von hynnen aus noch dem Sagan auff Glogaw gen Polan vnd Preusszen mit seinen guettern zcu zcihen, geleget, vnd wiewol die von Glogau bey jnen ouch haben wollen eine niderlogen haben, wie du den hirnoch vorstehn wirst, vnd. die von Breszlaw einen licentiat dohin geleget, auff solche jre niderloge, vnd das der kauff- man seine ware noch gestalt der niderloge.aldo niderleget, achtung zuhaben, demnoch hat sich der kauffman mit etzlichen vom Sagan, Glogaw etc. bevlissigen, das er seine gueter durch dieselbigen, demnoch js jnen frey gewest, kegen Polan hat brengen mogenn. Vnd so die von Breszlaw vormarckt, das sie den kauffman durch Glogaw noch Polan zuzcihen, nicht haben hindern mogen, vnd das die einwoner der von Gorlitz mergliche antzal der guetter aldo ein vnd ausgefurt, haben sie sich bey ko. mt. ein commission aufzu- brengen bemuhet, das sich die von Gorlitz bey meydung schuerer vngnade, vnd vorlust der guetter, so sie uber die niederlog furen wurden, sich solchs enthalten solden, laudts gemelter ko. commission bey die hendell die niderloge betreffende geleget, den die von Breszlaw haben die von Gorlitz vordechtig gehalden, als solden sie den kauffman von der strossze noch Breszlau der niderlog zu scha- den auff Glogaw weyszen, vnd derhalben viel achtung vff ire guetter gehabt, (wie oben am xc). Isz hat ouch hertzog Friderich zur Legnitz neben solcher ko. commission geschrieben, begerende zuwissen ab man sich lauts derselbigen halden wolde, dornach sich s. f. g. vnd diejhenigen so an der strasse gelegen, hett zw richten. ) Vnd dieweile dise sache zuuorn bey ko. mt. mit gemeinem rate der von steten angetragen vnd geclaget, (wie oben am Lxxx), ouch die andern, sunderlich Camentz Budissin Luban mitbelanget, hat& man solche ko. comission vnd hertzog Friderichs schreybenn an die von steten gelangen losszen, die den s. f. g. eine gemeine antwort, vom tage, mithwoch noch omnium sanctorum zur Lobaw gehalden, gegeben haben, wie du den in libro missiuarum vor- czeichnet findest. commis- sion her- tzog Fri- derichs zur Leg- nitz sen- debriue. 140
10 18 20 tS or 30 35 173 Von der niderloge der von Breszlaw vnd etzlichen hen- Die konig. deln, mit dem vorweser zum Sagan, vnd denen von Glogaw der strassze halben gehaldenn. Demnoch sich die von Breszlaw bey jnen eine newe niderloge auffzurichten vnderstanden, hat sich der kauff, vnd furman vff die strossze von hynnen aus noch dem Sagan auff Glogaw gen Polan vnd Preusszen mit seinen guettern zcu zcihen, geleget, vnd wiewol die von Glogau bey jnen ouch haben wollen eine niderlogen haben, wie du den hirnoch vorstehn wirst, vnd. die von Breszlaw einen licentiat dohin geleget, auff solche jre niderloge, vnd das der kauff- man seine ware noch gestalt der niderloge.aldo niderleget, achtung zuhaben, demnoch hat sich der kauffman mit etzlichen vom Sagan, Glogaw etc. bevlissigen, das er seine gueter durch dieselbigen, demnoch js jnen frey gewest, kegen Polan hat brengen mogenn. Vnd so die von Breszlaw vormarckt, das sie den kauffman durch Glogaw noch Polan zuzcihen, nicht haben hindern mogen, vnd das die einwoner der von Gorlitz mergliche antzal der guetter aldo ein vnd ausgefurt, haben sie sich bey ko. mt. ein commission aufzu- brengen bemuhet, das sich die von Gorlitz bey meydung schuerer vngnade, vnd vorlust der guetter, so sie uber die niederlog furen wurden, sich solchs enthalten solden, laudts gemelter ko. commission bey die hendell die niderloge betreffende geleget, den die von Breszlaw haben die von Gorlitz vordechtig gehalden, als solden sie den kauffman von der strossze noch Breszlau der niderlog zu scha- den auff Glogaw weyszen, vnd derhalben viel achtung vff ire guetter gehabt, (wie oben am xc). Isz hat ouch hertzog Friderich zur Legnitz neben solcher ko. commission geschrieben, begerende zuwissen ab man sich lauts derselbigen halden wolde, dornach sich s. f. g. vnd diejhenigen so an der strasse gelegen, hett zw richten. ) Vnd dieweile dise sache zuuorn bey ko. mt. mit gemeinem rate der von steten angetragen vnd geclaget, (wie oben am Lxxx), ouch die andern, sunderlich Camentz Budissin Luban mitbelanget, hat& man solche ko. comission vnd hertzog Friderichs schreybenn an die von steten gelangen losszen, die den s. f. g. eine gemeine antwort, vom tage, mithwoch noch omnium sanctorum zur Lobaw gehalden, gegeben haben, wie du den in libro missiuarum vor- czeichnet findest. commis- sion her- tzog Fri- derichs zur Leg- nitz sen- debriue. 140
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174 Vorwesers zum Sagan handell. So Jeorg von Slyben zum Sagan, Soro etc. vorweser, gemarckt, das etzliche guetter uber die heide noch Lorentzdorff, etzliche auff 140b Buntzlau gen Glogau gingen, vnd das furstenthumb vnd geleite zum Sagan vmbfuren, hat er dem rate geschriebenn, den furman zu weisen der geordenten strasszen diszs orts, von hynnen aus auff Sagan noch Glogaw etc. zufaren etc. Vnd so der rate jm besten vormarckt, das auff solch sein schreiben, eine lange vnd weite vnddirrichtung sich geboren wolde, hat er ime geantwort, das er auff sein anfordern etzliche ires mit- 10 tels, von dysen sachen zureden, auff bequeme zceit vnd gelengene stelle gerne abfertigen wolde etc., wie den in libro missiuarum er- strackt etc. Sein sondtags noch omnium sanctorum als die coronatorum her Michel Swartz vnd Johannes Hass stadschreiber kein Newen- 15 haws, mit dem vorweser der strassz halben zuhandeln, geschickt wurden. 5 Des vorwesers antragen. 141 Czum ersten, vorzcalt die meynung, wie er an stad furstl. g. der strossen halben so von hynnen aws noch dem Sagan vff Glo- 20 gaw vnd furder noch Polan gehn solde, geschrieben hett (ut supra) mit disem anhang, den wo der furman also zufarn nicht geweist wurde, hetten gemeine stad zubesorgen, das er, mit der zceit vom Sagan aus noch Prebus Cotwus Hertzberg zwfaren gedrungen wer- den mocht, vnd auff die lande der herschafft, welche die strossze 25 durch ire lande zulegen, vorlangst begeret hetten etc.; Czum andern, er were glaubhafftig bericht, dieweyle die von Breszlaw recht ires willens, an den guettern so durch Glogaw gin- gen, nicht bekomen konde (das ist also zuuorstehn, so die von Breszlaw die gutter mit rechtlichem kumer angetast, haben sie 30 widervmb denjhenigen, so die gutter gewest, so hoch die gutter geacht, burgen setzen mussen, ab sie zu vnrecht auffgehalden, ader einig schaden zw denselben guttern geschehe, das sie sich jres er- litten vnrechts ader schadens wusten zuerholen, das den, die von Breszlaw zuthun beschuert gewest), das sie dieselbigen, zuerhaldung 35 irer niderlogen, mit gewalt auff vnd wegtreiben wolden, vnd das gebe eyne anzceygung, das sie etzliche dinstleute, als Loben vnd andere, die jnen zuuorn in der fehde wider hertzog Friderich zur Legnitz, gedynet, zu sich gefordert hetten. Nhu hett er sich an 2. Soro, Sorau.
174 Vorwesers zum Sagan handell. So Jeorg von Slyben zum Sagan, Soro etc. vorweser, gemarckt, das etzliche guetter uber die heide noch Lorentzdorff, etzliche auff 140b Buntzlau gen Glogau gingen, vnd das furstenthumb vnd geleite zum Sagan vmbfuren, hat er dem rate geschriebenn, den furman zu weisen der geordenten strasszen diszs orts, von hynnen aus auff Sagan noch Glogaw etc. zufaren etc. Vnd so der rate jm besten vormarckt, das auff solch sein schreiben, eine lange vnd weite vnddirrichtung sich geboren wolde, hat er ime geantwort, das er auff sein anfordern etzliche ires mit- 10 tels, von dysen sachen zureden, auff bequeme zceit vnd gelengene stelle gerne abfertigen wolde etc., wie den in libro missiuarum er- strackt etc. Sein sondtags noch omnium sanctorum als die coronatorum her Michel Swartz vnd Johannes Hass stadschreiber kein Newen- 15 haws, mit dem vorweser der strassz halben zuhandeln, geschickt wurden. 5 Des vorwesers antragen. 141 Czum ersten, vorzcalt die meynung, wie er an stad furstl. g. der strossen halben so von hynnen aws noch dem Sagan vff Glo- 20 gaw vnd furder noch Polan gehn solde, geschrieben hett (ut supra) mit disem anhang, den wo der furman also zufarn nicht geweist wurde, hetten gemeine stad zubesorgen, das er, mit der zceit vom Sagan aus noch Prebus Cotwus Hertzberg zwfaren gedrungen wer- den mocht, vnd auff die lande der herschafft, welche die strossze 25 durch ire lande zulegen, vorlangst begeret hetten etc.; Czum andern, er were glaubhafftig bericht, dieweyle die von Breszlaw recht ires willens, an den guettern so durch Glogaw gin- gen, nicht bekomen konde (das ist also zuuorstehn, so die von Breszlaw die gutter mit rechtlichem kumer angetast, haben sie 30 widervmb denjhenigen, so die gutter gewest, so hoch die gutter geacht, burgen setzen mussen, ab sie zu vnrecht auffgehalden, ader einig schaden zw denselben guttern geschehe, das sie sich jres er- litten vnrechts ader schadens wusten zuerholen, das den, die von Breszlaw zuthun beschuert gewest), das sie dieselbigen, zuerhaldung 35 irer niderlogen, mit gewalt auff vnd wegtreiben wolden, vnd das gebe eyne anzceygung, das sie etzliche dinstleute, als Loben vnd andere, die jnen zuuorn in der fehde wider hertzog Friderich zur Legnitz, gedynet, zu sich gefordert hetten. Nhu hett er sich an 2. Soro, Sorau.
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175 stad hertzog Jeorgens von Sachssen, mit denen von Glogaw vnd- diredet wu solche gewalt von denen von Breszlau furgenomen, das sie gewalt mit gewalt treiben vnd steuren wolden, er hoffet ouch das der starost zw Posan, sie mit hulffe nicht losszen wurde, vnd 5 begeret zu wissen, wes die von Gorlitz dobey thun wolden etc. Er hat weiter gesaget, das solch furnehm der von Breszlaw ein eitel betrieg sey, vrsache, den sie hetten hertzog Jeorgen s. f. g. vortrost gethan, das solche niderlog seiner f. g. lande an der strasse keynen schaden brengen solde, vnd sich doch, wie er des 10 gewiesze were, kegen dem marggrauen Joachim bey einer grossen penen lotigs goldes vorschrieben, den kauff vnd furman so ire auff- gerichte niderloge besuchen wurde, dohin zw halden vnd weisen noch Franckfurt mit allen guettern zufaren, vnd so der furman desselbigen gleises gewonet, demnoch die zcol gerynger, der weg 15 besser vnd nehender vnd die zcerung leichter, wurde er schuer- lichen widervmb auff disze strossze vnd gleissze komen. Item er were ouch bericht, das die regenten der chron zw 141b Behmen von wegen der niderlog itzt an konig geschrieben hetten, solchs wider abzuschaffen ader bisz zu rechtlichem austrag domit 20 stille zwhalden, den is were der chron zw Behmen als wenig leid- lich an hertzog Jeorgen, ader disen landen. Dise meynung hat hernochmols der von Sleynitz marschalk, dem rate ouch zugeschrie- ben, derhalben gute hoffenung, das der von Breszlaw furnehme jn die lenge nicht bestehn noch weren konde. Den solt der kauff 25 vnd furman also durch die von Breszlaw beweldiget werden, mocht inen vielleicht erschrecken, sich alhye zuzcihen zuenthalden, vnd so solche aufftreiben der von Breszlaw, nicht mocht gehyndert wer- den, das doch der kauffman auffs wenigst mit seynen guettern ge- warnet, den die von Breszlau solden auff ein merglich gefert lossen 30 achtung haben, von wanne aber dasselbige komen solde, wuste er nicht. Er hat ouch gesaget, das dem doctori Saltza, hewbtmannen zw Glogaw, eine ko. comission zu handen komen were, die penen, in der confirmacion der niderlog ausgedruckt, 1 marc lotigs goldes, von den Glogern zufordern, vnd die von Glogaw bestrickenn, sich 35 vor konigl. mt. auff Martini zugestelln, vnd wuste nicht anders, den das sie bothschafft itzt noch Offen abegefertiget hettenn. Czum drietten hat seine gestren. die geschickten erinnert des schreibens, das ein rate von wegen Henrich Cragens etc. an in gethan hett, wie den in libro missiuarum vorczeichent, mit ent- 40 schuldung, das er mit seinem bewost in der stad nicht gewest, 40. bewost, wissen.
175 stad hertzog Jeorgens von Sachssen, mit denen von Glogaw vnd- diredet wu solche gewalt von denen von Breszlau furgenomen, das sie gewalt mit gewalt treiben vnd steuren wolden, er hoffet ouch das der starost zw Posan, sie mit hulffe nicht losszen wurde, vnd 5 begeret zu wissen, wes die von Gorlitz dobey thun wolden etc. Er hat weiter gesaget, das solch furnehm der von Breszlaw ein eitel betrieg sey, vrsache, den sie hetten hertzog Jeorgen s. f. g. vortrost gethan, das solche niderlog seiner f. g. lande an der strasse keynen schaden brengen solde, vnd sich doch, wie er des 10 gewiesze were, kegen dem marggrauen Joachim bey einer grossen penen lotigs goldes vorschrieben, den kauff vnd furman so ire auff- gerichte niderloge besuchen wurde, dohin zw halden vnd weisen noch Franckfurt mit allen guettern zufaren, vnd so der furman desselbigen gleises gewonet, demnoch die zcol gerynger, der weg 15 besser vnd nehender vnd die zcerung leichter, wurde er schuer- lichen widervmb auff disze strossze vnd gleissze komen. Item er were ouch bericht, das die regenten der chron zw 141b Behmen von wegen der niderlog itzt an konig geschrieben hetten, solchs wider abzuschaffen ader bisz zu rechtlichem austrag domit 20 stille zwhalden, den is were der chron zw Behmen als wenig leid- lich an hertzog Jeorgen, ader disen landen. Dise meynung hat hernochmols der von Sleynitz marschalk, dem rate ouch zugeschrie- ben, derhalben gute hoffenung, das der von Breszlaw furnehme jn die lenge nicht bestehn noch weren konde. Den solt der kauff 25 vnd furman also durch die von Breszlaw beweldiget werden, mocht inen vielleicht erschrecken, sich alhye zuzcihen zuenthalden, vnd so solche aufftreiben der von Breszlaw, nicht mocht gehyndert wer- den, das doch der kauffman auffs wenigst mit seynen guettern ge- warnet, den die von Breszlau solden auff ein merglich gefert lossen 30 achtung haben, von wanne aber dasselbige komen solde, wuste er nicht. Er hat ouch gesaget, das dem doctori Saltza, hewbtmannen zw Glogaw, eine ko. comission zu handen komen were, die penen, in der confirmacion der niderlog ausgedruckt, 1 marc lotigs goldes, von den Glogern zufordern, vnd die von Glogaw bestrickenn, sich 35 vor konigl. mt. auff Martini zugestelln, vnd wuste nicht anders, den das sie bothschafft itzt noch Offen abegefertiget hettenn. Czum drietten hat seine gestren. die geschickten erinnert des schreibens, das ein rate von wegen Henrich Cragens etc. an in gethan hett, wie den in libro missiuarum vorczeichent, mit ent- 40 schuldung, das er mit seinem bewost in der stad nicht gewest, 40. bewost, wissen.
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176 142 hett in allen gasthouen treulichen noch ime fragen losszn vnd hett seiner keyne kunde, hett jnen ouch seine tage nye gesehen, vnd sich erboeten, wu dye Gorlitz jre widerwertigen in seyne ambte zu bekomen wusten, solden sie ane schewe freilichen auff sie greyffen, vnd gefenglichen annhemen vnd so sie zw schwach, seyne hulffe anrueffen, alleine, das sie sich mit jnen zugerichte wendeten, den die von Gorlitz soldens douor haben, das ire widerwertigen nicht fordern, noch zuthun yemandes gestatten wolde. Hertzog Jeorge s. f. g. hett ime itzunder geschrieben mit seyner eigen hand, die er den den geschickten geweist, vnd bemeldet 10 von dem nohm bey Konigspruck geschehen, das er jme Henrich Cragen vnd Hansen Maxssen als theter, (wie oben am CXXXVIII), wolde lassen befolen sein etc. Czum vierden hat er gedocht Caspar Brethschneiders seines dieners, welchen er kegen einem rate vorschrieben, wie den in 15 libro missiuarum vorzceichent, das ein rate jnen seynes misshandels domit er angegeben, vnd derhalben in before gehn muste, vor- wissen wolt, er hat ouch denselbigen Brethschneider furgestalt, der sich den hochlichen entschuldiget, das er solchem vordechtigem handel nye nochgegangen, mit anczeigung, wem er zuuor gedynet etc. 20 5 Der geschickten antwort. 142b Sie konden sich der schriefft wol erjnnern, ouch gethaner ant- wort, konden ouch die von Gorlitz dieweile der kauff vnd furman kegen Breszlaw zcuczihen eine schewe hett, nicht alleine der auff- gerichten niderlog halben, sundern ouch das er vnd seine gutter 25 auf der strossze mit mort raub vnd brant (wie oben am xCII) an- gegrieffen wurde, wol erleyden, das der kauffman die strasse von Gorlitz aus noch Sagan auff Glogaw allenthalben tzoge vnd bauet, den sie konden bedencken, das er bas vorsichert den auff andern strasszen, weren ouch denen von Breszlaw etwas weiter, den auff 30 der strasse noch Buntzlaw etc., das sie aber den furman aldozw zw zwfaren tzwingen solden, wusten sie nicht zuthun, wolde jnen ouch aus folgenden vrsachen nicht fuegen. Czum ersten, konden sich vnsere heren vnd frunde erjnnern, so der furman gen Gorlitz komen vnd het wollen auff Glogaw noch 35 Polan faren, were jme frey gewest vnd hett zu jme gestanden, ab er auff den Sagan, ader auff Lorentzdorff uber die heide, ader auffn Luban vnd Buntzlaw hett zcihen vnd faren wollen, solchs were ouch vber menschen gedencken also gehalden. 17. jn before gehn muste, in befürchtung stehen musste.
176 142 hett in allen gasthouen treulichen noch ime fragen losszn vnd hett seiner keyne kunde, hett jnen ouch seine tage nye gesehen, vnd sich erboeten, wu dye Gorlitz jre widerwertigen in seyne ambte zu bekomen wusten, solden sie ane schewe freilichen auff sie greyffen, vnd gefenglichen annhemen vnd so sie zw schwach, seyne hulffe anrueffen, alleine, das sie sich mit jnen zugerichte wendeten, den die von Gorlitz soldens douor haben, das ire widerwertigen nicht fordern, noch zuthun yemandes gestatten wolde. Hertzog Jeorge s. f. g. hett ime itzunder geschrieben mit seyner eigen hand, die er den den geschickten geweist, vnd bemeldet 10 von dem nohm bey Konigspruck geschehen, das er jme Henrich Cragen vnd Hansen Maxssen als theter, (wie oben am CXXXVIII), wolde lassen befolen sein etc. Czum vierden hat er gedocht Caspar Brethschneiders seines dieners, welchen er kegen einem rate vorschrieben, wie den in 15 libro missiuarum vorzceichent, das ein rate jnen seynes misshandels domit er angegeben, vnd derhalben in before gehn muste, vor- wissen wolt, er hat ouch denselbigen Brethschneider furgestalt, der sich den hochlichen entschuldiget, das er solchem vordechtigem handel nye nochgegangen, mit anczeigung, wem er zuuor gedynet etc. 20 5 Der geschickten antwort. 142b Sie konden sich der schriefft wol erjnnern, ouch gethaner ant- wort, konden ouch die von Gorlitz dieweile der kauff vnd furman kegen Breszlaw zcuczihen eine schewe hett, nicht alleine der auff- gerichten niderlog halben, sundern ouch das er vnd seine gutter 25 auf der strossze mit mort raub vnd brant (wie oben am xCII) an- gegrieffen wurde, wol erleyden, das der kauffman die strasse von Gorlitz aus noch Sagan auff Glogaw allenthalben tzoge vnd bauet, den sie konden bedencken, das er bas vorsichert den auff andern strasszen, weren ouch denen von Breszlaw etwas weiter, den auff 30 der strasse noch Buntzlaw etc., das sie aber den furman aldozw zw zwfaren tzwingen solden, wusten sie nicht zuthun, wolde jnen ouch aus folgenden vrsachen nicht fuegen. Czum ersten, konden sich vnsere heren vnd frunde erjnnern, so der furman gen Gorlitz komen vnd het wollen auff Glogaw noch 35 Polan faren, were jme frey gewest vnd hett zu jme gestanden, ab er auff den Sagan, ader auff Lorentzdorff uber die heide, ader auffn Luban vnd Buntzlaw hett zcihen vnd faren wollen, solchs were ouch vber menschen gedencken also gehalden. 17. jn before gehn muste, in befürchtung stehen musste.
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177 Czum andern, das die konigl. mt., dem rate neulicher zceit ein commission zuschickt, vnd dobey hertzog Friderich zur Legnitz geschrieben, wie oben am CXL. Solden sie nhu obir solche ko. commission den furman von der strosze noch Breszlaw, auff dise 5 strasse weisen vnd tzwingen, het s. gestren. zubeachten, wie jsz jnen fugen wolde. Czum drietten, Friderich von Schellndorff houerichter zum Buntz- Hofferich- ter zum law hett dem rate zu Gorlitz geschrieben von wegen der strossen, Buntzel. so auff Buntzlau ader Lorentzdorff noch Glogaw geht, mit erjnnerung 10 eines contracts vnd vortrags, von Albrechten von Colobrat etwo cantzlern zu Behmen, zwuschen jme vnd den von Gorlitz derselbigen strosse halben aufgericht, vnd mit angetzogen, dieweile die von Gorlitz den kauff vnd furman, mit gewappenter hand noch Sagan aus denselbigen strosszen geleitten, vnd jme solchen vortrag vnd 15 entscheide nicht hielden, solde schuldig sein jme seine scheden, 143 so er, an den tzolln bysher genomen, zugeldenn vnd zuerstatten, vnd wiewol gnantem houerichtern diszs sein schreiben, mit grunth- licher antwort wol vorleget, als im briuebuch vorzceichent, ouch vnsern frunden diser contract wenig zuschaffen giebet, den isz ist 20 clerlich dorjnnen vorsorget, das solche entschiet krefftig sein solde vnd von yedem teil vnuorbrochlich gehalden werden, so ferne der- selbige von ko. mt. geliebet, angenomenn, confirmirt vnd bestetiget wurde, das den, vnser frunde bedenckens nicht geschehn, demnoch der houerichter solchen vleis eine bestetigung vom konige doruber 25 auszubrengen, nicht gethan hett. Dennoch wolde vnsern herrn vnd frunden nicht fugen, das sie dem kauff vnd furman weren solden derselbigen stroszen zu meyden vnd nochm Sagan zufaren getzwun- gen werden. Czum vierden, solde der kauff vnd furman dise strossze nochm 30 Sagan zu zcihen gedrungen werden, das den in vnsern hern vnd frunde macht nicht stunde, vnd dorvffen nydergeworffen vnd scha- den entpfinge, wolde er vielleicht seine scheden bey einem rate suchen, das den gemeine stad in vntregliche scheden furen vnd brengen wolde etc. Doraus seyne gestren. zuermessen hett, wie is 35 einem rate fugen wolde, den furman stragks auff die strossze nochm Sagan zu zwyngen etc., sunder vnser hern vnd frunde konden wol erleyden, das das also geschehe vnd von kauff vnd furman diesel- bige vnd keyne andere gebauet wurde, wolden ouch den furman mit bekwemer weysze, dohyn weyszen, sie hetten ouch ire leuten 40 ouff der heyde ernstlich befelh gethan, ab eyniche zugrieff ge- schehn, dasselbige anzusagen, vnd so viel jnen moglichen dorwider trachten. 23
177 Czum andern, das die konigl. mt., dem rate neulicher zceit ein commission zuschickt, vnd dobey hertzog Friderich zur Legnitz geschrieben, wie oben am CXL. Solden sie nhu obir solche ko. commission den furman von der strosze noch Breszlaw, auff dise 5 strasse weisen vnd tzwingen, het s. gestren. zubeachten, wie jsz jnen fugen wolde. Czum drietten, Friderich von Schellndorff houerichter zum Buntz- Hofferich- ter zum law hett dem rate zu Gorlitz geschrieben von wegen der strossen, Buntzel. so auff Buntzlau ader Lorentzdorff noch Glogaw geht, mit erjnnerung 10 eines contracts vnd vortrags, von Albrechten von Colobrat etwo cantzlern zu Behmen, zwuschen jme vnd den von Gorlitz derselbigen strosse halben aufgericht, vnd mit angetzogen, dieweile die von Gorlitz den kauff vnd furman, mit gewappenter hand noch Sagan aus denselbigen strosszen geleitten, vnd jme solchen vortrag vnd 15 entscheide nicht hielden, solde schuldig sein jme seine scheden, 143 so er, an den tzolln bysher genomen, zugeldenn vnd zuerstatten, vnd wiewol gnantem houerichtern diszs sein schreiben, mit grunth- licher antwort wol vorleget, als im briuebuch vorzceichent, ouch vnsern frunden diser contract wenig zuschaffen giebet, den isz ist 20 clerlich dorjnnen vorsorget, das solche entschiet krefftig sein solde vnd von yedem teil vnuorbrochlich gehalden werden, so ferne der- selbige von ko. mt. geliebet, angenomenn, confirmirt vnd bestetiget wurde, das den, vnser frunde bedenckens nicht geschehn, demnoch der houerichter solchen vleis eine bestetigung vom konige doruber 25 auszubrengen, nicht gethan hett. Dennoch wolde vnsern herrn vnd frunden nicht fugen, das sie dem kauff vnd furman weren solden derselbigen stroszen zu meyden vnd nochm Sagan zufaren getzwun- gen werden. Czum vierden, solde der kauff vnd furman dise strossze nochm 30 Sagan zu zcihen gedrungen werden, das den in vnsern hern vnd frunde macht nicht stunde, vnd dorvffen nydergeworffen vnd scha- den entpfinge, wolde er vielleicht seine scheden bey einem rate suchen, das den gemeine stad in vntregliche scheden furen vnd brengen wolde etc. Doraus seyne gestren. zuermessen hett, wie is 35 einem rate fugen wolde, den furman stragks auff die strossze nochm Sagan zu zwyngen etc., sunder vnser hern vnd frunde konden wol erleyden, das das also geschehe vnd von kauff vnd furman diesel- bige vnd keyne andere gebauet wurde, wolden ouch den furman mit bekwemer weysze, dohyn weyszen, sie hetten ouch ire leuten 40 ouff der heyde ernstlich befelh gethan, ab eyniche zugrieff ge- schehn, dasselbige anzusagen, vnd so viel jnen moglichen dorwider trachten. 23
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178 Czum funfften haben die geschickten dem vorweser dises fur- gehalden, sie wurden bericht, isz hett sich ouch der furman des itzunder beclaget, das dye tzoll zum Sagan erhohet wurden. Etwo hett der furman vom einem wagen etzliche pfennige vnd jn der stad vom pferde einen gl gegeben, itzunder solde er vom wagen eine margk auffs schlos, vnd einen gl vor ein pferd in der stad zu geleite geben, das den newikeit were, domit der furman vnd kauffman beschuert, das sich den jn disem irthumb schuerlichen erleyden vnd einen behart der strossen haben mocht. Js hetten ouch etzliche des rats mittels vonn Heinrichen von Sleynitz mar- 10 schalks, so sie mit jme diser vnd ander gebrechen halben zu Bu- dissin zu handel komen, gehort, isz were gut vnd wol gethan, das dem kauff vnd furman itzt ann tzollen vnd geleite etwas enthangen, vnd guter wille ertzeiget wurde, das er dise strosse von Gorlitz aus vffn Sagan zw, dister liber gebrauchet, mit anhangender bete, 15 dem kauffman keyne newikeit auffzulegen, domit die strosse nicht vorwustet etc. 5 143b Vff das andere stucke. Ist seiner gestren: bemeldet, wie man sich bey ko. mt. be- vleissiget vnd beclaget hett, solch der von Breszlaw furnem abezu- 20 werffen, wie oben am LXXIX, auch derhalben eine gemeine schriefft an die hern regenten gefertiget, aber isz were denen von steten dorauff keyne antwort wurden, douon vnden etc. Wie den vnsern etzlich palln gewandes eingetrieben, douon oben am XCVIII etc. Die von Breszlaw hetten den von steten dermosen vormelden 25 lassen, das inen ir furnem nicht schedlich sein solde, sie wurden 144 befinden, das die strasse ie mehr den zuuor, durch den kauff vnd furman wurde gebrauchet werden etc., vnd so die von steten wol bedocht, wu die niderlogen beiderseit solden auffgericht, vnd in einen bestant komen, das man von einer niderlog zu der andern 30 handeln wurde, vnd die gutter so gen Breszlau aus Polan kwemen vnd noch Franckfurt geweist wurden, das sie auff dises gleise nicht komen mochten, hetten auch solchs ko. mt. furgetragen, wiewol sich die von Breszlau horen liessen, dise ire auffgerichte niderlog, solde diser strossen, landen vnd steten nicht schaden, dennoch konden 35 sye das nicht vornemen, so lang sie des von denen von Breszlau vorstendiget, vnd mochten wol ermessen, das der von Breszlaw furnem, ein eitel vnd pur betriegk sein must. Das sie sich aber vndirstehn solden, die guetter mit gewalt auff vnd wegzutreiben, were jnen zu furnemen schwer, vorsehn 40 9. behart, von behern oder beherten, verheren, s. v. a. verwüstung.
178 Czum funfften haben die geschickten dem vorweser dises fur- gehalden, sie wurden bericht, isz hett sich ouch der furman des itzunder beclaget, das dye tzoll zum Sagan erhohet wurden. Etwo hett der furman vom einem wagen etzliche pfennige vnd jn der stad vom pferde einen gl gegeben, itzunder solde er vom wagen eine margk auffs schlos, vnd einen gl vor ein pferd in der stad zu geleite geben, das den newikeit were, domit der furman vnd kauffman beschuert, das sich den jn disem irthumb schuerlichen erleyden vnd einen behart der strossen haben mocht. Js hetten ouch etzliche des rats mittels vonn Heinrichen von Sleynitz mar- 10 schalks, so sie mit jme diser vnd ander gebrechen halben zu Bu- dissin zu handel komen, gehort, isz were gut vnd wol gethan, das dem kauff vnd furman itzt ann tzollen vnd geleite etwas enthangen, vnd guter wille ertzeiget wurde, das er dise strosse von Gorlitz aus vffn Sagan zw, dister liber gebrauchet, mit anhangender bete, 15 dem kauffman keyne newikeit auffzulegen, domit die strosse nicht vorwustet etc. 5 143b Vff das andere stucke. Ist seiner gestren: bemeldet, wie man sich bey ko. mt. be- vleissiget vnd beclaget hett, solch der von Breszlaw furnem abezu- 20 werffen, wie oben am LXXIX, auch derhalben eine gemeine schriefft an die hern regenten gefertiget, aber isz were denen von steten dorauff keyne antwort wurden, douon vnden etc. Wie den vnsern etzlich palln gewandes eingetrieben, douon oben am XCVIII etc. Die von Breszlaw hetten den von steten dermosen vormelden 25 lassen, das inen ir furnem nicht schedlich sein solde, sie wurden 144 befinden, das die strasse ie mehr den zuuor, durch den kauff vnd furman wurde gebrauchet werden etc., vnd so die von steten wol bedocht, wu die niderlogen beiderseit solden auffgericht, vnd in einen bestant komen, das man von einer niderlog zu der andern 30 handeln wurde, vnd die gutter so gen Breszlau aus Polan kwemen vnd noch Franckfurt geweist wurden, das sie auff dises gleise nicht komen mochten, hetten auch solchs ko. mt. furgetragen, wiewol sich die von Breszlau horen liessen, dise ire auffgerichte niderlog, solde diser strossen, landen vnd steten nicht schaden, dennoch konden 35 sye das nicht vornemen, so lang sie des von denen von Breszlau vorstendiget, vnd mochten wol ermessen, das der von Breszlaw furnem, ein eitel vnd pur betriegk sein must. Das sie sich aber vndirstehn solden, die guetter mit gewalt auff vnd wegzutreiben, were jnen zu furnemen schwer, vorsehn 40 9. behart, von behern oder beherten, verheren, s. v. a. verwüstung.
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179 sich, wurden solchs basz bedencken, das sie aber sagen solden, wie die von Gorlitz dobey thun wurden, wusten sye nicht, hetten auch von iren frunden so weit nicht befelh, sie woldens mit zuruck an sie tragen, wurden sich vngezueiffelt, demnoch sie die strossen 5 vnd den kauffman vor gewalt zuschutzen alleweg geneiget, aller billikeit dorjnnen halden vnd auff gemeynem tag so kurtzlich zur Lobaw gehalden, an die andern ire zugeordenten gelangen lassen. Das den auff mitwoch folgende also geschehen, vnd sunderlich mit denen von Budissin geredt, vnd sie solchs an jre frunde zutragen 10 bewilliget haben. Man hat ouch ime zugesaget, so man antwort von denen von steten derhalben bekome, sal dieselbige seinen gestren. vnuorhalden bleiben. Wie die von Glogaw vnd Sagan vor den rate komen seyn 144b vnd jre beschuerung der strossen vnd niderloge furgeleget. 15 So aber die vom Sagan sonabents am achten tag aller lieben heyligen, vor dem rate alhye durch jre geschickten auff befelh gnantes vorwesers die meynung dises andern stucks, haben vor- czelen lasszen, mit disem anhang, wu die von Breszlau sich solcher 20 gewalt, vnd den kauff vnd furman an seinen guettern also zube- weldigen vndirstehn wurden, were die furstl. g. hertzog Jeorg itzun- der bedocht gewalt mit gewalt zu buesszen, vnd begeret zu wissen, dieweile einem rate solch furnem der von Breszlaw entkegen, vnd die furstl. g. vormarckt, viel vleis in diser sache seiner f. g. vnd 25 diszen lande zu gute, vnd zuenthaldung der strossze, furgewant, wes doch ein rate von wegen gemeyner stad bey der strossze zu- thun gesynnet. Des rats antwort. Ist denen vom Sagan, wie oben, vortzalt, wes disze stete wi- 30 der solch furnem der Breszlawer gethan, ouch wie ein rate durch jre geschickten mit dem vorweser hetten handeln lasszen etc., mit ander meynung, oben dem vorweser vorzcalt, aber dieweile sie von jren zugeordenten keyne antwort hetten, wuste man jnen auch dorauff keynen entlichen bescheid zugeben, sundern wue die von 35 Breszlaw eynige zugrieff in disem ambt vnd weichbilde, soferne sich das erstreckt, thun wurde vnd den furman beweldigen, wolde man dasselbige noch vormogen weren, das man aber solchs ausser- halb dem ampt vnd weichbilde thuen solde, das gebe ein rate inen zubedencken, abs fugen wolde. Doch vorhofft man, dye furstl. g. 145 40 ader der vorweser an s. f. g. stad, wurde in solchem fall sich ge- 23
179 sich, wurden solchs basz bedencken, das sie aber sagen solden, wie die von Gorlitz dobey thun wurden, wusten sye nicht, hetten auch von iren frunden so weit nicht befelh, sie woldens mit zuruck an sie tragen, wurden sich vngezueiffelt, demnoch sie die strossen 5 vnd den kauffman vor gewalt zuschutzen alleweg geneiget, aller billikeit dorjnnen halden vnd auff gemeynem tag so kurtzlich zur Lobaw gehalden, an die andern ire zugeordenten gelangen lassen. Das den auff mitwoch folgende also geschehen, vnd sunderlich mit denen von Budissin geredt, vnd sie solchs an jre frunde zutragen 10 bewilliget haben. Man hat ouch ime zugesaget, so man antwort von denen von steten derhalben bekome, sal dieselbige seinen gestren. vnuorhalden bleiben. Wie die von Glogaw vnd Sagan vor den rate komen seyn 144b vnd jre beschuerung der strossen vnd niderloge furgeleget. 15 So aber die vom Sagan sonabents am achten tag aller lieben heyligen, vor dem rate alhye durch jre geschickten auff befelh gnantes vorwesers die meynung dises andern stucks, haben vor- czelen lasszen, mit disem anhang, wu die von Breszlau sich solcher 20 gewalt, vnd den kauff vnd furman an seinen guettern also zube- weldigen vndirstehn wurden, were die furstl. g. hertzog Jeorg itzun- der bedocht gewalt mit gewalt zu buesszen, vnd begeret zu wissen, dieweile einem rate solch furnem der von Breszlaw entkegen, vnd die furstl. g. vormarckt, viel vleis in diser sache seiner f. g. vnd 25 diszen lande zu gute, vnd zuenthaldung der strossze, furgewant, wes doch ein rate von wegen gemeyner stad bey der strossze zu- thun gesynnet. Des rats antwort. Ist denen vom Sagan, wie oben, vortzalt, wes disze stete wi- 30 der solch furnem der Breszlawer gethan, ouch wie ein rate durch jre geschickten mit dem vorweser hetten handeln lasszen etc., mit ander meynung, oben dem vorweser vorzcalt, aber dieweile sie von jren zugeordenten keyne antwort hetten, wuste man jnen auch dorauff keynen entlichen bescheid zugeben, sundern wue die von 35 Breszlaw eynige zugrieff in disem ambt vnd weichbilde, soferne sich das erstreckt, thun wurde vnd den furman beweldigen, wolde man dasselbige noch vormogen weren, das man aber solchs ausser- halb dem ampt vnd weichbilde thuen solde, das gebe ein rate inen zubedencken, abs fugen wolde. Doch vorhofft man, dye furstl. g. 145 40 ader der vorweser an s. f. g. stad, wurde in solchem fall sich ge- 23
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180 gen denen von Breszlaw stargk genug wissen zubeweysen, das wurden die von Glogaw vngezueiffelt auch thun etc. Das den die geschickten vom Sagan, den vorweser vnd ire frunde zu berichten, also angenhomen haben. Der von Glogaw antragenn. 5 145b Dye von Glogaw haben durch Krawssen vnd den jungen Tickel jre geschickten, auff ehrgenanten sonabent czum ersten werben lossen, wie ein rate vnd gemeyne stad Glogaw von denen von Breszlaw mit boszer anruchtiger nochsage, merglichen beschueret wurden, als solden sie, irer niderlog halben vnerlichen hendel fur- 10 nemen etc., vnd dieweile den ein rate vnd gemeyne stad Glogaw, biszher, ires vorhoffens in solchem gerucht gehandelt, das isz jnen von menniglich vnuorweiszlichen seyn mag vnd sich in loblichem gerucht, als frome leute gehalden, were jnen solche nochsage von denen von Breszlaw beschuerlichen, vnd zu erdulden vnleidlich. 15 Derhalben sie sich bey iren guten herrn vnd frunden, sunderlich bey einem rate diszer stad, zw welchem sie sich als guten vor- trosten, rats zuerholen vorursacht, vnd haben vorgeleget ein priui- legium Henrici secundi heredis Polonie et ducis Glogouie, welches datum gewest anno millesimo trecentesimo decimo quinto. Der 20 inhalt ist gewest, das die von Glogaw eine niderloge allerley kauff- manschatz, besunder mit heringen vnd fischen zu ewigen getzeiten werende, haben sollen: Czum andern eine konig. confirmation regis Wladislai presentis, in der fasten zw Breszlau anno xmo, uber solch priuilegium ausgewonnen, mit andern inserirten puncten, sunder- lich, das ein rate vnd gemeine stad Glogaw, fur keyn andern ge- richt, den vor houegericht so sie bey inen haben, vnd furder vor die ko. mt. zu Behmen vnd ire nachkomen, sollen getzogen wer- den etc. Czum drietten eine ko. commission, welcher datum ist gewest in vorgangenem sommer, vmb Jacobj vngeferlichen zu Ofen 30 ausgangen, vnd sich konig Wladislaus mit seiner eigen hant vndir- schrieben, dorjnne die ko. mt. vorschaffet, das sich die von Glo- gaw, diszs gnanten stucks halben die gericht belangende, laudts seiner konig. confirmacion vnd begnadung halden solden, vnd ab die manschafft des Glogischen furstenthumbs, eynige commission 35 dorkegen auszbrocht, ader furthyn ausbrengen wurden, das diesel- bige vnkrefftig vnd vor nichts sein sall etc. Vnd gebeten, solche copien furgelegter irer gerechtikeit, mit vleis zubesichtigen, vnd so befunden wurde, das sie aus krafft derselben etwas zu recht haben solden, inen iren rate mitzuteylen, sich wusten, der beschuerung 40 so inen von denen von Breszlau, ires bedenckens zur vnbillikeit 25
180 gen denen von Breszlaw stargk genug wissen zubeweysen, das wurden die von Glogaw vngezueiffelt auch thun etc. Das den die geschickten vom Sagan, den vorweser vnd ire frunde zu berichten, also angenhomen haben. Der von Glogaw antragenn. 5 145b Dye von Glogaw haben durch Krawssen vnd den jungen Tickel jre geschickten, auff ehrgenanten sonabent czum ersten werben lossen, wie ein rate vnd gemeyne stad Glogaw von denen von Breszlaw mit boszer anruchtiger nochsage, merglichen beschueret wurden, als solden sie, irer niderlog halben vnerlichen hendel fur- 10 nemen etc., vnd dieweile den ein rate vnd gemeyne stad Glogaw, biszher, ires vorhoffens in solchem gerucht gehandelt, das isz jnen von menniglich vnuorweiszlichen seyn mag vnd sich in loblichem gerucht, als frome leute gehalden, were jnen solche nochsage von denen von Breszlaw beschuerlichen, vnd zu erdulden vnleidlich. 15 Derhalben sie sich bey iren guten herrn vnd frunden, sunderlich bey einem rate diszer stad, zw welchem sie sich als guten vor- trosten, rats zuerholen vorursacht, vnd haben vorgeleget ein priui- legium Henrici secundi heredis Polonie et ducis Glogouie, welches datum gewest anno millesimo trecentesimo decimo quinto. Der 20 inhalt ist gewest, das die von Glogaw eine niderloge allerley kauff- manschatz, besunder mit heringen vnd fischen zu ewigen getzeiten werende, haben sollen: Czum andern eine konig. confirmation regis Wladislai presentis, in der fasten zw Breszlau anno xmo, uber solch priuilegium ausgewonnen, mit andern inserirten puncten, sunder- lich, das ein rate vnd gemeine stad Glogaw, fur keyn andern ge- richt, den vor houegericht so sie bey inen haben, vnd furder vor die ko. mt. zu Behmen vnd ire nachkomen, sollen getzogen wer- den etc. Czum drietten eine ko. commission, welcher datum ist gewest in vorgangenem sommer, vmb Jacobj vngeferlichen zu Ofen 30 ausgangen, vnd sich konig Wladislaus mit seiner eigen hant vndir- schrieben, dorjnne die ko. mt. vorschaffet, das sich die von Glo- gaw, diszs gnanten stucks halben die gericht belangende, laudts seiner konig. confirmacion vnd begnadung halden solden, vnd ab die manschafft des Glogischen furstenthumbs, eynige commission 35 dorkegen auszbrocht, ader furthyn ausbrengen wurden, das diesel- bige vnkrefftig vnd vor nichts sein sall etc. Vnd gebeten, solche copien furgelegter irer gerechtikeit, mit vleis zubesichtigen, vnd so befunden wurde, das sie aus krafft derselben etwas zu recht haben solden, inen iren rate mitzuteylen, sich wusten, der beschuerung 40 so inen von denen von Breszlau, ires bedenckens zur vnbillikeit 25
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181 aufferleget, zwschutzen. So aber befunden, das sie derselbigen jrer begnadung misbrauchten, ader etwas wider die billikeit in densel- ben nicht begrieffen, man wolde jnen dasselbige entdeckenn, sie wolden sich douon weisen vnd der billikeit besagen lassenn. Czum andern vortzalt, wie ein rat zu Glogaw von jrer man- schafft vor die hern regenten der chron zu Behmen aus jnhaldt einer koniglichen commission citirt vnd geladen, vnd sie sich mit der koniglichen confirmation vnd folgender commission vor jnen zugestehn, zu schutzen gemeynet vnd sich laudts derselbigen an 10 die konigl. mt. zuberuffen. Czum drietten, wie die von Breszlau jn meynung weren, der 146 guetter so bey jnen durchgiengen zu beweldigen, vnd auff vnd wegzutreiben gesonnen etc., wie den oben durch den vorwesern zum Sagan vnd die geschickten vortzalt etc. 5 15 Antwort des rats. Man hett jres gewerb vnd antragen gehort, ouch die furgeleg- ten priuilegien vnd commissiones besichtigen vnd vorleszen lasszen, vud horetten nicht gerne, das sie von den von Breszlaw, so be- schuerlichen, das eynem rate vnd gemeiner stad Glogaw, ehre vnd 20 glimpff ruren wolde, solden angetzogen werden, noch dem ein rate diser stad nicht anders wuste, den das sich die von Glogaw in erlichem loblichem gerucht, auffrichtigen vnuorweiszlichen hendeln wie fromen leutet zcymet, alweg gehalden hetten, wolden ouch, so viel jres vormeinens were, gerne mit rate helffen, wiewol solchs 25 von vnnoten, den vorsehn sich, sie wurden sich kegen den von Breszlaw der gebure wol wissen zuhalden. Man hett ouch ire furgelegte priuilegia confirmation vnd com- mission vorleszen lassen, spuretten doran keynem mangel, welche, so sie diser gemeiner stad weren, wurde man sich derselbigen 30 halden vnd jres inhalts gebrauchen. Vff das driette die meynung wie denen vom Sagan, zw ant- wort gegeben, mit erbietung, so man einem rate vnd gemeyner stad Glogaw, in disen vnd andern jren anligen, mit rate vnd hulffe vorfordern mocht, wolde man das vngesparts vleis vnd muhe willig 35 vnd gerne thun. Das den die geschickten zw grosem danck angenomen etc. Konig. commission, antwortt der regenten auff die schriefft 146b der von steten die niderloge betreffende. Was die von steten auff die konig. commission ko. mt. ge- 40 schrieben, vnd was jnen von deren herren regenten zw antwort gegeben, findest du in libro missiuarum vorczeichent, ut supra CxL.
181 aufferleget, zwschutzen. So aber befunden, das sie derselbigen jrer begnadung misbrauchten, ader etwas wider die billikeit in densel- ben nicht begrieffen, man wolde jnen dasselbige entdeckenn, sie wolden sich douon weisen vnd der billikeit besagen lassenn. Czum andern vortzalt, wie ein rat zu Glogaw von jrer man- schafft vor die hern regenten der chron zu Behmen aus jnhaldt einer koniglichen commission citirt vnd geladen, vnd sie sich mit der koniglichen confirmation vnd folgender commission vor jnen zugestehn, zu schutzen gemeynet vnd sich laudts derselbigen an 10 die konigl. mt. zuberuffen. Czum drietten, wie die von Breszlau jn meynung weren, der 146 guetter so bey jnen durchgiengen zu beweldigen, vnd auff vnd wegzutreiben gesonnen etc., wie den oben durch den vorwesern zum Sagan vnd die geschickten vortzalt etc. 5 15 Antwort des rats. Man hett jres gewerb vnd antragen gehort, ouch die furgeleg- ten priuilegien vnd commissiones besichtigen vnd vorleszen lasszen, vud horetten nicht gerne, das sie von den von Breszlaw, so be- schuerlichen, das eynem rate vnd gemeiner stad Glogaw, ehre vnd 20 glimpff ruren wolde, solden angetzogen werden, noch dem ein rate diser stad nicht anders wuste, den das sich die von Glogaw in erlichem loblichem gerucht, auffrichtigen vnuorweiszlichen hendeln wie fromen leutet zcymet, alweg gehalden hetten, wolden ouch, so viel jres vormeinens were, gerne mit rate helffen, wiewol solchs 25 von vnnoten, den vorsehn sich, sie wurden sich kegen den von Breszlaw der gebure wol wissen zuhalden. Man hett ouch ire furgelegte priuilegia confirmation vnd com- mission vorleszen lassen, spuretten doran keynem mangel, welche, so sie diser gemeiner stad weren, wurde man sich derselbigen 30 halden vnd jres inhalts gebrauchen. Vff das driette die meynung wie denen vom Sagan, zw ant- wort gegeben, mit erbietung, so man einem rate vnd gemeyner stad Glogaw, in disen vnd andern jren anligen, mit rate vnd hulffe vorfordern mocht, wolde man das vngesparts vleis vnd muhe willig 35 vnd gerne thun. Das den die geschickten zw grosem danck angenomen etc. Konig. commission, antwortt der regenten auff die schriefft 146b der von steten die niderloge betreffende. Was die von steten auff die konig. commission ko. mt. ge- 40 schrieben, vnd was jnen von deren herren regenten zw antwort gegeben, findest du in libro missiuarum vorczeichent, ut supra CxL.
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182 Auff das driette stucke des vorwesers. Die entschuldung so der vorweser von wegen Henrich Cragens gethan, haben die geschickten in jrer wirde gelossen vnd also an- genomenn, der zusage gedancket, mit erbietung solchs zuuordynen. Vff das vierde stuck des antragens. Was belanget den Bretschneider, haben die geschickten dassel- bige an jre hern vnd frunde tragen wollenn. 5 Des vorwesers kegenrede. Er were diszs thuns vnd handels zuuorn so weite nicht vnd- dirricht, wolde dise vnddirrichtung, an die furstl. g. gelangen los- 10 szenn, vnd was alsdan vorschaffet, sich dasselbige zwhaldenn. 147 Von dem tzug durch die von steten in Niderlausitz geschehen. So der nohm bey Konigspruck von Henrich Kragen vnd Han- szen Maxsszen geschehn, wie oben am CXXXVIII., vnd sich die the- 15 ter domit noch Niderlausitz gewandt, haben sich die von steten vndirredet, vnd zur Lobaw mithwoch noch omnium sanctorum be- slosszen, einen tzug jn Niderlausitz zuthun, ap got beroten wolde, angesehen, das jre widerwertigenn, vnd alle strosszenbeschediger doselbst vorheget, gehauset vnd gefordert wurden, zur nohme von 20 danne kwome, vnd sich mit der nhome widervmb dohin wendten, vnd ouch doselbst jr ausbeute hieldenn. Ist beredt sonabents folgende zum Bochsberg, das do leit an der grenitz dises weichbildes, einzukomen. Die von Budissin haben dorzu 120 fusknecht mit jren wagen vnd xxxII pferde geschickt, 25 die stad alhye auch so viel pferde vnd 150 fusknecht, mit wagen vnd aller notdorfft wol vorsorget, tzwehn wagen haber, I1 mit brot, mit allem kuchengeret, fleisze, bier ader tzweye mosze, buetter, kesze, saltz, bey itzlichem wagen ein folger, eine tarnasbuchse, eine hauffnitz, die strobuchsszen. Die hantwergk haben mussen ausz- 30 richten 70 fuesknecht, sein dieselbige tzeit 20 kein Hennichen ge- leget, dasselbige zuuorwaren, sein dorzu genommen, macht 90. So hat Heintz der rottenmeister 60 dorzu auffgenomen, vom rate zuuor- soldenn, die furwergleute haben mussen alle faren. Item die furleute mit jren rustwagenn, welche die haben, dasz 35 sie jre pferde den tag doheyme behalden, lossen diesselbigen be- schlahen etc.
182 Auff das driette stucke des vorwesers. Die entschuldung so der vorweser von wegen Henrich Cragens gethan, haben die geschickten in jrer wirde gelossen vnd also an- genomenn, der zusage gedancket, mit erbietung solchs zuuordynen. Vff das vierde stuck des antragens. Was belanget den Bretschneider, haben die geschickten dassel- bige an jre hern vnd frunde tragen wollenn. 5 Des vorwesers kegenrede. Er were diszs thuns vnd handels zuuorn so weite nicht vnd- dirricht, wolde dise vnddirrichtung, an die furstl. g. gelangen los- 10 szenn, vnd was alsdan vorschaffet, sich dasselbige zwhaldenn. 147 Von dem tzug durch die von steten in Niderlausitz geschehen. So der nohm bey Konigspruck von Henrich Kragen vnd Han- szen Maxsszen geschehn, wie oben am CXXXVIII., vnd sich die the- 15 ter domit noch Niderlausitz gewandt, haben sich die von steten vndirredet, vnd zur Lobaw mithwoch noch omnium sanctorum be- slosszen, einen tzug jn Niderlausitz zuthun, ap got beroten wolde, angesehen, das jre widerwertigenn, vnd alle strosszenbeschediger doselbst vorheget, gehauset vnd gefordert wurden, zur nohme von 20 danne kwome, vnd sich mit der nhome widervmb dohin wendten, vnd ouch doselbst jr ausbeute hieldenn. Ist beredt sonabents folgende zum Bochsberg, das do leit an der grenitz dises weichbildes, einzukomen. Die von Budissin haben dorzu 120 fusknecht mit jren wagen vnd xxxII pferde geschickt, 25 die stad alhye auch so viel pferde vnd 150 fusknecht, mit wagen vnd aller notdorfft wol vorsorget, tzwehn wagen haber, I1 mit brot, mit allem kuchengeret, fleisze, bier ader tzweye mosze, buetter, kesze, saltz, bey itzlichem wagen ein folger, eine tarnasbuchse, eine hauffnitz, die strobuchsszen. Die hantwergk haben mussen ausz- 30 richten 70 fuesknecht, sein dieselbige tzeit 20 kein Hennichen ge- leget, dasselbige zuuorwaren, sein dorzu genommen, macht 90. So hat Heintz der rottenmeister 60 dorzu auffgenomen, vom rate zuuor- soldenn, die furwergleute haben mussen alle faren. Item die furleute mit jren rustwagenn, welche die haben, dasz 35 sie jre pferde den tag doheyme behalden, lossen diesselbigen be- schlahen etc.
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183 Item vff einen wagen x fueszknecht, auffs meyste xII, item wa- gentucher, krippentucher, krippenpfel, item auff die wegen, schauf- feln, hawen, echste, grabscheit, eine toppe auff itzlichenn wagenn. Item u buchssenmeister, item der bawmeister, item der jar- 5 koch, mit kesseln, tigeln, kellen etc. Vnd wiewol sie von dem rate etzlich mol gebeten vnd ange- 147b sucht, jnen gethane fure zuuorlonen, dennoch ist jnen solchs abe- Den fur- leuten ist geschlagen, vnd sein also, das sie solden heyme gehn, man wolde die zce- sich weiter domit bekomern, ap man zuuorn ouch von solchen rey- rung IIII 10 sen etwas vorlonet hett, abegeweiset wurden etc. Die von der mark vn- Sittau haben vu pferde dorzu geschickt, die von Lauben 24 fues- geferli- chen, die knecht iv pferde, In wagen, die von Camentz iv pferde etzliche sie aus fusknecht, die von der Lobau iv pferde, haben gemeiniglich auff jrem beu- den wagen hockenpuchssen gehabt. Die herren so aus diser stad tel vor- 15 mitgeschickt, sein gewest Hans Schmid, Peter Tyle vnd Jeorg Roseler. czeret, er- Sein also sonabents wie oben angetzeiget zum Bochsberg ein- statt wur- den, dorv- komen, vnd aldo rats wurden zum Kleynen-Dibichen, do den kir- mes gewest, auff Peter Horn vnd seine sone, morgenst einzufallen, bernichts. das den vmb den halben mittentag geschehen, aber nyemandes, 20 den eine maidt bey dem feuer in der kuchen befunden, die gesa- get hot, das der jungher Peter Horn noch den gesten gerieten were. Vnd wiewol zuuorn vffm tage beslossen, den geschickten ernst- lichen befel thun, nyemandes auff dem wege oder im einfallen zu beschedigenn, dennoch haben die geschickten von Budissin, als die 25 vnsern gesehn vnd gesaget, Peter Horn dasjhenige so sie im hawssze, vnd beym feuer gefunden, gensze, fleisse, kesze, oppfel etc. geno- men, einsteils gessen, das andere auff dye wagen getragen. Vffm heymtzug haben die von Budissin Merten Kobern, welcher, so€er sie gesehen, fluchtig worden, sein pferd gereumet, vnd zu 30 fuesz gelauffen, sich in ein gebeude vorkrochen, vnd sich also neben dem, das er groszberuchtig gewest, vordechtig gemacht, begrieffen, gefenglichen angenommen, vnd, die von steten auff sein bekentnus, dorbey den sie alle auff erfordern der von Budissin gewest, mond- tags am abent Catharine haben mit dem schuert richten vnd recht- 35 fertigen lassen. Sein bekentnus ist vorhandenn. Merten Kober. 148 Wie die herrn von Hoerswerde an den hern den land- uoyte ire hewbtleute geschickt. So aber gnanter Merten Kober in den gerichten der von Hoers- werde begrieffen, vnd also aus denselben gefurt, haben gnante 16. Bochsberg, Bocksberg, d. 17. K. Dibichen, Kleindüben, d. 26. oppfel, aepfel.
183 Item vff einen wagen x fueszknecht, auffs meyste xII, item wa- gentucher, krippentucher, krippenpfel, item auff die wegen, schauf- feln, hawen, echste, grabscheit, eine toppe auff itzlichenn wagenn. Item u buchssenmeister, item der bawmeister, item der jar- 5 koch, mit kesseln, tigeln, kellen etc. Vnd wiewol sie von dem rate etzlich mol gebeten vnd ange- 147b sucht, jnen gethane fure zuuorlonen, dennoch ist jnen solchs abe- Den fur- leuten ist geschlagen, vnd sein also, das sie solden heyme gehn, man wolde die zce- sich weiter domit bekomern, ap man zuuorn ouch von solchen rey- rung IIII 10 sen etwas vorlonet hett, abegeweiset wurden etc. Die von der mark vn- Sittau haben vu pferde dorzu geschickt, die von Lauben 24 fues- geferli- chen, die knecht iv pferde, In wagen, die von Camentz iv pferde etzliche sie aus fusknecht, die von der Lobau iv pferde, haben gemeiniglich auff jrem beu- den wagen hockenpuchssen gehabt. Die herren so aus diser stad tel vor- 15 mitgeschickt, sein gewest Hans Schmid, Peter Tyle vnd Jeorg Roseler. czeret, er- Sein also sonabents wie oben angetzeiget zum Bochsberg ein- statt wur- den, dorv- komen, vnd aldo rats wurden zum Kleynen-Dibichen, do den kir- mes gewest, auff Peter Horn vnd seine sone, morgenst einzufallen, bernichts. das den vmb den halben mittentag geschehen, aber nyemandes, 20 den eine maidt bey dem feuer in der kuchen befunden, die gesa- get hot, das der jungher Peter Horn noch den gesten gerieten were. Vnd wiewol zuuorn vffm tage beslossen, den geschickten ernst- lichen befel thun, nyemandes auff dem wege oder im einfallen zu beschedigenn, dennoch haben die geschickten von Budissin, als die 25 vnsern gesehn vnd gesaget, Peter Horn dasjhenige so sie im hawssze, vnd beym feuer gefunden, gensze, fleisse, kesze, oppfel etc. geno- men, einsteils gessen, das andere auff dye wagen getragen. Vffm heymtzug haben die von Budissin Merten Kobern, welcher, so€er sie gesehen, fluchtig worden, sein pferd gereumet, vnd zu 30 fuesz gelauffen, sich in ein gebeude vorkrochen, vnd sich also neben dem, das er groszberuchtig gewest, vordechtig gemacht, begrieffen, gefenglichen angenommen, vnd, die von steten auff sein bekentnus, dorbey den sie alle auff erfordern der von Budissin gewest, mond- tags am abent Catharine haben mit dem schuert richten vnd recht- 35 fertigen lassen. Sein bekentnus ist vorhandenn. Merten Kober. 148 Wie die herrn von Hoerswerde an den hern den land- uoyte ire hewbtleute geschickt. So aber gnanter Merten Kober in den gerichten der von Hoers- werde begrieffen, vnd also aus denselben gefurt, haben gnante 16. Bochsberg, Bocksberg, d. 17. K. Dibichen, Kleindüben, d. 26. oppfel, aepfel.
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184 herren, ire hewbtleute alle drey gegen Budissin, zu dem herrn landvoite, gefertiget, vnd solchen gewaldigen eingrieff antragen los- szen etc. Dorauff der her s. g. die von Budissin vorgefordert, die den die sache, den andern von steten die isz mit betroffe zube- melden, vorschoben, vnd sich den mit gemeinem rate, weiter ant- wort, auff das antragen der von Hoerszwerde vornemen losszen, das den also geschehen, wie du jn libro missiuarum vorzceichent finden wirst. 5 Wie her Tunckel in Niderlausitz voyte, dises zcugs vnd einfallens, ouch die stende doselbst, vor Merten Kober, 10 an die von steten geschrieben, dobey gesandt eine vn- lustige clagezcedel Peter Horns, vnd was dorauff zu ant- wort, wie vffm tage zur Lobau dinstags noch Andree ge- halden vnd beslossen, gegeben findet man alles im buche der sendebriue abcopirt vnnd vorzceichent. 15 Item was hern Peter von Rosemberg, hern Leben burggrauen auff seiner gnaden schreiben, von wegen Merten Kobers an die von Budissin gethan, zu antwort gegeben, ist alles im briuebuch vorzceichent. 148b Wie der houerichter zum Buntzlaw, Friderich von Schel- 20 lendorff, etzliche gutter doselbst vnd zu Lemberg ge- kommert vnd aufgehalden hat. Auff die antwort, so Friderichen von Schellndorff hoferichtern zum Buntzlau, der strossen halben geschehen, douon oben am CXLII, hat er Mattessen Windisch, einem gerber, zwene palln ge- 25 wandes, zum Buntzlau mondtags vor Elisabet, ouch etzlich gewand vnd weit so Adolarius Ottera vnd Hans Jobst, als diener jrer her- schafften in Slesien gefurt zu Lemberg rechtlichen vorhyndern lassen. Vnd so gethaner kommer Bernhardino Meltzern vnd Joanni Hass, gen Budissin, do sie, des gefenglichen annemens halben Merten Ko- 30 bers, zur selbigen zceit gewest, durch die eldisten zw wissen wor- den, haben sie eine vorschrieft an hern Vlrichen Schoff rittern, als hewptmannen der furstenthumer Sweidenitz vnd Jawer von dem landvoite, von wegen dises auffhaldens, ausbrocht. Man hat ouch an die von Buntzlaw vnd Lemberg, etzlich mol 35 geschrieben, welche schriefft allenthalben jm briuebuche vorzcei- chent befunden werden, aber dennoch domit die guetter nicht konnen loszmachen. 24. Lemberg, Löwenberg, st. 22. gekommert, sich gekümmert um.
184 herren, ire hewbtleute alle drey gegen Budissin, zu dem herrn landvoite, gefertiget, vnd solchen gewaldigen eingrieff antragen los- szen etc. Dorauff der her s. g. die von Budissin vorgefordert, die den die sache, den andern von steten die isz mit betroffe zube- melden, vorschoben, vnd sich den mit gemeinem rate, weiter ant- wort, auff das antragen der von Hoerszwerde vornemen losszen, das den also geschehen, wie du jn libro missiuarum vorzceichent finden wirst. 5 Wie her Tunckel in Niderlausitz voyte, dises zcugs vnd einfallens, ouch die stende doselbst, vor Merten Kober, 10 an die von steten geschrieben, dobey gesandt eine vn- lustige clagezcedel Peter Horns, vnd was dorauff zu ant- wort, wie vffm tage zur Lobau dinstags noch Andree ge- halden vnd beslossen, gegeben findet man alles im buche der sendebriue abcopirt vnnd vorzceichent. 15 Item was hern Peter von Rosemberg, hern Leben burggrauen auff seiner gnaden schreiben, von wegen Merten Kobers an die von Budissin gethan, zu antwort gegeben, ist alles im briuebuch vorzceichent. 148b Wie der houerichter zum Buntzlaw, Friderich von Schel- 20 lendorff, etzliche gutter doselbst vnd zu Lemberg ge- kommert vnd aufgehalden hat. Auff die antwort, so Friderichen von Schellndorff hoferichtern zum Buntzlau, der strossen halben geschehen, douon oben am CXLII, hat er Mattessen Windisch, einem gerber, zwene palln ge- 25 wandes, zum Buntzlau mondtags vor Elisabet, ouch etzlich gewand vnd weit so Adolarius Ottera vnd Hans Jobst, als diener jrer her- schafften in Slesien gefurt zu Lemberg rechtlichen vorhyndern lassen. Vnd so gethaner kommer Bernhardino Meltzern vnd Joanni Hass, gen Budissin, do sie, des gefenglichen annemens halben Merten Ko- 30 bers, zur selbigen zceit gewest, durch die eldisten zw wissen wor- den, haben sie eine vorschrieft an hern Vlrichen Schoff rittern, als hewptmannen der furstenthumer Sweidenitz vnd Jawer von dem landvoite, von wegen dises auffhaldens, ausbrocht. Man hat ouch an die von Buntzlaw vnd Lemberg, etzlich mol 35 geschrieben, welche schriefft allenthalben jm briuebuche vorzcei- chent befunden werden, aber dennoch domit die guetter nicht konnen loszmachen. 24. Lemberg, Löwenberg, st. 22. gekommert, sich gekümmert um.
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185 So aber die guetter zu Lemberg auffgehalden, nicht der vnsern, sunder frembder auslendischer herschafften, welchen die vnsernn 149 alleine gedynet gewest sein, ist Sweinichen der vorspreche, hinober gen Lemberg geschickt, dasselbige, wu Schellendorff dem kumer 5 mit rechtlicher clage folge thun wurde, vor gericht anzusagen. Das den also geschehen, wie wol er gefraget, ap er dorzu mechtiget, vnd er neyn dorzu gesaget, dennoch hat er gebeten, man wolle jme solchs seine ansage vorzceichen lassen etc. Das jme den, die- weile er nicht gemechtiget, abegeschlagen ist worden. Hat dennoch 10 der schoppe geantwort, wolde dasselbige in gedencken halden etc., vnd wie den von Lemberg dorauff geschrieben, ist alles im briuebuch. Wie die pfahre alhye zu Gorlitz Mathie Meltzern, Bernhar- dini Meltzers son zw leyen zwgesaget ist worden. So Martinus Fabri alhye pfarher, mit alder beladen, vnd viel- 15 leicht der muhe sorg vnd erbeit, so er der pfarhe halben gehabt, beschuert gewest, hat er die pfarhe zu permutirn vnd vmb ge- ruettere lehn zugeben, etzlichen leuten, sunderlichen doctori Eme- rich, magistro Paulo Kuchel thumhern zu Budissin, angetragen, vnd so disze meynung Bernhardino Meltzer von gedochtem magistro 20 Paulo vorkomen, mit begere, wolde vorhelffen, das ein rate, noch geschehener vorgenugug, ime so gutwillig sein wolde, dieselbige zwuorlegen. Vnd so Bernhardinus Meltzer jme diszs abegeschlagen, das jn seinem vormogen nicht stunde, solchs von einem rate zuerlangen, 25 hat er mit jme ferner geredt, so er bey dem pfarhr vorfuegen 149b mocht, das jme die permutation mocht gegunst werden, vorhoffet, die lehn von einem rate seinem sone zuerlangenn. Vnd so er sich mit gnantem Martino Fabri pfarhern der per- mutation ader contentation beredet, vnd sie derhalben eins wor- 30 den, das Bernhardinus Meltzer dem pfarher, eine gantze thumerey zw Budissin, XL gulden rh. meines bedenckens zu einem reseruat ader pension auff der pfahr, einen altar vnd ein hawsze zw Budissin, vor die pfahr schicken vnd schaffen solde, hat dorauff gemelter Bernhardinus Meltzer, solchs erstlichen an die eldisten, 35 vnd folgende an den rate vnd eldisten, mit der meynung, wie fol- get, getragenn. Martinus Fabri pfahr were offtmals an jnen komen, vnd sich beclaget der muhe vnd sorg so er der kirchen, cappellan, hawszs vnd volks halben, haben muste, vnd noch dem er mit alder vnd 17. geruettere, ruhigere, weniger beschwerliche. 24
185 So aber die guetter zu Lemberg auffgehalden, nicht der vnsern, sunder frembder auslendischer herschafften, welchen die vnsernn 149 alleine gedynet gewest sein, ist Sweinichen der vorspreche, hinober gen Lemberg geschickt, dasselbige, wu Schellendorff dem kumer 5 mit rechtlicher clage folge thun wurde, vor gericht anzusagen. Das den also geschehen, wie wol er gefraget, ap er dorzu mechtiget, vnd er neyn dorzu gesaget, dennoch hat er gebeten, man wolle jme solchs seine ansage vorzceichen lassen etc. Das jme den, die- weile er nicht gemechtiget, abegeschlagen ist worden. Hat dennoch 10 der schoppe geantwort, wolde dasselbige in gedencken halden etc., vnd wie den von Lemberg dorauff geschrieben, ist alles im briuebuch. Wie die pfahre alhye zu Gorlitz Mathie Meltzern, Bernhar- dini Meltzers son zw leyen zwgesaget ist worden. So Martinus Fabri alhye pfarher, mit alder beladen, vnd viel- 15 leicht der muhe sorg vnd erbeit, so er der pfarhe halben gehabt, beschuert gewest, hat er die pfarhe zu permutirn vnd vmb ge- ruettere lehn zugeben, etzlichen leuten, sunderlichen doctori Eme- rich, magistro Paulo Kuchel thumhern zu Budissin, angetragen, vnd so disze meynung Bernhardino Meltzer von gedochtem magistro 20 Paulo vorkomen, mit begere, wolde vorhelffen, das ein rate, noch geschehener vorgenugug, ime so gutwillig sein wolde, dieselbige zwuorlegen. Vnd so Bernhardinus Meltzer jme diszs abegeschlagen, das jn seinem vormogen nicht stunde, solchs von einem rate zuerlangen, 25 hat er mit jme ferner geredt, so er bey dem pfarhr vorfuegen 149b mocht, das jme die permutation mocht gegunst werden, vorhoffet, die lehn von einem rate seinem sone zuerlangenn. Vnd so er sich mit gnantem Martino Fabri pfarhern der per- mutation ader contentation beredet, vnd sie derhalben eins wor- 30 den, das Bernhardinus Meltzer dem pfarher, eine gantze thumerey zw Budissin, XL gulden rh. meines bedenckens zu einem reseruat ader pension auff der pfahr, einen altar vnd ein hawsze zw Budissin, vor die pfahr schicken vnd schaffen solde, hat dorauff gemelter Bernhardinus Meltzer, solchs erstlichen an die eldisten, 35 vnd folgende an den rate vnd eldisten, mit der meynung, wie fol- get, getragenn. Martinus Fabri pfahr were offtmals an jnen komen, vnd sich beclaget der muhe vnd sorg so er der kirchen, cappellan, hawszs vnd volks halben, haben muste, vnd noch dem er mit alder vnd 17. geruettere, ruhigere, weniger beschwerliche. 24
Strana 186
186 150b schwacheit beladen, were jme solchs zuthun beschuerlichen, mit anhangender bethe, helffen dorein zwsehen, domit er solcher muhe vnd sorge ouch der pfahr vortragen vnd losz, vnd derhalben durch yemandes mocht contentiret vnd vorgenuget werden. Den wo isz nicht geschehe, muste er jme selbs das raten, das jme zuthun leid- lich, vnd sich selbs mit einem vorsehn, der jnen vorgenuget, mocht, den er getrauet furder die burde nicht zutragen vnd die kirche, wie sich die not erheischet, zuuorsorgen. Vnd wiewol er jme offte seine meynung dorauff entdackt, vnd gesaget, er solde seine pfahr behalden, wurde schuerlich dergleichen 10 150 bekomenn, dennoch hett er douon nicht abegestanden, vnd zum letzten gesaget, wolde ein rate jnen hirjnnen nicht vorsorgen, so wuste er etzlich leute, die jnnen contentiren wolden, er solde das beste dorzu reden, das ein rate dorein bewilliget etc. So er aber vormarckt, das der pfarhr auff seiner meynung 15 vorblieben were, ouch dasjhenige, so jme von mgr. Kuchler furge- halden, betracht, hett er wider den pfahern gesaget, dyeweile er vormarckt, das er die pfahr nicht lenger halden, vnd einem der jnenn furgenugen mocht, aufflosen wolde, were das sein bethe jnen von wegen seines sones dorzu komen lassen, vorhoffte, jnen 20 erbarlich zw contentiren, ouch die lehn vom rate zwlangen etc. Dorauff der pfahr geantwort, er wolde jme dieselbige vor tzehn andern gonnen, vnd mit jme eine beredung gehabt vnd vormeinet jnen durch hulff vnd rate herrn vnd gueter frunde derhalben zuuor- genugen vnd so den die pfahr von einem rate zw lehn ruret, 25 were das seine vleissige bethe, ein rate wolde ansehn die manch- feldigen reysen muhe vnd arbeit, so er manch jar zu tag vnd nacht, dem rate vnd gemeiner stad treulichen als er nicht anders wuste vnd willig gethan, vnd furder nochmols gerne thuen wolde, seine narung dodurch vorseumet, vnd seine kranckheit erlanget, vnd jme 30 von wegen seines sones Mathie Meltzers zusage thun, wu er den pfahren vorgenugen mocht, die pfahr zuuorleyen, angesehen, das sich sein sone genanter Mathias, wie er von dem magistro Wolff- gang Cubitenn, bey welchem er stunde seiner lerung, vnd aller erbarkeit merglichen vleissiget, derwegen er hoffet, isz wurde ein 35 redlich man ausz jme werden, von welchem er ehre vnd seine ge- schwistern trost vnd hulffe haben wurden. Er were ouch willens denselbigen sobald er magister wurde, in welchsselande zuschicken, sie solden ouch befinden, wu er zur pfahr komen wurde, das er von wegen seines sones also wollet helffen die sachen anstellen, 40 5 19. aufflosen, auflassen, überlassen. 38. welchsselande, welschland, Italien.
186 150b schwacheit beladen, were jme solchs zuthun beschuerlichen, mit anhangender bethe, helffen dorein zwsehen, domit er solcher muhe vnd sorge ouch der pfahr vortragen vnd losz, vnd derhalben durch yemandes mocht contentiret vnd vorgenuget werden. Den wo isz nicht geschehe, muste er jme selbs das raten, das jme zuthun leid- lich, vnd sich selbs mit einem vorsehn, der jnen vorgenuget, mocht, den er getrauet furder die burde nicht zutragen vnd die kirche, wie sich die not erheischet, zuuorsorgen. Vnd wiewol er jme offte seine meynung dorauff entdackt, vnd gesaget, er solde seine pfahr behalden, wurde schuerlich dergleichen 10 150 bekomenn, dennoch hett er douon nicht abegestanden, vnd zum letzten gesaget, wolde ein rate jnen hirjnnen nicht vorsorgen, so wuste er etzlich leute, die jnnen contentiren wolden, er solde das beste dorzu reden, das ein rate dorein bewilliget etc. So er aber vormarckt, das der pfarhr auff seiner meynung 15 vorblieben were, ouch dasjhenige, so jme von mgr. Kuchler furge- halden, betracht, hett er wider den pfahern gesaget, dyeweile er vormarckt, das er die pfahr nicht lenger halden, vnd einem der jnenn furgenugen mocht, aufflosen wolde, were das sein bethe jnen von wegen seines sones dorzu komen lassen, vorhoffte, jnen 20 erbarlich zw contentiren, ouch die lehn vom rate zwlangen etc. Dorauff der pfahr geantwort, er wolde jme dieselbige vor tzehn andern gonnen, vnd mit jme eine beredung gehabt vnd vormeinet jnen durch hulff vnd rate herrn vnd gueter frunde derhalben zuuor- genugen vnd so den die pfahr von einem rate zw lehn ruret, 25 were das seine vleissige bethe, ein rate wolde ansehn die manch- feldigen reysen muhe vnd arbeit, so er manch jar zu tag vnd nacht, dem rate vnd gemeiner stad treulichen als er nicht anders wuste vnd willig gethan, vnd furder nochmols gerne thuen wolde, seine narung dodurch vorseumet, vnd seine kranckheit erlanget, vnd jme 30 von wegen seines sones Mathie Meltzers zusage thun, wu er den pfahren vorgenugen mocht, die pfahr zuuorleyen, angesehen, das sich sein sone genanter Mathias, wie er von dem magistro Wolff- gang Cubitenn, bey welchem er stunde seiner lerung, vnd aller erbarkeit merglichen vleissiget, derwegen er hoffet, isz wurde ein 35 redlich man ausz jme werden, von welchem er ehre vnd seine ge- schwistern trost vnd hulffe haben wurden. Er were ouch willens denselbigen sobald er magister wurde, in welchsselande zuschicken, sie solden ouch befinden, wu er zur pfahr komen wurde, das er von wegen seines sones also wollet helffen die sachen anstellen, 40 5 19. aufflosen, auflassen, überlassen. 38. welchsselande, welschland, Italien.
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187 das der bierschanck, vnd andere gebrechen, so einem rate vom pfahr entkegen, solden abegestalt, ader auff wenigst auff leidliche wege vnd mittel gebrocht werden. Das wolde er vmb einem rate vnd einen itzlichen jnn sunderheit willig vnd gerne vordienen etc. Vff solche seine bethe jst jme in angesicht vnd betrachtung, das er gemeiner stad offtmals nutzlich gedienet vnd furder dyenen mocht, von dem rate zusage geschehen, wu der pfarher die pfar dem rate in seine hende resigniren vnd vbirgeben wurde, solde seinem son dieselbige vom rate gelyhen werden, vnd wu dem also 10 geschoch, das sein son zur pfarhe kwome, solde er seiner zusoge noch, helffen dorein sehen, das der bierschanck zuforderst gemes- siget wurde. Das er den zuttun vorheischen. Actum sub recto- ratu Mathie Rosenbergs anno 1510 tempore estiuali. 5 So aber baccalaureus Mathias Meltzer folgende anno 1511 am 15 tage sancti Mathie apostoli, an seinen fingern vorletzt, vnd die for- dersten zwen in der rechten hand vahst bysz an den hindersten knochen von einem studenten zw Leiptzig, vielleicht dorvmb wie man redet, sein vorhawen worden, das der student, Mathiam Mel- 151 tzer, vmb das arztgeldt, so er inen zuuor vorwandt, auff diszmols, 20 wie den furmols offt geschehen, gemanet vnd gemelter Mathias ge- saget, er wolde jme schir geben etc. vnd domit an seine gewere gegrieffen, dorauff jme der student zuuor komen vnd also gestu- melt etc., jst ouch der beredung vnd vortrags, so zwuschen dem pfahrn vnd Bernhardino Meltzer der contentation halben geschehen, 25 vnd durch den bischoffen von Meissen auffgericht, ouch gethaner zusage des rats keine folge geschehen. Mittlerzceit hat Bernhardinus Meltzer, durch rate vnd hulffe seiner herrn vnd frunde eine bepstliche dispensation durch docto- rem Emerici, decanum Budissinensem ausbrocht, also das sein sone 30 Mathias, in einem subdiacon, diacon mocht ordinirt werden, ouch derhalben die pfahr vnd andere geistliche lehn halden. Aber bebst- liche heylikeit het mit jme auff dismols zw priesterlicher wirdikeit nicht wolln dispensirn, den gnanter doctor hett sollen schwern, das Matthias Meltzer die hostien mit den vorhawen fingern brechen 35 vnd zuteylen mocht, das den der dechand nicht hat thuen wollen, dieweile er Mathiam Meltzer noch der vorletzung nicht gesehen. Vnd so solche dispensation vnd bebistliche zulosung vorhanden gewest, hat Bernhardinus Meltzer die sache bey den eldisten hern widervmb angereget, sie der zusage erinnert, vnd so er willens 40 were den pfarhern anzusprechen, gebeten, jme rat, hulffe vnd bey- stand zuthun, angesehen, das er etwas merglichs dorauff gewand, 24 *
187 das der bierschanck, vnd andere gebrechen, so einem rate vom pfahr entkegen, solden abegestalt, ader auff wenigst auff leidliche wege vnd mittel gebrocht werden. Das wolde er vmb einem rate vnd einen itzlichen jnn sunderheit willig vnd gerne vordienen etc. Vff solche seine bethe jst jme in angesicht vnd betrachtung, das er gemeiner stad offtmals nutzlich gedienet vnd furder dyenen mocht, von dem rate zusage geschehen, wu der pfarher die pfar dem rate in seine hende resigniren vnd vbirgeben wurde, solde seinem son dieselbige vom rate gelyhen werden, vnd wu dem also 10 geschoch, das sein son zur pfarhe kwome, solde er seiner zusoge noch, helffen dorein sehen, das der bierschanck zuforderst gemes- siget wurde. Das er den zuttun vorheischen. Actum sub recto- ratu Mathie Rosenbergs anno 1510 tempore estiuali. 5 So aber baccalaureus Mathias Meltzer folgende anno 1511 am 15 tage sancti Mathie apostoli, an seinen fingern vorletzt, vnd die for- dersten zwen in der rechten hand vahst bysz an den hindersten knochen von einem studenten zw Leiptzig, vielleicht dorvmb wie man redet, sein vorhawen worden, das der student, Mathiam Mel- 151 tzer, vmb das arztgeldt, so er inen zuuor vorwandt, auff diszmols, 20 wie den furmols offt geschehen, gemanet vnd gemelter Mathias ge- saget, er wolde jme schir geben etc. vnd domit an seine gewere gegrieffen, dorauff jme der student zuuor komen vnd also gestu- melt etc., jst ouch der beredung vnd vortrags, so zwuschen dem pfahrn vnd Bernhardino Meltzer der contentation halben geschehen, 25 vnd durch den bischoffen von Meissen auffgericht, ouch gethaner zusage des rats keine folge geschehen. Mittlerzceit hat Bernhardinus Meltzer, durch rate vnd hulffe seiner herrn vnd frunde eine bepstliche dispensation durch docto- rem Emerici, decanum Budissinensem ausbrocht, also das sein sone 30 Mathias, in einem subdiacon, diacon mocht ordinirt werden, ouch derhalben die pfahr vnd andere geistliche lehn halden. Aber bebst- liche heylikeit het mit jme auff dismols zw priesterlicher wirdikeit nicht wolln dispensirn, den gnanter doctor hett sollen schwern, das Matthias Meltzer die hostien mit den vorhawen fingern brechen 35 vnd zuteylen mocht, das den der dechand nicht hat thuen wollen, dieweile er Mathiam Meltzer noch der vorletzung nicht gesehen. Vnd so solche dispensation vnd bebistliche zulosung vorhanden gewest, hat Bernhardinus Meltzer die sache bey den eldisten hern widervmb angereget, sie der zusage erinnert, vnd so er willens 40 were den pfarhern anzusprechen, gebeten, jme rat, hulffe vnd bey- stand zuthun, angesehen, das er etwas merglichs dorauff gewand, 24 *
Strana 188
188 152 vnd so er keyne erstattung haben solt, must solchs jme vnd seinen kyndern zw grossem abbruch seiner narung gereichen. Ist jme von den eldisten gesaget, sie konden sich der zwsage z wol erinnern, dieweile aber der vnfal mit seinem sone geschehen were, vnd er ouch nicht priester geweyet mocht werden, solde er selber dorein sehn, das ein rate von wegen des lehns vnd boser nachsage, so doraus in dem gemeynen volke itzt erwachssen vnd wie zubesorgen furder doraus erwachssen wolde, ouch die kirche, samelung der priester vnd arm vnd reich vorsorget wurden, wol- den jme ouch, so viel jnen moglich, dorzu raten vnd helffenn, vnd 10 dieweile jme vom rate zusage geschehen, wolde vielleicht die not- dorfft erfordern, sein anregen vnd bethe wider an den rate ge- langen lassen. Diszs antragen ist geschehen sub rectoratu Simon Hockeners, anno ut supra, circa festum sancte Catharine. Dorauff hat Bernhardinus Meltzer, vmb eine vorschriefft an den 15 bischoffen zu Meissen gebeten, das der pfarher mocht geladen wer- den, vnd so er dieselbige selbs begrieffen, den eldisten hern ge- lesen, haben sie ime solchs auffgeslagen, sie wolden sich domit bekomern, vnd an Mathiam Rosenberg alden burgermeister ouch an den rate gelangen lassen. Das den Bernhardino beschuerlichen 20 gewest, erstlichen, den er besorget der bischoff wurde kurtzlich vom Stolpen gen Wurtzen tzihen, solde ouch die sache an den rat komen so bliebe sye dem pfarher nicht vorschwiegen, vnd so er seinen grundt vnd meinung erfarn wurde, wurde er sich souiel dister schuerlicher mit jm componirn vnd vortragen lasszen. Ist 25 jme doch die vorschriefft tzwehn tag auffgeslagen, vnd in beywesen hern Mathien Rosenberg hirnoch zugeben zugesoget wurden. Folgende am donerstag vor Thome anno ut supra ximo, sein sie beyde der pfarher vnd Bernhardinus von wegen seines sons vom dem hern bischoffen vffn Stolpen gefordert, vnd aldo frunth- 30 lich vortragen, jn welcher meynung, ist mir, ouch den eldisten hern, biszher vorborgen etc. Actum anno et die ut supra sub rectoratu Simon Hockeners. 5 15]b Wie die becker der stad die strietzel zw Dewtzossig vffm kirchoff genomen. 35 Demnoch die becker aus zulossen des rats vnd krafft gemei- ner stad priuilegien, das keyn hantwerg inwendig einer meyle sal getrieben werden, isz weren den altreussen oder die do alde pflug- 34. strietzel, eine art kuchengebäck, in der Oberlausitz gebräuchlich, ander- wärts: „stollen", auch „wecke" genannt. 38. altreussen, flickschuhmacher.
188 152 vnd so er keyne erstattung haben solt, must solchs jme vnd seinen kyndern zw grossem abbruch seiner narung gereichen. Ist jme von den eldisten gesaget, sie konden sich der zwsage z wol erinnern, dieweile aber der vnfal mit seinem sone geschehen were, vnd er ouch nicht priester geweyet mocht werden, solde er selber dorein sehn, das ein rate von wegen des lehns vnd boser nachsage, so doraus in dem gemeynen volke itzt erwachssen vnd wie zubesorgen furder doraus erwachssen wolde, ouch die kirche, samelung der priester vnd arm vnd reich vorsorget wurden, wol- den jme ouch, so viel jnen moglich, dorzu raten vnd helffenn, vnd 10 dieweile jme vom rate zusage geschehen, wolde vielleicht die not- dorfft erfordern, sein anregen vnd bethe wider an den rate ge- langen lassen. Diszs antragen ist geschehen sub rectoratu Simon Hockeners, anno ut supra, circa festum sancte Catharine. Dorauff hat Bernhardinus Meltzer, vmb eine vorschriefft an den 15 bischoffen zu Meissen gebeten, das der pfarher mocht geladen wer- den, vnd so er dieselbige selbs begrieffen, den eldisten hern ge- lesen, haben sie ime solchs auffgeslagen, sie wolden sich domit bekomern, vnd an Mathiam Rosenberg alden burgermeister ouch an den rate gelangen lassen. Das den Bernhardino beschuerlichen 20 gewest, erstlichen, den er besorget der bischoff wurde kurtzlich vom Stolpen gen Wurtzen tzihen, solde ouch die sache an den rat komen so bliebe sye dem pfarher nicht vorschwiegen, vnd so er seinen grundt vnd meinung erfarn wurde, wurde er sich souiel dister schuerlicher mit jm componirn vnd vortragen lasszen. Ist 25 jme doch die vorschriefft tzwehn tag auffgeslagen, vnd in beywesen hern Mathien Rosenberg hirnoch zugeben zugesoget wurden. Folgende am donerstag vor Thome anno ut supra ximo, sein sie beyde der pfarher vnd Bernhardinus von wegen seines sons vom dem hern bischoffen vffn Stolpen gefordert, vnd aldo frunth- 30 lich vortragen, jn welcher meynung, ist mir, ouch den eldisten hern, biszher vorborgen etc. Actum anno et die ut supra sub rectoratu Simon Hockeners. 5 15]b Wie die becker der stad die strietzel zw Dewtzossig vffm kirchoff genomen. 35 Demnoch die becker aus zulossen des rats vnd krafft gemei- ner stad priuilegien, das keyn hantwerg inwendig einer meyle sal getrieben werden, isz weren den altreussen oder die do alde pflug- 34. strietzel, eine art kuchengebäck, in der Oberlausitz gebräuchlich, ander- wärts: „stollen", auch „wecke" genannt. 38. altreussen, flickschuhmacher.
Strana 189
189 schar scherfften etc., das brot, den frembden beckern, die isz vndin der meyle gefurt, genomen, haben sie, ouch einem frembden ge- bawer vnd becken, zw Dewtzossig, wiewol er vor den stadbeckern auff den kirchoff gewichen, am tag sanct Nickels genomen. T2. Vnd so der pfarher des beschuert gewest, vnd vormeinet, der kirchoff solde dodurch violirt vnd entweyet sein wurden, ouch der- halben auff dem kirchoff nich hat vmbgehn wollen etc., vnd vor die eldisten hirein komen, vnd dise beschuerung furgeleget, mit bete dorein zusehn, domit er vnd der kirchoff vorsorgt wurde, sein 10 die eldisten des dorffs dorauff hirein gefordert vnd gefenglichen gesatzt vnd so der official vffm Stolpen derhalben consulirt, hat er gesaget, isz hett nichts vff jm, dieweile isz douon nich dewplich gestolen, ader mit blut vorgiessung geschehn. Das den dem pfar- her also zwschriebenn sich hett dornoch zurichten. Actum die et 45 anno ut supra. 5 Von der botschafft, so zw hertzog Jeorgen von Sachssen 152b etc. gen Dresden, Henrich Kragens vnd Hansen Maxssen halben, geschickt ist worden. So Henrich Kragen mit seinem anhang den nohm bey Konigs- 20 bruck getan, wie oben am CXXXVIII. vnd man sich besorget zu- kunfftigker scheden, dye er auff folgende merckte im furstenthumb, demnoch er dorjnne behausung vnd forderung, wie bericht, haben solde, thuen mocht, ist gueter meynung eine werbende botschafft von den vier steten Budissin, Gorlitz, Sittaw vnd Camentz, doch im 25 namen der andern, freitags vor Thome anno ut supra gegen Dres- den zw hertzog Jorgen geschickt worden, mit diser meynung: Erstlichen angesaget die erbietung, zum andern den eingang gemacht, mit dem befelh ko. mt. vnd der regenten auff die strossen- dieb, sunderlich auff die theter der nohm bey Birckenbruck ge- 30 schehen, douon oben am xXI. vnd viel orten zugreiffen, vnd so man sich des gehorsams, dem strossze vnd gemeinem nutz auch dem kauff vnd furman zu gute, also gehalden, noch Henrich Cragen ge- grieffen etc., hett er sich vndirstanden die von steten derhalben zw fehden, noch der beschedigung getzwungen, die von Budissin 35 den absagbriue anzunemen vnd vns zu antworten, ouch neulicher zceit bey Konigspruck die wagen auffgehawen. Wie jsz aber vmb solche that ein gestalt hett, were seiner f. g. vnuorborgen. Die- weile wir vns furdern schaden von Henrich Kragen vnd seinen an- hang besorgen musten, were vnser demutige vleissige bethe, zuuor- 40 schaffen das die vnsern, so durch s. f. g. lande vnd strossen zco- gen vnd bawetten, mit jren guettern sicher zciehn mochten, vnd
189 schar scherfften etc., das brot, den frembden beckern, die isz vndin der meyle gefurt, genomen, haben sie, ouch einem frembden ge- bawer vnd becken, zw Dewtzossig, wiewol er vor den stadbeckern auff den kirchoff gewichen, am tag sanct Nickels genomen. T2. Vnd so der pfarher des beschuert gewest, vnd vormeinet, der kirchoff solde dodurch violirt vnd entweyet sein wurden, ouch der- halben auff dem kirchoff nich hat vmbgehn wollen etc., vnd vor die eldisten hirein komen, vnd dise beschuerung furgeleget, mit bete dorein zusehn, domit er vnd der kirchoff vorsorgt wurde, sein 10 die eldisten des dorffs dorauff hirein gefordert vnd gefenglichen gesatzt vnd so der official vffm Stolpen derhalben consulirt, hat er gesaget, isz hett nichts vff jm, dieweile isz douon nich dewplich gestolen, ader mit blut vorgiessung geschehn. Das den dem pfar- her also zwschriebenn sich hett dornoch zurichten. Actum die et 45 anno ut supra. 5 Von der botschafft, so zw hertzog Jeorgen von Sachssen 152b etc. gen Dresden, Henrich Kragens vnd Hansen Maxssen halben, geschickt ist worden. So Henrich Kragen mit seinem anhang den nohm bey Konigs- 20 bruck getan, wie oben am CXXXVIII. vnd man sich besorget zu- kunfftigker scheden, dye er auff folgende merckte im furstenthumb, demnoch er dorjnne behausung vnd forderung, wie bericht, haben solde, thuen mocht, ist gueter meynung eine werbende botschafft von den vier steten Budissin, Gorlitz, Sittaw vnd Camentz, doch im 25 namen der andern, freitags vor Thome anno ut supra gegen Dres- den zw hertzog Jorgen geschickt worden, mit diser meynung: Erstlichen angesaget die erbietung, zum andern den eingang gemacht, mit dem befelh ko. mt. vnd der regenten auff die strossen- dieb, sunderlich auff die theter der nohm bey Birckenbruck ge- 30 schehen, douon oben am xXI. vnd viel orten zugreiffen, vnd so man sich des gehorsams, dem strossze vnd gemeinem nutz auch dem kauff vnd furman zu gute, also gehalden, noch Henrich Cragen ge- grieffen etc., hett er sich vndirstanden die von steten derhalben zw fehden, noch der beschedigung getzwungen, die von Budissin 35 den absagbriue anzunemen vnd vns zu antworten, ouch neulicher zceit bey Konigspruck die wagen auffgehawen. Wie jsz aber vmb solche that ein gestalt hett, were seiner f. g. vnuorborgen. Die- weile wir vns furdern schaden von Henrich Kragen vnd seinen an- hang besorgen musten, were vnser demutige vleissige bethe, zuuor- 40 schaffen das die vnsern, so durch s. f. g. lande vnd strossen zco- gen vnd bawetten, mit jren guettern sicher zciehn mochten, vnd
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190 153 das Henrich Cragen vnd andern vnsern widerwertigen, keyne be- hausung, forderung noch vndirsleffe zuhaben in s. f. g. lande ge- geben vnd vorstat wurde, angesehen, das Henrich Kragen mit sei- nen anhang ein offentlicher strossendieb were, der nyemandes, ouch seiner f. g. lande, jn welchem er die nohm bey Konigspruck gethan, nicht vorschonet, als wir vns den zu s. f. g. als einem lieb- haber der gerechtikeit vnd friede, vnd der solchen leuten sunder- lich abgunstig, vorsehen, s. f. g. gnediglich zuthun geneiget sein werde etc. 5 Antwort durch Henrichen von Sleynitz obermarschalk. 10 Seine f. g. het die erbietung zu grosem danck vnd gefallen angenomen in allenn gnaden vnd guetem zubedencken, vnd furder vortzalt wesz seine f. g. zw befriedung der strasse gethan, ouch dye leute so recht nicht erleyden mochten in s. f. g. lande nicht erleyden mocht, vnd sunderlich diszs jm lande vorschafft, das der 15 kauff vnd furman mit seinen guettern sicher vnd vnberaubet zcyhen mocht, douon s. f. g. die von steten vnd die jren nicht wolde aus- geslossen haben. So sich aber Henrich Kragen mit seynem anhang jn s. f. g. lande vnderstehn wurde jemandes der von steten zube- schedigen, solde jme durch die seinen also nochgeeylet vnd getracht 20 werden, domit man befinden solde, das Henrich Kragen sein mut- wille in s. f. g. lande nicht solde vorhangen werden. Seine f. g. wolde auch vorschaffen, das gut achttung auff jne solde gegeben werden, vnd domit in s. f. g. lande keyne behausung, forderung vnd zwschube zuhaben etc. Des man sich den hochlich bedancket, 25 mit erbietung zuuordinenn etc. Actum anno et die ubi supra. 153b Wie gen Camentz zu bestetigung jres ausgebrochten neuen priuilegien, die kohr eines newen burgermeisters belan- gende, geschickt ist worden. Oben am LXXx. findest du, wie die von Camentz bey ko. mt. 30 vorbeten sein wurden, sie mit einem priuilegio zuuorsorgen, das die kohre eines burgermeisters, bey dem rate stehn mocht. Das den also geschehen vnd ausbrocht. So aber die von Camentz eines auffrurhs derhalben besorget, noch dem die kohr des burgermeisters zuuorn bey dem gemeynen 35 volk gestanden vnd jn der pfarkirchen, am tage sancti Steffani prothomartyris gehalden, doraus den viel arges komen, also das offt- mals einer gekoren, der vor in rethen nicht gesessen, dem gemei- 28. kohr, kühr, wahl.
190 153 das Henrich Cragen vnd andern vnsern widerwertigen, keyne be- hausung, forderung noch vndirsleffe zuhaben in s. f. g. lande ge- geben vnd vorstat wurde, angesehen, das Henrich Kragen mit sei- nen anhang ein offentlicher strossendieb were, der nyemandes, ouch seiner f. g. lande, jn welchem er die nohm bey Konigspruck gethan, nicht vorschonet, als wir vns den zu s. f. g. als einem lieb- haber der gerechtikeit vnd friede, vnd der solchen leuten sunder- lich abgunstig, vorsehen, s. f. g. gnediglich zuthun geneiget sein werde etc. 5 Antwort durch Henrichen von Sleynitz obermarschalk. 10 Seine f. g. het die erbietung zu grosem danck vnd gefallen angenomen in allenn gnaden vnd guetem zubedencken, vnd furder vortzalt wesz seine f. g. zw befriedung der strasse gethan, ouch dye leute so recht nicht erleyden mochten in s. f. g. lande nicht erleyden mocht, vnd sunderlich diszs jm lande vorschafft, das der 15 kauff vnd furman mit seinen guettern sicher vnd vnberaubet zcyhen mocht, douon s. f. g. die von steten vnd die jren nicht wolde aus- geslossen haben. So sich aber Henrich Kragen mit seynem anhang jn s. f. g. lande vnderstehn wurde jemandes der von steten zube- schedigen, solde jme durch die seinen also nochgeeylet vnd getracht 20 werden, domit man befinden solde, das Henrich Kragen sein mut- wille in s. f. g. lande nicht solde vorhangen werden. Seine f. g. wolde auch vorschaffen, das gut achttung auff jne solde gegeben werden, vnd domit in s. f. g. lande keyne behausung, forderung vnd zwschube zuhaben etc. Des man sich den hochlich bedancket, 25 mit erbietung zuuordinenn etc. Actum anno et die ubi supra. 153b Wie gen Camentz zu bestetigung jres ausgebrochten neuen priuilegien, die kohr eines newen burgermeisters belan- gende, geschickt ist worden. Oben am LXXx. findest du, wie die von Camentz bey ko. mt. 30 vorbeten sein wurden, sie mit einem priuilegio zuuorsorgen, das die kohre eines burgermeisters, bey dem rate stehn mocht. Das den also geschehen vnd ausbrocht. So aber die von Camentz eines auffrurhs derhalben besorget, noch dem die kohr des burgermeisters zuuorn bey dem gemeynen 35 volk gestanden vnd jn der pfarkirchen, am tage sancti Steffani prothomartyris gehalden, doraus den viel arges komen, also das offt- mals einer gekoren, der vor in rethen nicht gesessen, dem gemei- 28. kohr, kühr, wahl.
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191 nem volk wider den rate beygefallen, doraus zwitracht erwachssen, vnd das sich etzliche aus der gemeyne, auff anhalden, wie man redet, die sich frey Friesen gnant wider den rat hartiglich ge- satzt, douon den viel zuschreiben, etc., haben sie den edlen wol- 5 gebornen hern Cristoffen von Wartemberg landuoiten vnd die von steten, als executores priuilegii angelanget, dóhin zuschicken, vnd solch priuilegium zuexequirn, domit das volk erschreckt, sich wider das priuilegium nicht setzt. Ist derhalben dinstags nach Thome, Melchior Puester die zceit 10 zw Budissin hoferichter, vom landvoite gen Camentz gefertiget, der gemeine anzusagen, wolde der kohre bysz auff zukunfft des land- voits vnd der von steten vnd bysz auff den mondtag Thome Can- tuariensis, einen anstant lossen vnd gebenn, das den also bewilliget. Sonabents Johannis ewangeliste ist magister Johannes Hass pro- 15 tonotarius von hynnen noch Camentz getzogen, vnd etzliche von 154 Budissin, magister Schnefogel vnd magister Henricus Riebisch nota- rius, neben gnantem Melchior Puestern an stad des landvoits ge- schickt, vnd sontag Innocentie zu Camentz einkomen, vnd so das volk auffm rothawsze vorsamelt gewest, den befelh vnd begnadung 20 ko. mt., die jnen allen zum besten vnd der stad gedey, zuuormey- den weiter vneynikeyt ausbrocht, angesaget, mit vorlesung erstlichen einer credentz des landvoits vnd des priuilegij. Dorauff jnen be- folen sich solchs befelhs vnd schaffen ko. mt. gehorsamlich zuhal- den, so sich aber yemandes mit worten ader wercken dorwieder 25 setzen wurde, vnd einen rate an ausgesatzter kuhre hindern, het itzt sein straffe in dem priuilegio ausgedruckt, zuuormerckenn, isz wurde sich ouch der landvoite vnd die von steten, welchen vom konig befolen, einen rate zw Camentz bey solcher freiheit zuhant- haben, vnd schutzen, gegen demselbigen der gebure wol wissen 30 zwhalden. Vnd wiewol ein rate zu Camentz vorgeschlagen, man solde das volk befragen, ap sie sich solchs schaffen ko. mt. vnd befelh des landvoits vnd begere der von steten halden wolden, so ist jnen dennoch von den geschickten solchs widerraten. Hat ein rate dorauff mondtags Thome Cantuariensis jnhalts des priuilegii 35 jre kuhr auff dem rathawsze gehalden. Anno die ut supra anno xumo. Wie vnd was mit hern Henrichen Tunckeln, landvoite in Niederlausitz, zw Spremberg ist gehandelt wurden. So die von steten bey herrn Henrichen Tunckeln voyten zw Niederlausitz angegeben sein wurden, als solden sie s. g. vordech- 40 tig halden, das er bosen leuten vnd jren widerwertigen beylegen 154b 40. beylegen, beistand gewähren.
191 nem volk wider den rate beygefallen, doraus zwitracht erwachssen, vnd das sich etzliche aus der gemeyne, auff anhalden, wie man redet, die sich frey Friesen gnant wider den rat hartiglich ge- satzt, douon den viel zuschreiben, etc., haben sie den edlen wol- 5 gebornen hern Cristoffen von Wartemberg landuoiten vnd die von steten, als executores priuilegii angelanget, dóhin zuschicken, vnd solch priuilegium zuexequirn, domit das volk erschreckt, sich wider das priuilegium nicht setzt. Ist derhalben dinstags nach Thome, Melchior Puester die zceit 10 zw Budissin hoferichter, vom landvoite gen Camentz gefertiget, der gemeine anzusagen, wolde der kohre bysz auff zukunfft des land- voits vnd der von steten vnd bysz auff den mondtag Thome Can- tuariensis, einen anstant lossen vnd gebenn, das den also bewilliget. Sonabents Johannis ewangeliste ist magister Johannes Hass pro- 15 tonotarius von hynnen noch Camentz getzogen, vnd etzliche von 154 Budissin, magister Schnefogel vnd magister Henricus Riebisch nota- rius, neben gnantem Melchior Puestern an stad des landvoits ge- schickt, vnd sontag Innocentie zu Camentz einkomen, vnd so das volk auffm rothawsze vorsamelt gewest, den befelh vnd begnadung 20 ko. mt., die jnen allen zum besten vnd der stad gedey, zuuormey- den weiter vneynikeyt ausbrocht, angesaget, mit vorlesung erstlichen einer credentz des landvoits vnd des priuilegij. Dorauff jnen be- folen sich solchs befelhs vnd schaffen ko. mt. gehorsamlich zuhal- den, so sich aber yemandes mit worten ader wercken dorwieder 25 setzen wurde, vnd einen rate an ausgesatzter kuhre hindern, het itzt sein straffe in dem priuilegio ausgedruckt, zuuormerckenn, isz wurde sich ouch der landvoite vnd die von steten, welchen vom konig befolen, einen rate zw Camentz bey solcher freiheit zuhant- haben, vnd schutzen, gegen demselbigen der gebure wol wissen 30 zwhalden. Vnd wiewol ein rate zu Camentz vorgeschlagen, man solde das volk befragen, ap sie sich solchs schaffen ko. mt. vnd befelh des landvoits vnd begere der von steten halden wolden, so ist jnen dennoch von den geschickten solchs widerraten. Hat ein rate dorauff mondtags Thome Cantuariensis jnhalts des priuilegii 35 jre kuhr auff dem rathawsze gehalden. Anno die ut supra anno xumo. Wie vnd was mit hern Henrichen Tunckeln, landvoite in Niederlausitz, zw Spremberg ist gehandelt wurden. So die von steten bey herrn Henrichen Tunckeln voyten zw Niederlausitz angegeben sein wurden, als solden sie s. g. vordech- 40 tig halden, das er bosen leuten vnd jren widerwertigen beylegen 154b 40. beylegen, beistand gewähren.
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192 solde, hat er hirauff an hern Cristoffen, diser lande voyten, dassel- bige mit scharffen worten geschrieben, vnd den von steten vahst nohend komen, wu dem also das sie verreter weren seiner ehren, schickt er vom wenigsten bys an den burgermeister, welche schriefft her Cristoff den von steten furgehalden, vnd alhye jm briuebuch eingetzeichent, hat man an jnen geschrieben vnd gebeten, gelegene stelle zw bequemer zceit zu beramen, das man sichs solchs ent- schuldigen mocht, vnd disz ist zu einer vrsache der taglegung fur- gegeben, ader isz ist forderlich dorvmb geschehen, das man sich mit s. g. vnser widerwertigen halben, ap die icht von s. g., noch� 10 dem sie ane alle schewe vnd forcht jn seinen ampt logen, gefeng- lichen mochten angenomen werden. Ist von jme auff sondtag octauas Innocentie gegen Spremberg ein tag zwgeschrieben worden. Sein dorauff die von Budissin vnd Gorlitz jm namen der andern dohin neben dem hern landvoite diser 15 lande gefertiget wurden. Ist noch der erbietung s. g. schreiben an hern Cristoffen ge- tan, angetzogen wurden mit folgender entschuldigung, das denen von steten nicht wissentlich, konden sich ouch solcher wort, das sie dye solden geredt haben, nicht erinnern. Das sie aber an s. 20 g. geschrieben, weren sie nicht in abrede, vorhofften doch, das jr schreibenn solche wort nicht antzeigen ader mit sich brengen wurden, vnd konden erleyden, das dieselbige die s. g. diszs bericht vnd sie also angegeben, entkegen stunden, wolden sich, wie fromen ge- tziemen dasselbigen erbarlich ausfuren vnd dergestalt das s. g. 155 doran eine genuge vnd gut gefallen haben solde, mit anhangender bethe, sie solchs zw vorwissen, vnd sie domit gnediglich entschul- diget haben. Dorauff hat s. g. durch Hansen von Kokritz auff Schenckendorff ansagen lassen, wie zw Baltasarn Zcesszen knecht zw Gorlitz, von 30 einem vorwanten des rats solde geredt sein wurden: was ist her Tunckel vor ein man, wu er nicht koppenteil mit nöme, konde er sich nicht enthalden etc. Item so die geschickten der von steten zu Spremberg gelegen, douon oben am CXLVII., solden sie geredt haben, her Tunckel hett von Caspar Maltitzen x. fl genomen, wurde 35 derhalben von jme im lande vorhalden, wie isz aber mit Maltitz ein gestalt gehabt wirt vnden folgen, vnd doch dieselbige entschul- dung zw genuge angenomen, wolde dennoch mittelrzceit hinach fra- gen lassen, wer dieselbigen weren, die dise rede geredt hetten. 5 25 7. zu beramen, anzuberaumen, anzusetzen. 32. koppenteil, raubantheil.
192 solde, hat er hirauff an hern Cristoffen, diser lande voyten, dassel- bige mit scharffen worten geschrieben, vnd den von steten vahst nohend komen, wu dem also das sie verreter weren seiner ehren, schickt er vom wenigsten bys an den burgermeister, welche schriefft her Cristoff den von steten furgehalden, vnd alhye jm briuebuch eingetzeichent, hat man an jnen geschrieben vnd gebeten, gelegene stelle zw bequemer zceit zu beramen, das man sichs solchs ent- schuldigen mocht, vnd disz ist zu einer vrsache der taglegung fur- gegeben, ader isz ist forderlich dorvmb geschehen, das man sich mit s. g. vnser widerwertigen halben, ap die icht von s. g., noch� 10 dem sie ane alle schewe vnd forcht jn seinen ampt logen, gefeng- lichen mochten angenomen werden. Ist von jme auff sondtag octauas Innocentie gegen Spremberg ein tag zwgeschrieben worden. Sein dorauff die von Budissin vnd Gorlitz jm namen der andern dohin neben dem hern landvoite diser 15 lande gefertiget wurden. Ist noch der erbietung s. g. schreiben an hern Cristoffen ge- tan, angetzogen wurden mit folgender entschuldigung, das denen von steten nicht wissentlich, konden sich ouch solcher wort, das sie dye solden geredt haben, nicht erinnern. Das sie aber an s. 20 g. geschrieben, weren sie nicht in abrede, vorhofften doch, das jr schreibenn solche wort nicht antzeigen ader mit sich brengen wurden, vnd konden erleyden, das dieselbige die s. g. diszs bericht vnd sie also angegeben, entkegen stunden, wolden sich, wie fromen ge- tziemen dasselbigen erbarlich ausfuren vnd dergestalt das s. g. 155 doran eine genuge vnd gut gefallen haben solde, mit anhangender bethe, sie solchs zw vorwissen, vnd sie domit gnediglich entschul- diget haben. Dorauff hat s. g. durch Hansen von Kokritz auff Schenckendorff ansagen lassen, wie zw Baltasarn Zcesszen knecht zw Gorlitz, von 30 einem vorwanten des rats solde geredt sein wurden: was ist her Tunckel vor ein man, wu er nicht koppenteil mit nöme, konde er sich nicht enthalden etc. Item so die geschickten der von steten zu Spremberg gelegen, douon oben am CXLVII., solden sie geredt haben, her Tunckel hett von Caspar Maltitzen x. fl genomen, wurde 35 derhalben von jme im lande vorhalden, wie isz aber mit Maltitz ein gestalt gehabt wirt vnden folgen, vnd doch dieselbige entschul- dung zw genuge angenomen, wolde dennoch mittelrzceit hinach fra- gen lassen, wer dieselbigen weren, die dise rede geredt hetten. 5 25 7. zu beramen, anzuberaumen, anzusetzen. 32. koppenteil, raubantheil.
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193 Das man den von s. g. gebeten, vnd den reten zu Budissin vnd Gorlitz zuerkennen geben, wurden sich der gebure kegen solchen wol wissen zwhaldenn. Czum andern, ist ein meynung, wie oben an hertzog Jeorgen, 5 am CLI. der reuterey vnd vnser feinde halben, an jnen geworben wurden, mit bethe, das s. g. aus pflicht seines ampts gut achttung auff dieselbigen geben wolde, vnd jnen behawsung, forderung vnd zwschuebe in seinem ampt zw haben, nicht vorstatten. Czum drietten ist Caspar Maltitz sache gedocht wurden mit 10 disen worten, s. g. were vnuorborgen, das Caspar Maltitz einem olschleger von Budissin xx marc genomenn het, vnd wiewol er des bischoffs vnd des stieffts zw Meissen abegesagter were, dennoch het jme nicht geburen wollen die iren auff konig. strasse in s. g. ampt, ane seiner g. zulossen, dorvor sie js hieldenn, zubeschedigen, 15 ap ouch Maltitz sagen wolde, der jre hett gesagett, er solde der 155b kirchen leyn keuffen, so wer er der kirchen zw Meissen vnd fol- gende allir jr eingeleibten feindt, so hett er solchs zw rettung sei- nes lebens vnd guts gesaget, jn zuuorsicht Maltitz wurde der kir- chen vorschonet haben, vnd so der jre gebunden mit einer halffter, 20 die er den mit anheyme brocht vnd jme entworden, hett er die xx marc bey s. g. zu getrauen henden eingeleget, vnd begeret, das sich die von Budissin gegen jme solchs in arge nicht zuge- dencken, vorschreiben solden. Caspar Maltitz. 35 Czw solcher vorschreibung haben die von Budissin der von 25 steten rate begeret. Ist jnen von wegen vnser herrn disze mey- nung gesaget, dieweile sie sich vor dem alden landvoite hern Sig- munden offentlich ouch gegen dem voygte in Niederlausitz vnd Maltitzen in iren sendebriuen hetten horen vnd vornemen lassen, wu dem jren sein gelt wider wure, wolden sie Caspar von Maltitz 30 derhalb nicht argen, lieszen sie sich beduncken, sie hetten sich itzt mehr den zw weit horen vnd vorschrieben, wusten jnen, das sie sich weiter kegen Maltitz seines willens vorschreiben solden, nicht zw raten, wolden ouch solchs selbs nicht thuen, den solde is dohin gelangen, wu der dieb seinen dewbe vnd diebstal erboe- tig were widerzugeben, das er forder derhalben keyne gefore stehn bedorfft, were zubedencken, was folgen wurde. Sie hetten ouch fehde gehabt, mit Olsnitzen, Swoben vnd andern, dennoch hets keyner vormocht, das jme eyniche vorschreybung ader besigelte t kunthschafft vorrichter hendel vnd fehde, gegeben were worden. 40 Yedoch dieweile die sache sie vnd die jren rurte, wolden sie solchs in vorbesserung jres rats gestalt haben. 25
193 Das man den von s. g. gebeten, vnd den reten zu Budissin vnd Gorlitz zuerkennen geben, wurden sich der gebure kegen solchen wol wissen zwhaldenn. Czum andern, ist ein meynung, wie oben an hertzog Jeorgen, 5 am CLI. der reuterey vnd vnser feinde halben, an jnen geworben wurden, mit bethe, das s. g. aus pflicht seines ampts gut achttung auff dieselbigen geben wolde, vnd jnen behawsung, forderung vnd zwschuebe in seinem ampt zw haben, nicht vorstatten. Czum drietten ist Caspar Maltitz sache gedocht wurden mit 10 disen worten, s. g. were vnuorborgen, das Caspar Maltitz einem olschleger von Budissin xx marc genomenn het, vnd wiewol er des bischoffs vnd des stieffts zw Meissen abegesagter were, dennoch het jme nicht geburen wollen die iren auff konig. strasse in s. g. ampt, ane seiner g. zulossen, dorvor sie js hieldenn, zubeschedigen, 15 ap ouch Maltitz sagen wolde, der jre hett gesagett, er solde der 155b kirchen leyn keuffen, so wer er der kirchen zw Meissen vnd fol- gende allir jr eingeleibten feindt, so hett er solchs zw rettung sei- nes lebens vnd guts gesaget, jn zuuorsicht Maltitz wurde der kir- chen vorschonet haben, vnd so der jre gebunden mit einer halffter, 20 die er den mit anheyme brocht vnd jme entworden, hett er die xx marc bey s. g. zu getrauen henden eingeleget, vnd begeret, das sich die von Budissin gegen jme solchs in arge nicht zuge- dencken, vorschreiben solden. Caspar Maltitz. 35 Czw solcher vorschreibung haben die von Budissin der von 25 steten rate begeret. Ist jnen von wegen vnser herrn disze mey- nung gesaget, dieweile sie sich vor dem alden landvoite hern Sig- munden offentlich ouch gegen dem voygte in Niederlausitz vnd Maltitzen in iren sendebriuen hetten horen vnd vornemen lassen, wu dem jren sein gelt wider wure, wolden sie Caspar von Maltitz 30 derhalb nicht argen, lieszen sie sich beduncken, sie hetten sich itzt mehr den zw weit horen vnd vorschrieben, wusten jnen, das sie sich weiter kegen Maltitz seines willens vorschreiben solden, nicht zw raten, wolden ouch solchs selbs nicht thuen, den solde is dohin gelangen, wu der dieb seinen dewbe vnd diebstal erboe- tig were widerzugeben, das er forder derhalben keyne gefore stehn bedorfft, were zubedencken, was folgen wurde. Sie hetten ouch fehde gehabt, mit Olsnitzen, Swoben vnd andern, dennoch hets keyner vormocht, das jme eyniche vorschreybung ader besigelte t kunthschafft vorrichter hendel vnd fehde, gegeben were worden. 40 Yedoch dieweile die sache sie vnd die jren rurte, wolden sie solchs in vorbesserung jres rats gestalt haben. 25
Strana 194
194 Auff das andere stucke des antragen, hat her Tunckel dise antwort geben lassen, jme were von den von steten dises marg- grauethumbs offtmals in gemeine vnd sunderheit, der reuterey irer behausung vnd forderung, so sie in seinem ampt haben solden, ge- schrieben worden, derhalben er vorursacht sich mit her Cristoffen vnserm voyte zu besehn vnd eine beredung zwhaben, wie man solchem furkomen vnd widerstehn mocht, vnd het auff die Lxx pferde angeleget, solden ime xL ader xxx aus der tzal hynnyder gen Löben Luckaw ader Spremberg legen, die jme zw der hant wern, so er ir auff eyn eylen bedorfft, den isz were offinbar dasz 10 die stete seins ampts solchs vormogens nicht weren, vnd ehr er den adel zusammenbrocht, weren solche lewte widervmb aws dem lande etc., vnd wolden disen s. g. awfsatz nicht vorachten, den wo isz geschehe, wolde er sich hiemit, so ferne isz ymmer gelan- gen mocht, entschuldiget haben. Dorauff hat sich her Cristoff voyte mit den geschickten vnddir- redet, man horet das er den vnglimpff jn s. g. vnd die von steten stecken wolde, jn dem das er disen vorschlag thet, den s. g. denen von steten nicht wuste zu raten, vnd sie ouch selbs schuerlichen annemen wurden, wes man jme aber widerumb sagen wolde, were 20 zubekommern. Ist dise meynung beredet, ire g. wurden von ko. mt. dysen landen amptleut gegeben, vnd fordert der billikeit das ein yeder sein ampt auff beste, so er mocht, vorsorge, sein amptsvorwanten vnd die strossen von gewalt, vnrecht vnd zugrieffe schutzet. Er 25 solde das in Niederlausitz, so wolde solchs in Obirlausitz thun, das 156b aber die von steten seine ambtsvorwanten pferde ins ampt Nieder- lausitz legen solden, weren sie zw disem mol vnberotten, den sie besorgetten, isz stunde in jrer frunde vormogen nicht, vnd dieweile sie jre pferde in Niederlausitz hetten, wurden sie jm lande besche- 30 diget, vnd wurden vielleicht vffs kreutze geoppffert (aber das ist nicht offentlich geredt), wolden dennoch s. g. meynung in komer nemen, vnd sich durch hern Cristoffen mit antwort horen lassen. Domit aber s. g. vormercken solde, das man etwas hiebey zu- thun gesunnen, wolt man sich disz begeben, sein g. solde greiffen 35 auff die wirt vnd forderer, das den, wie menniglich zubeachten, der bekwemste weg were, wu man solche strossendieb fege machen wolde, vnd der ausszm lande gelosszen, vnd wu er die festen be- logert vnd dieselbige zu gewynnen vnd die dorynnen weren zuer- obrigen zw swache were, solde herrn Cristoffen voyte vmb hulffe 40 5 15 156 37. fege m., s. v. a. veigen, dem tode weihen. 40. erobrigen, überwältigen.
194 Auff das andere stucke des antragen, hat her Tunckel dise antwort geben lassen, jme were von den von steten dises marg- grauethumbs offtmals in gemeine vnd sunderheit, der reuterey irer behausung vnd forderung, so sie in seinem ampt haben solden, ge- schrieben worden, derhalben er vorursacht sich mit her Cristoffen vnserm voyte zu besehn vnd eine beredung zwhaben, wie man solchem furkomen vnd widerstehn mocht, vnd het auff die Lxx pferde angeleget, solden ime xL ader xxx aus der tzal hynnyder gen Löben Luckaw ader Spremberg legen, die jme zw der hant wern, so er ir auff eyn eylen bedorfft, den isz were offinbar dasz 10 die stete seins ampts solchs vormogens nicht weren, vnd ehr er den adel zusammenbrocht, weren solche lewte widervmb aws dem lande etc., vnd wolden disen s. g. awfsatz nicht vorachten, den wo isz geschehe, wolde er sich hiemit, so ferne isz ymmer gelan- gen mocht, entschuldiget haben. Dorauff hat sich her Cristoff voyte mit den geschickten vnddir- redet, man horet das er den vnglimpff jn s. g. vnd die von steten stecken wolde, jn dem das er disen vorschlag thet, den s. g. denen von steten nicht wuste zu raten, vnd sie ouch selbs schuerlichen annemen wurden, wes man jme aber widerumb sagen wolde, were 20 zubekommern. Ist dise meynung beredet, ire g. wurden von ko. mt. dysen landen amptleut gegeben, vnd fordert der billikeit das ein yeder sein ampt auff beste, so er mocht, vorsorge, sein amptsvorwanten vnd die strossen von gewalt, vnrecht vnd zugrieffe schutzet. Er 25 solde das in Niederlausitz, so wolde solchs in Obirlausitz thun, das 156b aber die von steten seine ambtsvorwanten pferde ins ampt Nieder- lausitz legen solden, weren sie zw disem mol vnberotten, den sie besorgetten, isz stunde in jrer frunde vormogen nicht, vnd dieweile sie jre pferde in Niederlausitz hetten, wurden sie jm lande besche- 30 diget, vnd wurden vielleicht vffs kreutze geoppffert (aber das ist nicht offentlich geredt), wolden dennoch s. g. meynung in komer nemen, vnd sich durch hern Cristoffen mit antwort horen lassen. Domit aber s. g. vormercken solde, das man etwas hiebey zu- thun gesunnen, wolt man sich disz begeben, sein g. solde greiffen 35 auff die wirt vnd forderer, das den, wie menniglich zubeachten, der bekwemste weg were, wu man solche strossendieb fege machen wolde, vnd der ausszm lande gelosszen, vnd wu er die festen be- logert vnd dieselbige zu gewynnen vnd die dorynnen weren zuer- obrigen zw swache were, solde herrn Cristoffen voyte vmb hulffe 40 5 15 156 37. fege m., s. v. a. veigen, dem tode weihen. 40. erobrigen, überwältigen.
Strana 195
195 5 10 15 20 25 30 35 vnd beystand anrueffen. Man wolde sich auff s. g. fordern der- moszen beweisen, doran er ein gut gefallen haben etc. Hat s. g. dorauff antworten lassen, isz wolde s. g. nicht fue- gen, yemandes auff blosz gerucht, vnd so er der tat nicht vber- wunden, anzunemen ader zu belêgern, wuste óuch nicht were die- selbigen weren etc. Dorauff s. g. gesaget, isz hielde sich noch landlewfftigen rethen, das man einen itzlichen auff sein landkundig bosze gerucht, ader das etzliche in der pein auff einen bekant vnd dorauff gestorben annemen vnd mit der scherff zw jme gedencken mocht. Das man aber dieselbige beschuldigen solde vnd sie des mit gleichmessigen getzeugen vberfuren, hett s. g. zubeachten, ap isz vns moglich, die- weile sie solche tat heymlich vnd auff ein löcken thuen, wolde aber s. g. wissen, wer dieselbigen weren, wolde man die bekent- 157 nus derjenigen die dorauff gestorben furlegen lossen, doraus sich s. g. solchs wol erinnern möcht. 1 Sein antwort, das were gar ein vnbillich ding, den, so mich einer beloge, ader aus einem gram ader kwelung in der pein auff mich bekant, das ich derhalben solde angegrieffen werden, vnvber- komenn. Derhalben lobet er das Behmisch recht, so yemandes beruchtiget, der wurde furgefordert, vnd wue er sich des mit sey- nem eide, vnd getzeugen, die do beschwuren, das sein gethan eide recht were, nicht ausfuren mocht, het er alsdan sein leiden, vnd wurde keyner auff eines schlechten bekentnus angenomen, jsz were den das solch bekentnus von dreyen, viern etc. gleicherweisz ge- schehn weren. Haben nichts weiter von jme erlangen mogen etc. Caspar Maltitz halben, wuste s. g. jnen weiter nicht zw weisen, wolden sich von Budissin dermosen wie gehort, gegen jme vor- schreiben, wolde er gerne dorzw dienen, domit nicht grossere be- schuerung wider sie vnd andere jre frunde von ime furgenomenn. Das den die von Budissin zw bekomern vnd hinder sich an jre frunde zutragen angenomen. Sein also vnsere geschickten, sondtags mit dem thurschliessen von Spremberg noch Gorlitz gerieten. Und so mitwoch noch octauas trium regum ein tag zur Lobaw gehalden, ist nochmols dise meynung, wie oben vorczeichent, hern Tunckeln zw antwort gegeben, beschlossen, vnd die sache Maltitzen belangende, auff die von Budissin gestalt, doch mit erinnerung zu- uorgegebens rats ut supra. Actum anno etc. diebus ut supra in capite et in processu cause expressis. 5. vberwunden, überführt. 13. löcken, auf einen schlag. 20. vnvberkomenn, wnüberführt. 25
195 5 10 15 20 25 30 35 vnd beystand anrueffen. Man wolde sich auff s. g. fordern der- moszen beweisen, doran er ein gut gefallen haben etc. Hat s. g. dorauff antworten lassen, isz wolde s. g. nicht fue- gen, yemandes auff blosz gerucht, vnd so er der tat nicht vber- wunden, anzunemen ader zu belêgern, wuste óuch nicht were die- selbigen weren etc. Dorauff s. g. gesaget, isz hielde sich noch landlewfftigen rethen, das man einen itzlichen auff sein landkundig bosze gerucht, ader das etzliche in der pein auff einen bekant vnd dorauff gestorben annemen vnd mit der scherff zw jme gedencken mocht. Das man aber dieselbige beschuldigen solde vnd sie des mit gleichmessigen getzeugen vberfuren, hett s. g. zubeachten, ap isz vns moglich, die- weile sie solche tat heymlich vnd auff ein löcken thuen, wolde aber s. g. wissen, wer dieselbigen weren, wolde man die bekent- 157 nus derjenigen die dorauff gestorben furlegen lossen, doraus sich s. g. solchs wol erinnern möcht. 1 Sein antwort, das were gar ein vnbillich ding, den, so mich einer beloge, ader aus einem gram ader kwelung in der pein auff mich bekant, das ich derhalben solde angegrieffen werden, vnvber- komenn. Derhalben lobet er das Behmisch recht, so yemandes beruchtiget, der wurde furgefordert, vnd wue er sich des mit sey- nem eide, vnd getzeugen, die do beschwuren, das sein gethan eide recht were, nicht ausfuren mocht, het er alsdan sein leiden, vnd wurde keyner auff eines schlechten bekentnus angenomen, jsz were den das solch bekentnus von dreyen, viern etc. gleicherweisz ge- schehn weren. Haben nichts weiter von jme erlangen mogen etc. Caspar Maltitz halben, wuste s. g. jnen weiter nicht zw weisen, wolden sich von Budissin dermosen wie gehort, gegen jme vor- schreiben, wolde er gerne dorzw dienen, domit nicht grossere be- schuerung wider sie vnd andere jre frunde von ime furgenomenn. Das den die von Budissin zw bekomern vnd hinder sich an jre frunde zutragen angenomen. Sein also vnsere geschickten, sondtags mit dem thurschliessen von Spremberg noch Gorlitz gerieten. Und so mitwoch noch octauas trium regum ein tag zur Lobaw gehalden, ist nochmols dise meynung, wie oben vorczeichent, hern Tunckeln zw antwort gegeben, beschlossen, vnd die sache Maltitzen belangende, auff die von Budissin gestalt, doch mit erinnerung zu- uorgegebens rats ut supra. Actum anno etc. diebus ut supra in capite et in processu cause expressis. 5. vberwunden, überführt. 13. löcken, auf einen schlag. 20. vnvberkomenn, wnüberführt. 25
Strana 196
196 157b Caspars von Rechenbergs auff Clitzdorff handel. So sich Caspar von Rechenberg in dem guthlichen handel, douon oben am cxIx. vor geubetten freuel vnd gewalt, erzeigte jniurien, hon vnd schmoch, vnd zugefugten schaden, nichts hat begeben wol- len, ist mondtags noch Gereonis anno etc. ximo durch die eldisten 5 herrn beschlossen, jnen derhalben rechtlichen zubeschuldigenn. Vnd wiewol zw disem mal, ouch zuuorn wol bekomert ist, das man jnen vnd andere, jme jn diser sache anhengig, derhalben, mit der heische vnd ochte vorfesten mocht, dennoch vnd dieweile die stad mit der manschafft jrrig gestanden, sunderlich der ocht 10 halben, die den suesten itziger zceit wenig angesehen, vnd das er der stad leute, die das kynd auffgehoben, widerumben heischen vnd echten mocht, doraus den wenig glimpffs, sunder mergliche beschuerung von beiden teilen folgen wolde, auch das dise stucke stracks nicht mort noch dewbe ader rewber weren, auff welche 13 die ocht, vnd nicht weitern, laudts der declaration vnd leuterung des spruchs Wladislai, sal erstrackt vnd getzogen werden, (den vnsere Behmischen herrn heissen allein das mordt, so einer vom andern ermordt wirt vnd nicht solche nottode, wu einer ertrunckt, erfreiest ader vorbrent etc. zugleich nichts lembde, isz sey den 20 lam etc., vnd dieweile er den teich nicht der meynung abegestochen, das er die fische stellen wolde, non tenetur ergo actione furti, cum animo et affectu furandi non ferenda, Affectus enim distinguit crimina, licet ad recompensa accepti damni cuius erat occasio te- neatur): ist solchs gueter meynung vnd jm besten nochgelassen, 25 158 vnd sunderlich so lang man der sache zw recht vberloge, vnd jme zuerkant, fug wandel vnd widerstattung zuthun, vnd er solchs we- gerte, das man den mit der ocht folget. Item ist aldo geredt, eine citation zubegreiffen, das den durch den herrn licentiat geschehen, die den bey die hendel geleget, dor- 30 noch gelesen, vnd das man sich vmb einen aduocaten, der die setze machet, wu die sache zu recht vorfasset, vnd zu Magdeburg, dohin die sache zuuorsprechen komen wurde, vmb einen patron bewerbe, das den durch her Bernhardinum ausgericht. Actum die s. Galli, anno etc. ximo. Sondtag noch Luce, so man gehort, das her Cristoff landvoite von Prag heimkomen were, ist Johannes der stadschreiber, die ci- tation laudts des begreiffs von dem herrn auszzubrengen, gen Bu- dissin gefertiget worden. 35 9. heische vnd ochte vorfesten, mit gefangenschaft und acht bedrohen. 20. er- freiest, erfriert. 24. lam, der begriff: lembde wurde dort nicht allgemein auf jede schwere verwundung, sondern lediglich auf eine lähmung angewandt.
196 157b Caspars von Rechenbergs auff Clitzdorff handel. So sich Caspar von Rechenberg in dem guthlichen handel, douon oben am cxIx. vor geubetten freuel vnd gewalt, erzeigte jniurien, hon vnd schmoch, vnd zugefugten schaden, nichts hat begeben wol- len, ist mondtags noch Gereonis anno etc. ximo durch die eldisten 5 herrn beschlossen, jnen derhalben rechtlichen zubeschuldigenn. Vnd wiewol zw disem mal, ouch zuuorn wol bekomert ist, das man jnen vnd andere, jme jn diser sache anhengig, derhalben, mit der heische vnd ochte vorfesten mocht, dennoch vnd dieweile die stad mit der manschafft jrrig gestanden, sunderlich der ocht 10 halben, die den suesten itziger zceit wenig angesehen, vnd das er der stad leute, die das kynd auffgehoben, widerumben heischen vnd echten mocht, doraus den wenig glimpffs, sunder mergliche beschuerung von beiden teilen folgen wolde, auch das dise stucke stracks nicht mort noch dewbe ader rewber weren, auff welche 13 die ocht, vnd nicht weitern, laudts der declaration vnd leuterung des spruchs Wladislai, sal erstrackt vnd getzogen werden, (den vnsere Behmischen herrn heissen allein das mordt, so einer vom andern ermordt wirt vnd nicht solche nottode, wu einer ertrunckt, erfreiest ader vorbrent etc. zugleich nichts lembde, isz sey den 20 lam etc., vnd dieweile er den teich nicht der meynung abegestochen, das er die fische stellen wolde, non tenetur ergo actione furti, cum animo et affectu furandi non ferenda, Affectus enim distinguit crimina, licet ad recompensa accepti damni cuius erat occasio te- neatur): ist solchs gueter meynung vnd jm besten nochgelassen, 25 158 vnd sunderlich so lang man der sache zw recht vberloge, vnd jme zuerkant, fug wandel vnd widerstattung zuthun, vnd er solchs we- gerte, das man den mit der ocht folget. Item ist aldo geredt, eine citation zubegreiffen, das den durch den herrn licentiat geschehen, die den bey die hendel geleget, dor- 30 noch gelesen, vnd das man sich vmb einen aduocaten, der die setze machet, wu die sache zu recht vorfasset, vnd zu Magdeburg, dohin die sache zuuorsprechen komen wurde, vmb einen patron bewerbe, das den durch her Bernhardinum ausgericht. Actum die s. Galli, anno etc. ximo. Sondtag noch Luce, so man gehort, das her Cristoff landvoite von Prag heimkomen were, ist Johannes der stadschreiber, die ci- tation laudts des begreiffs von dem herrn auszzubrengen, gen Bu- dissin gefertiget worden. 35 9. heische vnd ochte vorfesten, mit gefangenschaft und acht bedrohen. 20. er- freiest, erfriert. 24. lam, der begriff: lembde wurde dort nicht allgemein auf jede schwere verwundung, sondern lediglich auf eine lähmung angewandt.
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197 Eodem die, sein die herrn Bernhardinus Meltzer, dominus li- centiatus Clett, magister Johannes Hass stadschreiber, als zw diser sache vom rate vorordente, auffm rothawsze gewest, von diszem handel, wie er geschehn vnd in der sune gehandelt douon oben 5 CXIX mit eynander geredt, die priuilegia die gericht belangende, als Hermanni, Karoli, senioris Wladislai, den contract zwuschen Rechenberg vnd der stad von wegen der ausfur der Liebschitz auffgericht, zwsamen gesucht vnd vorordent. Dinstags xicim milium virginum, her Wolffgang Radewolff pfarher 10 zw Regensdorff auff ansuchen vnd beger des rats vnd als ein publicus notarius sampt zweyen weidgesten, als getzeugen, hirzu requirirt vnd gefördert, vor einen gesessen rate komen, jst jme der handel, so sich zwuschen Rechenberg vnd dem rate jrrig hielde, 158b vorczalt wurden, vnd so ein rate willens were Rechenberg derhal- 15 ben an die recht zw nemen, wolde ein rate vor jme als einem legali notario vnd testibus jre volmechtige anwalden vnd procura- tores constituirn vnd setzen. Constituirt vnd setzet hiermit, die er- samen Bernhardinum Meltzer, Gregorium Clett licentiatum, magistrum Joannem Hasz prothonotarium vnd Joannem Arnolt subnotarium als 20 volmechtige anwalden eines rats, die sache wider Caspar von Re- chenberg zufuren etc., in der besten weisze vnd form, wie solchs zw vnd jm rechten, am hochsten tugen vnd bestehn mocht etc., vnd dobey gebeten, solcher constitution ein jnstrument vndir sei- nem notariat signet zw machen. Das den also geschehn, vnd das 25 jnstrument leyt bey den acten. Item freitags am abent omnium sanctorum anno ximo ist die citation, dem von Rechenberg, durch den landreiter zugeschickt vnd vberantwort worden. Item vor dem ausgang der ladung, ist der teich wider zuge- 30 schutt wurden, vnd ist der teich gefullet das das wasser, den ab- schlag mitwoch Seuerj so man den Woln gefischet, vnd etzliche herren von danne dohin gerieten, solchs zubesichtigen, vahst er- stiegen hatt. ltem mittelrzceit sein etzliche briue von dem Rechenberg an 35 herrn Cristoffen voiten, diser gebrechen halben geschrieben wurden, die den der herre s. g. einem rate, antwort dorauff zuthun, zuge- schickt hat, welche alle bey den andern handel geleget. Item mittelrzceit hat sich Rechenberg vndirstanden, die nieder- dorffschafft zw Waldaw jn die obirgericht zum Lauben rechtlichen 24. signet, sigel. 27. landreiter, der städtische berittene rathsbote für die dorfschaften.
197 Eodem die, sein die herrn Bernhardinus Meltzer, dominus li- centiatus Clett, magister Johannes Hass stadschreiber, als zw diser sache vom rate vorordente, auffm rothawsze gewest, von diszem handel, wie er geschehn vnd in der sune gehandelt douon oben 5 CXIX mit eynander geredt, die priuilegia die gericht belangende, als Hermanni, Karoli, senioris Wladislai, den contract zwuschen Rechenberg vnd der stad von wegen der ausfur der Liebschitz auffgericht, zwsamen gesucht vnd vorordent. Dinstags xicim milium virginum, her Wolffgang Radewolff pfarher 10 zw Regensdorff auff ansuchen vnd beger des rats vnd als ein publicus notarius sampt zweyen weidgesten, als getzeugen, hirzu requirirt vnd gefördert, vor einen gesessen rate komen, jst jme der handel, so sich zwuschen Rechenberg vnd dem rate jrrig hielde, 158b vorczalt wurden, vnd so ein rate willens were Rechenberg derhal- 15 ben an die recht zw nemen, wolde ein rate vor jme als einem legali notario vnd testibus jre volmechtige anwalden vnd procura- tores constituirn vnd setzen. Constituirt vnd setzet hiermit, die er- samen Bernhardinum Meltzer, Gregorium Clett licentiatum, magistrum Joannem Hasz prothonotarium vnd Joannem Arnolt subnotarium als 20 volmechtige anwalden eines rats, die sache wider Caspar von Re- chenberg zufuren etc., in der besten weisze vnd form, wie solchs zw vnd jm rechten, am hochsten tugen vnd bestehn mocht etc., vnd dobey gebeten, solcher constitution ein jnstrument vndir sei- nem notariat signet zw machen. Das den also geschehn, vnd das 25 jnstrument leyt bey den acten. Item freitags am abent omnium sanctorum anno ximo ist die citation, dem von Rechenberg, durch den landreiter zugeschickt vnd vberantwort worden. Item vor dem ausgang der ladung, ist der teich wider zuge- 30 schutt wurden, vnd ist der teich gefullet das das wasser, den ab- schlag mitwoch Seuerj so man den Woln gefischet, vnd etzliche herren von danne dohin gerieten, solchs zubesichtigen, vahst er- stiegen hatt. ltem mittelrzceit sein etzliche briue von dem Rechenberg an 35 herrn Cristoffen voiten, diser gebrechen halben geschrieben wurden, die den der herre s. g. einem rate, antwort dorauff zuthun, zuge- schickt hat, welche alle bey den andern handel geleget. Item mittelrzceit hat sich Rechenberg vndirstanden, die nieder- dorffschafft zw Waldaw jn die obirgericht zum Lauben rechtlichen 24. signet, sigel. 27. landreiter, der städtische berittene rathsbote für die dorfschaften.
Strana 198
198 zw laden, etzliche bekentnus von jnen ausszubrengen, welches den ein rat zum Lauben alhieher zw wissen gethan. Wie man sich aber 159 hirjnnen gehalden, findest du in einer missiue von Budissin hieher an rath von dem stadschreiber geschrieben, vnd bey die acta ge- leget. 5 Vorhorung der sache. So Caspar von Rechenberg, auff angesatzten termin donerstags noch trium regum anno etc. xIImo, zw Budissin vor hern Cristoffen s. g. vnd s. g. beysitzern von lande vnd steten, comparirt, erschyn- nen vnd gestanden, hat er durch Jeorgen von Slyeben, disze zceit 10 vorwesern zum Sagan, doch erstlichen, mit seiner andingung, wie er von Caspar Rechenberg angelanget jme in disen seinen anligen beystand zuthun vnd sein wort zureden, vnd so er jme frunthschafft halben vorwant, het er jme solchs fuglichen nieht wissen zw we- gern, vnd wiewol er dorzu nicht geschickt, wolde doch s. g. das- 15 selbige basz behertzigen, den er solchs von sich reden mocht, an- tragen lassen, Caspar von Rechenberg were von s. g. ein citation vnd rechtlicher furbescheid gethan vnd zugeschickt dorauff er als ein gehorsamer gestunde, wo aber die sache noch scherffe densel- bigen furbescheidts solde angetragen, vnd also hinaws gefurt wer- 20 den, wolde Caspar von Rechenberg von noten sein fein bedencken weiter zw nemen etc. Dorauff her Mathias Rosenberg, magister Johannes Hass vnd Joannes Arnolt stadschreiber als geschickte, einen eingang des han- dels gemacht, wie den von wort zw wort vorzceichent, vnd bey 25 die acta geleget, mit disem anhang, dieweile aber sich Caspar von Rechenberg horen liesz, er gestunde als ein gehorsamer, auff ge- thanen rechtlichen furbescheid, dorjnnen jme friest vnd zceit, sich mit der sache zw bekomern zugenuge gelassen, wie den die cita- 159b tion ausweiset, vorhofften sie, er solde jnen auff jre anstellende 30 clage, volstendige antwort thun vnd geben, vnd gebeten, jnen do- hin zw weiszen etc. Vnd so Rechenberg den eingang des handels angehort, hat er nochmols doruffen gestanden, dieweile ouch die scherffe der wort aldo furgewant, wie den jm furbescheid begrieffen, were jme noch 35 von noten sein bedencken zuhaben etc. Die geschickten haben aber dorauff gelegen, das jme zur ant- wort weitere frist nicht gegeben wurde, welche er alleine dorvmb gesucht, das er nicht gewust, ap man die clagen peinlich ader burglich wider inen anstellen wurde. Diszs jme auffzuloszen, haben 40 40. burglich, bürgerlich, civiliter.
198 zw laden, etzliche bekentnus von jnen ausszubrengen, welches den ein rat zum Lauben alhieher zw wissen gethan. Wie man sich aber 159 hirjnnen gehalden, findest du in einer missiue von Budissin hieher an rath von dem stadschreiber geschrieben, vnd bey die acta ge- leget. 5 Vorhorung der sache. So Caspar von Rechenberg, auff angesatzten termin donerstags noch trium regum anno etc. xIImo, zw Budissin vor hern Cristoffen s. g. vnd s. g. beysitzern von lande vnd steten, comparirt, erschyn- nen vnd gestanden, hat er durch Jeorgen von Slyeben, disze zceit 10 vorwesern zum Sagan, doch erstlichen, mit seiner andingung, wie er von Caspar Rechenberg angelanget jme in disen seinen anligen beystand zuthun vnd sein wort zureden, vnd so er jme frunthschafft halben vorwant, het er jme solchs fuglichen nieht wissen zw we- gern, vnd wiewol er dorzu nicht geschickt, wolde doch s. g. das- 15 selbige basz behertzigen, den er solchs von sich reden mocht, an- tragen lassen, Caspar von Rechenberg were von s. g. ein citation vnd rechtlicher furbescheid gethan vnd zugeschickt dorauff er als ein gehorsamer gestunde, wo aber die sache noch scherffe densel- bigen furbescheidts solde angetragen, vnd also hinaws gefurt wer- 20 den, wolde Caspar von Rechenberg von noten sein fein bedencken weiter zw nemen etc. Dorauff her Mathias Rosenberg, magister Johannes Hass vnd Joannes Arnolt stadschreiber als geschickte, einen eingang des han- dels gemacht, wie den von wort zw wort vorzceichent, vnd bey 25 die acta geleget, mit disem anhang, dieweile aber sich Caspar von Rechenberg horen liesz, er gestunde als ein gehorsamer, auff ge- thanen rechtlichen furbescheid, dorjnnen jme friest vnd zceit, sich mit der sache zw bekomern zugenuge gelassen, wie den die cita- 159b tion ausweiset, vorhofften sie, er solde jnen auff jre anstellende 30 clage, volstendige antwort thun vnd geben, vnd gebeten, jnen do- hin zw weiszen etc. Vnd so Rechenberg den eingang des handels angehort, hat er nochmols doruffen gestanden, dieweile ouch die scherffe der wort aldo furgewant, wie den jm furbescheid begrieffen, were jme noch 35 von noten sein bedencken zuhaben etc. Die geschickten haben aber dorauff gelegen, das jme zur ant- wort weitere frist nicht gegeben wurde, welche er alleine dorvmb gesucht, das er nicht gewust, ap man die clagen peinlich ader burglich wider inen anstellen wurde. Diszs jme auffzuloszen, haben 40 40. burglich, bürgerlich, civiliter.
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199 die geschickten s. g. nochmols gebeten, jnen ire clagen vnd zw- spruche so sie in anwaltschafft eines rats wider Caspar Rechenberg hetten vnd zw haben vormeineten, noch ordenung der lande, ge- wonheit diszs hofes vnd gerichts, ouch laudts konig. commission, 5 anzustellen. Das den durch s. g. also befolen, das Caspar von Rechenberg die clagen anhoren vnd seine geburliche antwort dorauff thuen solde. Wie nhw die clagen angestalt vnd geredt, findet man von wort zw wort vorzceichent vnd bey die hendel geleget. 10 Rechenbergs antwort. Caspar von Rechenberg het angehort die clagen, so die von Gorlitz wider jnen zw haben vormeinten vnd itzt furgetragen, di- selbigen widervmb zw repetirn wer nicht von noten ouch nicht wol moglich, wu isz aber geschehen solde, muste er ouch vielleicht 15 einen monat dorzu haben. Dieweile sich aber die geschickten der von Gorlitz einer volmechtigen anwaltschafften anmosten, solden sie die beweisen vnd aufflegen, vnd alsden wolde sich Caspar Rechen- berg mit geburlicher antwort vornemen lassenn. Ist dorauff das mandat vnd procuratorium furgetragen, vnd 160 20 vor s. g. nydergeleget, doch vngelesen bey s. g. ligende vorbliebenn. Hat Jeorg von Slyben widervmb angestalte clage, mit kurtzen worten vorendert vnd gesaget, isz were ein kyndt ertruncken jn seinem hamerteich, im Lubanischen weichbilde gelegen, do jme vnd nicht den von Gorlitz die gericht zwstunden, dasselbige het er 25 zubestetigung seiner gericht vnd ausz keynem freuel vnd gewalt aus nyemandes zu hon schmoch vnd abbruch eyniger gerechtikeit, wie jme zugemessen, aufzuheben vorschaffet, vnd ap die seinen waffen gehabt, were geschehen, das sie sich gewalt schutzen, ader nicht, das sie gewalt vben wolden, were ouch denen von Gorlitz 30 an dem ort, der gericht halben nichts gestendig. Das aber in der clage tzweyerley straffe gebeten, were jnen zuuornemen schwere, so doch nyemandes einer tat halben, tzweyerley buesse vnd straffe tragen vnd erleiden solde etc. Czum andern, das die von Gorlitz macht hetten, teich auff jre 35 guettern zw bawen, liessen sie in seinem werdt, doch Caspar von Rechenberg ane schaden: er were ouch nicht in abrede, das der ausfure der Liebschitz halben, ein vortrag geschehen, wie aber jme derselbige von denen von Gorlitz gehalden, were am tag, vnd dem- noch er sie offtmals mit seinen schriefften irsucht, ouch muntlich 40 mit etzlichen herrn douon geredet, dennoch het er von jnen nichts den wort mogen bekommen, derhalben er seiner grossen notdorfft
199 die geschickten s. g. nochmols gebeten, jnen ire clagen vnd zw- spruche so sie in anwaltschafft eines rats wider Caspar Rechenberg hetten vnd zw haben vormeineten, noch ordenung der lande, ge- wonheit diszs hofes vnd gerichts, ouch laudts konig. commission, 5 anzustellen. Das den durch s. g. also befolen, das Caspar von Rechenberg die clagen anhoren vnd seine geburliche antwort dorauff thuen solde. Wie nhw die clagen angestalt vnd geredt, findet man von wort zw wort vorzceichent vnd bey die hendel geleget. 10 Rechenbergs antwort. Caspar von Rechenberg het angehort die clagen, so die von Gorlitz wider jnen zw haben vormeinten vnd itzt furgetragen, di- selbigen widervmb zw repetirn wer nicht von noten ouch nicht wol moglich, wu isz aber geschehen solde, muste er ouch vielleicht 15 einen monat dorzu haben. Dieweile sich aber die geschickten der von Gorlitz einer volmechtigen anwaltschafften anmosten, solden sie die beweisen vnd aufflegen, vnd alsden wolde sich Caspar Rechen- berg mit geburlicher antwort vornemen lassenn. Ist dorauff das mandat vnd procuratorium furgetragen, vnd 160 20 vor s. g. nydergeleget, doch vngelesen bey s. g. ligende vorbliebenn. Hat Jeorg von Slyben widervmb angestalte clage, mit kurtzen worten vorendert vnd gesaget, isz were ein kyndt ertruncken jn seinem hamerteich, im Lubanischen weichbilde gelegen, do jme vnd nicht den von Gorlitz die gericht zwstunden, dasselbige het er 25 zubestetigung seiner gericht vnd ausz keynem freuel vnd gewalt aus nyemandes zu hon schmoch vnd abbruch eyniger gerechtikeit, wie jme zugemessen, aufzuheben vorschaffet, vnd ap die seinen waffen gehabt, were geschehen, das sie sich gewalt schutzen, ader nicht, das sie gewalt vben wolden, were ouch denen von Gorlitz 30 an dem ort, der gericht halben nichts gestendig. Das aber in der clage tzweyerley straffe gebeten, were jnen zuuornemen schwere, so doch nyemandes einer tat halben, tzweyerley buesse vnd straffe tragen vnd erleiden solde etc. Czum andern, das die von Gorlitz macht hetten, teich auff jre 35 guettern zw bawen, liessen sie in seinem werdt, doch Caspar von Rechenberg ane schaden: er were ouch nicht in abrede, das der ausfure der Liebschitz halben, ein vortrag geschehen, wie aber jme derselbige von denen von Gorlitz gehalden, were am tag, vnd dem- noch er sie offtmals mit seinen schriefften irsucht, ouch muntlich 40 mit etzlichen herrn douon geredet, dennoch het er von jnen nichts den wort mogen bekommen, derhalben er seiner grossen notdorfft
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200 160b noch, were vorursacht, dem wasser am schutz zw rewmen, das es vbirfallen, vnd jn seinen erbgang komen mocht. Das isz aber weiter geriessen, were ane seine schuldt, were ouch nicht gesten- dig, das die fiesch aus dem teich komen werenn, vnd dieweile jme die von Gorlitz nicht gehalden, vorhoffte er, er solde widervmb den von Gorlitz nicht schuldig sein zwhalden, vnd wuste jnen an der ausfure der Liebschietz nichts zuzulassen, isz wurde jme den durch recht zuerkant etc. 5 Nochrede der geschickten. Man hett geclaget, das ein kyndt in einem greblein ertruncken 10 were, doran die grosse Tschirnaw in flueten troet vnd so sie von Caspar von Rechenberg getemmet vnd das solchs gethemet wasser, sein hamerteich were, liesz man in seinem werdt, yedoch wer man jme nicht gestendig, den teich seines gefallens vnd der stad leuten zwschaden auffzwtreiben, ader das jme die gericht aldo zu- 15 stunden, der grenitz halben ut supra CXXIII. Vnd wiewol er den gebrauch des wassers, auch wie grund vnd bodem sein were, antzoge, dennoch hoffetten wir, das die jurisdictionsobrikeit der ge- richt vnd weichbilde, dem gebrauche nicht folgete, den isz wurde in teglicher vbung vnd erfarung befunden, das manch rittermessig 20 man, teich vnd andere ligende grunde, mit jrem gebrauch jn dem weichbilde liegen hett, aber disem seinem gebrauch folget nicht die obrikeit der gericht, die allein den koniglichen gerichten zu Gorlitz furbehalden weren. Czum drietten das werder ut supra CxxIII Item zuuorn vnd ehr Rechenberg ader seine vorfaren eynichen 25 hammer vnd teich aldo auffgericht vnd gehabt, vnd die heyde mit aller gerechtikeit ko. mt. zw Behmen vnd vorfarn herschafften erb- lich gewest, do weren die gerichte dermoszen gehalden, das alle vngerichte wue sich die jm gantzen Gorlitzschen weichbilde bege- ben, auch auff ko. mt. erbschafft der gantzen heiden, nyndert an� 30 derswo den zu Gorlitz gerechtfertiget worden, vnd wiewol hirnoch- 161 mols von denen von Rechenberg die teiche auffgericht, dennoch Dise ein- hett er durch den gebraueh des wassers, die obrikeit der gericht sage des vnd jurisdiction, wie er sich horen liesse, nicht mogen vorjaren, gebrauchs halben den wo sich diser ader dergleichen fall an disen orten begeben, 35 findet man hett ein rat von wegen irer priuilegien vnd der koniglichen gerichte in der in- nicht vndirlossen Rechenberg einhalt zwthun, vnd dieweile sich den formation dem ad- solcher fall nicht erouget, hett sich ein rat hiran nicht vorschwei- uocaten gen, noch Rechenberg derhalben vorjaren mögen. zuge- schickt Item das er saget, die gericht wern koniglicher mt., wer man 40 gar weit erstrackt. nicht in abrede, vorhofften solchs solde Rechenberg zw grosser be-
200 160b noch, were vorursacht, dem wasser am schutz zw rewmen, das es vbirfallen, vnd jn seinen erbgang komen mocht. Das isz aber weiter geriessen, were ane seine schuldt, were ouch nicht gesten- dig, das die fiesch aus dem teich komen werenn, vnd dieweile jme die von Gorlitz nicht gehalden, vorhoffte er, er solde widervmb den von Gorlitz nicht schuldig sein zwhalden, vnd wuste jnen an der ausfure der Liebschietz nichts zuzulassen, isz wurde jme den durch recht zuerkant etc. 5 Nochrede der geschickten. Man hett geclaget, das ein kyndt in einem greblein ertruncken 10 were, doran die grosse Tschirnaw in flueten troet vnd so sie von Caspar von Rechenberg getemmet vnd das solchs gethemet wasser, sein hamerteich were, liesz man in seinem werdt, yedoch wer man jme nicht gestendig, den teich seines gefallens vnd der stad leuten zwschaden auffzwtreiben, ader das jme die gericht aldo zu- 15 stunden, der grenitz halben ut supra CXXIII. Vnd wiewol er den gebrauch des wassers, auch wie grund vnd bodem sein were, antzoge, dennoch hoffetten wir, das die jurisdictionsobrikeit der ge- richt vnd weichbilde, dem gebrauche nicht folgete, den isz wurde in teglicher vbung vnd erfarung befunden, das manch rittermessig 20 man, teich vnd andere ligende grunde, mit jrem gebrauch jn dem weichbilde liegen hett, aber disem seinem gebrauch folget nicht die obrikeit der gericht, die allein den koniglichen gerichten zu Gorlitz furbehalden weren. Czum drietten das werder ut supra CxxIII Item zuuorn vnd ehr Rechenberg ader seine vorfaren eynichen 25 hammer vnd teich aldo auffgericht vnd gehabt, vnd die heyde mit aller gerechtikeit ko. mt. zw Behmen vnd vorfarn herschafften erb- lich gewest, do weren die gerichte dermoszen gehalden, das alle vngerichte wue sich die jm gantzen Gorlitzschen weichbilde bege- ben, auch auff ko. mt. erbschafft der gantzen heiden, nyndert an� 30 derswo den zu Gorlitz gerechtfertiget worden, vnd wiewol hirnoch- 161 mols von denen von Rechenberg die teiche auffgericht, dennoch Dise ein- hett er durch den gebraueh des wassers, die obrikeit der gericht sage des vnd jurisdiction, wie er sich horen liesse, nicht mogen vorjaren, gebrauchs halben den wo sich diser ader dergleichen fall an disen orten begeben, 35 findet man hett ein rat von wegen irer priuilegien vnd der koniglichen gerichte in der in- nicht vndirlossen Rechenberg einhalt zwthun, vnd dieweile sich den formation dem ad- solcher fall nicht erouget, hett sich ein rat hiran nicht vorschwei- uocaten gen, noch Rechenberg derhalben vorjaren mögen. zuge- schickt Item das er saget, die gericht wern koniglicher mt., wer man 40 gar weit erstrackt. nicht in abrede, vorhofften solchs solde Rechenberg zw grosser be-
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204 schuerung komen. Er must wissen solche vorhandelung wider seinen erbherren vnd konig vnd zw abbruch seiner koniglichen mt. regalien vnd obrikeit furgenomen, zuuorantworten, dennoch vber das were ein rate als ein jnnehaber hanthaber vnd schutz, 5 laudts jren priuilegien, derselben koniglichen gericht, die den mit der stad schoppen aws dem rate gekorn, musten besatzt gefurt geubet vnd gehandelt werden etc. ř Vnd beschliesslich weren die von Gorlitz Caspar von Rechen- berg am dem ort an den gerichten nichts gestendig, vnd dieweile 10 er isz vor einen mort gehalden, wie den die tat vnd der handel beweiset, hielden isz die koniglichen gerichte auch douor vnd solde aus teglicher vbung, wie oben am cxxxv, vnd krafft der priuile- gien, durch die koniglichen gericht besichtiget vnd auffgehoben sein wurden etc. ge Sie hetten ouch jres bedenckens nichts vnbillichs gebeten. Die- weile er jm ampt freuel vnd gewalt geubet, solde er billich kegen s. g. welchen diszs ampt entpfolen, abetrag thun vnd abermols jn den koniglichen gerichten, so er s. g. anstad ko. mt., der die ge- richt zustendig, ouch gemeiner stad von wegen jrer priuilegien, fug 20 wandel vnd erstattung zuthun schuldig sein. Vff das andern etc. Die geschickten vnd ein rat hets doruor 161b gehalden vnd hield es ouch noch doruor, das er zu besserung ge- meiner stad, teiche auff jren guettern, ane menniglichs einsage vnd aberkennen, bawen mochte, alleine das sie die vbermossze vber- 25 fallen liessen, sundern der ausfure halben hetten sie sich mit Cas- par von Rechenberg gutlichen vortragen, laudts des entscheids etc., vnd Caspar von Rechenberg solde jsz doruor halden, wue ein rate bey sich befunden, das er die ausfure der Liebschitz allenthalben zw recht gehabt, das er Caspar von Rechenberg noch dem er sich 30 eine zceit byszher kegen gemeiner stad vnd den jren beweiset, vnangesehn jre manchfeldige dinste so sie ime jn seinem grossen anliegen, do er merglichen widerstand von seinen vettern gehabt, erzceiget haben, vnd vielleicht seiner sache vorlustig worden, wu jme die von Gorlitz so treulichen nicht beygestandenn, die den vmb 35 seine gerechtikeit viel gewust, ouch weiter den er selbst vorstan- den, wie den den manschafft vnd den von steten wol wissentlich were, an derselben wasserfur nichts nochgelasszen hett. ltem die geschickten mochten sich ouch nicht erjnnern, das er neulicher zceit, dises wassers halben geschrieben hett, vnd viel- 40 leicht jnwendig tzweien jaren, so lang der stadschreiber am dinst gewest, nicht geschehen. Aber des mochten sich die geschickten erjunern, das mit eingang des falhs an dem ertruncken kinde ge- 26 15
204 schuerung komen. Er must wissen solche vorhandelung wider seinen erbherren vnd konig vnd zw abbruch seiner koniglichen mt. regalien vnd obrikeit furgenomen, zuuorantworten, dennoch vber das were ein rate als ein jnnehaber hanthaber vnd schutz, 5 laudts jren priuilegien, derselben koniglichen gericht, die den mit der stad schoppen aws dem rate gekorn, musten besatzt gefurt geubet vnd gehandelt werden etc. ř Vnd beschliesslich weren die von Gorlitz Caspar von Rechen- berg am dem ort an den gerichten nichts gestendig, vnd dieweile 10 er isz vor einen mort gehalden, wie den die tat vnd der handel beweiset, hielden isz die koniglichen gerichte auch douor vnd solde aus teglicher vbung, wie oben am cxxxv, vnd krafft der priuile- gien, durch die koniglichen gericht besichtiget vnd auffgehoben sein wurden etc. ge Sie hetten ouch jres bedenckens nichts vnbillichs gebeten. Die- weile er jm ampt freuel vnd gewalt geubet, solde er billich kegen s. g. welchen diszs ampt entpfolen, abetrag thun vnd abermols jn den koniglichen gerichten, so er s. g. anstad ko. mt., der die ge- richt zustendig, ouch gemeiner stad von wegen jrer priuilegien, fug 20 wandel vnd erstattung zuthun schuldig sein. Vff das andern etc. Die geschickten vnd ein rat hets doruor 161b gehalden vnd hield es ouch noch doruor, das er zu besserung ge- meiner stad, teiche auff jren guettern, ane menniglichs einsage vnd aberkennen, bawen mochte, alleine das sie die vbermossze vber- 25 fallen liessen, sundern der ausfure halben hetten sie sich mit Cas- par von Rechenberg gutlichen vortragen, laudts des entscheids etc., vnd Caspar von Rechenberg solde jsz doruor halden, wue ein rate bey sich befunden, das er die ausfure der Liebschitz allenthalben zw recht gehabt, das er Caspar von Rechenberg noch dem er sich 30 eine zceit byszher kegen gemeiner stad vnd den jren beweiset, vnangesehn jre manchfeldige dinste so sie ime jn seinem grossen anliegen, do er merglichen widerstand von seinen vettern gehabt, erzceiget haben, vnd vielleicht seiner sache vorlustig worden, wu jme die von Gorlitz so treulichen nicht beygestandenn, die den vmb 35 seine gerechtikeit viel gewust, ouch weiter den er selbst vorstan- den, wie den den manschafft vnd den von steten wol wissentlich were, an derselben wasserfur nichts nochgelasszen hett. ltem die geschickten mochten sich ouch nicht erjnnern, das er neulicher zceit, dises wassers halben geschrieben hett, vnd viel- 40 leicht jnwendig tzweien jaren, so lang der stadschreiber am dinst gewest, nicht geschehen. Aber des mochten sich die geschickten erjunern, das mit eingang des falhs an dem ertruncken kinde ge- 26 15
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202 162 schehn, ein rate Caspar Rechenberg geschrieben hett, wie du den jn libro missiuarum findest, aber von Rechenberg bisher an ant- wort gelassen. Das er aber saget, er were vorursacht, dem wasser zw rheu- men etc., vorhoffet ein rate, dieweile er dem schaden vrsach ge- geben, er solde schuldig sein den schaden zugelden: regula juris dans occasionem damni, damnum fecisse videtur. Den isz were auff den grundt geriessen, wie man den aus schicklykeit zugeschuts tams vnd suesten zuerweysen hett, doraus zuermessen were, dye- weile kein wasser doblieben, das ouch die fische dem wasser ge- 10 folget hetten. Sie sagetten weiter, das die ausfure des wassers laudts des vortrags nicht gegangen, were ane jr wissen vnd willen geschehen, vnd so Rechenberg einen knabenn geschickt hett vnd solchs ansa- gen lassen, man wurde solchs gewandelt haben, den er solde sich 15 vormut haben, dieweile sie sich kegen jme vorschrieben, das sie als from leute jre vorschreybung halden wurden. Dyeweile dem also, vorhofft ein rat zum rechten, das doran Caspar von Rechen- berg gehalden wer wurden. Nam ad hoc ut fides frangatur duo sint, animus siue voluntas frangendi et facti continuatio., das die von 20 Gorlitz vber sein zuerbieten doruber gehalden hetten, das den nicht geschehen. Item dyeweile Caspar Rechenberg einen vnwillen zu der stad hat, wie er den mit der tat beweiset, vnd die ge- dancken frey seyn, mochten wir von Rechenberg bekomen seine gewissen zueroffnen, ap er icht eine wissenschafft dorvmb hett, das 25 der abschlagk des wassers jcht also zugericht were wurden, vnd uber alles das, so zugleich das wasser wie er furgebe wider den contract gegangen, hett er das wasser weysen vnd nemen mogen, vnd hat jme vnsers bedenckens nicht geburen wollen, das geteme vnd teich abzustechen, freuel vnd gewalt zw vben, vnd gemeiner 30 stad iniurien hon schmoheit vnd schaden zuzufugen, beten noch wie vor Rechenberg der billikeit zw weysenn. 5 162b Rechenbergs wider vnd kegenrede. Er saget noch, das kynd were jn seinem hamerteich ertruncken, so jn aber jemandes des aufftreibens halben anclagen wurde, wolde 35 er, noch vorbehaldung bekwemer friest, mit zcimlicher antwort vor- nemen lassenn. ltem ap die Tschernaw die grentz were, lieszen er jn seinem werdt, aber dieweile sie jme mit beyden vffern vorpfendet, wuste er denen von Gorlitz doran nichts zuzulassen. 40 4. dem wasser zw rheumen, dem wasser luft zum abfluss zu verschaffen.
202 162 schehn, ein rate Caspar Rechenberg geschrieben hett, wie du den jn libro missiuarum findest, aber von Rechenberg bisher an ant- wort gelassen. Das er aber saget, er were vorursacht, dem wasser zw rheu- men etc., vorhoffet ein rate, dieweile er dem schaden vrsach ge- geben, er solde schuldig sein den schaden zugelden: regula juris dans occasionem damni, damnum fecisse videtur. Den isz were auff den grundt geriessen, wie man den aus schicklykeit zugeschuts tams vnd suesten zuerweysen hett, doraus zuermessen were, dye- weile kein wasser doblieben, das ouch die fische dem wasser ge- 10 folget hetten. Sie sagetten weiter, das die ausfure des wassers laudts des vortrags nicht gegangen, were ane jr wissen vnd willen geschehen, vnd so Rechenberg einen knabenn geschickt hett vnd solchs ansa- gen lassen, man wurde solchs gewandelt haben, den er solde sich 15 vormut haben, dieweile sie sich kegen jme vorschrieben, das sie als from leute jre vorschreybung halden wurden. Dyeweile dem also, vorhofft ein rat zum rechten, das doran Caspar von Rechen- berg gehalden wer wurden. Nam ad hoc ut fides frangatur duo sint, animus siue voluntas frangendi et facti continuatio., das die von 20 Gorlitz vber sein zuerbieten doruber gehalden hetten, das den nicht geschehen. Item dyeweile Caspar Rechenberg einen vnwillen zu der stad hat, wie er den mit der tat beweiset, vnd die ge- dancken frey seyn, mochten wir von Rechenberg bekomen seine gewissen zueroffnen, ap er icht eine wissenschafft dorvmb hett, das 25 der abschlagk des wassers jcht also zugericht were wurden, vnd uber alles das, so zugleich das wasser wie er furgebe wider den contract gegangen, hett er das wasser weysen vnd nemen mogen, vnd hat jme vnsers bedenckens nicht geburen wollen, das geteme vnd teich abzustechen, freuel vnd gewalt zw vben, vnd gemeiner 30 stad iniurien hon schmoheit vnd schaden zuzufugen, beten noch wie vor Rechenberg der billikeit zw weysenn. 5 162b Rechenbergs wider vnd kegenrede. Er saget noch, das kynd were jn seinem hamerteich ertruncken, so jn aber jemandes des aufftreibens halben anclagen wurde, wolde 35 er, noch vorbehaldung bekwemer friest, mit zcimlicher antwort vor- nemen lassenn. ltem ap die Tschernaw die grentz were, lieszen er jn seinem werdt, aber dieweile sie jme mit beyden vffern vorpfendet, wuste er denen von Gorlitz doran nichts zuzulassen. 40 4. dem wasser zw rheumen, dem wasser luft zum abfluss zu verschaffen.
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Gr 20 25 30 35 203 Item jsz were den leuten aus gunst zugelossen, demnoch sie, noch aussatzung seiner hemmer, auff das vber des Gorlitzschen weichbildes gebawet, das sie jm winter zu notdorfft jres feuers vber das.eysse gegangen weren, vnd das hollz auff jrem nackken von den werdern getragenn. n Item die vndanckbarkeit oben angelzogen,-ist von Jeorgen von Slieben wiedervmb repelirt, aber were nicht vorantwort. Item das schreiben halben, wolde er mit etzlichen briue noch- brengen, das er ouch neulicher zceit den, wie geredt, einem rat derhalben geschrieben hett. Besunder hat Rechenberg offentlich wie- der den stadschreiber gesaget, er wolde noch einen gulden dorvmb geben, das jme des rats brieff eines tags zuuor komen were. Item die andern stucke hat er mit folgender meynung vorant- wort, alleine das er seine gewissen eroffnen solde, hat er vorstanden, der entwertenn fische halben, dorauff jsz den nicht geredt, wie obenn. Der geschickten einsage. Isz wurde sich mit der (zceit) wol befinden, ap ein rate gemeinet jnen derhalben zu beschuldigen, item aldo vortzalt, wie jsz eine gestalt habe mit der vorpfendung, vnd was man Rechenberg doran gestendig, wie oben am cxx. Item das die leute noch auffrichtung seiner hemmer ausgesatzt weren, liesz man jn seinem werdt, dennoch weren sie uber die L ader 1x jare aldo, jn gernoglicher gewere vnd genyeszlichem ge- brauch des vbers wassers vnd werders, ane menmiglichs rechtliche einsage aberkennen vnd entweren, vnd nicht alleine von dem wer- der, doran das ertruncken kindt gefunden, holtz zu notdorfft ires fewers, sundern ouch klefftrige héwm, eins vnd zum andern abe- gehawen vnd getragen etc. Auff vorhoren clage vnd antwort noch vnd wider, ist die sune, noch ordenung der lande vnd gewonheit des houes vnd der gericht, ouch auff gemeinen befelh konig. mt.,- vorgeschlagen wurden. So aber im sunlichen handel der von Rechenberg hat furbren- gen lassen, dieweile man eine gutliche handelung halden solde, das nicht alleine die gebrechen, domit er itzt beschuldiget, sundern ouch die andern, die sich zwuschen jme vnd der stad irrig hiel- den, furgenomen wurden, vnd das die leute vou beyden seiten 23, gernoglicher, genügender, hinreichender. 25. entweren, ausser bositz selzen. 97. klefftrige biiwm, bówne, die zw klafterholś tauglich sind. , 26 * 163
Gr 20 25 30 35 203 Item jsz were den leuten aus gunst zugelossen, demnoch sie, noch aussatzung seiner hemmer, auff das vber des Gorlitzschen weichbildes gebawet, das sie jm winter zu notdorfft jres feuers vber das.eysse gegangen weren, vnd das hollz auff jrem nackken von den werdern getragenn. n Item die vndanckbarkeit oben angelzogen,-ist von Jeorgen von Slieben wiedervmb repelirt, aber were nicht vorantwort. Item das schreiben halben, wolde er mit etzlichen briue noch- brengen, das er ouch neulicher zceit den, wie geredt, einem rat derhalben geschrieben hett. Besunder hat Rechenberg offentlich wie- der den stadschreiber gesaget, er wolde noch einen gulden dorvmb geben, das jme des rats brieff eines tags zuuor komen were. Item die andern stucke hat er mit folgender meynung vorant- wort, alleine das er seine gewissen eroffnen solde, hat er vorstanden, der entwertenn fische halben, dorauff jsz den nicht geredt, wie obenn. Der geschickten einsage. Isz wurde sich mit der (zceit) wol befinden, ap ein rate gemeinet jnen derhalben zu beschuldigen, item aldo vortzalt, wie jsz eine gestalt habe mit der vorpfendung, vnd was man Rechenberg doran gestendig, wie oben am cxx. Item das die leute noch auffrichtung seiner hemmer ausgesatzt weren, liesz man jn seinem werdt, dennoch weren sie uber die L ader 1x jare aldo, jn gernoglicher gewere vnd genyeszlichem ge- brauch des vbers wassers vnd werders, ane menmiglichs rechtliche einsage aberkennen vnd entweren, vnd nicht alleine von dem wer- der, doran das ertruncken kindt gefunden, holtz zu notdorfft ires fewers, sundern ouch klefftrige héwm, eins vnd zum andern abe- gehawen vnd getragen etc. Auff vorhoren clage vnd antwort noch vnd wider, ist die sune, noch ordenung der lande vnd gewonheit des houes vnd der gericht, ouch auff gemeinen befelh konig. mt.,- vorgeschlagen wurden. So aber im sunlichen handel der von Rechenberg hat furbren- gen lassen, dieweile man eine gutliche handelung halden solde, das nicht alleine die gebrechen, domit er itzt beschuldiget, sundern ouch die andern, die sich zwuschen jme vnd der stad irrig hiel- den, furgenomen wurden, vnd das die leute vou beyden seiten 23, gernoglicher, genügender, hinreichender. 25. entweren, ausser bositz selzen. 97. klefftrige biiwm, bówne, die zw klafterholś tauglich sind. , 26 * 163
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204. 163b widervmb zwsammen gehn vnd handeln mochten, jsz solde der sache dinstlichen sein etc. Das die geschickten abegeschlagenn, dieweile der here land- voite vnd seiner g. beysitzer, die sune alleine vorgestalter clagen halben zwhalden furgeschlagenn, vnd sie ouch des keynen befelh, wusten sie dorein nicht zwbewilligen. Wes sie sich aber begeben, ist im recessz ausgedruckt, aber solche friest jst des aduocaten hal- ben, der noch nicht der sache jnformirt gewest, gesucht worden, doch von dem part vnuormarckt, vnd so die sune leicht stad ge- habt, ist man zw recht vorfasset, laudts des recessz bey die hen- 10 del geleget. Actum anno ut supra ximo diebus quinta et sexta post trium regum sub rectoratu Simon Hockeners. 5 Wie der tag, auff der hern regenten furbescheid, zu Prag zugestehn, ist obirmals abegeschrieben. So die herrn regenten auff die aberuffen des tags, douon obenn 15 am CXXXIII, widervmb die von steten auff reminiscere zu Prag zu- gesthehn citirt vnd geladen, haben abirmols die von steten densel- bigen tag abegeschrieben, vnd so zur selben zceit, her Lebe obirster burggraue zu Prag bey ko. mt. zu Hungern gewest, hat der boete, noch Bechen, do der von Sternberg itziger Behmischer cantzler 20 wonet, mit dem briue lauffen mussen, der den eine antwort gege- ben, die du findest neben der abekundigung jm briuebuch vorzcei- chent. Actum auff gemeinem tag zur Lobaw etc. Caspar von Gersdorff auff Baruth ist geheyschen worden. Caspar von Gersdorf auff Barut hat sich vnddirstandenn, etzliche 25 164 freueler, die do einen grossen freuel an dem lehnman von Friders- dorff zu Bartelsdorff begunst vnd seinen son ermordt, vnd dorvmb geheischt vnd geechtet sein worden, zugeleiten, Ist dorvmb in den koniglichen gerichten, tertia post purificationis zum ersten vnd dins- tags folgende zum andern zu recht geheischen wurden, vnd wiewol 30 er, einsz vnd tzum andern hirein geschrieben, ouch so er zum an- dern hot sollen geheyschen werden, sein vorweser hirein komen vnd seine entschuldung einbrocht, dennoch hat man jme ane abe- trag nichts enthengen wollen. Actum diebus et anno ut supra. So sein vorweser auff Baruth, vor gehegtem ding seine ent- 33 schuldigung furgewant, mit erbietung sich forder der gebure gegen den koniglichen gerichten zw halden, ist jme solchs vorkoren wordenn. 27. Bartelsdorff, Berthelsdorf.
204. 163b widervmb zwsammen gehn vnd handeln mochten, jsz solde der sache dinstlichen sein etc. Das die geschickten abegeschlagenn, dieweile der here land- voite vnd seiner g. beysitzer, die sune alleine vorgestalter clagen halben zwhalden furgeschlagenn, vnd sie ouch des keynen befelh, wusten sie dorein nicht zwbewilligen. Wes sie sich aber begeben, ist im recessz ausgedruckt, aber solche friest jst des aduocaten hal- ben, der noch nicht der sache jnformirt gewest, gesucht worden, doch von dem part vnuormarckt, vnd so die sune leicht stad ge- habt, ist man zw recht vorfasset, laudts des recessz bey die hen- 10 del geleget. Actum anno ut supra ximo diebus quinta et sexta post trium regum sub rectoratu Simon Hockeners. 5 Wie der tag, auff der hern regenten furbescheid, zu Prag zugestehn, ist obirmals abegeschrieben. So die herrn regenten auff die aberuffen des tags, douon obenn 15 am CXXXIII, widervmb die von steten auff reminiscere zu Prag zu- gesthehn citirt vnd geladen, haben abirmols die von steten densel- bigen tag abegeschrieben, vnd so zur selben zceit, her Lebe obirster burggraue zu Prag bey ko. mt. zu Hungern gewest, hat der boete, noch Bechen, do der von Sternberg itziger Behmischer cantzler 20 wonet, mit dem briue lauffen mussen, der den eine antwort gege- ben, die du findest neben der abekundigung jm briuebuch vorzcei- chent. Actum auff gemeinem tag zur Lobaw etc. Caspar von Gersdorff auff Baruth ist geheyschen worden. Caspar von Gersdorf auff Barut hat sich vnddirstandenn, etzliche 25 164 freueler, die do einen grossen freuel an dem lehnman von Friders- dorff zu Bartelsdorff begunst vnd seinen son ermordt, vnd dorvmb geheischt vnd geechtet sein worden, zugeleiten, Ist dorvmb in den koniglichen gerichten, tertia post purificationis zum ersten vnd dins- tags folgende zum andern zu recht geheischen wurden, vnd wiewol 30 er, einsz vnd tzum andern hirein geschrieben, ouch so er zum an- dern hot sollen geheyschen werden, sein vorweser hirein komen vnd seine entschuldung einbrocht, dennoch hat man jme ane abe- trag nichts enthengen wollen. Actum diebus et anno ut supra. So sein vorweser auff Baruth, vor gehegtem ding seine ent- 33 schuldigung furgewant, mit erbietung sich forder der gebure gegen den koniglichen gerichten zw halden, ist jme solchs vorkoren wordenn. 27. Bartelsdorff, Berthelsdorf.
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205 Der hofferichter zum Buntzlaw die auffgehaldene guetter loszgegeben. So etzlich mal ein rath an Friderich von Schellendorff hoffe- richtern zu Buntzlaw, von wegen der auffgehalden palln gewandts, 5 douon oben am CXLVIII geschrieben, ouch an hern Vlrichen Schoff rittern, das er jnen weisen wolde, die guetter loszzugeben, vnd so er zu einem rath zusprechen hett, dasselbige an den orten, dohin gemeine stad zu recht vorordent, zusuchen, hat er offtmals wiedervmb geschrieben, wu jme ein rath einen vorstand machen vnd die guet- 40 ter ausborgen wurde, wolde er hern Vlrichen sunlichs handels gerne vorstatten. Das den ein rath zuthun gewegert, den wo sie die palln ausgeburget, hetten sie sich itzunder mit jme in die recht gegeben vnd vielleicht zubesorgen gewest, das sie jns manrecht gen der Sueidenitz weren getzogenn wurden. So sie aber gewost das solch 15 auffhalden noch Magdeburgischem recht hett sollen ausgetragen vnd gehandelt werden, hett ein rath die guetter auszzuburgen keynen komer gehabt, so er sich jn seinem schreyben, zum rechten dohin 164b gemeine stad vorordent, erboten, vnd so zum letzten Friderich von Schellendorff an hern Vlrichen geschrieben vnd zw behelff furge- 20 want, wie sich die von Gorlitz in der auffhaldung der Breszlischen guetter gehaldenn, vnd jme dasselbige durch den rath in seinem schreyben vorleget, hot er die palln gewandes losgegeben. Die schriefft sein jm briuebuch. Act. supra memorata data literarum. 25 Wie den schuellern gemein bier auff fasenacht zutrin- cken, abegeschlagen ist worden. So Thomas Spies von Weyda magister vnd schulmeister, noch gewonheit zu den eldisten herren jn jre heuser gegangen vnd ge- beten, seinen schuelern gemeine bier zutrincken zuorgonnen etc., jst auffm rothawse durch die eldisten herrn, aus viel guten beweg- 30 lichen vrsachen beslossen, dasselbige nicht zuzulassen, vnd furder allenthalben abezwwerffen, dorauff Joanni dem subnotario befolen, dem schuelmeister solchs anzusagen. Vnd wiewol der schulmeister hirnochmols vor die eldisten herrn vffs rothawsze komenn, vnd mit viel worten angetzeiget, das ein tzimlich ding were zuuorn ouch 33 jn andern steten zugelassen, das die schueller neben andern hant- wercken, jm jare ein mol vnd zu diser zceit, vmb ires vleis willen, so sie jn der kirchen vnd schule tetten, eine freude haben moch- ten etc., dennoch ist jme solchs gar abegesaget worden, vnd das ein rath also vor beste erkant, sunder man het getrachtet das man 40 einem schulmeister sein lone bessern wolde, vnd auff kunfftige mu-
205 Der hofferichter zum Buntzlaw die auffgehaldene guetter loszgegeben. So etzlich mal ein rath an Friderich von Schellendorff hoffe- richtern zu Buntzlaw, von wegen der auffgehalden palln gewandts, 5 douon oben am CXLVIII geschrieben, ouch an hern Vlrichen Schoff rittern, das er jnen weisen wolde, die guetter loszzugeben, vnd so er zu einem rath zusprechen hett, dasselbige an den orten, dohin gemeine stad zu recht vorordent, zusuchen, hat er offtmals wiedervmb geschrieben, wu jme ein rath einen vorstand machen vnd die guet- 40 ter ausborgen wurde, wolde er hern Vlrichen sunlichs handels gerne vorstatten. Das den ein rath zuthun gewegert, den wo sie die palln ausgeburget, hetten sie sich itzunder mit jme in die recht gegeben vnd vielleicht zubesorgen gewest, das sie jns manrecht gen der Sueidenitz weren getzogenn wurden. So sie aber gewost das solch 15 auffhalden noch Magdeburgischem recht hett sollen ausgetragen vnd gehandelt werden, hett ein rath die guetter auszzuburgen keynen komer gehabt, so er sich jn seinem schreyben, zum rechten dohin 164b gemeine stad vorordent, erboten, vnd so zum letzten Friderich von Schellendorff an hern Vlrichen geschrieben vnd zw behelff furge- 20 want, wie sich die von Gorlitz in der auffhaldung der Breszlischen guetter gehaldenn, vnd jme dasselbige durch den rath in seinem schreyben vorleget, hot er die palln gewandes losgegeben. Die schriefft sein jm briuebuch. Act. supra memorata data literarum. 25 Wie den schuellern gemein bier auff fasenacht zutrin- cken, abegeschlagen ist worden. So Thomas Spies von Weyda magister vnd schulmeister, noch gewonheit zu den eldisten herren jn jre heuser gegangen vnd ge- beten, seinen schuelern gemeine bier zutrincken zuorgonnen etc., jst auffm rothawse durch die eldisten herrn, aus viel guten beweg- 30 lichen vrsachen beslossen, dasselbige nicht zuzulassen, vnd furder allenthalben abezwwerffen, dorauff Joanni dem subnotario befolen, dem schuelmeister solchs anzusagen. Vnd wiewol der schulmeister hirnochmols vor die eldisten herrn vffs rothawsze komenn, vnd mit viel worten angetzeiget, das ein tzimlich ding were zuuorn ouch 33 jn andern steten zugelassen, das die schueller neben andern hant- wercken, jm jare ein mol vnd zu diser zceit, vmb ires vleis willen, so sie jn der kirchen vnd schule tetten, eine freude haben moch- ten etc., dennoch ist jme solchs gar abegesaget worden, vnd das ein rath also vor beste erkant, sunder man het getrachtet das man 40 einem schulmeister sein lone bessern wolde, vnd auff kunfftige mu-
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206 tation des somers den schullern dasselbige ansagen lassen etc. Anno ut supra. 165 Den von Ebersbach ist vorsaget wurden gemeyne bier zutrinckenn. Freitags vor fasenacht anno ut supra, ist Hans von Ebersbach 5 mit seinem vetter vnd neben jnen der von Gersdorf zw Krischen, Rabenaw zu Arnsdorf vnd Bernhart Gersdorff zu Gersdorffe (hirein komen), vnd hat der alde Krischen von wegen der von Ebersbach geworben das ein rath jnen vnd seinen leuten vorgonnen wolde, bier hynaus zufuren, vnd dasselbige noch alder gewonheit gemeyne 10 zutrincken. Dorauff inen ein rath zu antwort gegeben, er mocht sie erjnnern, das vnderzceiten solchs zugelassen were worden, bey- weilen ouch nicht. Dieweile sie aber solchs vor ein alde gewon- heit angetzogen, vnd vielleicht domit in die gewere gemeiner stad priuilegien zu abbruch komen wolden, wust man solchs auff diszs- 15 mol nicht zuzulassen, sundern man must an eldisten vnd geschwor- nen die zun reten gehoretten, brengen vnd sich domit bekomern, was hirjnnen furzunemen. Vnd so die von Ebersbach gefraget, wen eldisten vnd geschwornen zum reten wurden gefordert wer- den, jst jnen gesaget, dos wust man nicht, den were nicht gewon- 20 lich sie der sachen halben zubeschicken. Actum etc. Item so ire krethschmer den buergern das bier so sie hynaus furetten, schuldig blieben, wolde die manschafft nicht gestatten, die- selbigen in den koniglichen gerichten zw berechten laudts gemeiner stad priuilegien vnd altherkomen, vnd vormeinten vber die jren jn 25 jren gerichten rechts zuuorhelffen, domit den burgern jre byer vn- betzalet bliebe etc. Caspar von Cotwitz geleit begeret. 165b Czum andern hat Krieschen angetragen, das Caspar Cotwitz zw Niechaw einen guten man zw jme geschickt hett, vnd betlichen 30 anlangen lossen hirein zuzcyhen vnd jme von einem rat geleite zu bieten, den des er bezcichtiget, ader bey einem rate angegeben, wolde er sich, wie einem fromen edelman zcymet, vorantworten. So aber gedochter Caspar Cotwitz vordechtig gehalden, das er mit Henrich Kragen reyten solde, ouch aus ansagen, das er neben 35 itzt gedochtem Henrichen auff den Franckfordischen marck jn Nie- derlausitz auff die von Gorlitz solde gehalden haben etc., jst dem Krieschen dise antwort gegeben, ein rath were dises vorhoffens gewest, dyeweile Caspar Cotwitz ein landsesse were, solde er sich gehalden haben, douon jme nicht von noten, eynig geleit zubegern, 40
206 tation des somers den schullern dasselbige ansagen lassen etc. Anno ut supra. 165 Den von Ebersbach ist vorsaget wurden gemeyne bier zutrinckenn. Freitags vor fasenacht anno ut supra, ist Hans von Ebersbach 5 mit seinem vetter vnd neben jnen der von Gersdorf zw Krischen, Rabenaw zu Arnsdorf vnd Bernhart Gersdorff zu Gersdorffe (hirein komen), vnd hat der alde Krischen von wegen der von Ebersbach geworben das ein rath jnen vnd seinen leuten vorgonnen wolde, bier hynaus zufuren, vnd dasselbige noch alder gewonheit gemeyne 10 zutrincken. Dorauff inen ein rath zu antwort gegeben, er mocht sie erjnnern, das vnderzceiten solchs zugelassen were worden, bey- weilen ouch nicht. Dieweile sie aber solchs vor ein alde gewon- heit angetzogen, vnd vielleicht domit in die gewere gemeiner stad priuilegien zu abbruch komen wolden, wust man solchs auff diszs- 15 mol nicht zuzulassen, sundern man must an eldisten vnd geschwor- nen die zun reten gehoretten, brengen vnd sich domit bekomern, was hirjnnen furzunemen. Vnd so die von Ebersbach gefraget, wen eldisten vnd geschwornen zum reten wurden gefordert wer- den, jst jnen gesaget, dos wust man nicht, den were nicht gewon- 20 lich sie der sachen halben zubeschicken. Actum etc. Item so ire krethschmer den buergern das bier so sie hynaus furetten, schuldig blieben, wolde die manschafft nicht gestatten, die- selbigen in den koniglichen gerichten zw berechten laudts gemeiner stad priuilegien vnd altherkomen, vnd vormeinten vber die jren jn 25 jren gerichten rechts zuuorhelffen, domit den burgern jre byer vn- betzalet bliebe etc. Caspar von Cotwitz geleit begeret. 165b Czum andern hat Krieschen angetragen, das Caspar Cotwitz zw Niechaw einen guten man zw jme geschickt hett, vnd betlichen 30 anlangen lossen hirein zuzcyhen vnd jme von einem rat geleite zu bieten, den des er bezcichtiget, ader bey einem rate angegeben, wolde er sich, wie einem fromen edelman zcymet, vorantworten. So aber gedochter Caspar Cotwitz vordechtig gehalden, das er mit Henrich Kragen reyten solde, ouch aus ansagen, das er neben 35 itzt gedochtem Henrichen auff den Franckfordischen marck jn Nie- derlausitz auff die von Gorlitz solde gehalden haben etc., jst dem Krieschen dise antwort gegeben, ein rath were dises vorhoffens gewest, dyeweile Caspar Cotwitz ein landsesse were, solde er sich gehalden haben, douon jme nicht von noten, eynig geleit zubegern, 40
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207 hett er sich gehalden als ein fromer edelman, bedorfft er sich nichts besorgen. Wie dem allen, noch dem ein rath ein vornem hett mit den andern von steten, vnd itziger zceit vor eynem man, besundern was die fehde belanget, stunden, wolde nicht fuegen, eynige ent- 5 liche antwort hinder denselben jren zugeordenten zugeben, sundern so bald ein tag gehalden vnd zusamen komen wurde, wolde ein rat diszs ir gewerb an sie tragen vnd sich den mit weiter antwort vornemen lassen. Dorauff der Krieschen gesaget, er hett sich diser antwort wol vorsehen etc. Actum anno et die ut supra. 15 20 25 30 35 10 Worymb der diener weiber aus der gesellen stueben sein getrieben vnd wie mit dem malwasier gehandelt ist wordenn. So sontags in der fasenacht, vber der molzceit so vom dem burgermeister eldisten hern scheppen vnd den stadschreybern auffm rothause gehalden, vnd vom czolner ausgericht wirt, das den zuuor am sonabent gewest, vnd itzt auff den sontag geleget, vn toppe malwasier, xin toppe merisches weins zw x pfennigen, vnd auff den abent in der collation xIII toppe malwasier vnd des an- dern funffe toppe ausgetruncken vnd im keller angetzeichendt sein worden, vnd die eldisten herrn eine vormutung gehabt, das solchs nicht recht zugehn muste, vnd das der wein muste abegesatzt ader durch die diener vnd jre weiber sein ausgetruncken worden, ha- ben sie hinnoch fragen lassen, vnd dorauff komen, das ein halber toppe malwasiere, dem diener, welchem einzuschencken entpfolen, vnder den henden vorruckt were worden, das ouch Hans der czirkelmeister jm keller einen halben topf malwasier, ane kanne, auff die herrn gefordert vnd er dorjnnen vormarckt, ist durch die eldisten vnd schoppen dorauff geredt, solchs den dienern vnd zuuor den thorstehrn furzuhalden, vnd jren weibern zusagen, das sie die gesellenstube meyden, vnd anheyme jn jre heuser gehn solden, man wolde jr auffm rathause nicht haben. Das den also geschehen. So sich den suesten ouch andere vnordenung mit den dienern gehalden haben, sein sie freitags noch der aschermithwoch alle fur den rath gefordert, ist einem itzlichen sein gebrechen vnd vor- seumlikeit vortzalt wurden, Vrban der einer thurstehr, Hans der czirkelmeister sein geurlawbet, vnd Pauln dem holuncken sein die xII gl, die man jme wochlich gegeben, abesaget, vnd so ers be- geret, ein thur zugesaget wurden. Den andern ist ein ernste rede in der gemeyne gesaget, wolden sie diener sein, so solden sie 166 26. czirkelmeister, aufseher der stadtknechte, erster polizeiunterbeamter. 36. ho- luncken, salzaufseher.
207 hett er sich gehalden als ein fromer edelman, bedorfft er sich nichts besorgen. Wie dem allen, noch dem ein rath ein vornem hett mit den andern von steten, vnd itziger zceit vor eynem man, besundern was die fehde belanget, stunden, wolde nicht fuegen, eynige ent- 5 liche antwort hinder denselben jren zugeordenten zugeben, sundern so bald ein tag gehalden vnd zusamen komen wurde, wolde ein rat diszs ir gewerb an sie tragen vnd sich den mit weiter antwort vornemen lassen. Dorauff der Krieschen gesaget, er hett sich diser antwort wol vorsehen etc. Actum anno et die ut supra. 15 20 25 30 35 10 Worymb der diener weiber aus der gesellen stueben sein getrieben vnd wie mit dem malwasier gehandelt ist wordenn. So sontags in der fasenacht, vber der molzceit so vom dem burgermeister eldisten hern scheppen vnd den stadschreybern auffm rothause gehalden, vnd vom czolner ausgericht wirt, das den zuuor am sonabent gewest, vnd itzt auff den sontag geleget, vn toppe malwasier, xin toppe merisches weins zw x pfennigen, vnd auff den abent in der collation xIII toppe malwasier vnd des an- dern funffe toppe ausgetruncken vnd im keller angetzeichendt sein worden, vnd die eldisten herrn eine vormutung gehabt, das solchs nicht recht zugehn muste, vnd das der wein muste abegesatzt ader durch die diener vnd jre weiber sein ausgetruncken worden, ha- ben sie hinnoch fragen lassen, vnd dorauff komen, das ein halber toppe malwasiere, dem diener, welchem einzuschencken entpfolen, vnder den henden vorruckt were worden, das ouch Hans der czirkelmeister jm keller einen halben topf malwasier, ane kanne, auff die herrn gefordert vnd er dorjnnen vormarckt, ist durch die eldisten vnd schoppen dorauff geredt, solchs den dienern vnd zuuor den thorstehrn furzuhalden, vnd jren weibern zusagen, das sie die gesellenstube meyden, vnd anheyme jn jre heuser gehn solden, man wolde jr auffm rathause nicht haben. Das den also geschehen. So sich den suesten ouch andere vnordenung mit den dienern gehalden haben, sein sie freitags noch der aschermithwoch alle fur den rath gefordert, ist einem itzlichen sein gebrechen vnd vor- seumlikeit vortzalt wurden, Vrban der einer thurstehr, Hans der czirkelmeister sein geurlawbet, vnd Pauln dem holuncken sein die xII gl, die man jme wochlich gegeben, abesaget, vnd so ers be- geret, ein thur zugesaget wurden. Den andern ist ein ernste rede in der gemeyne gesaget, wolden sie diener sein, so solden sie 166 26. czirkelmeister, aufseher der stadtknechte, erster polizeiunterbeamter. 36. ho- luncken, salzaufseher.
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208 thun, das einem itzlichen noch seinem dinste zuthun zustuhnde, ader ein rat wurde isz furder nicht erleyden konnen. 166b Wie her Vlrich Schoffe ritter auffm Kynast vnd Greiffen- stein, die sache, die abetronnigen Barteln Hirspergs be- langende, abirmols angereget hot. 5 Im handel, so von wegen der abetronnigen gehalden, ist jsz entlichen dorauffn vorblieben, das die sache bysz auff Martini zu ruhe solde gestalt werden, wie den oben am CxIV, so aber her Vlrich auff angesatzten tag erschynnen, vnd etzliche eldisten nicht anheymsch gewest, ist abirmols der handel auffgeschlagen, so lang 10 her Vlrich seiner geschefft halben hieher komen wurde, das den freitags noch cinerum geschehen, vielleicht seiner muhmen der al- den Cotwitzeryn zugute etc. Vnd hat vnder andern abirmols be- geret, das man Barteln Hirspergern seinem schwager vorgonnen wolde, seine abetronnigen, sie weren seyne besessen ader dienst- 15 boten, wu er die auff der stat guetter ankomen mocht, anzunemenn wegzufuren, vnd seines willens mit jnen zugebauren, ader diesel- bigenn auff sein schreyben gefenglichen anzunemen, bysz auff sein zukunfft halden, vnd dohin weisen, das sie vorborgetten, seine gut- ter zubetzyhen, ader an den dinste wieder zugehen, domit solchs 20 ein scheuen macht, das sie von seinen guettern vnd dinsten so leichtlich nicht entronnen, vnd wolden diszs thun vmb seiner bethe vnd gnants Bartels freunthschafft willen etc. Antwort. Was ein rath seiner person, ouch seinen vorwanten hetten 25 167 thuen sollen, wer er alweg willig gewest, vnd nochmols ye gerne thuen wolde. Das aber seinem schwager Barteln Hirspergern solde vorgunst weren, seine abetronnigen, dermosen wie er durch seine g. begeret, anzunemen vnd aus den koniglichen gerichten zufuren, dorjnnen jsz doch also bestalt, das eynem jeden rechte genug vor- 30 holffen wurde, ader mit burgen so weit einzunemen, were wider alde vbung vnd ordenung der koniglichen gericht, vnd so jsz ge- schehen solde, musste jsz mit weiterm rate geschehen derjhenigen so zum rethen gehoretten auch der von steten, dieweile die man- schafft die von steten in gemeine vnd sunderheit, diser vnd ander 35 gebrechen angeclaget haben, vnd zubesorgen, wu jsz so weit ge- reichn solde, isz wurde allenthalben abegeschlagen. Das sich ouch die eldisten in einem sunderlich vortrag mit Barteln Hirsperger 17. zugebauren, zu gebahren, zu verfahren.
208 thun, das einem itzlichen noch seinem dinste zuthun zustuhnde, ader ein rat wurde isz furder nicht erleyden konnen. 166b Wie her Vlrich Schoffe ritter auffm Kynast vnd Greiffen- stein, die sache, die abetronnigen Barteln Hirspergs be- langende, abirmols angereget hot. 5 Im handel, so von wegen der abetronnigen gehalden, ist jsz entlichen dorauffn vorblieben, das die sache bysz auff Martini zu ruhe solde gestalt werden, wie den oben am CxIV, so aber her Vlrich auff angesatzten tag erschynnen, vnd etzliche eldisten nicht anheymsch gewest, ist abirmols der handel auffgeschlagen, so lang 10 her Vlrich seiner geschefft halben hieher komen wurde, das den freitags noch cinerum geschehen, vielleicht seiner muhmen der al- den Cotwitzeryn zugute etc. Vnd hat vnder andern abirmols be- geret, das man Barteln Hirspergern seinem schwager vorgonnen wolde, seine abetronnigen, sie weren seyne besessen ader dienst- 15 boten, wu er die auff der stat guetter ankomen mocht, anzunemenn wegzufuren, vnd seines willens mit jnen zugebauren, ader diesel- bigenn auff sein schreyben gefenglichen anzunemen, bysz auff sein zukunfft halden, vnd dohin weisen, das sie vorborgetten, seine gut- ter zubetzyhen, ader an den dinste wieder zugehen, domit solchs 20 ein scheuen macht, das sie von seinen guettern vnd dinsten so leichtlich nicht entronnen, vnd wolden diszs thun vmb seiner bethe vnd gnants Bartels freunthschafft willen etc. Antwort. Was ein rath seiner person, ouch seinen vorwanten hetten 25 167 thuen sollen, wer er alweg willig gewest, vnd nochmols ye gerne thuen wolde. Das aber seinem schwager Barteln Hirspergern solde vorgunst weren, seine abetronnigen, dermosen wie er durch seine g. begeret, anzunemen vnd aus den koniglichen gerichten zufuren, dorjnnen jsz doch also bestalt, das eynem jeden rechte genug vor- 30 holffen wurde, ader mit burgen so weit einzunemen, were wider alde vbung vnd ordenung der koniglichen gericht, vnd so jsz ge- schehen solde, musste jsz mit weiterm rate geschehen derjhenigen so zum rethen gehoretten auch der von steten, dieweile die man- schafft die von steten in gemeine vnd sunderheit, diser vnd ander 35 gebrechen angeclaget haben, vnd zubesorgen, wu jsz so weit ge- reichn solde, isz wurde allenthalben abegeschlagen. Das sich ouch die eldisten in einem sunderlich vortrag mit Barteln Hirsperger 17. zugebauren, zu gebahren, zu verfahren.
Strana 209
209 derhalben geben solden, wusten sie nich zuthun, wolde vielleicht ein einfuren machen, sunder wu sich diser fal begebe, vnd isz durch Barteln angegeben, so wolde ein rath dieselbigen auff iren guettern nicht erleyden ader auff sein begere zu gefengnus eyn- 5 nemen vnd sich seiner gestren: zugefallen also domit erczeigen, das er befinden sal, das ein rat vmb seiner vorbethe vnd vmb gedochts Bartels frunthschafft willen, gegen ime etwas gethan hett, doran ouch seine gestren: ein guten gefallen haben solde, den ein rath were yhe willig seiner ge. vnd irer vorwanten, zudienen, wolde 10 ouch mit seinem schwoger Barteln viel lieber in guter nackbar- schafft, den in getzang vnd wiederwillen zusietzen. Wie er sich aber gegen gemeiner stad gehalden, wuste er am besten, dennoch geb man ime schuldt, er solde die zwytracht, so itzunder zwuschen der manschafft vnd den von steten schuebet, zugericht vnd ge- 167b 15 trieben haben. Dorauff in her Vlrich vahst entschuldiget, vnd ist also bey diser meynung geblieben. Actum anno et die ut supra. Weller Nickels handel vnd sache, von eynem, Veit Thau- benheym genant, angereget vnd gefordert. Aus welcher vrsache vnd gestalt Weller Nickel, etwo alhye 20 burger, die stat vnd das landt hat entreumen mussen, wie er auch seyne sache vor den heimlichen Westfalischen rechten gesucht, vnd auff welche meynung er derselbigen hat abestehn mussen, findet man vorczeichent jm memorial, annalibus vnd etzlichen sendebriuen, an rat zu Aldenburg, jn Meissen vnd folgende an eynen Hartzlen- 25 dischen grauen geschrieben. So aber ein arm edelman, Veit Thaubenheim gnant, auff zu mielde bericht derjhenigen die do etzliche gerechtikeit zu den ge- lassen guettern vnd hinderstelligem gelde Weller Nickels zu haben vormeinen, sich vndirstandenn dieselbige jre gerechtikeit widervmb 30 zuuornewen vnd zuerfordern, hat er neben etzlichen vorschriefften des vorwesers zum Sagan vnd des apts doselbst an den rat hie- her geschrieben, mit erjnnerung des vorlassen handels, vnd wie jme die sache auffgetragen dieselbige zuuolfuren, vnd gebeten jnen mit eynem vngeferlichen geleit zuuorsorgen vnd zw vorhorung ko- 35 men lassen. Antwort auff sein schreiben findet man in libro mis- 168 siuarum. So er aber mondtags in pfingst heyligen tagen, vor die eldisten herrn komen, ist jme der handel Weller Nickels furgehal- den, vnd wie er die stat vnuorschult zu grosser muhe vnd darlog 2. ein einfuren, es möchte dadurch etwas neues eingeführt werden. 38. darlog, kosten, ausgaben. 27
209 derhalben geben solden, wusten sie nich zuthun, wolde vielleicht ein einfuren machen, sunder wu sich diser fal begebe, vnd isz durch Barteln angegeben, so wolde ein rath dieselbigen auff iren guettern nicht erleyden ader auff sein begere zu gefengnus eyn- 5 nemen vnd sich seiner gestren: zugefallen also domit erczeigen, das er befinden sal, das ein rat vmb seiner vorbethe vnd vmb gedochts Bartels frunthschafft willen, gegen ime etwas gethan hett, doran ouch seine gestren: ein guten gefallen haben solde, den ein rath were yhe willig seiner ge. vnd irer vorwanten, zudienen, wolde 10 ouch mit seinem schwoger Barteln viel lieber in guter nackbar- schafft, den in getzang vnd wiederwillen zusietzen. Wie er sich aber gegen gemeiner stad gehalden, wuste er am besten, dennoch geb man ime schuldt, er solde die zwytracht, so itzunder zwuschen der manschafft vnd den von steten schuebet, zugericht vnd ge- 167b 15 trieben haben. Dorauff in her Vlrich vahst entschuldiget, vnd ist also bey diser meynung geblieben. Actum anno et die ut supra. Weller Nickels handel vnd sache, von eynem, Veit Thau- benheym genant, angereget vnd gefordert. Aus welcher vrsache vnd gestalt Weller Nickel, etwo alhye 20 burger, die stat vnd das landt hat entreumen mussen, wie er auch seyne sache vor den heimlichen Westfalischen rechten gesucht, vnd auff welche meynung er derselbigen hat abestehn mussen, findet man vorczeichent jm memorial, annalibus vnd etzlichen sendebriuen, an rat zu Aldenburg, jn Meissen vnd folgende an eynen Hartzlen- 25 dischen grauen geschrieben. So aber ein arm edelman, Veit Thaubenheim gnant, auff zu mielde bericht derjhenigen die do etzliche gerechtikeit zu den ge- lassen guettern vnd hinderstelligem gelde Weller Nickels zu haben vormeinen, sich vndirstandenn dieselbige jre gerechtikeit widervmb 30 zuuornewen vnd zuerfordern, hat er neben etzlichen vorschriefften des vorwesers zum Sagan vnd des apts doselbst an den rat hie- her geschrieben, mit erjnnerung des vorlassen handels, vnd wie jme die sache auffgetragen dieselbige zuuolfuren, vnd gebeten jnen mit eynem vngeferlichen geleit zuuorsorgen vnd zw vorhorung ko- 35 men lassen. Antwort auff sein schreiben findet man in libro mis- 168 siuarum. So er aber mondtags in pfingst heyligen tagen, vor die eldisten herrn komen, ist jme der handel Weller Nickels furgehal- den, vnd wie er die stat vnuorschult zu grosser muhe vnd darlog 2. ein einfuren, es möchte dadurch etwas neues eingeführt werden. 38. darlog, kosten, ausgaben. 27
Strana 210
210 gebrocht, derhalben ein rat wol vorursacht, so etwas an gelde sei- ner betzalten guetter noch hinderstellig were, das sich ein rat zw solchem, als vor die vnkost so er auff die sache gewant, hielde. Dennoch dyeweile ein rat vor sich geschrieben, Weller Nickeln dasjhenige das jme hinderstellig were, folgen zulassen, solde er eynen rat nochmols nicht anders den aller billikeit vormercken, alleyne das auch ein rat derhalben genugsam vorsorget, furders anspruchs nicht zugewarttenn. Also hat gnanter Thaubenheym auffgeleget eyne macht Wolff- gangs Wellers gnants Wellers Nickels son, itzt ein bader zu Wey- 10 mar, dorjnnen er Vrban Swertfegern itzwnd zur Newmburg an der Sala, der seynes vatern schuestern gehabt hat, gemechtiget, solche seynes vaters gerechtikeyt bey denen von Gorlitz zuerfordern, welche macht disen punct sunderlich mit sich bracht, so gnanter Wolff Weller seyne auffgetragene macht, von obberurtem Vrban Schuert- 15 feger, wider zw sich nemen wolde, das er jme zuuorn vnd eher er jme dieselbige, mit vier briuen, von den heymlichen Westfali- schen rechten ausgangen, auffliesz vnd vberreichte LXXVI fl. rh. die er seinem vater Weller Nickel zw der krigischen sachen gelihen, niderlegen vnd betzalen solde. Czum andern hat er auffgelegt eyne 20 168b vollmacht, von gemelten Vrban Swertfegern, wie er jnen vor dem voyte ader richter vnd schoppen der freyheit zur Newmburg ge- mechtiget, auch eyn jnstrument zu Freyburg bey der Numburg ausgangen, welcher jarzcal diszes jar gewest vmb oculi vngeferli- chen etc. So aber die eldisten herrn mangel doran befunden, ha- 25 ben sie gnantem Taubenheym eyne meynung, wie sie solden vor- sorget werden, furgeschlagen vnd wu er der gestalt kunthschafft vnd vollemacht brengen, ader Wolffgang Wellern, vnd Vrban Schuert- fegern hirein zukomen vormogen wurde, wolden sie sich allir billi- keit vorhalden, vnd noch gethaner rechnung hinderstellig geldt gerne 30 geben vnd folgen lassenn. Czum ersten ein kunthschafft zubrengen vndder des rats zw Aldenburg ader der statgericht doselbst ingesigell, das Nickel Wel- ler, noch seynem tode, nicht mehr erben den Wolffgang seynen sone gelassen habe. Czum andern, eine vnwiederrufliche volmacht von Wolffgang Weller, als einem eynigen erben Nickel Wellers, hinderstellig gelt zuentpfan, noch der entpfaung zu quietirn, auch die guetter vnd die jhenigen, die sie kauffweys an sich bracht allenthalben loszu- sagen, eynen rat auch zu Gorlitz, von wegen gemeiner stad vnd 40 5 35 9. macht, vollmacht. 19. krigischen, streitigen.
210 gebrocht, derhalben ein rat wol vorursacht, so etwas an gelde sei- ner betzalten guetter noch hinderstellig were, das sich ein rat zw solchem, als vor die vnkost so er auff die sache gewant, hielde. Dennoch dyeweile ein rat vor sich geschrieben, Weller Nickeln dasjhenige das jme hinderstellig were, folgen zulassen, solde er eynen rat nochmols nicht anders den aller billikeit vormercken, alleyne das auch ein rat derhalben genugsam vorsorget, furders anspruchs nicht zugewarttenn. Also hat gnanter Thaubenheym auffgeleget eyne macht Wolff- gangs Wellers gnants Wellers Nickels son, itzt ein bader zu Wey- 10 mar, dorjnnen er Vrban Swertfegern itzwnd zur Newmburg an der Sala, der seynes vatern schuestern gehabt hat, gemechtiget, solche seynes vaters gerechtikeyt bey denen von Gorlitz zuerfordern, welche macht disen punct sunderlich mit sich bracht, so gnanter Wolff Weller seyne auffgetragene macht, von obberurtem Vrban Schuert- 15 feger, wider zw sich nemen wolde, das er jme zuuorn vnd eher er jme dieselbige, mit vier briuen, von den heymlichen Westfali- schen rechten ausgangen, auffliesz vnd vberreichte LXXVI fl. rh. die er seinem vater Weller Nickel zw der krigischen sachen gelihen, niderlegen vnd betzalen solde. Czum andern hat er auffgelegt eyne 20 168b vollmacht, von gemelten Vrban Swertfegern, wie er jnen vor dem voyte ader richter vnd schoppen der freyheit zur Newmburg ge- mechtiget, auch eyn jnstrument zu Freyburg bey der Numburg ausgangen, welcher jarzcal diszes jar gewest vmb oculi vngeferli- chen etc. So aber die eldisten herrn mangel doran befunden, ha- 25 ben sie gnantem Taubenheym eyne meynung, wie sie solden vor- sorget werden, furgeschlagen vnd wu er der gestalt kunthschafft vnd vollemacht brengen, ader Wolffgang Wellern, vnd Vrban Schuert- fegern hirein zukomen vormogen wurde, wolden sie sich allir billi- keit vorhalden, vnd noch gethaner rechnung hinderstellig geldt gerne 30 geben vnd folgen lassenn. Czum ersten ein kunthschafft zubrengen vndder des rats zw Aldenburg ader der statgericht doselbst ingesigell, das Nickel Wel- ler, noch seynem tode, nicht mehr erben den Wolffgang seynen sone gelassen habe. Czum andern, eine vnwiederrufliche volmacht von Wolffgang Weller, als einem eynigen erben Nickel Wellers, hinderstellig gelt zuentpfan, noch der entpfaung zu quietirn, auch die guetter vnd die jhenigen, die sie kauffweys an sich bracht allenthalben loszu- sagen, eynen rat auch zu Gorlitz, von wegen gemeiner stad vnd 40 5 35 9. macht, vollmacht. 19. krigischen, streitigen.
Strana 211
211 etzliche sunderliche person vnd burger, so jn den briuen des heymlichen Westfalischen rechts mit angetzogen vnd namhafftig ge- macht, die guetter auch vnd die sie gekaufft haben, mit eynigerley anspruch, so er gehaben mocht, furthyn nymermehr derhalben an- 169 5 zusprechen. Czum drietten eine vnwiderruffliche vollemacht von Vrban Suertfegern zur Newmburg an der Sala Nickel Wellers schwa- ger, von wegen der LXXVI rh. fl. welche er vielgedochtem Nickel Wellern bey seinem leben zu der krigischen sachen vorgereicht, vnd er auff solche seynes schwagers Nickel Weller gerechtikeit vnd 40 hinderstellig gelt geweiset, dieselbigen zufordern, zuentphan, noch der entphaung zu quitirn, auch die guettern vnd die jhenigen, die sie kauffweyse so an sich brocht, ut sequitur. Czum vierden, die briue bey den heymlichen Westfalischen gerichten ausbrocht, zuuberantworten etc. Das den obberurter 15 Thaubenheim also angenommen, vnd wiewol er die eldisten herrn vmb einsteils hinderstelliges geldes, als vmb die xvIII fl. rh. uber die 1C hinauszugeben angelanget, so jsz jme doch solchs bysz zum austrag der abegeschlahen. Actum coram magistro Simon Hocke- ner, Michael Swartz, Bernhardino Meltzer dominis camerariis et Jo- 20 hanne Hass magistro protonotario secunda penthecostes anno ut supra. Veit Taubenheim hat vff eine vollemacht, die jme von Wolff- gang Weller vnd Vrban Suertfegern, vor dem achtbarn capittel zur Numburg an der Sala gegeben, mitwochs octauas Petri vnd Pauli vor gehegtem ding losgesaget, vnd die bebistlichen ouch die West- 25 falischen briue nydergeleget; actum anno et die ut supra. Wesz die herrn von Hoerswerde vnd sunderlich her Wen- tzel, vor gethanen eingrieff, abtrag gefordert haben. So her Cristoff von Wartemberg landuoyte, den von steten guetter meynung furgeschlagen, wu her Wentzel aus Behmen in dye 169b 30 lande komenn wurde, wie er den solchs vorlossen, etzliche jres mittels neben s. g. abezufertigen, mit gedochtem hern Wentzeln auff gelegenen stellen des eingrieffs halben zw handeln, doselbst vnddir- richt zuthun vnd zubyeten, solchen eingrieff zu keynem widerwillen ader beschuerung anzunemen, angesehn das solchs auff befelh ko- 35 nig. mt. zu befriedung der strasse, vnd jnen zu keynem schymppfl ader abbruch der gericht geschehn were, wie den solchs jn den sendebriuen an dye von Hoerswerde vnd andere hern geschickt weyter erstrackt, douon oben am CXLVIII, vorhoffet s. g. wolde solchs, das den hern Wentzel gar beschuerlichen antzoge, auff be� kweme leidliche wege leyten vnd brengen. 27
211 etzliche sunderliche person vnd burger, so jn den briuen des heymlichen Westfalischen rechts mit angetzogen vnd namhafftig ge- macht, die guetter auch vnd die sie gekaufft haben, mit eynigerley anspruch, so er gehaben mocht, furthyn nymermehr derhalben an- 169 5 zusprechen. Czum drietten eine vnwiderruffliche vollemacht von Vrban Suertfegern zur Newmburg an der Sala Nickel Wellers schwa- ger, von wegen der LXXVI rh. fl. welche er vielgedochtem Nickel Wellern bey seinem leben zu der krigischen sachen vorgereicht, vnd er auff solche seynes schwagers Nickel Weller gerechtikeit vnd 40 hinderstellig gelt geweiset, dieselbigen zufordern, zuentphan, noch der entphaung zu quitirn, auch die guettern vnd die jhenigen, die sie kauffweyse so an sich brocht, ut sequitur. Czum vierden, die briue bey den heymlichen Westfalischen gerichten ausbrocht, zuuberantworten etc. Das den obberurter 15 Thaubenheim also angenommen, vnd wiewol er die eldisten herrn vmb einsteils hinderstelliges geldes, als vmb die xvIII fl. rh. uber die 1C hinauszugeben angelanget, so jsz jme doch solchs bysz zum austrag der abegeschlahen. Actum coram magistro Simon Hocke- ner, Michael Swartz, Bernhardino Meltzer dominis camerariis et Jo- 20 hanne Hass magistro protonotario secunda penthecostes anno ut supra. Veit Taubenheim hat vff eine vollemacht, die jme von Wolff- gang Weller vnd Vrban Suertfegern, vor dem achtbarn capittel zur Numburg an der Sala gegeben, mitwochs octauas Petri vnd Pauli vor gehegtem ding losgesaget, vnd die bebistlichen ouch die West- 25 falischen briue nydergeleget; actum anno et die ut supra. Wesz die herrn von Hoerswerde vnd sunderlich her Wen- tzel, vor gethanen eingrieff, abtrag gefordert haben. So her Cristoff von Wartemberg landuoyte, den von steten guetter meynung furgeschlagen, wu her Wentzel aus Behmen in dye 169b 30 lande komenn wurde, wie er den solchs vorlossen, etzliche jres mittels neben s. g. abezufertigen, mit gedochtem hern Wentzeln auff gelegenen stellen des eingrieffs halben zw handeln, doselbst vnddir- richt zuthun vnd zubyeten, solchen eingrieff zu keynem widerwillen ader beschuerung anzunemen, angesehn das solchs auff befelh ko- 35 nig. mt. zu befriedung der strasse, vnd jnen zu keynem schymppfl ader abbruch der gericht geschehn were, wie den solchs jn den sendebriuen an dye von Hoerswerde vnd andere hern geschickt weyter erstrackt, douon oben am CXLVIII, vorhoffet s. g. wolde solchs, das den hern Wentzel gar beschuerlichen antzoge, auff be� kweme leidliche wege leyten vnd brengen. 27
Strana 212
212 Dorauff haben die von steten gesaget, sie wusten s. g. wol- meynung nicht zuuorachten, wolden auch derselbigen gerne folgen, das sie aber mit hern Wentzel ader andern von Hoerswerde solchen vormeinten eingrieff mit gelde abetragen solden, wusten sie gar nicht zuthun. Sein also die von Budissin, Gorlitz vnd Camentz jn macht vnd namen der andern, neben dem landuoyte, dinstags noch ascensionis anno ut supra gen Wittigenaw, do den dye von Hoers- werde gewest, getzogenn. Vnd so vnser her der landuoyte auff bethe vnd ansynnen der geschickten von steten, der vnddirredung eynen eingang hat sollen 10 machen, vnd angetzeyget, das die von steten seyne amptsvorwanten zuentkegen weren, jnen vnddirrichtung begebens einfallens zuthun etc., haben die von Hoerswerde furgewandt, dyeweyle sich dye 170 von steten entschuldigen woldenn, muste jho dises sein, das jre beschuldigung zuuor angehort wurde etc. Dise meynung so sie den 15 geschickten von steten durch den hewptman von Gorlitz, Nickel Spon, Seiffart Lottig vnd andere auff befelh des landvoyts gemel- det, haben sie geantwort, sie weren von jren frunden diser gestalt, eynige schulde von den hern zu Hoerswerde anzuhoren nicht ge- schickt wurden, sundern eyne vnddirricht zuthun, wie sie zu sol- 20 chem eingrieff komen vnd vorursacht. Wolden die von Hoerswerde dieselbige von jnen anhoren, sehn sye gerne, aber mit jnen zu clage vnd antwort zukomen, hetten sie keynen befelh, wusten auch solchs noch gestalt der sache nicht zuthun, angesehn das isz wieder ordenung der lande were, zw Wittigenaw zw handeln etc. Dorauff hat der hewptman von Senfftenberg von wegen der von Hoerswerde vnd sunderlich hern Wentzels die von steten vnd sunderlich die von Budissin beschuldiget, wie sie Merten Kobern vnd andere geweldiglich aus seinen gerichtten gefurt, so er doch eynem yeden auff sein billich ansuchen rechts genug dorjnnen vor� 30 helffen, denselbigen auch auff seynes vnd seiner bruder hewptleute 170b ansuchenn geweldiglich furgehalden. Die von Budissin hetten jnen jren henden reye angerietten, der wirt zu Budissin, Hans Czippichen gnant beym thor, so her Wentzeln, so er zu jme eingetzogen aldo vmb sein geldt wie ein ander gast zuzcern, mit schmelichen wor- 35 ten angefaren, wie er den solchs wu der wirt des jn abrede sein wolde, mit Hansen von Schomberg, hewptmannen zu Radeberg, mithbrengen wolde. Die von Budissin hetten jnen zw Oslick ein- gefallenn, durch alle gemach gelauffen, zwgleich ap sie diejhenigen weren, die bose leute mit behausung heyhetten vnd fordertten etc. 40 5 25 40. heyhetten, f. heieten, beschützten, hegeten.
212 Dorauff haben die von steten gesaget, sie wusten s. g. wol- meynung nicht zuuorachten, wolden auch derselbigen gerne folgen, das sie aber mit hern Wentzel ader andern von Hoerswerde solchen vormeinten eingrieff mit gelde abetragen solden, wusten sie gar nicht zuthun. Sein also die von Budissin, Gorlitz vnd Camentz jn macht vnd namen der andern, neben dem landuoyte, dinstags noch ascensionis anno ut supra gen Wittigenaw, do den dye von Hoers- werde gewest, getzogenn. Vnd so vnser her der landuoyte auff bethe vnd ansynnen der geschickten von steten, der vnddirredung eynen eingang hat sollen 10 machen, vnd angetzeyget, das die von steten seyne amptsvorwanten zuentkegen weren, jnen vnddirrichtung begebens einfallens zuthun etc., haben die von Hoerswerde furgewandt, dyeweyle sich dye 170 von steten entschuldigen woldenn, muste jho dises sein, das jre beschuldigung zuuor angehort wurde etc. Dise meynung so sie den 15 geschickten von steten durch den hewptman von Gorlitz, Nickel Spon, Seiffart Lottig vnd andere auff befelh des landvoyts gemel- det, haben sie geantwort, sie weren von jren frunden diser gestalt, eynige schulde von den hern zu Hoerswerde anzuhoren nicht ge- schickt wurden, sundern eyne vnddirricht zuthun, wie sie zu sol- 20 chem eingrieff komen vnd vorursacht. Wolden die von Hoerswerde dieselbige von jnen anhoren, sehn sye gerne, aber mit jnen zu clage vnd antwort zukomen, hetten sie keynen befelh, wusten auch solchs noch gestalt der sache nicht zuthun, angesehn das isz wieder ordenung der lande were, zw Wittigenaw zw handeln etc. Dorauff hat der hewptman von Senfftenberg von wegen der von Hoerswerde vnd sunderlich hern Wentzels die von steten vnd sunderlich die von Budissin beschuldiget, wie sie Merten Kobern vnd andere geweldiglich aus seinen gerichtten gefurt, so er doch eynem yeden auff sein billich ansuchen rechts genug dorjnnen vor� 30 helffen, denselbigen auch auff seynes vnd seiner bruder hewptleute 170b ansuchenn geweldiglich furgehalden. Die von Budissin hetten jnen jren henden reye angerietten, der wirt zu Budissin, Hans Czippichen gnant beym thor, so her Wentzeln, so er zu jme eingetzogen aldo vmb sein geldt wie ein ander gast zuzcern, mit schmelichen wor- 35 ten angefaren, wie er den solchs wu der wirt des jn abrede sein wolde, mit Hansen von Schomberg, hewptmannen zu Radeberg, mithbrengen wolde. Die von Budissin hetten jnen zw Oslick ein- gefallenn, durch alle gemach gelauffen, zwgleich ap sie diejhenigen weren, die bose leute mit behausung heyhetten vnd fordertten etc. 40 5 25 40. heyhetten, f. heieten, beschützten, hegeten.
Strana 213
213 Vff solche schulde haben die geschickten, dem hern landvoigte in abwesen der von Hoerswerde vnddirricht gethan mit diser mey- nung, das sie von ko. mt. mundtlichen auch schriefftlichen, auch von den herrn der chron befelh hetten, den strossendieben vnd 5 sunderlich den thetern, so die konig. mt. zu Polan vorschynnener zceit bey Birckenbrucken beraubet, douon oben am xxI., nochzu- setzen, vnd so sie sich des gehorsams, der strassen vnd gemeynem nutz zw gute, also gehalden vnd auff Henrich Cragen gegrieffen, het er sich vndirstanden, sie fehdlich zw beschedigen. Derhalben sie zu kegenwere vnd schutz gedrungen vnd jme widerumb noch- zwstellen vorursacht, vnd also ein antzal volks in Niderlausitz abe- gefertiget, an die ort, do gnanter Henrich Cragen vnd sein anhang jren enthalt zwhaben vorkunthschafft etc., wie den der fal in den sendebriuen ferner ausgedruckt mit angehangener bethe vnd erbie- 15 tung zw recht wu die von Hoerswerde die von steten anspruche nicht erlossen wolde. Vnd so vnser her der landvoyte viel vleis bey denen von 170c Hoerswerde auff vormelte der von steten vnddirricht furgewant, solche gebrechen beytzulegen, vnd sich dye von Hoerswerde an ge- 20 thaner vnddirricht nicht haben wollen genugen lassen, vnd abetrag begeret, des den die geschickten sich domit etzwas zubegeben key- nen befelh mitgenomen, so auch der von Hoerswerde diener, eyn auffruhr wieder eynen diener von Gorlitz erboret, sein gewere auff inen getzogen, vnd solchs dem hern landuoite angesaget, mit der 25 meynung, das die geschickten auff seiner g. vorschlag sich dohyn vorfueget, hetten sie s.g. zu besundern gefallen vnd der sache zu- gute gerne gethan, das sie aber ader dye iren mit worten vor- schimpfft, blunthunde vnd hengerswinde genant, vnd mit mortlichen gewern beweldiget werden, were jnen zuuornemen vnd zuerdulden 30 schwere vnd vnleidlich. Die von Hoerswerde hetten bey s. g. ge- beten, das sie mit volk nicht vberfurt wurden, des hett man sich gehalden, nicht mehr den x pferd mit hyneyn ins stettlein genomen, vnd dye andern mit etzlichen fueszknechten doraussen gelassen. Wu sie aber dermossen solden gehandelt vnd beweldiget werden, 35 wurden sye groblichen vorursacht ir volk hynein zufordern vnd gewalt mit gewalt zuuortreyben etc. Vnd der herre landuoite eynes ferners auffruhrs besorget, hat er von der sache geeylet, vnd dye geschickten von steten zu disem mal ane entliche antwort gelassenn. Auff mitwoch folgende, so ein gemeyner landtag von wegen 40 der jrrigen gebrechen der manschafft vnd der stete zw Budissin 10 4. schulde, beschuldigung. 13. enthalt, aufenthalt, zufluchtsort. 23. erboret, erreget.
213 Vff solche schulde haben die geschickten, dem hern landvoigte in abwesen der von Hoerswerde vnddirricht gethan mit diser mey- nung, das sie von ko. mt. mundtlichen auch schriefftlichen, auch von den herrn der chron befelh hetten, den strossendieben vnd 5 sunderlich den thetern, so die konig. mt. zu Polan vorschynnener zceit bey Birckenbrucken beraubet, douon oben am xxI., nochzu- setzen, vnd so sie sich des gehorsams, der strassen vnd gemeynem nutz zw gute, also gehalden vnd auff Henrich Cragen gegrieffen, het er sich vndirstanden, sie fehdlich zw beschedigen. Derhalben sie zu kegenwere vnd schutz gedrungen vnd jme widerumb noch- zwstellen vorursacht, vnd also ein antzal volks in Niderlausitz abe- gefertiget, an die ort, do gnanter Henrich Cragen vnd sein anhang jren enthalt zwhaben vorkunthschafft etc., wie den der fal in den sendebriuen ferner ausgedruckt mit angehangener bethe vnd erbie- 15 tung zw recht wu die von Hoerswerde die von steten anspruche nicht erlossen wolde. Vnd so vnser her der landvoyte viel vleis bey denen von 170c Hoerswerde auff vormelte der von steten vnddirricht furgewant, solche gebrechen beytzulegen, vnd sich dye von Hoerswerde an ge- 20 thaner vnddirricht nicht haben wollen genugen lassen, vnd abetrag begeret, des den die geschickten sich domit etzwas zubegeben key- nen befelh mitgenomen, so auch der von Hoerswerde diener, eyn auffruhr wieder eynen diener von Gorlitz erboret, sein gewere auff inen getzogen, vnd solchs dem hern landuoite angesaget, mit der 25 meynung, das die geschickten auff seiner g. vorschlag sich dohyn vorfueget, hetten sie s.g. zu besundern gefallen vnd der sache zu- gute gerne gethan, das sie aber ader dye iren mit worten vor- schimpfft, blunthunde vnd hengerswinde genant, vnd mit mortlichen gewern beweldiget werden, were jnen zuuornemen vnd zuerdulden 30 schwere vnd vnleidlich. Die von Hoerswerde hetten bey s. g. ge- beten, das sie mit volk nicht vberfurt wurden, des hett man sich gehalden, nicht mehr den x pferd mit hyneyn ins stettlein genomen, vnd dye andern mit etzlichen fueszknechten doraussen gelassen. Wu sie aber dermossen solden gehandelt vnd beweldiget werden, 35 wurden sye groblichen vorursacht ir volk hynein zufordern vnd gewalt mit gewalt zuuortreyben etc. Vnd der herre landuoite eynes ferners auffruhrs besorget, hat er von der sache geeylet, vnd dye geschickten von steten zu disem mal ane entliche antwort gelassenn. Auff mitwoch folgende, so ein gemeyner landtag von wegen 40 der jrrigen gebrechen der manschafft vnd der stete zw Budissin 10 4. schulde, beschuldigung. 13. enthalt, aufenthalt, zufluchtsort. 23. erboret, erreget.
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214 angesatzt, vnd die andern von steten doselbst einkomen, sein sie 170d alle von dem herrn gefordert vnd diser meynung bericht wurden. Das die von Hoerswerde ane gethaner vnddirricht nicht be- genugig, sundern rechentten allenthalben dorauff, das sie solche eingrieffe mit gelde wolden verbuesset haben vnd derhalben ge- fordert erstlichen IM schoc vor die expensz vnd darlog die sie auff die sache itzunder gewandt, czum andern, das die von steten ein koniglich priuilegium ausbrengen solden, dorjnnen jnen jre gericht von newes bestetiget, mit vorbot, das sich die von steten solches eingrieffs furder enthalden solden etc. Diese meynung haben dye 10 geschickten hinder sich zutragen also angenomen. a Mittelerzceit vnd auff mondtag in pfingstheyligen tagen hat sich der landvoyte mit her Wentzel gen Neschwitz abermols vortaget, vnd viel vleis furgewant, die von Hoerswerde wolden gestalt der sachen bedencken, vnd auff sein bethe solchs vormeinten eingrieffs 15 vorgessen. Er truge besorg, die von steten wurden sich schuer- lichen dorein geben, denselbigen mit geldt abezutragen, er wolde jnen einen hengst vor 1C gulden schencken etc. Mit diesen vnd andern furschlegen hat s. g. auff keyne andere wege brengenn mogen, den wu die von steten vC gulden geben wolden, so solde 20 die sache entschyeden sein, wo aber nicht, so wolde er sein teyl der guetter seinen brudern auffgeben, vnd der von steten feindt ersterben, den er must geldt haben. Isz hat auch der landvoite jme furgehalden, die erbietung der von steten zw recht zubeherzi- gen, vnd nichts gewaldiglichs wider sie furzunemen, dan wu solchs 25 geschehe, hett er zubeachten, das jme als eynem amachtman nicht 171 fugen wolde, die von steten ane rat hulffe vnd beystant zuuorlas- sen. Dorauff her Wentzlaw gesaget, das muste er geschehen lassen. Er wolde dennoch wiessen jnen zufinden, vnd sein also mit disen vnd dergleichen honischen trotzigen worten in vnwillen vor einan- 30 der geschieden, mit disem beschlus, so die von steten gedochten geldt zugeben, so wolde er gen Bawtzen komen, wo aber nicht wolde er sich noch rat seiner herrn vnd frund, auch etzlicher nam- hafftigen herrn der chron, von welchen er mit hulffe vortrostet, wol wiessen zwhalden etc. Auff dise beredung sein die von steten vonn dem herrn land- uoyte donerstag folgende, mit eyner vorbottung folgender meynung gen Budissin gefordert vnd vertaget wurden, dieweyle die von 3 35 4. begenugig, genüge hätten, zufrieden wären. 32. Bawtzen, Budissin. Das erste mal, dass dieser jetzt allgemein gebräuchliche ausdruck in einem annal vor- kommt. 37. vorbottung, vorladung.
214 angesatzt, vnd die andern von steten doselbst einkomen, sein sie 170d alle von dem herrn gefordert vnd diser meynung bericht wurden. Das die von Hoerswerde ane gethaner vnddirricht nicht be- genugig, sundern rechentten allenthalben dorauff, das sie solche eingrieffe mit gelde wolden verbuesset haben vnd derhalben ge- fordert erstlichen IM schoc vor die expensz vnd darlog die sie auff die sache itzunder gewandt, czum andern, das die von steten ein koniglich priuilegium ausbrengen solden, dorjnnen jnen jre gericht von newes bestetiget, mit vorbot, das sich die von steten solches eingrieffs furder enthalden solden etc. Diese meynung haben dye 10 geschickten hinder sich zutragen also angenomen. a Mittelerzceit vnd auff mondtag in pfingstheyligen tagen hat sich der landvoyte mit her Wentzel gen Neschwitz abermols vortaget, vnd viel vleis furgewant, die von Hoerswerde wolden gestalt der sachen bedencken, vnd auff sein bethe solchs vormeinten eingrieffs 15 vorgessen. Er truge besorg, die von steten wurden sich schuer- lichen dorein geben, denselbigen mit geldt abezutragen, er wolde jnen einen hengst vor 1C gulden schencken etc. Mit diesen vnd andern furschlegen hat s. g. auff keyne andere wege brengenn mogen, den wu die von steten vC gulden geben wolden, so solde 20 die sache entschyeden sein, wo aber nicht, so wolde er sein teyl der guetter seinen brudern auffgeben, vnd der von steten feindt ersterben, den er must geldt haben. Isz hat auch der landvoite jme furgehalden, die erbietung der von steten zw recht zubeherzi- gen, vnd nichts gewaldiglichs wider sie furzunemen, dan wu solchs 25 geschehe, hett er zubeachten, das jme als eynem amachtman nicht 171 fugen wolde, die von steten ane rat hulffe vnd beystant zuuorlas- sen. Dorauff her Wentzlaw gesaget, das muste er geschehen lassen. Er wolde dennoch wiessen jnen zufinden, vnd sein also mit disen vnd dergleichen honischen trotzigen worten in vnwillen vor einan- 30 der geschieden, mit disem beschlus, so die von steten gedochten geldt zugeben, so wolde er gen Bawtzen komen, wo aber nicht wolde er sich noch rat seiner herrn vnd frund, auch etzlicher nam- hafftigen herrn der chron, von welchen er mit hulffe vortrostet, wol wiessen zwhalden etc. Auff dise beredung sein die von steten vonn dem herrn land- uoyte donerstag folgende, mit eyner vorbottung folgender meynung gen Budissin gefordert vnd vertaget wurden, dieweyle die von 3 35 4. begenugig, genüge hätten, zufrieden wären. 32. Bawtzen, Budissin. Das erste mal, dass dieser jetzt allgemein gebräuchliche ausdruck in einem annal vor- kommt. 37. vorbottung, vorladung.
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215 15 Hoerswerde die sache ane geldt nicht wolden scheyden lassen sol- den die geschickten von jren frunden eyne entliche meynung ein- brengen, wieviel man geben wolde etc. Vnd so die geschickten von steten auff genanten donerstag zw 5 Budissin einkomen, haben sie die anforderung noch rate jrer frunde bekomert auff beyde wege. Solt man den von Hoerswerde nichts pflegen, were beschuerung zubesorgen, solt man aber jme etzwas geben, wolde vielleicht ein einfuren machen, das andere gelt zu- fordern folgen wolden, das man sich auch schuldig machte als hett 10 man nicht wol gehandelt, vnd entlichen mit eyntrechtiglicher ein- gebrochter meynung beschlossen jnen gar nichts zugeben, solde auch beschwerung doraus erfolgen, den man vorhoffte man were jnen etwas zugeben noch gestalt der sache nicht schuldig, vnd das man dem herrn landvoite dise meynung ansagen wolde etc. Freitags folgende, so die von steten fur den herrn komen, hat 171b er jnen die beredung furgehalden. Dorauff die von steten jrer frunde meynung dem herren angesaget, das sie den von Hoers- werde auff anforderung her Wentzels, nicht vC schoc auch nicht v schoc gesynnet wern zugeben, angesehn das sie solchs noch ge- 20 stalt der sache zuthun nicht schuldig. Vnd ap man auch gewost hett, als den zu der zceit des einfallens nicht gewest, das die ge- richt denen von Hoerswerde doselbst zugestandenn, dennoch het man bey sich aus redlichen vrsachen, der man den auff dises mal schweigen wolde, nicht mogen bedencken Wentzlaw von Hoerswerd 25 dohin zuantworten, so aber dise sache vor die ko. mt. ader s. g. zuuorhoren gedeyen vnd komen wurde, als den wurde man der- selbigen nicht vngeredt lassen, wiewol man solche den von Hoers- werde zu erhen viellieber schweigen wolde. Erstlichen, das isz ruchtig vnd landkundig were wie die rew- 30 ter jren zu vnd abriet zu Hoerswerde hetten. Item das die reuter mit aller nohm, so sie in disen landen gethan, gemeinniglich auff vnd vber die guetter der von Hoerswerde getzogen, vnd jr zuflucht dohyn, do sie gewest das sie vngejrret von danne komen mochten, gehabt haben. Item jren enthalt mit etzlichen gebewden auff der 35 von Hoerswerde heiden etzliche wochen gehabt. Item Henrich Cra- gen hette einen jungen gesellen, zu dem er sich vormutet, er solde der von Gorlitz kunthschaffer seyn, das den nicht gewest, zu Hoers- werde lahm gehawen, welches die von Hoerswerde vngestraffet vorhangen vnd den vorwunten heylen lassen. Item das Merten 40 Kobers bruder doselbst zw Hoerswerde hewptman gewest. Item das her Ernst von Schonberg auff Hoerswerde mit desselbigen hewptmanns tuchter zwhalde. Item das die von Hoerswerde wol
215 15 Hoerswerde die sache ane geldt nicht wolden scheyden lassen sol- den die geschickten von jren frunden eyne entliche meynung ein- brengen, wieviel man geben wolde etc. Vnd so die geschickten von steten auff genanten donerstag zw 5 Budissin einkomen, haben sie die anforderung noch rate jrer frunde bekomert auff beyde wege. Solt man den von Hoerswerde nichts pflegen, were beschuerung zubesorgen, solt man aber jme etzwas geben, wolde vielleicht ein einfuren machen, das andere gelt zu- fordern folgen wolden, das man sich auch schuldig machte als hett 10 man nicht wol gehandelt, vnd entlichen mit eyntrechtiglicher ein- gebrochter meynung beschlossen jnen gar nichts zugeben, solde auch beschwerung doraus erfolgen, den man vorhoffte man were jnen etwas zugeben noch gestalt der sache nicht schuldig, vnd das man dem herrn landvoite dise meynung ansagen wolde etc. Freitags folgende, so die von steten fur den herrn komen, hat 171b er jnen die beredung furgehalden. Dorauff die von steten jrer frunde meynung dem herren angesaget, das sie den von Hoers- werde auff anforderung her Wentzels, nicht vC schoc auch nicht v schoc gesynnet wern zugeben, angesehn das sie solchs noch ge- 20 stalt der sache zuthun nicht schuldig. Vnd ap man auch gewost hett, als den zu der zceit des einfallens nicht gewest, das die ge- richt denen von Hoerswerde doselbst zugestandenn, dennoch het man bey sich aus redlichen vrsachen, der man den auff dises mal schweigen wolde, nicht mogen bedencken Wentzlaw von Hoerswerd 25 dohin zuantworten, so aber dise sache vor die ko. mt. ader s. g. zuuorhoren gedeyen vnd komen wurde, als den wurde man der- selbigen nicht vngeredt lassen, wiewol man solche den von Hoers- werde zu erhen viellieber schweigen wolde. Erstlichen, das isz ruchtig vnd landkundig were wie die rew- 30 ter jren zu vnd abriet zu Hoerswerde hetten. Item das die reuter mit aller nohm, so sie in disen landen gethan, gemeinniglich auff vnd vber die guetter der von Hoerswerde getzogen, vnd jr zuflucht dohyn, do sie gewest das sie vngejrret von danne komen mochten, gehabt haben. Item jren enthalt mit etzlichen gebewden auff der 35 von Hoerswerde heiden etzliche wochen gehabt. Item Henrich Cra- gen hette einen jungen gesellen, zu dem er sich vormutet, er solde der von Gorlitz kunthschaffer seyn, das den nicht gewest, zu Hoers- werde lahm gehawen, welches die von Hoerswerde vngestraffet vorhangen vnd den vorwunten heylen lassen. Item das Merten 40 Kobers bruder doselbst zw Hoerswerde hewptman gewest. Item das her Ernst von Schonberg auff Hoerswerde mit desselbigen hewptmanns tuchter zwhalde. Item das die von Hoerswerde wol
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216 172 gewost haben das Merten Kober ein landisbeschediger vor viel ja- ren gewest ist, wie den solchs sein eygen bekentnus antzeiget, vnd jnen doch ane straffe der gericht bey jnen erduldet, gehauset vnd gefordert haben etc. Dises vnd alles ist zur zceit furzuwenden. Aus diesen vnd andern vrsachen haben sich dye von steten vor- mutet, ap sie sich auch mit Merten Kober in die gericht der von Hoerswerde gewandt, das inen recht zw jme nicht were vorstatt wurden. Auff der von steten antwort, hat der herre landvoit jnen fur- geschlagen, den von Hoerswerde, herrn Wilhelm, herrn Wentzeln vnd Ernst samptlich zwschreyben, das den die von steten bewilli- 10 get vnd auff zulosen vnd befelh des herrn die schriefft selbst be- grieffen, wie du den findest in libro missiuarum vortzeichent etc. Actum sexta ante penthecostes anno etc. xumo 5 Ist vber Wie ein gefangener lose ist worden. wenig tag So ein jung geselle dewbe halben gefenglichen angenomen vnd 15 zuSprem- berg ein- vor denn burgermeister gefurt, ist er erstlichen aws der stuben komen, entworden, dornoch so er jm stocke mit der scherffe angegrieffen vnd vom vnd sich zu mancherley dewbe bekant, vnd vielleicht noch der rat alhye marter von dem nochrichter nicht wiedervmb jn den stock gesatzt, gefordert hat er aus bescheidikeit des boten meydlein zu sich gerueffet vnd 20 wurden. trincken gefordert, welches so isz nichts doran hat wiessen zw- meyden, die thuren geoffenet, domit er das meidlein begrieffen vnd zu rucke gestossen. Ist also aus dem stock vnd aus der stad entworden. Ist von Bremenhayn burtig gewest vnd hat den Gers- dorffen zw Gersdorff eyne zceit gedienet. Derhalben sein Matthias 25 der thursteher vnd der bote eingesatzt vnd von jrem dienst geor- laubt worden. Actum 2 a post octauas corporis Cristi, als in vigilia Viti anno ut supra. 172b Von der bosen montze, die Paul Emerich eingefurt. So meister Valten der bader jn der neysstube von Paul Eme- 30 rich x marc geldes an seiner schuld entpfangen, vnd Frantzen Schneidern, dem er schuldig gewest domit hat betzalen wollen, hat gedochter Frantz Schneider gefraget, wan er mit dem gelde kwome, jsz wern viel pfennige dorvnder, dye sehe er nicht vor gut an, hat meister Valten auff Paul Emerich getzeiget der hette jm die� 35 selbigen jtziger stunde gegeben. Solchs ist an die eldisten herrn von her Mathia Rosenberg vnd gedochtem Frantzen Schneider, als vorsorgern der montze, getragen wurden. 24. aus bescheidikeit, auf bescheidene weise.
216 172 gewost haben das Merten Kober ein landisbeschediger vor viel ja- ren gewest ist, wie den solchs sein eygen bekentnus antzeiget, vnd jnen doch ane straffe der gericht bey jnen erduldet, gehauset vnd gefordert haben etc. Dises vnd alles ist zur zceit furzuwenden. Aus diesen vnd andern vrsachen haben sich dye von steten vor- mutet, ap sie sich auch mit Merten Kober in die gericht der von Hoerswerde gewandt, das inen recht zw jme nicht were vorstatt wurden. Auff der von steten antwort, hat der herre landvoit jnen fur- geschlagen, den von Hoerswerde, herrn Wilhelm, herrn Wentzeln vnd Ernst samptlich zwschreyben, das den die von steten bewilli- 10 get vnd auff zulosen vnd befelh des herrn die schriefft selbst be- grieffen, wie du den findest in libro missiuarum vortzeichent etc. Actum sexta ante penthecostes anno etc. xumo 5 Ist vber Wie ein gefangener lose ist worden. wenig tag So ein jung geselle dewbe halben gefenglichen angenomen vnd 15 zuSprem- berg ein- vor denn burgermeister gefurt, ist er erstlichen aws der stuben komen, entworden, dornoch so er jm stocke mit der scherffe angegrieffen vnd vom vnd sich zu mancherley dewbe bekant, vnd vielleicht noch der rat alhye marter von dem nochrichter nicht wiedervmb jn den stock gesatzt, gefordert hat er aus bescheidikeit des boten meydlein zu sich gerueffet vnd 20 wurden. trincken gefordert, welches so isz nichts doran hat wiessen zw- meyden, die thuren geoffenet, domit er das meidlein begrieffen vnd zu rucke gestossen. Ist also aus dem stock vnd aus der stad entworden. Ist von Bremenhayn burtig gewest vnd hat den Gers- dorffen zw Gersdorff eyne zceit gedienet. Derhalben sein Matthias 25 der thursteher vnd der bote eingesatzt vnd von jrem dienst geor- laubt worden. Actum 2 a post octauas corporis Cristi, als in vigilia Viti anno ut supra. 172b Von der bosen montze, die Paul Emerich eingefurt. So meister Valten der bader jn der neysstube von Paul Eme- 30 rich x marc geldes an seiner schuld entpfangen, vnd Frantzen Schneidern, dem er schuldig gewest domit hat betzalen wollen, hat gedochter Frantz Schneider gefraget, wan er mit dem gelde kwome, jsz wern viel pfennige dorvnder, dye sehe er nicht vor gut an, hat meister Valten auff Paul Emerich getzeiget der hette jm die� 35 selbigen jtziger stunde gegeben. Solchs ist an die eldisten herrn von her Mathia Rosenberg vnd gedochtem Frantzen Schneider, als vorsorgern der montze, getragen wurden. 24. aus bescheidikeit, auf bescheidene weise.
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217 Dorauff ist meister Valten beschickt vnd befraget, der den wie gehort, Paul Emerichen seinen werman angegeben, dorbey gemel- det, das solchen pfennigen vielleicht vi schillingen vnder den x marcken eingemengett gewest weren. Paul Emerich ist dinstags Viti jn der heyligen warleichnams wochen, vor den rat gefordert vnd gefraget, wan er mit solchen pfennigen kwome, er wuste vngetzweiffelt, das ein rat solche vnd andere bose montze einzufuren vnd zu nemen pey eyner pen vor- botten hett. Er hett auch gesehn, das die biereygen der halben 10 auch vmb eynen pfennigen, hett die vorfallene bussze aufflegen mussenn. Dorauff hat er geantwort, esz hette jme ein mercker zu Leip- 172e tzig vor einen palln gewandes gegeben. Er hette sie vor gut ge- nomen vnd doran nichts gewost zu meyden. Hett den palln vor 15 IC mare gegeben, die er den nhw vahst widervmb ausgegeben. Vnd so er hinaws gewichen, ist jm rath dorauff geredt, das man tzwehn schoppen vnd einen ratman jn sein hause schicken wolde, zu besehen ap er derselbigen mehr hett, vnd von jme fra- gen wem er solche pfennigen gegeben, dieselbigen auffs rothawse 20 zu nemenn, domit die leute furder nicht betrubet, vnd das man solchs ouch bey ko. mt. vnd den regenten vorantworten mocht, innenn vmb IC schoc jnnewendig XIV tagen vffzulegen. Welches alles zuuorn durch die eldisten herren also beredt, vnd itzt durch den rath beschlossen, auch also nochgegangen ist worden. Sein jn sei- 25 nem hawse bey einer marc vngeferlichen gefunden wordenn, die den mit allen die man hot bekomenn mogen, auff rothawse sein genomen worden. Dise pfennige sein noch der gestalt des Behmi- schen sehr gleich gewest, ein lawe dorauffen mit eynem zwiefeldi- genn schwantz, der text ist gewest: „Rodolf d. dipholt nob.", ist 30 einer vor 11 Gorlitscher ausgegeben vnd funffe sein nicht alsz gut gewest als u Gorlitzer, ader ein Behmisch pfennig. Man redet das derselbige graffe Rodolf in seiner montze blechblatten haben sal eins schrots vnd korns, vnd von wanne eyner kome, der montze begeret in andere lande, die lasze er jme also schlahen etc. Actum tertia ipso die sancti Viti als infra octauas corporis Cristi anno ut supra. Paul Emerich ist dieser montze vnd pfennigen halben offtmals vor einen rat komen, vnd jme dieselbigen widerzugeben gebeten, aber jsz ist jme allenthalben abgesaget wurden, weitern vnrat zu- 40 uorhuetten. 5 35 Sein jme allenthal- ben wie- der wor- den 3a post Anne anno ut supra. 2. werman, gewährsmann. 28. lawe, löwe. 28
217 Dorauff ist meister Valten beschickt vnd befraget, der den wie gehort, Paul Emerichen seinen werman angegeben, dorbey gemel- det, das solchen pfennigen vielleicht vi schillingen vnder den x marcken eingemengett gewest weren. Paul Emerich ist dinstags Viti jn der heyligen warleichnams wochen, vor den rat gefordert vnd gefraget, wan er mit solchen pfennigen kwome, er wuste vngetzweiffelt, das ein rat solche vnd andere bose montze einzufuren vnd zu nemen pey eyner pen vor- botten hett. Er hett auch gesehn, das die biereygen der halben 10 auch vmb eynen pfennigen, hett die vorfallene bussze aufflegen mussenn. Dorauff hat er geantwort, esz hette jme ein mercker zu Leip- 172e tzig vor einen palln gewandes gegeben. Er hette sie vor gut ge- nomen vnd doran nichts gewost zu meyden. Hett den palln vor 15 IC mare gegeben, die er den nhw vahst widervmb ausgegeben. Vnd so er hinaws gewichen, ist jm rath dorauff geredt, das man tzwehn schoppen vnd einen ratman jn sein hause schicken wolde, zu besehen ap er derselbigen mehr hett, vnd von jme fra- gen wem er solche pfennigen gegeben, dieselbigen auffs rothawse 20 zu nemenn, domit die leute furder nicht betrubet, vnd das man solchs ouch bey ko. mt. vnd den regenten vorantworten mocht, innenn vmb IC schoc jnnewendig XIV tagen vffzulegen. Welches alles zuuorn durch die eldisten herren also beredt, vnd itzt durch den rath beschlossen, auch also nochgegangen ist worden. Sein jn sei- 25 nem hawse bey einer marc vngeferlichen gefunden wordenn, die den mit allen die man hot bekomenn mogen, auff rothawse sein genomen worden. Dise pfennige sein noch der gestalt des Behmi- schen sehr gleich gewest, ein lawe dorauffen mit eynem zwiefeldi- genn schwantz, der text ist gewest: „Rodolf d. dipholt nob.", ist 30 einer vor 11 Gorlitscher ausgegeben vnd funffe sein nicht alsz gut gewest als u Gorlitzer, ader ein Behmisch pfennig. Man redet das derselbige graffe Rodolf in seiner montze blechblatten haben sal eins schrots vnd korns, vnd von wanne eyner kome, der montze begeret in andere lande, die lasze er jme also schlahen etc. Actum tertia ipso die sancti Viti als infra octauas corporis Cristi anno ut supra. Paul Emerich ist dieser montze vnd pfennigen halben offtmals vor einen rat komen, vnd jme dieselbigen widerzugeben gebeten, aber jsz ist jme allenthalben abgesaget wurden, weitern vnrat zu- 40 uorhuetten. 5 35 Sein jme allenthal- ben wie- der wor- den 3a post Anne anno ut supra. 2. werman, gewährsmann. 28. lawe, löwe. 28
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248 172d Wie die von Bischdorff geheischen vnd geecht sein wurden. So die von der Lobaw einen morder, auff beger der frunth- schafft vnd sachwalden, geeylet vnd zw Bischdorff einbrocht, ha- ben sie hirein geschrieben, dasselbige bemeldet, vnd gebeten, zu- uorgonnen das sie denselbigen aus den gerichten der von Bisch- dorff fordern vnd in die koniglichen gericht antworten mochten, das inen mit wissen vnd befelh des koniglichen richters also zu- geschrieben. Vnd so die edelleute zu Bischdorff dasselbige gewegert, vnd 10 doch den einbrochten morder gen Budissin gefurt, dem herrn vbir- antwort, der doch entpfolen, jnen jn die gericht doraus er gefurt zu stellen, den er besorget, wurde den koniglichen gerichten zu nohent sein vnd derhalben den von Gorlitz vnleidlich, welche doru- ber, durch sechs diener, neben den koniglichen gerichten hirein zu 15 antwortenn gefordert, vnd sie solchs abermols zuthun gewegert, sein Hans vnd Henrich doselbst zu Bischdorff gesessen, richter schoppen vnd die gantze gemeyne, dorvmb, das sie denselbigen eingebrochten morder den gerichten freuelichen furgehalden vnd zu schwechung derselben gen Budissin gefurt, sonabent noch as� 20 censionis domini anno ut supra mit der schnellen ocht vorfestiget wordenn, vnd wiewol sie sich mit denen von der Lobaw vor dem landvoit gezcenket, das die that burglichen were wordenn, vnd itzt bysz auff den vorstandt vortragenn, dennoch haben sie geleit zum abtrag bieten lossen. Haben abegetragen vnd jnen ist die stadt widervmb vorgunst worden sexta post Bartholomei anno etc. decimo tertio. 173 Wie die von Bernsdorff richter vnd schoppen geheischen sein worden. 25 5 Die gericht zu Bernsdorff haben einen ermordten ausserhalb 30 jren tzewmen bey dem gericht auffheben lossen, sein dorvmb ge- heischen wordenn, vnd wiewol Melchior Hawgwitz clostervoit neben etzlichen von Bernsdorff dinstag xM militum vor einen rat komen vnd angetzogen, der ermordte were auff der stat freiheit gelegen, do den das stetlen von alders der gericht gebraucht hett, vnd der� 35 halben begeret, sie der heischung vnd ocht zuentledigen etc., so hot man jme doch gesaget, das man der eptischen an dem ort an den gerichten nichts gestendig, so isz ausserhalb der tzewnen jm 24, vorfestiget, verfestel i. e. belegt. 28. Bernsdorff, Bernstadt. 31. tzewmen, zäunen. 37. eptischen, äbtissin (von Marienthal).
248 172d Wie die von Bischdorff geheischen vnd geecht sein wurden. So die von der Lobaw einen morder, auff beger der frunth- schafft vnd sachwalden, geeylet vnd zw Bischdorff einbrocht, ha- ben sie hirein geschrieben, dasselbige bemeldet, vnd gebeten, zu- uorgonnen das sie denselbigen aus den gerichten der von Bisch- dorff fordern vnd in die koniglichen gericht antworten mochten, das inen mit wissen vnd befelh des koniglichen richters also zu- geschrieben. Vnd so die edelleute zu Bischdorff dasselbige gewegert, vnd 10 doch den einbrochten morder gen Budissin gefurt, dem herrn vbir- antwort, der doch entpfolen, jnen jn die gericht doraus er gefurt zu stellen, den er besorget, wurde den koniglichen gerichten zu nohent sein vnd derhalben den von Gorlitz vnleidlich, welche doru- ber, durch sechs diener, neben den koniglichen gerichten hirein zu 15 antwortenn gefordert, vnd sie solchs abermols zuthun gewegert, sein Hans vnd Henrich doselbst zu Bischdorff gesessen, richter schoppen vnd die gantze gemeyne, dorvmb, das sie denselbigen eingebrochten morder den gerichten freuelichen furgehalden vnd zu schwechung derselben gen Budissin gefurt, sonabent noch as� 20 censionis domini anno ut supra mit der schnellen ocht vorfestiget wordenn, vnd wiewol sie sich mit denen von der Lobaw vor dem landvoit gezcenket, das die that burglichen were wordenn, vnd itzt bysz auff den vorstandt vortragenn, dennoch haben sie geleit zum abtrag bieten lossen. Haben abegetragen vnd jnen ist die stadt widervmb vorgunst worden sexta post Bartholomei anno etc. decimo tertio. 173 Wie die von Bernsdorff richter vnd schoppen geheischen sein worden. 25 5 Die gericht zu Bernsdorff haben einen ermordten ausserhalb 30 jren tzewmen bey dem gericht auffheben lossen, sein dorvmb ge- heischen wordenn, vnd wiewol Melchior Hawgwitz clostervoit neben etzlichen von Bernsdorff dinstag xM militum vor einen rat komen vnd angetzogen, der ermordte were auff der stat freiheit gelegen, do den das stetlen von alders der gericht gebraucht hett, vnd der� 35 halben begeret, sie der heischung vnd ocht zuentledigen etc., so hot man jme doch gesaget, das man der eptischen an dem ort an den gerichten nichts gestendig, so isz ausserhalb der tzewnen jm 24, vorfestiget, verfestel i. e. belegt. 28. Bernsdorff, Bernstadt. 31. tzewmen, zäunen. 37. eptischen, äbtissin (von Marienthal).
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219 weichbilde were. Isz were ouch der eptisschen durch einen konig- lichen richtspruch solchs, vnd das sie die gericht auch jm stetlein nicht haben solde, aberkant wurden. Derhalben wurde man mit der heischung zum nehsten dingtag folgen. Wurde yemandes als- 5 den komenn vnd sein vnschuldt bitten, entschuldung furtragen, vnd sich zum abtrag erbieten, richter vnd schoppen wurden sich der gebure wol wissen zuhaldenn. Dinstags noch sanct Annen ist gedochter clostervoit vor den rat komen vnd geworben, dieweile die koniglichen gericht vnd ein 10 rat angetzogen, das der ermordte jm weichbilde gelegen, liesz die eptischen ouch dorbey, den sie wolde den koniglichen gerichten vngerne zu nohent komen etc., vnd gebeten solchs den von Bernss- dorff auff diszmol vorkiesen vnd nochlasen. Sie solden sich furt- hyn der gebure halden vnd wes sie nicht wusten, an andern leu- 15 ten erfarn. Dorauff hat ein rat in gegenwertikeit des richters jnen solchs vorkorn, das sie sich furder den koniglichen gerichten vnd der stad priuilegien nicht entseyn ader dorwider handeln solden etc.— Rackewitz. 173b So ein rat N. Rackwitzen nochgesatzt, wie oben am xv. hat 20 er sich des bey dem herrn Cristoffen von Wartemberg landvoiten schriefftlichen beclaget, das er der von Gorlitz nicht sicher were, so er doch vor s. g. vngeleitet stehn wolde, sich aller bezcichtigung und schulde wie eynem fromen erbarn manne, seiner ehrehalben zuthun getzimet, zuuorantworten, mit anhangender bethe solchs mit 25 jnen zu reden, sich woste dornoch zurichten, vnd wesz er sich zu den von Gorlitz vorsehn solde, Hat der her solchs mit den ge- schickten geredt vnd mondtag noch corporis Cristi mit den eldisten so s. g. alhye gewest, reden lassenn. Darauff ist seinen gnaden vnddirricht geschehn, wie oben vorzceichent, sunderlich, das Hen- 30 nicken von Hennersdorff, der Rederyn zu Sigersdorff ein pferdt abegekaufft hett, welchs Rackewitz aws Behmen dohyn brocht, vnd jme hirnochmols were angesprochen wurden. Er hett ouch dassel- bige mussen widergeben. Rackewitz solde auch einen wagen mit pferden vnd kesen beym Cuttenberg genomen, hienyder vnder das gebirge brocht, vnd der kese einsteils zw Gorlitz haben vorkeuffen lassen etc. S. g. wolde einen rat derhalben nicht vormercken, das aber ein rat Rackewitzen seinem erbieten noch, vor s. g. beschul- digen solden, wuste er noch gestalt der sache nicht zuthun. Er were auch solchs seines vorsehns zuthun nicht schuldig etc. Darauff 35 47. entseyn, entzichen. 28 *
219 weichbilde were. Isz were ouch der eptisschen durch einen konig- lichen richtspruch solchs, vnd das sie die gericht auch jm stetlein nicht haben solde, aberkant wurden. Derhalben wurde man mit der heischung zum nehsten dingtag folgen. Wurde yemandes als- 5 den komenn vnd sein vnschuldt bitten, entschuldung furtragen, vnd sich zum abtrag erbieten, richter vnd schoppen wurden sich der gebure wol wissen zuhaldenn. Dinstags noch sanct Annen ist gedochter clostervoit vor den rat komen vnd geworben, dieweile die koniglichen gericht vnd ein 10 rat angetzogen, das der ermordte jm weichbilde gelegen, liesz die eptischen ouch dorbey, den sie wolde den koniglichen gerichten vngerne zu nohent komen etc., vnd gebeten solchs den von Bernss- dorff auff diszmol vorkiesen vnd nochlasen. Sie solden sich furt- hyn der gebure halden vnd wes sie nicht wusten, an andern leu- 15 ten erfarn. Dorauff hat ein rat in gegenwertikeit des richters jnen solchs vorkorn, das sie sich furder den koniglichen gerichten vnd der stad priuilegien nicht entseyn ader dorwider handeln solden etc.— Rackewitz. 173b So ein rat N. Rackwitzen nochgesatzt, wie oben am xv. hat 20 er sich des bey dem herrn Cristoffen von Wartemberg landvoiten schriefftlichen beclaget, das er der von Gorlitz nicht sicher were, so er doch vor s. g. vngeleitet stehn wolde, sich aller bezcichtigung und schulde wie eynem fromen erbarn manne, seiner ehrehalben zuthun getzimet, zuuorantworten, mit anhangender bethe solchs mit 25 jnen zu reden, sich woste dornoch zurichten, vnd wesz er sich zu den von Gorlitz vorsehn solde, Hat der her solchs mit den ge- schickten geredt vnd mondtag noch corporis Cristi mit den eldisten so s. g. alhye gewest, reden lassenn. Darauff ist seinen gnaden vnddirricht geschehn, wie oben vorzceichent, sunderlich, das Hen- 30 nicken von Hennersdorff, der Rederyn zu Sigersdorff ein pferdt abegekaufft hett, welchs Rackewitz aws Behmen dohyn brocht, vnd jme hirnochmols were angesprochen wurden. Er hett ouch dassel- bige mussen widergeben. Rackewitz solde auch einen wagen mit pferden vnd kesen beym Cuttenberg genomen, hienyder vnder das gebirge brocht, vnd der kese einsteils zw Gorlitz haben vorkeuffen lassen etc. S. g. wolde einen rat derhalben nicht vormercken, das aber ein rat Rackewitzen seinem erbieten noch, vor s. g. beschul- digen solden, wuste er noch gestalt der sache nicht zuthun. Er were auch solchs seines vorsehns zuthun nicht schuldig etc. Darauff 35 47. entseyn, entzichen. 28 *
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220 G s. g. geantwort, wolde sich auff dise meynung gen Rackewitz mit antwort wol wiessen zwhalden. Actum anno et die ubi supra jn domo judicis in nouo foro ubi trium regum imagines sculpte videntur. Item Speth von Weissenwasser hat Rackewitz halben geschrie- ben. Antwort findet man in libro missiuarum vta post Briccii vel ante Elyzabet anno 1513. 5 174 Die grenitz des wasserlauffts der Neysse, zwuschen dem gericht zur Bele vnd den von Zenttendorffe. So die Neysse auff den guettern angetzeigter dorffer einen newen gang gewonnen, einem teil gegeben, dem andern genomenn, 10 vnd die leute derhalben jrrig gewest, sein her Michel Swartz vnd magister Johannes Hass stadschreyber abegefertiget wordenn, die gebrechen neben dem von Gersdorff zw Rudelsdorff, anzusehen, Vnd ist entlichen diser entscheid gemacht, das die jhenigen von Zcenttendorff, der den tzwehn ader einer vngeferlich vnd nicht mehr 15 gewest ist, die do den alden rase, den sie noch dem ausgang der Neysse disehalb gehabt, angetzeigen mochten, dobey so weit sich das erstreckte bleyben solten, sundern zwuschen den andern von Zcehntendorff, welche jren geuettern gleich disehalb der Neysse gefolget vnd gegrieffen, vnd dem gericht zur Bele, ist ein reyn vnd 20 grenitz gegangen, von einer jungen eichen, doreyn ein kreutze ge- hawen wurden ist, hynyeder durch das gepuschicht auff eynem geraumen weg, noch mitternacht bysz an das wasser, vnd oben von derselben eichen noch dem auffgang gegen dem alden graben, do vor zceiten die Neisse gegangen, vnd gegen den guettern des 25 gerichts. Also was jhenhalb dem reyhn bysz an die Neisse stunde, das solde zu den felden die jhenhalb der Neisse weren, gehoren, vnd das ein jtzlicher von Zentendorff seinem acker noch, hiruber bysz an den reyn greiffen vnd desselbigen gebrauchen solde, dorvmb was jnen die Neysse an eynem vber dortuben weg nome, das jnen 30 174b auff disem vber hirvben zugieng, vnd das ouch die von Czenten- dorff, des vbers diszhalb, bysz an des gerichts guetter, uber xx jar lang, ane menniglichs rechtliche einsage, genossen vnd gebrauchet, was aber von dem reyhn bysz an des gerichts guettern were, solde das gericht furthyn gebrauchen vnd innehaben. Sein also reyhn 35 reysse gestackt wurden. Actum sexta post corporis Cristi anno etc. xnmo 36. reyhn reysse, grenzreiser, g. ruthen.
220 G s. g. geantwort, wolde sich auff dise meynung gen Rackewitz mit antwort wol wiessen zwhalden. Actum anno et die ubi supra jn domo judicis in nouo foro ubi trium regum imagines sculpte videntur. Item Speth von Weissenwasser hat Rackewitz halben geschrie- ben. Antwort findet man in libro missiuarum vta post Briccii vel ante Elyzabet anno 1513. 5 174 Die grenitz des wasserlauffts der Neysse, zwuschen dem gericht zur Bele vnd den von Zenttendorffe. So die Neysse auff den guettern angetzeigter dorffer einen newen gang gewonnen, einem teil gegeben, dem andern genomenn, 10 vnd die leute derhalben jrrig gewest, sein her Michel Swartz vnd magister Johannes Hass stadschreyber abegefertiget wordenn, die gebrechen neben dem von Gersdorff zw Rudelsdorff, anzusehen, Vnd ist entlichen diser entscheid gemacht, das die jhenigen von Zcenttendorff, der den tzwehn ader einer vngeferlich vnd nicht mehr 15 gewest ist, die do den alden rase, den sie noch dem ausgang der Neysse disehalb gehabt, angetzeigen mochten, dobey so weit sich das erstreckte bleyben solten, sundern zwuschen den andern von Zcehntendorff, welche jren geuettern gleich disehalb der Neysse gefolget vnd gegrieffen, vnd dem gericht zur Bele, ist ein reyn vnd 20 grenitz gegangen, von einer jungen eichen, doreyn ein kreutze ge- hawen wurden ist, hynyeder durch das gepuschicht auff eynem geraumen weg, noch mitternacht bysz an das wasser, vnd oben von derselben eichen noch dem auffgang gegen dem alden graben, do vor zceiten die Neisse gegangen, vnd gegen den guettern des 25 gerichts. Also was jhenhalb dem reyhn bysz an die Neisse stunde, das solde zu den felden die jhenhalb der Neisse weren, gehoren, vnd das ein jtzlicher von Zentendorff seinem acker noch, hiruber bysz an den reyn greiffen vnd desselbigen gebrauchen solde, dorvmb was jnen die Neysse an eynem vber dortuben weg nome, das jnen 30 174b auff disem vber hirvben zugieng, vnd das ouch die von Czenten- dorff, des vbers diszhalb, bysz an des gerichts guetter, uber xx jar lang, ane menniglichs rechtliche einsage, genossen vnd gebrauchet, was aber von dem reyhn bysz an des gerichts guettern were, solde das gericht furthyn gebrauchen vnd innehaben. Sein also reyhn 35 reysse gestackt wurden. Actum sexta post corporis Cristi anno etc. xnmo 36. reyhn reysse, grenzreiser, g. ruthen.
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221 Von der niderloge der von Breszlaw vnd durchfart zu Grossenglogaw. Auff die konigliche commission, so hertzog Friderich zu Legnitz einem rat zugeschickt, douon oben am CxL, haben die von steten 5 ko. mt. eine antwort gegeben, mit bemeldung jrer beschuerung vnd schadens, so jnen aus dem furnemen der von Breszlaw, vnd wu Glogaw solde geschlossen sein, erwachssen wolde. Diser antwort abeschriefft ist jm briuebuch vorzceichent, doselbst auch eine schriefft an die herrn regenten, bey ko. mt. solden vorsamelt sein, vnd ant- 10 wort auff beyde schriefft, alles auffcopiret. Item wie die von Breszlau etzliche konig, mandat an die von Glogau lautende ausbrocht, vnd so sie dieselbigen, durch Liedlawen rittern, doselbst zw Glogaw haben publicirn vnd anschlahen lossen, sein sie mit kot also beworffen, das sie auch die von Breslaw jm 15 sitzenden rate schuerlichen haben lesen mogen. Isz haben auch die von Breslaw dieselbige angeschlagene befleckte mandat, dorjn- nen sich auch die konig. mt. mit eigener hant vnderschrieben, ko. mt. furgetragen, vnd so sie mit den von Glogaw vor ko. mt. ge- standen, dorvmb peinlichen angeclaget, wie den vnden folget. Item die von Breslaw haben eine werbende botschafft zum ko- 175 nigen von Polan, die zceit so s. g. mit der greue tochter zu Trentsch vmb fasenacht ehelichen beygelegen, abgefertiget. Wesz sie aldo angetragen vnd erlanget, findet man in einer schriefft an Henrich von Sleynitz obernmarschalk, vmb den sondtag reminiscere anno 25 etc. xumo geschrieben. Item so man sich besorget, wie den das gemeyne gerucht ge- west, auch auff den inhalt ko, mandat, das die von Breslaw das gefert so noch jnuocauit anno quo supra von Posan gegangen, auff der stat heyden vnd guettern forderlich mit recht ader mit 30 gewalt, durch hulffe hertzog Fryderichs von Liegnitz vnd der stete jn Slesien, angreiffen vnd gem Buntzlaw treyben wurden, wie sie denn auch zuuorn mit etzlichen guettern zw Glogaw gehandelt, wie- wol wenig ader gar nichts erlanget, sein zu rosse vnd fuesz von Budissin vnd aus der stat hynab auff die heyden etzliche tage ge- 35 schickt wurden, dorzu die leute auff den heyden vorbott, mit jrem besten geret geschickt, gen der Rawsche vnd des orts zu komenn. Den geschickten ist von den eldisten herrn diese meynung mitgegeben. Wurden die von Breslaw ader yemandes von jrentwe- gen komen, vnd die guetter mit recht vnd gericht vnd auff den 40 jnhalt ko. commission antasten wollen, so solden sie sagen, das sie von jren herren vnd frunden geschickt were worden, die guetter 20
221 Von der niderloge der von Breszlaw vnd durchfart zu Grossenglogaw. Auff die konigliche commission, so hertzog Friderich zu Legnitz einem rat zugeschickt, douon oben am CxL, haben die von steten 5 ko. mt. eine antwort gegeben, mit bemeldung jrer beschuerung vnd schadens, so jnen aus dem furnemen der von Breszlaw, vnd wu Glogaw solde geschlossen sein, erwachssen wolde. Diser antwort abeschriefft ist jm briuebuch vorzceichent, doselbst auch eine schriefft an die herrn regenten, bey ko. mt. solden vorsamelt sein, vnd ant- 10 wort auff beyde schriefft, alles auffcopiret. Item wie die von Breszlau etzliche konig, mandat an die von Glogau lautende ausbrocht, vnd so sie dieselbigen, durch Liedlawen rittern, doselbst zw Glogaw haben publicirn vnd anschlahen lossen, sein sie mit kot also beworffen, das sie auch die von Breslaw jm 15 sitzenden rate schuerlichen haben lesen mogen. Isz haben auch die von Breslaw dieselbige angeschlagene befleckte mandat, dorjn- nen sich auch die konig. mt. mit eigener hant vnderschrieben, ko. mt. furgetragen, vnd so sie mit den von Glogaw vor ko. mt. ge- standen, dorvmb peinlichen angeclaget, wie den vnden folget. Item die von Breslaw haben eine werbende botschafft zum ko- 175 nigen von Polan, die zceit so s. g. mit der greue tochter zu Trentsch vmb fasenacht ehelichen beygelegen, abgefertiget. Wesz sie aldo angetragen vnd erlanget, findet man in einer schriefft an Henrich von Sleynitz obernmarschalk, vmb den sondtag reminiscere anno 25 etc. xumo geschrieben. Item so man sich besorget, wie den das gemeyne gerucht ge- west, auch auff den inhalt ko, mandat, das die von Breslaw das gefert so noch jnuocauit anno quo supra von Posan gegangen, auff der stat heyden vnd guettern forderlich mit recht ader mit 30 gewalt, durch hulffe hertzog Fryderichs von Liegnitz vnd der stete jn Slesien, angreiffen vnd gem Buntzlaw treyben wurden, wie sie denn auch zuuorn mit etzlichen guettern zw Glogaw gehandelt, wie- wol wenig ader gar nichts erlanget, sein zu rosse vnd fuesz von Budissin vnd aus der stat hynab auff die heyden etzliche tage ge- 35 schickt wurden, dorzu die leute auff den heyden vorbott, mit jrem besten geret geschickt, gen der Rawsche vnd des orts zu komenn. Den geschickten ist von den eldisten herrn diese meynung mitgegeben. Wurden die von Breslaw ader yemandes von jrentwe- gen komen, vnd die guetter mit recht vnd gericht vnd auff den 40 jnhalt ko. commission antasten wollen, so solden sie sagen, das sie von jren herren vnd frunden geschickt were worden, die guetter 20
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Q 422 175b auff der heyden vnd wunstung zuuorsichern. Das sie aber die guetter aldo solden sperren lassenn, hetten sie keynen befelh. Isz wolde sich auch noch gestalt der stellen aldo nicht erleyden, vber die guetter rechts zuuorhelffen, angesehn das sie an dem ort nicht genugsam versichert vnd woldenn derhalben die guetter gen Gor- litz geleyten, wurde yemandes folgen, vnd dieselbigen doselbst in den koniglichen gerichten auffhalden vnd mit recht zu jnen clagen, Isz wurde ein itzlichen rechts genug dorjnnen vorhelffen werden. Wo aber die von Breslau ader suesten yemandes die guetter be- schedigen, ader von der stadt guettern mit gewalt treyben wolde, 10 das solde sie, so viel jnen moglichen, mit gewalt weren etc. Vnd so sie vonn dem vorweser zum Sagan vmb hulffe angerueffet, sol- den sie jme beystant thuen, vnd desselbigen aws seinem ampt, so sie der gewalt zw schwach, widervmb gewertig sein. Wiewol dise meynung gar grosz bekomert, so isz schwere were, die strasse 15 ausserhalb des ampts vnd des weichbildes, neben frembder her- schafft wieder die koniglichen mandat, zuschutzen. Aber die ge- schickten von Budissin vnd von Camentz, die den hierzu gefordert, dieweile sie die strasse mit belanget, haben einen andern befelh gehabt. Dises alles ist darvmb geschehen, dieweile man den von 20 Breslau die recht bote, da man solchs vorantworten mocht, vnd wu der kauffman nicht geschutzt, sich auff andere neuwe strassen, disen landen zu ewigem vorderb, legen vnd geben mocht. Isz ist aber nyemandes noch wieder mit recht noch mit gewalt die guetter zuuorhyndern vnd anzugreiffen gesehen wurden. Actum 2 da 3a 4a 25 feria post oculi anno ut supra xImo. Isz sein ouch zu disem mal mehr den IC wagen von Posan gegangen. Item der konig von Polan hat durch Hansen von Schonberg 176 hewptman zu Radeberg, von einem rate mundtlichen, hertzog Jeorge zw Sachssen an den von steten schriefftlichen begeret, gen der 30 Frawenstadt in Polan zu schickenn neben jren sendeboten vnd des von Pomernn helffen rath finden, wie man dem furnem der von Breslaw furkomen, vnd die durchfart zw Glogaw erhalden mocht. Solchs ist durch die von Budissin forderlich abegeschlagen, wiewol ein rat dorzu geneiget, die von Budissin auch erstlichen desselbigen 35 willens gewest sein. Die schriefft domit man sich aussenbleibens entschuldiget, steht im briuebuch. Das aber dohyn nicht geschickt ist worden, hat der her marschalk Heinrich von Sleynitz, an stat hertzog Jeorgens, gar beschuerlichen angetzogenn. So man hertzog Jeorgen jn anliegen bedorfft, wuste man s. g. zu suchen, aber das 40 5 1. wunstung, wüstung, öde gegend.
Q 422 175b auff der heyden vnd wunstung zuuorsichern. Das sie aber die guetter aldo solden sperren lassenn, hetten sie keynen befelh. Isz wolde sich auch noch gestalt der stellen aldo nicht erleyden, vber die guetter rechts zuuorhelffen, angesehn das sie an dem ort nicht genugsam versichert vnd woldenn derhalben die guetter gen Gor- litz geleyten, wurde yemandes folgen, vnd dieselbigen doselbst in den koniglichen gerichten auffhalden vnd mit recht zu jnen clagen, Isz wurde ein itzlichen rechts genug dorjnnen vorhelffen werden. Wo aber die von Breslau ader suesten yemandes die guetter be- schedigen, ader von der stadt guettern mit gewalt treyben wolde, 10 das solde sie, so viel jnen moglichen, mit gewalt weren etc. Vnd so sie vonn dem vorweser zum Sagan vmb hulffe angerueffet, sol- den sie jme beystant thuen, vnd desselbigen aws seinem ampt, so sie der gewalt zw schwach, widervmb gewertig sein. Wiewol dise meynung gar grosz bekomert, so isz schwere were, die strasse 15 ausserhalb des ampts vnd des weichbildes, neben frembder her- schafft wieder die koniglichen mandat, zuschutzen. Aber die ge- schickten von Budissin vnd von Camentz, die den hierzu gefordert, dieweile sie die strasse mit belanget, haben einen andern befelh gehabt. Dises alles ist darvmb geschehen, dieweile man den von 20 Breslau die recht bote, da man solchs vorantworten mocht, vnd wu der kauffman nicht geschutzt, sich auff andere neuwe strassen, disen landen zu ewigem vorderb, legen vnd geben mocht. Isz ist aber nyemandes noch wieder mit recht noch mit gewalt die guetter zuuorhyndern vnd anzugreiffen gesehen wurden. Actum 2 da 3a 4a 25 feria post oculi anno ut supra xImo. Isz sein ouch zu disem mal mehr den IC wagen von Posan gegangen. Item der konig von Polan hat durch Hansen von Schonberg 176 hewptman zu Radeberg, von einem rate mundtlichen, hertzog Jeorge zw Sachssen an den von steten schriefftlichen begeret, gen der 30 Frawenstadt in Polan zu schickenn neben jren sendeboten vnd des von Pomernn helffen rath finden, wie man dem furnem der von Breslaw furkomen, vnd die durchfart zw Glogaw erhalden mocht. Solchs ist durch die von Budissin forderlich abegeschlagen, wiewol ein rat dorzu geneiget, die von Budissin auch erstlichen desselbigen 35 willens gewest sein. Die schriefft domit man sich aussenbleibens entschuldiget, steht im briuebuch. Das aber dohyn nicht geschickt ist worden, hat der her marschalk Heinrich von Sleynitz, an stat hertzog Jeorgens, gar beschuerlichen angetzogenn. So man hertzog Jeorgen jn anliegen bedorfft, wuste man s. g. zu suchen, aber das 40 5 1. wunstung, wüstung, öde gegend.
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223 man s. g. zugefallen, gemeinem nutz vnd der strosse zugute thuen solde, das wer man beschuert, s. f. g. wurde furder sich vmb an- dere lande wenig bekomern. So s. f. g. hett denen von Breslaw jres furnemens zwfallen wollen, were die sache ane s. g. lande schaden itzt geortert wurden, vnd so seine gestren: hett solchs helffen raten, wolle er eynen guten rymen aus der hawte geschnye- ten haben. Item auff sondtag vocem jucunditatis, sein die von Breslau vnd Glogau vor ko. mt. der durchfart halben zw recht gestandenn, vnd 10 haben abermols die von Breslau ein koniglich vorschlossen mandat, mit eingelegtem recessz vnd abegeschriefft einer commission an rat lautende ausbrocht welchs bey die hendel geleget. Vnd was der von Rechenberg vor ko. mt. geredt gethan vnd den regenten erlanget, ist in einer schriefft an hertzog Jeorgen geschriebenn wor- 15 den, vmb Viti. Das findet man in briuebuch. Item die von Glogaw haben den handel so sich zwuschen jnen 176b vnd den von Breslau vor vnserm herrn dem konig begeben, alhi- her an den (rate) geschrieben. Den briue findet man bey den hendeln. Item so die von Glogaw heimkomen sein, haben sie auff ko. mt. befelh schliessen wollen. Derhalben auch das gefert, so auff Jo- hannis noch Posan gegangen, etzliche tage iv vngeferlich zum Sagan gestanden, so lang Hans von Rechenberg von den regenten befelh erlanget, der durchfart wie vor alders zugebrauchen. Die abeschriefft 25 findet man bey den hendeln. Actum anno et die ut supra. So die von Glogaw solch befelh der regenten mit jrer beschue- rung an den konig geschrieben, ist jnen zu antwort worden, seine ko. mt. wuste jr ausgangen mandat nicht zuwandelnn, solden der- halben bey auffgesatzter peen sliesen bys auff das zusamekommen 30 beyder chronen. Darauff haben die von Glogaw einen zu den re- genten freitags vor Jacobi geschickt, der den muntlichen auch schriefflichen befelh erlanget sich jrer durchfart, ut supra, zuent- halden. Vnd so der geschickte hie durchgetzogen, hat er eine brieffe 35 vbirantwort, dorbey muntlichen geworben, das ein rat die von Glo- gau gen den regenten vorschreiben solde, mit erjnnerung der be- schuerung vnd scheden, so diesen landen, wu Glogaw solde ge- schlossen werden, erwachssen wolden. Ist jme zu antwort gegeben, dieweile diese sache an die von steten, wie sich ouch selbst begert 40 komen were, so wolde jnen nicht fuegen, hinder denselbenn etwas 177 hirjnnen furzunemen, sunder man wolde auff forderlichst zu den von Budissin schickenn vnd inen solchs bemelden lassen, ap man 5 20
223 man s. g. zugefallen, gemeinem nutz vnd der strosse zugute thuen solde, das wer man beschuert, s. f. g. wurde furder sich vmb an- dere lande wenig bekomern. So s. f. g. hett denen von Breslaw jres furnemens zwfallen wollen, were die sache ane s. g. lande schaden itzt geortert wurden, vnd so seine gestren: hett solchs helffen raten, wolle er eynen guten rymen aus der hawte geschnye- ten haben. Item auff sondtag vocem jucunditatis, sein die von Breslau vnd Glogau vor ko. mt. der durchfart halben zw recht gestandenn, vnd 10 haben abermols die von Breslau ein koniglich vorschlossen mandat, mit eingelegtem recessz vnd abegeschriefft einer commission an rat lautende ausbrocht welchs bey die hendel geleget. Vnd was der von Rechenberg vor ko. mt. geredt gethan vnd den regenten erlanget, ist in einer schriefft an hertzog Jeorgen geschriebenn wor- 15 den, vmb Viti. Das findet man in briuebuch. Item die von Glogaw haben den handel so sich zwuschen jnen 176b vnd den von Breslau vor vnserm herrn dem konig begeben, alhi- her an den (rate) geschrieben. Den briue findet man bey den hendeln. Item so die von Glogaw heimkomen sein, haben sie auff ko. mt. befelh schliessen wollen. Derhalben auch das gefert, so auff Jo- hannis noch Posan gegangen, etzliche tage iv vngeferlich zum Sagan gestanden, so lang Hans von Rechenberg von den regenten befelh erlanget, der durchfart wie vor alders zugebrauchen. Die abeschriefft 25 findet man bey den hendeln. Actum anno et die ut supra. So die von Glogaw solch befelh der regenten mit jrer beschue- rung an den konig geschrieben, ist jnen zu antwort worden, seine ko. mt. wuste jr ausgangen mandat nicht zuwandelnn, solden der- halben bey auffgesatzter peen sliesen bys auff das zusamekommen 30 beyder chronen. Darauff haben die von Glogaw einen zu den re- genten freitags vor Jacobi geschickt, der den muntlichen auch schriefflichen befelh erlanget sich jrer durchfart, ut supra, zuent- halden. Vnd so der geschickte hie durchgetzogen, hat er eine brieffe 35 vbirantwort, dorbey muntlichen geworben, das ein rat die von Glo- gau gen den regenten vorschreiben solde, mit erjnnerung der be- schuerung vnd scheden, so diesen landen, wu Glogaw solde ge- schlossen werden, erwachssen wolden. Ist jme zu antwort gegeben, dieweile diese sache an die von steten, wie sich ouch selbst begert 40 komen were, so wolde jnen nicht fuegen, hinder denselbenn etwas 177 hirjnnen furzunemen, sunder man wolde auff forderlichst zu den von Budissin schickenn vnd inen solchs bemelden lassen, ap man 5 20
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424 sie vormogen mocht, dorein zubewilligen, das ein gemeine schriefft begrieffen wurde, an die herrn regenten, dorjnnen die beschuerung vnd scheden anzutzeigen. Das den also geschehen. Die schriefft findet man in libro missiuarum circa datum festi sancti Jacobi anno etc. xпmo. 5 Von der botschafft, so des einfallens halben zu Mucken- berg, gen Dresden zu hertzog Jeorgen abegefertiget. 177b So die von Budissin vnd Camentz noch Henrich Kragen jn Niederlausitz, do er jnnen vorkunthschafft gegrieffen, vnd sie sein gefelet, jst iren geschickten vffm heimtzuge angesaget, das Hans 10 Maxen zum Muckenberge jm furstenthumb zu Meissen were in ei- nem schenckhawse mit zwey pferden, haben sie dohyn geeylet, die pferde im schenckenhawse befunden vnd gefraget, wem die pferde angehoreten, hat man jnen gesaget, sie weren Hans Maxssen, der were auff dem hofe vnd ossze mit dem junghern Hans von 15 Kokritzen. Vnd so die geschickten auff solche bericht noch dem hofe ge- eylet, ist der wirt mit den gesten fluchtig worden, die geste sein durch ein bruchight hinweg komen, der wirt jst jns wasser des grabens bysz an den hals gelauffen. So er aber durch die ge� 20 schickten gefordert vnd gefraget vmb seine geste, wer die weren, worvmb er sampt jnen die flucht gebe etc., vnd sie keinen rech- ten bescheid von jme haben erlangen mogen, haben sie jnen jn hertzog Jeorgen hand bestrickt, vnd tzwehe pferde auffm hofe vnd die tzwey jm stetlen genomen vnd gen Dresden vbirantworten las- sen, mit vorzcelung wes sich aldo zum Muckenberge begeben. Darauff ist ein tag mondtag noch diuisionis apostolorum zuuorhore der sache beyden teylen ernant wurden. Vnd so die von steten sondtags Arnolphi zu Dresden vahst mit XL pferden einkomen vnd gesehen, das ire widerwertigen, ge- 30 leitet, starcke aldo gelegen, Hans Maxssen, Caspar Maltitz, Jocoff Kokritz der pfaffenfeindt, Caspar Cotwitz von Nechaw mit seinen knecht Lorenz Kieseman, vnd andere ire helffer, haben sie durch her Hansen von Schonberg solchs an die f. g. tragen lassen, vnd begeret geleit vor gewaldt, das sie vnd die jren sicher unvorhonet 35 bleiben mochten. Das jnen zugesaget mit disem anhang, so yeman- des den von steten ader den jren, mit worten ader wercken zu nohende komen wurde, solt man solchs f. g. ansagen, s. g. wolde 25 15. ossze, speiste. 19. bruchight, eine sumpfige wiese, mit gehölz bewachsen.
424 sie vormogen mocht, dorein zubewilligen, das ein gemeine schriefft begrieffen wurde, an die herrn regenten, dorjnnen die beschuerung vnd scheden anzutzeigen. Das den also geschehen. Die schriefft findet man in libro missiuarum circa datum festi sancti Jacobi anno etc. xпmo. 5 Von der botschafft, so des einfallens halben zu Mucken- berg, gen Dresden zu hertzog Jeorgen abegefertiget. 177b So die von Budissin vnd Camentz noch Henrich Kragen jn Niederlausitz, do er jnnen vorkunthschafft gegrieffen, vnd sie sein gefelet, jst iren geschickten vffm heimtzuge angesaget, das Hans 10 Maxen zum Muckenberge jm furstenthumb zu Meissen were in ei- nem schenckhawse mit zwey pferden, haben sie dohyn geeylet, die pferde im schenckenhawse befunden vnd gefraget, wem die pferde angehoreten, hat man jnen gesaget, sie weren Hans Maxssen, der were auff dem hofe vnd ossze mit dem junghern Hans von 15 Kokritzen. Vnd so die geschickten auff solche bericht noch dem hofe ge- eylet, ist der wirt mit den gesten fluchtig worden, die geste sein durch ein bruchight hinweg komen, der wirt jst jns wasser des grabens bysz an den hals gelauffen. So er aber durch die ge� 20 schickten gefordert vnd gefraget vmb seine geste, wer die weren, worvmb er sampt jnen die flucht gebe etc., vnd sie keinen rech- ten bescheid von jme haben erlangen mogen, haben sie jnen jn hertzog Jeorgen hand bestrickt, vnd tzwehe pferde auffm hofe vnd die tzwey jm stetlen genomen vnd gen Dresden vbirantworten las- sen, mit vorzcelung wes sich aldo zum Muckenberge begeben. Darauff ist ein tag mondtag noch diuisionis apostolorum zuuorhore der sache beyden teylen ernant wurden. Vnd so die von steten sondtags Arnolphi zu Dresden vahst mit XL pferden einkomen vnd gesehen, das ire widerwertigen, ge- 30 leitet, starcke aldo gelegen, Hans Maxssen, Caspar Maltitz, Jocoff Kokritz der pfaffenfeindt, Caspar Cotwitz von Nechaw mit seinen knecht Lorenz Kieseman, vnd andere ire helffer, haben sie durch her Hansen von Schonberg solchs an die f. g. tragen lassen, vnd begeret geleit vor gewaldt, das sie vnd die jren sicher unvorhonet 35 bleiben mochten. Das jnen zugesaget mit disem anhang, so yeman- des den von steten ader den jren, mit worten ader wercken zu nohende komen wurde, solt man solchs f. g. ansagen, s. g. wolde 25 15. ossze, speiste. 19. bruchight, eine sumpfige wiese, mit gehölz bewachsen.
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225 sich dermosen gegen demselben ertzeigen, das man vormercken solde, das s. f. g. keynen gefallen doran truge. Mondtags folgende jst die vnddirricht wie isz sich mit dem ein- fallen zu Mockenberg begeben, aus welcher vrsache solchs geschehen, 5 s. f. g. furgetragen mit angehengter bethe, dieweile solch einfallen s. f. g. zu keynem schimpff ader abbruch, der obrikeit, auch nicht der gericht, sundern aus erheischung vnser grossen notdorfft ge- schehen, das man auch dieselbigen vnsere widerwertigen, wu man die begrieffen, nicht aus dem lande het furen wollen, sundern sich 10 mit jnen zu gericht wenden, wie den s. f. g. itzt in obirantwortung der pferde vormarckt, das auch nyemandes keyn gewalt geschehen, ader zur vnbillikeit etwas entwant. S. f. g. geruchte sich, durch die von Kokritz vnd seinen anhang wider vns zu keynen vngnaden zu bewegenn lassen vnd vnser g. h. zu sein. Wir wolden auch 15 dise sach auff s. f. g. allenthalben mechtig gestalt haben, wurde sich sunder zueiffel gegen Hansen von Kokritz, als demjhenigen der sich vns durch seine vnd seiner geste flucht vordechtig macht, als solde er vnsere feinde gehawset haben, der gebure wol wiessen zuhalden. na So dise vnddirrichtung Kokritzen furgehalden hat er mit seiner frunthschafft begert, das sie in jrer gegenwertikeit geschehn mocht. Das den die geschickten durch den hern landvoite, den sie dohyn neben jnen zu zcyhen vormocht, abgeschlagen haben, vrsach, das vielleicht das gegenteil vnsere worte seines gefallens vnd vornemens 25 deuten wollen, vnd vns dorauff mit spitzigen worten vorvnglim- pffen, vnd so wir solche wort aus erheischung der notdorfft vor- antworten solden, wolde solchs zu getzang mehr den zu ferderung der sache gereichen, dodurch die f. g. belestiget. Nichts weniger wo die f. g. jho solchs von vns haben wolde, vnd das wir nicht 30 vormarckt, das wir das gegenteil in ruck beschweren wolden, wol- den wir s. f. g. zugefallen, solche vnsere gethane vnddirricht, jn 178b gegenwertikeit des parts vor s. f. g. widervmb vorzcelen vnd vor- newen, doch das wir vns domit in einiche rechtliche clage vnd ausz dem recessz nicht wollen gegeben haben, den wir hetten nicht 35 befelh Kokritzen rechtlichen zubeschuldigen ader rechtliche clage von jme anzuhoren, vnd darauff mit antwort zuuornemen lassen. Also ist das part ouch besunder vorhort, vnd wiewol esz seine vnddirricht der vnsern ferne entkegen gethan hat, vnd die von steten alweg auff irer meynung geruhet, das die f. g. isz dor- 40 uor haben solt, das isz nicht anders geschehen, angesehn, das die jhenigen, so mit geschickt gewest, jnen mit jren eiden vorpflicht vnd zugethan, so ist jsz doch dohin komen, das die f. g. begeret 29 20 178
225 sich dermosen gegen demselben ertzeigen, das man vormercken solde, das s. f. g. keynen gefallen doran truge. Mondtags folgende jst die vnddirricht wie isz sich mit dem ein- fallen zu Mockenberg begeben, aus welcher vrsache solchs geschehen, 5 s. f. g. furgetragen mit angehengter bethe, dieweile solch einfallen s. f. g. zu keynem schimpff ader abbruch, der obrikeit, auch nicht der gericht, sundern aus erheischung vnser grossen notdorfft ge- schehen, das man auch dieselbigen vnsere widerwertigen, wu man die begrieffen, nicht aus dem lande het furen wollen, sundern sich 10 mit jnen zu gericht wenden, wie den s. f. g. itzt in obirantwortung der pferde vormarckt, das auch nyemandes keyn gewalt geschehen, ader zur vnbillikeit etwas entwant. S. f. g. geruchte sich, durch die von Kokritz vnd seinen anhang wider vns zu keynen vngnaden zu bewegenn lassen vnd vnser g. h. zu sein. Wir wolden auch 15 dise sach auff s. f. g. allenthalben mechtig gestalt haben, wurde sich sunder zueiffel gegen Hansen von Kokritz, als demjhenigen der sich vns durch seine vnd seiner geste flucht vordechtig macht, als solde er vnsere feinde gehawset haben, der gebure wol wiessen zuhalden. na So dise vnddirrichtung Kokritzen furgehalden hat er mit seiner frunthschafft begert, das sie in jrer gegenwertikeit geschehn mocht. Das den die geschickten durch den hern landvoite, den sie dohyn neben jnen zu zcyhen vormocht, abgeschlagen haben, vrsach, das vielleicht das gegenteil vnsere worte seines gefallens vnd vornemens 25 deuten wollen, vnd vns dorauff mit spitzigen worten vorvnglim- pffen, vnd so wir solche wort aus erheischung der notdorfft vor- antworten solden, wolde solchs zu getzang mehr den zu ferderung der sache gereichen, dodurch die f. g. belestiget. Nichts weniger wo die f. g. jho solchs von vns haben wolde, vnd das wir nicht 30 vormarckt, das wir das gegenteil in ruck beschweren wolden, wol- den wir s. f. g. zugefallen, solche vnsere gethane vnddirricht, jn 178b gegenwertikeit des parts vor s. f. g. widervmb vorzcelen vnd vor- newen, doch das wir vns domit in einiche rechtliche clage vnd ausz dem recessz nicht wollen gegeben haben, den wir hetten nicht 35 befelh Kokritzen rechtlichen zubeschuldigen ader rechtliche clage von jme anzuhoren, vnd darauff mit antwort zuuornemen lassen. Also ist das part ouch besunder vorhort, vnd wiewol esz seine vnddirricht der vnsern ferne entkegen gethan hat, vnd die von steten alweg auff irer meynung geruhet, das die f. g. isz dor- 40 uor haben solt, das isz nicht anders geschehen, angesehn, das die jhenigen, so mit geschickt gewest, jnen mit jren eiden vorpflicht vnd zugethan, so ist jsz doch dohin komen, das die f. g. begeret 29 20 178
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226 9 von parten durch den herrn marschalk Henrichen von Sleynitz vnd Hansen von Schomberg, die sache mechtig auff s. f. g. zustellen. Das den f. g. der erbietung noch zugesaget, mit diesem an- hang, dieweile wir vormerckten das Kokritz aus dem einfallen einen vnwillen genomen, wiewol jme keyne gewalt nye geschehen, vnd zubesorgen, das die f. g. itzt ader hinfurder derhalben, wo isz aws erheischung vnser notdorfft mehr geschehe, sich mit vn- gnaden wieder die von steten mocht bewegen lassen, wolden wir gerne wiessen wye wir erfuren, das vnsere widerwertigen jn sei- 179 ner g. lande gehawset wurden, ap wir icht auff sie greiffen vnd 10 einfallen mochten, ader wie wir vns hirjnnen halden solden, s. f. g. wolde vns mit antwort genediglich vorsehen. Ist also jn gegenwertikeit beider teil von s. f. g. durch Hen- rich von Sleynitz dieser abscheid gegeben, s. f. g. hett vnddirricht von beyden teylen zu genuge angehort, vnd doch mehr grunds vnd 15 guts scheyns in eynem den jm andern vormarckt etc., wie dem allen, dieweile den die sache von beiden teilen auff s. f. g. mech- tig gestalt, so solt auff diszs mal aller vnwille auffgehoben sein, vnd s. f. g. wolde die sache zuuorsprechen zu sich nemen, yedoch von parten, wen s. f. g. solchs thun solt, vnerjnnert bleiben etc. 20 Das man sich den hochlichen bedancket. Noch dem abtreten des parts hat die s. f. g. dise meynung den geschickten sagen lassen. Isz were s. f. g. gar frembde, das man der gestalt in sein lande fallen vnd greiffen solde, so er doch nyemandes die rechte wegerte, yedoch domit man nicht vormercken 25 solde, das s. f. g. solche leute wieder vns ader vnsern schaden hegen vnd leiden wolde, so wolde die f. g. aus gnaden dises zw- lassen, wu man vnsere feinde ader andere landisbeschediger in dorffern mergckten ader stetlein s. f. g. lande ankomen mocht, das man aldo einfallen mocht, dieselbigen suchen vnd sich mit jnen zu 30 gericht wenden. Wu man aber dieselbigen auff hofen vnd schlos- seren ankwome, die solt man mit vmbloge vorsichern vnd zu dem 179b nehsten hewptman der pflege schicken, vnd jme an stat f. g. solchs zu wiessen thun, das er neben den von steten einfiele vnd vnsere widerwertige hulffe erobern etc. Gehandelt die et anno ut supra. 35 Eine brieff von Merten Kobers wegen, doselbs ange- schlagen. 5 B Des brieffs mit etzlichen copien der vortrege zwuschen lande vnd stete, vnd Merten Kober, so die reutersbuben auff mondtag doselbst zu Dresden haben ans rothawse geschlagen, vnd die von 40 steten, aus gunst des burgermeisters abegenomen, findest du ab-
226 9 von parten durch den herrn marschalk Henrichen von Sleynitz vnd Hansen von Schomberg, die sache mechtig auff s. f. g. zustellen. Das den f. g. der erbietung noch zugesaget, mit diesem an- hang, dieweile wir vormerckten das Kokritz aus dem einfallen einen vnwillen genomen, wiewol jme keyne gewalt nye geschehen, vnd zubesorgen, das die f. g. itzt ader hinfurder derhalben, wo isz aws erheischung vnser notdorfft mehr geschehe, sich mit vn- gnaden wieder die von steten mocht bewegen lassen, wolden wir gerne wiessen wye wir erfuren, das vnsere widerwertigen jn sei- 179 ner g. lande gehawset wurden, ap wir icht auff sie greiffen vnd 10 einfallen mochten, ader wie wir vns hirjnnen halden solden, s. f. g. wolde vns mit antwort genediglich vorsehen. Ist also jn gegenwertikeit beider teil von s. f. g. durch Hen- rich von Sleynitz dieser abscheid gegeben, s. f. g. hett vnddirricht von beyden teylen zu genuge angehort, vnd doch mehr grunds vnd 15 guts scheyns in eynem den jm andern vormarckt etc., wie dem allen, dieweile den die sache von beiden teilen auff s. f. g. mech- tig gestalt, so solt auff diszs mal aller vnwille auffgehoben sein, vnd s. f. g. wolde die sache zuuorsprechen zu sich nemen, yedoch von parten, wen s. f. g. solchs thun solt, vnerjnnert bleiben etc. 20 Das man sich den hochlichen bedancket. Noch dem abtreten des parts hat die s. f. g. dise meynung den geschickten sagen lassen. Isz were s. f. g. gar frembde, das man der gestalt in sein lande fallen vnd greiffen solde, so er doch nyemandes die rechte wegerte, yedoch domit man nicht vormercken 25 solde, das s. f. g. solche leute wieder vns ader vnsern schaden hegen vnd leiden wolde, so wolde die f. g. aus gnaden dises zw- lassen, wu man vnsere feinde ader andere landisbeschediger in dorffern mergckten ader stetlein s. f. g. lande ankomen mocht, das man aldo einfallen mocht, dieselbigen suchen vnd sich mit jnen zu 30 gericht wenden. Wu man aber dieselbigen auff hofen vnd schlos- seren ankwome, die solt man mit vmbloge vorsichern vnd zu dem 179b nehsten hewptman der pflege schicken, vnd jme an stat f. g. solchs zu wiessen thun, das er neben den von steten einfiele vnd vnsere widerwertige hulffe erobern etc. Gehandelt die et anno ut supra. 35 Eine brieff von Merten Kobers wegen, doselbs ange- schlagen. 5 B Des brieffs mit etzlichen copien der vortrege zwuschen lande vnd stete, vnd Merten Kober, so die reutersbuben auff mondtag doselbst zu Dresden haben ans rothawse geschlagen, vnd die von 40 steten, aus gunst des burgermeisters abegenomen, findest du ab-
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21217 schriefft jn libro missiuarum, bey den datum vmb Jacobi anno XIImo etc. Von der niderloge der von Breslaw vnd durchfart der von Glogaw, auch den gerichtshendeln, so derhalben alhye vor der banck geschehenn. So die von Glogaw jrrig gewest mit denen von Breslau der strossen vnd durchfart halben bey jnen noch Posan zu Polan etc., die den die von Breslaw zu sliessen aus krafft der niderlog vor- meinet, haben sie alhye zu Budissin Sittaw etc. bekentnus ausbrocht, 10 wie du den findest jn libro missiuarum circa datum dominice qua- simodogeniti anno ut supra xnmo, vnd so sie derhalben vor ko. mt. gestanden vnd von beiden teilen vorrecesst, auff das zusamenkomen der herren beyder chronen, das auff natiuitatis Marie anno ejusdem 180 sein solde, vor ko. mt. zw recht zuerscheynen, haben sie dieselbigen 15 bekentnus zu einem grossern ansicht, vor gehegtem ding bekreff- tigen wollen. Sein diser meynung etzliche alhier abgefertigt vmb die recht vnd gerichtstag zu bieten. Dorauff sein die geschickten an den koniglichen richter geweiset, der jnen die recht zuuorgon- nen zugesaget, vnd die von Breslau auff jr begere dorzu vorsenne- 20 bot. Die vorsennebottung findet man jm briuebuch circa datum festi sancti Jacobi anno eiusdem. Mondtags in vigilia sancti Laurentii sein sie durch jre geschick- ten vnd procuratores von beiden teylen, erschynnen, vnd des rechts- tag gewertig gewest. Haben die von Gorlitz jnen ein gastrecht be- 25 stalt vnd sich, noch gebure vnd vbung der gericht durch vnsern vorredner andingen lassen vnd gefraget, dieweile jnen auff heute ein rechtstag geleget, die gezeugen ouch, wie recht, vorsennebotet vnd dingstellig gemacht, ap icht die getzeugen vmb ein bekentnus der warheit, was jnen der strassen vnd durchfart halben wissent- 30 lich sey, mochten angeclaget werden, ader was dorvmb recht were etc. Dorauff der procurator der von Breslau gesaget, Namhafftigen herren, ich stehe alhye in vollmacht eines rats von Breslau, vnd protestire ernstlich, das jch jn iurisdictionem vnd gerichtszwang des richters nicht bewillige, angesehn das es der von Breslaw georden- 35 ter richter nicht ist, vnd hett sie derhalben nicht zw laden. Czum andern dieweyle ko. mt. die sache zuuorsprechen zu sich genomen, 180b auch kein befelh von seiner mt. jemandes gethan were, man solde sich billich etwas hirjnnen zu handeln, ader getzeugen zuuorhoren, enthalden. 5 20. vorsennebot, eingeladen. 28. dingstellig, ihnen die einladung zugekom- men, vor dem gericht sich zu stellen. 29*
21217 schriefft jn libro missiuarum, bey den datum vmb Jacobi anno XIImo etc. Von der niderloge der von Breslaw vnd durchfart der von Glogaw, auch den gerichtshendeln, so derhalben alhye vor der banck geschehenn. So die von Glogaw jrrig gewest mit denen von Breslau der strossen vnd durchfart halben bey jnen noch Posan zu Polan etc., die den die von Breslaw zu sliessen aus krafft der niderlog vor- meinet, haben sie alhye zu Budissin Sittaw etc. bekentnus ausbrocht, 10 wie du den findest jn libro missiuarum circa datum dominice qua- simodogeniti anno ut supra xnmo, vnd so sie derhalben vor ko. mt. gestanden vnd von beiden teilen vorrecesst, auff das zusamenkomen der herren beyder chronen, das auff natiuitatis Marie anno ejusdem 180 sein solde, vor ko. mt. zw recht zuerscheynen, haben sie dieselbigen 15 bekentnus zu einem grossern ansicht, vor gehegtem ding bekreff- tigen wollen. Sein diser meynung etzliche alhier abgefertigt vmb die recht vnd gerichtstag zu bieten. Dorauff sein die geschickten an den koniglichen richter geweiset, der jnen die recht zuuorgon- nen zugesaget, vnd die von Breslau auff jr begere dorzu vorsenne- 20 bot. Die vorsennebottung findet man jm briuebuch circa datum festi sancti Jacobi anno eiusdem. Mondtags in vigilia sancti Laurentii sein sie durch jre geschick- ten vnd procuratores von beiden teylen, erschynnen, vnd des rechts- tag gewertig gewest. Haben die von Gorlitz jnen ein gastrecht be- 25 stalt vnd sich, noch gebure vnd vbung der gericht durch vnsern vorredner andingen lassen vnd gefraget, dieweile jnen auff heute ein rechtstag geleget, die gezeugen ouch, wie recht, vorsennebotet vnd dingstellig gemacht, ap icht die getzeugen vmb ein bekentnus der warheit, was jnen der strassen vnd durchfart halben wissent- 30 lich sey, mochten angeclaget werden, ader was dorvmb recht were etc. Dorauff der procurator der von Breslau gesaget, Namhafftigen herren, ich stehe alhye in vollmacht eines rats von Breslau, vnd protestire ernstlich, das jch jn iurisdictionem vnd gerichtszwang des richters nicht bewillige, angesehn das es der von Breslaw georden- 35 ter richter nicht ist, vnd hett sie derhalben nicht zw laden. Czum andern dieweyle ko. mt. die sache zuuorsprechen zu sich genomen, 180b auch kein befelh von seiner mt. jemandes gethan were, man solde sich billich etwas hirjnnen zu handeln, ader getzeugen zuuorhoren, enthalden. 5 20. vorsennebot, eingeladen. 28. dingstellig, ihnen die einladung zugekom- men, vor dem gericht sich zu stellen. 29*
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Sali: jn summario libro: Sed etsi quis ab aliquo et jn glo: ibidem C. de testi- bus. 181 Regulare est testes post litem contesta- iam pro- duci: fallit ium quum time- tur quod de facili possent mori: ut dejnfirmis et seni- bus; jtem 29, quum testes jn remotis sunt (ut jn libro ni- gro) cito se absen- taturi. Item jn actione omnino regulare est sed non jnreo. 228 Dorkegen die von Glogaw gesaget, jsz were an dem, das die konigliche mt. die heuplsache zuuorsprechen zu sich genomen, sie weren aber dennoch dorzu nicht geladen, vnd wolde jnen doch zu erhaldung jrer gerechtikeit von noten seyn, bekentnus der warheit auszubrengen, vnd die ausgebrochten getzeugnus dureh richter vnd 5 schoppen bekrefftigen lossen, vnd vorhofften, demnoch jnen auff heute ein rechtstag ernant, sie solden billicher diselbigen getzeug- nus, wie sich zu recht eigent, bekomen den das sie durch solche protestation vnd exception der von Breslau gejrret, vnd wolten solchs auff erkentnus des rechten gestalt haben. 10 Die von Breslau haben auff jrer meynung geruhet. Dorauff hat der schoppe (licentiatus Clett) zu recht gesprochen.. Synttemal die von Glogaw etzliche mitburger der jurisdiction vnd gerichtszwang der koniglichen gericht vnddirworffen, wie sich zu recht geburt, haben vorsenneboten vnd dingstellig machen lassen, 15 sie vmb ein getzeugnus der warheit vor gericht anzuclagen, so blieben sie billicher dorbey, den das sie die von Breslau, mit fur- gewandter protestation vnd exception, wu sie andere einsage nicht hetten, doran irren mochten, angesehen, das jsz die hewptsache nicht belanget, sundern jnen zu jrem recht dinstlich, das auch ein 20 itzlicher, das getzeugnus der warheit forderlich so er durch den gerichtszwang dohin gedrungen zugeben schuldig, von rechtswegen. Auff gethanen spruch hat der procurator der von Breslau an die ko. mt. appellirt, den notarium, den er mit sich brocht, requi- rirt, solcher appellation jme ein vnd so viel er bedorffen wurde 25 instrument zu machen, dem richter auch alsbalde die appellation insinuirt, sagende, dieweile der sentenz jn worten ergangen, so appellirt er ouch mit worten etc. vnd ist also mit seinem notario von der banck gegangen, vnd vbir eyne cleine zceit wieder komen vnd gebeten ime apostolos zugeben. 30 Vnd wiewol die von Glogaw folge des schoppen spruchs ge- beten, vnd der appellation nicht stat zugeben, so haben dennoch die schoppen gestalt der sachen betracht, das ein rate nicht wurde angegeben bey ko. mt. vnd den herren von den von Breslaw, als wurden sie voracht, auch das vielleicht noch ordenung der recht, 35 nyemandes getzeugen furen solle, jsz were jme deu durch recht zuthun aufferleget, vnd dieselbigen durch den geordenten richter der sache zuuorhoren, entpfolen, vnd wiewol auch die zceugen vnder der jurisdiction des koniglichen richters weren, so were doch die vorhorung der zceugen anhengig der heuptsache welche die 40 30, apostolos, einon gerichth. abschiedsbrief xur appellation,
Sali: jn summario libro: Sed etsi quis ab aliquo et jn glo: ibidem C. de testi- bus. 181 Regulare est testes post litem contesta- iam pro- duci: fallit ium quum time- tur quod de facili possent mori: ut dejnfirmis et seni- bus; jtem 29, quum testes jn remotis sunt (ut jn libro ni- gro) cito se absen- taturi. Item jn actione omnino regulare est sed non jnreo. 228 Dorkegen die von Glogaw gesaget, jsz were an dem, das die konigliche mt. die heuplsache zuuorsprechen zu sich genomen, sie weren aber dennoch dorzu nicht geladen, vnd wolde jnen doch zu erhaldung jrer gerechtikeit von noten seyn, bekentnus der warheit auszubrengen, vnd die ausgebrochten getzeugnus dureh richter vnd 5 schoppen bekrefftigen lossen, vnd vorhofften, demnoch jnen auff heute ein rechtstag ernant, sie solden billicher diselbigen getzeug- nus, wie sich zu recht eigent, bekomen den das sie durch solche protestation vnd exception der von Breslau gejrret, vnd wolten solchs auff erkentnus des rechten gestalt haben. 10 Die von Breslau haben auff jrer meynung geruhet. Dorauff hat der schoppe (licentiatus Clett) zu recht gesprochen.. Synttemal die von Glogaw etzliche mitburger der jurisdiction vnd gerichtszwang der koniglichen gericht vnddirworffen, wie sich zu recht geburt, haben vorsenneboten vnd dingstellig machen lassen, 15 sie vmb ein getzeugnus der warheit vor gericht anzuclagen, so blieben sie billicher dorbey, den das sie die von Breslau, mit fur- gewandter protestation vnd exception, wu sie andere einsage nicht hetten, doran irren mochten, angesehen, das jsz die hewptsache nicht belanget, sundern jnen zu jrem recht dinstlich, das auch ein 20 itzlicher, das getzeugnus der warheit forderlich so er durch den gerichtszwang dohin gedrungen zugeben schuldig, von rechtswegen. Auff gethanen spruch hat der procurator der von Breslau an die ko. mt. appellirt, den notarium, den er mit sich brocht, requi- rirt, solcher appellation jme ein vnd so viel er bedorffen wurde 25 instrument zu machen, dem richter auch alsbalde die appellation insinuirt, sagende, dieweile der sentenz jn worten ergangen, so appellirt er ouch mit worten etc. vnd ist also mit seinem notario von der banck gegangen, vnd vbir eyne cleine zceit wieder komen vnd gebeten ime apostolos zugeben. 30 Vnd wiewol die von Glogaw folge des schoppen spruchs ge- beten, vnd der appellation nicht stat zugeben, so haben dennoch die schoppen gestalt der sachen betracht, das ein rate nicht wurde angegeben bey ko. mt. vnd den herren von den von Breslaw, als wurden sie voracht, auch das vielleicht noch ordenung der recht, 35 nyemandes getzeugen furen solle, jsz were jme deu durch recht zuthun aufferleget, vnd dieselbigen durch den geordenten richter der sache zuuorhoren, entpfolen, vnd wiewol auch die zceugen vnder der jurisdiction des koniglichen richters weren, so were doch die vorhorung der zceugen anhengig der heuptsache welche die 40 30, apostolos, einon gerichth. abschiedsbrief xur appellation,
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5 40 30 35 40 229 kon. mt., wie oben zuuorsprechenn zu sich genommen, vnd haben auff angestalte appellation, disen spruch gethan: Dieweile die ge- schickten der von Breslaw von ergangenem spruch, appellirten, So wolde man auff diszs mal, ap ouch die appellation zur vnbillikeit angestalt, der koniglichen mt., als vnserm allirgnedigsten herrn zu erhren, der appellation deferirn^vnd enthengen. ; Den von Breslaw apostolos zugeben, hat man ausserhalb der banck mit diser meynung abegeslagen, noch dem sie sich wie sich geburet, angedynget, hetten sie sich selbst von disen gerichten an die obern geweiset, were derhalben von vnnoten sie durch apostolos zuweisen. Item der hertzog von Liegnitz vnd Thime Schellendorff haben durch die geschickten der von Breslaw an einen rät geschrieben, die getzeugen zuuorhore nicht komen lassen, aber was hirauff gnan- ten geschickten muntlich, auch beyden ‘schriefflich zu antwort ge- geben findet man in libro missitarum. Sein also die hendel ane vorhorung der gelzeugeh zuronnen. Actum in vigilia s. Laurentii anno etc. xmmo, Item so hirnochmols die von Glogaw mit den von Breslaw, zu recht von ko. mt. haben gestehen sollen, jst auff des von Rechen- bergs vnd der von Glogaw ansuchen, vom koniglichen richter dises handels eine kunthschafft gegeben wurden. Derselbigen abeschriefft findet man in libro missiuarum circa data festi omnium sanctorum anno ximo, | Wie aber die jrrige sache zwuschen denen von Breslaw vnd Glogaw vnd beiderseit anhange vor ko. mt. ist vorhort vnd vor- sprochen wurden ist, findet man vnden am 184. vorzceichent. Noch ergangenem recessz ist denen von Breslaw das hertze zu der niderloge entfallen, vnd wiewol sie sich hirnochmols bey ko. mt. vmb commissiones bemuhet, auch das der konig die fursten der Slesien vnd die koniglichen stete doselbst zu commissarien gesatzi, die sachen zwuschen den von Breslaw vnd Glogaw zuuor- horen, dorauff den die von Glogaw gen Breslaw durch den obir- sten heuptman citirt vhd geladen, das ouch die von Breslaw zum konige von Polan geschickt etc., so ist doch alles jr furnem ane grundt wie schne zuflóssen, vnd haben durch alle ire furslege vnd ertichte weise die niderloge nicht in gang brengen nocli beherteri mogen, sundern jn mergliche scheden dodurch gefurt, wie menriig- lich abnemenn mag, alleine aus dem, das in dreien gañitzen jéren kein marckt zu Breslaw besucht ist worden. Das aber alles ir fur- nem ist zurucke gegangen haben die von Breslaw den von Gorlitz 181b Die recht mogen nicht er- leyden, das ein cleger seihe ge- tzeupenzu ewigem gedecht- nis voran- gestalter clage, vnd ehr die sache vor- wert, ader mit der li- tis contes- tation be- grieffen jst, furen vnd vor- horen las- sen moge, sundern noch or- dentlicher weise vnd noch vor- meinter clage, das doch der antworter thuen mag. 182
5 40 30 35 40 229 kon. mt., wie oben zuuorsprechenn zu sich genommen, vnd haben auff angestalte appellation, disen spruch gethan: Dieweile die ge- schickten der von Breslaw von ergangenem spruch, appellirten, So wolde man auff diszs mal, ap ouch die appellation zur vnbillikeit angestalt, der koniglichen mt., als vnserm allirgnedigsten herrn zu erhren, der appellation deferirn^vnd enthengen. ; Den von Breslaw apostolos zugeben, hat man ausserhalb der banck mit diser meynung abegeslagen, noch dem sie sich wie sich geburet, angedynget, hetten sie sich selbst von disen gerichten an die obern geweiset, were derhalben von vnnoten sie durch apostolos zuweisen. Item der hertzog von Liegnitz vnd Thime Schellendorff haben durch die geschickten der von Breslaw an einen rät geschrieben, die getzeugen zuuorhore nicht komen lassen, aber was hirauff gnan- ten geschickten muntlich, auch beyden ‘schriefflich zu antwort ge- geben findet man in libro missitarum. Sein also die hendel ane vorhorung der gelzeugeh zuronnen. Actum in vigilia s. Laurentii anno etc. xmmo, Item so hirnochmols die von Glogaw mit den von Breslaw, zu recht von ko. mt. haben gestehen sollen, jst auff des von Rechen- bergs vnd der von Glogaw ansuchen, vom koniglichen richter dises handels eine kunthschafft gegeben wurden. Derselbigen abeschriefft findet man in libro missiuarum circa data festi omnium sanctorum anno ximo, | Wie aber die jrrige sache zwuschen denen von Breslaw vnd Glogaw vnd beiderseit anhange vor ko. mt. ist vorhort vnd vor- sprochen wurden ist, findet man vnden am 184. vorzceichent. Noch ergangenem recessz ist denen von Breslaw das hertze zu der niderloge entfallen, vnd wiewol sie sich hirnochmols bey ko. mt. vmb commissiones bemuhet, auch das der konig die fursten der Slesien vnd die koniglichen stete doselbst zu commissarien gesatzi, die sachen zwuschen den von Breslaw vnd Glogaw zuuor- horen, dorauff den die von Glogaw gen Breslaw durch den obir- sten heuptman citirt vhd geladen, das ouch die von Breslaw zum konige von Polan geschickt etc., so ist doch alles jr furnem ane grundt wie schne zuflóssen, vnd haben durch alle ire furslege vnd ertichte weise die niderloge nicht in gang brengen nocli beherteri mogen, sundern jn mergliche scheden dodurch gefurt, wie menriig- lich abnemenn mag, alleine aus dem, das in dreien gañitzen jéren kein marckt zu Breslaw besucht ist worden. Das aber alles ir fur- nem ist zurucke gegangen haben die von Breslaw den von Gorlitz 181b Die recht mogen nicht er- leyden, das ein cleger seihe ge- tzeupenzu ewigem gedecht- nis voran- gestalter clage, vnd ehr die sache vor- wert, ader mit der li- tis contes- tation be- grieffen jst, furen vnd vor- horen las- sen moge, sundern noch or- dentlicher weise vnd noch vor- meinter clage, das doch der antworter thuen mag. 182
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230 182b viel schuldt doran gegeben, forderlich aus dem, das sie den kauff vnd furman weisseten auch mit gewappenter handt gleiten von hynnen nochm Sagan zu faren etc. Aber das gemeine gerucht sa- get an, die vrsachen worvmb die von Breslaw ober irer auffgerich- ten niderloge nicht haben bleiben mogen, ist gewest das sie den konig von Polan voracht, vnd nicht ersucht haben, zuuorgonnen, das der pole gen Breslaw vnd nicht weiter mit seinen guttern zci- hen solde, vnd wo der konig von Polan den von Breslaw solchs nochgelassen als den vnzueifflich hetten sie den dewtschen kauff- man, auff ire niderlog zu zcyhen, zwingen mogen. Vnd ist endlich dohyn gelanget, das vnser her der konig, sei- nen secretarium „Protzky parvus" gnant, gen Breslaw geschickt vnd freitags noch conuersionis Pauli anno etc. decimo quarto offentlich ausrueffen lassen, das ein yederman, wie vor alders, der strassen gebrauchen vnd mit seiner ware vnd kauffmanschatz durch Breslaw 15 ins konigreich Polan czihen vnd faren mocht, von den von Bres- law irer nyderlog halben, die seine ko. mt. hiemit wollet auffge- hoben vnd abeschaffet haben, allenthalben vngehyndert. Esz ist aber vormutlich gewest, ein rath hat auch des guten grundt gehabt, forderlich aws einer signatur, die von hertzog Jeor� 20 gen von Sachssen, durch her Hansen von Schonberg, dem hertzog zur Lignitz vnd den von Breslaw vbirantwort, welcher meynung, die niderlog mit fug sollet abegestalt werden, das die von Breslaw bey dem konig solche weise angegeben, dieweile sie ober der ni- derloge nicht bleiben konden, vnd bey dem marggrauen mit wel� 25 chem sie sich dieser niderlog halb vahst weit vorpflicht, ane wan- del, auch bey iren gemeinden vnuormarckt bliebenn. Actum die- bus et annis quibus supra. Dorauff hat hertzog Friderich zur Lieg- nitz mit den geschickten geredt infra 250. 5 10 183 Von den eingrieffen, so die von Budissin jn den gerich- 30 ten derer von Hoerswerde gethan. Von den xuten bisz ins viertzehnde jhare sein viel handelung dieser eingreiffehalb gehalden wurden, sunderlich durch den voite Cristoffen von Wartemberg, bissolang die von steten durch ire ge- schickten Michel Muntzern von Budissin vnd magistrum Johannem 35 Hassz alhie statschreibern, zu Mergenstern jm closter, mit her Wen- tzeln von Schomberg douon haben handeln lossen, vnd ist auch entlich auff diesen weg vortragenn. 36. Mergenstern, Marienstern. but
230 182b viel schuldt doran gegeben, forderlich aus dem, das sie den kauff vnd furman weisseten auch mit gewappenter handt gleiten von hynnen nochm Sagan zu faren etc. Aber das gemeine gerucht sa- get an, die vrsachen worvmb die von Breslaw ober irer auffgerich- ten niderloge nicht haben bleiben mogen, ist gewest das sie den konig von Polan voracht, vnd nicht ersucht haben, zuuorgonnen, das der pole gen Breslaw vnd nicht weiter mit seinen guttern zci- hen solde, vnd wo der konig von Polan den von Breslaw solchs nochgelassen als den vnzueifflich hetten sie den dewtschen kauff- man, auff ire niderlog zu zcyhen, zwingen mogen. Vnd ist endlich dohyn gelanget, das vnser her der konig, sei- nen secretarium „Protzky parvus" gnant, gen Breslaw geschickt vnd freitags noch conuersionis Pauli anno etc. decimo quarto offentlich ausrueffen lassen, das ein yederman, wie vor alders, der strassen gebrauchen vnd mit seiner ware vnd kauffmanschatz durch Breslaw 15 ins konigreich Polan czihen vnd faren mocht, von den von Bres- law irer nyderlog halben, die seine ko. mt. hiemit wollet auffge- hoben vnd abeschaffet haben, allenthalben vngehyndert. Esz ist aber vormutlich gewest, ein rath hat auch des guten grundt gehabt, forderlich aws einer signatur, die von hertzog Jeor� 20 gen von Sachssen, durch her Hansen von Schonberg, dem hertzog zur Lignitz vnd den von Breslaw vbirantwort, welcher meynung, die niderlog mit fug sollet abegestalt werden, das die von Breslaw bey dem konig solche weise angegeben, dieweile sie ober der ni- derloge nicht bleiben konden, vnd bey dem marggrauen mit wel� 25 chem sie sich dieser niderlog halb vahst weit vorpflicht, ane wan- del, auch bey iren gemeinden vnuormarckt bliebenn. Actum die- bus et annis quibus supra. Dorauff hat hertzog Friderich zur Lieg- nitz mit den geschickten geredt infra 250. 5 10 183 Von den eingrieffen, so die von Budissin jn den gerich- 30 ten derer von Hoerswerde gethan. Von den xuten bisz ins viertzehnde jhare sein viel handelung dieser eingreiffehalb gehalden wurden, sunderlich durch den voite Cristoffen von Wartemberg, bissolang die von steten durch ire ge- schickten Michel Muntzern von Budissin vnd magistrum Johannem 35 Hassz alhie statschreibern, zu Mergenstern jm closter, mit her Wen- tzeln von Schomberg douon haben handeln lossen, vnd ist auch entlich auff diesen weg vortragenn. 36. Mergenstern, Marienstern. but
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231 Dieweile sich die von steten erboeten das sie seinen g. mit der zceit so viel als vielleicht s. g. zum abetrag forderte (den isz itzund von obgnanten vC schoc fl. auff IC komen) dienen vnd vor- ehren wolden vnd mochten, so wolde isz s. g. dobey lassen, alleine 5 das jme vnd seinen brudern von ko. mt. ausbrocht wurde eine vornewerung vnd vorgentzung seiner gerichte, die jme durch die eingrieffe der von Budissin weren vorletzet wurden. Vnd wiewol der statschreiber alhie doselbst zu Mergenstern vnd hirnoch die andern von steten beschwerlich angetzogen, diese 10 wort, die von Hoerswerde zuuorehren, einfurung zuuormeyden, den dieselben wort sein von Muntzern ane rath vnd befelh geredt wur- den, dorvmb das die von steten nicht gemeinet, den von Hoers- werde einen heller zugeben das den die von Budissin zu grossem 183b vnwillen angenomen, so ist isz doch dohyn gelanget, das der land- 15 voite ober sich genomenn die brieffe in ko. cantzley auszurichten, sunder der verehrung halben ist also in vngedult bey den von Budissin forder vnangereget vorblieben. Ap sie aber etwas gethan, aber nicht, douon trage jch kein wiessen. So aber diese handelung den von steten zur Lobaw durch 20 die von Budissin furgetragen ist wurden, vnd die geschicketen von hynnen mgr. Johannes Hassz vnd Bernhart Bernt, den von Budissin angesaget, wolden entweichen, das sie sich mit den andern von steten dorauff vnddirredenn mochten, In ansicht, das dennoch diese handelung von jnen darkwome, vnd sie am meisten rurtte, haben 25 die von Budissin dasselbige entweichen doselbst auffm tage, vnd hirnochmols zu Budissin vor dem statschreiber alhye, gar beschuer- lichen angetzogen, vormeinde dieweile jsz eine gemeine sache were, so geschehe jsz vnbillich, vnd musten derhalb den statschreibern hirjnnen vormercken, wiewol der statschreiber gesaget, jsz were 30 nichts wider altherkomen vnd gewonheit gehandelt, sundern der sache zu gute, als den gewislich geschehe, liessen sich aber be- duncken, das solchs vnbilliger weise furgenomen, solden jsz auff gemeinen tagen anregen, er wolde jme dorzu antwortenn. Dieses ist dorvmb hiebey gesagt, das man den von Budissin jn 35 gleichmessigen fellen widervmb gleichformig begegnen mocht. Actum diebus et anno quibus supra.
231 Dieweile sich die von steten erboeten das sie seinen g. mit der zceit so viel als vielleicht s. g. zum abetrag forderte (den isz itzund von obgnanten vC schoc fl. auff IC komen) dienen vnd vor- ehren wolden vnd mochten, so wolde isz s. g. dobey lassen, alleine 5 das jme vnd seinen brudern von ko. mt. ausbrocht wurde eine vornewerung vnd vorgentzung seiner gerichte, die jme durch die eingrieffe der von Budissin weren vorletzet wurden. Vnd wiewol der statschreiber alhie doselbst zu Mergenstern vnd hirnoch die andern von steten beschwerlich angetzogen, diese 10 wort, die von Hoerswerde zuuorehren, einfurung zuuormeyden, den dieselben wort sein von Muntzern ane rath vnd befelh geredt wur- den, dorvmb das die von steten nicht gemeinet, den von Hoers- werde einen heller zugeben das den die von Budissin zu grossem 183b vnwillen angenomen, so ist isz doch dohyn gelanget, das der land- 15 voite ober sich genomenn die brieffe in ko. cantzley auszurichten, sunder der verehrung halben ist also in vngedult bey den von Budissin forder vnangereget vorblieben. Ap sie aber etwas gethan, aber nicht, douon trage jch kein wiessen. So aber diese handelung den von steten zur Lobaw durch 20 die von Budissin furgetragen ist wurden, vnd die geschicketen von hynnen mgr. Johannes Hassz vnd Bernhart Bernt, den von Budissin angesaget, wolden entweichen, das sie sich mit den andern von steten dorauff vnddirredenn mochten, In ansicht, das dennoch diese handelung von jnen darkwome, vnd sie am meisten rurtte, haben 25 die von Budissin dasselbige entweichen doselbst auffm tage, vnd hirnochmols zu Budissin vor dem statschreiber alhye, gar beschuer- lichen angetzogen, vormeinde dieweile jsz eine gemeine sache were, so geschehe jsz vnbillich, vnd musten derhalb den statschreibern hirjnnen vormercken, wiewol der statschreiber gesaget, jsz were 30 nichts wider altherkomen vnd gewonheit gehandelt, sundern der sache zu gute, als den gewislich geschehe, liessen sich aber be- duncken, das solchs vnbilliger weise furgenomen, solden jsz auff gemeinen tagen anregen, er wolde jme dorzu antwortenn. Dieses ist dorvmb hiebey gesagt, das man den von Budissin jn 35 gleichmessigen fellen widervmb gleichformig begegnen mocht. Actum diebus et anno quibus supra.
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232 184 In nouatione s'enatus sub anno 1512 secunda post Egi- dij facta, delectus est in prothoconsulem Mathias Rosenberg. Scabini. Simon Hockener. Michael Schwartze. Gregorius Clet licentiatus.*) Bernhart Bernt. Daniel Goritz. Peter Tyle. Baltzer Kirchoff. Seniores. **) Hans Schmiedt. ***) Hans Jobst. Hans Eppeler. Joannes Arnoldt. Hans Frietsch. Jeorg Roseler. Hans Eschenloer. Claws Koeler. 5 10 Consules. Hans Teichler. Hans Tzwinling. Matthias Sigmund. Wentzel Wayman. Frantz Schneider. Matthes Storch. Frantz Schultz. Jocoff Girlach. magister Martius Eissenmenger. Hans Peitzener. Hans Baldauff, muntzmeister. 15 20 *) Obiit secunda post Dorothee, quae erat secunda carnispriuij: anno 1543 hora fere XVIta, morbo podagre, quo annis quadraginta sex laborabat. **) obiit Vla post xIM. virginum 1512. morbo ictericie. ***) obiit Wratislauie 1513 bona sexta feria.
232 184 In nouatione s'enatus sub anno 1512 secunda post Egi- dij facta, delectus est in prothoconsulem Mathias Rosenberg. Scabini. Simon Hockener. Michael Schwartze. Gregorius Clet licentiatus.*) Bernhart Bernt. Daniel Goritz. Peter Tyle. Baltzer Kirchoff. Seniores. **) Hans Schmiedt. ***) Hans Jobst. Hans Eppeler. Joannes Arnoldt. Hans Frietsch. Jeorg Roseler. Hans Eschenloer. Claws Koeler. 5 10 Consules. Hans Teichler. Hans Tzwinling. Matthias Sigmund. Wentzel Wayman. Frantz Schneider. Matthes Storch. Frantz Schultz. Jocoff Girlach. magister Martius Eissenmenger. Hans Peitzener. Hans Baldauff, muntzmeister. 15 20 *) Obiit secunda post Dorothee, quae erat secunda carnispriuij: anno 1543 hora fere XVIta, morbo podagre, quo annis quadraginta sex laborabat. **) obiit Vla post xIM. virginum 1512. morbo ictericie. ***) obiit Wratislauie 1513 bona sexta feria.
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233 Von der reysse in Hungern von wegen der Breslischen 184b nyderloge. Relacio facta est dominica post Galli, postpran- dium. So die von steten erfarn, das denen von Breslaw vnd Glogaw ein entlicher rechtstag freitags noch natiuitatis Marie anno etc. xumo 5 von wegen der strasse durchfart vnd niderloge zu Glogaw, gen Ofen auffs schlosz ernant vnd geleget ist worden, haben sie zur Lobaw beslossen, eine werbende botschafft dohin zuuorfertigen vnd jre anliegen vnd beschuer, die sie den offtmals an die ko. mt. mundtlich zu Breslaw, wie oben am LXIX, auch schriefflich (wie 10 im briuebuch vorzceichent) vnd an die herren regenten getragen vnd geschrieben, auch dorvmb das inen die ko. mt. vnd die re- genten solchen rechtstag zuerkennen gegeben, vnd dohin zukomen uormanet, personlich in gegenwertikeit der herrn von beiden cronen furzutragen, sein darauff die dreye stadschreiber Budissin Görlitz 15 vnd Sittaw noch Hungern, mondtags vor natiuitatis Marie, geschickt vnd abegefertiget wordenn. Vnd wiewol ein rat dieser stat von hern Hanszen von Rechen- berg, von dem vorweser zum Sagan, welcher neben vnd mit doc- tor Kuchel von hertzog Jeorgen zu Sachssen den von Glogaw zu 20 gute geschickt, auch von den von Glogaw etzlich mal angelanget, neben den von Glogaw wieder die von Breslaw jn dieser sache zustehn, so ist doch diszs alles abegeschlagen dorvmben das einem 185 rate nicht zciemen wolde solchs zuthun ane die andern von stetenn, bey welchen allen eintrechtiglich beschlossen gewest, die beschue- 25 rung vnd scheden so diesen landen vnd steten aus dem beschuer- lichen vornemen der von Breslaw erwachssen wolde, der koniglichen mt. vnd den regenten alleine vnd vor sich selbst furzutragen. Man hielde jsz auch douor, jsz solde denen von Glogaw vahst dinstlicher vnd furtreglicher sein, den so sie jnen personlichen beystant ge- 30 leistet. Item sie wusten auch das die konigliche mt., einem rat derhalben auff anregen der von Breslaw viel comissiones zugefer- tiget etc. Vnd so gnante statschreyber auff dye mitwoch exaltacionis cru- cis als geschickte gen Ofen komen, haben sie auff den sonabent 35 hirnoch bey konig. mt., durch die forderung des herrn cantzlers, audientz vnd vorhore gehabt, in gegenwertikeit der herrn regenten zu Behemenn, vnd so sie noch der erbietung jre beschuerung der Breslischen niderlog halben, haben vorzcelen wollen, ist inen auff befelh des konigs gesaget, denen von Breslaw vnd Glogaw wer 40 auff kunftigen mondtag ein tage zu verhore der sache ernant, do solden sie auch komen vnd diese jre beschuerung vortragenn. 30
233 Von der reysse in Hungern von wegen der Breslischen 184b nyderloge. Relacio facta est dominica post Galli, postpran- dium. So die von steten erfarn, das denen von Breslaw vnd Glogaw ein entlicher rechtstag freitags noch natiuitatis Marie anno etc. xumo 5 von wegen der strasse durchfart vnd niderloge zu Glogaw, gen Ofen auffs schlosz ernant vnd geleget ist worden, haben sie zur Lobaw beslossen, eine werbende botschafft dohin zuuorfertigen vnd jre anliegen vnd beschuer, die sie den offtmals an die ko. mt. mundtlich zu Breslaw, wie oben am LXIX, auch schriefflich (wie 10 im briuebuch vorzceichent) vnd an die herren regenten getragen vnd geschrieben, auch dorvmb das inen die ko. mt. vnd die re- genten solchen rechtstag zuerkennen gegeben, vnd dohin zukomen uormanet, personlich in gegenwertikeit der herrn von beiden cronen furzutragen, sein darauff die dreye stadschreiber Budissin Görlitz 15 vnd Sittaw noch Hungern, mondtags vor natiuitatis Marie, geschickt vnd abegefertiget wordenn. Vnd wiewol ein rat dieser stat von hern Hanszen von Rechen- berg, von dem vorweser zum Sagan, welcher neben vnd mit doc- tor Kuchel von hertzog Jeorgen zu Sachssen den von Glogaw zu 20 gute geschickt, auch von den von Glogaw etzlich mal angelanget, neben den von Glogaw wieder die von Breslaw jn dieser sache zustehn, so ist doch diszs alles abegeschlagen dorvmben das einem 185 rate nicht zciemen wolde solchs zuthun ane die andern von stetenn, bey welchen allen eintrechtiglich beschlossen gewest, die beschue- 25 rung vnd scheden so diesen landen vnd steten aus dem beschuer- lichen vornemen der von Breslaw erwachssen wolde, der koniglichen mt. vnd den regenten alleine vnd vor sich selbst furzutragen. Man hielde jsz auch douor, jsz solde denen von Glogaw vahst dinstlicher vnd furtreglicher sein, den so sie jnen personlichen beystant ge- 30 leistet. Item sie wusten auch das die konigliche mt., einem rat derhalben auff anregen der von Breslaw viel comissiones zugefer- tiget etc. Vnd so gnante statschreyber auff dye mitwoch exaltacionis cru- cis als geschickte gen Ofen komen, haben sie auff den sonabent 35 hirnoch bey konig. mt., durch die forderung des herrn cantzlers, audientz vnd vorhore gehabt, in gegenwertikeit der herrn regenten zu Behemenn, vnd so sie noch der erbietung jre beschuerung der Breslischen niderlog halben, haben vorzcelen wollen, ist inen auff befelh des konigs gesaget, denen von Breslaw vnd Glogaw wer 40 auff kunftigen mondtag ein tage zu verhore der sache ernant, do solden sie auch komen vnd diese jre beschuerung vortragenn. 30
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234 Czum andern ist in dieser vorhore dem konige vnd den herrn vorzcalt von der fehde Henrich Cragens, wie man zu derselbigen 185b komenn, auch von der reyterey, wie die in landen gar gemeine wurde, forderlich jn Niderlausitz. Doselbst hetten sie jre behau- sung aus vnd einriet, auch von danne die nohme den vnsern zu Niderlausitz, vor Konigsbruck, vorn Camentz geschehen, douon oben an viel ortern, vnd seine ko. mt. gebeten, die von steten zuuor- seln mit einer comission ader priuilegio, das sie auff solche ire feinde, andere landisbeschediger, jre behawser vnd forderer, jn sei- ner konig. mt. lande greiffen mochten. Czum drietten hat der statschreiber zur Sittaw furgetragen die gebrechen, die sich zwuschen herrn Petern von der Leippa vnd gemeiner stat Sittau jrrig hielden, von wegen etzlicher jarrent, so die von der Sittaw in die konigliche cammer solden vorsessen sein, vnd dieselbigen gnanter her Peter ausgebeten etc. Mondtags folgende am abent s. Mathei, so die konig. mt. schwacheit halben hiraus auff den sal zuuorhorung der sache ge- furt, ist erstlichen furgetreten ein geschickter hertzogs Friderichs von Liegnitz, Magnus N. gnant, vnd vnder anderm anbrengen die ko. mt. vnd die herrn beyder cronen gebeten, die von Breslaw 20 bey auffgerichter niderloge zu hanthaben vnd zuschutzen, mit die- sem anhang, wiewol die f. g. zu jhenerzceit, do durch gemeinen ratschlag der stende jn Slesien beraten beschlossen vnd besigelt ober der Breszlischen niderlog zuhalden, neben andern fursten nicht gesigelt hett, dennoch vnd dieweile s. f. g. der niderlog vnderwei- 186 set, das sie viel landen vnd steten zutreglichen, were s. f. g. ge- synnet nhumols zu sigeln etc. Czum andern ist furkomenn der cantzler hertzog Karls jn Sle- sien, vnd vahst dieselbige bethe angestalt, doch mit diesem anhang, wo aber s. konigliche g. sampt s. mt. den rethen beyder cronen 30 erkenten, das solche niderloge landen vnd leuten zuschaden sein wolde, s. k. mt. wolde also dorein sehn, domit menniglich derhal- ben vnbeschuert bey seiner gerechtikeit bleyben mocht etc. Czum drietten hat Friderich von Schellndorff hofferichter zum Buntzlaw dise meynung clagende angetragen: gnediger her vnd ko- 35 nig, ich clage vber die (von) Glogaw vnd Gorlitz, das sie mir die strosse entwenden, mit meinem merglichen schaden des tzols so auff das burglehn zum Buntzlau, das ich von euer konig. mt. vorschrieben jnnenhalde, gegeben vnd gefallen solde, welchen schaden ich achte auff vC schoc, biete in hoher demut, gnante die von Glogau vnd 40 5 10 15 25 13. jarrent, jahresrente, zinsen. 14. vorsessen, rückständig. T
234 Czum andern ist in dieser vorhore dem konige vnd den herrn vorzcalt von der fehde Henrich Cragens, wie man zu derselbigen 185b komenn, auch von der reyterey, wie die in landen gar gemeine wurde, forderlich jn Niderlausitz. Doselbst hetten sie jre behau- sung aus vnd einriet, auch von danne die nohme den vnsern zu Niderlausitz, vor Konigsbruck, vorn Camentz geschehen, douon oben an viel ortern, vnd seine ko. mt. gebeten, die von steten zuuor- seln mit einer comission ader priuilegio, das sie auff solche ire feinde, andere landisbeschediger, jre behawser vnd forderer, jn sei- ner konig. mt. lande greiffen mochten. Czum drietten hat der statschreiber zur Sittaw furgetragen die gebrechen, die sich zwuschen herrn Petern von der Leippa vnd gemeiner stat Sittau jrrig hielden, von wegen etzlicher jarrent, so die von der Sittaw in die konigliche cammer solden vorsessen sein, vnd dieselbigen gnanter her Peter ausgebeten etc. Mondtags folgende am abent s. Mathei, so die konig. mt. schwacheit halben hiraus auff den sal zuuorhorung der sache ge- furt, ist erstlichen furgetreten ein geschickter hertzogs Friderichs von Liegnitz, Magnus N. gnant, vnd vnder anderm anbrengen die ko. mt. vnd die herrn beyder cronen gebeten, die von Breslaw 20 bey auffgerichter niderloge zu hanthaben vnd zuschutzen, mit die- sem anhang, wiewol die f. g. zu jhenerzceit, do durch gemeinen ratschlag der stende jn Slesien beraten beschlossen vnd besigelt ober der Breszlischen niderlog zuhalden, neben andern fursten nicht gesigelt hett, dennoch vnd dieweile s. f. g. der niderlog vnderwei- 186 set, das sie viel landen vnd steten zutreglichen, were s. f. g. ge- synnet nhumols zu sigeln etc. Czum andern ist furkomenn der cantzler hertzog Karls jn Sle- sien, vnd vahst dieselbige bethe angestalt, doch mit diesem anhang, wo aber s. konigliche g. sampt s. mt. den rethen beyder cronen 30 erkenten, das solche niderloge landen vnd leuten zuschaden sein wolde, s. k. mt. wolde also dorein sehn, domit menniglich derhal- ben vnbeschuert bey seiner gerechtikeit bleyben mocht etc. Czum drietten hat Friderich von Schellndorff hofferichter zum Buntzlaw dise meynung clagende angetragen: gnediger her vnd ko- 35 nig, ich clage vber die (von) Glogaw vnd Gorlitz, das sie mir die strosse entwenden, mit meinem merglichen schaden des tzols so auff das burglehn zum Buntzlau, das ich von euer konig. mt. vorschrieben jnnenhalde, gegeben vnd gefallen solde, welchen schaden ich achte auff vC schoc, biete in hoher demut, gnante die von Glogau vnd 40 5 10 15 25 13. jarrent, jahresrente, zinsen. 14. vorsessen, rückständig. T
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235 Gorlitz zu weisen, der strassen jren gang wie vor alders geschehen zulassen vnd erlidene scheden zurstatten. Die geschickten des marggrauen von Perlyn seyn ouch neben denen von Breslaw gestanden, aber in dieser offentlichen vorhorung 5 nichts furgetragen, sunder ir gewerbe vor ko. mt. jn sunderheit ge- than etc. Czum vierden sein furgetreten die geschicktenn der von Bres- ji. law, vnd anfenglich angegeben wie vor alders niderlogen zu Nurm- 186b berg Praga vnd Breslaw dem gemeinen kauffman, landen vnd ste- 10 ten zu gute, gehalden weren worden, vnd so alle dieselbigen nider- logen sollen wider auffgericht werden, so muste Breslau erstlich widervmb in einen stant komen, vnd haben vielleicht dise meynung geredt, die herrn regenten domit zubewegen, das sie vorhelffen wolden die strassen vnd niderlogen auff vnd zw Praga widervmb 15 auffzurichten. Dornoch mit viel manchfeldigen priuilegien vnd man- daten angetzeiget, das sie mit solcher niderlog begnadet vnd ge- freiet, welche auch von s. koniglichen mt. von newes bestetiget etc. Czum letzten gebeten sie dorbey zu schutzen vnd zuhanthaben, dorbey die von Glogaw beschuldiget der contumatien, das sie auff 20 seiner ko. mt. vorbescheid zu blindenburgen nicht gestanden, vnd solchs auff s. k. mt. vnd die herrn beider cron zu rechtlichem er- kentnus gesatzt, ap sie icht der sache derhalben vorlustig. Item folgende, wie die von Glogaw sie an solcher jrer niderlog jrretten, domit sie den kauffman durchliessen. Item auch furgeleget die 25 newe ordination der strasse, wie dieselbige auff Breslau gehn solde etc., mit viel andern worten clagen vnd furgetragenen briuen etc. Dorkegen vnd wieder Hans von Rechenberg ritter, die geschick- ten Herzog Jeorgens von Sachssen vnd die von Glogaw gestandenn, vnd so sie eines gesprechs halben abegetreten, haben die geschick- 187 30 ten der stete sich an dem herrn Laslawen von Sternberg cantzlern befraget, ap sie icht vndir des jre notdorfft anbrengen solden, das jnen auff befelh vnd zulassen des konigis vorgunst. Wes aber aldo angetragen, findet man jn einer signatur doselbst den herrn re- genten zu einer jnformation gegeben vnd alhye bey die hendel 35 geleget. Vnd so obgemelte Hans von Rechenberg mit seinem beistande aus dem gespreche widervmb vor die ko. mt., die herrn beider crone komenn, hat Hans von Rechenberg jn Behmischer zunge vor- itzalt die gerechtikeit des furstenthumbs vnd der stat Glogaw, noch 40 aller notdorfft, als die jhenigen, so die sprach vorstanden, geredt haben. 20. blindenburgen, Plintenburg, marktflecken bei Ofen. 30*
235 Gorlitz zu weisen, der strassen jren gang wie vor alders geschehen zulassen vnd erlidene scheden zurstatten. Die geschickten des marggrauen von Perlyn seyn ouch neben denen von Breslaw gestanden, aber in dieser offentlichen vorhorung 5 nichts furgetragen, sunder ir gewerbe vor ko. mt. jn sunderheit ge- than etc. Czum vierden sein furgetreten die geschicktenn der von Bres- ji. law, vnd anfenglich angegeben wie vor alders niderlogen zu Nurm- 186b berg Praga vnd Breslaw dem gemeinen kauffman, landen vnd ste- 10 ten zu gute, gehalden weren worden, vnd so alle dieselbigen nider- logen sollen wider auffgericht werden, so muste Breslau erstlich widervmb in einen stant komen, vnd haben vielleicht dise meynung geredt, die herrn regenten domit zubewegen, das sie vorhelffen wolden die strassen vnd niderlogen auff vnd zw Praga widervmb 15 auffzurichten. Dornoch mit viel manchfeldigen priuilegien vnd man- daten angetzeiget, das sie mit solcher niderlog begnadet vnd ge- freiet, welche auch von s. koniglichen mt. von newes bestetiget etc. Czum letzten gebeten sie dorbey zu schutzen vnd zuhanthaben, dorbey die von Glogaw beschuldiget der contumatien, das sie auff 20 seiner ko. mt. vorbescheid zu blindenburgen nicht gestanden, vnd solchs auff s. k. mt. vnd die herrn beider cron zu rechtlichem er- kentnus gesatzt, ap sie icht der sache derhalben vorlustig. Item folgende, wie die von Glogaw sie an solcher jrer niderlog jrretten, domit sie den kauffman durchliessen. Item auch furgeleget die 25 newe ordination der strasse, wie dieselbige auff Breslau gehn solde etc., mit viel andern worten clagen vnd furgetragenen briuen etc. Dorkegen vnd wieder Hans von Rechenberg ritter, die geschick- ten Herzog Jeorgens von Sachssen vnd die von Glogaw gestandenn, vnd so sie eines gesprechs halben abegetreten, haben die geschick- 187 30 ten der stete sich an dem herrn Laslawen von Sternberg cantzlern befraget, ap sie icht vndir des jre notdorfft anbrengen solden, das jnen auff befelh vnd zulassen des konigis vorgunst. Wes aber aldo angetragen, findet man jn einer signatur doselbst den herrn re- genten zu einer jnformation gegeben vnd alhye bey die hendel 35 geleget. Vnd so obgemelte Hans von Rechenberg mit seinem beistande aus dem gespreche widervmb vor die ko. mt., die herrn beider crone komenn, hat Hans von Rechenberg jn Behmischer zunge vor- itzalt die gerechtikeit des furstenthumbs vnd der stat Glogaw, noch 40 aller notdorfft, als die jhenigen, so die sprach vorstanden, geredt haben. 20. blindenburgen, Plintenburg, marktflecken bei Ofen. 30*
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236 So aber die geschickten der von steten gesehn das die von Breslaw viel irer priuilegien furgetragen, vnd besorget das sie die ko. mt. vnd die herrn domit bewegen mochten zurecht zurkennen, das sie dorbey bleiben solden, haben sie dise folgende meynung geredt. Dieweile sie vormercktenn, das die von Breslaw ire priuilegia vor seine ko. mt. nidergeleget hetten, vnd vormeinetten domit die niderloge zubeharten vnd die strosse jn Polen zu slisen, das den were wieder den von steten forderlich der von Gorlitz altherkomen vnd priuilegia, den alle dieselbigen jre begnadung lautten dohin, 10 wie die strasse aus eussern landenn Sachssen Meissen Doringen etc. durch Obirlausitz in die Slesien vnd Polen gehn sal, so were jre demutige vleissige bethe, seine ko. mt. geruchet sich zuenthal- den dise irriche sache weiter zuuorsprechen, so lang sie dise der von Breslaw furgetragene brieffe jren freunden zuerkennen geben 13 mochten, angesehn, das sie auff diszsmal zu recht nicht geladenn etc. Auff solch furtragen, clag, antwort vnd vorzcelung der beschue- rung ist folgendes tags sancti Mathei apostoli ein recessz von konig. mt. ergangen, den du findest bey die hendel geleget. Vnd wiewol noch gelessenem recess die geschickten der von 20 Breslaw furgewandt, sie weren durch seine ko. mt. peremptorie geladen mit allen iren hewptbriuen vnd gerechtikeiten zugestehn, do den die irrige sache zwuschen jnen vnd den von Glogaw ent- lichen solde vorsprochen werden, vnd in grosser demut mit ge- chreye vnd vahst weynenden ougen vmb gottes vnd vmb der ge� 25 rechtikeit willen etzlich mal gebeten, das jnen solchs, laudts des vorbescheids, ergehn mocht, den sie kunden solchs doheyme bey jren gemeinen, die sie dorauff vortrostet, nymmermehr vorantwor- ten, dennoch haben sie die konig. mt. vnd die herrn anders zu- schaffen, nicht bewegen mogen, vnd ist jnen auff befelh des konigs 30 gesaget, sie solden jsz dobey lassen, jsz were auff dismols vor beste also erkant etc. Fridrich von Schellndorff ist ouch dergleichen mit geschrey es 188 Schelln- furgetreten vnd gebeten, seine ko. mt. wolde doch seine briue vor- lesen lassen vnd die von Gorlitz weisen etc. Ist jme durch den 33 dorff. koniglichen marchalk auff befelh des konigs gesaget, so er sich be- duncken liesse das jme die von Gorlitz ader suesten yemandes zu vnrecht wurden were, solde er dieselbigen vor seiner mt. derhal- ben rechtlichen anclagen etc., vnd sein geschrey zu diesem mol anstehn lassen, vnd so er sich hirnochmols bey koniglicher mt. be- 40 vleissiget, hat der konig hertzogen Kazimirn von Teschen obirsten hewptman ineSlesien vnd herrn Ladislaum von Sternberg cantzlern 187b 5
236 So aber die geschickten der von steten gesehn das die von Breslaw viel irer priuilegien furgetragen, vnd besorget das sie die ko. mt. vnd die herrn domit bewegen mochten zurecht zurkennen, das sie dorbey bleiben solden, haben sie dise folgende meynung geredt. Dieweile sie vormercktenn, das die von Breslaw ire priuilegia vor seine ko. mt. nidergeleget hetten, vnd vormeinetten domit die niderloge zubeharten vnd die strosse jn Polen zu slisen, das den were wieder den von steten forderlich der von Gorlitz altherkomen vnd priuilegia, den alle dieselbigen jre begnadung lautten dohin, 10 wie die strasse aus eussern landenn Sachssen Meissen Doringen etc. durch Obirlausitz in die Slesien vnd Polen gehn sal, so were jre demutige vleissige bethe, seine ko. mt. geruchet sich zuenthal- den dise irriche sache weiter zuuorsprechen, so lang sie dise der von Breslaw furgetragene brieffe jren freunden zuerkennen geben 13 mochten, angesehn, das sie auff diszsmal zu recht nicht geladenn etc. Auff solch furtragen, clag, antwort vnd vorzcelung der beschue- rung ist folgendes tags sancti Mathei apostoli ein recessz von konig. mt. ergangen, den du findest bey die hendel geleget. Vnd wiewol noch gelessenem recess die geschickten der von 20 Breslaw furgewandt, sie weren durch seine ko. mt. peremptorie geladen mit allen iren hewptbriuen vnd gerechtikeiten zugestehn, do den die irrige sache zwuschen jnen vnd den von Glogaw ent- lichen solde vorsprochen werden, vnd in grosser demut mit ge- chreye vnd vahst weynenden ougen vmb gottes vnd vmb der ge� 25 rechtikeit willen etzlich mal gebeten, das jnen solchs, laudts des vorbescheids, ergehn mocht, den sie kunden solchs doheyme bey jren gemeinen, die sie dorauff vortrostet, nymmermehr vorantwor- ten, dennoch haben sie die konig. mt. vnd die herrn anders zu- schaffen, nicht bewegen mogen, vnd ist jnen auff befelh des konigs 30 gesaget, sie solden jsz dobey lassen, jsz were auff dismols vor beste also erkant etc. Fridrich von Schellndorff ist ouch dergleichen mit geschrey es 188 Schelln- furgetreten vnd gebeten, seine ko. mt. wolde doch seine briue vor- lesen lassen vnd die von Gorlitz weisen etc. Ist jme durch den 33 dorff. koniglichen marchalk auff befelh des konigs gesaget, so er sich be- duncken liesse das jme die von Gorlitz ader suesten yemandes zu vnrecht wurden were, solde er dieselbigen vor seiner mt. derhal- ben rechtlichen anclagen etc., vnd sein geschrey zu diesem mol anstehn lassen, vnd so er sich hirnochmols bey koniglicher mt. be- 40 vleissiget, hat der konig hertzogen Kazimirn von Teschen obirsten hewptman ineSlesien vnd herrn Ladislaum von Sternberg cantzlern 187b 5
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237 hiraus zu dem stadschreiber dieser stat geschickt vnd vorschaffen lassen, seinen herrn anzusagen, das sie sich mit der strasse wie vor alders halden solden, vnd so der stadschreiber hat wollen vnddirricht thun, wie js mit der strasse forderlich itziger zceit ein 5 gestalt hett, hat der cantzler gesaget, diese vnddirrichtung were von vnnoten, sie solden sich mit der strasse wie befolen halden etc. Die von Breslaw haben bey dem konig erlanget, das seine mt. vorschaffet hat hertzogen Kazmirn zu dem konige von Polan zu- schicken, seine mt. zu bieten, seiner chron vorwanten zuuorgonnen, 10 gen Breslau auff die niderlog zuzcyhen. Isz ist also geschehen, aber von eingebrochter antwort ist manchfeldige rede alhye ge- gangenn. Is haben die geschickten der von Breslau das anbrengen der 188b von steten angefochten, das sie vngegrundte rede furtragen, den 45 jsz wurde sich nicht befinden, das die von Breslau sich mit dem marggrauen solden dermosen wie geredt vorbunden haben etc. Das widervmb zuuorantworten hat sich nicht fugen wollen, so die vor- horung auff morgen vorschoben vnd das folgendes tages s. Mathei, ane alle weitere vorhorung, die sache voranlost ist wurden. 20 Auff das andere punct so die von steten angetragen. Auff vortrostung des herrn cantzlers ist seinen g. ein begreiff eines priuilegien vbirantwort douon oben am xxXI., XXXIV in des konigs von Polan vorschriefft, XLIII etc. So aber die herrn sere von Ofen geeylet, hat der her cantzler solchs in abwesen von ko- 25 nig. mt. nicht erlangen mogen, sunder vortrostet, so s. g. auff wei- nachten widervmb zw Ofen sein muste, wolle er vleis furwenden solchs bey konig. mt. auszubieten. Wie ein begreiffe eines gemeinen landisfrieds doselbst zu Ofen begrieffenn vnd zu Glotz furgetragen vnd eins- teils doselbst beschlossen. 30 Freitags noch exaltationis sancte crucis seint die herren der 189 chron nemlich her Zdencko Lewe, her Wilhelm von Bernstein, der von Rosenberg, her Laszlaw von Sternberg cantzler vnd etzliche vom adel der chron zu Behmen, hertzog Kasmirus von Teschen 35 obirster hewptman in Slesien, auff befelh des konigs auff dem sal vorsammelt gewest, vnd haben die geschickten von steten der Beh- men, der den die zceit viel aldo gewest, die vom adel aus Meh- rern vnd Slesien, auch die geschickten diser stete zw sich fordern lassen, vnd doselbst noch gemeinem rate etzliche forderlich her 40 Rendel, Radslaw den landschreibern zu Behmen, her Hansen von
237 hiraus zu dem stadschreiber dieser stat geschickt vnd vorschaffen lassen, seinen herrn anzusagen, das sie sich mit der strasse wie vor alders halden solden, vnd so der stadschreiber hat wollen vnddirricht thun, wie js mit der strasse forderlich itziger zceit ein 5 gestalt hett, hat der cantzler gesaget, diese vnddirrichtung were von vnnoten, sie solden sich mit der strasse wie befolen halden etc. Die von Breslaw haben bey dem konig erlanget, das seine mt. vorschaffet hat hertzogen Kazmirn zu dem konige von Polan zu- schicken, seine mt. zu bieten, seiner chron vorwanten zuuorgonnen, 10 gen Breslau auff die niderlog zuzcyhen. Isz ist also geschehen, aber von eingebrochter antwort ist manchfeldige rede alhye ge- gangenn. Is haben die geschickten der von Breslau das anbrengen der 188b von steten angefochten, das sie vngegrundte rede furtragen, den 45 jsz wurde sich nicht befinden, das die von Breslau sich mit dem marggrauen solden dermosen wie geredt vorbunden haben etc. Das widervmb zuuorantworten hat sich nicht fugen wollen, so die vor- horung auff morgen vorschoben vnd das folgendes tages s. Mathei, ane alle weitere vorhorung, die sache voranlost ist wurden. 20 Auff das andere punct so die von steten angetragen. Auff vortrostung des herrn cantzlers ist seinen g. ein begreiff eines priuilegien vbirantwort douon oben am xxXI., XXXIV in des konigs von Polan vorschriefft, XLIII etc. So aber die herrn sere von Ofen geeylet, hat der her cantzler solchs in abwesen von ko- 25 nig. mt. nicht erlangen mogen, sunder vortrostet, so s. g. auff wei- nachten widervmb zw Ofen sein muste, wolle er vleis furwenden solchs bey konig. mt. auszubieten. Wie ein begreiffe eines gemeinen landisfrieds doselbst zu Ofen begrieffenn vnd zu Glotz furgetragen vnd eins- teils doselbst beschlossen. 30 Freitags noch exaltationis sancte crucis seint die herren der 189 chron nemlich her Zdencko Lewe, her Wilhelm von Bernstein, der von Rosenberg, her Laszlaw von Sternberg cantzler vnd etzliche vom adel der chron zu Behmen, hertzog Kasmirus von Teschen 35 obirster hewptman in Slesien, auff befelh des konigs auff dem sal vorsammelt gewest, vnd haben die geschickten von steten der Beh- men, der den die zceit viel aldo gewest, die vom adel aus Meh- rern vnd Slesien, auch die geschickten diser stete zw sich fordern lassen, vnd doselbst noch gemeinem rate etzliche forderlich her 40 Rendel, Radslaw den landschreibern zu Behmen, her Hansen von
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238 189b Rechenberg vnd einen von Breslaw vorordent, jn die capella die auff dem sal steht, zugehen, vnd eine schriefft zu begreiffen, wie man den abgesagten feinden, landisbeschedigern etc. nochtracten solde, dem den also geschehen. Noch vorlesung haben die ge- schickten gemeiniglich gesaget, sie wolden solche begrieffene mey- nung zuruck an ire frunde tragen, wurde sonder zueiffel sich des gehorsams gen ko. mt. vnd gegen jren g. der billikeit vorhalden vnd gen Glotz, auff Nicolai, laudts der schriefft, dieselbige aldo zu- uolzcyhen, abefertigen. Darauff sein etzliche gekorn, dorbey der statschreyber von Budissin, hynein zum konige zugehn vnd zu bie- 10 ten, ab sich die stende der cronen vnd eingeleibter lande des vor- eynigen wurden, sein mt. wolde geruchen solchs zubestetigen. Das den die ko. mt. zugesaget. Sonabent vor Lutie sein die drey statschreiber von Budissin, Gorlitz vnd Sittaw, noch dem der angesatzte tage auff Nicolai vor- 15 schoben, gen Glotz getzogen vnd mitwoch doselbst einkomen. Sein die vom adel dieser lande, Lewter von Schreibersdorf vnd Opitz vom Saltza zu der Sweidenitz zu jnen komen vnd begeret vnsicher- heit halben neben jnen gen Glotz zuzcyhen, den hertzog Bartolome hielde mit den von Breslaw einen tag zw Franckenstein vnd were 20 zubesorgen, das er viel boser buben bey sich hette, die do hiraws straffen zcyhen mochten. Das den die geschickten haben geschehn lassenn. So sie gen Glotz komen, haben die geschickten der manschafft begeret, sich mit den geschickten von steten zu vndirreden, for� 25 derlich des stucks halben, das jm begreiffe die aus Niderlausitz dyesem marggrauethumb vorgesatzt weren, mit diesen worten (vnd den aus Lausitz vnd den aus sechs steten) etc., den jsz hett sich vor alleweg gehalden, das jm sitzen, schreiben, hertzögen etc. die aus Oberlausitz den vorgang gehabt hetten. Dorauff die von steten geantwort, sie hetten nicht befelh sich mit jnen viel zu vndirreden so sie einen befelh entpfangen, des musten sie sich halden, dennoch dieweile sie dem lande zu ehren disz bekomert hetten, wolden sie sich mit jnen gerne vndirreden, 190 vnd nicht allein dises stucks halben, sundern auch von wegen der 35 handelung, dorvmb sie abegefertiget. Das den der manschafft wol gefallen hot. Vnd so sie zusamen komen, haben die von manschafft irer frunde meynung entdackt, dieser gestalt, das sich ire frunde dor- 5 30 18. Sweidenitz, Schweidnitz, d. bei Löbau. 29. hertzögen, heerzügen, kriegs- zügen.
238 189b Rechenberg vnd einen von Breslaw vorordent, jn die capella die auff dem sal steht, zugehen, vnd eine schriefft zu begreiffen, wie man den abgesagten feinden, landisbeschedigern etc. nochtracten solde, dem den also geschehen. Noch vorlesung haben die ge- schickten gemeiniglich gesaget, sie wolden solche begrieffene mey- nung zuruck an ire frunde tragen, wurde sonder zueiffel sich des gehorsams gen ko. mt. vnd gegen jren g. der billikeit vorhalden vnd gen Glotz, auff Nicolai, laudts der schriefft, dieselbige aldo zu- uolzcyhen, abefertigen. Darauff sein etzliche gekorn, dorbey der statschreyber von Budissin, hynein zum konige zugehn vnd zu bie- 10 ten, ab sich die stende der cronen vnd eingeleibter lande des vor- eynigen wurden, sein mt. wolde geruchen solchs zubestetigen. Das den die ko. mt. zugesaget. Sonabent vor Lutie sein die drey statschreiber von Budissin, Gorlitz vnd Sittaw, noch dem der angesatzte tage auff Nicolai vor- 15 schoben, gen Glotz getzogen vnd mitwoch doselbst einkomen. Sein die vom adel dieser lande, Lewter von Schreibersdorf vnd Opitz vom Saltza zu der Sweidenitz zu jnen komen vnd begeret vnsicher- heit halben neben jnen gen Glotz zuzcyhen, den hertzog Bartolome hielde mit den von Breslaw einen tag zw Franckenstein vnd were 20 zubesorgen, das er viel boser buben bey sich hette, die do hiraws straffen zcyhen mochten. Das den die geschickten haben geschehn lassenn. So sie gen Glotz komen, haben die geschickten der manschafft begeret, sich mit den geschickten von steten zu vndirreden, for� 25 derlich des stucks halben, das jm begreiffe die aus Niderlausitz dyesem marggrauethumb vorgesatzt weren, mit diesen worten (vnd den aus Lausitz vnd den aus sechs steten) etc., den jsz hett sich vor alleweg gehalden, das jm sitzen, schreiben, hertzögen etc. die aus Oberlausitz den vorgang gehabt hetten. Dorauff die von steten geantwort, sie hetten nicht befelh sich mit jnen viel zu vndirreden so sie einen befelh entpfangen, des musten sie sich halden, dennoch dieweile sie dem lande zu ehren disz bekomert hetten, wolden sie sich mit jnen gerne vndirreden, 190 vnd nicht allein dises stucks halben, sundern auch von wegen der 35 handelung, dorvmb sie abegefertiget. Das den der manschafft wol gefallen hot. Vnd so sie zusamen komen, haben die von manschafft irer frunde meynung entdackt, dieser gestalt, das sich ire frunde dor- 5 30 18. Sweidenitz, Schweidnitz, d. bei Löbau. 29. hertzögen, heerzügen, kriegs- zügen.
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239 heyme mit den von steten der handelung so itzt alhye zu Glotz solde furgenomen werden, nicht vndirredt hetten, wusten sie nicht vrsache. Aber sie wern mit dem befelh abegefertiget, auff etzliche stucke, forderlich auff das eylen der landsbeschediger. Wue sie die- 5 selbigen eilen solden vnd nicht bekwemen, so hetten sie gewiesse feinde, vnd auch so sie yemandes der eyle halben anruchtig machen vnd dorvmb zw iren ehren schelden wurde, so ehr ein auslendisch man were, in dem konigreich nicht gesessen, das sye die recht von jme, laudts des landsfrieds nicht bekomen konden, zu reden, dorauff 10 zubieten, jre g. wollen sie bey konig. mt. zuuorbieten, sie bey jrem rechten, recht sprechen zulossen, vnd zum drietten anzuregenn, das sie den Niederlausitzern nochgesatzt wurden etc. Der von steten antwort, das dorheyme alder loblicher ordenung noch auff die sache nicht geredt, were ane der von steten schuldt, 15 den die geschickten weren zw Budissin in der woge einen gantzen tag gesessen vnd gewartet, wen sie von der manschafft, die den im closter vorsamelt, weren besandt wurdenn. Dieweile sie aber begeretten mit jnen sich zubereden, wusten 190b sie solchs jnen fuglich nicht zw wegern, vnd were dises irer frunde 20 befelh, sie solden sagen, das vnser her der landvoit inen eine ko. comission, dobey einen begreiff eines landsfriedes, wie sich alle stende der chronen vnd eingeleibten lande vortragen solden, tzei- gen lesen vnd furhalden lassen, die sie den in aller reuerentz wie sich geburet, angehort vnd sie dorauff abgefertiget mit dieser mey- 25 nung, Dieweile obgnanter begreiffe des vortrags auff eine lands- vorwilligung der chronen zu Behmen gegrundet, auch weiset auff einen pen in der landtaffel vorschrieben, vnd sie wusten nicht wie weit sich angetzeigte landsuorwilligung vnd pen erstreckt, so solden sie dieselbige meynung des landsfriede bewilligen vnd annemenn, 30 So ferne doch der inhalt bemelter landsvorwilligung, jren priuile- gien, freiheiten, aldem herkomen, vbung dieser lande, vnd den rechten dorzu diese lande ausgesatzt, nicht entkegen, Douon sie den wolden offentlich protestiren. Den sie weren erboetig, alles dasjhenige das inen von iren g. forderlich von konig, mt., zu ab- 35 bruch der landisbeschediger vnd anderer boesen leute, zu befrie- dung der strosse vnd zuforderung gemeines nutzes, zu thun auffer- leget, in gehorsam zuerfuellenn, sundern das sie anregetten, wie jm begreiffe Niderlausitz furgesatzt wurde, vormeynende solchs an- zubrengen, vnd solchs belanget die ehre des landes, wiewol sie 191 40 als newe einkomene leute wenig dorvmb wusten, so wolden sie 15. jn der woge, in der rathswage.
239 heyme mit den von steten der handelung so itzt alhye zu Glotz solde furgenomen werden, nicht vndirredt hetten, wusten sie nicht vrsache. Aber sie wern mit dem befelh abegefertiget, auff etzliche stucke, forderlich auff das eylen der landsbeschediger. Wue sie die- 5 selbigen eilen solden vnd nicht bekwemen, so hetten sie gewiesse feinde, vnd auch so sie yemandes der eyle halben anruchtig machen vnd dorvmb zw iren ehren schelden wurde, so ehr ein auslendisch man were, in dem konigreich nicht gesessen, das sye die recht von jme, laudts des landsfrieds nicht bekomen konden, zu reden, dorauff 10 zubieten, jre g. wollen sie bey konig. mt. zuuorbieten, sie bey jrem rechten, recht sprechen zulossen, vnd zum drietten anzuregenn, das sie den Niederlausitzern nochgesatzt wurden etc. Der von steten antwort, das dorheyme alder loblicher ordenung noch auff die sache nicht geredt, were ane der von steten schuldt, 15 den die geschickten weren zw Budissin in der woge einen gantzen tag gesessen vnd gewartet, wen sie von der manschafft, die den im closter vorsamelt, weren besandt wurdenn. Dieweile sie aber begeretten mit jnen sich zubereden, wusten 190b sie solchs jnen fuglich nicht zw wegern, vnd were dises irer frunde 20 befelh, sie solden sagen, das vnser her der landvoit inen eine ko. comission, dobey einen begreiff eines landsfriedes, wie sich alle stende der chronen vnd eingeleibten lande vortragen solden, tzei- gen lesen vnd furhalden lassen, die sie den in aller reuerentz wie sich geburet, angehort vnd sie dorauff abgefertiget mit dieser mey- 25 nung, Dieweile obgnanter begreiffe des vortrags auff eine lands- vorwilligung der chronen zu Behmen gegrundet, auch weiset auff einen pen in der landtaffel vorschrieben, vnd sie wusten nicht wie weit sich angetzeigte landsuorwilligung vnd pen erstreckt, so solden sie dieselbige meynung des landsfriede bewilligen vnd annemenn, 30 So ferne doch der inhalt bemelter landsvorwilligung, jren priuile- gien, freiheiten, aldem herkomen, vbung dieser lande, vnd den rechten dorzu diese lande ausgesatzt, nicht entkegen, Douon sie den wolden offentlich protestiren. Den sie weren erboetig, alles dasjhenige das inen von iren g. forderlich von konig, mt., zu ab- 35 bruch der landisbeschediger vnd anderer boesen leute, zu befrie- dung der strosse vnd zuforderung gemeines nutzes, zu thun auffer- leget, in gehorsam zuerfuellenn, sundern das sie anregetten, wie jm begreiffe Niderlausitz furgesatzt wurde, vormeynende solchs an- zubrengen, vnd solchs belanget die ehre des landes, wiewol sie 191 40 als newe einkomene leute wenig dorvmb wusten, so wolden sie 15. jn der woge, in der rathswage.
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240 191b gerne neben sie treten vnd solchs helffen anbrengen. Dobey ist isz zu diesem mal vorblieben. Sein also zugleich zw herren Leben gegangen, vnd sich angesaget, das sie auff befelh konig. mt. als die gehorsamen gestunden, vnd wes nhu s. g. mit jnen vorschaffe, des wolden sie sich halden. Dorauff ist jnen die stunde ernant, morgen vmb XIII. hor jn die rete vnd hendel zu komenn. Item donerstag frwe sein die geschickten von der manschafft - abermols zu den von steten komen vnd gesaget, sie hetten bey sich bekomert, solden sie auff etzliche stucke reden, wie sie befelh hetten, mochten vielleicht dodurch einen schimpff erlangen. Der- 10 halben hetten sie bey sich beraten, dieselbige meynung zw fallen lassen, vnd alleine bieten, wie oben vorzceichent etc., vnd gebeten jnen doreyn zw raten. Auff solchs ir bekomern jnen zw raten ist von den geschickten der steten gewegert vnd zu jnen gesatzt, ap jnen fugen wolde, die mitgegebene befelh zw wandeln, wurden 15 sunder zueiffel wiessen, wes sie thun solden. Sie hetten einen be- felh, den sie den gehort, mitgenomen, des wolden sie sich halden. So man den tag jn die rethe komen, sein gesessen zur rech- ten der bischoff von Olmuntz, bischoff von Breslaw gebruder, des Thorsen son von Crockaw, hertzog Kazmir obirster hewptman jn 20 Slesien, hertzog Karell, dornoch etzliche geschickten der andern fursten jn Slesien, der hewptman von Glogaw Dr. Saltza gnant mit einem aus der manschafft des Glogischen furstenthumbs, czwene aus der manschafft der furstenthumer Sueidenitz vnd Jawer. Dor- noch haben sitzen wollen die geschickten der manschafft aus Nider- 25 lausitz, das vnsere vnd die geschickten von steten sich bey den herrn regenten beclaget, wie jnen durch die Niderlausitzer entzogen wurde die stelle vnd stat die ire vorfaren vnd sie, noch loblicher ordenung der lande, besessen vnd gebraucht, vnd gebeten ire g. sie dobey zulassen etc. Dorauff her Lebe gesaget, sie solden sitzen 30 wie sie wusten, vnd sich noch alder ordenung geburet. Haben also die manschafft aus Niderlausitz der manschafft dieser lande stadt geben mussen vnd dergleichen die von steten. Aus diesen landen sein gesessen Lewter von Schreibersdorf vnd Opitz von Saltza, dornoch her Hans von Dona, Baltzer Czesche vnd Baltzer 35 Kokritz zum Sessze, geschickte aus Niderlausitz, dornoch vI. burger von Breslaw, einer von der Sueidenitz, dornoch die geschickten dieser stete, dornoch zwene von steten aus Niderlausitz. Auff der andern seiten her Zdencko Lewe oberster burggraue zw Prag, der von Bernstein, der hewptman aus Mehrern her auff 40 Mesersitz, der Junge von Bernstein, vnd andere Behmische vnd Mehrische herrn, die den in dem vortrage namhafftig gemacht, dor- 5
240 191b gerne neben sie treten vnd solchs helffen anbrengen. Dobey ist isz zu diesem mal vorblieben. Sein also zugleich zw herren Leben gegangen, vnd sich angesaget, das sie auff befelh konig. mt. als die gehorsamen gestunden, vnd wes nhu s. g. mit jnen vorschaffe, des wolden sie sich halden. Dorauff ist jnen die stunde ernant, morgen vmb XIII. hor jn die rete vnd hendel zu komenn. Item donerstag frwe sein die geschickten von der manschafft - abermols zu den von steten komen vnd gesaget, sie hetten bey sich bekomert, solden sie auff etzliche stucke reden, wie sie befelh hetten, mochten vielleicht dodurch einen schimpff erlangen. Der- 10 halben hetten sie bey sich beraten, dieselbige meynung zw fallen lassen, vnd alleine bieten, wie oben vorzceichent etc., vnd gebeten jnen doreyn zw raten. Auff solchs ir bekomern jnen zw raten ist von den geschickten der steten gewegert vnd zu jnen gesatzt, ap jnen fugen wolde, die mitgegebene befelh zw wandeln, wurden 15 sunder zueiffel wiessen, wes sie thun solden. Sie hetten einen be- felh, den sie den gehort, mitgenomen, des wolden sie sich halden. So man den tag jn die rethe komen, sein gesessen zur rech- ten der bischoff von Olmuntz, bischoff von Breslaw gebruder, des Thorsen son von Crockaw, hertzog Kazmir obirster hewptman jn 20 Slesien, hertzog Karell, dornoch etzliche geschickten der andern fursten jn Slesien, der hewptman von Glogaw Dr. Saltza gnant mit einem aus der manschafft des Glogischen furstenthumbs, czwene aus der manschafft der furstenthumer Sueidenitz vnd Jawer. Dor- noch haben sitzen wollen die geschickten der manschafft aus Nider- 25 lausitz, das vnsere vnd die geschickten von steten sich bey den herrn regenten beclaget, wie jnen durch die Niderlausitzer entzogen wurde die stelle vnd stat die ire vorfaren vnd sie, noch loblicher ordenung der lande, besessen vnd gebraucht, vnd gebeten ire g. sie dobey zulassen etc. Dorauff her Lebe gesaget, sie solden sitzen 30 wie sie wusten, vnd sich noch alder ordenung geburet. Haben also die manschafft aus Niderlausitz der manschafft dieser lande stadt geben mussen vnd dergleichen die von steten. Aus diesen landen sein gesessen Lewter von Schreibersdorf vnd Opitz von Saltza, dornoch her Hans von Dona, Baltzer Czesche vnd Baltzer 35 Kokritz zum Sessze, geschickte aus Niderlausitz, dornoch vI. burger von Breslaw, einer von der Sueidenitz, dornoch die geschickten dieser stete, dornoch zwene von steten aus Niderlausitz. Auff der andern seiten her Zdencko Lewe oberster burggraue zw Prag, der von Bernstein, der hewptman aus Mehrern her auff 40 Mesersitz, der Junge von Bernstein, vnd andere Behmische vnd Mehrische herrn, die den in dem vortrage namhafftig gemacht, dor- 5
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244 noch die von Prage aus den drien steten, vnd etzliche aus andern steten zw Behmen, vnd zum letzten die aus Mehrern etc. Vnd so 192 sie also gesessen hat der alde von Bernstein vorzcalt, worvmb der gemeine landtag von koniglicher mt. angesatzt, forderlich zu 5 beroten wie man den landesbeschedigern, abegesagten feinden etc. nochtrachten solde, den die rewterey nehme vbirhanden, dodurch die lewte beschediget, vnd die jungen gesellen vorgiefft, vnd das isz offtmals dohyn gelanget, das man saget, ein hubscher jungling hat sich zu den rewtern begeben. So hetten sich die chron zw 10 Behmen vnd das marggrauethumb Mehrern itzt des voreyniget, vnd jnen vnd andere mit vollermacht abegefertiget, das sie neben an- dern stenden dowieder gedencken, vnd was vor das besten ange- sehn, helffen zubeschliessen etc. Darauff ist ein itzlich lande zusamenn getreten, vnd wes auff 15 das antragen herrn Bernsteinsky zusagen, beraten. Aldo erst sein die geschickten der manschafft dieser lande zu den von steten getreten, vnd gesagel sie wolden jsz bey der von steten meynung bleiben lassen, dieselbige auch den herrn also vortzelen. Noch gehalten reten, hat hertzog Karll von wegen der fursten- 20 thumer jn Slesien angehoben vnd vortzalt, sie konden sich erjnnern der vrsachen, worymb dieser gemeiner landtag vor ko. mt. geleget etc. Nhw hetten sie in der Slesien eine landsfried auffgeriecht, solde dem vortrage der chron vnd der Mehrer nicht vahst ent- kegen sein, der den jn Behmischer zcung vorlesen vnd von den 192b 25 herrn regenten bewilliget, alleine das sie sich der jare, wie lange solche vortrege stehn solden, auff diszs mal nicht haben voreynigen mogen. Diese vortrege findet man bey die hendel geleget. Vnsere manschafft vnd die geschickten von steten haben vor- tzalt die meynung, wie oben. Die geschickten aus Niederlausitz haben furbrocht das in der 30 begreiffe des landsfrieds nicht were zugeschickt worden etc. Dorauff haben sich die Behmen, Mehrern vnd Slesien eines lands- frieds voreyniget vnd vorbunden. Die abeschriefft leit bey den hen- deln. Den von Ober- vnd Niderlausitz ist gesaget, das her Lewe 35 oberster burggraue zu Prage, einem itzlichen teil zu seinem lande solde einen tag ansetzen, do solde man sich voreynigen obenangetzeigtes landsfrieds. Isz hat der von Pernstein dobey gesaget, welchs landt in den landfriede nicht bewilligen wolden, vnd isz geschohe mit der zceit schaden aus denselbigen lande, so wolden sie nicht alleine zu dem 40 theter ader behauser sunder zu dem gantzen lande gedencken etc. 7. vorgiefft, vergiftet, verdorben. 34
244 noch die von Prage aus den drien steten, vnd etzliche aus andern steten zw Behmen, vnd zum letzten die aus Mehrern etc. Vnd so 192 sie also gesessen hat der alde von Bernstein vorzcalt, worvmb der gemeine landtag von koniglicher mt. angesatzt, forderlich zu 5 beroten wie man den landesbeschedigern, abegesagten feinden etc. nochtrachten solde, den die rewterey nehme vbirhanden, dodurch die lewte beschediget, vnd die jungen gesellen vorgiefft, vnd das isz offtmals dohyn gelanget, das man saget, ein hubscher jungling hat sich zu den rewtern begeben. So hetten sich die chron zw 10 Behmen vnd das marggrauethumb Mehrern itzt des voreyniget, vnd jnen vnd andere mit vollermacht abegefertiget, das sie neben an- dern stenden dowieder gedencken, vnd was vor das besten ange- sehn, helffen zubeschliessen etc. Darauff ist ein itzlich lande zusamenn getreten, vnd wes auff 15 das antragen herrn Bernsteinsky zusagen, beraten. Aldo erst sein die geschickten der manschafft dieser lande zu den von steten getreten, vnd gesagel sie wolden jsz bey der von steten meynung bleiben lassen, dieselbige auch den herrn also vortzelen. Noch gehalten reten, hat hertzog Karll von wegen der fursten- 20 thumer jn Slesien angehoben vnd vortzalt, sie konden sich erjnnern der vrsachen, worymb dieser gemeiner landtag vor ko. mt. geleget etc. Nhw hetten sie in der Slesien eine landsfried auffgeriecht, solde dem vortrage der chron vnd der Mehrer nicht vahst ent- kegen sein, der den jn Behmischer zcung vorlesen vnd von den 192b 25 herrn regenten bewilliget, alleine das sie sich der jare, wie lange solche vortrege stehn solden, auff diszs mal nicht haben voreynigen mogen. Diese vortrege findet man bey die hendel geleget. Vnsere manschafft vnd die geschickten von steten haben vor- tzalt die meynung, wie oben. Die geschickten aus Niederlausitz haben furbrocht das in der 30 begreiffe des landsfrieds nicht were zugeschickt worden etc. Dorauff haben sich die Behmen, Mehrern vnd Slesien eines lands- frieds voreyniget vnd vorbunden. Die abeschriefft leit bey den hen- deln. Den von Ober- vnd Niderlausitz ist gesaget, das her Lewe 35 oberster burggraue zu Prage, einem itzlichen teil zu seinem lande solde einen tag ansetzen, do solde man sich voreynigen obenangetzeigtes landsfrieds. Isz hat der von Pernstein dobey gesaget, welchs landt in den landfriede nicht bewilligen wolden, vnd isz geschohe mit der zceit schaden aus denselbigen lande, so wolden sie nicht alleine zu dem 40 theter ader behauser sunder zu dem gantzen lande gedencken etc. 7. vorgiefft, vergiftet, verdorben. 34
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24.2 Sein also die geschickten am abent Thome von Glotz auszcogen vnd in vigilia vigilie natiuitatis Christi alhie einkomen, anno ut supra. 193 Friderichs von Schellendorff hofferichters zum Buntzlaw handel der strossen halben. 193b So der kauff vnd furman die strossen auff Buntzlaw noch Buntz- 5 law nicht alleine von wegen der auffgerichten niderloge, sundern auch der strassen halben, das er doselbst vmb Buntzlaw am mei- sten nidergeworffen, wie den oben an viel ortern vorzceichent, hat der hofferichter die von Gorlitz dorinnen vordechtig gehalden, vnd den jren ire guetter dorvmb zu Buntzlaw vnd Lemberg auffgehal- 10 den, wie den oben am CLXIV., dornoch vorm konig beclaget, oben am CLXXXVI, CLXXXVIII. Darauff hat sich her Vlrich Gotz vndirstan- den sunlich zwuschen jme vnd vns zuhandeln. Freitags noch Catharine anno vt supra, ist her Vlrich alhie ge- west vnd der hofferichter mit seiner frunthschafft, vnd hat durch 15 den Rotlach zum Buntzlaw vorzcelen lassen, das er von anfange, so er das burglehn zum Buntzlau jme vorgesatzt het, mit den von Gorlitz in gueter nackbarschafft zw sietzen, het sich auch der so viel jme moglich alleweg gegen jme vorhalden. Aber die von Gor- litz hetten jme offt vnd viel vrsache zu gezcang gegeben. Sie hetten 20 zur zceit eine saltzwagen in den gerichten Caspar von Rechenberg auffgetrieben, dodurch die seltzer schew gemacht doselbst zufaren, vnd fuhren nhumols vnden vmb auff den Sagan Freienstat vnd kwomen auff Liegnitz, seinen zcolln jerlichen vmb x schoc zuscha- den. ltem sie geleiten den kauff vnd furman mit gewaldt aus der 25 geordenten strassen, auff den Sagan wieder den inhaldt des vor- trags zwuschen jme vnd der stat von dem cantzler auffgericht etc. Dorauff ist jme vor hern Vlrich geantwort, das ein rat wol er- leiden konde, das die strasse wie die noch Breslaw vnd Glogaw jns konigreich Polan von aussatzung der lande vorordent, von etz- 30 lichen konigen zu recht gesprochen vnd bestetiget, vnd jn vbung eine lange zceit gehalden, vom kauff vnd furman auff heutigen tag besucht vnd gebraucht wurde. Sie wolden auch jres vormogens gerne dorzu forderlich sein, das aber itziger zceit vom kauff vnd furman anders gehalden wurde, vorhoffet ein rat, er were des kein 35 vrsache, den der kauff vnd furman hette eine forcht vnd schew die geordente strasse von Gorlitz auff Buntzlaw noch Breslaw zu zcyhn, nicht alleine von wegen der auffgerichten niderlog, sundern auch das er vmb den Buntzlaw am meisten angegrieffen wurde. 22. seltzer, salzfuhrleute.
24.2 Sein also die geschickten am abent Thome von Glotz auszcogen vnd in vigilia vigilie natiuitatis Christi alhie einkomen, anno ut supra. 193 Friderichs von Schellendorff hofferichters zum Buntzlaw handel der strossen halben. 193b So der kauff vnd furman die strossen auff Buntzlaw noch Buntz- 5 law nicht alleine von wegen der auffgerichten niderloge, sundern auch der strassen halben, das er doselbst vmb Buntzlaw am mei- sten nidergeworffen, wie den oben an viel ortern vorzceichent, hat der hofferichter die von Gorlitz dorinnen vordechtig gehalden, vnd den jren ire guetter dorvmb zu Buntzlaw vnd Lemberg auffgehal- 10 den, wie den oben am CLXIV., dornoch vorm konig beclaget, oben am CLXXXVI, CLXXXVIII. Darauff hat sich her Vlrich Gotz vndirstan- den sunlich zwuschen jme vnd vns zuhandeln. Freitags noch Catharine anno vt supra, ist her Vlrich alhie ge- west vnd der hofferichter mit seiner frunthschafft, vnd hat durch 15 den Rotlach zum Buntzlaw vorzcelen lassen, das er von anfange, so er das burglehn zum Buntzlau jme vorgesatzt het, mit den von Gorlitz in gueter nackbarschafft zw sietzen, het sich auch der so viel jme moglich alleweg gegen jme vorhalden. Aber die von Gor- litz hetten jme offt vnd viel vrsache zu gezcang gegeben. Sie hetten 20 zur zceit eine saltzwagen in den gerichten Caspar von Rechenberg auffgetrieben, dodurch die seltzer schew gemacht doselbst zufaren, vnd fuhren nhumols vnden vmb auff den Sagan Freienstat vnd kwomen auff Liegnitz, seinen zcolln jerlichen vmb x schoc zuscha- den. ltem sie geleiten den kauff vnd furman mit gewaldt aus der 25 geordenten strassen, auff den Sagan wieder den inhaldt des vor- trags zwuschen jme vnd der stat von dem cantzler auffgericht etc. Dorauff ist jme vor hern Vlrich geantwort, das ein rat wol er- leiden konde, das die strasse wie die noch Breslaw vnd Glogaw jns konigreich Polan von aussatzung der lande vorordent, von etz- 30 lichen konigen zu recht gesprochen vnd bestetiget, vnd jn vbung eine lange zceit gehalden, vom kauff vnd furman auff heutigen tag besucht vnd gebraucht wurde. Sie wolden auch jres vormogens gerne dorzu forderlich sein, das aber itziger zceit vom kauff vnd furman anders gehalden wurde, vorhoffet ein rat, er were des kein 35 vrsache, den der kauff vnd furman hette eine forcht vnd schew die geordente strasse von Gorlitz auff Buntzlaw noch Breslaw zu zcyhn, nicht alleine von wegen der auffgerichten niderlog, sundern auch das er vmb den Buntzlaw am meisten angegrieffen wurde. 22. seltzer, salzfuhrleute.
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243 Die gutter des konigs von Polan weren vnlangst bey Birckenbruck nidergeworffen, wie oben am XXIX. Die von Breslaw, oben am XCIII, Peter Thiele vnd andere die vnsern wern in sommer noch Jacobi so sie von der Neisse getzogen hart vor dem Buntzlaw be- 3 schediget. Item er nome die geleite vnd zcolle, solde derhalben vorpflicht sein die strasse zu schutzen. Isz wurde aber geredt, das er zw allen vortzalten nohmen vnd scheden nicht ein pferdt ge- sattelt hett. Item er wurde nymermehr nochbrengen, das ein rat yemandes von der strasse auff Buntzlaw weissette, er liesze in 194 40 itzigen leufften einen yederman zcihen, wo er wolde, vnd getrauet mit seinen guettern vnbeschediget durchzukomen. Were auch be- geret das geleite auff welche strassze er wolde, nyemandes zuuor- dries sunder dem gemeinen kauffman vnd der strosse zu gute, dem wurde jsz auff sein geldt nicht vorsaget, vnd dises geschehe dorvmb, 15 den wu der kauffman itzunder gelossen vnd mit geleite nicht vor- sorget, mochte er sich auff frembde strasse geben, jme vnd der stat zw merglichem schaden, domit den die hertzogen von Sachssen vmbgiengen. Das sie aber den kauffman tzwingen solden noch Buntzlau zw faren, wusten sie nicht zuthun, den so der kauffman 20 getzwungen vnd beschediget wurde, wolde er seine scheden bey den von Gorlitz suchen etc. Von dem handel oben am CXLIII. Item das er gedocht der saltzwagen, wie die jme zu schaden auffgetrieben, des het ein rat aus gutem grunde gethan. Hat jme darauff lasen lesen konig Jeorgen spruch, vnd furder von der sache 25 geredt, wie oben am CXXI. Item den vortrag das er sich berumet, liessen man in seinem werdt, von dem contract oben am CXLII. Er horet, das ein rate nicht vrsache gebe, doraws zwschreiten, sundern die von Breslaw, sie wolden gerne so viel thun, so jnen moglich, domit derselbe 30 contract vnuorbrochlich gehalden wurde. Were er neben einen rat, vnd die andern, welche das furnem der von Breslaw entkegen, als man aus seinem schreiben vorhoffet, gestanden, vielleicht were das- selbige soviel disterehr vorhanden vnd abegeworffen. Dieweile den 194b die von Breslaw von wegen der auffgerichten niderloge, vnd er 35 selbst vrsachen geben, dem kauffman anderer strossen zugebrau- chen, so solt er gedult tragen, so lange sich die hendel mit denen von Breslaw wandelten, als den wolt ein rat gerne vber der strosse helffen haldenn. Solche vnddirrichtung hat Friderich von Schellndorff zugenuge 40 angenomen, vnd het sich ein rat vorsehen, er wurde jsz dobey gelassen haben, so lange die sachen mit den von Breslaw auff ein ende kwomen. Aber so er zw Glotz auffm tage gewest, douon 31*
243 Die gutter des konigs von Polan weren vnlangst bey Birckenbruck nidergeworffen, wie oben am XXIX. Die von Breslaw, oben am XCIII, Peter Thiele vnd andere die vnsern wern in sommer noch Jacobi so sie von der Neisse getzogen hart vor dem Buntzlaw be- 3 schediget. Item er nome die geleite vnd zcolle, solde derhalben vorpflicht sein die strasse zu schutzen. Isz wurde aber geredt, das er zw allen vortzalten nohmen vnd scheden nicht ein pferdt ge- sattelt hett. Item er wurde nymermehr nochbrengen, das ein rat yemandes von der strasse auff Buntzlaw weissette, er liesze in 194 40 itzigen leufften einen yederman zcihen, wo er wolde, vnd getrauet mit seinen guettern vnbeschediget durchzukomen. Were auch be- geret das geleite auff welche strassze er wolde, nyemandes zuuor- dries sunder dem gemeinen kauffman vnd der strosse zu gute, dem wurde jsz auff sein geldt nicht vorsaget, vnd dises geschehe dorvmb, 15 den wu der kauffman itzunder gelossen vnd mit geleite nicht vor- sorget, mochte er sich auff frembde strasse geben, jme vnd der stat zw merglichem schaden, domit den die hertzogen von Sachssen vmbgiengen. Das sie aber den kauffman tzwingen solden noch Buntzlau zw faren, wusten sie nicht zuthun, den so der kauffman 20 getzwungen vnd beschediget wurde, wolde er seine scheden bey den von Gorlitz suchen etc. Von dem handel oben am CXLIII. Item das er gedocht der saltzwagen, wie die jme zu schaden auffgetrieben, des het ein rat aus gutem grunde gethan. Hat jme darauff lasen lesen konig Jeorgen spruch, vnd furder von der sache 25 geredt, wie oben am CXXI. Item den vortrag das er sich berumet, liessen man in seinem werdt, von dem contract oben am CXLII. Er horet, das ein rate nicht vrsache gebe, doraws zwschreiten, sundern die von Breslaw, sie wolden gerne so viel thun, so jnen moglich, domit derselbe 30 contract vnuorbrochlich gehalden wurde. Were er neben einen rat, vnd die andern, welche das furnem der von Breslaw entkegen, als man aus seinem schreiben vorhoffet, gestanden, vielleicht were das- selbige soviel disterehr vorhanden vnd abegeworffen. Dieweile den 194b die von Breslaw von wegen der auffgerichten niderloge, vnd er 35 selbst vrsachen geben, dem kauffman anderer strossen zugebrau- chen, so solt er gedult tragen, so lange sich die hendel mit denen von Breslaw wandelten, als den wolt ein rat gerne vber der strosse helffen haldenn. Solche vnddirrichtung hat Friderich von Schellndorff zugenuge 40 angenomen, vnd het sich ein rat vorsehen, er wurde jsz dobey gelassen haben, so lange die sachen mit den von Breslaw auff ein ende kwomen. Aber so er zw Glotz auffm tage gewest, douon 31*
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244 oben 189, ist er neben den geschickten der manschafft der fursten- thumer Sueidenitz vnd Jawer vor die herrn regenten getreten, vnd die von Gorlitz beclaget, das sie dem burglehn zu Buntzlan vnd dem hoffrichter doselbst zw schaden die strasse abewenden etc. mit bethe sie douon zu weisen etc. So aber hertzog Bartel vnder solchem antragen in die rete ko- men, ist solchs von den hern vnangenommen, auch von dem ge- schickten vnuorantwort blieben. Dieweile aber vormarckt, das solche clage der stat zw schimpff vnd vnglimpf geschehn, ist her Vlrichen Schoffe solchs zugeschrie- 10 ben worden, wie den in libro missiuarum vorzceichent. Item die furstenthumer Sueidenitz vnd Jawer haben Schellen- dorff auff sein ansuchen alhieher vorschrieben. Antwort des rats findest du in libro missiuarum auch vorzceichent circa dominicam misericordias domini anno quo supra. 5 13 195 Wie der schulmeister vrlaub genomen hat. Freitags vor concepcionis Marie anno vt supra, ist magister Thomas N suesten Spies gnant, vor einen sitzenden rath, auff vnd- dirweisung der eldisten herrn komen vnd die schule dem rath vbergeben, mit angehengter bedanckung das sie jme dieselbige eine 20 zceit lang zuuorsorgen vorgunst hetten. Wie der newe schulmeister angenomen vnd eingeweiset ist worden. Noch aufflosung der schule, hat ein rath hinaws an magistrum Wolffgang Schindeler vom Elbogen, der den zuuor die schule alhye 25 gehalden, geschrieben, sie mit einem andern schulmeister zuuor- sorgen. Das den also, wiewol wieder den inhaldt des schreibens, auch des beschlusses, geschehen. Den isz were durch die eldisten herrn beraten, das man keyn statkindt, dieweile jr tzwene dorvmb geworben magister Mathias Meltzer, Bernhardini Meltzer son, vnd 30 magister Andreas Hubener her Swartzens angehor, zw einem schul- meister auff diszs mal haben wolde, nochrede von beiden teilen zuuornemeiden. So aber magister Cubito magistrum Andream Hu- bener, vielleicht dorvmb das er vnddir ime gestanden, eingangen vnd promouirt, mit briuen hirein geschickt, hat man solche nicht 35 wiessen zw wegern. Ist also gnanter magister Andreas vonn den eldisten herrn, dornoch vorm rate, angenomen, vnd von dem stat- schreiber vnd etzlichen schoppen, auff befelh des rats, erstlich in latinischer, dornoch in vordewtschter sprach den schulern Ha inter festa paschalia angesaget vnd eingeweiset wurden. Actum anno 40 1513 die ut supra.
244 oben 189, ist er neben den geschickten der manschafft der fursten- thumer Sueidenitz vnd Jawer vor die herrn regenten getreten, vnd die von Gorlitz beclaget, das sie dem burglehn zu Buntzlan vnd dem hoffrichter doselbst zw schaden die strasse abewenden etc. mit bethe sie douon zu weisen etc. So aber hertzog Bartel vnder solchem antragen in die rete ko- men, ist solchs von den hern vnangenommen, auch von dem ge- schickten vnuorantwort blieben. Dieweile aber vormarckt, das solche clage der stat zw schimpff vnd vnglimpf geschehn, ist her Vlrichen Schoffe solchs zugeschrie- 10 ben worden, wie den in libro missiuarum vorzceichent. Item die furstenthumer Sueidenitz vnd Jawer haben Schellen- dorff auff sein ansuchen alhieher vorschrieben. Antwort des rats findest du in libro missiuarum auch vorzceichent circa dominicam misericordias domini anno quo supra. 5 13 195 Wie der schulmeister vrlaub genomen hat. Freitags vor concepcionis Marie anno vt supra, ist magister Thomas N suesten Spies gnant, vor einen sitzenden rath, auff vnd- dirweisung der eldisten herrn komen vnd die schule dem rath vbergeben, mit angehengter bedanckung das sie jme dieselbige eine 20 zceit lang zuuorsorgen vorgunst hetten. Wie der newe schulmeister angenomen vnd eingeweiset ist worden. Noch aufflosung der schule, hat ein rath hinaws an magistrum Wolffgang Schindeler vom Elbogen, der den zuuor die schule alhye 25 gehalden, geschrieben, sie mit einem andern schulmeister zuuor- sorgen. Das den also, wiewol wieder den inhaldt des schreibens, auch des beschlusses, geschehen. Den isz were durch die eldisten herrn beraten, das man keyn statkindt, dieweile jr tzwene dorvmb geworben magister Mathias Meltzer, Bernhardini Meltzer son, vnd 30 magister Andreas Hubener her Swartzens angehor, zw einem schul- meister auff diszs mal haben wolde, nochrede von beiden teilen zuuornemeiden. So aber magister Cubito magistrum Andream Hu- bener, vielleicht dorvmb das er vnddir ime gestanden, eingangen vnd promouirt, mit briuen hirein geschickt, hat man solche nicht 35 wiessen zw wegern. Ist also gnanter magister Andreas vonn den eldisten herrn, dornoch vorm rate, angenomen, vnd von dem stat- schreiber vnd etzlichen schoppen, auff befelh des rats, erstlich in latinischer, dornoch in vordewtschter sprach den schulern Ha inter festa paschalia angesaget vnd eingeweiset wurden. Actum anno 40 1513 die ut supra.
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245 1513. Von den hendeln vnd vòrtregenn so zwuschen Gaspar von 195b Rechenberg vnd dem rate der irrigen gebrechen halben, gehalden vnd auffgericht sein wordenn. 5 Auff gethane rechtliche vorfassung, wie oben von CLVIII. bysz ins CLXIII. blat, ist eine satzung sondtags palmarum anno xumo, ein- geleget, vnd mit gewonlicher signatur durch den cantzlern vorczei- chent, dem von Rechenberg zu uberantworten. So sich aber her Heinrich von Sleynitz obirmarschalk vndirfangen eines sunlichen 10 handels, laudts des recessz, ist die eingelegte satzung wider gefor- dert wurden vnd bey die hendel geleget. Mitelerzceit ist der oberstadschreiber, sondtags quasimodogeniti anno xnmo gen Wittemberg geschickt zu doctori Hennigo, inen zu subarriren vnd zu einem aduocaten anzunemen, von danne getzogen 15 noch Magdeburg, doctorem Gregorium Werbing zu einem patron, vnd sich doselbst bey den schoppen yn diesen gebrechen auch in der Bresler sache von wegen der auffgetriebn guetter, vmb recht zubefragen. Die vrteil liegen bey den hendelen. Folgende im sumer hat der marschalk zw Bischoffwerde sun- 20 lich gehandelt, vahst auff den weg, wie oben CxIx., dornoch ist man im herbist vmb exaltationis crucis zu Waldaw, dornoch im wynter auffm Mulbock mit Casparn von Rechenberg zw handel ko- 196 men, vnd hot sich doran gestossen, das Caspar Rechenberg von wegen vormeinter gerechtikeit die von Gorlitz irren wolde, teiche 25 auf iren heiden zu bawen, derhalben ein rat gesonnen gewest, jme dieselbige abezukauffen, ader solden ime vorgonnen, einen hammer an der grossen Tschirnaw auffzurichten, das die geschickten also wieder zurucke getragen. Mondtags noch circumcisionis anno etc. xn° sein her Michel 30 Swartz, Joannes Hass prothonotarius vnd Jeorg Roseler, widervmb abegefertiget auffm Mulbock mit Rechenberg zuhandeln, mit diesem befelh, ein rathe muste vormercken, das jme die gerechtikeit so er auff der Gorlitschen heiden zuhaben vormeinet, auff gethan gebot als nemlich vmb IM hung. gulden, nicht feyle were. Den isz be- 35 funde sich nicht mehr jm kauffbriue, den xIl schoc forste etc., wol- den vmb ein solch geldt andere guetter mit herlikeiten dinsten etc. wiessen zu kauffen, sie wern itzt ouch nicht bey geldt, so weren jnen ouch jn koniglichem spruch, douon oben am vu., entzogen guetter zukauffen: Das sie aber jme vorgonnen solden einen ham- 14. subarriren, subharrare, sich ihn zu verbinden. 22. Mulbock, Mühlbock, ein ort der Görlitzer haide.
245 1513. Von den hendeln vnd vòrtregenn so zwuschen Gaspar von 195b Rechenberg vnd dem rate der irrigen gebrechen halben, gehalden vnd auffgericht sein wordenn. 5 Auff gethane rechtliche vorfassung, wie oben von CLVIII. bysz ins CLXIII. blat, ist eine satzung sondtags palmarum anno xumo, ein- geleget, vnd mit gewonlicher signatur durch den cantzlern vorczei- chent, dem von Rechenberg zu uberantworten. So sich aber her Heinrich von Sleynitz obirmarschalk vndirfangen eines sunlichen 10 handels, laudts des recessz, ist die eingelegte satzung wider gefor- dert wurden vnd bey die hendel geleget. Mitelerzceit ist der oberstadschreiber, sondtags quasimodogeniti anno xnmo gen Wittemberg geschickt zu doctori Hennigo, inen zu subarriren vnd zu einem aduocaten anzunemen, von danne getzogen 15 noch Magdeburg, doctorem Gregorium Werbing zu einem patron, vnd sich doselbst bey den schoppen yn diesen gebrechen auch in der Bresler sache von wegen der auffgetriebn guetter, vmb recht zubefragen. Die vrteil liegen bey den hendelen. Folgende im sumer hat der marschalk zw Bischoffwerde sun- 20 lich gehandelt, vahst auff den weg, wie oben CxIx., dornoch ist man im herbist vmb exaltationis crucis zu Waldaw, dornoch im wynter auffm Mulbock mit Casparn von Rechenberg zw handel ko- 196 men, vnd hot sich doran gestossen, das Caspar Rechenberg von wegen vormeinter gerechtikeit die von Gorlitz irren wolde, teiche 25 auf iren heiden zu bawen, derhalben ein rat gesonnen gewest, jme dieselbige abezukauffen, ader solden ime vorgonnen, einen hammer an der grossen Tschirnaw auffzurichten, das die geschickten also wieder zurucke getragen. Mondtags noch circumcisionis anno etc. xn° sein her Michel 30 Swartz, Joannes Hass prothonotarius vnd Jeorg Roseler, widervmb abegefertiget auffm Mulbock mit Rechenberg zuhandeln, mit diesem befelh, ein rathe muste vormercken, das jme die gerechtikeit so er auff der Gorlitschen heiden zuhaben vormeinet, auff gethan gebot als nemlich vmb IM hung. gulden, nicht feyle were. Den isz be- 35 funde sich nicht mehr jm kauffbriue, den xIl schoc forste etc., wol- den vmb ein solch geldt andere guetter mit herlikeiten dinsten etc. wiessen zu kauffen, sie wern itzt ouch nicht bey geldt, so weren jnen ouch jn koniglichem spruch, douon oben am vu., entzogen guetter zukauffen: Das sie aber jme vorgonnen solden einen ham- 14. subarriren, subharrare, sich ihn zu verbinden. 22. Mulbock, Mühlbock, ein ort der Görlitzer haide.
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246 196b Gor- litzsche lantheide. mer zu bawen wolde vielleicht jnen zu boser nachrede gedeien, das man sagen wolde, Caspar von Rechenberg hat den von Gorlitz die teiche abegestochen, vnd sie vorstatten jme noch hemmer auff- zurichten, wusten solchs gen arm vnd reich nicht zuuorantworten. Sie vorhofften er konde jnen auff jrem grunde vnd bodem nicht gewern teich zw bawen. Item seine vormeinte gerechtikeit erstreckt sich nicht so weit, ader nicht auff diszs ort, do der teiche ange- fangen zubawen. Wo er aber gedocht hette auff andere mittel diesen vnd andere gebrechen beyzulegen, wolden sie mit jrer herrn meynung gerne folgenn. Hie ist zu mercken, das von aussatzung der lande die gantze heyde, die Gorlitsche landsheide gnant ist worden, so aber mit der zceit die erbherschafft, marggrauen zu Brandeburg vnd konige zw Behmenn, einsteils an gnanter heide vorschrieben, einsteils erbli- chen mit grunde vnd bodem ader an etzlichen gerechtikeiten vor- 15 lihen vnd also zuteilet, haben die teil namen gewonnen, also, das das teil so Caspar von Rechenberg vnd seinen vorfarn von marg- grauen Johansen vorpfendet, auff heute heisset der Rechenberger heide, das andere teil, etwo den von Pentzig vorschrieben, auff heute heisset die Pentziger heide, vnd diszs stucke, das die erb� 20 herschafft vnuorpfendet behalden, auff heute noch heisset die Gor- litsche heide, wiewol die von Rechenberg sagen, das die letzten tzweie stucke heissen beide, die Pentziger heide, dorvmb das die von Pentzig, aws krafft konig Johan briue, den gebrauch doran ge- habt haben. Den derselbe gebrauch erstreckt sich auff die gantze 25 Gorlitsche landsheyde, vnd dieselbige der von Pentzig gerechtikeit 197 ist elder den die vorpfendung der von Rechenberg. Item so den von Rechenberg ein stucke heyde, das man heute der Rechenber- ger heide nennet, von marggrauen Johansen vorschrieben ist wor- den, haben sie den von Pentzig abegekaufft ire gerechtikeit, so sie 30 aws dem inhaldt konig Johansen brieffe: cum pratis, aquis etc. dorauffen gehabt, laudts des kauffsbrieffs dorvber volzcogen, vnd in etzlichen alden sextern vorzceichent, In dieselbige gekauffte ge- rechtikeit auff der Rechenberger heide, thuet man den von Rechen- berg keynen jnhaldt, den so viel etzliche brieffe fursten vnd 35 keiser Karls jnnehalden, das die stad, ap sie einsteils ader gar vorbrente, das got nicht wolde, sich baweholtz doruffen wie auff den andern heiden erholen mochte, vnd das die gantze Gorlitsche heyde der stat entpfoln, nicht zugestatten dieselbige vorwusten lassen etc. Item derselbige kauffbrieffe brenget mit sich, das die Rechen- berger den von Pentzig abegekaufft haben, ap die leute jhenhalb 5 10 40
246 196b Gor- litzsche lantheide. mer zu bawen wolde vielleicht jnen zu boser nachrede gedeien, das man sagen wolde, Caspar von Rechenberg hat den von Gorlitz die teiche abegestochen, vnd sie vorstatten jme noch hemmer auff- zurichten, wusten solchs gen arm vnd reich nicht zuuorantworten. Sie vorhofften er konde jnen auff jrem grunde vnd bodem nicht gewern teich zw bawen. Item seine vormeinte gerechtikeit erstreckt sich nicht so weit, ader nicht auff diszs ort, do der teiche ange- fangen zubawen. Wo er aber gedocht hette auff andere mittel diesen vnd andere gebrechen beyzulegen, wolden sie mit jrer herrn meynung gerne folgenn. Hie ist zu mercken, das von aussatzung der lande die gantze heyde, die Gorlitsche landsheide gnant ist worden, so aber mit der zceit die erbherschafft, marggrauen zu Brandeburg vnd konige zw Behmenn, einsteils an gnanter heide vorschrieben, einsteils erbli- chen mit grunde vnd bodem ader an etzlichen gerechtikeiten vor- 15 lihen vnd also zuteilet, haben die teil namen gewonnen, also, das das teil so Caspar von Rechenberg vnd seinen vorfarn von marg- grauen Johansen vorpfendet, auff heute heisset der Rechenberger heide, das andere teil, etwo den von Pentzig vorschrieben, auff heute heisset die Pentziger heide, vnd diszs stucke, das die erb� 20 herschafft vnuorpfendet behalden, auff heute noch heisset die Gor- litsche heide, wiewol die von Rechenberg sagen, das die letzten tzweie stucke heissen beide, die Pentziger heide, dorvmb das die von Pentzig, aws krafft konig Johan briue, den gebrauch doran ge- habt haben. Den derselbe gebrauch erstreckt sich auff die gantze 25 Gorlitsche landsheyde, vnd dieselbige der von Pentzig gerechtikeit 197 ist elder den die vorpfendung der von Rechenberg. Item so den von Rechenberg ein stucke heyde, das man heute der Rechenber- ger heide nennet, von marggrauen Johansen vorschrieben ist wor- den, haben sie den von Pentzig abegekaufft ire gerechtikeit, so sie 30 aws dem inhaldt konig Johansen brieffe: cum pratis, aquis etc. dorauffen gehabt, laudts des kauffsbrieffs dorvber volzcogen, vnd in etzlichen alden sextern vorzceichent, In dieselbige gekauffte ge- rechtikeit auff der Rechenberger heide, thuet man den von Rechen- berg keynen jnhaldt, den so viel etzliche brieffe fursten vnd 35 keiser Karls jnnehalden, das die stad, ap sie einsteils ader gar vorbrente, das got nicht wolde, sich baweholtz doruffen wie auff den andern heiden erholen mochte, vnd das die gantze Gorlitsche heyde der stat entpfoln, nicht zugestatten dieselbige vorwusten lassen etc. Item derselbige kauffbrieffe brenget mit sich, das die Rechen- berger den von Pentzig abegekaufft haben, ap die leute jhenhalb 5 10 40
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247 des Queisz dingen wolden, das sie auff der Rechenberger vnd Pen- tziger heide dingen mochten vnd sollen den furst nyemandes, den denen von Rechenberg geben etc. Aus diesem grunde wollen die von Rechenberg gerechtikeit haben auff der gantzen Gorlitschen 5 heiden, das die leute ire hutweide vnd aftersleg haben, auch wiessen annemen mochten etc. Das ist man jnen nicht gestendig, den der kauffbrieff zceiget nicht mehr an, den die Pentziger heyde, wiewols die von Rechenberg erstrecken wollen auff die gantze Gorlitsche 197b heide, wie oben angetzeiget, das die leute noch jnhalt des kauffs- 10 brieffs aldo dingen mochten, so mogen die von Rechenberg nym- mermehr nochbrengen, das das stucke heide, das von aussatzung der lande vnd auff heute die Gorlitsche heide heisset, der von Pentzig jhe gewest ist, alleine das sie den gebrauch noch laudt konig Johan briue, doran gehabt haben. Dennoch denselben ge- 15 brauch vnd erbliche gerechtikeit, haben sie den von Rechenberg nye vorkaufft. Sie werden auch dasselbige nicht beweisen mogen. Aber so ein rat die guetter vnd gerechtikeit der von Pentzig zu sich brocht, hat die ko. mt. jnen, beyde die Pentziger vnd Gor- litsche heyde, mit grunde vnd bodem erblichen vorlihen vnd zuge- 20 eygent, das sie dieselbigen, mit teichen, mölen, hemmern etc. bes- sern mogen, laudts des lehnsbrieffs doruber gegeben. Item der brieffe Ladislai den von Rechenberg gegeben, das sie teiche bawen mogen, ist zuuorlegen mit konig Johans brieffe, das der gebrauch der wasser auff der gantzen Gorlitschen landsheyde 25 den von Pentzig zuuor vnd ehr die von Rechenberg eyniche vor- schreibung ader gerechtikeit doruffen gehabt, erblichen vorlihen vnd gegeben ist worden. Vnd ist wol abzunemen, so die von Rechen- berg haben wollen bawen teiche ader hemmer auff der Gorlitschen landsheiden, auch folgende auff irem vorpfenten stuck heide, das 30 man hewte Rechenbergs heide nennet, das solchs mit gunst vnd 198 zwlassen der von Pentzig geschehn ist, ader man hat zur selben zceit die guter vnd erlangte gerechtikeit nicht so hoch, als itzunder geschiet, achten vnd wirdigen muessen, das den schuerlichen zw- glaubenn. u Isz ist auch zw mercken, das Caspar von Rechenberg jm han- del zum Mulbock gehalden, getzeiget hat eine copey des briues marggrauen Johansen vber die vorpfendung beyder vber der Tschir- naw ausgangen, die den der abeschrifft in dem grossen alden sex- tern nicht gleichmessig gewest ist, wiewol die meynung vahst ein 35 1. dingen, zu recht kommen. 3. afftersleg, die erlaubniss, das niedere holz zu fällen. 37. vber, ufer.
247 des Queisz dingen wolden, das sie auff der Rechenberger vnd Pen- tziger heide dingen mochten vnd sollen den furst nyemandes, den denen von Rechenberg geben etc. Aus diesem grunde wollen die von Rechenberg gerechtikeit haben auff der gantzen Gorlitschen 5 heiden, das die leute ire hutweide vnd aftersleg haben, auch wiessen annemen mochten etc. Das ist man jnen nicht gestendig, den der kauffbrieff zceiget nicht mehr an, den die Pentziger heyde, wiewols die von Rechenberg erstrecken wollen auff die gantze Gorlitsche 197b heide, wie oben angetzeiget, das die leute noch jnhalt des kauffs- 10 brieffs aldo dingen mochten, so mogen die von Rechenberg nym- mermehr nochbrengen, das das stucke heide, das von aussatzung der lande vnd auff heute die Gorlitsche heide heisset, der von Pentzig jhe gewest ist, alleine das sie den gebrauch noch laudt konig Johan briue, doran gehabt haben. Dennoch denselben ge- 15 brauch vnd erbliche gerechtikeit, haben sie den von Rechenberg nye vorkaufft. Sie werden auch dasselbige nicht beweisen mogen. Aber so ein rat die guetter vnd gerechtikeit der von Pentzig zu sich brocht, hat die ko. mt. jnen, beyde die Pentziger vnd Gor- litsche heyde, mit grunde vnd bodem erblichen vorlihen vnd zuge- 20 eygent, das sie dieselbigen, mit teichen, mölen, hemmern etc. bes- sern mogen, laudts des lehnsbrieffs doruber gegeben. Item der brieffe Ladislai den von Rechenberg gegeben, das sie teiche bawen mogen, ist zuuorlegen mit konig Johans brieffe, das der gebrauch der wasser auff der gantzen Gorlitschen landsheyde 25 den von Pentzig zuuor vnd ehr die von Rechenberg eyniche vor- schreibung ader gerechtikeit doruffen gehabt, erblichen vorlihen vnd gegeben ist worden. Vnd ist wol abzunemen, so die von Rechen- berg haben wollen bawen teiche ader hemmer auff der Gorlitschen landsheiden, auch folgende auff irem vorpfenten stuck heide, das 30 man hewte Rechenbergs heide nennet, das solchs mit gunst vnd 198 zwlassen der von Pentzig geschehn ist, ader man hat zur selben zceit die guter vnd erlangte gerechtikeit nicht so hoch, als itzunder geschiet, achten vnd wirdigen muessen, das den schuerlichen zw- glaubenn. u Isz ist auch zw mercken, das Caspar von Rechenberg jm han- del zum Mulbock gehalden, getzeiget hat eine copey des briues marggrauen Johansen vber die vorpfendung beyder vber der Tschir- naw ausgangen, die den der abeschrifft in dem grossen alden sex- tern nicht gleichmessig gewest ist, wiewol die meynung vahst ein 35 1. dingen, zu recht kommen. 3. afftersleg, die erlaubniss, das niedere holz zu fällen. 37. vber, ufer.
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248 198b ding gewest, aber die wort waren in derselben copey weiter den in der abeschriefft erstrackt. Forderlich so waren die wort, ouch mit beyden vbern der Tschirnaw etc. clerlich gesalzt vnd ausge- druckt, ap aber solchs im abeschreiben vorsehen, ader in der co- pey aus vorsatzt gesatzt, kan ich nicht wiessen. Derhalben so jsz ymmer zw handel kwome wirt man hirjnnen mussen vorsichtig sein, den in der ortelsfrage ist vahst darauff gegrundet etc. Vnd ist in diesem sunlichen handel Casparn von Rechenberg der schaden, den er an dem Liebitschteich gethan, nochgelassen, forder- lich vmb manchfeldige ansuchen des herrn marschalks, auch hirinnen 10 bedocht wurden, die expensz vnd muhe, so auff die sache gehn wurde, wo sie solde zw recht ausgetragen werden, vnd das Cas- par von Rechenberg zuuorn mit der stadt in gueter nackbarschafft gesessen, vnd das er offentlich geredt, er were vorfurt wurden, isz solde furder nicht mehr geschehn. Man hat sich auch mit jme vortragen von wegen der gerichts- felle so sich die in der grosse Tschernaw begeben, des eissensteins, der teiche bawung, vnd das in seinen gerichten etzliche saltzwagen aufftrieben, laudts des contracts vnd vorschreibung doruber vol- zcogen, vnd bey die priuilegia geleget. Item, so man sich des contracts in schriefften gegen einander nicht hat voreynigen mogen, sein mondtags noch palmarum her Michael Swartz vnd mgr. Johannes Hasz protonotarius hinaus zu der hammerbrucken zu Rechenberg geschickt wurden, do als den ein entliche beredung geschehen vnd die sache gutlichen hingeleget. 25 Actum anno et die ubi supra. Item 2da post jubilate als vm Georgij, sein obirmols obbernete herrn zu Rechenberg auff den Tieffenfort abegefertiget, sich mit jme etzlicher hinderstelligen gebrechen, die von der stat leuten an- gegeben, zw vndirreden, forderlich der fischerey in der grossen 30 Tschirnaw, der vier hemmerteiche vnd der hutweide halben, dye den also beredt voreyniget vnd beygeleget sein worden, laudts des contracts doruber volzogen. Acta omnia die et annis quibus supra. (infra folio ccxv). 199 Wie Burckhart Diebitz ein edelman vnd strauchendieb 35 von Glogaw alhieher vnd furder gen Praga hat mussen vberantworden werden. 5 15 20 So Burckhart Diebitz sampt seinem bruder vnd andern reitern die vom Sagan hat wollen anfertigen, vnd dieselbigen sich vom jme geschlagen vnd entworden, haben sich die stete doselbst vmb vor- 40 samelt vnd die reiter geeilet vnd bey einem andern edelman an-
248 198b ding gewest, aber die wort waren in derselben copey weiter den in der abeschriefft erstrackt. Forderlich so waren die wort, ouch mit beyden vbern der Tschirnaw etc. clerlich gesalzt vnd ausge- druckt, ap aber solchs im abeschreiben vorsehen, ader in der co- pey aus vorsatzt gesatzt, kan ich nicht wiessen. Derhalben so jsz ymmer zw handel kwome wirt man hirjnnen mussen vorsichtig sein, den in der ortelsfrage ist vahst darauff gegrundet etc. Vnd ist in diesem sunlichen handel Casparn von Rechenberg der schaden, den er an dem Liebitschteich gethan, nochgelassen, forder- lich vmb manchfeldige ansuchen des herrn marschalks, auch hirinnen 10 bedocht wurden, die expensz vnd muhe, so auff die sache gehn wurde, wo sie solde zw recht ausgetragen werden, vnd das Cas- par von Rechenberg zuuorn mit der stadt in gueter nackbarschafft gesessen, vnd das er offentlich geredt, er were vorfurt wurden, isz solde furder nicht mehr geschehn. Man hat sich auch mit jme vortragen von wegen der gerichts- felle so sich die in der grosse Tschernaw begeben, des eissensteins, der teiche bawung, vnd das in seinen gerichten etzliche saltzwagen aufftrieben, laudts des contracts vnd vorschreibung doruber vol- zcogen, vnd bey die priuilegia geleget. Item, so man sich des contracts in schriefften gegen einander nicht hat voreynigen mogen, sein mondtags noch palmarum her Michael Swartz vnd mgr. Johannes Hasz protonotarius hinaus zu der hammerbrucken zu Rechenberg geschickt wurden, do als den ein entliche beredung geschehen vnd die sache gutlichen hingeleget. 25 Actum anno et die ubi supra. Item 2da post jubilate als vm Georgij, sein obirmols obbernete herrn zu Rechenberg auff den Tieffenfort abegefertiget, sich mit jme etzlicher hinderstelligen gebrechen, die von der stat leuten an- gegeben, zw vndirreden, forderlich der fischerey in der grossen 30 Tschirnaw, der vier hemmerteiche vnd der hutweide halben, dye den also beredt voreyniget vnd beygeleget sein worden, laudts des contracts doruber volzogen. Acta omnia die et annis quibus supra. (infra folio ccxv). 199 Wie Burckhart Diebitz ein edelman vnd strauchendieb 35 von Glogaw alhieher vnd furder gen Praga hat mussen vberantworden werden. 5 15 20 So Burckhart Diebitz sampt seinem bruder vnd andern reitern die vom Sagan hat wollen anfertigen, vnd dieselbigen sich vom jme geschlagen vnd entworden, haben sich die stete doselbst vmb vor- 40 samelt vnd die reiter geeilet vnd bey einem andern edelman an-
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249 komen gefenglich angenomen vnd gen Glogaw auff das konig. slos gefurt, do sie den eine zceit lang gefenglichen sein enthalden wur- den. Vnd so solchs vor einen rath alhieher komen, mit gerucht, das Burckhart Diebitz konig. mt. vnd seiner vnddirthanen abegesag- 5 ter feindt sein solde, hat man solchs den regenten zuerkennen ge- geben, mit etzlichen schriefften, die den jn libro missiuarum vor- zceichent, so lang das die herrn regenten, dem hewptman zw Glo- gaw, doctori Saltza befelh gethan denselben, gen Praga zuubirant- worten. Vnd so die regenten denen von Sittaw vnd Gorlitz geschrie- ben, gnantem Diebitz von dem hewptman anzunemen, so hat doch ein rat alhye sich des beschuert befunden, wie du den aus den missiuen dem hewptman zugeschickt, befinden wirdest, doch ent- lich zugeschrieben denselbigen auff der grenitz anzunemenn. Son- 15 abents noch quasimodogeniti, sein bey xL pferde vngeferlich ge- schickt worden auff den Stencker, do hie den der stat leute auff der heyde vorbott gewest, auff die von Glogaw vnd gnanten Die- bitz zuwarten. Doselbst ist er angenomen, gen Pentzig gefurt, do er den die nacht auffm sloszs vorwart, auff denn morgen neben 20 der landiswere noch Leupolshayn, Hermansdorff vnd zw Rademeritz vber die brucke bysz gen Hirsfelde gefurt, vnd denen von der Sittaw ubirantwort ist worden. Ist aber dorvmb in die stadt nicht genomen wurden, das die regenten ap sie mit der zceit dergleichen mit der stat gefangene 25 begynnen vnd furnemen wolden, nicht sagen bedorfften, sie hetten zuuor ouch solche leute aws irem gefengnus vnd aus der stat auff jr ansuchen gen Praga geantwort etc. Actum die et anno vt supra. Wie vnd worvmb Hansze Emerich der eldere ist auffge- nomen vnd gefenglich gesatzt wurden. So sich noch tode Jeorgen Emerichs zwuschen seinen erben vnd erbnemen, von wegen seines vorordenten testaments, (das er den hynder einen rath beslossen geleget, vnd zur zceit des einle- gens auffgestanden vnd einen itzlichen im rate gebeten, doruber noch seinem vorsterben dorober zuhalden, das sie jme den mit 35 gebung der hende alle semptlich haben zusagen mussen, wiewol keyner gewost, was jm beslossen testament einem itzlichen kynde 200 vormacht gewest ist, ader was dorjnnen geschrieben), ein lang- werig getzang gestanden, vnd doch entlich noch funff jaren vor- 40 30 199 16. Stencker, ein dorf in der haide. 20. Leupolshayn, Leopoldshayn bei Goerlitz, d. 32
249 komen gefenglich angenomen vnd gen Glogaw auff das konig. slos gefurt, do sie den eine zceit lang gefenglichen sein enthalden wur- den. Vnd so solchs vor einen rath alhieher komen, mit gerucht, das Burckhart Diebitz konig. mt. vnd seiner vnddirthanen abegesag- 5 ter feindt sein solde, hat man solchs den regenten zuerkennen ge- geben, mit etzlichen schriefften, die den jn libro missiuarum vor- zceichent, so lang das die herrn regenten, dem hewptman zw Glo- gaw, doctori Saltza befelh gethan denselben, gen Praga zuubirant- worten. Vnd so die regenten denen von Sittaw vnd Gorlitz geschrie- ben, gnantem Diebitz von dem hewptman anzunemen, so hat doch ein rat alhye sich des beschuert befunden, wie du den aus den missiuen dem hewptman zugeschickt, befinden wirdest, doch ent- lich zugeschrieben denselbigen auff der grenitz anzunemenn. Son- 15 abents noch quasimodogeniti, sein bey xL pferde vngeferlich ge- schickt worden auff den Stencker, do hie den der stat leute auff der heyde vorbott gewest, auff die von Glogaw vnd gnanten Die- bitz zuwarten. Doselbst ist er angenomen, gen Pentzig gefurt, do er den die nacht auffm sloszs vorwart, auff denn morgen neben 20 der landiswere noch Leupolshayn, Hermansdorff vnd zw Rademeritz vber die brucke bysz gen Hirsfelde gefurt, vnd denen von der Sittaw ubirantwort ist worden. Ist aber dorvmb in die stadt nicht genomen wurden, das die regenten ap sie mit der zceit dergleichen mit der stat gefangene 25 begynnen vnd furnemen wolden, nicht sagen bedorfften, sie hetten zuuor ouch solche leute aws irem gefengnus vnd aus der stat auff jr ansuchen gen Praga geantwort etc. Actum die et anno vt supra. Wie vnd worvmb Hansze Emerich der eldere ist auffge- nomen vnd gefenglich gesatzt wurden. So sich noch tode Jeorgen Emerichs zwuschen seinen erben vnd erbnemen, von wegen seines vorordenten testaments, (das er den hynder einen rath beslossen geleget, vnd zur zceit des einle- gens auffgestanden vnd einen itzlichen im rate gebeten, doruber noch seinem vorsterben dorober zuhalden, das sie jme den mit 35 gebung der hende alle semptlich haben zusagen mussen, wiewol keyner gewost, was jm beslossen testament einem itzlichen kynde 200 vormacht gewest ist, ader was dorjnnen geschrieben), ein lang- werig getzang gestanden, vnd doch entlich noch funff jaren vor- 40 30 199 16. Stencker, ein dorf in der haide. 20. Leupolshayn, Leopoldshayn bei Goerlitz, d. 32
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250 Zuthun vnd zwlassen. 200b tragen, also das eines dem andern seinen teil vor gericht vnd ge- hegtem dinge auffgereicht hat, wie den solchs im statbuche vor- zceichent, das auch hirnochmols ein newer irthumb zugefallen, das Hans vnd Peter Emerichen gebruder, gewolt haben, das zw jrer auffreichung die wort, domit zuthun vnd zwlassen solden ge- satzt werden, welches den die andere freunthschafft, forderlich der her licentiat nicht haben wollen geschehen lassen, vnd sie sich des stucks auch voreyniget, wie den im statbuch auch vorzceichent, hat Hansze Emerich der eldere seinem weibe auffgeben wollen IVM fl. hungar. vngeferlich, vnd kyndesteil in allen seinen guettern noch seinem tode zwhaben. Diese auffgobe hat die fruntschafft zw recht weren wollen, dorvmb das Hansz Emerich solche seine anerstorbene guetter ane erben glawbe nicht vorgeben mocht, das auch sie vnd ire kynder, demnoch er nicht mehr den noch ein kyndt, vnd das schwach, hette, die anwartung doran haben solden etc. Vnd so die eldesten herrn vormarckt haben, das sich die frunthschafft auff beyden teilen vmb leute bevleissiget, vnd viel getzangs zwuschen jnen, als mutter vnd kynder, bruder schwester vnd schwegern er- wachssen, das auch in vmbligenden steten viel vnmuts douon ge- redt, ap ein rote dorein nicht sehen konde, jst Hans Emerich vor 20 die eldisten herrn donerstag noch jubilate als ante Jeorgii beschickt worden, jn der meynung, das man jme vorhalden wolde, wes sie jm besten hirjnnen bedocht hettenn. 3 10 15 Vnd so ime vorczalt ist wurden, die vrsache was die eldisten herrn beweget noch jme zu schicken, wie den vorzceichent, auch 25 dorbey die weise wie man pfleget goben zwuschen man vnd weib gewonlich zw machen, also so sie einander hetten wollen auffgeben, das sie hetten mussen vor die banck komenn vnd ire goben bei- derseit ansagen, vnd so die schoppen vormarckt, das die goben zcimlich gewest, hetten sie dieselbige geschehen lassen, wo sie aber 30 eynichen kommer dorjnnen vormarckt, were man vnd weib vor die eldisten herrn geweist wurden, die den noch billikeit dorein ge- sehn hetten. Vnd dieweile diese weise in goben gehalden, so we- ren sie gemeinet, jme einen vorschlag zuthun, wie er seinem weibe auffgeben solde: als nemlich, das er jr IM fl hung. ader IIM zuuorn, 35 domit zuthun vnd zwlassen vormachen solde, vnd kyndes teyl in allen seinen guettern zu haben, so ferne er leibserben hinder sich lassen wurde, wo er aber ane erben abginge, so solde sein weib IM IVM ader vM fl. hung. in allen seinen guettern haben, domit 201 zuthun vnd zulossen. Denselbigen vorschlag solde er in komer vnd 40 in ein bedencken nemen vnd sein antwort darauff geben, man
250 Zuthun vnd zwlassen. 200b tragen, also das eines dem andern seinen teil vor gericht vnd ge- hegtem dinge auffgereicht hat, wie den solchs im statbuche vor- zceichent, das auch hirnochmols ein newer irthumb zugefallen, das Hans vnd Peter Emerichen gebruder, gewolt haben, das zw jrer auffreichung die wort, domit zuthun vnd zwlassen solden ge- satzt werden, welches den die andere freunthschafft, forderlich der her licentiat nicht haben wollen geschehen lassen, vnd sie sich des stucks auch voreyniget, wie den im statbuch auch vorzceichent, hat Hansze Emerich der eldere seinem weibe auffgeben wollen IVM fl. hungar. vngeferlich, vnd kyndesteil in allen seinen guettern noch seinem tode zwhaben. Diese auffgobe hat die fruntschafft zw recht weren wollen, dorvmb das Hansz Emerich solche seine anerstorbene guetter ane erben glawbe nicht vorgeben mocht, das auch sie vnd ire kynder, demnoch er nicht mehr den noch ein kyndt, vnd das schwach, hette, die anwartung doran haben solden etc. Vnd so die eldesten herrn vormarckt haben, das sich die frunthschafft auff beyden teilen vmb leute bevleissiget, vnd viel getzangs zwuschen jnen, als mutter vnd kynder, bruder schwester vnd schwegern er- wachssen, das auch in vmbligenden steten viel vnmuts douon ge- redt, ap ein rote dorein nicht sehen konde, jst Hans Emerich vor 20 die eldisten herrn donerstag noch jubilate als ante Jeorgii beschickt worden, jn der meynung, das man jme vorhalden wolde, wes sie jm besten hirjnnen bedocht hettenn. 3 10 15 Vnd so ime vorczalt ist wurden, die vrsache was die eldisten herrn beweget noch jme zu schicken, wie den vorzceichent, auch 25 dorbey die weise wie man pfleget goben zwuschen man vnd weib gewonlich zw machen, also so sie einander hetten wollen auffgeben, das sie hetten mussen vor die banck komenn vnd ire goben bei- derseit ansagen, vnd so die schoppen vormarckt, das die goben zcimlich gewest, hetten sie dieselbige geschehen lassen, wo sie aber 30 eynichen kommer dorjnnen vormarckt, were man vnd weib vor die eldisten herrn geweist wurden, die den noch billikeit dorein ge- sehn hetten. Vnd dieweile diese weise in goben gehalden, so we- ren sie gemeinet, jme einen vorschlag zuthun, wie er seinem weibe auffgeben solde: als nemlich, das er jr IM fl hung. ader IIM zuuorn, 35 domit zuthun vnd zwlassen vormachen solde, vnd kyndes teyl in allen seinen guettern zu haben, so ferne er leibserben hinder sich lassen wurde, wo er aber ane erben abginge, so solde sein weib IM IVM ader vM fl. hung. in allen seinen guettern haben, domit 201 zuthun vnd zulossen. Denselbigen vorschlag solde er in komer vnd 40 in ein bedencken nemen vnd sein antwort darauff geben, man
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254 15 25 wolde dyeselbige meynung der anderenn frunthschafft auch also vorhaldenn, domit man sie frunthlicher weise vortragen mocht. Vnd so gnanter Hans Emerich diese meynung auff ein be- dencken angenomen, hat er furder gefolget vnd vortzalt, das jme 5 vahst schwere were, in pferde zw halten, er muste mehr auff die pferde wogen, den er von allen seinen guettern nome, er getrawet die lenge nicht auszzustehen, konde sich auch furtmehr zw Gorlitz nicht ernern, er hett auch schlechts keyne lust alhye zw sein etc., vnd dergleichen viel rede. Vnd wiewol die eldisten herrn jme 10 vormeldet, er hette grosse guetter mit nutzlichen teichen, molen etc., solde ires bedenckens die pferde der stat zw gute gehalden mo- gen, angesehen, das viel lewte, die auch seiner narung das xL te teil nicht hettenn, des beschuerung hetten, so hat er doch auff sei- ner harffen gepawcket. e. So er aber vom rathawse gegangen vnd vielleicht besorget, er het die sachen nicht wol awsgericht, vnd zw viel geredt, hat er jnn seinem hawse sein thuen bestalt, zum thor ausgangen vnd einen wagen noch jme gen Soraw gehen lassen. Auff die rede Hansenn Emerichs ist durch die eldisten herren 20 beslossen, jnen vor den rath zubeschicken, vnd so der diener in 201b sein hawsze komen, vnd der frauen angesaget, das er auff morgen freitags vor dem rat gestehn solde, hat die fraue geantwort, er were hinaws auff sein forberg gegangen, wo er hirein kweme, jsz solde jme wol angesaget werden. Vnd so der diener dem burgermeister solchs angesaget vnd l z wie der wagen vor das hawsze gestossen sey, ist jme eingefallen, das Hans Emerich obirmols, wie vor eine tzeit austreten mocht (Hans Emerich ist zuuor auch jn der flucht zum Luban vnd auff den dorfern hyn vnd wieder gegangen, dorvmb das er sich des 30 gehorsams der pferdhalb nicht gehalden), vnd hat mit rate der el- disten herren die thor bestalt, das man Hans Emerich vnd seinen wagen nicht hinaws lossen solde. Vndirdes kommet vor den burgermeister, das Hans Emerich einem bey Heynersdorf begegent sey, vnd so der burgermeister 35 des ein wiessen hat, wurde Lucas der diener vnd heidereiter auff seinen wagen gesatzt mit tzweien reitern die auff den seiten tzo- gen gen Soraw, vnd so Hans Emerich der diener geware wasz worden hat er das Iauffen vor jnen jn den walt gegeben, jst aber begrieffen, hirein gefurt vnd wiewol er vier haben geloben wollen, 40 jnen auff den morgen vor den rat zugestellen, so hat man doch 14. seiner harffen gepawket, ist bei seiner ansicht geblieben. 32
254 15 25 wolde dyeselbige meynung der anderenn frunthschafft auch also vorhaldenn, domit man sie frunthlicher weise vortragen mocht. Vnd so gnanter Hans Emerich diese meynung auff ein be- dencken angenomen, hat er furder gefolget vnd vortzalt, das jme 5 vahst schwere were, in pferde zw halten, er muste mehr auff die pferde wogen, den er von allen seinen guettern nome, er getrawet die lenge nicht auszzustehen, konde sich auch furtmehr zw Gorlitz nicht ernern, er hett auch schlechts keyne lust alhye zw sein etc., vnd dergleichen viel rede. Vnd wiewol die eldisten herrn jme 10 vormeldet, er hette grosse guetter mit nutzlichen teichen, molen etc., solde ires bedenckens die pferde der stat zw gute gehalden mo- gen, angesehen, das viel lewte, die auch seiner narung das xL te teil nicht hettenn, des beschuerung hetten, so hat er doch auff sei- ner harffen gepawcket. e. So er aber vom rathawse gegangen vnd vielleicht besorget, er het die sachen nicht wol awsgericht, vnd zw viel geredt, hat er jnn seinem hawse sein thuen bestalt, zum thor ausgangen vnd einen wagen noch jme gen Soraw gehen lassen. Auff die rede Hansenn Emerichs ist durch die eldisten herren 20 beslossen, jnen vor den rath zubeschicken, vnd so der diener in 201b sein hawsze komen, vnd der frauen angesaget, das er auff morgen freitags vor dem rat gestehn solde, hat die fraue geantwort, er were hinaws auff sein forberg gegangen, wo er hirein kweme, jsz solde jme wol angesaget werden. Vnd so der diener dem burgermeister solchs angesaget vnd l z wie der wagen vor das hawsze gestossen sey, ist jme eingefallen, das Hans Emerich obirmols, wie vor eine tzeit austreten mocht (Hans Emerich ist zuuor auch jn der flucht zum Luban vnd auff den dorfern hyn vnd wieder gegangen, dorvmb das er sich des 30 gehorsams der pferdhalb nicht gehalden), vnd hat mit rate der el- disten herren die thor bestalt, das man Hans Emerich vnd seinen wagen nicht hinaws lossen solde. Vndirdes kommet vor den burgermeister, das Hans Emerich einem bey Heynersdorf begegent sey, vnd so der burgermeister 35 des ein wiessen hat, wurde Lucas der diener vnd heidereiter auff seinen wagen gesatzt mit tzweien reitern die auff den seiten tzo- gen gen Soraw, vnd so Hans Emerich der diener geware wasz worden hat er das Iauffen vor jnen jn den walt gegeben, jst aber begrieffen, hirein gefurt vnd wiewol er vier haben geloben wollen, 40 jnen auff den morgen vor den rat zugestellen, so hat man doch 14. seiner harffen gepawket, ist bei seiner ansicht geblieben. 32
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252 Hansen Emerich nicht vortrauen wollen. Inn sant Niklasthorm den- selbigen tage gefenglichen gesatzt wordenn. Hat gesessen xVII tage vngeferlichen, ist mit jme geredt vnd entlich zu burgen ausgegeben wurdenn, wie du den in libro „memorial" gnant vorzceichent finden wirst. Actum die et anno ut supra, infra folio 247. 5 202 Wie man mit den vom Luban der strossen halben ge- handelt. 202b So sich die vom Luban in rethen auff gemeinenn landtagen gehalden, offtmals béclaget, wie jnen die strasse noch Breslaw ent- want, vnd der furmann von Gorlitz aws obir die heide nochm Sa- 10 gan zwfaren geweiset, auch mit gewaldiger hant beleitet wurde, vnd das etzliche wagen vnd guetter die noch Breslaw wolden, obir die heyde auff Newmburg furen, die doch auffn Luban komen sol- den, derhalben sie auch mitwoch noch letare tzwene wagen, flei- schern mit seinem kompen, wiewol sie der von Gorlitz guetter ge- 15 furt auffgetriebenn, jst man mit jnen sonabents vor Bonifacij anno quo supra alhye zw handel komenn. Im handel hat magister Joannes Coci prothonotarius vnd burger- meister zum Luban die aussatzung der strassen wie die durch konig Jeorgen spruch vorordent etc. furgewandt, dorbey das die 20 vom Luban der strassen dermossen in geruglicher besitzung also gebrauchet, vnd wiewol sich offtmals widerwille vnd getzang zwu- schen den von Gorlitz vnd Luban derselbigen strossen erboret, so wurden sie doch von iren altsessen des rats bericht, das sye sich des gebrauchs nye hetten wollen entsetzen lassen, vnd auch der� 25 halben etzliche wagen die der strassen wider den jnhalt konig Jeorgens spruch gebraucht, wie den auch jungst geschehen, einge- triebenn. Die vom Luban hetten auch ein koniglich priuilegium von konig Alberto auff bekentnus der von Budissin Sittaw Lobaw etc. ausgangen, das der furmann vnd kauffmann also gebrauchen 30 solde, bescheidenlich, wo er aus eussern landenn Sachssen Meissen etc. gen Konigsbruck kwome vnd wolde in Polan vnd Slesien, der solde von danne auff Budissin Gorlitz vnd Luban zcyhen, vnd also widervmb. Sie haben auch angetzeiget die konigliche comission, die jnen vor x jaren vngeferlich behendet. Die strasse obir die 35 heide noch Lorentzdorff belangende, die wolden sie jn iren wirden lossen, den sie vorhofften hetten die von Gorlitz bei ko. mt. etwas erlanget vnd ausbrocht, jsz were den landen vnd strassen zw gute geschehen. Wie dem allen, so wurden doch angetzeigte konigliche begnadung vnd rechtspruche vom kauff und furmann obirgrieffen, 40 den jnen kwome fure, das sich auch frembde furleute vnddirstun-
252 Hansen Emerich nicht vortrauen wollen. Inn sant Niklasthorm den- selbigen tage gefenglichen gesatzt wordenn. Hat gesessen xVII tage vngeferlichen, ist mit jme geredt vnd entlich zu burgen ausgegeben wurdenn, wie du den in libro „memorial" gnant vorzceichent finden wirst. Actum die et anno ut supra, infra folio 247. 5 202 Wie man mit den vom Luban der strossen halben ge- handelt. 202b So sich die vom Luban in rethen auff gemeinenn landtagen gehalden, offtmals béclaget, wie jnen die strasse noch Breslaw ent- want, vnd der furmann von Gorlitz aws obir die heide nochm Sa- 10 gan zwfaren geweiset, auch mit gewaldiger hant beleitet wurde, vnd das etzliche wagen vnd guetter die noch Breslaw wolden, obir die heyde auff Newmburg furen, die doch auffn Luban komen sol- den, derhalben sie auch mitwoch noch letare tzwene wagen, flei- schern mit seinem kompen, wiewol sie der von Gorlitz guetter ge- 15 furt auffgetriebenn, jst man mit jnen sonabents vor Bonifacij anno quo supra alhye zw handel komenn. Im handel hat magister Joannes Coci prothonotarius vnd burger- meister zum Luban die aussatzung der strassen wie die durch konig Jeorgen spruch vorordent etc. furgewandt, dorbey das die 20 vom Luban der strassen dermossen in geruglicher besitzung also gebrauchet, vnd wiewol sich offtmals widerwille vnd getzang zwu- schen den von Gorlitz vnd Luban derselbigen strossen erboret, so wurden sie doch von iren altsessen des rats bericht, das sye sich des gebrauchs nye hetten wollen entsetzen lassen, vnd auch der� 25 halben etzliche wagen die der strassen wider den jnhalt konig Jeorgens spruch gebraucht, wie den auch jungst geschehen, einge- triebenn. Die vom Luban hetten auch ein koniglich priuilegium von konig Alberto auff bekentnus der von Budissin Sittaw Lobaw etc. ausgangen, das der furmann vnd kauffmann also gebrauchen 30 solde, bescheidenlich, wo er aus eussern landenn Sachssen Meissen etc. gen Konigsbruck kwome vnd wolde in Polan vnd Slesien, der solde von danne auff Budissin Gorlitz vnd Luban zcyhen, vnd also widervmb. Sie haben auch angetzeiget die konigliche comission, die jnen vor x jaren vngeferlich behendet. Die strasse obir die 35 heide noch Lorentzdorff belangende, die wolden sie jn iren wirden lossen, den sie vorhofften hetten die von Gorlitz bei ko. mt. etwas erlanget vnd ausbrocht, jsz were den landen vnd strassen zw gute geschehen. Wie dem allen, so wurden doch angetzeigte konigliche begnadung vnd rechtspruche vom kauff und furmann obirgrieffen, 40 den jnen kwome fure, das sich auch frembde furleute vnddirstun-
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253 den ober die heide noch Newmburg zwfaren, inn der gestalt, das sie ansagetten, sie furtten Gorlitsche guetter, das jnen den jn kei- nen weg leidlich etc., mit angehengter bethe, den kauff vnd fur- man zw weisen der geordentenn strassen, jnhalts angetzeigter 5 koniglicher begnadung vnd spruch, noch alder aussatzung zuge- brauchen etc. Antwort. Ein rath mocht sich aus jnhalt gemeiner stadt priuilegien vnd rechtspruchen wol erjnnern, welcher gestalt die landtstrasse aus 10 eusseren landen, Sachssen, Meissen vnd Doringen, durch Ober- lausitz jn die landt Slesien vnd Polan vnd also widervmb, ausge- satzt vnd vorordent were, das aber die vom Lauben dieselbigen priuilegien vnd rechtspruche jnen zu gute deuten woldenn, vorsehe sich ein rath jsz wolde jnen nicht geburen noch zwstehen, ange- 203 13 sehen das nymands konigliche priuilegia vnd rechtspruche billicher zw dewten hett, den die konigliche mt. Dieweile sich aber die vom Luban vnddirstanden, wie sie selbst sagettenn, alle vnd itzliche wagenn die aus eussern gnanten landen komenn vnd in Polan ge- wolt haben, auff den jnhalt konig Jeorgen spruch, der doch den 20 von Gorlitz zwstendig, einzutreiben, were ein rath vorvrsacht wur- den neben den von Budissin denselben spruch durch die konigliche mt. zw dewten lassen. Dieselbige dewtung vnd newe ordinacion ko. mnt. were vorhanden, dorjnnen sich clerlich befunde, das alleine die kauff vnd furleute, die noch Breslaw, Brieg und des orts in 25 Polan wollen, sollen auffn Luban zwzcyhen vnd also widervmb, wie den solche meynung jn angetzeigter newen ordination vnd suesten in einer begriffenen nottelnn weiter erstrackt ist. Czum andern, das alleine die kauffleute vnd furleute mit dem spruch begrieffen wurden, welche mit iren aus vnd eintzogen die 30 eussere lande, als Polan, Sachssen, Meissen vnd Doringenn rurtten etc. Derhalben ein rath vorursacht eine newe confirmacion aus- zubrengen ober die strasse die do gehet aus Obirlausitz jn Slesien vnd widervmb, wie den ein commission den vom Luban zu handen komenn, das sie von Gorlitz doran nicht jrren solten, douon den 35 sie selbst redttenn. Dieselbige wagen weren nicht vorpflicht auffn Luban zugehen, vnd worden vnbillicherweysze, wie den den tzweien geschehen, hynein gein Luban getriebenn. Isz were ouch etwo ein 203b vortrag gemacht wurden wie man der strassen ober die heyde noch Buntzlaw gebrauchen solde, forderlich mit den Gorlitschen 40 guettern. Wo derselbige contract bey jnen vorhanden, mochten denselbigen aufflegen.
253 den ober die heide noch Newmburg zwfaren, inn der gestalt, das sie ansagetten, sie furtten Gorlitsche guetter, das jnen den jn kei- nen weg leidlich etc., mit angehengter bethe, den kauff vnd fur- man zw weisen der geordentenn strassen, jnhalts angetzeigter 5 koniglicher begnadung vnd spruch, noch alder aussatzung zuge- brauchen etc. Antwort. Ein rath mocht sich aus jnhalt gemeiner stadt priuilegien vnd rechtspruchen wol erjnnern, welcher gestalt die landtstrasse aus 10 eusseren landen, Sachssen, Meissen vnd Doringen, durch Ober- lausitz jn die landt Slesien vnd Polan vnd also widervmb, ausge- satzt vnd vorordent were, das aber die vom Lauben dieselbigen priuilegien vnd rechtspruche jnen zu gute deuten woldenn, vorsehe sich ein rath jsz wolde jnen nicht geburen noch zwstehen, ange- 203 13 sehen das nymands konigliche priuilegia vnd rechtspruche billicher zw dewten hett, den die konigliche mt. Dieweile sich aber die vom Luban vnddirstanden, wie sie selbst sagettenn, alle vnd itzliche wagenn die aus eussern gnanten landen komenn vnd in Polan ge- wolt haben, auff den jnhalt konig Jeorgen spruch, der doch den 20 von Gorlitz zwstendig, einzutreiben, were ein rath vorvrsacht wur- den neben den von Budissin denselben spruch durch die konigliche mt. zw dewten lassen. Dieselbige dewtung vnd newe ordinacion ko. mnt. were vorhanden, dorjnnen sich clerlich befunde, das alleine die kauff vnd furleute, die noch Breslaw, Brieg und des orts in 25 Polan wollen, sollen auffn Luban zwzcyhen vnd also widervmb, wie den solche meynung jn angetzeigter newen ordination vnd suesten in einer begriffenen nottelnn weiter erstrackt ist. Czum andern, das alleine die kauffleute vnd furleute mit dem spruch begrieffen wurden, welche mit iren aus vnd eintzogen die 30 eussere lande, als Polan, Sachssen, Meissen vnd Doringenn rurtten etc. Derhalben ein rath vorursacht eine newe confirmacion aus- zubrengen ober die strasse die do gehet aus Obirlausitz jn Slesien vnd widervmb, wie den ein commission den vom Luban zu handen komenn, das sie von Gorlitz doran nicht jrren solten, douon den 35 sie selbst redttenn. Dieselbige wagen weren nicht vorpflicht auffn Luban zugehen, vnd worden vnbillicherweysze, wie den den tzweien geschehen, hynein gein Luban getriebenn. Isz were ouch etwo ein 203b vortrag gemacht wurden wie man der strassen ober die heyde noch Buntzlaw gebrauchen solde, forderlich mit den Gorlitschen 40 guettern. Wo derselbige contract bey jnen vorhanden, mochten denselbigen aufflegen.
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254 204 Diese meynung ist dorvmb geredt wurden. Jsz sein etzliche signaturen befunden, die auff denselbigenn vortrag getzeiget haben, aber der contract ist vorruckt vnd vielleicht vorloren wurden, vnd dieweile aus befundenen signaturen vormutlich, das der vortrag der stat zu gute solde auffgericht vnd komen, vnd doch bey denen vom Luban behalden, ist den geschickten vorgeschlagen, denselbi- gen auffzulegen. Das sich aber etzliche vnddirstunden ober die heyden zwfaren, die des nicht recht hetten, vielleicht mit dem behelffe, das sie an- sagetten, sie furetten Gorlitsche guetter, were einem rate nicht ent- 10 kegen, das sich die vom Luban der gebure gegen denselbigen er- tzeigetten. Vnd entlich diszs hynangehangen, sie vormerckten, das sich von wegen der newen auffgerichten niderloge zu Breslaw viel vnor- denung der strassen halben erboretten, das auch der kauff vnd 15 furman sich auff viel newe, frembde vnd vngewonliche strassen vnd wege legette. Solden derhalben eine kleine gedult tragen, den wo die von Breslaw ir beschuerlich furnem abestellen wurde, wolde ein rat sich beym kauff vnd furman bevleissigen, noch alder aussatzung vnd jnhaldt gemeiner stadt begnadung zugebrauchenn. 20 Das auch ein rath den kauffmann jn itzigen leufften zwyngen solde, die ader andere strasse zw zcyhen, hetten sie zubedencken, das er dodurch vorursacht wurde dieser strasse allenthalben zw mei- den, das den nicht alleine den vom Luban, sundern auch dem gantzen landen vnd sunderlich den steten an der strasse gelegen 25 zw mercklichem vorderb komenn wolde. So die geschickten der vom Luban diese meynung angehort, haben sie dieselbige also angenomenn furder vnd zurucke an jre frunde zw einer vnddirrichtung zw tragen, vnd mit tzeit ire ge- rechtikeit vnd contract furzulegenn, und sich einer weitern antwort 30 vornemen lassen. Dobey isz auch zw diesem mal vorbliebenn. Actum anno et die, quibus supra. 5 Wie Paul Emerichen einen teich zw bawen abegeschla- gen ist wordenn. 35 Paul Emerich ist in meynung gewest einen teiche zw Heiders- dorff im dorffe zw bawen. So aber etzliche herrn hynaws ge- schickt sein worden, denselbigen zubesichtigen vnd befunden, das vielleicht mit der zceit viel leuten schaden dauon geschehen mocht, 4. vormutlich, zu muthmassen.
254 204 Diese meynung ist dorvmb geredt wurden. Jsz sein etzliche signaturen befunden, die auff denselbigenn vortrag getzeiget haben, aber der contract ist vorruckt vnd vielleicht vorloren wurden, vnd dieweile aus befundenen signaturen vormutlich, das der vortrag der stat zu gute solde auffgericht vnd komen, vnd doch bey denen vom Luban behalden, ist den geschickten vorgeschlagen, denselbi- gen auffzulegen. Das sich aber etzliche vnddirstunden ober die heyden zwfaren, die des nicht recht hetten, vielleicht mit dem behelffe, das sie an- sagetten, sie furetten Gorlitsche guetter, were einem rate nicht ent- 10 kegen, das sich die vom Luban der gebure gegen denselbigen er- tzeigetten. Vnd entlich diszs hynangehangen, sie vormerckten, das sich von wegen der newen auffgerichten niderloge zu Breslaw viel vnor- denung der strassen halben erboretten, das auch der kauff vnd 15 furman sich auff viel newe, frembde vnd vngewonliche strassen vnd wege legette. Solden derhalben eine kleine gedult tragen, den wo die von Breslaw ir beschuerlich furnem abestellen wurde, wolde ein rat sich beym kauff vnd furman bevleissigen, noch alder aussatzung vnd jnhaldt gemeiner stadt begnadung zugebrauchenn. 20 Das auch ein rath den kauffmann jn itzigen leufften zwyngen solde, die ader andere strasse zw zcyhen, hetten sie zubedencken, das er dodurch vorursacht wurde dieser strasse allenthalben zw mei- den, das den nicht alleine den vom Luban, sundern auch dem gantzen landen vnd sunderlich den steten an der strasse gelegen 25 zw mercklichem vorderb komenn wolde. So die geschickten der vom Luban diese meynung angehort, haben sie dieselbige also angenomenn furder vnd zurucke an jre frunde zw einer vnddirrichtung zw tragen, vnd mit tzeit ire ge- rechtikeit vnd contract furzulegenn, und sich einer weitern antwort 30 vornemen lassen. Dobey isz auch zw diesem mal vorbliebenn. Actum anno et die, quibus supra. 5 Wie Paul Emerichen einen teich zw bawen abegeschla- gen ist wordenn. 35 Paul Emerich ist in meynung gewest einen teiche zw Heiders- dorff im dorffe zw bawen. So aber etzliche herrn hynaws ge- schickt sein worden, denselbigen zubesichtigen vnd befunden, das vielleicht mit der zceit viel leuten schaden dauon geschehen mocht, 4. vormutlich, zu muthmassen.
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255 forderlich so der thame ausriesse, den der thame hat an etzlichen ortern xIV. eln hoch sollen geschutt werden, das er auch das erb- fliessz allenthalben vorbawen wurde, vnd denjhenigen, die am 204b wasser muelen hetten, auch an der Neisse, dorein dasselbige was- 5 ser fellet, schaden thuen, vnd die Neisse douon gemyndert, hat jme ein rate, auch seiner frunthschafft, die er von Glogaw sexta post Viti vor den rathe zu gehen alher gemuhet, den teiche zw bawen abegeschlagenn. Actum anno quo supra. Wie Peter Emerich mit burgen ist eingenomen wurden. So die frunnthschafft Jeorgen Emerichs einen vnwillen zw- w samenn getragen von wegen der erbschichtung, so zwuschen jnen sie selbst auffgericht, auch der goben halben, so Peter vnd Hans Emerich jren weibern haben vormachen wollen (wie oben am coblat), vnd Peter gemeinet gewest, noch dem jme sein weib ist durch den 15 todt abegegangen, seine guetter, den Zcodel vnd Liessa mit irer zubehorung, Bernhart Bernt einem andern burger zuuorkeuffen vnd die freunthschafft, forderlich die auslendische Steffan Alnpeck zw Freyberg, vnd Vlrich Schutze zw Kempnitz von wegen irer weiber gnants Jeorg Emerichs kynder vnd tochtern, des beschuerung ge- 20 tragen, dorvmb, das sie aus dem kauff vormerckten, das Peter Emerich vahst mehr zu seinem teil worden (den gnanter Bernhart hat ime XIM marc landiswere doruorgeben wollen) vnd dodurch vormeinet, die auffgerichte erbschiechtung, wie die den im stat- buch vorzceichent, auffzwsagen. Czum andern, das sie noch mit- 25 einander am rechten hyngen (wie oben am cc), jst Peter vor einen 205 rath beschickt, vnd mit xII borgen eingenomen, das er seine guetter nicht vorkeuffen solde, er hett sich den zuuorn mit dem rath vmb den abzcug, vnd mit der frunthschafft in der sune ader zw recht vortragen. Diese vorborgung ist am meisten dorvmb geschehen, 30 das isz bey Peter Emerichen vnd Hanszen gebrudern, auch bey den andern Paul Vrban vnd Jocoffenn Emerichen auch gebrudern, eine schewe gewonne, ire guetter zuuorkeuffen vnd sich von der stat zw wenden. Man hat auch Petern Emerichen vor dem rathe ge- saget, jsz solde jsz douor haldenn, das dennoch ein rat, noch ge- 35 wonheit vnd begnadung der stadt, einen redlichen abezcug von jme heischen wurde, angesehen, das sein vater Jeorg Emerich seine grosse narung bei der stadt jm ampt vnd gewalt erlangett hett etc. Actum Ia post visitationis Marie anno quo supra 1513. Weile Peter Emerich vnd andere gefreundte, ire gebrechen 40 auff den rath gesatzt, vnd einander losgesaget vor gehegtem dinge, 10
255 forderlich so der thame ausriesse, den der thame hat an etzlichen ortern xIV. eln hoch sollen geschutt werden, das er auch das erb- fliessz allenthalben vorbawen wurde, vnd denjhenigen, die am 204b wasser muelen hetten, auch an der Neisse, dorein dasselbige was- 5 ser fellet, schaden thuen, vnd die Neisse douon gemyndert, hat jme ein rate, auch seiner frunthschafft, die er von Glogaw sexta post Viti vor den rathe zu gehen alher gemuhet, den teiche zw bawen abegeschlagenn. Actum anno quo supra. Wie Peter Emerich mit burgen ist eingenomen wurden. So die frunnthschafft Jeorgen Emerichs einen vnwillen zw- w samenn getragen von wegen der erbschichtung, so zwuschen jnen sie selbst auffgericht, auch der goben halben, so Peter vnd Hans Emerich jren weibern haben vormachen wollen (wie oben am coblat), vnd Peter gemeinet gewest, noch dem jme sein weib ist durch den 15 todt abegegangen, seine guetter, den Zcodel vnd Liessa mit irer zubehorung, Bernhart Bernt einem andern burger zuuorkeuffen vnd die freunthschafft, forderlich die auslendische Steffan Alnpeck zw Freyberg, vnd Vlrich Schutze zw Kempnitz von wegen irer weiber gnants Jeorg Emerichs kynder vnd tochtern, des beschuerung ge- 20 tragen, dorvmb, das sie aus dem kauff vormerckten, das Peter Emerich vahst mehr zu seinem teil worden (den gnanter Bernhart hat ime XIM marc landiswere doruorgeben wollen) vnd dodurch vormeinet, die auffgerichte erbschiechtung, wie die den im stat- buch vorzceichent, auffzwsagen. Czum andern, das sie noch mit- 25 einander am rechten hyngen (wie oben am cc), jst Peter vor einen 205 rath beschickt, vnd mit xII borgen eingenomen, das er seine guetter nicht vorkeuffen solde, er hett sich den zuuorn mit dem rath vmb den abzcug, vnd mit der frunthschafft in der sune ader zw recht vortragen. Diese vorborgung ist am meisten dorvmb geschehen, 30 das isz bey Peter Emerichen vnd Hanszen gebrudern, auch bey den andern Paul Vrban vnd Jocoffenn Emerichen auch gebrudern, eine schewe gewonne, ire guetter zuuorkeuffen vnd sich von der stat zw wenden. Man hat auch Petern Emerichen vor dem rathe ge- saget, jsz solde jsz douor haldenn, das dennoch ein rat, noch ge- 35 wonheit vnd begnadung der stadt, einen redlichen abezcug von jme heischen wurde, angesehen, das sein vater Jeorg Emerich seine grosse narung bei der stadt jm ampt vnd gewalt erlangett hett etc. Actum Ia post visitationis Marie anno quo supra 1513. Weile Peter Emerich vnd andere gefreundte, ire gebrechen 40 auff den rath gesatzt, vnd einander losgesaget vor gehegtem dinge, 10
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256 jnhaldis des statbuchs, hot der rath seine burgen vnd jnen los- getzalt der burgschafft ma post corporis Cristi anno etc. XVIII. Etzliche vortrege belangende Hansen Frentzeln. Ein contract zwuschen dem rath vnd Hansen Frentzel von wegen des guts vnd dorffs Langenaw. Eyn ander vortrag zwuschen den vorwesern der bruderschafft der priester vnd Hansenn Frentzel, von wegen seiner belehnten priester zw sanct Annen, das dieselbigen sein komen zw gleicher presentz in der pfarkirchen zw st. Peter, laudts der confirmacion. Diser contract ist vorschrieben jn die matrickel der priester vnd Hansen Frentzel eine abeschriefft gegeben wordenn dominica post 10 visitacionis Marie anno quo supra. 5 205b Von dem einfallen zw Senfftenberg. Das die von steten jre feinde vnd landisbeschediger in hertzog Jeorgen lande suchen, auff sie greiffen vnd gefenglichen annemen mochten, jst durch s. f. g. zugelossen (wie oben am cLXxIx blat). 15 Auff solche zusage, so die von Budissin erfarn, das Hans vnd Otto von Gersdorf (welche der von steten abegesagten anhengig auch bey viel scheden auff der strassen vnd den von Camentz zugefuget, gewest sein) iren auffhalt zw Senfftenberg haben solden, haben sie iren reissigen getzewg dohyn geschickt, dorneben einen ires rats, mit befelh dieselbigen zum rechten zuuorhelfften. Vnd so der rats- frunde hynein gen Senfftenberg zw her Wilhelm von Schonberg amptmann komen, vnd die recht zu gnanten zweien von Gersdorf begeret, hat der amptman jme die sache vahst frembde gemacht, vnd noch etzlichen des rats doselbst geschickt sich zu belernen, wie er sich hirjnnen halden solde, vnd doch vnddirdes etzliche seine diener jn geheyme abefertiget, die von Gersdorf (douors die von Budissin gehalden), zw warnen. Den so einer abegeschickte diener wieder einkomen, hat er offentlich gesaget, sie sein nicht aldo, vnd so sich zceit mit solchem furnem des amptmans etwas 30 vortzogen, hat diejhenigen, die vor der stat blieben vnd gehalden etwas vorlangt auch besorget, das vielleicht die sachen mit den iren jn der stat nicht richtig zwstehn mochten, haben also zw der stadt geeylet. So sich aber zw der stadt geneyget, ist Hans von 206 Muschwitz vnd Otto von Gersdorf mit tzwien knechten aus seinen 35 hawsze gegangen, vnd sie der reissigen ansichtig die flucht durch hawsz auff ein bruchig gegeben, do sie den ereylet (Muschwitz etwas geschlagen) vnd vor den amptmann gefurt worden. Vnd wiewol sie begeret dieselbigen zubewarn, das die von steten die 20 25
256 jnhaldis des statbuchs, hot der rath seine burgen vnd jnen los- getzalt der burgschafft ma post corporis Cristi anno etc. XVIII. Etzliche vortrege belangende Hansen Frentzeln. Ein contract zwuschen dem rath vnd Hansen Frentzel von wegen des guts vnd dorffs Langenaw. Eyn ander vortrag zwuschen den vorwesern der bruderschafft der priester vnd Hansenn Frentzel, von wegen seiner belehnten priester zw sanct Annen, das dieselbigen sein komen zw gleicher presentz in der pfarkirchen zw st. Peter, laudts der confirmacion. Diser contract ist vorschrieben jn die matrickel der priester vnd Hansen Frentzel eine abeschriefft gegeben wordenn dominica post 10 visitacionis Marie anno quo supra. 5 205b Von dem einfallen zw Senfftenberg. Das die von steten jre feinde vnd landisbeschediger in hertzog Jeorgen lande suchen, auff sie greiffen vnd gefenglichen annemen mochten, jst durch s. f. g. zugelossen (wie oben am cLXxIx blat). 15 Auff solche zusage, so die von Budissin erfarn, das Hans vnd Otto von Gersdorf (welche der von steten abegesagten anhengig auch bey viel scheden auff der strassen vnd den von Camentz zugefuget, gewest sein) iren auffhalt zw Senfftenberg haben solden, haben sie iren reissigen getzewg dohyn geschickt, dorneben einen ires rats, mit befelh dieselbigen zum rechten zuuorhelfften. Vnd so der rats- frunde hynein gen Senfftenberg zw her Wilhelm von Schonberg amptmann komen, vnd die recht zu gnanten zweien von Gersdorf begeret, hat der amptman jme die sache vahst frembde gemacht, vnd noch etzlichen des rats doselbst geschickt sich zu belernen, wie er sich hirjnnen halden solde, vnd doch vnddirdes etzliche seine diener jn geheyme abefertiget, die von Gersdorf (douors die von Budissin gehalden), zw warnen. Den so einer abegeschickte diener wieder einkomen, hat er offentlich gesaget, sie sein nicht aldo, vnd so sich zceit mit solchem furnem des amptmans etwas 30 vortzogen, hat diejhenigen, die vor der stat blieben vnd gehalden etwas vorlangt auch besorget, das vielleicht die sachen mit den iren jn der stat nicht richtig zwstehn mochten, haben also zw der stadt geeylet. So sich aber zw der stadt geneyget, ist Hans von 206 Muschwitz vnd Otto von Gersdorf mit tzwien knechten aus seinen 35 hawsze gegangen, vnd sie der reissigen ansichtig die flucht durch hawsz auff ein bruchig gegeben, do sie den ereylet (Muschwitz etwas geschlagen) vnd vor den amptmann gefurt worden. Vnd wiewol sie begeret dieselbigen zubewarn, das die von steten die 20 25
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257 recht an jnen bekomenn mochten, so ist doch solchs abegeschlagen, vielleicht dorvmb das Hans von Muschwitz des hertzogen diener Otto sein bestrickter sein solde, musten sich gestellen wen sie ge- fordert wurden. Vnd sein den geschickten also die rechte von 5 dem amptmann gewegert wurden. Dieser falle so er durch die von Budissin vnd Gorlitz an die f. g. geschrieben laudts des brieffbuchs, hat s. f. g. zwrucke ge- schrieben mit einem ernst vnd widertziehung der forigen zwsage vnd anforderung zcimliches abtrags. Darauff sein tzwene von Budissin vnd tzwene vom rate alhye im namen aller stete donerstags am abent s. Johannis baptiste erst- lichen zw dem herrn Henrichen von Sleynitz obernmarschalk gein Honstein, vnd dornoch desselbigen tages gen Dresden zw f. g. ge- schickt wurden. Czum marschalk dorvmb das her Wilhelm von 15 Schonburg amptmann zw Senfftenberg, des marschalks tochter ge- habt vnd bey den von steten vormutlich gewest, das gnantem her Wilhelm zw gute vnd glimpff der marschalk den fursten dorein gefurt die antwort zwgeben, vnd also rath beym marschalk zu- suchen, wie sich die von steten gegen vnd auff f. g. schreiben 20 halden solden. So aber der marschalk itzt mit schwachheit seiner ougen beladen vnd stahrblint worden, derhalben er auch nyeman- 206b des furgelassen, hat er durch seinen son, den probist zw Praga vnd Meissen antwort geben lassen, das die von steten zw furst- lichen g. zcyhen mochten, vnddirricht vnd entschuldung zuthun, jn 25 der zuuorsicht, das sie f. g. auff ire vnddirricht mit gnediger ant- wort vorsehen wurde. Vnd so die geschickten von jme eine vor- schriefft an die f. g. gebeten, hat er diesselbige gewegert, sundern sich erboten auff morgen seinen eigen boten bey f. g. zwhaben, do wolde er vns ansagen vnd einen zwtritt machen lassen. Sein 30 also die geschickten von danne noch Dresen getzogen. Freitags am tage Johannis sein die geschickten durch forderung her Hansen von Schomberg zw vorhorung komen, vnddirricht der geschickt gethan vnd erjnnerung der forigen zwsage, vnd die f. g. gebeten, der vnddirricht glauben vnd stat zugeben, den jsz were 35 nicht anders geschehen, wiewol s. f. g. vielleicht von dem von Hoerswerde seiner g. amptmann zw Senfftenberg eine andere der vngemesz entpfangen, der von steten gnediger her zw sein, vnd sie bey gethaner zwsage gnediglich bleiben lassen, den wo dieselbige den von steten solde entzogen werden, vnd solchs bey iren abe- 40 gesagten vnd gemeinen landisbeschedigern lautbar wurde, das viel- leicht nicht alleine jren, sundern auch dem kauff vnd furman noch- teil doraus erwachsse wolde etc. 10 33
257 recht an jnen bekomenn mochten, so ist doch solchs abegeschlagen, vielleicht dorvmb das Hans von Muschwitz des hertzogen diener Otto sein bestrickter sein solde, musten sich gestellen wen sie ge- fordert wurden. Vnd sein den geschickten also die rechte von 5 dem amptmann gewegert wurden. Dieser falle so er durch die von Budissin vnd Gorlitz an die f. g. geschrieben laudts des brieffbuchs, hat s. f. g. zwrucke ge- schrieben mit einem ernst vnd widertziehung der forigen zwsage vnd anforderung zcimliches abtrags. Darauff sein tzwene von Budissin vnd tzwene vom rate alhye im namen aller stete donerstags am abent s. Johannis baptiste erst- lichen zw dem herrn Henrichen von Sleynitz obernmarschalk gein Honstein, vnd dornoch desselbigen tages gen Dresden zw f. g. ge- schickt wurden. Czum marschalk dorvmb das her Wilhelm von 15 Schonburg amptmann zw Senfftenberg, des marschalks tochter ge- habt vnd bey den von steten vormutlich gewest, das gnantem her Wilhelm zw gute vnd glimpff der marschalk den fursten dorein gefurt die antwort zwgeben, vnd also rath beym marschalk zu- suchen, wie sich die von steten gegen vnd auff f. g. schreiben 20 halden solden. So aber der marschalk itzt mit schwachheit seiner ougen beladen vnd stahrblint worden, derhalben er auch nyeman- 206b des furgelassen, hat er durch seinen son, den probist zw Praga vnd Meissen antwort geben lassen, das die von steten zw furst- lichen g. zcyhen mochten, vnddirricht vnd entschuldung zuthun, jn 25 der zuuorsicht, das sie f. g. auff ire vnddirricht mit gnediger ant- wort vorsehen wurde. Vnd so die geschickten von jme eine vor- schriefft an die f. g. gebeten, hat er diesselbige gewegert, sundern sich erboten auff morgen seinen eigen boten bey f. g. zwhaben, do wolde er vns ansagen vnd einen zwtritt machen lassen. Sein 30 also die geschickten von danne noch Dresen getzogen. Freitags am tage Johannis sein die geschickten durch forderung her Hansen von Schomberg zw vorhorung komen, vnddirricht der geschickt gethan vnd erjnnerung der forigen zwsage, vnd die f. g. gebeten, der vnddirricht glauben vnd stat zugeben, den jsz were 35 nicht anders geschehen, wiewol s. f. g. vielleicht von dem von Hoerswerde seiner g. amptmann zw Senfftenberg eine andere der vngemesz entpfangen, der von steten gnediger her zw sein, vnd sie bey gethaner zwsage gnediglich bleiben lassen, den wo dieselbige den von steten solde entzogen werden, vnd solchs bey iren abe- 40 gesagten vnd gemeinen landisbeschedigern lautbar wurde, das viel- leicht nicht alleine jren, sundern auch dem kauff vnd furman noch- teil doraus erwachsse wolde etc. 10 33
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258 Des hertzogen antwort, erstlichen durch doctorem Wer- ther gegeben, dornoch durch die f. g. repetiret. Die furstliche g. were desz falles, so sich zw Senfftenberg be- geben von hern Wilhelm von Schomburg herren auff Hoerswerde 207 vnd itzt amptman zw Senfftenberg wol bericht wurden, gebe auch derselbigen vnddirricht guten glauben, das aber auff dises mal eine andere vnddirricht derselben entkegen furgetragenen, mocht die f. g. ermessen, das solchs geschehe, die hendel vnd vbergreiffung zw vorglimpffen, konde sich auch wol erjnnern der zwsage, ap aber das einfallen vnd begynnen zw Senfftenberg geschehen, derselbigen 10 gemesse were, wolden s. f. g. jn der von steten bedencken gestalt haben. Wie dem allen so wolden s. f. g. nochmols bey gethaner zwsage bleiben lassen, wue aber dieselbige vbergrieffen, musten s. g. ratsz werden sich wie gegen den von steten zwhalden, den isz were s. f. g. landen vnd leuten nicht leidlich, solche ge- 45 weldige eingrieffe zurdulden etc. Actum diebus et anno quibus supra. 5 207b Von den beckern vnd platzbeckern. So die becker der stat von viel jaren bys anher sich offtmals beclaget haben, das jr hantwerg gerynge wurde vnd sie dorneben 20 in grundt vordorben, mit vorzcelung wie sie jr hantwerg treiben musten, das sie sich douon nicht enthalden mochten, vnd ir vor- derb forderlich auff die platzbecken geschoben, von welchen sie oberfurt wurden, den isz weren vor zceiten beyweilen einer, tzwehn, drey, vier auff meiste platzbecken gewest, aber jnwendig x ader xv jaren, were ir auff xx, xxIV auch vnddirzceitenn XxVIII worden etc., vnd gebeten sie hirjnnenn zuuorsorgen. So denne ein rath vormarckt hat der zcechen der becker vorderb, das auch die mulen vmb die stat zwgingen, vnd schuer- lich durch die metze mochten erhalden werden, den wo zuvor 30 einer mulen 1C schoc vnddirzceiten vffs rothawsz sein vberantwort wurden, die muste der rath nhumols mit pferden fuetter, gebew- den etc. vorsorgen, hat er auff die blatzpecken gesatzt: welche hirein backen wolden, solden hynnen in der stadt mulen molen auff ostern anzuheben bisz auff Nicolai, aber von Nicolaj bisz wie- 35 der auff ostern solt ein itzlicher molen wo er woste. Isz solde auch furthyn kein marckte mit getreide auffm lande, sundern in der stad gehalden werden. Diese meynung ist den blatzbeckern vorgehalden wurden freitags Kiliani, vnd ober acht tage dornoch also ange- gangen, den mondtag noch Kiliani ist jnen vorgunst wurden das 40 zw backin, das sie zuuorn gemoln bey sich liegen gehabt haben. 25
258 Des hertzogen antwort, erstlichen durch doctorem Wer- ther gegeben, dornoch durch die f. g. repetiret. Die furstliche g. were desz falles, so sich zw Senfftenberg be- geben von hern Wilhelm von Schomburg herren auff Hoerswerde 207 vnd itzt amptman zw Senfftenberg wol bericht wurden, gebe auch derselbigen vnddirricht guten glauben, das aber auff dises mal eine andere vnddirricht derselben entkegen furgetragenen, mocht die f. g. ermessen, das solchs geschehe, die hendel vnd vbergreiffung zw vorglimpffen, konde sich auch wol erjnnern der zwsage, ap aber das einfallen vnd begynnen zw Senfftenberg geschehen, derselbigen 10 gemesse were, wolden s. f. g. jn der von steten bedencken gestalt haben. Wie dem allen so wolden s. f. g. nochmols bey gethaner zwsage bleiben lassen, wue aber dieselbige vbergrieffen, musten s. g. ratsz werden sich wie gegen den von steten zwhalden, den isz were s. f. g. landen vnd leuten nicht leidlich, solche ge- 45 weldige eingrieffe zurdulden etc. Actum diebus et anno quibus supra. 5 207b Von den beckern vnd platzbeckern. So die becker der stat von viel jaren bys anher sich offtmals beclaget haben, das jr hantwerg gerynge wurde vnd sie dorneben 20 in grundt vordorben, mit vorzcelung wie sie jr hantwerg treiben musten, das sie sich douon nicht enthalden mochten, vnd ir vor- derb forderlich auff die platzbecken geschoben, von welchen sie oberfurt wurden, den isz weren vor zceiten beyweilen einer, tzwehn, drey, vier auff meiste platzbecken gewest, aber jnwendig x ader xv jaren, were ir auff xx, xxIV auch vnddirzceitenn XxVIII worden etc., vnd gebeten sie hirjnnenn zuuorsorgen. So denne ein rath vormarckt hat der zcechen der becker vorderb, das auch die mulen vmb die stat zwgingen, vnd schuer- lich durch die metze mochten erhalden werden, den wo zuvor 30 einer mulen 1C schoc vnddirzceiten vffs rothawsz sein vberantwort wurden, die muste der rath nhumols mit pferden fuetter, gebew- den etc. vorsorgen, hat er auff die blatzpecken gesatzt: welche hirein backen wolden, solden hynnen in der stadt mulen molen auff ostern anzuheben bisz auff Nicolai, aber von Nicolaj bisz wie- 35 der auff ostern solt ein itzlicher molen wo er woste. Isz solde auch furthyn kein marckte mit getreide auffm lande, sundern in der stad gehalden werden. Diese meynung ist den blatzbeckern vorgehalden wurden freitags Kiliani, vnd ober acht tage dornoch also ange- gangen, den mondtag noch Kiliani ist jnen vorgunst wurden das 40 zw backin, das sie zuuorn gemoln bey sich liegen gehabt haben. 25
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259 Actum die et anno quo supra. Isz ist auch den stadtbeckern be- folen, dieweile ein rath jrem handwerk zw gute dieses mit den blatzbeckern vorschafft vnd wie sich zuuormueten, sie domit ge- enget, sie solden also doreinsehen, das die stat vorsorget, vnd der 5 arme ein brot vm seinen pfennigen bey jnen bekomenn mocht etc. 20 Von der botschafft die vnser her der konig vnd die chron 209 zw Hungern von wegen der Turcken alhye gehabt hat. Donerstags noch Margarethe anno quo supra, sein alhye ein- komen tzwene geschickte sendeboten, einer von ko. mt. vnserm 10 allergnedigsten herrn vnd der andere von der chronen zw Hungern. Vnd so die eldisten herrn mitsampt den schoppen dieselbigen an- genomen vnd entpfangen noch gewonlicher weise, haben sie vnder andern gemeldet sie weren tzwene geschickte von ko. mt. vnd den herrn der chronen zw Hungern vnd hetten befelh konigliche vnd 15 der chronen geschefft an den landvoiten manschafft vnd die von steten Ober vnd Niederlawsitz, mit begere, dieselbigen geschefft zw fordern vnd dem landvoite ansagenn, das er mit der manschafft vnd den von steten hierher komenn solde etc. Vnd wiewol den geschickten gesaget, man befunde sich aus gehorsam schuldig die gescheffte vnd legation ko. mt. zw fordern, aber jsz were ein alt- herkomen dieser lande, so bothschafften von ko. mt. geschickt wur- den, das die gen Budissin tzogen etc. wie du den jn libro missiua- rum weiter vorzceichent finden wirst in einer schriefft an den landuoiten geschrieben, wue jsz jnen beschuerlichen dohin tzu 25 tzyhn, so wolde ein rat gerne boten vororden, jren befelh gen Bu- dissin zutragen, das sie aber sagetten von dem landvoit in Nider- lausitz, wolden sie auch boeten dorzu schicken. Aber das land Niderlausitz were allenthalben von diesem gesundert. Also haben 209b die geschickten an den landvoitenn geschrieben vnd jnen auff be- 30 felh des koniges alhieher gefordert. Ist freitags diuisionis aposto- lorum mit tzweien aus der manschafft vnd tzween herrn von Bu- dissin alhie einkomenn, vnd die geschefft des koniges vnd der chronen sonabents, vnd wir neben jnen, jn der rotsstuben an- gehort. 35 Noch ansagung des koniglichen grussz, vnd erbietung der chro- nen zw Hungern, haben die geschickten legatenn, erstlich vbirant- wort iv briue, tzwene dem herrn vnd der manschafft, vnd die an- dern tzwen den von steten zwstendig, laudts wie folget: 33
259 Actum die et anno quo supra. Isz ist auch den stadtbeckern be- folen, dieweile ein rath jrem handwerk zw gute dieses mit den blatzbeckern vorschafft vnd wie sich zuuormueten, sie domit ge- enget, sie solden also doreinsehen, das die stat vorsorget, vnd der 5 arme ein brot vm seinen pfennigen bey jnen bekomenn mocht etc. 20 Von der botschafft die vnser her der konig vnd die chron 209 zw Hungern von wegen der Turcken alhye gehabt hat. Donerstags noch Margarethe anno quo supra, sein alhye ein- komen tzwene geschickte sendeboten, einer von ko. mt. vnserm 10 allergnedigsten herrn vnd der andere von der chronen zw Hungern. Vnd so die eldisten herrn mitsampt den schoppen dieselbigen an- genomen vnd entpfangen noch gewonlicher weise, haben sie vnder andern gemeldet sie weren tzwene geschickte von ko. mt. vnd den herrn der chronen zw Hungern vnd hetten befelh konigliche vnd 15 der chronen geschefft an den landvoiten manschafft vnd die von steten Ober vnd Niederlawsitz, mit begere, dieselbigen geschefft zw fordern vnd dem landvoite ansagenn, das er mit der manschafft vnd den von steten hierher komenn solde etc. Vnd wiewol den geschickten gesaget, man befunde sich aus gehorsam schuldig die gescheffte vnd legation ko. mt. zw fordern, aber jsz were ein alt- herkomen dieser lande, so bothschafften von ko. mt. geschickt wur- den, das die gen Budissin tzogen etc. wie du den jn libro missiua- rum weiter vorzceichent finden wirst in einer schriefft an den landuoiten geschrieben, wue jsz jnen beschuerlichen dohin tzu 25 tzyhn, so wolde ein rat gerne boten vororden, jren befelh gen Bu- dissin zutragen, das sie aber sagetten von dem landvoit in Nider- lausitz, wolden sie auch boeten dorzu schicken. Aber das land Niderlausitz were allenthalben von diesem gesundert. Also haben 209b die geschickten an den landvoitenn geschrieben vnd jnen auff be- 30 felh des koniges alhieher gefordert. Ist freitags diuisionis aposto- lorum mit tzweien aus der manschafft vnd tzween herrn von Bu- dissin alhie einkomenn, vnd die geschefft des koniges vnd der chronen sonabents, vnd wir neben jnen, jn der rotsstuben an- gehort. 35 Noch ansagung des koniglichen grussz, vnd erbietung der chro- nen zw Hungern, haben die geschickten legatenn, erstlich vbirant- wort iv briue, tzwene dem herrn vnd der manschafft, vnd die an- dern tzwen den von steten zwstendig, laudts wie folget: 33
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260 210 210b Wladislaus von gots gnaden zw Hungern Behmenn etc. konig. Ersamen lieben getrauen. Euch sey unuorborgen wie wir gentzlich bericht, das der Turkische keyser seinen bruder grawm- samlich ermordt, vmbbrocht, vnd desgleich alleine andere seine feinde erobert vnd nydergeleget, auch wieder alle voreynung vnd vorbuntnus, so wir mit jme gehabt in vnser chron vnd anhengigs landt gefallen, die vnsern gebrant, ermordt, vnd erbermlich hyn- weg gefurt, des vngesetiget nhw furder mit gantzer seiner macht, vnd eigener person gegen vns vnd vnser chronen zw Hungern vnddirthanen vnd vorwanten, erboret vnd mit dreien gewaldigen heren vnd hauffen in willen, das got der almechtige wende, Kri- chisch Weissenburg vnd Geitz, vns vnd dem gantzen cristlichen glauben zw nachteil, abezwdrungen vnddirstehet. Dieweile den vnser vnd dieser chron alle ire macht vnd gewalt, ane hulffe an- derer cristlichen konigen vnd fursten vnd vnser vnddirthanen, dem Turcken vnd feinde des cristlichen glawbens alleine zw wieder- stehn, vnmugent, haben wir bewogen das grosse jammer, so den cristgleubigen von tage zw tage erfolget, vnd nicht lenger zw sehen noch wollen erdulden, hirvmb wir als sunderlicher liebhaber vnd beschiermer des gekrewtzigisten glaubens nicht vndirlassen, sunder als auff ein eylen, vnuorschonet vnsers alders mit vnserm selbst- leibe aller dieser chronen macht, zw rettung vnd beschiermvng der vnsern, gemeltem vnserem vnd dem cristlichen nhamen feindt, entkegen zw zcyehen gesonnen. Sint wir aber euch alzceit in vn- serm begern, als getrew vnd willig ermerckt, deshalben viel mehr vortrauen tragen, euch in anligen des heiligen cristlichen glaubens, auch vnser vnd vnser erben nothe, als getrewe vnddirthanen er- zceigen werdet, vnd begern dorvmb mit ernst, das jr vns auff ein solch eylen zw widderstandt vnserm feyndt, noch ewerm hochsten vormogen, mit guten hewbtleuten, rotmeistern, buchensmeistern, buxen, wegen salitter vnd anderm, so zw krigeslewfften von noten, vnuorzcuglich vnd ane alles sewmenn zuhulffe komet, vnd selbst jn mittelrzceit mit allem in volkommer bereithschafft seit, wo vns do got vor sei, ferner von notten, vnd euch erforderten sampt andern vnsern vnddirthanen zw sterckung des cristlichen glawbens vnd vns, vnsern erben konigreichen vnd landen zw hulffe bereit be- funden. Wir haben auch deshalben gegenwertigen den gestrengen vnsern camerer vnd lieben getrawen, Schibrzid von Bobolusk mit mundlichem befelh, an euch vnd andere vnser vnddirthan vorfer- 6. nydergeleget, ueberwaeltigt. 32. salitter, sal nitrum, salpeter zur schiess- pulverbereitung. 5 40 15 20 25 30 35 40
260 210 210b Wladislaus von gots gnaden zw Hungern Behmenn etc. konig. Ersamen lieben getrauen. Euch sey unuorborgen wie wir gentzlich bericht, das der Turkische keyser seinen bruder grawm- samlich ermordt, vmbbrocht, vnd desgleich alleine andere seine feinde erobert vnd nydergeleget, auch wieder alle voreynung vnd vorbuntnus, so wir mit jme gehabt in vnser chron vnd anhengigs landt gefallen, die vnsern gebrant, ermordt, vnd erbermlich hyn- weg gefurt, des vngesetiget nhw furder mit gantzer seiner macht, vnd eigener person gegen vns vnd vnser chronen zw Hungern vnddirthanen vnd vorwanten, erboret vnd mit dreien gewaldigen heren vnd hauffen in willen, das got der almechtige wende, Kri- chisch Weissenburg vnd Geitz, vns vnd dem gantzen cristlichen glauben zw nachteil, abezwdrungen vnddirstehet. Dieweile den vnser vnd dieser chron alle ire macht vnd gewalt, ane hulffe an- derer cristlichen konigen vnd fursten vnd vnser vnddirthanen, dem Turcken vnd feinde des cristlichen glawbens alleine zw wieder- stehn, vnmugent, haben wir bewogen das grosse jammer, so den cristgleubigen von tage zw tage erfolget, vnd nicht lenger zw sehen noch wollen erdulden, hirvmb wir als sunderlicher liebhaber vnd beschiermer des gekrewtzigisten glaubens nicht vndirlassen, sunder als auff ein eylen, vnuorschonet vnsers alders mit vnserm selbst- leibe aller dieser chronen macht, zw rettung vnd beschiermvng der vnsern, gemeltem vnserem vnd dem cristlichen nhamen feindt, entkegen zw zcyehen gesonnen. Sint wir aber euch alzceit in vn- serm begern, als getrew vnd willig ermerckt, deshalben viel mehr vortrauen tragen, euch in anligen des heiligen cristlichen glaubens, auch vnser vnd vnser erben nothe, als getrewe vnddirthanen er- zceigen werdet, vnd begern dorvmb mit ernst, das jr vns auff ein solch eylen zw widderstandt vnserm feyndt, noch ewerm hochsten vormogen, mit guten hewbtleuten, rotmeistern, buchensmeistern, buxen, wegen salitter vnd anderm, so zw krigeslewfften von noten, vnuorzcuglich vnd ane alles sewmenn zuhulffe komet, vnd selbst jn mittelrzceit mit allem in volkommer bereithschafft seit, wo vns do got vor sei, ferner von notten, vnd euch erforderten sampt andern vnsern vnddirthanen zw sterckung des cristlichen glawbens vnd vns, vnsern erben konigreichen vnd landen zw hulffe bereit be- funden. Wir haben auch deshalben gegenwertigen den gestrengen vnsern camerer vnd lieben getrawen, Schibrzid von Bobolusk mit mundlichem befelh, an euch vnd andere vnser vnddirthan vorfer- 6. nydergeleget, ueberwaeltigt. 32. salitter, sal nitrum, salpeter zur schiess- pulverbereitung. 5 40 15 20 25 30 35 40
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261 tiget, begern jme auff dismal als vnsselbst seines antragens gantzen glauben zw geben, vnd ansehen, wo diese vnser chron als ein schluessel, das der almechtige gote wende, von den vnglaubigen betzwungen, das vmbligendt cristliche kunig vnd fursten, auch ju 5 vnd andere mit schuerlicher muhe vnd darlegung sich jme zw ent- setzen nicht in vormogen weren, hiervmb euch jn diesem gutwillig ertzeiget, das wollen wir in gnaden bedencken. Datum Ofen am tage Erasmi anno etc. xmo vnser reiche des Hungerischen im XXIII. vnd des Behmischen jm XLII. jaren. Ex commissione propria regie maiestatis. Den ersamen vnsern lieben getrauen, den sechssteten vnsers marggrauethumbs Obirlausitz. Prudentes et circumspecti amici et fratres nobis honoratissimi. 211 Ex quo serenissimus princeps Wladislaus rex etc., dominus noster 15 communis gratiosissimus, certum hominem suum, ad vestras amicitias in rebus quibusdam arduis delegit, putauimus nosque post suam maiestatem super eisdem rebus non nulla vestris amicitiis ex de- bito mutue amicitie et fraternitatis nostre nuntiare. Hunc igitur egregium Franciscum Doczii cubicularium sue maiestatis fratrem 20 nostrum, presentem scilicet ostensorem misimus nostro nomine ad vestras amicitias a nobis super eisdem rebus informatum, cum me- dio plura in eisdem rebus amicis vestris nuntiauimus. Rogamus idcirco vestras amicitias vt pro ea mutua nostra conjunctione et beniuolentia, que inter nos est, quicquid idem Franciscus post nun- 25 tiata prefati gratiosissimi domini nostri regis, nostro quoque ut prefertur nomine, eisdem decet credere et rem omnino bene com- plecti, tanteque rei et necessitati christiane sustinere velint. Quas feliciter valere semper optamus. Datum Bude feria quinta proxima ante festum beati Barnabe apostoli. Anno domini 1513. Prelati ac barones et proceres regni Hungarie. Prudentibus et circumspectis magistris ciuium ac judicibus et juratis ciuibus, et toti consulatui sex ciuitatum ducatus Lusatie, fratribus et amicis nobis honorantissimis. Noch vorlesung der brieffe hat der legat ko. mt. angehoben 211b 35 vnd in Behmischer sprach vortzalt etzliche geschicht vnd wie jsz mit dem Turckischen keiser eine gestalt hett, das den der andere geschickte in dewtscher tzunge geredt, weiter erstrackt vnd vor- tolmetzt hatt, vahst auff folgende meynung. Isz hett sich vnlangst begeben, das vnser her der konig eine 40 werbende bothschafft zw dem Turckischen keiser geschickt hett, 10 30
261 tiget, begern jme auff dismal als vnsselbst seines antragens gantzen glauben zw geben, vnd ansehen, wo diese vnser chron als ein schluessel, das der almechtige gote wende, von den vnglaubigen betzwungen, das vmbligendt cristliche kunig vnd fursten, auch ju 5 vnd andere mit schuerlicher muhe vnd darlegung sich jme zw ent- setzen nicht in vormogen weren, hiervmb euch jn diesem gutwillig ertzeiget, das wollen wir in gnaden bedencken. Datum Ofen am tage Erasmi anno etc. xmo vnser reiche des Hungerischen im XXIII. vnd des Behmischen jm XLII. jaren. Ex commissione propria regie maiestatis. Den ersamen vnsern lieben getrauen, den sechssteten vnsers marggrauethumbs Obirlausitz. Prudentes et circumspecti amici et fratres nobis honoratissimi. 211 Ex quo serenissimus princeps Wladislaus rex etc., dominus noster 15 communis gratiosissimus, certum hominem suum, ad vestras amicitias in rebus quibusdam arduis delegit, putauimus nosque post suam maiestatem super eisdem rebus non nulla vestris amicitiis ex de- bito mutue amicitie et fraternitatis nostre nuntiare. Hunc igitur egregium Franciscum Doczii cubicularium sue maiestatis fratrem 20 nostrum, presentem scilicet ostensorem misimus nostro nomine ad vestras amicitias a nobis super eisdem rebus informatum, cum me- dio plura in eisdem rebus amicis vestris nuntiauimus. Rogamus idcirco vestras amicitias vt pro ea mutua nostra conjunctione et beniuolentia, que inter nos est, quicquid idem Franciscus post nun- 25 tiata prefati gratiosissimi domini nostri regis, nostro quoque ut prefertur nomine, eisdem decet credere et rem omnino bene com- plecti, tanteque rei et necessitati christiane sustinere velint. Quas feliciter valere semper optamus. Datum Bude feria quinta proxima ante festum beati Barnabe apostoli. Anno domini 1513. Prelati ac barones et proceres regni Hungarie. Prudentibus et circumspectis magistris ciuium ac judicibus et juratis ciuibus, et toti consulatui sex ciuitatum ducatus Lusatie, fratribus et amicis nobis honorantissimis. Noch vorlesung der brieffe hat der legat ko. mt. angehoben 211b 35 vnd in Behmischer sprach vortzalt etzliche geschicht vnd wie jsz mit dem Turckischen keiser eine gestalt hett, das den der andere geschickte in dewtscher tzunge geredt, weiter erstrackt vnd vor- tolmetzt hatt, vahst auff folgende meynung. Isz hett sich vnlangst begeben, das vnser her der konig eine 40 werbende bothschafft zw dem Turckischen keiser geschickt hett, 10 30
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262 212 von wegen etzlicher hewser vnd slosser, an der Hungerischen gre- nitz, die er der chronen abegewonnen vnd eingenomen hett, die- selbigen wider abezutreten. Vnd so die botschafft in Turckey komenn, hett sie den keyser gefunden jhenhalb des mehres, mit seinen brudern vmb das regiment krigende, derhalben die botschafft etwas lange were auffgehalden wurden. In welchem kriege der Turckische keyser seinen bruder mit seinem here oberwunden, denselbigen gefangen vnd erstecken lassen, dornoch vor sich for- dern lassen seines brudern weib vnd vi seiner kynder, die alle vor seinen augen ermorden vnd dornoch, mit grosser pomp vnd 10 herlikeit wie bey jnen gewonlich, zur erden bestatten lassen. Er hett dorauff seinen sone mit grossem gute geschickt zum Tattari- schen keyser vmb hulffe wieder die Hungern, vnd das sich der sone, mit des Tattarischen keisers tochter verhewren solde. Das den alles geschehen. Der sone were auch von dannen getzogen 15 zw dem Walachen vnd jnen auch vmb hulffe angelanget, der jme den dieselbige zugesaget, vnd were also des Turckischen keisers sone, mit der macht des Tattarischen keisers vnd Walachey, ge- tzogen in Siebenburgen, sich doselbst gelogert, vnd itzt etzliche festen eingenomen, jn meynung das landt vnddir sich zw brechen 20 vnd mit Turcken zw besetzen. Czum andern het der Turckisch keiser seinen obirsten hewptmann geschickt mit einem grossen here noch einem slos vnd stat Geitz genant, ein pfort aus der Turckey in die cristliche lande, sal fest sein, liegen in Boessen noch Cro- batenn, das er den itzt vmbleget, auch in meynung zugewinnen 25 vnd mit Turcken zwbesetzen. Der Turckische keyser personlich were mit den andern seiner macht getzogen noch Kriegischweissen- burg sal liegen xxx meilen von Ofen, ein schutz der gantzen chron zw Hungern, vnd hett sich geleget jn eine stadt viel meilen douon, Swederow gnant, hat zuuor zu der chron gehort, aber auff hewti- 30 gen tag mit Turcken besatzt, dohyn er auch geschickt hett speis vnd kupper zw xxIV buchssen so gros zugiessen, als die sein, die zw Ofen vor das konigliche slosszs geleget, die etwo des Turcki- schen keisers vater gewest weren. Vnd were also des gemuts dye chron zw Hungern mit angetzeigten dreien heren zw beweldigen 35 vnd vnder sich zwbrechen. Isz haben auch die legaten gesaget, jsz were den, das sie von dem heiligen vater dem babist dem keiser vnd allen cristlichen fursten vnd folk gerettet wurden, ap auch die chron zu Hungern auff hewte in der macht stunde, wie sie vor hundert jaren gestanden, so weren jnen nicht moglich, sich 40 5 8. erstecken, ersticken, erdrosseln.
262 212 von wegen etzlicher hewser vnd slosser, an der Hungerischen gre- nitz, die er der chronen abegewonnen vnd eingenomen hett, die- selbigen wider abezutreten. Vnd so die botschafft in Turckey komenn, hett sie den keyser gefunden jhenhalb des mehres, mit seinen brudern vmb das regiment krigende, derhalben die botschafft etwas lange were auffgehalden wurden. In welchem kriege der Turckische keyser seinen bruder mit seinem here oberwunden, denselbigen gefangen vnd erstecken lassen, dornoch vor sich for- dern lassen seines brudern weib vnd vi seiner kynder, die alle vor seinen augen ermorden vnd dornoch, mit grosser pomp vnd 10 herlikeit wie bey jnen gewonlich, zur erden bestatten lassen. Er hett dorauff seinen sone mit grossem gute geschickt zum Tattari- schen keyser vmb hulffe wieder die Hungern, vnd das sich der sone, mit des Tattarischen keisers tochter verhewren solde. Das den alles geschehen. Der sone were auch von dannen getzogen 15 zw dem Walachen vnd jnen auch vmb hulffe angelanget, der jme den dieselbige zugesaget, vnd were also des Turckischen keisers sone, mit der macht des Tattarischen keisers vnd Walachey, ge- tzogen in Siebenburgen, sich doselbst gelogert, vnd itzt etzliche festen eingenomen, jn meynung das landt vnddir sich zw brechen 20 vnd mit Turcken zw besetzen. Czum andern het der Turckisch keiser seinen obirsten hewptmann geschickt mit einem grossen here noch einem slos vnd stat Geitz genant, ein pfort aus der Turckey in die cristliche lande, sal fest sein, liegen in Boessen noch Cro- batenn, das er den itzt vmbleget, auch in meynung zugewinnen 25 vnd mit Turcken zwbesetzen. Der Turckische keyser personlich were mit den andern seiner macht getzogen noch Kriegischweissen- burg sal liegen xxx meilen von Ofen, ein schutz der gantzen chron zw Hungern, vnd hett sich geleget jn eine stadt viel meilen douon, Swederow gnant, hat zuuor zu der chron gehort, aber auff hewti- 30 gen tag mit Turcken besatzt, dohyn er auch geschickt hett speis vnd kupper zw xxIV buchssen so gros zugiessen, als die sein, die zw Ofen vor das konigliche slosszs geleget, die etwo des Turcki- schen keisers vater gewest weren. Vnd were also des gemuts dye chron zw Hungern mit angetzeigten dreien heren zw beweldigen 35 vnd vnder sich zwbrechen. Isz haben auch die legaten gesaget, jsz were den, das sie von dem heiligen vater dem babist dem keiser vnd allen cristlichen fursten vnd folk gerettet wurden, ap auch die chron zu Hungern auff hewte in der macht stunde, wie sie vor hundert jaren gestanden, so weren jnen nicht moglich, sich 40 5 8. erstecken, ersticken, erdrosseln.
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263 dieser macht zw schutzen. Esz hette auch vnser her der konig, 212b seine botschafft zw allen gemelten herrn itzt derhalben vnd vmb hulffe vnd beistandt abegefertiget. Der Turckische keiser het auch jn der gantzen Turckey vorschafft, das die hantwerglewte nichts 5 anders, den das zw kriegesleufften vnd zu der zustorung des ge- krewtzigists gots, gehoret vnd gehoren solde, zw machen etc. Solchs haben obgemelt legaten mit trawerichem geberde vnd grossem weclagen der wort angetragen vnd angehangen, das sie solchs auch bey allen fursten vnd fursthenthumern der Slesien ge- 10 than vnd furgetragen hetten etc. Antwort des landvoits, der manschafft, vnd der von steten so auff diszs mal vorsamelt. Erstlichen hat man sich bedancket durch Lewtern von Schrei- bersdorf, als hewptman (wiewol von steten noch nicht angenomen, dorvmb das er noch alder ordenung vom herren nicht auffgeno- menn), des koniglichen grusz vnd erbietung der herren der chron, folgende mit kurtzer vorzcelung dés antragens, vnd das man nicht gerne erfure, weren auch des antragens, von wegen ko. mt., konig Lodowigs, der furstin frewlichen Annen vnd der gantzen chronen, 20 auch der gantzen cristlichen samelung, hochlichen erschrockenn, wolden das antragen auff nehsten tage, als donerstag noch Lauren- tij schirstkomende, an gemeine ritterschafft vnd die von steten ge- langenn vnd sich als den mit weiter vnd gemeiner antwort vor� 213 nemenn lassen. Die geschickten sein vom rate alhye der zcerung in der her- brige, vnd jm statkeller vor wein gefreiet wurden, vnd mit x pfer- den sondtags hirnoch gen Buntzlaw geleitet. Actum anno et diebus quibus supra. 15 25 30 Von tzweien brudern vnd monchen von Aldendresden der terminey halbenn auffm lande. Die veter vnd bruder des closters zw Aldendresen haben sich offtmals vndirstanden, eine gemeine terminey auff dem lande vnd forderlich auff der stat guettern auffzwrichten, vnd vielleicht aus dem grunde, das dieselbige terminey an sie von den brudern zw 35 Pelgern, bewtweise, das sie inen eine andere terminey gegeben, solde komenn sein, vnd offtmals durch ire bruder, veter vnd obir- sten bey dem rate alhie gesucht, das man inen dieselbige terminei zwhalden vorgonnen wolde. Dergleichen ist geschehen donerstags 19. frewlichen. fräulein.
263 dieser macht zw schutzen. Esz hette auch vnser her der konig, 212b seine botschafft zw allen gemelten herrn itzt derhalben vnd vmb hulffe vnd beistandt abegefertiget. Der Turckische keiser het auch jn der gantzen Turckey vorschafft, das die hantwerglewte nichts 5 anders, den das zw kriegesleufften vnd zu der zustorung des ge- krewtzigists gots, gehoret vnd gehoren solde, zw machen etc. Solchs haben obgemelt legaten mit trawerichem geberde vnd grossem weclagen der wort angetragen vnd angehangen, das sie solchs auch bey allen fursten vnd fursthenthumern der Slesien ge- 10 than vnd furgetragen hetten etc. Antwort des landvoits, der manschafft, vnd der von steten so auff diszs mal vorsamelt. Erstlichen hat man sich bedancket durch Lewtern von Schrei- bersdorf, als hewptman (wiewol von steten noch nicht angenomen, dorvmb das er noch alder ordenung vom herren nicht auffgeno- menn), des koniglichen grusz vnd erbietung der herren der chron, folgende mit kurtzer vorzcelung dés antragens, vnd das man nicht gerne erfure, weren auch des antragens, von wegen ko. mt., konig Lodowigs, der furstin frewlichen Annen vnd der gantzen chronen, 20 auch der gantzen cristlichen samelung, hochlichen erschrockenn, wolden das antragen auff nehsten tage, als donerstag noch Lauren- tij schirstkomende, an gemeine ritterschafft vnd die von steten ge- langenn vnd sich als den mit weiter vnd gemeiner antwort vor� 213 nemenn lassen. Die geschickten sein vom rate alhye der zcerung in der her- brige, vnd jm statkeller vor wein gefreiet wurden, vnd mit x pfer- den sondtags hirnoch gen Buntzlaw geleitet. Actum anno et diebus quibus supra. 15 25 30 Von tzweien brudern vnd monchen von Aldendresden der terminey halbenn auffm lande. Die veter vnd bruder des closters zw Aldendresen haben sich offtmals vndirstanden, eine gemeine terminey auff dem lande vnd forderlich auff der stat guettern auffzwrichten, vnd vielleicht aus dem grunde, das dieselbige terminey an sie von den brudern zw 35 Pelgern, bewtweise, das sie inen eine andere terminey gegeben, solde komenn sein, vnd offtmals durch ire bruder, veter vnd obir- sten bey dem rate alhie gesucht, das man inen dieselbige terminei zwhalden vorgonnen wolde. Dergleichen ist geschehen donerstags 19. frewlichen. fräulein.
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264 213b noch Margarethe im xVC., das tzwene brudern komen sein vor die eldisten herrn vnd angetzeigte meynung vornewet vnd angereget, vnd gebeten dieweile jnen vnd jrem closter bisher gewegert, die terminei offm lande zw halden, vnd sie hetten des gute ankunfft, die auch vor alders von den brudern zw Belgern gebrauchet, vnd jr orden auff den pettelstab gestiefftet, man wolde jnen entlich zurkennen geben, ap sie termirn solden ader nicht, sye vnd ir conuent hetten dornoch zwrichten. Czum andern haben sie furgetragenn, so sie vnd andere ire bruder alhieher komen, vnd poten bey dem guardiano jm closter 10 herbrige, noch sich nicht wol tziemet, das sie in der stat vnd jn den bierhewsern herbrige suchen ader haben solden, wurde jnen dieselbige von dem guardiano vorsaget, wie den itzt geschehen vnd gesaget: er thorfte sie nicht herbrigen, ein rath hets jme vorboten, wiewol sie den brudern dieses closters vnd ordens, so sie zw jnen 15 kwomen, allen willen ertzeigetten etc. 5 Antwort der eldesten. Man konde sich erjnnern, das diese meynung zuuor auch were angetragenn wurden, vnd befrembdet auff hewte einen rathe, das sie vnd jr closter zu Alden Dresden ein terminey alhye in der stat, 20 ader auffm lande vnd forderlich auff derstat guettern auffrichten wolden, angesehen das solchs ausserhalb ires vnd des Meisnischen landes gesucht vnd gelegen, das auch das closter zw Alden Dres- den wol vorsorget, wie den vor augen. Das man jnen vorgonnen solde in der stat zw termirn, wuste man gar nicht zwthun, noch- 25 dem jsz nyemands vorgunist vnd gestatt wurde. So were das land nicht des rats, alleine ein wenig guetter, nhu hett man alhie auch ein closter vnd dorjnnen den viel personen vnd bruder, die jre terminey dorauff haben musten, dorvmb das sie neben den pfarherrn die leute in der not musten helffen vorsorgen. Isz 30 were auch alhie ein arme vngebawte kirche etc. Man vor- 214 gonnet wol das sie terminirten, das man aber den leuten gebieten solde, jnen zugeben ader vorbieten nichts zugeben, wuste man nicht zwthun, yedoch konde man erleiden, das sie sich der termi- ney auff der stat guettern enthielden, auff. das sich die bruder 35 des closters alhye, vnd die armen kirchen, so viel disterbas vnd statlicher enthalden mochten. Das man aber den leuten, wie sie anbrochten, vorboetten hette, jnen nichts zwgeben, were nicht ge- schehen, sunder jsz were eine gewonliche weise, so der stat leute zcinssetten, pfleget man jnen zusagen, das sie sich mit frembder 40 betley nicht beladen soldenn etc.
264 213b noch Margarethe im xVC., das tzwene brudern komen sein vor die eldisten herrn vnd angetzeigte meynung vornewet vnd angereget, vnd gebeten dieweile jnen vnd jrem closter bisher gewegert, die terminei offm lande zw halden, vnd sie hetten des gute ankunfft, die auch vor alders von den brudern zw Belgern gebrauchet, vnd jr orden auff den pettelstab gestiefftet, man wolde jnen entlich zurkennen geben, ap sie termirn solden ader nicht, sye vnd ir conuent hetten dornoch zwrichten. Czum andern haben sie furgetragenn, so sie vnd andere ire bruder alhieher komen, vnd poten bey dem guardiano jm closter 10 herbrige, noch sich nicht wol tziemet, das sie in der stat vnd jn den bierhewsern herbrige suchen ader haben solden, wurde jnen dieselbige von dem guardiano vorsaget, wie den itzt geschehen vnd gesaget: er thorfte sie nicht herbrigen, ein rath hets jme vorboten, wiewol sie den brudern dieses closters vnd ordens, so sie zw jnen 15 kwomen, allen willen ertzeigetten etc. 5 Antwort der eldesten. Man konde sich erjnnern, das diese meynung zuuor auch were angetragenn wurden, vnd befrembdet auff hewte einen rathe, das sie vnd jr closter zu Alden Dresden ein terminey alhye in der stat, 20 ader auffm lande vnd forderlich auff derstat guettern auffrichten wolden, angesehen das solchs ausserhalb ires vnd des Meisnischen landes gesucht vnd gelegen, das auch das closter zw Alden Dres- den wol vorsorget, wie den vor augen. Das man jnen vorgonnen solde in der stat zw termirn, wuste man gar nicht zwthun, noch- 25 dem jsz nyemands vorgunist vnd gestatt wurde. So were das land nicht des rats, alleine ein wenig guetter, nhu hett man alhie auch ein closter vnd dorjnnen den viel personen vnd bruder, die jre terminey dorauff haben musten, dorvmb das sie neben den pfarherrn die leute in der not musten helffen vorsorgen. Isz 30 were auch alhie ein arme vngebawte kirche etc. Man vor- 214 gonnet wol das sie terminirten, das man aber den leuten gebieten solde, jnen zugeben ader vorbieten nichts zugeben, wuste man nicht zwthun, yedoch konde man erleiden, das sie sich der termi- ney auff der stat guettern enthielden, auff. das sich die bruder 35 des closters alhye, vnd die armen kirchen, so viel disterbas vnd statlicher enthalden mochten. Das man aber den leuten, wie sie anbrochten, vorboetten hette, jnen nichts zwgeben, were nicht ge- schehen, sunder jsz were eine gewonliche weise, so der stat leute zcinssetten, pfleget man jnen zusagen, das sie sich mit frembder 40 betley nicht beladen soldenn etc.
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265 Das auch ein rat dem guardiano solde vorboten haben, sie ader andere frome bruder, die mit iren obedientzbriuen kwomen, vnd suesten jrer geistlikeit rechtfertig, were nicht geschehen, sun- dern man het jme gesaget, er solde den brudern, die alleine an 5 das thore kwomen, ane briue, vnd suesten vmbleuffer vnd jres lebens vordechtig weren, nicht jn die stat helffen, ader jns closter nemenn, vnd sich derselbigen so viel jme moglich entslahen etc. Actum anno et die quibus supra. Von der hewptmanschafft zw Budissin vnd wie ein hewpt- 10 mann doselbst sal auffgenomenn vnd gesatzt werden. Isz hat sich vor alders gehalden, so ein voite dieser lande vnd stete einen hewptman hat angenomenn, so hat er denselbigen der manschafft vnd den von steten angesaget, die sich den mit einander 214b vnddirredet, vnd dem herrn eintrechtiglich eine antwort gegeben. 15 Hat man befunden das er dorzu tuglich, so ist dem zugesaget wur- den, den vorgeslagenen zu einem hewptmann anzunemen. So aber vormarckt, das isz sich mit jme nicht hat wollen erleiden (als ap er kein landsesse, ader das er nicht ausz den geschlechtern ge- west [wie den Hansen von Rechenberg zw Oppach furgehalden] 20 wiewol zurselben zeit nicht angetzeiget ist worden von dem adel, welches die schlecht weren etc. vnd dergleichen), so ist der her desselben mit glimpff vnddirricht worden vnd das s. g. solchs noch- lassen wolde. So aber diese alde ordenung vnd weise von her Cristoffen 25 von Wartemberg voiten zur zceit mit Lewtern von Schreibersdorff nicht gehalden, dorvmb das sich die von steten mit der manschafft nicht vnddirredet, sunder gesaget, dieweile nicht alleine die von Budissin, sunder alle stete, des hewptmans jn s. g. abwesen ge- brauchen musten, so wolden sie seiner g. wolmeynung zuruck- 30 tragen, vnd den angegeben hewptmann iren frunden ansagen vnd der voite dorauff hat reden lassen, esz were nicht gewonlich dises sein angeben des hewptmans zurucke zw tragen, man solde jnen zw einen hewptman annemen vnd jme die billikeit geleisten, ha- ben die von steten dorauff geschwiegen (wiewol die manschafft in 35 jnen gewilliget) vnd haben jnen jn etzlichen wochen, vngeferlich bey achten, vor keinen hewptmann erkennen vnd nemen wollen. Vnd so diese zurückung des alden herkomens vnd newykeit 215 dem herrn von den steten etzlichmal furgetragen, mit bethe, einen hewptman noch alder ordenung zw setzen, ist donerstags noch 40 Laurentij anno quo supra gnanter Lewter von Schreibersdorf von 34
265 Das auch ein rat dem guardiano solde vorboten haben, sie ader andere frome bruder, die mit iren obedientzbriuen kwomen, vnd suesten jrer geistlikeit rechtfertig, were nicht geschehen, sun- dern man het jme gesaget, er solde den brudern, die alleine an 5 das thore kwomen, ane briue, vnd suesten vmbleuffer vnd jres lebens vordechtig weren, nicht jn die stat helffen, ader jns closter nemenn, vnd sich derselbigen so viel jme moglich entslahen etc. Actum anno et die quibus supra. Von der hewptmanschafft zw Budissin vnd wie ein hewpt- 10 mann doselbst sal auffgenomenn vnd gesatzt werden. Isz hat sich vor alders gehalden, so ein voite dieser lande vnd stete einen hewptman hat angenomenn, so hat er denselbigen der manschafft vnd den von steten angesaget, die sich den mit einander 214b vnddirredet, vnd dem herrn eintrechtiglich eine antwort gegeben. 15 Hat man befunden das er dorzu tuglich, so ist dem zugesaget wur- den, den vorgeslagenen zu einem hewptmann anzunemen. So aber vormarckt, das isz sich mit jme nicht hat wollen erleiden (als ap er kein landsesse, ader das er nicht ausz den geschlechtern ge- west [wie den Hansen von Rechenberg zw Oppach furgehalden] 20 wiewol zurselben zeit nicht angetzeiget ist worden von dem adel, welches die schlecht weren etc. vnd dergleichen), so ist der her desselben mit glimpff vnddirricht worden vnd das s. g. solchs noch- lassen wolde. So aber diese alde ordenung vnd weise von her Cristoffen 25 von Wartemberg voiten zur zceit mit Lewtern von Schreibersdorff nicht gehalden, dorvmb das sich die von steten mit der manschafft nicht vnddirredet, sunder gesaget, dieweile nicht alleine die von Budissin, sunder alle stete, des hewptmans jn s. g. abwesen ge- brauchen musten, so wolden sie seiner g. wolmeynung zuruck- 30 tragen, vnd den angegeben hewptmann iren frunden ansagen vnd der voite dorauff hat reden lassen, esz were nicht gewonlich dises sein angeben des hewptmans zurucke zw tragen, man solde jnen zw einen hewptman annemen vnd jme die billikeit geleisten, ha- ben die von steten dorauff geschwiegen (wiewol die manschafft in 35 jnen gewilliget) vnd haben jnen jn etzlichen wochen, vngeferlich bey achten, vor keinen hewptmann erkennen vnd nemen wollen. Vnd so diese zurückung des alden herkomens vnd newykeit 215 dem herrn von den steten etzlichmal furgetragen, mit bethe, einen hewptman noch alder ordenung zw setzen, ist donerstags noch 40 Laurentij anno quo supra gnanter Lewter von Schreibersdorf von 34
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266 newes bei den von lande vnd steten angesaget, mit entschuldung, das s. g. der alden ordenung kein wiessen gehabt etc. Dorauff die manschafft abermols zugesaget, vnd sich entschul- diget. Sie wusten, das jsz ein altherkomen were, einen hewpt- mann dergestalt wie von den von steten furgetragen, zw setzen, das sie aber von jnen vbergrieffen vnd nochgelassen, were den von steten, woste got zw keinem schimpff ader vordriesz geschehen, solde furder wol abegestalt werden. Vnd so die geschickten der stete der manschafft entschuldung angehort, auch irselbst aussage das ein alde ordnung were etc., 10 haben sie dasselbige angenomenn vnd bewilliget, das gnanter Lewter zu einem hewptmann solde angenomen seyn, sagettenn auch s. g. zw jme die billikeit zw ertzeigenn. Anno etc. decimo tertio die quo supra. 5 Wie die gebrechen zwuschen Caspar von Rechenberg vnd 15 dem rathe entlich sein hingeleget vnd auffgehoben wurdenn. Auff begere der eldisten herrn ist Caspar von Rechenberg hirein in die stadt mit einem herrn von Kitzlich komenn, wiewol 215b er der gemein halben dasselbige zuthun sich offtmals entschuldiget, do den die gebrechen entlich beredt vnd beslossen forderlich der fischerey vnd des forsts halbenn, laudts der vorschreibung dorober voltzogen, vnd hat Caspar von Rechenberg jm abscheide gebeten, ap etwas in den buchern vorzceichent, das jme ader den seinen mit der zceit bey des rats nachkomlingen zu beschuer vnd vn� 25 glimpff komenn wolde, das dasselbige allenthalben getilget, auff- gehoben vnd ausgeleschet wurde. Actum ma die sanctorum Felicis et Adauctj anno quo supra. Hiebey ist gar eigen zu mercken, das die wort der vorschrei- bung, (wo Caspar von Rechenberg ader seine erben, so lange die 30 vorpfendung marggraue Johans bey jnen steht, seinen leuten die fischerey vorbieten vnd abesagen wurde, das sich alsden der stat leute derselbige auch enthalden soldenn, doch gemeiner stad priui- legien vnd gerechtikeit vnschedlich), auff diesen weg zuuornemenn sein. So Caspar von Rechenberg ader seine erben die fischerey 35 vorbieten wolden, so mag sie doch ein rat seiner priuilegien vnd gerechtikeit halden, das ist, er mag sich durch seine priuilegien vnd gerechtikeit solchs vorbots schutzen. Den das priuilegium konig Johans vber die heide brenget clerlich, das die wasser der gantzen heiden den von Pentzig vnd folgende der stat erblichen 40 vorlyhen vnd gegeben sein, wiewol die Tschirnaw hirnochmols den 20 „„
266 newes bei den von lande vnd steten angesaget, mit entschuldung, das s. g. der alden ordenung kein wiessen gehabt etc. Dorauff die manschafft abermols zugesaget, vnd sich entschul- diget. Sie wusten, das jsz ein altherkomen were, einen hewpt- mann dergestalt wie von den von steten furgetragen, zw setzen, das sie aber von jnen vbergrieffen vnd nochgelassen, were den von steten, woste got zw keinem schimpff ader vordriesz geschehen, solde furder wol abegestalt werden. Vnd so die geschickten der stete der manschafft entschuldung angehort, auch irselbst aussage das ein alde ordnung were etc., 10 haben sie dasselbige angenomenn vnd bewilliget, das gnanter Lewter zu einem hewptmann solde angenomen seyn, sagettenn auch s. g. zw jme die billikeit zw ertzeigenn. Anno etc. decimo tertio die quo supra. 5 Wie die gebrechen zwuschen Caspar von Rechenberg vnd 15 dem rathe entlich sein hingeleget vnd auffgehoben wurdenn. Auff begere der eldisten herrn ist Caspar von Rechenberg hirein in die stadt mit einem herrn von Kitzlich komenn, wiewol 215b er der gemein halben dasselbige zuthun sich offtmals entschuldiget, do den die gebrechen entlich beredt vnd beslossen forderlich der fischerey vnd des forsts halbenn, laudts der vorschreibung dorober voltzogen, vnd hat Caspar von Rechenberg jm abscheide gebeten, ap etwas in den buchern vorzceichent, das jme ader den seinen mit der zceit bey des rats nachkomlingen zu beschuer vnd vn� 25 glimpff komenn wolde, das dasselbige allenthalben getilget, auff- gehoben vnd ausgeleschet wurde. Actum ma die sanctorum Felicis et Adauctj anno quo supra. Hiebey ist gar eigen zu mercken, das die wort der vorschrei- bung, (wo Caspar von Rechenberg ader seine erben, so lange die 30 vorpfendung marggraue Johans bey jnen steht, seinen leuten die fischerey vorbieten vnd abesagen wurde, das sich alsden der stat leute derselbige auch enthalden soldenn, doch gemeiner stad priui- legien vnd gerechtikeit vnschedlich), auff diesen weg zuuornemenn sein. So Caspar von Rechenberg ader seine erben die fischerey 35 vorbieten wolden, so mag sie doch ein rat seiner priuilegien vnd gerechtikeit halden, das ist, er mag sich durch seine priuilegien vnd gerechtikeit solchs vorbots schutzen. Den das priuilegium konig Johans vber die heide brenget clerlich, das die wasser der gantzen heiden den von Pentzig vnd folgende der stat erblichen 40 vorlyhen vnd gegeben sein, wiewol die Tschirnaw hirnochmols den 20 „„
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267 von Rechenberg von marggrauen Johansen hertzogen zw Gorlitz vorschrieben, so ist doch ein erbe neher den ein pfandt, douon oben am CxIx. durch viel bletter vnd ortern. Czum andern, das die leute dye der stat vorwant, der Tschirnaw ober xx**), XL, L 5 jare, ane der von Rechenberg vnd suesten menniglichs rechtliche einsage, geruglichen mit der fischerey vnd andern nutzungk ge- braucht haben, dodurch sie vngezueiffelt eine redliche gerechtikeit gewerlicher besitzung erlanget haben. Item was aber mit der vorschreibung Caspars von Rechenberg 10 noch der Saganischen grenitz, das ist nidewig dem Heiligensehe, nicht begrieffen wirt, doran ist ein rath Caspar von Rechenberg nichts gestendig, den man heldet sich des priuilegien konig Johans, das die wasser auff der heiden der stat erblichen gegeben sein. Vnd ap Caspar von Rechenberg sagen wolde, als er den vor- Tschirne. 15 gewandt hot, die Tschirnaw were desselben orts ein landgrenitz vnd scheidet das Gorlitsche vnd Lubanische weichbilde, derhalben solde das ein vber bisz ins mittel jme zwstendig sein, das andere vber bysz ins mittel der stat zugehorig sein, wie den der ander artickel des contracts ausweiset. Dorauff ist zusagen, das disz zuuornemenn ist von den ge�Erklerung. e richten, die sollen dermosen geschieden werden, aber nicht der gebrauch des wassers vnd der fischerey. Das wasser ist auch keine rechte landisgrenitz, den beide weichbilde haben zur zceit des ausgangs des priuilegij konig Johans vnd auff hewte dem konig 25 zw Behmen zugestanden, als ein zusamme vorordent marggraue- thumb jn Obirlausitz, derhalben hat die ko. mt. solchs zuuorgeben macht gehabt etc. Actum die et anno quibus supra. Ein erbe ist neher den ein pfandt. *) 216 20 Finis. Von dem bawe des thorms am rothawse. 216b 30 So der thurm am rothawse im xnten jare vahst basz mit der vierung auffgefurt ist worden, sein etzliche riesse zugefallen, als jm fenster der weinstuben, auff welchs der geslossene bogen des thurms mit einer ecken greiffet, douon auch das gemawer jm eingange des weinkellers geriessen ist vnd andere ferliche riesse, douon 35 zubesorgen gewest, das der thurm, das gemauer zutreiben vnd ein- syncken wurde, hat man meister Petern von Birne, aus vorschaffen *) Diese randbemerkung ist nicht von Hasse's, sondern von einer spaeteren hand geschrieben. **) xx steht im manuscript aus versehen zweimal. 10. nidewig, unterhalb. 36. Birne, Pirna. 34
267 von Rechenberg von marggrauen Johansen hertzogen zw Gorlitz vorschrieben, so ist doch ein erbe neher den ein pfandt, douon oben am CxIx. durch viel bletter vnd ortern. Czum andern, das die leute dye der stat vorwant, der Tschirnaw ober xx**), XL, L 5 jare, ane der von Rechenberg vnd suesten menniglichs rechtliche einsage, geruglichen mit der fischerey vnd andern nutzungk ge- braucht haben, dodurch sie vngezueiffelt eine redliche gerechtikeit gewerlicher besitzung erlanget haben. Item was aber mit der vorschreibung Caspars von Rechenberg 10 noch der Saganischen grenitz, das ist nidewig dem Heiligensehe, nicht begrieffen wirt, doran ist ein rath Caspar von Rechenberg nichts gestendig, den man heldet sich des priuilegien konig Johans, das die wasser auff der heiden der stat erblichen gegeben sein. Vnd ap Caspar von Rechenberg sagen wolde, als er den vor- Tschirne. 15 gewandt hot, die Tschirnaw were desselben orts ein landgrenitz vnd scheidet das Gorlitsche vnd Lubanische weichbilde, derhalben solde das ein vber bisz ins mittel jme zwstendig sein, das andere vber bysz ins mittel der stat zugehorig sein, wie den der ander artickel des contracts ausweiset. Dorauff ist zusagen, das disz zuuornemenn ist von den ge�Erklerung. e richten, die sollen dermosen geschieden werden, aber nicht der gebrauch des wassers vnd der fischerey. Das wasser ist auch keine rechte landisgrenitz, den beide weichbilde haben zur zceit des ausgangs des priuilegij konig Johans vnd auff hewte dem konig 25 zw Behmen zugestanden, als ein zusamme vorordent marggraue- thumb jn Obirlausitz, derhalben hat die ko. mt. solchs zuuorgeben macht gehabt etc. Actum die et anno quibus supra. Ein erbe ist neher den ein pfandt. *) 216 20 Finis. Von dem bawe des thorms am rothawse. 216b 30 So der thurm am rothawse im xnten jare vahst basz mit der vierung auffgefurt ist worden, sein etzliche riesse zugefallen, als jm fenster der weinstuben, auff welchs der geslossene bogen des thurms mit einer ecken greiffet, douon auch das gemawer jm eingange des weinkellers geriessen ist vnd andere ferliche riesse, douon 35 zubesorgen gewest, das der thurm, das gemauer zutreiben vnd ein- syncken wurde, hat man meister Petern von Birne, aus vorschaffen *) Diese randbemerkung ist nicht von Hasse's, sondern von einer spaeteren hand geschrieben. **) xx steht im manuscript aus versehen zweimal. 10. nidewig, unterhalb. 36. Birne, Pirna. 34
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268 217 hertzogs Jeorgen zu Dresden, als seines bawe vnd wergmeisters hirein holen vnd den bawe besichtigen lassen. So er aber den bawe angesehen, hat er vbel dozu getrostet, vnd doch entlich seine meynung dorzu gesaget, das man dem thurm mit vnddirfarung des grundes, ausmaurung des fensters in der weinstoben gen dem marckte, des blintwergs gen dem hoffe, auch des wendelsteins aus dem keller jn die weinstobe, der fenster jm weinkeller vnd mit auffurung tzweier pfeiler, durch das gewelbe des kellers, bisz vnddir den boegen helffen muste etc. Anno XIII° etc. hat man auff solch furgebenn den grundt allent- 10 halbenn vnddirfaren, den wendelstein ausgemauert, vnd das furge- lege doselbst der ecken zu hulffe auffgefurt, jm weinkeller die fenster mit wergstucken geenget, den bogen geslossen, tzwene pfeiler dodurch, doch denn newen boegen vnd gewelbe ane scha- den vnd entgentzung, bysz an den boegen des thurms mit werg- 15 stucken aufgefurt, eine eissern stange durch beide pfeiler, zwuschen der thur der weinstoben, vnd der obern thur, geschossen, vnd jn der mauer, vnder dem newen gewelbe vor der gesellen stoben voranckert, vnd, als der wergmeister geredt, mehr den vIIC werg- stucke dem thurm zw hulffe vorsatzt, das man sich nhumols vor- 20 trost, der thurm solde einen bestandt haben. Aber dieses ist ge- wiesz war, wo man dem thurm diese hulffe nicht gethan, so were jsz nicht gemoglich gewest, das er hett stehn bleiben mogenn. Actum quo supra jn estate. 5 Wie Hans Emerich abetronnig ist worden. So Hans Emerich seines gefengnus douon oben am cc. zu burgen ausgegeben vnd vormarckt, das Peter sein bruder mit har- ten burgen eingenomenn, wie oben am CoIV., hat er sich auff einen mistwagen geleit, sich mit strohe bedacht, vnd heimlich aus der stadt furen lassen, gen Breszlaw komenn vnd etzliche wochen bey 30 seinen schwogern doselbst gelegen, vnd so er sich besorget wider- vmb hirein zu gehen, hat seine fruntschafft den rath zw Breslaw vormocht, jnen zuuorschreiben zw vnd abezuuorsichern vnd mit leidlichem abzug von hynnen zw komenn lassen. Diese schriefft findet mann bey die hendel geleget, vnd die antwort jm brieffe- 35 buch vorzceichent. Anno quo supra circa festum Marie Magdalene. Vnd so Hans Emerich vormarckt, das sein furnem mit denen 217b von Breslaw nicht wurde ausgericht hat er sich zu hertzog Fri- derichen zu Liegnitz gegeben, der den am tage Laurentij alhie ein- komen vnd von wegen Hansen Emerichs bey den eldisten hern 40 folgende meynung geworben. 25
268 217 hertzogs Jeorgen zu Dresden, als seines bawe vnd wergmeisters hirein holen vnd den bawe besichtigen lassen. So er aber den bawe angesehen, hat er vbel dozu getrostet, vnd doch entlich seine meynung dorzu gesaget, das man dem thurm mit vnddirfarung des grundes, ausmaurung des fensters in der weinstoben gen dem marckte, des blintwergs gen dem hoffe, auch des wendelsteins aus dem keller jn die weinstobe, der fenster jm weinkeller vnd mit auffurung tzweier pfeiler, durch das gewelbe des kellers, bisz vnddir den boegen helffen muste etc. Anno XIII° etc. hat man auff solch furgebenn den grundt allent- 10 halbenn vnddirfaren, den wendelstein ausgemauert, vnd das furge- lege doselbst der ecken zu hulffe auffgefurt, jm weinkeller die fenster mit wergstucken geenget, den bogen geslossen, tzwene pfeiler dodurch, doch denn newen boegen vnd gewelbe ane scha- den vnd entgentzung, bysz an den boegen des thurms mit werg- 15 stucken aufgefurt, eine eissern stange durch beide pfeiler, zwuschen der thur der weinstoben, vnd der obern thur, geschossen, vnd jn der mauer, vnder dem newen gewelbe vor der gesellen stoben voranckert, vnd, als der wergmeister geredt, mehr den vIIC werg- stucke dem thurm zw hulffe vorsatzt, das man sich nhumols vor- 20 trost, der thurm solde einen bestandt haben. Aber dieses ist ge- wiesz war, wo man dem thurm diese hulffe nicht gethan, so were jsz nicht gemoglich gewest, das er hett stehn bleiben mogenn. Actum quo supra jn estate. 5 Wie Hans Emerich abetronnig ist worden. So Hans Emerich seines gefengnus douon oben am cc. zu burgen ausgegeben vnd vormarckt, das Peter sein bruder mit har- ten burgen eingenomenn, wie oben am CoIV., hat er sich auff einen mistwagen geleit, sich mit strohe bedacht, vnd heimlich aus der stadt furen lassen, gen Breszlaw komenn vnd etzliche wochen bey 30 seinen schwogern doselbst gelegen, vnd so er sich besorget wider- vmb hirein zu gehen, hat seine fruntschafft den rath zw Breslaw vormocht, jnen zuuorschreiben zw vnd abezuuorsichern vnd mit leidlichem abzug von hynnen zw komenn lassen. Diese schriefft findet mann bey die hendel geleget, vnd die antwort jm brieffe- 35 buch vorzceichent. Anno quo supra circa festum Marie Magdalene. Vnd so Hans Emerich vormarckt, das sein furnem mit denen 217b von Breslaw nicht wurde ausgericht hat er sich zu hertzog Fri- derichen zu Liegnitz gegeben, der den am tage Laurentij alhie ein- komen vnd von wegen Hansen Emerichs bey den eldisten hern 40 folgende meynung geworben. 25
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269 Hans Emerich were vor seine f. g. komenn vnd vorzcalt, wie er von wegen etzlicher wort gefenglichen gesatzt vnd zu burgen handen gegeben, sich auff Laurentii wieder vor einen rath zu- gestellen. Vnd so die zceit vorhanden, beforet er sich doch, das 5 er mit weiterm gefengnus vnd straffe mochte eingenomenn werden, vnd derhalben seine f. g. belanget jnen in seinen schutz zu nemenn vnd gen einem rath zuuorbietenn. Dieweile den gemeiner stad an Hansen Emerichen nicht viel gelegen, wolden jme seinen vngehor- sam vorkiesen, zw vnd abegeleyten, auch vorgonnen seine guetter 10 zuuorkewffen, vnd gutlich vor der stadt komen lassen. Er solde sich noch gefallen vorschreiben, des gefengnus nymmer mehr jn arge zu gedencken, das wolde seine f. g. jn allem guten vor- merckenn etc. Antwort der eldistenn herrn. Hans Emerich het sich, von wegen der pferde, die jme neben andern burgern, der stat zw gute in itziger fehde, zw halden auff- gesatzt, mit worten vornemenn lassen, die einem rat vnd seinem aussatzk vahst zw nohent gewest, dorvmb er, so er aus der stat in die flucht komen, gefenglichen were gesatzt worden, hette auch 20 burgen gesatzt, sich widervmb vor einen rath zugestellen (supra folio 201). Das er aber dorober abetronnig were wordenn, wuste ein rath des keyne vrsache, vorsehe sich aber, wurde seine burgen, wie jme seinen ehren noch wol getziemet, lose vnd nicht hafften 218 lassen, wu jsz aber von Hansen Emerich nicht geschehe, wurde 25 sich ein rath der gebure gen den burgen wiessen zwhalden. Das man aber jme seinen vngehorsam vorkyesen solde, stunde jn irer macht nicht, den Hans Emerich were mit wiessen des gantzen rots auffgenomenn auch vorborget etc. Isz were auch nicht gewonlich, eynigen abetronnigenn burgern zugeleiten, sundern man konde sich 30 erjnnern, das solcher vngehorsam mit grossem ernste were gestrafft wurden. Isz hette auch kein abetroniger burger solchs yhe erlan- genn mogen, wiewol sie sich des bey viel herrn auch durch befelh konig. mt. bevleissiget, vnd domit einen angegeben, Jheronimus gnant. Wolde er auff vortrauen des rats widervmb hirein gehn, 35 liesz man wol geschehen. Dergleichen wuste man Hansen Emerich nicht zuuorgonnenn seine guetter zuuorkewffen, er hette sich den mit dem rath vmb den abezug vortragenn, es were auch seine frunthschafft derhalben mit jme zw rechte komenn, solde nhw Han- sen Emerich ausserhalb des rechten vnd hinder der freunthschafft, 40 als seinen widerpart vorgunst werden, wolde vielleicht jnen zw nochteil irer vormeinten gerechtikeit gelangen. Derhalben stunde 15
269 Hans Emerich were vor seine f. g. komenn vnd vorzcalt, wie er von wegen etzlicher wort gefenglichen gesatzt vnd zu burgen handen gegeben, sich auff Laurentii wieder vor einen rath zu- gestellen. Vnd so die zceit vorhanden, beforet er sich doch, das 5 er mit weiterm gefengnus vnd straffe mochte eingenomenn werden, vnd derhalben seine f. g. belanget jnen in seinen schutz zu nemenn vnd gen einem rath zuuorbietenn. Dieweile den gemeiner stad an Hansen Emerichen nicht viel gelegen, wolden jme seinen vngehor- sam vorkiesen, zw vnd abegeleyten, auch vorgonnen seine guetter 10 zuuorkewffen, vnd gutlich vor der stadt komen lassen. Er solde sich noch gefallen vorschreiben, des gefengnus nymmer mehr jn arge zu gedencken, das wolde seine f. g. jn allem guten vor- merckenn etc. Antwort der eldistenn herrn. Hans Emerich het sich, von wegen der pferde, die jme neben andern burgern, der stat zw gute in itziger fehde, zw halden auff- gesatzt, mit worten vornemenn lassen, die einem rat vnd seinem aussatzk vahst zw nohent gewest, dorvmb er, so er aus der stat in die flucht komen, gefenglichen were gesatzt worden, hette auch 20 burgen gesatzt, sich widervmb vor einen rath zugestellen (supra folio 201). Das er aber dorober abetronnig were wordenn, wuste ein rath des keyne vrsache, vorsehe sich aber, wurde seine burgen, wie jme seinen ehren noch wol getziemet, lose vnd nicht hafften 218 lassen, wu jsz aber von Hansen Emerich nicht geschehe, wurde 25 sich ein rath der gebure gen den burgen wiessen zwhalden. Das man aber jme seinen vngehorsam vorkyesen solde, stunde jn irer macht nicht, den Hans Emerich were mit wiessen des gantzen rots auffgenomenn auch vorborget etc. Isz were auch nicht gewonlich, eynigen abetronnigenn burgern zugeleiten, sundern man konde sich 30 erjnnern, das solcher vngehorsam mit grossem ernste were gestrafft wurden. Isz hette auch kein abetroniger burger solchs yhe erlan- genn mogen, wiewol sie sich des bey viel herrn auch durch befelh konig. mt. bevleissiget, vnd domit einen angegeben, Jheronimus gnant. Wolde er auff vortrauen des rats widervmb hirein gehn, 35 liesz man wol geschehen. Dergleichen wuste man Hansen Emerich nicht zuuorgonnenn seine guetter zuuorkewffen, er hette sich den mit dem rath vmb den abezug vortragenn, es were auch seine frunthschafft derhalben mit jme zw rechte komenn, solde nhw Han- sen Emerich ausserhalb des rechten vnd hinder der freunthschafft, 40 als seinen widerpart vorgunst werden, wolde vielleicht jnen zw nochteil irer vormeinten gerechtikeit gelangen. Derhalben stunde 15
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270 solchs seinen f. g. zuzusagen jns des rats macht nicht etc. Vnd wo- mit suesten seinen f. g. zu dinstlichen wolgefallen gesein mochte, weren sie an stadt des rats alzeit willig vnd gevliessen. Seine f. g. wolden sie auch mit dieser antwort genediglich entschuldiget habenn. 5 Einsage des furstenn. Dorvmb das Hans Emerich gegen einem rath gebrochen hette, were dises s. f. g. begere, jme dasselbige zuuorkiesen, vnd jnen 218b weiter mit gefengnus derhalben nicht einzwnemenn. Das man aber Hansen Emerichen nicht vorgonnen wolde, seine guetter zuuor- kewffen, were s. g. zuuornemen schwer, wuste auch bey sich des keine vrsache, worvmb er nicht macht haben solde seine guetter, die jnen von seinem vater angeerbet, zuuorkewffen, ader seines gefallens domit zugebarn. Ein rath solde s. g. solchs nochlassen, wolden die frunde jnen derwegen in rechtlichem anspruch haben, 15 jnen solde von seinen f. g. rechts genug wieder Hansen Emerichen vorholffen werden. Auch ein vorstant gemacht von wegen der an- wartung vnd gerechtikeit, so sie zu vnd auff seinen guettern zu- haben vormeintenn, auff den guettern, die er vnder seinen f. g. kawffen wurde. Sundern was belanget den abezug, wolde seine 20 f. g. gerne wiessen, aus welchem grunde vnd gerechtikeit, ader wieviel ein rath von jme zufordern gedochte etc. Wolden domit s. f. g. zu besundern gefallen sich gutwillig erzceigen vnd bedencken das dieses s. f. g. erste bethe auch das erste nachtloger zw Gorlitz were, wolde abermols s. f. g. in gnaden bedencken, vnd gemeiner 25 stadt jn einem grossern gnedigen willenn ertzeigen. Vnd mit viel andern vnd manchfeldigen begern vnd bieten hat her Vlrich Schoffe ritter, auch sein f. g. selbst dieses also zu einem bewegnus geredt vnd eingefurt. 10 Antwort der eldisten herrn. 30 Hans Emerich hette diesen mutwilligenn vngehorsam gevbet, 219 des auch ein rath schuerlich vorgessen mocht vnd von keinem mit- burger so newlich erfarenn, der einem rath burgen gesatzt, dorober abetronig wurden vnd seine burgen, einem rath zw sunderlicher vorachtung vnd schmoheit steckenn lassen. Wie dem allen, vnd 35 domit seine f. g. vormerckenn solden, das ein rath s. f. g. ehre vnd angenemenn dinstlichen wolgefallen zurzceigen gevliessen, so solt s. f. g. Hansen Emerichen weisen sich zw gestellen vnd seine burgen zw lossen, wolde mann jme seinen vngehorsam vorkiesen, also das man jnen mit weiterm gefengnus nicht einnemenn wolde, das man 40
270 solchs seinen f. g. zuzusagen jns des rats macht nicht etc. Vnd wo- mit suesten seinen f. g. zu dinstlichen wolgefallen gesein mochte, weren sie an stadt des rats alzeit willig vnd gevliessen. Seine f. g. wolden sie auch mit dieser antwort genediglich entschuldiget habenn. 5 Einsage des furstenn. Dorvmb das Hans Emerich gegen einem rath gebrochen hette, were dises s. f. g. begere, jme dasselbige zuuorkiesen, vnd jnen 218b weiter mit gefengnus derhalben nicht einzwnemenn. Das man aber Hansen Emerichen nicht vorgonnen wolde, seine guetter zuuor- kewffen, were s. g. zuuornemen schwer, wuste auch bey sich des keine vrsache, worvmb er nicht macht haben solde seine guetter, die jnen von seinem vater angeerbet, zuuorkewffen, ader seines gefallens domit zugebarn. Ein rath solde s. g. solchs nochlassen, wolden die frunde jnen derwegen in rechtlichem anspruch haben, 15 jnen solde von seinen f. g. rechts genug wieder Hansen Emerichen vorholffen werden. Auch ein vorstant gemacht von wegen der an- wartung vnd gerechtikeit, so sie zu vnd auff seinen guettern zu- haben vormeintenn, auff den guettern, die er vnder seinen f. g. kawffen wurde. Sundern was belanget den abezug, wolde seine 20 f. g. gerne wiessen, aus welchem grunde vnd gerechtikeit, ader wieviel ein rath von jme zufordern gedochte etc. Wolden domit s. f. g. zu besundern gefallen sich gutwillig erzceigen vnd bedencken das dieses s. f. g. erste bethe auch das erste nachtloger zw Gorlitz were, wolde abermols s. f. g. in gnaden bedencken, vnd gemeiner 25 stadt jn einem grossern gnedigen willenn ertzeigen. Vnd mit viel andern vnd manchfeldigen begern vnd bieten hat her Vlrich Schoffe ritter, auch sein f. g. selbst dieses also zu einem bewegnus geredt vnd eingefurt. 10 Antwort der eldisten herrn. 30 Hans Emerich hette diesen mutwilligenn vngehorsam gevbet, 219 des auch ein rath schuerlich vorgessen mocht vnd von keinem mit- burger so newlich erfarenn, der einem rath burgen gesatzt, dorober abetronig wurden vnd seine burgen, einem rath zw sunderlicher vorachtung vnd schmoheit steckenn lassen. Wie dem allen, vnd 35 domit seine f. g. vormerckenn solden, das ein rath s. f. g. ehre vnd angenemenn dinstlichen wolgefallen zurzceigen gevliessen, so solt s. f. g. Hansen Emerichen weisen sich zw gestellen vnd seine burgen zw lossen, wolde mann jme seinen vngehorsam vorkiesen, also das man jnen mit weiterm gefengnus nicht einnemenn wolde, das man 40
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271 sich aber etwas weiters hinder dem gantzen rothe, dohyn die sache Hansen Emerichs gelanget, begeben solde, wuste man nicht zuthun, hette auch das zwthun keine macht. Was aber belanget das vorkewffen seiner guetter, hette s. f. g. 5 gehort, das die frunthschafft solchs mit recht wegern wolde, ap aber Hans Emerich macht hette mit seinen guettern seines gefallens zugebarn, liesz ein rath in seinem werdt, wo man auch von anfang vnd auszm grunde diesen handel vortzeln vnd an tag legen solde, wolde vielleicht seinen f. g. zu horen beschuerlich, vnd der sache 10 wenig dinstlich sein. Seine f. g. begeret Hansen Emerich zuuor- gonnen seine guetter zuuorkewffen. So hette hertzog Henrich zw Freiberg an vnsern herren den landvoit geschrieben vnd begeret von wegen Steffan Alnpecks, das s. g. mit den von Gorlitz vor- schaffen wolde, das sie Peter vnd Hansen Emerichen nicht gestatten 15 wolden ire guetter, den andern miterben zu schaden zuurkewffen. Dieser irer beyder fursten begere weren wieder einander, vnd ab 219b auch Hans Emerich recht gehabt seine guetter zuuorkewffen, so hette er vielleicht, wie sich die frunthschafft horen liesse, aus krafft der erbschichtung vnd etzlicher vortrege, die hulffe solchs rechten 20 vbergeben. Solde man auch die frunthschafft vom rechtenn nemenn vnd sie in die gericht seiner f. g. weisen, forderlich dieweile die angesprochenen guetter alhie in den koniglichen gerichten gelegen, wolde vielleicht dem rechten vngemesszen vnd vnsern mitburgern beschuerlich vnd vnleidlich sein. Das aber ein rat abezug fordern mocht, were ein altherkomenn, mit manchem mitburger geubet, auch aus krafft koniglicher priui- legien, vnd stunde bey einem rath, wieviel er von Hansen Emerich fordern wurde, sundern was belanget den vorstand, wuste ein rat nicht, ap die frunthschafft doran ein genuge hette. Vnd wiewol 30 der hertzog begeret, das s. g. zugefallen ein rat auf morgen doners- tag mochte vorsamelt werden vnd gerathslaget, was man Hansen Emerichen auff s. f. g. begere, weiters vorkyesen vnd zum abzug nemenn wolde, so ist doch solchs seinen f. g. domit, das isz auff morgen nicht gewonlich den rath zuuorsameln (so wurden auch etz- 35 liche ratsfrunde als heinte in der nacht auszgeschickt werdenn, derhalben der rathe nicht gar wurde bey einander sein), allent- halben abegeslagen wurdenn. Isz hat auch s. f. g. mit viel anderer meynung begere vnd bethe, auch her Vlrich Schoffe, vnd der pro- bist von Liegnitz neben seinen g. die herren angelanget, sich gegen 220 40 s. f. g. einer anderen meynung vnd gutwilliger vornemenn lassen, 25 35. heinte, heute.
271 sich aber etwas weiters hinder dem gantzen rothe, dohyn die sache Hansen Emerichs gelanget, begeben solde, wuste man nicht zuthun, hette auch das zwthun keine macht. Was aber belanget das vorkewffen seiner guetter, hette s. f. g. 5 gehort, das die frunthschafft solchs mit recht wegern wolde, ap aber Hans Emerich macht hette mit seinen guettern seines gefallens zugebarn, liesz ein rath in seinem werdt, wo man auch von anfang vnd auszm grunde diesen handel vortzeln vnd an tag legen solde, wolde vielleicht seinen f. g. zu horen beschuerlich, vnd der sache 10 wenig dinstlich sein. Seine f. g. begeret Hansen Emerich zuuor- gonnen seine guetter zuuorkewffen. So hette hertzog Henrich zw Freiberg an vnsern herren den landvoit geschrieben vnd begeret von wegen Steffan Alnpecks, das s. g. mit den von Gorlitz vor- schaffen wolde, das sie Peter vnd Hansen Emerichen nicht gestatten 15 wolden ire guetter, den andern miterben zu schaden zuurkewffen. Dieser irer beyder fursten begere weren wieder einander, vnd ab 219b auch Hans Emerich recht gehabt seine guetter zuuorkewffen, so hette er vielleicht, wie sich die frunthschafft horen liesse, aus krafft der erbschichtung vnd etzlicher vortrege, die hulffe solchs rechten 20 vbergeben. Solde man auch die frunthschafft vom rechtenn nemenn vnd sie in die gericht seiner f. g. weisen, forderlich dieweile die angesprochenen guetter alhie in den koniglichen gerichten gelegen, wolde vielleicht dem rechten vngemesszen vnd vnsern mitburgern beschuerlich vnd vnleidlich sein. Das aber ein rat abezug fordern mocht, were ein altherkomenn, mit manchem mitburger geubet, auch aus krafft koniglicher priui- legien, vnd stunde bey einem rath, wieviel er von Hansen Emerich fordern wurde, sundern was belanget den vorstand, wuste ein rat nicht, ap die frunthschafft doran ein genuge hette. Vnd wiewol 30 der hertzog begeret, das s. g. zugefallen ein rat auf morgen doners- tag mochte vorsamelt werden vnd gerathslaget, was man Hansen Emerichen auff s. f. g. begere, weiters vorkyesen vnd zum abzug nemenn wolde, so ist doch solchs seinen f. g. domit, das isz auff morgen nicht gewonlich den rath zuuorsameln (so wurden auch etz- 35 liche ratsfrunde als heinte in der nacht auszgeschickt werdenn, derhalben der rathe nicht gar wurde bey einander sein), allent- halben abegeslagen wurdenn. Isz hat auch s. f. g. mit viel anderer meynung begere vnd bethe, auch her Vlrich Schoffe, vnd der pro- bist von Liegnitz neben seinen g. die herren angelanget, sich gegen 220 40 s. f. g. einer anderen meynung vnd gutwilliger vornemenn lassen, 25 35. heinte, heute.
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272 220b mit viel erbietung jn g. zubedenkenn, so haben sich doch die el- disten herren nichts weiter begeben wollenn. Ist also s. g. auff den morgenn eilendts auffgebrochen vnd jm grossem vnwillen von dannenn nochm Lauben getzogen, doselbst auch mit Hansen von Schonberg, denn er den alhie her getaget, anstat hertzog Jeorgens von Sachssen von der Breslischen niderlog gehandelt. Actum die et anno quibus supra. So aber ein rath noch abescheide des fursten die burgen Hansenn Emerichs furgefordert vnd jrer glubden erjnnert, auch vormeldet, sich also in die sachen zuschicken, domit gehalden wurde, 10 wes sie gelobet, wue aber nicht, wurde ein rathe wol wiessen sich gegen jnen zwhalden, sein die burgen zwfarn, jn besorg ires scha- dens, so jnen von dem rath erstehn wolde vnd haben Hansen Emerich, auff seine zwsage, das er sie jrer burgschafft schadlos halden wolde, seine gutter mit gerichte sperrn vnd komern las- 15 senn, auch auff den ersten gerichtstag vnd auff den andern dorzu clagen lassen. Wiewol die frunthschafft dowieder gewest, vnd ein- brocht, das Hans Emerich seiner guetter nicht mechtig gewest, die- selbigen zuuorpfenden, oder dobey zw geloben etc., so hot doch ein rath solchs zu diesem mal aus der banck vndirgehn vnd sagen 20 lassen, das ein rath auff schreiben hertzog Friederichs mit den bur- genn eine kurtze zceit gedult haben wolde. Des furstenn schriefft leyt bey denn hendeln. Antwort darauff findet man in libro mis- siuarum. Item dominica post Mathei ist der hertzog von Liegnitz aber� 25 mols personlich vnd her Georg von Slieben vorweser zum Sagan vnd Hans von Schonberg amptmann zw Radeberg, hertzog Georgen zw Dresden geschickte, vnd hat der hertzog zur Liegnitz durch her Vlrichen Schoffe auff Greiffenstein vnd hertzog Jeorg durch seine geschickten obgemelt werben vnd begeren lassen, Hansen Eme� 30 richen zw vnd abe zuuorsichern etc. vt supra. Vnd wiewol die eldistenn vormarckt, das die beger hertzog Georgens aus ansuchen vnd vormogen hertzogs Friderich geschehen, so haben sie sich doch bey den geschickten nichts weiters wollen begeben, den das man Hansen Emerich auff beider f. g. begere, 35 seinen vngehorsam vorkyesen wolde vnd jnen mit gefengnus weiter nicht einnemenn, man woste sich weiters nicht zubegeben noch zuuorantwortenn. An solcher antwort hat hertzog Friderich zur Liegnitz ein ge- fallen, aber kein genug getragen, sunder begeret, das Hans Emerich 40 5 20. aus der banck, durch schoeffenspruch.
272 220b mit viel erbietung jn g. zubedenkenn, so haben sich doch die el- disten herren nichts weiter begeben wollenn. Ist also s. g. auff den morgenn eilendts auffgebrochen vnd jm grossem vnwillen von dannenn nochm Lauben getzogen, doselbst auch mit Hansen von Schonberg, denn er den alhie her getaget, anstat hertzog Jeorgens von Sachssen von der Breslischen niderlog gehandelt. Actum die et anno quibus supra. So aber ein rath noch abescheide des fursten die burgen Hansenn Emerichs furgefordert vnd jrer glubden erjnnert, auch vormeldet, sich also in die sachen zuschicken, domit gehalden wurde, 10 wes sie gelobet, wue aber nicht, wurde ein rathe wol wiessen sich gegen jnen zwhalden, sein die burgen zwfarn, jn besorg ires scha- dens, so jnen von dem rath erstehn wolde vnd haben Hansen Emerich, auff seine zwsage, das er sie jrer burgschafft schadlos halden wolde, seine gutter mit gerichte sperrn vnd komern las- 15 senn, auch auff den ersten gerichtstag vnd auff den andern dorzu clagen lassen. Wiewol die frunthschafft dowieder gewest, vnd ein- brocht, das Hans Emerich seiner guetter nicht mechtig gewest, die- selbigen zuuorpfenden, oder dobey zw geloben etc., so hot doch ein rath solchs zu diesem mal aus der banck vndirgehn vnd sagen 20 lassen, das ein rath auff schreiben hertzog Friederichs mit den bur- genn eine kurtze zceit gedult haben wolde. Des furstenn schriefft leyt bey denn hendeln. Antwort darauff findet man in libro mis- siuarum. Item dominica post Mathei ist der hertzog von Liegnitz aber� 25 mols personlich vnd her Georg von Slieben vorweser zum Sagan vnd Hans von Schonberg amptmann zw Radeberg, hertzog Georgen zw Dresden geschickte, vnd hat der hertzog zur Liegnitz durch her Vlrichen Schoffe auff Greiffenstein vnd hertzog Jeorg durch seine geschickten obgemelt werben vnd begeren lassen, Hansen Eme� 30 richen zw vnd abe zuuorsichern etc. vt supra. Vnd wiewol die eldistenn vormarckt, das die beger hertzog Georgens aus ansuchen vnd vormogen hertzogs Friderich geschehen, so haben sie sich doch bey den geschickten nichts weiters wollen begeben, den das man Hansen Emerich auff beider f. g. begere, 35 seinen vngehorsam vorkyesen wolde vnd jnen mit gefengnus weiter nicht einnemenn, man woste sich weiters nicht zubegeben noch zuuorantwortenn. An solcher antwort hat hertzog Friderich zur Liegnitz ein ge- fallen, aber kein genug getragen, sunder begeret, das Hans Emerich 40 5 20. aus der banck, durch schoeffenspruch.
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273 wieder an leibe noch an gut solde gestrafft werden, den vnd ob jme zugesage geschehen, das er mit gefengnus nicht weiter solde eingenomen werden, so were doch zubesorgen, das er an seinem gut so hoch mochte gestraffet, das jme zw schwere sein wolde. 5 Solchs hat man s. g. auff dises mal nicht wollen zwsagen, vnd ist also der hertzog sampt den geschickten auffgewest vnd nochm Greiffenstein getzogen. Item hertzog Friderich hat vor seiner g. abscheid zu her Simon Hockenern als zw einem burgermeister ge- schickt vnd begeret, die eldisten herren neben sich zwzcyhen, s.g. 10 het wes weiters an sie zugelangen lassen. Vnd so der burger- meister geantwort, jsz konde vor essens nicht sein, ist der hertzog aus einem vnwillen dorvon nochm Greiffenstein getzogen, vt supra. Dieses ist ein grosse vrsache gewest hyn noch zwschicken, vnd solchs neben der zwsage zuentschuldigen. a So aber die eldisten herrn betracht, das dennoch vmbligenden fursten weren, konden der stadt ap sie jr nicht fromenn woldenn, geschaden, vnd haben beslossen vnd den magistrum statschreibern hynoch auffn Greiffenstein gefertiget vnd diese meinung ansagen lossen, wiewol jsz nye erfaren noch gehalden, das eyniche vnge- 20 horsamenn mitburger, so er abtronnig, sein geubter vngehorsam were vorkoren, sundern bey vnsern vorfarn harttiglich vnd mit der scherffe dorvmb gestraffet wurden, dennoch seinen f. g. zu besun- dern dinstlichen wolgefallen, wolle ein rath Hansen Emerich seinen vngehorsam vorkyesen, jnen auch derhalben wieder an leib noch 9) 25 gute straffen, also das er sich bynnen xiv tagen gestellen, seine burgen losen vnd bey dem rathe vmb die vorkyesung bieten solde. Sunder was belanget das vorkauffen seiner guetern, den abezcug, so er sich von Gorlitz entbrechen wolde, wolde ein rath jme vor- behalden haben, jn zuuorsicht, s. furstl. gnaden wurden solche 30 nochlassung in gnaden annemenn, auch in gnedigem willen gegen gemeyner stadt bedencken. Solchs hat hertzog Friderich in gegen- wertikeit Hansen von Schonbergs, Vlrichen Gotschen vnd andern seines hofegesyndes in gnaden angenomen. Geschehen auffm Greiffen- stein vt supra. Vbir acht tage hirnoch hat der hertzog Vlrichen Gotschen al- hieher geschickt, vnd werben lassen, dieweile ein rath jme vor- behalden, so viel den abezug vnd das vorkewffen der guetter Hansen Emerichs belanget, begeret der furst zw wiessen, ap man jme auch von wegen des abeczugs handels gestatten wolde. Ist her Vlrichen dorauff diese antwort gegeben. Hans Emerich solde sich, wie auffm Greiffenstein vorlassen, gestellen, seine bur- gen losen, vnd des rats meynung anhoren, von wegen des abczugs 15 35 221 40 35
273 wieder an leibe noch an gut solde gestrafft werden, den vnd ob jme zugesage geschehen, das er mit gefengnus nicht weiter solde eingenomen werden, so were doch zubesorgen, das er an seinem gut so hoch mochte gestraffet, das jme zw schwere sein wolde. 5 Solchs hat man s. g. auff dises mal nicht wollen zwsagen, vnd ist also der hertzog sampt den geschickten auffgewest vnd nochm Greiffenstein getzogen. Item hertzog Friderich hat vor seiner g. abscheid zu her Simon Hockenern als zw einem burgermeister ge- schickt vnd begeret, die eldisten herren neben sich zwzcyhen, s.g. 10 het wes weiters an sie zugelangen lassen. Vnd so der burger- meister geantwort, jsz konde vor essens nicht sein, ist der hertzog aus einem vnwillen dorvon nochm Greiffenstein getzogen, vt supra. Dieses ist ein grosse vrsache gewest hyn noch zwschicken, vnd solchs neben der zwsage zuentschuldigen. a So aber die eldisten herrn betracht, das dennoch vmbligenden fursten weren, konden der stadt ap sie jr nicht fromenn woldenn, geschaden, vnd haben beslossen vnd den magistrum statschreibern hynoch auffn Greiffenstein gefertiget vnd diese meinung ansagen lossen, wiewol jsz nye erfaren noch gehalden, das eyniche vnge- 20 horsamenn mitburger, so er abtronnig, sein geubter vngehorsam were vorkoren, sundern bey vnsern vorfarn harttiglich vnd mit der scherffe dorvmb gestraffet wurden, dennoch seinen f. g. zu besun- dern dinstlichen wolgefallen, wolle ein rath Hansen Emerich seinen vngehorsam vorkyesen, jnen auch derhalben wieder an leib noch 9) 25 gute straffen, also das er sich bynnen xiv tagen gestellen, seine burgen losen vnd bey dem rathe vmb die vorkyesung bieten solde. Sunder was belanget das vorkauffen seiner guetern, den abezcug, so er sich von Gorlitz entbrechen wolde, wolde ein rath jme vor- behalden haben, jn zuuorsicht, s. furstl. gnaden wurden solche 30 nochlassung in gnaden annemenn, auch in gnedigem willen gegen gemeyner stadt bedencken. Solchs hat hertzog Friderich in gegen- wertikeit Hansen von Schonbergs, Vlrichen Gotschen vnd andern seines hofegesyndes in gnaden angenomen. Geschehen auffm Greiffen- stein vt supra. Vbir acht tage hirnoch hat der hertzog Vlrichen Gotschen al- hieher geschickt, vnd werben lassen, dieweile ein rath jme vor- behalden, so viel den abezug vnd das vorkewffen der guetter Hansen Emerichs belanget, begeret der furst zw wiessen, ap man jme auch von wegen des abeczugs handels gestatten wolde. Ist her Vlrichen dorauff diese antwort gegeben. Hans Emerich solde sich, wie auffm Greiffenstein vorlassen, gestellen, seine bur- gen losen, vnd des rats meynung anhoren, von wegen des abczugs 15 35 221 40 35
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274 221b vnd seines vorkewffen, wolde sich als den yemandes, ader hertzog Friderich vnddirstehn dorjnnenn zuhandeln, wolde man s. f. g. ober acht ader XIV tagen dornoch an gelegen stellen handels gerne vor- stattenn. 222 Sondtags sancti Galli ist Hans Emerich alhie wieder in die stat komenn, vnd neben jme zwene geschickten hertzog Friderichs zur Liegnitz, Albrecht Bock vnd Pusewen, die den mondtags dornoch vor die eldisten komenn mit einer credentz vnd geworben, das Hans Emerich alhie were auff die zusage furstlicher g. gethan, vnd wolde seine burgen als ein biderman losen, man solde jme zceit ansetzen wen er komenn solde. Czum andern haben sie vortzalt die hendel so sich auffm Greiffenstein mit dem fursten vnd hirnoch- mols mit hern Vlrichen begeben, sunderlich das ein rat hertzog Friderichen handels an gelegenen stellen vorstatten wolde, das den die f. g. zw besundern gnaden angenomen. Dieweile aber sich 15 itziger zceit reyterey in landen erboret, douon den schaden zwge- warten, hetten die furstliche g. jnen befelh gethan, als gevolmech- tigten s. g. mit einem rath douon zu handeln etc. Der zceit halben wen sich Hans Emerich gestellen solde, ist ge- antwort, Hans Emerich wuste sunder zueiffel die gewonheit der 20 stadt zw welcher zeit vnd stunde der rath sich pfleget zuuorsameln, vnd wie man sich pfleget in burschafft zw halden. Sunder der handelung halben hat man sich gegen jnen der antwort, wie gen Vlrich vornemen lassen, den solde man handeln von wegen des abzeugs vnd des vorkewffens, zuuorn vnd ehrn Hans Emerich sich 25 gestalt vnd des rats meynung angehort hette, weren die eldisten beschueret, noch dem jm rath noch nicht beslossenn, was Hansen Emerich furzuhalden, wolde sich derhalben der handel zuuorn gar nicht schickenn. Dorauff haben die geschickten gebeten, so Hans Emerich des rats meynung angehort hette, man wolde sie auch 30 vorhoren, sie hetten einen cleinen befelh anzutragen, das jnenn den zugesaget. 10. 5 Dinstags sancti Luce hat der rath vorsameln lossen eldisten vnd geschwornen, vnd hat der burgermeister inen vorhalden, das Hans Emerich gegenwertig were in meynung seine burgen zu losen, 35 vnd dieweile er den abetronnig gewest vnd sich vielleicht von der stat entbrechen wolde, so muste man dennoch auf eine meynung reden, die jme vorzuhalden, vnd auff eine solche die auch einen ernst hette, den jsz weren ander mitburger die auch wackelten, vnd auff jnen sehen, dorzw den ein rat jres rots bedorfft, mit be- 40 danckung das sie sich auff rots besendung hirauff vorfuget. Dorauff
274 221b vnd seines vorkewffen, wolde sich als den yemandes, ader hertzog Friderich vnddirstehn dorjnnenn zuhandeln, wolde man s. f. g. ober acht ader XIV tagen dornoch an gelegen stellen handels gerne vor- stattenn. 222 Sondtags sancti Galli ist Hans Emerich alhie wieder in die stat komenn, vnd neben jme zwene geschickten hertzog Friderichs zur Liegnitz, Albrecht Bock vnd Pusewen, die den mondtags dornoch vor die eldisten komenn mit einer credentz vnd geworben, das Hans Emerich alhie were auff die zusage furstlicher g. gethan, vnd wolde seine burgen als ein biderman losen, man solde jme zceit ansetzen wen er komenn solde. Czum andern haben sie vortzalt die hendel so sich auffm Greiffenstein mit dem fursten vnd hirnoch- mols mit hern Vlrichen begeben, sunderlich das ein rat hertzog Friderichen handels an gelegenen stellen vorstatten wolde, das den die f. g. zw besundern gnaden angenomen. Dieweile aber sich 15 itziger zceit reyterey in landen erboret, douon den schaden zwge- warten, hetten die furstliche g. jnen befelh gethan, als gevolmech- tigten s. g. mit einem rath douon zu handeln etc. Der zceit halben wen sich Hans Emerich gestellen solde, ist ge- antwort, Hans Emerich wuste sunder zueiffel die gewonheit der 20 stadt zw welcher zeit vnd stunde der rath sich pfleget zuuorsameln, vnd wie man sich pfleget in burschafft zw halden. Sunder der handelung halben hat man sich gegen jnen der antwort, wie gen Vlrich vornemen lassen, den solde man handeln von wegen des abzeugs vnd des vorkewffens, zuuorn vnd ehrn Hans Emerich sich 25 gestalt vnd des rats meynung angehort hette, weren die eldisten beschueret, noch dem jm rath noch nicht beslossenn, was Hansen Emerich furzuhalden, wolde sich derhalben der handel zuuorn gar nicht schickenn. Dorauff haben die geschickten gebeten, so Hans Emerich des rats meynung angehort hette, man wolde sie auch 30 vorhoren, sie hetten einen cleinen befelh anzutragen, das jnenn den zugesaget. 10. 5 Dinstags sancti Luce hat der rath vorsameln lossen eldisten vnd geschwornen, vnd hat der burgermeister inen vorhalden, das Hans Emerich gegenwertig were in meynung seine burgen zu losen, 35 vnd dieweile er den abetronnig gewest vnd sich vielleicht von der stat entbrechen wolde, so muste man dennoch auf eine meynung reden, die jme vorzuhalden, vnd auff eine solche die auch einen ernst hette, den jsz weren ander mitburger die auch wackelten, vnd auff jnen sehen, dorzw den ein rat jres rots bedorfft, mit be- 40 danckung das sie sich auff rots besendung hirauff vorfuget. Dorauff
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275 den die eldisten noch gewonheit geantwort, wen sie besandt wur- den so komenn sie gerne vnd thettenn das billich. Dorauff der burgermeister, Lieben frunde, wir haben jm rothe auff eine meynung gedocht vnd geredt vnd wo euch dieselbige 3 mitgefallen wolde, so wolden wir derselbigen also nochgehn, vnd ist diese, Man het Hansen Emerich mit seinen burgen hirein ge- lossen, vnd die geschickten gebeten, doraussen zu bleiben, den jsz were nicht gewonlich. Dornoch wolde man sie gerne horenn, vnd angehort, wes der burgen vnd seine meynung were, vnd so man 10 jnen mit den burgenn wider hynaus liesse treten, solde die frunth- schafft sein kegenteil hyngehn vnd werben, wes jnen von noten, vnd so Hans Emerich mit seinen burgen wider hynein gelassen, solde jme der statschreiber vortzelen die hendel, so sich zwuschen jme vnd seiner freunthschafft begeben, auch wie er sich jn seiner 15 burgschafft gehalden, doraws eldisten vnd geschwornen vorstehn wurden, das ein rath Hansz Emerichen seines mutwilligen begynnes keyn vrsache gegeben, dornoch jme vortzelen, dieweile er nicht gemeinet furder ein burger zu Gorlitz zu sein, wie er sich durch hertzog Friderichen vnd andere het vornemenn lassen, so solde er 20 xII burgen setzen, an welchen der rath ein gefallen, das er sich von hynnen nicht entbrechen solde, er hette den zuuorn einem rath eldisten vnd geschwornen an stat arm vnd reich vM hunger. gulden betzalt vnd auffgeleget, vnd hette sich auch zuuorn mit seiner frunthschafft in der sune ader zw recht, der jrrigen gebrechen 25 halben, vortragen vnd solde jsz mittlerzceit mit worten vnd wercken friedlich halden etc. Vnd so auff solchen vorslag des burgermeisters durch den gantzen rath eldisten vnd geschwornen von stymme zw stymme ist geredt worden vnd beschlossen, jst Hans Emerich mit seinen 30 burgen, der den zw diesem mal nicht mehr den vier kegenwertig gewest, hyneingelassen wurden. Do als den die burgen angefangen vnd gesaget, das sie Hansen Emerichen gestelten, wie sie gelobet, mit anhengter grosser bethe das sie mochten losgetzalt werden, den sie wolden furder in keiner weise in der burgschafft vor jnen 35 hafften. Isz hat auch Hans Emerich vor sich gebeten, ap er ymmer dem rath ader eldisten zw nohent gewest were, man wolde jme dasselbige vorkiesen. Er wolde sich furder halden als ein gehor- samer etc. Dorauff hat man jnen sampt seinen burgen gewonlicher weise lassen entweichenn. Vndir des ist Claws Koeler, Adolarius Ottera vnd Hans Eme- rich der jungere, in namen vnd von wegen irer anhangender freunth- schafft, als widerpart Hansen vnd Peter Emerichen, hineingegangen 35 Bogh 223 40
275 den die eldisten noch gewonheit geantwort, wen sie besandt wur- den so komenn sie gerne vnd thettenn das billich. Dorauff der burgermeister, Lieben frunde, wir haben jm rothe auff eine meynung gedocht vnd geredt vnd wo euch dieselbige 3 mitgefallen wolde, so wolden wir derselbigen also nochgehn, vnd ist diese, Man het Hansen Emerich mit seinen burgen hirein ge- lossen, vnd die geschickten gebeten, doraussen zu bleiben, den jsz were nicht gewonlich. Dornoch wolde man sie gerne horenn, vnd angehort, wes der burgen vnd seine meynung were, vnd so man 10 jnen mit den burgenn wider hynaus liesse treten, solde die frunth- schafft sein kegenteil hyngehn vnd werben, wes jnen von noten, vnd so Hans Emerich mit seinen burgen wider hynein gelassen, solde jme der statschreiber vortzelen die hendel, so sich zwuschen jme vnd seiner freunthschafft begeben, auch wie er sich jn seiner 15 burgschafft gehalden, doraws eldisten vnd geschwornen vorstehn wurden, das ein rath Hansz Emerichen seines mutwilligen begynnes keyn vrsache gegeben, dornoch jme vortzelen, dieweile er nicht gemeinet furder ein burger zu Gorlitz zu sein, wie er sich durch hertzog Friderichen vnd andere het vornemenn lassen, so solde er 20 xII burgen setzen, an welchen der rath ein gefallen, das er sich von hynnen nicht entbrechen solde, er hette den zuuorn einem rath eldisten vnd geschwornen an stat arm vnd reich vM hunger. gulden betzalt vnd auffgeleget, vnd hette sich auch zuuorn mit seiner frunthschafft in der sune ader zw recht, der jrrigen gebrechen 25 halben, vortragen vnd solde jsz mittlerzceit mit worten vnd wercken friedlich halden etc. Vnd so auff solchen vorslag des burgermeisters durch den gantzen rath eldisten vnd geschwornen von stymme zw stymme ist geredt worden vnd beschlossen, jst Hans Emerich mit seinen 30 burgen, der den zw diesem mal nicht mehr den vier kegenwertig gewest, hyneingelassen wurden. Do als den die burgen angefangen vnd gesaget, das sie Hansen Emerichen gestelten, wie sie gelobet, mit anhengter grosser bethe das sie mochten losgetzalt werden, den sie wolden furder in keiner weise in der burgschafft vor jnen 35 hafften. Isz hat auch Hans Emerich vor sich gebeten, ap er ymmer dem rath ader eldisten zw nohent gewest were, man wolde jme dasselbige vorkiesen. Er wolde sich furder halden als ein gehor- samer etc. Dorauff hat man jnen sampt seinen burgen gewonlicher weise lassen entweichenn. Vndir des ist Claws Koeler, Adolarius Ottera vnd Hans Eme- rich der jungere, in namen vnd von wegen irer anhangender freunth- schafft, als widerpart Hansen vnd Peter Emerichen, hineingegangen 35 Bogh 223 40
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276 223b vnd geworben, sie vormerckten, das Hans Emerich willens were seme guetter zuuorkewffen jnen vnd iren kyndern, von wegen der erblichen anwartung zu schaden, derhalben were jre vleissige bethe, Hansen Emerichen also einzunemenn, domit sie die rechte an jme, wie angefangen, bekomenn mochten. Dises antragen ist auff ein- geben des rats geschehen. So Hans Emerich wieder hynein gelassen, sein die burgen, so kegenwertig, der burgschafft losgetzalt, vnd ist Hansen Emerich durch den statschreiber noch der Ienge vortzalt wurden, wie vnd durch welche weise sich die gebrechen zwuschen der freuntschafft 10 vnd sein abtrynnen erboret hatt, auff folgende meynung. George Emerich in bedocht seiner selen selikeit vnd zurhal- dvng liebe, eynikeit vnd freunthschafft zwuschen seinen erben vnd erbnemenn hette bey seinem leben ein testament vnd letzten*) be- stalt vnd vorordnet, dorjnnen vorsorget, was einem itzlichen zu 15 alberichtung vnd vorgenugung veterlichs vnd grosueterlichs anteils, noch seinem tode zufallen solde, dasselbige hinder den rat zw ge- trawen henden vnd schutz geleget. Noch gehaldem dreissigen were dasselbige testament von denjhenigen so dorzu vorordent vnd aus- wendig dorauff geschrieben, eroffnet vnd gelesen. So aber aus 20 dem jnhalde des testaments befunden das gemelter Jeorg Emerich, vielleicht aus veterlichen gunst, so er zu einem kynde forder den zum andern getragen, einem etwas merglichs mehr den dem andern vormacht vnd zugeeigent, hetten sie alle zugleich denselben testa- ment renuntirt vnd dasselbige fallen lassen, dornoch sich vndir 25 eynander selbst durch eine erbschichtung vnd etzliche freunthliche handelung, wie den dieselbigen jm statbuch auff ir aller begere vorzceichent, freunthlich vortragen, wie den oben am co blat, suesten auch in etzlichen missiuen vorzceichent vnd erstrackt, vnd so sie sich auch der wort, domit zuthun vnd zw lassen, entscheiden, were 30 er komen vor gericht vnd gehegte dingbang, in meynung seinem weibe eine gobe vber die forige im statbuch vorzceichent, in die erblichen guetter zuuormachen, das den seine freunthschafft auff den jnhalt der stadt wilkor, zu rechte widerfochten. Isz ist jme auch vorgehalden, das dennoch jme der vorslag jm sunlichen han- 35 del von den eldisten herrn geschehen anzunemen gewest were, an- gesehen so erben von jme geblieben, das dennoch sein weib mit jrem kyndesteil zugleich gegangen, vnd etzliche tausent fl. zuuorn 5 *) hier fehlt das wort willen. 18. gehaldem dreissigen, mit abwartung der fuer testamentscroeffnungen bestimmten droissig tage nach dem tode des erblassers.
276 223b vnd geworben, sie vormerckten, das Hans Emerich willens were seme guetter zuuorkewffen jnen vnd iren kyndern, von wegen der erblichen anwartung zu schaden, derhalben were jre vleissige bethe, Hansen Emerichen also einzunemenn, domit sie die rechte an jme, wie angefangen, bekomenn mochten. Dises antragen ist auff ein- geben des rats geschehen. So Hans Emerich wieder hynein gelassen, sein die burgen, so kegenwertig, der burgschafft losgetzalt, vnd ist Hansen Emerich durch den statschreiber noch der Ienge vortzalt wurden, wie vnd durch welche weise sich die gebrechen zwuschen der freuntschafft 10 vnd sein abtrynnen erboret hatt, auff folgende meynung. George Emerich in bedocht seiner selen selikeit vnd zurhal- dvng liebe, eynikeit vnd freunthschafft zwuschen seinen erben vnd erbnemenn hette bey seinem leben ein testament vnd letzten*) be- stalt vnd vorordnet, dorjnnen vorsorget, was einem itzlichen zu 15 alberichtung vnd vorgenugung veterlichs vnd grosueterlichs anteils, noch seinem tode zufallen solde, dasselbige hinder den rat zw ge- trawen henden vnd schutz geleget. Noch gehaldem dreissigen were dasselbige testament von denjhenigen so dorzu vorordent vnd aus- wendig dorauff geschrieben, eroffnet vnd gelesen. So aber aus 20 dem jnhalde des testaments befunden das gemelter Jeorg Emerich, vielleicht aus veterlichen gunst, so er zu einem kynde forder den zum andern getragen, einem etwas merglichs mehr den dem andern vormacht vnd zugeeigent, hetten sie alle zugleich denselben testa- ment renuntirt vnd dasselbige fallen lassen, dornoch sich vndir 25 eynander selbst durch eine erbschichtung vnd etzliche freunthliche handelung, wie den dieselbigen jm statbuch auff ir aller begere vorzceichent, freunthlich vortragen, wie den oben am co blat, suesten auch in etzlichen missiuen vorzceichent vnd erstrackt, vnd so sie sich auch der wort, domit zuthun vnd zw lassen, entscheiden, were 30 er komen vor gericht vnd gehegte dingbang, in meynung seinem weibe eine gobe vber die forige im statbuch vorzceichent, in die erblichen guetter zuuormachen, das den seine freunthschafft auff den jnhalt der stadt wilkor, zu rechte widerfochten. Isz ist jme auch vorgehalden, das dennoch jme der vorslag jm sunlichen han- 35 del von den eldisten herrn geschehen anzunemen gewest were, an- gesehen so erben von jme geblieben, das dennoch sein weib mit jrem kyndesteil zugleich gegangen, vnd etzliche tausent fl. zuuorn 5 *) hier fehlt das wort willen. 18. gehaldem dreissigen, mit abwartung der fuer testamentscroeffnungen bestimmten droissig tage nach dem tode des erblassers.
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277 vnd ober das kyndesteil gehabt hette, vnd also mehr den ein erbe genomenn. So aber keyn leibserbe noch jme geblieben, so hette sie doch ein gobe gehabt, die auch manchs ritters ader graffens weib nicht folget, noch sich schemen dorffte. Isz were aber alle 5 diese wolmeynung der eldisten von jme alweg vorechtlich gehal- den vnd dorober einsz vnd zum andern, sunderlich, so er gute leute vorsatzt abetronnig wurden, wie obenn am co blat. Wie er sich aber in seiner burgschafft gegen dem rathe vnd seinen bur- genn gehalden, were am tage, vnd man hieldes douor, wers jnen 10 nicht erlossen wolde, hette vnd mochte jnenn dorvmb als einen trawloszen vnd erlosen man zu seinen ehren schelden. Er solde auch alles sein gut nicht so grosz geacht, das er solde abetronnig sein wurden, vnd die fromenn biederleute, die dodurch zu merck- lichen scheden vnd beschuer komenn weren, nicht geloset, vnd 15 habenn stecken lassen, vnd solde jsz douor halden, wo beyde furstl. g. nicht so hochlich vor jnen gebetenn, das der rath jn mey- nung gewest, sich mit dem ernste gegen jme zurzceigen. Diese vnd dergleichen meynung, die den oben am co vnd suesten in etz- lichen missiuen an hertzog Henrichen zu Sachssen, Cristoffen von 20 Wartemberg landvoiten, doctorem Caspar Emerich vnd andere ge- schrieben, weiter erstrackt ist, ist Hansen Emerich durch den statschreiber vortzalt, vnd entlich durch den burgermeister Simon Hockener entdackt der beschlussz wie oben durch vnd zuuorn, durch den rath eldisten vnd geschwornen beratenn etc. 224 So Hansz Emerich diese meynung also angehort, ist er hiraus gegangen. Haben die geschickten hertzog Friderichs hynein werben lassen, sie irer gestrigen bethe noch, oben am 222 zuuorhoren, vnd so hynein komenn, haben sie vortzalt, sie weren gesteren bey vnd vorn eldisten herren gewest, vnd vnder andern begert zu 30 wiessen, wes doch vormutlich were, das ein rath von Hansen Eme- rich zu abbezcug fordern wurde, das den bysz jn rath vorschoben, dieweile den Hanszen Emerich, vielleicht itzt dieselbige meynung angesaget, were jre bethe, wolden jnen dieselbige auch vormelden, vnd handels an stadt furstlicher gnaden derhalben vorstatten, domit 35 sie der furstl. g. wusten zuberichten vnd gegebenem befelh noch- zugehn. 224b 25 Ist also den geschickten vortzalt, wes den f. g. auffm Greiffen- stein zugesaget, dem den auff diszsmol also geschehen, das Hansen Emerich sein geubter vngehorsam auff furstlicher g. begere itzt 3. vorechtlich, mit verachlung angeschen.
277 vnd ober das kyndesteil gehabt hette, vnd also mehr den ein erbe genomenn. So aber keyn leibserbe noch jme geblieben, so hette sie doch ein gobe gehabt, die auch manchs ritters ader graffens weib nicht folget, noch sich schemen dorffte. Isz were aber alle 5 diese wolmeynung der eldisten von jme alweg vorechtlich gehal- den vnd dorober einsz vnd zum andern, sunderlich, so er gute leute vorsatzt abetronnig wurden, wie obenn am co blat. Wie er sich aber in seiner burgschafft gegen dem rathe vnd seinen bur- genn gehalden, were am tage, vnd man hieldes douor, wers jnen 10 nicht erlossen wolde, hette vnd mochte jnenn dorvmb als einen trawloszen vnd erlosen man zu seinen ehren schelden. Er solde auch alles sein gut nicht so grosz geacht, das er solde abetronnig sein wurden, vnd die fromenn biederleute, die dodurch zu merck- lichen scheden vnd beschuer komenn weren, nicht geloset, vnd 15 habenn stecken lassen, vnd solde jsz douor halden, wo beyde furstl. g. nicht so hochlich vor jnen gebetenn, das der rath jn mey- nung gewest, sich mit dem ernste gegen jme zurzceigen. Diese vnd dergleichen meynung, die den oben am co vnd suesten in etz- lichen missiuen an hertzog Henrichen zu Sachssen, Cristoffen von 20 Wartemberg landvoiten, doctorem Caspar Emerich vnd andere ge- schrieben, weiter erstrackt ist, ist Hansen Emerich durch den statschreiber vortzalt, vnd entlich durch den burgermeister Simon Hockener entdackt der beschlussz wie oben durch vnd zuuorn, durch den rath eldisten vnd geschwornen beratenn etc. 224 So Hansz Emerich diese meynung also angehort, ist er hiraus gegangen. Haben die geschickten hertzog Friderichs hynein werben lassen, sie irer gestrigen bethe noch, oben am 222 zuuorhoren, vnd so hynein komenn, haben sie vortzalt, sie weren gesteren bey vnd vorn eldisten herren gewest, vnd vnder andern begert zu 30 wiessen, wes doch vormutlich were, das ein rath von Hansen Eme- rich zu abbezcug fordern wurde, das den bysz jn rath vorschoben, dieweile den Hanszen Emerich, vielleicht itzt dieselbige meynung angesaget, were jre bethe, wolden jnen dieselbige auch vormelden, vnd handels an stadt furstlicher gnaden derhalben vorstatten, domit 35 sie der furstl. g. wusten zuberichten vnd gegebenem befelh noch- zugehn. 224b 25 Ist also den geschickten vortzalt, wes den f. g. auffm Greiffen- stein zugesaget, dem den auff diszsmol also geschehen, das Hansen Emerich sein geubter vngehorsam auff furstlicher g. begere itzt 3. vorechtlich, mit verachlung angeschen.
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278. 225 vorkorn, so aber ein rat jme vorbehalden, so viel den abzeug vnd das vorkewffen belanget, hette man Hansen Emerichen dise mey- nung vorgeslagen, das er sich von hynnen nicht entbrechen solde etc. vnd das solde er mit xII burgen also vorsichern. So die geschickten hiraus komenn vnd Hansen Emerich neben sich aus der gesellen stuben zcyhen vnd furen wollen, vielleicht sich mit jme zu vndirreden, hat der diener jme nicht vorstatten wollen hynaus zugehn, vnd gesaget, er hette befelh, als den war, jme nicht zuuorgonnen vom rathawse zugehn. Sein also in der gesellen stuben blieben vnd sich vnddirredet, dorauff hyneingegan- 10 gen, vnd diese folgende meynung geworben. Die furstl. g. auch Hans Emerich hetten sich nymmer vorsehn einer solchen schwin- den anforderung, were derhalben Hansen Emerichs bethe, vmb gotes willen vnser frauen ehre vnd seines vaters willen, man wolde jme guten willen ertzeigen, den er solde sich furder als ein ge� 15 horsamer mitburger halden, vnd dieweile jme nicht moglich burgen zubekomenn vnd zubesorgen, das er wieder mocht gefenglich ge- satzt werden, man wolde jnen mit solchem gefengnus einnemenn, das jme an seinem leib vnschedlich, wiewol sie vorhofften, ein erbar rath wurde das beste vorwendenn, vnd Hansen Emerich ane 20 gefengnus von jnen komen lassen, zuuorhuetten sundirlichen hon vnd boese nachsage, so furstlichen g. vnd gemeiner stadt doraus er- wachssen wolde. Den Hansz Emerich solde sich vorschreiben das- jhenige so jme vom rath vorgesatzt, bey vorlust aller seiner gueter trewlichen zwhaldenn. 5 25 Antwort. Hans Emerich hette ein grosz gut, das sein vater wiewol er- lich, doch mit vielfeldiger beschuerung arm vnd reich, erworben hette. Dieweile er den vormeinet solchs der stadt zuentwendenn vnd sich offtmals horen lassen, er wolde furder zu Gorlitz nicht wonen solde er auch die helffte seines guts doran setzen, vnd nochdem er seine guetter auff XXIVM fl. hunger. wirdiget, were diese anforderung noch ferne nicht die helffte seiner guettern, wuste ein rath eldisten vnd geschwornen an stadt arm vnd reich jme doran nichts zuenthengen, noch weniger zw forderen. Vnd 35 wiewol vorhyn bekomert, das Hans Emerich, seines begynnes hal- ben keyne burgen wurde bekomenn mogen, auch derwegen be- ratenn das er sich mit seiner hantschriefft vorschreiben solde, so het man doch solche meynung Hansen Emerich zu sundirlichen hon schmoheit vnd beschuerung furgeslagen, auch jme gesaget, das 40 30
278. 225 vorkorn, so aber ein rat jme vorbehalden, so viel den abzeug vnd das vorkewffen belanget, hette man Hansen Emerichen dise mey- nung vorgeslagen, das er sich von hynnen nicht entbrechen solde etc. vnd das solde er mit xII burgen also vorsichern. So die geschickten hiraus komenn vnd Hansen Emerich neben sich aus der gesellen stuben zcyhen vnd furen wollen, vielleicht sich mit jme zu vndirreden, hat der diener jme nicht vorstatten wollen hynaus zugehn, vnd gesaget, er hette befelh, als den war, jme nicht zuuorgonnen vom rathawse zugehn. Sein also in der gesellen stuben blieben vnd sich vnddirredet, dorauff hyneingegan- 10 gen, vnd diese folgende meynung geworben. Die furstl. g. auch Hans Emerich hetten sich nymmer vorsehn einer solchen schwin- den anforderung, were derhalben Hansen Emerichs bethe, vmb gotes willen vnser frauen ehre vnd seines vaters willen, man wolde jme guten willen ertzeigen, den er solde sich furder als ein ge� 15 horsamer mitburger halden, vnd dieweile jme nicht moglich burgen zubekomenn vnd zubesorgen, das er wieder mocht gefenglich ge- satzt werden, man wolde jnen mit solchem gefengnus einnemenn, das jme an seinem leib vnschedlich, wiewol sie vorhofften, ein erbar rath wurde das beste vorwendenn, vnd Hansen Emerich ane 20 gefengnus von jnen komen lassen, zuuorhuetten sundirlichen hon vnd boese nachsage, so furstlichen g. vnd gemeiner stadt doraus er- wachssen wolde. Den Hansz Emerich solde sich vorschreiben das- jhenige so jme vom rath vorgesatzt, bey vorlust aller seiner gueter trewlichen zwhaldenn. 5 25 Antwort. Hans Emerich hette ein grosz gut, das sein vater wiewol er- lich, doch mit vielfeldiger beschuerung arm vnd reich, erworben hette. Dieweile er den vormeinet solchs der stadt zuentwendenn vnd sich offtmals horen lassen, er wolde furder zu Gorlitz nicht wonen solde er auch die helffte seines guts doran setzen, vnd nochdem er seine guetter auff XXIVM fl. hunger. wirdiget, were diese anforderung noch ferne nicht die helffte seiner guettern, wuste ein rath eldisten vnd geschwornen an stadt arm vnd reich jme doran nichts zuenthengen, noch weniger zw forderen. Vnd 35 wiewol vorhyn bekomert, das Hans Emerich, seines begynnes hal- ben keyne burgen wurde bekomenn mogen, auch derwegen be- ratenn das er sich mit seiner hantschriefft vorschreiben solde, so het man doch solche meynung Hansen Emerich zu sundirlichen hon schmoheit vnd beschuerung furgeslagen, auch jme gesaget, das 40 30
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279 er sich so erbarlich gen dem rath vnd seinen burgen gehalden, das auch kein bidermann furder vor in geloben wolde, sich aber des ken den geschickten nicht vornemenn lassen, sundern gesaget, ein rath eldisten vnd geschwornen weren alweg gefliessen f. g. zu 5 dienen vnd dinstliche wilfarung zugeleisten, vnd wo auch diszs nicht were, wolden sie Hansen Emerichen burgen leyhen, die jme nicht gefallen solden. Vnd dieweile sie den diesen weg selbst furslugen, das sich Hans Emerich vorschreiben solde, wolde man den f. g. zu sundirlichen ehren vnd auff ire bethe, solchs also an- 40 nemenn etc. Vnd so die geschickten Hansen Emerichen dieselbige meynung furgehalden vnd er auff der geschickten ansagen des zuthun be- schuert gewest vnd furgewandt, das seine guetter vndir der stat gerichte vnuorpfendet vnd vnuorkewfft logen, er wolde auch die- 15 selbigen ane wiessen des rats nicht vorkewffen, jst Hans Emerich hynein gelassen vnd mit folgender meynung angeredt wurden: 225b Man hette sich vorsehen, Hans Emerich solde die vorslege so Nota. jme geschehen zw grossem dancke angenomenn haben, jn betrach- tung seiner vorhandelung so er gen dem rath vnd seinen burgen, 20 fromen biderleuten, geubet, forderlich, so sie von den geschickten jme zu gute vorgeslagen. Dieweile aber vormarckt, das er die- selbigen, durch seine trotzung, dodurch er einen rath, eldisten vnd geschwornen vorachttet, vorechtlichen hielde, solde er wiessen noch dem er zuuorn einem rath mit eyden vnd pflichten vorhafft, vnd 25 jme vnd seinen burgen nicht gehalden, wuste man jme furder auff seine slechte worte nicht zuuortrauen. Er solde vom rothawse nicht komenn, er hette den dem rath eldisten vnd geschwornen eine gestalt gemacht, doran sie eine genug. Dornoch wuste er sich zw richtenn. So aber Hans Emerich den ernste vormarckt, auch besorget 226 das er weiter mit gefengnus mocht eingenomen werden, hat er be- williget sich noch erkentnus des rats zuuorschreiben vnd dasselbige mit seinem weibe, (den sein weib hot vormeinet etzliche gerechti- keit in seinen erblichen guettern zuhaben,) mit hande vnd munde 35 treulichen vnd ane geferden zw halden. Sein also die hendel mit gnantem Hansen Emerichen vnd den geschickten hertzog Friderichs von xIV hor bysz jn xx stunde vortzogen wurdenn. 30 Vmb xXI hor ist der rathe alleine auffs rothawse gegangen, vnd doselbst ist auch der begreiffe der vorschreybung voltzogen 40 vnd gelesen, vnd den geschickten zuforderst hertzog Friderichs zu- gefallen dorjnnen gewandelt, vnd enthangenn wie folget.
279 er sich so erbarlich gen dem rath vnd seinen burgen gehalden, das auch kein bidermann furder vor in geloben wolde, sich aber des ken den geschickten nicht vornemenn lassen, sundern gesaget, ein rath eldisten vnd geschwornen weren alweg gefliessen f. g. zu 5 dienen vnd dinstliche wilfarung zugeleisten, vnd wo auch diszs nicht were, wolden sie Hansen Emerichen burgen leyhen, die jme nicht gefallen solden. Vnd dieweile sie den diesen weg selbst furslugen, das sich Hans Emerich vorschreiben solde, wolde man den f. g. zu sundirlichen ehren vnd auff ire bethe, solchs also an- 40 nemenn etc. Vnd so die geschickten Hansen Emerichen dieselbige meynung furgehalden vnd er auff der geschickten ansagen des zuthun be- schuert gewest vnd furgewandt, das seine guetter vndir der stat gerichte vnuorpfendet vnd vnuorkewfft logen, er wolde auch die- 15 selbigen ane wiessen des rats nicht vorkewffen, jst Hans Emerich hynein gelassen vnd mit folgender meynung angeredt wurden: 225b Man hette sich vorsehen, Hans Emerich solde die vorslege so Nota. jme geschehen zw grossem dancke angenomenn haben, jn betrach- tung seiner vorhandelung so er gen dem rath vnd seinen burgen, 20 fromen biderleuten, geubet, forderlich, so sie von den geschickten jme zu gute vorgeslagen. Dieweile aber vormarckt, das er die- selbigen, durch seine trotzung, dodurch er einen rath, eldisten vnd geschwornen vorachttet, vorechtlichen hielde, solde er wiessen noch dem er zuuorn einem rath mit eyden vnd pflichten vorhafft, vnd 25 jme vnd seinen burgen nicht gehalden, wuste man jme furder auff seine slechte worte nicht zuuortrauen. Er solde vom rothawse nicht komenn, er hette den dem rath eldisten vnd geschwornen eine gestalt gemacht, doran sie eine genug. Dornoch wuste er sich zw richtenn. So aber Hans Emerich den ernste vormarckt, auch besorget 226 das er weiter mit gefengnus mocht eingenomen werden, hat er be- williget sich noch erkentnus des rats zuuorschreiben vnd dasselbige mit seinem weibe, (den sein weib hot vormeinet etzliche gerechti- keit in seinen erblichen guettern zuhaben,) mit hande vnd munde 35 treulichen vnd ane geferden zw halden. Sein also die hendel mit gnantem Hansen Emerichen vnd den geschickten hertzog Friderichs von xIV hor bysz jn xx stunde vortzogen wurdenn. 30 Vmb xXI hor ist der rathe alleine auffs rothawse gegangen, vnd doselbst ist auch der begreiffe der vorschreybung voltzogen 40 vnd gelesen, vnd den geschickten zuforderst hertzog Friderichs zu- gefallen dorjnnen gewandelt, vnd enthangenn wie folget.
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280 Vorschreibung Hansen Emerichs gegen dem rath eldisten vnd geschwornenn. Vor allen vnd itzlichen, die diesen brieffe sehen ader horen lesen, bekenne jch Hans Emerich der eldere burger zu Gorlitz. Nochdem mir mein vngehorsam, den jch gegen dem erbarn rathe zu Gorlitz, meinen herrn, geubet, auff beger des jrlauchten hoch- gebornen fursten vnd herrn, herrn Friderichs in Slesien hertzogen zu Liegnitz, Briege etc. meines gnedigen herren vorkorn ist, das ich dem rathe obengemeldt eldisten vnd geschwornen beyeinander jm rothe doselbst vorsamelt, vor mich vnd jn ehelicher vormund- 10 schafft Anne meines ehlichen weibes die auch gegenwertig ge- standen vnd sulchs bewilliget, vnd vor vnser beider erben vnd 25 226b erbnemenn, mit hande vnd munde gelobet vnd mit vnd in krafft dieser meiner eigener hantschriefft globe vnd gerede, das alle vn- sere erbliche guetter, die wir in diesen koniglichen gerichten zu 15 Gorlitz jn der stadt ader vffm lande haben, keine ausgenomenn, nicht vorkawfft, noch in eyniger weise vorwandelt noch in frembde hende sollen gebrocht werden, jch habe den dem erbarn rate, el- disten vnd geschwornenn, an stat arm vnd reich, funfftausent hunger. gulden, jsz wurde mir den durch sunliche hendel, mittel vnd for- 20 derung meiner herrn vnd freunde, etwas doran enthangen, zum abezug zuuorn auffgeleget, vnd mich auch mit meiner freuntschafft der gebrechen halben, die sich von wegen obgnanter erblichen guetter zwuschen jnen vnd mir jrrig halden, vnd in schwebenden rechten hangen, sunlich ader rechtlich voreyniget vnd vortragen, vnd das ichs hinfur gein rate, gemeiner stat vnd einwonern sal vnd wil friedlich halden mit worten vnd wercken, vnd von hynnen ane wiessen vnd willen wesentlich nicht weichen, auch das wieder sie durch mich noch andere, wieder zu rechte noch von geschichte, nichts beschuerlichs zugericht, noch furgenomenn sal werden, bey ver- 30 lust oben angetzeigter guetter. Des zw urkunde, domit solchs alles ge- treulich vnd ane geferde gehalden werde, habe jch zw ende dieser meiner hantschriefft, mein gewonlich petschafft selbst auffgedruckt. Geschehen vnd gegeben zw Gorlitz dinstags am tage sancti Luce des heiligen ewangelisten, noch Cristi vnsers lieben herrn geburt, 35 tausent funffhundert vnd jm dreitzehnden iarenn. Des andern tages ist Hans Emerich mit den geschickten hertzog Friderichs doruon vnd widervmb gen Liegnitz getzogen, was aber folgen wil, das weisz got, so muss man doch desselbigen gewar- tenn. Actum anno et diebus quibus supra. 22 227 5 25 40
280 Vorschreibung Hansen Emerichs gegen dem rath eldisten vnd geschwornenn. Vor allen vnd itzlichen, die diesen brieffe sehen ader horen lesen, bekenne jch Hans Emerich der eldere burger zu Gorlitz. Nochdem mir mein vngehorsam, den jch gegen dem erbarn rathe zu Gorlitz, meinen herrn, geubet, auff beger des jrlauchten hoch- gebornen fursten vnd herrn, herrn Friderichs in Slesien hertzogen zu Liegnitz, Briege etc. meines gnedigen herren vorkorn ist, das ich dem rathe obengemeldt eldisten vnd geschwornen beyeinander jm rothe doselbst vorsamelt, vor mich vnd jn ehelicher vormund- 10 schafft Anne meines ehlichen weibes die auch gegenwertig ge- standen vnd sulchs bewilliget, vnd vor vnser beider erben vnd 25 226b erbnemenn, mit hande vnd munde gelobet vnd mit vnd in krafft dieser meiner eigener hantschriefft globe vnd gerede, das alle vn- sere erbliche guetter, die wir in diesen koniglichen gerichten zu 15 Gorlitz jn der stadt ader vffm lande haben, keine ausgenomenn, nicht vorkawfft, noch in eyniger weise vorwandelt noch in frembde hende sollen gebrocht werden, jch habe den dem erbarn rate, el- disten vnd geschwornenn, an stat arm vnd reich, funfftausent hunger. gulden, jsz wurde mir den durch sunliche hendel, mittel vnd for- 20 derung meiner herrn vnd freunde, etwas doran enthangen, zum abezug zuuorn auffgeleget, vnd mich auch mit meiner freuntschafft der gebrechen halben, die sich von wegen obgnanter erblichen guetter zwuschen jnen vnd mir jrrig halden, vnd in schwebenden rechten hangen, sunlich ader rechtlich voreyniget vnd vortragen, vnd das ichs hinfur gein rate, gemeiner stat vnd einwonern sal vnd wil friedlich halden mit worten vnd wercken, vnd von hynnen ane wiessen vnd willen wesentlich nicht weichen, auch das wieder sie durch mich noch andere, wieder zu rechte noch von geschichte, nichts beschuerlichs zugericht, noch furgenomenn sal werden, bey ver- 30 lust oben angetzeigter guetter. Des zw urkunde, domit solchs alles ge- treulich vnd ane geferde gehalden werde, habe jch zw ende dieser meiner hantschriefft, mein gewonlich petschafft selbst auffgedruckt. Geschehen vnd gegeben zw Gorlitz dinstags am tage sancti Luce des heiligen ewangelisten, noch Cristi vnsers lieben herrn geburt, 35 tausent funffhundert vnd jm dreitzehnden iarenn. Des andern tages ist Hans Emerich mit den geschickten hertzog Friderichs doruon vnd widervmb gen Liegnitz getzogen, was aber folgen wil, das weisz got, so muss man doch desselbigen gewar- tenn. Actum anno et diebus quibus supra. 22 227 5 25 40
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281 Von den wasserlewfften vnd den gebrechen, die sich zum Hennichen vnd doselbst vmb von wegen der wassergeng vnd teylung jrrig gehalden. 10 So die manschafft vnd die stadt, der wassergenge halben, die 5 durch vnd neben Horckaw auffs Hennichen fliessen, jrrig gewest, vor die ko. mt. zw rechte dorvmb komen, auch entlich ein ent- scheid von dem von Plauen vnd Sigmunden von Wartemberg dor- uber ergangen, sein dieselbigen gebrechen auff den jnhalt des spruchs offtmals besichtiget wurdenn, wie den aus etzlichen signa- turn bey die hendel geleget, zuuornemenn ist, als den auch jungst freitags am tage Vrsule geschehen ist. Auff denselben tag hat her Cristoff von Wartemberg die zceit voit, neben sich getzogen s. g. hewptmann, Lewtern von Schreibersdorf vnd suesten viel an- dere aus der manschafft vahst allir weichbilde, auch von allen 45 steten, vnd dieselbige mit sich anfenglichen am schutze zum Hen- nichen gebrocht, die gebrechen doselbst vnd furder hynauff noch Horckaw zubesichtigen vnd zuuorhoren. Ist auff befelh des herrn doselbst vorgetretenn Hans Rabenaw zum Ritschen, vnd geclaget wie die von Gorlitz das wasser aldo 20 auffhielden, schutzten, jnen zu schaden jn ire teiche leitten vnd noch laudt des entscheides mit jnen mitteilen wolden, vnd gebeten, die von Gorlitz zw weisen etc. Vnd so her Michel Swartz, magister Johannes Hass protho- notarius, Peter Tyle, vnd Frantz Schneider, als geschickte vom 25 rathe gewest, haben sie dise antwort gegeben: sie konden sich des entscheides vnd contracts von obgemelten herrn der wasser gebrechen halben auffgericht, wol erjnnern, sie weren auch alweg vnd auff hewte erboetig, denselbigen folge zuthun, wo dasjhenige so jnen jm spruch zugut komen wolde, forderlich von den zur 30 Horckaw gewandelt, vorsorget vnd gehalden wurde. Den vnd die- weile dieselbigen gebrechen nicht gewandelt, vnd das wasser vn- zcimlicher weise ober vnd wieder den jnhalt des entscheides, ausz dem erbgange gefurt, also das des wassers wenig auff der stat guettern kwome, hette s. g. zurmessen, wie man dasselbige wenig 35 mit den niderlendern teylen solde. Das auch die teylung am schutz geschehen solde, were man nicht gestendig, den vnd ap der spruch jnnenhielde, das die teylung oberhalb dem Hennychen geschehen solde, so tzeiget doch der spruch nicht auff den schutz, den jsz konde an dem ort, ane fortel, vnd mit bestandt nicht geschehen 35. niderlender werden die bewohner jener ortschaft genannt, weil sie, von dem hoeher gelegenen Goerlitz aus gerechnet, niedriger wohnen 227b 228 36
281 Von den wasserlewfften vnd den gebrechen, die sich zum Hennichen vnd doselbst vmb von wegen der wassergeng vnd teylung jrrig gehalden. 10 So die manschafft vnd die stadt, der wassergenge halben, die 5 durch vnd neben Horckaw auffs Hennichen fliessen, jrrig gewest, vor die ko. mt. zw rechte dorvmb komen, auch entlich ein ent- scheid von dem von Plauen vnd Sigmunden von Wartemberg dor- uber ergangen, sein dieselbigen gebrechen auff den jnhalt des spruchs offtmals besichtiget wurdenn, wie den aus etzlichen signa- turn bey die hendel geleget, zuuornemenn ist, als den auch jungst freitags am tage Vrsule geschehen ist. Auff denselben tag hat her Cristoff von Wartemberg die zceit voit, neben sich getzogen s. g. hewptmann, Lewtern von Schreibersdorf vnd suesten viel an- dere aus der manschafft vahst allir weichbilde, auch von allen 45 steten, vnd dieselbige mit sich anfenglichen am schutze zum Hen- nichen gebrocht, die gebrechen doselbst vnd furder hynauff noch Horckaw zubesichtigen vnd zuuorhoren. Ist auff befelh des herrn doselbst vorgetretenn Hans Rabenaw zum Ritschen, vnd geclaget wie die von Gorlitz das wasser aldo 20 auffhielden, schutzten, jnen zu schaden jn ire teiche leitten vnd noch laudt des entscheides mit jnen mitteilen wolden, vnd gebeten, die von Gorlitz zw weisen etc. Vnd so her Michel Swartz, magister Johannes Hass protho- notarius, Peter Tyle, vnd Frantz Schneider, als geschickte vom 25 rathe gewest, haben sie dise antwort gegeben: sie konden sich des entscheides vnd contracts von obgemelten herrn der wasser gebrechen halben auffgericht, wol erjnnern, sie weren auch alweg vnd auff hewte erboetig, denselbigen folge zuthun, wo dasjhenige so jnen jm spruch zugut komen wolde, forderlich von den zur 30 Horckaw gewandelt, vorsorget vnd gehalden wurde. Den vnd die- weile dieselbigen gebrechen nicht gewandelt, vnd das wasser vn- zcimlicher weise ober vnd wieder den jnhalt des entscheides, ausz dem erbgange gefurt, also das des wassers wenig auff der stat guettern kwome, hette s. g. zurmessen, wie man dasselbige wenig 35 mit den niderlendern teylen solde. Das auch die teylung am schutz geschehen solde, were man nicht gestendig, den vnd ap der spruch jnnenhielde, das die teylung oberhalb dem Hennychen geschehen solde, so tzeiget doch der spruch nicht auff den schutz, den jsz konde an dem ort, ane fortel, vnd mit bestandt nicht geschehen 35. niderlender werden die bewohner jener ortschaft genannt, weil sie, von dem hoeher gelegenen Goerlitz aus gerechnet, niedriger wohnen 227b 228 36
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282 dorvmb das jsz mehr gefelle im erbgange, den durch den abeschlag habenn, vnd das isz alweg durchseygen wurde etc. Einsage der von Rabenaw vnd der Rackeler. Czu jhener zceit, do die gebrechen von dem herrn von War- temberg vnd dem von Plawen besichtiget, hetten ire g. aldo be- schutzt gehalden vnd alle dinge zu ende abegeredt vnd beslossen, dobey abzunemenn were, das die teylung hette alhye geschehen sollen etc. 5 Antwort der geschickten. 228b Sie mochten sich wol erjnnern, das die herren beym schutze 10 gehalden hetten, aber nicht beslossen, das die teylung aldo ge- schehen solde, den wo dem also, were solchs clerlich jm entscheid ausgedruckt. Sunder sie hetten aldo gleich wie an andern orten die gebrechen, von den von Rabenaw vnd andern niderlendern, angetzeiget, besichtiget, von dannen weren ire g. gen Rotemburg 15 getzogen, von allen gebrechen doselbst notdorfftiglich gerathslaget, vnd den recessz ader spruch begreiffen lassen, wie den der ent- scheid ann seinem ende clerlich mit sich brocht. Yedoch basz obenig were anzuzceigen, do vor zceiten die teylung hette geschehen sollen, das den auch die Rawbenawer also vormals, douon oben am 20 ersten blat, bewilliget. Dorauff den die Rabenawer gesaget, sie hetten zur zceit dasselbige zugelassen, vnd wiewol der spruch dewtlich jnnenhielde, das die niderlender noch der teylung, iren teil jm erbgange gleich durch aus weg furen solden, dennoch den von Gorlitz zugefallen, vnd domit die teylung des wassers am 25 gleichsten geschehen mocht, wolden sie nochmols bewilligen, das die teylung nidewig bey der Sprohe, do sie vor zceiten auch were furgenomen geschehen mochte, vnd ir teil durch den graben obenig dem Hennichen wider in den erbgang gefurt wurde. Auff solch furtragen, einsage kegenrede vnd bewillung beider 30 part, ist der voite von dem schutz zum Hennichen, noch der Sprohe getzogen, doselbst ist von den geschickten angetzeiget das loger wue der schutz etwo gelegen vnd die fewchtbawme, die noch jm wasser besichtiget, doran etwo das wasser geteylet, vnd auff hewte auffs gleichste mochte geteylet werdenn, auch der graben, dorjnnen 35 der teil der niderlender sey vnd auff heute mochte weggefurt wer- denn. Das den die Rabenawer an iren teil also bewilliget, alleine 2. durchseygen, durchtraeufeln. 18. basz obenig, weiter oben. 27. Sprohe, Spree, d. 33. fewchtbawme, fachbaeume.
282 dorvmb das jsz mehr gefelle im erbgange, den durch den abeschlag habenn, vnd das isz alweg durchseygen wurde etc. Einsage der von Rabenaw vnd der Rackeler. Czu jhener zceit, do die gebrechen von dem herrn von War- temberg vnd dem von Plawen besichtiget, hetten ire g. aldo be- schutzt gehalden vnd alle dinge zu ende abegeredt vnd beslossen, dobey abzunemenn were, das die teylung hette alhye geschehen sollen etc. 5 Antwort der geschickten. 228b Sie mochten sich wol erjnnern, das die herren beym schutze 10 gehalden hetten, aber nicht beslossen, das die teylung aldo ge- schehen solde, den wo dem also, were solchs clerlich jm entscheid ausgedruckt. Sunder sie hetten aldo gleich wie an andern orten die gebrechen, von den von Rabenaw vnd andern niderlendern, angetzeiget, besichtiget, von dannen weren ire g. gen Rotemburg 15 getzogen, von allen gebrechen doselbst notdorfftiglich gerathslaget, vnd den recessz ader spruch begreiffen lassen, wie den der ent- scheid ann seinem ende clerlich mit sich brocht. Yedoch basz obenig were anzuzceigen, do vor zceiten die teylung hette geschehen sollen, das den auch die Rawbenawer also vormals, douon oben am 20 ersten blat, bewilliget. Dorauff den die Rabenawer gesaget, sie hetten zur zceit dasselbige zugelassen, vnd wiewol der spruch dewtlich jnnenhielde, das die niderlender noch der teylung, iren teil jm erbgange gleich durch aus weg furen solden, dennoch den von Gorlitz zugefallen, vnd domit die teylung des wassers am 25 gleichsten geschehen mocht, wolden sie nochmols bewilligen, das die teylung nidewig bey der Sprohe, do sie vor zceiten auch were furgenomen geschehen mochte, vnd ir teil durch den graben obenig dem Hennichen wider in den erbgang gefurt wurde. Auff solch furtragen, einsage kegenrede vnd bewillung beider 30 part, ist der voite von dem schutz zum Hennichen, noch der Sprohe getzogen, doselbst ist von den geschickten angetzeiget das loger wue der schutz etwo gelegen vnd die fewchtbawme, die noch jm wasser besichtiget, doran etwo das wasser geteylet, vnd auff hewte auffs gleichste mochte geteylet werdenn, auch der graben, dorjnnen 35 der teil der niderlender sey vnd auff heute mochte weggefurt wer- denn. Das den die Rabenawer an iren teil also bewilliget, alleine 2. durchseygen, durchtraeufeln. 18. basz obenig, weiter oben. 27. Sprohe, Spree, d. 33. fewchtbawme, fachbaeume.
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283 dieses wurde bekomert, were die graben berewmenn vnd den schutz bawen solde. Die Rabenawer vormeynten, die von Gorlitz solden solchs thun zum anheben, dorvmb das sie vahst volk do- selbst vmb hetten, vnd vielleicht mit gerynger darloge thuen kon- den. Dornoch so solchs zum anfang vorsorget, wolden sie den graben auff ire vnd den schutz auff gemeine darloge mit den von 229 Gorlitz helffen haldenn. Dorwieder die geschickten gesaget, ap sich auch der dorloge vngeacht, die vonn Gorlitz des vnddirstehn wol- den, so wolden vielleicht die Rabenawer vnd andere sagen: sie 10 hetten solchs gebawet mit fortel vnd irem schadenn, derhalben sol- den sie selbst dobey sein vnd den schutz helffen angeben, zw- sehen, das der grabenn ires gefallens berewmet, vnd solden einenn man ader xx dorzugeben, so solden der stadt lewte doselbst auch dorzu komen, vnd ap an der darloge etwas mehr auff die von 15 Gorlitz den auff die Rabenawer komenn wurde, des solde man sich nicht wegernn. Vnd so diese meynung also angegeben, sein vorgetreten her Wolff von Nostitz zw Vlersdorff, von wegen Hansen von Nostitz zw Quolsdorff vnd etzliche Rackels zum Teiche vnd Dawpitz vnd haben 20 wolln wiessen, in welchem graben die helffte der niderlender solde weg gefurt werden. Den wo die helffte des wassers noch beger der Rabenawer solde jm graben widervmb vnder dem Hennicher schutz jns erbfliesz gefurt vnd gebrocht werden, were jnen nicht leidlich, sundern sie vorhofftenn, dieselbige helffte solde in newen graben geleitet werden, angesehn vnd dorvmb, das der entscheidt jnnenhielde, das dieselbige helffte auff die hemer vnd molen seinen gang haben solde. Vnd haben also den herrn s. g. vormocht, von dem angetzeigten schutz bey der Sprehe, hynnyder zw zcyhen vnd die greben, einen der do auff das Hennichen, den andern, der do 30 auff den newen graben zwgehet, zu besichtigenn, das den also ge- schehenn. Dornoch ist der her mit den geschickten am newen graben hinauff noch der Horckaw getzogen. Doselbst sein durch der stat geschickten angetzeiget worden die gebrechen, welche wieder den jnhaldt des spruchs furgenomen wurdenn, die den 35 s. g. des drietten tags hirnoch, auff s. g. befelh vorzceichent, schriefftlich zugeschickt vnd obersandt sein wurden, wie folget. Item die von Gersdorff zur Horckaw, forderlich Heintz vnd Hans, suesten Sleynitz vnd Pommer-Hans gnant, wegerten das wehr oberhalb der Horckaw, wieder den inhaldt des entscheides auch 40 der dewtung herrn Sigmunds voits, mit gleicher darloge zw halden. Item Niclas von Gersdorf sal das wasser aus dem erbfliesz nicht hoher den durch eine wagennabe, in seine teiche vnder dem 36* 5 25 229b
283 dieses wurde bekomert, were die graben berewmenn vnd den schutz bawen solde. Die Rabenawer vormeynten, die von Gorlitz solden solchs thun zum anheben, dorvmb das sie vahst volk do- selbst vmb hetten, vnd vielleicht mit gerynger darloge thuen kon- den. Dornoch so solchs zum anfang vorsorget, wolden sie den graben auff ire vnd den schutz auff gemeine darloge mit den von 229 Gorlitz helffen haldenn. Dorwieder die geschickten gesaget, ap sich auch der dorloge vngeacht, die vonn Gorlitz des vnddirstehn wol- den, so wolden vielleicht die Rabenawer vnd andere sagen: sie 10 hetten solchs gebawet mit fortel vnd irem schadenn, derhalben sol- den sie selbst dobey sein vnd den schutz helffen angeben, zw- sehen, das der grabenn ires gefallens berewmet, vnd solden einenn man ader xx dorzugeben, so solden der stadt lewte doselbst auch dorzu komen, vnd ap an der darloge etwas mehr auff die von 15 Gorlitz den auff die Rabenawer komenn wurde, des solde man sich nicht wegernn. Vnd so diese meynung also angegeben, sein vorgetreten her Wolff von Nostitz zw Vlersdorff, von wegen Hansen von Nostitz zw Quolsdorff vnd etzliche Rackels zum Teiche vnd Dawpitz vnd haben 20 wolln wiessen, in welchem graben die helffte der niderlender solde weg gefurt werden. Den wo die helffte des wassers noch beger der Rabenawer solde jm graben widervmb vnder dem Hennicher schutz jns erbfliesz gefurt vnd gebrocht werden, were jnen nicht leidlich, sundern sie vorhofftenn, dieselbige helffte solde in newen graben geleitet werden, angesehn vnd dorvmb, das der entscheidt jnnenhielde, das dieselbige helffte auff die hemer vnd molen seinen gang haben solde. Vnd haben also den herrn s. g. vormocht, von dem angetzeigten schutz bey der Sprehe, hynnyder zw zcyhen vnd die greben, einen der do auff das Hennichen, den andern, der do 30 auff den newen graben zwgehet, zu besichtigenn, das den also ge- schehenn. Dornoch ist der her mit den geschickten am newen graben hinauff noch der Horckaw getzogen. Doselbst sein durch der stat geschickten angetzeiget worden die gebrechen, welche wieder den jnhaldt des spruchs furgenomen wurdenn, die den 35 s. g. des drietten tags hirnoch, auff s. g. befelh vorzceichent, schriefftlich zugeschickt vnd obersandt sein wurden, wie folget. Item die von Gersdorff zur Horckaw, forderlich Heintz vnd Hans, suesten Sleynitz vnd Pommer-Hans gnant, wegerten das wehr oberhalb der Horckaw, wieder den inhaldt des entscheides auch 40 der dewtung herrn Sigmunds voits, mit gleicher darloge zw halden. Item Niclas von Gersdorf sal das wasser aus dem erbfliesz nicht hoher den durch eine wagennabe, in seine teiche vnder dem 36* 5 25 229b
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284. weinberge gelegen, nemen vnd suesten an keynen ort ausfuren, das von jme nicht geschiet vnd nochgelassen wirt. So die gebrechen sein besichtiget wurdenn, do hot man die wagennabe ausgegraben vnd am weg liegen befunden. Was seyne meynung domit gewest, weisz man nicht, wiewol er angesaget, dieselbige widervmb zu legen. Man hat gesehen, das er das wasser aus dem erbfliesz durch einenn graben jn seine helder leitet, das jme auch aus dem spruch nicht zustehet. Alhye ist zu merckenn, der contract giebet dieses, das Niclas von Gersdorff das wasser wol bewaren sal, vnd aus seinen teichen 10 widervmb in das erbfliesz furen etc. Aber auff dieses stucke ist nicht vahst zwtreiben, den so er das wasser in erbgang nicht 230 weiset, vnd gestattet jme seinen gang, so flewsset in die Slalach vnd komet also allenthalben vngeteylet auff der stat guetter. Der- halben ist derselbige gebrechen geschwiegenn, vnd auch nicht mit 15 auffgezceichent worden. Czum drietten, die vber jm dorffe Horckaw wurden zw flach vnd zu nyeder gehalden, domit das wasser gerynglich doruber fiele vnd also inn vbern des erbgangs nicht bliebe, denen niderlendern zw schaden. Item Heintz vnd Hans von Gersdorff zur Horckaw furen das wasser vnpfleglich aus dem erbfliesz in ire teiche vnd auff die molen, wie den Niclas von Gersdorff s. g. selbst angesaget. Item Jheronymus hette vnsern leuten die schutze am newen graben mit eigener torst vnd gewaldt, bysz auffn grundt zwhawen, 25 so doch eyn yeder, der do wiszmat het liegen an dem newen graben dieselben doraus wol wessernn mocht, jnhaldts des ent- scheides. Er vbet auch suesten eine gewalt ober die ander. Er hette vor tzwien jaren einen knecht auffm hoffe zum Hennichen in kopff gehawen, douon oben am cI, jtem ein hundt erschossen etc. 30 Das vns gar nicht leidlich. Item auff das eine vber des newen grabens sollen von den von Gersdorff zur Horckaw theme geworffen vnd geschutt werden, domit das wasser in flueten nicht hiraus auff vnser leute guttern treten vnd komen mag, sunder noch der heide, jnhaldts etzlicher 35 vortrege zwuschen jnen auffgericht. Item die wasserteilung zum 230b Hennichen muste durch seiner g. entscheidesbriue voltzogenn werdenn. Noch gethaner besichtigung der wasserlewffte vnd der ge- brechen, hat s. g. diesen abscheid gemacht, s. g. wolde die hendel 40 5 20 26. wiszmat, wiesenmatte, wiesenflur.
284. weinberge gelegen, nemen vnd suesten an keynen ort ausfuren, das von jme nicht geschiet vnd nochgelassen wirt. So die gebrechen sein besichtiget wurdenn, do hot man die wagennabe ausgegraben vnd am weg liegen befunden. Was seyne meynung domit gewest, weisz man nicht, wiewol er angesaget, dieselbige widervmb zu legen. Man hat gesehen, das er das wasser aus dem erbfliesz durch einenn graben jn seine helder leitet, das jme auch aus dem spruch nicht zustehet. Alhye ist zu merckenn, der contract giebet dieses, das Niclas von Gersdorff das wasser wol bewaren sal, vnd aus seinen teichen 10 widervmb in das erbfliesz furen etc. Aber auff dieses stucke ist nicht vahst zwtreiben, den so er das wasser in erbgang nicht 230 weiset, vnd gestattet jme seinen gang, so flewsset in die Slalach vnd komet also allenthalben vngeteylet auff der stat guetter. Der- halben ist derselbige gebrechen geschwiegenn, vnd auch nicht mit 15 auffgezceichent worden. Czum drietten, die vber jm dorffe Horckaw wurden zw flach vnd zu nyeder gehalden, domit das wasser gerynglich doruber fiele vnd also inn vbern des erbgangs nicht bliebe, denen niderlendern zw schaden. Item Heintz vnd Hans von Gersdorff zur Horckaw furen das wasser vnpfleglich aus dem erbfliesz in ire teiche vnd auff die molen, wie den Niclas von Gersdorff s. g. selbst angesaget. Item Jheronymus hette vnsern leuten die schutze am newen graben mit eigener torst vnd gewaldt, bysz auffn grundt zwhawen, 25 so doch eyn yeder, der do wiszmat het liegen an dem newen graben dieselben doraus wol wessernn mocht, jnhaldts des ent- scheides. Er vbet auch suesten eine gewalt ober die ander. Er hette vor tzwien jaren einen knecht auffm hoffe zum Hennichen in kopff gehawen, douon oben am cI, jtem ein hundt erschossen etc. 30 Das vns gar nicht leidlich. Item auff das eine vber des newen grabens sollen von den von Gersdorff zur Horckaw theme geworffen vnd geschutt werden, domit das wasser in flueten nicht hiraus auff vnser leute guttern treten vnd komen mag, sunder noch der heide, jnhaldts etzlicher 35 vortrege zwuschen jnen auffgericht. Item die wasserteilung zum 230b Hennichen muste durch seiner g. entscheidesbriue voltzogenn werdenn. Noch gethaner besichtigung der wasserlewffte vnd der ge- brechen, hat s. g. diesen abscheid gemacht, s. g. wolde die hendel 40 5 20 26. wiszmat, wiesenmatte, wiesenflur.
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285 vnd gebrechenn in komer nemenn, vnd mit der zceit allen den die jsz ruret einen vorbescheid zuthun, zuuorsuchen, ap icht die ge- brechen mochten hyngeleget werden. Dobey jsz auch auff diesen tag geblieben. Actum die et anno quibus supra. Item freitags noch Andree hat der her auff vngestum geschrey der niderlender obermols einen tag angesatzt, dieselbigen gebrechen der wasser zubesichtigen. So aber befunden, das die wasser vahst clein gewest, derhalb sich die gebrechen zuwandeln vnd die teilung zu machen nicht hat schicken wollen, ist die sache bysz zu somer 10 tagen auffgeslagen vnd vorschoben wurdenn. 5 Steynweg noch Deutschossig. Wie vnd wen derselbige gebawet findest du in den registris expositionum clerlich vorzceichent. Caspar Maltitzenn. 15 Ist auff vorschriefft des marggrauen seine mishandelung so er wieder die von steten geubet alleine vorkorn wurden. Copia des brieffes findet man jn libro missiuarum 1514.
285 vnd gebrechenn in komer nemenn, vnd mit der zceit allen den die jsz ruret einen vorbescheid zuthun, zuuorsuchen, ap icht die ge- brechen mochten hyngeleget werden. Dobey jsz auch auff diesen tag geblieben. Actum die et anno quibus supra. Item freitags noch Andree hat der her auff vngestum geschrey der niderlender obermols einen tag angesatzt, dieselbigen gebrechen der wasser zubesichtigen. So aber befunden, das die wasser vahst clein gewest, derhalb sich die gebrechen zuwandeln vnd die teilung zu machen nicht hat schicken wollen, ist die sache bysz zu somer 10 tagen auffgeslagen vnd vorschoben wurdenn. 5 Steynweg noch Deutschossig. Wie vnd wen derselbige gebawet findest du in den registris expositionum clerlich vorzceichent. Caspar Maltitzenn. 15 Ist auff vorschriefft des marggrauen seine mishandelung so er wieder die von steten geubet alleine vorkorn wurden. Copia des brieffes findet man jn libro missiuarum 1514.
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286 231 Electio novi senatus sub anno 1513 quinta die s. Egidij habita. Proconsul, Simon Hockener.*) Scabini. Mathias Rosenberg. Bernhart Bernt. Peter Tyle. Johannes Arnoldt. Mgr. Martinus Eisenmenger. Hans Teichler. Jeorg Roseler. Seniores. Michel Swartz. Hans Eppeler. Claws Koeler. Daniel Göritz. Baltasar Kirchoff. Frantz Schneider. Hans Peitzener. Hans Baldawff. 5 10 Consules. Hans Tzwinling. Hans Frietsch. Matthias Sigmund. Hans Suesskopf, tuchmacher. Frantz Schultz. Hans Hawsman, fleischer. Hans Eschenloer. Paul Heintze, gerber. Hans Wolmerstadt. Jeorg Schwertfeger. Baccalaureus Paulus Leyse. 45 20 *) obijt circa festum Dorothee anni decimi quarti. **) obijt 2da post conuersionis s. Pauli anno 1514.
286 231 Electio novi senatus sub anno 1513 quinta die s. Egidij habita. Proconsul, Simon Hockener.*) Scabini. Mathias Rosenberg. Bernhart Bernt. Peter Tyle. Johannes Arnoldt. Mgr. Martinus Eisenmenger. Hans Teichler. Jeorg Roseler. Seniores. Michel Swartz. Hans Eppeler. Claws Koeler. Daniel Göritz. Baltasar Kirchoff. Frantz Schneider. Hans Peitzener. Hans Baldawff. 5 10 Consules. Hans Tzwinling. Hans Frietsch. Matthias Sigmund. Hans Suesskopf, tuchmacher. Frantz Schultz. Hans Hawsman, fleischer. Hans Eschenloer. Paul Heintze, gerber. Hans Wolmerstadt. Jeorg Schwertfeger. Baccalaureus Paulus Leyse. 45 20 *) obijt circa festum Dorothee anni decimi quarti. **) obijt 2da post conuersionis s. Pauli anno 1514.
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287 Von Peter Emerichs furnemenn vnd seynem abscheid. 231b So Peter Emerich noch tode seines weibes gen Leipzcig ge- tzogen vnd jme Belgers Hanns tochter vorloben lassen, hat er den- selben seinen schuer vormocht, dorneben zwene mitburger, hirein 5 zcu zcyhen vnd seine sache vnd die gebrechen so zwuschen jme vnd seiner freunthschafft jrrig stunden anzuregen. Dorauff hot seine schwer, als die zeit ein burgermeister zu Leipzig, vorschriefft von hertzog Jeorgen vnd dem marschalk ausbrocht, die den bey die hendel geleget, vnd vor eldisten herrn vnd den schoppen fol- 10 gende meynung geworben. Peter Emerich het sich zw jme gefreundt, dem er den itzunder seine tochter zugesaget, vnd ehelichen vorlobet. So er aber erfarn, das seine frunthschafft in an seinem furnem zw jrren vormeintenn, hette er sich vndirstanden, auch die andern vormocht, hirein zu- 15 zcyhen, vnd neben jme anzuhoren dieselbigen gebrechen vnd jr- rung, auch helffen doreinzusehn, das sie gutlich mochten beygeleget werden, vnd gebeten die frunthschafft, als die vorwanten des rats zw weisen, zuuorzcelen, worvmb sie vormeinten Petern Emerich seinen eiden zw irren, vnd so befunden, das sie desselben keinen 20 grundt hetten douon abezustehen etc. Antwort der frunthschafft. Dieses antragen von wegen Peter Emerichs geschehen, wolde sie als die kegenwertigen nicht alleine, sundern auch andere, die 232 einsteils nicht einheymisch, einsteils auch auslendisch weren ruren 25 vnd betreffen, derwegen jnenn auch nicht fugen, hynder denselben weitlofftig zu antwortenn. Einsage Peter Emerichs vnd seiner newen gefreundtenn. Dieweile sie horetten, das jnen nicht fugen wolde, auff ir an- regen grundtlich zu antworten, so wolde sie wiessen, ap sie sich 30 dermosen zusammen vorpflicht hetten, das einer an den andern in diesen sachen nicht handeln, keyne antwort geben vnd nichts thun solde, ader ap sie gemeinet weren ein itzlicher von wegen seiner gerechtikeit vnd anforderung, Peter Emerichen seines thun anzu- sprechen vnd auff seine clage zw antwortenn etc. 35 Kegenrede der freunthschafft. Zur zceit, so Peter vnd Hans Emerich willens gewest weren, obir die auffgerichte erbschichtung vnd freunthlichen vortrege, iren weibern goben in die erblichen anerstorbenen guettern, die sie jn
287 Von Peter Emerichs furnemenn vnd seynem abscheid. 231b So Peter Emerich noch tode seines weibes gen Leipzcig ge- tzogen vnd jme Belgers Hanns tochter vorloben lassen, hat er den- selben seinen schuer vormocht, dorneben zwene mitburger, hirein 5 zcu zcyhen vnd seine sache vnd die gebrechen so zwuschen jme vnd seiner freunthschafft jrrig stunden anzuregen. Dorauff hot seine schwer, als die zeit ein burgermeister zu Leipzig, vorschriefft von hertzog Jeorgen vnd dem marschalk ausbrocht, die den bey die hendel geleget, vnd vor eldisten herrn vnd den schoppen fol- 10 gende meynung geworben. Peter Emerich het sich zw jme gefreundt, dem er den itzunder seine tochter zugesaget, vnd ehelichen vorlobet. So er aber erfarn, das seine frunthschafft in an seinem furnem zw jrren vormeintenn, hette er sich vndirstanden, auch die andern vormocht, hirein zu- 15 zcyhen, vnd neben jme anzuhoren dieselbigen gebrechen vnd jr- rung, auch helffen doreinzusehn, das sie gutlich mochten beygeleget werden, vnd gebeten die frunthschafft, als die vorwanten des rats zw weisen, zuuorzcelen, worvmb sie vormeinten Petern Emerich seinen eiden zw irren, vnd so befunden, das sie desselben keinen 20 grundt hetten douon abezustehen etc. Antwort der frunthschafft. Dieses antragen von wegen Peter Emerichs geschehen, wolde sie als die kegenwertigen nicht alleine, sundern auch andere, die 232 einsteils nicht einheymisch, einsteils auch auslendisch weren ruren 25 vnd betreffen, derwegen jnenn auch nicht fugen, hynder denselben weitlofftig zu antwortenn. Einsage Peter Emerichs vnd seiner newen gefreundtenn. Dieweile sie horetten, das jnen nicht fugen wolde, auff ir an- regen grundtlich zu antworten, so wolde sie wiessen, ap sie sich 30 dermosen zusammen vorpflicht hetten, das einer an den andern in diesen sachen nicht handeln, keyne antwort geben vnd nichts thun solde, ader ap sie gemeinet weren ein itzlicher von wegen seiner gerechtikeit vnd anforderung, Peter Emerichen seines thun anzu- sprechen vnd auff seine clage zw antwortenn etc. 35 Kegenrede der freunthschafft. Zur zceit, so Peter vnd Hans Emerich willens gewest weren, obir die auffgerichte erbschichtung vnd freunthlichen vortrege, iren weibern goben in die erblichen anerstorbenen guettern, die sie jn
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288 23 232b anspruch zu jhener zceit gehabt vnd auff hewte hetten, zuuor- machen, weren sie semptlich einsteils in eigener person, die an- dere durch jre gevolmechtigetten vor der banck der koniglichen gerichte gestanden, vnd dieselbigen goben, noch jnhalt der stadt willkore zw recht widerfochtenn, vnd vorhofften, sie wurden noch- mols in den anspruchen, domit sie Peters vnd Hansen guetter anzuteydigen vormeintenn, neben ein ander semptlich stehen, vnd hetten sie sich vorsehen das Peter seine newe freunthschafft hierein furen solde, die gebrechen bey jnen anzuregen, sie wolden solchs der auslendischen, so viel sie der hetten bekomen vnd erlangen 10 mogenn, zurkennen gegeben haben. Dieweile jsz aber nicht ge- schehen, wolde sie gutlich entschuldiget haben, vnd jm besten vor- mercken, sie woste auch Petern an seinem ehlichen beiliegen gar nichts zu jrren, sunder sie hetten jnen in anspruche von wegen seiner erblichen guetter, derhalb sie auch mit jme der recht, wie 15 er den von einem erbarn rath mit burgen eingenomen, wie oben am CCIV., wolden gewarten. Dorauff die newe freunthschafft Peter Emerichs einen rechts- tag gebeten, dorzu alle diejhenigen, die diese sache mitbelangen peremptorie vnd bey vorlust irer anforderung vnd sache solden 20 citirt vnd geladen werden. Dieses hat das part die nacht in einen komer genommen vnd sich folgender antwort vornemenn lassen. Sie konden sich wol erjnnern das Peter Emerich von einem rath der gestalt mit burgen were eingenomenn, seine guetter nicht zuuorkewffen, er hette sich den zuuorn mit seiner frunthschafft jn 25 der sune ader zurecht vortragen. Des weren sie erboetig sich zu- 233 halden, alleine das jnen ein gerewmer tag angesatzt wurde, domit sie ire auslendische freunthschafft neben sich brengen mochten. Vnd ist der tag von beiden parten auff Petri vnd Pauli be- williget, also das Peter Emerichs freunthschafft am donerstag Petri 30 vnd Pauli alhie einkomenn sal, geschickt zu sein freitag vnd son- abent bald folgende in der sune zu handeln lassen, vnd wo die sune nicht stat haben wurde, das rechten auff nehst folgenden dinstag dornoch zu offenem dinge des rechten zu pflegen, vnd das sie an dem koniglichen richter suchen solden, die auslendischen 35 hirzu peremptorie zu laden etc. Das den das andere teil also auch angenomenn geliebet vnd dorober bewilliget, ap doctor Emerich mit der citation nicht mochte ersucht vnd begrieffen werden, dem noch er seiner gescheffthalb zu Rhom were, das sie auff ire person Peter Emerichen in der sune ader zurecht die billikeit pflegen 40 5 7. anzuteydigen, schreibf. f. anzuteydingen, anzufechten.
288 23 232b anspruch zu jhener zceit gehabt vnd auff hewte hetten, zuuor- machen, weren sie semptlich einsteils in eigener person, die an- dere durch jre gevolmechtigetten vor der banck der koniglichen gerichte gestanden, vnd dieselbigen goben, noch jnhalt der stadt willkore zw recht widerfochtenn, vnd vorhofften, sie wurden noch- mols in den anspruchen, domit sie Peters vnd Hansen guetter anzuteydigen vormeintenn, neben ein ander semptlich stehen, vnd hetten sie sich vorsehen das Peter seine newe freunthschafft hierein furen solde, die gebrechen bey jnen anzuregen, sie wolden solchs der auslendischen, so viel sie der hetten bekomen vnd erlangen 10 mogenn, zurkennen gegeben haben. Dieweile jsz aber nicht ge- schehen, wolde sie gutlich entschuldiget haben, vnd jm besten vor- mercken, sie woste auch Petern an seinem ehlichen beiliegen gar nichts zu jrren, sunder sie hetten jnen in anspruche von wegen seiner erblichen guetter, derhalb sie auch mit jme der recht, wie 15 er den von einem erbarn rath mit burgen eingenomen, wie oben am CCIV., wolden gewarten. Dorauff die newe freunthschafft Peter Emerichs einen rechts- tag gebeten, dorzu alle diejhenigen, die diese sache mitbelangen peremptorie vnd bey vorlust irer anforderung vnd sache solden 20 citirt vnd geladen werden. Dieses hat das part die nacht in einen komer genommen vnd sich folgender antwort vornemenn lassen. Sie konden sich wol erjnnern das Peter Emerich von einem rath der gestalt mit burgen were eingenomenn, seine guetter nicht zuuorkewffen, er hette sich den zuuorn mit seiner frunthschafft jn 25 der sune ader zurecht vortragen. Des weren sie erboetig sich zu- 233 halden, alleine das jnen ein gerewmer tag angesatzt wurde, domit sie ire auslendische freunthschafft neben sich brengen mochten. Vnd ist der tag von beiden parten auff Petri vnd Pauli be- williget, also das Peter Emerichs freunthschafft am donerstag Petri 30 vnd Pauli alhie einkomenn sal, geschickt zu sein freitag vnd son- abent bald folgende in der sune zu handeln lassen, vnd wo die sune nicht stat haben wurde, das rechten auff nehst folgenden dinstag dornoch zu offenem dinge des rechten zu pflegen, vnd das sie an dem koniglichen richter suchen solden, die auslendischen 35 hirzu peremptorie zu laden etc. Das den das andere teil also auch angenomenn geliebet vnd dorober bewilliget, ap doctor Emerich mit der citation nicht mochte ersucht vnd begrieffen werden, dem noch er seiner gescheffthalb zu Rhom were, das sie auff ire person Peter Emerichen in der sune ader zurecht die billikeit pflegen 40 5 7. anzuteydigen, schreibf. f. anzuteydingen, anzufechten.
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289 5 20 wolden etc. Actum coram dominis senioribus prothonotario et sca- binis sabbato et dominica post Lutie anno 1513. Wie ein toder corpor mit dem schwert gerichtet ist wordenn. Vmb concepcionis Marie vngeferlich haben sich Hans von Tschirn- hawse vnd sein knecht, mit dem kretschmer zur Sehnitz vnd einem gebawern doselbst getzoget, also das der kretschmer balde todt 233b blieben, vnd der gebauer hartiglich vorwundt. Sein beide noch vbung der koniglichen gericht hirein auff einem wagen gefurt wur- 10 den. Hans Tschirnhawse hat seinen knecht auff einen wagen legen lassen, vnd sein beide gem Sagan gefurt, do den der knecht ge- storben vnd widervmb gen der Sehnitz also tod geschickt wurden. Solchs hat Nickel Tschirnhawse, der die zceit die Sehnitz ge- halden, an den koniglichen richter geschrieben vnd gebeten, jme 15 zuroffnen, wie er sich mit dem toden corpor halden solde. Dorauff jme der richter geschrieben, er solde den corpor vorwaren, die gerichte wurden sich der gebure wiessen zuhalden, vnd sein also der richter vnd die eldisten herrn rats wurden, denselbigen toden corpor hirein zuholen vnd jme sein recht thuen lassen. Nhun ist hie bekomert wurden, dieweile die ocht vber Hans Tschirnhawsen als hantthetern vnd seinen knecht, der nhu zum Sagan gestorben vnd zur Sehnitz tod loge als einen folger, noch nicht ergangen, sunder alleine von den sachwalden vnd den zum andern geheischen, vnd als auff morgen freitags zum drietten solde 25 geheischen werden, ap man icht mit der ocht, zuuorn vnd ehr man dem toden corpor sein recht thun liesse, vorfolgen solde, vnd zu beschuerung die ocht vbir ehn ergehn lassen. Der konigliche richter vnd die eldisten haben gesaget, man solde die ocht vber den toden corpor ergehn lassen, den jsz were 30 zuuorn mehr gebraucht, das tode corpora geheischen vnd geecht weren worden, die man den hynder den gerichten vnd ane abe- trag nicht hette thoren handeln, noch begraben. Der stat schreiber hat gesaget, die heischung were nicht anders, den eine vorsenne- botung zum rechten (den man solde keinen condemnirn, er were 35 zuuorn geladen) also das er aldo gestehen solde sich zuuorantwor- ten, wes zu jme geclaget, vnd so der tode corpor geheischen wurde, mochte er sich nymmer vorantworten, den wo er am leben were, mochten er noch zur drietten heischung zur antwort gelassen 2. sabbato et dominica post Lucie, 17. und 18. december 1513. 5. con- cepcionis Marie, 8. december. 7. getzoget, ein getzoge, streit angefangen. 32. tho- ren, dürfen. 234 37
289 5 20 wolden etc. Actum coram dominis senioribus prothonotario et sca- binis sabbato et dominica post Lutie anno 1513. Wie ein toder corpor mit dem schwert gerichtet ist wordenn. Vmb concepcionis Marie vngeferlich haben sich Hans von Tschirn- hawse vnd sein knecht, mit dem kretschmer zur Sehnitz vnd einem gebawern doselbst getzoget, also das der kretschmer balde todt 233b blieben, vnd der gebauer hartiglich vorwundt. Sein beide noch vbung der koniglichen gericht hirein auff einem wagen gefurt wur- 10 den. Hans Tschirnhawse hat seinen knecht auff einen wagen legen lassen, vnd sein beide gem Sagan gefurt, do den der knecht ge- storben vnd widervmb gen der Sehnitz also tod geschickt wurden. Solchs hat Nickel Tschirnhawse, der die zceit die Sehnitz ge- halden, an den koniglichen richter geschrieben vnd gebeten, jme 15 zuroffnen, wie er sich mit dem toden corpor halden solde. Dorauff jme der richter geschrieben, er solde den corpor vorwaren, die gerichte wurden sich der gebure wiessen zuhalden, vnd sein also der richter vnd die eldisten herrn rats wurden, denselbigen toden corpor hirein zuholen vnd jme sein recht thuen lassen. Nhun ist hie bekomert wurden, dieweile die ocht vber Hans Tschirnhawsen als hantthetern vnd seinen knecht, der nhu zum Sagan gestorben vnd zur Sehnitz tod loge als einen folger, noch nicht ergangen, sunder alleine von den sachwalden vnd den zum andern geheischen, vnd als auff morgen freitags zum drietten solde 25 geheischen werden, ap man icht mit der ocht, zuuorn vnd ehr man dem toden corpor sein recht thun liesse, vorfolgen solde, vnd zu beschuerung die ocht vbir ehn ergehn lassen. Der konigliche richter vnd die eldisten haben gesaget, man solde die ocht vber den toden corpor ergehn lassen, den jsz were 30 zuuorn mehr gebraucht, das tode corpora geheischen vnd geecht weren worden, die man den hynder den gerichten vnd ane abe- trag nicht hette thoren handeln, noch begraben. Der stat schreiber hat gesaget, die heischung were nicht anders, den eine vorsenne- botung zum rechten (den man solde keinen condemnirn, er were 35 zuuorn geladen) also das er aldo gestehen solde sich zuuorantwor- ten, wes zu jme geclaget, vnd so der tode corpor geheischen wurde, mochte er sich nymmer vorantworten, den wo er am leben were, mochten er noch zur drietten heischung zur antwort gelassen 2. sabbato et dominica post Lucie, 17. und 18. december 1513. 5. con- cepcionis Marie, 8. december. 7. getzoget, ein getzoge, streit angefangen. 32. tho- ren, dürfen. 234 37
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290 234b werden, vnd noch vbung der koniglichen gericht auffkomen. Es were auch der krafft der ocht, ap die vbir jn ergieng, nymmer begreifflich, vnd hielde jsz douor, jsz were ein nullitet vnd vnnutze ding, das der tode corpor solde zur antwort geheischen, vnd so er aussenbliebe in die ocht vorteilet werden. Yedoch dieweile der morder sein recht mit seiner tat verdienet, also das man jn am leben, wo man jn hett bekomen mogen, ane alle ocht hett mogen rechtfertigen lassen, hette jsz jn diesem fal nicht viel auff jme, konde auch hiran nicht viel vorbrechen, so die ocht ober jn er- gienge ader nicht. Das man aber jn vmbs abtrags willen echten 10 solde, wolde sich nicht leiden, den man muste nicht abetrag ne- menn, wo man jnen wolde richten lassenn. Das aber die richter saget, esz were die vbung der konig- lichen gericht etc., das vornem er nicht. So einer storbe vor der drietten heischung zu welcher er auch zu der antwort komen 15 mocht, das er solde also todt mit der ocht vorfestet werdenn, den jsz were vormutlich, das er zu der drietten heischung hette mogen komen sich zuuorantwortenn, forderlich so die that nicht peinlich, als vmb eine lembde vnd dergleichen, vnd sich also des gehorsams gen den gerichten gehalden haben, vnd were vor gleich anzusehen, 20 so einer von einem offitialn vormanet wurde bei dem banne vor jme zugestehen jn xiv tagen, vnd der vormante sturbe vndirdes, vnd kwome derhalb nicht vor den offitialem auff ernanten termin, das als den der ban obir jnen gehn solde. Ader so einer citirt wurde zum ersten, zum andern vnd nicht peremptorie, vnd so er 25 nicht gestunde das er der sache solde vorlustig sein. Das ist nicht von noten, in primo ader secundo, tertio zu comparirn, sundern jn tertio vnd peremptorie, das heldet auch die vbung vnd der ge- brauch. Also wue einer geheischen wurde jn vnpeinlichen sachen, die jme von wegen der that anfenglich nicht an seinen leip giengen, 30 als vmb eine lembde, vmb vngehorsam etc., vnd storbe vor der drietten heischung, den solde man noch seinem tode, zum drietten nicht heischen, auch dieweile er zur antwort nicht komen konde, mit der ocht nicht vorfolgen. Den wie gehort, kan er zur drietten heischung wue er ken gerichten vorwettet, wieder auffkommenn, 35 sunder wo er aus vngehorsam die driette heischung vorsewmet, den mocht man jn die ocht vorteylen. Dorvmb so er auch am lebe were, so muste er doch die ochte noch der drietten heischung erleyden, vnd so er also vorechtet, torste jnen nymands handeln noch begrabenn, die ocht were den zuuor abegetragen. Dieses 40 were zuuornemenn, wo der echter jn den gerichten tod loge, dor- jnnen er vorfestet, den so er ausserhalb den gerichte stirbet, oder 5 235
290 234b werden, vnd noch vbung der koniglichen gericht auffkomen. Es were auch der krafft der ocht, ap die vbir jn ergieng, nymmer begreifflich, vnd hielde jsz douor, jsz were ein nullitet vnd vnnutze ding, das der tode corpor solde zur antwort geheischen, vnd so er aussenbliebe in die ocht vorteilet werden. Yedoch dieweile der morder sein recht mit seiner tat verdienet, also das man jn am leben, wo man jn hett bekomen mogen, ane alle ocht hett mogen rechtfertigen lassen, hette jsz jn diesem fal nicht viel auff jme, konde auch hiran nicht viel vorbrechen, so die ocht ober jn er- gienge ader nicht. Das man aber jn vmbs abtrags willen echten 10 solde, wolde sich nicht leiden, den man muste nicht abetrag ne- menn, wo man jnen wolde richten lassenn. Das aber die richter saget, esz were die vbung der konig- lichen gericht etc., das vornem er nicht. So einer storbe vor der drietten heischung zu welcher er auch zu der antwort komen 15 mocht, das er solde also todt mit der ocht vorfestet werdenn, den jsz were vormutlich, das er zu der drietten heischung hette mogen komen sich zuuorantwortenn, forderlich so die that nicht peinlich, als vmb eine lembde vnd dergleichen, vnd sich also des gehorsams gen den gerichten gehalden haben, vnd were vor gleich anzusehen, 20 so einer von einem offitialn vormanet wurde bei dem banne vor jme zugestehen jn xiv tagen, vnd der vormante sturbe vndirdes, vnd kwome derhalb nicht vor den offitialem auff ernanten termin, das als den der ban obir jnen gehn solde. Ader so einer citirt wurde zum ersten, zum andern vnd nicht peremptorie, vnd so er 25 nicht gestunde das er der sache solde vorlustig sein. Das ist nicht von noten, in primo ader secundo, tertio zu comparirn, sundern jn tertio vnd peremptorie, das heldet auch die vbung vnd der ge- brauch. Also wue einer geheischen wurde jn vnpeinlichen sachen, die jme von wegen der that anfenglich nicht an seinen leip giengen, 30 als vmb eine lembde, vmb vngehorsam etc., vnd storbe vor der drietten heischung, den solde man noch seinem tode, zum drietten nicht heischen, auch dieweile er zur antwort nicht komen konde, mit der ocht nicht vorfolgen. Den wie gehort, kan er zur drietten heischung wue er ken gerichten vorwettet, wieder auffkommenn, 35 sunder wo er aus vngehorsam die driette heischung vorsewmet, den mocht man jn die ocht vorteylen. Dorvmb so er auch am lebe were, so muste er doch die ochte noch der drietten heischung erleyden, vnd so er also vorechtet, torste jnen nymands handeln noch begrabenn, die ocht were den zuuor abegetragen. Dieses 40 were zuuornemenn, wo der echter jn den gerichten tod loge, dor- jnnen er vorfestet, den so er ausserhalb den gerichte stirbet, oder 5 235
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291 vmbkommet mag man denselben ane wandel, handeln vnd begraben douon oben am 1I etc. Auff solche vnd dergleichen komer ist entlich durch den richter vnd die eldisten beslossen, dieweile der morder vor der heischung 5 sein recht vordienet, wolde man die driette heischung vnd folgende ocht ober den toden corpor zu beschuerung ergehen lassen vnd dornoch mit gerichte erheben, hierein furen vnd sein recht thuen lassenn. Dem den also geschehen. Donerstag vorm Cristag ist er geheischen, geechtet, von dem koniglichen richter vnd einem schop- 10 pen der stat, zur Sehnitz erhoben, hirein gefurt, die nacht jm rot- hawsz hoffe bewachet vnd freitags beschryeen als ein morder der den koniglichen zu abbruch aus dem weichbilde vnd denselben zu hon und schmoch wider dorein gefurt, mit dem schuert also tod gerichtet wurdenn. Actum diebus et anno quibus supra. 15 Von der botschafft so die von steten auff bethe der von Budissin zum marggrauen Joachim gen Perlyn geschickt haben. So die von Budissin ire einwoner, die gen Cotbus zum marckte vmb natiuitatis Marie haben zcyhen wollen, zw rosse vnd zu fuesze 20 geleitet, vnd die furderber jr tzwene vngeferlich eine meile von Cotbus angerieten, bescheidt genomen, vnd so sie vielleicht domit gewanckt vnd bey sich vormuetet, der eine were eine Musch- witzern, douon oben am 205., geschlagen, gefenglichen angenomenn, 235b vnd an die von Budissin bestrickt, sich dohyn zugestellen, wen sie 25 gefordert wurden, sein dieselbigen einwoner der von Budissin, auff ansuchen der tzweier bestrickten, zu Cotbus in der stadt mit aller jrer habe von dem hewptmann vnd der stat richter gekomert wur- den, sich mit denselben iren guettern, auch ir selbst person von danne nicht zuentbrechen, sie hetten den den bestrickten zw iren 30 schulden rechtlich geantwort vnd sich mit dem marggrauen vmb die gewalt vnd eingrieffe vortragenn. So die von Budissin dise geschicht erfarn, haben sie eilendts an den hewptmann gen Cotbus geschrieben, die bestrickten jn irem schreiben losgetzalt, sich entschuldiget, das solchs an jren befelh 35 geschehen etc. vnd gebeten, die iren sampt irer habe zu burgen handen komen lassen. Das jnen den widerfaren, doch auff wey- nachten die personen vnd ire guetter widervmb dohin zugestellen. 8. Donerstag vorm Cristag, 22. december. 12. Suppl. gerichten. 20. vmb natiuitatis Marie, c. 8. september 1513. 37 *
291 vmbkommet mag man denselben ane wandel, handeln vnd begraben douon oben am 1I etc. Auff solche vnd dergleichen komer ist entlich durch den richter vnd die eldisten beslossen, dieweile der morder vor der heischung 5 sein recht vordienet, wolde man die driette heischung vnd folgende ocht ober den toden corpor zu beschuerung ergehen lassen vnd dornoch mit gerichte erheben, hierein furen vnd sein recht thuen lassenn. Dem den also geschehen. Donerstag vorm Cristag ist er geheischen, geechtet, von dem koniglichen richter vnd einem schop- 10 pen der stat, zur Sehnitz erhoben, hirein gefurt, die nacht jm rot- hawsz hoffe bewachet vnd freitags beschryeen als ein morder der den koniglichen zu abbruch aus dem weichbilde vnd denselben zu hon und schmoch wider dorein gefurt, mit dem schuert also tod gerichtet wurdenn. Actum diebus et anno quibus supra. 15 Von der botschafft so die von steten auff bethe der von Budissin zum marggrauen Joachim gen Perlyn geschickt haben. So die von Budissin ire einwoner, die gen Cotbus zum marckte vmb natiuitatis Marie haben zcyhen wollen, zw rosse vnd zu fuesze 20 geleitet, vnd die furderber jr tzwene vngeferlich eine meile von Cotbus angerieten, bescheidt genomen, vnd so sie vielleicht domit gewanckt vnd bey sich vormuetet, der eine were eine Musch- witzern, douon oben am 205., geschlagen, gefenglichen angenomenn, 235b vnd an die von Budissin bestrickt, sich dohyn zugestellen, wen sie 25 gefordert wurden, sein dieselbigen einwoner der von Budissin, auff ansuchen der tzweier bestrickten, zu Cotbus in der stadt mit aller jrer habe von dem hewptmann vnd der stat richter gekomert wur- den, sich mit denselben iren guettern, auch ir selbst person von danne nicht zuentbrechen, sie hetten den den bestrickten zw iren 30 schulden rechtlich geantwort vnd sich mit dem marggrauen vmb die gewalt vnd eingrieffe vortragenn. So die von Budissin dise geschicht erfarn, haben sie eilendts an den hewptmann gen Cotbus geschrieben, die bestrickten jn irem schreiben losgetzalt, sich entschuldiget, das solchs an jren befelh 35 geschehen etc. vnd gebeten, die iren sampt irer habe zu burgen handen komen lassen. Das jnen den widerfaren, doch auff wey- nachten die personen vnd ire guetter widervmb dohin zugestellen. 8. Donerstag vorm Cristag, 22. december. 12. Suppl. gerichten. 20. vmb natiuitatis Marie, c. 8. september 1513. 37 *
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292 236 9 236b Die von Budissin sein auch von den von steten gem marg- grauen derhalb vorschrieben wurden, sich suesten auch selbst be- muhet, aber dodurch nichts erlangen mogen, den der marggraue hat der eingrieffe ane abetrag nicht nochlossen wollen. Sein also die von Budissin rats worden, eine werbende botschafft zufertigen vnd die von steten angelanget vnd vormocht neben jnen dohyn zwschicken, vnd sein tzwene von Budissin der statschreiber von hynnen vnd einer von Camentz getzogen, vnd freitags noch Andree zw Perlyn einkomenn. Anno quo supra. Vnd so sich die von Budissin der forderung des bischoffs von Brandeburg vahst vortrostet, derwegen auch magistrum Paulum 10 Kuchelern thumhern bey jnen, als einen der viel kunthschafft mit dem bischoff hette, mitgenomenn, sein sie erstlich zu demselben bischoff gegangen, vmb forderung der sache bey dem marggrauen angelanget etc. Hat sich der bischoff vornemenn lassen, die von Budissin hetten nicht vahst wol gehandelt, diejhenigen die er woste 15 vnschuldig geschlagen, gefangen vnd aus dem lande bestrickt, doran die churfurstliche g. gar keinen gefallen truge, vnd het itzt durch vnd mit seinen rethen eintrechtiglich beslossen, solchs ane fug vnd abetrag nicht zuuorgessen. Yedoch wolde er die that zum besten gerne helffen fordern. Aber er were wegfertig, wie vor augen, 20 das er auff dismol wenig zur sache thuen mochte, vnd wolde Cas- parn von Kokritzen seine meynung geben an den marggrauen zu- tragen, vnd abs auff diszmol weiter nicht mocht gebrocht vnd vor- handelt werden, das dennoch die sache einen auffschube erlangen mochte, mittlerzeit wurde er bey dem marggrauen sein, dieser 25 sache jm besten zugedenckenn, vnd dobey befolen die geschickten dem marggraven anzusagen lassen. Sonabents jn vigilia s. Barbare sein die geschickten durch einen secretarium des marggrauen zu hofe zukomenn gefordert vnd gefurt wurden do den der marggraue mit seinen rethen, wiewol 30 auff diszsmol jn cleiner antzal, gesessen vnd audientz gegebenn. Die von Budissin haben jr begynnen noch gemeiner erbiettung auffs beste so sie gewost beleitet vnd entschuldiget, anfenglich wie die von steten zur fehde komen weren vnd das sie sich zur kegen- were vnd der strassen zw gute gerust, vnd ap nhw etwas ge� 35 schehen, das vielleicht dem zwlassz s. f. g. entkegen, so were doch solchs an allen jren willen befelh vnd geheisz furgenomen, jsz weren auch diejhenigen, die desz thuns am meysten vrsechicht, itzt ge- 5 8. freitags noch Andree, 2. december. 20. wegfertig, reisefertig. 28. Son- abents jn vigilia s. Barbare, 3. december. 38. vrsechicht, ursache, veranlassung gegeben.
292 236 9 236b Die von Budissin sein auch von den von steten gem marg- grauen derhalb vorschrieben wurden, sich suesten auch selbst be- muhet, aber dodurch nichts erlangen mogen, den der marggraue hat der eingrieffe ane abetrag nicht nochlossen wollen. Sein also die von Budissin rats worden, eine werbende botschafft zufertigen vnd die von steten angelanget vnd vormocht neben jnen dohyn zwschicken, vnd sein tzwene von Budissin der statschreiber von hynnen vnd einer von Camentz getzogen, vnd freitags noch Andree zw Perlyn einkomenn. Anno quo supra. Vnd so sich die von Budissin der forderung des bischoffs von Brandeburg vahst vortrostet, derwegen auch magistrum Paulum 10 Kuchelern thumhern bey jnen, als einen der viel kunthschafft mit dem bischoff hette, mitgenomenn, sein sie erstlich zu demselben bischoff gegangen, vmb forderung der sache bey dem marggrauen angelanget etc. Hat sich der bischoff vornemenn lassen, die von Budissin hetten nicht vahst wol gehandelt, diejhenigen die er woste 15 vnschuldig geschlagen, gefangen vnd aus dem lande bestrickt, doran die churfurstliche g. gar keinen gefallen truge, vnd het itzt durch vnd mit seinen rethen eintrechtiglich beslossen, solchs ane fug vnd abetrag nicht zuuorgessen. Yedoch wolde er die that zum besten gerne helffen fordern. Aber er were wegfertig, wie vor augen, 20 das er auff dismol wenig zur sache thuen mochte, vnd wolde Cas- parn von Kokritzen seine meynung geben an den marggrauen zu- tragen, vnd abs auff diszmol weiter nicht mocht gebrocht vnd vor- handelt werden, das dennoch die sache einen auffschube erlangen mochte, mittlerzeit wurde er bey dem marggrauen sein, dieser 25 sache jm besten zugedenckenn, vnd dobey befolen die geschickten dem marggraven anzusagen lassen. Sonabents jn vigilia s. Barbare sein die geschickten durch einen secretarium des marggrauen zu hofe zukomenn gefordert vnd gefurt wurden do den der marggraue mit seinen rethen, wiewol 30 auff diszsmol jn cleiner antzal, gesessen vnd audientz gegebenn. Die von Budissin haben jr begynnen noch gemeiner erbiettung auffs beste so sie gewost beleitet vnd entschuldiget, anfenglich wie die von steten zur fehde komen weren vnd das sie sich zur kegen- were vnd der strassen zw gute gerust, vnd ap nhw etwas ge� 35 schehen, das vielleicht dem zwlassz s. f. g. entkegen, so were doch solchs an allen jren willen befelh vnd geheisz furgenomen, jsz weren auch diejhenigen, die desz thuns am meysten vrsechicht, itzt ge- 5 8. freitags noch Andree, 2. december. 20. wegfertig, reisefertig. 28. Son- abents jn vigilia s. Barbare, 3. december. 38. vrsechicht, ursache, veranlassung gegeben.
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293 strafft vnd ires dinsts entsatzt, doraus zuuormercken, das sie doran gar keynen gefallen getragen vnd demutiglich gebeten, s. f. g. wol- den solch begynnen zu keinen vngnaden zeyhen, vnd die jren vnd ire habe, so mit dem kummer zu Cotbus vorhafft, loszcelen. Wo s. 5 f. g. beschuerung trugen, das jn s. f. g. lande beyweilen, auff der von steten feynde vnd iren anhang, wie den s. f. g. solchs den von steten gnediglich vorgunst gestrofft wurde, solde jsz nochgelassen vnd abegestalt werden, ap aber solchs den strassen vnd den, die dieselbige aus der Marcke in Obirlausitz vnd widervmb bawetten, 10 zu gute komen wolde, geben sie jren f. g. zubedencken etc. Dorauff marggraue Joachim noch gehaldener vndirredung ge- antwort, er konde sich erjnnern der zulassung, aber dieselbige were von denen von Budissin obirgrieffen wurden, jn dem das sie die vnschuldigen angetast, geschlagen vnd aus seiner f. g. lande 15 vnd marggrauethumb an rath gen Budissin bestrickt, welchs auch von seiner manschafft zu sundirlicher beschuer angetzogen vnd ge- claget werde. Vnd woste solche gewalt vnd eingrieffe nicht zuuor- 237 gessen, jsz were den, das die bestrickten losgetzalt, vnd mit abe- trag bey s. f. g. abegeleget. Wo suesten vnd in andere wege seine 20 f. g. den von steten wilfarung geleisten mocht, weren sie mit gna- den geneiget etc. Vnd wiewol die von Budissin mit vleissiger bethe angehalden, sunderlich den fursten erinnert, das sich die von steten dieses s. g. gemuets nymmer vorsehen, sunder jre botschafft vnd erbietung 25 angesehn vnd die eingrieffe gnediglich nochgelassen haben, so hat man doch keine andere meynung erlangen mogen, den das seine f. g. jr bethlich ansynnen zwuschen hier vnd reminiscere in ein weiter bedocht nemen wolde. Mitler zceit solden die von Budissin ader die jren, mit jrer person vnd guetter in gethanem kommer 30 hafften, vnd einen jn voller gewalt zu dem hewptman gen Cotbus schicken, der die bestrickten Muschwitzer von wegen des rats mit hande vnd munde loszcelet etc. Das den die geschickten der von Budissin also zu halden haben gereden vnd geloben mussen etc. Dorauff der furst den geschickten hat trincken fortragen lassen. 35 Actum sabbato quo supra post horam prandii anno etc. decimo tertio. Sein also die geschickten freitags noch concepcionis alhie einkomenn, vnd so die von Budissin hirnochmols magistrum Kuchel vormocht zu dem bischoff von Brandeburg zu zcyhen, ist jnen solchs auff sein vorbete vorkorn wurdenn. 27. reminiscere, des folgenden jahres, 12. märz 1514. 36. freitags noch concepcionis, 9. december 1513.
293 strafft vnd ires dinsts entsatzt, doraus zuuormercken, das sie doran gar keynen gefallen getragen vnd demutiglich gebeten, s. f. g. wol- den solch begynnen zu keinen vngnaden zeyhen, vnd die jren vnd ire habe, so mit dem kummer zu Cotbus vorhafft, loszcelen. Wo s. 5 f. g. beschuerung trugen, das jn s. f. g. lande beyweilen, auff der von steten feynde vnd iren anhang, wie den s. f. g. solchs den von steten gnediglich vorgunst gestrofft wurde, solde jsz nochgelassen vnd abegestalt werden, ap aber solchs den strassen vnd den, die dieselbige aus der Marcke in Obirlausitz vnd widervmb bawetten, 10 zu gute komen wolde, geben sie jren f. g. zubedencken etc. Dorauff marggraue Joachim noch gehaldener vndirredung ge- antwort, er konde sich erjnnern der zulassung, aber dieselbige were von denen von Budissin obirgrieffen wurden, jn dem das sie die vnschuldigen angetast, geschlagen vnd aus seiner f. g. lande 15 vnd marggrauethumb an rath gen Budissin bestrickt, welchs auch von seiner manschafft zu sundirlicher beschuer angetzogen vnd ge- claget werde. Vnd woste solche gewalt vnd eingrieffe nicht zuuor- 237 gessen, jsz were den, das die bestrickten losgetzalt, vnd mit abe- trag bey s. f. g. abegeleget. Wo suesten vnd in andere wege seine 20 f. g. den von steten wilfarung geleisten mocht, weren sie mit gna- den geneiget etc. Vnd wiewol die von Budissin mit vleissiger bethe angehalden, sunderlich den fursten erinnert, das sich die von steten dieses s. g. gemuets nymmer vorsehen, sunder jre botschafft vnd erbietung 25 angesehn vnd die eingrieffe gnediglich nochgelassen haben, so hat man doch keine andere meynung erlangen mogen, den das seine f. g. jr bethlich ansynnen zwuschen hier vnd reminiscere in ein weiter bedocht nemen wolde. Mitler zceit solden die von Budissin ader die jren, mit jrer person vnd guetter in gethanem kommer 30 hafften, vnd einen jn voller gewalt zu dem hewptman gen Cotbus schicken, der die bestrickten Muschwitzer von wegen des rats mit hande vnd munde loszcelet etc. Das den die geschickten der von Budissin also zu halden haben gereden vnd geloben mussen etc. Dorauff der furst den geschickten hat trincken fortragen lassen. 35 Actum sabbato quo supra post horam prandii anno etc. decimo tertio. Sein also die geschickten freitags noch concepcionis alhie einkomenn, vnd so die von Budissin hirnochmols magistrum Kuchel vormocht zu dem bischoff von Brandeburg zu zcyhen, ist jnen solchs auff sein vorbete vorkorn wurdenn. 27. reminiscere, des folgenden jahres, 12. märz 1514. 36. freitags noch concepcionis, 9. december 1513.
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294 Von der hewptmanschafft alhie zw Gorlitz. So lande vnd stat eines hewptmans lange zeit gemangelt vnd 237b der herre s. g. offtmals dorvmb angelanget land vnd stat mit einem hewptmann zuuorsorgen, domit die recht auffm hofe bestalt, vnd ein yeder seine ausstehnde schulde auffm lande bekomen mocht, hat der landvoite s. g. mondtags noch Vincentij anno decimo quarto vt supra, Lewtern von Schreibersdorf alher geschickt, vnd Cristoffen von Lottitz zu Reynersdorf zu einem hewptmann gesatzt, vnd der manschafft vnd der stat, die den jm closter vorsamelt gewest, namhafftig gemacht, mit befelh demselben, als einem hewptmann, 10 der billikeit zugeleisten etc. Dorauff haben sich die manschafft an einem vnd die geschick- ten des rats, Johannes Hass prothonotarius, Bernhart Bernt gepetener cammerer vnd Daniel Goritz vorsteher des closters, auch mgr. Jo- hannes Coci alderburger meister vnd statschreiber zum Lauben am 15 andern teil vndirredet, vnd doch eintrechtiglich beraten, noch dem sie von vorgeschlagenem vnd gegeben hewptman nicht anders wosten den alle redlikeit, als von einem fromen landsessen, das sie dem hewptmann zusagen wolden, jnen also anzunemenn, doch also das er in der macht wie ein ander foriger hewptmann gewest, 20 gesatzt wurde, nemlichen lehn zuthun, leibgedings briue von sich zu geben, vnd das der richter als sein diener sein solde, vnd das er nichts thuen solde ane sein wiessen, dises stucke haben die von manschafft ausgesatzt, jtem das der landvoite jnen vorsolden solde, mit einem jerlichen lon, douon er sich erhalden konde. Item, esz 25 were jnen beschuerlich, so gemeine landtag angesatzt, das sie alle, ein itzlicher vor seine person zum landtag reiten solde. Item esz were vor alders vnd nicht vor langst noch gewest das Gorlitz, 238 Sittaw vnd Lawben vnder einer hewptmanschafft alhie zu Gorlitz gewest weren, der den alhie vffm hofe seine wonung gehabt hette. 30 Nhw were von der Sittaw nyemandes alhie, so het die stadt zum Lawben allein jren geschickten alhie, vnd were von noten, das man darauff trachtet, dasselbige in die alde ordenung zw brengen, vnd dem hewptmann von Budissin anstat des herrn vorzuhalden, mit bethe dem herrn solche bekommernus zubemeldenn. Dorzu die geschickten des rats vnd der vom Luban geantwort, sie weren von jren frunden nicht bericht, wie esz sich vor alders gehalden, ader sie hieldens doruor, das sich ire frunde douon nicht legen wurde, das zuthun, das zurhaldung der alden ordenung vnd 4. auffm hofe, auf dem vogtshofe in Görlitz. 6. montags noch Vincentij, 23. januar 1514. 8. Reynersdorf, Rengersdorf, d. 35 5
294 Von der hewptmanschafft alhie zw Gorlitz. So lande vnd stat eines hewptmans lange zeit gemangelt vnd 237b der herre s. g. offtmals dorvmb angelanget land vnd stat mit einem hewptmann zuuorsorgen, domit die recht auffm hofe bestalt, vnd ein yeder seine ausstehnde schulde auffm lande bekomen mocht, hat der landvoite s. g. mondtags noch Vincentij anno decimo quarto vt supra, Lewtern von Schreibersdorf alher geschickt, vnd Cristoffen von Lottitz zu Reynersdorf zu einem hewptmann gesatzt, vnd der manschafft vnd der stat, die den jm closter vorsamelt gewest, namhafftig gemacht, mit befelh demselben, als einem hewptmann, 10 der billikeit zugeleisten etc. Dorauff haben sich die manschafft an einem vnd die geschick- ten des rats, Johannes Hass prothonotarius, Bernhart Bernt gepetener cammerer vnd Daniel Goritz vorsteher des closters, auch mgr. Jo- hannes Coci alderburger meister vnd statschreiber zum Lauben am 15 andern teil vndirredet, vnd doch eintrechtiglich beraten, noch dem sie von vorgeschlagenem vnd gegeben hewptman nicht anders wosten den alle redlikeit, als von einem fromen landsessen, das sie dem hewptmann zusagen wolden, jnen also anzunemenn, doch also das er in der macht wie ein ander foriger hewptmann gewest, 20 gesatzt wurde, nemlichen lehn zuthun, leibgedings briue von sich zu geben, vnd das der richter als sein diener sein solde, vnd das er nichts thuen solde ane sein wiessen, dises stucke haben die von manschafft ausgesatzt, jtem das der landvoite jnen vorsolden solde, mit einem jerlichen lon, douon er sich erhalden konde. Item, esz 25 were jnen beschuerlich, so gemeine landtag angesatzt, das sie alle, ein itzlicher vor seine person zum landtag reiten solde. Item esz were vor alders vnd nicht vor langst noch gewest das Gorlitz, 238 Sittaw vnd Lawben vnder einer hewptmanschafft alhie zu Gorlitz gewest weren, der den alhie vffm hofe seine wonung gehabt hette. 30 Nhw were von der Sittaw nyemandes alhie, so het die stadt zum Lawben allein jren geschickten alhie, vnd were von noten, das man darauff trachtet, dasselbige in die alde ordenung zw brengen, vnd dem hewptmann von Budissin anstat des herrn vorzuhalden, mit bethe dem herrn solche bekommernus zubemeldenn. Dorzu die geschickten des rats vnd der vom Luban geantwort, sie weren von jren frunden nicht bericht, wie esz sich vor alders gehalden, ader sie hieldens doruor, das sich ire frunde douon nicht legen wurde, das zuthun, das zurhaldung der alden ordenung vnd 4. auffm hofe, auf dem vogtshofe in Görlitz. 6. montags noch Vincentij, 23. januar 1514. 8. Reynersdorf, Rengersdorf, d. 35 5
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295 des altherkommens gereichen wolde. Sunderlich hette man nicht viel wiessen wie isz mit dem koniglichen richter ein gestalt hette, wolden dasselbige jre frunde berichtenn. Vnd dorbey hynangehan- gen, das dem newen hewptmann befelh geschehe, das hofedinge 5 mit vleis auffs forderlichst zu bestellen, vnd ist also dem hewpt- mann von Budissin zugesaget, vnd der newe alhie angenomenn wurdenn. Vnd so jme die hewptmanschafft befolen, hat er sich befraget, wen er zw sich in die bancke fordern solde. Hat die manschafft geantwort, er wurde das jm gerichtsbuch wol befynden 10 an wem die ordenung vorblieben, der do nyedersitzen solde. Der hewptman von Budissin hat zugesaget, die gebrechen dem herrn furzutragen. Sein also des rats geschicktenn von danne gegangen. Actum anno et die quo supra. 15 Wie Hansen Jobst gelassene witfraw vnd erben gen 238b Erffurt sein geladen wurdenn. 30 So Hans Jobst, noch seinem abesterbn, douon oben am 184. einer withwen zu Erfurdt, die Grönigen gnant, hundert LIII fl. rh. num., ort an weit schuldig blieben, vnd gnante fraw erfarn, das die gelassene gutter beide farende vnd vnfarende Hansen Jobst 20 durch die glawbiger, alhie mit rechtlichem komer besatzt, erstanden vnd erfordert, hat sie erstlichen den rath zu Erffurt ersucht, sie zuuorschreiben, dem den also geschehen. Die antwort findest du in libro missiuarum anni decimi tertii. Vnd so sie an gegebener ant- wort keine genuge gehabt, hat sie die schulde jrem sone Gotfrido, 25 als einem studenten vbirgeben. Der den aus krafft einer bebist- lichen bulln der vniuersitet zu Erffurt von Alexandro vito gegeben, durch den abt zun Schotten doselbst zu Erffurt als conseruatorem, die gelassene witfraw vnd kynder hat citirn vnd laden lassen, jn- halds der copien ausgegangener citationn bey die hendel geleget. So aber gemeine stat alhie durch bebistliche priuilegia von Sixto ivto ausgangen, gefreiet, das sie vnd ire einwoner, vber eine tagreisze, das ist noch rechtlicher rechnung vnd gewonlichem ge- brauch, iv deutsche meilen, auch von keiser Sigmunden vnder einer gulden bullen, vmb wertliche sachen in frembde vnd geistliche ge- 35 richte nicht sal geladen noch getzogen werden, hat ein rath ge- schickt zw dem bischoff von Meissen, vnd seinen g. als einem con- seruatori bebistlicher bullen, die sachen furtragen lassen, mit de- mutiger bethe, die geladen personen, gnediglich dorwieder zu schutzen vngesehen das seine g. zuuor jn gleichmessigem falle, die 239 20. rechtlichem komer, gerichtsbeschlag belegt.
295 des altherkommens gereichen wolde. Sunderlich hette man nicht viel wiessen wie isz mit dem koniglichen richter ein gestalt hette, wolden dasselbige jre frunde berichtenn. Vnd dorbey hynangehan- gen, das dem newen hewptmann befelh geschehe, das hofedinge 5 mit vleis auffs forderlichst zu bestellen, vnd ist also dem hewpt- mann von Budissin zugesaget, vnd der newe alhie angenomenn wurdenn. Vnd so jme die hewptmanschafft befolen, hat er sich befraget, wen er zw sich in die bancke fordern solde. Hat die manschafft geantwort, er wurde das jm gerichtsbuch wol befynden 10 an wem die ordenung vorblieben, der do nyedersitzen solde. Der hewptman von Budissin hat zugesaget, die gebrechen dem herrn furzutragen. Sein also des rats geschicktenn von danne gegangen. Actum anno et die quo supra. 15 Wie Hansen Jobst gelassene witfraw vnd erben gen 238b Erffurt sein geladen wurdenn. 30 So Hans Jobst, noch seinem abesterbn, douon oben am 184. einer withwen zu Erfurdt, die Grönigen gnant, hundert LIII fl. rh. num., ort an weit schuldig blieben, vnd gnante fraw erfarn, das die gelassene gutter beide farende vnd vnfarende Hansen Jobst 20 durch die glawbiger, alhie mit rechtlichem komer besatzt, erstanden vnd erfordert, hat sie erstlichen den rath zu Erffurt ersucht, sie zuuorschreiben, dem den also geschehen. Die antwort findest du in libro missiuarum anni decimi tertii. Vnd so sie an gegebener ant- wort keine genuge gehabt, hat sie die schulde jrem sone Gotfrido, 25 als einem studenten vbirgeben. Der den aus krafft einer bebist- lichen bulln der vniuersitet zu Erffurt von Alexandro vito gegeben, durch den abt zun Schotten doselbst zu Erffurt als conseruatorem, die gelassene witfraw vnd kynder hat citirn vnd laden lassen, jn- halds der copien ausgegangener citationn bey die hendel geleget. So aber gemeine stat alhie durch bebistliche priuilegia von Sixto ivto ausgangen, gefreiet, das sie vnd ire einwoner, vber eine tagreisze, das ist noch rechtlicher rechnung vnd gewonlichem ge- brauch, iv deutsche meilen, auch von keiser Sigmunden vnder einer gulden bullen, vmb wertliche sachen in frembde vnd geistliche ge- 35 richte nicht sal geladen noch getzogen werden, hat ein rath ge- schickt zw dem bischoff von Meissen, vnd seinen g. als einem con- seruatori bebistlicher bullen, die sachen furtragen lassen, mit de- mutiger bethe, die geladen personen, gnediglich dorwieder zu schutzen vngesehen das seine g. zuuor jn gleichmessigem falle, die 239 20. rechtlichem komer, gerichtsbeschlag belegt.
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296 239b von Gorlitz wieder Burckarten Ymenrodt burgern zu Erfurdt, auff den jnhald vnd aus krafft obberurter bullen Sixti quarti treulichen geschutzt hette. Dorauff s. g. trostlichen zugesaget, nicht weniger schutz vnd vleis den jnn forigen gescheffte wieder die ausgegangene citation, jnhibition vnd processz des abts zum Schotten, furzwwenden, vnd das man erstlichen dieses thun solde, das der apt gutlicher weise ersucht wurde exjudicialiter ader judicialiter citra hunc consensum jn ejus jurisdictionem, das den am bestendigisten were, jn termino comparationis qui fuit xxI. prima post executionem, sive juridica et 10 ille directe erat, na post circumcisionis. Sed quia ferie erant, a vigilia natiuitatis inclusiue usque ad festum trium regum jnclusiue, secundum ritum Romane curie, ergo juridica proxima sequente, quae erat na post trium regum quod erat s. Anne sexta feria, sabbato Rome juridica non seruante. Wiewol an denn ferien et- 15 was gejrret, dorvmb das der bischoff vnd seiner g. cantzler vff die eile gemeinet, das die ferien post octauas trium regum ausgiengen, vnd das ist nicht, sunder man heldt ez, wie oben vorzceichent etc. Vnd doselbst solde man dem abt, vnd dem kegenteil, der stat bullen jnsinuirenn, vnd den apt bieten, das part zu weisen, von 20 der sache abzustehen vnd hiher weisen. Aldo solde jme zu den nochgelassenen guettern Hans Jobst gleich andern glewbigern rechts genug vorholffen werden. Wo aber der abt solchs nicht annemen vnd douon abestehen wolde, alsden denselben sambt dem part, mit processen vor seine g. citiren lassenn, aber seine g. muste ge- burlicher weise durch geschickte des rats volmechtige, coram no- tario et testibus mit den originalien der bullen Sixti vnd conser- uation ersucht vnd ermanet werdenn. Vnd so der bischoff, vmb weiter vnddirricht durch den pro- thonotarium ersucht, vnd die ausgegangene citation seinen g. fur- 30 getragen, haben seiner g. rethe, der official vnd cantzler angeben, wie die bulla Alexandri, der vniuerstet zw Erffurt gegeben, der bullen Sixti, gemeiner stat vorlyhen, derogiren solde, derwegen auch s. g. die von Gorlitz bey jrem priuilegio nicht geschutzen konde. Vnd wiewol seiner g. muntlich auch durch schriefft er� 35 jnnert, das in der von Erfurt priuilegio von dem concilio Basiliensi ausgangen, vahst gleichmessige clauseln derogatorien gesatzt, so hette dennoch s. g. dieselbenn zu jhener zceit nicht geacht, sunder 5 25 14. Ia post circumcisionis, 3. januar. 12. a vigilia natiuitatis inclusiue usque ad festum trium regum inclusiue, vom 23. december 1515 bis zum 6. ja- nuar 1514 einschliesslich.
296 239b von Gorlitz wieder Burckarten Ymenrodt burgern zu Erfurdt, auff den jnhald vnd aus krafft obberurter bullen Sixti quarti treulichen geschutzt hette. Dorauff s. g. trostlichen zugesaget, nicht weniger schutz vnd vleis den jnn forigen gescheffte wieder die ausgegangene citation, jnhibition vnd processz des abts zum Schotten, furzwwenden, vnd das man erstlichen dieses thun solde, das der apt gutlicher weise ersucht wurde exjudicialiter ader judicialiter citra hunc consensum jn ejus jurisdictionem, das den am bestendigisten were, jn termino comparationis qui fuit xxI. prima post executionem, sive juridica et 10 ille directe erat, na post circumcisionis. Sed quia ferie erant, a vigilia natiuitatis inclusiue usque ad festum trium regum jnclusiue, secundum ritum Romane curie, ergo juridica proxima sequente, quae erat na post trium regum quod erat s. Anne sexta feria, sabbato Rome juridica non seruante. Wiewol an denn ferien et- 15 was gejrret, dorvmb das der bischoff vnd seiner g. cantzler vff die eile gemeinet, das die ferien post octauas trium regum ausgiengen, vnd das ist nicht, sunder man heldt ez, wie oben vorzceichent etc. Vnd doselbst solde man dem abt, vnd dem kegenteil, der stat bullen jnsinuirenn, vnd den apt bieten, das part zu weisen, von 20 der sache abzustehen vnd hiher weisen. Aldo solde jme zu den nochgelassenen guettern Hans Jobst gleich andern glewbigern rechts genug vorholffen werden. Wo aber der abt solchs nicht annemen vnd douon abestehen wolde, alsden denselben sambt dem part, mit processen vor seine g. citiren lassenn, aber seine g. muste ge- burlicher weise durch geschickte des rats volmechtige, coram no- tario et testibus mit den originalien der bullen Sixti vnd conser- uation ersucht vnd ermanet werdenn. Vnd so der bischoff, vmb weiter vnddirricht durch den pro- thonotarium ersucht, vnd die ausgegangene citation seinen g. fur- 30 getragen, haben seiner g. rethe, der official vnd cantzler angeben, wie die bulla Alexandri, der vniuerstet zw Erffurt gegeben, der bullen Sixti, gemeiner stat vorlyhen, derogiren solde, derwegen auch s. g. die von Gorlitz bey jrem priuilegio nicht geschutzen konde. Vnd wiewol seiner g. muntlich auch durch schriefft er� 35 jnnert, das in der von Erfurt priuilegio von dem concilio Basiliensi ausgangen, vahst gleichmessige clauseln derogatorien gesatzt, so hette dennoch s. g. dieselbenn zu jhener zceit nicht geacht, sunder 5 25 14. Ia post circumcisionis, 3. januar. 12. a vigilia natiuitatis inclusiue usque ad festum trium regum inclusiue, vom 23. december 1515 bis zum 6. ja- nuar 1514 einschliesslich.
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297 5 25 mit vleis auff das conseruatorium der von Gorlitz, wieder den abt procedirt, fulminirt, processirt, vnd des abts cassirt etc. Aber s. g. hat auff irer meynung gerwhet, wie den aus s. g. schriefftlichen antwort, die den bey die hendel geleget, clerlichen zuuorstehen ist. Dieweile den ein rat vormarckt, das der bischoff als ein con- seruator sich der sachen geeussert vnd wieder den apt zw proce- diren beschuert gewest, aus was vrsachen aber solchs geschehen hat man nicht wol abnemen mögen, ist noch viel bekommernus vnd ratfragen, dieser weg jm besten bedocht wurden, das man 10 hynaus schicken wolde, sich mit der frawen zuuortragen, dornoch mit rat des herrn von Meissen gen Rhom schicken vnd in rotha decernirn lassen, welches priuilegium dem andern derogiret, vnd so durch der vniuerstet bullen, der vnsern derogirt wurde dassel- bige weiter vorsorgen lassen auch confirmirn lassen das priuilegium 15 Sigismundj sub aurea bulla, so viel belanget, das der stat ein- wonern in frembde gericht nicht sollen getzogen werdenn etc., weitere beschuerliche einfurung zuuorkomenn. Den die alde sache mit Burckart Ymerode hat allenthalben noch geluschet. Darauff ist magister Johannes prothonotarius gen Erffurt ge- 240 20 fertiget wurden, vnd sondtags Agathe doselbst einkomenn vnd die witfrawe angesucht, nochdem er von seinen herrn, gen Leipzcig, Newmburg etc. gemeiner stat geschefft halb were worden, hette die frawe vnd erben Hans Jobst jnen angelanget, gen Erfurt zw zcyhen, vnd von jr anzuhoren, wie jsz ein gestalt hette vmb die schulde vnd vormeints angefangenes recht, mit bethe, wue jsz jr leidlich douon gutlich zuhandeln. Dorauff die frawe geantwort, sie hette die schulde itzt vorgeben, vnd wolde jr nymmer zustehen douon zuhandeln, wiewol sie solchs mit grosser beschuerung vn- willig gethan hette. Den so sie gehort das alle gelassene gutter 30 Hansen Jobst itzunder mit recht gesperret, vnd getzueiffelt, ap sie doran het mogen betzalt werden, hette sie jren kyndern zu gute diesen weg furnemenn mussen. Dorauff der statschreiber geant- wort, sie solde die procuratores des sones vnd suesten gute herrn vnd freunde befragen, wes jr hirjnnen zuthun, er wolde auff mor- 35 gen mondtags noch mittentag widerwmb zu jr komen, douon han- deln vnd gerne das beste dorzu reden. Also hat die witfraw jre guten freunde, doctorem Francken- berg, etzliche creter, procuratores vnd einen burgern zw sich ge- 6. geeussert, nichts davon wissen wollen. 18. geluschet, gelauschet, ist noch nicht ganz vergessen gewesen. 20. sondtags Agathe, 5. februar. 38. creter, ur- theilsfähige, erbschaftsvollstrecker. 38
297 5 25 mit vleis auff das conseruatorium der von Gorlitz, wieder den abt procedirt, fulminirt, processirt, vnd des abts cassirt etc. Aber s. g. hat auff irer meynung gerwhet, wie den aus s. g. schriefftlichen antwort, die den bey die hendel geleget, clerlichen zuuorstehen ist. Dieweile den ein rat vormarckt, das der bischoff als ein con- seruator sich der sachen geeussert vnd wieder den apt zw proce- diren beschuert gewest, aus was vrsachen aber solchs geschehen hat man nicht wol abnemen mögen, ist noch viel bekommernus vnd ratfragen, dieser weg jm besten bedocht wurden, das man 10 hynaus schicken wolde, sich mit der frawen zuuortragen, dornoch mit rat des herrn von Meissen gen Rhom schicken vnd in rotha decernirn lassen, welches priuilegium dem andern derogiret, vnd so durch der vniuerstet bullen, der vnsern derogirt wurde dassel- bige weiter vorsorgen lassen auch confirmirn lassen das priuilegium 15 Sigismundj sub aurea bulla, so viel belanget, das der stat ein- wonern in frembde gericht nicht sollen getzogen werdenn etc., weitere beschuerliche einfurung zuuorkomenn. Den die alde sache mit Burckart Ymerode hat allenthalben noch geluschet. Darauff ist magister Johannes prothonotarius gen Erffurt ge- 240 20 fertiget wurden, vnd sondtags Agathe doselbst einkomenn vnd die witfrawe angesucht, nochdem er von seinen herrn, gen Leipzcig, Newmburg etc. gemeiner stat geschefft halb were worden, hette die frawe vnd erben Hans Jobst jnen angelanget, gen Erfurt zw zcyhen, vnd von jr anzuhoren, wie jsz ein gestalt hette vmb die schulde vnd vormeints angefangenes recht, mit bethe, wue jsz jr leidlich douon gutlich zuhandeln. Dorauff die frawe geantwort, sie hette die schulde itzt vorgeben, vnd wolde jr nymmer zustehen douon zuhandeln, wiewol sie solchs mit grosser beschuerung vn- willig gethan hette. Den so sie gehort das alle gelassene gutter 30 Hansen Jobst itzunder mit recht gesperret, vnd getzueiffelt, ap sie doran het mogen betzalt werden, hette sie jren kyndern zu gute diesen weg furnemenn mussen. Dorauff der statschreiber geant- wort, sie solde die procuratores des sones vnd suesten gute herrn vnd freunde befragen, wes jr hirjnnen zuthun, er wolde auff mor- 35 gen mondtags noch mittentag widerwmb zu jr komen, douon han- deln vnd gerne das beste dorzu reden. Also hat die witfraw jre guten freunde, doctorem Francken- berg, etzliche creter, procuratores vnd einen burgern zw sich ge- 6. geeussert, nichts davon wissen wollen. 18. geluschet, gelauschet, ist noch nicht ganz vergessen gewesen. 20. sondtags Agathe, 5. februar. 38. creter, ur- theilsfähige, erbschaftsvollstrecker. 38
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298 ( 240b 241 nomenn vnd ist von der schulde viel geredt worden, vnd entlich dohyn komenn, das die frawe xxxy fl. rh. an der schulde hat fallen lassen zu sampt den scheden, als viel als x fl., die itzt dorauff ge- lauffen. Das andere solde betzalt werden nemlich XL fl. rh. avff kunfftigen ostermarkt, XL fl. obir ein jhar dornoch, vnd XL fl. yhe XXI gr. meisnisch vor 1 fl. zurechnen, obir zcweie jhar gutlichen zu- betzalenn. Dobey jsz den also blieben. Dinstags noch Dorothee, so dem prothonotario befolen, dieses furnemenn der witfrawen an den rath zu Erfurt zw tragen, hat er diese meynung vor dem rathe geworben. Im rathe aber sein ge- 10 sessen vier ratzmeister, vielleicht bey vns als vier eldisten, dor- noch xVIII herren des rats vngeferlich, vnd auff einer sunderlichen banck vier tockenherren, die den auch zuuorn jm alden rot gewest sein, vor der gemeine dohyn vorordent, als etwo zu Rhom tribuni plebis gnant gewest sein. Achtbarn ersamen wolweisen gunstigen herrn vnd forderer. Ein erbar rath zw Gorlitz seine herren vnd freunde hetten jnen abegefertiget, etzlich ir vnd irer mitburger anliegen an sie zwtragen, doch erstlichen anzusagen, wie willige vnd freunthliche dinste etc., dorneben gegeben eine credentz seines antragens, ire achtbarn 20 weis, wolden dieselben gutlich annemenn, seines antragens gunst- lichen vorhoren vnd gutwillig darauff ertzeigen etc. Dornach vor- tzalt der falle, wie Hans Jobst seliger, etwo vnser ratsfrunde, noch seinem absterben solde einer frawen die Gronygen gnant, ICLIII fl. ortigen schuldig sein blieben, vnd wiewol ein rath zu Erfurt, die� 25 selbige auff ire vorgeschriebene supplication gegen Gorlitz derhalb vorschrieben, so hetten doch seine herrn vnd freunde, auch die gelassene withwe Hansz Jobst, sich vortrost, obgnante ire mitbur- geryn wurde jsz bey gegebener antwort gelassenn, ader jho die recht, wie andere globiger gethan, zw Gorlitz zu den gelassenen 30 guettern Hans Jobst, gesucht haben, jn bedocht, das Hans Jobst, als ir factor, treulichen gedienet, ader das isz der billikeit also fordern solde. Aber die gemelte witfrawe hette dieses alles vorecht- lich gehalden vnd den gelassenen withwen vnd erben Hansen Jobst zw sunderlicher beschuer, die sache jrem sone, als einem studenten, 35 mit den geistlichen gerichten zw manenn vbirgebenn, welcher auch itzunder die fraw vnd ire kynder, durch den abt zum Schotten, als einen vormeinten conseruatorem der priuilegien, der loblichen vniuerstet, alher citiret vnd geladen. Solch begynnenn vnd furnem, dieweile jsz zuuor mehr geubet, were seinen herrn vnd freundenn 40 5 15 8. Dinstags noch Dorothee, 7. februar 1514.
298 ( 240b 241 nomenn vnd ist von der schulde viel geredt worden, vnd entlich dohyn komenn, das die frawe xxxy fl. rh. an der schulde hat fallen lassen zu sampt den scheden, als viel als x fl., die itzt dorauff ge- lauffen. Das andere solde betzalt werden nemlich XL fl. rh. avff kunfftigen ostermarkt, XL fl. obir ein jhar dornoch, vnd XL fl. yhe XXI gr. meisnisch vor 1 fl. zurechnen, obir zcweie jhar gutlichen zu- betzalenn. Dobey jsz den also blieben. Dinstags noch Dorothee, so dem prothonotario befolen, dieses furnemenn der witfrawen an den rath zu Erfurt zw tragen, hat er diese meynung vor dem rathe geworben. Im rathe aber sein ge- 10 sessen vier ratzmeister, vielleicht bey vns als vier eldisten, dor- noch xVIII herren des rats vngeferlich, vnd auff einer sunderlichen banck vier tockenherren, die den auch zuuorn jm alden rot gewest sein, vor der gemeine dohyn vorordent, als etwo zu Rhom tribuni plebis gnant gewest sein. Achtbarn ersamen wolweisen gunstigen herrn vnd forderer. Ein erbar rath zw Gorlitz seine herren vnd freunde hetten jnen abegefertiget, etzlich ir vnd irer mitburger anliegen an sie zwtragen, doch erstlichen anzusagen, wie willige vnd freunthliche dinste etc., dorneben gegeben eine credentz seines antragens, ire achtbarn 20 weis, wolden dieselben gutlich annemenn, seines antragens gunst- lichen vorhoren vnd gutwillig darauff ertzeigen etc. Dornach vor- tzalt der falle, wie Hans Jobst seliger, etwo vnser ratsfrunde, noch seinem absterben solde einer frawen die Gronygen gnant, ICLIII fl. ortigen schuldig sein blieben, vnd wiewol ein rath zu Erfurt, die� 25 selbige auff ire vorgeschriebene supplication gegen Gorlitz derhalb vorschrieben, so hetten doch seine herrn vnd freunde, auch die gelassene withwe Hansz Jobst, sich vortrost, obgnante ire mitbur- geryn wurde jsz bey gegebener antwort gelassenn, ader jho die recht, wie andere globiger gethan, zw Gorlitz zu den gelassenen 30 guettern Hans Jobst, gesucht haben, jn bedocht, das Hans Jobst, als ir factor, treulichen gedienet, ader das isz der billikeit also fordern solde. Aber die gemelte witfrawe hette dieses alles vorecht- lich gehalden vnd den gelassenen withwen vnd erben Hansen Jobst zw sunderlicher beschuer, die sache jrem sone, als einem studenten, 35 mit den geistlichen gerichten zw manenn vbirgebenn, welcher auch itzunder die fraw vnd ire kynder, durch den abt zum Schotten, als einen vormeinten conseruatorem der priuilegien, der loblichen vniuerstet, alher citiret vnd geladen. Solch begynnenn vnd furnem, dieweile jsz zuuor mehr geubet, were seinen herrn vnd freundenn 40 5 15 8. Dinstags noch Dorothee, 7. februar 1514.
Strana 299
299 vahst komerlich, auch beschuerlich vnd schier vnleidlich, forderlich, so sie alweg erbotig die recht, wieder die jren, jn den gerichtenn bey jnen, die den ko. mt. zu Hungern Behmen zustendig auff men- niglichs ansuchen zuuorhelffen. Das sie auch alweg gevliessen ge- 5 west weren, das beste gemeiner stat Erfurt vnd irer einwoner, sunderlich der weithendler zuuorfuegenn, den sie hetten sich vn- langst, bey obgnanter ko. mt. bevliessen, wiewol mit grosser dar- loge vnd vorbitt auszubrengenn ein koniglich priuilegium, das die weithendler, auch gemeiner stat schuldhalb zu Gorlitz ein sicher 10 frey koniglich geleite vor leibe vnd gute haben solden, welchs priuilegien seine herrn jme auch eine copia mitgegeben hetten jnen solchs zuuorlesen, vnd jnen dieselbe vbirantwort. Isz wurden auch seine herrn von glawbwirdigen leuten glaublich bericht, das zwu- schen dem hochwirdigen stiefft Mentz, welchem die stadt Erfurt 15 vielleicht etwas vorwant vnd zugethan, vnd der loblichen chron zw Behmenn eine erbeynung solde auffgeriecht sein, dorjnnen clerlich vorsorget, so ein teil zu dem andern zu sprechen hette, das solchs jn den gerichten dohyn ein itzlicher teil ader jr einwoner voror- dent, geschehn solde, vnd wo dem also, trugen seine herrn nicht 20 vnbillich beschwerung, das ober solche auffgerichte erbliche vor- trege, dermosen mit den jren gehandelt wurde. Vnd wiewol sich seine herrn vnd freunde von wegen jrer mitburgeryn solcher ladung aus krafft jrer bebistlichen bullen vnd keiserlichen freiheitenn hetten 241b schutzen mogenn, dennoch vnwillen zuuormeiden vnd der loblichen 25 vniuerstet vnd einem erbarn rath zw ehren, were er von seinen hern vnd frunden geschickt die sache mit glimpff zu suchen, vnd zuuorsuchen dieselben frunthlich beyzulegen. Dorauff er den gestern bey der witfrauen gewest, vnd sich mit jr solcher schuldt- halben vortragen. Wie dem, so were seiner herrn vnd frunde 30 vleissige vnd freunthliche bethe, ap jsz sich furder dermosen be- gobe, das die mitburger zu Gorlitz, den iren jn solchen weithen- deln schuldig blieben, sie wolden jnen gestatten, die sachen zu vbirgeben vnd geistlich zw machen, douon die von Gorlitz mit geistlichen gerichten furgenomen vnd beschuert wurden, sunder sie 35 weisen, jre ausstehnde schulde zu suchen in den gerichten, dohyn sie zu recht vorordent. Den seine hern vnd freunde erboten sich, den iren rechts genug zurgehn lassen, solden auch die iren nicht eynen scherff behalden. Wo aber nicht, so were seiner hern vnd frunde gutliche bethe, sie nicht zuuormercken, sich wieder solche 40 zunottung zu schutzen. Sie vortrosten sich aber vielmehr ein er- bar rath der stadt Erfurt wurde furder dorein sehen vnd soweit nicht gelangen lassen, vnd bedencken was hiermit gemeinem weit- 38*
299 vahst komerlich, auch beschuerlich vnd schier vnleidlich, forderlich, so sie alweg erbotig die recht, wieder die jren, jn den gerichtenn bey jnen, die den ko. mt. zu Hungern Behmen zustendig auff men- niglichs ansuchen zuuorhelffen. Das sie auch alweg gevliessen ge- 5 west weren, das beste gemeiner stat Erfurt vnd irer einwoner, sunderlich der weithendler zuuorfuegenn, den sie hetten sich vn- langst, bey obgnanter ko. mt. bevliessen, wiewol mit grosser dar- loge vnd vorbitt auszubrengenn ein koniglich priuilegium, das die weithendler, auch gemeiner stat schuldhalb zu Gorlitz ein sicher 10 frey koniglich geleite vor leibe vnd gute haben solden, welchs priuilegien seine herrn jme auch eine copia mitgegeben hetten jnen solchs zuuorlesen, vnd jnen dieselbe vbirantwort. Isz wurden auch seine herrn von glawbwirdigen leuten glaublich bericht, das zwu- schen dem hochwirdigen stiefft Mentz, welchem die stadt Erfurt 15 vielleicht etwas vorwant vnd zugethan, vnd der loblichen chron zw Behmenn eine erbeynung solde auffgeriecht sein, dorjnnen clerlich vorsorget, so ein teil zu dem andern zu sprechen hette, das solchs jn den gerichten dohyn ein itzlicher teil ader jr einwoner voror- dent, geschehn solde, vnd wo dem also, trugen seine herrn nicht 20 vnbillich beschwerung, das ober solche auffgerichte erbliche vor- trege, dermosen mit den jren gehandelt wurde. Vnd wiewol sich seine herrn vnd freunde von wegen jrer mitburgeryn solcher ladung aus krafft jrer bebistlichen bullen vnd keiserlichen freiheitenn hetten 241b schutzen mogenn, dennoch vnwillen zuuormeiden vnd der loblichen 25 vniuerstet vnd einem erbarn rath zw ehren, were er von seinen hern vnd frunden geschickt die sache mit glimpff zu suchen, vnd zuuorsuchen dieselben frunthlich beyzulegen. Dorauff er den gestern bey der witfrauen gewest, vnd sich mit jr solcher schuldt- halben vortragen. Wie dem, so were seiner herrn vnd frunde 30 vleissige vnd freunthliche bethe, ap jsz sich furder dermosen be- gobe, das die mitburger zu Gorlitz, den iren jn solchen weithen- deln schuldig blieben, sie wolden jnen gestatten, die sachen zu vbirgeben vnd geistlich zw machen, douon die von Gorlitz mit geistlichen gerichten furgenomen vnd beschuert wurden, sunder sie 35 weisen, jre ausstehnde schulde zu suchen in den gerichten, dohyn sie zu recht vorordent. Den seine hern vnd freunde erboten sich, den iren rechts genug zurgehn lassen, solden auch die iren nicht eynen scherff behalden. Wo aber nicht, so were seiner hern vnd frunde gutliche bethe, sie nicht zuuormercken, sich wieder solche 40 zunottung zu schutzen. Sie vortrosten sich aber vielmehr ein er- bar rath der stadt Erfurt wurde furder dorein sehen vnd soweit nicht gelangen lassen, vnd bedencken was hiermit gemeinem weit- 38*
Strana 300
300 handel zu nutz forderung ader zu schaden vnd hynderung gereichen vnd komen wolde. Das wolden seine herrn etc. Antworte des rats zw Erfurt. Der rath zw Erffurt hat sich erstliche durch einen magistrum iren obersten ratsmeister bedancket der erbietung auch des vleis das ein rath zw Gorlitz solche freiheit den iren zw gute bey kon. mt. zw Hungern Behmen etc. erlanget vnd angesaget, das sie von dem furnem der frawen wenig wiessen trugen. Dieweile aber die sache itzt vortragen, erfuren sie gerne, vnd wo jsz nicht geschehen, wolden sie aus irem mittel etzliche dorzu vororden, die sachen 10 zw handeln. Der erbeynung hetten sie gar kein wiessen, nochdem sie newe weren jm regiment, vnd ap diesem gleichmessigen falle furder sich mit den iren begebe, so wolden sie dieselben dohyn weysen das recht zu Gorlitz jn den gerichten zw suchen, alleine das den iren rechts vorstattet vnd der anstenhendenn schulden be- 15 tzalt wurden. Vnd aps geschohe, das der von Gorlitz mitburger vnd vorwante, furt mehr durch die iren der gestalt, wie itzt ge- schehen, geladen wurden, so solt man dem rath zw Erffurt solchs mit eingeslossener copien der citation zurkennenn geben, als den wolden sie dorob sein, das solchs abegestalt solde werdenn. Wo 20 aber die von Gorlitz von yemandes der inen nicht vorwant geladen, wurden sunder zueiffel sich der gebure wiessn zw halden, vnd ap sie sich schutzten were jnen nicht entkegen, den wo jsz geschehe so muste man die sache bey dem apt suchenn etc. vnd womit sie suesten einem erbarn rath zw Gorlitz zu dinst gesein mochten etc. 25 Des statschreibers kegenrede. Seine herrn vnd frunde hetten wol bekomert vnd bedocht, so diese sache hette zw recht sollen geortert werden, das man solchs bey dem abt hette mussen suchenn. Aber sie weren nicht gemeinet, sich in seine jurisdiction zugeben, sundern wu die sache nicht 30 frunthlich beygeleget vnd die witfraw ire mitburgeryn sich nicht hette wollen gutlich finden lassen, durch vrsachen bey jnen be- docht, zw appellirn, nam accessus non erat tutus, tractabant enim Erffurdenses tales inimici ac cum ducibus Saxonie, dieweile sie 242b aus der vberantworten copien vorstunden, wes die jren zw Gorlitz 35 gefreyet, vnd die von Gorlitz solden der jren nicht sicher sein bey iren gerichten, sundern des gewarten so sie yemandes ein wenig schuldig blieben, das sie von den von Erffurt in die geistliche ge- 242 5 28. geortert, erörtert, verhandelt.
300 handel zu nutz forderung ader zu schaden vnd hynderung gereichen vnd komen wolde. Das wolden seine herrn etc. Antworte des rats zw Erfurt. Der rath zw Erffurt hat sich erstliche durch einen magistrum iren obersten ratsmeister bedancket der erbietung auch des vleis das ein rath zw Gorlitz solche freiheit den iren zw gute bey kon. mt. zw Hungern Behmen etc. erlanget vnd angesaget, das sie von dem furnem der frawen wenig wiessen trugen. Dieweile aber die sache itzt vortragen, erfuren sie gerne, vnd wo jsz nicht geschehen, wolden sie aus irem mittel etzliche dorzu vororden, die sachen 10 zw handeln. Der erbeynung hetten sie gar kein wiessen, nochdem sie newe weren jm regiment, vnd ap diesem gleichmessigen falle furder sich mit den iren begebe, so wolden sie dieselben dohyn weysen das recht zu Gorlitz jn den gerichten zw suchen, alleine das den iren rechts vorstattet vnd der anstenhendenn schulden be- 15 tzalt wurden. Vnd aps geschohe, das der von Gorlitz mitburger vnd vorwante, furt mehr durch die iren der gestalt, wie itzt ge- schehen, geladen wurden, so solt man dem rath zw Erffurt solchs mit eingeslossener copien der citation zurkennenn geben, als den wolden sie dorob sein, das solchs abegestalt solde werdenn. Wo 20 aber die von Gorlitz von yemandes der inen nicht vorwant geladen, wurden sunder zueiffel sich der gebure wiessn zw halden, vnd ap sie sich schutzten were jnen nicht entkegen, den wo jsz geschehe so muste man die sache bey dem apt suchenn etc. vnd womit sie suesten einem erbarn rath zw Gorlitz zu dinst gesein mochten etc. 25 Des statschreibers kegenrede. Seine herrn vnd frunde hetten wol bekomert vnd bedocht, so diese sache hette zw recht sollen geortert werden, das man solchs bey dem abt hette mussen suchenn. Aber sie weren nicht gemeinet, sich in seine jurisdiction zugeben, sundern wu die sache nicht 30 frunthlich beygeleget vnd die witfraw ire mitburgeryn sich nicht hette wollen gutlich finden lassen, durch vrsachen bey jnen be- docht, zw appellirn, nam accessus non erat tutus, tractabant enim Erffurdenses tales inimici ac cum ducibus Saxonie, dieweile sie 242b aus der vberantworten copien vorstunden, wes die jren zw Gorlitz 35 gefreyet, vnd die von Gorlitz solden der jren nicht sicher sein bey iren gerichten, sundern des gewarten so sie yemandes ein wenig schuldig blieben, das sie von den von Erffurt in die geistliche ge- 242 5 28. geortert, erörtert, verhandelt.
Strana 301
304 richte getzogenn wurden, hetten ein erbar rath zu Erffurt zu be- achten ap icht seine herrn vnd frunde billich in solchem furnem beschuerung trugen, besunder so die recht bey jnen den von Erffurt nicht gewegert wurden. Was belanget die erbeynung, weren seine 5 hern des also bericht, hetten sich aber derselben auff ein eile bey den herrn regenten der chron Behmen nicht erfarn mogen, wurden aber solchs zurkunden nicht vndirlosen. Vnd sich dobey bedancket der gutlichen vorhor vnd gegebener antwort etc. Geschehen diebus et anno quibus supra, sub rectoratu Simon Hockeners qui, tum 10 diebus et tempore, quo prothonotarius in ista legatione erat, diem clausit extremum vt supra. Von Hansen Emerichs mitburgers handelung. So die vorschreibung von Hansen Emerich voltzogen, wie oben am 226., hette man sich vorsehen, er wurde derselben also noch- 15 gegangen, vnd sich als ein gehorsamer mitburger, seiner vnd der geschickten hertzog Friderichs zusage noch gehalden, ader auffs wenigste mit glimpff wiessen vnd vorgunst des rats entbrochen haben. So er aber mit den geschickten hertzog Friderichs von dannen getzogen, hat er seine farende habe, auch die fisch aws 20 den heldern vnd seines weibes geschmeide vnd fraulichen gebende heimlichen aws der stat, vnd von seinen dorffern gen Liegnitz furen lassen. Das den ein rath dohyn gedewtet, das er nicht gemeinet furder zu Gorlitz zw wonenn: derhalben auch die hendel weiter zw gemute gefasset, vnd so bekomert, das die vorschreibung Han� 243 25 sen Emerichs, hertzog Friederich vielleicht etwas zu hertzen gehn mocht, ap man jme die zusage nicht gehalden, vnd derhalben sich bevleissigen, bey ko. mt. etwas dorwieder Hansen Emerichen zu gute auszubrengen, sein die eldisten rats worden dieses furnemen, an die ko. mt. zugelangen lassen vnd also den vnddirstatschreiber 30 mit briuen, die den in libro missiuarum vorzceichent, gen Ofen sabbato Elisabet anno 1513 abegefertiget. Die antwort ko. mt. fin- dest du bey die hendel geleget. Commission wieder die strassenplecker. Man hat auch eine commission an den landvoite ausbrengen 35 lassen, wieder Caspar Cotwitz vnd andere landsbeschediger, das 9. Simon Hockener, starb den 6. februar 1514 (s. pag. 231, 25). 20. frau- lichen gebende, kleiderschmuck. Was dazu gehörte kann man ersehen aus den ältesten statuten von Görlitz, Script. I., 393., in dem artikel: „Von der Frauen vnnd Juncfrawen gebende.“ 31. sabbato Elisabet, 19. november 1513.
304 richte getzogenn wurden, hetten ein erbar rath zu Erffurt zu be- achten ap icht seine herrn vnd frunde billich in solchem furnem beschuerung trugen, besunder so die recht bey jnen den von Erffurt nicht gewegert wurden. Was belanget die erbeynung, weren seine 5 hern des also bericht, hetten sich aber derselben auff ein eile bey den herrn regenten der chron Behmen nicht erfarn mogen, wurden aber solchs zurkunden nicht vndirlosen. Vnd sich dobey bedancket der gutlichen vorhor vnd gegebener antwort etc. Geschehen diebus et anno quibus supra, sub rectoratu Simon Hockeners qui, tum 10 diebus et tempore, quo prothonotarius in ista legatione erat, diem clausit extremum vt supra. Von Hansen Emerichs mitburgers handelung. So die vorschreibung von Hansen Emerich voltzogen, wie oben am 226., hette man sich vorsehen, er wurde derselben also noch- 15 gegangen, vnd sich als ein gehorsamer mitburger, seiner vnd der geschickten hertzog Friderichs zusage noch gehalden, ader auffs wenigste mit glimpff wiessen vnd vorgunst des rats entbrochen haben. So er aber mit den geschickten hertzog Friderichs von dannen getzogen, hat er seine farende habe, auch die fisch aws 20 den heldern vnd seines weibes geschmeide vnd fraulichen gebende heimlichen aws der stat, vnd von seinen dorffern gen Liegnitz furen lassen. Das den ein rath dohyn gedewtet, das er nicht gemeinet furder zu Gorlitz zw wonenn: derhalben auch die hendel weiter zw gemute gefasset, vnd so bekomert, das die vorschreibung Han� 243 25 sen Emerichs, hertzog Friederich vielleicht etwas zu hertzen gehn mocht, ap man jme die zusage nicht gehalden, vnd derhalben sich bevleissigen, bey ko. mt. etwas dorwieder Hansen Emerichen zu gute auszubrengen, sein die eldisten rats worden dieses furnemen, an die ko. mt. zugelangen lassen vnd also den vnddirstatschreiber 30 mit briuen, die den in libro missiuarum vorzceichent, gen Ofen sabbato Elisabet anno 1513 abegefertiget. Die antwort ko. mt. fin- dest du bey die hendel geleget. Commission wieder die strassenplecker. Man hat auch eine commission an den landvoite ausbrengen 35 lassen, wieder Caspar Cotwitz vnd andere landsbeschediger, das 9. Simon Hockener, starb den 6. februar 1514 (s. pag. 231, 25). 20. frau- lichen gebende, kleiderschmuck. Was dazu gehörte kann man ersehen aus den ältesten statuten von Görlitz, Script. I., 393., in dem artikel: „Von der Frauen vnnd Juncfrawen gebende.“ 31. sabbato Elisabet, 19. november 1513.
Strana 302
302 die vom landvoite nicht sollen geleitet werden. Das original leit bey den von Budissin, alhie hat man ein vidimus behaldenn. infra 277. 243b So den der handel vnd das furnemen Hansen Emerichs vnd seines bruders, Peter Emerichs Hansen Bruckenern jn vortrawen vormeldet, hat er mit hande vnd munde dem statschreiber zu- gesaget, bey dem rate wieder die Emeriche zustehen. Vrsache, das jr vater Jeorg Emerich, seinen vater aus der stat vortrieben, ader vielleicht des ein vrsache gewest were, vnd dobey geraten, das mandat konigs Wentzels, ober den abzcug der burger zw con- firmirn lassen, den er were der cantzley vater, vorhoffet wollet 10 das wol auszurichten. Das den also geschehen, vnd Gallus der diener mit einer minuten freitags vor Thome anno etc. ut supra gen Ofen geschickt, vnd die ko. confirmation anheymen brocht. Was aber dem cantzler, dem von Sternberg, den doctoribus vnd gemeiner cantzley auch Hansen Bruckener doruor gethan, bleibet 15 jn der fehder. Dobey ausbrocht eine commission wieder Casparn von Gers- dorf auff Barut, vnd seine vormeinte gerichte zum Czobelosz, von wegen eines mordts, den ein weip an jrem ehlichen manne be- gangen. Hertzog Friderich hat hirnochmols durch sein schreiben begeret, jme, soviel den abzeug belanget, handels zugestatten, das jme den, laudts der schriefft jm briuebuch vorzceichent, zugeschrieben wor- den. Vnd wiewol die handelung vortzogen, dorvmb das hertzog Friderich zw Breslaw vndir den ertzten gelegen, das auch ein rath 25 mit der Erfurdischen sachen, douon oben 130., beladen, so sein doch letzlich die herrn, magister Johannes Hass prothonotarius, Bernhart Bernt, vnd Daniel Goritz sondtags noch Juliane anno etc. 14to von dannen gen Liegnitz gefertiget worden, des handels dins- tags am abent cathedra Petri doselbst zugewarten. So die geschicktenn auff ansagen magistri Andree Belers pro- bist daselbst zw Liegnitz vor den fursten komen, hat der stat- schreiber folgende meynung geworben: Auff seiner f. g. begere vnd auff zwsage des rats zu Gorlitz irer herrn vnd freunde, weren sie abegefertiget, der handelung 35 von wegen des abzeugs vnd ander gebrechen Hansen Emerich iren 20 30 5 12. minuten, kleine zuschrifft; freitags vor Thome, 16. december 1513. 18. Czo- belosz, Zoblitz, d. 26. douon oben 130., soll heissen: 238. 28. sondtags noch Juliane, 19. februar 1514. 30. Dinstag am abent cathedra Petri, 21. februar.
302 die vom landvoite nicht sollen geleitet werden. Das original leit bey den von Budissin, alhie hat man ein vidimus behaldenn. infra 277. 243b So den der handel vnd das furnemen Hansen Emerichs vnd seines bruders, Peter Emerichs Hansen Bruckenern jn vortrawen vormeldet, hat er mit hande vnd munde dem statschreiber zu- gesaget, bey dem rate wieder die Emeriche zustehen. Vrsache, das jr vater Jeorg Emerich, seinen vater aus der stat vortrieben, ader vielleicht des ein vrsache gewest were, vnd dobey geraten, das mandat konigs Wentzels, ober den abzcug der burger zw con- firmirn lassen, den er were der cantzley vater, vorhoffet wollet 10 das wol auszurichten. Das den also geschehen, vnd Gallus der diener mit einer minuten freitags vor Thome anno etc. ut supra gen Ofen geschickt, vnd die ko. confirmation anheymen brocht. Was aber dem cantzler, dem von Sternberg, den doctoribus vnd gemeiner cantzley auch Hansen Bruckener doruor gethan, bleibet 15 jn der fehder. Dobey ausbrocht eine commission wieder Casparn von Gers- dorf auff Barut, vnd seine vormeinte gerichte zum Czobelosz, von wegen eines mordts, den ein weip an jrem ehlichen manne be- gangen. Hertzog Friderich hat hirnochmols durch sein schreiben begeret, jme, soviel den abzeug belanget, handels zugestatten, das jme den, laudts der schriefft jm briuebuch vorzceichent, zugeschrieben wor- den. Vnd wiewol die handelung vortzogen, dorvmb das hertzog Friderich zw Breslaw vndir den ertzten gelegen, das auch ein rath 25 mit der Erfurdischen sachen, douon oben 130., beladen, so sein doch letzlich die herrn, magister Johannes Hass prothonotarius, Bernhart Bernt, vnd Daniel Goritz sondtags noch Juliane anno etc. 14to von dannen gen Liegnitz gefertiget worden, des handels dins- tags am abent cathedra Petri doselbst zugewarten. So die geschicktenn auff ansagen magistri Andree Belers pro- bist daselbst zw Liegnitz vor den fursten komen, hat der stat- schreiber folgende meynung geworben: Auff seiner f. g. begere vnd auff zwsage des rats zu Gorlitz irer herrn vnd freunde, weren sie abegefertiget, der handelung 35 von wegen des abzeugs vnd ander gebrechen Hansen Emerich iren 20 30 5 12. minuten, kleine zuschrifft; freitags vor Thome, 16. december 1513. 18. Czo- belosz, Zoblitz, d. 26. douon oben 130., soll heissen: 238. 28. sondtags noch Juliane, 19. februar 1514. 30. Dinstag am abent cathedra Petri, 21. februar.
Strana 303
303 mitburger belangende, von s. g. zugewarten. Doch hetten sie be- felh erstlichen s. f. g. jn demut anzwsagenn des rats gantz willige vnd vleissige dinste etc. Antwort. 5 Die furstliche g. nemen die erbietung, auch die abefertigung zum handel in gnaden an, vnd begeret zw wiessen, ap man befelh hette zw handeln, ader dorzu geschickt were, Die geschickten. 20 Sie hetten befelh zu handeln, weren auch dorzu geschickt. 10 Aber dieweile ein rath zw Gorlitz jre herrn vnd freunde, aus s. f. g. schreiben vormarckt, das s. f. g. vielleicht die handelung, so mit Hansen Emerichen gehalden, zu vngnaden getzogen, zugleich ap die 244 der zwsage vngemessz, suesten auch bericht, das sie bey f. g. schuerlichen angegeben, hetten sie befelh, s. f. g. grundtliche vnd 15 warhafftige vnddirricht zuthun, wie mit Hansen Emerich gebaret, zuuorn vnd ehe sie zum handel kwomen, wiewol sie nicht zueiffel- ten, s. f. g. weren des zuuorn vor s. g. rethe vnd geschickten, zugenuge bericht, vnd ap sich die rede verlengern wurden, s. g. wolden geruchen mit gedult gnediglich anzuhorenn. Dorauff s. f. g. erstlich erjnnert ist wurdenn, der zwsage auffm Greiffenstein geschehen, douon oben am 221. vnd vahst alle mey- nung, wiewol mit wenigern worten durch folgende bletter bysz jn das 227. blat, vnd sunderlich, wes Hans Emerich jn seiner vor- schreibung, seinen f. g. zw besunder dinstlicher wilfarung vnd auff 25 ansynnen vnd bethe s. f. g. geschickten, nochgelassen. Czum ersten, so man s. g. geschickten het wollen mit anzcyhen, als diejhenigen, in welcher gegenwertikeit die handelung geschehen, vnd sie des beschwert, wer jsz nochgelassen. Czum andern, so sich Hans Eme- rich het sollen vorschreiben zw sampt seinem weibe, vor alle ire 30 guetter farende vnd vnfarende, vnd s. g. geschickten des beschuert, forderlich der frauen geschmeidehalb, wer die vorschreibung alleine auff die erblichen guetter gesatzt vnd geschehen. Czum drietten das ein rath zugelassen, das man ober die vorschreibung sunlich handeln mochte. Czum vierden so ein rath gewolt hette, das Hans 35 Emerich ane wiessen vnd willen von hynnen nicht weichen solde vnd s. f. g. geschickte des beschuert, were dasselbige abermols seinen f. g. zugefallen, gewandelt, nochgelassen, vnd das wort wesentlich in die vorschreibung gesatzt wurden, dieweile sich denn s. f. g. geschickte, auch Hans Emerich zugesaget, sich furder zw- 40 halden als ein gehorsamer mitburger, oben am 226., vnd sich vor- 244b
303 mitburger belangende, von s. g. zugewarten. Doch hetten sie be- felh erstlichen s. f. g. jn demut anzwsagenn des rats gantz willige vnd vleissige dinste etc. Antwort. 5 Die furstliche g. nemen die erbietung, auch die abefertigung zum handel in gnaden an, vnd begeret zw wiessen, ap man befelh hette zw handeln, ader dorzu geschickt were, Die geschickten. 20 Sie hetten befelh zu handeln, weren auch dorzu geschickt. 10 Aber dieweile ein rath zw Gorlitz jre herrn vnd freunde, aus s. f. g. schreiben vormarckt, das s. f. g. vielleicht die handelung, so mit Hansen Emerichen gehalden, zu vngnaden getzogen, zugleich ap die 244 der zwsage vngemessz, suesten auch bericht, das sie bey f. g. schuerlichen angegeben, hetten sie befelh, s. f. g. grundtliche vnd 15 warhafftige vnddirricht zuthun, wie mit Hansen Emerich gebaret, zuuorn vnd ehe sie zum handel kwomen, wiewol sie nicht zueiffel- ten, s. f. g. weren des zuuorn vor s. g. rethe vnd geschickten, zugenuge bericht, vnd ap sich die rede verlengern wurden, s. g. wolden geruchen mit gedult gnediglich anzuhorenn. Dorauff s. f. g. erstlich erjnnert ist wurdenn, der zwsage auffm Greiffenstein geschehen, douon oben am 221. vnd vahst alle mey- nung, wiewol mit wenigern worten durch folgende bletter bysz jn das 227. blat, vnd sunderlich, wes Hans Emerich jn seiner vor- schreibung, seinen f. g. zw besunder dinstlicher wilfarung vnd auff 25 ansynnen vnd bethe s. f. g. geschickten, nochgelassen. Czum ersten, so man s. g. geschickten het wollen mit anzcyhen, als diejhenigen, in welcher gegenwertikeit die handelung geschehen, vnd sie des beschwert, wer jsz nochgelassen. Czum andern, so sich Hans Eme- rich het sollen vorschreiben zw sampt seinem weibe, vor alle ire 30 guetter farende vnd vnfarende, vnd s. g. geschickten des beschuert, forderlich der frauen geschmeidehalb, wer die vorschreibung alleine auff die erblichen guetter gesatzt vnd geschehen. Czum drietten das ein rath zugelassen, das man ober die vorschreibung sunlich handeln mochte. Czum vierden so ein rath gewolt hette, das Hans 35 Emerich ane wiessen vnd willen von hynnen nicht weichen solde vnd s. f. g. geschickte des beschuert, were dasselbige abermols seinen f. g. zugefallen, gewandelt, nochgelassen, vnd das wort wesentlich in die vorschreibung gesatzt wurden, dieweile sich denn s. f. g. geschickte, auch Hans Emerich zugesaget, sich furder zw- 40 halden als ein gehorsamer mitburger, oben am 226., vnd sich vor- 244b
Strana 304
304 245 schrieben, het jsz ein rat douor angesehen, Hans Emerich wurde allein denselben also nochgelebet haben. Er were aber noch der handelung auffgesessen, mit s. f. g. geschickten aus der stat ge- faren, vnd bisz auff hewte die stat gemieden, wiewol die ge- schickten vormeldet, Hans Emerich hette seiner gescheffthalb ein XIV tage zuthun, man solde jme erlauben, als den solde er komen, vnd seine guetter wie gewonlich vorschossen. Hans Emerich hette auch mittlerzceit, alleine sein vnd seines weibes bewegliche gutter, geschmeide vnd cleinot, auch die fische aus seinen heldern, des er den alles bey seinem eide nochdem dises jhar ein eidtgeschossz 10 angeleget vorschossen sollen, heimlichen vnd vnuorschosset arm vnd reich zw schaden, derhalb er auch noch laut der stat wilkorn itzt vorkorn, hynweg gefurt, vnd solden jsz ire f. g. gewislich dor- uor halden, wo s. g. hirjnnen vnd in solchem furnem Hans Emerich nicht vorschonet, das ein rat gewost hette, mit denjhenigen die 15 vnuorrecht gut dewblich weg gefurt, der billikeit zugebarn, vnd mit dem ernst, das jsz vielleicht eine schewe furder solchs zuthun, gehabt hette. So den Hans Emerich seine zusage vnd vorschrei- bung nicht gehalden, were des rats zu Gorlitz, eldisten vnd ge- schwornen vnd jr als sendeboten demutige vleissige bethe, s. f. g. 20 wolden Hansen Emerichen iren mitburger dohyn halden, seiner zu- sage vnd vorschreibung nochzugehn, vnd gnediglich bedencken, das gemeine stat, s. f. g. soviel als Hans Emerich gedienen mocht. Das wolde ein rath, eldisten vnd geschwornenn vmb s. f. g. als vmb iren gnedigen hern gevliessen sein gantzwillig zuuordienen, wo aber 25 diese handelung ire entschafft nicht begrieffe, des sich den die ge- schickten nicht vorsehen, so wolde sie hiemit protestirt bedinget vnd angesaget haben, das dieselbige der vorschreibung ane schaden sein solde. Dorauff der hertzog personlich geantwort: wir konnen bey vns 30 wol bedencken, das vns gemeine stad Gorlitz, soviel vnd mehr den Hans Emerich gedienen mogen, dieweile wir vns aber jn handel geschlagen, hetten wir vorsehen, die von Gorlitz wurden vns etwas hirjnnen zugefallen gethan haben, jn bedocht, das wir sie person- lich dorvmb ersucht, wie oben am 217., vnd wolden nochmals 35 gerne dorzu helffen domit die sachen gutlich wurde beigeleget. Das aber Hans Emerich etwas solde aus der stat gefurt haben dorvmb wiessen wir gar nichts. Wir hetten auch gemeinet, die sachen solden zuruhn gestanden haben, bisz auff diese handelung 5 10. eidtgeschossz, eine neue aufnahme des geschosses mit eidesabnahme, solcher sei richtig angegeben. 16. vnuorrecht gut, unversteuertes gut.
304 245 schrieben, het jsz ein rat douor angesehen, Hans Emerich wurde allein denselben also nochgelebet haben. Er were aber noch der handelung auffgesessen, mit s. f. g. geschickten aus der stat ge- faren, vnd bisz auff hewte die stat gemieden, wiewol die ge- schickten vormeldet, Hans Emerich hette seiner gescheffthalb ein XIV tage zuthun, man solde jme erlauben, als den solde er komen, vnd seine guetter wie gewonlich vorschossen. Hans Emerich hette auch mittlerzceit, alleine sein vnd seines weibes bewegliche gutter, geschmeide vnd cleinot, auch die fische aus seinen heldern, des er den alles bey seinem eide nochdem dises jhar ein eidtgeschossz 10 angeleget vorschossen sollen, heimlichen vnd vnuorschosset arm vnd reich zw schaden, derhalb er auch noch laut der stat wilkorn itzt vorkorn, hynweg gefurt, vnd solden jsz ire f. g. gewislich dor- uor halden, wo s. g. hirjnnen vnd in solchem furnem Hans Emerich nicht vorschonet, das ein rat gewost hette, mit denjhenigen die 15 vnuorrecht gut dewblich weg gefurt, der billikeit zugebarn, vnd mit dem ernst, das jsz vielleicht eine schewe furder solchs zuthun, gehabt hette. So den Hans Emerich seine zusage vnd vorschrei- bung nicht gehalden, were des rats zu Gorlitz, eldisten vnd ge- schwornen vnd jr als sendeboten demutige vleissige bethe, s. f. g. 20 wolden Hansen Emerichen iren mitburger dohyn halden, seiner zu- sage vnd vorschreibung nochzugehn, vnd gnediglich bedencken, das gemeine stat, s. f. g. soviel als Hans Emerich gedienen mocht. Das wolde ein rath, eldisten vnd geschwornenn vmb s. f. g. als vmb iren gnedigen hern gevliessen sein gantzwillig zuuordienen, wo aber 25 diese handelung ire entschafft nicht begrieffe, des sich den die ge- schickten nicht vorsehen, so wolde sie hiemit protestirt bedinget vnd angesaget haben, das dieselbige der vorschreibung ane schaden sein solde. Dorauff der hertzog personlich geantwort: wir konnen bey vns 30 wol bedencken, das vns gemeine stad Gorlitz, soviel vnd mehr den Hans Emerich gedienen mogen, dieweile wir vns aber jn handel geschlagen, hetten wir vorsehen, die von Gorlitz wurden vns etwas hirjnnen zugefallen gethan haben, jn bedocht, das wir sie person- lich dorvmb ersucht, wie oben am 217., vnd wolden nochmals 35 gerne dorzu helffen domit die sachen gutlich wurde beigeleget. Das aber Hans Emerich etwas solde aus der stat gefurt haben dorvmb wiessen wir gar nichts. Wir hetten auch gemeinet, die sachen solden zuruhn gestanden haben, bisz auff diese handelung 5 10. eidtgeschossz, eine neue aufnahme des geschosses mit eidesabnahme, solcher sei richtig angegeben. 16. vnuorrecht gut, unversteuertes gut.
Strana 305
305 vnd das die von Gorlitz nichts beschuerlichs wieder Hansen Emerich ader suesten furgenomenn haben, wie wir den in vnserm schreiben begeret vnd jr vns auch zugeschrieben. Dorauff der statschreiber: gnediger furst vnd her, wue auch 5 dasselbige von vnsern herrn nicht betracht, wie douon geredt, hetten sie sich gegen den, die Hansz Emerich noch seiner hab ge- fertiget, der gebure wiessen zu halden, auch Hansen Emerich seiner vorschreibung vnd zusage wiessen vnd gewost haben zuerjnnern, das er denselbigen nicht nochgynge vnd derwegen seines guts, jn- 10 halds der vorschreibung vorlustig. Magnus N. auff befelh des fursten. 245b Der jrlaucht furst vnd her, mein g. her, s. g. haben zugenuge angehort die vnddirricht der handelung so sich mit Hansen Eme- richen begeben, liesen dieselben an irem ort, sunder begeret zw 15 wiessen, ap jr als geschickten, ober gethane bethe einen andern befelh hette, des abzcugshalb zuhandeln. Dorauff geantwort sie hetten ihr befelh etwas den f. g. zugefallen doran zu enthengen. Als hot man die geschickten heissen entweichen. Noch gehaldenem gesprech hat der hertzog hiraws geschickt 20 zu den geschickten den herrn probst vnd einen seiner rethe, gnants Magnus Brudern, vnd reden lassen, dieweile man sich horen liesse, etwas zuenthengen, begeret f. g. zuwiessen, was das sein solde. Dorauff geantwort IM hung. gulden, wiewol von Hansen Emerich noch nicht gehort, was er gemeinet were zugeben. Vnd so die gnanten beide herrn dem hertzogen, solchs ange- sagen, hat er durch sie wiedervmb iv fl. rh. auffs hundert bieten lassen, sunder die farende habe solde Hans Emerich vorrechten, vnd so die geschickten des rats sich erjnnert, das vielleicht solch gebot nicht IM marc an den guettern Hansen Emerichs, nochdem 30 er die achtet, aufftragen wurde, haben sie gesaget, wo er x fl. hung. vom hundert geben wolde, vnd doch dobey bedocht, das dennoch der vorschreibung vngemessz, wiewol nicht dem befelh vnd der eldisten meynung, so jsz dennoch auff IM gulden vnd vielleicht dorober lauffen mocht vnd hynan gehangen, jnen were nicht befelh 35 gegeben auffs hundert, sundern auff eine summa vnd antzal, laudts der vorschreibung, zwhandeln, des sie sich den also halden musten 246 vnd mit nichten vbirgehen, als sie zurmessen, wo jsz auch an- ders von jnen furgenomenn, wusten sie das doheymen nicht zuuor- antworten. 25 27. vorrechten, verschossen, zur besteuerung angeben. 39
305 vnd das die von Gorlitz nichts beschuerlichs wieder Hansen Emerich ader suesten furgenomenn haben, wie wir den in vnserm schreiben begeret vnd jr vns auch zugeschrieben. Dorauff der statschreiber: gnediger furst vnd her, wue auch 5 dasselbige von vnsern herrn nicht betracht, wie douon geredt, hetten sie sich gegen den, die Hansz Emerich noch seiner hab ge- fertiget, der gebure wiessen zu halden, auch Hansen Emerich seiner vorschreibung vnd zusage wiessen vnd gewost haben zuerjnnern, das er denselbigen nicht nochgynge vnd derwegen seines guts, jn- 10 halds der vorschreibung vorlustig. Magnus N. auff befelh des fursten. 245b Der jrlaucht furst vnd her, mein g. her, s. g. haben zugenuge angehort die vnddirricht der handelung so sich mit Hansen Eme- richen begeben, liesen dieselben an irem ort, sunder begeret zw 15 wiessen, ap jr als geschickten, ober gethane bethe einen andern befelh hette, des abzcugshalb zuhandeln. Dorauff geantwort sie hetten ihr befelh etwas den f. g. zugefallen doran zu enthengen. Als hot man die geschickten heissen entweichen. Noch gehaldenem gesprech hat der hertzog hiraws geschickt 20 zu den geschickten den herrn probst vnd einen seiner rethe, gnants Magnus Brudern, vnd reden lassen, dieweile man sich horen liesse, etwas zuenthengen, begeret f. g. zuwiessen, was das sein solde. Dorauff geantwort IM hung. gulden, wiewol von Hansen Emerich noch nicht gehort, was er gemeinet were zugeben. Vnd so die gnanten beide herrn dem hertzogen, solchs ange- sagen, hat er durch sie wiedervmb iv fl. rh. auffs hundert bieten lassen, sunder die farende habe solde Hans Emerich vorrechten, vnd so die geschickten des rats sich erjnnert, das vielleicht solch gebot nicht IM marc an den guettern Hansen Emerichs, nochdem 30 er die achtet, aufftragen wurde, haben sie gesaget, wo er x fl. hung. vom hundert geben wolde, vnd doch dobey bedocht, das dennoch der vorschreibung vngemessz, wiewol nicht dem befelh vnd der eldisten meynung, so jsz dennoch auff IM gulden vnd vielleicht dorober lauffen mocht vnd hynan gehangen, jnen were nicht befelh 35 gegeben auffs hundert, sundern auff eine summa vnd antzal, laudts der vorschreibung, zwhandeln, des sie sich den also halden musten 246 vnd mit nichten vbirgehen, als sie zurmessen, wo jsz auch an- ders von jnen furgenomenn, wusten sie das doheymen nicht zuuor- antworten. 25 27. vorrechten, verschossen, zur besteuerung angeben. 39
Strana 306
306 Dorauff hat der furst wiessen wollen, den entlichen befelh, so den geschickten were mitgegeben. Ist gnanten beiden herrn ge- antwort, domit f. g. vormercken solde, das ein rath zw Gorlitz al- weg gevliessen were, s. g. zugefallen zuleben, vnd ehre zurtzeigen, so solden sie IM hung. gulden nochlassen, vnd das Hans Emerich seine guetter, wie zu Gorlitz gewonlich vorschossen vnd vorrechten solde. So dise meynung dem hertzogen angesaget, hat er hiraws reden lassen, esz were zceit essen, noch gehaldenem malh sollen die geschickten wieder auffs slos komenn, vnd eines bessern be- dencken. Noch mittemtag, so die geschickten widervmb von dem fursten gefordert vnd furgelassen, ist der entliche befelh repetirt vnd vor- andert, mit der zuuorsicht, das sich f. g. vorsehn hetten, die von Gorlitz wurden sich s. f. g. zugefallen anders den bisher geschehen ertzeiget haben, jn bedocht das s. f. g. gemeiner stat ein solchs 15 wiederwmb einbrengen erstatten, vnd mit gnade, gunst vnd for- derung bedencken, vnd also mit manchfeldiger begere, bieten vnd erbieten, vnd das Hansen Emerich solche meynung furgehalden, der den antzeiget, jsz stunde nicht jn seinem vormogen, vnd der hertzog personlich geredt, man wolde bedencken, ap icht solche 20 schwinde anforderung vnd grosser abzcug dem rechten gemessz were, ap man auch des gefreiet. Isz weren viel burger, wie be- richt von Gorlitz getzogen, aber von keinem solcher aber dergleichen abezcug gefordert, vnd so Hans Emerich aus Gerlitz tzogen, wurden 246b dennoch andere burgir an seine stat komenn, die guetter kauffen, 25 vnd bey der stadt behalden. Isz were dennoch ein grosser abzeug, einem burger IM fl. zugeben, das solden die geschickten bekommern vnd dorbey bleibn lassen. 5 10 Antwort der geschickten. Isz were also, das sie keinen andern befelh von iren freunden 30 entpfangen, den wie gehort, vnd wusten dennoch derselben gemuet vnd meynung, das jnen grosz bekomerlich, das sich s. f. g. so hoch jn diese sache geschlagen, ader das sie dieselben s. g. mit wider- willen auff sich laden sollen, vnd wiewol sie ermessen konden, das s. f. g. als ein mechtig landisfurst, weiter den dises mit gnaden 35 vnd forderung widervmb bedencken mocht, so wolt dennoch die notdorfft der sache dises jr thun also erfordern, nicht alleine von wegen Hansen Emerichs sunder auch vmb ander mitburger willen, 21. schwinde, scharfe, bedeutende. 22. gefreiet, mit privilegien, freiheiten der art verschen.
306 Dorauff hat der furst wiessen wollen, den entlichen befelh, so den geschickten were mitgegeben. Ist gnanten beiden herrn ge- antwort, domit f. g. vormercken solde, das ein rath zw Gorlitz al- weg gevliessen were, s. g. zugefallen zuleben, vnd ehre zurtzeigen, so solden sie IM hung. gulden nochlassen, vnd das Hans Emerich seine guetter, wie zu Gorlitz gewonlich vorschossen vnd vorrechten solde. So dise meynung dem hertzogen angesaget, hat er hiraws reden lassen, esz were zceit essen, noch gehaldenem malh sollen die geschickten wieder auffs slos komenn, vnd eines bessern be- dencken. Noch mittemtag, so die geschickten widervmb von dem fursten gefordert vnd furgelassen, ist der entliche befelh repetirt vnd vor- andert, mit der zuuorsicht, das sich f. g. vorsehn hetten, die von Gorlitz wurden sich s. f. g. zugefallen anders den bisher geschehen ertzeiget haben, jn bedocht das s. f. g. gemeiner stat ein solchs 15 wiederwmb einbrengen erstatten, vnd mit gnade, gunst vnd for- derung bedencken, vnd also mit manchfeldiger begere, bieten vnd erbieten, vnd das Hansen Emerich solche meynung furgehalden, der den antzeiget, jsz stunde nicht jn seinem vormogen, vnd der hertzog personlich geredt, man wolde bedencken, ap icht solche 20 schwinde anforderung vnd grosser abzcug dem rechten gemessz were, ap man auch des gefreiet. Isz weren viel burger, wie be- richt von Gorlitz getzogen, aber von keinem solcher aber dergleichen abezcug gefordert, vnd so Hans Emerich aus Gerlitz tzogen, wurden 246b dennoch andere burgir an seine stat komenn, die guetter kauffen, 25 vnd bey der stadt behalden. Isz were dennoch ein grosser abzeug, einem burger IM fl. zugeben, das solden die geschickten bekommern vnd dorbey bleibn lassen. 5 10 Antwort der geschickten. Isz were also, das sie keinen andern befelh von iren freunden 30 entpfangen, den wie gehort, vnd wusten dennoch derselben gemuet vnd meynung, das jnen grosz bekomerlich, das sich s. f. g. so hoch jn diese sache geschlagen, ader das sie dieselben s. g. mit wider- willen auff sich laden sollen, vnd wiewol sie ermessen konden, das s. f. g. als ein mechtig landisfurst, weiter den dises mit gnaden 35 vnd forderung widervmb bedencken mocht, so wolt dennoch die notdorfft der sache dises jr thun also erfordern, nicht alleine von wegen Hansen Emerichs sunder auch vmb ander mitburger willen, 21. schwinde, scharfe, bedeutende. 22. gefreiet, mit privilegien, freiheiten der art verschen.
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307 die den itzt rege vnd auff den ausgang dieser sache merckten. Den sie vorhofften auch, das diese ire anforderung des abzeugs, dem rechten, wiewol nicht allem, so viel leute, welche der stat ge- wonheit vnd gelegenheit der sache nicht wusten, dises furnemen beschuerlich vnd wunderlich ansehen, sundern dem rechten zu Gorlitz gemesz sein solde, dieweile diszs ein altherkomen were, vor hundert gebrauchet, vnd gemeine stat also begnadet. So auch Hans Emerich seine gutter auff xXIVM fl. hung. achtet, stunde in seinem vormogen, so viel zugeben. Er hette sich auch lassen 10 horen, furder zu Gorlitz nicht zu wonen, solde jsz jnen auch die helffte seines guts kosten etc. vt supra. Esz weren jho zuuor auch burger von Gorlitz getzogen, von welchen ein rath beweilen abzeug, vnder zceiten auch gar nichts genomen, bsunder, so ein rat vor- marckt, das ir wegzcyhen der stat zum besten komen ader sich 15 wieder ein rath gesatzt. Het Hans Emerich seine sache anders vnd mit glimpff furgenomen, vielleicht were jme auch gueterwille ertzeiget wurden, ader das ein burger mit einer solchen trefflichen 247 narung aus der stad gewandt, wer jn menschen gedencken nicht, derwegen auch s. f. g. die von Gorlitz nicht anders, den in gnaden 20 vnd jm besten vormercken solde, ap jnen solchs entkegen, sunder- lich das die gutter von seinem vater mit grosser beschuerung vnd schaden gemeiner stat erworben. Man woste auch itzunder keinen jn der stadt so stathafftig, der Hansen Emerich seine gutter, noch- dem er die schatzet, zubetzalen hette, vnd ap jsz were, so konde 25 ein jar basz erleiden, das Hans Emerich seine guetter behielde, vnd die burger kaufften andere guetter zur stat, domit die an guettern gebessert vnd nicht geschwecht wurde, vnd ap die gutter blieben, so kwome doch das geldt von der stat. Das aber ein rat Hansen Emerichen ane entgeldt, ader mit diesem geryngen abczug, 30 auff seine gethane vorhandelung vnd vorschreibung, aus der stad solde komen lassen, woste ein rath nicht zuthun, darvmb das er jme seines mutwilligen begynnes nye kein vrsachen gegeben, auch andern burgern nicht vrsache gebe sich der gestalt aus der stat zuentbrechen. Ein rath woste auch solchs nicht zuuorantworten, 35 sintemal diese handelung vor eldisten vnd geschwornen geschehen, vnd wo jsz auch ein rath s. f. g. zugefallen thuen wolde, mochte sich ein auffruhr wieder den rath erboren, das den seiner f. g. ge- meiner stat nicht gonnen wolde. 5 8. vor hundert, bei hundert anderen, kurz vielen. 18. gewandt, ausgezogen. 23. so stathafftig, so vermögend. 39
307 die den itzt rege vnd auff den ausgang dieser sache merckten. Den sie vorhofften auch, das diese ire anforderung des abzeugs, dem rechten, wiewol nicht allem, so viel leute, welche der stat ge- wonheit vnd gelegenheit der sache nicht wusten, dises furnemen beschuerlich vnd wunderlich ansehen, sundern dem rechten zu Gorlitz gemesz sein solde, dieweile diszs ein altherkomen were, vor hundert gebrauchet, vnd gemeine stat also begnadet. So auch Hans Emerich seine gutter auff xXIVM fl. hung. achtet, stunde in seinem vormogen, so viel zugeben. Er hette sich auch lassen 10 horen, furder zu Gorlitz nicht zu wonen, solde jsz jnen auch die helffte seines guts kosten etc. vt supra. Esz weren jho zuuor auch burger von Gorlitz getzogen, von welchen ein rath beweilen abzeug, vnder zceiten auch gar nichts genomen, bsunder, so ein rat vor- marckt, das ir wegzcyhen der stat zum besten komen ader sich 15 wieder ein rath gesatzt. Het Hans Emerich seine sache anders vnd mit glimpff furgenomen, vielleicht were jme auch gueterwille ertzeiget wurden, ader das ein burger mit einer solchen trefflichen 247 narung aus der stad gewandt, wer jn menschen gedencken nicht, derwegen auch s. f. g. die von Gorlitz nicht anders, den in gnaden 20 vnd jm besten vormercken solde, ap jnen solchs entkegen, sunder- lich das die gutter von seinem vater mit grosser beschuerung vnd schaden gemeiner stat erworben. Man woste auch itzunder keinen jn der stadt so stathafftig, der Hansen Emerich seine gutter, noch- dem er die schatzet, zubetzalen hette, vnd ap jsz were, so konde 25 ein jar basz erleiden, das Hans Emerich seine guetter behielde, vnd die burger kaufften andere guetter zur stat, domit die an guettern gebessert vnd nicht geschwecht wurde, vnd ap die gutter blieben, so kwome doch das geldt von der stat. Das aber ein rat Hansen Emerichen ane entgeldt, ader mit diesem geryngen abczug, 30 auff seine gethane vorhandelung vnd vorschreibung, aus der stad solde komen lassen, woste ein rath nicht zuthun, darvmb das er jme seines mutwilligen begynnes nye kein vrsachen gegeben, auch andern burgern nicht vrsache gebe sich der gestalt aus der stat zuentbrechen. Ein rath woste auch solchs nicht zuuorantworten, 35 sintemal diese handelung vor eldisten vnd geschwornen geschehen, vnd wo jsz auch ein rath s. f. g. zugefallen thuen wolde, mochte sich ein auffruhr wieder den rath erboren, das den seiner f. g. ge- meiner stat nicht gonnen wolde. 5 8. vor hundert, bei hundert anderen, kurz vielen. 18. gewandt, ausgezogen. 23. so stathafftig, so vermögend. 39
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308 247b Des fursten antwort. Wir losen gemeiner stadt priuilegien in seinem werdt, wiessen wol, wie itzunder brieffe sein auszzubrengen. Man solde auch zu jhener zceit, dorein gesehn vnd Georgen Emerich nicht vorstatt haben, solche beschuerung vnd scheden auff die stadt zu legen. Das aber ein rath aufferlegte beschuerung vnd scheden bey vnd an den kyndern suchen rechen wolden, sehn wir vor vnbillich an. Das auch Hans Emerich seine sache nicht mit glimpff gesuchet, ist vns entkegen, hat aber vielleicht aus forcht weiter straffe, solchs nochgelassen. Wir zueiffeln auch gar nichts, ein rath hette zuuor- 10 antworten, das so er IM marc von einem mitburger zum abezcug empfinge etc. 5 Die geschickten. George Emerich were zu seiner zceit geweldig vnd also vor- halden gewest, das jme nyemandes gerne eingeredt hette, vnd also 15 die beschuerung erlieden. Vnd wolden auff hewte dieselbige erlieden haben, wue die guetter bey Hansen Emerich geblieben weren. Dieweile aber Hans Emerich vormeinet, die gutter, die also mit beschuerung arm vnd reich erworben, vnd auff jnen komen, der stat zuentwenden, wer jsz gemeiner stat vnleidlich, vnd wolde der- 20 halben eine ehrliche widerstattung haben. Hans Emerich solde be- docht haben, das ein rath sich mit der straffe hielde gen iren mit- burgern, wie ein vater kegen seinen kyndern. So die missetat vnd vbertretung gestraffet, das domit der vnwille auffgehobn vnd vorgessen wurde etc. Auff solche vnd dergleichen rede meynung vnd antwort ist der hertzog etwas beweget wurden, vnd mit diesen worten ge- folget: lieber magister, jr habt gut wiessen der zusage, so vns von euch auff befelh euer herrn geschehen etc., vnd hetten vns vor- sehen, auch die zusage dohyn gedewt, so Hans Emerich sich auff 30 vnsere wort vnd anhalden gestellen wurde, er solde zum selben mal, mit weitern burgen ader eyniger vorschreibung nicht einge- nomen sein wurden, sunder frey vnd ledig, ane beschuerung, vom 248 rat komenn sein. Wir haben jsz aber viel anders befunden, das vns den etwas beschuert, besunder so vns schimpfflich nochgeredt, 35 das Hanse Emerich durch vns vnd vnsere vortrostung zu solcher vorschreibung komen sey, vnd viel mehr das Hans Emerich, seiner vorschreibung keine abeschriefft hat gehaben mogen, doraus wir 14. also vorhalden, er habe sich gewaltthätig und so verhalten. 28. lieber magister, der stadtschreiber M. Johannes Hasse, welcher, wie oben erwähnt, bei der deputation war. 25
308 247b Des fursten antwort. Wir losen gemeiner stadt priuilegien in seinem werdt, wiessen wol, wie itzunder brieffe sein auszzubrengen. Man solde auch zu jhener zceit, dorein gesehn vnd Georgen Emerich nicht vorstatt haben, solche beschuerung vnd scheden auff die stadt zu legen. Das aber ein rath aufferlegte beschuerung vnd scheden bey vnd an den kyndern suchen rechen wolden, sehn wir vor vnbillich an. Das auch Hans Emerich seine sache nicht mit glimpff gesuchet, ist vns entkegen, hat aber vielleicht aus forcht weiter straffe, solchs nochgelassen. Wir zueiffeln auch gar nichts, ein rath hette zuuor- 10 antworten, das so er IM marc von einem mitburger zum abezcug empfinge etc. 5 Die geschickten. George Emerich were zu seiner zceit geweldig vnd also vor- halden gewest, das jme nyemandes gerne eingeredt hette, vnd also 15 die beschuerung erlieden. Vnd wolden auff hewte dieselbige erlieden haben, wue die guetter bey Hansen Emerich geblieben weren. Dieweile aber Hans Emerich vormeinet, die gutter, die also mit beschuerung arm vnd reich erworben, vnd auff jnen komen, der stat zuentwenden, wer jsz gemeiner stat vnleidlich, vnd wolde der- 20 halben eine ehrliche widerstattung haben. Hans Emerich solde be- docht haben, das ein rath sich mit der straffe hielde gen iren mit- burgern, wie ein vater kegen seinen kyndern. So die missetat vnd vbertretung gestraffet, das domit der vnwille auffgehobn vnd vorgessen wurde etc. Auff solche vnd dergleichen rede meynung vnd antwort ist der hertzog etwas beweget wurden, vnd mit diesen worten ge- folget: lieber magister, jr habt gut wiessen der zusage, so vns von euch auff befelh euer herrn geschehen etc., vnd hetten vns vor- sehen, auch die zusage dohyn gedewt, so Hans Emerich sich auff 30 vnsere wort vnd anhalden gestellen wurde, er solde zum selben mal, mit weitern burgen ader eyniger vorschreibung nicht einge- nomen sein wurden, sunder frey vnd ledig, ane beschuerung, vom 248 rat komenn sein. Wir haben jsz aber viel anders befunden, das vns den etwas beschuert, besunder so vns schimpfflich nochgeredt, 35 das Hanse Emerich durch vns vnd vnsere vortrostung zu solcher vorschreibung komen sey, vnd viel mehr das Hans Emerich, seiner vorschreibung keine abeschriefft hat gehaben mogen, doraus wir 14. also vorhalden, er habe sich gewaltthätig und so verhalten. 28. lieber magister, der stadtschreiber M. Johannes Hasse, welcher, wie oben erwähnt, bei der deputation war. 25
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309 vns hetten zubelernen, ap vns die zusage allenthalben gehalden, ader dorwieder gehandelt, Hans Emerich auch, sich hette dornoch, wesz er sich vorschrieben, zurichten, wiewol wir von vnsern ge- schickten bericht, das ewer burgermeister den vnsern zugesaget, 5 eine copey zufolgen lassen, aber auff den morgen wer die vor- heischung gewandelt vnd abegeslagen worden. Wir haben jsz auch douor gehalden, das diese vorschreibung von vnnoten geschehen, so Hansen E. gutter jn gerichten vnuorpfendet gelegen, doran sich ein rath, schadens von wegen des abczugs hette erholen mogen, 10 vnd ist dieses nochmols vnsere begere, jr wollet die vorschreibung fallen lassen vnd Hansen Emerich derselben loszcelen, ader vns douon eine copei vbirsenden, vns hetten dornach zurichten. Dorauff Albrecht Bock gefolget, nochdem er hewte von den geschickten von Gorlitz gehort, das die von Gorlitz bey s. f. g. sol- 15 den beschuerlich sein angegeben wurden, vnd er zu jhener zceit neben Baltasarn Pusewen, als geschickte s. f. g. bey der handelung gewest, muste er vormercken, das vielleicht solche rede jme zu vnglimpf furgetragen wurdenn, wolde derhalb seine notdorfft er- fordern vnddirricht zuthun, wie jsz sich zu Gorlitz begeben vnd hat 20 also noch der lenge die handelung vorzcalt, wiewol mit grossem 248b vnd ane eyniche vorletzung der von Gorlitz, alleine das er ge- schwiegen, das die vorschreibung Hansen Emerichs von jme vnd seinem mitgeschicktenn solde angegeben sein wurden, wie den ge- schickten den fursten bericht vnd oben am 225. vorzceichent. 25 Des protonotarien antwort. Irlauchter, hochgeborner furst, gnediger her! Ich kan mich wol erjnnern der zwsage, so euern f. g. auffm Greiffenstein durch mich geschehen, vorhoffe auch vnd weisz nicht anders, den das ein rath e. f. g. dieselbige trewlichen gehalden hot, vnd mit Hansen 30 Emerichen nichts gehandelt, den so viel den abzeug vnd die jrrigen gebrechen der freunthschafft belanget, wie den ein rath jme solchs zu thun in der zusage vnd suesten in hendeln alweg vorbehalden. Das aber Hans Emerich ane vorsicherung der burgen, ader vor- schreibung, frey vnd ledig hette sollen aws der stadt komen, hat 35 ein rath jm besten nicht wiessen zuthun, jn bedocht das er zuuor einem rath mit eiden vnd pflichten vorwandt, vnd dennoch eins vnd zum andern, vnd itzunder seiner vorschreibung abermols vn- betracht, abetronig ist wurden, vnd das man als den, so er vnuor- hafft gewest, mit jme seines gefallens hette handeln mussen, ader 40 were zubesorgen gewest, das er seine guetter yemandes vorkawfft, der gemeine stat dorvmb gefehdet het. Es were auch diese an-
309 vns hetten zubelernen, ap vns die zusage allenthalben gehalden, ader dorwieder gehandelt, Hans Emerich auch, sich hette dornoch, wesz er sich vorschrieben, zurichten, wiewol wir von vnsern ge- schickten bericht, das ewer burgermeister den vnsern zugesaget, 5 eine copey zufolgen lassen, aber auff den morgen wer die vor- heischung gewandelt vnd abegeslagen worden. Wir haben jsz auch douor gehalden, das diese vorschreibung von vnnoten geschehen, so Hansen E. gutter jn gerichten vnuorpfendet gelegen, doran sich ein rath, schadens von wegen des abczugs hette erholen mogen, 10 vnd ist dieses nochmols vnsere begere, jr wollet die vorschreibung fallen lassen vnd Hansen Emerich derselben loszcelen, ader vns douon eine copei vbirsenden, vns hetten dornach zurichten. Dorauff Albrecht Bock gefolget, nochdem er hewte von den geschickten von Gorlitz gehort, das die von Gorlitz bey s. f. g. sol- 15 den beschuerlich sein angegeben wurden, vnd er zu jhener zceit neben Baltasarn Pusewen, als geschickte s. f. g. bey der handelung gewest, muste er vormercken, das vielleicht solche rede jme zu vnglimpf furgetragen wurdenn, wolde derhalb seine notdorfft er- fordern vnddirricht zuthun, wie jsz sich zu Gorlitz begeben vnd hat 20 also noch der lenge die handelung vorzcalt, wiewol mit grossem 248b vnd ane eyniche vorletzung der von Gorlitz, alleine das er ge- schwiegen, das die vorschreibung Hansen Emerichs von jme vnd seinem mitgeschicktenn solde angegeben sein wurden, wie den ge- schickten den fursten bericht vnd oben am 225. vorzceichent. 25 Des protonotarien antwort. Irlauchter, hochgeborner furst, gnediger her! Ich kan mich wol erjnnern der zwsage, so euern f. g. auffm Greiffenstein durch mich geschehen, vorhoffe auch vnd weisz nicht anders, den das ein rath e. f. g. dieselbige trewlichen gehalden hot, vnd mit Hansen 30 Emerichen nichts gehandelt, den so viel den abzeug vnd die jrrigen gebrechen der freunthschafft belanget, wie den ein rath jme solchs zu thun in der zusage vnd suesten in hendeln alweg vorbehalden. Das aber Hans Emerich ane vorsicherung der burgen, ader vor- schreibung, frey vnd ledig hette sollen aws der stadt komen, hat 35 ein rath jm besten nicht wiessen zuthun, jn bedocht das er zuuor einem rath mit eiden vnd pflichten vorwandt, vnd dennoch eins vnd zum andern, vnd itzunder seiner vorschreibung abermols vn- betracht, abetronig ist wurden, vnd das man als den, so er vnuor- hafft gewest, mit jme seines gefallens hette handeln mussen, ader 40 were zubesorgen gewest, das er seine guetter yemandes vorkawfft, der gemeine stat dorvmb gefehdet het. Es were auch diese an-
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310 249 forderung vnd vorschreibung nicht alleine seinethalben furgenomenn, sunder auch ander seiner gefreundten vnd mitburger halben, die den aws seinem furnem rege wurden, vnd auff den ausgang seines begynnes warten, das den dem rath am meisten bekommerlich. Ich byn auch nicht jn abrede das vnser burgermeister euern f. g. ge- schickten vortrost hat, eine copia der vorschreibung zugeben, aber dennoch diese vnd dergleichen sachen, nochdem sie mit rath der andern eldisten herrn geschehen mussen, werden beweilen jn rethen gewandelt. Das auch ein rath, Hansen Emerich seiner vor- schreibung loszcelen solde, trage jch besorg, sie werden desz zu- 10 thun beschuert sein, wil doch e. f. g. ansynnen vnd begere, neben den herrn, mit vleis an den rath tragen etc. Esz haben auch e. f. g. vorstanden, wes meine herrn vnd freunde vorvrsacht, der handelung vnddirricht furzwtragen. Ich vorhoffe aber, das jm solchem antragen nyemandes des beschuer- 15 lichen anegebens sey benant ader bezcichtiget wurden. Wolde auch vngerne, ane befelh meiner herrn ymandes mit einem wort belestigenn, vnd hat sie am forderlichsten dorzu vorursacht das vor sie komen, jsz solde an e. f. g. hofe geredt werden, das die ge- schickten der vorschreibung nyhe gesehen. Wie aber mit derselben 20 gebaret, haben e. f. g. aus der vnddirricht vorstanden etc. Man hat aber Albrechten Bock weiter nicht wollen beschueren vnd das vorandern, das er sampt seinem mitgeschickten die vorschreibung also zuthun angegeben. 5 Der hertzog. 25 Hans Emerich were nicht ein man zw fehden geschickt. Doch nohmen die von Gorlitz XXIVM fl. vnd liessen sich alle ire tage feh- den, vnd hieldes noch douor, das sie sich ane vorschreibung an Hansen Emerichen wol mochten erholenn. Die geschickten. 30 Sie wusten das Hans E. nicht geschickt were yemandes zw fehden, sunder vielmehr zw spynnenn. Were aber dennoch zu be- 249b sorgen gewest, wie douon geredt, den solde jsz dohyn gelangen, so ein rath einen mitburger vmb seinen vngehorsam in straffe ne- men wolde, das er austreten solde, vnd sich vndder einen lands� 35 fursten als seinen schutz geben, were einem rath zuuornemen schwer, wolde auch gemeiner stat mergliche beschuerung einfurenn. 29. wol mochten erholenn, sich zu vergreifen beabsichtigten.
310 249 forderung vnd vorschreibung nicht alleine seinethalben furgenomenn, sunder auch ander seiner gefreundten vnd mitburger halben, die den aws seinem furnem rege wurden, vnd auff den ausgang seines begynnes warten, das den dem rath am meisten bekommerlich. Ich byn auch nicht jn abrede das vnser burgermeister euern f. g. ge- schickten vortrost hat, eine copia der vorschreibung zugeben, aber dennoch diese vnd dergleichen sachen, nochdem sie mit rath der andern eldisten herrn geschehen mussen, werden beweilen jn rethen gewandelt. Das auch ein rath, Hansen Emerich seiner vor- schreibung loszcelen solde, trage jch besorg, sie werden desz zu- 10 thun beschuert sein, wil doch e. f. g. ansynnen vnd begere, neben den herrn, mit vleis an den rath tragen etc. Esz haben auch e. f. g. vorstanden, wes meine herrn vnd freunde vorvrsacht, der handelung vnddirricht furzwtragen. Ich vorhoffe aber, das jm solchem antragen nyemandes des beschuer- 15 lichen anegebens sey benant ader bezcichtiget wurden. Wolde auch vngerne, ane befelh meiner herrn ymandes mit einem wort belestigenn, vnd hat sie am forderlichsten dorzu vorursacht das vor sie komen, jsz solde an e. f. g. hofe geredt werden, das die ge- schickten der vorschreibung nyhe gesehen. Wie aber mit derselben 20 gebaret, haben e. f. g. aus der vnddirricht vorstanden etc. Man hat aber Albrechten Bock weiter nicht wollen beschueren vnd das vorandern, das er sampt seinem mitgeschickten die vorschreibung also zuthun angegeben. 5 Der hertzog. 25 Hans Emerich were nicht ein man zw fehden geschickt. Doch nohmen die von Gorlitz XXIVM fl. vnd liessen sich alle ire tage feh- den, vnd hieldes noch douor, das sie sich ane vorschreibung an Hansen Emerichen wol mochten erholenn. Die geschickten. 30 Sie wusten das Hans E. nicht geschickt were yemandes zw fehden, sunder vielmehr zw spynnenn. Were aber dennoch zu be- 249b sorgen gewest, wie douon geredt, den solde jsz dohyn gelangen, so ein rath einen mitburger vmb seinen vngehorsam in straffe ne- men wolde, das er austreten solde, vnd sich vndder einen lands� 35 fursten als seinen schutz geben, were einem rath zuuornemen schwer, wolde auch gemeiner stat mergliche beschuerung einfurenn. 29. wol mochten erholenn, sich zu vergreifen beabsichtigten.
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314 Solchs suuorhuetten were vnd wurde alle diese meynung mit Hansen Emerichen also furgenomenn. Yedoch vnd domit s. f. g. jho vormercken solde, das ein rath vnd sie vor ire person, s. f. g. gerne zugefallen leben vnd thun 5 wolden, wiewol sie keinen befelh hetten etwas weiters zuenthengen, dennoch woldenn sie sich des mechtigen, vorhofften, sie wolden jsz auch doheymen vorantwortenn, vnd wolden s. f. g. zw ehren noch vC fl. hung. an der vorschreibung fallen lassen, also das Hans Emerich die helffte, laudts seiner vorschreibung geben solde. Das 40 man aber s. f. g. weiters nichts enthynge, geschehe auff gegebenen befelh vnd aus getzwang vnd erheischung grosser notdorfft, wolden derwegen s. f. g. gemeiner stadt nicht anders den jn g. vormercken. Womit man suesten s. f. g. dinstliche wilfarung geleisten vnd ehre vnd wolgefallen erzceigen mochte, were ein rath vnd gemeine stat 15 alzeit gantzwillig vnd gevliessenn. So aber dem fursten nichts dorvmb gewest, vnd mit viel worten vorleget, ist entlich diese handelung dorauff beslossen. Dieweile der hertzog von wegen Hansen Emerichs nicht mehr, den IM marc geboten vnd die geschickten ober IIIM fl. hung. gehaldenn, das die 250 20 geschickten solde diesen vorslag des hertzogs an ire frunde tragen, vnd jn XIV tagen ader drey wochen vngeferlich, dem hertzogen eine entliche meynung zu antwort geben, vnd eine copia der vorschrei- bung mitschicken, sich hette dornoch zurichten. Geschehen zu Lieg- nitz auffm slosz ma in vigilia cathedre Petri anno etc. decimo quarto, 25 als an carnispriuium. Von der strasse auffn Goltberg, Sweidenitz gein Brieg vnd Neisse. So der kawffman vnd furman getzwungen die merckte zum Brieg, Neisse etc. mehr den vor zubesuchen, vnd die strasse von 30 hynnen auffn Goltberg, Sueidenitz etc. getzogen, dorvmb das die von Breslaw nyemands vorgonnet von wegen auffgerichter nider- loge aldo durchzufaren, vnd nhumols der konig vorschaffet derselben niderlog abezustehn, hat der hertzog den geschickten furgehalden, dieweile die niderlog abegeschaffet, vnd die strasse zu Breslaw 35 geoffent, domit man sich alweg geschutzt, were jme furder nicht leidlich zugestattn auffn Goltberg, Sueidenitz gein Brieg ader gen der Neisse zuzcyhen, sundern ein yederman solde sich der geordenten strasse, wie die von ko. mt. vornewet, haldenn, als auffn Buntzel, Hayn, Liegnitz etc. 24. IIIa in vigilia cathedre Petri, 19. febr. 1514. 38. auffn Buntzel, auf Bunzlau.
314 Solchs suuorhuetten were vnd wurde alle diese meynung mit Hansen Emerichen also furgenomenn. Yedoch vnd domit s. f. g. jho vormercken solde, das ein rath vnd sie vor ire person, s. f. g. gerne zugefallen leben vnd thun 5 wolden, wiewol sie keinen befelh hetten etwas weiters zuenthengen, dennoch woldenn sie sich des mechtigen, vorhofften, sie wolden jsz auch doheymen vorantwortenn, vnd wolden s. f. g. zw ehren noch vC fl. hung. an der vorschreibung fallen lassen, also das Hans Emerich die helffte, laudts seiner vorschreibung geben solde. Das 40 man aber s. f. g. weiters nichts enthynge, geschehe auff gegebenen befelh vnd aus getzwang vnd erheischung grosser notdorfft, wolden derwegen s. f. g. gemeiner stadt nicht anders den jn g. vormercken. Womit man suesten s. f. g. dinstliche wilfarung geleisten vnd ehre vnd wolgefallen erzceigen mochte, were ein rath vnd gemeine stat 15 alzeit gantzwillig vnd gevliessenn. So aber dem fursten nichts dorvmb gewest, vnd mit viel worten vorleget, ist entlich diese handelung dorauff beslossen. Dieweile der hertzog von wegen Hansen Emerichs nicht mehr, den IM marc geboten vnd die geschickten ober IIIM fl. hung. gehaldenn, das die 250 20 geschickten solde diesen vorslag des hertzogs an ire frunde tragen, vnd jn XIV tagen ader drey wochen vngeferlich, dem hertzogen eine entliche meynung zu antwort geben, vnd eine copia der vorschrei- bung mitschicken, sich hette dornoch zurichten. Geschehen zu Lieg- nitz auffm slosz ma in vigilia cathedre Petri anno etc. decimo quarto, 25 als an carnispriuium. Von der strasse auffn Goltberg, Sweidenitz gein Brieg vnd Neisse. So der kawffman vnd furman getzwungen die merckte zum Brieg, Neisse etc. mehr den vor zubesuchen, vnd die strasse von 30 hynnen auffn Goltberg, Sueidenitz etc. getzogen, dorvmb das die von Breslaw nyemands vorgonnet von wegen auffgerichter nider- loge aldo durchzufaren, vnd nhumols der konig vorschaffet derselben niderlog abezustehn, hat der hertzog den geschickten furgehalden, dieweile die niderlog abegeschaffet, vnd die strasse zu Breslaw 35 geoffent, domit man sich alweg geschutzt, were jme furder nicht leidlich zugestattn auffn Goltberg, Sueidenitz gein Brieg ader gen der Neisse zuzcyhen, sundern ein yederman solde sich der geordenten strasse, wie die von ko. mt. vornewet, haldenn, als auffn Buntzel, Hayn, Liegnitz etc. 24. IIIa in vigilia cathedre Petri, 19. febr. 1514. 38. auffn Buntzel, auf Bunzlau.
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312 Der geschickten antwort. 250b Sie hetten auff diszsmal nicht befelh weit von der strassen zw handeln, sunder jre frunde vnd sie hetten jsz douor gehalden, so die geleite zum Goltberg gegeben wurden, jsz solde s. f. g. nichts entkegen sein aldo zu faren. Den sie besorgten das vielleicht jr kauffman beschuert were, itziger zceit gen Breslaw zuzciehen, wie- wol die niderlog abegeschaffet, dorvmb das die von Breslaw die gleite der montze halben erhoet vnd auffn palln gewandts eine marc gesatzt, douon man zuuor nicht mehr, den eine halbe marc gegebenn, vnd sunderlich, das die montze biszher jn keinen standt 10 komen. Wo aber mit der zceit, auff schaffn ko. mt. die montze behartet vnd ganghafftig wurde, wes alden dem gemeinen kauff- man geschehe, das musten die von Gorlitz auch thun vnd erleidenn. Der hertzog hat auff seiner meynung gerwhet, vnd antzeiget, das s. f. g. dieses also befreiet vnd begeret antwort hirauff zugeben. 15 (Antwort findest du in libro missiuarum vorzceichent, circa domi- nicam letare anno quo supra.) 5 Hans Tschirhawse. Czum drietten hat der hertzog gedocht der sache Hansen von Tschirnhawsen belangende, douon obenn 233, vnd angeben, wie er 20 s. f. g. gedienet het in der fehde wieder hertzog Bartholomee, vnd wie er solde der von Gorlitz nicht sicher sein, mit begere, der sachen vnddirricht zuthun, vnd jme guten willen zurzceigenn wei- tern schaden zuuorhuetten etc. Dorauff die geschickten vnddirricht gethan des fallis wie sich 25 der begeben, vnd angesaget, wue er die sachen abetrug, noch vbung vnd gebrauch der ko. gerichte, so hetten die von Gorlitz weiter nichts mit jme bedorffet auch sich weiter nichts beforenn. Dobey jsz der hertzog gelassen. Actum die quo supra. Ein vorschlag des rats dem hertzogen in diesen sachen 30 geschehen. So ein rath vormarckt, das hertzog Friederich an Hans Emerich der nochgelasung der IIIM fl. nicht begnugig, auch betracht was 251 hirjnnen von s. g. Hansen Emerichen zugute begeret vnd gehandelt, das vmb geldes willen geschehe, den man redet, Hans Emerich 35 solde s. f. g. zugesaget haben, vM fl. auff einen gewonlichen zeinszs 2. weit, ausführlich. 7. die gleite, das geleitgeld, oben die bedeckung zum schutze. 12. behartet, in ihrem werthe bestäligt; alden, alsdann. 16. dominica letare, 26. märz 1514. Die eingeklammerten worte stehen am rande.
312 Der geschickten antwort. 250b Sie hetten auff diszsmal nicht befelh weit von der strassen zw handeln, sunder jre frunde vnd sie hetten jsz douor gehalden, so die geleite zum Goltberg gegeben wurden, jsz solde s. f. g. nichts entkegen sein aldo zu faren. Den sie besorgten das vielleicht jr kauffman beschuert were, itziger zceit gen Breslaw zuzciehen, wie- wol die niderlog abegeschaffet, dorvmb das die von Breslaw die gleite der montze halben erhoet vnd auffn palln gewandts eine marc gesatzt, douon man zuuor nicht mehr, den eine halbe marc gegebenn, vnd sunderlich, das die montze biszher jn keinen standt 10 komen. Wo aber mit der zceit, auff schaffn ko. mt. die montze behartet vnd ganghafftig wurde, wes alden dem gemeinen kauff- man geschehe, das musten die von Gorlitz auch thun vnd erleidenn. Der hertzog hat auff seiner meynung gerwhet, vnd antzeiget, das s. f. g. dieses also befreiet vnd begeret antwort hirauff zugeben. 15 (Antwort findest du in libro missiuarum vorzceichent, circa domi- nicam letare anno quo supra.) 5 Hans Tschirhawse. Czum drietten hat der hertzog gedocht der sache Hansen von Tschirnhawsen belangende, douon obenn 233, vnd angeben, wie er 20 s. f. g. gedienet het in der fehde wieder hertzog Bartholomee, vnd wie er solde der von Gorlitz nicht sicher sein, mit begere, der sachen vnddirricht zuthun, vnd jme guten willen zurzceigenn wei- tern schaden zuuorhuetten etc. Dorauff die geschickten vnddirricht gethan des fallis wie sich 25 der begeben, vnd angesaget, wue er die sachen abetrug, noch vbung vnd gebrauch der ko. gerichte, so hetten die von Gorlitz weiter nichts mit jme bedorffet auch sich weiter nichts beforenn. Dobey jsz der hertzog gelassen. Actum die quo supra. Ein vorschlag des rats dem hertzogen in diesen sachen 30 geschehen. So ein rath vormarckt, das hertzog Friederich an Hans Emerich der nochgelasung der IIIM fl. nicht begnugig, auch betracht was 251 hirjnnen von s. g. Hansen Emerichen zugute begeret vnd gehandelt, das vmb geldes willen geschehe, den man redet, Hans Emerich 35 solde s. f. g. zugesaget haben, vM fl. auff einen gewonlichen zeinszs 2. weit, ausführlich. 7. die gleite, das geleitgeld, oben die bedeckung zum schutze. 12. behartet, in ihrem werthe bestäligt; alden, alsdann. 16. dominica letare, 26. märz 1514. Die eingeklammerten worte stehen am rande.
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313 zuleyhen, wo s. g. jnen von den Gorlitz losz machen wurde, haben die eldisten dem fursten vortraulicherweise in geheyme, durch den statschreiber diese meynung vorschlahen lassen. S. f. g. solden Hansen Emerichen jre gnade gunst vnd forderung entzcyhen vnd 5 weisen, dieweile die von Gorlitz nicht gemeinet weiter nochzulassen, IIIM fl. zum abezcug zw geben, ader des handels sich zu ewssern, so balde ein rath solch geldt von jme bekwome, wolde man s. f. g. mit vC fl. hunger. jn einem stillen vorehren. Dorauff der hertzog geantwort, er hette Hansen Emerichen zu- 10 gesaget, in diesem seinem anliegen mit gnaden hulfflich zurschei- nen, auch seiner freunthschafft von Breslaw, dieselbige zwsage jungst vornewet, wolde jme derhalben anders zuthun nicht fuegen. So er aber anfenglich dieser gebrechen diese vnd andere erbietung der von Gorlitz hette vormarckt, wolde sich Hansen Emerichs wol 15 geewssert haben, solde jme auch furder ein witze sein, sich mit solchen hendeln zu beladen, vnd eynigen mitburgern von Gorlitz, in schutz zunemenn, vnd hat derwegen begeret s. g. bynnen xIV tagen mit entlicher antwort zuuorstendigen, sich vnd Hans Emerich wusten dornoch zwrichten. Geschehen zw Liegnitz donerstag noch remi- 20 niscere anno quo supra. Dorauff ist die sache vnd antwort bisz noch den heiligen ostern schriefftlich vorschoben. Quere post et infra. Wie hertzog George von Sachssen gesonnen seinen g. 251b zweie tausent fl. rh. zw leyhen. 25 Item wie die weitsache wieder angereget ist wordenn. So hertzog George von Sachssen furgenomen, Friesland zw kriegen vnd vndir seinen gehorsam zu brengen, hat vielleicht seine notdorfft erfordert, sich bey herrn, freunde vnd frembden vmb geldt zw bewerben. Derhalben ist auch zur zceit vmb fasenacht 30 vngeferlich her Hans von Schonberg, die zceit amptman zu Rade- berg, mit einer furstlichen credentz alhie gewest, der meynung solchs an die eldisten herrn neben anderm gewerb, anzutragen. So er aber vormarckt, das der statschreiber nicht anheymisch ge- west, hat er sich des auff diszs mal enthalden, vnd kurtz dornoch 35 geschrieben vnd gebeten, man wolde den statschreiber gen Budissin zw jme komen lassen, er hette etzliche sachen aus befelh furst- 15. ein witze, eine warnung. 19. Donerstag noch reminiscere, 16. märz 1514. 29. ymb fasenacht, c. 28. februar 1514. 40
313 zuleyhen, wo s. g. jnen von den Gorlitz losz machen wurde, haben die eldisten dem fursten vortraulicherweise in geheyme, durch den statschreiber diese meynung vorschlahen lassen. S. f. g. solden Hansen Emerichen jre gnade gunst vnd forderung entzcyhen vnd 5 weisen, dieweile die von Gorlitz nicht gemeinet weiter nochzulassen, IIIM fl. zum abezcug zw geben, ader des handels sich zu ewssern, so balde ein rath solch geldt von jme bekwome, wolde man s. f. g. mit vC fl. hunger. jn einem stillen vorehren. Dorauff der hertzog geantwort, er hette Hansen Emerichen zu- 10 gesaget, in diesem seinem anliegen mit gnaden hulfflich zurschei- nen, auch seiner freunthschafft von Breslaw, dieselbige zwsage jungst vornewet, wolde jme derhalben anders zuthun nicht fuegen. So er aber anfenglich dieser gebrechen diese vnd andere erbietung der von Gorlitz hette vormarckt, wolde sich Hansen Emerichs wol 15 geewssert haben, solde jme auch furder ein witze sein, sich mit solchen hendeln zu beladen, vnd eynigen mitburgern von Gorlitz, in schutz zunemenn, vnd hat derwegen begeret s. g. bynnen xIV tagen mit entlicher antwort zuuorstendigen, sich vnd Hans Emerich wusten dornoch zwrichten. Geschehen zw Liegnitz donerstag noch remi- 20 niscere anno quo supra. Dorauff ist die sache vnd antwort bisz noch den heiligen ostern schriefftlich vorschoben. Quere post et infra. Wie hertzog George von Sachssen gesonnen seinen g. 251b zweie tausent fl. rh. zw leyhen. 25 Item wie die weitsache wieder angereget ist wordenn. So hertzog George von Sachssen furgenomen, Friesland zw kriegen vnd vndir seinen gehorsam zu brengen, hat vielleicht seine notdorfft erfordert, sich bey herrn, freunde vnd frembden vmb geldt zw bewerben. Derhalben ist auch zur zceit vmb fasenacht 30 vngeferlich her Hans von Schonberg, die zceit amptman zu Rade- berg, mit einer furstlichen credentz alhie gewest, der meynung solchs an die eldisten herrn neben anderm gewerb, anzutragen. So er aber vormarckt, das der statschreiber nicht anheymisch ge- west, hat er sich des auff diszs mal enthalden, vnd kurtz dornoch 35 geschrieben vnd gebeten, man wolde den statschreiber gen Budissin zw jme komen lassen, er hette etzliche sachen aus befelh furst- 15. ein witze, eine warnung. 19. Donerstag noch reminiscere, 16. märz 1514. 29. ymb fasenacht, c. 28. februar 1514. 40
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314 252 licher g. vnd irer stathelder, die zum teil gemeine stat belangten, mit jme zu reden etc. Vnd so der statschreiber sondtags reminiscere anno quo supra gen Budissin komen, sein von dem von Schonberg nochfolgende hendel vnd sachen geworben vnd furgetragen wurden. Czum ersten, wie die Gorlitsche montze merglichen gefelschet wurde, also das auch kawm der driette pfennig gut were, vnd wo dorwieder nicht getracht, were zu besorgen, das hertzog Georg dieselben jn seiner f. g. lande, forderlich auff den bercksteten, wurde vorbieten lassen. Czum andern, das die strasse aus Sachssen Meissen Doringen durch Obirlausitz gen Breslaw in Polan vahst abneme etc., wolde derwegen von noten sein, sich domit zu bekomern, wie man die- selbe landstrasse widervmb auffrichten vnd in wesen erhalden mochte. Czum drietten, die von steten hetten feintschafft etc., hielden 15 viel pferde, liessen sichs viel kwsten vnd richten wenig aws, wo sie ire feinde in f. g. landen antreffen, solden ir nicht schonen, auff sie greiffen, wie jnen den f. g. zugesaget. Aber dise stucke sein nicht aus notdorfft, sunder zum schein furgetragen wurdenn. Czum vierden hat er vorzcalt, die not derhalb hertzog Georg 20 von Sachssen jn Frieslande, dasselb mit hereskrafft, sunderlich den vngetrawen man den grauen vom Ende, zw bekriegen vnd zube- tzwingen, dorzu er den geldt notdorfftig vnd solchs bey herrn freunden vnd frembden, wo er woste, zusuchen vorursacht. Die- weile sich aber s. f. g. alles guts zu den von Gorlitz vorsehen vnd 25 jnen mehr den andern von steten mit gnaden geneiget, weren s. f. g. begere wolden jnen zw solchen seiner g. schueren anliegen, IM fl. rh. zwuschen hier vnd Michaelis schirstkunfftig vorreichen, vnd wo sie des wolden vorsichert sein, solde sich Dresden, Pirn ader Hayn, Leiptzig etc. gen jnen vorschreiben, das wurden sundir zueiffel 30 s. f. g. jn gnaden vnd allem guten gnediglich bedenckenn etc. 5 10 Antwort des statschreibers. Er hette s. g. gewerb angehort, sunderlich auff Iv. artickel, 252b wolde dieselben, so viel er der behaldenn mit vleis an seine herrn vnd freunde tragen, aber dennoch wolde er, wiewol ane befelh, 35 ein wenig dorzw reden. Das die Gorlitsche montze gefelschet wurde, befunde sich teglich, were aber nicht alleine in dieser, sundern auch itzigerzceit vahst in allen montzen, wie den offentlich vnd am 3. sondtags reminiscere, 12. märz. 9. berckstete, die städte Freiberg etc. im erzgebirge.
314 252 licher g. vnd irer stathelder, die zum teil gemeine stat belangten, mit jme zu reden etc. Vnd so der statschreiber sondtags reminiscere anno quo supra gen Budissin komen, sein von dem von Schonberg nochfolgende hendel vnd sachen geworben vnd furgetragen wurden. Czum ersten, wie die Gorlitsche montze merglichen gefelschet wurde, also das auch kawm der driette pfennig gut were, vnd wo dorwieder nicht getracht, were zu besorgen, das hertzog Georg dieselben jn seiner f. g. lande, forderlich auff den bercksteten, wurde vorbieten lassen. Czum andern, das die strasse aus Sachssen Meissen Doringen durch Obirlausitz gen Breslaw in Polan vahst abneme etc., wolde derwegen von noten sein, sich domit zu bekomern, wie man die- selbe landstrasse widervmb auffrichten vnd in wesen erhalden mochte. Czum drietten, die von steten hetten feintschafft etc., hielden 15 viel pferde, liessen sichs viel kwsten vnd richten wenig aws, wo sie ire feinde in f. g. landen antreffen, solden ir nicht schonen, auff sie greiffen, wie jnen den f. g. zugesaget. Aber dise stucke sein nicht aus notdorfft, sunder zum schein furgetragen wurdenn. Czum vierden hat er vorzcalt, die not derhalb hertzog Georg 20 von Sachssen jn Frieslande, dasselb mit hereskrafft, sunderlich den vngetrawen man den grauen vom Ende, zw bekriegen vnd zube- tzwingen, dorzu er den geldt notdorfftig vnd solchs bey herrn freunden vnd frembden, wo er woste, zusuchen vorursacht. Die- weile sich aber s. f. g. alles guts zu den von Gorlitz vorsehen vnd 25 jnen mehr den andern von steten mit gnaden geneiget, weren s. f. g. begere wolden jnen zw solchen seiner g. schueren anliegen, IM fl. rh. zwuschen hier vnd Michaelis schirstkunfftig vorreichen, vnd wo sie des wolden vorsichert sein, solde sich Dresden, Pirn ader Hayn, Leiptzig etc. gen jnen vorschreiben, das wurden sundir zueiffel 30 s. f. g. jn gnaden vnd allem guten gnediglich bedenckenn etc. 5 10 Antwort des statschreibers. Er hette s. g. gewerb angehort, sunderlich auff Iv. artickel, 252b wolde dieselben, so viel er der behaldenn mit vleis an seine herrn vnd freunde tragen, aber dennoch wolde er, wiewol ane befelh, 35 ein wenig dorzw reden. Das die Gorlitsche montze gefelschet wurde, befunde sich teglich, were aber nicht alleine in dieser, sundern auch itzigerzceit vahst in allen montzen, wie den offentlich vnd am 3. sondtags reminiscere, 12. märz. 9. berckstete, die städte Freiberg etc. im erzgebirge.
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315 tage were. Nichts dister weniger wuste er des rats meynung in diesem falle, wo sie wosten solchs zuuorkomen, ader die jhenigen, von welchen solche geringe vnd falsche pfennigen geschlagen vnd jn die lande gefurt vnd ganghafftig gemacht wurden, zur straffe zu 5 brengen, das sie doran nichts abegehn liessen etc. Der strassen- halb ist geredt, wie vnden folget, sunder was belanget das an- synnen furstlicher g. wolde er treulichen zurücke an seine herrn vnd eldisten tragen, vnd wiewol er nicht wuste was gemeiner stat vormogen were, dennoch so viel jme dorvmb wissentlich, wuste 10 er, das ein rath itziger zceit nicht bey gelde were, wolde aber domit das ansynnen nicht abegeschlagen haben, hette auch des keinen befelh, sundern alleine anzuhoren vnd zurucke zu tragen, seine g. solde sich domit vorsehn, das sie ane antwort nicht ge- lassen wurde. 15 Vornewette anregung der weitsache. So gnanter Hans von Schonberg vnd der stadtschreiber von obgemelten furstlichem ansuchen zwuschen einander frunthlicher meynung geredt, vnd ein itzlicher sein bedencken vortraulicher weise dorzu gesaget, hat der statschreiber vnder anderm angehoben, 20 er were von etzlichen eldisten, der einsteils gestorben vnd etzliche am leben, bericht vnd mehr den eins gehort, das ein rath von wegen gemeiner stadt zurzceit ires gen. hertzog Albrechten von Sachssen etc. gethan hette, domit die niderloge vnd schatzung des 253 weits, welche anfenglich durch s. f. g. der stadt vnd vmbligenden 25 landen zu merglichem schaden entwant vnd gem Hayn geleget, frey vnd vnbeschuert, wie vor alders, noch jnhaldt der stadt priuilegien widerumb were gen Gorlitz gegangen vnd komen, vnd wo hertzog George hiran der stadt Gorlitz aws gnaden enthengen wolde, vor- sehe er sich ein rath vnd gemeiner stadt wurde sich nochmols 30 vnd auff hewte mit einer zcimlichen vorehrung, apsz auch geschehen solde mit beschuerung arm vnd reich, gen seinen f. g. jn dinst- licher danckbarkeit ertzeigen, vnd wo seine g. dorzu gedienen mocht, wurde sunder zueiffel ein rath solchs nymmermehr gen jme vorgessen vnd mit grossem danck vordienenn etc. 35 Antwort des von Schonbergs. Wesz vom statschreiber vortraulicher meynung geredt, solde auch also angenommen seyn vnd behalden werden. Er hette von diesen hendeln offtmals reden horen, auch das newlicher zceit von f. g. vnd von dem herrn marschalk gesaget, vns wundert, das die 40 vom Hayn sich der strasse vnd des weits so wenig bessern, aber 40*
315 tage were. Nichts dister weniger wuste er des rats meynung in diesem falle, wo sie wosten solchs zuuorkomen, ader die jhenigen, von welchen solche geringe vnd falsche pfennigen geschlagen vnd jn die lande gefurt vnd ganghafftig gemacht wurden, zur straffe zu 5 brengen, das sie doran nichts abegehn liessen etc. Der strassen- halb ist geredt, wie vnden folget, sunder was belanget das an- synnen furstlicher g. wolde er treulichen zurücke an seine herrn vnd eldisten tragen, vnd wiewol er nicht wuste was gemeiner stat vormogen were, dennoch so viel jme dorvmb wissentlich, wuste 10 er, das ein rath itziger zceit nicht bey gelde were, wolde aber domit das ansynnen nicht abegeschlagen haben, hette auch des keinen befelh, sundern alleine anzuhoren vnd zurucke zu tragen, seine g. solde sich domit vorsehn, das sie ane antwort nicht ge- lassen wurde. 15 Vornewette anregung der weitsache. So gnanter Hans von Schonberg vnd der stadtschreiber von obgemelten furstlichem ansuchen zwuschen einander frunthlicher meynung geredt, vnd ein itzlicher sein bedencken vortraulicher weise dorzu gesaget, hat der statschreiber vnder anderm angehoben, 20 er were von etzlichen eldisten, der einsteils gestorben vnd etzliche am leben, bericht vnd mehr den eins gehort, das ein rath von wegen gemeiner stadt zurzceit ires gen. hertzog Albrechten von Sachssen etc. gethan hette, domit die niderloge vnd schatzung des 253 weits, welche anfenglich durch s. f. g. der stadt vnd vmbligenden 25 landen zu merglichem schaden entwant vnd gem Hayn geleget, frey vnd vnbeschuert, wie vor alders, noch jnhaldt der stadt priuilegien widerumb were gen Gorlitz gegangen vnd komen, vnd wo hertzog George hiran der stadt Gorlitz aws gnaden enthengen wolde, vor- sehe er sich ein rath vnd gemeiner stadt wurde sich nochmols 30 vnd auff hewte mit einer zcimlichen vorehrung, apsz auch geschehen solde mit beschuerung arm vnd reich, gen seinen f. g. jn dinst- licher danckbarkeit ertzeigen, vnd wo seine g. dorzu gedienen mocht, wurde sunder zueiffel ein rath solchs nymmermehr gen jme vorgessen vnd mit grossem danck vordienenn etc. 35 Antwort des von Schonbergs. Wesz vom statschreiber vortraulicher meynung geredt, solde auch also angenommen seyn vnd behalden werden. Er hette von diesen hendeln offtmals reden horen, auch das newlicher zceit von f. g. vnd von dem herrn marschalk gesaget, vns wundert, das die 40 vom Hayn sich der strasse vnd des weits so wenig bessern, aber 40*
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316 253b das er derselben ein grunthlich vornem hette, ader wie die sachen itzt bey f. g. stunden, woste er nicht. Her Albrecht von Collobrat etwan obirster cantzler zu Behmen, hette mit jme douon viel ge- redt, vnd beschuerung vnd scheden so ko. mt. vnddirthanen sun- derlich den von Gorlitz doraus erwachssen hochlichen angetzogen, yedoch wolde er solch anregen jn kummer nemen, vnd sich mit der zceit einer weiter meynung, die auch gemeiner stadt trostlichen sein solde vornemenn lassenn etc. Vnd so der statschreiber zuruck von Budissin anheym komenn, vnd die eldisten herrn vnddirricht, das ansynnen hertzogen Jorgens, 10 auch wes aldo von dem weithandel geredt, ist an den vonn Schon- berg geschrieben, das ansynnen f. g. jn ein bedencken zu nemen, mit bethe, sich mit des rats geschickten auff gelegene stellen zu- uorfugen, vnd des rats notdorfft weiter zu vnddirreden, wie den jn libro missiuarum vorzceichent. Dorauff ist gnanter Hans von Schonberg alhieher komen doners- tags vor judica, vnd nochdem Er Swartze zw der zceit an der po- dagra krang gelegen, haben sich die andern eldisten herrn jn sei- nem hawsz vorsammelt, do den der von Schonberg folgende mey- nung geworben vnd angetragen. Erstlich vornewet wie er zur zceit mit einer furstlichen cre- dentz alher komen etc., wie oben am 252., vnd gefolget mit der rede, die sich zwuschen jme vnd dem statschreiber zw Budissin begeben, douon oben am 252. etc., vnd dieweile er den alweg ge- vliessen, gemeiner konigl. stadt bestes, wie er sich den jn seinem 25 schreiben (das den bey die hendel geleget) auch muntlichen gen dem statschreiber erboeten, zuuorfuegen, were er ane beschuerung, demselben seinem schriefftlichen erboeten noch, alhieher komen, vnd sein gutduncken, wie man sich hirjnnen halden solde zuroff- nenn, vnd were diszs: Er hette sich zuerjnnern das zur zceit her Albrecht von Collo- brat, obirster cantzler zu Behmenn, die weitsache der von Gorlitz mit jme als einem geschickten hertzog Georgens tappfer geredt hette, vnd angetzogen die scheden, so doraus nicht alleine den von 254 Gorlitz, sundern auch der gantzen Slesien vnd Lausitz doraus er� 35 wachssen etc., wie auch die ko. mt. vnd die herrn regenten die- selbige weitsache offtmals bey furstlichen g. gesucht hetten. Aber jsz were seines bedenckens vnbekwemer weise geschehen, dorvmb das solchs mit einem trutz gesucht, vnd ap man solchs in die furstliche g. hette dringen wollen, das den denen f. g. nicht leid- 40 5 15 20 30 16. donerstags vor judica, 30. märz 1514.
316 253b das er derselben ein grunthlich vornem hette, ader wie die sachen itzt bey f. g. stunden, woste er nicht. Her Albrecht von Collobrat etwan obirster cantzler zu Behmen, hette mit jme douon viel ge- redt, vnd beschuerung vnd scheden so ko. mt. vnddirthanen sun- derlich den von Gorlitz doraus erwachssen hochlichen angetzogen, yedoch wolde er solch anregen jn kummer nemen, vnd sich mit der zceit einer weiter meynung, die auch gemeiner stadt trostlichen sein solde vornemenn lassenn etc. Vnd so der statschreiber zuruck von Budissin anheym komenn, vnd die eldisten herrn vnddirricht, das ansynnen hertzogen Jorgens, 10 auch wes aldo von dem weithandel geredt, ist an den vonn Schon- berg geschrieben, das ansynnen f. g. jn ein bedencken zu nemen, mit bethe, sich mit des rats geschickten auff gelegene stellen zu- uorfugen, vnd des rats notdorfft weiter zu vnddirreden, wie den jn libro missiuarum vorzceichent. Dorauff ist gnanter Hans von Schonberg alhieher komen doners- tags vor judica, vnd nochdem Er Swartze zw der zceit an der po- dagra krang gelegen, haben sich die andern eldisten herrn jn sei- nem hawsz vorsammelt, do den der von Schonberg folgende mey- nung geworben vnd angetragen. Erstlich vornewet wie er zur zceit mit einer furstlichen cre- dentz alher komen etc., wie oben am 252., vnd gefolget mit der rede, die sich zwuschen jme vnd dem statschreiber zw Budissin begeben, douon oben am 252. etc., vnd dieweile er den alweg ge- vliessen, gemeiner konigl. stadt bestes, wie er sich den jn seinem 25 schreiben (das den bey die hendel geleget) auch muntlichen gen dem statschreiber erboeten, zuuorfuegen, were er ane beschuerung, demselben seinem schriefftlichen erboeten noch, alhieher komen, vnd sein gutduncken, wie man sich hirjnnen halden solde zuroff- nenn, vnd were diszs: Er hette sich zuerjnnern das zur zceit her Albrecht von Collo- brat, obirster cantzler zu Behmenn, die weitsache der von Gorlitz mit jme als einem geschickten hertzog Georgens tappfer geredt hette, vnd angetzogen die scheden, so doraus nicht alleine den von 254 Gorlitz, sundern auch der gantzen Slesien vnd Lausitz doraus er� 35 wachssen etc., wie auch die ko. mt. vnd die herrn regenten die- selbige weitsache offtmals bey furstlichen g. gesucht hetten. Aber jsz were seines bedenckens vnbekwemer weise geschehen, dorvmb das solchs mit einem trutz gesucht, vnd ap man solchs in die furstliche g. hette dringen wollen, das den denen f. g. nicht leid- 40 5 15 20 30 16. donerstags vor judica, 30. märz 1514.
Strana 317
317 lich, jn betrachtung beschuerliche einfurung zuuorhuetten. Den so die f. g. eine vnd zum andern, solche ansuchen nochgeben, wolde vielleicht die ko. mt. vnd forderlich die regenten, das jr ansynnen vor ein gebote muste angesehn vnd gehalden werden etc. Derhalb 5 were dises sein rath, das diese sache auffs glimplichste bey f. g. gesucht, vnd bey dem von Sleynitz etc. obernmarschalk angereget wurde dieselbigen bey f. g. zufordern, wurde sunder zueiffel der sachen am dinstlichen sein, vnd eine gute handelung erlangenn. Antwort der eldisten herren durch den statschreibern. Sie hetten seiner gestren: antragen gutlicher meynung angehort vnd vorstanden auff diesen weg etc., vnd hetten jn gutem gedenck, das er vnlangst mit einer f. credentz vor sie komen vnd etzliche punct, wie den itzt vorendert, geworben, zueiffelten auch nicht, seine g. hielde ire antwort zw jhener zceit dorauff gegeben vnuor- gessen. Sie weren auch von irem statschreibern bericht, wesz seiner g. an stadt vnd vorschaffen f. g., ansynnen vnd begere, zw Budissin gewest were, f. g. IM fl. rh. vorzureichen, dobey auch wesz von beyden der weitsachen halb, vortraulicher meynung geredt etc. Dieweile aber beide sachen bey jnen vor grosz vnd wichtig an� 254b 20 gesehn, hetten sie seiner g. geschrieben, dieselben jn kumer zu nemen, ader sich zu jren geschickten auff gelegene stelle zwuor- fuegen. So aber seine g. vnbeschwert gewest, alher zu komenn, bedanckten sie sich solcher muhe mit vleisz freunthlichenn, mit er- bietung etc. Vnd konden sich die herrn einsteils ausz begebenen hendeln, einsteils aus vorzceichung wol erjnnern, das die weitsache, noch- dem die niderloge vnd schatzung des weits, durch hertzogen Albrechten zw abbruch der priuilegien vnd altherkomen, so vber zweihundert jare zu Gorlitz gehalden, auch nicht zu kleinem scha- 30 den dieser stad vnd andern vmbligenden landen, were entzogen wurden, vnd gein Hayn geleget, erstlich bey konig Mathien, die- weile er diese lande jn regierung gehalden, dornoch bey konig Wladislaw, auch den herren regenten, were gesucht worden, wie- wol sie vorhofften nicht vnbillicher weise, angesehen das solchs bey 35 jrer erbherschafft, von der sie schutz billichen haben solden, vnd auff den grundt gemeiner stadt priuilegien vnd gerechtikeiten ge- schehen were. Wie aber der stad ansuchen an hertzog Albrechten vnd Jeorgen furder gelanget, jn trutz, mit rechte, glimpff ader vn- glimpff, trugen sie kein wiessen, sunderlich dieweile sie vormarckt, 40 dasz bieslfer wenig nutz vnd frucht gefolget. Aber nichts diester- weniger konde gemeine stadt solche furnem der hertzogen von 10 15 25
317 lich, jn betrachtung beschuerliche einfurung zuuorhuetten. Den so die f. g. eine vnd zum andern, solche ansuchen nochgeben, wolde vielleicht die ko. mt. vnd forderlich die regenten, das jr ansynnen vor ein gebote muste angesehn vnd gehalden werden etc. Derhalb 5 were dises sein rath, das diese sache auffs glimplichste bey f. g. gesucht, vnd bey dem von Sleynitz etc. obernmarschalk angereget wurde dieselbigen bey f. g. zufordern, wurde sunder zueiffel der sachen am dinstlichen sein, vnd eine gute handelung erlangenn. Antwort der eldisten herren durch den statschreibern. Sie hetten seiner gestren: antragen gutlicher meynung angehort vnd vorstanden auff diesen weg etc., vnd hetten jn gutem gedenck, das er vnlangst mit einer f. credentz vor sie komen vnd etzliche punct, wie den itzt vorendert, geworben, zueiffelten auch nicht, seine g. hielde ire antwort zw jhener zceit dorauff gegeben vnuor- gessen. Sie weren auch von irem statschreibern bericht, wesz seiner g. an stadt vnd vorschaffen f. g., ansynnen vnd begere, zw Budissin gewest were, f. g. IM fl. rh. vorzureichen, dobey auch wesz von beyden der weitsachen halb, vortraulicher meynung geredt etc. Dieweile aber beide sachen bey jnen vor grosz vnd wichtig an� 254b 20 gesehn, hetten sie seiner g. geschrieben, dieselben jn kumer zu nemen, ader sich zu jren geschickten auff gelegene stelle zwuor- fuegen. So aber seine g. vnbeschwert gewest, alher zu komenn, bedanckten sie sich solcher muhe mit vleisz freunthlichenn, mit er- bietung etc. Vnd konden sich die herrn einsteils ausz begebenen hendeln, einsteils aus vorzceichung wol erjnnern, das die weitsache, noch- dem die niderloge vnd schatzung des weits, durch hertzogen Albrechten zw abbruch der priuilegien vnd altherkomen, so vber zweihundert jare zu Gorlitz gehalden, auch nicht zu kleinem scha- 30 den dieser stad vnd andern vmbligenden landen, were entzogen wurden, vnd gein Hayn geleget, erstlich bey konig Mathien, die- weile er diese lande jn regierung gehalden, dornoch bey konig Wladislaw, auch den herren regenten, were gesucht worden, wie- wol sie vorhofften nicht vnbillicher weise, angesehen das solchs bey 35 jrer erbherschafft, von der sie schutz billichen haben solden, vnd auff den grundt gemeiner stadt priuilegien vnd gerechtikeiten ge- schehen were. Wie aber der stad ansuchen an hertzog Albrechten vnd Jeorgen furder gelanget, jn trutz, mit rechte, glimpff ader vn- glimpff, trugen sie kein wiessen, sunderlich dieweile sie vormarckt, 40 dasz bieslfer wenig nutz vnd frucht gefolget. Aber nichts diester- weniger konde gemeine stadt solche furnem der hertzogen von 10 15 25
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318 Sachssen schuerlichen vorgessen, vnd so konig Mathias eine zceit lang hette leben sollen, weren sie des hohen trost gewest, das 255 diese abwendung der niderlog vnd schatzung des weits, bey denen vom Hayn bisher nicht gestanden hette, wo auch ein rath, die erb- herschafft mit trostlichem schutz vormarckt ader hirnochmols ymmer vormercken wurde, das dennoch solchs vngeclaget nicht geblieben, ader furder nicht bleiben wurde. Wie dem, wo sie etwas von seinen f. g. mit gnade vnd gute erlangen konden, wolden sie den- selben weg viellieber suchen vnd gehn, wen jre erbherschafft wie- der seine f. g. bewegen, ader sich mit s. f. g. zu recht einlegen. 10 Derwegen wolden sie seiner g. gutmeynig bedencken mit nichten vorachten, sunder nohme dasselbige zu sunderlichem danck an etc., wolden auch auff forderlichst ire geschickten zu dem obermar- schalk noch Meissen abefertigen, vnd solchs bey jme, auff ange- gebene weise anregen lassen, vnd so diese sache zu handelung 15 kwome, s. g. wolde derselben ein gueter vorfueger sein, vnd der stadt bestes werben, sie solde befynde, das sich ein rath danckbar erczeigen wolde, vnd der wolthat nymmermehr vorgessen etc. 5 255b Kegenrede her Hansen von Schonbergs. Das er sich alher vorfueget, wer er zuthun vnbeschuert ge� 20 west, den diszs zuthun, das gemeiner stadt zum besten komen mochte, were er gevliessen vnd solden jnen auch, wolden sie selbst, in dieser seiner wolmeynung nicht anders erkennen vnd wo er diszs thuns nicht ein grundt vornem ader vorstandt hette, wolde sichs wol enthalden, den er hette jtzt mit dem herrn obermarschalk 25 douon gehandelt, vnd wurden befynden, das zum bestenn solde gehandelt werden. Er wuste auch, so vor vier jaren vngeferlich, douon oben am vn., hertzog Georg zw Prag gewest, die lehn zu entphan, were die weitsache der von Gorlitz, neben andern ein vrsachliche vorhynderung gewest, dorvmb die ko. mt. lehn zuthun 30 auffgetzogen hette, wiewol diese vnd andern sachen entlichen zw ruhe wern gestalt wurden. Dieweile sie den gemeinet jre ge- schickten zu dem herrn obermarschalk zufertigen, wolde er sich erboeten haben, mit denselben von Dresden gen Meissen zuzcyhen, vnd die sache vleissig helffen fordern. Dorauff ist der oberstatschreiber sondtags judica anno quo supra alhie abegefertiget, mit dem obern marschalk von der weit- sache zureden, vnd so er mondtags gen Dresden kommen, den von Schonberg auff sein erbietenn angesprochen, jnen mit gen 35 36. sondtags judica, 2. april 1514.
318 Sachssen schuerlichen vorgessen, vnd so konig Mathias eine zceit lang hette leben sollen, weren sie des hohen trost gewest, das 255 diese abwendung der niderlog vnd schatzung des weits, bey denen vom Hayn bisher nicht gestanden hette, wo auch ein rath, die erb- herschafft mit trostlichem schutz vormarckt ader hirnochmols ymmer vormercken wurde, das dennoch solchs vngeclaget nicht geblieben, ader furder nicht bleiben wurde. Wie dem, wo sie etwas von seinen f. g. mit gnade vnd gute erlangen konden, wolden sie den- selben weg viellieber suchen vnd gehn, wen jre erbherschafft wie- der seine f. g. bewegen, ader sich mit s. f. g. zu recht einlegen. 10 Derwegen wolden sie seiner g. gutmeynig bedencken mit nichten vorachten, sunder nohme dasselbige zu sunderlichem danck an etc., wolden auch auff forderlichst ire geschickten zu dem obermar- schalk noch Meissen abefertigen, vnd solchs bey jme, auff ange- gebene weise anregen lassen, vnd so diese sache zu handelung 15 kwome, s. g. wolde derselben ein gueter vorfueger sein, vnd der stadt bestes werben, sie solde befynde, das sich ein rath danckbar erczeigen wolde, vnd der wolthat nymmermehr vorgessen etc. 5 255b Kegenrede her Hansen von Schonbergs. Das er sich alher vorfueget, wer er zuthun vnbeschuert ge� 20 west, den diszs zuthun, das gemeiner stadt zum besten komen mochte, were er gevliessen vnd solden jnen auch, wolden sie selbst, in dieser seiner wolmeynung nicht anders erkennen vnd wo er diszs thuns nicht ein grundt vornem ader vorstandt hette, wolde sichs wol enthalden, den er hette jtzt mit dem herrn obermarschalk 25 douon gehandelt, vnd wurden befynden, das zum bestenn solde gehandelt werden. Er wuste auch, so vor vier jaren vngeferlich, douon oben am vn., hertzog Georg zw Prag gewest, die lehn zu entphan, were die weitsache der von Gorlitz, neben andern ein vrsachliche vorhynderung gewest, dorvmb die ko. mt. lehn zuthun 30 auffgetzogen hette, wiewol diese vnd andern sachen entlichen zw ruhe wern gestalt wurden. Dieweile sie den gemeinet jre ge- schickten zu dem herrn obermarschalk zufertigen, wolde er sich erboeten haben, mit denselben von Dresden gen Meissen zuzcyhen, vnd die sache vleissig helffen fordern. Dorauff ist der oberstatschreiber sondtags judica anno quo supra alhie abegefertiget, mit dem obern marschalk von der weit- sache zureden, vnd so er mondtags gen Dresden kommen, den von Schonberg auff sein erbietenn angesprochen, jnen mit gen 35 36. sondtags judica, 2. april 1514.
Strana 319
319 Meissen genomenn vnd bey dem marschalk folgende meynung ge- worbenn. Burgermeister vnd eldisten zu Gorlitz seine herrn vnd freunde hetten jnen abegefertiget, etzliche ir anliegen vnd notsachen an 5 seine g. zutragen, doch befolen erstlich seiner gestren: anzusagen ire willige vnd vleissige dinste etc. Dobey gegeben eine credentz seines gewerbes, vnd gebeten, dieselbige gutlich anzunemenn, jnen vorhoren, vnd sich gutwillig darauff ertzeigen. Dornoch vortzalt wie her Hans von Schonberg zurzceit gen 10 Gorlitz komenn were mit des durchlauchten etc. herrn Jeorgen hertzogen zu Sachssen credentz vnd dorauff geworben etc., vnd also noch der lenge vorczalt, wes durch gnanten von Schonberg alhie vnd zu Budissin geworben, wie den oben vorzceichent, sun- derlich wes er mit jme vortraulicher meynung geredt, den weit� 256 15 handel belangende, ut supra. Wiewol sich her Hans von Schon- berg doselbst zu Budissin der sachen geewssert, vnd wenig dorzw geredt, alleine gesaget, er truge des handels wenig wiessen, vnd nicht den so viel er von dem cantzlern zur zceit gehort, aber seines bedunckens were der sache nicht recht vnddir ougen gegangen, 20 das sie vielleicht mit einem trutz bey furstlichen g. were gesucht worden. (Alhie ist zwmercken das desz von Schonbergs angeben, nicht weit, wie er den selbst geraten, vormergklikeit zuuormeiden, bey dem marschalk zugedencken vnd zureden gewest ist.) Nhw zueiffelten seine herrn vnd freunde nicht, s. g. truge der handel, 25 so sich von viel jaren bis anher, des weitshalb, bey furstlichen g. begebenn gut wiessen, so sich zurzceit der durchlaucht furst vnd her, hertzog Albrecht, s. f. g. angemost hette, die niderloge vnd schatzung des weits den von Gorlitz zu entzihen, vnd gein Hayn zulegen, das sich die von Gorlitz vnd neben jnen die gantze Slesien 30 vnd Lausitz des bey konig Mathie hochlichen beclaget vnd dohyn geerbeit, das die niderlog vnd schatzung nicht lenger den tzwey jare zum Hayn gestanden, vnd widerymb frey gen Gorlitz were komen vnd gelegt wurden. Dornoch, so sich noch tode konig Mathie, hertzog Albrecht abirmols vnddirstanden, die niderlog 35 vnd schatzung des weits gein Hayn zulegen, wie sich die von Gorlitz vnd die gantze Slesien vnd Lausitz des bey konig Wladislao beclaget, seine mt. vmmb hulffe, rathe, schutze, rechte vnd vor- schriefft, auch vmmb vorbethe die herrn regenten angelanget. Was aber denen von Gorlitz alles dasselbige bey furstlichen g. vortreglich 256b 22. vormergklikeit zuuormeiden, um zu verhüten, dass er nicht merkte, was schon vorher in der sache geschehen. 39. vortreglich, zuträglich, nützlich.
319 Meissen genomenn vnd bey dem marschalk folgende meynung ge- worbenn. Burgermeister vnd eldisten zu Gorlitz seine herrn vnd freunde hetten jnen abegefertiget, etzliche ir anliegen vnd notsachen an 5 seine g. zutragen, doch befolen erstlich seiner gestren: anzusagen ire willige vnd vleissige dinste etc. Dobey gegeben eine credentz seines gewerbes, vnd gebeten, dieselbige gutlich anzunemenn, jnen vorhoren, vnd sich gutwillig darauff ertzeigen. Dornoch vortzalt wie her Hans von Schonberg zurzceit gen 10 Gorlitz komenn were mit des durchlauchten etc. herrn Jeorgen hertzogen zu Sachssen credentz vnd dorauff geworben etc., vnd also noch der lenge vorczalt, wes durch gnanten von Schonberg alhie vnd zu Budissin geworben, wie den oben vorzceichent, sun- derlich wes er mit jme vortraulicher meynung geredt, den weit� 256 15 handel belangende, ut supra. Wiewol sich her Hans von Schon- berg doselbst zu Budissin der sachen geewssert, vnd wenig dorzw geredt, alleine gesaget, er truge des handels wenig wiessen, vnd nicht den so viel er von dem cantzlern zur zceit gehort, aber seines bedunckens were der sache nicht recht vnddir ougen gegangen, 20 das sie vielleicht mit einem trutz bey furstlichen g. were gesucht worden. (Alhie ist zwmercken das desz von Schonbergs angeben, nicht weit, wie er den selbst geraten, vormergklikeit zuuormeiden, bey dem marschalk zugedencken vnd zureden gewest ist.) Nhw zueiffelten seine herrn vnd freunde nicht, s. g. truge der handel, 25 so sich von viel jaren bis anher, des weitshalb, bey furstlichen g. begebenn gut wiessen, so sich zurzceit der durchlaucht furst vnd her, hertzog Albrecht, s. f. g. angemost hette, die niderloge vnd schatzung des weits den von Gorlitz zu entzihen, vnd gein Hayn zulegen, das sich die von Gorlitz vnd neben jnen die gantze Slesien 30 vnd Lausitz des bey konig Mathie hochlichen beclaget vnd dohyn geerbeit, das die niderlog vnd schatzung nicht lenger den tzwey jare zum Hayn gestanden, vnd widerymb frey gen Gorlitz were komen vnd gelegt wurden. Dornoch, so sich noch tode konig Mathie, hertzog Albrecht abirmols vnddirstanden, die niderlog 35 vnd schatzung des weits gein Hayn zulegen, wie sich die von Gorlitz vnd die gantze Slesien vnd Lausitz des bey konig Wladislao beclaget, seine mt. vmmb hulffe, rathe, schutze, rechte vnd vor- schriefft, auch vmmb vorbethe die herrn regenten angelanget. Was aber denen von Gorlitz alles dasselbige bey furstlichen g. vortreglich 256b 22. vormergklikeit zuuormeiden, um zu verhüten, dass er nicht merkte, was schon vorher in der sache geschehen. 39. vortreglich, zuträglich, nützlich.
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320 257 4000. vnd suesten fruchtbar gewest, liesz er in seinem werdt. Dieweile aber seine herrn vnd freunde aus den reden hern Hansen von Schonberg vormarckt, das vielleicht in furgenomenen sachen des weits, etwas gejrret vnd nochmols gerne mit glimpff vnd aller de- mut bey f. g. suchen wolde, wo alleine solchs mit gnaden betracht 5 vnd stat haben mochte, jn ansicht, das sie die f. g. jn allem dinst- lichen vleis viellieber vorhalden vnd in guter nackbarschafft sitzen wolden, den sich mit s. f. g. mit rechtlichem awstrag der sachen einlegen wolden, vnd hetten derhalb jnen abegefertiget, seine g. als iren gunstigen herrn vnd forderer vleissig zu bieten, sie wolde 10 dieser sache jm besten gedencken, vnd die f. g. mit vorbethe zu- gnaden vnd dohyn vormogen, die niderlog vnd schatzung des weits, wie die vor alders, ober zweie hundert jhare gewest widervmb gen Gorlitz komen vnd gehn lassen. Ap auch gemeine stadt, seinen f. g. eine tzimliche vorehrung, die alleine leidlich vnd treglich, 15 dorvmb vnd zu einer widerstattung thuen solde, des wern sie zu- thun vnbeschuert willig, als sie vorhofften seine g. in bedocht irer gerechtikeit, gunstlichen gethun konde, vnd thuen wurde. Das wurde sunder zueiffel gemeine stadt vnuorgessen halden vnd in grosser danckbarkeit vordienenn etc. Czum andern, vornewet das ansynnen her Hansen von Schon- bergs zu Budissin geschehen, douon oben am 252., vnd wie er dasselbige mit vleis an die eldisten herren getragen, die sich den domit bekomert vnd jme entpfolen, diese antwort zu geben. Sie weren alweg wol gemeinet f. g. jn irem ansuchen dinstliche wil� 25 farung zugeleisten, dorvmb das sie f. g. gerne vorhalden wolden, vnd bisher einen g. herrn an jme gehabt hetten, aber jren f. g. IIM fl. zu leihen, were in irem vormogen nicht, den sie weren mit viel reissen vnd ausgaben vonwegen gemeiner stad beladen, dorzu sie den viel gelder notdorfftig. Sie hetten auch newlicher zceit 30 ko. mt. vahst jn die IVM schock zu einer stewr geben mussen, vnd sich domit ires geldes entbloset, solden sie aber ein solch geldt auff zcinse nemen, wolde weit gelangen, erstlich an die ko. mt. von wegen der gunst auszubrengen, do den muste entdackt werden vrsache, wozu die stadt solche geldt gebrauchen wolde, vnd wo 35 seiner mt. solchs solde angegeben werden, wolde mit der zceit der stadt zubeschuerung reichen. Dornoch muste jsz komenn an eldisten vnd geschwornen, mit der wiessen solchs geschehen muste, aber domit die f. g. des rats guten willen vormercken mochten, weren sie erboetig, wo ir f. g. stathelder eine solche summe geldes 40 geborgen mochten, sie wolden dasselbige ein jhar vorzinsen etc. Czum drietten gedocht der strassen, wie die vorwustet vnd 20
320 257 4000. vnd suesten fruchtbar gewest, liesz er in seinem werdt. Dieweile aber seine herrn vnd freunde aus den reden hern Hansen von Schonberg vormarckt, das vielleicht in furgenomenen sachen des weits, etwas gejrret vnd nochmols gerne mit glimpff vnd aller de- mut bey f. g. suchen wolde, wo alleine solchs mit gnaden betracht 5 vnd stat haben mochte, jn ansicht, das sie die f. g. jn allem dinst- lichen vleis viellieber vorhalden vnd in guter nackbarschafft sitzen wolden, den sich mit s. f. g. mit rechtlichem awstrag der sachen einlegen wolden, vnd hetten derhalb jnen abegefertiget, seine g. als iren gunstigen herrn vnd forderer vleissig zu bieten, sie wolde 10 dieser sache jm besten gedencken, vnd die f. g. mit vorbethe zu- gnaden vnd dohyn vormogen, die niderlog vnd schatzung des weits, wie die vor alders, ober zweie hundert jhare gewest widervmb gen Gorlitz komen vnd gehn lassen. Ap auch gemeine stadt, seinen f. g. eine tzimliche vorehrung, die alleine leidlich vnd treglich, 15 dorvmb vnd zu einer widerstattung thuen solde, des wern sie zu- thun vnbeschuert willig, als sie vorhofften seine g. in bedocht irer gerechtikeit, gunstlichen gethun konde, vnd thuen wurde. Das wurde sunder zueiffel gemeine stadt vnuorgessen halden vnd in grosser danckbarkeit vordienenn etc. Czum andern, vornewet das ansynnen her Hansen von Schon- bergs zu Budissin geschehen, douon oben am 252., vnd wie er dasselbige mit vleis an die eldisten herren getragen, die sich den domit bekomert vnd jme entpfolen, diese antwort zu geben. Sie weren alweg wol gemeinet f. g. jn irem ansuchen dinstliche wil� 25 farung zugeleisten, dorvmb das sie f. g. gerne vorhalden wolden, vnd bisher einen g. herrn an jme gehabt hetten, aber jren f. g. IIM fl. zu leihen, were in irem vormogen nicht, den sie weren mit viel reissen vnd ausgaben vonwegen gemeiner stad beladen, dorzu sie den viel gelder notdorfftig. Sie hetten auch newlicher zceit 30 ko. mt. vahst jn die IVM schock zu einer stewr geben mussen, vnd sich domit ires geldes entbloset, solden sie aber ein solch geldt auff zcinse nemen, wolde weit gelangen, erstlich an die ko. mt. von wegen der gunst auszubrengen, do den muste entdackt werden vrsache, wozu die stadt solche geldt gebrauchen wolde, vnd wo 35 seiner mt. solchs solde angegeben werden, wolde mit der zceit der stadt zubeschuerung reichen. Dornoch muste jsz komenn an eldisten vnd geschwornen, mit der wiessen solchs geschehen muste, aber domit die f. g. des rats guten willen vormercken mochten, weren sie erboetig, wo ir f. g. stathelder eine solche summe geldes 40 geborgen mochten, sie wolden dasselbige ein jhar vorzinsen etc. Czum drietten gedocht der strassen, wie die vorwustet vnd 20
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321 vom kauffman gemyeden wurde. Den isz weren auff nehst vor- gangen Posnischen marckte alle gutter durch die Marcke awsz vnd eingegangen etc. vnd gebeten seine g. wolde helffen douor ge- dencken, den man hildesz douor, das die f. g. den kauffman vnd 5 furman zu weisen hetten von Leipzig aws auff diese strasse zw faren. Czum vierden, ist aus eingebung her Hansen von Schonbergs angeregt wurde, die that Hansen Tschirnhausen belangende, douon oben am 233. mit bethe, wo seine g. dieser sache anders vnddir- 10 richt, demselben keinen glawben zugeben etc. 257b Des marschalks antwort. Erstlich sich bedancket der zuentbietung, vnd die credentz entschuldiget, dornoch mit dieser meynung gefolget. Er truge gut wiessen des ansuchens, so die f. g. durch Hansen von Schonberg 15 an einen erbarn rath zu Gorlitz gethan, von wegen der uM fl. rh. Nhw were er alweg geneiget gewest gemeinen nutz zw fordern, auch gemeiner stat bestes zuuorfuegen, wie auch seines vorhoffens die von Gorlitz von jme vnd nicht anders vormarckt vnd erkant hetten etc. Er hielde jsz aber douor, das einem gemeinen nutz 20 vortreglichen sein solde, das man die f. g. vorhielde, vnd jr jn diesem anliegen dinstliche wilfarung geleist hette, vnd hirmit be- docht were worden, das die f. g. gemeiner stadt vnd andern steten jn Obirlausitz geneigten willen ertzeiget vnd furder ertzeigen mocht. Vnd vorzcalt von wegen strasse, wie s. f. g. nicht alleine seinen 25 landen, sunder auch den steten in Oberlausitz zu gute vber der strasse gehalden hette, den man solde js dennoch douor halden, wo die f. g. vnnackbarlich sitzen wolden, sie wusten die strasse dermossen zu legen, douon seinen landen vnd tzollen wenig, sun- der den von steten grosser schaden erwachssen wurde. Czum an- 30 dern vornewet, wie die f. g. das in seinen landen zubegynnen vor- gunst, das auch die stete von irer erbherschafft nye hetten mogen erlangen, douon oben am 179. item am 206. vnd dergleichen vahst vortzalt etc. Vnd wo jsz dermossen solde gehalden werden, das sich die f. g. widervmb gar keiner dinstlichen wilfarung bey den 35 von steten vnd forderlich bey denen von Gorlitz vorsehen solden, so muste auch dieses geschehen das die f. g. irer lande bestes trachten muste, ap jsz auch geschehe mit der von steten schaden, vnd furder jnen mit gnaden weiter nicht geneigt sein, den so viel 258 s. g. zuthun schuldig. Was aber daraus erfolgen wurde, besunder 2. durch die Marcke, die mark Brandenburg, über Frankfurt etc. 41
321 vom kauffman gemyeden wurde. Den isz weren auff nehst vor- gangen Posnischen marckte alle gutter durch die Marcke awsz vnd eingegangen etc. vnd gebeten seine g. wolde helffen douor ge- dencken, den man hildesz douor, das die f. g. den kauffman vnd 5 furman zu weisen hetten von Leipzig aws auff diese strasse zw faren. Czum vierden, ist aus eingebung her Hansen von Schonbergs angeregt wurde, die that Hansen Tschirnhausen belangende, douon oben am 233. mit bethe, wo seine g. dieser sache anders vnddir- 10 richt, demselben keinen glawben zugeben etc. 257b Des marschalks antwort. Erstlich sich bedancket der zuentbietung, vnd die credentz entschuldiget, dornoch mit dieser meynung gefolget. Er truge gut wiessen des ansuchens, so die f. g. durch Hansen von Schonberg 15 an einen erbarn rath zu Gorlitz gethan, von wegen der uM fl. rh. Nhw were er alweg geneiget gewest gemeinen nutz zw fordern, auch gemeiner stat bestes zuuorfuegen, wie auch seines vorhoffens die von Gorlitz von jme vnd nicht anders vormarckt vnd erkant hetten etc. Er hielde jsz aber douor, das einem gemeinen nutz 20 vortreglichen sein solde, das man die f. g. vorhielde, vnd jr jn diesem anliegen dinstliche wilfarung geleist hette, vnd hirmit be- docht were worden, das die f. g. gemeiner stadt vnd andern steten jn Obirlausitz geneigten willen ertzeiget vnd furder ertzeigen mocht. Vnd vorzcalt von wegen strasse, wie s. f. g. nicht alleine seinen 25 landen, sunder auch den steten in Oberlausitz zu gute vber der strasse gehalden hette, den man solde js dennoch douor halden, wo die f. g. vnnackbarlich sitzen wolden, sie wusten die strasse dermossen zu legen, douon seinen landen vnd tzollen wenig, sun- der den von steten grosser schaden erwachssen wurde. Czum an- 30 dern vornewet, wie die f. g. das in seinen landen zubegynnen vor- gunst, das auch die stete von irer erbherschafft nye hetten mogen erlangen, douon oben am 179. item am 206. vnd dergleichen vahst vortzalt etc. Vnd wo jsz dermossen solde gehalden werden, das sich die f. g. widervmb gar keiner dinstlichen wilfarung bey den 35 von steten vnd forderlich bey denen von Gorlitz vorsehen solden, so muste auch dieses geschehen das die f. g. irer lande bestes trachten muste, ap jsz auch geschehe mit der von steten schaden, vnd furder jnen mit gnaden weiter nicht geneigt sein, den so viel 258 s. g. zuthun schuldig. Was aber daraus erfolgen wurde, besunder 2. durch die Marcke, die mark Brandenburg, über Frankfurt etc. 41
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322 258b den steten, die kauffleute bey sich wonende hetten, wolde er jn sein bedenck gestalt haben. Das aber furgegeben wurde, ein rath were des vormogens nicht f. g. HM fl. rh. zuleyhen etc., were seiner achtung eine gerynge entschuldung, den jsz were dennoch Gorlitz bey jme vnd andern leuten also geacht, das sie 1M fl. jm vorrat haben solden, wo aber nicht, so wers jme selber vor ge- meine stad treulichen leidt. Das man sich aber erbote, dieselben zuuorzcinsen, were f. g. jn keinen weg anzunemen, er wust auch f. g. gar nicht zuraten, noch zuuorantwortenn, den f. g. hetten manchen bawern, der jnen jn solchem anligen mehr den IM fl. vor- 10 gestrackt hette. Vnd ap auch die von Gorlitz s. f. g. hjrjnnen zu- gefallen nichts theten, so wurde doch s. g. mit uM fl. Friesland wieder gewynnen noch vorliesen. Seine g. wurden aber dennoch auch bedencken wer jnen in diesen seinen noten zw wilfarung thete ader s. g. ansynnen vorachtet, vnd so s. g. yemandes hulff- 15 lich were, so kente er den hern also, das er aws angeborner gute vnd tugent nicht vnddirlosen mochte, so er widervmb angelanget, sich mit gnaden zubeweisen. Dieweile den ein rath keine andere antwort zugeben entpfolen, so wolde er dieselbe f. g. jn seinem schreiben gerne zurkennen geben, er besorget aber, das die f. g. 20 dieselbe zu sunderlichem schimpf vnd beschuerung annemenn wurde. Aber esz were sein gutduncken, wo sich ein rath mit diesem f. g. ansynnen, nicht zugenuge bekomert, sie woldens noch thun, den was er redet, das meinet er trewlich etc. Er truge auch wiessen der hendel, die sich von viel jaren 25 bisanher, von wegen des weits begeben hetten, anfenglich vor XXIV jaren, so diese sache bey hertzogen Albrechten were gesucht wor- den, wiewol jme solche hendel zuhandeln zu derselben zceit nicht weren befolen wurden, dorvmb das er jm furstlichem rate jung gewest were. Aber dennoch vnd dieweile die weitsache sider der 30 zceit vnd bey leben hertzog Georgens, offtmals were angereget vnd gesucht wurden, truge er derselben gut wiessen, forderlich durch die ko. mt. vnd die herrn regenten, vielleicht auff ansuchen der von Gorlitz. Das aber hertzog Georg dem konige, den herrn re- genten, ader den von Gorlitz hette sollen einrewmenn, dorzu er 35 gut recht hette, seinen landen zw schaden, were er zuthun nicht schuldig, auch beschuert gewest, aws viel vrsachen, besunder das sich die f. g. vnder den rechtsuorstendigen beide geistlich vnd wertlich erfarn hette, das er mit dem weit nochdem jsz ein war were, die in seinen lande wuchsse, seines gefallen vnd zu seiner 40 5 30. sider, ald. sidôr, nachher, nach der zeit, zeither.
322 258b den steten, die kauffleute bey sich wonende hetten, wolde er jn sein bedenck gestalt haben. Das aber furgegeben wurde, ein rath were des vormogens nicht f. g. HM fl. rh. zuleyhen etc., were seiner achtung eine gerynge entschuldung, den jsz were dennoch Gorlitz bey jme vnd andern leuten also geacht, das sie 1M fl. jm vorrat haben solden, wo aber nicht, so wers jme selber vor ge- meine stad treulichen leidt. Das man sich aber erbote, dieselben zuuorzcinsen, were f. g. jn keinen weg anzunemen, er wust auch f. g. gar nicht zuraten, noch zuuorantwortenn, den f. g. hetten manchen bawern, der jnen jn solchem anligen mehr den IM fl. vor- 10 gestrackt hette. Vnd ap auch die von Gorlitz s. f. g. hjrjnnen zu- gefallen nichts theten, so wurde doch s. g. mit uM fl. Friesland wieder gewynnen noch vorliesen. Seine g. wurden aber dennoch auch bedencken wer jnen in diesen seinen noten zw wilfarung thete ader s. g. ansynnen vorachtet, vnd so s. g. yemandes hulff- 15 lich were, so kente er den hern also, das er aws angeborner gute vnd tugent nicht vnddirlosen mochte, so er widervmb angelanget, sich mit gnaden zubeweisen. Dieweile den ein rath keine andere antwort zugeben entpfolen, so wolde er dieselbe f. g. jn seinem schreiben gerne zurkennen geben, er besorget aber, das die f. g. 20 dieselbe zu sunderlichem schimpf vnd beschuerung annemenn wurde. Aber esz were sein gutduncken, wo sich ein rath mit diesem f. g. ansynnen, nicht zugenuge bekomert, sie woldens noch thun, den was er redet, das meinet er trewlich etc. Er truge auch wiessen der hendel, die sich von viel jaren 25 bisanher, von wegen des weits begeben hetten, anfenglich vor XXIV jaren, so diese sache bey hertzogen Albrechten were gesucht wor- den, wiewol jme solche hendel zuhandeln zu derselben zceit nicht weren befolen wurden, dorvmb das er jm furstlichem rate jung gewest were. Aber dennoch vnd dieweile die weitsache sider der 30 zceit vnd bey leben hertzog Georgens, offtmals were angereget vnd gesucht wurden, truge er derselben gut wiessen, forderlich durch die ko. mt. vnd die herrn regenten, vielleicht auff ansuchen der von Gorlitz. Das aber hertzog Georg dem konige, den herrn re- genten, ader den von Gorlitz hette sollen einrewmenn, dorzu er 35 gut recht hette, seinen landen zw schaden, were er zuthun nicht schuldig, auch beschuert gewest, aws viel vrsachen, besunder das sich die f. g. vnder den rechtsuorstendigen beide geistlich vnd wertlich erfarn hette, das er mit dem weit nochdem jsz ein war were, die in seinen lande wuchsse, seines gefallen vnd zu seiner 40 5 30. sider, ald. sidôr, nachher, nach der zeit, zeither.
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323 lande vnd vnddirthanen bestes zwschaffen hette. Item vortzalt den nutz den hertzog Jeorg vnd die stadt Hayn jerlich douon hette. Item wie er zur zceit mit Bernhardino Meltzer vnserm burgermeister auff eine meynung geredt hette. Aber worvmb derselben nicht 5 were nochgegangen, wuste er nicht zubedencken. Das er aber diese sache itziger zceit bey f. g. anregen vnd fordern solde, wolde jme nicht fugen noch zciemen, seiner personhalb vnd auch von wegen furstlicher g. dorvmb das jsz were f. g. zuschaden vnd dasselbe zusuchen, were wieder seine pflicht. Wo man auch solchs 10 bey f. g. suchen wolde, so muste dennoch zuuorn ein weg glimpff vnd vrsach dorzu gemacht werden. Ane das, wolden vielleicht die f. g. sagen, das jnen jn jrer widerwertikeit misgeboten wurde, die- 259 weile sie geldes notdorfftig jre gerechtikeit mit gelde getzwenglich abzukewffenn, vnd wolde sich also jn keinen weg schicken, zu 15 dieser zceit diese sache bey f. g. anzuregen. Von der strassen hat er viel geredt, sunderlich die strasse durch die Mark jn Polan gen Posan sehr gebawet wurde, vnd were dennoch eine alde strasse doran hertzog Friderichen dem chur- fursten viel gelegen, vnd were zubesorgen, das man dieselbige schwer- 20 lich geweren konde. Das aber dem kawff vnd furman durch die sta- rosten vorgunst wurde von Posan wiedervmb auff vnd die Marcke zw zcyhen nomen jnen wunder, dorvmb das dennoch solchs den vor- tregen vnd beredung ko. mt. zw Polan vnd hertzog Georgens entkegen. Vorsehe sich aber, das der konig keyn wiessen doran truge, auch so Strasse. 25 sein mt. des vorstendiget, wie er den willens were auff pfingsten her Hansen von Schonberg dohyn zwschicken, kein gefallen doran habn wurde. Sobalde auch hertzog Georg widervmb jns lande kweme, wolde er dorob sein, das der strassen basz den bysher geschehen, gevleissiget solle werden. 3 Den handel Tschirnhawse belangende hette er von nyemandes zu arge horen gedencken, wolde die von Gorlitz hiemit itzt ent- schuldiget habenn. 30 Kegenrede des statschreibers. Seine g. sold jsz douor halden, das gemeine stadt aws ange- 35 tzeigten vrsachen jtziger zceit jn grossem vorrat nicht were, vnd wo jsz anders, wurde er solche entschuldung nicht furgewant ha- ben. Dieweile aber s. g. jr gutmeynig bedencken, mitgöbe an seine 259b herrn zu tragen, sich weiter domit zubekomern, wolde er dassel- bige gerne mit zuruck nemenn vnd mit vleis bey seinen herrn, so 13. getzwenglich, zwangsweise. 37. mitgöbe, mitgabe, commissio. 44*
323 lande vnd vnddirthanen bestes zwschaffen hette. Item vortzalt den nutz den hertzog Jeorg vnd die stadt Hayn jerlich douon hette. Item wie er zur zceit mit Bernhardino Meltzer vnserm burgermeister auff eine meynung geredt hette. Aber worvmb derselben nicht 5 were nochgegangen, wuste er nicht zubedencken. Das er aber diese sache itziger zceit bey f. g. anregen vnd fordern solde, wolde jme nicht fugen noch zciemen, seiner personhalb vnd auch von wegen furstlicher g. dorvmb das jsz were f. g. zuschaden vnd dasselbe zusuchen, were wieder seine pflicht. Wo man auch solchs 10 bey f. g. suchen wolde, so muste dennoch zuuorn ein weg glimpff vnd vrsach dorzu gemacht werden. Ane das, wolden vielleicht die f. g. sagen, das jnen jn jrer widerwertikeit misgeboten wurde, die- 259 weile sie geldes notdorfftig jre gerechtikeit mit gelde getzwenglich abzukewffenn, vnd wolde sich also jn keinen weg schicken, zu 15 dieser zceit diese sache bey f. g. anzuregen. Von der strassen hat er viel geredt, sunderlich die strasse durch die Mark jn Polan gen Posan sehr gebawet wurde, vnd were dennoch eine alde strasse doran hertzog Friderichen dem chur- fursten viel gelegen, vnd were zubesorgen, das man dieselbige schwer- 20 lich geweren konde. Das aber dem kawff vnd furman durch die sta- rosten vorgunst wurde von Posan wiedervmb auff vnd die Marcke zw zcyhen nomen jnen wunder, dorvmb das dennoch solchs den vor- tregen vnd beredung ko. mt. zw Polan vnd hertzog Georgens entkegen. Vorsehe sich aber, das der konig keyn wiessen doran truge, auch so Strasse. 25 sein mt. des vorstendiget, wie er den willens were auff pfingsten her Hansen von Schonberg dohyn zwschicken, kein gefallen doran habn wurde. Sobalde auch hertzog Georg widervmb jns lande kweme, wolde er dorob sein, das der strassen basz den bysher geschehen, gevleissiget solle werden. 3 Den handel Tschirnhawse belangende hette er von nyemandes zu arge horen gedencken, wolde die von Gorlitz hiemit itzt ent- schuldiget habenn. 30 Kegenrede des statschreibers. Seine g. sold jsz douor halden, das gemeine stadt aws ange- 35 tzeigten vrsachen jtziger zceit jn grossem vorrat nicht were, vnd wo jsz anders, wurde er solche entschuldung nicht furgewant ha- ben. Dieweile aber s. g. jr gutmeynig bedencken, mitgöbe an seine 259b herrn zu tragen, sich weiter domit zubekomern, wolde er dassel- bige gerne mit zuruck nemenn vnd mit vleis bey seinen herrn, so 13. getzwenglich, zwangsweise. 37. mitgöbe, mitgabe, commissio. 44*
Strana 324
324 viel er des bey sich behalden, werben vnd anregen. Wes auch jr entlich meynung sein wurde, solden sie seiner g. bynnen acht tage noch den heiligen ostern zurkennen geben. Dieser auffschube ist von dem statschreiber dorvmb genomen, wiewol er des von den eldisten keinen befehl, sunder das an- synnen f. g. mit angetzeigter antwort beschliesslich zuuorlegen. Den dieweile er den marschalk dohyn vorstanden, so man etwas an der weitsache gedocht zurlangen, das man dennoch zuuor glimpff bey dem fursten machen muste, auch offtmals von den vorstorben herrn gehort, das auff diese sache viel muhe, arbeit vnd darlog 10 gewandt were worden, dorvmb das der stad viel doran gelegen, hat er die sache nicht endlich abeschneiden, sunder friesten wollen vnd die eldisten des vnddirrichten, ap jsz icht zuthun were, das dem hertzog so viel vorgereicht wurde, jn der trostlichen zuuor- sicht, mit dem vnd andern, die niderloge vnd schatzung des weits 15 widervmb herzubrengenn. Sunder der weitsachehalb hat der statschreiber dem herrn obirmarschalk eine weitere vnddirricht gethan, wie zugetzeiten konig Mathie domit gehandelt etc. Item das aber seine g. antzeiget, hertzog Georg solde des auff belernen der rechtsuorstendigen gut 20 recht haben, liesz er in seinem werdt, aber dennoch hielde ersz douor, wue dieselben rechtsuorstendigen die gerechtikeit der von Gorlitz beyneben hertzog Georgens gerechtikeit bewogen hetten, zueiffelt er nichts, sie wurden anders douon geratschloget haben. 260 Den jsz were offenbar, vnd die von Gorlitz konden jsz weislich 25 machen, das ober IC jare der weit durch der fursten von Sachssen, Meissen etc. lande vngejrret bisz vngeferlich vor xxIV joren zu den getzeiten hertzog Albrechts gen Gorlitz gegangen vnd die niderlog vnd die schatzung des weits doselbst gewest were. Wie dem allen wuste er seiner herrn gemute, ap vielleicht in forigen hendeln ge- 30 jrret vnd die sachen dergestalt, wie jsz hett geschehen sollen, bey f. g. nicht weren gesucht vnd gebeten, wiewol seiner herrn ach- tung in dem das sie bey irer allirgnedigsten vnd gnedigen erb- herrschafft, den konigen vnd chronen zu Behmen rathe, hulffe, bey- standt schutz vnd forderung gesucht hette, nichts were geweret 35 wurden, das sie die sache nochmols viellieber mit allem glimpff vnd demut bey f. g. den mit rechtlichem austrag ader getzang su- chetten. Vnd were derhalb nochmols seine vleissige bethe, wo s. g. woste das f. g. ader jren vorwanten nicht viel doran gelegen, douors den seine herrn vnd er hielden, sie wolde helffen vorfuegen, 40 das die gerechtikeit vnd das altherkomen der von Gorlitz gnedig- lich bedocht vnd der weit wieder gen Gorlitz etc. 5
324 viel er des bey sich behalden, werben vnd anregen. Wes auch jr entlich meynung sein wurde, solden sie seiner g. bynnen acht tage noch den heiligen ostern zurkennen geben. Dieser auffschube ist von dem statschreiber dorvmb genomen, wiewol er des von den eldisten keinen befehl, sunder das an- synnen f. g. mit angetzeigter antwort beschliesslich zuuorlegen. Den dieweile er den marschalk dohyn vorstanden, so man etwas an der weitsache gedocht zurlangen, das man dennoch zuuor glimpff bey dem fursten machen muste, auch offtmals von den vorstorben herrn gehort, das auff diese sache viel muhe, arbeit vnd darlog 10 gewandt were worden, dorvmb das der stad viel doran gelegen, hat er die sache nicht endlich abeschneiden, sunder friesten wollen vnd die eldisten des vnddirrichten, ap jsz icht zuthun were, das dem hertzog so viel vorgereicht wurde, jn der trostlichen zuuor- sicht, mit dem vnd andern, die niderloge vnd schatzung des weits 15 widervmb herzubrengenn. Sunder der weitsachehalb hat der statschreiber dem herrn obirmarschalk eine weitere vnddirricht gethan, wie zugetzeiten konig Mathie domit gehandelt etc. Item das aber seine g. antzeiget, hertzog Georg solde des auff belernen der rechtsuorstendigen gut 20 recht haben, liesz er in seinem werdt, aber dennoch hielde ersz douor, wue dieselben rechtsuorstendigen die gerechtikeit der von Gorlitz beyneben hertzog Georgens gerechtikeit bewogen hetten, zueiffelt er nichts, sie wurden anders douon geratschloget haben. 260 Den jsz were offenbar, vnd die von Gorlitz konden jsz weislich 25 machen, das ober IC jare der weit durch der fursten von Sachssen, Meissen etc. lande vngejrret bisz vngeferlich vor xxIV joren zu den getzeiten hertzog Albrechts gen Gorlitz gegangen vnd die niderlog vnd die schatzung des weits doselbst gewest were. Wie dem allen wuste er seiner herrn gemute, ap vielleicht in forigen hendeln ge- 30 jrret vnd die sachen dergestalt, wie jsz hett geschehen sollen, bey f. g. nicht weren gesucht vnd gebeten, wiewol seiner herrn ach- tung in dem das sie bey irer allirgnedigsten vnd gnedigen erb- herrschafft, den konigen vnd chronen zu Behmen rathe, hulffe, bey- standt schutz vnd forderung gesucht hette, nichts were geweret 35 wurden, das sie die sache nochmols viellieber mit allem glimpff vnd demut bey f. g. den mit rechtlichem austrag ader getzang su- chetten. Vnd were derhalb nochmols seine vleissige bethe, wo s. g. woste das f. g. ader jren vorwanten nicht viel doran gelegen, douors den seine herrn vnd er hielden, sie wolde helffen vorfuegen, 40 das die gerechtikeit vnd das altherkomen der von Gorlitz gnedig- lich bedocht vnd der weit wieder gen Gorlitz etc. 5
Strana 325
325 Vnd wiewol von diesenn hendeln, auch von der strassen etwas weiter geredt, so ist jsz doch vmmb kurtz willen, dasselbige hirein zuuorzceichen nochgelassen. Den beschliesslich zuschreiben, haben alle rede des hern obermarschalk dohyn gelawt vnd geweist, das 5 er beschueret were, sich auch nicht fuegen noch zciemen wolde die weitsache anzuregen ader zu fordern, die von Gorlitz den zuuor jnen mit IM fl. einen glimpff vnd gnedigen herrn gemacht etc. Dorauff hat der statschreiber seinen abscheid gebeten vnd mit 260b her Hansen von Schonberg den tag wieder gen Dresden gerieten. 10 Vndirwegens, so von jnen beiden diese hendel geeffert, hat vndir andern der statschreiber gesaget, er konde bedencken, das dennoch dises ansynnen hertzog Georgens kummer bedorfft, den frembder herschafft geldt zw leyhen, wolde weit gelangen. So musten auch diejhenigen, die ein stadt vnd commun regirn solden dises thun, 15 das gemeiner stadt nicht zu schaden kweme, sie auch wusten solchs zuuorantworten, vnd dergleichen. Dorauff der von Schon- berg, er hette eine meynung, aber wuste die von Leipzig hetten hertzogen Friderich in die xxxM fl., die von Zwickaw dem marg- grauen IVM gelyhen etc., wie dem so wolde er vmb eine hand gewettet 20 habn, wo dem herrn obirmarschalk eine gute antwort were ge- geben wurden, wie man sich den gentzlich vorsehen, der mar- schalk wurde alsbalde zwgesaget haben, die weitsache zw fordern, vnd wurde als balde dem hertzogen solchs zurkennen gegebn haben, auch also das die von Gorlitz jnwendig kurtzen tagen eine 25 trostliche antwort erlanget hetten etc., vnd dergleichen viel hoff- licher rede vnd sundirlich gesaget, der her marschalk het die sache mit jme so weit geredt, daszs gar nichts hette kummer sollen ha- ben, domit der marschalk dodurch eine bekwemikeit gehabt hette, die weitsache an die f. g. vnd ire rethe mit glimpff vnuormerckt 30 zugelangenn. Actum ma post judica anno quo supra. Vnd so der stadschreiber anheym komenn vnd des herrn obir- marschalks gutmeynig bedencken angesaget, haben die eldisten herrn dasselbige in kummer genomen, besunder betracht, wo iren vorfarn diese wege furgefallen, nochdem sie alweg dieser handelung 35 begirig, das sie dieselbigen schwerlich voracht hetten, vnd haben 261 entlich beslossen, f. g. IM fl. zuleyhen, ap sie domit den fursten 2000. zu weitern g. bewegen mochten, vnd haben dorauff her Hansen von Schonberg geschrieben vnd gebeten, zu iren geschickten auff gelegene stelle zukomen, wie den jn libro missiuarum vorzceichent 40 befunden. 40. geeffert, geeifert, eifrig besprochen. 30. IIIa post judica, 5. april.
325 Vnd wiewol von diesenn hendeln, auch von der strassen etwas weiter geredt, so ist jsz doch vmmb kurtz willen, dasselbige hirein zuuorzceichen nochgelassen. Den beschliesslich zuschreiben, haben alle rede des hern obermarschalk dohyn gelawt vnd geweist, das 5 er beschueret were, sich auch nicht fuegen noch zciemen wolde die weitsache anzuregen ader zu fordern, die von Gorlitz den zuuor jnen mit IM fl. einen glimpff vnd gnedigen herrn gemacht etc. Dorauff hat der statschreiber seinen abscheid gebeten vnd mit 260b her Hansen von Schonberg den tag wieder gen Dresden gerieten. 10 Vndirwegens, so von jnen beiden diese hendel geeffert, hat vndir andern der statschreiber gesaget, er konde bedencken, das dennoch dises ansynnen hertzog Georgens kummer bedorfft, den frembder herschafft geldt zw leyhen, wolde weit gelangen. So musten auch diejhenigen, die ein stadt vnd commun regirn solden dises thun, 15 das gemeiner stadt nicht zu schaden kweme, sie auch wusten solchs zuuorantworten, vnd dergleichen. Dorauff der von Schon- berg, er hette eine meynung, aber wuste die von Leipzig hetten hertzogen Friderich in die xxxM fl., die von Zwickaw dem marg- grauen IVM gelyhen etc., wie dem so wolde er vmb eine hand gewettet 20 habn, wo dem herrn obirmarschalk eine gute antwort were ge- geben wurden, wie man sich den gentzlich vorsehen, der mar- schalk wurde alsbalde zwgesaget haben, die weitsache zw fordern, vnd wurde als balde dem hertzogen solchs zurkennen gegebn haben, auch also das die von Gorlitz jnwendig kurtzen tagen eine 25 trostliche antwort erlanget hetten etc., vnd dergleichen viel hoff- licher rede vnd sundirlich gesaget, der her marschalk het die sache mit jme so weit geredt, daszs gar nichts hette kummer sollen ha- ben, domit der marschalk dodurch eine bekwemikeit gehabt hette, die weitsache an die f. g. vnd ire rethe mit glimpff vnuormerckt 30 zugelangenn. Actum ma post judica anno quo supra. Vnd so der stadschreiber anheym komenn vnd des herrn obir- marschalks gutmeynig bedencken angesaget, haben die eldisten herrn dasselbige in kummer genomen, besunder betracht, wo iren vorfarn diese wege furgefallen, nochdem sie alweg dieser handelung 35 begirig, das sie dieselbigen schwerlich voracht hetten, vnd haben 261 entlich beslossen, f. g. IM fl. zuleyhen, ap sie domit den fursten 2000. zu weitern g. bewegen mochten, vnd haben dorauff her Hansen von Schonberg geschrieben vnd gebeten, zu iren geschickten auff gelegene stelle zukomen, wie den jn libro missiuarum vorzceichent 40 befunden. 40. geeffert, geeifert, eifrig besprochen. 30. IIIa post judica, 5. april.
Strana 326
326 So aber her Hans von Schonberg alher komen hat jme der statschreiber vortzalt, wes mit dem herrn obirmarschalk gehandelt, vnd woruff jsz vorblieben. Dieweile man den, den f. g. gerne dienen wolde, vnd solch thuen were nicht in eines rats vormogen, were der herrn bethe, jnen jren rath mitzuteylen, den er konde bedencken das dennoch diese weitsache vnangereget nicht bleyben, auch nymmer vorgessen wurde, vnd so man auch gedocht etwas zuthun, so geschehe jsz alleine dieser sache halb, wiewol dennoch furgehnde hendel, die etwo bey dem leben hertzog Albrechts sich begeben, die herrn witzig machen solden, den jsz were zur sel- 10 ben zceit auch zusage geschehen, aber nicht gehalden wur- den etc. Vnd so der von Schonberg abirmols dorauff viel trostlicher wort gegeben, sundirlich sie solden gen f. g. jn dem gutwillig er- tzeigen, sie wurden befynden einen g. h. vnd einen guten auszgang 15 der sache mit seinem grossen angehangenen erbietenn etc. Vnd so die eldisten herrn seine vortrostung gehort, haben sie jme dieses durch den statschreiber entdencken, sie weren gemeinet hertzog Georgen auff seiner g. ansuchen dinstliche wilfarung zuge- leisten, wolden auch iren statschreiber auffs beldist zw dem herrn 20 obirmarschalk fertigen, vnd dasselbige seiner g. anstat f. g. zusagen lassen, vnd dorauff her Hansen gebeten, sich ane beschuer mit 261b gen Meissen zu dem herrn obirmarschalk zufuegenn. Vnd so der statschreiber freitags noch quasimodogeniti als post Marci gen Dres- den komenn, hat er vielgnantem her Hansen von Schonberg seiner 25 zusage erjnnert vnd gebeten, mith gen Meissen zu dem herrn ober- marschalk zu zcyhen, das er den also zugesaget. Sonabents folgende, so der statschreiber gen Meissen zu dem herrn obermarschalk komenn, hat er noch gewonlicher erbietung vornewet sein forig antragen mit kurtzen worten, vnd gegebene 30 antwort auff furstlicher g. ansynnen, mit erjnnerung des vorlassz, der er s. g. gutmeynig bedencken zuruck hette tragen wollen etc. Dem er den mit vleis also gethan hette, die eldisten herrn auch angehalden wo solch ansynnen jn gemeiner stadt vormogen were, sie wolden die f. g. domit in jrem anliegen nicht lassen, das wurde 35 sunder zueiffel jre f. g. zu danck annemen mit gnaden zubedencken. Den er hette von s. g. gehort, das jre f. g. aws angeborner tugent, so erbar, vt supra fol. 252. Vnd so sich den die eldisten herrn domit weiter bekommert, hetten sie jm besten beslossen jren f. g. 5 18. entdencken, insinuirt. 24. freitags noch quasimodogeniti als post Marci, 28. april.
326 So aber her Hans von Schonberg alher komen hat jme der statschreiber vortzalt, wes mit dem herrn obirmarschalk gehandelt, vnd woruff jsz vorblieben. Dieweile man den, den f. g. gerne dienen wolde, vnd solch thuen were nicht in eines rats vormogen, were der herrn bethe, jnen jren rath mitzuteylen, den er konde bedencken das dennoch diese weitsache vnangereget nicht bleyben, auch nymmer vorgessen wurde, vnd so man auch gedocht etwas zuthun, so geschehe jsz alleine dieser sache halb, wiewol dennoch furgehnde hendel, die etwo bey dem leben hertzog Albrechts sich begeben, die herrn witzig machen solden, den jsz were zur sel- 10 ben zceit auch zusage geschehen, aber nicht gehalden wur- den etc. Vnd so der von Schonberg abirmols dorauff viel trostlicher wort gegeben, sundirlich sie solden gen f. g. jn dem gutwillig er- tzeigen, sie wurden befynden einen g. h. vnd einen guten auszgang 15 der sache mit seinem grossen angehangenen erbietenn etc. Vnd so die eldisten herrn seine vortrostung gehort, haben sie jme dieses durch den statschreiber entdencken, sie weren gemeinet hertzog Georgen auff seiner g. ansuchen dinstliche wilfarung zuge- leisten, wolden auch iren statschreiber auffs beldist zw dem herrn 20 obirmarschalk fertigen, vnd dasselbige seiner g. anstat f. g. zusagen lassen, vnd dorauff her Hansen gebeten, sich ane beschuer mit 261b gen Meissen zu dem herrn obirmarschalk zufuegenn. Vnd so der statschreiber freitags noch quasimodogeniti als post Marci gen Dres- den komenn, hat er vielgnantem her Hansen von Schonberg seiner 25 zusage erjnnert vnd gebeten, mith gen Meissen zu dem herrn ober- marschalk zu zcyhen, das er den also zugesaget. Sonabents folgende, so der statschreiber gen Meissen zu dem herrn obermarschalk komenn, hat er noch gewonlicher erbietung vornewet sein forig antragen mit kurtzen worten, vnd gegebene 30 antwort auff furstlicher g. ansynnen, mit erjnnerung des vorlassz, der er s. g. gutmeynig bedencken zuruck hette tragen wollen etc. Dem er den mit vleis also gethan hette, die eldisten herrn auch angehalden wo solch ansynnen jn gemeiner stadt vormogen were, sie wolden die f. g. domit in jrem anliegen nicht lassen, das wurde 35 sunder zueiffel jre f. g. zu danck annemen mit gnaden zubedencken. Den er hette von s. g. gehort, das jre f. g. aws angeborner tugent, so erbar, vt supra fol. 252. Vnd so sich den die eldisten herrn domit weiter bekommert, hetten sie jm besten beslossen jren f. g. 5 18. entdencken, insinuirt. 24. freitags noch quasimodogeniti als post Marci, 28. april.
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327 dinstlichen wolgefallen auff ir ansuchen zuertzeigen vnd inen der- halb abegefertiget, seiner g. an stat vnd von wegen f. g. zuzusagen, IIM fl. rh. ein jhar lang zu leyhen, vnd so das jare vmbkweme vnd befunden, das sie gnade vnd geneigten willen erlanget, wolden sich furder gen s. f. g. wiessen zuhalden, alleine das sich Leipzig douor vorschreiben ader als ob die von Gorlitz solchs gelyhen, einen schultbriue von sich geben solden. Er hette auch befelh sich an seiner g. zubelernen, wen, wo vnd mit welcher montze seine g. gelibert annemen wolde, vnd dorauff jn vleis gebeten, 262 10 seine g. wolde solche der von Gorlitz gutwillikeit jren f. g. schriefft- lich zuerkennen geben, vnd zubieten irer gnediger her zu sein, vnd jn gnade zu bedencken nicht zuuorgessen. Den womit sie jren f. g. zurhaldung irer gerechtikeit, auch ehr vnd gut zurlangenn ge- dienen mochten, weren sie alzceit ires vormogens gantzwillig vnd 15 gevliessen. Das sich aber seine herrn anfenglich zu dem ansuchen f. g. schwer gemacht, wollen sie s. g. gutlichen entschuldiget haben, were ane vrsache nicht geschehen, vnd ap auch keine andere ge- west, so were jnen doch bekomerlich gewest, aus furgehenden hendeln hertzogen Georgen, ader ander frembder herschafft geldt 20 zuleyhen, den wo seiner herrn gutwillikeit weit gelangen solde, wolde jnen gewislich bey ko. mt., forderlich bey den herrn regenten zu cleinem glimpff gereichenn. Derhalb were auch seine herrn vleissige bethe, das solch thun stille mocht gehalden werden. Czum andern vnd dornoch hat der statschreiber auch gedocht 25 der weitsache in folgende meynung. Seine g. hielde vnzueifflich in frieschem gedencken vnuorgessen, das er jungst in der handelung angereget hette die gerechtikeit vnd das altherkomen der von Gorlitz, die niderlog vnd schatzung des weits belangende, auch wes seine bethe dorjnnen gewest were. Dieweile s. g. leichtlich ab- 30 nemen konde, das die wilfarung f. g. gethan, auff keyne andere meynung den des weitshalb geschehe, so were nochmals seiner herrn vleissige bethe, seine g. wolde nicht vndirlosen, die weit- sache, wie die von den von Gorlitz gesucht, f. g. schriefftlich zur- kennen geben vnd vorfugen die f. g. zu gnaden bewegen, domit 262b 35 die von Gorlitz einen g. h. an s. g. haben mochten. Den was f. g. zugefallen geschehen, were auff diesen grundt geschehenn. 5 Des obirmarschalks antwort. Er hette in gutem gedencken die handelung, so vnlangst zwu- schen jme vnd dem statschreiber geschehen, auch gegebene ant- 40 wort auff das ansuchen f. g. Er hette auch doselbst sein gut- duncken, vnd was er vor bestes angesehen, das gemeiner stadt
327 dinstlichen wolgefallen auff ir ansuchen zuertzeigen vnd inen der- halb abegefertiget, seiner g. an stat vnd von wegen f. g. zuzusagen, IIM fl. rh. ein jhar lang zu leyhen, vnd so das jare vmbkweme vnd befunden, das sie gnade vnd geneigten willen erlanget, wolden sich furder gen s. f. g. wiessen zuhalden, alleine das sich Leipzig douor vorschreiben ader als ob die von Gorlitz solchs gelyhen, einen schultbriue von sich geben solden. Er hette auch befelh sich an seiner g. zubelernen, wen, wo vnd mit welcher montze seine g. gelibert annemen wolde, vnd dorauff jn vleis gebeten, 262 10 seine g. wolde solche der von Gorlitz gutwillikeit jren f. g. schriefft- lich zuerkennen geben, vnd zubieten irer gnediger her zu sein, vnd jn gnade zu bedencken nicht zuuorgessen. Den womit sie jren f. g. zurhaldung irer gerechtikeit, auch ehr vnd gut zurlangenn ge- dienen mochten, weren sie alzceit ires vormogens gantzwillig vnd 15 gevliessen. Das sich aber seine herrn anfenglich zu dem ansuchen f. g. schwer gemacht, wollen sie s. g. gutlichen entschuldiget haben, were ane vrsache nicht geschehen, vnd ap auch keine andere ge- west, so were jnen doch bekomerlich gewest, aus furgehenden hendeln hertzogen Georgen, ader ander frembder herschafft geldt 20 zuleyhen, den wo seiner herrn gutwillikeit weit gelangen solde, wolde jnen gewislich bey ko. mt., forderlich bey den herrn regenten zu cleinem glimpff gereichenn. Derhalb were auch seine herrn vleissige bethe, das solch thun stille mocht gehalden werden. Czum andern vnd dornoch hat der statschreiber auch gedocht 25 der weitsache in folgende meynung. Seine g. hielde vnzueifflich in frieschem gedencken vnuorgessen, das er jungst in der handelung angereget hette die gerechtikeit vnd das altherkomen der von Gorlitz, die niderlog vnd schatzung des weits belangende, auch wes seine bethe dorjnnen gewest were. Dieweile s. g. leichtlich ab- 30 nemen konde, das die wilfarung f. g. gethan, auff keyne andere meynung den des weitshalb geschehe, so were nochmals seiner herrn vleissige bethe, seine g. wolde nicht vndirlosen, die weit- sache, wie die von den von Gorlitz gesucht, f. g. schriefftlich zur- kennen geben vnd vorfugen die f. g. zu gnaden bewegen, domit 262b 35 die von Gorlitz einen g. h. an s. g. haben mochten. Den was f. g. zugefallen geschehen, were auff diesen grundt geschehenn. 5 Des obirmarschalks antwort. Er hette in gutem gedencken die handelung, so vnlangst zwu- schen jme vnd dem statschreiber geschehen, auch gegebene ant- 40 wort auff das ansuchen f. g. Er hette auch doselbst sein gut- duncken, vnd was er vor bestes angesehen, das gemeiner stadt
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328 Gorlitz zum besten gereichen mocht, nicht vorhalden, vnd solde jsz ein rath douor halden, das von jme nicht anders, den treulicher meynung geredt, vnd horet gerne, das sich ein rath zu Gorlitz eines andern entsunnen vnd in dem ansynnen f. g. zugefalln were, vnd nohme die zusage an stat f. g. zu sundirlichem danck an, wolde auch mit der nehsten botschafft f. g. solchs zurkennen geben, trostlicher zuuorsicht die f. g. wurden jsz mit sundern g. be- dencken etc. Das sich aber Leipzig, wie jm ansuchen angesaget, derhalb vorschreiben solde, wolde sich vielleicht aws zweien vr- sachen nicht wol schicken. Zum ersten, das die vorschreibung 10 vor dem marckt von jnen nicht mocht voltzogen werden, zum an- dern das die f. g. sie suesten in diesem anliegen vahst angegrieffen etc. Derwegen wolde er jr gerne ein wenig vorschonen, sunder wue ein rath zu Gorlitz ein genuge hette, an den von Dresden, Birne ader Hayn, die solden sich vorschreiben etc. Ein rath konde 15 auch bedencken, das an den ort nichts tuglicher were, den gute sanct Annebergische gl. ader rh. fl., die wolde er zu Gorlitz ge- 263 tzalt entpfhan lassen. Sunder, was belanget die weitsache, wuste er auff hewte nicht anders zur sache zureden, wie zu jhener zceit, wo ein rath den f. g. wilfarung nicht gethan hette. Dieweile jsz 20 aber geschehen, so hielde er jsz douor, das man von anfange des jrthumbs vnd abewendung des weits, dieser handelung nye nehender gewest. Er wolde auch nicht vndirlosen, so balde der almechtige f. g. gesundt jns lande anheyme widervmb helffen wurde, diese gutwillikeit des rats zu Gorlitz anzusagen, vnd mit hochstem 25 vleis bey f. g. dorobsein, das diese sache zu guter handelung ko- men mochte, vnd ap er itziger zceit ein schwach kranck und ge- brechlich man were (den hat in die nacht zuuorn die podagra vnd ciragra angestossen, das er zu der zceit des antragens vahst schwach vnd vngeschickt ware weitlofftig zureden ader zw han- 30 deln, so was er noch starblint, vnd was jme sein liebster sun vn- der allen kyndern Haubolt von Sleynitz jn Frislanden ertruncken, wiewol er des keyn eigentlich wiessen hat. Isz war auch durch die schriefft des hertzogen vnd befelh des hertzogen, ernstlich be- folen jme solchs nicht zw sagen, sunder aus dem gemute zwslahen, 35 ap nichts doran were), so vorhoffte er doch das er bey f. g. als schier als ein friescher, gesunder vnd sehender gehort wurde, vnd ap got eyniche kranckheit vber jn vorhynge, dodurch er vorhyn- dert solchs durch seinen vleis zuthun, so wolde er doch alle die- jhenigen, die er vormocht dohyn halden, diese gutwillikeit der von 40 5 11. vor dem marckt, vor der messe. 15. Birne, Pirna.
328 Gorlitz zum besten gereichen mocht, nicht vorhalden, vnd solde jsz ein rath douor halden, das von jme nicht anders, den treulicher meynung geredt, vnd horet gerne, das sich ein rath zu Gorlitz eines andern entsunnen vnd in dem ansynnen f. g. zugefalln were, vnd nohme die zusage an stat f. g. zu sundirlichem danck an, wolde auch mit der nehsten botschafft f. g. solchs zurkennen geben, trostlicher zuuorsicht die f. g. wurden jsz mit sundern g. be- dencken etc. Das sich aber Leipzig, wie jm ansuchen angesaget, derhalb vorschreiben solde, wolde sich vielleicht aws zweien vr- sachen nicht wol schicken. Zum ersten, das die vorschreibung 10 vor dem marckt von jnen nicht mocht voltzogen werden, zum an- dern das die f. g. sie suesten in diesem anliegen vahst angegrieffen etc. Derwegen wolde er jr gerne ein wenig vorschonen, sunder wue ein rath zu Gorlitz ein genuge hette, an den von Dresden, Birne ader Hayn, die solden sich vorschreiben etc. Ein rath konde 15 auch bedencken, das an den ort nichts tuglicher were, den gute sanct Annebergische gl. ader rh. fl., die wolde er zu Gorlitz ge- 263 tzalt entpfhan lassen. Sunder, was belanget die weitsache, wuste er auff hewte nicht anders zur sache zureden, wie zu jhener zceit, wo ein rath den f. g. wilfarung nicht gethan hette. Dieweile jsz 20 aber geschehen, so hielde er jsz douor, das man von anfange des jrthumbs vnd abewendung des weits, dieser handelung nye nehender gewest. Er wolde auch nicht vndirlosen, so balde der almechtige f. g. gesundt jns lande anheyme widervmb helffen wurde, diese gutwillikeit des rats zu Gorlitz anzusagen, vnd mit hochstem 25 vleis bey f. g. dorobsein, das diese sache zu guter handelung ko- men mochte, vnd ap er itziger zceit ein schwach kranck und ge- brechlich man were (den hat in die nacht zuuorn die podagra vnd ciragra angestossen, das er zu der zceit des antragens vahst schwach vnd vngeschickt ware weitlofftig zureden ader zw han- 30 deln, so was er noch starblint, vnd was jme sein liebster sun vn- der allen kyndern Haubolt von Sleynitz jn Frislanden ertruncken, wiewol er des keyn eigentlich wiessen hat. Isz war auch durch die schriefft des hertzogen vnd befelh des hertzogen, ernstlich be- folen jme solchs nicht zw sagen, sunder aus dem gemute zwslahen, 35 ap nichts doran were), so vorhoffte er doch das er bey f. g. als schier als ein friescher, gesunder vnd sehender gehort wurde, vnd ap got eyniche kranckheit vber jn vorhynge, dodurch er vorhyn- dert solchs durch seinen vleis zuthun, so wolde er doch alle die- jhenigen, die er vormocht dohyn halden, diese gutwillikeit der von 40 5 11. vor dem marckt, vor der messe. 15. Birne, Pirna.
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329 Gorlitz f. g. einzubilden, vnd bey f. g. vorhelffen jn g. zubedencken, vnd weitsachehalb jrer gnediger zusein domit wie voralders ge- baret etc. Vnd dergleichen trostlicher wort. Er solde auch solchs 263b sein erbieten den eldisten herrn ansagen etc. Solchs erbieten 5 hat sich der statschreiber gen dem herrn obirmarschalk hoch- lichen bedanckt etc. Das aber ein rath rh. fl. ader Annaberger gl. libern solde, stunde in jrem vormogen nicht, dorvmb das solche montze bey jnen nicht genge noch gebe, sunder sie erbotigen sich zugeben, eitel silber, ader die helfft silber vnd die andere helffte 10 vngarsche gulden, ader vor IM fl. rh. hung. gulden vnd vor die andere helffte Gorlitsche montze. Das auch sein g. die von Leipzig entschuldiget, liesz er also, vorsehe sich aber wo sie Dresden vnd Hayn ader Meissen itzliche stadt vor IM fl. rh. vorschreiben wolde seine herrn wurden eine genug doran haben, vnd ist entlich der 15 abscheid gewest, das er anstat f. g. eitel weisz vnd silber doran nemenn wolde vnd yemandes gen Gorlitz schicken doselbst zu entpfan, vnd das sich Dresden vnd Hayn ader Meissen derwegen als vor eigene schuldt vorschreiben solden. Geschehen sonabents quo supra et anno. So aber her H. von Schonberg mitwoch noch misericordia do- mini als die inuentionis s. crucis alhieher komen in meynung gen Breslaw auff den furstentag zu reiten, hat er eine meynung mit- brocht, das der her obermarschalkh bieten liesse das silber, so man fuglich konde, auff des fursten ebentewer vnd schaden gen Leipzig 25 zuschicken etc. Vnd so man ferlikeit der strassen besorget ist der statschrei- ber donerstag balde dornach abegefertiget die silber dem herrn obirmarschalkh gen Meissen zwfuren, vnd so er freitags frue gen 264 Dresden komenn vnd erfarn, das der marschalk zu Meissen auff- 30 gebrochen vnd noch Leipzig getzogen, hat er die silber dem herrn doctori von Pernstein, f. g. rathe vnd vorordentem statheldern, noch rathe vnd befelh her Hansen von Schonbergs vbirantwort von jme eine kunthschafft des entpfangen silbers genomenn vnd dem herrn marschalk dobey geschriebenn, wie du den das alles bey 35 den hendeln ligende finden wirdest. Actum die et anno quo supra. Esz sein gewest drey stucke silber, welche Hanse Frentzel dem rathe zugute vorgereicht. Haben gehabet 232 mark vngeferlich, die mark Erfurdisch gewichte vmb vIII fl. rh. 12 gl. gerechent, machet 20 20. mitwoch noch misericordia domini als die inuentionis s. crucis, 3. mai 151h. 24. auf des fursten ebentewer vnd schaden, auf des fürsten gefahr und schaden bezüglich der richtigen ankunft. 42
329 Gorlitz f. g. einzubilden, vnd bey f. g. vorhelffen jn g. zubedencken, vnd weitsachehalb jrer gnediger zusein domit wie voralders ge- baret etc. Vnd dergleichen trostlicher wort. Er solde auch solchs 263b sein erbieten den eldisten herrn ansagen etc. Solchs erbieten 5 hat sich der statschreiber gen dem herrn obirmarschalk hoch- lichen bedanckt etc. Das aber ein rath rh. fl. ader Annaberger gl. libern solde, stunde in jrem vormogen nicht, dorvmb das solche montze bey jnen nicht genge noch gebe, sunder sie erbotigen sich zugeben, eitel silber, ader die helfft silber vnd die andere helffte 10 vngarsche gulden, ader vor IM fl. rh. hung. gulden vnd vor die andere helffte Gorlitsche montze. Das auch sein g. die von Leipzig entschuldiget, liesz er also, vorsehe sich aber wo sie Dresden vnd Hayn ader Meissen itzliche stadt vor IM fl. rh. vorschreiben wolde seine herrn wurden eine genug doran haben, vnd ist entlich der 15 abscheid gewest, das er anstat f. g. eitel weisz vnd silber doran nemenn wolde vnd yemandes gen Gorlitz schicken doselbst zu entpfan, vnd das sich Dresden vnd Hayn ader Meissen derwegen als vor eigene schuldt vorschreiben solden. Geschehen sonabents quo supra et anno. So aber her H. von Schonberg mitwoch noch misericordia do- mini als die inuentionis s. crucis alhieher komen in meynung gen Breslaw auff den furstentag zu reiten, hat er eine meynung mit- brocht, das der her obermarschalkh bieten liesse das silber, so man fuglich konde, auff des fursten ebentewer vnd schaden gen Leipzig 25 zuschicken etc. Vnd so man ferlikeit der strassen besorget ist der statschrei- ber donerstag balde dornach abegefertiget die silber dem herrn obirmarschalkh gen Meissen zwfuren, vnd so er freitags frue gen 264 Dresden komenn vnd erfarn, das der marschalk zu Meissen auff- 30 gebrochen vnd noch Leipzig getzogen, hat er die silber dem herrn doctori von Pernstein, f. g. rathe vnd vorordentem statheldern, noch rathe vnd befelh her Hansen von Schonbergs vbirantwort von jme eine kunthschafft des entpfangen silbers genomenn vnd dem herrn marschalk dobey geschriebenn, wie du den das alles bey 35 den hendeln ligende finden wirdest. Actum die et anno quo supra. Esz sein gewest drey stucke silber, welche Hanse Frentzel dem rathe zugute vorgereicht. Haben gehabet 232 mark vngeferlich, die mark Erfurdisch gewichte vmb vIII fl. rh. 12 gl. gerechent, machet 20 20. mitwoch noch misericordia domini als die inuentionis s. crucis, 3. mai 151h. 24. auf des fursten ebentewer vnd schaden, auf des fürsten gefahr und schaden bezüglich der richtigen ankunft. 42
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330 vngeferlich 2000 fl. rh. minus v1 fl. etc. Doruor sich der rath hat vorschreiben mussenn. Des findet man eine warhafftige signatur bey den andern hendeln etc. Wie Caspar von Gersdorff zw Barut gesessen zusambt seinen lewten zum Czobelos jn die ocht vorteylet, vnd sich doraus gewurcht hot. 5 264b So Caspar von Gersdorff zw Baruth gesessen, vorschaffet hot, eine frawe, die jren man in einem seiner dorffer Czobeloss gnant, ermordet, awsz demselben dorffe, vnd also aus den koniglichen gerichten gen Barut zw furen, ist er dorvmb auch vmmb andere 10 vorhandelung wieder die gerichte anno decimo tercio wie den in libro proscriptorum vorzceichent, mit der schnellen ochte vnd seine lewte doselbst mit der gemeinen ochte vorfestet wurdenn. Vnd so der von Barut sich solcher ocht bey dem landvoite beclaget, ist ein rath offtmals mit jme zuuorhor bey dem landvoite 15 vnd s. g. beysitzern komen, vnd wiewol der von Barut durch den vorweser zuuor hat furtragen lassen, er wurde zur vnbillikeit mit der ocht beschueret, dorvmb das er aus priuilegien beweisen konde das jme die gerichte an dem orte zustendig vnd solde billicher zuuorn beclaget den mit der ocht beschuert sein wurden, 20 angesehn das nyemandes vnuorhort mochte vorteylet werden, mit angehaffter bethe die von Gorlitz zu weisen jnen aus der ocht zuthun, den er were erbotig sich vor s. g. vnd denen von lande vnd steten zw billichen lassen, so hot doch der statschreiber alwege protestirt vnd bedynget, das ein rath Casparn von Gersdorff zu 25 Barut nicht schuldig sein solde zu antworten, dieweile er jn der ocht loge, sunder wolde s. g. vnddirricht thun des begebens falls vnd worvmb die von Gersdorff in die schnelle ochte vorteylet, vnd ist auff diese meynung geschehen. Erstlichen vortzalt aussatzung vnd ordenung der koniglichen 30 gerichte aus dem jnhalde marggraue Hermans priuilegii vnd keiser Karls gulden bullen, wie mort, rawb etc., wue sich die jm gantzem furstenthumb begeben nyndert anderswo den zu Gorlitz vor den vier bencken sollden gerechtfertiget werden. Dieweile sich aber der von Gersdorff zu Barut vndirstanden hette ein frawe die jren 35 ehlichen man ermordt ausz den koniglichen gerichten gen Barut zufuren vnd dorober zurichten, den koniglichen gerichten vnd ge- meiner stadt priuilegien zw abbruch vnd nochteil, were er dorvmb 6. gewurcht, gewürgt, befreit. 24. billichen, urspr. gutheissen, hier: ein urtheil fällen zu lassen.
330 vngeferlich 2000 fl. rh. minus v1 fl. etc. Doruor sich der rath hat vorschreiben mussenn. Des findet man eine warhafftige signatur bey den andern hendeln etc. Wie Caspar von Gersdorff zw Barut gesessen zusambt seinen lewten zum Czobelos jn die ocht vorteylet, vnd sich doraus gewurcht hot. 5 264b So Caspar von Gersdorff zw Baruth gesessen, vorschaffet hot, eine frawe, die jren man in einem seiner dorffer Czobeloss gnant, ermordet, awsz demselben dorffe, vnd also aus den koniglichen gerichten gen Barut zw furen, ist er dorvmb auch vmmb andere 10 vorhandelung wieder die gerichte anno decimo tercio wie den in libro proscriptorum vorzceichent, mit der schnellen ochte vnd seine lewte doselbst mit der gemeinen ochte vorfestet wurdenn. Vnd so der von Barut sich solcher ocht bey dem landvoite beclaget, ist ein rath offtmals mit jme zuuorhor bey dem landvoite 15 vnd s. g. beysitzern komen, vnd wiewol der von Barut durch den vorweser zuuor hat furtragen lassen, er wurde zur vnbillikeit mit der ocht beschueret, dorvmb das er aus priuilegien beweisen konde das jme die gerichte an dem orte zustendig vnd solde billicher zuuorn beclaget den mit der ocht beschuert sein wurden, 20 angesehn das nyemandes vnuorhort mochte vorteylet werden, mit angehaffter bethe die von Gorlitz zu weisen jnen aus der ocht zuthun, den er were erbotig sich vor s. g. vnd denen von lande vnd steten zw billichen lassen, so hot doch der statschreiber alwege protestirt vnd bedynget, das ein rath Casparn von Gersdorff zu 25 Barut nicht schuldig sein solde zu antworten, dieweile er jn der ocht loge, sunder wolde s. g. vnddirricht thun des begebens falls vnd worvmb die von Gersdorff in die schnelle ochte vorteylet, vnd ist auff diese meynung geschehen. Erstlichen vortzalt aussatzung vnd ordenung der koniglichen 30 gerichte aus dem jnhalde marggraue Hermans priuilegii vnd keiser Karls gulden bullen, wie mort, rawb etc., wue sich die jm gantzem furstenthumb begeben nyndert anderswo den zu Gorlitz vor den vier bencken sollden gerechtfertiget werden. Dieweile sich aber der von Gersdorff zu Barut vndirstanden hette ein frawe die jren 35 ehlichen man ermordt ausz den koniglichen gerichten gen Barut zufuren vnd dorober zurichten, den koniglichen gerichten vnd ge- meiner stadt priuilegien zw abbruch vnd nochteil, were er dorvmb 6. gewurcht, gewürgt, befreit. 24. billichen, urspr. gutheissen, hier: ein urtheil fällen zu lassen.
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334 auff ansuchen des koniglichen richters vnd des rats, in den konig- 265 lichen gerichten mit der schnellen ochte vorfestet wurden. So jme den durch die ocht die gunst vnd hulffe des rechten entzogen, vorhoffet ein rath, er solde nicht schuldig sein zu seinen clagen 5 zu antwortenn vnd erkennen lassen, ap er zu recht ader vnrecht jn die ocht vorteilet wurden, sunder wo er die ochte noch vbung der koniglichen gerichte abetruge vnd vormeinet die von Gorlitz anspruchs nicht zurlosen, wolden sie sich der billikeit besagen lassen. Das er aber antzoge seine vormeinten priuilegien, doran 10 were man jme nichts gestendig, vnd ist das furleget mit der mey- nung wie oben am LXVIII vnd folgenden blettern. Sie vorhofften auch, ein rath zu Gorlitz were nicht schuldig gewest, jnen derhalb zuuor zu beclagen, den vnd wiewol ein rath zu Gorlitz seiner g. vnd der von lande vnd stete erkentnus wol erleiden konde, so o 15 were doch aus vbung der koniglichen gerichte vnd gemeiner stadt priuilegien offenbar, das mort nyndert anderswo den zu Gorlitz solde gerichtet werden. Were derhalb von vnnoten gewest jnen zuuorn vor seinen g. zubeclagen, dorvmb das einem rath nich zcie- men noch geburen wolle aus irem altherkomenn vnd priuilegien 20 zwschreiten etc. Vnd so diese clage vnd antwort auff tagen etlich mol von beyden teilen furgewandt sein worden, vnd ein rath vormarckt, das der von Barut sein furnemens nicht hat abestehn wollen, hat er ausbrocht eine konigliche commission, dorjnnen ernstlich befolen, 25. das der von Barut die ocht ablegen vnd die merderyn jn die ge- richte widervmb antworten solde, bissolange, das sich der von Barut erboeten hat, die ocht abezutragen, mit der gestalt, er wolde 265b das geldt so viel sich geburet zugeben zum abetragen vor den herrn niderlegen, vnd so durch recht erkant, das er zu vnrecht 30 vorfestet, so solt dasselbige zu seinen handen gegeben werden, wo er aber der sachen vorlustig, als den solt das geldt den jhenigen, den jsz geburet vbirantwort werden. Czum andern, das die von Gorlitz diesen abetrag zw behelff ires rechten nicht nemenn noch antzihn solden. Czum drietten, das sie auff s. g. furbescheid, ane 35 hyndertriet Casparn von Gersdorff zw seinen schulden antworten solden. Diese erbietung vnd angeben haben die geschickten nicht an- nemenn wollen, vrsache, der abetrag were ein schein des abetrags, der vbung vnd dem gebrauch der koniglichen gerichten entkegen, 7. vormeinet, erklärte, dass er nicht der meinung sei, die von Görlitz sollten ihm ihre ansprüche (an gerichtsgebühren) erlassen. 42"
334 auff ansuchen des koniglichen richters vnd des rats, in den konig- 265 lichen gerichten mit der schnellen ochte vorfestet wurden. So jme den durch die ocht die gunst vnd hulffe des rechten entzogen, vorhoffet ein rath, er solde nicht schuldig sein zu seinen clagen 5 zu antwortenn vnd erkennen lassen, ap er zu recht ader vnrecht jn die ocht vorteilet wurden, sunder wo er die ochte noch vbung der koniglichen gerichte abetruge vnd vormeinet die von Gorlitz anspruchs nicht zurlosen, wolden sie sich der billikeit besagen lassen. Das er aber antzoge seine vormeinten priuilegien, doran 10 were man jme nichts gestendig, vnd ist das furleget mit der mey- nung wie oben am LXVIII vnd folgenden blettern. Sie vorhofften auch, ein rath zu Gorlitz were nicht schuldig gewest, jnen derhalb zuuor zu beclagen, den vnd wiewol ein rath zu Gorlitz seiner g. vnd der von lande vnd stete erkentnus wol erleiden konde, so o 15 were doch aus vbung der koniglichen gerichte vnd gemeiner stadt priuilegien offenbar, das mort nyndert anderswo den zu Gorlitz solde gerichtet werden. Were derhalb von vnnoten gewest jnen zuuorn vor seinen g. zubeclagen, dorvmb das einem rath nich zcie- men noch geburen wolle aus irem altherkomenn vnd priuilegien 20 zwschreiten etc. Vnd so diese clage vnd antwort auff tagen etlich mol von beyden teilen furgewandt sein worden, vnd ein rath vormarckt, das der von Barut sein furnemens nicht hat abestehn wollen, hat er ausbrocht eine konigliche commission, dorjnnen ernstlich befolen, 25. das der von Barut die ocht ablegen vnd die merderyn jn die ge- richte widervmb antworten solde, bissolange, das sich der von Barut erboeten hat, die ocht abezutragen, mit der gestalt, er wolde 265b das geldt so viel sich geburet zugeben zum abetragen vor den herrn niderlegen, vnd so durch recht erkant, das er zu vnrecht 30 vorfestet, so solt dasselbige zu seinen handen gegeben werden, wo er aber der sachen vorlustig, als den solt das geldt den jhenigen, den jsz geburet vbirantwort werden. Czum andern, das die von Gorlitz diesen abetrag zw behelff ires rechten nicht nemenn noch antzihn solden. Czum drietten, das sie auff s. g. furbescheid, ane 35 hyndertriet Casparn von Gersdorff zw seinen schulden antworten solden. Diese erbietung vnd angeben haben die geschickten nicht an- nemenn wollen, vrsache, der abetrag were ein schein des abetrags, der vbung vnd dem gebrauch der koniglichen gerichten entkegen, 7. vormeinet, erklärte, dass er nicht der meinung sei, die von Görlitz sollten ihm ihre ansprüche (an gerichtsgebühren) erlassen. 42"
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332 266 das sie auch iren herrn vnd frunden vnd forderlich den konig- lichen gerichten wesz, zu nochteil vnd zu hulffe ires rechten, dem von Gersdorf zugefallen, begeben sollen wusten sie nicht zuthun. Sundern sie wolden die furgeslagene meynung zuruck tragen, jre frunde des berichten, vnd wes aldo zum besten bekomerten, wurde man s. g. nicht vorhalden. Aber sie trugen besorg, sie wurde iren freunde nicht anzunemenn sein, wolde s. g. iren geburen bey sich behalden, liesz man wol geschehen, aber der statschreiber vor- spreche, vnd andere gerichtsdiener, konnen schuerlich erleiden, ire gebure vnd vordinten lon bey s. g. zulassen, nicht das sie s. g. 10 solchs nicht vortrauetten, sunder das sie dorvmb dinten vnd werenn vmb gelde benotigk. Dorauff ist jm besten beraten dem herrn s. g. schriefftlich antwort zu geben, ferliche dewtung zuuormeiden, die findet man jn libro missiuarum circa dominicam post letare, anno quo supra. 15 Vnd wiewol man offt gemeinet gewest auff des von Baruts lewte, vnd forderlich auff diejhenigen, die vmmb peinliche sachen, als vmmb mort, lembde etc. mit der ochte in den koniglichen ge- richten forfestet vnd itzt in die ocht komen, greiffen vnd hirein holen lassen, so hat man doch s. g. hiran vorschonet, dorvmb das 20 s. g. von einem tage zu dem andern gebeten hat mit den gerichten stille zuhalden, vnd wieder Casparn von Gersdorff vnd seine lewte nicht zwforfarn, welchs, aps auch den gerichten vnd dem rath nicht wol leidlich, das den dem herrn offtmals angesaget ist wurden, so hot man doch gedult tragen, aber bey den gerichten nichts dister 25 weniger bestalt, auff die guetter vnd lewte des von Baruts achtung zw haben vnd mit den gerichten wieder sie in keynen weg stille zuhalden vnd mit heischen vnd echtn wen vnd wie sie das ge- buret zuuerfarenn. Dinstags noch ascensionis domini ist diese sache abirmols vor- 30 hort wurden, vnd sunderlich auff diesen weg, das der herre den von lande vnd steten diese gebrechen, neben andern acht puncten vnd artickeln, hat vorzcelen lassen, s. g. zuraten wesz hirjnnen fur- zunemenn. Vnd so die manschafft vnd die stete ire rethe noch gewonheit 35 haben sollen zusammentragen vnd so jsz auff dises stuck komenn, vnd das geschickten des rats haben aws den rethen entweichen sollen, hat der statschreiber den von landen vnd steten vortzalt, sie wusten die gebrechen, dorvmb der von Gersdorff vnd ein rath 5 8. vorspreche, rechtsanwalt, beistand. 15. circa dominicam post letare, 27. märz 1514. 30. Dinstags noch ascensionis domini, 30. mai 1514.
332 266 das sie auch iren herrn vnd frunden vnd forderlich den konig- lichen gerichten wesz, zu nochteil vnd zu hulffe ires rechten, dem von Gersdorf zugefallen, begeben sollen wusten sie nicht zuthun. Sundern sie wolden die furgeslagene meynung zuruck tragen, jre frunde des berichten, vnd wes aldo zum besten bekomerten, wurde man s. g. nicht vorhalden. Aber sie trugen besorg, sie wurde iren freunde nicht anzunemenn sein, wolde s. g. iren geburen bey sich behalden, liesz man wol geschehen, aber der statschreiber vor- spreche, vnd andere gerichtsdiener, konnen schuerlich erleiden, ire gebure vnd vordinten lon bey s. g. zulassen, nicht das sie s. g. 10 solchs nicht vortrauetten, sunder das sie dorvmb dinten vnd werenn vmb gelde benotigk. Dorauff ist jm besten beraten dem herrn s. g. schriefftlich antwort zu geben, ferliche dewtung zuuormeiden, die findet man jn libro missiuarum circa dominicam post letare, anno quo supra. 15 Vnd wiewol man offt gemeinet gewest auff des von Baruts lewte, vnd forderlich auff diejhenigen, die vmmb peinliche sachen, als vmmb mort, lembde etc. mit der ochte in den koniglichen ge- richten forfestet vnd itzt in die ocht komen, greiffen vnd hirein holen lassen, so hat man doch s. g. hiran vorschonet, dorvmb das 20 s. g. von einem tage zu dem andern gebeten hat mit den gerichten stille zuhalden, vnd wieder Casparn von Gersdorff vnd seine lewte nicht zwforfarn, welchs, aps auch den gerichten vnd dem rath nicht wol leidlich, das den dem herrn offtmals angesaget ist wurden, so hot man doch gedult tragen, aber bey den gerichten nichts dister 25 weniger bestalt, auff die guetter vnd lewte des von Baruts achtung zw haben vnd mit den gerichten wieder sie in keynen weg stille zuhalden vnd mit heischen vnd echtn wen vnd wie sie das ge- buret zuuerfarenn. Dinstags noch ascensionis domini ist diese sache abirmols vor- 30 hort wurden, vnd sunderlich auff diesen weg, das der herre den von lande vnd steten diese gebrechen, neben andern acht puncten vnd artickeln, hat vorzcelen lassen, s. g. zuraten wesz hirjnnen fur- zunemenn. Vnd so die manschafft vnd die stete ire rethe noch gewonheit 35 haben sollen zusammentragen vnd so jsz auff dises stuck komenn, vnd das geschickten des rats haben aws den rethen entweichen sollen, hat der statschreiber den von landen vnd steten vortzalt, sie wusten die gebrechen, dorvmb der von Gersdorff vnd ein rath 5 8. vorspreche, rechtsanwalt, beistand. 15. circa dominicam post letare, 27. märz 1514. 30. Dinstags noch ascensionis domini, 30. mai 1514.
Strana 333
333 jrrig eine lange zceit gestandenn, vnd worvmb der von Gersdorff jn den koniglichen gerichten mit der schnellen ocht were vorfestet 266b wurden, das er ein weib welche jren ehlichen mann ermordt, aus den koniglichen gerichten gen Barut gefurt hette. Dieweile den 5 solch freuel vnd gewalt, zu abbruch den gerichten vnd gemeiner stad priuilegien geschehen, were er jn die ocht dorvmb vorteilet wurden. Vnd wiewol er sich zu rechtlichem erkentnus erboete, sich zubillichen lassen, ap er zu recht ader vnrecht in die ocht komenn, so were doch seinen frunden solchs anzunemenn nicht 10 fuglich, auch zuthun ires vorhoffens nicht schuldig, aus vrsachen oben vorzcalt. Den solt jsz dohyn gereichen, so ymandes mit der ocht verfolget wurde, das man mit jme rechten solde, ap er zu recht ader vnrecht jn die ocht komenn, wolde nicht alleine den von Gorlitz, sundern auch allen denjhenigen, die obrikeit der ge- 15 richt hetten, zu beschwerung komenn. Dieses were auch wieder lantlewfftige vbung der recht vnd der gerichte. Ap auch Caspar von Barut sich etzlicher vormeinten priuilegien berumtte, das jme die gerichte an dem ort zustehen solde, so were jme doch ein rath doran nichts gestendig, anfenglich dorvmb das jme dieselben durch 20 einen koniglichen rechtspruch abegesprochen. Czum andern, das er denselben vnd seine vorfaren jn keinen gebrauch nye gebrocht. Wiewol sich seine vorfarn des vnddirstanden, vnd ein gericht do- selbst vor etzlich vnd dreissig jaren auffgericht hetten, so hetten doch die von Gorlitz dasselbige geweret, das gerichte abegehawen 25 vnd sie jn keinen gebrauch, dorvmb das sie solchs nicht recht hetten, kommen lassen. Item das die priuilegien der von Gorlitz vahst elder. Item das die seinen den koniglichen gerichten vnd der stadt in rucken ausbrocht, vnd so der von Gersdorff eins fur� 267 legen wurde, so solden die von Gorlitz III vier funff vnd vielleicht 30 alle tzehn furtragen. Truge er sie mit wichssen sigeln fur, sie wolden guldene bullen furlegen, die vnzcueiffelt so mit grossem rath ausgangen vnd so wol erworbenn als des von Gersdorff etc. Wolden derwegen jre gerechtikeit nicht weniger als des von Gers- dorff bewegen vnd zur billikeit raten etc. vnd wolden jnen dorauff 35 entweichen. Nhu hat der voite mit rathe der von lande vnd stetè (wiewol sie sich des schuerlichen voreyniget, den die manschafft haben ge- halden vber dem von Barut vnd seinem erbieten, das jsz nicht vor vnbillich vormarckt wurde, vnd were bekomerlich das die von 24. das gerichte abegehawen, das malzeichen des gerichtsbannes vernichtet. 30. wichssen sigeln, mit wachssiegeln.
333 jrrig eine lange zceit gestandenn, vnd worvmb der von Gersdorff jn den koniglichen gerichten mit der schnellen ocht were vorfestet 266b wurden, das er ein weib welche jren ehlichen mann ermordt, aus den koniglichen gerichten gen Barut gefurt hette. Dieweile den 5 solch freuel vnd gewalt, zu abbruch den gerichten vnd gemeiner stad priuilegien geschehen, were er jn die ocht dorvmb vorteilet wurden. Vnd wiewol er sich zu rechtlichem erkentnus erboete, sich zubillichen lassen, ap er zu recht ader vnrecht in die ocht komenn, so were doch seinen frunden solchs anzunemenn nicht 10 fuglich, auch zuthun ires vorhoffens nicht schuldig, aus vrsachen oben vorzcalt. Den solt jsz dohyn gereichen, so ymandes mit der ocht verfolget wurde, das man mit jme rechten solde, ap er zu recht ader vnrecht jn die ocht komenn, wolde nicht alleine den von Gorlitz, sundern auch allen denjhenigen, die obrikeit der ge- 15 richt hetten, zu beschwerung komenn. Dieses were auch wieder lantlewfftige vbung der recht vnd der gerichte. Ap auch Caspar von Barut sich etzlicher vormeinten priuilegien berumtte, das jme die gerichte an dem ort zustehen solde, so were jme doch ein rath doran nichts gestendig, anfenglich dorvmb das jme dieselben durch 20 einen koniglichen rechtspruch abegesprochen. Czum andern, das er denselben vnd seine vorfaren jn keinen gebrauch nye gebrocht. Wiewol sich seine vorfarn des vnddirstanden, vnd ein gericht do- selbst vor etzlich vnd dreissig jaren auffgericht hetten, so hetten doch die von Gorlitz dasselbige geweret, das gerichte abegehawen 25 vnd sie jn keinen gebrauch, dorvmb das sie solchs nicht recht hetten, kommen lassen. Item das die priuilegien der von Gorlitz vahst elder. Item das die seinen den koniglichen gerichten vnd der stadt in rucken ausbrocht, vnd so der von Gersdorff eins fur� 267 legen wurde, so solden die von Gorlitz III vier funff vnd vielleicht 30 alle tzehn furtragen. Truge er sie mit wichssen sigeln fur, sie wolden guldene bullen furlegen, die vnzcueiffelt so mit grossem rath ausgangen vnd so wol erworbenn als des von Gersdorff etc. Wolden derwegen jre gerechtikeit nicht weniger als des von Gers- dorff bewegen vnd zur billikeit raten etc. vnd wolden jnen dorauff 35 entweichen. Nhu hat der voite mit rathe der von lande vnd stetè (wiewol sie sich des schuerlichen voreyniget, den die manschafft haben ge- halden vber dem von Barut vnd seinem erbieten, das jsz nicht vor vnbillich vormarckt wurde, vnd were bekomerlich das die von 24. das gerichte abegehawen, das malzeichen des gerichtsbannes vernichtet. 30. wichssen sigeln, mit wachssiegeln.
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334 267b Gorlitz einen rittermessigen man dem sie jm stande vngemessz, jn die ocht thuen solden, die von steten aber vber den von Gorlitz hielden) diese meynung furgeschlagen, s. g. hets douor gehalden vnd hieldes noch douor, das erbieten des von Gersdorff solde den von Gorlitz anzunemen gewest sein, ader wurdens noch annemen. Wo aber nicht, so wolde s. g. yemandes gen Gorlitz schicken vnd die ocht abetragen lassen, dornoch beyden parthen furbescheid thun, sunlich jn den gebrechen zuhandeln, vnd so die sun ent- stunde, sie zu recht vorfassen, vnd wo sich alsden befunde, das Caspar von Gersdorff sein thuns grundt hette, vnd were also zu 10 vnrecht in die ocht kommen, das s. g. das geldt vor den abetrag gegeben, solde widervmb zuhandeln vbirantwort werden. So aber diese meynung denen von Gorlitz nicht anzunemenn, so wolde er dem von Gersdorff befelh thun sich der koniglichen comission zu- halden, doch das dem von Gersdorff zceit bysz auff Jacobi vor- 15 gunst wurde, sich vmb seine notdorfft auch zu bewerben. Dorauff der statschreiber geantwort, s. g. hette sich vnzueifflich zuerjnnern der schriefftlichen antwort, so ein rath zu Gorlitz auff das erbieten Caspars von Barut s. g. gethan hette, vnd were inen auff hewte nicht anzunemen. Aber das s. g. yemandes schicken wolde die 20 ochte abezutragen, das wolden sie jren frunden vormelden der zu- uorsicht, sie wurdens Casparn von Gersdorff nicht wegern werden. Alleine besorgetten sie, dieweile die ocht solde volkommelich abe- getragen werden, so muste auch das weib vnd die morderyn wider- vmb jn die koniglichen gerichte vbirantwort werden. Den dieses 25 were die vrsache dorvmb der von Barut jn die ocht kommen, doran jsz sich den vielleicht stossen mochte. So aber in mittelrzceit eine andere commission ausbrocht ist worden, hat man dieselbige dem voite, durch den statschreibern donerstags noch den heiligen pfingstfeiertagen mit folgender mey� 30 nung vberantworten lassen. Seine g. hette in jungster handelung jme vnd dem andern ge- schickten seiner g. wolmeynung, der ocht halben, furhalden lassen, die sie den ire frunde also bericht, nhw were mittlrzceit eine ko- nigliche commission zugefallen, s. g. wolde dieselbe annemen, vnd 35 wesz er forder befelh hette zureden gnediglich vorhoren. Noch vorlesung, s. g. hette offtmals gehort, das sich Caspar von Gersdorff durch vormeinte priuilegia anmoset der gerichte auff seinen guettern in dem Gorlitschen weichbilde gelegen etc. So be- finde s. g. offentlich vnd clerlich aus der koniglichen commission, 40 5 30. donerstags noch den heiligen pfingstfeiertagen, 8. juni 1514.
334 267b Gorlitz einen rittermessigen man dem sie jm stande vngemessz, jn die ocht thuen solden, die von steten aber vber den von Gorlitz hielden) diese meynung furgeschlagen, s. g. hets douor gehalden vnd hieldes noch douor, das erbieten des von Gersdorff solde den von Gorlitz anzunemen gewest sein, ader wurdens noch annemen. Wo aber nicht, so wolde s. g. yemandes gen Gorlitz schicken vnd die ocht abetragen lassen, dornoch beyden parthen furbescheid thun, sunlich jn den gebrechen zuhandeln, vnd so die sun ent- stunde, sie zu recht vorfassen, vnd wo sich alsden befunde, das Caspar von Gersdorff sein thuns grundt hette, vnd were also zu 10 vnrecht in die ocht kommen, das s. g. das geldt vor den abetrag gegeben, solde widervmb zuhandeln vbirantwort werden. So aber diese meynung denen von Gorlitz nicht anzunemenn, so wolde er dem von Gersdorff befelh thun sich der koniglichen comission zu- halden, doch das dem von Gersdorff zceit bysz auff Jacobi vor- 15 gunst wurde, sich vmb seine notdorfft auch zu bewerben. Dorauff der statschreiber geantwort, s. g. hette sich vnzueifflich zuerjnnern der schriefftlichen antwort, so ein rath zu Gorlitz auff das erbieten Caspars von Barut s. g. gethan hette, vnd were inen auff hewte nicht anzunemen. Aber das s. g. yemandes schicken wolde die 20 ochte abezutragen, das wolden sie jren frunden vormelden der zu- uorsicht, sie wurdens Casparn von Gersdorff nicht wegern werden. Alleine besorgetten sie, dieweile die ocht solde volkommelich abe- getragen werden, so muste auch das weib vnd die morderyn wider- vmb jn die koniglichen gerichte vbirantwort werden. Den dieses 25 were die vrsache dorvmb der von Barut jn die ocht kommen, doran jsz sich den vielleicht stossen mochte. So aber in mittelrzceit eine andere commission ausbrocht ist worden, hat man dieselbige dem voite, durch den statschreibern donerstags noch den heiligen pfingstfeiertagen mit folgender mey� 30 nung vberantworten lassen. Seine g. hette in jungster handelung jme vnd dem andern ge- schickten seiner g. wolmeynung, der ocht halben, furhalden lassen, die sie den ire frunde also bericht, nhw were mittlrzceit eine ko- nigliche commission zugefallen, s. g. wolde dieselbe annemen, vnd 35 wesz er forder befelh hette zureden gnediglich vorhoren. Noch vorlesung, s. g. hette offtmals gehort, das sich Caspar von Gersdorff durch vormeinte priuilegia anmoset der gerichte auff seinen guettern in dem Gorlitschen weichbilde gelegen etc. So be- finde s. g. offentlich vnd clerlich aus der koniglichen commission, 40 5 30. donerstags noch den heiligen pfingstfeiertagen, 8. juni 1514.
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335 5 10 das jme die ko. mt. doran nichts gestendig, vnd gefolget mit dem andern jnhalde der comission, welche den mit der ersten bey die 268 hendel geleget. Vnd wiewol sich ein rath solcher commission hal- den mochte vnd wieder den von Barut vnd seine lewte jnhalds derselben neben den koniglichen gerichten vorfarn, so wolde er doch s. g. zugefallen, Casparn von Barut auff vorgeslagene meynung zum abetrag komenn lassenn derhalb so yemandes geschickt, wurde sunder zueiffel des rats vnddirrichtung vorstehen, wie vnd welcher gestalt der abetrag geschehen muste. Dieses letzten punctshalb hat der her wollen wiessen die weise des abetrags, das jme den durch den statschreiber gedewtet. Der geschickte must vor den rath komen, vnd Casparn von Gersdorff vnd seinen lewten der ocht halben gleite zum abetrag bieten etc., wie den solchs gewonlich etc., vnd so der her des vorstendiget 15 gesaget, er wolde yemandes hirein schicken vnd demselben also thuen lossen, wo er aber nyemandes vormogen konde, des er sich den nicht vorsehe, jnwendig acht tage seine meynung schriefftlich zurkennen geben. 268b Von Hansen Emerichs handelung. So ein rath besorget, das hertzog Friderich zu Liegnitz von wegen Hansen Emerichs, vnd hertzog George zu Sachssen, Peter Emrichs halb, nochdem er willens, sich gen Leipzcig zu setzen, an die ko. mt. schreiben vnd vielleicht dieselbe bewegen mochten etwas wider sein furnem vnd handelung zuuorschaffen, jst jm 25 besten bekommert derhalb an seine ko. schreibenn vnd dorauff den subnotarium Paulum Schneider gen Ofen geschickt. Die schriefft findet man jn libro missiuarum anni decimi tertii circa festum Elisabet. Dornoch aus rath Hansen Bruckeners bey Galle dem diener 30 hynnoch gefertiget eyn mandat konig Wentzels des abzcugshalb an einen rath gethan vnd dasselbige von newes confirmirn vnd ver- infra 277. cleren lassen, vnd hirnochmols, so jsz zurselben zceit auff die eyle nicht genugsam vorsorget, durch gunst vnd zulassen des herrn cantzlers, wie er den dem prothonotarien am tage sancti Jacobi 35 anni decimi quarti zu Praga zugesaget, forderlich mit den dreien stucken, das auch der dem vom rathe entpfolen seine guetter zu- uorkewffen, abzeug geben sal, czum andern, das die achtung der guetter etc. beym erkentnus des rats stehn sal, vnd zum dryetten, 20 25. ko. suppl. mt. 27. circa festum Elisabet, 19. november 1513. 34. am tage sancti Jacobi, 15. juli 1514. 37. achtung der guetter, die werthabschätzung derselben.
335 5 10 das jme die ko. mt. doran nichts gestendig, vnd gefolget mit dem andern jnhalde der comission, welche den mit der ersten bey die 268 hendel geleget. Vnd wiewol sich ein rath solcher commission hal- den mochte vnd wieder den von Barut vnd seine lewte jnhalds derselben neben den koniglichen gerichten vorfarn, so wolde er doch s. g. zugefallen, Casparn von Barut auff vorgeslagene meynung zum abetrag komenn lassenn derhalb so yemandes geschickt, wurde sunder zueiffel des rats vnddirrichtung vorstehen, wie vnd welcher gestalt der abetrag geschehen muste. Dieses letzten punctshalb hat der her wollen wiessen die weise des abetrags, das jme den durch den statschreiber gedewtet. Der geschickte must vor den rath komen, vnd Casparn von Gersdorff vnd seinen lewten der ocht halben gleite zum abetrag bieten etc., wie den solchs gewonlich etc., vnd so der her des vorstendiget 15 gesaget, er wolde yemandes hirein schicken vnd demselben also thuen lossen, wo er aber nyemandes vormogen konde, des er sich den nicht vorsehe, jnwendig acht tage seine meynung schriefftlich zurkennen geben. 268b Von Hansen Emerichs handelung. So ein rath besorget, das hertzog Friderich zu Liegnitz von wegen Hansen Emerichs, vnd hertzog George zu Sachssen, Peter Emrichs halb, nochdem er willens, sich gen Leipzcig zu setzen, an die ko. mt. schreiben vnd vielleicht dieselbe bewegen mochten etwas wider sein furnem vnd handelung zuuorschaffen, jst jm 25 besten bekommert derhalb an seine ko. schreibenn vnd dorauff den subnotarium Paulum Schneider gen Ofen geschickt. Die schriefft findet man jn libro missiuarum anni decimi tertii circa festum Elisabet. Dornoch aus rath Hansen Bruckeners bey Galle dem diener 30 hynnoch gefertiget eyn mandat konig Wentzels des abzcugshalb an einen rath gethan vnd dasselbige von newes confirmirn vnd ver- infra 277. cleren lassen, vnd hirnochmols, so jsz zurselben zceit auff die eyle nicht genugsam vorsorget, durch gunst vnd zulassen des herrn cantzlers, wie er den dem prothonotarien am tage sancti Jacobi 35 anni decimi quarti zu Praga zugesaget, forderlich mit den dreien stucken, das auch der dem vom rathe entpfolen seine guetter zu- uorkewffen, abzeug geben sal, czum andern, das die achtung der guetter etc. beym erkentnus des rats stehn sal, vnd zum dryetten, 20 25. ko. suppl. mt. 27. circa festum Elisabet, 19. november 1513. 34. am tage sancti Jacobi, 15. juli 1514. 37. achtung der guetter, die werthabschätzung derselben.
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336 das nyemandes die mitburger dowiedern in schutz nemen sal. Dises priuilegium ist mit anhangender ko. mt. vnd grostem sigil, der- gleichen vorhyn keines dem rathe von dem konige gegeben. Hat etwas merglichs viel gestanden, das in der fehder steckende bleibet. Noch ostern achttage vngeferlich, sein der prothonotarius vnd Bernhart Bernt gen Liegnitz geschickt in meynung mit f. g. den auffschlag noch weiter zuhandeln. So aber hertzog Friderich nicht 269 eynheymisch gewest vnd hynder jme gelassen, die handelung mit s. g. rethen zuhalden, ist also magistro Andree Pelern, probisten vnd dem hewptman angesaget, f. g. zu ehren IM fl. hung. zum 10 abeczug zunemenn, vnd haben sich die geschickten auff diszsmol weiters nichts wollen begeben. Hirnoch haben die f. g. geschrieben, antwort findest du jm libro missiuarum, auch hern Vlrichen Gotzen vngeferlich vmb Viti alher geschickt, dem den sein anbrengen auff- geschlagen bysz an rath, vnd bynnen xIv tagen sich einer antwort 15 vornemenn lassenn. Den er hat sich von wegen Hansen Emerichs erboeten, IM hung. gulden zum abezcug niderzulegen. Dornoch freitags Kiliani, so gnanter her Vlrich von der wirthschafft des land- voits brudern von Budissin hie durchgetzogen, ist s. g. zugesaget, das ein rath auff s. g. manchfeldig ansuchen vnd seiner g. begere 20 xV C fl. hl. von Hansen Emerich nemen wolde, vnd abermols vor- zcelt manchfeldige beschuerung, die ein rath entpfunde aus Hansen Emerichs furnemenn, vnd wuste Hansen Emerichen etwas weiters schuerlich zuenthengen dorvmb das er jme seinen mutwilligen be- gynnens keyne vrsache gegeben. Seine narung were mit beschue- 25 rung arm vnd reich erworben. Andere mitburger weren douon auff- stossig wurden, hette auch noch ausgang seiner vorschreibung keines gehalden, seine farende habe vnuerschost, heymlich weg geschickt, vnd das ein rath yn keinen weg anders vorantwortenn mochte etc. Ist also auff diese meynung abegeschieden vnd sich selbst 30 vortrost, ein rath wurde hertzog Friderich eine andere antwort geben, vnd bey den IM fl. hung. bleyben lassen, mit viel vor- zcelung, was hertzog Friderich als ein nackbar gemeine stad for- dern vnd geschadenn mocht etc. Freitags noch Margarethe sein der prothonotarius vnd Bernhart 35 269b Bernt geschickt worden zu hertzog Friederychen vnd so sie sein Goltberg. f. g. zum Goltperg gefunden, haben sie die meynung, wie mit her Vlrichen Gotzen vorlassen, erstlichen furgetragen. Das ein rath 5 4. merglichs viel gestanden, sehr bedeutende kosten und ausgaben verursacht. 5. Noch ostern achttage, c. 22. 23. april 1514. 14. vmb Viti, c. 15. juni 1514. 48. freitags Kiliani, 7. juli. 35. Freitags noch Margarethe, 14. juli.
336 das nyemandes die mitburger dowiedern in schutz nemen sal. Dises priuilegium ist mit anhangender ko. mt. vnd grostem sigil, der- gleichen vorhyn keines dem rathe von dem konige gegeben. Hat etwas merglichs viel gestanden, das in der fehder steckende bleibet. Noch ostern achttage vngeferlich, sein der prothonotarius vnd Bernhart Bernt gen Liegnitz geschickt in meynung mit f. g. den auffschlag noch weiter zuhandeln. So aber hertzog Friderich nicht 269 eynheymisch gewest vnd hynder jme gelassen, die handelung mit s. g. rethen zuhalden, ist also magistro Andree Pelern, probisten vnd dem hewptman angesaget, f. g. zu ehren IM fl. hung. zum 10 abeczug zunemenn, vnd haben sich die geschickten auff diszsmol weiters nichts wollen begeben. Hirnoch haben die f. g. geschrieben, antwort findest du jm libro missiuarum, auch hern Vlrichen Gotzen vngeferlich vmb Viti alher geschickt, dem den sein anbrengen auff- geschlagen bysz an rath, vnd bynnen xIv tagen sich einer antwort 15 vornemenn lassenn. Den er hat sich von wegen Hansen Emerichs erboeten, IM hung. gulden zum abezcug niderzulegen. Dornoch freitags Kiliani, so gnanter her Vlrich von der wirthschafft des land- voits brudern von Budissin hie durchgetzogen, ist s. g. zugesaget, das ein rath auff s. g. manchfeldig ansuchen vnd seiner g. begere 20 xV C fl. hl. von Hansen Emerich nemen wolde, vnd abermols vor- zcelt manchfeldige beschuerung, die ein rath entpfunde aus Hansen Emerichs furnemenn, vnd wuste Hansen Emerichen etwas weiters schuerlich zuenthengen dorvmb das er jme seinen mutwilligen be- gynnens keyne vrsache gegeben. Seine narung were mit beschue- 25 rung arm vnd reich erworben. Andere mitburger weren douon auff- stossig wurden, hette auch noch ausgang seiner vorschreibung keines gehalden, seine farende habe vnuerschost, heymlich weg geschickt, vnd das ein rath yn keinen weg anders vorantwortenn mochte etc. Ist also auff diese meynung abegeschieden vnd sich selbst 30 vortrost, ein rath wurde hertzog Friderich eine andere antwort geben, vnd bey den IM fl. hung. bleyben lassen, mit viel vor- zcelung, was hertzog Friderich als ein nackbar gemeine stad for- dern vnd geschadenn mocht etc. Freitags noch Margarethe sein der prothonotarius vnd Bernhart 35 269b Bernt geschickt worden zu hertzog Friederychen vnd so sie sein Goltberg. f. g. zum Goltperg gefunden, haben sie die meynung, wie mit her Vlrichen Gotzen vorlassen, erstlichen furgetragen. Das ein rath 5 4. merglichs viel gestanden, sehr bedeutende kosten und ausgaben verursacht. 5. Noch ostern achttage, c. 22. 23. april 1514. 14. vmb Viti, c. 15. juni 1514. 48. freitags Kiliani, 7. juli. 35. Freitags noch Margarethe, 14. juli.
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337 s. f. g. zugefallen xVC hung. fl. vor den abezcug nemen wolde etc. So der furst doran nicht begnugig, sunder mit hohem vleis vnd begere gesonnenn, man wolde jsz bey den IM fl. hung. bleiben lassen, haben sich obgemelte geschickten dises erboten: so Hans 5 Emerich die vnkost vnd darloge, so dorauff gegangen, erstattenn wolde, so hetten sie befelh, seiner f. g. zuzusagen IM fl. hung. zu- nemenn, dornoch, das Hans Emerich seine guetter dem rathe vnd iren mitburgern anbieten solde, czum drietten, die vorsessene ge- schosser, das reitgeldt, so viel auff tzwei pferde vnd einen auffsetzer gelauffen, vnd andere mitleidung, das ist wachheller etc. zu ent- richten, sich mit seiner freunthschafft jnhalds seiner vorschreibung zuuortragen, vnd wo Hans Emerich solchs zuthun beschueret, vnd domit seine f. g. nicht vormercken solde, das solch ansynnen vmb geldes willen geschehe, so were ein rath erboetig Hansen Emerich 45 ane allen entgeldt vnd straffe widervmb ein vnd zu seinen guettern zukomenn zulassen etc. Das erste IM fl. anzunemenn, hat der furst zu gnedigem danck angenomen: aber liesse sich beduncken, die von Gorlitz weren so stathafftig, das sie eine botschafft zw seinen g. ader andern fursten 20 zu senden hetten, ane widerstattung der darloge. In den andern stucken solde sich Hans Emerich der billikeit halden. Alleine be- sorget, das sich Hans Emerich schuerlich ymmer vmb eingepilter forcht willen gen Gorlitz hewslich vnd wesentlich geben ader setzen wurde. Die geschickten haben der darloge nicht nochlossen wollen, 270 sunder gesaget, das diese handelung irer achttung alle vorgebens were, dorvmb das sich Hans Emerich mit seiner freunthschafft nicht vortragen vnd so dieses geschehe, ein rath wurde sich der darlog halb, der antwort horen lassen, doran s. f. g. ein gut ge- 30 fallen tragen wurde, vnd domit die jrrige sache zu gange kweme, solde s. f. g. vorschaffen, Hansen Emerich gen Gorlitz zu komen vnd seine guetter feil zubieten, vnd so die freunthschafft dieselben in anspruch zuhaben vormeinten, wurden sunder zueiffel sich irer anspruch dorkegen vornemenn lassen. Vnd wiewol der furst Hansen 35 Emerich geleite hierzu begeret, so ist jme doch solchs durch die geschickten abegeschlagen, aus vrsachen, das jsz vngewonlich eyni- gen mitburgern zugeleyten. Wolde er auff vortrauen vnd jre wort 8. vorsessene geschosser, rückständigen steuern. 9. reitgeldt, die abgabe, welche die im besitz von landgütern befindlichen bürger von Görlitz anstatt der eigentlich in natura zu stellenden pferde und knechte für die bedürfnisse des könig- lichen gerichts bei verfolgung flüchtiger verbrecher zu zahlen hatten. 10. wach- heller, für den schutz der bürgerlandgüter. 20. darloge, reisekostenzahlung. 10 25 43
337 s. f. g. zugefallen xVC hung. fl. vor den abezcug nemen wolde etc. So der furst doran nicht begnugig, sunder mit hohem vleis vnd begere gesonnenn, man wolde jsz bey den IM fl. hung. bleiben lassen, haben sich obgemelte geschickten dises erboten: so Hans 5 Emerich die vnkost vnd darloge, so dorauff gegangen, erstattenn wolde, so hetten sie befelh, seiner f. g. zuzusagen IM fl. hung. zu- nemenn, dornoch, das Hans Emerich seine guetter dem rathe vnd iren mitburgern anbieten solde, czum drietten, die vorsessene ge- schosser, das reitgeldt, so viel auff tzwei pferde vnd einen auffsetzer gelauffen, vnd andere mitleidung, das ist wachheller etc. zu ent- richten, sich mit seiner freunthschafft jnhalds seiner vorschreibung zuuortragen, vnd wo Hans Emerich solchs zuthun beschueret, vnd domit seine f. g. nicht vormercken solde, das solch ansynnen vmb geldes willen geschehe, so were ein rath erboetig Hansen Emerich 45 ane allen entgeldt vnd straffe widervmb ein vnd zu seinen guettern zukomenn zulassen etc. Das erste IM fl. anzunemenn, hat der furst zu gnedigem danck angenomen: aber liesse sich beduncken, die von Gorlitz weren so stathafftig, das sie eine botschafft zw seinen g. ader andern fursten 20 zu senden hetten, ane widerstattung der darloge. In den andern stucken solde sich Hans Emerich der billikeit halden. Alleine be- sorget, das sich Hans Emerich schuerlich ymmer vmb eingepilter forcht willen gen Gorlitz hewslich vnd wesentlich geben ader setzen wurde. Die geschickten haben der darloge nicht nochlossen wollen, 270 sunder gesaget, das diese handelung irer achttung alle vorgebens were, dorvmb das sich Hans Emerich mit seiner freunthschafft nicht vortragen vnd so dieses geschehe, ein rath wurde sich der darlog halb, der antwort horen lassen, doran s. f. g. ein gut ge- 30 fallen tragen wurde, vnd domit die jrrige sache zu gange kweme, solde s. f. g. vorschaffen, Hansen Emerich gen Gorlitz zu komen vnd seine guetter feil zubieten, vnd so die freunthschafft dieselben in anspruch zuhaben vormeinten, wurden sunder zueiffel sich irer anspruch dorkegen vornemenn lassen. Vnd wiewol der furst Hansen 35 Emerich geleite hierzu begeret, so ist jme doch solchs durch die geschickten abegeschlagen, aus vrsachen, das jsz vngewonlich eyni- gen mitburgern zugeleyten. Wolde er auff vortrauen vnd jre wort 8. vorsessene geschosser, rückständigen steuern. 9. reitgeldt, die abgabe, welche die im besitz von landgütern befindlichen bürger von Görlitz anstatt der eigentlich in natura zu stellenden pferde und knechte für die bedürfnisse des könig- lichen gerichts bei verfolgung flüchtiger verbrecher zu zahlen hatten. 10. wach- heller, für den schutz der bürgerlandgüter. 20. darloge, reisekostenzahlung. 10 25 43
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338 hynein komenn, das stunde zu jme, den was von jnen geredt, solde jme treulichen gehalden werden, esz were den, das suesten yemandes Hansen Emerichen ansprechen wolde, muste ein rath so viel billich vnd recht einem yeden ergehen lassenn. Dorauff ist Hans Pusemann hofferichter zur Liegnitz als ein ge- schickter hertzog Friderichs neben Hansen Emerich donerstag noch Petri ad vincula alherkomen vnd noch vberantwortung einer furstl. credentz folgende stucke vnd meynung vor den eldisten herrn ge- worben. Erstlich Hans Emerich were alhie vnd liesse einem erbarn 10 rathe vnd iren mitburgern alle seine guetter feil anbieten, vnd so sie gesonnen dieselben zukewffen, solde dem kewffer ein redlicher 270b vnd gleicher kauffe gestatt werdenn, wo aber nicht, das sie jme vorgönnen wolden diesselben noch seinem besten nutz vnd fromen zuuorkewffen ader zuuorwechsseln. Czum andern, ap sich yemands 15 zu Hansen Emerich notigen ader ausserhalb des rechten wes vn- billichs furnemen wolde, dasselbige nicht zuuorstatten. Item Hans Emerich solde auff befelh des fursten seine vorsessene geschosser vnd andere mitleidung, so auff jnen gegangen, gutlichen entrichten. Czum vierden, jsz weren etzliche mitburger Hansen Emerich schul- 20 dig, were seine bethe zuuorhelffen, das er mochte von jnen betzalt werden. Czum letzten, wo jsz einem rathe nicht entkegen, so were Hans Emerich geschickt, sein burgerrecht auffzusagen. Dorauff die eldisten herrn gesaget, die gebrechen vnd han- delung Hansen Emerich iren mitburger belangende, weren bisher 25 alwege mit rathe vnd wiessen des sitzenden rats eldisten vnd ge- schwornen als derjhenigen, die zum rethen gehoretten, furgenomenn vnd gehandelt wurden, wolde jnen derwegen nicht anders getzie- menn, den dieses sein gewerb auch dohyn zugelangen lassen, das sie den auff nehstkunfftigen dinstag zuthun erboetig, vnd was als 30 den doselbst vor gut angesehen, solde jme vnuorhalden bleiben. Dinstags folgende noch Donati ist jm rathe durch den stat- schreiber vortzalt wurden alle handelung so von der zceit der vor- schreibung Hansen Emerich mundtlich vnd geschriefftlich geschehen, vnd sunderlich woruffen dieselbige stunde vnd wesz der ge� 35 schickte hertzog Friderichs auff diszsmal geworben, dasselbe zu- beraten vnd antwort dorauff zu gebenn. Desselbigen tages noch essens ist dem geschickten hertzog Friderichs durch die eldisten herrn folgende antwort gegeben: Sie 5 271 6. donerstag noch Petri ad vincula, 3. august. 32. Dinstags noch Donati, 8. august.
338 hynein komenn, das stunde zu jme, den was von jnen geredt, solde jme treulichen gehalden werden, esz were den, das suesten yemandes Hansen Emerichen ansprechen wolde, muste ein rath so viel billich vnd recht einem yeden ergehen lassenn. Dorauff ist Hans Pusemann hofferichter zur Liegnitz als ein ge- schickter hertzog Friderichs neben Hansen Emerich donerstag noch Petri ad vincula alherkomen vnd noch vberantwortung einer furstl. credentz folgende stucke vnd meynung vor den eldisten herrn ge- worben. Erstlich Hans Emerich were alhie vnd liesse einem erbarn 10 rathe vnd iren mitburgern alle seine guetter feil anbieten, vnd so sie gesonnen dieselben zukewffen, solde dem kewffer ein redlicher 270b vnd gleicher kauffe gestatt werdenn, wo aber nicht, das sie jme vorgönnen wolden diesselben noch seinem besten nutz vnd fromen zuuorkewffen ader zuuorwechsseln. Czum andern, ap sich yemands 15 zu Hansen Emerich notigen ader ausserhalb des rechten wes vn- billichs furnemen wolde, dasselbige nicht zuuorstatten. Item Hans Emerich solde auff befelh des fursten seine vorsessene geschosser vnd andere mitleidung, so auff jnen gegangen, gutlichen entrichten. Czum vierden, jsz weren etzliche mitburger Hansen Emerich schul- 20 dig, were seine bethe zuuorhelffen, das er mochte von jnen betzalt werden. Czum letzten, wo jsz einem rathe nicht entkegen, so were Hans Emerich geschickt, sein burgerrecht auffzusagen. Dorauff die eldisten herrn gesaget, die gebrechen vnd han- delung Hansen Emerich iren mitburger belangende, weren bisher 25 alwege mit rathe vnd wiessen des sitzenden rats eldisten vnd ge- schwornen als derjhenigen, die zum rethen gehoretten, furgenomenn vnd gehandelt wurden, wolde jnen derwegen nicht anders getzie- menn, den dieses sein gewerb auch dohyn zugelangen lassen, das sie den auff nehstkunfftigen dinstag zuthun erboetig, vnd was als 30 den doselbst vor gut angesehen, solde jme vnuorhalden bleiben. Dinstags folgende noch Donati ist jm rathe durch den stat- schreiber vortzalt wurden alle handelung so von der zceit der vor- schreibung Hansen Emerich mundtlich vnd geschriefftlich geschehen, vnd sunderlich woruffen dieselbige stunde vnd wesz der ge� 35 schickte hertzog Friderichs auff diszsmal geworben, dasselbe zu- beraten vnd antwort dorauff zu gebenn. Desselbigen tages noch essens ist dem geschickten hertzog Friderichs durch die eldisten herrn folgende antwort gegeben: Sie 5 271 6. donerstag noch Petri ad vincula, 3. august. 32. Dinstags noch Donati, 8. august.
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339 konden sich des jungsten vorlassz zum Goltberg aus ansag irer ge- schickten wol erjnnern, auch aus etzlichen schriefften ires stadbuchs, das Hans Emerich seine guetter einem rath vnd iren mitburgern feil anbieten solde, vorsehn sich auch Hans Emerich wurde kauff- leute bekomenn, wie er dieselben jn gleichem kauff geben wolde, das sich aber yemand vnddirstehn solde dieselben von jme zu kewffe, zuuorn er sich mit seiner freunthschafft dorvmb vortruge, were nicht zubedencken. Wolde aber dennoch ein rath gerne wiessen, wie hoch vnd tewer Hans Emerich dieselben achtet. Seine freunthschafft were auch vnd neben jnen ein geschickter des landvoits anstat vnd von wegen doctors Emerichs vor sie komen, vnd angesaget, das sie den kawffe mit recht hyndern vnd weren wolden, mit bethe, jnen derhalb einen rechtstag zurnennen, auff welchen sie ire auslendische angehor dorzu fordern vnd brengen 15 mochten. Vnd dieweile sie den die recht boeten, wuste ein rath sie douon nicht zuweisen. Isz solden sich auch die furstl. gnaden vortrosten, wue sie vormerckten, das yemandes ausserhalb des rechten wesz vnbillichs aus zunottung mehr den er solde fur- neme, das sie solchs nicht gestatten wolden. Das vorsessene ge- 20 schos vnd andere vorsewmte mitleidung wolden sie von Hansen Emerichen annemenn, doch der gestalt, dieweile Hans Emerich seine guetter nicht vorkewfft vnd zw burgerrecht sesse, das er auch furder alles das wie ein ander mitburger an geschossern, pferden, wachhellern, ader wie die mitleidung namen hette ader 25 gewonne, thun vnd geben solde. Seine schuldiger solde er vorzceichent geben. Man wolde sie 271b vor den rath beschicken vnd zur betzalung weisen. Wo sie dor- ober sewmig ader einsage haben wolde, wurde Hans Emerich die sache bey den koniglichen gerichten wiessen zwsuchen. Vnd zum 30 letzten das ein rath das burgerrecht von Hansen Emerichen an� nemen solde, wolde jme jn keinen weg fuegen aus vrsachen, die er bey sich selbst zubedencken hette. 5 10 Des geschickten einsage vnd antwort. Hans Emerich hett dem fursten angesaget, seine gutter vmb 35 XXIIM fl. hung. zu bieten, aber der furst hett jnen vnddirricht vmb XxM, jedoch were jme dieses mitgegeben, so ein rath gemeinet die gutter zu kewffen, so solde von yedem teil einer gegeben werden dieselben zw schatzen, liesse sich auch beduncken, die freunth- schafft hielde Hans E. vnbillich in seinen kawff, vnd etzliche vr- 24. ader gewonne, oder gewänne, erhielte. 43*)
339 konden sich des jungsten vorlassz zum Goltberg aus ansag irer ge- schickten wol erjnnern, auch aus etzlichen schriefften ires stadbuchs, das Hans Emerich seine guetter einem rath vnd iren mitburgern feil anbieten solde, vorsehn sich auch Hans Emerich wurde kauff- leute bekomenn, wie er dieselben jn gleichem kauff geben wolde, das sich aber yemand vnddirstehn solde dieselben von jme zu kewffe, zuuorn er sich mit seiner freunthschafft dorvmb vortruge, were nicht zubedencken. Wolde aber dennoch ein rath gerne wiessen, wie hoch vnd tewer Hans Emerich dieselben achtet. Seine freunthschafft were auch vnd neben jnen ein geschickter des landvoits anstat vnd von wegen doctors Emerichs vor sie komen, vnd angesaget, das sie den kawffe mit recht hyndern vnd weren wolden, mit bethe, jnen derhalb einen rechtstag zurnennen, auff welchen sie ire auslendische angehor dorzu fordern vnd brengen 15 mochten. Vnd dieweile sie den die recht boeten, wuste ein rath sie douon nicht zuweisen. Isz solden sich auch die furstl. gnaden vortrosten, wue sie vormerckten, das yemandes ausserhalb des rechten wesz vnbillichs aus zunottung mehr den er solde fur- neme, das sie solchs nicht gestatten wolden. Das vorsessene ge- 20 schos vnd andere vorsewmte mitleidung wolden sie von Hansen Emerichen annemenn, doch der gestalt, dieweile Hans Emerich seine guetter nicht vorkewfft vnd zw burgerrecht sesse, das er auch furder alles das wie ein ander mitburger an geschossern, pferden, wachhellern, ader wie die mitleidung namen hette ader 25 gewonne, thun vnd geben solde. Seine schuldiger solde er vorzceichent geben. Man wolde sie 271b vor den rath beschicken vnd zur betzalung weisen. Wo sie dor- ober sewmig ader einsage haben wolde, wurde Hans Emerich die sache bey den koniglichen gerichten wiessen zwsuchen. Vnd zum 30 letzten das ein rath das burgerrecht von Hansen Emerichen an� nemen solde, wolde jme jn keinen weg fuegen aus vrsachen, die er bey sich selbst zubedencken hette. 5 10 Des geschickten einsage vnd antwort. Hans Emerich hett dem fursten angesaget, seine gutter vmb 35 XXIIM fl. hung. zu bieten, aber der furst hett jnen vnddirricht vmb XxM, jedoch were jme dieses mitgegeben, so ein rath gemeinet die gutter zu kewffen, so solde von yedem teil einer gegeben werden dieselben zw schatzen, liesse sich auch beduncken, die freunth- schafft hielde Hans E. vnbillich in seinen kawff, vnd etzliche vr- 24. ader gewonne, oder gewänne, erhielte. 43*)
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340 sachen furgewandt etc. Hans Emerich solde seine geschosser ge- ben, aber das reitgelt, wachheller etc. solde man jme stunden bysz zu austrage der sachen, den was mitlerzceit auff jn loffe, solde er wie ein ander mitburger gutlich entrichten. Dieweile esz dem rath entkegen, das burgerrecht auffzusagen, liesse er isz auch dobey. O 272 Der eldisten beschlissliche antwort vnd kegenrede. Demnoch die freunthschafft die recht begerten, hette er gehort, wie jnen getziemen wolde, sie douon zuweisen, vnd so die sache zw rechte kweme, solde Hans Emerich alle behelffe zu dieser sachen notdorfftig furwenden, gebe dem rath nichts zuschaffen. 10 Wolden Hansen Emerich auch das reitgeld bysz zu austrage der sachen stunden, doch bescheidenlich wie zuuorn douon geredt, alleine dieses were sich zuuoreynigen, wen sie von beiden teilen geschickt, des rechtstag zugewartenn. Dorauff den der geschickte Hans Emerich befraget vnd einbrocht, jnen wolde nicht fuegen, 15 demselbigen hinder wiessen vnd rath f. g. zubewilligen ader an- zunemen, sundern bynnen acht tagen vngeferlich solde von f. g. derhalb geschrieben werdenn. Dobey jsz auch auff dismal blieben. Dorauff ist Hans Emerich an die schosser geweiset wurden, do er den seinen eid, so vom jar her vorblieben vnd seine vorsessene 20 geschosser hat thuen vnd geben mussen. Actum anno et die quo supra. Hertzog Friederich hat durch sein schreiben denn rechtstag angesaget dinstags noch Egidij, vnd so die freunthschafft des be- schuert vnd vmb einen gerewmern tag gebeten, ist dem hertzog 25 geschrieben mit bethe, den tag bisz auff dinstag vor crucis zuer- strecken. Dobey isz bliebenn vnd nochgelassen ist wurden. 272b Von Peter Emerichs handelung. Auff den abescheid vnd vorlassz, oben am 233. vorzceichent, haben sich die freunthschafft von beiden teilen sonabents vor Jacobi 30 anni decimi quarti gen Meissen vortaget, vnd so sich Peter Eme- richs wegzcihen halb nicht habenn vortragenn mogen, wiewol do- selbst furgeschlagen, die gebrechen solden auff den herrn ober- marschalk Henrichen von Sleynitz vnd auff tzwene beyder freunth- schafft ader auff vier, auch bei der freunthschafft, zuhandeln vnd 35 zuuorsprechen, mechtig gesatzt vnd gestalt werden, so ist jnen doch dorvmb das die freunthschafft alhie angetzeigten vorschlag 20. eid, abgabe, busse; von eidôn, büssen. 24. dinstags noch Egidij, 5. septem- ber 1514. 26. dinstag noch crucis, 19. september. 30. sonabents vor Jacobi, 28. juli.
340 sachen furgewandt etc. Hans Emerich solde seine geschosser ge- ben, aber das reitgelt, wachheller etc. solde man jme stunden bysz zu austrage der sachen, den was mitlerzceit auff jn loffe, solde er wie ein ander mitburger gutlich entrichten. Dieweile esz dem rath entkegen, das burgerrecht auffzusagen, liesse er isz auch dobey. O 272 Der eldisten beschlissliche antwort vnd kegenrede. Demnoch die freunthschafft die recht begerten, hette er gehort, wie jnen getziemen wolde, sie douon zuweisen, vnd so die sache zw rechte kweme, solde Hans Emerich alle behelffe zu dieser sachen notdorfftig furwenden, gebe dem rath nichts zuschaffen. 10 Wolden Hansen Emerich auch das reitgeld bysz zu austrage der sachen stunden, doch bescheidenlich wie zuuorn douon geredt, alleine dieses were sich zuuoreynigen, wen sie von beiden teilen geschickt, des rechtstag zugewartenn. Dorauff den der geschickte Hans Emerich befraget vnd einbrocht, jnen wolde nicht fuegen, 15 demselbigen hinder wiessen vnd rath f. g. zubewilligen ader an- zunemen, sundern bynnen acht tagen vngeferlich solde von f. g. derhalb geschrieben werdenn. Dobey jsz auch auff dismal blieben. Dorauff ist Hans Emerich an die schosser geweiset wurden, do er den seinen eid, so vom jar her vorblieben vnd seine vorsessene 20 geschosser hat thuen vnd geben mussen. Actum anno et die quo supra. Hertzog Friederich hat durch sein schreiben denn rechtstag angesaget dinstags noch Egidij, vnd so die freunthschafft des be- schuert vnd vmb einen gerewmern tag gebeten, ist dem hertzog 25 geschrieben mit bethe, den tag bisz auff dinstag vor crucis zuer- strecken. Dobey isz bliebenn vnd nochgelassen ist wurden. 272b Von Peter Emerichs handelung. Auff den abescheid vnd vorlassz, oben am 233. vorzceichent, haben sich die freunthschafft von beiden teilen sonabents vor Jacobi 30 anni decimi quarti gen Meissen vortaget, vnd so sich Peter Eme- richs wegzcihen halb nicht habenn vortragenn mogen, wiewol do- selbst furgeschlagen, die gebrechen solden auff den herrn ober- marschalk Henrichen von Sleynitz vnd auff tzwene beyder freunth- schafft ader auff vier, auch bei der freunthschafft, zuhandeln vnd 35 zuuorsprechen, mechtig gesatzt vnd gestalt werden, so ist jnen doch dorvmb das die freunthschafft alhie angetzeigten vorschlag 20. eid, abgabe, busse; von eidôn, büssen. 24. dinstags noch Egidij, 5. septem- ber 1514. 26. dinstag noch crucis, 19. september. 30. sonabents vor Jacobi, 28. juli.
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344 nicht geliebet, auff ansuchen des burgermeisters zw Leiptzig son- abents noch Egidij zur suhne vnd ap die entstunde, dinstags fol- gende zu recht aus vorgunst vnd mitwiessen der eldisten herrn, ein tag von der freunthschafft zugeschrieben wordenn etc. Actum 5 diebus et anno quibus supra. Sonabent noch Egidij sein die freunthschafft Peter Emerichs, her Hans von Schonberg hewptman zu Radeberg, mgr. Johannes dechand von Freiberg, Benedictus Beringershayn burgermeister zu Leipzcig Peter Emerichs schwer, Wilhelm Krahn gleitzman vnd mgr. 10 Johannes Molner schoppschreiber zu Leipzcig, alhie einkomenn, vnd bey den eldisten herrn auch mit vorschriefften des herrn obermar- schalks gebeten, durch mittel zu sunen vnd die gebrechen gutlich beyzulegen. Vnd wiewol die freunthschafft Peter Emerichs kegen- teil, zuuor, wie oben vormelt, die sune abegeschrieben, so haben 15 doch die eldisten herrn sie dorvmb belanget, die selbige zuuor- statten, mit furgewanter vrsache das der her obermarschalk durch sein schreiben die sune zuhalden begert hette etc. Dorauff doctor Emerich mit seinem anhange geantwort, die sune wuste er nicht abezuschlagen wo man dorauff handeln wolde, 20 das Peter Emerich bey seinen guttern sitzende vorbliebe. Ausser- halb desz were jme keine sune nicht leidlich. So aber Peter Eme- rich vnd seine beistender solche sune zuhalden abegeschlagen, ist die sunlich handelung allenthalben entstanden, vnd sein derhalb die part dinstags folgende vor recht vnd schriefftliche ortelssatzung 25 komenn, wie den jm buch der ortelsfragen bezceichent. Actum diebus quibus et supra. 273 Von Hansen Emerichs rechtstag. So Hansen Emerich zusampt seiner freunthschafft dinstags noch natiuitatis Marie ader vor crucis, wie oben, angesatzt, sein sie von 30 beiden teilen denselben tage gestanden, vnd ire meynung schriefft- lichen setzen lassen, wie den jm buch der ortelsfragen vorzceichent. Actum die et anno quibus supra. Dinstags noch Vrsule hat Peter Emerich durch den schoppen- schreiber von Leipzcig des rechtstag gewartet vnd ortelsfrage ge- 35 satzt. Vide in libro. Dinstags am abent omnium sanctorum hat Hans Pusewen hoffe- 1. sonabents noch Egidij, 5. august. 27. über dem wort Hansen steht von späterer hand: Peters. 28. dinstags noch natiuitatis Marie, 12. september. 33. Dinstags noch Vrsule, 24. october. 36. Dinstags am abent omnium sanctorum, 31. october 1514.
344 nicht geliebet, auff ansuchen des burgermeisters zw Leiptzig son- abents noch Egidij zur suhne vnd ap die entstunde, dinstags fol- gende zu recht aus vorgunst vnd mitwiessen der eldisten herrn, ein tag von der freunthschafft zugeschrieben wordenn etc. Actum 5 diebus et anno quibus supra. Sonabent noch Egidij sein die freunthschafft Peter Emerichs, her Hans von Schonberg hewptman zu Radeberg, mgr. Johannes dechand von Freiberg, Benedictus Beringershayn burgermeister zu Leipzcig Peter Emerichs schwer, Wilhelm Krahn gleitzman vnd mgr. 10 Johannes Molner schoppschreiber zu Leipzcig, alhie einkomenn, vnd bey den eldisten herrn auch mit vorschriefften des herrn obermar- schalks gebeten, durch mittel zu sunen vnd die gebrechen gutlich beyzulegen. Vnd wiewol die freunthschafft Peter Emerichs kegen- teil, zuuor, wie oben vormelt, die sune abegeschrieben, so haben 15 doch die eldisten herrn sie dorvmb belanget, die selbige zuuor- statten, mit furgewanter vrsache das der her obermarschalk durch sein schreiben die sune zuhalden begert hette etc. Dorauff doctor Emerich mit seinem anhange geantwort, die sune wuste er nicht abezuschlagen wo man dorauff handeln wolde, 20 das Peter Emerich bey seinen guttern sitzende vorbliebe. Ausser- halb desz were jme keine sune nicht leidlich. So aber Peter Eme- rich vnd seine beistender solche sune zuhalden abegeschlagen, ist die sunlich handelung allenthalben entstanden, vnd sein derhalb die part dinstags folgende vor recht vnd schriefftliche ortelssatzung 25 komenn, wie den jm buch der ortelsfragen bezceichent. Actum diebus quibus et supra. 273 Von Hansen Emerichs rechtstag. So Hansen Emerich zusampt seiner freunthschafft dinstags noch natiuitatis Marie ader vor crucis, wie oben, angesatzt, sein sie von 30 beiden teilen denselben tage gestanden, vnd ire meynung schriefft- lichen setzen lassen, wie den jm buch der ortelsfragen vorzceichent. Actum die et anno quibus supra. Dinstags noch Vrsule hat Peter Emerich durch den schoppen- schreiber von Leipzcig des rechtstag gewartet vnd ortelsfrage ge- 35 satzt. Vide in libro. Dinstags am abent omnium sanctorum hat Hans Pusewen hoffe- 1. sonabents noch Egidij, 5. august. 27. über dem wort Hansen steht von späterer hand: Peters. 28. dinstags noch natiuitatis Marie, 12. september. 33. Dinstags noch Vrsule, 24. october. 36. Dinstags am abent omnium sanctorum, 31. october 1514.
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342 273b richter zu Liegnitz vor den eldisten herrn vberantwort eine furst- liche credentz, vnd dorauff drey stucke geworben, wie den in der- selben credentz vorzceichent, denselbigen tag der rechte gepfleget, vnd sein ortelsfrage von wegen Hansen Emerich durch den schoppen- schreibern von Breslaw, Sigmunden Pruffern setzen lassen, wie den jm buche vorzceichent. Ist beydemol ortel gesatzt wurden, von xIx hor bisz noch tzwene hor jn die nacht, wie den aus den ortelssatzung clerlich abezunemenn. Item dinstags noch oculi anno etc. decimo quinto sein Peter 10 vnd Hansz Emerich mit iren beystendern erschienenn, vnd mit iren gefreundten abermols geortelt, wie den jm ortelbuch vorzceichent. Sein furder jn beidenn sachen viel rechtstag gehalden vnd spruch von den von Magdeburg dorvber ergangenn, wie den aus den spruchen zuuorlesen. So aber Hansen Emerich die orteil ent- 15 fallenn, hat er zum letzten des rechten abegestandenn, vnd ist seine sache zu handelung komen zwuschen hertzog Friderichen vnd dem rathe auff sunderliche erbieten doctors Emerichs, wie denn folget. Peter Emerichen ist abermols ein rechtstag angesatzt Ia post misericordiam domini, anno etc. decimo sexto. 5 20 274b Von dem grossen kalden winther.*) Im ausgange des dreitzehnden vnd anfang des viertzehnden jares ist eingefallen eine treffliche mergliche kelde, von schnehe vnd gefruste, die do stunde von Martini vahst funff monde, alleine, das noch dem newen jhar ein tag ader vier sich mit wenigem 25 reyn gewandelt, vnd ist solche kelde gewest, der gleichen auch kein mensche gedocht hat, also das grosser gebruch jn viel landen vnd steten an wasser gewest, vnd durch das gefruste also aus- getreuget, das etzliche stete, von der Schweidenitz hot man son- derlich geredt, vber sieben meil hot mussen jn die mhulen faren. 30 Solchs gebruchshalb sein auch viel wintermulen jn der Slesien vnd anderswo, do dieselben vor nye gewest, auffgericht wurden. Czur Sittaw vnd Lawben hat man die woche nicht mehr den tzweye 10. Dinstags noch oculi, 15. märz 1515. 19. IIIa post misericordiam do- mini, 8. april 1516. 26. reyn, regen. 27. gebruch, mangel. 28. ausgetreuget, ausgetrocknet. *) 274b, 27ha ist ganz leer gelassen.
342 273b richter zu Liegnitz vor den eldisten herrn vberantwort eine furst- liche credentz, vnd dorauff drey stucke geworben, wie den in der- selben credentz vorzceichent, denselbigen tag der rechte gepfleget, vnd sein ortelsfrage von wegen Hansen Emerich durch den schoppen- schreibern von Breslaw, Sigmunden Pruffern setzen lassen, wie den jm buche vorzceichent. Ist beydemol ortel gesatzt wurden, von xIx hor bisz noch tzwene hor jn die nacht, wie den aus den ortelssatzung clerlich abezunemenn. Item dinstags noch oculi anno etc. decimo quinto sein Peter 10 vnd Hansz Emerich mit iren beystendern erschienenn, vnd mit iren gefreundten abermols geortelt, wie den jm ortelbuch vorzceichent. Sein furder jn beidenn sachen viel rechtstag gehalden vnd spruch von den von Magdeburg dorvber ergangenn, wie den aus den spruchen zuuorlesen. So aber Hansen Emerich die orteil ent- 15 fallenn, hat er zum letzten des rechten abegestandenn, vnd ist seine sache zu handelung komen zwuschen hertzog Friderichen vnd dem rathe auff sunderliche erbieten doctors Emerichs, wie denn folget. Peter Emerichen ist abermols ein rechtstag angesatzt Ia post misericordiam domini, anno etc. decimo sexto. 5 20 274b Von dem grossen kalden winther.*) Im ausgange des dreitzehnden vnd anfang des viertzehnden jares ist eingefallen eine treffliche mergliche kelde, von schnehe vnd gefruste, die do stunde von Martini vahst funff monde, alleine, das noch dem newen jhar ein tag ader vier sich mit wenigem 25 reyn gewandelt, vnd ist solche kelde gewest, der gleichen auch kein mensche gedocht hat, also das grosser gebruch jn viel landen vnd steten an wasser gewest, vnd durch das gefruste also aus- getreuget, das etzliche stete, von der Schweidenitz hot man son- derlich geredt, vber sieben meil hot mussen jn die mhulen faren. 30 Solchs gebruchshalb sein auch viel wintermulen jn der Slesien vnd anderswo, do dieselben vor nye gewest, auffgericht wurden. Czur Sittaw vnd Lawben hat man die woche nicht mehr den tzweye 10. Dinstags noch oculi, 15. märz 1515. 19. IIIa post misericordiam do- mini, 8. april 1516. 26. reyn, regen. 27. gebruch, mangel. 28. ausgetreuget, ausgetrocknet. *) 274b, 27ha ist ganz leer gelassen.
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343 maltz gemolen, sein alhie nicht mehr den tzwuhe mulen jn vier- raden, dennoch komerlich fertig gewest, derhalb ein rath jm besten beschlossen, vnd befolen, das jnwendig XIV tagen kein maltz, sun- der alleine korn, weise etc. solde gemalen werden. Das den 5 nicht lenger den funff tage gestandenn, dorvmb das die kelde plutzligk gefallen vnd sich zu gnedigen tawen gewandelt. Isz hot aber die zceit solchs gefördert, in den tagen vahst vmb mitte- fastenn. Actum die et anno quibus supra. 1514. 275 10 Innouato senatu sub anno decimo quarto post millesimum quingentesimum die s. Egidij, delectus est in protocon- sulem: Michel Swartz. Scabini. 15 Mathias Rosenberg. Daniel Goritz. Peter Tyle. Mgr. Martinus Eissenmenger. Baltasar Kirchoff. 20 Georg Roseler. Frantz Schneider. Seniores. Bernhart Bernt. Clawes Koeler. Johannes Arnoldt. Hans Teichler. Hans Tzwinling. Matth. Sigmund. Hans Eschenloer. Georg Swertfeger. Consulares. Hans Frietsch. Frantz Schultz. Hans Peitzener. Wentzel Wayman. Hans Baldauff. Matth. Storch. 30 Hans Wolmerstadt. Jocoff Girlach. Baccalaureus Johannes Kommer- stadt. Baccalaureus Paulus Leyse. 35 Oswaldus Meister, apotecarius. 25 4. weise, für waizen.
343 maltz gemolen, sein alhie nicht mehr den tzwuhe mulen jn vier- raden, dennoch komerlich fertig gewest, derhalb ein rath jm besten beschlossen, vnd befolen, das jnwendig XIV tagen kein maltz, sun- der alleine korn, weise etc. solde gemalen werden. Das den 5 nicht lenger den funff tage gestandenn, dorvmb das die kelde plutzligk gefallen vnd sich zu gnedigen tawen gewandelt. Isz hot aber die zceit solchs gefördert, in den tagen vahst vmb mitte- fastenn. Actum die et anno quibus supra. 1514. 275 10 Innouato senatu sub anno decimo quarto post millesimum quingentesimum die s. Egidij, delectus est in protocon- sulem: Michel Swartz. Scabini. 15 Mathias Rosenberg. Daniel Goritz. Peter Tyle. Mgr. Martinus Eissenmenger. Baltasar Kirchoff. 20 Georg Roseler. Frantz Schneider. Seniores. Bernhart Bernt. Clawes Koeler. Johannes Arnoldt. Hans Teichler. Hans Tzwinling. Matth. Sigmund. Hans Eschenloer. Georg Swertfeger. Consulares. Hans Frietsch. Frantz Schultz. Hans Peitzener. Wentzel Wayman. Hans Baldauff. Matth. Storch. 30 Hans Wolmerstadt. Jocoff Girlach. Baccalaureus Johannes Kommer- stadt. Baccalaureus Paulus Leyse. 35 Oswaldus Meister, apotecarius. 25 4. weise, für waizen.
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344 275b Von den gerichten zu Schonberg. 276 So Adolarius Ottera, Georgen Emerichs eidem vnd erbher zu Schonberg vnd Halbendorff, sich hat vnddirstehn wollen, die obir- gericht, als freuel vnd gewalt, vnd andere sachen die sich zu den obergerichten getzogen, doselbst zu Schonberg zu richten zuhaben, vnd sich auff sein eldesten doselbst berueffen etc., vnd wiewol dieselben eldisten 2a post Lamperti anno quo supra vor die eldisten herrn hirein gefordert, vnd ausgesaget, sie wusten nicht anders, den das alle vorwundung vnd andere sachen die sich zu den ober- gerichten getzogenn, alweg doselbst weren gericht wurden, auch 10 angetzeiget etzliche felle vnd mörde etc., vnd sundirlich dieses, das jsz stets also were gehalden wurden bisz auff Gabrieln Toppern jren erbherrn, derselbige solde jnen gesaget haben, solden sich der obergerichte zu Gorlitz halden, Georg Emerich hette auch das- selbige also gehalden, vnd so sich noch seinem tode eine mordt 15 doselbst begeben, weren die eldisten hirein zu der erbfrauen ko� menn, vnd sich an jr belernen wollen, wie sie sich mit dem er- mordten halden solden, do were jnen vnddirricht geschehen, den- selben hirein vor die koniglichen gerichte zu antworten, dem den also folge geschehen, vnd furder sich also der koniglichen gerichte 20 gehalden hetten, so ist doch denselben eldisten zu Schonberg durch den statschreibern folgende meynung gesaget wurdenn. Ein rathe vnd die eldistenn herrn trugenn kein wiessen jn welcher gestaldt ader gerechtikeit jre mitburger von Vtmann anzu- hebenn bisz auff Georgen Emerichen das stetlein Schonberg an sie 25 gekaufft ader gebrocht hettenn, ader dieses weren jnen wissentlich, so zurzceit die manschafft des gantzen Gorlitschen weichbildes mit der stadt von wegen der obergericht vor die ko. mt. zu recht ko- men were, das derhalb ein spruch ergangen were, dorjnnenn allen denjhenigen, so sich der obirgerichte in stetlen, merckten vnd 30 dorffern, durch das gantze weichbilde anmosten, aberkant weren, dieselbe abezuthun vnd furder nymmer auffzurichten. Dieweile ein rath den edelleutenn der obergerichte auff iren guettern nicht ge- stendig, so hetten sie vnd jr erbherschafft zu bedencken, ap einem rath leidlich jnen als jren mitburgern zuenthengen, besunder so 35 solchs wieder gemeiner stadt priuilegien were. Derhalb befolen jnen die herrn, das sich das stetlen Schonberg der koniglichen obergerichte alhie zw Gorlitz halden solde, vnd wo jsz auch an- ders erfarn, solden sie wiessen, das sich die koniglichen gerichte 5 7. 2a post Lamperti, 17. september 1514.
344 275b Von den gerichten zu Schonberg. 276 So Adolarius Ottera, Georgen Emerichs eidem vnd erbher zu Schonberg vnd Halbendorff, sich hat vnddirstehn wollen, die obir- gericht, als freuel vnd gewalt, vnd andere sachen die sich zu den obergerichten getzogen, doselbst zu Schonberg zu richten zuhaben, vnd sich auff sein eldesten doselbst berueffen etc., vnd wiewol dieselben eldisten 2a post Lamperti anno quo supra vor die eldisten herrn hirein gefordert, vnd ausgesaget, sie wusten nicht anders, den das alle vorwundung vnd andere sachen die sich zu den ober- gerichten getzogenn, alweg doselbst weren gericht wurden, auch 10 angetzeiget etzliche felle vnd mörde etc., vnd sundirlich dieses, das jsz stets also were gehalden wurden bisz auff Gabrieln Toppern jren erbherrn, derselbige solde jnen gesaget haben, solden sich der obergerichte zu Gorlitz halden, Georg Emerich hette auch das- selbige also gehalden, vnd so sich noch seinem tode eine mordt 15 doselbst begeben, weren die eldisten hirein zu der erbfrauen ko� menn, vnd sich an jr belernen wollen, wie sie sich mit dem er- mordten halden solden, do were jnen vnddirricht geschehen, den- selben hirein vor die koniglichen gerichte zu antworten, dem den also folge geschehen, vnd furder sich also der koniglichen gerichte 20 gehalden hetten, so ist doch denselben eldisten zu Schonberg durch den statschreibern folgende meynung gesaget wurdenn. Ein rathe vnd die eldistenn herrn trugenn kein wiessen jn welcher gestaldt ader gerechtikeit jre mitburger von Vtmann anzu- hebenn bisz auff Georgen Emerichen das stetlein Schonberg an sie 25 gekaufft ader gebrocht hettenn, ader dieses weren jnen wissentlich, so zurzceit die manschafft des gantzen Gorlitschen weichbildes mit der stadt von wegen der obergericht vor die ko. mt. zu recht ko- men were, das derhalb ein spruch ergangen were, dorjnnenn allen denjhenigen, so sich der obirgerichte in stetlen, merckten vnd 30 dorffern, durch das gantze weichbilde anmosten, aberkant weren, dieselbe abezuthun vnd furder nymmer auffzurichten. Dieweile ein rath den edelleutenn der obergerichte auff iren guettern nicht ge- stendig, so hetten sie vnd jr erbherschafft zu bedencken, ap einem rath leidlich jnen als jren mitburgern zuenthengen, besunder so 35 solchs wieder gemeiner stadt priuilegien were. Derhalb befolen jnen die herrn, das sich das stetlen Schonberg der koniglichen obergerichte alhie zw Gorlitz halden solde, vnd wo jsz auch an- ders erfarn, solden sie wiessen, das sich die koniglichen gerichte 5 7. 2a post Lamperti, 17. september 1514.
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345 vnd ein rath wurden wiessen gen den von Schonberg der gebure zwhaldenn, dornoch sie sich hetten zu richtenn. Vnd sein also die von Schonberg hynweg gegangenn mit der antwort, das sie dem also thun woldenn. Isz ist in dieser handelung geredt wurdenn, das Gabriel Topper, noch ausgang des konigl. spruchs Wladislai anno 1499, solde die 276b obergericht zu Schonberg, dem rath, auch Georg Emerich gutwillig abetreten haben, wie den ein signatur jnn libro proscriptorum dor- auff zceiget, das zur zceit ein mord doselbst zu Schonberg be- 10 gangen, hynnen jn den koniglichen gerichten abegetragen ist wur- den. Aber dieweile ein rath jn den gebrauch komenn, hat er sich desz auch der priuilegienn nicht entsetzen noch begeben wollen, zuuormeiden einsagen, so die manschafft haben mochten, sagende, die von Gorlitz gestatten jren mitburgern der obergericht in stetlen 15 zugebrauchenn, wes wil man vns zceyhen etc. Actum die et anno quibus supra. 5 Vom der feste vnd schlossz Pentzigk. 25 35 So gemeine stadt das gut Pentzig mit seiner zugehorung von den von Pentzig gekawfft, auch dasselbige vnd die gantze Gorlitsche 20 heide von konig Wladislao zu erblichem lehn erlanget vnd besorget, dieweile das slossz vnd gebewde stehnde bliebe, mochte mit der zceit anfechtung derhalb erlangen, das vielleicht nachkomende konige dasselbige zu einer lust vnd jagehawse einnemenn vnd besetzen, ader das vielleicht ein her das bey ko. mt. ausbieten mochte, den von Gorlitz dasselbige in dem kawffe, wie sie das von den Pentzigern gekawfft, zubetzalen, wie sich den der von Schellenberg etwo cantzler hat horen lassen, auch dieweile das nehst stunde, das storche doselbst niesteln mochten, hat man sich offtmals bey den 277 cantzlern vnd andern herrn bevleissiget die gunst bey dem konige 30 zurlangen, das mans einbrechenn möchte. Aber jn langer zceit nichts erlangen mogen, bissolang man mit Hansen Bruckenern jn ein vornem komenn, dem den die sache allenthalben vortrauet, mit vortrostung einer vorehrung dieselbige furder an herrn Laslawen von Sternberg cantzlern zugelangen lassen. Vnd so ein rath bey ko. mt. ausbrocht hat eine newe confir- macion vber den abezcug den burgern, douon oben am 243. vnd 262. blat, vnd der obgnant her cantzler vor die confirmacion ge- Privilegia. fordert hat 500 schoc meisnisch an behm. gl., die doctores in der 28. das storche doselbst niesteln mochten, dass sich dort wegelagerer und strassenräuber festsetzen könnten. 4 4
345 vnd ein rath wurden wiessen gen den von Schonberg der gebure zwhaldenn, dornoch sie sich hetten zu richtenn. Vnd sein also die von Schonberg hynweg gegangenn mit der antwort, das sie dem also thun woldenn. Isz ist in dieser handelung geredt wurdenn, das Gabriel Topper, noch ausgang des konigl. spruchs Wladislai anno 1499, solde die 276b obergericht zu Schonberg, dem rath, auch Georg Emerich gutwillig abetreten haben, wie den ein signatur jnn libro proscriptorum dor- auff zceiget, das zur zceit ein mord doselbst zu Schonberg be- 10 gangen, hynnen jn den koniglichen gerichten abegetragen ist wur- den. Aber dieweile ein rath jn den gebrauch komenn, hat er sich desz auch der priuilegienn nicht entsetzen noch begeben wollen, zuuormeiden einsagen, so die manschafft haben mochten, sagende, die von Gorlitz gestatten jren mitburgern der obergericht in stetlen 15 zugebrauchenn, wes wil man vns zceyhen etc. Actum die et anno quibus supra. 5 Vom der feste vnd schlossz Pentzigk. 25 35 So gemeine stadt das gut Pentzig mit seiner zugehorung von den von Pentzig gekawfft, auch dasselbige vnd die gantze Gorlitsche 20 heide von konig Wladislao zu erblichem lehn erlanget vnd besorget, dieweile das slossz vnd gebewde stehnde bliebe, mochte mit der zceit anfechtung derhalb erlangen, das vielleicht nachkomende konige dasselbige zu einer lust vnd jagehawse einnemenn vnd besetzen, ader das vielleicht ein her das bey ko. mt. ausbieten mochte, den von Gorlitz dasselbige in dem kawffe, wie sie das von den Pentzigern gekawfft, zubetzalen, wie sich den der von Schellenberg etwo cantzler hat horen lassen, auch dieweile das nehst stunde, das storche doselbst niesteln mochten, hat man sich offtmals bey den 277 cantzlern vnd andern herrn bevleissiget die gunst bey dem konige 30 zurlangen, das mans einbrechenn möchte. Aber jn langer zceit nichts erlangen mogen, bissolang man mit Hansen Bruckenern jn ein vornem komenn, dem den die sache allenthalben vortrauet, mit vortrostung einer vorehrung dieselbige furder an herrn Laslawen von Sternberg cantzlern zugelangen lassen. Vnd so ein rath bey ko. mt. ausbrocht hat eine newe confir- macion vber den abezcug den burgern, douon oben am 243. vnd 262. blat, vnd der obgnant her cantzler vor die confirmacion ge- Privilegia. fordert hat 500 schoc meisnisch an behm. gl., die doctores in der 28. das storche doselbst niesteln mochten, dass sich dort wegelagerer und strassenräuber festsetzen könnten. 4 4
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346 277b 278 cantzley anderthalb hundert, vnd der Bruckener vmb seine forde- rung 300 schoc meisnisch, jst ein rath merglich beschuert gewest, so viel douor zugeben, vnd Hansen Bruckenern gesaget, were nye erfarn, das die stadt vor ein priuilegium so viel gegeben hette. Aber Hans Bruckener hat geantwort, er konde den cantzler auff keinen andern weg weisen, vnd wo ein rath sich mit diesem gelde wurde mercken lassen, so erlangeten sie einen vngnedigen herrn, vnd were zubesorgen, das sie bey seinen getzeiten schuerlich etwas ausbrengen mochten, wes er auch suesten der stadt schaden ader gefromen konde, hetten sie zubedencken vnd der rede gar viel, 10 die jch zuschreiben nochlossen wil. Vnd so die eldisten herrn jm besten bekomert, solden sie sich wieder den hern cantzler vnd die cantzley setzen, wolde vielleicht gemeiner stad schuerlich zw forderung komenn, haben also Hansen Bruckenern alhie zugesaget, angeforderte summenn allenthalben zu- 15 geben, alleine das jnen friest vnd zceit dorzu gestundet, vnd die- weile denn die summen grosz, das er doch bey dem herrn cantzler vnd der her cantzler furder bey ko. mt. doran sein wolde vnd vorhelffen, das der tzweier stuck eins, nemlich das die gunst bey ko. mt. gegeben den Pentzig einzubrechen, ader ein priuilegium, 20 das man jn ko. mt. lande auff die vbeltheter einfallen vnd greiffen mochte, mitgegeben wurde. Dorauff hat Hans Bruckener mit dem hern cantzler geredt, vnd doch nichts von s. g. erlangen mogen, den die von Gorlitz solden jme die funffhundert schoc ausrichten, wurden sie dennoch etwas 25 weiters bey seinen bieten, wolde sich in allen g. gegen jnen vor- halden vnd ertzeigen. Dieweile den die eldisten herrn vormarckt das jsz nicht an- ders hat sein wollen, vnd bedocht solden sie das priuilegium des abzeugs s. g. widervmb vberantworten, wie den der her cantzler 30 begeret, wolde vielleicht in einem andern schaden, haben sie den magistrum prothonotarium den nehesten tag noch visitacionis Marie gen Prag geschickt den hern cantzler zubieten, mit dem gelde ge- dult zuhaben, den ein rath konde ein solche summe auff eine eyle nicht zu sich brengenn. So aber der cantzler durch Hansen Bruckenern vnddirricht, p das der statschreiber keine geldt brocht, hat s. g. jnenn nicht horen wollen, hat auch also vnuorhort zurucke zcyhen muessen. Vnd so die eldisten herrn den vnwillen des herrn cantzlers 5 35 26. bey seinen, suppl. gnaden. 32. den nehesten tag noch visitacionis Marie, 3. juli 1514.
346 277b 278 cantzley anderthalb hundert, vnd der Bruckener vmb seine forde- rung 300 schoc meisnisch, jst ein rath merglich beschuert gewest, so viel douor zugeben, vnd Hansen Bruckenern gesaget, were nye erfarn, das die stadt vor ein priuilegium so viel gegeben hette. Aber Hans Bruckener hat geantwort, er konde den cantzler auff keinen andern weg weisen, vnd wo ein rath sich mit diesem gelde wurde mercken lassen, so erlangeten sie einen vngnedigen herrn, vnd were zubesorgen, das sie bey seinen getzeiten schuerlich etwas ausbrengen mochten, wes er auch suesten der stadt schaden ader gefromen konde, hetten sie zubedencken vnd der rede gar viel, 10 die jch zuschreiben nochlossen wil. Vnd so die eldisten herrn jm besten bekomert, solden sie sich wieder den hern cantzler vnd die cantzley setzen, wolde vielleicht gemeiner stad schuerlich zw forderung komenn, haben also Hansen Bruckenern alhie zugesaget, angeforderte summenn allenthalben zu- 15 geben, alleine das jnen friest vnd zceit dorzu gestundet, vnd die- weile denn die summen grosz, das er doch bey dem herrn cantzler vnd der her cantzler furder bey ko. mt. doran sein wolde vnd vorhelffen, das der tzweier stuck eins, nemlich das die gunst bey ko. mt. gegeben den Pentzig einzubrechen, ader ein priuilegium, 20 das man jn ko. mt. lande auff die vbeltheter einfallen vnd greiffen mochte, mitgegeben wurde. Dorauff hat Hans Bruckener mit dem hern cantzler geredt, vnd doch nichts von s. g. erlangen mogen, den die von Gorlitz solden jme die funffhundert schoc ausrichten, wurden sie dennoch etwas 25 weiters bey seinen bieten, wolde sich in allen g. gegen jnen vor- halden vnd ertzeigen. Dieweile den die eldisten herrn vormarckt das jsz nicht an- ders hat sein wollen, vnd bedocht solden sie das priuilegium des abzeugs s. g. widervmb vberantworten, wie den der her cantzler 30 begeret, wolde vielleicht in einem andern schaden, haben sie den magistrum prothonotarium den nehesten tag noch visitacionis Marie gen Prag geschickt den hern cantzler zubieten, mit dem gelde ge- dult zuhaben, den ein rath konde ein solche summe auff eine eyle nicht zu sich brengenn. So aber der cantzler durch Hansen Bruckenern vnddirricht, p das der statschreiber keine geldt brocht, hat s. g. jnenn nicht horen wollen, hat auch also vnuorhort zurucke zcyhen muessen. Vnd so die eldisten herrn den vnwillen des herrn cantzlers 5 35 26. bey seinen, suppl. gnaden. 32. den nehesten tag noch visitacionis Marie, 3. juli 1514.
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347 vormarckt, haben sie sich bey dem pfarhern alhie bevleissiget, weiter vnrat vnd beschuerung zuuurmeiden, IVC hung. fl. an golde zu entlehen vnd das oberlauffende mit behmischen gl. erfullet, vnd haben also den magistrum prothonotarium abermols gen Prage ge- 5 fertiget, dasselbige geldt dem herrn cantzler zu vberantworten, vnd dobey zu bieten jrer g. h. jn anligenden sachen der stadt zusein. Als den ist der stadschreiber dinstags sancti Jacobi durch an- sagen vnd forderung Hansen Bruckeners frwhe vor dem auffgange 10 der sunnen bey dem hern cantzler zuuorhor komenn, vnd alle sachen noch notdorfft mit seinen g. geredt vnd sunderlich ange- tzeiget, wie die stadt etwo von den Pentzigern gekawfft hette eine feste vnd hoffe Pentzig gnant, der den mit grosser beschuerlicher jerlicher darloge enthalden wurde. Man muste teglich 4 heluncken, 15 einen hewptman mit weib vnd kyndern, einen forster dergleichen doruffen halden, beyweilen auch, so sich irgent ein geschrey jm lande erhobe, ader das rewter vorhanden weren, mit lewte aus der stadt stercken vnd besetzen, in besorg das js vielleicht mochte vbirfallen vnd eingenomenn werden, der stadt vnd strassen zu 20 merglichem schaden. Vnd muste also jerlichen mehr den IVC schoc 278b haben, domit den gemeine stadt dasselbige schuerlich enthalden konde, vnd doch mit jrem cleynen fromenn. Derhalbe were jsz raths demutige vleissige bethe s. g. wolde bey ko. mt. vorhelffen die gunst laudts der nottel zurlangen, das ein rath dasselbige 25 schlossz brechen mochte. Den vnd ap die gunst nicht gegeben, so wurde doch nichts doran gebawet vnd ginge von tage zw tage ein etc. Dorauff hat s. g. die IVC fl. hung. an gelde zu dancke vnd jn g. angenomen vnd dorbey zugesaget, vleis bey ko. mt. furzuwenden, 30 die gunst ober den Pentzig, jnhalds der vberantworten nottel zu- erwerben, vnd so die ko. mt. solchs zulassen wurde, wolde er vor seine person vor den brieffe nichts haben, sundern den rath domit vorehrenn, vnd dobey angesaget, er wurde kurtzlich gen Ofen, do solde ein rath hynein schicken vnd dieselbige sache bey 35 dem konige vnd jme anregen lassen. Dornach hat man donerstags am abent Egidij Paulum Schnei- der den vnddirstatschreiber hynein gen Ofen geschickt, ko. mt. 8. dinstags sancti Jacobi, 25. juli. 14. heluncken, knechte, bewaffnete. 17. ader das rewter vorhanden weren, das raubritter das land beunruhigten. 26. ginge ein, stürzte zusammen, würde baufällig. 36. donerstags am abent Egidij, 31. august 1514. 44*)
347 vormarckt, haben sie sich bey dem pfarhern alhie bevleissiget, weiter vnrat vnd beschuerung zuuurmeiden, IVC hung. fl. an golde zu entlehen vnd das oberlauffende mit behmischen gl. erfullet, vnd haben also den magistrum prothonotarium abermols gen Prage ge- 5 fertiget, dasselbige geldt dem herrn cantzler zu vberantworten, vnd dobey zu bieten jrer g. h. jn anligenden sachen der stadt zusein. Als den ist der stadschreiber dinstags sancti Jacobi durch an- sagen vnd forderung Hansen Bruckeners frwhe vor dem auffgange 10 der sunnen bey dem hern cantzler zuuorhor komenn, vnd alle sachen noch notdorfft mit seinen g. geredt vnd sunderlich ange- tzeiget, wie die stadt etwo von den Pentzigern gekawfft hette eine feste vnd hoffe Pentzig gnant, der den mit grosser beschuerlicher jerlicher darloge enthalden wurde. Man muste teglich 4 heluncken, 15 einen hewptman mit weib vnd kyndern, einen forster dergleichen doruffen halden, beyweilen auch, so sich irgent ein geschrey jm lande erhobe, ader das rewter vorhanden weren, mit lewte aus der stadt stercken vnd besetzen, in besorg das js vielleicht mochte vbirfallen vnd eingenomenn werden, der stadt vnd strassen zu 20 merglichem schaden. Vnd muste also jerlichen mehr den IVC schoc 278b haben, domit den gemeine stadt dasselbige schuerlich enthalden konde, vnd doch mit jrem cleynen fromenn. Derhalbe were jsz raths demutige vleissige bethe s. g. wolde bey ko. mt. vorhelffen die gunst laudts der nottel zurlangen, das ein rath dasselbige 25 schlossz brechen mochte. Den vnd ap die gunst nicht gegeben, so wurde doch nichts doran gebawet vnd ginge von tage zw tage ein etc. Dorauff hat s. g. die IVC fl. hung. an gelde zu dancke vnd jn g. angenomen vnd dorbey zugesaget, vleis bey ko. mt. furzuwenden, 30 die gunst ober den Pentzig, jnhalds der vberantworten nottel zu- erwerben, vnd so die ko. mt. solchs zulassen wurde, wolde er vor seine person vor den brieffe nichts haben, sundern den rath domit vorehrenn, vnd dobey angesaget, er wurde kurtzlich gen Ofen, do solde ein rath hynein schicken vnd dieselbige sache bey 35 dem konige vnd jme anregen lassen. Dornach hat man donerstags am abent Egidij Paulum Schnei- der den vnddirstatschreiber hynein gen Ofen geschickt, ko. mt. 8. dinstags sancti Jacobi, 25. juli. 14. heluncken, knechte, bewaffnete. 17. ader das rewter vorhanden weren, das raubritter das land beunruhigten. 26. ginge ein, stürzte zusammen, würde baufällig. 36. donerstags am abent Egidij, 31. august 1514. 44*)
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348 dorvmb geschrieben vnd gebeten, wie den jn libro missiuarum uorzceichent, do den der her cantzler zugesagten vleis merglich furgewandt, vnd auch die gunst von seiner ko. mt. erlanget, laudts seiner ko. mt. brieffe mit anhangendem sigell, dorjnnen sich auch seine ko. mt. mit eigener handt vnddirschriebenn. Isz ist aber seine ko. mt., wie der statschreiber bericht hat 279 vnd suesten wol abzunemenn, vahst beschuert gewest vnd die sache noch dem antragen vnd vorbete des hern cantzlers in ein bedencken genomenn. Den jsz solde ein landsesse dieser lande, des namen der statschreiber vorgessen, aber dennoch aus seinem 10 angeben ist vormuttet wurden, solde gewest sein Hans von Schrei- bersdorf des koniges jagemeistern, dem konige angesaget haben, seine ko. mt. solde jsz mit nichten zwlassen. Isz were eine sun- derliche konigliche luste, wó mit der zceit seine mt. ader jre erben jn dieselben lande zcyhen, durchreysen, ader doselbst wonen sol- den. Aber der her cantzler hat dennoch seine mt. dorein gefurt vnd gesaget, vnd ap auch s. g. solchs nicht vorgonnen wolde, so liessen doch die von Gorlitz dasselbige von sich selbst eingehn. Derhalb auch so der briue seiner ko. mt. sich vndirschreiben, vber- antwort ist wurden, hette seine ko. mt. gesessen vnd genyckt mit 20 dem hewpt vnd zw drey moln gesaget: Pentzig, Pentzig, Pentzigk. Vnd so gnanter Paulus Schneider vndirstatschreiber freitags jn feria VIa der gemeynen wochen wider anheym komen, vnd den brieffe, wie postFran- die minut hyneingeschickt, erlanget vnd einbrocht, vnd zw der- cisci. selben zceit der prothonotarius zw Breslaw gewest ist, eine jung� 25 fraw zubesehen die man jme hat freyen wollen, Hansen Krappen tochter burgers doselbst, haben jme die eldisten herrn einen rei- tenden boeten zuschickt, wolde sich auffs forderlichst anheyme fuegen, den der subnotarius were von ko. mt. mit den brieffen einkomenn. Mitwoch noch Dionisii, so der prothonotarius von Breslaw komen gewest, sein die zwene eldisten herrn vnd er den abent noch auffs rothawsse gegangen vnd douon gerathschlaget, vnd sun- dirlich, das man auff morgen erstlich die schoppen, dornoch den rath vnd eldisten vnd geschwornen, besenden wolde, vnd jnen 35 den brieffe lesen lassen vnd also mit irem rath der gunst noch- komenn. Dem den also folgendes donerstags vmb xx hore also geschehen, vnd haben die eldisten hern zusampt eintrechtiglich alleine diese 279b 5 15 30 22. freitags in der gemeynen wochen, 6. october 1514. 31. Mitwoch noch Dionisij, 11. october 1514.
348 dorvmb geschrieben vnd gebeten, wie den jn libro missiuarum uorzceichent, do den der her cantzler zugesagten vleis merglich furgewandt, vnd auch die gunst von seiner ko. mt. erlanget, laudts seiner ko. mt. brieffe mit anhangendem sigell, dorjnnen sich auch seine ko. mt. mit eigener handt vnddirschriebenn. Isz ist aber seine ko. mt., wie der statschreiber bericht hat 279 vnd suesten wol abzunemenn, vahst beschuert gewest vnd die sache noch dem antragen vnd vorbete des hern cantzlers in ein bedencken genomenn. Den jsz solde ein landsesse dieser lande, des namen der statschreiber vorgessen, aber dennoch aus seinem 10 angeben ist vormuttet wurden, solde gewest sein Hans von Schrei- bersdorf des koniges jagemeistern, dem konige angesaget haben, seine ko. mt. solde jsz mit nichten zwlassen. Isz were eine sun- derliche konigliche luste, wó mit der zceit seine mt. ader jre erben jn dieselben lande zcyhen, durchreysen, ader doselbst wonen sol- den. Aber der her cantzler hat dennoch seine mt. dorein gefurt vnd gesaget, vnd ap auch s. g. solchs nicht vorgonnen wolde, so liessen doch die von Gorlitz dasselbige von sich selbst eingehn. Derhalb auch so der briue seiner ko. mt. sich vndirschreiben, vber- antwort ist wurden, hette seine ko. mt. gesessen vnd genyckt mit 20 dem hewpt vnd zw drey moln gesaget: Pentzig, Pentzig, Pentzigk. Vnd so gnanter Paulus Schneider vndirstatschreiber freitags jn feria VIa der gemeynen wochen wider anheym komen, vnd den brieffe, wie postFran- die minut hyneingeschickt, erlanget vnd einbrocht, vnd zw der- cisci. selben zceit der prothonotarius zw Breslaw gewest ist, eine jung� 25 fraw zubesehen die man jme hat freyen wollen, Hansen Krappen tochter burgers doselbst, haben jme die eldisten herrn einen rei- tenden boeten zuschickt, wolde sich auffs forderlichst anheyme fuegen, den der subnotarius were von ko. mt. mit den brieffen einkomenn. Mitwoch noch Dionisii, so der prothonotarius von Breslaw komen gewest, sein die zwene eldisten herrn vnd er den abent noch auffs rothawsse gegangen vnd douon gerathschlaget, vnd sun- dirlich, das man auff morgen erstlich die schoppen, dornoch den rath vnd eldisten vnd geschwornen, besenden wolde, vnd jnen 35 den brieffe lesen lassen vnd also mit irem rath der gunst noch- komenn. Dem den also folgendes donerstags vmb xx hore also geschehen, vnd haben die eldisten hern zusampt eintrechtiglich alleine diese 279b 5 15 30 22. freitags in der gemeynen wochen, 6. october 1514. 31. Mitwoch noch Dionisij, 11. october 1514.
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349 meynung ausgesatzt, weile man die ko. gunst erlanget, man solde derselben also nochgehen. Der prothonotarius hat gesaget, so man zur zceit von dem thun geredt das jsz gemeiner stat gut were vnd zurhaldung der gutter vnd heyden forderlich, das der Pentzig ein- 5 gebrochen wurde, vnd jme befelh geschehen dasselbige erstlich bey Hansen Bruckenern anzuregen, hette er, wie er auch durch seine vnddirrichtung angesaget, seinen moglichen vleis gethan vnd Brucke- nern durch wege vnd mittel, so viel er gewust hette anzugeben, dorein gefurt, das er seines vormogens forderung bey dem herren 10 cantzlern vorheischen, das er den also beweiset hette. Dorauff den die ko. gunst ausbrocht. Nhw were jsz an dem, das der Pentzig mit beschuerung jerlicher darloge erhalden wurde vnd manchen vorursacht zur abgunst, das die von Gorlitz denselben vnd die zugehorung haben solden, wo aber das neste zustoret, 15 wurde mancher fogel eine schewe haben von newes aldo zw niesteln. Wiewol vnzueifflich, die feste aldo gelegen were man- chem rewter vnd bosem bufen zu einer forcht, die den alweg be- sorget, so sie zugrieffe auff der heyden ader schaden doselbst vnd an den statguettern thetten, das die douon geeylet mochten sein 20 wurden, nochdem dennoch die feste alzeit ane folck nicht gewest. Isz were auch von den vorfarn offtmals bey herrn vnd gueten freunden gesucht, auch den doctoribus in der cantzley geldt, vnd als sie selbst itzt gesaget vnd jn registern also gefunden, drey- hundert gulden geboten wurden, wiewol bey seinen getzeyten nye 25 angereget, vielleicht dorvmb das sie die forderung nicht gewost, dodurch sie vortrauet die gunst bey ko. mt. zurlangenn. Weile man den aus tzweien guten das beste vnd furtreglichsta kyesen vnd erwelen solde, das man jm namen gots dem koniglichen zwlassen nochgienge, alleine das jsz mit rathe eldisten vnd geschwornen ge- 30 schehe. Den wurden gewislich viel leute sein, aus der stadt vnd frembdes, die jsz schuerlich vor gut ansehn vnd dewten wurden, das der Pentzig eingebrochen wurde, vielleicht auch bey den herrn regenten, vnd am meisten bey den landsessen vnd dem voite etc. Vnd so des raths meynung an eldisten vnd geschwornen ge- 35 tragen vnd mit irem rath also beschlossen, ist dem auff den frei- tag am abent Calixti pape balde dornoch also nochgegangenn vnd der Pentzig vnddirgraben vnd eingebrochenn wurden, got gebe der stad zum besten. Anno et diebus quibus supra. 280 16. niesteln, nisten, sich festzusetzen. 36. am abent Calixti pape, 13. october 1514. 38. quibus supra, hinter diesen worten steht von etwas späterer hand: verte.
349 meynung ausgesatzt, weile man die ko. gunst erlanget, man solde derselben also nochgehen. Der prothonotarius hat gesaget, so man zur zceit von dem thun geredt das jsz gemeiner stat gut were vnd zurhaldung der gutter vnd heyden forderlich, das der Pentzig ein- 5 gebrochen wurde, vnd jme befelh geschehen dasselbige erstlich bey Hansen Bruckenern anzuregen, hette er, wie er auch durch seine vnddirrichtung angesaget, seinen moglichen vleis gethan vnd Brucke- nern durch wege vnd mittel, so viel er gewust hette anzugeben, dorein gefurt, das er seines vormogens forderung bey dem herren 10 cantzlern vorheischen, das er den also beweiset hette. Dorauff den die ko. gunst ausbrocht. Nhw were jsz an dem, das der Pentzig mit beschuerung jerlicher darloge erhalden wurde vnd manchen vorursacht zur abgunst, das die von Gorlitz denselben vnd die zugehorung haben solden, wo aber das neste zustoret, 15 wurde mancher fogel eine schewe haben von newes aldo zw niesteln. Wiewol vnzueifflich, die feste aldo gelegen were man- chem rewter vnd bosem bufen zu einer forcht, die den alweg be- sorget, so sie zugrieffe auff der heyden ader schaden doselbst vnd an den statguettern thetten, das die douon geeylet mochten sein 20 wurden, nochdem dennoch die feste alzeit ane folck nicht gewest. Isz were auch von den vorfarn offtmals bey herrn vnd gueten freunden gesucht, auch den doctoribus in der cantzley geldt, vnd als sie selbst itzt gesaget vnd jn registern also gefunden, drey- hundert gulden geboten wurden, wiewol bey seinen getzeyten nye 25 angereget, vielleicht dorvmb das sie die forderung nicht gewost, dodurch sie vortrauet die gunst bey ko. mt. zurlangenn. Weile man den aus tzweien guten das beste vnd furtreglichsta kyesen vnd erwelen solde, das man jm namen gots dem koniglichen zwlassen nochgienge, alleine das jsz mit rathe eldisten vnd geschwornen ge- 30 schehe. Den wurden gewislich viel leute sein, aus der stadt vnd frembdes, die jsz schuerlich vor gut ansehn vnd dewten wurden, das der Pentzig eingebrochen wurde, vielleicht auch bey den herrn regenten, vnd am meisten bey den landsessen vnd dem voite etc. Vnd so des raths meynung an eldisten vnd geschwornen ge- 35 tragen vnd mit irem rath also beschlossen, ist dem auff den frei- tag am abent Calixti pape balde dornoch also nochgegangenn vnd der Pentzig vnddirgraben vnd eingebrochenn wurden, got gebe der stad zum besten. Anno et diebus quibus supra. 280 16. niesteln, nisten, sich festzusetzen. 36. am abent Calixti pape, 13. october 1514. 38. quibus supra, hinter diesen worten steht von etwas späterer hand: verte.
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350 280b Wie das slossz Pentzig gebawet vnd gestaldt gewest ist. Czu einem ewigen gedechtnus ist hirnoch hierein vorzceichent, wie das slossz vnd die feste Pentzig gebawet vnd geschickt gewest ist. Im ersten eingange ist gewest ein wassergraben gegangen bisz an die muhle vnd vmb den furhoffe, doruber ein brucke mit einem auffzcoge. Im vorhoffe sein gewest gebewde vor das gesynde vnd das vihe, dornoch obermols ein tieffer wassergraben, der do ge- gangen vmb die gantze festen. Doruber eine brucke mit einem mit einem auffzug, der den alle nacht zubewarung des slossz auff- 10 getzogen ist worden. Im rechten eingang ist gestanden ein thor- hawsz mit einer grossen durchfart vnd einer cleinen thur, vom rath zur zceit so der Pentzig an gemeine stadt kauffweise komen, auszm grunde steynen auffgefurt. Dorauff ist gesatzt gewest ein holtzwerg mit einer stuben vnd kammer vnd mit zwei bethen, dorjnnen den 15 die geschickten des raths in jren geschefften pfleglich gewonet vnd gelegen haben, vor der stuben ein salh auch mit etzlichen kam- mern vnd bethen vor die diener. Im schlossz zur lyncken ist ge- standen eine grosse vierung, das man nennet eyne kemmnet, vahst hoch von trefflichem starcken gemewer. Vnden in der kemnet hat 20 ein rath lassen bawen einen pferstal. Oben sein etzliche gemach von stuben vnd kammer wie sich geburt auffgericht gewest, sun- dirlich auff der seyten. In hoffe ist ein vorborgen gemach gewest, dorjnnen ir tzwene gen eynander in der mawern haben sitzen mo- 281 gen, vnd jn die stube vorpfost, das jsz vnmerglich gewest ist. 25 Von danne bisz jn das eine ende des slosz ist ein ringmawern ge- gangenn, doran ist gewest ein sommerhawse, jn der ecken eine hubsche kuche, vnd ausserhalb der mawern eine pastey. Von danne hat abermols die langmawer gegangen bysz an die ecke, vnden ein pferdstal, daruber eine schone hoffestube mit kammern, 30 wie sich geburet, ausserhalb der mawern ein cleyn thurmleyn. Von danne ist abermols die ringmawer gegangen. Den das slossz ist in eine rechte vierung gebawet gewest bysz an die forderste seyte des eingangs. Doran ist gebawet gestanden eine schone stube, dorjnnen der hewptmann mit seinem gesynde gewonet. 35 Ausserhalb der mawer gen dem graben an der ecken abermols eine pastey, vnd sein die mawern also breit gewest, das die ho- luncken, der man den stets vier gehalden vmb vnd vmb haben 5 19. kemmnet, geschlossener raum um eine feuerstätte überhaupt, hier das kleinere innerhalb einer ringmauer stehende gebäude, welches die eigentlichen wohn- zimmer enthielt.
350 280b Wie das slossz Pentzig gebawet vnd gestaldt gewest ist. Czu einem ewigen gedechtnus ist hirnoch hierein vorzceichent, wie das slossz vnd die feste Pentzig gebawet vnd geschickt gewest ist. Im ersten eingange ist gewest ein wassergraben gegangen bisz an die muhle vnd vmb den furhoffe, doruber ein brucke mit einem auffzcoge. Im vorhoffe sein gewest gebewde vor das gesynde vnd das vihe, dornoch obermols ein tieffer wassergraben, der do ge- gangen vmb die gantze festen. Doruber eine brucke mit einem mit einem auffzug, der den alle nacht zubewarung des slossz auff- 10 getzogen ist worden. Im rechten eingang ist gestanden ein thor- hawsz mit einer grossen durchfart vnd einer cleinen thur, vom rath zur zceit so der Pentzig an gemeine stadt kauffweise komen, auszm grunde steynen auffgefurt. Dorauff ist gesatzt gewest ein holtzwerg mit einer stuben vnd kammer vnd mit zwei bethen, dorjnnen den 15 die geschickten des raths in jren geschefften pfleglich gewonet vnd gelegen haben, vor der stuben ein salh auch mit etzlichen kam- mern vnd bethen vor die diener. Im schlossz zur lyncken ist ge- standen eine grosse vierung, das man nennet eyne kemmnet, vahst hoch von trefflichem starcken gemewer. Vnden in der kemnet hat 20 ein rath lassen bawen einen pferstal. Oben sein etzliche gemach von stuben vnd kammer wie sich geburt auffgericht gewest, sun- dirlich auff der seyten. In hoffe ist ein vorborgen gemach gewest, dorjnnen ir tzwene gen eynander in der mawern haben sitzen mo- 281 gen, vnd jn die stube vorpfost, das jsz vnmerglich gewest ist. 25 Von danne bisz jn das eine ende des slosz ist ein ringmawern ge- gangenn, doran ist gewest ein sommerhawse, jn der ecken eine hubsche kuche, vnd ausserhalb der mawern eine pastey. Von danne hat abermols die langmawer gegangen bysz an die ecke, vnden ein pferdstal, daruber eine schone hoffestube mit kammern, 30 wie sich geburet, ausserhalb der mawern ein cleyn thurmleyn. Von danne ist abermols die ringmawer gegangen. Den das slossz ist in eine rechte vierung gebawet gewest bysz an die forderste seyte des eingangs. Doran ist gebawet gestanden eine schone stube, dorjnnen der hewptmann mit seinem gesynde gewonet. 35 Ausserhalb der mawer gen dem graben an der ecken abermols eine pastey, vnd sein die mawern also breit gewest, das die ho- luncken, der man den stets vier gehalden vmb vnd vmb haben 5 19. kemmnet, geschlossener raum um eine feuerstätte überhaupt, hier das kleinere innerhalb einer ringmauer stehende gebäude, welches die eigentlichen wohn- zimmer enthielt.
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351 gehn mogen, ist nicht vbrigs gross gewest, aber von trefflichem starcken vnd dicken gemewern. Dennoch dermosen jm grunde vndirfarn, dodurch die mawern awssm grunde vmbgeworffen sein worden. Den so der grundt vndirfaren, hat man steiffen ange- 5 tzogen vnd holtz vndergeleget, dornoch angetzundet, vnd also auff einmal ein stuck mawer von XLIV eln vmbgeworffen, auch also das sich die mawer aussm grunde gar obersturtz, vnd haben die bawern gesaget, das das einfallen zur Bele vnd Rotenwasser sey gehort vnd vormarckt wurden. Got gebe der stat zum besten wiewol 10 viel vom adel alhie vnd anderswo anders gedroet etc. Anno etc. 15to ist das hawsse bey der mole auffgericht wurdenn. Von der retractation vnd auffhebung des koniglichen 281b spruchs. Wie konig Wladislaus einen spruch zum Cuttenberg gethan 15 hat, auff clage der manschafft des budissinschen, gorlitschenn, ca- mentzschen vnd lubannschen weichbilden, vnd antwort derselben stete, den Sittaw vnd Lubaw hatten sich mit irer manschafft vor- tragenn, findest du oben am II bisz ins achte blat vorzceichent. So aber derselbige spruch den priuilegien vnd altherkomen 20 der von steten vahst zu abbruch gegangen, vnd derhalb sie sich desselben hochlich beschuert, haben sie zur zceit die ko. mt. zu Polan, douon obenn am 33. 39. vnd folgende bletter, durch die geschickten vmb gnedige vorschriefft neben andern sachen ersuchen lassen, aber dodurch nichts erlanget. Vrsache findest du jn der 25 antwort ko. mt. oben auch vorzceichent. Bissolang der statschreiber alhye mit Hansen Bruckener jn ein vornemen komenn, vnd beyweylen mit jme douon geredt vnd ge- uorschlaget, dorvmb das jme neben andern der spruch zubegreiffen entpfolen ward, jme auch vorzcalt, wie mit dem spruch gehandelt, 30 die vrsachen entdackt, worvmb die von steten des beschuert, vnd bisher vnangenomen in seinem werdt gelassen, vnd so viel mit jme geredt, wo er konde vorhelffen, das der spruch widervmmb auffgehoben wurde, solde befynden, das sich die von steten danck- bar gegen jme beweysen wurden, den wie er horte weren sachen 35 furhanden, dodurch die ko. mt. solchs mit gutem fug thuen mochte. Dorzu er den gut vortrostung gegebenn. Vnd so der statschreiber diese vortrostung seinen herrn vnd 282 den andern von steten vortraulicher weise angesaget, wolden sie sich wesz gegen Hansen Bruckenern begeben vnd sich etwas kosten 40 lossen, vorsehe sich, Hans Bruckener wurde diese sache bey dem herrn cantzlern wol erlangen. Dorauff ist jme von den von Bu-
351 gehn mogen, ist nicht vbrigs gross gewest, aber von trefflichem starcken vnd dicken gemewern. Dennoch dermosen jm grunde vndirfarn, dodurch die mawern awssm grunde vmbgeworffen sein worden. Den so der grundt vndirfaren, hat man steiffen ange- 5 tzogen vnd holtz vndergeleget, dornoch angetzundet, vnd also auff einmal ein stuck mawer von XLIV eln vmbgeworffen, auch also das sich die mawer aussm grunde gar obersturtz, vnd haben die bawern gesaget, das das einfallen zur Bele vnd Rotenwasser sey gehort vnd vormarckt wurden. Got gebe der stat zum besten wiewol 10 viel vom adel alhie vnd anderswo anders gedroet etc. Anno etc. 15to ist das hawsse bey der mole auffgericht wurdenn. Von der retractation vnd auffhebung des koniglichen 281b spruchs. Wie konig Wladislaus einen spruch zum Cuttenberg gethan 15 hat, auff clage der manschafft des budissinschen, gorlitschenn, ca- mentzschen vnd lubannschen weichbilden, vnd antwort derselben stete, den Sittaw vnd Lubaw hatten sich mit irer manschafft vor- tragenn, findest du oben am II bisz ins achte blat vorzceichent. So aber derselbige spruch den priuilegien vnd altherkomen 20 der von steten vahst zu abbruch gegangen, vnd derhalb sie sich desselben hochlich beschuert, haben sie zur zceit die ko. mt. zu Polan, douon obenn am 33. 39. vnd folgende bletter, durch die geschickten vmb gnedige vorschriefft neben andern sachen ersuchen lassen, aber dodurch nichts erlanget. Vrsache findest du jn der 25 antwort ko. mt. oben auch vorzceichent. Bissolang der statschreiber alhye mit Hansen Bruckener jn ein vornemen komenn, vnd beyweylen mit jme douon geredt vnd ge- uorschlaget, dorvmb das jme neben andern der spruch zubegreiffen entpfolen ward, jme auch vorzcalt, wie mit dem spruch gehandelt, 30 die vrsachen entdackt, worvmb die von steten des beschuert, vnd bisher vnangenomen in seinem werdt gelassen, vnd so viel mit jme geredt, wo er konde vorhelffen, das der spruch widervmmb auffgehoben wurde, solde befynden, das sich die von steten danck- bar gegen jme beweysen wurden, den wie er horte weren sachen 35 furhanden, dodurch die ko. mt. solchs mit gutem fug thuen mochte. Dorzu er den gut vortrostung gegebenn. Vnd so der statschreiber diese vortrostung seinen herrn vnd 282 den andern von steten vortraulicher weise angesaget, wolden sie sich wesz gegen Hansen Bruckenern begeben vnd sich etwas kosten 40 lossen, vorsehe sich, Hans Bruckener wurde diese sache bey dem herrn cantzlern wol erlangen. Dorauff ist jme von den von Bu-
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352 282b dissin vnd seine herren in geheyme befolen, die sachen mit Hansen Bruckenern weiter zu bereden, vnd hieldens douor jsz solde ein nutz ding sein, wo jsz erlanget, den wo der konig jtziger zceit ab- ginge, wurden vielleicht die mannen denselben spruch bey dem zukunfftigen bestetigen lassen, den von steten zu merglichem schadenn. Nhw hat der statschreiber zur zceit vmb visitationis Marie anno quo supra sollen gen Praga reyten zu dem hern cantzlern von wegen der priuilegien, den abzeug der mitburger vnd des Pentzigs halb belangende, vnd ist auff den Jungen-Buntzel getzogen, den 10 Bruckenern vormocht mit gen Praga zu zcyhen. Vnddirwegen, so sie beyde von viel hendeln geredt, hat der statschreiber abermols angereget den spruch vnd gesaget, er truge gut wiessen, wie jsz vmmb den spruch eine gestalt gehabt vnd auff hewte hette, were eine schriefft dornoch sich wenig lewte 15 wusten zurichten, die manschafft wolden denselben jnen zu gute dewten, das were den von steten nicht leidlich, dienet mehr zu gezcang den zu eynikeit, vnd also viel angetzeiget, doran merg- lichen geirret, vnd den von steten zu beschuerung vnd abbruch irer gerechtikeit furgenomenn, wie den oben die vrsachen clerlicher 20 vorzceichent am xLIV blatt, vnd gebeten wolde doran sein bey herrn cantzlern, das s. g. bey ko. mt. ein gueter vorfueger sein wolde, den wo s. g. dorzu raten wurde, die ko. mt. wurde solchs vnbe- schuert sein, dorvmb das sie zurzceit auff sein vnd des statschrei- bers zu Budissin ansuchen zu Tirnaw alleine dasselbige gewegert, 25 das seine ko. mt. die herrn der chron bey sich nicht hette. Dorauff hat Hans Bruckener erstlichen wollen wiessen, wie vnd in welcher gestalt der spruch solde auffgehoben werden, auch was man dem herrn cantzler vor den brieffe vnd jme zu einer vorehrung thun wolde. Also hat jme der statschreiber getzeiget einen begreiffe der auffhebung, auch gesaget, dem her cantzler wolde er vorheischen 1C vnd bisz jn IIC schoc vnd jme ein schoc ader I bisz jn alle LX. Dorauff er den gesaget, das were dennoch etwas, er solde die sache bey dem herrn cantzlern zu Prage anregen, er wolde treulich 35 helffen. So aber sie beide gen Praga komenn vnd der her cantzler aus ansagen Hansen Bruckeners vorstanden, das der statschreiber 5 30 7. vmb visitationis Marie, c. 2. juli 1514. 10. Jungen-Buntzel, Jungbunzlau, st. in Böhmen. 31. einen begreiffe der auffhebung, den entwurf eines aufhebungs- schreibens.
352 282b dissin vnd seine herren in geheyme befolen, die sachen mit Hansen Bruckenern weiter zu bereden, vnd hieldens douor jsz solde ein nutz ding sein, wo jsz erlanget, den wo der konig jtziger zceit ab- ginge, wurden vielleicht die mannen denselben spruch bey dem zukunfftigen bestetigen lassen, den von steten zu merglichem schadenn. Nhw hat der statschreiber zur zceit vmb visitationis Marie anno quo supra sollen gen Praga reyten zu dem hern cantzlern von wegen der priuilegien, den abzeug der mitburger vnd des Pentzigs halb belangende, vnd ist auff den Jungen-Buntzel getzogen, den 10 Bruckenern vormocht mit gen Praga zu zcyhen. Vnddirwegen, so sie beyde von viel hendeln geredt, hat der statschreiber abermols angereget den spruch vnd gesaget, er truge gut wiessen, wie jsz vmmb den spruch eine gestalt gehabt vnd auff hewte hette, were eine schriefft dornoch sich wenig lewte 15 wusten zurichten, die manschafft wolden denselben jnen zu gute dewten, das were den von steten nicht leidlich, dienet mehr zu gezcang den zu eynikeit, vnd also viel angetzeiget, doran merg- lichen geirret, vnd den von steten zu beschuerung vnd abbruch irer gerechtikeit furgenomenn, wie den oben die vrsachen clerlicher 20 vorzceichent am xLIV blatt, vnd gebeten wolde doran sein bey herrn cantzlern, das s. g. bey ko. mt. ein gueter vorfueger sein wolde, den wo s. g. dorzu raten wurde, die ko. mt. wurde solchs vnbe- schuert sein, dorvmb das sie zurzceit auff sein vnd des statschrei- bers zu Budissin ansuchen zu Tirnaw alleine dasselbige gewegert, 25 das seine ko. mt. die herrn der chron bey sich nicht hette. Dorauff hat Hans Bruckener erstlichen wollen wiessen, wie vnd in welcher gestalt der spruch solde auffgehoben werden, auch was man dem herrn cantzler vor den brieffe vnd jme zu einer vorehrung thun wolde. Also hat jme der statschreiber getzeiget einen begreiffe der auffhebung, auch gesaget, dem her cantzler wolde er vorheischen 1C vnd bisz jn IIC schoc vnd jme ein schoc ader I bisz jn alle LX. Dorauff er den gesaget, das were dennoch etwas, er solde die sache bey dem herrn cantzlern zu Prage anregen, er wolde treulich 35 helffen. So aber sie beide gen Praga komenn vnd der her cantzler aus ansagen Hansen Bruckeners vorstanden, das der statschreiber 5 30 7. vmb visitationis Marie, c. 2. juli 1514. 10. Jungen-Buntzel, Jungbunzlau, st. in Böhmen. 31. einen begreiffe der auffhebung, den entwurf eines aufhebungs- schreibens.
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353 vor das priuilegium, douon oben am 277., kein geldt brocht, haben sie keine audientz auff dises mol erlangen mogen, sunder der cantz- ler hat dem statschreiber durch Hansen Bruckener sagen lassen, die von Gorlitz theten gleich als ap sie sein nicht mehr bedorfften, 5 sie solden jme das geldt jnwendig XIV tagen schicken, ader das priuilegium wider vbirantworten. Am tag s. Jacobi anno quo supra ist der statschreiber mit dem 283 gelde widervmmb vnd Hans Bruckenern neben jme gen Praga vor den cantzler komenn, doselbst als den audientz erlanget, vnd die 10 vnd andere sachen noch notdorfft mit dem hern cantzlern geredt, auch die minut getzeiget, dorauff den der her gut vortrostung ge- than, alleine das jsz mit rath der andern herrn geschehe, er wolde jsz auch selber mit den gewegsten reden, das solt der statschreiber auch thun. Dem den durch forderung Hansen Bruckener also ge- 15 schehn. Dobey angehangenn, wo er solche retractation bey ko. mt. erlangenn wurde, so solden die von steten jme vor den Brieffe geben IC fl. hung., vnd nochdem die auffhebung des spruchs seiner begnadung schedlich sein wolde, solden sich die von steten gegen s. g. derhalb vorschreiben, das sie der retractation wieder 20 s. g. begnadung nicht gebrauchen woldenn, ader geloben, so sie guetter zu sich kaufften, das sie vom IM hundert geben wolden. Hie ist zu mercken, das die ko. mt. jm spruch gesatzt, das die von steten furder keine guetter auffm lande ane seiner ko. mt. wiessen vnd gunst kauffen soldenn etc. Nhu hat der her cantzler 25 bey dem konige ausgebeten, so die von steten dorwieder guetter kewffen wurden, jme die pene zugeben. Derhalb so yemandes hat wollen guetter kewffen ader vorkewffen, so hot man sich zu- uorn mit dem hern cantzler vortragen mussen, der den furder die gunst vnd lehn vndir ko. mt. jnsigil ausgericht. Auff solche vortrostung des herrn cantzlers ist der vnddirstat- 283b schreiber alhie abents s. Egidij gen Ofen geschickt wurden, vnd die sache, wie bey s. g. vorlassen, angereget, die brieffe erlanget vnd freitags noch Francisci in aller mose, wie der begreiffe dem herrn cantzlern zubesichtigen furgetragen, zusampt dreyen commis- 35 siones, eine an den hern landvoit, die andere an die manschafft, vnd die driette an die von stetenn, dorjnne die ko. mt. solche re- tractation zurkennen gibt, alhye einbrocht. So aber die anforderung der IC fl. des herrn cantzlers, auch seiner g. vorschlege, den von stetn zugeben vnd zuthun beschuer- 30 7. Am tag s. Jacobi, 25. juli. 31. abents s. Egidij, 31. august. 33. frei- tags noch Francisci, 6. october 151h. 45
353 vor das priuilegium, douon oben am 277., kein geldt brocht, haben sie keine audientz auff dises mol erlangen mogen, sunder der cantz- ler hat dem statschreiber durch Hansen Bruckener sagen lassen, die von Gorlitz theten gleich als ap sie sein nicht mehr bedorfften, 5 sie solden jme das geldt jnwendig XIV tagen schicken, ader das priuilegium wider vbirantworten. Am tag s. Jacobi anno quo supra ist der statschreiber mit dem 283 gelde widervmmb vnd Hans Bruckenern neben jme gen Praga vor den cantzler komenn, doselbst als den audientz erlanget, vnd die 10 vnd andere sachen noch notdorfft mit dem hern cantzlern geredt, auch die minut getzeiget, dorauff den der her gut vortrostung ge- than, alleine das jsz mit rath der andern herrn geschehe, er wolde jsz auch selber mit den gewegsten reden, das solt der statschreiber auch thun. Dem den durch forderung Hansen Bruckener also ge- 15 schehn. Dobey angehangenn, wo er solche retractation bey ko. mt. erlangenn wurde, so solden die von steten jme vor den Brieffe geben IC fl. hung., vnd nochdem die auffhebung des spruchs seiner begnadung schedlich sein wolde, solden sich die von steten gegen s. g. derhalb vorschreiben, das sie der retractation wieder 20 s. g. begnadung nicht gebrauchen woldenn, ader geloben, so sie guetter zu sich kaufften, das sie vom IM hundert geben wolden. Hie ist zu mercken, das die ko. mt. jm spruch gesatzt, das die von steten furder keine guetter auffm lande ane seiner ko. mt. wiessen vnd gunst kauffen soldenn etc. Nhu hat der her cantzler 25 bey dem konige ausgebeten, so die von steten dorwieder guetter kewffen wurden, jme die pene zugeben. Derhalb so yemandes hat wollen guetter kewffen ader vorkewffen, so hot man sich zu- uorn mit dem hern cantzler vortragen mussen, der den furder die gunst vnd lehn vndir ko. mt. jnsigil ausgericht. Auff solche vortrostung des herrn cantzlers ist der vnddirstat- 283b schreiber alhie abents s. Egidij gen Ofen geschickt wurden, vnd die sache, wie bey s. g. vorlassen, angereget, die brieffe erlanget vnd freitags noch Francisci in aller mose, wie der begreiffe dem herrn cantzlern zubesichtigen furgetragen, zusampt dreyen commis- 35 siones, eine an den hern landvoit, die andere an die manschafft, vnd die driette an die von stetenn, dorjnne die ko. mt. solche re- tractation zurkennen gibt, alhye einbrocht. So aber die anforderung der IC fl. des herrn cantzlers, auch seiner g. vorschlege, den von stetn zugeben vnd zuthun beschuer- 30 7. Am tag s. Jacobi, 25. juli. 31. abents s. Egidij, 31. august. 33. frei- tags noch Francisci, 6. october 151h. 45
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354 lich gewest, besunder das die brieffe auff der widerreyse bey Hansen Bruckenern solden eingeleget vnd den von steten zu han- den nicht gegeben werden, so lang die IC fl. nidergeleget vnd s. g. vorsorget wurde, haben sich die von steten derhalben offt- mals vortaget, vnd wiewol jsz allen von steten zugleich bekommer- lich gewest, sich gegen seinen g. zuuorschreiben, aus vrsache, das vnbewost, wesz nochmols dieser retractation halb sich erfolgen wolde, das auch die ko. mt. vielleicht beweget, die begnadung des hern cantzlers zu widerruffen, dieweile seine ko. mt. den spruch auffhobe, so haben sich doch die rethe nicht vorgleicht vom tau- 10 sent hundert zugeben. Den die von Budissin sein dorzu geneiget gewest, meynende, sie musten die lehn vom voite entphan, wolden dem herrn cantzlern, als lieb als dem voite das geld vor die lehn- ware gonnen, dorvmb das sie weiter vnd vnder des konigs siegel 284 mit den lehenn vorsorget wurden. Aber die geschickten von hynnen 15 sein alweg dorwieder gewest vnd gesaget, wen man geldt bieten wolde, so wurde der cantzler weniger nemenn, vnd solde jsz ge- schehen, so wurde ein ewige beschuerung folgen, den jsz wurde stammen von eynem cantzler auff den andern, vnd wurde dodurch die groste beschuerung, die die manschafft jm spruche hette, willig 20 auff die von steten getzogen. Den sie wösten das der manschafft nichts so entkegen, den so sie ire guettern den von steten zuuor- kewffen anboeten, das sie geweiset wurden an den cantzler die gunst vnd lehn auszubrengen, das sie den ane redliche geschenk vnd gelde nicht bekomenn konden. Wo sich aber die von steten 25 vom IM IC erboeten, bedorfften die manne kein gunst ausbrengen, vnd wurden der beschuerung entlediget. Die von Zittaw haben diese sache, wie gemeyniglich alle, ge- ring geacht, sagende sie wusten keynen burger itzt bey jnen, der do guetter kewffen mochte, wurden jre nochkomende so mogende 30 werden, wurden sunder zueiffel sich wiessen hirjnnen zuuorsorgenn. Sie hetten sich mit jrer manschafft vortragen. Die vom Lauben haben vahst dieselbige meynung gesaget, doch etzlich mol hyndertriet gebeten, die von Camentz vnd Lobaw haben die sache sehr vor gut angesehen, mit bethe sich zubekommern 35 welchs das beste were, alleine das der spruch wurde auffgehobenn. Vnd wiewol die von Budissin hart vnd lang vber jrer mey- 284b nung gehalden, so haben sie doch entlich derselben abegestanden, vnd gesaget, wie man den der cantzler abeweisen wolde. 5 30. so mogende, so reich, so vermögend. 34. hyndertriet gebeten, ersucht, die letzten bei der abstimmung zu werden.
354 lich gewest, besunder das die brieffe auff der widerreyse bey Hansen Bruckenern solden eingeleget vnd den von steten zu han- den nicht gegeben werden, so lang die IC fl. nidergeleget vnd s. g. vorsorget wurde, haben sich die von steten derhalben offt- mals vortaget, vnd wiewol jsz allen von steten zugleich bekommer- lich gewest, sich gegen seinen g. zuuorschreiben, aus vrsache, das vnbewost, wesz nochmols dieser retractation halb sich erfolgen wolde, das auch die ko. mt. vielleicht beweget, die begnadung des hern cantzlers zu widerruffen, dieweile seine ko. mt. den spruch auffhobe, so haben sich doch die rethe nicht vorgleicht vom tau- 10 sent hundert zugeben. Den die von Budissin sein dorzu geneiget gewest, meynende, sie musten die lehn vom voite entphan, wolden dem herrn cantzlern, als lieb als dem voite das geld vor die lehn- ware gonnen, dorvmb das sie weiter vnd vnder des konigs siegel 284 mit den lehenn vorsorget wurden. Aber die geschickten von hynnen 15 sein alweg dorwieder gewest vnd gesaget, wen man geldt bieten wolde, so wurde der cantzler weniger nemenn, vnd solde jsz ge- schehen, so wurde ein ewige beschuerung folgen, den jsz wurde stammen von eynem cantzler auff den andern, vnd wurde dodurch die groste beschuerung, die die manschafft jm spruche hette, willig 20 auff die von steten getzogen. Den sie wösten das der manschafft nichts so entkegen, den so sie ire guettern den von steten zuuor- kewffen anboeten, das sie geweiset wurden an den cantzler die gunst vnd lehn auszubrengen, das sie den ane redliche geschenk vnd gelde nicht bekomenn konden. Wo sich aber die von steten 25 vom IM IC erboeten, bedorfften die manne kein gunst ausbrengen, vnd wurden der beschuerung entlediget. Die von Zittaw haben diese sache, wie gemeyniglich alle, ge- ring geacht, sagende sie wusten keynen burger itzt bey jnen, der do guetter kewffen mochte, wurden jre nochkomende so mogende 30 werden, wurden sunder zueiffel sich wiessen hirjnnen zuuorsorgenn. Sie hetten sich mit jrer manschafft vortragen. Die vom Lauben haben vahst dieselbige meynung gesaget, doch etzlich mol hyndertriet gebeten, die von Camentz vnd Lobaw haben die sache sehr vor gut angesehen, mit bethe sich zubekommern 35 welchs das beste were, alleine das der spruch wurde auffgehobenn. Vnd wiewol die von Budissin hart vnd lang vber jrer mey- 284b nung gehalden, so haben sie doch entlich derselben abegestanden, vnd gesaget, wie man den der cantzler abeweisen wolde. 5 30. so mogende, so reich, so vermögend. 34. hyndertriet gebeten, ersucht, die letzten bei der abstimmung zu werden.
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355 5 10 15 25 30 Dorauff den die geschickten gesaget, man solde dem cantzler diese meynung furslahen, dieweile sein g. besorget, das die abe- legung des spruchs seiner begnadung zu nochteil gereichen wolde, solde s. g. sich desselbn bey ko. mt. weiter vorsorgen lassen, vnd solde denn Bruckener mit dieser meynung dorein furen, man woste, das der manschafft kein stucke des gantzen spruchs also entkegen were, alls das den von steten entzogen ane gunst vnd willen gueter zukewffen, sie sagten auch offentlich, das sie solchs furzu- tragen iren geschickten nye entpfolen hetten, derhalb so sie vor- stendiget, das der spruch auffgehoben, wurden sie vielleicht neben die von steten treten vnd helffen abetragen die begnadung, dem herrn cantzlern gegeben etc. Dobey jsz auch noch vielfeldiger handelung gebliebenn. Vnd so diese meynung Hansen Bruckener durch den burger- meister von Budissin, den statschreibern alhie vnd die von Sittaw, doselbst zur Sittaw also furgehalden, hat er gesaget, vormerckte nichts vnbillichs, alleine das dem herrn cantzlern gen Ofen also ge- schrieben wurde. Mondtags sancti Galli ist Bruckener alhie gewest, vnd sein die 20 von Budissin auch auff des raths schreiben alher komenn, do man den boeten entschuldiget, das er auff jnen nicht zuegetzogen, fer- likeithalb, das hertzog Bartel mit seinem volk auff der widereyse were aus Hungern, vnd were erboetig jme dye konigliche retrac- 285 tation des spruchs zusampt denn commissiones, wie den vorlassen zu vberantwortenn, jnen auch vmb seine forderung mit 100 schoc zuuorehren. So hette sich der vnddirstatschreiber zu Ofen den doctoribus vorschreiben mussen, jn die cantzley auch hundert zu- geben, vnd wo der her cantzler an der meynung jme zur Zittaw furgeschlagen begnugig wolde man s. g. die dreyhundert fl. auch ausrichten, wiewol man sich vortrostet s. g. wurde jsz bey den IIIC schoc bleiben lassen. Mondtags noch Vrsule ist dieser sachenhalb ein tag zur Lobaw durch die geschickten der stete gehalden worden, aldo beschlossen dem cantzlern zuschreiben, wie den geschehen vnd jn libro missi- 35 uarum, vta post Crispini, mit etzlichen andern schriefften an Hansen Bruckenern etc. vorzceichent. Dieweile der her cantzler gefordert hat IIC fl. hung., die doc- tores in der cantzley 10 fl. hung., Hans Bruckener 10 schoc ane alle tzerung, so dorauff gegangen, vnd also vIC schoc gerechent, 19. Mondtags sancti Galli, 16. october 1514. 32. Mondtags noch Vrsule, 23. october. 35. Vta post Crispini, 30. october. 45*)
355 5 10 15 25 30 Dorauff den die geschickten gesaget, man solde dem cantzler diese meynung furslahen, dieweile sein g. besorget, das die abe- legung des spruchs seiner begnadung zu nochteil gereichen wolde, solde s. g. sich desselbn bey ko. mt. weiter vorsorgen lassen, vnd solde denn Bruckener mit dieser meynung dorein furen, man woste, das der manschafft kein stucke des gantzen spruchs also entkegen were, alls das den von steten entzogen ane gunst vnd willen gueter zukewffen, sie sagten auch offentlich, das sie solchs furzu- tragen iren geschickten nye entpfolen hetten, derhalb so sie vor- stendiget, das der spruch auffgehoben, wurden sie vielleicht neben die von steten treten vnd helffen abetragen die begnadung, dem herrn cantzlern gegeben etc. Dobey jsz auch noch vielfeldiger handelung gebliebenn. Vnd so diese meynung Hansen Bruckener durch den burger- meister von Budissin, den statschreibern alhie vnd die von Sittaw, doselbst zur Sittaw also furgehalden, hat er gesaget, vormerckte nichts vnbillichs, alleine das dem herrn cantzlern gen Ofen also ge- schrieben wurde. Mondtags sancti Galli ist Bruckener alhie gewest, vnd sein die 20 von Budissin auch auff des raths schreiben alher komenn, do man den boeten entschuldiget, das er auff jnen nicht zuegetzogen, fer- likeithalb, das hertzog Bartel mit seinem volk auff der widereyse were aus Hungern, vnd were erboetig jme dye konigliche retrac- 285 tation des spruchs zusampt denn commissiones, wie den vorlassen zu vberantwortenn, jnen auch vmb seine forderung mit 100 schoc zuuorehren. So hette sich der vnddirstatschreiber zu Ofen den doctoribus vorschreiben mussen, jn die cantzley auch hundert zu- geben, vnd wo der her cantzler an der meynung jme zur Zittaw furgeschlagen begnugig wolde man s. g. die dreyhundert fl. auch ausrichten, wiewol man sich vortrostet s. g. wurde jsz bey den IIIC schoc bleiben lassen. Mondtags noch Vrsule ist dieser sachenhalb ein tag zur Lobaw durch die geschickten der stete gehalden worden, aldo beschlossen dem cantzlern zuschreiben, wie den geschehen vnd jn libro missi- 35 uarum, vta post Crispini, mit etzlichen andern schriefften an Hansen Bruckenern etc. vorzceichent. Dieweile der her cantzler gefordert hat IIC fl. hung., die doc- tores in der cantzley 10 fl. hung., Hans Bruckener 10 schoc ane alle tzerung, so dorauff gegangen, vnd also vIC schoc gerechent, 19. Mondtags sancti Galli, 16. october 1514. 32. Mondtags noch Vrsule, 23. october. 35. Vta post Crispini, 30. october. 45*)
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356 285b jst auff denselben tag diese ordenung gemacht, das die von Gorlitz solden die helffte geben, nemlich IC schoc, vnd die von Zittaw solden jnen etwas zu hulffe geben, dornoch die von Budissin die andern IIIC schoc, dorzu solden jnen helffen die von Lauben vnd Camentz, die von Lobaw aber solden die tzerung richten, den jsz was zuuor in rethen beredt, wenn die sache am meisten betroffe, solde auch am meisten geben. Den vnd dieweile die von Zittaw vnd Lauben sich mit jrer manschafft vortragen, hat dises geldt noch alder ordenung nicht mogen angeleget werden. Nhw hat mann sich mit Hansen Bruckenern anstadt des herrn cantzlers entlich quinto jnventionis s. crucis zur Sittaw vortragen, also das die geschickten von Budissin vnd Gorlitz neben dem rath zur Sittaw zugesaget haben dem cantzler IC fl. hung. zu Ofen auff kunfftige pfingsten auszurichten, dorauff hat Hans Bruckener den hewptbrieffe abegeschaffts rechtspruchs vnd drey commissiones vberantwort etc. Anno etc. xyto. 10 15 Copia retractationis. Wir Wladislaus von gots gnaden zu Hungern Behmen etc. ko- nig etc. thuen kundt vnd bekennen hiermit offentlich. Demnoch die manschafft vnd die von steten vnsers marggrauethumbs Ober- lausitz, vnser liebe getrauen vnlangst zu Praga mit clage vnd ant- wort vor vns vnd vnsere vorsamelten edeln rethe zu rechte komen sein, etzlicher gebrechenhalb, so zwuschen jnen jrrig vnd zueilofftig gestanden vnd wir desmols zum Cuttenberg, so wir auffm tzuge aws vnser chron Behmen gewest vnd also auff die eyle, ober die- selbigen jre furgetragene gebrechen einen spruch haben gethan vnd ergehen lassen, das wir aus viel gueten beweglichen vnd wol- ergrundten vrsache denselben vnsern gethanen spruch, mit zceiti- gem rath, vorwolbedechtiglich, auch mit wiessen vnser edeln rethe der chron Behmen retractirt vnd auffgehoben haben, sunderlich so wir vormarckt, das sich zwuschen obgemelten parten mehr vnd grosser vneynikeit doraus erfolget, dorvmb das beiderseit furgelegte 286 brieffe, priuilegien vnd vrkunden zugenuge vnd clarem vorstentnus nicht sein ergrundet, obirsehen, noch bekommert wurden von vn- sern dorzu geordenten, welchen von vns befolen wurde, dieselben 35 noch aller notdorfft zurmessen vnd zubesichtigen. Retractirn abe- legen vnd gentzlichen auffheben denselben vnsern spruch hiermit 20 25 30 3. zu hulffe geben, zur seite stehen die worte: haben LX schoc gegeben. 11. quinto inventionis s. crucis, 29. april 1515. 44. auff kunfftige pfingsten, С 27. mаi 1515.
356 285b jst auff denselben tag diese ordenung gemacht, das die von Gorlitz solden die helffte geben, nemlich IC schoc, vnd die von Zittaw solden jnen etwas zu hulffe geben, dornoch die von Budissin die andern IIIC schoc, dorzu solden jnen helffen die von Lauben vnd Camentz, die von Lobaw aber solden die tzerung richten, den jsz was zuuor in rethen beredt, wenn die sache am meisten betroffe, solde auch am meisten geben. Den vnd dieweile die von Zittaw vnd Lauben sich mit jrer manschafft vortragen, hat dises geldt noch alder ordenung nicht mogen angeleget werden. Nhw hat mann sich mit Hansen Bruckenern anstadt des herrn cantzlers entlich quinto jnventionis s. crucis zur Sittaw vortragen, also das die geschickten von Budissin vnd Gorlitz neben dem rath zur Sittaw zugesaget haben dem cantzler IC fl. hung. zu Ofen auff kunfftige pfingsten auszurichten, dorauff hat Hans Bruckener den hewptbrieffe abegeschaffts rechtspruchs vnd drey commissiones vberantwort etc. Anno etc. xyto. 10 15 Copia retractationis. Wir Wladislaus von gots gnaden zu Hungern Behmen etc. ko- nig etc. thuen kundt vnd bekennen hiermit offentlich. Demnoch die manschafft vnd die von steten vnsers marggrauethumbs Ober- lausitz, vnser liebe getrauen vnlangst zu Praga mit clage vnd ant- wort vor vns vnd vnsere vorsamelten edeln rethe zu rechte komen sein, etzlicher gebrechenhalb, so zwuschen jnen jrrig vnd zueilofftig gestanden vnd wir desmols zum Cuttenberg, so wir auffm tzuge aws vnser chron Behmen gewest vnd also auff die eyle, ober die- selbigen jre furgetragene gebrechen einen spruch haben gethan vnd ergehen lassen, das wir aus viel gueten beweglichen vnd wol- ergrundten vrsache denselben vnsern gethanen spruch, mit zceiti- gem rath, vorwolbedechtiglich, auch mit wiessen vnser edeln rethe der chron Behmen retractirt vnd auffgehoben haben, sunderlich so wir vormarckt, das sich zwuschen obgemelten parten mehr vnd grosser vneynikeit doraus erfolget, dorvmb das beiderseit furgelegte 286 brieffe, priuilegien vnd vrkunden zugenuge vnd clarem vorstentnus nicht sein ergrundet, obirsehen, noch bekommert wurden von vn- sern dorzu geordenten, welchen von vns befolen wurde, dieselben 35 noch aller notdorfft zurmessen vnd zubesichtigen. Retractirn abe- legen vnd gentzlichen auffheben denselben vnsern spruch hiermit 20 25 30 3. zu hulffe geben, zur seite stehen die worte: haben LX schoc gegeben. 11. quinto inventionis s. crucis, 29. april 1515. 44. auff kunfftige pfingsten, С 27. mаi 1515.
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357 vnd in krafft dieses brieffes aus behmischer koniglicher macht vnd als marggraue zu Lausitz, vnd wollen ernstlich, das demselben keyne folge geschehen sunder itzt vnd hynfur allenthalben krafft- losz, tod vnd abe sein sal vnd von keynem teile zu sterckung ader 5 zurhaldung eyniger vormeinter gerechtikeit noch zubehelffe wieder vnd in denselben jrrigen gebrechen sal gebraucht noch furgewandt werden in keiner weise, setzende domit die sache jn forigen stand vnd schicklikeit, wie die anfangs vnd zuuorn sie an vns gelanget gestanden hot, vnd ap sich jrgand ein part dieser vnser retractation 10 vnd auffhebung beschuert befunden wurde, wolden wir jme auff sein ansuchen vor vns einen tag ernennenn, vnd mit rath der herrn vnd ritterschafft vnser edelenn rethe der chron Behmen, noch fleissiger vorhore vnd besichtigung beiderteils priuilegien vnd begnadung die billikeit gerne ergehn vnd widerfarn lassen. Ge- 15 bieten vnd befelen dorauff allen vnd itzlichen vnsern vnd der chron Behmen amachtleuten hewptleuten, besunder vnsern voiten in Oberlausitz, keynen obberurtem teile beyder der manschafft noch den von steten zuuorstatten, sich wieder diese vnsere abe-286b legung vnsers gethanenn spruchs zusetzen, ader mit mutwilligen 20 einsagen dorkegen zurboren, bey meidung vnser schueren straffe vnd vngnade. Das ist vnser steter wille vnd ernste meynung. Geben zu Ofen am sondtag noch der erhebung des heiligen krewts, noch Cristi geburt tausentfunffhundert vnd jm viertzenden, vnser reich des hungerischen jm xxv. vnd des behmischen im XLIV. jaren. Wladislaus rex, manu propria subscripsit. 25 Isz sein auch drey commissiones gegeben wurden an den voite die manschafft vnd die von steten lautende vahst auff ob- berurte meynung, allein folgende clausel ist zuuorsorgung des herren 30 cantzlers begnadung hinein gesatzt wurden. Doch ausgeslossen den artickel gueterkewffe belangende, den wir jn seinen krefften vnd wirden vnuorbrochlich vnabegethan wollen gehalden haben etc. Dieselben drey commissiones sein auff gemeinen landtag mit- 35 woch noch cantate anno etc. decimo quinto auffgeleget vnd itzliche an iren ort vberantwort wurden, got gebe zu friede. Geschehn annis et diebus quibus supra. 22. am sondtag noch der erhebung des heiligen krewts, 17. september 151h. 34. gueterkewffe, die verpflichtung des rathes und der bürger, che sie land- güter kauften, zuvor die königl. genehmigung nachzuholen. 35. mitwoch noch cantate, 9. mai 1515.
357 vnd in krafft dieses brieffes aus behmischer koniglicher macht vnd als marggraue zu Lausitz, vnd wollen ernstlich, das demselben keyne folge geschehen sunder itzt vnd hynfur allenthalben krafft- losz, tod vnd abe sein sal vnd von keynem teile zu sterckung ader 5 zurhaldung eyniger vormeinter gerechtikeit noch zubehelffe wieder vnd in denselben jrrigen gebrechen sal gebraucht noch furgewandt werden in keiner weise, setzende domit die sache jn forigen stand vnd schicklikeit, wie die anfangs vnd zuuorn sie an vns gelanget gestanden hot, vnd ap sich jrgand ein part dieser vnser retractation 10 vnd auffhebung beschuert befunden wurde, wolden wir jme auff sein ansuchen vor vns einen tag ernennenn, vnd mit rath der herrn vnd ritterschafft vnser edelenn rethe der chron Behmen, noch fleissiger vorhore vnd besichtigung beiderteils priuilegien vnd begnadung die billikeit gerne ergehn vnd widerfarn lassen. Ge- 15 bieten vnd befelen dorauff allen vnd itzlichen vnsern vnd der chron Behmen amachtleuten hewptleuten, besunder vnsern voiten in Oberlausitz, keynen obberurtem teile beyder der manschafft noch den von steten zuuorstatten, sich wieder diese vnsere abe-286b legung vnsers gethanenn spruchs zusetzen, ader mit mutwilligen 20 einsagen dorkegen zurboren, bey meidung vnser schueren straffe vnd vngnade. Das ist vnser steter wille vnd ernste meynung. Geben zu Ofen am sondtag noch der erhebung des heiligen krewts, noch Cristi geburt tausentfunffhundert vnd jm viertzenden, vnser reich des hungerischen jm xxv. vnd des behmischen im XLIV. jaren. Wladislaus rex, manu propria subscripsit. 25 Isz sein auch drey commissiones gegeben wurden an den voite die manschafft vnd die von steten lautende vahst auff ob- berurte meynung, allein folgende clausel ist zuuorsorgung des herren 30 cantzlers begnadung hinein gesatzt wurden. Doch ausgeslossen den artickel gueterkewffe belangende, den wir jn seinen krefften vnd wirden vnuorbrochlich vnabegethan wollen gehalden haben etc. Dieselben drey commissiones sein auff gemeinen landtag mit- 35 woch noch cantate anno etc. decimo quinto auffgeleget vnd itzliche an iren ort vberantwort wurden, got gebe zu friede. Geschehn annis et diebus quibus supra. 22. am sondtag noch der erhebung des heiligen krewts, 17. september 151h. 34. gueterkewffe, die verpflichtung des rathes und der bürger, che sie land- güter kauften, zuvor die königl. genehmigung nachzuholen. 35. mitwoch noch cantate, 9. mai 1515.
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358 287 Wie der Dachssen ader Kylian Awers kynder zcinsze abegelost ist wurden. 287b So ein rath vnd in sunderheit die eldesten herrn betracht die beschuerung der zcynse welche gemeine stad auff sich hette vnd jerlichen von sich reichen muste, hat man sich befleissiget, wie vnd wue mann gewost hat vmb geldt, domit etzliche zeinsz mochten abegeloset werden. Vnd dieweile aber die zcinse etwo Cristoff Veiten zum Goltberg vnd hirnochmols Kylian Awers kyndern zu Breslaw vorschrieben, bey LxV jaren vngeferlich auff gemeiner stad gestanden, hat man dieselben durch magistrum Johannem oberstat- schreibern donerstags noch dem heiligen pfingstag anno etc. decimo quinto zu Breslaw jn der stadt Ambrosio Jenckewitzen, als einem vormunden gnanter kynder, mit IM IC XLIII wichtigen hungerischen gulden minus iv behmische gl. latos hewbtsumma vnd LIV fl. zu XL pol. gl. gerechent, das den 1 fl. hung. am golde auffgetragen, wider- 15 vmmb zu sich kewffen vnd abelosen lassen. Dorzu den Hans Frentzel vIC, Bernhart Bernt vIC fl. hung. gelyhen, die jnen sollen jerlichen ann geschosszern abegetzogen werden. Georg Schmiedt hat dorzu gelyhen IC xIII fl. hung., Hans Schnur 1 vnd magister Johannes Hass oberstatschreiber Lx fl. hung. 20 Das vbrige hat der rath erfullet, vnd von aller dieser summenn hat der statschreiber LII fl. hung. die do ausgeworffen sein worden wieder anheimbrocht, vnd dorauff die vorschreibung entpfangen, zu Breslaw getottet, vnd alhie noch vorlesung inn dem rothe, bey die andern getotten brieffe geleget. Geschehen sub rectoratu Michel 25 Swartzens anno et die quibus supra. 5 10 Wie die Breslische auffgerichte nyderloge widervmb abgestalt ist wurdenn. So die ko. mt. zu Ofen einen recessz gegeben, wie sich die von Breslaw mit irer niderlog halden solden, wie oben am 184. 30 vnd suesten auch vormarckt, das sie vber derselben niderlog, von wegen manchfeldigs widerstandts, der jnen vom konige zw Polan forderlich vnd viel andern herren vnd steten begegent, nicht bleiben konden, wiewol sie mit gar grose vleis dornoch geerbeit, vnd gar 40. magistrum Johannem, scil. Hasse, verf. dieser chronik. 14. donerstag noch dem heiligen pfingstag, 31. mai 1515. 13. wichtigen, vollwichtigen. 24. er- fullet, durch zulage aus der stadtkasse ergänzt. 24. getottet, ein schuldschein wurde getödtet, indem solcher in gegenwart von zeugen mit einem messer oder dolche durchstochen ward. Derartige schreiben sind noch viele auf dem Görlitzer rathhause vorhanden.
358 287 Wie der Dachssen ader Kylian Awers kynder zcinsze abegelost ist wurden. 287b So ein rath vnd in sunderheit die eldesten herrn betracht die beschuerung der zcynse welche gemeine stad auff sich hette vnd jerlichen von sich reichen muste, hat man sich befleissiget, wie vnd wue mann gewost hat vmb geldt, domit etzliche zeinsz mochten abegeloset werden. Vnd dieweile aber die zcinse etwo Cristoff Veiten zum Goltberg vnd hirnochmols Kylian Awers kyndern zu Breslaw vorschrieben, bey LxV jaren vngeferlich auff gemeiner stad gestanden, hat man dieselben durch magistrum Johannem oberstat- schreibern donerstags noch dem heiligen pfingstag anno etc. decimo quinto zu Breslaw jn der stadt Ambrosio Jenckewitzen, als einem vormunden gnanter kynder, mit IM IC XLIII wichtigen hungerischen gulden minus iv behmische gl. latos hewbtsumma vnd LIV fl. zu XL pol. gl. gerechent, das den 1 fl. hung. am golde auffgetragen, wider- 15 vmmb zu sich kewffen vnd abelosen lassen. Dorzu den Hans Frentzel vIC, Bernhart Bernt vIC fl. hung. gelyhen, die jnen sollen jerlichen ann geschosszern abegetzogen werden. Georg Schmiedt hat dorzu gelyhen IC xIII fl. hung., Hans Schnur 1 vnd magister Johannes Hass oberstatschreiber Lx fl. hung. 20 Das vbrige hat der rath erfullet, vnd von aller dieser summenn hat der statschreiber LII fl. hung. die do ausgeworffen sein worden wieder anheimbrocht, vnd dorauff die vorschreibung entpfangen, zu Breslaw getottet, vnd alhie noch vorlesung inn dem rothe, bey die andern getotten brieffe geleget. Geschehen sub rectoratu Michel 25 Swartzens anno et die quibus supra. 5 10 Wie die Breslische auffgerichte nyderloge widervmb abgestalt ist wurdenn. So die ko. mt. zu Ofen einen recessz gegeben, wie sich die von Breslaw mit irer niderlog halden solden, wie oben am 184. 30 vnd suesten auch vormarckt, das sie vber derselben niderlog, von wegen manchfeldigs widerstandts, der jnen vom konige zw Polan forderlich vnd viel andern herren vnd steten begegent, nicht bleiben konden, wiewol sie mit gar grose vleis dornoch geerbeit, vnd gar 40. magistrum Johannem, scil. Hasse, verf. dieser chronik. 14. donerstag noch dem heiligen pfingstag, 31. mai 1515. 13. wichtigen, vollwichtigen. 24. er- fullet, durch zulage aus der stadtkasse ergänzt. 24. getottet, ein schuldschein wurde getödtet, indem solcher in gegenwart von zeugen mit einem messer oder dolche durchstochen ward. Derartige schreiben sind noch viele auf dem Görlitzer rathhause vorhanden.
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359 viel dorauff vnd als man redt vber xxxM fl. hung. gewoget, ge- meiner stad auch zu merglichen schaden, den sein jn iv gantzen jaren keine merckte aldoselbst gehalden wurden, vnd ist auch von jnen selbst geredt, das sie diese niderlog mehr den die belegerung 5 der stad Glogaw, das den zu jhener zceit auff xxxM fl. gerechent, gestanden hette. Derhalb vnd zuuorhuetten einigen schaden vnd vorderb, der gewieslich gemeiner stad Breslau doraus gefolget hette, haben sie sich widervmb bey ko. mt. gemuhet, sie bey dem konige von Polan zuuorbietenn, das dem Polan vorgunst wurde, 10 widervmmb gen Breslaw zuhandeln, dodurch sie auch widervmb 288 ire alden merckte gehaben mochtenn. Das sie den durch keine vorschriefft vnd botschafft ko. mt., irselbst fleissige bethe, nye haben erlangen mogen, so lang bisz der konig von Polan gen Bresburg zu vnserm herrn konige komenn ist, do er den auff ansuchen der von 15 Breslaw vormocht ist wurden dasselbige also nochzulossenn, doch also, wie man redt, das sich die von Breslaw haben vorezeyhen mussen, aller irer priuilegien der niderloghalb ausbrocht, sich nymmermehr zw vndirstehn derselben zugebrauchen. Dorauff den donerstags noch ascensionis domini anno etc. decimo quinto die 20 merckte widerwmb zw Breslaw sein ausgerufft vnd die strasse in Polan vnd wider heraws dem kauffman wie vor alders zu zcyhen sein zugelassen vnd geoffent wurden. Hie ist ein cleines zu merckenn, das die von steten vnd sun- derlich ein rath alhie, die niderloge nicht vahst bekommert hette, 25 sundern vielmehr die abewendung der strassen, domit die von Breslaw den von Gorlitz zw neidt vmbgingen. Den die von Bres- law hatten sich itzt bey dem marggrauen erboeten, jren kauffmann auch den frembden so sie des mechtig sein konden zu weisen von Breslaw auff Franckfurt vnd also die niderstrasse mit seinen guet- 30 tern zwfaren. Das den leichtlich hette geschehen mogen, dorvmmb, das die guetter von Breslau gen Franckfurt vnd also von einer niderloge zu der andern weren gefurt vnd gehandelt wurden, das auch die wege auff der niderstrosse besser, die zcolle vnd zcerung leichter etc. vnd aus viel andern vrsachen. Vnd hat also dieselbige 35 niderloge, die den die von Breslaw die zceit so ko. mt. zu Breslau gewest, douon oben am 79., mit trometen vnd schalmeyhen haben ausrueffen lassen, mussen abegestalt werden. Aber alles der von Breslau furnehm ist denen von Gorlitz zu vordriessz vnd schaden dorvmmb das die von Gorlitz jnen jre 40 guetter xxv schwere wagen zur zceit alhie auffgehalden, furge- 288b 19. donerstags noch ascensionis domini, 24. mai 1515.
359 viel dorauff vnd als man redt vber xxxM fl. hung. gewoget, ge- meiner stad auch zu merglichen schaden, den sein jn iv gantzen jaren keine merckte aldoselbst gehalden wurden, vnd ist auch von jnen selbst geredt, das sie diese niderlog mehr den die belegerung 5 der stad Glogaw, das den zu jhener zceit auff xxxM fl. gerechent, gestanden hette. Derhalb vnd zuuorhuetten einigen schaden vnd vorderb, der gewieslich gemeiner stad Breslau doraus gefolget hette, haben sie sich widervmb bey ko. mt. gemuhet, sie bey dem konige von Polan zuuorbietenn, das dem Polan vorgunst wurde, 10 widervmmb gen Breslaw zuhandeln, dodurch sie auch widervmb 288 ire alden merckte gehaben mochtenn. Das sie den durch keine vorschriefft vnd botschafft ko. mt., irselbst fleissige bethe, nye haben erlangen mogen, so lang bisz der konig von Polan gen Bresburg zu vnserm herrn konige komenn ist, do er den auff ansuchen der von 15 Breslaw vormocht ist wurden dasselbige also nochzulossenn, doch also, wie man redt, das sich die von Breslaw haben vorezeyhen mussen, aller irer priuilegien der niderloghalb ausbrocht, sich nymmermehr zw vndirstehn derselben zugebrauchen. Dorauff den donerstags noch ascensionis domini anno etc. decimo quinto die 20 merckte widerwmb zw Breslaw sein ausgerufft vnd die strasse in Polan vnd wider heraws dem kauffman wie vor alders zu zcyhen sein zugelassen vnd geoffent wurden. Hie ist ein cleines zu merckenn, das die von steten vnd sun- derlich ein rath alhie, die niderloge nicht vahst bekommert hette, 25 sundern vielmehr die abewendung der strassen, domit die von Breslaw den von Gorlitz zw neidt vmbgingen. Den die von Bres- law hatten sich itzt bey dem marggrauen erboeten, jren kauffmann auch den frembden so sie des mechtig sein konden zu weisen von Breslaw auff Franckfurt vnd also die niderstrasse mit seinen guet- 30 tern zwfaren. Das den leichtlich hette geschehen mogen, dorvmmb, das die guetter von Breslau gen Franckfurt vnd also von einer niderloge zu der andern weren gefurt vnd gehandelt wurden, das auch die wege auff der niderstrosse besser, die zcolle vnd zcerung leichter etc. vnd aus viel andern vrsachen. Vnd hat also dieselbige 35 niderloge, die den die von Breslaw die zceit so ko. mt. zu Breslau gewest, douon oben am 79., mit trometen vnd schalmeyhen haben ausrueffen lassen, mussen abegestalt werden. Aber alles der von Breslau furnehm ist denen von Gorlitz zu vordriessz vnd schaden dorvmmb das die von Gorlitz jnen jre 40 guetter xxv schwere wagen zur zceit alhie auffgehalden, furge- 288b 19. donerstags noch ascensionis domini, 24. mai 1515.
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360 nomenn wurden, sich mit abwendung der strasse, ab sie das vor- mocht, zu rechen. Isz haben auch die von Breslaw nyemandes so grosz vormarckt, der sie an irem furnemen irret, als die von Gorlitz. Die wahrheit aber zu reden, dieweile ein rath vormarckt der von Breslau gemute, hat man dowieder so viel moglich gewest ge- tracht, dasselbige zu hyndern. Wie aber vnd worvmb die guetter der von Breslau alhye sein gehyndert wurden, wirt hirnoch vor- zceichent werden. Actum diebus et annis quibus supra. Vnd ab ymmer die von Breslaw diese jre niderloge regen 10 werden erlangter priuilegienhalb, so ist sich zuberueffen auff die koniglichen cantzleischen register, dorjnnenn dasselbige ir priuile- gium Wladislai registert, vnd auff die signatur dobei vorzceichent, das solch jr priuilegium eynem ydermann seinem rechten vnd den alden strassen ane schaden gegeben vnd sein sal, des sich den die 15 von Breslau also dobeizuuorzceichen haben bewilligen mussen. Dises stuck ist von einem guten freunde vortrauet. 5 289 Hertzog Bartell. So hertzog Bartell viel vnfugs in landen hyn vnd her zugericht, die von Breslau einer ausbietehalb gefehdet, vor den Kanthe ge� 20 tzogen denselben gesturmet, wiewol durch die von Breslau gewert vnd vnuberfallen gebliebenn, hertzog Friederich zur Liegnitz ge- fehdet, scheldtbrieff vber jn angeslagen, einsteils jm brieffebuch vorzceichent, alle rewter vorheget, sunderlich auff seinen slossern Romburg vnd Katzenstein. Er hot auch derselben nicht mehr ge� 25 habt, vnd also die Slesie vorursacht doruor zuzcyhen, vnd entlich sich zu den behmischen koniglichen steten gegeben, jn meynung dieselben als ein oberster felthewptman wieder den adel zuuor- treten. Den die zceit anno etc. xII° xIV° bisz jns funffzcehnde ist gar ein grosser vnwillen gestanden zwuschen den herrn vnd ritter� 30 schafft an einem vnd den steten andersteils, von wegen etzlicher ge- rechtikeit, die die herrn den steten haben entzyhen, vnd ist offtmals dorauff gestanden, das sie von beiden teilen einander haben vber- zcyhen wollenn. Derhalb sich die herschafft an den keiser Maxi- milianum, vnd die stete an den konig von Polan Sigismunden, 35 Wladislai vnsers koniges brudern, mit schutz haben geben wollenn, vnd sein doch entlich anno etc. xv° jn quatemper zu pfingsten der- 2. nyemandes so grosz vormarckt, auf niemand so die schuld geschoben wegen misslingens der niederlage. 20. Kanthe, Canth, ort bei Breslau. 33. vber- zcyen, befehden. 37. jn quatemper zu pfingsten, 30. mai 1515.
360 nomenn wurden, sich mit abwendung der strasse, ab sie das vor- mocht, zu rechen. Isz haben auch die von Breslaw nyemandes so grosz vormarckt, der sie an irem furnemen irret, als die von Gorlitz. Die wahrheit aber zu reden, dieweile ein rath vormarckt der von Breslau gemute, hat man dowieder so viel moglich gewest ge- tracht, dasselbige zu hyndern. Wie aber vnd worvmb die guetter der von Breslau alhye sein gehyndert wurden, wirt hirnoch vor- zceichent werden. Actum diebus et annis quibus supra. Vnd ab ymmer die von Breslaw diese jre niderloge regen 10 werden erlangter priuilegienhalb, so ist sich zuberueffen auff die koniglichen cantzleischen register, dorjnnenn dasselbige ir priuile- gium Wladislai registert, vnd auff die signatur dobei vorzceichent, das solch jr priuilegium eynem ydermann seinem rechten vnd den alden strassen ane schaden gegeben vnd sein sal, des sich den die 15 von Breslau also dobeizuuorzceichen haben bewilligen mussen. Dises stuck ist von einem guten freunde vortrauet. 5 289 Hertzog Bartell. So hertzog Bartell viel vnfugs in landen hyn vnd her zugericht, die von Breslau einer ausbietehalb gefehdet, vor den Kanthe ge� 20 tzogen denselben gesturmet, wiewol durch die von Breslau gewert vnd vnuberfallen gebliebenn, hertzog Friederich zur Liegnitz ge- fehdet, scheldtbrieff vber jn angeslagen, einsteils jm brieffebuch vorzceichent, alle rewter vorheget, sunderlich auff seinen slossern Romburg vnd Katzenstein. Er hot auch derselben nicht mehr ge� 25 habt, vnd also die Slesie vorursacht doruor zuzcyhen, vnd entlich sich zu den behmischen koniglichen steten gegeben, jn meynung dieselben als ein oberster felthewptman wieder den adel zuuor- treten. Den die zceit anno etc. xII° xIV° bisz jns funffzcehnde ist gar ein grosser vnwillen gestanden zwuschen den herrn vnd ritter� 30 schafft an einem vnd den steten andersteils, von wegen etzlicher ge- rechtikeit, die die herrn den steten haben entzyhen, vnd ist offtmals dorauff gestanden, das sie von beiden teilen einander haben vber- zcyhen wollenn. Derhalb sich die herschafft an den keiser Maxi- milianum, vnd die stete an den konig von Polan Sigismunden, 35 Wladislai vnsers koniges brudern, mit schutz haben geben wollenn, vnd sein doch entlich anno etc. xv° jn quatemper zu pfingsten der- 2. nyemandes so grosz vormarckt, auf niemand so die schuld geschoben wegen misslingens der niederlage. 20. Kanthe, Canth, ort bei Breslau. 33. vber- zcyen, befehden. 37. jn quatemper zu pfingsten, 30. mai 1515.
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364 selben gebrechenn, durch hertzog Karln von Munsterberg zur Olsse, 289b gutlich vortragen vnd ist also obgemelt hertzog Bartel jn den kri- gischen sachen getzogen gen Ofen zu ko. mt. vnd von danne zum keiser, vnd so er auff widerreise auff der Thunaw noch Bresburg 5 hat faren wollenn, ist er selbdriet na post palmarum anni decimi quinti ertrunckenn, wiewol ir suesten viel auskomenn, die bey jme jm schimpff gewest. Sein corpor ist auch nye gefunden wordenn, vnd hat also sein ende genomenn noch gemeinem sprichwort, sicut vixit ita moritur. Actum diebus et anno quibus supra. Von den krewtzigern jn Hungern. Dieselbige zceit anno etc. xI° hat sich ein grosz mercklich folck erboret jn Hungern, die sich krewtziger genant haben. Ir hewptman ist Zcekel Georg gewest, vnd haben sich also vorsamelt. Die bebistliche heilikeit Leo hat dem bischoffen zu Gran, als legaten 15 de latere vnd cardinalen auff ko. mt. ansuchen gegeben vnd be- folen, das krewtz wieder die Turcken zu predigen, das den zu Ofen auff sant Jeorgsplatz also geschehen, also das sich viel folks gesammelt, die das kreutz an sich genommen, vnd von tag zu tag vahst gesterckt, jn meynung wieder die Turcken zu zcyhen. So aber der predig kein folge geschehen vnd der konig dorinnen gelasst, domit das folcke als vorgebens vnuorsolt gelegenn, haben 290 sie vnddir sich etzliche hewbtleute auffgeworffen, sunderlich einen groen munich, aus dem closter in Ofen, einen thumherrn von War- dein, vnd den obgnantenn, vnd sein also jm Hungerhinderlande, noch Crobatien hin vnd her getzogen vnd viel wunders vnd vnfugs getrieben, vnd alle diejhenigen, die nicht haben wol zw jnen treten ader in ire meynung vorwillen, gemordt, gespiest, gebrant. Do- durch sie ein folk bisz in die XLM gesamelt hot, gemeiniglich alle von den bawern, die den sehr viel adels vmbbrocht, vnd ist ir 30 furnem gewest, den adel vnd die bischoffe gentzlich zuuortielgen, haben auch den bischoff von ....... vnd etzliche herrn vnd gar viel edelleute gespiest vnd solchen ernst geubt, das auch die ko. mt. besorget, wurden die gantze chron zu Hungern vndir sich brechen vnd vorderbenn, wie auch sein ko. mt. sich desselben, 35 bey allen seinen vnddirthanen aller lande hochlich in schriefften 20 25 10 4. Thunaw, Donau fl. 5. selbdriet, er als der dritte mit zwei andern; Ia post palmarum, 3. april 1515. 44. Leo, papst Leo X. 21. gelasst, lass gewesen; vnuorsolt, ohne sold zu empfangen. 31. bischoff von ......., der name ist lei- der vom verfasser nicht beigefügt, obwohl augenscheinlich zu diesem zwecke der platz offen gelassen ist. 33. vnder sich brechen, sich unterwerfen. 46
364 selben gebrechenn, durch hertzog Karln von Munsterberg zur Olsse, 289b gutlich vortragen vnd ist also obgemelt hertzog Bartel jn den kri- gischen sachen getzogen gen Ofen zu ko. mt. vnd von danne zum keiser, vnd so er auff widerreise auff der Thunaw noch Bresburg 5 hat faren wollenn, ist er selbdriet na post palmarum anni decimi quinti ertrunckenn, wiewol ir suesten viel auskomenn, die bey jme jm schimpff gewest. Sein corpor ist auch nye gefunden wordenn, vnd hat also sein ende genomenn noch gemeinem sprichwort, sicut vixit ita moritur. Actum diebus et anno quibus supra. Von den krewtzigern jn Hungern. Dieselbige zceit anno etc. xI° hat sich ein grosz mercklich folck erboret jn Hungern, die sich krewtziger genant haben. Ir hewptman ist Zcekel Georg gewest, vnd haben sich also vorsamelt. Die bebistliche heilikeit Leo hat dem bischoffen zu Gran, als legaten 15 de latere vnd cardinalen auff ko. mt. ansuchen gegeben vnd be- folen, das krewtz wieder die Turcken zu predigen, das den zu Ofen auff sant Jeorgsplatz also geschehen, also das sich viel folks gesammelt, die das kreutz an sich genommen, vnd von tag zu tag vahst gesterckt, jn meynung wieder die Turcken zu zcyhen. So aber der predig kein folge geschehen vnd der konig dorinnen gelasst, domit das folcke als vorgebens vnuorsolt gelegenn, haben 290 sie vnddir sich etzliche hewbtleute auffgeworffen, sunderlich einen groen munich, aus dem closter in Ofen, einen thumherrn von War- dein, vnd den obgnantenn, vnd sein also jm Hungerhinderlande, noch Crobatien hin vnd her getzogen vnd viel wunders vnd vnfugs getrieben, vnd alle diejhenigen, die nicht haben wol zw jnen treten ader in ire meynung vorwillen, gemordt, gespiest, gebrant. Do- durch sie ein folk bisz in die XLM gesamelt hot, gemeiniglich alle von den bawern, die den sehr viel adels vmbbrocht, vnd ist ir 30 furnem gewest, den adel vnd die bischoffe gentzlich zuuortielgen, haben auch den bischoff von ....... vnd etzliche herrn vnd gar viel edelleute gespiest vnd solchen ernst geubt, das auch die ko. mt. besorget, wurden die gantze chron zu Hungern vndir sich brechen vnd vorderbenn, wie auch sein ko. mt. sich desselben, 35 bey allen seinen vnddirthanen aller lande hochlich in schriefften 20 25 10 4. Thunaw, Donau fl. 5. selbdriet, er als der dritte mit zwei andern; Ia post palmarum, 3. april 1515. 44. Leo, papst Leo X. 21. gelasst, lass gewesen; vnuorsolt, ohne sold zu empfangen. 31. bischoff von ......., der name ist lei- der vom verfasser nicht beigefügt, obwohl augenscheinlich zu diesem zwecke der platz offen gelassen ist. 33. vnder sich brechen, sich unterwerfen. 46
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362 beclaget, vnd zurkennen gegeben, mit begere, sie, ire erben vnd die chron zu Hungern helffen zu retten. Isz sein auch dieselben krewtzigern itzt vor Petscht komenn, jn meynung die stad zu vber- fallen, aber doselbst von des koniges folke sehr geschlagen. Vnd haben also wie man douon geredt trefflichen vnd merglichen scha- 290b den gethan vnd viel grawmsamkeit geubet, die stadt Segedyn ge- plundert, den edelleuten ire weiber vnd tochter vor iren augen geschmehet, vnd wo sie in stetlen vnd dorffern eintzogen, allewege einen blutigen gescherfften pfhol zuuorn hynein geschickt, vnd an- sagen lassen, wo sie sich nicht geben, ader zu irer meynung willen 10 wurden, musten sie alle gespist werden. Vnd zu rettung ko. mt. sein viel fursten herrn vnd edelleute zum konige aus der Slesien getzogen. Isz haben auch die koniglichen behmischen stete hertzog Barteln, douon oben, mit etzlich tausent man gen Hungern geschickt, der den etzliche wochen zu Ofen vnder dem berge gelegen, bis- 15 solang das graffe Hans zu Trentz sich mit grosser macht ge- sterckt, vnd dieselben mit hulffe der chron nidergeleget, jre hewpt- leute gefangen, dem konige gen Ofen geantwort, do sie den gespist vnd gebroten sein wurden. Isz hat auch der legat das krewtz widerruffen mussen, vnd alle die jhenigen, so sich vndder ange- 20 nommen krewtz vorsammelt, vermaledeienn etc. Vnd ist von dieser samelung eine grosse rede gewest, auch merglicher besorg, das sie lande vnd leute vorheren wurden, vnd sich an Turcken werffen, das dennoch, aus gotlicher barmhertzikeit, wie gehort, gestillet. 5 Wie die von Reichenbach jn die ocht komenn. Isz hot sich zu Reichenbach begeben, das in einem getzoge doselbst einer mit einer bleykawl geworffen ist wurden, vnd noch dem wurffe in dem grymm gegangen gem Soland doselbst gestor- ben. Denselben ermordten freunde haben dem theter gefolget vnd zu Bischdorff einbrocht, der den hirein geholet vnd mit dem schwert 30 gericht ist wurden. Nhu haben sich die von Reichenbach vnddir- standen, die von Soland vnd Bischdorff zw heischen, das sie beide den ermordten vnd den theter nicht kegen Reichenbach, dorjnnen die that geschehn, geantwort hetten. Dorauff den von Reichenbach geschrieben etc. Dieweile sie 35 aber das schreiben voracht, vnd jn jrem furnemen vorfarenn, sein sie in den koniglichen gerichten dorvmb geheischen vnd mit der 291 25 3. Petscht, Pesth. 16. graffe Hans, graf Johann von Zapolien. 26. einem getzoge, einem tumult. 32. heischen, von einem etwas fordern, hier: gerichtlich zur untersuchung zichen.
362 beclaget, vnd zurkennen gegeben, mit begere, sie, ire erben vnd die chron zu Hungern helffen zu retten. Isz sein auch dieselben krewtzigern itzt vor Petscht komenn, jn meynung die stad zu vber- fallen, aber doselbst von des koniges folke sehr geschlagen. Vnd haben also wie man douon geredt trefflichen vnd merglichen scha- 290b den gethan vnd viel grawmsamkeit geubet, die stadt Segedyn ge- plundert, den edelleuten ire weiber vnd tochter vor iren augen geschmehet, vnd wo sie in stetlen vnd dorffern eintzogen, allewege einen blutigen gescherfften pfhol zuuorn hynein geschickt, vnd an- sagen lassen, wo sie sich nicht geben, ader zu irer meynung willen 10 wurden, musten sie alle gespist werden. Vnd zu rettung ko. mt. sein viel fursten herrn vnd edelleute zum konige aus der Slesien getzogen. Isz haben auch die koniglichen behmischen stete hertzog Barteln, douon oben, mit etzlich tausent man gen Hungern geschickt, der den etzliche wochen zu Ofen vnder dem berge gelegen, bis- 15 solang das graffe Hans zu Trentz sich mit grosser macht ge- sterckt, vnd dieselben mit hulffe der chron nidergeleget, jre hewpt- leute gefangen, dem konige gen Ofen geantwort, do sie den gespist vnd gebroten sein wurden. Isz hat auch der legat das krewtz widerruffen mussen, vnd alle die jhenigen, so sich vndder ange- 20 nommen krewtz vorsammelt, vermaledeienn etc. Vnd ist von dieser samelung eine grosse rede gewest, auch merglicher besorg, das sie lande vnd leute vorheren wurden, vnd sich an Turcken werffen, das dennoch, aus gotlicher barmhertzikeit, wie gehort, gestillet. 5 Wie die von Reichenbach jn die ocht komenn. Isz hot sich zu Reichenbach begeben, das in einem getzoge doselbst einer mit einer bleykawl geworffen ist wurden, vnd noch dem wurffe in dem grymm gegangen gem Soland doselbst gestor- ben. Denselben ermordten freunde haben dem theter gefolget vnd zu Bischdorff einbrocht, der den hirein geholet vnd mit dem schwert 30 gericht ist wurden. Nhu haben sich die von Reichenbach vnddir- standen, die von Soland vnd Bischdorff zw heischen, das sie beide den ermordten vnd den theter nicht kegen Reichenbach, dorjnnen die that geschehn, geantwort hetten. Dorauff den von Reichenbach geschrieben etc. Dieweile sie 35 aber das schreiben voracht, vnd jn jrem furnemen vorfarenn, sein sie in den koniglichen gerichten dorvmb geheischen vnd mit der 291 25 3. Petscht, Pesth. 16. graffe Hans, graf Johann von Zapolien. 26. einem getzoge, einem tumult. 32. heischen, von einem etwas fordern, hier: gerichtlich zur untersuchung zichen.
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363 ocht vorfestet wurdenn. Haben abegetragen wie du findest jm achtbuch vorzceichent etc. Wie Bruchs vnd Leippa in Behmen ausgebrant sein. Sondtags oculi anno etc. xyto hat sich alhie vnd in viel landen 5 erhoben gar ein starcker kolder windt, dergleichen bey menschen gedenckenn nicht gewest, douon sich den zu Brucks das fewer 291b merglichen erhoben vnd gesterckt. Den ist die gerede gegangen, das ein altweib fisch in ein tiegel vnd olh gebroten, vnd das olh vorgossen, douon sich das fewer erboret, das haws angetzunt, vnd 10 durch den starcken kalden windt also merglich getrieben, das byn- nenn tzweien stunden von einem bisz zu dreien hor, noch dem gantzem seigern, die gantze stadt alle kirchen vnd closter jn eitel fewer gestanden, vnd also die gantze stadt getielget mit unuor- winthlichem schaden, so dorjnnen geschehen, das jsz auch erberm- 15 lich gewest. Do den viel leute vnd alsz mann geredt IIIC beide geistlich vnd wertlich, sunderlich der guardianus mit funff brudern vordorben vnd vorbrant sein. Dieselbige ire not haben die von Bruchs an viel stete auch al- hieher geschriebn, mit grossem weclagen vnd bethe, jnen zuhulffe 20 zu komenn. Der brieffe leit jm fordersten rothe. In ansicht sol- cher irer not vnd das sich die stad bey dem cristlichen glauben alweg treulich vorhalden, haben die eldisten sie vorehret mit XL schoc vnd am tage s. Jacobi anno quo supra iren geschickten alhie vbirantwort, mit einem brieffe an rath zu Bruchs lautende. Vt 25 supra jn libro missiuarum. Donerstags noch dem heiligen ostertag jst Leippa die stadt vnd schlossz auch von eigenem fewer ausgebrant. Anno etc. xyto. Von der strosse, die von hynnenn gehet vber dye heide, 292 auff die Tschirnaw, vber den Queisz, auff Bircken- prucke, Buntzlaw etc. 30 Diese strosse haben vor alders bisanher gebawet zuforderst so der Queisz clein gewest, alle die dye getreide auss der Slesien noch Gorlitz gefurt haben, sunderlich die bawern auff iren korp- weglein, hyevmb wonende, auch andere leute zu rosz vnd fuessz 35 vnd fuessz mit bedackten vnd cleinen weglein, vnd wiewol die gebauern jhenhalb desz Queisz beweilen doran beschuerung ge- 4. Sondtags oculi, 11. märz 1515. 14. noch dem gantzem seigern, nach der italienischen 24stundenzahl. 23. am tage s. Jacobi, 25. juli 1515. 26. Doners- tags noch dem heiligen ostertag, 12. april 1515. 46 *
363 ocht vorfestet wurdenn. Haben abegetragen wie du findest jm achtbuch vorzceichent etc. Wie Bruchs vnd Leippa in Behmen ausgebrant sein. Sondtags oculi anno etc. xyto hat sich alhie vnd in viel landen 5 erhoben gar ein starcker kolder windt, dergleichen bey menschen gedenckenn nicht gewest, douon sich den zu Brucks das fewer 291b merglichen erhoben vnd gesterckt. Den ist die gerede gegangen, das ein altweib fisch in ein tiegel vnd olh gebroten, vnd das olh vorgossen, douon sich das fewer erboret, das haws angetzunt, vnd 10 durch den starcken kalden windt also merglich getrieben, das byn- nenn tzweien stunden von einem bisz zu dreien hor, noch dem gantzem seigern, die gantze stadt alle kirchen vnd closter jn eitel fewer gestanden, vnd also die gantze stadt getielget mit unuor- winthlichem schaden, so dorjnnen geschehen, das jsz auch erberm- 15 lich gewest. Do den viel leute vnd alsz mann geredt IIIC beide geistlich vnd wertlich, sunderlich der guardianus mit funff brudern vordorben vnd vorbrant sein. Dieselbige ire not haben die von Bruchs an viel stete auch al- hieher geschriebn, mit grossem weclagen vnd bethe, jnen zuhulffe 20 zu komenn. Der brieffe leit jm fordersten rothe. In ansicht sol- cher irer not vnd das sich die stad bey dem cristlichen glauben alweg treulich vorhalden, haben die eldisten sie vorehret mit XL schoc vnd am tage s. Jacobi anno quo supra iren geschickten alhie vbirantwort, mit einem brieffe an rath zu Bruchs lautende. Vt 25 supra jn libro missiuarum. Donerstags noch dem heiligen ostertag jst Leippa die stadt vnd schlossz auch von eigenem fewer ausgebrant. Anno etc. xyto. Von der strosse, die von hynnenn gehet vber dye heide, 292 auff die Tschirnaw, vber den Queisz, auff Bircken- prucke, Buntzlaw etc. 30 Diese strosse haben vor alders bisanher gebawet zuforderst so der Queisz clein gewest, alle die dye getreide auss der Slesien noch Gorlitz gefurt haben, sunderlich die bawern auff iren korp- weglein, hyevmb wonende, auch andere leute zu rosz vnd fuessz 35 vnd fuessz mit bedackten vnd cleinen weglein, vnd wiewol die gebauern jhenhalb desz Queisz beweilen doran beschuerung ge- 4. Sondtags oculi, 11. märz 1515. 14. noch dem gantzem seigern, nach der italienischen 24stundenzahl. 23. am tage s. Jacobi, 25. juli 1515. 26. Doners- tags noch dem heiligen ostertag, 12. april 1515. 46 *
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364 292b 293 tragen, dorvmb das man jnen vber ire felde zu schaden faren solde, das den am meisten geschehen, wen die wege weiche vnd bosz gewest sein, so ist doch derselbigen strasse ane meidung al- weg, wie gehort, gebrauchet wurden. Bisz itzund jm xvden hat sich der closter voite zur Newmburg vnddirstanden, die kornwagen der gebawern, so doselbst gefarn, auff vnd gen Newmburg zutreiben. Vnd so solch aufftreiben mit dem schultz zur Hoenkirchen, etz- lichen gebawern zu Soraw etc. auffgefangen ist worden, vnd sie sich solchs alhie beym rathe beclaget, hat ein rath erstlich vnd 10 zum andern an die preilen vnd den rath gen der Newmburg mit harter meynung geschrieben. Die schriefft findet man jn libro mis- siuarum. Dorauff den die wegen losgegeben sein wurden, doch mit dem bescheid, sich furder der strasse zuenthalden. So aber die bawern auff befelh des rats derselbigen strassen 15 fur vnd fur gebrauchet, sein etzliche zum andern vnd drietten auff- getrieben vmmb geldt, das die von Newmburg deichssel geldt gnant, vorbuesset, einsteils eingesatzt vnd so mit den leuten ge- baret, domit sie vormeinet die strasse zuweren, vnd welcher ane entgeltnus ledig hat faren wollen, der hat mussen geloben bey vor- 20 lust wagen vnd pferde, das er furt nymmer aldo, sundern durchs stetlen farenn wolde. Domit aber die strasse mochte gewert werden haben die nhu- nen dieselbige, jhenhalb des Queiss am vfer, vnd zwuschen den tzewnenn am thor, do man jns dorffe fehrt, vorgraben vnd vor� 25 schlegen lassen, das auch nyemandes durch hat reyten mögen. Vnd so ein rath dieses der von der Newmburg vnd der nhunen furnemen vormarckt, vnd betracht, das dodurch die zufure des ge- treides der stadt geenget, vnd der alde gebrauch der strossen abe- geworffen wurde, haben sie erstlich einen diener Gallum, dornoch 30 den subnotarium, zum drietten den prothonotarium hynvber ge- schickt, vnd die nhunenn sampt dem clostervoite auch denn rathe doselbst guthlich ansuchenn lassen, dieselbige beschuerliche newi- keit abezustellen, vnd die furleute auff derselben strassen vnbe- dranget zu lassen. Isz ist auch den nhunnen durch den protho� 35 notarium angesaget, wurden sie solchs nicht abestellenn, so solden wiessen, das sie vnd die iren furder ein rhat alhie in der stad vnbedranget solden lassen. Isz wolde auch ein rhat befelen iren mitburgern, das sie ire kynder aus dem closter nemenn soldenn. 5 3. Newmburg, Naumburg am Queiss, st. 41. an die preilen, vielleicht ver- dorben von prälatin, äbtissin? gE
364 292b 293 tragen, dorvmb das man jnen vber ire felde zu schaden faren solde, das den am meisten geschehen, wen die wege weiche vnd bosz gewest sein, so ist doch derselbigen strasse ane meidung al- weg, wie gehort, gebrauchet wurden. Bisz itzund jm xvden hat sich der closter voite zur Newmburg vnddirstanden, die kornwagen der gebawern, so doselbst gefarn, auff vnd gen Newmburg zutreiben. Vnd so solch aufftreiben mit dem schultz zur Hoenkirchen, etz- lichen gebawern zu Soraw etc. auffgefangen ist worden, vnd sie sich solchs alhie beym rathe beclaget, hat ein rath erstlich vnd 10 zum andern an die preilen vnd den rath gen der Newmburg mit harter meynung geschrieben. Die schriefft findet man jn libro mis- siuarum. Dorauff den die wegen losgegeben sein wurden, doch mit dem bescheid, sich furder der strasse zuenthalden. So aber die bawern auff befelh des rats derselbigen strassen 15 fur vnd fur gebrauchet, sein etzliche zum andern vnd drietten auff- getrieben vmmb geldt, das die von Newmburg deichssel geldt gnant, vorbuesset, einsteils eingesatzt vnd so mit den leuten ge- baret, domit sie vormeinet die strasse zuweren, vnd welcher ane entgeltnus ledig hat faren wollen, der hat mussen geloben bey vor- 20 lust wagen vnd pferde, das er furt nymmer aldo, sundern durchs stetlen farenn wolde. Domit aber die strasse mochte gewert werden haben die nhu- nen dieselbige, jhenhalb des Queiss am vfer, vnd zwuschen den tzewnenn am thor, do man jns dorffe fehrt, vorgraben vnd vor� 25 schlegen lassen, das auch nyemandes durch hat reyten mögen. Vnd so ein rath dieses der von der Newmburg vnd der nhunen furnemen vormarckt, vnd betracht, das dodurch die zufure des ge- treides der stadt geenget, vnd der alde gebrauch der strossen abe- geworffen wurde, haben sie erstlich einen diener Gallum, dornoch 30 den subnotarium, zum drietten den prothonotarium hynvber ge- schickt, vnd die nhunenn sampt dem clostervoite auch denn rathe doselbst guthlich ansuchenn lassen, dieselbige beschuerliche newi- keit abezustellen, vnd die furleute auff derselben strassen vnbe- dranget zu lassen. Isz ist auch den nhunnen durch den protho� 35 notarium angesaget, wurden sie solchs nicht abestellenn, so solden wiessen, das sie vnd die iren furder ein rhat alhie in der stad vnbedranget solden lassen. Isz wolde auch ein rhat befelen iren mitburgern, das sie ire kynder aus dem closter nemenn soldenn. 5 3. Newmburg, Naumburg am Queiss, st. 41. an die preilen, vielleicht ver- dorben von prälatin, äbtissin? gE
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365 Solchs ist alles von den nhunnen vnd den von Newmburg vor- echtlich gehalden, alleine das ire sache auff hern Vlrichen Gotschen vnd Casparn von Rechenberg gestalt, vnd ist also ein handel durch dieselben, zwuschen jnen vnd dem rath alhie zur Newmburg ge- 5 halden wurdenn, aber gar nichts ausgericht. So ein rath vormarckt, das er bey den nhonnenn nichts hat ausrichten mögen, hat er solch furnemenn an die von Buntzlaw gelangen lassen, mit der meynung wo sie nicht dorob sein wur- denn, das solchs abegestalt vnd die strasse geoffent wurde, solden 10 sie wiessen, das alles jr bier so jsz vber den Queisz kweme vnd das Gorlitsche weichbilde beruren wurde, solde gen Gorlitz ge- trieben vnd aldo vorzolt werden, das man den biszher aus gueter nackbarschafft nochgelossenn. 20 Dorauff haben die von Buntzlau gen der Newmburg geschickt, 293b 15 vnd mit der perlein vnd dem rathe solchs reden lassen, wolden die vorschlegung der strassen abestellen, den sie weren jnen jn keinem weg leidlich, dorvmmb das sie ein anders gefreiet, doruber sie, aus gemeinem beschlus, aller der so bey inen zum rethen ge- hortten, vormeinten zuhalden, sich wosten dornoch zu richten. Dieses ansuchen ist abermols vorechtlich gehalden, derhalb die von Buntzlau vorursacht, solchs an jrem hewptmann, an den zu- uordenten von steten, auch bey hertzog Friderich zur Liegnitz zu- suchen vnd entlich beschlossen die schlege vmbzuhauen. Dieselbige ire meynung haben sie durch Tecklern vnd Schewtz- 25 lichen an die eldisten alhie tragen lassen, mit bethe, neben jnen dorzu zuschicken allein vmb anstcht vnd forcht willen. Ist inen aber abegeschlagen, dorvmmb, das dem rath nicht fuegen wolde, jn die Schlesien mit gewalt zugreifen, sunder jnen ist zugesaget, wue sie die schlege niderlegen vnd dorvmmb zu recht angefochten 30 wurden, wolde man neben jnen schicken vnd solchs helffen vor- antwortenn, ader auffs wenigste der stad gerechtikeit vnd den alden gebrauch derselbigen strassen furtragenn vnd anzceigen lassen. Dorauff haben die von Buntzlau hinaus geschickt, vnd alle vor- schlegung vmbhawen vnd die auffgeworffene graben fullenn lassen. 35 Actum anno quo supra circa festum Johannis baptiste. 15. perlein, wie oben, eigentlich die beraubte, i. c. der verfügung über sich beraubte, dem himmel gewidmete, also so viel als nonne. 26. anstcht, angst. 35. circa festum Johannis baptiste, 24. juni 1515.
365 Solchs ist alles von den nhunnen vnd den von Newmburg vor- echtlich gehalden, alleine das ire sache auff hern Vlrichen Gotschen vnd Casparn von Rechenberg gestalt, vnd ist also ein handel durch dieselben, zwuschen jnen vnd dem rath alhie zur Newmburg ge- 5 halden wurdenn, aber gar nichts ausgericht. So ein rath vormarckt, das er bey den nhonnenn nichts hat ausrichten mögen, hat er solch furnemenn an die von Buntzlaw gelangen lassen, mit der meynung wo sie nicht dorob sein wur- denn, das solchs abegestalt vnd die strasse geoffent wurde, solden 10 sie wiessen, das alles jr bier so jsz vber den Queisz kweme vnd das Gorlitsche weichbilde beruren wurde, solde gen Gorlitz ge- trieben vnd aldo vorzolt werden, das man den biszher aus gueter nackbarschafft nochgelossenn. 20 Dorauff haben die von Buntzlau gen der Newmburg geschickt, 293b 15 vnd mit der perlein vnd dem rathe solchs reden lassen, wolden die vorschlegung der strassen abestellen, den sie weren jnen jn keinem weg leidlich, dorvmmb das sie ein anders gefreiet, doruber sie, aus gemeinem beschlus, aller der so bey inen zum rethen ge- hortten, vormeinten zuhalden, sich wosten dornoch zu richten. Dieses ansuchen ist abermols vorechtlich gehalden, derhalb die von Buntzlau vorursacht, solchs an jrem hewptmann, an den zu- uordenten von steten, auch bey hertzog Friderich zur Liegnitz zu- suchen vnd entlich beschlossen die schlege vmbzuhauen. Dieselbige ire meynung haben sie durch Tecklern vnd Schewtz- 25 lichen an die eldisten alhie tragen lassen, mit bethe, neben jnen dorzu zuschicken allein vmb anstcht vnd forcht willen. Ist inen aber abegeschlagen, dorvmmb, das dem rath nicht fuegen wolde, jn die Schlesien mit gewalt zugreifen, sunder jnen ist zugesaget, wue sie die schlege niderlegen vnd dorvmmb zu recht angefochten 30 wurden, wolde man neben jnen schicken vnd solchs helffen vor- antwortenn, ader auffs wenigste der stad gerechtikeit vnd den alden gebrauch derselbigen strassen furtragenn vnd anzceigen lassen. Dorauff haben die von Buntzlau hinaus geschickt, vnd alle vor- schlegung vmbhawen vnd die auffgeworffene graben fullenn lassen. 35 Actum anno quo supra circa festum Johannis baptiste. 15. perlein, wie oben, eigentlich die beraubte, i. c. der verfügung über sich beraubte, dem himmel gewidmete, also so viel als nonne. 26. anstcht, angst. 35. circa festum Johannis baptiste, 24. juni 1515.
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366 294 Wie her Albrecht vonn Sternberg jns ampt komen vnd zu Biergeldt. einem landvoite gegeben vnd angenomenn ist wurdenn. Lande- friede. 294b So her Cristoff von Wartemberg, vielleicht jn bedocht seiner besserung vnd sunderlich wie man den geredt, das er dodurch gemeinet, das gut Tethschen von dem Tirschkaw widervmmb an sich zubrengen willens gewest, die gerechtikeit vnd vorschreibung, so ime von ko. mt. vber die landuoite gegeben, hern Wilhelm von Eilenberg zuuorkeuffen, jst jme solchs durch den herrn cantzlern hern Ladislaen von Sternberg vnddirgangen vnd mit solchem thun dermosen bey ko. mt. angegeben, als vnd ap solchs der ko. mt. 10 zu schimpff gereichen solde, die vbergenene aus gnaden ampt zuuorkeuffen. Domit die ko. mt. beweget, das ampt von jme zu nemen vnd herrn Albrechten von Sternberg, des herrn cantzlers bruders einzugebenn. Dorauff sein mondtags noch Viti gen Budissin komen gnanter 15 her Albrecht, her Wilhelm von Eilenberg, vnd mithwochs hirnoch her Joachim von Biberstein, vnd hat her Albrecht anfenglich gethan die erbietung ko. mt. auffm rathhawse zu Budissin, dornoch ge- worben drey artickel, die den jm brieffbuch clerlich vorzceichent. Czum erstenn begeret das biergelt auff drei jare, zum andern, 20 das land vnd stete in den landfried, douon oben 189., willigen wolden, zum driettenn, ab sich yemandes wieder die ko. mt. er- boren wolde etc. Diese drey stucke sein jm brieffebuch clerlich vorzceichent. Dornoch habenn die andern zwene herrn obgemelt angehoben 25 zu reden, vnd erstlich vberantwort eine ko. credentz, dornoch ge- worben wie die ko. mt. vorursacht, das land mit einem andern landvoite zuuorsorgen, vnd derhalb jnen befelh gethan, das ampt von her Cristoff zunemen vnd her Albrecht dorein zu weisen. Dem solden sie gehorsam anstat ko. mt. geleisten, mit andern vnd der- 30 gleichen worten etc. Noch gehaldener vnddirredung hat man sich bedocht ko. zu- erbietung, vnd doneben gebetenn einen hindertriet auff acht tage, das den wiewol schuerlich also von den geschickten vorgunst vnd zugelassen ist wurdenn. So aber die geschickten der von steten derhalb jn rethen bey- ander gewest, vnd die antragen forderlich des biergeldishalb be- schuerlich angetzogen, am meisten, das mann vnlangst eine merg- liche stewer gegeben, douon oben am 61. vnd am LXXIII., vnd 11. vbergenene, übergebene. 15. mondtags noch Viti, 18. juni 1515. 33. hin- dertriet, aufschub, urlaub. 34. wiewol schuerlich, wenn auch mit mühe. 35 5
366 294 Wie her Albrecht vonn Sternberg jns ampt komen vnd zu Biergeldt. einem landvoite gegeben vnd angenomenn ist wurdenn. Lande- friede. 294b So her Cristoff von Wartemberg, vielleicht jn bedocht seiner besserung vnd sunderlich wie man den geredt, das er dodurch gemeinet, das gut Tethschen von dem Tirschkaw widervmmb an sich zubrengen willens gewest, die gerechtikeit vnd vorschreibung, so ime von ko. mt. vber die landuoite gegeben, hern Wilhelm von Eilenberg zuuorkeuffen, jst jme solchs durch den herrn cantzlern hern Ladislaen von Sternberg vnddirgangen vnd mit solchem thun dermosen bey ko. mt. angegeben, als vnd ap solchs der ko. mt. 10 zu schimpff gereichen solde, die vbergenene aus gnaden ampt zuuorkeuffen. Domit die ko. mt. beweget, das ampt von jme zu nemen vnd herrn Albrechten von Sternberg, des herrn cantzlers bruders einzugebenn. Dorauff sein mondtags noch Viti gen Budissin komen gnanter 15 her Albrecht, her Wilhelm von Eilenberg, vnd mithwochs hirnoch her Joachim von Biberstein, vnd hat her Albrecht anfenglich gethan die erbietung ko. mt. auffm rathhawse zu Budissin, dornoch ge- worben drey artickel, die den jm brieffbuch clerlich vorzceichent. Czum erstenn begeret das biergelt auff drei jare, zum andern, 20 das land vnd stete in den landfried, douon oben 189., willigen wolden, zum driettenn, ab sich yemandes wieder die ko. mt. er- boren wolde etc. Diese drey stucke sein jm brieffebuch clerlich vorzceichent. Dornoch habenn die andern zwene herrn obgemelt angehoben 25 zu reden, vnd erstlich vberantwort eine ko. credentz, dornoch ge- worben wie die ko. mt. vorursacht, das land mit einem andern landvoite zuuorsorgen, vnd derhalb jnen befelh gethan, das ampt von her Cristoff zunemen vnd her Albrecht dorein zu weisen. Dem solden sie gehorsam anstat ko. mt. geleisten, mit andern vnd der- 30 gleichen worten etc. Noch gehaldener vnddirredung hat man sich bedocht ko. zu- erbietung, vnd doneben gebetenn einen hindertriet auff acht tage, das den wiewol schuerlich also von den geschickten vorgunst vnd zugelassen ist wurdenn. So aber die geschickten der von steten derhalb jn rethen bey- ander gewest, vnd die antragen forderlich des biergeldishalb be- schuerlich angetzogen, am meisten, das mann vnlangst eine merg- liche stewer gegeben, douon oben am 61. vnd am LXXIII., vnd 11. vbergenene, übergebene. 15. mondtags noch Viti, 18. juni 1515. 33. hin- dertriet, aufschub, urlaub. 34. wiewol schuerlich, wenn auch mit mühe. 35 5
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367 dorauff gerathschlaget, wie mann sich des schutzen wolde, ist von den geschickten dieser stad den andern angesaget: man befunde jn annalibus geschrieben, etwo von XxIII jaren auch biergelt were ge- 295 geben wurden, hette die ko. mt. zugesaget auch des sich gen die stad alhie vorschrieben, dasselhige nymmer zu begern, ab aber solche zusage vnd vorschreibung allen den steten in sunderheit ge- schehen, sollen sie bedencken vnd deshalb ire brieffe reuoluirn lassenn. Dorauff allein der geschickte statschreiber von der Lobaw ge- 10 saget, er hette solchs nicht vorlangst vor seinen eldisten einem auch dergleichen gehort, wuste nicht anders, die von Lobaw hette auch eine vorschreybung etc. Vnd so vber acht tage die von lande vnd stete widervmmb gen Budissin komenn, haben sie allein dorauff gelegen, das jnen 15 friest mochte gegeben werden, domit sie vormarcken konden wie andere lande thuen wurdenn. Vnd wiewol die geschickten be- geret, wolden alleine zusage thun, was andere lande thuen, das sie sich auch douon nicht legen wolden, so mann jnen doch kein zusage thuen wollen, alleine auff der friest gelegen vnd entlich ge- 20 saget, man wolde jme nicht anders thun, vnd dieweile jre instruc- tion mitbrochte ko. mt. antwort zugeben, des wolde mann sich 295b halden vnd auffs forderlichst, eintzweer schriefftlich ader mundtlich demselben also nochkomen, dobey jsz des biergeldeshalb geblieben. Sunder des landfriedshalb, hat mann viel beschuerung vorge- 25 wandt, douon vielleicht diesen landen vnd steten nicht thunlich sein wolde, dorein zubewilligen, sunderlich so vormarckt das der- selbige bisher wenig vortreglich gewest. Den noch auffgerichtem landfried weren der Slesiger feinde in der chron zu Behmen un- uorholen gelegen, doraus getzogen, die von Breslau hart genhalb 30 von Buntzlaw an jren guettern mit rawb vnd brant auch ire diener bey den guttern ermordt vnd beschediget, weren auch noch der that widervmmb mit den gerawbten guetternn noch vnd in die chron zu Behmenn getzogenn. Yedoch konden lande vnd stete erleidenn, das ein vortrag vnd 35 landfried zwuschen Ober vnd Niederlausitz auffgericht wurden, jn vorsehen, jsz solde landen vnd strossen, besunder zu ausrodung der strossendieb vnd irer forderung in Niederlausitz vahst dinst- lich sein. Vnd wiewol die geschicktenn von angetzeigtem landfried viel 40 nutzes geprediget, als vnd ap jsz ein kostliche sache were, so sein 5 18. so mann, suppl. so hat mann. 22. eintzweer, entweder.
367 dorauff gerathschlaget, wie mann sich des schutzen wolde, ist von den geschickten dieser stad den andern angesaget: man befunde jn annalibus geschrieben, etwo von XxIII jaren auch biergelt were ge- 295 geben wurden, hette die ko. mt. zugesaget auch des sich gen die stad alhie vorschrieben, dasselhige nymmer zu begern, ab aber solche zusage vnd vorschreibung allen den steten in sunderheit ge- schehen, sollen sie bedencken vnd deshalb ire brieffe reuoluirn lassenn. Dorauff allein der geschickte statschreiber von der Lobaw ge- 10 saget, er hette solchs nicht vorlangst vor seinen eldisten einem auch dergleichen gehort, wuste nicht anders, die von Lobaw hette auch eine vorschreybung etc. Vnd so vber acht tage die von lande vnd stete widervmmb gen Budissin komenn, haben sie allein dorauff gelegen, das jnen 15 friest mochte gegeben werden, domit sie vormarcken konden wie andere lande thuen wurdenn. Vnd wiewol die geschickten be- geret, wolden alleine zusage thun, was andere lande thuen, das sie sich auch douon nicht legen wolden, so mann jnen doch kein zusage thuen wollen, alleine auff der friest gelegen vnd entlich ge- 20 saget, man wolde jme nicht anders thun, vnd dieweile jre instruc- tion mitbrochte ko. mt. antwort zugeben, des wolde mann sich 295b halden vnd auffs forderlichst, eintzweer schriefftlich ader mundtlich demselben also nochkomen, dobey jsz des biergeldeshalb geblieben. Sunder des landfriedshalb, hat mann viel beschuerung vorge- 25 wandt, douon vielleicht diesen landen vnd steten nicht thunlich sein wolde, dorein zubewilligen, sunderlich so vormarckt das der- selbige bisher wenig vortreglich gewest. Den noch auffgerichtem landfried weren der Slesiger feinde in der chron zu Behmen un- uorholen gelegen, doraus getzogen, die von Breslau hart genhalb 30 von Buntzlaw an jren guettern mit rawb vnd brant auch ire diener bey den guttern ermordt vnd beschediget, weren auch noch der that widervmmb mit den gerawbten guetternn noch vnd in die chron zu Behmenn getzogenn. Yedoch konden lande vnd stete erleidenn, das ein vortrag vnd 35 landfried zwuschen Ober vnd Niederlausitz auffgericht wurden, jn vorsehen, jsz solde landen vnd strossen, besunder zu ausrodung der strossendieb vnd irer forderung in Niederlausitz vahst dinst- lich sein. Vnd wiewol die geschicktenn von angetzeigtem landfried viel 40 nutzes geprediget, als vnd ap jsz ein kostliche sache were, so sein 5 18. so mann, suppl. so hat mann. 22. eintzweer, entweder.
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368 doch lande vnd stete auff irer meynung gestanden, vnd das sie ko. mt. neben dem biergelde antwort geben woldenn. Ist aber in allem dem nichts anders den vorbindung der lande, ap sich die Hungern wieder die chron zu Behmenn erboren wur- 296 denn, wie mann den zw jhener zceit vnd itzt beforcht, von wegenn der sigellung, so alle land, ausgelossenn Oberlausitz, zu der chron zu Hungern zu gezeitn konig Mathie gethan, gesucht wurden. 5 Landvoite. Dieweile die ko. mt. solch jr antragenn vorschuffe, wusten sich lande vnd stete dowieder nicht zulegen, wo sie von herrn 10 Cristoffen von Wartemberg jr zusage, so sie s. g. in annemung ge- than, losgesaget wurde, vnd das sich s. g. gleich andern landvoiten vorschriebe etc. Dorauff den her Cristoff die von lande vnd steten, wiewol mit grosser beschuerung dorvmmb das er also hinderschliechen, jrer 15 zusage losgetzalet, vnd jnen allen jn gemeine vnd in sunderheit hochlichen gedanckt das sie s. g. als einen landvoit vorhalden, jme schuldige pflicht, anstat ko. mt. geleistet hetten, wollen jnen auch solchs bey aller werlt vnd forderlich der chron zu Behmen noch- rumehn etc. Also ist herrn Albrecht zusage geschehn, vnd vom rothhawse auff slossz gefurt vnd beleitet, do den die manschafft vnd stad Budissin vnder dem s. g. entpfangen, vnd die schlussell, die jnen her Cristoff zuuorn auffm rothawssz neben der lossagung eingereu- met, jme noch gewonheit vberantwort etc. 20 25 296b Von den grossen wassern. Anno quo supra jm summer sein drei mergliche grosse flueten gewest vnd sunderlich die letzten zwuhe vmb ad vincula Petri, vnd am tage assumptionis Marie, das auch die groste gewest, vnd hot die Neisse bynnen iv stunden so grosz gewachssenn das mann 30 auch besorget, wurde brucken vnd molen gar weg reissen, vnd ist bei menschen gedencken nye grosser gewest. In dem alden grossen roten buch ist von einer grossern flute geschriebenn. Teiche zum Heynichenn. Sabbato post advincula Petri ist vnser lieben frawenn teiche 35 ausgeriessenn, hat tage vnd nacht durch ein loch jm thamme, xxx 28. vmb ad vincula Petri, c. 1. august 1515. 29. am tage assumptionis Marie, 15. august. 35. Sabbato post ad vincula Petri, 2. august.
368 doch lande vnd stete auff irer meynung gestanden, vnd das sie ko. mt. neben dem biergelde antwort geben woldenn. Ist aber in allem dem nichts anders den vorbindung der lande, ap sich die Hungern wieder die chron zu Behmenn erboren wur- 296 denn, wie mann den zw jhener zceit vnd itzt beforcht, von wegenn der sigellung, so alle land, ausgelossenn Oberlausitz, zu der chron zu Hungern zu gezeitn konig Mathie gethan, gesucht wurden. 5 Landvoite. Dieweile die ko. mt. solch jr antragenn vorschuffe, wusten sich lande vnd stete dowieder nicht zulegen, wo sie von herrn 10 Cristoffen von Wartemberg jr zusage, so sie s. g. in annemung ge- than, losgesaget wurde, vnd das sich s. g. gleich andern landvoiten vorschriebe etc. Dorauff den her Cristoff die von lande vnd steten, wiewol mit grosser beschuerung dorvmmb das er also hinderschliechen, jrer 15 zusage losgetzalet, vnd jnen allen jn gemeine vnd in sunderheit hochlichen gedanckt das sie s. g. als einen landvoit vorhalden, jme schuldige pflicht, anstat ko. mt. geleistet hetten, wollen jnen auch solchs bey aller werlt vnd forderlich der chron zu Behmen noch- rumehn etc. Also ist herrn Albrecht zusage geschehn, vnd vom rothhawse auff slossz gefurt vnd beleitet, do den die manschafft vnd stad Budissin vnder dem s. g. entpfangen, vnd die schlussell, die jnen her Cristoff zuuorn auffm rothawssz neben der lossagung eingereu- met, jme noch gewonheit vberantwort etc. 20 25 296b Von den grossen wassern. Anno quo supra jm summer sein drei mergliche grosse flueten gewest vnd sunderlich die letzten zwuhe vmb ad vincula Petri, vnd am tage assumptionis Marie, das auch die groste gewest, vnd hot die Neisse bynnen iv stunden so grosz gewachssenn das mann 30 auch besorget, wurde brucken vnd molen gar weg reissen, vnd ist bei menschen gedencken nye grosser gewest. In dem alden grossen roten buch ist von einer grossern flute geschriebenn. Teiche zum Heynichenn. Sabbato post advincula Petri ist vnser lieben frawenn teiche 35 ausgeriessenn, hat tage vnd nacht durch ein loch jm thamme, xxx 28. vmb ad vincula Petri, c. 1. august 1515. 29. am tage assumptionis Marie, 15. august. 35. Sabbato post ad vincula Petri, 2. august.
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5 10 15 20 25 30 35 369 ellenn weit, abegegangenn, mit merglichem schaden der stadt, auch der nackbawern dorvndir gesessen, sunderlich der Reckeler, die auch die stad vmmb zugefugten schaden habenn ansprechen wol- lenn, auch etzlich mol derhalb geschriebenn. Antwort findet man jn libro missiuarum, anno quo supra. Isz ist aber dennoch derselbige teich vnd das loch wunderlich vorsatzt, domit der teich nicht gar ausgeriessen. Von der zwitracht, so sich zwuschen den von Budissin vnd dem rath erboret hat von wegen der offenung der gemeinenn brieffe. Die von Budissin haben doraus einen vnwillen genomenn, auch die geschickten des raths offümals auff tagen: darvmb angeredt, das ein rath alhie die brieffe, an gemeine stete lautende, auffbroche vnd die boeten auffhielde, zu jnen mit den brieffen nicht weiste, sunderlich das die brieffe entpfangen, vnd die boeten mit antwort alhie abweiset, wie man solch schreiben an die andern von steten wolde gelangen gelassenn, vnd gesaget, jsz were ire herlikeit vnd altherkomenn, gemeine brieffe zuoffen, vnd antwort dorauff zugeben, wusten auch sich derselben nicht zubegeben, ap sie ein not dor- uber erleiden solden, wolden auch ehe erdulden, das jnen die mawer nydergeleget. Vnd ap dem rath etwas enthangen, diesel- bigen gemeinenn brieffe zubrechen, were aus gueter nackbarschafft geschehen, derwegen auch ein rath alhie gewonlich schriebe, wie sie den brieffe gueter meynung eroffnet hettenn, das den dohyn tzeiget, das sie solchs aus gunst, vnd nicht von rechte hetten. Vnd zurhaldung eines solchen haben sich die von Budissin mehr den eins geeussert, solche gemeine brieffe anzunemen, noch antwort dorauff zufordern. Dergleichen haben sie offtmals gethan, auff sun- derliche brieffe alhie an rath geschrieben, doch gemeine solche be- langende, vnd gesaget, wurde yemandes an sie ader an die andern von steten jn gemeine schreiben, wolden sich wiessen der gebure zuhalden, vnd nyemants ane antwort lassen. Vnd hat sich begeben, das hertzog Friderich zu Liegnitz vor Martini anno quo supra 45to, seinen geschickten alhie gehabt, forderlich jn den sachen Hansen Emerich den abetronigenn mitburgern belangende, der den doselbst einen gemeinen brieffe vberantwort, dobey geworben vnd einen rath zu furstlicher g. wirtschafft, so schierst tags Elizabet sein solde mit vnsers koniges schuester etc. Vnd so ein rath den gemeinen 37. wirtschafft, bewirthung, hier: hochzeitsschmauserei; tags Elizabet, 49. no— vember 4545. AT R97 297b
5 10 15 20 25 30 35 369 ellenn weit, abegegangenn, mit merglichem schaden der stadt, auch der nackbawern dorvndir gesessen, sunderlich der Reckeler, die auch die stad vmmb zugefugten schaden habenn ansprechen wol- lenn, auch etzlich mol derhalb geschriebenn. Antwort findet man jn libro missiuarum, anno quo supra. Isz ist aber dennoch derselbige teich vnd das loch wunderlich vorsatzt, domit der teich nicht gar ausgeriessen. Von der zwitracht, so sich zwuschen den von Budissin vnd dem rath erboret hat von wegen der offenung der gemeinenn brieffe. Die von Budissin haben doraus einen vnwillen genomenn, auch die geschickten des raths offümals auff tagen: darvmb angeredt, das ein rath alhie die brieffe, an gemeine stete lautende, auffbroche vnd die boeten auffhielde, zu jnen mit den brieffen nicht weiste, sunderlich das die brieffe entpfangen, vnd die boeten mit antwort alhie abweiset, wie man solch schreiben an die andern von steten wolde gelangen gelassenn, vnd gesaget, jsz were ire herlikeit vnd altherkomenn, gemeine brieffe zuoffen, vnd antwort dorauff zugeben, wusten auch sich derselben nicht zubegeben, ap sie ein not dor- uber erleiden solden, wolden auch ehe erdulden, das jnen die mawer nydergeleget. Vnd ap dem rath etwas enthangen, diesel- bigen gemeinenn brieffe zubrechen, were aus gueter nackbarschafft geschehen, derwegen auch ein rath alhie gewonlich schriebe, wie sie den brieffe gueter meynung eroffnet hettenn, das den dohyn tzeiget, das sie solchs aus gunst, vnd nicht von rechte hetten. Vnd zurhaldung eines solchen haben sich die von Budissin mehr den eins geeussert, solche gemeine brieffe anzunemen, noch antwort dorauff zufordern. Dergleichen haben sie offtmals gethan, auff sun- derliche brieffe alhie an rath geschrieben, doch gemeine solche be- langende, vnd gesaget, wurde yemandes an sie ader an die andern von steten jn gemeine schreiben, wolden sich wiessen der gebure zuhalden, vnd nyemants ane antwort lassen. Vnd hat sich begeben, das hertzog Friderich zu Liegnitz vor Martini anno quo supra 45to, seinen geschickten alhie gehabt, forderlich jn den sachen Hansen Emerich den abetronigenn mitburgern belangende, der den doselbst einen gemeinen brieffe vberantwort, dobey geworben vnd einen rath zu furstlicher g. wirtschafft, so schierst tags Elizabet sein solde mit vnsers koniges schuester etc. Vnd so ein rath den gemeinen 37. wirtschafft, bewirthung, hier: hochzeitsschmauserei; tags Elizabet, 49. no— vember 4545. AT R97 297b
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370 brieffe den von Budissin zugeschickt, haben sie denselben eins vnd zum andern zuruck gesandt, vnd nicht annemenn wollen. Derhalb ein rath vorursacht eine abegeschriefft allen steten zu vbirsenden, sich wusten dornach zurichten. Was aber die von Budissin ge- schrieben vnd ein rath geantwort findest du in libro missiuarum circa festum sancti Martini anno quo supra, vnd ist also der vn- wille stecken bliebenn. Vnd ab die von Budissin, das wie vorzcalt fur einen vnwillen angenommenn, so hat doch der rath sich douon abzustehn nicht begebenn wollen, derhalb auch etzliche tage zur Lobaw, Weissen- 298 burg vnd zu Budissin gehalden sein wurden, vnd ist des raths schutz gewest, jsz were jr alder gebrauch, den sie nicht alleine, sunder ein itzliche stad, zu welcher solche gemeine brieffe geschickt, also gebrauchen mochte, vnd wue jsz auch anders solde geschehen, wolde vielleicht allen steten zu nochteil gereichen. Den mochte der brieffe zufallen, wue er vneroffent den von Budissin solde zu- geschickt werden, das auch vnddirdes landen vnd steten schaden doraus erwachssen wolde. Denselben alden gebrauch wusten sie aus jren buchern vnd missiuen wol anzutzeigen, das auch beiweilen jn das missiue gesatzt, jsz were der brieffe guetter meynung ge- offent, were derselben brieffe alder gebrauch, der auch aus jren brieffen jn gleichem falle, dem rath alhie zugeschickt anzutzeigen were. Das auch die brieffe, sie wurden in gemein ader in sunder- heit alher geschrieben, gemeine stete belangende, nicht gefordert wurden dem rath zu schimpff, liesz man jn seinem wert, musten 25 dennoch in kein vorgessen ap sich gleicher falle begebe, stellen etc., vnd konde sich ein rath, nicht weniger den sie, von jrem alt- herkomenn geweisen lassenn, vnd ist also eine zceit der vnwille vorsessen vnd geschwiegen. 5 10 15 20 298b Von der vorehrung, die hertzog Friderichen zu seiner g. 30 wirthschafft vom rathe gethan. So hertzog Fridrich, wie in nehster schriefft berurt einen rath zu seiner g. wirthschafft muntlich vnd schriefftlich hat bieten lassen, jst seinen g. zw einer vorehrung geschickt wurden, auff zweien wagen ein hirsch, u hinden, xiv rehe, eine lage pastart, eine lage 33 romanij, ein fasz koschber vnd ein fasz gorlitsch altbier, vnd noch dem sich die von steten wie itzt gehort, nicht voreyniget, hat sich ein rath seiner zukunfft durch einen subnotarium entschuldigen lassen. Actum sabbato ante Elisabet. 1515. 39. sabbato ante Elisabeth, 18. november 1515.
370 brieffe den von Budissin zugeschickt, haben sie denselben eins vnd zum andern zuruck gesandt, vnd nicht annemenn wollen. Derhalb ein rath vorursacht eine abegeschriefft allen steten zu vbirsenden, sich wusten dornach zurichten. Was aber die von Budissin ge- schrieben vnd ein rath geantwort findest du in libro missiuarum circa festum sancti Martini anno quo supra, vnd ist also der vn- wille stecken bliebenn. Vnd ab die von Budissin, das wie vorzcalt fur einen vnwillen angenommenn, so hat doch der rath sich douon abzustehn nicht begebenn wollen, derhalb auch etzliche tage zur Lobaw, Weissen- 298 burg vnd zu Budissin gehalden sein wurden, vnd ist des raths schutz gewest, jsz were jr alder gebrauch, den sie nicht alleine, sunder ein itzliche stad, zu welcher solche gemeine brieffe geschickt, also gebrauchen mochte, vnd wue jsz auch anders solde geschehen, wolde vielleicht allen steten zu nochteil gereichen. Den mochte der brieffe zufallen, wue er vneroffent den von Budissin solde zu- geschickt werden, das auch vnddirdes landen vnd steten schaden doraus erwachssen wolde. Denselben alden gebrauch wusten sie aus jren buchern vnd missiuen wol anzutzeigen, das auch beiweilen jn das missiue gesatzt, jsz were der brieffe guetter meynung ge- offent, were derselben brieffe alder gebrauch, der auch aus jren brieffen jn gleichem falle, dem rath alhie zugeschickt anzutzeigen were. Das auch die brieffe, sie wurden in gemein ader in sunder- heit alher geschrieben, gemeine stete belangende, nicht gefordert wurden dem rath zu schimpff, liesz man jn seinem wert, musten 25 dennoch in kein vorgessen ap sich gleicher falle begebe, stellen etc., vnd konde sich ein rath, nicht weniger den sie, von jrem alt- herkomenn geweisen lassenn, vnd ist also eine zceit der vnwille vorsessen vnd geschwiegen. 5 10 15 20 298b Von der vorehrung, die hertzog Friderichen zu seiner g. 30 wirthschafft vom rathe gethan. So hertzog Fridrich, wie in nehster schriefft berurt einen rath zu seiner g. wirthschafft muntlich vnd schriefftlich hat bieten lassen, jst seinen g. zw einer vorehrung geschickt wurden, auff zweien wagen ein hirsch, u hinden, xiv rehe, eine lage pastart, eine lage 33 romanij, ein fasz koschber vnd ein fasz gorlitsch altbier, vnd noch dem sich die von steten wie itzt gehort, nicht voreyniget, hat sich ein rath seiner zukunfft durch einen subnotarium entschuldigen lassen. Actum sabbato ante Elisabet. 1515. 39. sabbato ante Elisabeth, 18. november 1515.
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371 Von der vorehrung, dem hern cantzler von den von steten gethan. Nochdem her Laslaw vonn Sternberg, Spremberg eingenomenn vnd vielleicht aldo befunden, das die renthe der stadt, die do jer- lichen auffs schlosz gefallen solden, vorpfandt gewest, hat Hans Bruckener sich bei den von steten befleissiget, s. g. dieselben vor- schrieben zcinse abzulosen. Vnd wiewol s. g. solchs erstlich abe- geschlagenn dennoch vnd dieweile hirjnnenn betracht, das die stete 299 seiner g. forderung ijn iren geschefften nicht wol geraten mochten, 10 vnd das auch die von Sittaw, irer merglichen gescheffthalb, so sie der zceit in der cantzley gehabt, mit dem herrn von der Leippa, jres keisers hawshalb, das sie einzubrechen erlanget etc., von newes die sache angereget, vnd ein rat alhie auch bedocht ire sache so itzt furhanden gewest, mit den von Breslaw vnd der 15 muntzhalb etc., haben sie dorzu geredt, vnd ist alles also auff einen schein den von Zittau zugute, zugesaget wurden. Die summa ist gewest IVC schock, dorzu die stat gegeben IC XXXIII schock xx gl. vnd gen Lobaw gefurt freitags noch letare, anno etc. decimo sexto. Von den gebrechen vnd zweilofftikeiten, so sich erstlich 20 zwuschen den stenden jn Slesien vnd der stadt, der schlesischen muntzhalb, dornoch zwuschen den von Bres- law vnd der stat von wegen der auffgehalten gueter er- boret vnd begeben haben. Ist ein tapffer handel gewest. 5 Wie sich aller jrthumb, hendel vnd zweilofftickeit, zwuschen 299b den stenden der gantzen Slesien an einem, vnd dem rath alhie von wegen der slesischen groschen die ein rath gewegert alhie zu nemenn, erboret haben, vnd wie noch gethanem koniglichen recht- spruch die guetter der von Breslaw mit rechte alhie sein arrestirt 30 wurden, welcher gestalt auch die guetter loszgegebenn, findet man jn einer signatur bei die hendel geleget, noch der lenge genuglich vnd clerlich vorzceichent. Vnd so gethaner vorschreibung die von Breslau sich vnddir- standen haben auszzubrengen commissiones an hern Sigmunden 35 von Wartemberg, zuderzceit voiten, die furbehaldene zwsproche doselbst zurechtfertigen, lauts etzlicher citation vnd recessz derhalb ausgangen, dornoch an herrn Cristoffen von Wartemberg vnd herrn Albrechten von Sternberg beide landvoitenn, sein mitwochs noch 3. Spremberg, das dorf Spremberg in der Oberlausitz. 18. freitags noch letare, 7. märz 1516. 38. mitwochs noch Dionisij, 10. october 1515. * 25 47
371 Von der vorehrung, dem hern cantzler von den von steten gethan. Nochdem her Laslaw vonn Sternberg, Spremberg eingenomenn vnd vielleicht aldo befunden, das die renthe der stadt, die do jer- lichen auffs schlosz gefallen solden, vorpfandt gewest, hat Hans Bruckener sich bei den von steten befleissiget, s. g. dieselben vor- schrieben zcinse abzulosen. Vnd wiewol s. g. solchs erstlich abe- geschlagenn dennoch vnd dieweile hirjnnenn betracht, das die stete 299 seiner g. forderung ijn iren geschefften nicht wol geraten mochten, 10 vnd das auch die von Sittaw, irer merglichen gescheffthalb, so sie der zceit in der cantzley gehabt, mit dem herrn von der Leippa, jres keisers hawshalb, das sie einzubrechen erlanget etc., von newes die sache angereget, vnd ein rat alhie auch bedocht ire sache so itzt furhanden gewest, mit den von Breslaw vnd der 15 muntzhalb etc., haben sie dorzu geredt, vnd ist alles also auff einen schein den von Zittau zugute, zugesaget wurden. Die summa ist gewest IVC schock, dorzu die stat gegeben IC XXXIII schock xx gl. vnd gen Lobaw gefurt freitags noch letare, anno etc. decimo sexto. Von den gebrechen vnd zweilofftikeiten, so sich erstlich 20 zwuschen den stenden jn Slesien vnd der stadt, der schlesischen muntzhalb, dornoch zwuschen den von Bres- law vnd der stat von wegen der auffgehalten gueter er- boret vnd begeben haben. Ist ein tapffer handel gewest. 5 Wie sich aller jrthumb, hendel vnd zweilofftickeit, zwuschen 299b den stenden der gantzen Slesien an einem, vnd dem rath alhie von wegen der slesischen groschen die ein rath gewegert alhie zu nemenn, erboret haben, vnd wie noch gethanem koniglichen recht- spruch die guetter der von Breslaw mit rechte alhie sein arrestirt 30 wurden, welcher gestalt auch die guetter loszgegebenn, findet man jn einer signatur bei die hendel geleget, noch der lenge genuglich vnd clerlich vorzceichent. Vnd so gethaner vorschreibung die von Breslau sich vnddir- standen haben auszzubrengen commissiones an hern Sigmunden 35 von Wartemberg, zuderzceit voiten, die furbehaldene zwsproche doselbst zurechtfertigen, lauts etzlicher citation vnd recessz derhalb ausgangen, dornoch an herrn Cristoffen von Wartemberg vnd herrn Albrechten von Sternberg beide landvoitenn, sein mitwochs noch 3. Spremberg, das dorf Spremberg in der Oberlausitz. 18. freitags noch letare, 7. märz 1516. 38. mitwochs noch Dionisij, 10. october 1515. * 25 47
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372 300b Dionisij anno quo supra, gen Budissin gefertiget wurden, der von Breslaw clage anzuhoren, vnd der stat schutz vnd behelffe einzu- brengen, hern Bernhart Bernt, magister Johannes Hass prothonota- rius, vnd Johannes Arnolt subnotarius. In vorhorung der sache sein gesessen der vorweser dem ampts, 300 Melchior Puester, nochdem her Albrecht jn ambt nicht gewest, der hewptman von Gorlitz, die eldisten der manschafft beider stete Budissin vnd Gorlitz, vnd die geschicktenn von allen steten. Aldo haben die von Breslau erstlich den beistand, so den geschickten raths von den steten geschehen anfechten wollen, das jsz vordech- tig, das etzliche von steten vber der sache setzen, die andern dem part beistehen sollenn. Dorauff die geschicktenn gesaget, sie hetten des befelh die von steten vm beistant anzulangen, wie den der alde gebrauch vnd ordenung were, jn vorhoffen jsz solde nyemands entkegen sein. Dorkegen die von Breslaw angesaget, der befelh der von Gorlitz gebe jnen nichts zuschaffen etc. Ist auff solche erstlich gezcenck beiden parten von den beisitzern gesaget, jsz wurde sich die, die do gefordert niderzusetzen, auch die beistender der gebure wol wiessen zuhalden. Isz wurde zu mehrmaln also gebrauchet. Dorauff haben die geschickten von Breslaw her Ambrosius Jenckewitz, magister Henricus Ribisch sindicus vnd Sigmundt Prueffer schoppenschreiber angestalt ire vormeinte clage mit fol- genden worten. Die von Gorlitz hetten zurzceit, so sie jren fug geschehen, auff- 25 gehalden mit jrer eigenen torst vnd gewalt xxv schwere geladene wagen, dieselbigenn jrem kauffman zu mercklichem schadenn, den er achtet auff 1 tausent fl. hung., eine langeczeit furgehalden, do- neben den furmann vorursacht zu Gorlitz zuliegen, do er den vor- zceret hette vC fl. hung., die jme der kauffman hette mussen wider- 30 keren, vnd so die von Breslaw dieselben vorfangene guetter dem kauffmann zugute, hetten sie den von Gorlitz VIIIC fl. hung. nider- legen mussen, welchs alles von den von Gorlitz zu vnrecht ge- schehen, derwegenn sie wolden gebeten haben, die von Gorlitz do- hyn zuweisen, aller itzt vorzcalte summen geldes zurstattenn etc. 35 5 10 15 20 Antwort der geschickten. Erstlich haben die geschickten eingefurt, wie einem rath zur zceit zugeschickt were wurden eine citation von dem edlen etc. Cristoffen von Wartemberg zu der zceit landvoiten, auff ansuchen 26. torst, willkür. 32. zugute, hier fehlt ein satz wie: ausgelöst hätten.
372 300b Dionisij anno quo supra, gen Budissin gefertiget wurden, der von Breslaw clage anzuhoren, vnd der stat schutz vnd behelffe einzu- brengen, hern Bernhart Bernt, magister Johannes Hass prothonota- rius, vnd Johannes Arnolt subnotarius. In vorhorung der sache sein gesessen der vorweser dem ampts, 300 Melchior Puester, nochdem her Albrecht jn ambt nicht gewest, der hewptman von Gorlitz, die eldisten der manschafft beider stete Budissin vnd Gorlitz, vnd die geschicktenn von allen steten. Aldo haben die von Breslau erstlich den beistand, so den geschickten raths von den steten geschehen anfechten wollen, das jsz vordech- tig, das etzliche von steten vber der sache setzen, die andern dem part beistehen sollenn. Dorauff die geschicktenn gesaget, sie hetten des befelh die von steten vm beistant anzulangen, wie den der alde gebrauch vnd ordenung were, jn vorhoffen jsz solde nyemands entkegen sein. Dorkegen die von Breslaw angesaget, der befelh der von Gorlitz gebe jnen nichts zuschaffen etc. Ist auff solche erstlich gezcenck beiden parten von den beisitzern gesaget, jsz wurde sich die, die do gefordert niderzusetzen, auch die beistender der gebure wol wiessen zuhalden. Isz wurde zu mehrmaln also gebrauchet. Dorauff haben die geschickten von Breslaw her Ambrosius Jenckewitz, magister Henricus Ribisch sindicus vnd Sigmundt Prueffer schoppenschreiber angestalt ire vormeinte clage mit fol- genden worten. Die von Gorlitz hetten zurzceit, so sie jren fug geschehen, auff- 25 gehalden mit jrer eigenen torst vnd gewalt xxv schwere geladene wagen, dieselbigenn jrem kauffman zu mercklichem schadenn, den er achtet auff 1 tausent fl. hung., eine langeczeit furgehalden, do- neben den furmann vorursacht zu Gorlitz zuliegen, do er den vor- zceret hette vC fl. hung., die jme der kauffman hette mussen wider- 30 keren, vnd so die von Breslaw dieselben vorfangene guetter dem kauffmann zugute, hetten sie den von Gorlitz VIIIC fl. hung. nider- legen mussen, welchs alles von den von Gorlitz zu vnrecht ge- schehen, derwegenn sie wolden gebeten haben, die von Gorlitz do- hyn zuweisen, aller itzt vorzcalte summen geldes zurstattenn etc. 35 5 10 15 20 Antwort der geschickten. Erstlich haben die geschickten eingefurt, wie einem rath zur zceit zugeschickt were wurden eine citation von dem edlen etc. Cristoffen von Wartemberg zu der zceit landvoiten, auff ansuchen 26. torst, willkür. 32. zugute, hier fehlt ein satz wie: ausgelöst hätten.
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373 eines erbarn rats zu Breslaw, ausgangen noch weiterm jnhalt der citation. Dorauff ein rath contumatiam zuuormeiden, sie also abe- gefertiget, nicht den von Breslaw zu jren vormeintenn anspruche zuuberantworten, sundern alleine gemeiner stad notdorfft furzu- 5 tragen, erstlich dorvmmb, weile die hewptsache, doraus sich diese vormeinten zuspruche vorursachttenn von ko. mt. vnd iren edeln rethen der chron Behmenn etwo vor viI jaren zu recht were vor- hort vnd vorsprochen wurden, lauts seiner ko. mt. rechtspruche 301 dorvber ergangenn, so vorhofften sie, das diese clagen, nochdem 10 sie der heubtsache anhengig vnd connex, billichen abermols vor ko. mt. vnd iren rethen, sollden angestalt werden; zum andern, so hetten sich die von Breslaw vnd widervmmb die von Gorlitz gegen- einander vorschrieben, ab ymmer ein teil das andere vmmb er- lieden jniurien hon schmoheit vnd scheden, ansprechen wolde, das 15 solde vnd wolde jsz thun vor ko. mt. etc. Derwegen solden aber- mols die vormeintenn schulde billicher dohyn geweiset werden, vnd solde derhalb ein rath zu Gorlitz nicht schuldig sein den von Breslaw alhie zu antworten, vnd solden die von Breslaw, weil sie sich einer solchen vber die billikeit vnd ire gethane vorschreibung 20 angemost, geweist werden, den von Gorlitz jre derhalb erliedene scheden zurstatten etc. So aber die vonn Breslaw jre vormeinte clage angestalt, doch mitten jm handel angehoben vnd unvorzcalt gelassen, was den rath zu Gorlitz vorursacht, jnen jre guetter, nicht mit gewalt vnd eigener torst, wie sie redtenn, sundern aus zu- 25 lassen ko. mt. vnd mit recht auffzuhaldenn, wolden die geschickten gelegenheit begebens handels, nicht antwortsweisz, sunder zu einer vnddirricht vorzcelenn. Vnd ist dorauff vorzcalt die geschicht der 301b vorlauffen hendel, wie die jn der signatur vorzceichent, bisz auff die vorschreibung, doch so viel sich zu diesem mal hat erheischen 30 vnd erleiden wollenn, vnd beschlieslich inferirt, aus gethaner vnd- dirricht hetten sie abezunemenn, was die von Gorlitz vorursacht den von Breslaw ire guetter auffzuhalden, vnd ab sie schuldig weren jnen die achthundert gulden sambt jren vormeinten erliedenn scheden zurstatten, jn vorhoffens dieweile den von Gorlitz die 35 strassen in vnd aus Slesien durch vnrechtlich vorbuntnus geschlos- sen, douon sie den vnd ire einwoner zu merglichem schaden ge- drungenn, den sie wirdigetten auff LXXXM fl. hung. wichtiges gol- des, sie solden vielmehr schuldig sein, denselben zubetzalenn, do- neben auch andere scheden die sie mittelr zceit erlieden, vnd auff 40 die sache gewandt hettenn etc.
373 eines erbarn rats zu Breslaw, ausgangen noch weiterm jnhalt der citation. Dorauff ein rath contumatiam zuuormeiden, sie also abe- gefertiget, nicht den von Breslaw zu jren vormeintenn anspruche zuuberantworten, sundern alleine gemeiner stad notdorfft furzu- 5 tragen, erstlich dorvmmb, weile die hewptsache, doraus sich diese vormeinten zuspruche vorursachttenn von ko. mt. vnd iren edeln rethen der chron Behmenn etwo vor viI jaren zu recht were vor- hort vnd vorsprochen wurden, lauts seiner ko. mt. rechtspruche 301 dorvber ergangenn, so vorhofften sie, das diese clagen, nochdem 10 sie der heubtsache anhengig vnd connex, billichen abermols vor ko. mt. vnd iren rethen, sollden angestalt werden; zum andern, so hetten sich die von Breslaw vnd widervmmb die von Gorlitz gegen- einander vorschrieben, ab ymmer ein teil das andere vmmb er- lieden jniurien hon schmoheit vnd scheden, ansprechen wolde, das 15 solde vnd wolde jsz thun vor ko. mt. etc. Derwegen solden aber- mols die vormeintenn schulde billicher dohyn geweiset werden, vnd solde derhalb ein rath zu Gorlitz nicht schuldig sein den von Breslaw alhie zu antworten, vnd solden die von Breslaw, weil sie sich einer solchen vber die billikeit vnd ire gethane vorschreibung 20 angemost, geweist werden, den von Gorlitz jre derhalb erliedene scheden zurstatten etc. So aber die vonn Breslaw jre vormeinte clage angestalt, doch mitten jm handel angehoben vnd unvorzcalt gelassen, was den rath zu Gorlitz vorursacht, jnen jre guetter, nicht mit gewalt vnd eigener torst, wie sie redtenn, sundern aus zu- 25 lassen ko. mt. vnd mit recht auffzuhaldenn, wolden die geschickten gelegenheit begebens handels, nicht antwortsweisz, sunder zu einer vnddirricht vorzcelenn. Vnd ist dorauff vorzcalt die geschicht der 301b vorlauffen hendel, wie die jn der signatur vorzceichent, bisz auff die vorschreibung, doch so viel sich zu diesem mal hat erheischen 30 vnd erleiden wollenn, vnd beschlieslich inferirt, aus gethaner vnd- dirricht hetten sie abezunemenn, was die von Gorlitz vorursacht den von Breslaw ire guetter auffzuhalden, vnd ab sie schuldig weren jnen die achthundert gulden sambt jren vormeinten erliedenn scheden zurstatten, jn vorhoffens dieweile den von Gorlitz die 35 strassen in vnd aus Slesien durch vnrechtlich vorbuntnus geschlos- sen, douon sie den vnd ire einwoner zu merglichem schaden ge- drungenn, den sie wirdigetten auff LXXXM fl. hung. wichtiges gol- des, sie solden vielmehr schuldig sein, denselben zubetzalenn, do- neben auch andere scheden die sie mittelr zceit erlieden, vnd auff 40 die sache gewandt hettenn etc.
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374 Einsage der von Breslaw. 302 Sie hetten angehort den schutz auch eine vnddirricht begebener sache der von Gorlitz etc., vnd wue sie wol getzielet, do hetten sie auch wol getroffen. So den die ko. mt. sie mit jren anspruchen gen Budissin vor den herrn landvoitenn vnd s. g. beysitzern, als der von Gorlitz geordente richter, durch commission, die sie den erboetig auffzulegen geweist hette, vorhofften sie, die von Gorlitz mochten sie mit jren gethanenn behelffe dowieder der antwort nicht schutzen. Die von Gorlitz hetten auch zur zceit in disz recht bewilliget, jnhalts eines recessz, von hern Sigmunden von Wartem- 10 berg landvoiten ausgangenn, den sie den auch furlegen woldenn, jn ansehn, das diszs ir geordent rechte etc. 5 Kegenrede der geschicktenn. Sie hetten jrer achttung wol getzielet, auch wol troffen, dor- vmb das ir schutz dem rechten vnd der billikeit gemesz, vnd ab 15 wol die ko. mt. auff ansuchen der von Breslaw commislich befelh gethan, so liessen doch denselben vngestraffet in seinem werdt, wer sunder zueiffel auff bericht der von Breslaw ausgegangenn. Derhalb wolde den von Gorlitz von noten sein seine ko. mt. auch irer notdorfft zu vnddirrichten. Vnd ab auch die konigliche com- 20 mission jn wirden sein solde, so vorhofften sie doch das ein rath aus der krafft vnd auff den jnhalt derselben hetten sollen citirt vnd geladen sein wurden. In ansehn weile sich beide teil gegenein- ander vorschriebenn, jre anspruche alleine fur ko. mt. zusuchen, so were vnser g. h. der landuoite in diesem falle kein geordenter 25 302b richter, den alleine aus befelh ko. mt., auff welchen den ein rath zw Gorlitz hette sollen citirt, ader auffs wenigst der jnhalt der commission der citation jnserirt sein wurden. Das aber solchs nochgelassen, wolden sie der von Breslaw vnddirricht vnd nicht jrer g. hern den landuoite beschuldiget haben. Isz brocht auch 30 der recesz clerlich mit, das sie nicht weiter, den auff iren behelffe schutz vnd einsage in die ausgegangene citation gewilliget were wurden. Vnd so den die von Breslaw sich vber ire vorschreibung, wie sie dieselbe angehort, vnddirstanden hetten auszubieten eine konigliche commission, so were diszes der geschickten fleissige 35 bethe, sie zubefragen, ab sie den vonn Görlitz gemeinet weren, jre vorschreibung zuhaldenn. 16. commislich, durch eine commission.
374 Einsage der von Breslaw. 302 Sie hetten angehort den schutz auch eine vnddirricht begebener sache der von Gorlitz etc., vnd wue sie wol getzielet, do hetten sie auch wol getroffen. So den die ko. mt. sie mit jren anspruchen gen Budissin vor den herrn landvoitenn vnd s. g. beysitzern, als der von Gorlitz geordente richter, durch commission, die sie den erboetig auffzulegen geweist hette, vorhofften sie, die von Gorlitz mochten sie mit jren gethanenn behelffe dowieder der antwort nicht schutzen. Die von Gorlitz hetten auch zur zceit in disz recht bewilliget, jnhalts eines recessz, von hern Sigmunden von Wartem- 10 berg landvoiten ausgangenn, den sie den auch furlegen woldenn, jn ansehn, das diszs ir geordent rechte etc. 5 Kegenrede der geschicktenn. Sie hetten jrer achttung wol getzielet, auch wol troffen, dor- vmb das ir schutz dem rechten vnd der billikeit gemesz, vnd ab 15 wol die ko. mt. auff ansuchen der von Breslaw commislich befelh gethan, so liessen doch denselben vngestraffet in seinem werdt, wer sunder zueiffel auff bericht der von Breslaw ausgegangenn. Derhalb wolde den von Gorlitz von noten sein seine ko. mt. auch irer notdorfft zu vnddirrichten. Vnd ab auch die konigliche com- 20 mission jn wirden sein solde, so vorhofften sie doch das ein rath aus der krafft vnd auff den jnhalt derselben hetten sollen citirt vnd geladen sein wurden. In ansehn weile sich beide teil gegenein- ander vorschriebenn, jre anspruche alleine fur ko. mt. zusuchen, so were vnser g. h. der landuoite in diesem falle kein geordenter 25 302b richter, den alleine aus befelh ko. mt., auff welchen den ein rath zw Gorlitz hette sollen citirt, ader auffs wenigst der jnhalt der commission der citation jnserirt sein wurden. Das aber solchs nochgelassen, wolden sie der von Breslaw vnddirricht vnd nicht jrer g. hern den landuoite beschuldiget haben. Isz brocht auch 30 der recesz clerlich mit, das sie nicht weiter, den auff iren behelffe schutz vnd einsage in die ausgegangene citation gewilliget were wurden. Vnd so den die von Breslaw sich vber ire vorschreibung, wie sie dieselbe angehort, vnddirstanden hetten auszubieten eine konigliche commission, so were diszes der geschickten fleissige 35 bethe, sie zubefragen, ab sie den vonn Görlitz gemeinet weren, jre vorschreibung zuhaldenn. 16. commislich, durch eine commission.
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375 Widerrede der von Breslaw. Nochdem die jrrige sache bey ko. mt. zuuorsprechen hynge, vnd sie derhalb sein mt. angesucht, vnd alhieher geweist were, so weren die von Gorlitz schuldig, nicht alleine als von jrem geor- 5 denten rechte sunder auch aus gehorsam zuantwortenn, vnangesehn wie vnd welcher gestalt die citationn ausgegangenn. Das auch die von Gorlitz wiessen wolden, ab die von Breslaw gemeinet jre vor- 303 schreibung zuhalden, were jnen zuuornemenn schwer, vielleicht redten die von Gorlitz aus einer gewonheit, das sie leute zwungen 10 zusagen, was sie wiessen wolden, aber sie vorhofften das die von Breslaw einem yderman, wes sie sich vorschriebenn, gehaldenn hettenn, vnd viel andere honische vnd vnglimpfliche worte etc. Vorlegung der geschickten solcher schmelicher worte der von Breslaw. Sie hofften, das nyemandes gehort, das sie an stad des raths zu Gorlitz von den von Breslaw wiessen wolden, ap sie gemeinet jre vorschreibung zuhalden. Das aber die geschickten der von Breslaw solchs dermosen vorstanden, wie sie jsz deutten, were jres groben vornems schuldt, den sie sich alles auff die herrn bey- 20 sitzer getzogen wolden habenn, mit fleissiger bethe, die geschickten der von Breslaw dohyn zuweisen, sich solcher jniurien vnd schmehe gemeiner stad zuzumessen zuenthalden. Wue aber nicht, wurden sie dodurch vnd zu rettung des glimpffs gemeiner stad groblich vorursacht, den von Breslaw mit gleicher vnunfftiger rede zubegegen. 25 Vnd ab sie gebeten, zubefragen, ap sie gemeinet den von Gorlitz ire vorschreibung zuhaldenn, so wolde doch den geschickten von 303b Breslaw nicht geburen, die worter zuuorkeren, ader zw dewten, vnd wer auff dise meynung gefraget vnd gebeten, nochdem sich ein rathe zu Gorlitz vortrost, die von Breslaw wurden, als frome 30 leute jre vorschreibung halden, so hofften sie, das sich die von Breslaw vnbillicherweise vnd zu entkegen irer vorschreibung vndir- standen, diese commission auszubrengen. Derwegen sie nochmols mit obnangetzeigtenn wolgegrundtenn vrsachen nicht schuldig weren alhie vor jren gestren. vnd weisen als gegebenenn commissarien 35 zuantworten. Wue sie aber nicht bedocht, jre vorschreibung zu- halden, so wurde ein rath zu Gorlitz wol wiessen, sich gen den von Breslau zuhalden etc. Vnd sein also viel spietziger auch schme- licher wort gegeneinander gebraucht wurden. 15
375 Widerrede der von Breslaw. Nochdem die jrrige sache bey ko. mt. zuuorsprechen hynge, vnd sie derhalb sein mt. angesucht, vnd alhieher geweist were, so weren die von Gorlitz schuldig, nicht alleine als von jrem geor- 5 denten rechte sunder auch aus gehorsam zuantwortenn, vnangesehn wie vnd welcher gestalt die citationn ausgegangenn. Das auch die von Gorlitz wiessen wolden, ab die von Breslaw gemeinet jre vor- 303 schreibung zuhalden, were jnen zuuornemenn schwer, vielleicht redten die von Gorlitz aus einer gewonheit, das sie leute zwungen 10 zusagen, was sie wiessen wolden, aber sie vorhofften das die von Breslaw einem yderman, wes sie sich vorschriebenn, gehaldenn hettenn, vnd viel andere honische vnd vnglimpfliche worte etc. Vorlegung der geschickten solcher schmelicher worte der von Breslaw. Sie hofften, das nyemandes gehort, das sie an stad des raths zu Gorlitz von den von Breslaw wiessen wolden, ap sie gemeinet jre vorschreibung zuhalden. Das aber die geschickten der von Breslaw solchs dermosen vorstanden, wie sie jsz deutten, were jres groben vornems schuldt, den sie sich alles auff die herrn bey- 20 sitzer getzogen wolden habenn, mit fleissiger bethe, die geschickten der von Breslaw dohyn zuweisen, sich solcher jniurien vnd schmehe gemeiner stad zuzumessen zuenthalden. Wue aber nicht, wurden sie dodurch vnd zu rettung des glimpffs gemeiner stad groblich vorursacht, den von Breslaw mit gleicher vnunfftiger rede zubegegen. 25 Vnd ab sie gebeten, zubefragen, ap sie gemeinet den von Gorlitz ire vorschreibung zuhaldenn, so wolde doch den geschickten von 303b Breslaw nicht geburen, die worter zuuorkeren, ader zw dewten, vnd wer auff dise meynung gefraget vnd gebeten, nochdem sich ein rathe zu Gorlitz vortrost, die von Breslaw wurden, als frome 30 leute jre vorschreibung halden, so hofften sie, das sich die von Breslaw vnbillicherweise vnd zu entkegen irer vorschreibung vndir- standen, diese commission auszubrengen. Derwegen sie nochmols mit obnangetzeigtenn wolgegrundtenn vrsachen nicht schuldig weren alhie vor jren gestren. vnd weisen als gegebenenn commissarien 35 zuantworten. Wue sie aber nicht bedocht, jre vorschreibung zu- halden, so wurde ein rath zu Gorlitz wol wiessen, sich gen den von Breslau zuhalden etc. Vnd sein also viel spietziger auch schme- licher wort gegeneinander gebraucht wurden. 15
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376 Abescheid der beisitzer. 304b Die geschickten von Breslaw hetten der von Gorlitz rede zu vnrecht furnomenn, den jsz also nicht, wie sie jsz vorstanden, ge- redt were wurden. Solden sich billich yemandes zubeschwerenn enthaldenn. Dieweile den die koniglichen commissiones auff vnsern g. herrn lautten, so wolden sie diese irrige tapffere sache, bisz 304 auff s. g. zukunfft jns ampt vorschieben, wurde alsden jrgant ein part wes not, wurde s. g. derhalb wol wiessen anzusuchen etc. Dieser abescheid ist den von Breslaw beschuerlich gewest, dorvmmb das sie sich vortrost die sache wurde vorhort, voranlost, 10 vnd gen Magdeburg zuuorsprechen geweist werden, dorzu sie den mit jren grossen taisen vnd brieffen geschickt warenn. Dieses furnem der von Breslaw ist aber eim rath alhie nicht leidlich ge- west, aus viel ursachen, besunder dorvmmb, das man sich be- sorget das die von Breslaw die von Magdeburg vndirgrabenn, dor- 15 noch, wue man die von Breslaw widervmb vmb erlieden scheden jnjurien etc. reconueniren solde, das man solchs jnhalds jrer priui- legien, bey den stenden jn Slesien thuen muste, zum drietten das man sich grosser forderung in der chron zu Behmen getrostet, vnd das die sententz zu Ofen mit rath der behmischen hern geschehen 20 etc. Vnd ist also dieser vorbescheid vnd rechtliche antwort wie gehort zugegangenn etc. Also hat man eilendts einen reitenden boeten gen Ofen zu ko. mt. geschickt, vmmb auffhebung gegebener commission, vnd vmmb newe citation an etzliche herrn commissarien der chron zu Behmenn, 25 die mann den also erlanget, wie den jn libro missiuarum anno ut supra clerlich begrieffenn. Diese forderung hat die stad zu der zceit gehabt das auch alle commissarien, noch gefallen des raths, gesatzt vnd benumet sein wurden. Nhun sein die commissiones vnd citationes erlanget, domit die sache abegefordert vnd an die herrn commissarien auch rechtlich zuuorsprechen geweist ist wurden. Des man sich den also zuge- schehn vorsehen hette, vnd dorauff die herrn Frantz Schneidern burgemeistern, Bernhart Bernt miteldisten, magistrum Johanem Hass 35 prothonotarium vnd Johannem Arnolt subnotarium dinstags noch in- uocauit abgefertiget, des vorbescheids mondtags noch reminiscere zu Praga zugewartenn. Anno etc. xvito. Vnd so die von steten vmmb beistand zuuor zw diesem handel 30 5 12. taisen, privilegien. 25. Behmenn, suppl. gebeten. 36. dinstags noch inuocauit, 12. februar 1516. 37. mondtags noch reminiscere, 18. februar 1516.
376 Abescheid der beisitzer. 304b Die geschickten von Breslaw hetten der von Gorlitz rede zu vnrecht furnomenn, den jsz also nicht, wie sie jsz vorstanden, ge- redt were wurden. Solden sich billich yemandes zubeschwerenn enthaldenn. Dieweile den die koniglichen commissiones auff vnsern g. herrn lautten, so wolden sie diese irrige tapffere sache, bisz 304 auff s. g. zukunfft jns ampt vorschieben, wurde alsden jrgant ein part wes not, wurde s. g. derhalb wol wiessen anzusuchen etc. Dieser abescheid ist den von Breslaw beschuerlich gewest, dorvmmb das sie sich vortrost die sache wurde vorhort, voranlost, 10 vnd gen Magdeburg zuuorsprechen geweist werden, dorzu sie den mit jren grossen taisen vnd brieffen geschickt warenn. Dieses furnem der von Breslaw ist aber eim rath alhie nicht leidlich ge- west, aus viel ursachen, besunder dorvmmb, das man sich be- sorget das die von Breslaw die von Magdeburg vndirgrabenn, dor- 15 noch, wue man die von Breslaw widervmb vmb erlieden scheden jnjurien etc. reconueniren solde, das man solchs jnhalds jrer priui- legien, bey den stenden jn Slesien thuen muste, zum drietten das man sich grosser forderung in der chron zu Behmen getrostet, vnd das die sententz zu Ofen mit rath der behmischen hern geschehen 20 etc. Vnd ist also dieser vorbescheid vnd rechtliche antwort wie gehort zugegangenn etc. Also hat man eilendts einen reitenden boeten gen Ofen zu ko. mt. geschickt, vmmb auffhebung gegebener commission, vnd vmmb newe citation an etzliche herrn commissarien der chron zu Behmenn, 25 die mann den also erlanget, wie den jn libro missiuarum anno ut supra clerlich begrieffenn. Diese forderung hat die stad zu der zceit gehabt das auch alle commissarien, noch gefallen des raths, gesatzt vnd benumet sein wurden. Nhun sein die commissiones vnd citationes erlanget, domit die sache abegefordert vnd an die herrn commissarien auch rechtlich zuuorsprechen geweist ist wurden. Des man sich den also zuge- schehn vorsehen hette, vnd dorauff die herrn Frantz Schneidern burgemeistern, Bernhart Bernt miteldisten, magistrum Johanem Hass 35 prothonotarium vnd Johannem Arnolt subnotarium dinstags noch in- uocauit abgefertiget, des vorbescheids mondtags noch reminiscere zu Praga zugewartenn. Anno etc. xvito. Vnd so die von steten vmmb beistand zuuor zw diesem handel 30 5 12. taisen, privilegien. 25. Behmenn, suppl. gebeten. 36. dinstags noch inuocauit, 12. februar 1516. 37. mondtags noch reminiscere, 18. februar 1516.
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377 angelanget, haben sie gueter meynung furgeschlagen, ab jsz dem rath leidlich, wolden sie sich etzliche tage zuuor, ehe man gen Prage tzoge vnddirstehn, die gebrechen sunlich zw handeln. Vnd so ein rath hiran nichts hat wiessen zu meiden, noch die sune abe- 5 zuschlagen, haben die von steten den von Breslaw geschrieben vnd gebeten, jne sunlichs handels zugestatten, das den die von Breslau also zugeschrieben. Darauff ist die sune dinstags im jhar obnverzceichent, zur Zit- taw vnd also auffm tzuge noch Praga durch die von Budissin vnd 10 Zittaw, wiewol mann sich der andern von steten auch aldo vor- sehn, das den, dorvmb das die antwort der von Breslaw langsam 305 einkomenn, noch ist blieben, furgenomenn. Vnd so gemelte stete, die von Breslaw Ambrosius Jenckewitz vnd Sigmund Prueffer schoppenschreiber, auch obgedochte des raths geschickte ein yedes 15 teil in sunderheit vorhort, beschuerung der sache vnd wes sich vnwillens vnd getzangs, wue sie rechtlich solde geortert werden, erwachssen wolde, mit vleis furgehalden, vnd doch alwege einge- tzogen, dieweile mann sich in forigen sunlichen hendel zu Liegnitz vnd Breslaw etlich mal gehalden etwas zugebenn erboetig gewest, 20 das sich ein rath nochmols wes begebenn solde, ab er bekommert, das jme solchs zu schimpff vnd boese nochrede gereichen wolde, so wolden sie mit den andern von steten sichs bey den von Bres- law zuthun erbietenn, jsz hetten auch die geschickten von Breslaw ire sache zur sune vnd zw rechte auff sie stelln wollen, alleine 25 wue sie rechtlich doruber erkennen wolden, sich raths bey den von Magdeburg zur erhoelen. Doneben den geschickten des raths viel andere beschuerung furgehaldenn, besunder das siesz beschuer- lich auch nochteilig der alden ordenung diser lande vnd jren pri- uilegien, das sie zu Magdeburgischen rechten vorordent, ansehen, 30 die sache vom rathe, weile sie von denn von Breslaw an georden- tenn stelln zu Budissin gesucht, jn die chron zu Behmenn vor die 305b herrn regenten solde getzogen werden, vnd vielleicht ein einfurung machen, das hernoch andere stete vnd ire sachen noch gefalln der regenten dohyn gefordert wurden. 35 Der geschickten antwort. Sie konden wol bedencken den vnwillen vnd getzang, der noch rechtlichem austrag der sache zwuschen beiden steten bleiben vnd einwurtzlen wurde, aus aldem sprichwort, die rechte schieden, sunten aber nicht. Das sie den, den von Breslaw, nochdem sie des 40 rechten zu Magdeburg begirig allweg, furgehalden, auch die strossen vnd des kauffmansguetter, das dennoch ein rath auff einenn tag 48
377 angelanget, haben sie gueter meynung furgeschlagen, ab jsz dem rath leidlich, wolden sie sich etzliche tage zuuor, ehe man gen Prage tzoge vnddirstehn, die gebrechen sunlich zw handeln. Vnd so ein rath hiran nichts hat wiessen zu meiden, noch die sune abe- 5 zuschlagen, haben die von steten den von Breslaw geschrieben vnd gebeten, jne sunlichs handels zugestatten, das den die von Breslau also zugeschrieben. Darauff ist die sune dinstags im jhar obnverzceichent, zur Zit- taw vnd also auffm tzuge noch Praga durch die von Budissin vnd 10 Zittaw, wiewol mann sich der andern von steten auch aldo vor- sehn, das den, dorvmb das die antwort der von Breslaw langsam 305 einkomenn, noch ist blieben, furgenomenn. Vnd so gemelte stete, die von Breslaw Ambrosius Jenckewitz vnd Sigmund Prueffer schoppenschreiber, auch obgedochte des raths geschickte ein yedes 15 teil in sunderheit vorhort, beschuerung der sache vnd wes sich vnwillens vnd getzangs, wue sie rechtlich solde geortert werden, erwachssen wolde, mit vleis furgehalden, vnd doch alwege einge- tzogen, dieweile mann sich in forigen sunlichen hendel zu Liegnitz vnd Breslaw etlich mal gehalden etwas zugebenn erboetig gewest, 20 das sich ein rath nochmols wes begebenn solde, ab er bekommert, das jme solchs zu schimpff vnd boese nochrede gereichen wolde, so wolden sie mit den andern von steten sichs bey den von Bres- law zuthun erbietenn, jsz hetten auch die geschickten von Breslaw ire sache zur sune vnd zw rechte auff sie stelln wollen, alleine 25 wue sie rechtlich doruber erkennen wolden, sich raths bey den von Magdeburg zur erhoelen. Doneben den geschickten des raths viel andere beschuerung furgehaldenn, besunder das siesz beschuer- lich auch nochteilig der alden ordenung diser lande vnd jren pri- uilegien, das sie zu Magdeburgischen rechten vorordent, ansehen, 30 die sache vom rathe, weile sie von denn von Breslaw an georden- tenn stelln zu Budissin gesucht, jn die chron zu Behmenn vor die 305b herrn regenten solde getzogen werden, vnd vielleicht ein einfurung machen, das hernoch andere stete vnd ire sachen noch gefalln der regenten dohyn gefordert wurden. 35 Der geschickten antwort. Sie konden wol bedencken den vnwillen vnd getzang, der noch rechtlichem austrag der sache zwuschen beiden steten bleiben vnd einwurtzlen wurde, aus aldem sprichwort, die rechte schieden, sunten aber nicht. Das sie den, den von Breslaw, nochdem sie des 40 rechten zu Magdeburg begirig allweg, furgehalden, auch die strossen vnd des kauffmansguetter, das dennoch ein rath auff einenn tag 48
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378 306b viel mehr schadens hette zu bewarenn, nochdem den von Breslaw an vIIIC fl. nicht viel gelegen, so ein rath so viel geldes auch an seinen grossen schaden zugebenn. In zuuorsicht vnd betrachttung eines solchen, solde die sache vorgessen von beiden teilen zugleich hingeleget sein wurdenn, ader noch werdenn. Das sich aber ein rath etwas zugebn, in sunlichen hendeln er- boetten hette, were nye geschehen, sundern dieweile die von Bres- law offtmals gesaget, die von Gorlitz geben jnen alleine gute wort ane folge der werck, so hetten sich die geschicktenn zurzceit zu 306 Liegnitz des erboetenn, das die von Gorlitz den von Breslaw IV C fl. 10 hung. leyhen wolden, die solden irem kauffman an seinen zcollen abgehn. Den jn sunlicher handelung zu Liegnitz, hette die von Breslaw alle ire vormeinte scheden auch an VII C, IV C fallen lassen, vnd nicht mehr den IVC zuerstattenn gefordert. Isz hette sich wol begeben so jr protonotarius in der pfingstwochenn jungst, douon 15 oben 287., zu Breslaw gewest were, vnd mit jrem sindico magistro Henrico Ryebisch douon zu rede komen, das er sich vor seine person IC fl. zu geben erboeten, des vortrosts, wolde wiessen ein solchs gen seinen herrn zuuorantwortenn, das den gnanter sindicus an etzliche seine herrn die stunde auffm marckte spaciret, getragen 20 hette. Isz were aber dasselbige sein erbieten bey jnen ganz vor- spotlich vnd vorechtlich angesehen wurdenn, vnd einer vnder den- selben gesaget, ist Achatius Hawnolt gewest, er wolde dem rath IIIC fl. leyhen, derhalb mit den von Gorlitz zuuorrechtenn. Der- wegen auch ein rath zu Gorlitz beweget, vnd nicht gemeinet were, 25 den von Breslau furder einen heller zugebenn, jsz were den durch recht zuthun aufferleget, des sie sich den gar nicht besorgtenn, jn ansehung jrer gueten gerechtikeit. Vnd ist den hendeler eyn wenig von der sache so viel not, vorzcalt vnd beschlieslich gesaget wur- denn, die von Breslaw hetten gewilliget vnd geraten, den von 30 Gorlitz das ire zunemen, wie den mit der that beweist, doran hetten sie vorhoffens vnrecht gethan, vnd so der grund vnd anfang dieser zwispalt beese vnd vnrecht, hetten sie zubedencken, auff was gerechtikeit die von Gorlitz schuldig weren, den von Breslaw die vIIC fl. domit den von Gorlitz ire genomene guettern sein be� 35 tzalt wurden, widerzugeben, besunder weile sie jres vornems durch einen koniglichen rechtspruch vorteilet. Vnd ap sie jn einem schein den von Breslau geldt geben wolden, so muste doch dasselbige aus der von Gorlitz bewtel gehn, das were der rath jn keynen weg zuthun gemeinet, viellieber etwas merglichs auff rechtliche 40 vorsprechung zu Prage darstrecken. Sie wolden auch die erbiettung der geschickten von Breslau 5
378 306b viel mehr schadens hette zu bewarenn, nochdem den von Breslaw an vIIIC fl. nicht viel gelegen, so ein rath so viel geldes auch an seinen grossen schaden zugebenn. In zuuorsicht vnd betrachttung eines solchen, solde die sache vorgessen von beiden teilen zugleich hingeleget sein wurdenn, ader noch werdenn. Das sich aber ein rath etwas zugebn, in sunlichen hendeln er- boetten hette, were nye geschehen, sundern dieweile die von Bres- law offtmals gesaget, die von Gorlitz geben jnen alleine gute wort ane folge der werck, so hetten sich die geschicktenn zurzceit zu 306 Liegnitz des erboetenn, das die von Gorlitz den von Breslaw IV C fl. 10 hung. leyhen wolden, die solden irem kauffman an seinen zcollen abgehn. Den jn sunlicher handelung zu Liegnitz, hette die von Breslaw alle ire vormeinte scheden auch an VII C, IV C fallen lassen, vnd nicht mehr den IVC zuerstattenn gefordert. Isz hette sich wol begeben so jr protonotarius in der pfingstwochenn jungst, douon 15 oben 287., zu Breslaw gewest were, vnd mit jrem sindico magistro Henrico Ryebisch douon zu rede komen, das er sich vor seine person IC fl. zu geben erboeten, des vortrosts, wolde wiessen ein solchs gen seinen herrn zuuorantwortenn, das den gnanter sindicus an etzliche seine herrn die stunde auffm marckte spaciret, getragen 20 hette. Isz were aber dasselbige sein erbieten bey jnen ganz vor- spotlich vnd vorechtlich angesehen wurdenn, vnd einer vnder den- selben gesaget, ist Achatius Hawnolt gewest, er wolde dem rath IIIC fl. leyhen, derhalb mit den von Gorlitz zuuorrechtenn. Der- wegen auch ein rath zu Gorlitz beweget, vnd nicht gemeinet were, 25 den von Breslau furder einen heller zugebenn, jsz were den durch recht zuthun aufferleget, des sie sich den gar nicht besorgtenn, jn ansehung jrer gueten gerechtikeit. Vnd ist den hendeler eyn wenig von der sache so viel not, vorzcalt vnd beschlieslich gesaget wur- denn, die von Breslaw hetten gewilliget vnd geraten, den von 30 Gorlitz das ire zunemen, wie den mit der that beweist, doran hetten sie vorhoffens vnrecht gethan, vnd so der grund vnd anfang dieser zwispalt beese vnd vnrecht, hetten sie zubedencken, auff was gerechtikeit die von Gorlitz schuldig weren, den von Breslaw die vIIC fl. domit den von Gorlitz ire genomene guettern sein be� 35 tzalt wurden, widerzugeben, besunder weile sie jres vornems durch einen koniglichen rechtspruch vorteilet. Vnd ap sie jn einem schein den von Breslau geldt geben wolden, so muste doch dasselbige aus der von Gorlitz bewtel gehn, das were der rath jn keynen weg zuthun gemeinet, viellieber etwas merglichs auff rechtliche 40 vorsprechung zu Prage darstrecken. Sie wolden auch die erbiettung der geschickten von Breslau 5
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379 zurucke an ire hern schreiben, wie den eilents bei nacht geschehen. So aber zuuorn doheyme jm bestem beraten, den von Breslaw kein geldt zu geben, sundern des vorbescheids zugewarten, vnd die von Budissin vnd Sittaw alle ire furschlege auff gebung etz- licher hundert guldenn gesatzt, jst jnen gesaget, ein rath zu Gorlitz konde seine sache bey jnen wol erleidenn, doch also das sie auff kein geldt handelten, noch sich, ap sie etwas rechtlichs sprechenn wolden, rats bey den von Magdeburg nicht erhoeln solden. Was 307 aber von der Zittaw zurucke geschrieben vnd zu antwort erlanget 10 werden die brieffe bei die hendel geleget wol weisenn. Sie vorhofften auch nicht, das der vorbescheid zu Praga zu- gestehn ymandes zu nochteil sein solde, in bedocht, das die ko. mt., als das oberste recht, ein solchs geschaffet, das ein rath nicht wuste zufliehen, das jsz auch also vormals mehr den eins gebrau- 15 chet, vnd das sich ein rath dieser freiheit, jre sachen bey ko. mt. irem naturlichen erbhern noch irem erkentnus vnd priuilegien, auch auff gethane vorschreibung der von Breslaw mit nichte woste zu- begeben, wie sich den etwo derhalb mit dem lande vnd steten eingeleget, vnd ein solchs, das alle sache zu Magdeburg solden aus- 20 getragenn werden, nye hat wollen willigen noch annemen. Wusten sie aber ko. mt. schaffen, ader vorweisung an die herrn regenten, fuglich zuwegern, das liessen sie wol geschehen. Vnd wiewol die hendeler alle solche einsage vordrieslich an- genomenn, nicht alleine, das sie dem gutlichen handel vndinstlich, 25 sunder das sie auch jnen zu schimpff, vnd vielleicht das man jnen nicht gönenn wolde die sache zuuortragenn, solden furgewant wer- denn, das sie auch hyn angehangen, den rechtstag zuuorschieben, 307b mittirzceit wolden sie andere tage zur sune legen, wie den die geschickten von Breslaw begert vnd zugesaget, so hat man sich 30 doch dieses keines noch anders begeben wollen, vnd ist die sune also vnfruchtbar entstandenn, vnd aus solchem entpfangen vnwillen habenn gemeldt zwue stete den geschickten des raths jren beistand vorsaget, sunderlich aus vorzceichenter vrsache das der vorbescheid vnd zu Praga zugestehn ordenung der lande etc. entkegenn sein 35 solde. 5 Dorauff die geschicktenn gesaget, sie hetten sich des nicht vorsehen, vortrosten sich auch jsz were der andern stete befelh nicht, vnd wue man sich des besorget, hette man sich vmmb an- dern beistand bewerben mussen. Dorzu jnen den vortrost ge- 31. entpfangen vnwillen. bei diesen worten ist zur seite eine hand mil: nota bene gezeichnet. 48*
379 zurucke an ire hern schreiben, wie den eilents bei nacht geschehen. So aber zuuorn doheyme jm bestem beraten, den von Breslaw kein geldt zu geben, sundern des vorbescheids zugewarten, vnd die von Budissin vnd Sittaw alle ire furschlege auff gebung etz- licher hundert guldenn gesatzt, jst jnen gesaget, ein rath zu Gorlitz konde seine sache bey jnen wol erleidenn, doch also das sie auff kein geldt handelten, noch sich, ap sie etwas rechtlichs sprechenn wolden, rats bey den von Magdeburg nicht erhoeln solden. Was 307 aber von der Zittaw zurucke geschrieben vnd zu antwort erlanget 10 werden die brieffe bei die hendel geleget wol weisenn. Sie vorhofften auch nicht, das der vorbescheid zu Praga zu- gestehn ymandes zu nochteil sein solde, in bedocht, das die ko. mt., als das oberste recht, ein solchs geschaffet, das ein rath nicht wuste zufliehen, das jsz auch also vormals mehr den eins gebrau- 15 chet, vnd das sich ein rath dieser freiheit, jre sachen bey ko. mt. irem naturlichen erbhern noch irem erkentnus vnd priuilegien, auch auff gethane vorschreibung der von Breslaw mit nichte woste zu- begeben, wie sich den etwo derhalb mit dem lande vnd steten eingeleget, vnd ein solchs, das alle sache zu Magdeburg solden aus- 20 getragenn werden, nye hat wollen willigen noch annemen. Wusten sie aber ko. mt. schaffen, ader vorweisung an die herrn regenten, fuglich zuwegern, das liessen sie wol geschehen. Vnd wiewol die hendeler alle solche einsage vordrieslich an- genomenn, nicht alleine, das sie dem gutlichen handel vndinstlich, 25 sunder das sie auch jnen zu schimpff, vnd vielleicht das man jnen nicht gönenn wolde die sache zuuortragenn, solden furgewant wer- denn, das sie auch hyn angehangen, den rechtstag zuuorschieben, 307b mittirzceit wolden sie andere tage zur sune legen, wie den die geschickten von Breslaw begert vnd zugesaget, so hat man sich 30 doch dieses keines noch anders begeben wollen, vnd ist die sune also vnfruchtbar entstandenn, vnd aus solchem entpfangen vnwillen habenn gemeldt zwue stete den geschickten des raths jren beistand vorsaget, sunderlich aus vorzceichenter vrsache das der vorbescheid vnd zu Praga zugestehn ordenung der lande etc. entkegenn sein 35 solde. 5 Dorauff die geschicktenn gesaget, sie hetten sich des nicht vorsehen, vortrosten sich auch jsz were der andern stete befelh nicht, vnd wue man sich des besorget, hette man sich vmmb an- dern beistand bewerben mussen. Dorzu jnen den vortrost ge- 31. entpfangen vnwillen. bei diesen worten ist zur seite eine hand mil: nota bene gezeichnet. 48*
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380 schehen, das dennoch ein rath newerung zuuormeiden, abegeschla- gen, vnd sich alleine ires beistands halden wollen. Den Hans Bruckener hat dem rath angegeben, wue sie jsz vor gut ansehen, dieweile der marggraue seine geschickten wieder Liborium Kitlitz zu Praga auff diese quattemper, wie den geschehen, haben wurde, wolde er bei dem marggrauen erlangen, denselben seiner f. g. ge- schickten neben des rats sendeboten zu Prage, wieder die von 308 Breslaw zugestehn. Das dennoch ein rath aus viel vrsachen abe- geschlagen, vnd wue mann sich des besorget, vnd den beistand bei dem marggrauen gesucht, ab solchs zu eynikeit ader erhaldung 10 alder ordenung dienenn mochte, geben sie jnen zubedencken. Sein also die geschickten mit stumpen abscheide, weile sie jsz weiter nicht brengen mochten, vom rothause zur Zittau gegangenn. Dornoch vber etzliche stundenn haben obgemelte beide stete widervmmb noch den geschickten des rots gesandt, vnd jnen zu- 15 gesaget den beistand, domit sie eyniger zuruckung alder freunth- licher ordenung geben mochten, doch also ab mit der zceit zufiele, das irgant ein stad von koniglicher mt., auff wes ansuchen das were, an die herrn regenten zuuorhor geweiset wurde, vnd sie sich des entsetzen wolde, wie sie den gemeinet vnd mit dem 20 rechten dorzu lande vnd stete vorordent, behelffen wolden, das ein rath zu Gorlitz derselben stadt hulfflich vnd bestendig sein wolde etc. Vnd wiewol die geschicktenn hetten erleiden mögen, das die beide stete auff abegesagtem beistand beruhet hetten, aus viel vr- sachenn, sunderlich dieweile sie vormarckt, das gemelt stete jrer 25 gerechtikeit wenig beifellig, zum andern, der muntzhalb, douon vn- den etc., so haben sie doch jre erbieten nicht wiessenn nicht anzu- 308b nemenn. Sein also Baltzer Lausitz von Budissin, vnd der sub- notarius zur Sittau zu beistand vorordent wurden. So mann also freitags zur Sittaw ausgetzogen vnd auffs hohe 30 Gebelische gebirge komenn, ist den geschicktenn begegent ein boete von Breslau der dem prothonotario magistro Johanni Hassz vbir- antwort einenn brieffe von dem sindico zu Breslaw, dorjnnenn er angezceiget, wie die ko. mt. den tag vorschoben etc. Solchs ha- ben die geschickten der tag den andern furgehalden, vnd zu jnen 35 gestalt, ap sie furder mit jnen tzihn wolden, vnd wiewol sie an- gesaget, sie wern abegefertiget, neben jn zuzcihen, sehn sie jsz noch gestalt der sache vor gut an, sie wolden mitzcihen, solde sie aber widervmmbkeren, das mochten sie wol erleidenn. Also ist von den geschickten der stat jm bestenn betracht, jr auff dismol 5 23. freitags, 15. februar 1516.
380 schehen, das dennoch ein rath newerung zuuormeiden, abegeschla- gen, vnd sich alleine ires beistands halden wollen. Den Hans Bruckener hat dem rath angegeben, wue sie jsz vor gut ansehen, dieweile der marggraue seine geschickten wieder Liborium Kitlitz zu Praga auff diese quattemper, wie den geschehen, haben wurde, wolde er bei dem marggrauen erlangen, denselben seiner f. g. ge- schickten neben des rats sendeboten zu Prage, wieder die von 308 Breslaw zugestehn. Das dennoch ein rath aus viel vrsachen abe- geschlagen, vnd wue mann sich des besorget, vnd den beistand bei dem marggrauen gesucht, ab solchs zu eynikeit ader erhaldung 10 alder ordenung dienenn mochte, geben sie jnen zubedencken. Sein also die geschickten mit stumpen abscheide, weile sie jsz weiter nicht brengen mochten, vom rothause zur Zittau gegangenn. Dornoch vber etzliche stundenn haben obgemelte beide stete widervmmb noch den geschickten des rots gesandt, vnd jnen zu- 15 gesaget den beistand, domit sie eyniger zuruckung alder freunth- licher ordenung geben mochten, doch also ab mit der zceit zufiele, das irgant ein stad von koniglicher mt., auff wes ansuchen das were, an die herrn regenten zuuorhor geweiset wurde, vnd sie sich des entsetzen wolde, wie sie den gemeinet vnd mit dem 20 rechten dorzu lande vnd stete vorordent, behelffen wolden, das ein rath zu Gorlitz derselben stadt hulfflich vnd bestendig sein wolde etc. Vnd wiewol die geschicktenn hetten erleiden mögen, das die beide stete auff abegesagtem beistand beruhet hetten, aus viel vr- sachenn, sunderlich dieweile sie vormarckt, das gemelt stete jrer 25 gerechtikeit wenig beifellig, zum andern, der muntzhalb, douon vn- den etc., so haben sie doch jre erbieten nicht wiessenn nicht anzu- 308b nemenn. Sein also Baltzer Lausitz von Budissin, vnd der sub- notarius zur Sittau zu beistand vorordent wurden. So mann also freitags zur Sittaw ausgetzogen vnd auffs hohe 30 Gebelische gebirge komenn, ist den geschicktenn begegent ein boete von Breslau der dem prothonotario magistro Johanni Hassz vbir- antwort einenn brieffe von dem sindico zu Breslaw, dorjnnenn er angezceiget, wie die ko. mt. den tag vorschoben etc. Solchs ha- ben die geschickten der tag den andern furgehalden, vnd zu jnen 35 gestalt, ap sie furder mit jnen tzihn wolden, vnd wiewol sie an- gesaget, sie wern abegefertiget, neben jn zuzcihen, sehn sie jsz noch gestalt der sache vor gut an, sie wolden mitzcihen, solde sie aber widervmmbkeren, das mochten sie wol erleidenn. Also ist von den geschickten der stat jm bestenn betracht, jr auff dismol 5 23. freitags, 15. februar 1516.
Strana 381
381 zuuorschonen. Sein also widergekart, vnd die geschickten der stad noch Praga getzogenn. Zu Praga auff forderung Hansen Bruckeners haben sie sich bei dem hern cantzler angesaget, worvmmb sie abegefertiget. Nhu 5 vorstunden sie das die ko. mt. den tag vorschoben, das jnen an stad irer freunde beschuerlich, vnd doselbst seinenn g. vnd viel andern herrn vortzalt das furnem der von Breslaw, worvmmb sie gemeinet die von Gorlitz noch magdeburgischem rechten zu be� 309 rechtenn, das jnen den nicht leidlich aus obenangetzeigten vrsachenn, vielleicht durch diesen auffschub vormeinende, wue vnd wen sie iren fug erkennen wurden, die sache gen Hungern zubrengenn, das den gemeiner stad nicht leidlich, auch der achtbarn chron Behmen zu nochteil gereichen wolde. Den s. g. vnd menniglich were wol eindenck, wie jsz sich etwo zu getzeiten konig Mathien 15 mit der siegelung begeben, do alle lande vnd stete der chron zu Behmenn eingeleibet, zu der chron Hungern gesiegelt, alleine das marggrauethumb Oberlausitz hette sich des gewegert, auch vber alle mergliche drohe konig Mathien dorvber gehalden, des den die von Gorlitz eine grosse vrsache gewest. Vnd solde nhu- 20 mols diese schuere sache gen Hungern gedeien, hette s. g. zu be- dencken, wesz sich die stad Gorlitz bey den hungerischenn herrn trosten solde, vnd also s. g. gebetenn bey den herrn regenten zu- uorfuegen, vmmb furschriefft an die ko. mt., das diese gebrechen abermols den herrn commissarien befolen wurden, auff pfingsten 25 die sache zuuorhoren. Das den mit fleis also geschehen, laudts der abeschriefft bey die hendeln geleget. Die minuten der com- mission vnd newer citation findest du in libro missiuarum vnd haben also die geschickten in dieser sache zu demmol nichts wei- ter ausgericht. 10 Obgnanter sindicus zcu Breslau hat sich durch viel muhe ge- 309b fleissiget, bei dem herrn cantzler zurlangenn eine commission, das die sache dem landvoit vnd seiner gnaden beisetzer zuuorhorn von newes committirt mochte werden. Isz hat aber der her cantzler dorein seiner g. willen aus vrsachen von den geschickten des rats 35 entpfhangen, nye geben wollen. Actum annis et diebus quibus supra. 30 Steinweg noch Dewtschossig. Wen der steinweg noch Dewtschossig geleget ist wurden, be- weiset sich aus den registern distributorum et perceptorum anno 40 etc. 14to.
381 zuuorschonen. Sein also widergekart, vnd die geschickten der stad noch Praga getzogenn. Zu Praga auff forderung Hansen Bruckeners haben sie sich bei dem hern cantzler angesaget, worvmmb sie abegefertiget. Nhu 5 vorstunden sie das die ko. mt. den tag vorschoben, das jnen an stad irer freunde beschuerlich, vnd doselbst seinenn g. vnd viel andern herrn vortzalt das furnem der von Breslaw, worvmmb sie gemeinet die von Gorlitz noch magdeburgischem rechten zu be� 309 rechtenn, das jnen den nicht leidlich aus obenangetzeigten vrsachenn, vielleicht durch diesen auffschub vormeinende, wue vnd wen sie iren fug erkennen wurden, die sache gen Hungern zubrengenn, das den gemeiner stad nicht leidlich, auch der achtbarn chron Behmen zu nochteil gereichen wolde. Den s. g. vnd menniglich were wol eindenck, wie jsz sich etwo zu getzeiten konig Mathien 15 mit der siegelung begeben, do alle lande vnd stete der chron zu Behmenn eingeleibet, zu der chron Hungern gesiegelt, alleine das marggrauethumb Oberlausitz hette sich des gewegert, auch vber alle mergliche drohe konig Mathien dorvber gehalden, des den die von Gorlitz eine grosse vrsache gewest. Vnd solde nhu- 20 mols diese schuere sache gen Hungern gedeien, hette s. g. zu be- dencken, wesz sich die stad Gorlitz bey den hungerischenn herrn trosten solde, vnd also s. g. gebetenn bey den herrn regenten zu- uorfuegen, vmmb furschriefft an die ko. mt., das diese gebrechen abermols den herrn commissarien befolen wurden, auff pfingsten 25 die sache zuuorhoren. Das den mit fleis also geschehen, laudts der abeschriefft bey die hendeln geleget. Die minuten der com- mission vnd newer citation findest du in libro missiuarum vnd haben also die geschickten in dieser sache zu demmol nichts wei- ter ausgericht. 10 Obgnanter sindicus zcu Breslau hat sich durch viel muhe ge- 309b fleissiget, bei dem herrn cantzler zurlangenn eine commission, das die sache dem landvoit vnd seiner gnaden beisetzer zuuorhorn von newes committirt mochte werden. Isz hat aber der her cantzler dorein seiner g. willen aus vrsachen von den geschickten des rats 35 entpfhangen, nye geben wollen. Actum annis et diebus quibus supra. 30 Steinweg noch Dewtschossig. Wen der steinweg noch Dewtschossig geleget ist wurden, be- weiset sich aus den registern distributorum et perceptorum anno 40 etc. 14to.
Strana 382
382 Von Hansen Emerichs handelung folget. So doctor Caspar Emerich vormarckt, das jme das recht, das er mit seinem anhange besundern mit Steffan Alupeck zu Freiberg, Claues Koelern, vnd Adolarienn Otterenn, mitburgern, seinen schwe- gern, den die andern, der junge Hans Emerich, Bastian Schutz vnd Gregorius vndirstatschreiber, der licentiaten mann, waren jme vnd vom kreutz gefallen, so wasz die mutter alles dieses vnfreunth- 310 lichen getzangs eine grosse vrsache itzt gestorben, wieder Hansen Emerich den eldern, seinen bruder furgenomen wenig ader gar nichts trostlichs ader seinem bedocht zutreglich sein wolde, hat er 10 sich mehr den eins gen den eldisten vnd dem prothonotario gut- willig erboetenn, er konde erleiden, das die sache mit Hansen Emerichen gantz hyngeleget, den weile er vormerckte, das er nicht erkennenn wolde, wesz jme zugute geschehen, so solde er auch furthyn von jme vnd andern an seinem furgenomenem willen vnd 15 vorkeuffenn vngehyndert bleibenn, sunderlich mit den worten: si non vult habere deum, habeat diabolum etc. Vnd so die eldistenn auch alles folks der gantzen stad selbst vnd alle gesehn, das aus solchem rechtlichen getzang gemeiner stad viel beschuerung nochreissen vnd darloge, des priuilegien 20 halb, douon oben am 277., auch viel ewigs vnwillens zwuschen der freunthschafft erwachssen, haben sie sich vndirstanden, hertzog Friderichen zu ehrenn, vnd der freunthschafft zu gute, auff obge- melt doctoris Emerichs gutwillig erbieten, die sache zwuschen jme vnd Hansen Emerich gutlich zuhandeln. Vnd erstlich furgeschlagen, 25 das doctor Emerich vnd Hans Emerich ire sache mechtig auff denn rath stellen soldenn, doch also das ein rath des awsspruchs wie sich von allen teilen hirjnnenn zuhalden, vnuorjnnert sein wolde etc. 310b Das den doctorj Emerich also wolgefallen. Derwegen der rath hertzog Friderichen ein solchs zugeschrieben, auch durch den pro- 30 thonotarien seinenn f. g. ansagen lassen, der zuuorsicht, jsz solden die gebrechen also iren ort gewonnenn haben. So aber ein rath f. g. gemuet geeicht, das jre f. g. dorzu geneiget vnd dem doctori widervmmb angesaget, der meynung entlich zubeschliessen, jst der doctor seiner zusage abegestanden, vnd gemeinet, were jme vnd 35 seinem anhang schwer die sache noch erlangtem rechte, also schlechts aus der hant dem rath einzurewmenn, derhalb wolde er dieselbige dem rath nicht anders vbergeben den mit diesem an- hange, seinem erlangten rechte ane schadenn. 5 33. geeicht, gleich gemacht, dahin gestimmt hat.
382 Von Hansen Emerichs handelung folget. So doctor Caspar Emerich vormarckt, das jme das recht, das er mit seinem anhange besundern mit Steffan Alupeck zu Freiberg, Claues Koelern, vnd Adolarienn Otterenn, mitburgern, seinen schwe- gern, den die andern, der junge Hans Emerich, Bastian Schutz vnd Gregorius vndirstatschreiber, der licentiaten mann, waren jme vnd vom kreutz gefallen, so wasz die mutter alles dieses vnfreunth- 310 lichen getzangs eine grosse vrsache itzt gestorben, wieder Hansen Emerich den eldern, seinen bruder furgenomen wenig ader gar nichts trostlichs ader seinem bedocht zutreglich sein wolde, hat er 10 sich mehr den eins gen den eldisten vnd dem prothonotario gut- willig erboetenn, er konde erleiden, das die sache mit Hansen Emerichen gantz hyngeleget, den weile er vormerckte, das er nicht erkennenn wolde, wesz jme zugute geschehen, so solde er auch furthyn von jme vnd andern an seinem furgenomenem willen vnd 15 vorkeuffenn vngehyndert bleibenn, sunderlich mit den worten: si non vult habere deum, habeat diabolum etc. Vnd so die eldistenn auch alles folks der gantzen stad selbst vnd alle gesehn, das aus solchem rechtlichen getzang gemeiner stad viel beschuerung nochreissen vnd darloge, des priuilegien 20 halb, douon oben am 277., auch viel ewigs vnwillens zwuschen der freunthschafft erwachssen, haben sie sich vndirstanden, hertzog Friderichen zu ehrenn, vnd der freunthschafft zu gute, auff obge- melt doctoris Emerichs gutwillig erbieten, die sache zwuschen jme vnd Hansen Emerich gutlich zuhandeln. Vnd erstlich furgeschlagen, 25 das doctor Emerich vnd Hans Emerich ire sache mechtig auff denn rath stellen soldenn, doch also das ein rath des awsspruchs wie sich von allen teilen hirjnnenn zuhalden, vnuorjnnert sein wolde etc. 310b Das den doctorj Emerich also wolgefallen. Derwegen der rath hertzog Friderichen ein solchs zugeschrieben, auch durch den pro- 30 thonotarien seinenn f. g. ansagen lassen, der zuuorsicht, jsz solden die gebrechen also iren ort gewonnenn haben. So aber ein rath f. g. gemuet geeicht, das jre f. g. dorzu geneiget vnd dem doctori widervmmb angesaget, der meynung entlich zubeschliessen, jst der doctor seiner zusage abegestanden, vnd gemeinet, were jme vnd 35 seinem anhang schwer die sache noch erlangtem rechte, also schlechts aus der hant dem rath einzurewmenn, derhalb wolde er dieselbige dem rath nicht anders vbergeben den mit diesem an- hange, seinem erlangten rechte ane schadenn. 5 33. geeicht, gleich gemacht, dahin gestimmt hat.
Strana 383
383 Vnd nochdem die eldistenn jn handel geschlagen, ist jnen die wanckelmuetigkeit doctoris Emerichs bekommerlich gewest, jn be- sorg, das sie bei hertzog Friderichen in vordocht komen mochten, vnd hat derwegen mit doctori Emerich viel vnd offte auff mittel 5 gehandelt, aber so heute etwas beschlieslich geredt, vber acht tage vnd in nehster handelung ist der doctor aller beredung abegestan- den, vnd gar nichts zugehaldenn, wie den in den begreyffen auff zcedeln vorzceichent, vnd bey diese sache geleget ougensichtiglich abzunemenn, bissolang, das doctor Emerich zugesaget, man solde 311 10 jme vnd Hansen Emerich vorgonnenn, bruderlich miteinander zu reden, alsden wurde er jnen von irem furnem nicht weisen mögen. Vnd also vormerckt, das er seine guetter nicht betzyhen wolde, solde jme vorgunst werden, dieselbige zuuorkeuffen etc. Diesszs hat er zugesaget erstlich dem prothonotario, dornoch dem prothono- 15 tario vnd Bernhart Bernt, als geschicktenn des rats in der sache, zum drietten den eldisten herrn, zum vierden magistro Paulo Ku- chelern thumherrn zu Budissin, der den dieselbige seine zusage alher an den prothonotarium geschriebenn mit dem anhang, auch vnansehn seines erlangtenn rechts, vnd zum funfften jn kegenwerti- 20 keit hertzog Friderichs geschicktenn, hern Albrechten Bock, vnd Hansen Emerichs seines bruders. Wie sich aber alle diese hendel vnd gethane zusage geschehen sein ist aus den missiuen hyn vnd wieder geschrieben, auch aus einer signatur in summa gemacht, vnd zur zceit-hertzog Heinrichen zu Freiberg zugeschickt vnd bey 25 die hendel geleget, clerlich zulesen. Auff solche gethane zusage doctoris Emerichs hat ein rath abermols, wie fur gar offte, den prothonotarium zu hertzog Friderich gen Liegnitz geschickt vnd seinen f. g. dieselbige ansagen lassen, 311b auch durch missiuen mehr den eins zurkennen gegeben jnhalts des 30 brieffbuchs, mit bethe zuuorschaffen das Hans Emerich zu solcher bruderlicher vnddirredung auffs forderlichst gen Gorlitz komenn möchte. Wie aber hertzog Friderich begert, Hansen Emerich hirzu zugeleiten, findet mann jm brieffebuch. So nhu hertzog Friderich Hansen Emerich neben Albrechten 35 Bock hieher vorschaffet, hat gemelter Bock jn gegenwertikeit doc- toris Emerichs Clauesen Koelers vnd Adolarien Otteren geworben auff die schrieffte des rats vnd gethane zusage doctoris Emerichs, mit angehaffter beger vnd bethe, weile sie alle vormercktenn das Hansen Emerich jr bruder vnd schwoger nicht bedocht were furder 22. missiuen, briefe, welche meistens in den Görlitzer rathsbriefbüchern (oft in dieser chronik „libri missiuarum" genannt) aufbewahrt und copirt sind.
383 Vnd nochdem die eldistenn jn handel geschlagen, ist jnen die wanckelmuetigkeit doctoris Emerichs bekommerlich gewest, jn be- sorg, das sie bei hertzog Friderichen in vordocht komen mochten, vnd hat derwegen mit doctori Emerich viel vnd offte auff mittel 5 gehandelt, aber so heute etwas beschlieslich geredt, vber acht tage vnd in nehster handelung ist der doctor aller beredung abegestan- den, vnd gar nichts zugehaldenn, wie den in den begreyffen auff zcedeln vorzceichent, vnd bey diese sache geleget ougensichtiglich abzunemenn, bissolang, das doctor Emerich zugesaget, man solde 311 10 jme vnd Hansen Emerich vorgonnenn, bruderlich miteinander zu reden, alsden wurde er jnen von irem furnem nicht weisen mögen. Vnd also vormerckt, das er seine guetter nicht betzyhen wolde, solde jme vorgunst werden, dieselbige zuuorkeuffen etc. Diesszs hat er zugesaget erstlich dem prothonotario, dornoch dem prothono- 15 tario vnd Bernhart Bernt, als geschicktenn des rats in der sache, zum drietten den eldisten herrn, zum vierden magistro Paulo Ku- chelern thumherrn zu Budissin, der den dieselbige seine zusage alher an den prothonotarium geschriebenn mit dem anhang, auch vnansehn seines erlangtenn rechts, vnd zum funfften jn kegenwerti- 20 keit hertzog Friderichs geschicktenn, hern Albrechten Bock, vnd Hansen Emerichs seines bruders. Wie sich aber alle diese hendel vnd gethane zusage geschehen sein ist aus den missiuen hyn vnd wieder geschrieben, auch aus einer signatur in summa gemacht, vnd zur zceit-hertzog Heinrichen zu Freiberg zugeschickt vnd bey 25 die hendel geleget, clerlich zulesen. Auff solche gethane zusage doctoris Emerichs hat ein rath abermols, wie fur gar offte, den prothonotarium zu hertzog Friderich gen Liegnitz geschickt vnd seinen f. g. dieselbige ansagen lassen, 311b auch durch missiuen mehr den eins zurkennen gegeben jnhalts des 30 brieffbuchs, mit bethe zuuorschaffen das Hans Emerich zu solcher bruderlicher vnddirredung auffs forderlichst gen Gorlitz komenn möchte. Wie aber hertzog Friderich begert, Hansen Emerich hirzu zugeleiten, findet mann jm brieffebuch. So nhu hertzog Friderich Hansen Emerich neben Albrechten 35 Bock hieher vorschaffet, hat gemelter Bock jn gegenwertikeit doc- toris Emerichs Clauesen Koelers vnd Adolarien Otteren geworben auff die schrieffte des rats vnd gethane zusage doctoris Emerichs, mit angehaffter beger vnd bethe, weile sie alle vormercktenn das Hansen Emerich jr bruder vnd schwoger nicht bedocht were furder 22. missiuen, briefe, welche meistens in den Görlitzer rathsbriefbüchern (oft in dieser chronik „libri missiuarum" genannt) aufbewahrt und copirt sind.
Strana 384
384 312 312b zu Gorlitz zuwonen, wolden jme vorgonnenn seine guetter zuuor- keuffen, vnd dornoch Hansen Emerich gefraget, ab icht dieses, wie er geredt, sein wille were, dorauff Hans Emerich gesaget: Jha etc. Dorauff ist doctor Emerich in aller itztgnanter kegenwertikeit von worte zu worte vorzcalt seine gethane zusage, vnd dieweile Hanse Emerich derhalb herkomenn, wolde sich mit seinem anhang also dorein schickenn, domit ein rath nicht vorschimpfft vnd die reise nicht vorgebens geschehen were. Isz hat aber doctor Eme- rich alleine doruffen geruhet, das Hansz Emerich in vnd seinen anhang vbireilet hette, derhalb were jr vleissige bethe einen an- 10 dern gerewmenn tag zu bruderlicher vnddirredung anzusetzen, sich mochte mit jme noch notdorfft zuvnddirreden, das itzt so eilents nicht geschehen konde, vnd die eldisten herrn angelanget, solchs bei dem geschickten hertzog Friderichs zusuchen ader sie gen f. g. dorvmmb zuuorschreiben. Das jme den gewegert vnd gesaget, wes 15 er bei dem geschickten ader bei f. g. gehaben konde, liessen sie wol geschehen, weile f. g. Hansen Emerich auffs rathe schreiben vnd seine zusage hieher geschickt, wolde jnen nicht fuegen, wei- tern auffschube dorjnnenn zusuchenn. Vnd wiewol der geschickte gesaget, sie wusten, wes sie Han- 20 sen Emerichen geschrieben bynnen III wochen sich gen Gorlitz zu- uorfuegen, wolden sie mit jme von den gebrechen bruderlich reden, dem er also gethan, das sie aber nhumols die vnddirredung weiter vorschieben wolden, hetten sie zubedencken, wesz gefalln die f. g. hiran tragen wurden. Yedoch vnd wiewol er alhye auff die be� 25 redung vier tage gewartet, so wolde er nochmols den funfften tag auch vorharren der sachen zugute, soldenn sich mit Hansen Eme- rich jrer notdorfft wol vnddirredenn, vorsehe sich aber, Hans Eme- rich wurde diszs reden vnd also handelnn, das ers wuste gen furstlichen g. zuuorantwortenn. Esz hat aber doctor Emerich dieses 30 keines wollenn lieben, sunder auff seiner meynung gestanden, der- halb auch aus diese handelung zu dem mol vnuorfenglich gebliebenn. Dornoch sein auff ansuchen doctoris Emerichs vnd zulassen furstlicher g. abermols tage angesatzt, vnd sunderlich der mondtag noch Lucie zu solcher bruderlicher vnddirredung, vnd jn mittelr� 35 zceit hat hertzog Friderichen mehr den eins an den rath geschrie- benn, vnd begert zu wiessen, ap doctor Emerich auff angesatzten tag abermols aussenbleiben ader ausflucht suchen wurde, ab ein rath Hansen Emerichen vorgonnen wolde, seine guetter zuuor- keuffen. Wes aber hiruff geantwort, findet man jn libro missiua- 40 5 35. mondtag noch Lucie, 17. december 1515.
384 312 312b zu Gorlitz zuwonen, wolden jme vorgonnenn seine guetter zuuor- keuffen, vnd dornoch Hansen Emerich gefraget, ab icht dieses, wie er geredt, sein wille were, dorauff Hans Emerich gesaget: Jha etc. Dorauff ist doctor Emerich in aller itztgnanter kegenwertikeit von worte zu worte vorzcalt seine gethane zusage, vnd dieweile Hanse Emerich derhalb herkomenn, wolde sich mit seinem anhang also dorein schickenn, domit ein rath nicht vorschimpfft vnd die reise nicht vorgebens geschehen were. Isz hat aber doctor Eme- rich alleine doruffen geruhet, das Hansz Emerich in vnd seinen anhang vbireilet hette, derhalb were jr vleissige bethe einen an- 10 dern gerewmenn tag zu bruderlicher vnddirredung anzusetzen, sich mochte mit jme noch notdorfft zuvnddirreden, das itzt so eilents nicht geschehen konde, vnd die eldisten herrn angelanget, solchs bei dem geschickten hertzog Friderichs zusuchen ader sie gen f. g. dorvmmb zuuorschreiben. Das jme den gewegert vnd gesaget, wes 15 er bei dem geschickten ader bei f. g. gehaben konde, liessen sie wol geschehen, weile f. g. Hansen Emerich auffs rathe schreiben vnd seine zusage hieher geschickt, wolde jnen nicht fuegen, wei- tern auffschube dorjnnenn zusuchenn. Vnd wiewol der geschickte gesaget, sie wusten, wes sie Han- 20 sen Emerichen geschrieben bynnen III wochen sich gen Gorlitz zu- uorfuegen, wolden sie mit jme von den gebrechen bruderlich reden, dem er also gethan, das sie aber nhumols die vnddirredung weiter vorschieben wolden, hetten sie zubedencken, wesz gefalln die f. g. hiran tragen wurden. Yedoch vnd wiewol er alhye auff die be� 25 redung vier tage gewartet, so wolde er nochmols den funfften tag auch vorharren der sachen zugute, soldenn sich mit Hansen Eme- rich jrer notdorfft wol vnddirredenn, vorsehe sich aber, Hans Eme- rich wurde diszs reden vnd also handelnn, das ers wuste gen furstlichen g. zuuorantwortenn. Esz hat aber doctor Emerich dieses 30 keines wollenn lieben, sunder auff seiner meynung gestanden, der- halb auch aus diese handelung zu dem mol vnuorfenglich gebliebenn. Dornoch sein auff ansuchen doctoris Emerichs vnd zulassen furstlicher g. abermols tage angesatzt, vnd sunderlich der mondtag noch Lucie zu solcher bruderlicher vnddirredung, vnd jn mittelr� 35 zceit hat hertzog Friderichen mehr den eins an den rath geschrie- benn, vnd begert zu wiessen, ap doctor Emerich auff angesatzten tag abermols aussenbleiben ader ausflucht suchen wurde, ab ein rath Hansen Emerichen vorgonnen wolde, seine guetter zuuor- keuffen. Wes aber hiruff geantwort, findet man jn libro missiua- 40 5 35. mondtag noch Lucie, 17. december 1515.
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385 rum, a festo Simonis et Jude usque Lutie. Anno etc. decimo quinto. Vnd so. mittelr zceit Hans Emerich krangk worden, hat der hertzog denn tag abegeschrieben, vnd vmmb einenn andern ge- beten, das den doctor Emerich eilents zurkennen gegeben ist wur- den, vnd wie ein ander tag auff jnnocentium, dornoch auff octauas trium regum anno xvito mit vorwilligung vnd auff bethe doctoris Emerichs angesatzt, ist aus der signatur hertzog Heinrichen zuge- schickt vnd aus den missiuen derhalb geschehn clerlich zuuor- 10 nemenn. So aber doctor Emerich vormarckt, das jme vielleicht nicht moglich Hansen Emerich von seinem furnem durch bruderliche vormanung zuweisen, hat er auff andere weise, wie er den ge- pfleget von einem auff das andere vnbestendiger warheit zufallen, 15 gedocht, vnd hat fur dem tag octauas trium regum erstlich bey dem koniglichen richter gesucht einen kummer zw thun zu Hansen Emerichs person vnd guettern etc. Das jme den der konigliche richter fuglich nicht hat gewost zu wegern, vnd dorvmmb das er gestalt dieser sache nicht gewust, vnd derhalb nichts wiessen dor- 20 an zu schewen, vnd jme denselben zugesaget. So aber der richter dem burgermeister dieses ansuchen doctoris Emerichs angesaget, vnd wie er den bestalten kummer Hansen Emerichs leuten durch den landreiter solde vorkundigen lassen, ist diszs furnem fur die eldisten komenn, dorauff sie den richter besandt, gelegenheit der 25 sache befraget, vnd jme doneben dieselbige vorzcalt, sunderlich, das die gebrechen in tagen, stunden, vnd wesz doctor Emerich zu- gesaget, dobey entpfolen, mit dem gethanem kummer vnd gerich- tenn stille zuhaldenn. Dorauff den doctorem beschickt, vnd er- jnnert gelegenheit aller hendel, vnd das ein rath vahst befrembdet 30 seines furnems. Yedoch wolde ein rath gerne wiessen, was jnen hirzu vorursacht. Dorauff er geantwort, er were bei dem konig- lichen richter gewest, vnd gebeten jme ein kummer zuthun auff etzliche gerechtikeit, so er vormeinet zuhaben zu vnd wieder Han- sen Emerich seinen bruder vnd seine guetter, auff den jnhaldt 35 einer signatur des statbuches, wie vnd welcher mose er mit seinem brudern des guts Soraw Floresdorff vnd Newdorff entscheidenn etc. vnd gebeten, jme denselben zufolgen lassen, das den auch noch seine bethe were etc. Auff solch sein ansynnenn haben die eldisten herrn gesaget, 313 313b 5 1. a festo Simonis et Jude usque Lutie, vom 28. october bis 17. december 1515. 6. jnnocentium, 28. december 1515; octauas trium regum, 13. januar 1516. 49
385 rum, a festo Simonis et Jude usque Lutie. Anno etc. decimo quinto. Vnd so. mittelr zceit Hans Emerich krangk worden, hat der hertzog denn tag abegeschrieben, vnd vmmb einenn andern ge- beten, das den doctor Emerich eilents zurkennen gegeben ist wur- den, vnd wie ein ander tag auff jnnocentium, dornoch auff octauas trium regum anno xvito mit vorwilligung vnd auff bethe doctoris Emerichs angesatzt, ist aus der signatur hertzog Heinrichen zuge- schickt vnd aus den missiuen derhalb geschehn clerlich zuuor- 10 nemenn. So aber doctor Emerich vormarckt, das jme vielleicht nicht moglich Hansen Emerich von seinem furnem durch bruderliche vormanung zuweisen, hat er auff andere weise, wie er den ge- pfleget von einem auff das andere vnbestendiger warheit zufallen, 15 gedocht, vnd hat fur dem tag octauas trium regum erstlich bey dem koniglichen richter gesucht einen kummer zw thun zu Hansen Emerichs person vnd guettern etc. Das jme den der konigliche richter fuglich nicht hat gewost zu wegern, vnd dorvmmb das er gestalt dieser sache nicht gewust, vnd derhalb nichts wiessen dor- 20 an zu schewen, vnd jme denselben zugesaget. So aber der richter dem burgermeister dieses ansuchen doctoris Emerichs angesaget, vnd wie er den bestalten kummer Hansen Emerichs leuten durch den landreiter solde vorkundigen lassen, ist diszs furnem fur die eldisten komenn, dorauff sie den richter besandt, gelegenheit der 25 sache befraget, vnd jme doneben dieselbige vorzcalt, sunderlich, das die gebrechen in tagen, stunden, vnd wesz doctor Emerich zu- gesaget, dobey entpfolen, mit dem gethanem kummer vnd gerich- tenn stille zuhaldenn. Dorauff den doctorem beschickt, vnd er- jnnert gelegenheit aller hendel, vnd das ein rath vahst befrembdet 30 seines furnems. Yedoch wolde ein rath gerne wiessen, was jnen hirzu vorursacht. Dorauff er geantwort, er were bei dem konig- lichen richter gewest, vnd gebeten jme ein kummer zuthun auff etzliche gerechtikeit, so er vormeinet zuhaben zu vnd wieder Han- sen Emerich seinen bruder vnd seine guetter, auff den jnhaldt 35 einer signatur des statbuches, wie vnd welcher mose er mit seinem brudern des guts Soraw Floresdorff vnd Newdorff entscheidenn etc. vnd gebeten, jme denselben zufolgen lassen, das den auch noch seine bethe were etc. Auff solch sein ansynnenn haben die eldisten herrn gesaget, 313 313b 5 1. a festo Simonis et Jude usque Lutie, vom 28. october bis 17. december 1515. 6. jnnocentium, 28. december 1515; octauas trium regum, 13. januar 1516. 49
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386 er wuste wie auff seine bethe dem fursten zugeschrieben were ein tag als auff octauas trium regum, das Hans Emerich zu bruder- licher handelung komen solde, dorzu er den durch des rats brieffe vahst vorsichert, vnd ab er offentlich nicht geleitet, so were den- noch furstlichen g. zugefallen dieses geschrieben, doraus seine g. vorstunden, das Hans Emerich zu vnd ab vngefert bleiben solde. Isz were auch ein altherkomen dieser stad, bei allen vorfarn also gehalden, so yemandes tage zu sunlicher handelung geleget, das jsz douor gehalden, ab vnd er dortzu geleitet. Item er wuste, wes zugesaget, wue Hans Emerich nicht bleiben wolde, solde jme vor- gunst werden seine guetter zuuorkeuffen, dorauff alle handelung ruhet vnd die bruderliche vnddirredung geschehen solde, domit er den alle seine vormeinte recht begeben. Hette er auch eine schrieffte jm buche, wie er sich berumbt, ab vnd alle rechte ding- lich begangenn, were jme gar von vnnoten kummer zusuchenn, derhalb der gebrauch der gericht auch der rechte, nochdem er zu Hansen Emerichs person, der jme doch vor seine person nichts hafftet, nicht gehaldenn, vnd liessen sich bedunckenn sein furnem were vnbillich, den vormerckten sie, das er die sache dodurch storig machen wolde, welchs einm rath vnd gemeiner stat bei furstl. g. noch ausgegeben iren brieffen zu beschuerung vnd schimpff gereichen wolde, vnd ab er den koniglichen richter dorvmb er- sucht, so hette doch der richter der gebrechen vnd worauff die- selben stunde kein wiessenschafft gehabt. Esz were auch alleine nicht jn seiner macht, dieses vnd dergleichen wichtige hendel zu� 25 ordnen, sundern auch bei dem rath, welchem die gerichte zube- stellenn vnd zuordnenn, von keisern vnd konigen befolenn. Der- wegenn solde der konigliche richter mit dem rechtlichen kummer stille halden, bisz noch gehaldener vnddirredung, auff octauas trium 314b regum angesatzt. Wurde er sich auff denselben tag mit seinem 30 bruder nicht vortragen mogen, solde jme rechts genug vorgunst werden. So auch mittelrzceit etwas zufiele ader zufallen wolde, seiner vormeinten gerechtikeit zu nochteil, welcher man sich doch keiner erjnnern mochte, so solde er doran treulich gewarnet wer- denn etc. vnd mit viel andern worten. Isz hat sich aber doctor Emerich von seinem mutwilligen fur- nem nicht wollen weisen lassen, vnd so auch die eldisten herrn jme seines begynnens nicht haben wollen stat gebn, anders wie gehort dorvmmb das sie seine boese meynung vormarckt, viel- leicht seine gethane vnbedochte zusage storig zumachenn, hat er 40 314 5 10 15 20 35 6. vngefert, ungefährdet. 20. storig, stören wolle.
386 er wuste wie auff seine bethe dem fursten zugeschrieben were ein tag als auff octauas trium regum, das Hans Emerich zu bruder- licher handelung komen solde, dorzu er den durch des rats brieffe vahst vorsichert, vnd ab er offentlich nicht geleitet, so were den- noch furstlichen g. zugefallen dieses geschrieben, doraus seine g. vorstunden, das Hans Emerich zu vnd ab vngefert bleiben solde. Isz were auch ein altherkomen dieser stad, bei allen vorfarn also gehalden, so yemandes tage zu sunlicher handelung geleget, das jsz douor gehalden, ab vnd er dortzu geleitet. Item er wuste, wes zugesaget, wue Hans Emerich nicht bleiben wolde, solde jme vor- gunst werden seine guetter zuuorkeuffen, dorauff alle handelung ruhet vnd die bruderliche vnddirredung geschehen solde, domit er den alle seine vormeinte recht begeben. Hette er auch eine schrieffte jm buche, wie er sich berumbt, ab vnd alle rechte ding- lich begangenn, were jme gar von vnnoten kummer zusuchenn, derhalb der gebrauch der gericht auch der rechte, nochdem er zu Hansen Emerichs person, der jme doch vor seine person nichts hafftet, nicht gehaldenn, vnd liessen sich bedunckenn sein furnem were vnbillich, den vormerckten sie, das er die sache dodurch storig machen wolde, welchs einm rath vnd gemeiner stat bei furstl. g. noch ausgegeben iren brieffen zu beschuerung vnd schimpff gereichen wolde, vnd ab er den koniglichen richter dorvmb er- sucht, so hette doch der richter der gebrechen vnd worauff die- selben stunde kein wiessenschafft gehabt. Esz were auch alleine nicht jn seiner macht, dieses vnd dergleichen wichtige hendel zu� 25 ordnen, sundern auch bei dem rath, welchem die gerichte zube- stellenn vnd zuordnenn, von keisern vnd konigen befolenn. Der- wegenn solde der konigliche richter mit dem rechtlichen kummer stille halden, bisz noch gehaldener vnddirredung, auff octauas trium 314b regum angesatzt. Wurde er sich auff denselben tag mit seinem 30 bruder nicht vortragen mogen, solde jme rechts genug vorgunst werden. So auch mittelrzceit etwas zufiele ader zufallen wolde, seiner vormeinten gerechtikeit zu nochteil, welcher man sich doch keiner erjnnern mochte, so solde er doran treulich gewarnet wer- denn etc. vnd mit viel andern worten. Isz hat sich aber doctor Emerich von seinem mutwilligen fur- nem nicht wollen weisen lassen, vnd so auch die eldisten herrn jme seines begynnens nicht haben wollen stat gebn, anders wie gehort dorvmmb das sie seine boese meynung vormarckt, viel- leicht seine gethane vnbedochte zusage storig zumachenn, hat er 40 314 5 10 15 20 35 6. vngefert, ungefährdet. 20. storig, stören wolle.
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387 5 35 auff den abent ma noch Lucie anni 15ti hora fere tertia einen publi- cum notarium zu dem burgermeister geschickt vnd ansagen lassen, dieweile mann jme die recht vorsaget, wuste er furder mit Hansen Emerichn keins tags, noch freunthlichs handels zugewarten. Also ist auff dem morgenn vnddir dem rorate Bernhart Bernt vnd der protonotarius zu doctor Emerich geschickt wurden mit dyeser meynung, das sich die eldistenn seines vnbestands gar nicht vorsehnn, vnd domit sie aber gen furstlichen g. nicht vor- marckt, das sie anders den auffrichtig gehandelt, vnd was sie von 10 sich auch auff sein selbst bethe vnd gutwillige zusage geschrieben, seinen f. g. gerne halden wolden, schimpff vnd schaden gemeiner 315 stat zuuorhuetten, vnd weile man jne das rechte nicht vorsaget, sundern aus guetn beweglichn vrsachen auffgeschlagenn, so wuste mann jme noch nicht anders zuthun, vnd ap er was vnbillichs fur- 15 neme, auffs beste so man mocht dorkegen schutzen, den man vor- merckte, das er ane allen grundt dem rath zu schimpff seine zu- sage vnd die hangende sache gerne auffstossig machen vnd in wei- tern jrthumb furenn wolde, das den dem rath vnleidlich in ansehn der grossen beschuerung, muhe nochreissen vnd darloge, so ge- 20 meiner stadt doraus erwachssenn etc. Nhu ist der doctor Emerich von danne getzogenn, vnd des drietten tages den offitialem zu Budissin sampt notario vnd testibus alher geschickt, vnd erstlich seinen vormeinten kummer bei dem koniglichen richter suchen lassenn, vnd so die eldisten herrn solchs 25 erfarn, haben sie dem richter befolen, des offitials gewerbe nicht anzuhoren auch jme kein antwort zugeben, den in jrer gegenwerti- keit. Dorauff der konigliche richter zu dem offitial gesand vnd hat jme ansagen lassen, wue er von wegen doctors Emerichs wesz bey jme zu werben hette, mochte er auffs rothawsz komenn, do wolde 30 er jnen gerne horenn. Also ist der offitial auffs rothawsz komenn, 315b vnnd seine sache geworben. Dorauff jme den gelegenheit der sache allenthalben vorzcalt, wie vorzceichent. Dornoch ist komenn Johannes Zacharie thumherr zu Budissin vnd der alden Emerichen bruder vnd abermols angetzeigte meynung geworbenn. Neben jme ist komenn ein geschickter hertzog Heinrichs zw Sachssen etc. vnd auff befelh furstlicher g. geworbenn, wie fur die furstliche g. gelanget, das ein rath etzliche mitburger von wegen Steffan Alnpecks seiner g. vndirthanenn, beschuerung zufiele, das er gemeine stad schadlosz halden solde, vnd wue dem also, hette 1. abent IIIa noch Lucie, 20. december. 3. vnddir dem rorate, zur stunde dieses kirchengesanges. 49 *)
387 5 35 auff den abent ma noch Lucie anni 15ti hora fere tertia einen publi- cum notarium zu dem burgermeister geschickt vnd ansagen lassen, dieweile mann jme die recht vorsaget, wuste er furder mit Hansen Emerichn keins tags, noch freunthlichs handels zugewarten. Also ist auff dem morgenn vnddir dem rorate Bernhart Bernt vnd der protonotarius zu doctor Emerich geschickt wurden mit dyeser meynung, das sich die eldistenn seines vnbestands gar nicht vorsehnn, vnd domit sie aber gen furstlichen g. nicht vor- marckt, das sie anders den auffrichtig gehandelt, vnd was sie von 10 sich auch auff sein selbst bethe vnd gutwillige zusage geschrieben, seinen f. g. gerne halden wolden, schimpff vnd schaden gemeiner 315 stat zuuorhuetten, vnd weile man jne das rechte nicht vorsaget, sundern aus guetn beweglichn vrsachen auffgeschlagenn, so wuste mann jme noch nicht anders zuthun, vnd ap er was vnbillichs fur- 15 neme, auffs beste so man mocht dorkegen schutzen, den man vor- merckte, das er ane allen grundt dem rath zu schimpff seine zu- sage vnd die hangende sache gerne auffstossig machen vnd in wei- tern jrthumb furenn wolde, das den dem rath vnleidlich in ansehn der grossen beschuerung, muhe nochreissen vnd darloge, so ge- 20 meiner stadt doraus erwachssenn etc. Nhu ist der doctor Emerich von danne getzogenn, vnd des drietten tages den offitialem zu Budissin sampt notario vnd testibus alher geschickt, vnd erstlich seinen vormeinten kummer bei dem koniglichen richter suchen lassenn, vnd so die eldisten herrn solchs 25 erfarn, haben sie dem richter befolen, des offitials gewerbe nicht anzuhoren auch jme kein antwort zugeben, den in jrer gegenwerti- keit. Dorauff der konigliche richter zu dem offitial gesand vnd hat jme ansagen lassen, wue er von wegen doctors Emerichs wesz bey jme zu werben hette, mochte er auffs rothawsz komenn, do wolde 30 er jnen gerne horenn. Also ist der offitial auffs rothawsz komenn, 315b vnnd seine sache geworben. Dorauff jme den gelegenheit der sache allenthalben vorzcalt, wie vorzceichent. Dornoch ist komenn Johannes Zacharie thumherr zu Budissin vnd der alden Emerichen bruder vnd abermols angetzeigte meynung geworbenn. Neben jme ist komenn ein geschickter hertzog Heinrichs zw Sachssen etc. vnd auff befelh furstlicher g. geworbenn, wie fur die furstliche g. gelanget, das ein rath etzliche mitburger von wegen Steffan Alnpecks seiner g. vndirthanenn, beschuerung zufiele, das er gemeine stad schadlosz halden solde, vnd wue dem also, hette 1. abent IIIa noch Lucie, 20. december. 3. vnddir dem rorate, zur stunde dieses kirchengesanges. 49 *)
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388 316b ein rath zubedenckenn, ab die furstliche g. doran ein gefallenn tragenn solde etc. Auff dieses werben ist dem geschickten aller vorlauffener han- del vorzcalt, mit bethe demselben das er also vnd nicht anders geschehen, auch die furstliche g. des also zu vnddirrichtenn. Man hat auch Johannem Zacharie angelanget, doctorem Emerich zubieten, sein ansynnen ein acht tag jn ruhe stehn lassen, alsden wolde ein rath jme sein bedencken weiter entdencken. Das den Zacharias jn kegenwertikeit des geschickten also angenomenn, fur- 316 der an doctorem Emerich zubrengenn. Dieser auffschub ist dor- vmmb gesucht, das ein rath mittelr zceit zu hertzog Friderichen gen Liegnitz schicken wolde, vnd s. f. g. das begynnen doctoris Emerich vnddirrichtenn lassen. Aber doctor Emerich hat vber funff tage hirnoch alhieher geschickt, per notarium vnd testes vnd den koniglichen richter et omnes adherentes gen Rhom citirn lassenn. So den solche citation dem rath beschuerlich hat er sich rats erholet bei etzlichen herrn vnd gueten freunden, jn meynung, wie sie ires thuns, aus oben vorzcalten sachen gut fug vnd recht, zu- uor dieweile sie dem doctor die recht nicht gewegert sundern auffgeschlagen das sie sich sein jm hoffe zum Rhom weren wolden. Isz hat auch ein rath alsbald zu hertzog Friderichen geschickt vnd vnddirricht thuen lassen, vnd so die geschicktenn der prothonota- rius vnd Bernhart Bernt einbrocht, das das ansynnen doctors Eme- richs nicht vahst entkegen, suesten auch aus den rethen iren hern 25 vnd gueten freunde, das vielleicht schwer were zuuorantwortenn yemandes die recht zuuorsagen, haben sie den koniglichen richter, prothonotarium suesten notarium vnd testes zu dem doctor in seines brudern hawse geschickt, vnd jme die recht zusagen lassen. Dor- auff er zu Hansen Emerichs des eldern guetter geclaget, wie den 30 in dem gerichtsbuch vorzceichent, anno etc. 16to. Als nhw doctor Emerich auff seinem furnehm geruhet vnd wie er dem burgermeister abgesaget, furder mit Hansen Emerichen keinen freunthlichen handel zu halden, vnd sich der zugeschribene tag jn octauas trium regum geneiget, haben die eldisten neben den 35 schoppen besandt Claus Koelern vnd Adolarium Ottera vnd von jn wiessen wollenn, ab sie des zugeschriebenen tages vnd handels mit Hansen Emerich wartenn wolden etc. Vnd wiewol sie zu irer entschuldung viel furgewandt, so haben sie doch entlich gesaget eine freunthliche vnddirredung 40 wusten sie nicht abezuschlagen, doch irem erlangten recht ane schadenn. 5 10 15 20
388 316b ein rath zubedenckenn, ab die furstliche g. doran ein gefallenn tragenn solde etc. Auff dieses werben ist dem geschickten aller vorlauffener han- del vorzcalt, mit bethe demselben das er also vnd nicht anders geschehen, auch die furstliche g. des also zu vnddirrichtenn. Man hat auch Johannem Zacharie angelanget, doctorem Emerich zubieten, sein ansynnen ein acht tag jn ruhe stehn lassen, alsden wolde ein rath jme sein bedencken weiter entdencken. Das den Zacharias jn kegenwertikeit des geschickten also angenomenn, fur- 316 der an doctorem Emerich zubrengenn. Dieser auffschub ist dor- vmmb gesucht, das ein rath mittelr zceit zu hertzog Friderichen gen Liegnitz schicken wolde, vnd s. f. g. das begynnen doctoris Emerich vnddirrichtenn lassen. Aber doctor Emerich hat vber funff tage hirnoch alhieher geschickt, per notarium vnd testes vnd den koniglichen richter et omnes adherentes gen Rhom citirn lassenn. So den solche citation dem rath beschuerlich hat er sich rats erholet bei etzlichen herrn vnd gueten freunden, jn meynung, wie sie ires thuns, aus oben vorzcalten sachen gut fug vnd recht, zu- uor dieweile sie dem doctor die recht nicht gewegert sundern auffgeschlagen das sie sich sein jm hoffe zum Rhom weren wolden. Isz hat auch ein rath alsbald zu hertzog Friderichen geschickt vnd vnddirricht thuen lassen, vnd so die geschicktenn der prothonota- rius vnd Bernhart Bernt einbrocht, das das ansynnen doctors Eme- richs nicht vahst entkegen, suesten auch aus den rethen iren hern 25 vnd gueten freunde, das vielleicht schwer were zuuorantwortenn yemandes die recht zuuorsagen, haben sie den koniglichen richter, prothonotarium suesten notarium vnd testes zu dem doctor in seines brudern hawse geschickt, vnd jme die recht zusagen lassen. Dor- auff er zu Hansen Emerichs des eldern guetter geclaget, wie den 30 in dem gerichtsbuch vorzceichent, anno etc. 16to. Als nhw doctor Emerich auff seinem furnehm geruhet vnd wie er dem burgermeister abgesaget, furder mit Hansen Emerichen keinen freunthlichen handel zu halden, vnd sich der zugeschribene tag jn octauas trium regum geneiget, haben die eldisten neben den 35 schoppen besandt Claus Koelern vnd Adolarium Ottera vnd von jn wiessen wollenn, ab sie des zugeschriebenen tages vnd handels mit Hansen Emerich wartenn wolden etc. Vnd wiewol sie zu irer entschuldung viel furgewandt, so haben sie doch entlich gesaget eine freunthliche vnddirredung 40 wusten sie nicht abezuschlagen, doch irem erlangten recht ane schadenn. 5 10 15 20
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389 Dieser anhang ist den herrn frembde gewest vnd derhalb sie beide vnddirricht, was sie Hansen Emerich von Budissin geschrie- ben, auch wes doctor Emerich zugesaget, vnd jme jn jrer kegen- wertikeit fur dem geschickten hertzog Friderichs were furgehalden 5 wurden, do den dieses anhangs nye gedocht, vnd die zusage doc- toris Emerich von jnen were vnangefochten geblieben. Derhalb ein rath dasselbige also angesehnn, das doctors Emerich zusage mit jrem willen geschehn, vnd wue jsz auch anders ader inen ent- kegen gewest, solden dasselbige widersprochenn habenn, sich ein 10 rath gen hertzog Friderich dornoch hette wiessen zurichten. Dor- auff sie beide gesaget, sie wusten jme anders nicht zuthun, sunder- 317 lich Adolarius gesaget, wue er das angehort hette, das doctor Eme- rich seiner zusage in seiner kegenwertikeit erjnnert, als itzt douon geredt, er wolde dieselbige jn keinen wege zugestanden habenn. 15 Vnd wiewol die herrn gesaget esz were also geschehn, so hat er sich des doch nicht wollen vberreden lassenn. Derhalb jnen beiden auff morgen sondtages vigilie natiuitatis Christi, noch mittentag fur den rath bescheiden ist wurdenn. Aldoselbst ist einem noch dem andern furgehalden wurden ire 20 gethane geschriefft vnd doctors Emerich auff ire vorwilligung zu- sage, vnd gefraget, ab sie der freunthlichen handelung gewarten wollen. Dorauff sie beide ire alde meynung wie gehort geantwort. So den rath vorstanden ire meynung, auch bedocht schimpff vnd beschuerung, so gemeiner stad aus nichtzuhaldung bei hertzog 25 Friderich erwachssen wolde, hat er jnen beiden furgeschlagen Iv burgen zu setzen, die stad derhalb schuldlos zu haldenn. Claues Koeler hat gesaget er wolde gehorsam halden, vnd so er nicht hat burgen bekomenn mogen dem rath gefellig, den jsz waren brewer, fischer, ist er gefenglichen gesatzt desselben tags jn 317b 30 die schultkammer bei dem thor. Hat gesessen bisz auff den tag innocentium, ausgelossen auff eine vorschreibung fridlich zuhaldenn, das gefengnus in arg nicht zugedenckenn, vnd furder jn Hans Eme- richs sache ane wiessen des rats nichts furzunemenn etc. Im gefengnus ist gefraget, vmmb das schreiben zu Budissin 35 ausgangen, vnd vmmb die zusage doctoris Emrichs etc. Hat er bekant das der anhang jrem rechten ane schaden jm brieffe Hansen Emerich zugeschriebn nicht stunde, were auch nicht gedocht wur- denn zu derselben zceit, jsz were auch der brieffe offen derhalb hierher geschickt wurden. Sie hetten auch beide ein gut wiessen 40 vmmb die zusage doctoris Emerichs, den so dem doctor durch den 17. morgen sondtages vigilie natiuitatis Christi, 23. december 1515.
389 Dieser anhang ist den herrn frembde gewest vnd derhalb sie beide vnddirricht, was sie Hansen Emerich von Budissin geschrie- ben, auch wes doctor Emerich zugesaget, vnd jme jn jrer kegen- wertikeit fur dem geschickten hertzog Friderichs were furgehalden 5 wurden, do den dieses anhangs nye gedocht, vnd die zusage doc- toris Emerich von jnen were vnangefochten geblieben. Derhalb ein rath dasselbige also angesehnn, das doctors Emerich zusage mit jrem willen geschehn, vnd wue jsz auch anders ader inen ent- kegen gewest, solden dasselbige widersprochenn habenn, sich ein 10 rath gen hertzog Friderich dornoch hette wiessen zurichten. Dor- auff sie beide gesaget, sie wusten jme anders nicht zuthun, sunder- 317 lich Adolarius gesaget, wue er das angehort hette, das doctor Eme- rich seiner zusage in seiner kegenwertikeit erjnnert, als itzt douon geredt, er wolde dieselbige jn keinen wege zugestanden habenn. 15 Vnd wiewol die herrn gesaget esz were also geschehn, so hat er sich des doch nicht wollen vberreden lassenn. Derhalb jnen beiden auff morgen sondtages vigilie natiuitatis Christi, noch mittentag fur den rath bescheiden ist wurdenn. Aldoselbst ist einem noch dem andern furgehalden wurden ire 20 gethane geschriefft vnd doctors Emerich auff ire vorwilligung zu- sage, vnd gefraget, ab sie der freunthlichen handelung gewarten wollen. Dorauff sie beide ire alde meynung wie gehort geantwort. So den rath vorstanden ire meynung, auch bedocht schimpff vnd beschuerung, so gemeiner stad aus nichtzuhaldung bei hertzog 25 Friderich erwachssen wolde, hat er jnen beiden furgeschlagen Iv burgen zu setzen, die stad derhalb schuldlos zu haldenn. Claues Koeler hat gesaget er wolde gehorsam halden, vnd so er nicht hat burgen bekomenn mogen dem rath gefellig, den jsz waren brewer, fischer, ist er gefenglichen gesatzt desselben tags jn 317b 30 die schultkammer bei dem thor. Hat gesessen bisz auff den tag innocentium, ausgelossen auff eine vorschreibung fridlich zuhaldenn, das gefengnus in arg nicht zugedenckenn, vnd furder jn Hans Eme- richs sache ane wiessen des rats nichts furzunemenn etc. Im gefengnus ist gefraget, vmmb das schreiben zu Budissin 35 ausgangen, vnd vmmb die zusage doctoris Emrichs etc. Hat er bekant das der anhang jrem rechten ane schaden jm brieffe Hansen Emerich zugeschriebn nicht stunde, were auch nicht gedocht wur- denn zu derselben zceit, jsz were auch der brieffe offen derhalb hierher geschickt wurden. Sie hetten auch beide ein gut wiessen 40 vmmb die zusage doctoris Emerichs, den so dem doctor durch den 17. morgen sondtages vigilie natiuitatis Christi, 23. december 1515.
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390 magistrum jn kegenwertikeit des geschickten hertzog Friderichs vnd jrer vorzcalt were wurden seine zusage, were jme jm abtretenn von jnen beiden gesaget: her doctor wen ir das zugesaget, wie vorzcalt, were vns frembde vnd ane vnsern willen geschehen. Dorauff het der doctor geantwort, was er zugesaget das wolde er wol halden, das hette er nicht zugesaget. Derhalb redet Adolarius jn dem vnrecht, vnd so er weiter jm gefengnus gefraget, worvmmb den sie beide dasselbige nicht vorantwort jn kegenwertikeit des 318 furstlichen geschicktenn, hat er gesaget, wer wuste alle dinge. Dieweile sie den geschwiegen vnd weren bey dem doctor gestan- den so het mans dofur gehaldenn, jsz were ir wille zuuor, so der doctor noch dem gespreche gesaget, was durch den magistrum seinen freunthlichen schwoger vorzcalt, were er nicht in abrede, wolde dasselbige auch also haldenn etc. Vnd so er seines gefeng- nus, wie gehort, entlediget, hat in vber III wochen vngeferlich der 15 schlag gerurt vnd ist dem weibe an der seiten gestorbenn. Adolarius aber hat abermols seine rede vorandert, wue er ge- hort hette wesz der doctor solde zugesaget haben etc. vnd gefolget, wolde keinen burgen setzen, sunder wolde des ein kleger sein vnd viel andere vbrige wort etc. Dorauff ist er alsbald gefenglich aufgenomenn vnd jn den Reichenbacher thurm gesatzt, vnd so jme das bekenthnus Claws Koelers furgehalden besunder das dennoch dem rath vnd forderlich den herrn hendelern, so viel als jme zuglaubenn, hat er sich dorzu bekandt, wie Claues Koeler gesaget, vnd er gefraget, worvmmb er 25 den dasselbige fur dem rate vnd alwege gelocket, hat er geant- 318b wort, hette sich domit wollenn friestenn. Vnd so er jm thurm auch fur den herrn die zw jme vom rathe geschickt, viel wunderlichs geberdes, auch seltzame vnd thurstige vnd trotzige rede gefurt, er wolde der sache nicht abestehn, er hette eine gerechte sache, man solde 30 jme den kopff abeslagen, er wolde jm thurm vorfaulen, man solde jme einen priester holen etc., das auch die geschicktenn angesaget jsz were zubesorgen, das er von synnen mochte komenn, das auch gar viel bethe von den weitgesten fur jn geschehn, die den an- gesaget seinen vorderblichen schaden, so er den marckt zu Leipzig 35 vorsewmenn solde. Isz hat auch ein rath selbst betracht, das sein handel gar jrrig, domit alles zuuorkomenn hat er jne auff eine vor- schreibung ausgegeben, sich sondtags Fabiani widervmmb vor den 5 10 20 29. thurstige, für: torstigliche, trotzige worte. 38. sondtags Fabiani, 20. januar 1516.
390 magistrum jn kegenwertikeit des geschickten hertzog Friderichs vnd jrer vorzcalt were wurden seine zusage, were jme jm abtretenn von jnen beiden gesaget: her doctor wen ir das zugesaget, wie vorzcalt, were vns frembde vnd ane vnsern willen geschehen. Dorauff het der doctor geantwort, was er zugesaget das wolde er wol halden, das hette er nicht zugesaget. Derhalb redet Adolarius jn dem vnrecht, vnd so er weiter jm gefengnus gefraget, worvmmb den sie beide dasselbige nicht vorantwort jn kegenwertikeit des 318 furstlichen geschicktenn, hat er gesaget, wer wuste alle dinge. Dieweile sie den geschwiegen vnd weren bey dem doctor gestan- den so het mans dofur gehaldenn, jsz were ir wille zuuor, so der doctor noch dem gespreche gesaget, was durch den magistrum seinen freunthlichen schwoger vorzcalt, were er nicht in abrede, wolde dasselbige auch also haldenn etc. Vnd so er seines gefeng- nus, wie gehort, entlediget, hat in vber III wochen vngeferlich der 15 schlag gerurt vnd ist dem weibe an der seiten gestorbenn. Adolarius aber hat abermols seine rede vorandert, wue er ge- hort hette wesz der doctor solde zugesaget haben etc. vnd gefolget, wolde keinen burgen setzen, sunder wolde des ein kleger sein vnd viel andere vbrige wort etc. Dorauff ist er alsbald gefenglich aufgenomenn vnd jn den Reichenbacher thurm gesatzt, vnd so jme das bekenthnus Claws Koelers furgehalden besunder das dennoch dem rath vnd forderlich den herrn hendelern, so viel als jme zuglaubenn, hat er sich dorzu bekandt, wie Claues Koeler gesaget, vnd er gefraget, worvmmb er 25 den dasselbige fur dem rate vnd alwege gelocket, hat er geant- 318b wort, hette sich domit wollenn friestenn. Vnd so er jm thurm auch fur den herrn die zw jme vom rathe geschickt, viel wunderlichs geberdes, auch seltzame vnd thurstige vnd trotzige rede gefurt, er wolde der sache nicht abestehn, er hette eine gerechte sache, man solde 30 jme den kopff abeslagen, er wolde jm thurm vorfaulen, man solde jme einen priester holen etc., das auch die geschicktenn angesaget jsz were zubesorgen, das er von synnen mochte komenn, das auch gar viel bethe von den weitgesten fur jn geschehn, die den an- gesaget seinen vorderblichen schaden, so er den marckt zu Leipzig 35 vorsewmenn solde. Isz hat auch ein rath selbst betracht, das sein handel gar jrrig, domit alles zuuorkomenn hat er jne auff eine vor- schreibung ausgegeben, sich sondtags Fabiani widervmmb vor den 5 10 20 29. thurstige, für: torstigliche, trotzige worte. 38. sondtags Fabiani, 20. januar 1516.
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394 rath zugestellen, douor haben jr acht gelobet, in der vorschreibung auffgetzeichent. So er sich gestalt, ist jme von wegen seines vngehorsams fur- gesatzt, doch mit gnade vnd guetem wille, wiewol er ein anders vorschuldet das ein rath jn furder zu keinem mitburger haben wolde, solde sich derhalb zwuschen hier vnd pfingsten vom rath seines burgerrechts entbrechen, vnd sein wesen anderswo suchen etc. Man hat jme aber nicht furgesatzt seine guetter zuuorkeuffen, wiewol sich das aus angetzeigter meynung erfolget, domit er nicht vrsache nome, wieder seine kegenern zu sagen, jch mag meine 319 guetter vorkeuffen, dieweile mir ein rath dasselbige zuthun befolen, wiewol sein selbst recht das er erlanget dorkegenn were. Dorauff ruhet heute die sache etc. Vnd wiewol Adolarius angetzeigte meynung furgesatzt von 15 wegen seines trotzigen gemuts wort vnd vngehorsams, das er ge- saget, wolde des ein cleger sein etc., das den gewieslich bey den alden vorfarn mit ernste auch des lebens were gestroffet wurden, so ist doch dieses eine grosse zuursache gewest. So Adolario diese meynung furgesatzt, so konde er aus krafft des rechten, das er 20 wieder Hans Emerich erlanget, dieselbigen nicht vorkeuffen, solde er den nicht ein mitburger sein vnd die guetter vnuorkeufft hinder 1516. jme lassenn, were mit schadenn, ab doctor Emerich vnd er viel- leicht dodurch beweget der sachen abezustehn, domit in der freunth- schafft friede vnd eynikeit auff einen andern vortrag gemacht, vnd 25 die stad beschuerung vnd nochreissen entladenn. Vigilia purificationis Marie quae erat sexta ante estomihi anni 16ti sein Mathias Rosenberg vnd der protonotarius gewest bey her- tzog Henrich von Sachssenn zu Freiberg, vnd iren furstliche g. grundtliche vnddirricht gethan, welche ire vnddirricht auff beger 30 furstlicher g. hirnoch schriefftlich vbirantwort, wie den ein exemplar bey die hendel geleget etc. Dornoch hat sich doctor Emerich vnddirstanden die sache zu- 319b suchen bey hertzog Friderichen, vnd Hansen Emerichen seines ge- fengnus zuentledigen. Den so Hans Emerich seyner krangheit bes- 35 serung gewonnen, hat jn der furst mit huettern jn seinem hawse zu Liegnitz bewaren lossen, dornoch auffn Grautzberg gefurt, do er den lange zceit als ein gefangen mann gehalden vnd mit rueten, als man geredt, weile er sich toricht gemacht vnd die fenster aus- 5 10 26. Vigilia purificationis Marie trifft den ersten februar 1516; offenbar ist aber die zweite datumsbestimmung des verfassers falsch, da estomihi 1516 auf den drillen februar fiel. 36. Grautzberg, Gröditzberg.
394 rath zugestellen, douor haben jr acht gelobet, in der vorschreibung auffgetzeichent. So er sich gestalt, ist jme von wegen seines vngehorsams fur- gesatzt, doch mit gnade vnd guetem wille, wiewol er ein anders vorschuldet das ein rath jn furder zu keinem mitburger haben wolde, solde sich derhalb zwuschen hier vnd pfingsten vom rath seines burgerrechts entbrechen, vnd sein wesen anderswo suchen etc. Man hat jme aber nicht furgesatzt seine guetter zuuorkeuffen, wiewol sich das aus angetzeigter meynung erfolget, domit er nicht vrsache nome, wieder seine kegenern zu sagen, jch mag meine 319 guetter vorkeuffen, dieweile mir ein rath dasselbige zuthun befolen, wiewol sein selbst recht das er erlanget dorkegenn were. Dorauff ruhet heute die sache etc. Vnd wiewol Adolarius angetzeigte meynung furgesatzt von 15 wegen seines trotzigen gemuts wort vnd vngehorsams, das er ge- saget, wolde des ein cleger sein etc., das den gewieslich bey den alden vorfarn mit ernste auch des lebens were gestroffet wurden, so ist doch dieses eine grosse zuursache gewest. So Adolario diese meynung furgesatzt, so konde er aus krafft des rechten, das er 20 wieder Hans Emerich erlanget, dieselbigen nicht vorkeuffen, solde er den nicht ein mitburger sein vnd die guetter vnuorkeufft hinder 1516. jme lassenn, were mit schadenn, ab doctor Emerich vnd er viel- leicht dodurch beweget der sachen abezustehn, domit in der freunth- schafft friede vnd eynikeit auff einen andern vortrag gemacht, vnd 25 die stad beschuerung vnd nochreissen entladenn. Vigilia purificationis Marie quae erat sexta ante estomihi anni 16ti sein Mathias Rosenberg vnd der protonotarius gewest bey her- tzog Henrich von Sachssenn zu Freiberg, vnd iren furstliche g. grundtliche vnddirricht gethan, welche ire vnddirricht auff beger 30 furstlicher g. hirnoch schriefftlich vbirantwort, wie den ein exemplar bey die hendel geleget etc. Dornoch hat sich doctor Emerich vnddirstanden die sache zu- 319b suchen bey hertzog Friderichen, vnd Hansen Emerichen seines ge- fengnus zuentledigen. Den so Hans Emerich seyner krangheit bes- 35 serung gewonnen, hat jn der furst mit huettern jn seinem hawse zu Liegnitz bewaren lossen, dornoch auffn Grautzberg gefurt, do er den lange zceit als ein gefangen mann gehalden vnd mit rueten, als man geredt, weile er sich toricht gemacht vnd die fenster aus- 5 10 26. Vigilia purificationis Marie trifft den ersten februar 1516; offenbar ist aber die zweite datumsbestimmung des verfassers falsch, da estomihi 1516 auf den drillen februar fiel. 36. Grautzberg, Gröditzberg.
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392 geslagen etc. gestewpet ist wurden. Vnd hat also doctor Emerich gehandelt, das sein bruder Hans Emerich zugesaget hat zugeben XXIVC fl. hung. die den dem fursten auff allen seinen guettern sol- den vorschrieben werden. Hirnoch donerstags noch misericordias domini anno quo supra 16to hat hertzog Friderich geschickt etzliche seiner rethe in foller macht die vorsicherung der XXIV C fl. hung. vonn doctori Emerich vnd einem burger von Goltberg, als gewalthabern Hansen Emerichs anzunemenn vnd dobei werben lassen, das Hans Emerich ire f. g. zu friede gesatzt, vnd jnen geben solde xXIVC fl. hung. ut supra, 10 dornoch begert, Hansen Emerich zugeleiten sicher abe vnd zu zu- komenn, zum drietten jme zuuorgonnen, seines gefallens mit seinen guettern zu handeln vnd wandeln, wie den jn der credentz vor- zceichent. Dieses ansuchen ist zu dem mol den geschickten auffgeschlagen, 15 darvmmb das etzliche aus den eldisten zu Budissin auffm tag ge- 320 west der muntzhalb. Mitwochs noch cantate anno quo supra sein Bernhart Bernt, magister Johannes Hass zum fursten gen Liegnitz geschickt vnd doselbst angesaget die gewonheit wie vnd welcher gestalt ein mitburger angesuchte vnd andere beschuerliche vor� 20 schreibung auff seine gueter brengen muste zuforderst mit gunst des rats, jnhalds etzlicher koniglicher mandat. Doch seinen f. g. zugefallen wolde ein rath Hansen Emerichen dasselbige auch vor- gonnen, vnd alleine auff seine landguettern etc. Ist dorvmmb das hawsz ausgetzogen, domit der furst nicht sagen dorffte, jme weren 25 die hewsern zu Gorlitz vorschrieben. Hansen Emerich auch zu- geleiten sicher abe vnd zu zukomenn, were s. f. g. offtmals der gebrauch vnd vbung der stadt vormeldet wurden, dobei jsz auch ein rath nochmols lassen wolde, so lang Hans Emerich sein burger- recht auffsagen, wurde er alsden geleits begern, wurde sich alsden 30 ein rath der billikeit gegen jme wol wiessen zuhalden. Aber jme zuuorgonnenn seines gefallens mit seinen guettern zuhandeln etc. weren wort die sich weit erstrecken wolden, auch einem rath vn- uornemlich, vnd wue Hansen Emerichen solchs solde vorgunst sein, were einem rath zw wiessen not, wie er sich mit seiner freunth- 35 schafft vortragen ader woruff die hangenden gebrechen ruhen sol- den weiter vnrat zuuorhuettenn. Dorauff der hertzog geantwort, Hans Emerich hette jme zuge- saget XXIVC fl. hung. zuuorschreiben lassen auff seine guetter. Weile 5 320b 39 5. donerstags noch misericordias domini, 10. april 1516. 17. Mitwochs noch cantate, 23. april 1516.
392 geslagen etc. gestewpet ist wurden. Vnd hat also doctor Emerich gehandelt, das sein bruder Hans Emerich zugesaget hat zugeben XXIVC fl. hung. die den dem fursten auff allen seinen guettern sol- den vorschrieben werden. Hirnoch donerstags noch misericordias domini anno quo supra 16to hat hertzog Friderich geschickt etzliche seiner rethe in foller macht die vorsicherung der XXIV C fl. hung. vonn doctori Emerich vnd einem burger von Goltberg, als gewalthabern Hansen Emerichs anzunemenn vnd dobei werben lassen, das Hans Emerich ire f. g. zu friede gesatzt, vnd jnen geben solde xXIVC fl. hung. ut supra, 10 dornoch begert, Hansen Emerich zugeleiten sicher abe vnd zu zu- komenn, zum drietten jme zuuorgonnen, seines gefallens mit seinen guettern zu handeln vnd wandeln, wie den jn der credentz vor- zceichent. Dieses ansuchen ist zu dem mol den geschickten auffgeschlagen, 15 darvmmb das etzliche aus den eldisten zu Budissin auffm tag ge- 320 west der muntzhalb. Mitwochs noch cantate anno quo supra sein Bernhart Bernt, magister Johannes Hass zum fursten gen Liegnitz geschickt vnd doselbst angesaget die gewonheit wie vnd welcher gestalt ein mitburger angesuchte vnd andere beschuerliche vor� 20 schreibung auff seine gueter brengen muste zuforderst mit gunst des rats, jnhalds etzlicher koniglicher mandat. Doch seinen f. g. zugefallen wolde ein rath Hansen Emerichen dasselbige auch vor- gonnen, vnd alleine auff seine landguettern etc. Ist dorvmmb das hawsz ausgetzogen, domit der furst nicht sagen dorffte, jme weren 25 die hewsern zu Gorlitz vorschrieben. Hansen Emerich auch zu- geleiten sicher abe vnd zu zukomenn, were s. f. g. offtmals der gebrauch vnd vbung der stadt vormeldet wurden, dobei jsz auch ein rath nochmols lassen wolde, so lang Hans Emerich sein burger- recht auffsagen, wurde er alsden geleits begern, wurde sich alsden 30 ein rath der billikeit gegen jme wol wiessen zuhalden. Aber jme zuuorgonnenn seines gefallens mit seinen guettern zuhandeln etc. weren wort die sich weit erstrecken wolden, auch einem rath vn- uornemlich, vnd wue Hansen Emerichen solchs solde vorgunst sein, were einem rath zw wiessen not, wie er sich mit seiner freunth- 35 schafft vortragen ader woruff die hangenden gebrechen ruhen sol- den weiter vnrat zuuorhuettenn. Dorauff der hertzog geantwort, Hans Emerich hette jme zuge- saget XXIVC fl. hung. zuuorschreiben lassen auff seine guetter. Weile 5 320b 39 5. donerstags noch misericordias domini, 10. april 1516. 17. Mitwochs noch cantate, 23. april 1516.
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393 35 aber einem rath entkegen, das sein hawse mit ein solde getzogen werden, wolde er jsz auch also geschehn lassen, vorsehe sich auch Hansen Emerich were von vnnoten eynig gleite zubegern, konde auch solchs aus furgewanten vrsachen wol bedencken, das viel- 5 leicht einem rath, vmb ander mitburger willen, beschuerlich sein wolde, vnd stunden die gebrechen dorauff das Hansen Emerichen solde vorgunst werden seine guetter zuuorkeuffen, das solde er widervmmb seinen freunden zusagenn etc. Die geschickten haben geantwort, sie horetten reden das doctor 10 Emerich solde gehandelt haben dohyn, das Hansz Emerich gen Gorlitz komen solde vnd seinen gefreundten ansagen, er were wil- lens seine guetter zuuorkeuffen, mit bethe jme solchs zuuorgonnenn, der meynung, das er anderswo lehnguetter kauffen wolde, die do an stat der itzigen in der erbschichtung liegen solden, vnd wue 15 dem also, were zubesorgen das seine gefreundten jme solchs nicht gestattenn noch zusagen wurden, doraus den mehr den zuuorn jr- thumbs erfolgen wolde. Vnd so hertzog Friderich sich auff solche bericht des vortrags nicht eigentlich hat erinnern mogenn, hat er die sache bisz noch 20 mittag auffgeschlagenn vnd vnder andern gesaget, die von Gorlitz 321 hetten die sache gehyndert, ane das were sie vorlangst zu vor- tragen etc. Dorauff die geschickten gesaget, jre furstliche g. hetten vn- zueifflich vormarckt viel fleis dodurch die von Gorlitz die gebrechen 25 auff andere wege, s. g. zugefallen hetten furen mogenn, were aber sie doran gehyndert, were s. f. g. offtmals angesaget. Hetten sie aber die sache hindern wollen, weren unczueifflich auch andere zcimliche wege gesucht wurde. Domit aber ein rath vnuormarckt bliebe, so were jsz raths fleissige bethe, mit Hansen Emerichen zu- 30 uorschaffen, das er zwuschen hier vnd Johannis sein burgerrecht auffsaget, seine sachen, welcherlei gestalt die in jrthumb stunden, richtig machet vnd sich des handels, wie der zum Goltberg be- schlossen hielde etc., den ein rath wolde jn furder zu keinem mit- burger nicht habenn. Noch mittag hat hertzog Friderichen gesaget, er wolde gar vn- gerne also handeln, doraus mehr getzangs den einikeit gestiefft. Hans Emerich solde seine freunthschafft lossagen, sie an jrem vor- keuffen gar nicht zu jrren, wie er den seinen g. zugesaget, das solde seine freunthschafft gegen jme wieder thun. Das den die 40 geschickten also angenomen, alleine gefraget ab doctor Emerich vnd Steffan Alupeck in solch vorkeuffen willigen wurden, angesehn 321b das die andern gefreundten sich itzt etwas begeben wie den seinen 30
393 35 aber einem rath entkegen, das sein hawse mit ein solde getzogen werden, wolde er jsz auch also geschehn lassen, vorsehe sich auch Hansen Emerich were von vnnoten eynig gleite zubegern, konde auch solchs aus furgewanten vrsachen wol bedencken, das viel- 5 leicht einem rath, vmb ander mitburger willen, beschuerlich sein wolde, vnd stunden die gebrechen dorauff das Hansen Emerichen solde vorgunst werden seine guetter zuuorkeuffen, das solde er widervmmb seinen freunden zusagenn etc. Die geschickten haben geantwort, sie horetten reden das doctor 10 Emerich solde gehandelt haben dohyn, das Hansz Emerich gen Gorlitz komen solde vnd seinen gefreundten ansagen, er were wil- lens seine guetter zuuorkeuffen, mit bethe jme solchs zuuorgonnenn, der meynung, das er anderswo lehnguetter kauffen wolde, die do an stat der itzigen in der erbschichtung liegen solden, vnd wue 15 dem also, were zubesorgen das seine gefreundten jme solchs nicht gestattenn noch zusagen wurden, doraus den mehr den zuuorn jr- thumbs erfolgen wolde. Vnd so hertzog Friderich sich auff solche bericht des vortrags nicht eigentlich hat erinnern mogenn, hat er die sache bisz noch 20 mittag auffgeschlagenn vnd vnder andern gesaget, die von Gorlitz 321 hetten die sache gehyndert, ane das were sie vorlangst zu vor- tragen etc. Dorauff die geschickten gesaget, jre furstliche g. hetten vn- zueifflich vormarckt viel fleis dodurch die von Gorlitz die gebrechen 25 auff andere wege, s. g. zugefallen hetten furen mogenn, were aber sie doran gehyndert, were s. f. g. offtmals angesaget. Hetten sie aber die sache hindern wollen, weren unczueifflich auch andere zcimliche wege gesucht wurde. Domit aber ein rath vnuormarckt bliebe, so were jsz raths fleissige bethe, mit Hansen Emerichen zu- 30 uorschaffen, das er zwuschen hier vnd Johannis sein burgerrecht auffsaget, seine sachen, welcherlei gestalt die in jrthumb stunden, richtig machet vnd sich des handels, wie der zum Goltberg be- schlossen hielde etc., den ein rath wolde jn furder zu keinem mit- burger nicht habenn. Noch mittag hat hertzog Friderichen gesaget, er wolde gar vn- gerne also handeln, doraus mehr getzangs den einikeit gestiefft. Hans Emerich solde seine freunthschafft lossagen, sie an jrem vor- keuffen gar nicht zu jrren, wie er den seinen g. zugesaget, das solde seine freunthschafft gegen jme wieder thun. Das den die 40 geschickten also angenomen, alleine gefraget ab doctor Emerich vnd Steffan Alupeck in solch vorkeuffen willigen wurden, angesehn 321b das die andern gefreundten sich itzt etwas begeben wie den seinen 30
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394 322 g. zugeschrieben. Dorauff hat seine f. g. gesaget, mit doctor Eme- rich wurde diszs kein mangel haben, sundern Steffan Alupeck halb, were durch einen geschickten hertzog Henrichs zu Sachssen jm handel furgetragen, das er jn das vorkeuffen Hansen Emerichs auch willigen wurde, doch also ab er Hansen Emerichen ansprechen wolde, das wolde er hernoch thun mit rechte, ader die sache vnd zuspruche setzen zu einem rath zu Gorlitz, wes jme derhalb etwas ader nichts dorvmmb geschehn solde. Vnd ist also entlich vor- lossen, das seine f. g. ire rethe alher schicken wolde, der vor- sicherung der XXIVC fl. vnd der sache also nochzukomenn. Donerstags octauas ascensionis domini sein der hewbtman vom Graitzberg vnd mit jme ein edelman von Probsthayn, als die, so vom hertzog gemechtiget die vorsicherung vnd aufflosung berurter XXIVC fl. anzunemenn, doctor Emerich vnd ein burger vom Golt- berg jn foller macht Hansen Emerichs, die vorsicherung zubewilli- 15 gen, wie sich den von beiden teilen also angesaget. So aber von eldisten gefraget, ab sie nicht weitern befelh hetten die gebrechen zuhandeln, wie jungst bey furstlicher g. vor- lossen, ader ab icht Hans Emerich entkegen, vnd sie solchs abe- gesaget, das auch die geschickten des hertzogs gewolt, das die 20 vorschreibung auff alle guetter geschehn solde, vnd suesten, auch auff vnddirricht, wes jungst mit dem fursten gehandelt douon nicht haben wollen abestehen, noch in andere wege annemenn, haben die eldisten herrn nochmols ire erbietung gethan, zuzulassen das vielgemelt XXIVC fl. dem hertzog auff die landguetter Hansen vor� 25 schriebenn wurden. Ist also die vorschreibung abermols abege- gangen. Isz haben sich aber in dieser handelung gar viel rede begeben, besunder, das den geschickten allen angetzeiget, das mann Hansen Emerichen furder zu keinem mitburger erleiden wolde, vnd wue 30 er zwuschen hier vnd Johannis seine burgen nicht auffgebenn wurde wolde man jms selber auffsagen, wurde aber etwas guts doraus folgen, wurde sich wol beweisen, vnd das doctor Emerich vndir awgen gesaget, ein rath wolde die sache vorlangst auff gute mittel gefurt, wue er sie douon nicht gejrret. Also hat der doctor dor� 35 kegen gesaget, jsz were ane seine schulde, man wolde sich stete wieder jnen bewegen, muste solchs jn seinem werdt lassen etc. Dorauff der protonotarius gesaget, es beweget sich nichts wieder jnen, er hette geredt, das jme von seinen herrn entpfolen, er wolde 5 10 4. vorkeuffen Hansen Emerichs, suppl. guettern. 11. Donerstags octauas ascensionis domini, 8. mai 1516.
394 322 g. zugeschrieben. Dorauff hat seine f. g. gesaget, mit doctor Eme- rich wurde diszs kein mangel haben, sundern Steffan Alupeck halb, were durch einen geschickten hertzog Henrichs zu Sachssen jm handel furgetragen, das er jn das vorkeuffen Hansen Emerichs auch willigen wurde, doch also ab er Hansen Emerichen ansprechen wolde, das wolde er hernoch thun mit rechte, ader die sache vnd zuspruche setzen zu einem rath zu Gorlitz, wes jme derhalb etwas ader nichts dorvmmb geschehn solde. Vnd ist also entlich vor- lossen, das seine f. g. ire rethe alher schicken wolde, der vor- sicherung der XXIVC fl. vnd der sache also nochzukomenn. Donerstags octauas ascensionis domini sein der hewbtman vom Graitzberg vnd mit jme ein edelman von Probsthayn, als die, so vom hertzog gemechtiget die vorsicherung vnd aufflosung berurter XXIVC fl. anzunemenn, doctor Emerich vnd ein burger vom Golt- berg jn foller macht Hansen Emerichs, die vorsicherung zubewilli- 15 gen, wie sich den von beiden teilen also angesaget. So aber von eldisten gefraget, ab sie nicht weitern befelh hetten die gebrechen zuhandeln, wie jungst bey furstlicher g. vor- lossen, ader ab icht Hans Emerich entkegen, vnd sie solchs abe- gesaget, das auch die geschickten des hertzogs gewolt, das die 20 vorschreibung auff alle guetter geschehn solde, vnd suesten, auch auff vnddirricht, wes jungst mit dem fursten gehandelt douon nicht haben wollen abestehen, noch in andere wege annemenn, haben die eldisten herrn nochmols ire erbietung gethan, zuzulassen das vielgemelt XXIVC fl. dem hertzog auff die landguetter Hansen vor� 25 schriebenn wurden. Ist also die vorschreibung abermols abege- gangen. Isz haben sich aber in dieser handelung gar viel rede begeben, besunder, das den geschickten allen angetzeiget, das mann Hansen Emerichen furder zu keinem mitburger erleiden wolde, vnd wue 30 er zwuschen hier vnd Johannis seine burgen nicht auffgebenn wurde wolde man jms selber auffsagen, wurde aber etwas guts doraus folgen, wurde sich wol beweisen, vnd das doctor Emerich vndir awgen gesaget, ein rath wolde die sache vorlangst auff gute mittel gefurt, wue er sie douon nicht gejrret. Also hat der doctor dor� 35 kegen gesaget, jsz were ane seine schulde, man wolde sich stete wieder jnen bewegen, muste solchs jn seinem werdt lassen etc. Dorauff der protonotarius gesaget, es beweget sich nichts wieder jnen, er hette geredt, das jme von seinen herrn entpfolen, er wolde 5 10 4. vorkeuffen Hansen Emerichs, suppl. guettern. 11. Donerstags octauas ascensionis domini, 8. mai 1516.
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395 wol auff befelh ein anders reden etc. Ist also aus der voltzihung der vorschreibung aber nichts, wie berurt, entlichs voltzogenn. Mittelrzceit vmmb pfingsten beilofftig, hat ein rath geschrieben 322b an hertzog Henrichen zurfaren, wes Steffan Alupeck seiner f. g. 5 vnddirthaner hir zu zuthun gesonnen. Dorauff seiner f. g. antwort bekomen, vahst auff die meynung, wie oben von hertzog Fride- richen vortzalt. Leit bey den andern hendeln. Ia in festo pentecostes sein abermols obgedochte geschickten auff anfordern f. g. auffn Greiffenstein zu seinen furstlichen g. zuge- 10 schickt wurden, doselbst auch vormeldet, woran jsz sich gestossen, domit die vorschreibung nicht voltzogen, dorauff s. f. g. geantwort, jsz were aus vorgessen nicht also befolen wurden, sundern so balde ire f. g. anheymisch gen Liegnitz komenn wurdenn, wolden sie vorschaffen, das allein dem wie beredt nochgegangen wurde etc. 15 Wie das altar Ypoliti das suesten altare praetorii ge- nandt wirt, dem stiefft passionis Cristi von dem rath vnd das altar crucis bei dem predigerstul von dem pfarher zugeeigent ist wurden. So das altar Ypoliti, das genant wirt altare pretorii durch das 323 20 abesterben herrn Johannis Mulgrebers, pfarhers zum heiligen geist, sich vorlediget hat vnd etwo dem gestiefft passionis Cristi jncor- porirt, lauts der confirmacion, hat der rath zu besserung gemelts gestieffts vnd domit die priester so viel dieser loblicher singen solden, dasselbige altar mit den zcinsen hern Bartholomeen als pre- 25 centori vnd vorsorgern gentzlich eingerewmet vnd vbergeben die zcinse zuheben vnd in gemeine zuteilen, sundern das hawse solde der precentor vorsorgen, so lange der rath ein anders mitschaffet. So aber das gestiefft mit einem sunderlichen altar zu iren sin- genden messen nicht vorsorget, vnd die priester sich hyn vnd her 30 jn der kirchen haben behelffen mussen, auch etzlichen altaristen wochlichen haben mussen helffen mit einer messe, das sie jnen vorgunst, auff iren altarien zusingen, vnd Martinus Fabri pfarher etwo zugesaget, so das altare crucis das von jme zu lehen gynge, vacirn wurde das er dasselbige dem gestiefft einrewmenn ader 35 auff wenigst locum zu der singenden messe geben wolde, vnd sich dasselbige auch zu der zceit durch den todlichen abgang doctoris Jheronimi Swoffheims, thumhern zu Breslaw vorlediget, hat ein rath vnd der precentor den hern pfarher derselbigen zusage erjnnert 3. vmmb pfingsten, c. 11. mai 1516. 8. Ha in festo pentecostes, 12. mаi 1516. 50*
395 wol auff befelh ein anders reden etc. Ist also aus der voltzihung der vorschreibung aber nichts, wie berurt, entlichs voltzogenn. Mittelrzceit vmmb pfingsten beilofftig, hat ein rath geschrieben 322b an hertzog Henrichen zurfaren, wes Steffan Alupeck seiner f. g. 5 vnddirthaner hir zu zuthun gesonnen. Dorauff seiner f. g. antwort bekomen, vahst auff die meynung, wie oben von hertzog Fride- richen vortzalt. Leit bey den andern hendeln. Ia in festo pentecostes sein abermols obgedochte geschickten auff anfordern f. g. auffn Greiffenstein zu seinen furstlichen g. zuge- 10 schickt wurden, doselbst auch vormeldet, woran jsz sich gestossen, domit die vorschreibung nicht voltzogen, dorauff s. f. g. geantwort, jsz were aus vorgessen nicht also befolen wurden, sundern so balde ire f. g. anheymisch gen Liegnitz komenn wurdenn, wolden sie vorschaffen, das allein dem wie beredt nochgegangen wurde etc. 15 Wie das altar Ypoliti das suesten altare praetorii ge- nandt wirt, dem stiefft passionis Cristi von dem rath vnd das altar crucis bei dem predigerstul von dem pfarher zugeeigent ist wurden. So das altar Ypoliti, das genant wirt altare pretorii durch das 323 20 abesterben herrn Johannis Mulgrebers, pfarhers zum heiligen geist, sich vorlediget hat vnd etwo dem gestiefft passionis Cristi jncor- porirt, lauts der confirmacion, hat der rath zu besserung gemelts gestieffts vnd domit die priester so viel dieser loblicher singen solden, dasselbige altar mit den zcinsen hern Bartholomeen als pre- 25 centori vnd vorsorgern gentzlich eingerewmet vnd vbergeben die zcinse zuheben vnd in gemeine zuteilen, sundern das hawse solde der precentor vorsorgen, so lange der rath ein anders mitschaffet. So aber das gestiefft mit einem sunderlichen altar zu iren sin- genden messen nicht vorsorget, vnd die priester sich hyn vnd her 30 jn der kirchen haben behelffen mussen, auch etzlichen altaristen wochlichen haben mussen helffen mit einer messe, das sie jnen vorgunst, auff iren altarien zusingen, vnd Martinus Fabri pfarher etwo zugesaget, so das altare crucis das von jme zu lehen gynge, vacirn wurde das er dasselbige dem gestiefft einrewmenn ader 35 auff wenigst locum zu der singenden messe geben wolde, vnd sich dasselbige auch zu der zceit durch den todlichen abgang doctoris Jheronimi Swoffheims, thumhern zu Breslaw vorlediget, hat ein rath vnd der precentor den hern pfarher derselbigen zusage erjnnert 3. vmmb pfingsten, c. 11. mai 1516. 8. Ha in festo pentecostes, 12. mаi 1516. 50*
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396 323b vnd von jme erlanget, das er zugesaget, er wolde das altar keinem leihen den der gestalt, das furthyn die priester des gestieffts von dem altaristen zu iren getzeiten der messe allenthalben vngehindert bleiben solden, wolde auch ein solchs in die newe confirmacion des altars, so der besserunghalb auffgericht solde werden, von dem, dem ersz leihen werde, setzen vnd brengen lassen. Obge- melt zusage des herrn pfarhers ist dan her komen. So die fun- dation vnd confirmacion des stieffts dohyn lautet, das die hore jn der cripten ader gruefft sanct Jeorgens capellen sollen gehalden werden, auch vor etzlichen jaren doselbst gesungen sein wurden, hat der pfarher zugesaget, wue dieselbigen hore widervmmb hir- auff jn die kirchen zusingen geleget, do sie den etwo, vnden gegen dem altar Cosme vnd Damiani vber, zwuschen der mawer vnd schnecken auff den thurm auch gelegen, so wolde er denselbigen priestern des gestieffts locum vorordnen auff dem altar crucis, so schier sich das vorledigen wurde etc. Diese zusage hat der pfar- her dorvmb gethan, das seine capellan der metten zusingen ent- hoben sein wurden. Actum anno quo supra 16to diebus circa do- minicam jubilate et cantate. 5 10 15 324 Von der Breslischen sache. 20 So auff furschriefft der herrn regenten newe commissiones an die hern commissarien vnd citationes an die von Breslaw vnd Gorlitz von ko. mt. erlanget, auff pfingsten zu Praga zugestehn, jn- halds der notteln jm brieffbuch vorzceichent, vnd wiewol die ko. mt. balde noch data, beiloffig noch x tagen, donerstags noch judica, 25 jn got vorstorben, so ist doch den von Breslaw ire citation in der gestalt ab ein rath von dem abesterben ko. mt. kein wiessen hette, zugeschickt wurden, lauts des brieffbuchs. Des haben sich die vom Breslaw auffm furstentage jubilate doselbst beclaget, besunder die von Gorlitz beschuert, das sie ires 30 vorordenten rechts fluchtig, vnd wie das, das die einwoner der Slesien fur den herrn der chron zugestehnn nicht schuldig etc. vnd also erlanget furschriefft von allen stenden jn Slesien, an die herrn regenten, die zcenkische sache widerwmmb an den landvoit zu- weisen. Solch furnem, so jsz einem rath alhie durch einen gueten freund vom furstentag vortrawlicher meynung zurkennenn gegeben, 35 48. diebus circa dominicam jubilate et cantate, c. 13.—20. april 1516. 25. donerstags noch judica, 13. märz 1516. 29. jubilate, 13. april.
396 323b vnd von jme erlanget, das er zugesaget, er wolde das altar keinem leihen den der gestalt, das furthyn die priester des gestieffts von dem altaristen zu iren getzeiten der messe allenthalben vngehindert bleiben solden, wolde auch ein solchs in die newe confirmacion des altars, so der besserunghalb auffgericht solde werden, von dem, dem ersz leihen werde, setzen vnd brengen lassen. Obge- melt zusage des herrn pfarhers ist dan her komen. So die fun- dation vnd confirmacion des stieffts dohyn lautet, das die hore jn der cripten ader gruefft sanct Jeorgens capellen sollen gehalden werden, auch vor etzlichen jaren doselbst gesungen sein wurden, hat der pfarher zugesaget, wue dieselbigen hore widervmmb hir- auff jn die kirchen zusingen geleget, do sie den etwo, vnden gegen dem altar Cosme vnd Damiani vber, zwuschen der mawer vnd schnecken auff den thurm auch gelegen, so wolde er denselbigen priestern des gestieffts locum vorordnen auff dem altar crucis, so schier sich das vorledigen wurde etc. Diese zusage hat der pfar- her dorvmb gethan, das seine capellan der metten zusingen ent- hoben sein wurden. Actum anno quo supra 16to diebus circa do- minicam jubilate et cantate. 5 10 15 324 Von der Breslischen sache. 20 So auff furschriefft der herrn regenten newe commissiones an die hern commissarien vnd citationes an die von Breslaw vnd Gorlitz von ko. mt. erlanget, auff pfingsten zu Praga zugestehn, jn- halds der notteln jm brieffbuch vorzceichent, vnd wiewol die ko. mt. balde noch data, beiloffig noch x tagen, donerstags noch judica, 25 jn got vorstorben, so ist doch den von Breslaw ire citation in der gestalt ab ein rath von dem abesterben ko. mt. kein wiessen hette, zugeschickt wurden, lauts des brieffbuchs. Des haben sich die vom Breslaw auffm furstentage jubilate doselbst beclaget, besunder die von Gorlitz beschuert, das sie ires 30 vorordenten rechts fluchtig, vnd wie das, das die einwoner der Slesien fur den herrn der chron zugestehnn nicht schuldig etc. vnd also erlanget furschriefft von allen stenden jn Slesien, an die herrn regenten, die zcenkische sache widerwmmb an den landvoit zu- weisen. Solch furnem, so jsz einem rath alhie durch einen gueten freund vom furstentag vortrawlicher meynung zurkennenn gegeben, 35 48. diebus circa dominicam jubilate et cantate, c. 13.—20. april 1516. 25. donerstags noch judica, 13. märz 1516. 29. jubilate, 13. april.
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397 jst der magister prothonotarius na in der krewtzwoche noch Praga getzogen, dorauff achttung zugeben vnd noch vormogen zwhindern. Vnd so zw Praga hertzog Karll auff befelh der stende in Sle- 324b sien dasselbige mit grossem fleis bei den hern regenten gesucht 5 vnd geworben, hat der prothonotarius bei dem hern cantzlern vnd andern hern beschuerung vnd vrsache furgewandt, worvmmb solchs nicht geschehn solde, vnd die herrn sambt den commissarien dohin beweget, domit den stenden in Slesien jr ansuchen gewegert, vnd jnen geschrieben ist wurden, das sie ko. mt. schaffen nicht wusten 10 zuwandeln, solden derhalb die von Breslaw neben den von Gorlitz gestehn, alsden solden auch die hern comissarien einem yeden teil geschehen lassen, so viel billich etc. Dorauff auch der protho- notarius widervmmb anheim getzogenn. Freitags noch pfingsten sein abermols abegefertiget Frantz 15 Schneider burgermeister, Bernhart Bernt miteldister, magister Jo- hannes Has protonotarius vnd Johannes Arnolt subnotarius, vor- horung der sache zu Prage jnhalds der alden vnd neuen citation vnd commission fur den herrn commissarien zugewarten. Haben sich also in abwesen des hern cantzlers bei dem von Schellenberg 20 als oberstem commissarien angesaget, dorauff in mithwoch abents corporis Cristi eine stunde in des hern cantzlers hawse zu fruer zceit, zu uorhor der gebrechen angesatzt ist wurden. Auff denselben tag vnd stunde sein gesessen der von Schellen- berg, der her cantzler, her Albrecht von Sternberg, her Oppel von Vitzthumb, her Leonhart Keppeler her zum Cadan, als angesatzte 324c commissarien, die den hern Sebastian von der Weichumb, als den der dewtscher sprach vornemlich, neben sich getzogenn. Aldo haben obgnannt geschickte sich angesaget, das sie auff furbescheid ko. mt. loblicher gedechtnus, an stat des rats zu Gorlitz als die 30 gehorsame erschienen anzuhoren die schulde vnd zuspruche, so die von Breslau wieder sie zuhaben vormeinten, dieselben auch vol- stendig zu vorantwortenn. Der sindicus von Breslaw, der den auff dismol alleine aldo gewest hat gefolget vnd gesaget, er were von seinen hern ge- 35 schickt nicht zuclagen sundern eine vnddirricht zuthun auff diesen weg. Die von Gorlitz hetten sich vnddirstanden, vt supra carta 300 circa hoc signum !. Nhu hettet die von Breslaw jnen in irer vorschreibung furbehalden die von Gorlitz bei ko. mt. dorvmmb zubeclagen, dorauff etzliche commissiones an die hern landvoit jn 25 1. Ia in der krewtzwoche, 2. mai 1516. 14. Freitags noch pfingsten, 16. mai. 20. mithwoch abents corporis Cristi, 21. mai.
397 jst der magister prothonotarius na in der krewtzwoche noch Praga getzogen, dorauff achttung zugeben vnd noch vormogen zwhindern. Vnd so zw Praga hertzog Karll auff befelh der stende in Sle- 324b sien dasselbige mit grossem fleis bei den hern regenten gesucht 5 vnd geworben, hat der prothonotarius bei dem hern cantzlern vnd andern hern beschuerung vnd vrsache furgewandt, worvmmb solchs nicht geschehn solde, vnd die herrn sambt den commissarien dohin beweget, domit den stenden in Slesien jr ansuchen gewegert, vnd jnen geschrieben ist wurden, das sie ko. mt. schaffen nicht wusten 10 zuwandeln, solden derhalb die von Breslaw neben den von Gorlitz gestehn, alsden solden auch die hern comissarien einem yeden teil geschehen lassen, so viel billich etc. Dorauff auch der protho- notarius widervmmb anheim getzogenn. Freitags noch pfingsten sein abermols abegefertiget Frantz 15 Schneider burgermeister, Bernhart Bernt miteldister, magister Jo- hannes Has protonotarius vnd Johannes Arnolt subnotarius, vor- horung der sache zu Prage jnhalds der alden vnd neuen citation vnd commission fur den herrn commissarien zugewarten. Haben sich also in abwesen des hern cantzlers bei dem von Schellenberg 20 als oberstem commissarien angesaget, dorauff in mithwoch abents corporis Cristi eine stunde in des hern cantzlers hawse zu fruer zceit, zu uorhor der gebrechen angesatzt ist wurden. Auff denselben tag vnd stunde sein gesessen der von Schellen- berg, der her cantzler, her Albrecht von Sternberg, her Oppel von Vitzthumb, her Leonhart Keppeler her zum Cadan, als angesatzte 324c commissarien, die den hern Sebastian von der Weichumb, als den der dewtscher sprach vornemlich, neben sich getzogenn. Aldo haben obgnannt geschickte sich angesaget, das sie auff furbescheid ko. mt. loblicher gedechtnus, an stat des rats zu Gorlitz als die 30 gehorsame erschienen anzuhoren die schulde vnd zuspruche, so die von Breslau wieder sie zuhaben vormeinten, dieselben auch vol- stendig zu vorantwortenn. Der sindicus von Breslaw, der den auff dismol alleine aldo gewest hat gefolget vnd gesaget, er were von seinen hern ge- 35 schickt nicht zuclagen sundern eine vnddirricht zuthun auff diesen weg. Die von Gorlitz hetten sich vnddirstanden, vt supra carta 300 circa hoc signum !. Nhu hettet die von Breslaw jnen in irer vorschreibung furbehalden die von Gorlitz bei ko. mt. dorvmmb zubeclagen, dorauff etzliche commissiones an die hern landvoit jn 25 1. Ia in der krewtzwoche, 2. mai 1516. 14. Freitags noch pfingsten, 16. mai. 20. mithwoch abents corporis Cristi, 21. mai.
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398 324d 325 Oberlausitz, als an der von Gorlitz geordent recht vnd richter die sache zu richten. Isz weren auch etzliche recessz ausgangen, do- mit die von Gorlitz jn dasselbige jr geordent recht gewilliget, so aber die sache in abwesen hern Albrechts von Sternbergs, als landvoits fur die beisietzern gekomenn, hetten die von Gorlitz aus- flucht gesucht vnd jr geordent recht vber den koniglichen befelh nicht erleiden wollen, dorauff commissiones erlanget, das die ge- brechen in die krohn geweiset die den von ko. mt. auffgeschoben. Folgende vorzcalt, das die von Breslaw nicht schuldig aldo zu ge- stehn lauts jrer priuilegien, donebn angetzogen den lantfried zu 10 Glotz auffgericht, das ein jtzlicher vor vnd jn seinem geordentem rechte solde beclaget vnd ersucht werden, ader das die sache bisz zu mundigen jaren ko. mt. vorschoben wurde vnd mit gleichmessi- gen ausfluchten. Die geschickten des raths haben gesaget, sie hetten vorhofft, 15 die von Breslaw wurden sich des gehorsams vorhalden vnd vor iren gnaden gestanden haben, lauts koniglichs befelhs. Dieweile jsz aber von jnen voracht, so solden sie billich lauts angetzeigts befelhs vorlustig der sache condemnirt werden. Sie liessen auch die vnddirricht so vom sindico geschehen in irer acht, wue sie 20 aber clagweis angestalt wusten dieselben mit guetem grunde wol zuuorlegenn vnd kondenn sich wol erjnnern der vorschreibung, so von beiden teilen geschehen, auch etzlicher commission, so die von Breslaw vber ire gethane vorschreibung an die landvoit ausbrocht, es hette aber ein rath zu Gorlitz doran alwege beschuerung ge- 25 tragenn, den von Breslaw doselbst zuantworten, erstlich dorvmmb, das jres vorhoffens diese sache, weile die hewptsache zuuorn bei ko. mt. vnd den herrn der chron vorhort vnd vorsprochen, auch widervmmb doselbst solde gesucht vnd geclaget werden, cum esset principali connexu et ex eo fluxisset. Zum andern, so jn der 30 hewptsache ein rechtspruch ergangenn, vorhofftenn sie denselben solde nyemandes billicher den die ko. mt. vorcleren, sambt den hern der chron, vnd weren nicht schuldig erkentnus doruber zur- leiden von den von Magdeburg, dohyn die sache auffm hoffe zu Budissin vorschickt wurde. Zum drietten, wue mann die von 35 Breslaw reconuenirn wolde vmmb erliedene scheden jnjurien hon vnd schmohe, noch laut beiderseit vorschreibung, so konde ein rath noch vbung des hoffes zu Budissin nicht gethun, auch der rechte dorzu sie vorordent, jsz were den das sie zuuor von den von Breslaw mit rechte kwomenn, vnd wue alsden die von Gorlitz die 40 von Breslaw wiedervmmb beclagen wolden, so musten sie das thun vor jrem geordenten rechte den stenden in Slesien, lauts jrer 5
398 324d 325 Oberlausitz, als an der von Gorlitz geordent recht vnd richter die sache zu richten. Isz weren auch etzliche recessz ausgangen, do- mit die von Gorlitz jn dasselbige jr geordent recht gewilliget, so aber die sache in abwesen hern Albrechts von Sternbergs, als landvoits fur die beisietzern gekomenn, hetten die von Gorlitz aus- flucht gesucht vnd jr geordent recht vber den koniglichen befelh nicht erleiden wollen, dorauff commissiones erlanget, das die ge- brechen in die krohn geweiset die den von ko. mt. auffgeschoben. Folgende vorzcalt, das die von Breslaw nicht schuldig aldo zu ge- stehn lauts jrer priuilegien, donebn angetzogen den lantfried zu 10 Glotz auffgericht, das ein jtzlicher vor vnd jn seinem geordentem rechte solde beclaget vnd ersucht werden, ader das die sache bisz zu mundigen jaren ko. mt. vorschoben wurde vnd mit gleichmessi- gen ausfluchten. Die geschickten des raths haben gesaget, sie hetten vorhofft, 15 die von Breslaw wurden sich des gehorsams vorhalden vnd vor iren gnaden gestanden haben, lauts koniglichs befelhs. Dieweile jsz aber von jnen voracht, so solden sie billich lauts angetzeigts befelhs vorlustig der sache condemnirt werden. Sie liessen auch die vnddirricht so vom sindico geschehen in irer acht, wue sie 20 aber clagweis angestalt wusten dieselben mit guetem grunde wol zuuorlegenn vnd kondenn sich wol erjnnern der vorschreibung, so von beiden teilen geschehen, auch etzlicher commission, so die von Breslaw vber ire gethane vorschreibung an die landvoit ausbrocht, es hette aber ein rath zu Gorlitz doran alwege beschuerung ge- 25 tragenn, den von Breslaw doselbst zuantworten, erstlich dorvmmb, das jres vorhoffens diese sache, weile die hewptsache zuuorn bei ko. mt. vnd den herrn der chron vorhort vnd vorsprochen, auch widervmmb doselbst solde gesucht vnd geclaget werden, cum esset principali connexu et ex eo fluxisset. Zum andern, so jn der 30 hewptsache ein rechtspruch ergangenn, vorhofftenn sie denselben solde nyemandes billicher den die ko. mt. vorcleren, sambt den hern der chron, vnd weren nicht schuldig erkentnus doruber zur- leiden von den von Magdeburg, dohyn die sache auffm hoffe zu Budissin vorschickt wurde. Zum drietten, wue mann die von 35 Breslaw reconuenirn wolde vmmb erliedene scheden jnjurien hon vnd schmohe, noch laut beiderseit vorschreibung, so konde ein rath noch vbung des hoffes zu Budissin nicht gethun, auch der rechte dorzu sie vorordent, jsz were den das sie zuuor von den von Breslaw mit rechte kwomenn, vnd wue alsden die von Gorlitz die 40 von Breslaw wiedervmmb beclagen wolden, so musten sie das thun vor jrem geordenten rechte den stenden in Slesien, lauts jrer 5
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399 antgetzogen priuilegien vnd auffgerichten lantfrieden etc., welchs den von Gorlitz vntulich, dorvmmb das alle stende jn Slesien vnd die von Breslaw jn der hewptsache vnd zurzceit des erlangtenn spruchs alle semptlich vor einenn man wieder die von Gorlitz ge- 5 standen. Was rechts alsden die von Gorlitz aldoselbst erlangen solden, geben sie iren gnaden gnediglich zubedenckenn. Zum vier- den, so were disz thun vnd erlangte commissiones beiderseit vor- schreibung gantz entkegen, die do clerlich mitbrocht die sache nyn- dert anderswo den bei ko. mt. zusuchen. Weile nhumols die ko. 325b 10 mt. dieselbige in die chron vorweiset, solde sie auch aus krafft gethanes befelhs vnd oben angetzeigten vrsachen, billiger aldo den zu Magdeburg vorhort vnd vorsprochen werden. Zum funfften ha- benn die furgetragen vidimus priuilegii appellationis cum clausula derogatoria, ab die ko. mt. etwas dowieder schueffe, das solde itzt 15 cassirt sein, derhalb auch die commission von den von Breslaw ausbrocht, ab sie auch durch die ko. mt. nicht wieder auffgehoben, die von Gorlitz gen Budissin zum rechten zugestehn nicht vorbin- den mochte. Zum sechsten furgetragenn sententiam Petri de Rosts et aliorum dominorum, confirmatum priuilegium appellationis etc., 20 aus welchen allen deutlich abezunemenn, das die von Gorlitz jn diesem falle nicht schuldig weren den von Breslaw zu Budissin zu- antwortenn. Sie werenn auch nicht jn abrede der erlangten commission an die hern landuoiten, auch nicht das etzliche recessz ausgangen, 25 aber dieselben wurden clerlich mitbrengen, so die sache solde zu Budissin zu vorhor komen, das jnen die von Gorlitz in denselben recessz ire einsage schutz vnd behelffe alwege furbehalden, der- halb sie auch beweget, ire notdorfft an die ko. mt. zugelangen vnd dorauff erlanget, das die commission wiedervmmb auffgehoben vnd 30 jn die chron vorweiset. Sie weren auch diszs vorhoffens, das das hoffgericht zu Bu- dissin ijn diesem falle ir geordent recht nicht were, dorvmmb das 326 man sich von beiden teilen ein anders durch die vorschreibung bewilliget, vnd zur vbirmose were die ko. mt. vnd die achtbare 35 chron der von Gorlitz oberst vorordent recht, derwegenn auch die von Breslaw vnbillicher weise furgeben das sie ir geordent recht flohen, zuuorann dieweile sie sich dohin, lauts jrer priuilegien be- rueffen mochten, konden auch dieselbige ire freiheit sich an jre allirgnedigste erbherschafft zuberueffen gar nicht vbergehen. Isz wurden auch die von Breslaw nymmermehr durch ange- 40 7. commissiones, das wort steht im text zwelmal.
399 antgetzogen priuilegien vnd auffgerichten lantfrieden etc., welchs den von Gorlitz vntulich, dorvmmb das alle stende jn Slesien vnd die von Breslaw jn der hewptsache vnd zurzceit des erlangtenn spruchs alle semptlich vor einenn man wieder die von Gorlitz ge- 5 standen. Was rechts alsden die von Gorlitz aldoselbst erlangen solden, geben sie iren gnaden gnediglich zubedenckenn. Zum vier- den, so were disz thun vnd erlangte commissiones beiderseit vor- schreibung gantz entkegen, die do clerlich mitbrocht die sache nyn- dert anderswo den bei ko. mt. zusuchen. Weile nhumols die ko. 325b 10 mt. dieselbige in die chron vorweiset, solde sie auch aus krafft gethanes befelhs vnd oben angetzeigten vrsachen, billiger aldo den zu Magdeburg vorhort vnd vorsprochen werden. Zum funfften ha- benn die furgetragen vidimus priuilegii appellationis cum clausula derogatoria, ab die ko. mt. etwas dowieder schueffe, das solde itzt 15 cassirt sein, derhalb auch die commission von den von Breslaw ausbrocht, ab sie auch durch die ko. mt. nicht wieder auffgehoben, die von Gorlitz gen Budissin zum rechten zugestehn nicht vorbin- den mochte. Zum sechsten furgetragenn sententiam Petri de Rosts et aliorum dominorum, confirmatum priuilegium appellationis etc., 20 aus welchen allen deutlich abezunemenn, das die von Gorlitz jn diesem falle nicht schuldig weren den von Breslaw zu Budissin zu- antwortenn. Sie werenn auch nicht jn abrede der erlangten commission an die hern landuoiten, auch nicht das etzliche recessz ausgangen, 25 aber dieselben wurden clerlich mitbrengen, so die sache solde zu Budissin zu vorhor komen, das jnen die von Gorlitz in denselben recessz ire einsage schutz vnd behelffe alwege furbehalden, der- halb sie auch beweget, ire notdorfft an die ko. mt. zugelangen vnd dorauff erlanget, das die commission wiedervmmb auffgehoben vnd 30 jn die chron vorweiset. Sie weren auch diszs vorhoffens, das das hoffgericht zu Bu- dissin ijn diesem falle ir geordent recht nicht were, dorvmmb das 326 man sich von beiden teilen ein anders durch die vorschreibung bewilliget, vnd zur vbirmose were die ko. mt. vnd die achtbare 35 chron der von Gorlitz oberst vorordent recht, derwegenn auch die von Breslaw vnbillicher weise furgeben das sie ir geordent recht flohen, zuuorann dieweile sie sich dohin, lauts jrer priuilegien be- rueffen mochten, konden auch dieselbige ire freiheit sich an jre allirgnedigste erbherschafft zuberueffen gar nicht vbergehen. Isz wurden auch die von Breslaw nymmermehr durch ange- 40 7. commissiones, das wort steht im text zwelmal.
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400 gebene jre priuilegien vnd landfriede wiessen nochzubrengen, die vonn Gorlitz zu beclagen an ortern ires gefallens. 326b So den beide konigliche commissiones an jre gnaden lautende diesen befelh in sich hielden, das die von Breslaw ire schulde vnd vormeinten clagen bei vorlust der sache vnd aller anspruche vor jren gnaden anstellen solden, sie dorzu zuhalden, demselben also folge zuthun, wo sie aber des beschueret die von Gorlitz lauts der commissionn von iren clagen zu absoluiren, vnd jnen ein ewig schweigen einlegen, als den wurden sich die von Gorlitz gen jnen mit jren clagen wol wiessen zuhalden, als sie sich den vortrosten 10 zu rechte also geschehn solde, das wolden sie vmmb ire g. etc. Vnd sein also von beiden teilen viel andere rede geschehen, die do wenig zur sache, mehr zw vnglimpff vnd erbietterung ge- dienet. 5 Noch angetzeigter vorhor habenn obbenannt hern commissarien 15 beiden teilen sagen lassen durch Hansen Bruckenern, sie hetten ire rede vnd kegenrede angehort, wolden dieselben lawts des konig- lichen befelhs an die herrn regenten tragen vnd alsden eine mey- nung ansagen, wes sich ein yeder halden solde. Freitags noch corporis Cristi vmmb xxII hor sein beide teil jn 20 des herrn cantzlers hawse fur die herrn comissarien gefordert, vnd ist doselbst der abscheid schriefftlich in behmischer sprach gelesen wurden. 327 Dorauff beide teil gebeten, weile sie des behmischen nicht vorstunden, zuuorschaffen das jnen gelesene meynung vordewtschet 25 mochte werden, sich hette dornoch zurichten. Aber die herrn haben reden lassen, jsz were nicht die gewonheit. Dobei jsz die geschickten des rats auff eingeben Hansen Bruckeners gelassen. Sunder der sindicus von Breslaw hat doruber gehalden das jme das behmisch vordewtschet wurde, derhalb er auch von den hern 30 mit vngestumenn worten angefaren, solde sie nicht vnddirweisen, wusten wol was sie thuen solden, er horet das isz nicht gewon- lich were. Die geschicktenn des rats haben sich gnediger vorhor be- danckt, vnd gebeten, jnen eine copie vorlesener meynung vndir 35 jrer gnaden ingesigel zu folgen lassen. Das den also zugesaget vnd geschehen, jst auch bei die hendel geleget. Sein also die geschick- ten wieder anheim getzogen. 20. Freitags noch corporis Cristi, 23. mai.
400 gebene jre priuilegien vnd landfriede wiessen nochzubrengen, die vonn Gorlitz zu beclagen an ortern ires gefallens. 326b So den beide konigliche commissiones an jre gnaden lautende diesen befelh in sich hielden, das die von Breslaw ire schulde vnd vormeinten clagen bei vorlust der sache vnd aller anspruche vor jren gnaden anstellen solden, sie dorzu zuhalden, demselben also folge zuthun, wo sie aber des beschueret die von Gorlitz lauts der commissionn von iren clagen zu absoluiren, vnd jnen ein ewig schweigen einlegen, als den wurden sich die von Gorlitz gen jnen mit jren clagen wol wiessen zuhalden, als sie sich den vortrosten 10 zu rechte also geschehn solde, das wolden sie vmmb ire g. etc. Vnd sein also von beiden teilen viel andere rede geschehen, die do wenig zur sache, mehr zw vnglimpff vnd erbietterung ge- dienet. 5 Noch angetzeigter vorhor habenn obbenannt hern commissarien 15 beiden teilen sagen lassen durch Hansen Bruckenern, sie hetten ire rede vnd kegenrede angehort, wolden dieselben lawts des konig- lichen befelhs an die herrn regenten tragen vnd alsden eine mey- nung ansagen, wes sich ein yeder halden solde. Freitags noch corporis Cristi vmmb xxII hor sein beide teil jn 20 des herrn cantzlers hawse fur die herrn comissarien gefordert, vnd ist doselbst der abscheid schriefftlich in behmischer sprach gelesen wurden. 327 Dorauff beide teil gebeten, weile sie des behmischen nicht vorstunden, zuuorschaffen das jnen gelesene meynung vordewtschet 25 mochte werden, sich hette dornoch zurichten. Aber die herrn haben reden lassen, jsz were nicht die gewonheit. Dobei jsz die geschickten des rats auff eingeben Hansen Bruckeners gelassen. Sunder der sindicus von Breslaw hat doruber gehalden das jme das behmisch vordewtschet wurde, derhalb er auch von den hern 30 mit vngestumenn worten angefaren, solde sie nicht vnddirweisen, wusten wol was sie thuen solden, er horet das isz nicht gewon- lich were. Die geschicktenn des rats haben sich gnediger vorhor be- danckt, vnd gebeten, jnen eine copie vorlesener meynung vndir 35 jrer gnaden ingesigel zu folgen lassen. Das den also zugesaget vnd geschehen, jst auch bei die hendel geleget. Sein also die geschick- ten wieder anheim getzogen. 20. Freitags noch corporis Cristi, 23. mai.
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401 Von Hansen Emerichs handelung vnd vorsicherung der XXIVC fl. hung. Dinstags noch Primi vnd Feliciani anno ut supra sein die ge- walthaber hertzog Friderichs vnd Hansen Emerichs erschienen vor 5 den koniglichen gerichten vnd doselbst gebeten vmmb die auff- losung vnd vorsicherung der XXIVC fl., das den also zugelossen jns statbuch vorzceichent vnd den geschickten auff jr beger eine abe- schriefft vndir der stat grosen siegel gegebenn. Freitags folgende hat hertzog Friderich geschrieben vnd begert 10 das die auffsagung des burgerrechts Hansen Emerichs mochte ruhen bleiben bisz auff Michaelis etc., aber ein rath hat f. g. solchs abe- geschlagen, lauts der antwort jn libro missiuarum vorzceichent. Anno et die quo supra. Require libro sequenti folio LXXXIV. 15 327b 20 Von dem todlichen abesterben konigis Wladislai. Vmmb mittefast anno etc. decimo sexto ist konig Wladislaus, so seine mt. vahst jn die XLVI jar regirt, wie den das priuilegium vber den krethschmer zur Hoekirchen, douon vnden, mit sich brenget, mit grosser kranckheit befalln (wiewol seine mt. suesten gemeinlich mit der podagra vnd ciragra viel jhar beladen gewest), also das auch seine mt. jn etzlichen stunden bey weilen sprachlosz wurden, vnd den wieder zw sich selbst komenn, hat aber diesel- bige seine kranckheit vnd auch den tod mit grosser gedult ge- tragen vnd erlieden. Hat vnder andern, als den durch herrn Le- 25 ben obersten burggraffen zu Praga auff gemeinem landtag auff Georgi doselbst gehalden offentlich angesaget ist wurden, wie er solchs von seiner mt. jn letzter stunde entphel entpfangen, jn sei- nem letzten willen anstat seines testaments hertzlich begert, das beide chronen Hungern vnd Behmenn mit jren einwonern fursten 30 hern vnd eingeleibten landenn seiner mt. geliebten son konig Lud- wigen fur iren naturlichen erbhern, wie er den dorzu gekronet an- nemenn vnd habenn wolden, jme trew vnd gehorsam geleisten vnd nicht anders den als sie jme gethan vorhaldenn, wurde sunder zueiffel widervmmb ir gnediger her sein, vnd sich auch nicht an- 328 35 ders kegen jnen allen, als er seines vorhoffens gethan, jn allen gnaden ertzeigen. Dornoch wolden vorhelffen vnd also dorein sehn domit fried vnd eynikeit zuforderst in der chron zu Behmen ge- stiefft vnd gehalden, die Pickarden getilget vnd gemachte schulde 3. Dinstags noch Primi vnd Feliciani, 10. juni 1516. 25. auff Georgi, 23. april 1516. 54
401 Von Hansen Emerichs handelung vnd vorsicherung der XXIVC fl. hung. Dinstags noch Primi vnd Feliciani anno ut supra sein die ge- walthaber hertzog Friderichs vnd Hansen Emerichs erschienen vor 5 den koniglichen gerichten vnd doselbst gebeten vmmb die auff- losung vnd vorsicherung der XXIVC fl., das den also zugelossen jns statbuch vorzceichent vnd den geschickten auff jr beger eine abe- schriefft vndir der stat grosen siegel gegebenn. Freitags folgende hat hertzog Friderich geschrieben vnd begert 10 das die auffsagung des burgerrechts Hansen Emerichs mochte ruhen bleiben bisz auff Michaelis etc., aber ein rath hat f. g. solchs abe- geschlagen, lauts der antwort jn libro missiuarum vorzceichent. Anno et die quo supra. Require libro sequenti folio LXXXIV. 15 327b 20 Von dem todlichen abesterben konigis Wladislai. Vmmb mittefast anno etc. decimo sexto ist konig Wladislaus, so seine mt. vahst jn die XLVI jar regirt, wie den das priuilegium vber den krethschmer zur Hoekirchen, douon vnden, mit sich brenget, mit grosser kranckheit befalln (wiewol seine mt. suesten gemeinlich mit der podagra vnd ciragra viel jhar beladen gewest), also das auch seine mt. jn etzlichen stunden bey weilen sprachlosz wurden, vnd den wieder zw sich selbst komenn, hat aber diesel- bige seine kranckheit vnd auch den tod mit grosser gedult ge- tragen vnd erlieden. Hat vnder andern, als den durch herrn Le- 25 ben obersten burggraffen zu Praga auff gemeinem landtag auff Georgi doselbst gehalden offentlich angesaget ist wurden, wie er solchs von seiner mt. jn letzter stunde entphel entpfangen, jn sei- nem letzten willen anstat seines testaments hertzlich begert, das beide chronen Hungern vnd Behmenn mit jren einwonern fursten 30 hern vnd eingeleibten landenn seiner mt. geliebten son konig Lud- wigen fur iren naturlichen erbhern, wie er den dorzu gekronet an- nemenn vnd habenn wolden, jme trew vnd gehorsam geleisten vnd nicht anders den als sie jme gethan vorhaldenn, wurde sunder zueiffel widervmmb ir gnediger her sein, vnd sich auch nicht an- 328 35 ders kegen jnen allen, als er seines vorhoffens gethan, jn allen gnaden ertzeigen. Dornoch wolden vorhelffen vnd also dorein sehn domit fried vnd eynikeit zuforderst in der chron zu Behmen ge- stiefft vnd gehalden, die Pickarden getilget vnd gemachte schulde 3. Dinstags noch Primi vnd Feliciani, 10. juni 1516. 25. auff Georgi, 23. april 1516. 54
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402 betzalet wurde, den als mann redt, solle seine mt. vber etzliche mol hundert tausent fl. schuldig sein blieben etc. Seine geliebte kinder konig Ludwigen vnd frauelichn Annam, itzt des keysers ne- poti vortrauet, entpfolen dem keisern Maximiliano vnd Sigismundo seiner mt. brudern konigem zu Polan, als vormunden, ut infra, marggraffen Georgen von Anspach, bischoffen von Gran, cardinalen vnd Bornemissa als vorsorgern, vnd dergleichen. 5 Ist also jn groser gedult jn rechtem cristlichen glauben, als ein cristlich frommer furst folgende donerstags noch judica vmb vn hor des abents zu Ofen auffm slossze jn got vorstorben. Dor- 10 noch sondtags mit grosser sollemnitet vnd pompa funebri sambt seiner geliebten gemahel Anne, des konig von Franckreichs toch- tern, die fur x jaren dofur beilofftig zu Ofen gestorben vnd zu Sanct-Sigmunden begraben gewest vnd zu der zceit wieder aus- gegraben, durch sechs bischoffen bisz zu Sanct-Sigmunden, vnd 15 noch gehaldenen ampten der messe durch die hungerischen hern bisz fur das thur getragen auff ein gewagen geleget gen Stul- weissenburg gefurt vnd beide in ein grab doselbst geleget vnd begrabenn wurdenn. Seine mt. hat seine vnddirthanen land vnd lewthe jn grossem 20 friede, ane sunderliche beschuerung gar wol regiret, jst auch allen seinen vnddirthanen gar ein gnediger herre gewest, vnd in dem willen, das er jnen allen gerne gnade vnd gunst erzceiget hette, vnd auch also willig das jn ein sprichwort komenn: vnser konig kan nicht neyn sagen, sundern auff eines itzlichen bethe: dobersi. 25 Douon auch viel ausgebetn ist wurdenn vnd so viel, das seine mt. zu irem koniglichen stande nicht genuglich vorsorget vnd derhalb als viel schulde gemacht vnd gelassenn. Man hat fur eine warheit jn allen seinen landen geredt, das seiner mt. zu Ofen offtmals der wein brot fisch vnd fleisch vnd alle notdorfft zur zceit seines essens 30 jn der stad ist gehoelet vnd geborget wurden, vnd hat solchs, auch was man seiner mt. furgetragen aus angeborner senfftmutikeit alles erlieden vnd kein wort dowiedern geredt, hat auch aus der- selben guetikeit vnd senffmutikeit gehoren konnenn, was ein itz- licher fur jme geredt, ab auch beiweilen seine selbst mt. gerurt 35 ist wurdenn. Ist dieser stad gar ein gnediger her gewest, sie mit viel redlichen freiheiten vnd gobenn vorsehen, dergleichen zuuorn keiner gethan, lauts seiner mt. brieffe doruber gegebn, vnd zum 328b 9. donerstags noch judica, 13. märz 1516. 25. dobersi, ungar. für böhm. dobry, gut, ich genehmige es.
402 betzalet wurde, den als mann redt, solle seine mt. vber etzliche mol hundert tausent fl. schuldig sein blieben etc. Seine geliebte kinder konig Ludwigen vnd frauelichn Annam, itzt des keysers ne- poti vortrauet, entpfolen dem keisern Maximiliano vnd Sigismundo seiner mt. brudern konigem zu Polan, als vormunden, ut infra, marggraffen Georgen von Anspach, bischoffen von Gran, cardinalen vnd Bornemissa als vorsorgern, vnd dergleichen. 5 Ist also jn groser gedult jn rechtem cristlichen glauben, als ein cristlich frommer furst folgende donerstags noch judica vmb vn hor des abents zu Ofen auffm slossze jn got vorstorben. Dor- 10 noch sondtags mit grosser sollemnitet vnd pompa funebri sambt seiner geliebten gemahel Anne, des konig von Franckreichs toch- tern, die fur x jaren dofur beilofftig zu Ofen gestorben vnd zu Sanct-Sigmunden begraben gewest vnd zu der zceit wieder aus- gegraben, durch sechs bischoffen bisz zu Sanct-Sigmunden, vnd 15 noch gehaldenen ampten der messe durch die hungerischen hern bisz fur das thur getragen auff ein gewagen geleget gen Stul- weissenburg gefurt vnd beide in ein grab doselbst geleget vnd begrabenn wurdenn. Seine mt. hat seine vnddirthanen land vnd lewthe jn grossem 20 friede, ane sunderliche beschuerung gar wol regiret, jst auch allen seinen vnddirthanen gar ein gnediger herre gewest, vnd in dem willen, das er jnen allen gerne gnade vnd gunst erzceiget hette, vnd auch also willig das jn ein sprichwort komenn: vnser konig kan nicht neyn sagen, sundern auff eines itzlichen bethe: dobersi. 25 Douon auch viel ausgebetn ist wurdenn vnd so viel, das seine mt. zu irem koniglichen stande nicht genuglich vorsorget vnd derhalb als viel schulde gemacht vnd gelassenn. Man hat fur eine warheit jn allen seinen landen geredt, das seiner mt. zu Ofen offtmals der wein brot fisch vnd fleisch vnd alle notdorfft zur zceit seines essens 30 jn der stad ist gehoelet vnd geborget wurden, vnd hat solchs, auch was man seiner mt. furgetragen aus angeborner senfftmutikeit alles erlieden vnd kein wort dowiedern geredt, hat auch aus der- selben guetikeit vnd senffmutikeit gehoren konnenn, was ein itz- licher fur jme geredt, ab auch beiweilen seine selbst mt. gerurt 35 ist wurdenn. Ist dieser stad gar ein gnediger her gewest, sie mit viel redlichen freiheiten vnd gobenn vorsehen, dergleichen zuuorn keiner gethan, lauts seiner mt. brieffe doruber gegebn, vnd zum 328b 9. donerstags noch judica, 13. märz 1516. 25. dobersi, ungar. für böhm. dobry, gut, ich genehmige es.
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403 letztenn das priuilegium vber den krethschmer zu Milsdorff, wie den folget. Got der almechtige troste seiner mt. sele, vnd freie sie wieder von aller beschuerung der sunde vnd der pein, gebe jr 329 den fried, wie seine mt. den alhie auff erden geliebet vnd gehal- 5 denn vnd mit frewden das ewige lebenn, amenn. Wie konig Ludwig jn das regiment beider chronen ko- menn vnd was die botschafft des keisers zu Praga geworbenn. Isz haben die doctores der behmischen cantzley die zur zceit 10 des todlichen abgangs konigis Wladislai zu Ofen gewest von sich geredt, das konig Ludwigen der todt seines hern vnd vaters bisz auff den sondtag sey vorhalden wurdenn, vnd so jme derselbige geoffenbart, solde er gesaget haben, worvmmb man jme den tod seines geliebten vaters so lang vorschwiegen, solde denselbigen so 15 billich als andere leute gewost haben. Vnd solde also sehr ge- weynet vnd sich betrubet haben, so lang jme Bornemissa, ein hun- gerisch her, seiner g. von jungen jaren zcuchtmeistern gesaget, er solde sich nicht betruben, er wurde nhumols selbst her sein, der pfahrer zu Ofen wurde jne nymmer stewpen lassen etc. vnd der- 20 gleichen. Dorauff der junge konig geantwort, wen das also were etc., notate verba, signate misteria. Hat desselben tages seinen herren vnd vatern zum begrebnus beleitet, vnd dornoch ins regi- ment gestiegn, got gebe zuglucke. 329b Von des keisers bothschafft. Mondtags noch trinitatis anno decimo sexto hat der keiser (nochdem seine mt., auff sunderliche beger vnd bethe konigisz Wladislai, neben dem konig von Polan kunig Ludwigen vnd frew- lichen Annam zu Wyn jn seine vormundschafft genomenn), den ist jsz vor einem jhar, anno etc. decimo quinto geschehen, das keyser- 30 liche mt., beide konige zu Hungern Behmen etc. vnd Polan gebru- der am abent Marie Magdalene vor Wyn jm felde zusamenn komen, vnd zu Wyn desselbn tages eingerieten sein, mit gar viel grosses geschmuckts folks, wiewol ir pomp allenthalb nicht gewittert, dor- vmmb das jsz denselbenn gantztag sehr gereynet hot. Konig Wla- 35 dislaus ist schwach gewest, hat sich in einer pahr zum keiser jm 25 1. Milsdorff, häufiger Melisdorf, auch Melisdorf auf dem berge, ist Hochkirch bei Görlitz, d. 25. Mondtags noch trinitatis, 19. mai 1516. 31. am abent Marie Magdalene, 21. juli 1515. 33. nicht gewittert, nicht bemerkt, nicht gehörig ge- würdigt. 34. gereynet, geregnet. 54*
403 letztenn das priuilegium vber den krethschmer zu Milsdorff, wie den folget. Got der almechtige troste seiner mt. sele, vnd freie sie wieder von aller beschuerung der sunde vnd der pein, gebe jr 329 den fried, wie seine mt. den alhie auff erden geliebet vnd gehal- 5 denn vnd mit frewden das ewige lebenn, amenn. Wie konig Ludwig jn das regiment beider chronen ko- menn vnd was die botschafft des keisers zu Praga geworbenn. Isz haben die doctores der behmischen cantzley die zur zceit 10 des todlichen abgangs konigis Wladislai zu Ofen gewest von sich geredt, das konig Ludwigen der todt seines hern vnd vaters bisz auff den sondtag sey vorhalden wurdenn, vnd so jme derselbige geoffenbart, solde er gesaget haben, worvmmb man jme den tod seines geliebten vaters so lang vorschwiegen, solde denselbigen so 15 billich als andere leute gewost haben. Vnd solde also sehr ge- weynet vnd sich betrubet haben, so lang jme Bornemissa, ein hun- gerisch her, seiner g. von jungen jaren zcuchtmeistern gesaget, er solde sich nicht betruben, er wurde nhumols selbst her sein, der pfahrer zu Ofen wurde jne nymmer stewpen lassen etc. vnd der- 20 gleichen. Dorauff der junge konig geantwort, wen das also were etc., notate verba, signate misteria. Hat desselben tages seinen herren vnd vatern zum begrebnus beleitet, vnd dornoch ins regi- ment gestiegn, got gebe zuglucke. 329b Von des keisers bothschafft. Mondtags noch trinitatis anno decimo sexto hat der keiser (nochdem seine mt., auff sunderliche beger vnd bethe konigisz Wladislai, neben dem konig von Polan kunig Ludwigen vnd frew- lichen Annam zu Wyn jn seine vormundschafft genomenn), den ist jsz vor einem jhar, anno etc. decimo quinto geschehen, das keyser- 30 liche mt., beide konige zu Hungern Behmen etc. vnd Polan gebru- der am abent Marie Magdalene vor Wyn jm felde zusamenn komen, vnd zu Wyn desselbn tages eingerieten sein, mit gar viel grosses geschmuckts folks, wiewol ir pomp allenthalb nicht gewittert, dor- vmmb das jsz denselbenn gantztag sehr gereynet hot. Konig Wla- 35 dislaus ist schwach gewest, hat sich in einer pahr zum keiser jm 25 1. Milsdorff, häufiger Melisdorf, auch Melisdorf auf dem berge, ist Hochkirch bei Görlitz, d. 25. Mondtags noch trinitatis, 19. mai 1516. 31. am abent Marie Magdalene, 21. juli 1515. 33. nicht gewittert, nicht bemerkt, nicht gehörig ge- würdigt. 34. gereynet, geregnet. 54*
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404 330b felde vnd gen Wyn eintragen lassen. Sein doselbst bey xmI tagen bei einander gelegen, einer den andern mit grossen geschencken vorehret, sunderlich der keiser den konig von Polan, also das der konig von Polan solde gesaget habenn, wir hetten gemeinet, wir hetten auch land vnd leute, silber golt vnd edelgestein, jst aber gen keiserlicher mt. reichthumb gar nichts zuachtenn, hetten vns auch eines solchen vberflussigen geprenges von leuten vnd von gut 330 bei dem keiser nymermehr vorsehen. Doselbst zu Wyn ist frau- lichen Anna dem keiser vortrauet vnd vormahlt anstat Karoli seines nepoten ex filio hertzogen zu Burgundienn, also das der keiser 10 solde zugesaget, wue gnanter hertzog Karll fraulichen Annam jn einem jhar zur ehe nicht nhome, so wolde er sie selber nemenn. Ist auch also gnannt fraulichen zw Wyn auff der burg in vorsor- gung des keisers mit wonung gebliebenn. Konig Ludwig ist mit seinem hern vnd vatern Wladislao in seinem kurreser von silber 15 vnd golt geschlagen vnd vom keiser geschanckt, von Wyn aus noch Ofen widervmmb getzogenn. Sein aldoselbst viel grosser regien pomp vnd herlikeit jm zusamennkomenn vnd zu Wyn gesehen wurden, douon vil geredt geschrieben vnd gedruckt. Habenn also obgnannt herrn freunthschafft vnd fried gestiefft, die auch in 20 Ofen offentlichen ausgerueffen, wie zwuschen denselben herrn vnd jren vnddirthanenn ein ewig fried auffgericht were wurdenn etc. Auff solchen grundt hat der keiser am tag, wie oben, seine bot- schafft auff gemeinenn tag gen Prag geschickt, einen probst cano- nicorum regularium, einen herrn, einen ritter aus Osterreich vnd 25 doctorem Philippum von Wyn, vnd antragen vnd sagen lassen: erstlich seine keiserliche gnade etc., dornoch das betrubnus so er aus dem tod konigis Wladislaj entpfangenn, vnd nicht alleine seine mt., sundern auch alle cristlichen fursten sich jm abesterben eines solchn cristlichen gutigens senfftmutigens friedsames gerechten furs- 30 tens, billichen betruben solden, item wes seine mt. widervmmb getrostet. Dobey ansagen lassen, wie er konig Wladislaen zu Wyn zugesaget konig Ludwigis person vnd erbschafft, neben dem konig zu Polan in vormundschafft zunemenn, derhalb seine mt. erboetig, jme mit leibe vnd gut, als sein selbst geliebten son brudern vnd 35 churfursten zuhelffen vnd zuratenn mit beger, das die stende der chron konig Ludwigs beste trachtenn wolden, so lange seine mt. der kriege jn Welschlanden vnd zu Meiland entladenn, mit viel worten vnd weiter meynung in dewtscher sprach geredt. So du begirig bist dises antragen zulesen, magst du die copia der jn- 40 5 15. kurreser, wagen, gefährt, verdorben aus: currus.
404 330b felde vnd gen Wyn eintragen lassen. Sein doselbst bey xmI tagen bei einander gelegen, einer den andern mit grossen geschencken vorehret, sunderlich der keiser den konig von Polan, also das der konig von Polan solde gesaget habenn, wir hetten gemeinet, wir hetten auch land vnd leute, silber golt vnd edelgestein, jst aber gen keiserlicher mt. reichthumb gar nichts zuachtenn, hetten vns auch eines solchen vberflussigen geprenges von leuten vnd von gut 330 bei dem keiser nymermehr vorsehen. Doselbst zu Wyn ist frau- lichen Anna dem keiser vortrauet vnd vormahlt anstat Karoli seines nepoten ex filio hertzogen zu Burgundienn, also das der keiser 10 solde zugesaget, wue gnanter hertzog Karll fraulichen Annam jn einem jhar zur ehe nicht nhome, so wolde er sie selber nemenn. Ist auch also gnannt fraulichen zw Wyn auff der burg in vorsor- gung des keisers mit wonung gebliebenn. Konig Ludwig ist mit seinem hern vnd vatern Wladislao in seinem kurreser von silber 15 vnd golt geschlagen vnd vom keiser geschanckt, von Wyn aus noch Ofen widervmmb getzogenn. Sein aldoselbst viel grosser regien pomp vnd herlikeit jm zusamennkomenn vnd zu Wyn gesehen wurden, douon vil geredt geschrieben vnd gedruckt. Habenn also obgnannt herrn freunthschafft vnd fried gestiefft, die auch in 20 Ofen offentlichen ausgerueffen, wie zwuschen denselben herrn vnd jren vnddirthanenn ein ewig fried auffgericht were wurdenn etc. Auff solchen grundt hat der keiser am tag, wie oben, seine bot- schafft auff gemeinenn tag gen Prag geschickt, einen probst cano- nicorum regularium, einen herrn, einen ritter aus Osterreich vnd 25 doctorem Philippum von Wyn, vnd antragen vnd sagen lassen: erstlich seine keiserliche gnade etc., dornoch das betrubnus so er aus dem tod konigis Wladislaj entpfangenn, vnd nicht alleine seine mt., sundern auch alle cristlichen fursten sich jm abesterben eines solchn cristlichen gutigens senfftmutigens friedsames gerechten furs- 30 tens, billichen betruben solden, item wes seine mt. widervmmb getrostet. Dobey ansagen lassen, wie er konig Wladislaen zu Wyn zugesaget konig Ludwigis person vnd erbschafft, neben dem konig zu Polan in vormundschafft zunemenn, derhalb seine mt. erboetig, jme mit leibe vnd gut, als sein selbst geliebten son brudern vnd 35 churfursten zuhelffen vnd zuratenn mit beger, das die stende der chron konig Ludwigs beste trachtenn wolden, so lange seine mt. der kriege jn Welschlanden vnd zu Meiland entladenn, mit viel worten vnd weiter meynung in dewtscher sprach geredt. So du begirig bist dises antragen zulesen, magst du die copia der jn- 40 5 15. kurreser, wagen, gefährt, verdorben aus: currus.
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405 struction keiserlicher mt. suchen, die den geschickten des rats zu Praga desselbenn tages auszuschreiben mitgeteilet vnd alhie bei die hendel geleget. Actum quo supra. Priuilegium konigis Wladislai, das der krethschmer zu 5 Milsdorff furthyn gorlitsch bier furen vnd schencken sal. Vmmb der stat nutz willen hat sich der rath befleissiget durch 331 den prothonotarium bei hern Laslaw von Sternberg zurlangen ein priuilegium von ko. mt., das die krethschmern adern schultz zu Milsdorff suesten die Hoekirche gnannt, furthyn kein ander den 10 gorlitsch bier furen vnd schencken solde, das den seine ko. mt. beilofftig x tage vor seinem todlichem abegang der stad zuletze gnediglich gegeben, doch also das dem schultz vnuorschrenckt sei das bier seines gefallens bey weme er wil zu kauffen. Dorauff ist der schultz dinstags noch trinitatis fur den rath besandt vnd jme 15 ist das konigliche schaffen also sich zuhalden angesaget wurden, das er den gar beschuerlich angehort. Derhalb sich in abwesen des landvoits bei seiner gnaden vorwesern des ambts eines sol- chen beclaget, jnen beweget den hewbtman der stad hirein zu schicken vnd mit dem rat douon reden lassen. So aber der hewbt- 20 mann des priuilegium vnddirricht, hat er jsz auch dobey gelassen, besunder so die eldisten herrn gesaget, das dorffe were ko. mt. domit sie jres gefallens hette schaffen mögen, so sie auch das gantz guet der stad aus gnaden gegeben, wer dowieder hette wollen fechten? Man hat geredt der schultz solde sich haben horen lassen 25 wie jme hawse vnd hoffe abegebrant wolde den schaden weniger den dieses vorbot geacht haben. Anno etc. decimo sexto. Von sanct Annencapellen vnd den altaristen doselbst. 331b So Hans Frentzel mitburger dieser stad aus eingebung got- licher gnade seiner andacht vnd liebe die er zu gotlicher ehre vnd 30 der heiligen grosmuttern sanctam Annam getragen, furgenomen eine kirche vnd capell zubawen, hat er zum ersten anno 1505 einen rath angelanget vmmb eine stelle dohyn die kirche zu bauen were, mit antzeigung das er gemeinet der priestern vnd altarien dorjnnenn auffzurichten etc. Vnd wiewol ein rath des seyns ansynnes be- 35 schuert gewest, zuuormeiden mehrung der priester, der suesten die stad, got lobe, eine gute notdorfft hette, doch ijn betrachttung seines gueten wercks hat ein rath jme solchs zugesaget vnd an- 2. desselben tages, zur zeit desselben landtages. 14. dinstags noch trini- tatis, 20. mai 1516.
405 struction keiserlicher mt. suchen, die den geschickten des rats zu Praga desselbenn tages auszuschreiben mitgeteilet vnd alhie bei die hendel geleget. Actum quo supra. Priuilegium konigis Wladislai, das der krethschmer zu 5 Milsdorff furthyn gorlitsch bier furen vnd schencken sal. Vmmb der stat nutz willen hat sich der rath befleissiget durch 331 den prothonotarium bei hern Laslaw von Sternberg zurlangen ein priuilegium von ko. mt., das die krethschmern adern schultz zu Milsdorff suesten die Hoekirche gnannt, furthyn kein ander den 10 gorlitsch bier furen vnd schencken solde, das den seine ko. mt. beilofftig x tage vor seinem todlichem abegang der stad zuletze gnediglich gegeben, doch also das dem schultz vnuorschrenckt sei das bier seines gefallens bey weme er wil zu kauffen. Dorauff ist der schultz dinstags noch trinitatis fur den rath besandt vnd jme 15 ist das konigliche schaffen also sich zuhalden angesaget wurden, das er den gar beschuerlich angehort. Derhalb sich in abwesen des landvoits bei seiner gnaden vorwesern des ambts eines sol- chen beclaget, jnen beweget den hewbtman der stad hirein zu schicken vnd mit dem rat douon reden lassen. So aber der hewbt- 20 mann des priuilegium vnddirricht, hat er jsz auch dobey gelassen, besunder so die eldisten herrn gesaget, das dorffe were ko. mt. domit sie jres gefallens hette schaffen mögen, so sie auch das gantz guet der stad aus gnaden gegeben, wer dowieder hette wollen fechten? Man hat geredt der schultz solde sich haben horen lassen 25 wie jme hawse vnd hoffe abegebrant wolde den schaden weniger den dieses vorbot geacht haben. Anno etc. decimo sexto. Von sanct Annencapellen vnd den altaristen doselbst. 331b So Hans Frentzel mitburger dieser stad aus eingebung got- licher gnade seiner andacht vnd liebe die er zu gotlicher ehre vnd 30 der heiligen grosmuttern sanctam Annam getragen, furgenomen eine kirche vnd capell zubawen, hat er zum ersten anno 1505 einen rath angelanget vmmb eine stelle dohyn die kirche zu bauen were, mit antzeigung das er gemeinet der priestern vnd altarien dorjnnenn auffzurichten etc. Vnd wiewol ein rath des seyns ansynnes be- 35 schuert gewest, zuuormeiden mehrung der priester, der suesten die stad, got lobe, eine gute notdorfft hette, doch ijn betrachttung seines gueten wercks hat ein rath jme solchs zugesaget vnd an- 2. desselben tages, zur zeit desselben landtages. 14. dinstags noch trini- tatis, 20. mai 1516.
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406 332 332b getzeiget eine stelle auff den topmarckt dohyn die kirche zw setzen, der meynung das er dieselbige noch dem felde zubefestigung der stad des orts bawen solde etc. Das den Hans Frentzel beschuert dorvmmb, das die kirche an dem ort dem folke aus dem wege gelegen, vnd gebeten vmmb die stat doruffen sie heute gebauet stehet, das jme den also vorgunst vnd nochgelassen ist wurden. Hat also gemelter Frentzel anno etc. sexto angefangen zu bawen vnd dieselbige anno etc. xnmo gentzlich vorbrocht durch seine dar- loge, vnd hat dorzu keinen pfennigen von andern leuten zuhulffe des bawes nemenn wollen, dieselbige freitags noch octauas ascen- 10 sionis anno millesimo quingentesimo duodecimo consecrirn vnd weihen lassen, durch einen suffraganensem Johannis episcopi Mis- nensis. Doreyn gestiefft vr priester, auff einen itzlichen altarn tzweie ministeria, vnd einem itzlichen priester xxx mark gorlitscher were auff funff messenn vormacht, die mark vmmb xx andere ge� 15 kaufft. Wiewol der rath doran das sechs priester aldo solden ge- stiefft werden alwege beschuerung gehabt, doch dieweile jsz ge- meltem Frentzeln also gefallen, hat ein rath dasselbige auch also geschehen lassen. So aber die bruderschafft der priester auch beschuerung ge- 20 tragen, das auff einmal als viel priester in die bruderschafft ko- menn solden, dorvmmb das jnen an der presentien abgehen muste, jst viel handels dorvnder geschehen, so lange Hans Frentzel sich gutwillig mit jnen vortragenn, welcher vortrag auch von worte zu worte in die matrikel der pristerschafft geschrieben vnd Hans 25 Frentzelnn ein abeschriefft douon gegeben ist wurden. Isz hat auch Hans Frentzel sich hirnoch bey dem rath viel be- fleissiget, das jme vorgunst denselben priestern eine hawse bey die kirche zu bawen. Ist jme aber alwege abegeschlagenn. Esz hat auch bischoff Johan zu Meissen gesaget wieder den protonota- 30 rium: quod uelit locum et domum ita interdicere quod in perpe- tuum ibi non debeat haberi nec vendi cereuisia. Isz hat aber ein rath besorget die priester mochten mit der zceit zu Rhom allegirn libertatem ecclesiasticam vnd bei bebistlicher heilikeit etwas do- wieder ausbrengen, derwegen die zulasung des hawse auch bi� 35 schofflicher gnade ist abegeschlagenn wurden. Ist ein gebewde vnd gestiefft gewest mehr eines fursten den eines burgers. Doch hat gemelter Frentzel offtmals gesaget, er hette die darloge an seiner narung vnd jm handel nye gespuret 5 10. freitags noch octauas ascensionis, 28. mai 1512. 22. presentien, prae- sentation, an der beförderung zu besseren pfründen.
406 332 332b getzeiget eine stelle auff den topmarckt dohyn die kirche zw setzen, der meynung das er dieselbige noch dem felde zubefestigung der stad des orts bawen solde etc. Das den Hans Frentzel beschuert dorvmmb, das die kirche an dem ort dem folke aus dem wege gelegen, vnd gebeten vmmb die stat doruffen sie heute gebauet stehet, das jme den also vorgunst vnd nochgelassen ist wurden. Hat also gemelter Frentzel anno etc. sexto angefangen zu bawen vnd dieselbige anno etc. xnmo gentzlich vorbrocht durch seine dar- loge, vnd hat dorzu keinen pfennigen von andern leuten zuhulffe des bawes nemenn wollen, dieselbige freitags noch octauas ascen- 10 sionis anno millesimo quingentesimo duodecimo consecrirn vnd weihen lassen, durch einen suffraganensem Johannis episcopi Mis- nensis. Doreyn gestiefft vr priester, auff einen itzlichen altarn tzweie ministeria, vnd einem itzlichen priester xxx mark gorlitscher were auff funff messenn vormacht, die mark vmmb xx andere ge� 15 kaufft. Wiewol der rath doran das sechs priester aldo solden ge- stiefft werden alwege beschuerung gehabt, doch dieweile jsz ge- meltem Frentzeln also gefallen, hat ein rath dasselbige auch also geschehen lassen. So aber die bruderschafft der priester auch beschuerung ge- 20 tragen, das auff einmal als viel priester in die bruderschafft ko- menn solden, dorvmmb das jnen an der presentien abgehen muste, jst viel handels dorvnder geschehen, so lange Hans Frentzel sich gutwillig mit jnen vortragenn, welcher vortrag auch von worte zu worte in die matrikel der pristerschafft geschrieben vnd Hans 25 Frentzelnn ein abeschriefft douon gegeben ist wurden. Isz hat auch Hans Frentzel sich hirnoch bey dem rath viel be- fleissiget, das jme vorgunst denselben priestern eine hawse bey die kirche zu bawen. Ist jme aber alwege abegeschlagenn. Esz hat auch bischoff Johan zu Meissen gesaget wieder den protonota- 30 rium: quod uelit locum et domum ita interdicere quod in perpe- tuum ibi non debeat haberi nec vendi cereuisia. Isz hat aber ein rath besorget die priester mochten mit der zceit zu Rhom allegirn libertatem ecclesiasticam vnd bei bebistlicher heilikeit etwas do- wieder ausbrengen, derwegen die zulasung des hawse auch bi� 35 schofflicher gnade ist abegeschlagenn wurden. Ist ein gebewde vnd gestiefft gewest mehr eines fursten den eines burgers. Doch hat gemelter Frentzel offtmals gesaget, er hette die darloge an seiner narung vnd jm handel nye gespuret 5 10. freitags noch octauas ascensionis, 28. mai 1512. 22. presentien, prae- sentation, an der beförderung zu besseren pfründen.
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407 vnd nochdem er mit seinem weib bisz jn xVIII jhar keynen erben getzeuget, hat jme got vnd die heilige grosmutter Anna ein jhar noch der kirchweyung ein erben vnd jungen son, der doch jn wochen gestorben, dornoch vber tzwei jhar abermols einen son 5 Joachim, tertio Johannem filium bescheret. Actum diebus et annis quibus supra. Von dem thurm an sanct Niclesthur. So das wether anno xvto in die spietz des thurms an sanct Niclasthur geschlagen vnd die spiesbawm vnd sparn zuschmettert, 10 ist der thurm von dem vndern siemes mit dieser neuen spietzen aufgefurt vnd mit kuppher gedacht wurden. Anno etc. xvito. 333 30 Von sanct Niclaskirchen. Die kirche sancti Nicolai ist etwo vor viel jaren, beilofftig vber funffzig jar, aussm grunde bisz an die fenster mit einer ringmauer 15 auffgefurt wurden, vnd hat also mit einem gespar gedacht bisz anher vngebauet gestanden, aus was vrsach weisz ich nicht, ab vielleicht die kirche des vormogens nicht ist gewest, ader ap sanct Peters bawe diesen gehindert, nochdem sanct Peter vnd Nicles in gesambten lehn sietzen, ader vielleicht das vnsere vorfarn besorget, 20 mochte jn kriegesleufften der stad zuschaden aldo auffgebauet sein wurden, das bleibe an seinem ort. Yedoch so die itzigen regirer betracht das das auffgefurte gemeure der stad nicht weniger den die gantz auffgerichte kirche schaden solde, dorvmmb, das man dasselbige mit schut befesten mochte, so aber die kirche stunde 25 mochte dieselbige eingeschlossen werden, doneben die gotliche vnd seiner lieben heiligen ehre, den hot die kirche zuuorn als eine offene schewne gestanden, douon wintherzceit viel clage von den priestern gewest, auch die hulffe Hansen Frentzels vnd den trost, so die lieben alden vorstorben gorlitscher douon entpfahn solden, in hoffenung der heilige bischoff Nicolaus sambt allen gleubigen die do bei jme rasten, wurden zur zceit der anfechttung der stad schuetzer beschiermer vnd vorbieter sein etc., haben sie bei sich jm rathe beschlossenn die kirche zubauen anno xyto, vnd habenn dasselbige jhar vber stein dorzu hawen lassen vnd hirnoch anno 333b 35 xvito angehoben zubauen, die pfeiler zuuorgrunden, vnd die mauer auffzufuren. Ist also auff zulossen des bischoffs, vide libros missiuarum, der erste stein der kirchen zugute von dem herrn pfarher Martino Fabrj mit der sollemnitet, vnd dem burgermeister Frantz Schneider 40 geleget wurden jm grunde des pfeilers, der kegen der sacrist thur
407 vnd nochdem er mit seinem weib bisz jn xVIII jhar keynen erben getzeuget, hat jme got vnd die heilige grosmutter Anna ein jhar noch der kirchweyung ein erben vnd jungen son, der doch jn wochen gestorben, dornoch vber tzwei jhar abermols einen son 5 Joachim, tertio Johannem filium bescheret. Actum diebus et annis quibus supra. Von dem thurm an sanct Niclesthur. So das wether anno xvto in die spietz des thurms an sanct Niclasthur geschlagen vnd die spiesbawm vnd sparn zuschmettert, 10 ist der thurm von dem vndern siemes mit dieser neuen spietzen aufgefurt vnd mit kuppher gedacht wurden. Anno etc. xvito. 333 30 Von sanct Niclaskirchen. Die kirche sancti Nicolai ist etwo vor viel jaren, beilofftig vber funffzig jar, aussm grunde bisz an die fenster mit einer ringmauer 15 auffgefurt wurden, vnd hat also mit einem gespar gedacht bisz anher vngebauet gestanden, aus was vrsach weisz ich nicht, ab vielleicht die kirche des vormogens nicht ist gewest, ader ap sanct Peters bawe diesen gehindert, nochdem sanct Peter vnd Nicles in gesambten lehn sietzen, ader vielleicht das vnsere vorfarn besorget, 20 mochte jn kriegesleufften der stad zuschaden aldo auffgebauet sein wurden, das bleibe an seinem ort. Yedoch so die itzigen regirer betracht das das auffgefurte gemeure der stad nicht weniger den die gantz auffgerichte kirche schaden solde, dorvmmb, das man dasselbige mit schut befesten mochte, so aber die kirche stunde 25 mochte dieselbige eingeschlossen werden, doneben die gotliche vnd seiner lieben heiligen ehre, den hot die kirche zuuorn als eine offene schewne gestanden, douon wintherzceit viel clage von den priestern gewest, auch die hulffe Hansen Frentzels vnd den trost, so die lieben alden vorstorben gorlitscher douon entpfahn solden, in hoffenung der heilige bischoff Nicolaus sambt allen gleubigen die do bei jme rasten, wurden zur zceit der anfechttung der stad schuetzer beschiermer vnd vorbieter sein etc., haben sie bei sich jm rathe beschlossenn die kirche zubauen anno xyto, vnd habenn dasselbige jhar vber stein dorzu hawen lassen vnd hirnoch anno 333b 35 xvito angehoben zubauen, die pfeiler zuuorgrunden, vnd die mauer auffzufuren. Ist also auff zulossen des bischoffs, vide libros missiuarum, der erste stein der kirchen zugute von dem herrn pfarher Martino Fabrj mit der sollemnitet, vnd dem burgermeister Frantz Schneider 40 geleget wurden jm grunde des pfeilers, der kegen der sacrist thur
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408 vber auffgericht ist, dorauff auch die caracteres † funff mit der jarzcal gehawen sein, secunda intra festa paschalia anno etc. de- cimo sexto in kegenwertikeit des gantzen rats vnd gemeines folks, das den zu diesem werg sehr geneiget. Nhu was am tage das die kirche zu diesem gebeude nicht 5 des vormogens gewest, das auch das tegliche almosen nichts ge- reicht, haben die eldisten herrn Hansen Frentzeln besandt vnd inen seiner vortrostung erjunert, der sich den gar gutwillig erboeten vnd zum ersten anheben zugeben 1C marc, vnd so er sehe, das redlich gebauet wurde vnd zuforderst mit der kelle, wolde er mehr 10 den er selbst vnd andere gedocht hetten, thun. So aber jm ersten jare allein der furrat mit den werckstucken geschickt, wie oben vorzcalt vnd etwas viel dorauff gegangen, den 334 haben den winther vber xII auch beweilen xvI gesellen jn der hutten gestanden vnd auffs geding gearbeit, vnd also die kirche 15 gelt gemangelt, hat Hans Frentzel abermols zugesaget zugeben zwu- schen hier vnd ostern IC mark vnd doruber. So man noch ostern mit der kelle erbeitn wurde, wolde er geben hundert wochen alle wochen xv marc, ader IIC wochen x marc. Dorauff den die kirchen- veter angefangen haben zu bauen. 20 Von der newen spehr am thurm. 334b So der thurm uber dem eingange des rothawses auffgefurt vnd gebauet, douon die alde spehr, die zuuor stunde, do itzt das newe oberste fenster vber der weinstuben stehet, vorruckt vnd abbe- gebrochen ist wurden, hat der rath jm ausfuren des thurms eine 25 vierung von quadraten setzen lassen, dorein die spehr gesatzt ist wurden. Die buchstaben vnd der numerus sein von gebreitem kuppher ausgehawen, mit buchgolt von Lucassen dem moler vber- guldet vnd in die stein vornittet. Der meister ist gewest meister Michel Rassel, ist kawm halb toricht gewest, doch durch seine 30 halb torichte synnenn beiden spheren, des halben vnd gantzen sei- gers aus dem alden werg gefurt vnd gemacht. Hat den rath mit kuppern, goldt, lasur, farbe firnesz lohn etc. gestanden vber LXXX schoc, anno decimo quinto jm summer, von Johannis bisz vahst noch Michaelis. Isz sein aber beide der moeler vnd seiger� 35 meister gute faule gesellen gewest, vnd haben stets durch den prothonotarium der vom rathe dorzu vorordent, wollen getriebenn werden. 2. secunda intra festa paschalia, 24. märz 1516. 21. spehr, sparum, zeiger an der thurmuhr.
408 vber auffgericht ist, dorauff auch die caracteres † funff mit der jarzcal gehawen sein, secunda intra festa paschalia anno etc. de- cimo sexto in kegenwertikeit des gantzen rats vnd gemeines folks, das den zu diesem werg sehr geneiget. Nhu was am tage das die kirche zu diesem gebeude nicht 5 des vormogens gewest, das auch das tegliche almosen nichts ge- reicht, haben die eldisten herrn Hansen Frentzeln besandt vnd inen seiner vortrostung erjunert, der sich den gar gutwillig erboeten vnd zum ersten anheben zugeben 1C marc, vnd so er sehe, das redlich gebauet wurde vnd zuforderst mit der kelle, wolde er mehr 10 den er selbst vnd andere gedocht hetten, thun. So aber jm ersten jare allein der furrat mit den werckstucken geschickt, wie oben vorzcalt vnd etwas viel dorauff gegangen, den 334 haben den winther vber xII auch beweilen xvI gesellen jn der hutten gestanden vnd auffs geding gearbeit, vnd also die kirche 15 gelt gemangelt, hat Hans Frentzel abermols zugesaget zugeben zwu- schen hier vnd ostern IC mark vnd doruber. So man noch ostern mit der kelle erbeitn wurde, wolde er geben hundert wochen alle wochen xv marc, ader IIC wochen x marc. Dorauff den die kirchen- veter angefangen haben zu bauen. 20 Von der newen spehr am thurm. 334b So der thurm uber dem eingange des rothawses auffgefurt vnd gebauet, douon die alde spehr, die zuuor stunde, do itzt das newe oberste fenster vber der weinstuben stehet, vorruckt vnd abbe- gebrochen ist wurden, hat der rath jm ausfuren des thurms eine 25 vierung von quadraten setzen lassen, dorein die spehr gesatzt ist wurden. Die buchstaben vnd der numerus sein von gebreitem kuppher ausgehawen, mit buchgolt von Lucassen dem moler vber- guldet vnd in die stein vornittet. Der meister ist gewest meister Michel Rassel, ist kawm halb toricht gewest, doch durch seine 30 halb torichte synnenn beiden spheren, des halben vnd gantzen sei- gers aus dem alden werg gefurt vnd gemacht. Hat den rath mit kuppern, goldt, lasur, farbe firnesz lohn etc. gestanden vber LXXX schoc, anno decimo quinto jm summer, von Johannis bisz vahst noch Michaelis. Isz sein aber beide der moeler vnd seiger� 35 meister gute faule gesellen gewest, vnd haben stets durch den prothonotarium der vom rathe dorzu vorordent, wollen getriebenn werden. 2. secunda intra festa paschalia, 24. märz 1516. 21. spehr, sparum, zeiger an der thurmuhr.
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409 Von dem thurm des rothawsses. Oben ist vorzceichent etzlicher masse, wie beschlossen den thurm zu bawen, wie sich auch etzlicher vnwille zwuschen den eldisten erboret vnd was von denen, so von einem eldisten zu 5 dem andern geschickt geredt, vnd bekant ist wurden, auch wesz der protonotarius gesaget, des so er sich hat mogen erjnnern, vnd nochdem seine erjnnerung Bernhardino Meltzer entkegen gewest, hat er auch einen grossen zcorn vnd vnwillen von jme erlanget. Derhalb auch Michel Swartz zurzceit zu jme gesaget, er hette den 10 krantz vordinet, ab er sagen solde, jr habt Bernhardino nicht zuge- fallen geredt, wirt euch einen krantz schenkenn. Das bleibe nhu an seinem ort. Doch ist oben clerlich nicht angetzeiget wie der thurm ge- bawet, das doch mit der zceit vielleicht zuwiessen not sein wolle, der- 335 halb diese vnddirrichtung gueter meynung hirnoch gesatzt, vnd hat 15 diese gestalt. Beide mauern, die gen der Brudergasse vnd die gein marckte sein aussm grunde nicht gefurt, sunder also wie sie vor al- ders gebawet gestanden geblieben, alleine das sie oben auff etzliche eln sein abegetragen wurden, dorauff den der thurm also gesatzt. Dor- noch ist ein bogen von der mawer gem marckte bisz auff die mawern 20 gem hofe geschlossen, dorauff den die driette seite des thurms ge- satzt. Dornoch basz hynauff ist abermols ein boegen von dem itzt geschlossen boegen bisz auff die mawern gen der Bruderngasse geschlossen, vnd also ist der thurm jn eine vierung brocht vnd furder auffgefurt wurden. Isz sein aber durch alle mawern vnd 25 boegen eissern stangen, eine vahst xvI eln lang getzogen, vnd ausserhalb des thurms vnd des gemewers, wie du den siechst bey dem eingang des thurms oben bei der seigerkammer vorankert, domit das gemeuer nicht schieben, sundern sich zusammen halden solde. Nochmols so man ferlikeit besorget, jst der grund, wie oben 30 CCXVI., vnddirfaren, der wendelstein, do itzt das furgelege stehet ausgemawert, pfheiler dem boegen von dem marckte bisz auff die mauer jm hoffe zu hulffe auffgefurt, das erste fenster jn der wein- stoben zur rechten ausgemawert, dorein dem boegen zu hulffe eine 335b grose eiche gesatzt, dorkegen vber zur lincken die blindenfenstern 35 auch ausgemawert mit anderer hulffe etc. Vnd ist also die vierung auffgefurt, dornoch ist das stuck jn den achtecken bisz zu ende des thurmes vordinget, vnd von der ele vi groschen gegeben wur- 2. Oben, vergleiche p. 137, 138, 139, 267, 268. 26. siechst, Gorlicism. für siehst. 27. seigerkammer, die kammer worin die thurmuhr befindlich. 30. fur- gelege, vorgelege, ein in Görlitz gebräuchlicher ausdruck für einen verschliessbaren raum vor einem ofen, einer thür etc. 32
409 Von dem thurm des rothawsses. Oben ist vorzceichent etzlicher masse, wie beschlossen den thurm zu bawen, wie sich auch etzlicher vnwille zwuschen den eldisten erboret vnd was von denen, so von einem eldisten zu 5 dem andern geschickt geredt, vnd bekant ist wurden, auch wesz der protonotarius gesaget, des so er sich hat mogen erjnnern, vnd nochdem seine erjnnerung Bernhardino Meltzer entkegen gewest, hat er auch einen grossen zcorn vnd vnwillen von jme erlanget. Derhalb auch Michel Swartz zurzceit zu jme gesaget, er hette den 10 krantz vordinet, ab er sagen solde, jr habt Bernhardino nicht zuge- fallen geredt, wirt euch einen krantz schenkenn. Das bleibe nhu an seinem ort. Doch ist oben clerlich nicht angetzeiget wie der thurm ge- bawet, das doch mit der zceit vielleicht zuwiessen not sein wolle, der- 335 halb diese vnddirrichtung gueter meynung hirnoch gesatzt, vnd hat 15 diese gestalt. Beide mauern, die gen der Brudergasse vnd die gein marckte sein aussm grunde nicht gefurt, sunder also wie sie vor al- ders gebawet gestanden geblieben, alleine das sie oben auff etzliche eln sein abegetragen wurden, dorauff den der thurm also gesatzt. Dor- noch ist ein bogen von der mawer gem marckte bisz auff die mawern 20 gem hofe geschlossen, dorauff den die driette seite des thurms ge- satzt. Dornoch basz hynauff ist abermols ein boegen von dem itzt geschlossen boegen bisz auff die mawern gen der Bruderngasse geschlossen, vnd also ist der thurm jn eine vierung brocht vnd furder auffgefurt wurden. Isz sein aber durch alle mawern vnd 25 boegen eissern stangen, eine vahst xvI eln lang getzogen, vnd ausserhalb des thurms vnd des gemewers, wie du den siechst bey dem eingang des thurms oben bei der seigerkammer vorankert, domit das gemeuer nicht schieben, sundern sich zusammen halden solde. Nochmols so man ferlikeit besorget, jst der grund, wie oben 30 CCXVI., vnddirfaren, der wendelstein, do itzt das furgelege stehet ausgemawert, pfheiler dem boegen von dem marckte bisz auff die mauer jm hoffe zu hulffe auffgefurt, das erste fenster jn der wein- stoben zur rechten ausgemawert, dorein dem boegen zu hulffe eine 335b grose eiche gesatzt, dorkegen vber zur lincken die blindenfenstern 35 auch ausgemawert mit anderer hulffe etc. Vnd ist also die vierung auffgefurt, dornoch ist das stuck jn den achtecken bisz zu ende des thurmes vordinget, vnd von der ele vi groschen gegeben wur- 2. Oben, vergleiche p. 137, 138, 139, 267, 268. 26. siechst, Gorlicism. für siehst. 27. seigerkammer, die kammer worin die thurmuhr befindlich. 30. fur- gelege, vorgelege, ein in Görlitz gebräuchlicher ausdruck für einen verschliessbaren raum vor einem ofen, einer thür etc. 32
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410 den. Sein gewest in die hohe bisz an den krantz xxI vnd vmmb den thurm XLII vngeferlich. Habe doch das vorgessen. Die spietze ist gesatzt anno decimo tertio, vnd gestanden vngeschalet vnd vn- gedacht vahst tzwei gantze jhar, douon den zubesorgen, die grossen schweren rhein so anno xyto gefallen, require wasserflut, haben dem holtz grosen schaden gethan, vnd anno xvito in der valsten mit kuppern gedacht. Worvmmb aber der thurm so lang vngedocht gestanden ist gewest gebruch des kuppers, das er aber vnschalet gestanden, ist keine vrsache gewest, den etc. Zum knoffe sein XXIV fl. hung. beilofftig zuuorguldenn meister Wolffgangen gegeben 10 wurden. Diszs habe ich dorvmmb vorzceichent, ab mit der zceit douon vnd wie der thurm gebawet geredt vnd bekomert wurde, dich hettest dornoch zurichten. Wollest auch jm besten annemenn. 5 336 Von dem grossen silbern krewtze zu sanct Petern. Dasselbige ist aus einem alden vbergulten krewtze, wiewol 15 mit etzlichen marcken silbers gebessert von meister Wolffgangen gemacht gote vnd dem heiligen holtz des krewtzes zu lobe vnd ehre getzeuget wurden, anno etc. decimo quinto. v 337 Von der cantorien zw Budissin, wie dieselbe an rath komenn. 20 Clara Emerichyn, Georg Emerichs nochgelassene witfrawe hat ein testament gemacht jnhaldes des statbuchs, dorjnnen vorordent XxI mark gartenzcinsz zu dreien messen woglich zuhalden etc. So aber ein rath beschuerung getragen das erbliche gartenzinsz zu geistlichen lehnen solden geschlagen werden, auch doran beschue� 25 rung gehabt, das doctor Emerich jr son solch lehn gen Budissin legen wolde, so des raths achttung das lehn billicher alhie do seine vorfarn rasten, solde auffgericht werden, jst derhalb das testament eine zceitlang auffgeschlagen, bisz entlich das doctor Emerich zu- gesaget, wue ein rath die zcinse wolde folgen lassen, so wolde er 30 domit vnd mit andern zcinsen eine newe prebenda vnd canonicat zu Budissin auffrichten, dieselbige solde der cantorien vnirt vnd jncorporirt vnd die lehn derselben dem rath vom capittel einge- rewmet vnd vbergebenn werden. In ansehn eines solchen vnd das suesten, got lobe, vahst priester alhie weren (die zceit haben 35 5. rhein, regen. 6. jn der vahsten, 5. februar 1516. 23. woglich, wöchent- lich. 35. die zceit, die steht zweimal.
410 den. Sein gewest in die hohe bisz an den krantz xxI vnd vmmb den thurm XLII vngeferlich. Habe doch das vorgessen. Die spietze ist gesatzt anno decimo tertio, vnd gestanden vngeschalet vnd vn- gedacht vahst tzwei gantze jhar, douon den zubesorgen, die grossen schweren rhein so anno xyto gefallen, require wasserflut, haben dem holtz grosen schaden gethan, vnd anno xvito in der valsten mit kuppern gedacht. Worvmmb aber der thurm so lang vngedocht gestanden ist gewest gebruch des kuppers, das er aber vnschalet gestanden, ist keine vrsache gewest, den etc. Zum knoffe sein XXIV fl. hung. beilofftig zuuorguldenn meister Wolffgangen gegeben 10 wurden. Diszs habe ich dorvmmb vorzceichent, ab mit der zceit douon vnd wie der thurm gebawet geredt vnd bekomert wurde, dich hettest dornoch zurichten. Wollest auch jm besten annemenn. 5 336 Von dem grossen silbern krewtze zu sanct Petern. Dasselbige ist aus einem alden vbergulten krewtze, wiewol 15 mit etzlichen marcken silbers gebessert von meister Wolffgangen gemacht gote vnd dem heiligen holtz des krewtzes zu lobe vnd ehre getzeuget wurden, anno etc. decimo quinto. v 337 Von der cantorien zw Budissin, wie dieselbe an rath komenn. 20 Clara Emerichyn, Georg Emerichs nochgelassene witfrawe hat ein testament gemacht jnhaldes des statbuchs, dorjnnen vorordent XxI mark gartenzcinsz zu dreien messen woglich zuhalden etc. So aber ein rath beschuerung getragen das erbliche gartenzinsz zu geistlichen lehnen solden geschlagen werden, auch doran beschue� 25 rung gehabt, das doctor Emerich jr son solch lehn gen Budissin legen wolde, so des raths achttung das lehn billicher alhie do seine vorfarn rasten, solde auffgericht werden, jst derhalb das testament eine zceitlang auffgeschlagen, bisz entlich das doctor Emerich zu- gesaget, wue ein rath die zcinse wolde folgen lassen, so wolde er 30 domit vnd mit andern zcinsen eine newe prebenda vnd canonicat zu Budissin auffrichten, dieselbige solde der cantorien vnirt vnd jncorporirt vnd die lehn derselben dem rath vom capittel einge- rewmet vnd vbergebenn werden. In ansehn eines solchen vnd das suesten, got lobe, vahst priester alhie weren (die zceit haben 35 5. rhein, regen. 6. jn der vahsten, 5. februar 1516. 23. woglich, wöchent- lich. 35. die zceit, die steht zweimal.
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414 ir gemeiniglich xL residirt beide altaristen vnd lectoristen) hat ein rath jme nochgelassen, er solde die erbzcinsz vorkauffen, vnd das 337b gelt, so viel xxI mark aufftragen wurden, gen Budissin zum stiefft wenden, das den also geschehen. Die gartenzcinsz hat erstlich 5 Hans Frentzel, dornoch Hans Baldauff der muntzmeistern gekaufft. Auff ein solchs hat ein rath durch den protonotarium mit dem capittel zu Budissin reden lassen zurfaren, was sie hjrinnen zuthun gewillet. Dorauff haben sie angesaget sie wolden einem rath zu Gorlitz zu ehren vnd gefallen, auch jrer kirchen zu nutz, jn solche 10 lehn, jncorporation vnd transfusionn willigen. Dornoch einem rath solchen iren willen zugeschrieben, jre missiue sein bei die hendel geleget. Antwort jn libro missiuarum, anno etc. decimo sexto. Zum drietten sein vorsamelt gewest Ia post Jacobi anno eodem in domo decani dominus Henrich Cotwitz senior, magister Andreas 15 Peler prepositus Legnitzensis, magister Paulus Kuchler vnd Johannes Zacharie*) thumherrn doselbst, vnd habenn auff ansuchen eins raths Mathie Rosenberg vnd dem protonotario geschickten abermols zu- gesaget das sie die lehn der cantorien die bisher einem capittel zugestanden, sambt dem jncorporirtenn neuen gestiefft einen rath, 20 irer foriger zusage noch, vbergeben wolde. Alleine dasselbige muste geschehen vormittelst dem bischoffe, als ista transfusio juris presentandi a clero in layicum esset jnualida, vnd derhalb, so wur- den sie kurtzlich bei dem bischoff zu Wurtzen sein, do wolden sie 338 jr jus dem bischoff einrewmenn, furder einem rath zu Gorlitz zu 25 vbergebenn, vnd jn die confirmacion brengen vnd setzen lassen, vnd were einem rath nicht von noten etwas weiter zuthun ader zusuchen. Alleine dieses were jre fleissige bethe, weile sich ein thumherr auff solch stiefft ehrlich nicht erhalden konde, er wolde ein lehn mit der zceit dorzu jncorporirn lassen, das den geschickten 30 auff befelh des rats, wiewol mann des etwas beschueret, also zu- gesaget, mit der gestalt, das ein rath vnuorbunden sein wolde, den nehste, das andere, ader das driette etc. so sich vorledigen mochte, dorzu zugeben. Das den obgemelt herrn anstad des capittels also angenomenn habenn, vnd dobei vorzcalt, das solche transfusion juris 35 presentandi dorvmmb geschehe, ab mit der zceit ymandes das stiefft vnbillicher weise mit fehden vnd andern inquietiern vnd an- 13. IIa post Jacobi, 28. juli 1516. *) So balde der doctor zu Glogaw der itzt possessor cantorie ist, abe- sterben wurde, so sollen die neue prebenda die cantorei vnd das zugesagte altar eine thumerey werden vnd von dem rath zu lehn ruren, wie jsz den ein rath itzt hern Johan Zacharie vorlihen hot. Etwas später unter den text gesetzte note des verfassers. 52
414 ir gemeiniglich xL residirt beide altaristen vnd lectoristen) hat ein rath jme nochgelassen, er solde die erbzcinsz vorkauffen, vnd das 337b gelt, so viel xxI mark aufftragen wurden, gen Budissin zum stiefft wenden, das den also geschehen. Die gartenzcinsz hat erstlich 5 Hans Frentzel, dornoch Hans Baldauff der muntzmeistern gekaufft. Auff ein solchs hat ein rath durch den protonotarium mit dem capittel zu Budissin reden lassen zurfaren, was sie hjrinnen zuthun gewillet. Dorauff haben sie angesaget sie wolden einem rath zu Gorlitz zu ehren vnd gefallen, auch jrer kirchen zu nutz, jn solche 10 lehn, jncorporation vnd transfusionn willigen. Dornoch einem rath solchen iren willen zugeschrieben, jre missiue sein bei die hendel geleget. Antwort jn libro missiuarum, anno etc. decimo sexto. Zum drietten sein vorsamelt gewest Ia post Jacobi anno eodem in domo decani dominus Henrich Cotwitz senior, magister Andreas 15 Peler prepositus Legnitzensis, magister Paulus Kuchler vnd Johannes Zacharie*) thumherrn doselbst, vnd habenn auff ansuchen eins raths Mathie Rosenberg vnd dem protonotario geschickten abermols zu- gesaget das sie die lehn der cantorien die bisher einem capittel zugestanden, sambt dem jncorporirtenn neuen gestiefft einen rath, 20 irer foriger zusage noch, vbergeben wolde. Alleine dasselbige muste geschehen vormittelst dem bischoffe, als ista transfusio juris presentandi a clero in layicum esset jnualida, vnd derhalb, so wur- den sie kurtzlich bei dem bischoff zu Wurtzen sein, do wolden sie 338 jr jus dem bischoff einrewmenn, furder einem rath zu Gorlitz zu 25 vbergebenn, vnd jn die confirmacion brengen vnd setzen lassen, vnd were einem rath nicht von noten etwas weiter zuthun ader zusuchen. Alleine dieses were jre fleissige bethe, weile sich ein thumherr auff solch stiefft ehrlich nicht erhalden konde, er wolde ein lehn mit der zceit dorzu jncorporirn lassen, das den geschickten 30 auff befelh des rats, wiewol mann des etwas beschueret, also zu- gesaget, mit der gestalt, das ein rath vnuorbunden sein wolde, den nehste, das andere, ader das driette etc. so sich vorledigen mochte, dorzu zugeben. Das den obgemelt herrn anstad des capittels also angenomenn habenn, vnd dobei vorzcalt, das solche transfusion juris 35 presentandi dorvmmb geschehe, ab mit der zceit ymandes das stiefft vnbillicher weise mit fehden vnd andern inquietiern vnd an- 13. IIa post Jacobi, 28. juli 1516. *) So balde der doctor zu Glogaw der itzt possessor cantorie ist, abe- sterben wurde, so sollen die neue prebenda die cantorei vnd das zugesagte altar eine thumerey werden vnd von dem rath zu lehn ruren, wie jsz den ein rath itzt hern Johan Zacharie vorlihen hot. Etwas später unter den text gesetzte note des verfassers. 52
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412 338b 339 fechten wolde, das ein rath, weile er nhumols die cantorien, als ein prelatur vnd dignitet zu leihn hette, jnen rath hulffe vnd bei- stand thuen solde, in bedocht, das er sein lehn doselbst bei der kirchen vnuorderbet haben wolde. Isz hette auch keiser Karl einen rath zu Gorlitz dem gestiefft zu Budissin zu tutores gegeben, wie sie den wol zubeweisen hettenn. Sie wolden auch derselben keiserlichen brieffe dem rath mit der zceit copien zuschicken. Do- bei jsz auch geblieben. Die geschicktenn haben auch jnen entdackt, wie solchs newe lehn vnd cantoria solde noch jnhalde des testaments vorlyhen wer- 10 den etc., dorzu sie den gesaget, sie trugen dieser weise kein wiessen, die confirmation were auch dorauff nicht gegrundet noch dermosen vorsorget, dorvmmb das doctor Emerich dem capitel solchs vorschwiegenn. Derwegen so ein rath solche newe lehn vnd cantoria vorleyhen wil, musz er sich halden lauts des testa- 15 ments, jsz were den das man sich der confirmacion mehr den des- selben testaments halden mochte, vnd besunder, weile solche weise mit der confirmacion nicht bestetiget. Isz ist auch zumselben mal bei dem capittel angeredet, wie doctor Emerich sich offtmals hette horen lassen, er were willens 20 das decanat auch zumachen de jure patronatu, so viel jme doran moglich vnd die nomination dem rath zuschickenn, vnd wue dem also, were eines rats fleissige bethe, ab dasselbige furnem jm ca- pittel weiter gehandelt, des raths ehre jm besten zubedencken, vnd vorhelffen, das dem rath die nominationn gegunst wurde, was er 25 alsden dobei thuen solde, das were er demselben decanat zuthun zugute vnbeschueret etc. Dorauff die hern capittels, jsz were an dem das douon ge- handelt were wurden, den jsz were der kirchen schedlich vnd jnen beschuerlich, das ein dechand nicht alwege bei der kirchen, 30 ader der gegeben, der kirchen nicht nutzlich sein solde. Aber entlich nichts beschlossen. Wue aber etwas geschehen solde, das muste geschehen mit gemeinem rath des capittels, dobei sie den eines raths zu Gorlitz zu ehren vnd zum besten gerne gedencken woldenn etc. 5 35 Wie sich die schoppen zu Magdeburg jn einem ortel gehalden haben. 1515. Noch todlichem abesterben der alden Fingeryn hat sich George Schmidt mitburger als der gefreundte vnderwunden, alles des gute vnd farender habe, so dieselbe fraw hinder sich gelassen (an erb- 40 lichen ligenden ader stehnden guettern hat sie nichts gehabt), dor-
412 338b 339 fechten wolde, das ein rath, weile er nhumols die cantorien, als ein prelatur vnd dignitet zu leihn hette, jnen rath hulffe vnd bei- stand thuen solde, in bedocht, das er sein lehn doselbst bei der kirchen vnuorderbet haben wolde. Isz hette auch keiser Karl einen rath zu Gorlitz dem gestiefft zu Budissin zu tutores gegeben, wie sie den wol zubeweisen hettenn. Sie wolden auch derselben keiserlichen brieffe dem rath mit der zceit copien zuschicken. Do- bei jsz auch geblieben. Die geschicktenn haben auch jnen entdackt, wie solchs newe lehn vnd cantoria solde noch jnhalde des testaments vorlyhen wer- 10 den etc., dorzu sie den gesaget, sie trugen dieser weise kein wiessen, die confirmation were auch dorauff nicht gegrundet noch dermosen vorsorget, dorvmmb das doctor Emerich dem capitel solchs vorschwiegenn. Derwegen so ein rath solche newe lehn vnd cantoria vorleyhen wil, musz er sich halden lauts des testa- 15 ments, jsz were den das man sich der confirmacion mehr den des- selben testaments halden mochte, vnd besunder, weile solche weise mit der confirmacion nicht bestetiget. Isz ist auch zumselben mal bei dem capittel angeredet, wie doctor Emerich sich offtmals hette horen lassen, er were willens 20 das decanat auch zumachen de jure patronatu, so viel jme doran moglich vnd die nomination dem rath zuschickenn, vnd wue dem also, were eines rats fleissige bethe, ab dasselbige furnem jm ca- pittel weiter gehandelt, des raths ehre jm besten zubedencken, vnd vorhelffen, das dem rath die nominationn gegunst wurde, was er 25 alsden dobei thuen solde, das were er demselben decanat zuthun zugute vnbeschueret etc. Dorauff die hern capittels, jsz were an dem das douon ge- handelt were wurden, den jsz were der kirchen schedlich vnd jnen beschuerlich, das ein dechand nicht alwege bei der kirchen, 30 ader der gegeben, der kirchen nicht nutzlich sein solde. Aber entlich nichts beschlossen. Wue aber etwas geschehen solde, das muste geschehen mit gemeinem rath des capittels, dobei sie den eines raths zu Gorlitz zu ehren vnd zum besten gerne gedencken woldenn etc. 5 35 Wie sich die schoppen zu Magdeburg jn einem ortel gehalden haben. 1515. Noch todlichem abesterben der alden Fingeryn hat sich George Schmidt mitburger als der gefreundte vnderwunden, alles des gute vnd farender habe, so dieselbe fraw hinder sich gelassen (an erb- 40 lichen ligenden ader stehnden guettern hat sie nichts gehabt), dor-
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413 vmmb er von einem andern mitburger Witschel gnant an die recht genomenn, anno etc. xvito. So aber gnanter Georg Schmidt einer sache bekommert, hat er durch den protonotarium ein blint urteil gen Magdeburg gefertiget, sich den grundt seiner sachen an den 5 schoppen doselbst zubelernenn. Dorauff jme den diese meynung vnder andern gesprochenn: ab auch Witschel seine mogenschafft beweisen konde, so were doch ein weib etzlicher grade ferner zu der Fingeryn gesippet, dorwegen sich Georg Schmid billich der gelassen habe vnddirstanden hette etc. So aber nhw die sache zw rechte gesatzt vnd beider teil satzung gen Magdeburg vorschickt, haben die schoppen gesprochen, das Witschels weib nehr gestam- met, derwegen die gelassene habe der Fingeryn alleine auff sie vorerbet, wie den der spruch clerlich von sich weiset etc. Vnd so dieser spruch Georgen Schmieden bekommerlich, hat er sich 15 bei weme er gewost rats erholet, vnd zum letzten komenn an doc- torem Emerich, der den die zceit jm banne gelegen vnd sich alhie bei seiner schuester der Claus Koeleryn auffgehalden, jme die sache furgeleget, vnd zum seinem besten vormocht. Der den gen Magde- burg an die schoppen geschrieben mit vbersendung beider ge- 20 thaner spruch, beider, des blinten vnd des gesatzten vrteils etc. Dorauff die schoppen einen beschlossenen brieffe alher an die schoppen geschrieben, mit furwendung viel vrsachen, dodurch sie vorursacht zu irren, vnd haben dorjnnenn zurkennenn gegeben, das Georg Schmidt neher gesieppet, vnd wue ir forig spruch nicht er- 25 offnet, denselben jnnen zu halden, wue aber derselbige geoffnet die part fur sich zufordern vnd jnen diesen iren spruch, den sie mit weiterbedocht gethan, zubemelden, douon nicht von noten sich 340 jn weiter rechtlich getzang zubegebenn. Isz ist aber dobei nicht geblieben, wie den die ortelsatzung jn dieser sachen ergangenn 30 ausweisen. Diszs begynnenn der schoppen zu Magdeburg ist dem rath be- kommerlich, auch schimpflich gewest solchs von inen zurfarenn, vnd wiewol sie entschuldung furgewandt, menschliche vnwissenheit vorhynderung irer schoppenkuhr etc., ist aber dennoch alle die- 35 selbige vor nichts geachtt, besunder weile der falle alleine auff einer schlechten calculation der grad der mogenschafft gestanden, ab Jeorg Schmid ader Witschel sich zu der Fingeryn nehr gesiep- pet, vnd ist dieser falle gewest. Jeorg Schmidt sambt seinen ge- schwiesternn ist gewest der vorstorben Fingeryn stieffschuester 40 tochter kindt, ader Jeorg Schmidts grosmuetter ist gewest der Fin- geryn stieffschuestern. So ist die Fingeryn gewest Witschels frauen grosmuetter schwester tochter, ader Witschels frawe ist gewest der 10 339b
413 vmmb er von einem andern mitburger Witschel gnant an die recht genomenn, anno etc. xvito. So aber gnanter Georg Schmidt einer sache bekommert, hat er durch den protonotarium ein blint urteil gen Magdeburg gefertiget, sich den grundt seiner sachen an den 5 schoppen doselbst zubelernenn. Dorauff jme den diese meynung vnder andern gesprochenn: ab auch Witschel seine mogenschafft beweisen konde, so were doch ein weib etzlicher grade ferner zu der Fingeryn gesippet, dorwegen sich Georg Schmid billich der gelassen habe vnddirstanden hette etc. So aber nhw die sache zw rechte gesatzt vnd beider teil satzung gen Magdeburg vorschickt, haben die schoppen gesprochen, das Witschels weib nehr gestam- met, derwegen die gelassene habe der Fingeryn alleine auff sie vorerbet, wie den der spruch clerlich von sich weiset etc. Vnd so dieser spruch Georgen Schmieden bekommerlich, hat er sich 15 bei weme er gewost rats erholet, vnd zum letzten komenn an doc- torem Emerich, der den die zceit jm banne gelegen vnd sich alhie bei seiner schuester der Claus Koeleryn auffgehalden, jme die sache furgeleget, vnd zum seinem besten vormocht. Der den gen Magde- burg an die schoppen geschrieben mit vbersendung beider ge- 20 thaner spruch, beider, des blinten vnd des gesatzten vrteils etc. Dorauff die schoppen einen beschlossenen brieffe alher an die schoppen geschrieben, mit furwendung viel vrsachen, dodurch sie vorursacht zu irren, vnd haben dorjnnenn zurkennenn gegeben, das Georg Schmidt neher gesieppet, vnd wue ir forig spruch nicht er- 25 offnet, denselben jnnen zu halden, wue aber derselbige geoffnet die part fur sich zufordern vnd jnen diesen iren spruch, den sie mit weiterbedocht gethan, zubemelden, douon nicht von noten sich 340 jn weiter rechtlich getzang zubegebenn. Isz ist aber dobei nicht geblieben, wie den die ortelsatzung jn dieser sachen ergangenn 30 ausweisen. Diszs begynnenn der schoppen zu Magdeburg ist dem rath be- kommerlich, auch schimpflich gewest solchs von inen zurfarenn, vnd wiewol sie entschuldung furgewandt, menschliche vnwissenheit vorhynderung irer schoppenkuhr etc., ist aber dennoch alle die- 35 selbige vor nichts geachtt, besunder weile der falle alleine auff einer schlechten calculation der grad der mogenschafft gestanden, ab Jeorg Schmid ader Witschel sich zu der Fingeryn nehr gesiep- pet, vnd ist dieser falle gewest. Jeorg Schmidt sambt seinen ge- schwiesternn ist gewest der vorstorben Fingeryn stieffschuester 40 tochter kindt, ader Jeorg Schmidts grosmuetter ist gewest der Fin- geryn stieffschuestern. So ist die Fingeryn gewest Witschels frauen grosmuetter schwester tochter, ader Witschels frawe ist gewest der 10 339b
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41 4. Fingeryn muettern rechter schuestern tochter kyndt. Einessz sol- chen haben sich die von Magdeburg zulernen nicht mussigen mo- gen, was solden sie denn thun wen jsz einem armen gesellen leib ehre vnd gut, hawt vnd har belanget. Dieses zu einem langen ge- dechtnus hirein vorczeichent, sich mit der zceit ein rath dornoch hette zurichtenn. Geschehen anno et diebus circa festum Margarethe quibus supra. 5 340b Von der weitsache. Oben ist vorzceichent, wie auff hoffenung vnd sunderliche vor- trostung, auch dem weithandell zugute, hertzog Georgen IM fl. rh. 10 vorgereicht sein wurden etc. Vnd nochdem der obermarschalk angegeben, ein rath solde auff wege gedencken, wie man sich jn handel schicken wolde, jst dorauff der protonotarius gen Meissen zu jme geschickt, na rogationum anno decimo quinto vnd vndir andern angesaget, ein rathe mochte bei sich keine andere leidliche 15 weg gefinden, den das vielleicht die vom Hayn nicht mehr weits gebrauchtenn den zu irer notdorfft, denselben mochten sie wie sie wusten schatzen, die vbermosz solde gegen Gorlitz, wie fur alders auff die niderloge gefurt werden, ader das der weit ginge, wie fur alders, wes die von Gorlitz furstlichen gnaden dorvmmb zu 20 einer vorehrung thuen solden, das jnen moglich, wolden sie sich douon nicht legen. Diesen furschlag hat der obirmarschalk in ein bedencken ge- nomenn, so aber seine g. mit viel widerwertikeitenn vnd krang- heiten befallen, hat sich das bedenckenn vortzogen bisz freitags 25 noch quasimodogeniti anni decimi sexti. Auff denselben tag ist der protonotarius durch sein schreiben auffn Honstein gefordert, 341 sein bedencken anzuhoren. Vnd ist diss gewest. Erstlich hat seiner gestrenckten den vorzcug entschuldiget, aus angetzeigten vr- sachen seiner kranckheit vnd hendel, dornoch bericht gethan, wie 30 er mit furstlichen g. hertzog Georgen douon mit allem fleis geredt, angetzogen der stad gerechtikeit vnd alden gebrauch auch dar- geleget, ab die vom Hayn jn einem schein zunomenn, so weren doch nhumols doraus komen die hendeler, die etwo guete narung gehabt hetten, redliche vorstendige leute, also das er vielmols 35 vmmb freude vnd lust willen dohin getzogen. Dorkegen weren eingewurtzelt tuchmecher, spueler, grobe leute mit sehr geringer 6. circa festum Margarethe, c. 13. juli 1516. 14. vorgereicht sein wurden etc. s. s. 313—330. 14. Ha rogationum, 15. mai 1515. 25. freitags noch quasi- modogeniti, 4. april 1516. 29. gestrenckten, gestrengen.
41 4. Fingeryn muettern rechter schuestern tochter kyndt. Einessz sol- chen haben sich die von Magdeburg zulernen nicht mussigen mo- gen, was solden sie denn thun wen jsz einem armen gesellen leib ehre vnd gut, hawt vnd har belanget. Dieses zu einem langen ge- dechtnus hirein vorczeichent, sich mit der zceit ein rath dornoch hette zurichtenn. Geschehen anno et diebus circa festum Margarethe quibus supra. 5 340b Von der weitsache. Oben ist vorzceichent, wie auff hoffenung vnd sunderliche vor- trostung, auch dem weithandell zugute, hertzog Georgen IM fl. rh. 10 vorgereicht sein wurden etc. Vnd nochdem der obermarschalk angegeben, ein rath solde auff wege gedencken, wie man sich jn handel schicken wolde, jst dorauff der protonotarius gen Meissen zu jme geschickt, na rogationum anno decimo quinto vnd vndir andern angesaget, ein rathe mochte bei sich keine andere leidliche 15 weg gefinden, den das vielleicht die vom Hayn nicht mehr weits gebrauchtenn den zu irer notdorfft, denselben mochten sie wie sie wusten schatzen, die vbermosz solde gegen Gorlitz, wie fur alders auff die niderloge gefurt werden, ader das der weit ginge, wie fur alders, wes die von Gorlitz furstlichen gnaden dorvmmb zu 20 einer vorehrung thuen solden, das jnen moglich, wolden sie sich douon nicht legen. Diesen furschlag hat der obirmarschalk in ein bedencken ge- nomenn, so aber seine g. mit viel widerwertikeitenn vnd krang- heiten befallen, hat sich das bedenckenn vortzogen bisz freitags 25 noch quasimodogeniti anni decimi sexti. Auff denselben tag ist der protonotarius durch sein schreiben auffn Honstein gefordert, 341 sein bedencken anzuhoren. Vnd ist diss gewest. Erstlich hat seiner gestrenckten den vorzcug entschuldiget, aus angetzeigten vr- sachen seiner kranckheit vnd hendel, dornoch bericht gethan, wie 30 er mit furstlichen g. hertzog Georgen douon mit allem fleis geredt, angetzogen der stad gerechtikeit vnd alden gebrauch auch dar- geleget, ab die vom Hayn jn einem schein zunomenn, so weren doch nhumols doraus komen die hendeler, die etwo guete narung gehabt hetten, redliche vorstendige leute, also das er vielmols 35 vmmb freude vnd lust willen dohin getzogen. Dorkegen weren eingewurtzelt tuchmecher, spueler, grobe leute mit sehr geringer 6. circa festum Margarethe, c. 13. juli 1516. 14. vorgereicht sein wurden etc. s. s. 313—330. 14. Ha rogationum, 15. mai 1515. 25. freitags noch quasi- modogeniti, 4. april 1516. 29. gestrenckten, gestrengen.
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415 norung vnd dergleichen etc. Dorauff jme von furstlichen g. be- folen, die gewegsten aussm rath vnd hantwerg fur sich zufordern. Dem er den also gethan vnd mit jnen auff furgegebn furschlag viel gehandelt, vnd were jme von dem vom Hayn vortzalt, die beschue- rung, so aus vorwandelung diss thun jnen folgen wolde, erstlich die vorlust der bewe, so sie derhalb auffgericht, dornoch abegang der stad, vnd folgender vorderb, den ein yemander hette seine forige narung vorworffen, vnd seine itzige vahst nochm weit vnd hantwerg gestalt etc. Derwegen sie dorzu gar schwere, das er auch furstlicher g. also bemeldet, gebe auch iren furstlichen g. et- was ein bedenckenn, wie dem, wue jsz den von Gorlitz anzu- nemenn, hette er auff diesen weg gedocht, das der weith von 341b Erffurt vnd aus der fursten von Sachssen lande gehn solde auff geordenter strasse nochm Hayn dodurch vnabgeleget, noch Gorlitz, wie fur alders, doch das das prueffemassz solde geteilet werden, die helffte zum Hayn bleiben, vnd die ander helffte gen Gorlitz ge- furt werdenn. Vnd so vndir andern vom protonotario gefraget, do- mit er wuste doheyme gruntlich anzusagenn, was f. g. dorvmmb zupflegen, hat er geantwort, auff befelh f. g. zehntausent fl. reynisch. 20 Ist mit dieser meynung der statschreiber abegeschieden. Vff vnddirricht des stadschreibers sein etzliche eldisten ge- schwornenn vnd schetzern heimlich beschickt vnd gethaner fur- schlag vortraulicher meynung furgehalden wurden, zuforderst bei jnen zurfaren ab sich derselbige erleiden wolde, den solde gemeine 25 stad etwas dorvmmb pflegen, vnd were vnschicklich ader nichts furtreglich, wolde sich nicht erleiden. Vnd ist also bekommert, erstlich ab die newen auffsetze solden abegethan werden, des doch der protonotarius keinen bescheidt einbrocht, dornoch, das sich nicht erleiden wolde, das prueffemassz zuteilen, aus viel vrsachen, 30 besundern das die schatzung mit einem halben mossz ader kwbell nicht mochte geschehn, were auch nicht begreifflich, wouon ader wenne dasselbige zunemenn, den vom wagen were jsz dem weith- hendeler nicht leidlich, den wurden beiweilen vier, funff, vi etc. 342 wagen auff einen hauffen gefurt, douon ein prueffemosz zur schatz- 35 ung eingegeben, dornoch, ab den weithendler vordeucht, das er zu gerynge geschatzt, mehr vnd mehr dorauff gefurt etc. Diese meynung ist dinstags noch Bonifacij anno decimo sexto dem hern obermarschalk zw Meissen auffm schlos durch den pro- thonotarium furgehalden wurden, wie ein rath gethanen furschlag 40 gutlich vnd dencklich angenomenn, aber konde bey sich nicht ge- 5 10 15 37. dinstags noch Bonifacij, 10. juni 1516.
415 norung vnd dergleichen etc. Dorauff jme von furstlichen g. be- folen, die gewegsten aussm rath vnd hantwerg fur sich zufordern. Dem er den also gethan vnd mit jnen auff furgegebn furschlag viel gehandelt, vnd were jme von dem vom Hayn vortzalt, die beschue- rung, so aus vorwandelung diss thun jnen folgen wolde, erstlich die vorlust der bewe, so sie derhalb auffgericht, dornoch abegang der stad, vnd folgender vorderb, den ein yemander hette seine forige narung vorworffen, vnd seine itzige vahst nochm weit vnd hantwerg gestalt etc. Derwegen sie dorzu gar schwere, das er auch furstlicher g. also bemeldet, gebe auch iren furstlichen g. et- was ein bedenckenn, wie dem, wue jsz den von Gorlitz anzu- nemenn, hette er auff diesen weg gedocht, das der weith von 341b Erffurt vnd aus der fursten von Sachssen lande gehn solde auff geordenter strasse nochm Hayn dodurch vnabgeleget, noch Gorlitz, wie fur alders, doch das das prueffemassz solde geteilet werden, die helffte zum Hayn bleiben, vnd die ander helffte gen Gorlitz ge- furt werdenn. Vnd so vndir andern vom protonotario gefraget, do- mit er wuste doheyme gruntlich anzusagenn, was f. g. dorvmmb zupflegen, hat er geantwort, auff befelh f. g. zehntausent fl. reynisch. 20 Ist mit dieser meynung der statschreiber abegeschieden. Vff vnddirricht des stadschreibers sein etzliche eldisten ge- schwornenn vnd schetzern heimlich beschickt vnd gethaner fur- schlag vortraulicher meynung furgehalden wurden, zuforderst bei jnen zurfaren ab sich derselbige erleiden wolde, den solde gemeine 25 stad etwas dorvmmb pflegen, vnd were vnschicklich ader nichts furtreglich, wolde sich nicht erleiden. Vnd ist also bekommert, erstlich ab die newen auffsetze solden abegethan werden, des doch der protonotarius keinen bescheidt einbrocht, dornoch, das sich nicht erleiden wolde, das prueffemassz zuteilen, aus viel vrsachen, 30 besundern das die schatzung mit einem halben mossz ader kwbell nicht mochte geschehn, were auch nicht begreifflich, wouon ader wenne dasselbige zunemenn, den vom wagen were jsz dem weith- hendeler nicht leidlich, den wurden beiweilen vier, funff, vi etc. 342 wagen auff einen hauffen gefurt, douon ein prueffemosz zur schatz- 35 ung eingegeben, dornoch, ab den weithendler vordeucht, das er zu gerynge geschatzt, mehr vnd mehr dorauff gefurt etc. Diese meynung ist dinstags noch Bonifacij anno decimo sexto dem hern obermarschalk zw Meissen auffm schlos durch den pro- thonotarium furgehalden wurden, wie ein rath gethanen furschlag 40 gutlich vnd dencklich angenomenn, aber konde bey sich nicht ge- 5 10 15 37. dinstags noch Bonifacij, 10. juni 1516.
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416 342b fynden, wie jsz fuglich geschehen mochte, derwegen gebeten jnen desz zu vnddirrichten. Dobei angetzeiget oben bekommerte vr- sachen, wo aber die f. g. dem weith gestatten woldenn zugehn wie fur alders, dorvmmb erboete sich ein rath, ire furstlichen gnaden zcimlicher weise zuuorehrenn, vt supra. Dorauff der ober marschalh: er hette diesen furschlag gueter meynung gethan, weile er aber horet, das er vnschicklich, wuste er weiter vnddirricht nicht zugeben, hette sich vorsehn, die von Gorlitz solden dorvmmb am meisten gewost habenn. Er wolde abir jm besten gemeldt habenn, weile fur die vom Hayn komenn, das der protonotarius so offte vor seine gestren. komenn, jn besorg wes wieder sie zurlangen, hetten sie Cesarem Pflugk vnd doctorem Hennick alden cantzlern vormocht auch mit geschencke, ire frei- heiten vber die niderloge von f. g. vnd seinen vorfarn ausgangen, auch ire beschuerung vnd schaden, so gemeiner stad Hayn aus 15 vorlegung der niderlog vnd schatzung des weiths fliessen wolde, f. g. furzutragen, mit bethe, sie nicht alleine dobei zulassen, sun- dern auch weiter zubestetigen, dorvmmb sie ire f. g. gerne vor- ehren wolden. Als den itzt geschehen, wie es durch einen glaub- wurdigen fur in komenn were, wuste derwegen, wue dem also, 20 furder wenig rath, yedoch, weile er aus vnschicklikeit seiner krang- heit selden zu furstlichen gnaden gefordert, wolde er dorauff acht- tung legen, solchs zurfarenn, vnd auffs erst dem protonotario zur- kennenn gebenn, vnd ab er die sache weiter nicht forderern mochte, so solde ein rath zu Gorlitz seinen fleis jm besten vormercken, den 25 wieder strom were schwere zu schwymmenn, was aber hertzog Georgen furgereicht, solde von furstlichen gnadenn kurtzlich be- tzalet werden, douon oben CoLx et supra et jnfra. O 10 Darnoch donerstags noch Kiliani ist gedochts marschalhs schos- ser Baltzer gnannt alher komenn, erstlich brieffe dem protonotarien 30 brocht, dorjnne der marschalh die forderung der weitsache gar abeschreibet, vnd dobei ansaget die ablosung der IM fl. rh. vnd furder bietet, IM dem hern obirmarschalk zuleyhen. Die brieffe 343 sein alle furhandenn, vnd also hat ein rath jm besten bedocht, jme dieselben zuleyhen bis auff Martini anno etc. xvito, vnd das andere 35 tausent ist an guten annenbergischen groschen dem rath betzalet. Dorauff sein dem schosser die vorschreibung der stete Dresden vnd Meissen vberantwort. Was der protonotarius auff des mar- schalks schreiben geantwort findest du jm brieffebuch, die newe 29. donerstags noch Kiliani, 10. juli 1516.
416 342b fynden, wie jsz fuglich geschehen mochte, derwegen gebeten jnen desz zu vnddirrichten. Dobei angetzeiget oben bekommerte vr- sachen, wo aber die f. g. dem weith gestatten woldenn zugehn wie fur alders, dorvmmb erboete sich ein rath, ire furstlichen gnaden zcimlicher weise zuuorehrenn, vt supra. Dorauff der ober marschalh: er hette diesen furschlag gueter meynung gethan, weile er aber horet, das er vnschicklich, wuste er weiter vnddirricht nicht zugeben, hette sich vorsehn, die von Gorlitz solden dorvmmb am meisten gewost habenn. Er wolde abir jm besten gemeldt habenn, weile fur die vom Hayn komenn, das der protonotarius so offte vor seine gestren. komenn, jn besorg wes wieder sie zurlangen, hetten sie Cesarem Pflugk vnd doctorem Hennick alden cantzlern vormocht auch mit geschencke, ire frei- heiten vber die niderloge von f. g. vnd seinen vorfarn ausgangen, auch ire beschuerung vnd schaden, so gemeiner stad Hayn aus 15 vorlegung der niderlog vnd schatzung des weiths fliessen wolde, f. g. furzutragen, mit bethe, sie nicht alleine dobei zulassen, sun- dern auch weiter zubestetigen, dorvmmb sie ire f. g. gerne vor- ehren wolden. Als den itzt geschehen, wie es durch einen glaub- wurdigen fur in komenn were, wuste derwegen, wue dem also, 20 furder wenig rath, yedoch, weile er aus vnschicklikeit seiner krang- heit selden zu furstlichen gnaden gefordert, wolde er dorauff acht- tung legen, solchs zurfarenn, vnd auffs erst dem protonotario zur- kennenn gebenn, vnd ab er die sache weiter nicht forderern mochte, so solde ein rath zu Gorlitz seinen fleis jm besten vormercken, den 25 wieder strom were schwere zu schwymmenn, was aber hertzog Georgen furgereicht, solde von furstlichen gnadenn kurtzlich be- tzalet werden, douon oben CoLx et supra et jnfra. O 10 Darnoch donerstags noch Kiliani ist gedochts marschalhs schos- ser Baltzer gnannt alher komenn, erstlich brieffe dem protonotarien 30 brocht, dorjnne der marschalh die forderung der weitsache gar abeschreibet, vnd dobei ansaget die ablosung der IM fl. rh. vnd furder bietet, IM dem hern obirmarschalk zuleyhen. Die brieffe 343 sein alle furhandenn, vnd also hat ein rath jm besten bedocht, jme dieselben zuleyhen bis auff Martini anno etc. xvito, vnd das andere 35 tausent ist an guten annenbergischen groschen dem rath betzalet. Dorauff sein dem schosser die vorschreibung der stete Dresden vnd Meissen vberantwort. Was der protonotarius auff des mar- schalks schreiben geantwort findest du jm brieffebuch, die newe 29. donerstags noch Kiliani, 10. juli 1516.
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417 vorschreibung des hern obirmarschalks vber die IM fl. leit beim rathe. Ist auff heute alles widergeben vnd schlecht gemacht. So mann aber vormarckt, das bei hertzog Georgen durch das gelihen geldt vnd durch die forderung des obirmarschalks nichts 5 erlanget, hat ein rath diese sache auff gemeinem landtag Catharine zu Praga gehalden bei denen geschickten konig Ludwigs, keiser- licher mt. vnd koniges zu Polan, auch den stenden der chron wi- dervmmb vornewenn vnd clagen lassen, vnd erlanget eine fur- schriefft, die den der protonotarius noch gefallen begrieffen, an 10 hertzog Georgen. Dorauff seine f. g. den stenden geantwort, die sache were wichtig vnd tapfer, derwegen guts rats notdorfftig vnd wolde jnen bey eigenem boeten antwort gebenn. Hirnoch hat mann geschrieben an den keiser, wie den alle diese schriefft bei die hendel geleget vnd jm brieffebuch vorzceichent, sub anno 1517. 15 Antwort des keisers ist einkomen quarta festorum paschalium anno eodem. 1517. Wie her Wilhelm von Eilenburg ins ampt der landuoitei komen ist. 343b Her Albrecht von Sternberg hat das ampt der landuoitei be- komenn von her Cristoff von Wartemberg, quere lantuoite, vnd als gemeine rede gewest, vmmb eine summa gelds etzlicher tausent schoc ein tausent gegeben par vber zu Praga jm aduent anno xvito vnd forder etzliche jhar vielleicht x alle jhar IIC, vnd ab ich an 25 der summa gefelet, so ist doch wahr gewest vnd gentzlich lautbar wurden, das gemelter her Albrecht gnanntem her Cristoffen vmmb abetretung willens des ampts vnd seiner vorschreibung, so er von konig Wladislao erlanget, eine grosse sume geldes gegeben. So aber her Albrecht vormarckt, das vielleicht aus solcher 30 handelung die empter zu keuffen, mit der zceit beschuerung er- folgen wolde, das jsz auch wieder dye ordenung were der lant- taffel kein ampt zukeuffen, sundern das ein yeder gewertig sein solde der gnaden ko. mt., doraus solche zurlangen, hat er jn einem scheyn furgegeben, weile er hewptmann were jm pilsner kreisz, 35 wolde jme nicht fuegen tzwei ampter zuhalden. Vnd dorauff her Wilhelm von Eilenburg dorein gefurt, das er seine erlangte ge� 344 rechtikeit zu sich brengen solde, vnd als mann redte, sein sie des kauffs eins worden vmmb vIM schoc meisnisch. 20 2. schlecht gemacht, mit durchstechen ungültig gemacht. 3. auff gemeinem landtag Catharine, 25. november 1516. 45. quarta festorum paschalium, 15. april 1517. 53
417 vorschreibung des hern obirmarschalks vber die IM fl. leit beim rathe. Ist auff heute alles widergeben vnd schlecht gemacht. So mann aber vormarckt, das bei hertzog Georgen durch das gelihen geldt vnd durch die forderung des obirmarschalks nichts 5 erlanget, hat ein rath diese sache auff gemeinem landtag Catharine zu Praga gehalden bei denen geschickten konig Ludwigs, keiser- licher mt. vnd koniges zu Polan, auch den stenden der chron wi- dervmmb vornewenn vnd clagen lassen, vnd erlanget eine fur- schriefft, die den der protonotarius noch gefallen begrieffen, an 10 hertzog Georgen. Dorauff seine f. g. den stenden geantwort, die sache were wichtig vnd tapfer, derwegen guts rats notdorfftig vnd wolde jnen bey eigenem boeten antwort gebenn. Hirnoch hat mann geschrieben an den keiser, wie den alle diese schriefft bei die hendel geleget vnd jm brieffebuch vorzceichent, sub anno 1517. 15 Antwort des keisers ist einkomen quarta festorum paschalium anno eodem. 1517. Wie her Wilhelm von Eilenburg ins ampt der landuoitei komen ist. 343b Her Albrecht von Sternberg hat das ampt der landuoitei be- komenn von her Cristoff von Wartemberg, quere lantuoite, vnd als gemeine rede gewest, vmmb eine summa gelds etzlicher tausent schoc ein tausent gegeben par vber zu Praga jm aduent anno xvito vnd forder etzliche jhar vielleicht x alle jhar IIC, vnd ab ich an 25 der summa gefelet, so ist doch wahr gewest vnd gentzlich lautbar wurden, das gemelter her Albrecht gnanntem her Cristoffen vmmb abetretung willens des ampts vnd seiner vorschreibung, so er von konig Wladislao erlanget, eine grosse sume geldes gegeben. So aber her Albrecht vormarckt, das vielleicht aus solcher 30 handelung die empter zu keuffen, mit der zceit beschuerung er- folgen wolde, das jsz auch wieder dye ordenung were der lant- taffel kein ampt zukeuffen, sundern das ein yeder gewertig sein solde der gnaden ko. mt., doraus solche zurlangen, hat er jn einem scheyn furgegeben, weile er hewptmann were jm pilsner kreisz, 35 wolde jme nicht fuegen tzwei ampter zuhalden. Vnd dorauff her Wilhelm von Eilenburg dorein gefurt, das er seine erlangte ge� 344 rechtikeit zu sich brengen solde, vnd als mann redte, sein sie des kauffs eins worden vmmb vIM schoc meisnisch. 20 2. schlecht gemacht, mit durchstechen ungültig gemacht. 3. auff gemeinem landtag Catharine, 25. november 1516. 45. quarta festorum paschalium, 15. april 1517. 53
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418 Diese handelung jst den leuten under den windt vnd zu oren komenn, also das auch bei der manschafft doch am meisten bei den von steten viel douon geredt, auch der gestalt etzlichen vorwe- sern vnd heubtleuten zu Budissin vnd alhie als jn vortrauen gesaget, wue sich die sache also hielde, wers dennoch zu bekommern, ab her Wilhelm zu einem landuoit anzunemenn were, dorvmmb das sich aus solchem eingang viel vbels erfolgen wolde. Der vorweser vnd die heubtleute haben solchs nicht geschwiegen, derhalb jsz auch geredt, douon die einweisung gar lang vortzogen ist wurden, den hot er sich besorget, das er von den steten nicht mochte an� 10 genomenn werden. Vnd so die geschickten aller stete der montzhalb zu Praga ge- west, vide secundum librum annalium, sein sie am cristtag anno xvito durch hern Leben obersten burggrauen gefordert vnd ist jnen jn gegenwart des von Eilenburgs furgehalden, wie jme die land� 15 uoitei von ko. mt. mit gunst vnd willen des keisers vnd des ko- niges von Polan als vormunden, auch der stende der chron Beh- 344b menn vbergeben were, wolden jnen willen dorzu geben vnd ge- melten hern zu einem landuoit annemenn. Dorzu die geschickten wenig geredt, weile sie douon keinen befelh, sunder gesaget, sie 20 wolden seiner g. ansynnen doheyme gerne ansagen, der zuuorsicht jre freunde wurden sich hirjnnen vnuorweislich halden. Doch ha- ben etzliche geschickten etzlichen hern die sache entdackt, das den leuten beschuerlich sein wolde zugestatten, das der von Eilenburg kauffweise ins ampt komen solde, were derwegen vnnot vahst auff 25 die einfurung zutreiben, so lange die sache basz den geschehen vorsichert vnd vnddirgrabenn. Dorauff hat sich her Albrecht von Sternberg befleissiget bei ko. mt. commission auszubrengen vnd suesten eine offen mandat vmbgeschickt, lande vnd stete vorboetet zu der einweisung eines 30 newen landuoits. Derhalb haben sich die von steten vortaget gen der Lobbaw vnd aldoselbst bewogung, beschuerung, was doraus erfolgen, so er der gestalt jns ampt gehn solde, vnd haben die von Budissin vnd Sittaw entlich doruff gelegen, jnen zu einem landuoite nicht anzu� 35 nemenn, aus angezceigten vnd folgenden vrsachen. Aber die ge- schickten des raths, Frantz Schneider vnd der prothonotarius, haben gesaget, sie konden ir bedencken nicht vahst vnbilligen vnd ab das nicht were, so were er doch bei viel leuten der reuterei halb vordechtig vnd suesten ein vngeschickt mann douon wieder trost, 40 schutz, noch forderung zu hoffen, vnd must dennoch jme geschehen vnd gethan werden, so viel einem landuoit zu thuen getziemet, sie 5 345
418 Diese handelung jst den leuten under den windt vnd zu oren komenn, also das auch bei der manschafft doch am meisten bei den von steten viel douon geredt, auch der gestalt etzlichen vorwe- sern vnd heubtleuten zu Budissin vnd alhie als jn vortrauen gesaget, wue sich die sache also hielde, wers dennoch zu bekommern, ab her Wilhelm zu einem landuoit anzunemenn were, dorvmmb das sich aus solchem eingang viel vbels erfolgen wolde. Der vorweser vnd die heubtleute haben solchs nicht geschwiegen, derhalb jsz auch geredt, douon die einweisung gar lang vortzogen ist wurden, den hot er sich besorget, das er von den steten nicht mochte an� 10 genomenn werden. Vnd so die geschickten aller stete der montzhalb zu Praga ge- west, vide secundum librum annalium, sein sie am cristtag anno xvito durch hern Leben obersten burggrauen gefordert vnd ist jnen jn gegenwart des von Eilenburgs furgehalden, wie jme die land� 15 uoitei von ko. mt. mit gunst vnd willen des keisers vnd des ko- niges von Polan als vormunden, auch der stende der chron Beh- 344b menn vbergeben were, wolden jnen willen dorzu geben vnd ge- melten hern zu einem landuoit annemenn. Dorzu die geschickten wenig geredt, weile sie douon keinen befelh, sunder gesaget, sie 20 wolden seiner g. ansynnen doheyme gerne ansagen, der zuuorsicht jre freunde wurden sich hirjnnen vnuorweislich halden. Doch ha- ben etzliche geschickten etzlichen hern die sache entdackt, das den leuten beschuerlich sein wolde zugestatten, das der von Eilenburg kauffweise ins ampt komen solde, were derwegen vnnot vahst auff 25 die einfurung zutreiben, so lange die sache basz den geschehen vorsichert vnd vnddirgrabenn. Dorauff hat sich her Albrecht von Sternberg befleissiget bei ko. mt. commission auszubrengen vnd suesten eine offen mandat vmbgeschickt, lande vnd stete vorboetet zu der einweisung eines 30 newen landuoits. Derhalb haben sich die von steten vortaget gen der Lobbaw vnd aldoselbst bewogung, beschuerung, was doraus erfolgen, so er der gestalt jns ampt gehn solde, vnd haben die von Budissin vnd Sittaw entlich doruff gelegen, jnen zu einem landuoite nicht anzu� 35 nemenn, aus angezceigten vnd folgenden vrsachen. Aber die ge- schickten des raths, Frantz Schneider vnd der prothonotarius, haben gesaget, sie konden ir bedencken nicht vahst vnbilligen vnd ab das nicht were, so were er doch bei viel leuten der reuterei halb vordechtig vnd suesten ein vngeschickt mann douon wieder trost, 40 schutz, noch forderung zu hoffen, vnd must dennoch jme geschehen vnd gethan werden, so viel einem landuoit zu thuen getziemet, sie 5 345
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419 solden aber dobey betrachten die schueren sachen besunder der montzhalb, der forderung vnd rath in der chron gesuchet, vnd das die sache belanget den hern cantzlern vnd s. g. bruder her Al- brechten, von welchen ein rath zu Gorlitz alle gnedige forderung gehabt, vnd solden sie nhumols durch iren aussatz die hern auff sich laden, were jnen bekomerlich. An welchem aber nhumols mehr gelegen, an der beschuerung der montze, de quo libro se- quenti f. 1., ader an dem landuoit das geben sie jnen allen zube- trachten, ane das wolden sie sich von jren rethen nicht legen. 10 Man konde dennoch, irer achttung, weise finden, domit man dieser boesen einfurung das ampt zukeuffen, als durch vorschreibung etc. vorkomen möchte. Vnd diese meynung habenn die vom Lauben auch geredt. Nhu haben die geschickten sich dismol nicht voreynigen mogen, 15 ab der von Eilenburg anzunemenn were ader nicht, sundern dohyn beslossen her Loben oberstem burggrauen, her Albrechten vnd dem von Eilenburg zuschreiben, sich mit der einweisung zu halden, so lang sich lande vnd stete vortragen mochte, das den auff einer eile nicht geschehen konde, das sie ire gnaden gueter meynung 345b 20 zurkennenn geben. Den wolden sie nicht gerne das yemandes zu vnvtzer tzerung ader in einen schimpff solde gefurt werden. Aber der her von Eilenburg hat sich an solch schreiben nicht gekart, sun- dern zu antwort gegeben, weile diss thun ein schaffen were ko. mt., wolde jme nicht fuegen aussenzupleiben, dorauff den dinstags 25 noch trium regum zu Budissin vahst mit L pferden einkomenn, neben jme her Jereslawenn von Schellendorff, oberster camerer, her Peter von der Leippa, der her von Ausche, Hans Bruckener etc., vnd andere vom adell aus Behmen. Desselben tages ist gemelter her camerer, als ein befelhtreger 30 ko. mt. vnd der cron, mit den von Eilenburg jns kloster komenn vnd die von lande vnd stete zu sich gefordert anzuhoren die konig- lichen vnd der chron befelh, erstlich gethan die gnedige erbietung, dornoch vberantwort eine credentz, mit werbung seines befelhs in- haldes etzlicher ko. mt. vnd der hern der chron brieffe, die s. g. 35 uberantwort vnd durch den protonotarium alhie offentlich sein ge- lesen wurden, dieser meynung, wie her Albrecht von Sternberg aus vorhinderung merglicher der chron gescheffte seiner mt. das ampt willig vnd frey vbergegeben, mit dangsagung etc., das seine mt. dem von Eilenburg aus sundern g. befolen, mit schaffen denselben also 346 40 anzunemenn, vnd der billikeit an seiner ko. g. stat zugeleisten etc. 5 24. dinstags noch trium regum, 13. januar 1517. 53*
419 solden aber dobey betrachten die schueren sachen besunder der montzhalb, der forderung vnd rath in der chron gesuchet, vnd das die sache belanget den hern cantzlern vnd s. g. bruder her Al- brechten, von welchen ein rath zu Gorlitz alle gnedige forderung gehabt, vnd solden sie nhumols durch iren aussatz die hern auff sich laden, were jnen bekomerlich. An welchem aber nhumols mehr gelegen, an der beschuerung der montze, de quo libro se- quenti f. 1., ader an dem landuoit das geben sie jnen allen zube- trachten, ane das wolden sie sich von jren rethen nicht legen. 10 Man konde dennoch, irer achttung, weise finden, domit man dieser boesen einfurung das ampt zukeuffen, als durch vorschreibung etc. vorkomen möchte. Vnd diese meynung habenn die vom Lauben auch geredt. Nhu haben die geschickten sich dismol nicht voreynigen mogen, 15 ab der von Eilenburg anzunemenn were ader nicht, sundern dohyn beslossen her Loben oberstem burggrauen, her Albrechten vnd dem von Eilenburg zuschreiben, sich mit der einweisung zu halden, so lang sich lande vnd stete vortragen mochte, das den auff einer eile nicht geschehen konde, das sie ire gnaden gueter meynung 345b 20 zurkennenn geben. Den wolden sie nicht gerne das yemandes zu vnvtzer tzerung ader in einen schimpff solde gefurt werden. Aber der her von Eilenburg hat sich an solch schreiben nicht gekart, sun- dern zu antwort gegeben, weile diss thun ein schaffen were ko. mt., wolde jme nicht fuegen aussenzupleiben, dorauff den dinstags 25 noch trium regum zu Budissin vahst mit L pferden einkomenn, neben jme her Jereslawenn von Schellendorff, oberster camerer, her Peter von der Leippa, der her von Ausche, Hans Bruckener etc., vnd andere vom adell aus Behmen. Desselben tages ist gemelter her camerer, als ein befelhtreger 30 ko. mt. vnd der cron, mit den von Eilenburg jns kloster komenn vnd die von lande vnd stete zu sich gefordert anzuhoren die konig- lichen vnd der chron befelh, erstlich gethan die gnedige erbietung, dornoch vberantwort eine credentz, mit werbung seines befelhs in- haldes etzlicher ko. mt. vnd der hern der chron brieffe, die s. g. 35 uberantwort vnd durch den protonotarium alhie offentlich sein ge- lesen wurden, dieser meynung, wie her Albrecht von Sternberg aus vorhinderung merglicher der chron gescheffte seiner mt. das ampt willig vnd frey vbergegeben, mit dangsagung etc., das seine mt. dem von Eilenburg aus sundern g. befolen, mit schaffen denselben also 346 40 anzunemenn, vnd der billikeit an seiner ko. g. stat zugeleisten etc. 5 24. dinstags noch trium regum, 13. januar 1517. 53*
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420 Noch gehaldener vndirredung hat die manschafft vnd neben jnen die thumhern zu Budissin als prelaten ausgesatzt, weile der von Eilenburg des standes ein behmisch her, vnd zu dem ampt tuglich, erkenten sie sich schuldig koniglichen vnd der chron be- felh nochzukomen. Die geschickten der von steten haben dorkegen gesaget, sie wusten wol das der her von Eilenburg des standes ein her, vnd das sie schuldig ko. mt. vnd der chron befelh nochzukomenn, weile aber eine gemeine rede were, wie seiner g. kauffweise ins ampt komen solde, were jren freunde solchs bekomerlich, dorvmmb das 10 jsz einen boesen eingang brengen wolde, also das das ambt also furt von einem auff andern stammen vnd gekaufft werden, vnd zum letzten auff lande vnd stete beschuerung vnd die abelosung fallen wolde. Zum andern were jsz yhe schimplich zusagen, das sich ein landuoit jns ampt keuffen, ader das lande vnd stete vor- 15 kaufft werden solden, gleich ab sie einen landuoit nicht hetten zu- ernerenn. Isz were yhe vor alders gewest vnd also vorordent, so sich ein landuoit seines geryngen einkomens beclaget, das lande vnd stete vorgunst eine geschossz auff ire leuthe zusetzen, das den noch auff heute also gegeben vnd konigliche stewer, ader alhie 20 konigliche geschos geheissen vnd alhie dem koniglichen richter von 346b den bauern gegeben wurde. Isz were auch wieder der von lande vnd stete priuilegien, das sie nyemandes solden vorpfandt, noch vorschrieben werden, vnd wieder einen alden loblichen gebrauch, das ein her der chron aus gnaden jns ampt komen were, vnd vn� 25 zueifflich wieder die achtbare lanttaffel, dorjnnen wie man redet, vorschrieben sein solde, das kein ampt jn noch aus der chron vor- kaufft, sundern aus gnaden solde gegeben werden. Isz gynge auch rede das der von Eilenburg willens were, so er jns ampt kwome den marggrauen zu Brandeburg zu fehden vnd nochdem die von 30 steten an dem marggrauen einen gnedigen herrn hetten, wusten sie dem von Eilenburg solchs in keynen weg zugestatten. Der- wegen befrembdet sie nicht vnbillich das sie also auff die sache eilenten, doch were jr bethe, sie wolden disz thun bas behertzigen vnd also dorein sehn, das lande vnd stete vorsorget, dorzu sie 35 gerne dienen wolden. Dorkegen die manschafft gesaget, jsz were yhe ein gerucht gewest wie der von Eilenburg kauffweise ins ampt komen solde, hetten aber des keinen grund noch anseger. Vnd dieweile die ko. mt. schriebe, das solchs aus gnaden geschehen, geben sie dem 40 befelh mehr glaubens den dem gerucht. Yedoch solde mann dem von Schellenburg solch gerucht furhalden vnd s. g. bieten zu vnd- 5
420 Noch gehaldener vndirredung hat die manschafft vnd neben jnen die thumhern zu Budissin als prelaten ausgesatzt, weile der von Eilenburg des standes ein behmisch her, vnd zu dem ampt tuglich, erkenten sie sich schuldig koniglichen vnd der chron be- felh nochzukomen. Die geschickten der von steten haben dorkegen gesaget, sie wusten wol das der her von Eilenburg des standes ein her, vnd das sie schuldig ko. mt. vnd der chron befelh nochzukomenn, weile aber eine gemeine rede were, wie seiner g. kauffweise ins ampt komen solde, were jren freunde solchs bekomerlich, dorvmmb das 10 jsz einen boesen eingang brengen wolde, also das das ambt also furt von einem auff andern stammen vnd gekaufft werden, vnd zum letzten auff lande vnd stete beschuerung vnd die abelosung fallen wolde. Zum andern were jsz yhe schimplich zusagen, das sich ein landuoit jns ampt keuffen, ader das lande vnd stete vor- 15 kaufft werden solden, gleich ab sie einen landuoit nicht hetten zu- ernerenn. Isz were yhe vor alders gewest vnd also vorordent, so sich ein landuoit seines geryngen einkomens beclaget, das lande vnd stete vorgunst eine geschossz auff ire leuthe zusetzen, das den noch auff heute also gegeben vnd konigliche stewer, ader alhie 20 konigliche geschos geheissen vnd alhie dem koniglichen richter von 346b den bauern gegeben wurde. Isz were auch wieder der von lande vnd stete priuilegien, das sie nyemandes solden vorpfandt, noch vorschrieben werden, vnd wieder einen alden loblichen gebrauch, das ein her der chron aus gnaden jns ampt komen were, vnd vn� 25 zueifflich wieder die achtbare lanttaffel, dorjnnen wie man redet, vorschrieben sein solde, das kein ampt jn noch aus der chron vor- kaufft, sundern aus gnaden solde gegeben werden. Isz gynge auch rede das der von Eilenburg willens were, so er jns ampt kwome den marggrauen zu Brandeburg zu fehden vnd nochdem die von 30 steten an dem marggrauen einen gnedigen herrn hetten, wusten sie dem von Eilenburg solchs in keynen weg zugestatten. Der- wegen befrembdet sie nicht vnbillich das sie also auff die sache eilenten, doch were jr bethe, sie wolden disz thun bas behertzigen vnd also dorein sehn, das lande vnd stete vorsorget, dorzu sie 35 gerne dienen wolden. Dorkegen die manschafft gesaget, jsz were yhe ein gerucht gewest wie der von Eilenburg kauffweise ins ampt komen solde, hetten aber des keinen grund noch anseger. Vnd dieweile die ko. mt. schriebe, das solchs aus gnaden geschehen, geben sie dem 40 befelh mehr glaubens den dem gerucht. Yedoch solde mann dem von Schellenburg solch gerucht furhalden vnd s. g. bieten zu vnd- 5
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4.24 dirrichten, wesz s. g. douon wissentlich. Vnd wiewol die von steten vahst wieder diesen aussatzt geredt, dorvmmb das jsz nicht 347 not, so jsz offenbar, vnd weren etzliche ires mittels in der stuben vorsammelt die zu Praga das geldt dem von Sternberg hetten 5 helffen zuzcelen, doruber were der von Schellenburg dem von Eilenburg zugute vnd ehre komenn etc., so haben sie sich doch letzlich dorein gegeben vnd etzlich neben der manschafft zu dem von Schellenburg geschickt, vnd s. g. vmmb solch thuen befragen lassen. Dorauff seine g. geantwort, er hette dorvmmb gar kein wies- sen, die ko. mt. hette s. g. solch thun auffgeleget, jnhalds der vor- lesen commission, esz were auch zw Prage in seiner g. gegenwert diss thun nye gedocht etc. Auff solche vnddirrichtung haben sich lande vnd stete vahst 15 jn tzweien tagen nye voreynigen mogen, den die manne haben vber jrem angeben forderlich auff berurte vnddirricht gehalden vnd gesaget, wieder die von steten, wue sie keyne andere meynung hetten so were bei jnen beschlossen dem von Schellenburg eine antwort zugeben, den von Eilenburg in einen amachtmann anzu- 20 nemenn. So haben sich die von steten von irer meynung nicht wollen weisen lassen, vnd der manschafft zugeredt, sie hetten als- wol als sie zu diesem thun zureden, des sie sie nicht entsetzen, solden auch kein antwort geben, man hette sich den voreyniget, vnd ab etwas doruber furgenomenn, solden sie wiessen, das jnen 347b 25 solchs nicht leidlich noch zuzusehen. Den sie weren willens diese zwispalt zuruck zutragen, vnd sich doheymen rats erholen, wie hirjnnen zuhalden. Vnd wolde jnen von noten sein zuwiessen, die- weile der von Eilenburg nein sagett etc., ab sie sich doch wolden vorsichern lassenn etc. Dorauff die manschafft geantwort, sie hetten 30 an ko. mt. befelh, des hern camerers vnddirricht vnd des von Eilenburgs vorneynung eine guete genuge, were jnen nicht not eynige vorschreibung etc. Also haben sich die geschickten ange- saget, so jsz nicht anders sein wolde, wusten sie ire priuilegia vnd altherkomenn so leichtlich nicht zubegeben vnd wolde jnen viel- 35 leicht not sein, die ko. mt. zubesuchen, gelegenheit diss thun zu- uormelden, vorsehn sich auch den hindertriet bei dem hern cam- merer zurlangen. Wie den geschehen, wiewol s. g. dortzu schwer gewest vnd vnder viel anderm gesaget, der von Eilenburg saget zum kauffe neyn, wolde auch solchs offentlich vor lande vnd stete 40 aussagen vnd noch gefallen doruber vorschreiben. Die geschickten der von steten sein anheyme zurucke ge- tzogen, vnd wiewol die von Budissin vnd Sittaw jm widereyn- 10
4.24 dirrichten, wesz s. g. douon wissentlich. Vnd wiewol die von steten vahst wieder diesen aussatzt geredt, dorvmmb das jsz nicht 347 not, so jsz offenbar, vnd weren etzliche ires mittels in der stuben vorsammelt die zu Praga das geldt dem von Sternberg hetten 5 helffen zuzcelen, doruber were der von Schellenburg dem von Eilenburg zugute vnd ehre komenn etc., so haben sie sich doch letzlich dorein gegeben vnd etzlich neben der manschafft zu dem von Schellenburg geschickt, vnd s. g. vmmb solch thuen befragen lassen. Dorauff seine g. geantwort, er hette dorvmmb gar kein wies- sen, die ko. mt. hette s. g. solch thun auffgeleget, jnhalds der vor- lesen commission, esz were auch zw Prage in seiner g. gegenwert diss thun nye gedocht etc. Auff solche vnddirrichtung haben sich lande vnd stete vahst 15 jn tzweien tagen nye voreynigen mogen, den die manne haben vber jrem angeben forderlich auff berurte vnddirricht gehalden vnd gesaget, wieder die von steten, wue sie keyne andere meynung hetten so were bei jnen beschlossen dem von Schellenburg eine antwort zugeben, den von Eilenburg in einen amachtmann anzu- 20 nemenn. So haben sich die von steten von irer meynung nicht wollen weisen lassen, vnd der manschafft zugeredt, sie hetten als- wol als sie zu diesem thun zureden, des sie sie nicht entsetzen, solden auch kein antwort geben, man hette sich den voreyniget, vnd ab etwas doruber furgenomenn, solden sie wiessen, das jnen 347b 25 solchs nicht leidlich noch zuzusehen. Den sie weren willens diese zwispalt zuruck zutragen, vnd sich doheymen rats erholen, wie hirjnnen zuhalden. Vnd wolde jnen von noten sein zuwiessen, die- weile der von Eilenburg nein sagett etc., ab sie sich doch wolden vorsichern lassenn etc. Dorauff die manschafft geantwort, sie hetten 30 an ko. mt. befelh, des hern camerers vnddirricht vnd des von Eilenburgs vorneynung eine guete genuge, were jnen nicht not eynige vorschreibung etc. Also haben sich die geschickten ange- saget, so jsz nicht anders sein wolde, wusten sie ire priuilegia vnd altherkomenn so leichtlich nicht zubegeben vnd wolde jnen viel- 35 leicht not sein, die ko. mt. zubesuchen, gelegenheit diss thun zu- uormelden, vorsehn sich auch den hindertriet bei dem hern cam- merer zurlangen. Wie den geschehen, wiewol s. g. dortzu schwer gewest vnd vnder viel anderm gesaget, der von Eilenburg saget zum kauffe neyn, wolde auch solchs offentlich vor lande vnd stete 40 aussagen vnd noch gefallen doruber vorschreiben. Die geschickten der von steten sein anheyme zurucke ge- tzogen, vnd wiewol die von Budissin vnd Sittaw jm widereyn- 10
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422 348 komen hart vber irer meynung gelegen, den von Eilenburg jn keinen weg zu einem landuoit anzunemenn, sundern solchs an die ko. mt. vnd die chron zugelangen, douon sich den der rath auch gar nicht geleget, jn betrachttung gelegenheit diss thuns, vnd was sich doraus zceitlich erfolgen mochte, vnd das den von steten bei viel leuten wol mochte nochgerhumet werden, das sie solche boese einfurung nicht erleiden mochten, so ist doch mehr beher- tziget die grose not vnd beschuerung des jrthumbs der montze, doraus man hoffet zukomenn aus forderung sundirlich des hern cantzlers vnd seiner g. brudern hern Albrechts, welche diss furnem 10 am meisten belanget, vnd das geldt fur das ampt einnemenn sol- den, auch anderer hern, die dem hern cantzlern geneiget. Den ane das, so were der von Eilenburg, durch die von steten sempt- lich zu einem landuoit nymmermehr angenomenn, jsz hette den die sache des kauffs eine andere gestalt gewonnenn. Wiewol die stad 15 suesten andere grosse sachen gehabt, als die Bresler sache, vide loco suo, die weitsache, vide loco suo, der forderung in der chron gesucht vnd gehangen etc., vnd derhalb ist zu Budissin eintrech- tiglich beslossen, den von Eilenburg zu einem landuoit anzunemen, doch mit genugsamer vorschreibung, wie den folget. Die manne 20 theten was sie wolden, so wolden sie ane vorsicherung dorein nicht willigen. 5 348b Wie sich der von Eilenburg gegen land vnd stete vor- schrieben. Wir Wilhelm herre von Eylenberg auff Ronaw etc. der lande 25 vnd sechsstette Budissin Gorlitz Zittaw Luban Lobbaw vnd Camentzs jm marggrauethumb Oberlausitzs voit, bekennen vnnd thun kundt mit dieszem vnszerm offenbriue vor allen den, die ehn sehen hören oder leszen, so vnnd als vns dy wirdigen edlen gestrengen vnd woltuchtigen prelaten, herren, ritterschafft vnnd manschafft der 30 lande, vnd die erszamen vnd weyszen burgermeister vnd rathmann obgemelter stete auff entpfel vnd gebot des allerdurchlauchtigisten fursten vnd herren herrenn Ludwigen zu Hungern Behm etc. ko- nigs, marggrauen zu Mehrern hertzogen zu Lucemburgk vnnd jn Slesien, vnnd marggrauen zu Lausitz vnszers gnedigisten herren, 35 auch wie die edlenn wolgebornen vnnd gestrengen herren vnd ritterschafft des königreichs Behm den von landenn vnd steten jn jrem schreyben angetzeiget auff gnugszam consensz vnd bewilligung keyserlicher mt. vnd koniglicher durchleuchtigkeit zu Polan als seyner königlichen gnaden vormunden zu einem voytte auffgenomen 40 haben auff seiner koniglichen mt. willen vnd widerruffen, vnnd
422 348 komen hart vber irer meynung gelegen, den von Eilenburg jn keinen weg zu einem landuoit anzunemenn, sundern solchs an die ko. mt. vnd die chron zugelangen, douon sich den der rath auch gar nicht geleget, jn betrachttung gelegenheit diss thuns, vnd was sich doraus zceitlich erfolgen mochte, vnd das den von steten bei viel leuten wol mochte nochgerhumet werden, das sie solche boese einfurung nicht erleiden mochten, so ist doch mehr beher- tziget die grose not vnd beschuerung des jrthumbs der montze, doraus man hoffet zukomenn aus forderung sundirlich des hern cantzlers vnd seiner g. brudern hern Albrechts, welche diss furnem 10 am meisten belanget, vnd das geldt fur das ampt einnemenn sol- den, auch anderer hern, die dem hern cantzlern geneiget. Den ane das, so were der von Eilenburg, durch die von steten sempt- lich zu einem landuoit nymmermehr angenomenn, jsz hette den die sache des kauffs eine andere gestalt gewonnenn. Wiewol die stad 15 suesten andere grosse sachen gehabt, als die Bresler sache, vide loco suo, die weitsache, vide loco suo, der forderung in der chron gesucht vnd gehangen etc., vnd derhalb ist zu Budissin eintrech- tiglich beslossen, den von Eilenburg zu einem landuoit anzunemen, doch mit genugsamer vorschreibung, wie den folget. Die manne 20 theten was sie wolden, so wolden sie ane vorsicherung dorein nicht willigen. 5 348b Wie sich der von Eilenburg gegen land vnd stete vor- schrieben. Wir Wilhelm herre von Eylenberg auff Ronaw etc. der lande 25 vnd sechsstette Budissin Gorlitz Zittaw Luban Lobbaw vnd Camentzs jm marggrauethumb Oberlausitzs voit, bekennen vnnd thun kundt mit dieszem vnszerm offenbriue vor allen den, die ehn sehen hören oder leszen, so vnnd als vns dy wirdigen edlen gestrengen vnd woltuchtigen prelaten, herren, ritterschafft vnnd manschafft der 30 lande, vnd die erszamen vnd weyszen burgermeister vnd rathmann obgemelter stete auff entpfel vnd gebot des allerdurchlauchtigisten fursten vnd herren herrenn Ludwigen zu Hungern Behm etc. ko- nigs, marggrauen zu Mehrern hertzogen zu Lucemburgk vnnd jn Slesien, vnnd marggrauen zu Lausitz vnszers gnedigisten herren, 35 auch wie die edlenn wolgebornen vnnd gestrengen herren vnd ritterschafft des königreichs Behm den von landenn vnd steten jn jrem schreyben angetzeiget auff gnugszam consensz vnd bewilligung keyserlicher mt. vnd koniglicher durchleuchtigkeit zu Polan als seyner königlichen gnaden vormunden zu einem voytte auffgenomen 40 haben auff seiner koniglichen mt. willen vnd widerruffen, vnnd
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423 vns zu des gnanten vnszers gnedigisten herren ehrn, der lande vnd stete bestes, auch zu der strassen fridsamkeyt gehorszam zu seyn gelobet, dorummb wir denn obgnanten landen vnd steten vnd den gemeynden arm vnd reich doselbst widerummb gelobet 349 5 haben, vnd jnen hirmit jn krafft dis vnszers brieues geloben das wir sie alle vnd itzlichen besundern bey allen jren priuilegien, briuen, handefesten, gnaden, gerichten, rechten, freyheten, alther- komen vnd guten gewonheiten, dye sie von alters von keysern, konigen, fursten vnd herren wolerworben vnnd bsonder von vn- 10 szerm obgnanten gnedigistenn herrn dem konige aus gnaden er- langet haben vnd nochmaln erwerben mögen, vnd alzo loblichen herbrocht vnd gebraucht, sie dobey festiglichen behalten vnd ge- ruglich bleyben loszen, jnen dasselb an alles arg bessern vnd nicht ergern vnd lande vnd stete auch die strassen schutzen vnd schir- 15 men wöllen noch vnszerm besten vormogen, sie auch mit heupt- leuten als vor alders mit jrem rathe, mit einem manne des landes alzo zubesorgenn, dodurch sie mit hulffe vnd rathe jnn vnszerm abweszen, so wir an allen orten alltzeyt nicht geseyn konnen, ge- schutzt vnd jnen geholffen werde, vnd dafur zu sein, das keins 20 von der voytteye komen sal, noch jn keyner weysze das vor alters dorzu gehort, douon verschriben ader entwandt werden. Auch globen wir den obgnanten landen vnd stetten, vnd den gemeinden arm vnd reich daselbst, ab obbemelte ko. mt. zu Hungern vnd Behm etc. vns einicherley summa gelds auff den obgedochten ampt 25 landen vnd stetten gemeinlich ader sunderlich vorschreiben geben ader vorpfenden wolde, solliche vorschreibung, vorpfendung ader gaben sollen wir vnd wollen der nicht auffnemen noch keinnerley scheden auff dy landt vnd stette schloen, dorumb wir sie bekom- mern vnd anlangen mochten domit gnante lande vnd stete an jren 349b 30 begnadungen freyheiten gerichten rechten altherkomen, guten ge- wonheiten nicht mochten geschwecht werden, vnnd noch dem vns die von landen vnd steten als in erfarung gemeins geruchtes fur- gehalten, das der wolgeborne herre Albrecht von Sternnberg vnszer lieber frundt von vns vmmb abtrettung der vorwaltung des ampts 35 der voytey des marggraffethumbs Oberlausitz mit eyner summa geldts vorgnuget, vnd wir als jn kauffsweyse wider altherkomen gewonheyt vnd loblichen gebrauch in des ampt einschreiten solden, douon ko. mt. vnszerm gnedigsten hernn landen vnd steten an jren herligkeyten vnd freyheiten abbruch vnd zurugkung wolde ein- 40 gefurt werden, haben wir vns sollicher nochsage offentlich kegen landen vnd stetten entschuldiget vnd himit bekennen, das wir sollich ampt durch keyne summa geldes, wider kleyn noch gros
423 vns zu des gnanten vnszers gnedigisten herren ehrn, der lande vnd stete bestes, auch zu der strassen fridsamkeyt gehorszam zu seyn gelobet, dorummb wir denn obgnanten landen vnd steten vnd den gemeynden arm vnd reich doselbst widerummb gelobet 349 5 haben, vnd jnen hirmit jn krafft dis vnszers brieues geloben das wir sie alle vnd itzlichen besundern bey allen jren priuilegien, briuen, handefesten, gnaden, gerichten, rechten, freyheten, alther- komen vnd guten gewonheiten, dye sie von alters von keysern, konigen, fursten vnd herren wolerworben vnnd bsonder von vn- 10 szerm obgnanten gnedigistenn herrn dem konige aus gnaden er- langet haben vnd nochmaln erwerben mögen, vnd alzo loblichen herbrocht vnd gebraucht, sie dobey festiglichen behalten vnd ge- ruglich bleyben loszen, jnen dasselb an alles arg bessern vnd nicht ergern vnd lande vnd stete auch die strassen schutzen vnd schir- 15 men wöllen noch vnszerm besten vormogen, sie auch mit heupt- leuten als vor alders mit jrem rathe, mit einem manne des landes alzo zubesorgenn, dodurch sie mit hulffe vnd rathe jnn vnszerm abweszen, so wir an allen orten alltzeyt nicht geseyn konnen, ge- schutzt vnd jnen geholffen werde, vnd dafur zu sein, das keins 20 von der voytteye komen sal, noch jn keyner weysze das vor alters dorzu gehort, douon verschriben ader entwandt werden. Auch globen wir den obgnanten landen vnd stetten, vnd den gemeinden arm vnd reich daselbst, ab obbemelte ko. mt. zu Hungern vnd Behm etc. vns einicherley summa gelds auff den obgedochten ampt 25 landen vnd stetten gemeinlich ader sunderlich vorschreiben geben ader vorpfenden wolde, solliche vorschreibung, vorpfendung ader gaben sollen wir vnd wollen der nicht auffnemen noch keinnerley scheden auff dy landt vnd stette schloen, dorumb wir sie bekom- mern vnd anlangen mochten domit gnante lande vnd stete an jren 349b 30 begnadungen freyheiten gerichten rechten altherkomen, guten ge- wonheiten nicht mochten geschwecht werden, vnnd noch dem vns die von landen vnd steten als in erfarung gemeins geruchtes fur- gehalten, das der wolgeborne herre Albrecht von Sternnberg vnszer lieber frundt von vns vmmb abtrettung der vorwaltung des ampts 35 der voytey des marggraffethumbs Oberlausitz mit eyner summa geldts vorgnuget, vnd wir als jn kauffsweyse wider altherkomen gewonheyt vnd loblichen gebrauch in des ampt einschreiten solden, douon ko. mt. vnszerm gnedigsten hernn landen vnd steten an jren herligkeyten vnd freyheiten abbruch vnd zurugkung wolde ein- 40 gefurt werden, haben wir vns sollicher nochsage offentlich kegen landen vnd stetten entschuldiget vnd himit bekennen, das wir sollich ampt durch keyne summa geldes, wider kleyn noch gros
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424 sunder alleine von ko. mt. vnd seynen vormunden obgemeltm vn- szerm gnedigsten hern, aus gnaden, wie andere landvoyte, erlanget haben, vnd so vns auch jmands der wegen, das wir durch einge summa geldis dis ampt der landvoytey an vns bracht anzufechten vnd zubeschuldigen vormeynte, wollen wir an geborlichen stellen, do wir zu rechte vorordent, dorummb antworten, vnd vns sollichs zimlich ausfuren vnd entledigen. Auff welche vnszer aussagen vnd erbitten dy gnanten lande vnd stete dismols gnugig vnd vnns wie 350 hiroben vormeldet zu irem landuoyte angenomenn, vnd ab wir mit der tzeyt die landtvoytey abtreten wörden, so globen wir hiemit 10 vnd in krafft dis briues die berurten ampt land vnnd stete der- halben vnangefordert vnd vnbeschwert zw lasszen. Wir globen auch was wir an sollichem ampt furnemen werden, das die mehr- gnanten land vnd stete in einigem thun ruren wolde aber jre sachen in gemeyn ader sunderheyt belangete, das wir sollichs mit 15 jrem rathe wysszen vnd willig thun wollen, vnd ob sichs jmmer begebe, das wir zu jmants aus den landen oder zu den steten jn gemein oder sunderheit schulde ader zuspruche gewunnen, vor- meinten ader haben wolten, das wir vnns des noch schult vnd antwort mit dem oder denen, durch landt vnd stete, solliche sache 20 nicht anlangende, wollen loszen billichen vnd erkennen, vnd an jrem rechten des sie gebrauchen, gnugen losszen vnnd nymants hocher nöttigen, so wir auch an diesem ampt von vnszeretwegen wider jmants auslendisch zuspruche haben wurden, wollen wir jn sollichen vnszern sachen den von landen vnd stetten zu beschwe� 25 rung vnd ane jren rathe vnd willen nichts furnemen, vnd ab vns oder sust jmandts von vnszertwegen einicherley briue zugeschryben wurden, domit dye gnantenn land vnd stette semptlich ader sun- derlich an jren freyheiten vnd gnaden mochten geschwecht werden, die briue sollen jn allen vnd jtzlichen nicht schaden brengen jn 30 keynerley weyse, auch sollen vnd wollen wir das konigliche schlos zu Budissin nyemande abtreten ader vberantworten ane radt vnd vol- wort der obgnanten land vnd steten, wan alleyn ko. mt. zu Behm. Sol- 350b liche obgnante glubde zusage punct vnd artickel globen stete vehste vnd vnuorbrochlich zuhalden gantz ane arg vnd alles geuerde. Zu vrkunde 35 vnd rechten wysszen haben wir disen briff mit vnszerm anhangenden jnsigel wyssentlich besigeln losszen, der gegeben ist noch Cristi vn- szers lieben herrn geburt jm funffzcenhunderten vnd sibentzenden jare dinstags am tage der heiligen merterern Fabiani vnd Sebastianj. 5 39. dinstags am tage der heiligen merterern Fabiani vnd Sebastianj, 20. januar 1517.
424 sunder alleine von ko. mt. vnd seynen vormunden obgemeltm vn- szerm gnedigsten hern, aus gnaden, wie andere landvoyte, erlanget haben, vnd so vns auch jmands der wegen, das wir durch einge summa geldis dis ampt der landvoytey an vns bracht anzufechten vnd zubeschuldigen vormeynte, wollen wir an geborlichen stellen, do wir zu rechte vorordent, dorummb antworten, vnd vns sollichs zimlich ausfuren vnd entledigen. Auff welche vnszer aussagen vnd erbitten dy gnanten lande vnd stete dismols gnugig vnd vnns wie 350 hiroben vormeldet zu irem landuoyte angenomenn, vnd ab wir mit der tzeyt die landtvoytey abtreten wörden, so globen wir hiemit 10 vnd in krafft dis briues die berurten ampt land vnnd stete der- halben vnangefordert vnd vnbeschwert zw lasszen. Wir globen auch was wir an sollichem ampt furnemen werden, das die mehr- gnanten land vnd stete in einigem thun ruren wolde aber jre sachen in gemeyn ader sunderheyt belangete, das wir sollichs mit 15 jrem rathe wysszen vnd willig thun wollen, vnd ob sichs jmmer begebe, das wir zu jmants aus den landen oder zu den steten jn gemein oder sunderheit schulde ader zuspruche gewunnen, vor- meinten ader haben wolten, das wir vnns des noch schult vnd antwort mit dem oder denen, durch landt vnd stete, solliche sache 20 nicht anlangende, wollen loszen billichen vnd erkennen, vnd an jrem rechten des sie gebrauchen, gnugen losszen vnnd nymants hocher nöttigen, so wir auch an diesem ampt von vnszeretwegen wider jmants auslendisch zuspruche haben wurden, wollen wir jn sollichen vnszern sachen den von landen vnd stetten zu beschwe� 25 rung vnd ane jren rathe vnd willen nichts furnemen, vnd ab vns oder sust jmandts von vnszertwegen einicherley briue zugeschryben wurden, domit dye gnantenn land vnd stette semptlich ader sun- derlich an jren freyheiten vnd gnaden mochten geschwecht werden, die briue sollen jn allen vnd jtzlichen nicht schaden brengen jn 30 keynerley weyse, auch sollen vnd wollen wir das konigliche schlos zu Budissin nyemande abtreten ader vberantworten ane radt vnd vol- wort der obgnanten land vnd steten, wan alleyn ko. mt. zu Behm. Sol- 350b liche obgnante glubde zusage punct vnd artickel globen stete vehste vnd vnuorbrochlich zuhalden gantz ane arg vnd alles geuerde. Zu vrkunde 35 vnd rechten wysszen haben wir disen briff mit vnszerm anhangenden jnsigel wyssentlich besigeln losszen, der gegeben ist noch Cristi vn- szers lieben herrn geburt jm funffzcenhunderten vnd sibentzenden jare dinstags am tage der heiligen merterern Fabiani vnd Sebastianj. 5 39. dinstags am tage der heiligen merterern Fabiani vnd Sebastianj, 20. januar 1517.
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10 20 25 30 35 s _ M5 Dorauff ist seine g. zu einem landuoit angenomen vnd gewon- licher weise auffs slos gefurt vnd eingeweiset wurden. Actum die- bus et anno quibus supra. Von der newen grossen glocken zu sant Petern. So eine glocke, die salue-glocke gnant, zuriessen vnd ein stuck douon gesprungen, hat der rath neben den kirchuetern jm besten vnd forderlich got zu lobe, dem heiligen sanct Petern zu ehren vnd gemeiner stad zu nutz, betracht eine andere newe glocke zuzcew- gen vnd haben also dieselbige angedinget einem kannengiessern von Freiberg aus Meissen, der den durch scine zwene sone solch werg angenomenn vnd hat giessen lassen, jhe vom centhener n mark gorlitscher were. Die glocke hat czxy centener, vnd ist durch ge- melte zwene bruder gegossen wurden im parcham balde jhenhalb des frauen thurms donerstages abents vmmb m hor, des tages Cosme vnd Damiani anno etc. xvito, dornoch durch meister Paul jns glock- haws gehanngen vnd sontags letare anno etc, xvuto durch den hern pfharher Martinum Fabro, auff nochlossung vnd befelh des bischoffs zu Meissen Maria getawfft wurden. Zu der tauffe sein zu geuattern vnd poten gebeten wurden erstlich der rath mit iren. weibern vnd tochtern, dornoch alle zcechen vnd priester also das sie aus iren mitteln einen ader zwene vorordnen solden zu der tauffe zukomenn, vnd das so die samelung der priester ader die zceche zusamenn geschüssen einzulegen, gedrengnus zuuorhuetten. Suesten sein auch viel burger vnd burgeryn, vnd aus den zce- chen sundirlich gebeten wurden die man den aus den geschos- buchern ausgetzogen noch irem vormogen, wiewol die sachen vnd die stellen hetten erleiden mógen, das mehr leute vnd matronen weren gebeten wurden. -. Actum diebus et annis quibus supra. Wie Hansen Frentzeln nochgelassen, das schmidis hawse an der ecken bei sanct Annen zukeuffen. Wie Hans Frentzel sanct Annenkirche gebawet vnd dornoch gebeten hot ein hawse den priestern zubawen, vide supra GCCXXXI, vnd wiewol jme sein ansuchen offtmals abegeschlagen, so hot er sich doch nicht wollen abeweisen lassen vnd yhe fleissig getracht vmmb das hawse an der ecken gelegen, vnd zurzceit so jsz dem schmiede feile wurden, dorvmmb gekawfft. Aber zu dem mal ist der kawffe dodurch gestoret, das eine alde fraue die Slosserhansin 5. zwriessen, zersprungen. 14. des tages Cosme vnd Damiani, 26. septem~ ber 1516. 16. sontags letare, 22. märz 1517. 19. poten, palhen. vw 7 54 351 391b
10 20 25 30 35 s _ M5 Dorauff ist seine g. zu einem landuoit angenomen vnd gewon- licher weise auffs slos gefurt vnd eingeweiset wurden. Actum die- bus et anno quibus supra. Von der newen grossen glocken zu sant Petern. So eine glocke, die salue-glocke gnant, zuriessen vnd ein stuck douon gesprungen, hat der rath neben den kirchuetern jm besten vnd forderlich got zu lobe, dem heiligen sanct Petern zu ehren vnd gemeiner stad zu nutz, betracht eine andere newe glocke zuzcew- gen vnd haben also dieselbige angedinget einem kannengiessern von Freiberg aus Meissen, der den durch scine zwene sone solch werg angenomenn vnd hat giessen lassen, jhe vom centhener n mark gorlitscher were. Die glocke hat czxy centener, vnd ist durch ge- melte zwene bruder gegossen wurden im parcham balde jhenhalb des frauen thurms donerstages abents vmmb m hor, des tages Cosme vnd Damiani anno etc. xvito, dornoch durch meister Paul jns glock- haws gehanngen vnd sontags letare anno etc, xvuto durch den hern pfharher Martinum Fabro, auff nochlossung vnd befelh des bischoffs zu Meissen Maria getawfft wurden. Zu der tauffe sein zu geuattern vnd poten gebeten wurden erstlich der rath mit iren. weibern vnd tochtern, dornoch alle zcechen vnd priester also das sie aus iren mitteln einen ader zwene vorordnen solden zu der tauffe zukomenn, vnd das so die samelung der priester ader die zceche zusamenn geschüssen einzulegen, gedrengnus zuuorhuetten. Suesten sein auch viel burger vnd burgeryn, vnd aus den zce- chen sundirlich gebeten wurden die man den aus den geschos- buchern ausgetzogen noch irem vormogen, wiewol die sachen vnd die stellen hetten erleiden mógen, das mehr leute vnd matronen weren gebeten wurden. -. Actum diebus et annis quibus supra. Wie Hansen Frentzeln nochgelassen, das schmidis hawse an der ecken bei sanct Annen zukeuffen. Wie Hans Frentzel sanct Annenkirche gebawet vnd dornoch gebeten hot ein hawse den priestern zubawen, vide supra GCCXXXI, vnd wiewol jme sein ansuchen offtmals abegeschlagen, so hot er sich doch nicht wollen abeweisen lassen vnd yhe fleissig getracht vmmb das hawse an der ecken gelegen, vnd zurzceit so jsz dem schmiede feile wurden, dorvmmb gekawfft. Aber zu dem mal ist der kawffe dodurch gestoret, das eine alde fraue die Slosserhansin 5. zwriessen, zersprungen. 14. des tages Cosme vnd Damiani, 26. septem~ ber 1516. 16. sontags letare, 22. märz 1517. 19. poten, palhen. vw 7 54 351 391b
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426 352b gnant, ir herbrige jn forigem vorkeuffen bei dem schmiede ausge- dinget hette, douon der schmied nicht mechtig gewest das hawsz zuuorkeuffen. Doch solde der schmiede Hansen Frentzeln zugesaget haben, so jme sein hawse noch tode der Slosserhansyn ymmer feil wurde, so wold ers nyemant den jme vorkeuffen. Vber drey jhar hirnoch, so die fraue gestorben, hat der schmied sein hawse vorkaufft einem andern schmiede. Das hat Hans Frentzel 352 aus oben angetzeigter zusage des schmiedes mit rechte weren vnd anfechten vnd an den kauffe treten wollen. Dorkegen die ge- schwornen zcechmeister der schmied gebeten, solchs nicht zuge- 10 statten, dem hantwerg zunochteil etc. vnd dobei gesaget, der schmied vorkeuffer des hawses sagette auff seinem todbete vnd auff sein letzte hynfart, das er Hansen Frentzeln nichts zugesaget hette etc. So aber die eldisten hern betracht manchfeldige woltat so Hans Frentzel gemeiner stad vnd auffs raths ansuchen ertzeiget, auch das 15 Hans Frentzeln ader einem andern burgern nicht wol zu wegern were ein hawse zukeuffen, haben sie mit Frentzeln offtmals geredt, jme vorzcalt anfenglich, wie die kyrche zu sant Annen zwbauen zugelassen, auch alleine erstlich auff drei priester, dornoch jme zugefallen auff vI, solde jnen nhu auch ein hawse gebauet werden 20 jn der gestalt, wie sie confirmirt, wolde gemeiner stat viel be- schuerung doraus erwachssen, mit einfurhung des frembden bieres, jres wesens, vnd das die geistlichket sehr vberhant nemenn wolde, das dennoch jn viel stetn den leuten beschuerlich. Den jsz were manch closter do kawm vI monchen jnnen weren, so stunds dor- 25 uffen, noch jnhald der confirmacion, wue er die horas stiefften wurde, das diese vr priester nicht konden ausrichten, derhalb die antzal priester abermols solde gemehret werdenn, derhalb wers ein rath yhe beschuert, wie auch ire vorfarn solchs zuzulassen hochlich beschuert gewest. Yedoch vmmb seiner woltat willen, so 30 hette man auff etzliche wege getracht, wie mit dem hause zuhalden, der eine, domit das hantwerg gestillet, so solde der schmied keuffer das hawse dasselbige keuffen, doch also, das er dasselbige dem rath auff sein ansuchen widervmmb abetreten vnd vorkeuffen solde. So wolde ein rath Hansen Frentzeln eine kunthschafft geben, das 35 die abetretung des hauses jme zugute geschehen sein solde, ab er mit der zceit jm hoffe zu Rhom ader bei dem bischoffe erlangen mochte vorwandelung der confirmacion vnd das die priester jns raths henden vnd befelh stehn soldenn. Dieser furslagk hat Hansen Frentzeln gar nichts gefallen. Vnd 40 gesaget, er were nichts weniger den ein hantwerg vnd forderlich zu dem, das er rechtte hette solde er als weit als eine zceche an-
426 352b gnant, ir herbrige jn forigem vorkeuffen bei dem schmiede ausge- dinget hette, douon der schmied nicht mechtig gewest das hawsz zuuorkeuffen. Doch solde der schmiede Hansen Frentzeln zugesaget haben, so jme sein hawse noch tode der Slosserhansyn ymmer feil wurde, so wold ers nyemant den jme vorkeuffen. Vber drey jhar hirnoch, so die fraue gestorben, hat der schmied sein hawse vorkaufft einem andern schmiede. Das hat Hans Frentzel 352 aus oben angetzeigter zusage des schmiedes mit rechte weren vnd anfechten vnd an den kauffe treten wollen. Dorkegen die ge- schwornen zcechmeister der schmied gebeten, solchs nicht zuge- 10 statten, dem hantwerg zunochteil etc. vnd dobei gesaget, der schmied vorkeuffer des hawses sagette auff seinem todbete vnd auff sein letzte hynfart, das er Hansen Frentzeln nichts zugesaget hette etc. So aber die eldisten hern betracht manchfeldige woltat so Hans Frentzel gemeiner stad vnd auffs raths ansuchen ertzeiget, auch das 15 Hans Frentzeln ader einem andern burgern nicht wol zu wegern were ein hawse zukeuffen, haben sie mit Frentzeln offtmals geredt, jme vorzcalt anfenglich, wie die kyrche zu sant Annen zwbauen zugelassen, auch alleine erstlich auff drei priester, dornoch jme zugefallen auff vI, solde jnen nhu auch ein hawse gebauet werden 20 jn der gestalt, wie sie confirmirt, wolde gemeiner stat viel be- schuerung doraus erwachssen, mit einfurhung des frembden bieres, jres wesens, vnd das die geistlichket sehr vberhant nemenn wolde, das dennoch jn viel stetn den leuten beschuerlich. Den jsz were manch closter do kawm vI monchen jnnen weren, so stunds dor- 25 uffen, noch jnhald der confirmacion, wue er die horas stiefften wurde, das diese vr priester nicht konden ausrichten, derhalb die antzal priester abermols solde gemehret werdenn, derhalb wers ein rath yhe beschuert, wie auch ire vorfarn solchs zuzulassen hochlich beschuert gewest. Yedoch vmmb seiner woltat willen, so 30 hette man auff etzliche wege getracht, wie mit dem hause zuhalden, der eine, domit das hantwerg gestillet, so solde der schmied keuffer das hawse dasselbige keuffen, doch also, das er dasselbige dem rath auff sein ansuchen widervmmb abetreten vnd vorkeuffen solde. So wolde ein rath Hansen Frentzeln eine kunthschafft geben, das 35 die abetretung des hauses jme zugute geschehen sein solde, ab er mit der zceit jm hoffe zu Rhom ader bei dem bischoffe erlangen mochte vorwandelung der confirmacion vnd das die priester jns raths henden vnd befelh stehn soldenn. Dieser furslagk hat Hansen Frentzeln gar nichts gefallen. Vnd 40 gesaget, er were nichts weniger den ein hantwerg vnd forderlich zu dem, das er rechtte hette solde er als weit als eine zceche an-
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427 gesehn werden, wuste auch nyemand, wie jsz vmmb das hawse mit der zceit gestalt vnd mit viel andern einsagen, vnd entlich ge- beten, jme die rechte zuuorgonnenn. Er wolde das hawse haben ader gar entperen etc. Dorkegen die eldisten gesaget, das er dieses ader ein ander 353 hause kauffet, das were dem rath nichts entkegen, aber ein pfaffen- hawse doraus vnd wieder der stad priuilegien geistlich zu machenn, das were dem rath nicht leidlich etc. Dornoch ist jme furgeschla- gen, er solde das keuffen, aber einen schmid dorjnnen leiden, das 10 jme auch nicht gefellig, vnd gesaget, er wolde dorzu vnuorbunden sein, wue die gotliche ampt durch den schmied nicht gestoret, wie jsz den bisher geschehen, vnd von den priestern geclaget, so were jme gleich als mehr ein schmied jm hawse, als ein ander hant- wergsmann. So den die eldisten hern Hansen Frentzels gemut vormarckt auch betracht seine wolthat vnd die auch von jme zugewarten, haben sie jme zugesaget das er das hause keuffen mochte, doch also, das er doran nichts bauen solde, den alleine was not were vnd zu einem hantwergsmann dienette. Aber zw einem pfaffen- 20 hause solde er doran gar nicht bauen, er thette jsz den mit wiessen vnd gutem willen des raths, vnd solde den schmid der dorvmmb gekaufft ein jhar dorjnnen leiden. Das er den also gelobet vnd zugesaget vnd dobey hynangegangen, esz were zu bedencken ab er was doran bauen wolde dem rath zuentkegen, das jme solchs nicht 25 vorgunst wurde, vnd wue er auch solchs gethuen konde, so wolde ers wieder den rath nicht furnemenn, vnd ehe ers wieder den 353b rath thuen wolde, er wolde ehr gehangen werden (gleich der wort hat er gebraucht etc.). Dobei jsz auch blieben. Actum secunda die Floriani als post jubilate, anno etc. decimo septimo. 5 15 30 Von der breslischen sache die auffgehaldene guetter belangende. Oben am CCCXXVI ist vorzceichent von dem recessz der hern commissarien, vnd ist die meynung gewest, freitags noch Jheronimi wiedervmmb zu Praga zugestehn mit allir gerechtikeit etc. So aber 35 zurselben zceit die hern commissarien in kleiner anzeal vmmb zwi- tracht willen so zwuschen den hern, auch zwuschen den hern vnd ritterschafft an eynem vnd den von steten anderteils gewest, zu Praga gewest vnd kein gemeiner landtag gehalden, jst auff befelh der hern commissarien zuforderst des hern cantzlers durch hern 28. secunda die Floriani als post jubilate, 4. mai 1517. 54*
427 gesehn werden, wuste auch nyemand, wie jsz vmmb das hawse mit der zceit gestalt vnd mit viel andern einsagen, vnd entlich ge- beten, jme die rechte zuuorgonnenn. Er wolde das hawse haben ader gar entperen etc. Dorkegen die eldisten gesaget, das er dieses ader ein ander 353 hause kauffet, das were dem rath nichts entkegen, aber ein pfaffen- hawse doraus vnd wieder der stad priuilegien geistlich zu machenn, das were dem rath nicht leidlich etc. Dornoch ist jme furgeschla- gen, er solde das keuffen, aber einen schmid dorjnnen leiden, das 10 jme auch nicht gefellig, vnd gesaget, er wolde dorzu vnuorbunden sein, wue die gotliche ampt durch den schmied nicht gestoret, wie jsz den bisher geschehen, vnd von den priestern geclaget, so were jme gleich als mehr ein schmied jm hawse, als ein ander hant- wergsmann. So den die eldisten hern Hansen Frentzels gemut vormarckt auch betracht seine wolthat vnd die auch von jme zugewarten, haben sie jme zugesaget das er das hause keuffen mochte, doch also, das er doran nichts bauen solde, den alleine was not were vnd zu einem hantwergsmann dienette. Aber zw einem pfaffen- 20 hause solde er doran gar nicht bauen, er thette jsz den mit wiessen vnd gutem willen des raths, vnd solde den schmid der dorvmmb gekaufft ein jhar dorjnnen leiden. Das er den also gelobet vnd zugesaget vnd dobey hynangegangen, esz were zu bedencken ab er was doran bauen wolde dem rath zuentkegen, das jme solchs nicht 25 vorgunst wurde, vnd wue er auch solchs gethuen konde, so wolde ers wieder den rath nicht furnemenn, vnd ehe ers wieder den 353b rath thuen wolde, er wolde ehr gehangen werden (gleich der wort hat er gebraucht etc.). Dobei jsz auch blieben. Actum secunda die Floriani als post jubilate, anno etc. decimo septimo. 5 15 30 Von der breslischen sache die auffgehaldene guetter belangende. Oben am CCCXXVI ist vorzceichent von dem recessz der hern commissarien, vnd ist die meynung gewest, freitags noch Jheronimi wiedervmmb zu Praga zugestehn mit allir gerechtikeit etc. So aber 35 zurselben zceit die hern commissarien in kleiner anzeal vmmb zwi- tracht willen so zwuschen den hern, auch zwuschen den hern vnd ritterschafft an eynem vnd den von steten anderteils gewest, zu Praga gewest vnd kein gemeiner landtag gehalden, jst auff befelh der hern commissarien zuforderst des hern cantzlers durch hern 28. secunda die Floriani als post jubilate, 4. mai 1517. 54*
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428 Albrechten von Sternberg die zceit landuoiten, vnd den hern doctor Rupprechten, beider teile geschickten der abscheid gegebenn auff nehstkunfftigen landtag Martini widervmmb wie itzt hette geschehen sollen zugestehenn. Von Martini ist gemeiner landtag erstrackt bisz auff Catharine. Mittelrzceit haben sich die von Breslaw befleissiget bei ko. mt. ko- nig Ludwigen zurlangen commissiones an einen rath mit der sache nicht zu procedirn, bissolang seine mt. der sache weiter vnddir- richt, dornoch an die herrn commissarien, die von Breslau bei iren alden begnadung zubleiben lassen, so ferne sie die hetten etc. 10 So aber des rath beslossene commission den geschickten gen Praga nochgefertiget, auch die herrn commissarien den geschickten konig Ludwigs befelh, mit furschriefften hertzog Friderichs zur Liegnitz auch mit dem schreiben der von Breslaw, den auff dieselbige haben sie alleine eynen boeten dohyn gefertiget, furgehalden haben, haben 15 sie jr antwort doruff gethan, wie den als diese commissiones vnd copien furhandenn, antzeigen, vnd entlich gebeten, sie von ergange- nem befelh konig Wladislai loblicher gedencken vnd jr selbst spruch vnd recessz nicht zuweisen etc. Dorauff sein die von Breslaw mit vbersandter der geschickten eingelegte antwort, vnd ein rath von 20 neues, wieuor citirt vnd geladen zugestehn, sexta post reminiscere anni decimi septimi, vnd so zur selben zceit kein landtag gehalden, sein abermols beide teil citirt zugestehn, na post trinitatis eodem anno. Vnd so die von Breslaw Catherine, reminiscere vnd nhu- 354b mols trinitatis aussenblieben, haben die geschickten Frantz Schnei- 25 der vnd magister Johannes Hass protonotarius sich bei den herrn befleissiget vmmb ein erstanden recht wieder die von Breslaw. Das sie den erlanget, wiewol etzlich hern, forderlich her Lebe oberster burggraue etwas dowieder gewest, aus furgewandten vr- sachen, das vielleicht vnschicklich sein wolde, uber koniglichen be- 30 felh, vnd das die von Breslaw nochmols solden geladen werden etc. den von Gorlitz ein erstanden recht zugeben, so ist doch entlich seine g. douon geweist wurden aus koniglichem befelh, was der- selbige mitbrocht, die von Breslau bei iren alden begnadung zu- bleiben lassen etc., der sie doch aus einem sunderlichen mutwillen 35 keyne furtrugen, vnd wie die von Breslaw eins vnd zum andern noch ausgegangenem befelh citirt vnd geladen, douon gantz von vnnoten sie weiter zu citirn. Isz solde auch der her cantzler ge- saget haben, die von Gorlitz liessen sich horen, wue man sie mit recht nicht vorsehen wolde, so bedorfften sie der furladung an die 40 354 5 24. sexta post reminiscere, 14. märz 1517. 23. IIa post trinitatis, 9. juni 1517.
428 Albrechten von Sternberg die zceit landuoiten, vnd den hern doctor Rupprechten, beider teile geschickten der abscheid gegebenn auff nehstkunfftigen landtag Martini widervmmb wie itzt hette geschehen sollen zugestehenn. Von Martini ist gemeiner landtag erstrackt bisz auff Catharine. Mittelrzceit haben sich die von Breslaw befleissiget bei ko. mt. ko- nig Ludwigen zurlangen commissiones an einen rath mit der sache nicht zu procedirn, bissolang seine mt. der sache weiter vnddir- richt, dornoch an die herrn commissarien, die von Breslau bei iren alden begnadung zubleiben lassen, so ferne sie die hetten etc. 10 So aber des rath beslossene commission den geschickten gen Praga nochgefertiget, auch die herrn commissarien den geschickten konig Ludwigs befelh, mit furschriefften hertzog Friderichs zur Liegnitz auch mit dem schreiben der von Breslaw, den auff dieselbige haben sie alleine eynen boeten dohyn gefertiget, furgehalden haben, haben 15 sie jr antwort doruff gethan, wie den als diese commissiones vnd copien furhandenn, antzeigen, vnd entlich gebeten, sie von ergange- nem befelh konig Wladislai loblicher gedencken vnd jr selbst spruch vnd recessz nicht zuweisen etc. Dorauff sein die von Breslaw mit vbersandter der geschickten eingelegte antwort, vnd ein rath von 20 neues, wieuor citirt vnd geladen zugestehn, sexta post reminiscere anni decimi septimi, vnd so zur selben zceit kein landtag gehalden, sein abermols beide teil citirt zugestehn, na post trinitatis eodem anno. Vnd so die von Breslaw Catherine, reminiscere vnd nhu- 354b mols trinitatis aussenblieben, haben die geschickten Frantz Schnei- 25 der vnd magister Johannes Hass protonotarius sich bei den herrn befleissiget vmmb ein erstanden recht wieder die von Breslaw. Das sie den erlanget, wiewol etzlich hern, forderlich her Lebe oberster burggraue etwas dowieder gewest, aus furgewandten vr- sachen, das vielleicht vnschicklich sein wolde, uber koniglichen be- 30 felh, vnd das die von Breslaw nochmols solden geladen werden etc. den von Gorlitz ein erstanden recht zugeben, so ist doch entlich seine g. douon geweist wurden aus koniglichem befelh, was der- selbige mitbrocht, die von Breslau bei iren alden begnadung zu- bleiben lassen etc., der sie doch aus einem sunderlichen mutwillen 35 keyne furtrugen, vnd wie die von Breslaw eins vnd zum andern noch ausgegangenem befelh citirt vnd geladen, douon gantz von vnnoten sie weiter zu citirn. Isz solde auch der her cantzler ge- saget haben, die von Gorlitz liessen sich horen, wue man sie mit recht nicht vorsehen wolde, so bedorfften sie der furladung an die 40 354 5 24. sexta post reminiscere, 14. märz 1517. 23. IIa post trinitatis, 9. juni 1517.
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429 von Breslaw gar nichts, den sie merckten, das sie nichts den schimpff bei denen von Breslau dodurch erlangten. Also ist mit gemeinem rath der herrn vnd ritterschafft jm lantrecht sitzende beslossen vnd bewilliget, weile die von Breslaw aus mutwilligem 5 vngehorsam aussenbliebenn, den von Gorlitz ein erstanden recht zugeben. Dorauff habenn die hern commissarien, jr siben vnd her 355 Bastian von der Weithmol, der den ausserhalb der commission dorzu gefordert, sonabents noch Viti anno decimo septimo, den spruch gethan vnd den geschickten in behmischer sprach lesen 10 lassenn, dorjnnen den aus antzeigung der geschickten kurtzlich be- grieffen sein vahst alle hendel, wie sie die in dieser sache vor- lauffen, dornoch den geschickten vndir j€er gnaden secreth gegeben vnd auff iren befelh jn die lanttaffell zu einem ewigen gedechtnus vorzceichent wurden, doruor auch die geschickten ir gebur forder- 15 lich den, die sy jsz nicht haben gutwillig erlassen wollen, gegeben, vnd sein dorauff dye geschickten mondtags x. milium martirum aus Praga getzogen vnd dinstags abents sancti Johannis an heymisch komenn. Wie aber nhu den von Breslaw die commemorationis s. Pauli geschrieben vnd das erstanden recht zurkennen gegeben 20 ist wurden, auch was hertzog Karlls geschickte geschrieben vnd geworben, vnd was her Vlrich Gotz geschriebenn vnd des rats ant- wort, findest du jm brieffebuch, data commemorationis s. Pauli, bey einander clerlich vorzceichent. Dorauff ruhen heute abents visita- tionis Marie die gebrechen. Was aber nhwmols folgen wirt, des 25 musz man gewartenn etc. Isz haben sich hirnoch etzliche schriefft von hertzog Friderich 355b zur Liegnitz vnd den von Breslaw an den rath vnd widervmmb begeben, dorjnnen der hertzog vnd die von Breslaw des auffhal- dens besorget, vnd haben wollen wiessen, wes sich der kauffmann 30 zum rath alhie vorsehn solde. Antwort findest du in libro missiuarum. So sich aber die von Breslaw gethaner antwort besorget, haben sie die ko. mt. konig Ludwigen dohyn beweget den gethanen spruch der herrn commissarien auffzuheben mit dem anhange, wue sich die von Gorlitz derselben commission nicht halden wurden, 35 das inen fursten vnd herrn der Slesien dowieder hulfflich sein solden. Die commission ist vorhanden. Dieser commission hat sich ein rath beschuert vnd erstlich ko. 8. sonabents noch Viti, 20. juni 1517. 46. mondtags X. milium martirum, 22. juni 1517. 17. dinstags abents sancti Johannis, 23. juni. Hier scheint ein irrthum des verf. obzuwalten, da in damaliger zeit schwerlich von Prag bis Görlitz in einem tage gereist werden konnte. 22. data commemorationis s. Pauli, 30. juni 1517. 23. heute abents visitationis Marie, 1. juli 1517.
429 von Breslaw gar nichts, den sie merckten, das sie nichts den schimpff bei denen von Breslau dodurch erlangten. Also ist mit gemeinem rath der herrn vnd ritterschafft jm lantrecht sitzende beslossen vnd bewilliget, weile die von Breslaw aus mutwilligem 5 vngehorsam aussenbliebenn, den von Gorlitz ein erstanden recht zugeben. Dorauff habenn die hern commissarien, jr siben vnd her 355 Bastian von der Weithmol, der den ausserhalb der commission dorzu gefordert, sonabents noch Viti anno decimo septimo, den spruch gethan vnd den geschickten in behmischer sprach lesen 10 lassenn, dorjnnen den aus antzeigung der geschickten kurtzlich be- grieffen sein vahst alle hendel, wie sie die in dieser sache vor- lauffen, dornoch den geschickten vndir j€er gnaden secreth gegeben vnd auff iren befelh jn die lanttaffell zu einem ewigen gedechtnus vorzceichent wurden, doruor auch die geschickten ir gebur forder- 15 lich den, die sy jsz nicht haben gutwillig erlassen wollen, gegeben, vnd sein dorauff dye geschickten mondtags x. milium martirum aus Praga getzogen vnd dinstags abents sancti Johannis an heymisch komenn. Wie aber nhu den von Breslaw die commemorationis s. Pauli geschrieben vnd das erstanden recht zurkennen gegeben 20 ist wurden, auch was hertzog Karlls geschickte geschrieben vnd geworben, vnd was her Vlrich Gotz geschriebenn vnd des rats ant- wort, findest du jm brieffebuch, data commemorationis s. Pauli, bey einander clerlich vorzceichent. Dorauff ruhen heute abents visita- tionis Marie die gebrechen. Was aber nhwmols folgen wirt, des 25 musz man gewartenn etc. Isz haben sich hirnoch etzliche schriefft von hertzog Friderich 355b zur Liegnitz vnd den von Breslaw an den rath vnd widervmmb begeben, dorjnnen der hertzog vnd die von Breslaw des auffhal- dens besorget, vnd haben wollen wiessen, wes sich der kauffmann 30 zum rath alhie vorsehn solde. Antwort findest du in libro missiuarum. So sich aber die von Breslaw gethaner antwort besorget, haben sie die ko. mt. konig Ludwigen dohyn beweget den gethanen spruch der herrn commissarien auffzuheben mit dem anhange, wue sich die von Gorlitz derselben commission nicht halden wurden, 35 das inen fursten vnd herrn der Slesien dowieder hulfflich sein solden. Die commission ist vorhanden. Dieser commission hat sich ein rath beschuert vnd erstlich ko. 8. sonabents noch Viti, 20. juni 1517. 46. mondtags X. milium martirum, 22. juni 1517. 17. dinstags abents sancti Johannis, 23. juni. Hier scheint ein irrthum des verf. obzuwalten, da in damaliger zeit schwerlich von Prag bis Görlitz in einem tage gereist werden konnte. 22. data commemorationis s. Pauli, 30. juni 1517. 23. heute abents visitationis Marie, 1. juli 1517.
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430 mt. derhalb geschrieben mit demutiger bethe, sie bei erlangtem erstandenen rechte geruglich zubleiben lassen. Der bote ist auff heute donerstags noch Simonis noch aussen zu Hungern. Diese schriefft ist zuuor vnd ehr ein rath die auffhebung jn der chron geclaget jm besten geschehen, domit ein rath bey ko. mt. vnuor- marckt bliebe, ab vnd er uber seine mt. clagen wolde. Dornoch mondtags noch Luce, so des raths geschickte zu Praga gewest, haben sie obgemelt furnem der von Breslaw vnd die ko- nigliche commission den herrn furgetragen mit anzceigung der be- schuerung erstlich, das sie des erlangten rechts irer zuuorsicht 10 wieder die freiheit der chron solden entsatzt werden, dornoch, das den fursten vnd stenden befolen, den von Breslaw wieder die von Gorlitz hulfflich zusein, das jnen am schwersten weile sie doch hirjnnen nichts furgenomenn, den so viel ko. mt. loblicher gedencken geschafft vnd jres rechten gewartet etc. Dorauff von den hern vnd ritterschafften erlanget drei vor- schriefft, eine an ko. mt. dorjnnen sie bieten, die commission den von Breslau gegeben zu widerrueffen, mit antzeigung das solchs sei wieder der chron priuilegien, vnd das die chron vnd zugehorige lande nicht schuldig sein, seiner mt. befelh vndir dem hungerisch 20 sigil gethan, einzugehn etc. Die andere an alle stende der Slesien, dorjnnen sie abermols anzceigen gedochte meynung, dorneben be- gern, die von Breslau zuweisen ires furnemens abezustehn vnd sich des irstanden rechts halden, wue aber nicht hetten sie zube- dencken, wes jnen zuhanthabung jrer freiheit vnd neben den von 25 Gorlitz zuthun geburen wolde. Die driette an die von Breslau, dorjnnen sie anzceigen, das sie befrembdet ir furnem, weile sie der chron eingeleibet, dornoch abermols hynangehangen, das jr 356b thun were wieder jr freiheit etc. vnd des hungerischen sigilshalb, mit entlichem beschlus, douon abezustellen, wue aber nicht, so wusten 30 sie die von Gorlitz neben iren freiheiten nicht zuuorlassen. Alle diese commissiones sein an ire orter geschickt wurden jnhalds des brieffsbuchs. Sonabents noch Catherine hat sich hertzog Friderich vndir- standen die gebrechen gutlich zuhandeln. Sein von Breslau ge� 35 schickt gewest Achatius Hawnolt, der zceit heubtmann, Ambrosius Jenckewitz vnd magister Budigen sindicus, von hynnen Frantz Schneider, Bernhart Bernt vnd der protonotarius. Hat jnen der furste erstlich furhalden lassen vrsachen, dorvmmb ire f. g. jm 356 5 15 3. heute donerstags noch Simonis, 29. october 1517. 7. mondtags noch Luce, 19. october 1517. 34. Sonabents noch Catherine, 28. november 1517.
430 mt. derhalb geschrieben mit demutiger bethe, sie bei erlangtem erstandenen rechte geruglich zubleiben lassen. Der bote ist auff heute donerstags noch Simonis noch aussen zu Hungern. Diese schriefft ist zuuor vnd ehr ein rath die auffhebung jn der chron geclaget jm besten geschehen, domit ein rath bey ko. mt. vnuor- marckt bliebe, ab vnd er uber seine mt. clagen wolde. Dornoch mondtags noch Luce, so des raths geschickte zu Praga gewest, haben sie obgemelt furnem der von Breslaw vnd die ko- nigliche commission den herrn furgetragen mit anzceigung der be- schuerung erstlich, das sie des erlangten rechts irer zuuorsicht 10 wieder die freiheit der chron solden entsatzt werden, dornoch, das den fursten vnd stenden befolen, den von Breslaw wieder die von Gorlitz hulfflich zusein, das jnen am schwersten weile sie doch hirjnnen nichts furgenomenn, den so viel ko. mt. loblicher gedencken geschafft vnd jres rechten gewartet etc. Dorauff von den hern vnd ritterschafften erlanget drei vor- schriefft, eine an ko. mt. dorjnnen sie bieten, die commission den von Breslau gegeben zu widerrueffen, mit antzeigung das solchs sei wieder der chron priuilegien, vnd das die chron vnd zugehorige lande nicht schuldig sein, seiner mt. befelh vndir dem hungerisch 20 sigil gethan, einzugehn etc. Die andere an alle stende der Slesien, dorjnnen sie abermols anzceigen gedochte meynung, dorneben be- gern, die von Breslau zuweisen ires furnemens abezustehn vnd sich des irstanden rechts halden, wue aber nicht hetten sie zube- dencken, wes jnen zuhanthabung jrer freiheit vnd neben den von 25 Gorlitz zuthun geburen wolde. Die driette an die von Breslau, dorjnnen sie anzceigen, das sie befrembdet ir furnem, weile sie der chron eingeleibet, dornoch abermols hynangehangen, das jr 356b thun were wieder jr freiheit etc. vnd des hungerischen sigilshalb, mit entlichem beschlus, douon abezustellen, wue aber nicht, so wusten 30 sie die von Gorlitz neben iren freiheiten nicht zuuorlassen. Alle diese commissiones sein an ire orter geschickt wurden jnhalds des brieffsbuchs. Sonabents noch Catherine hat sich hertzog Friderich vndir- standen die gebrechen gutlich zuhandeln. Sein von Breslau ge� 35 schickt gewest Achatius Hawnolt, der zceit heubtmann, Ambrosius Jenckewitz vnd magister Budigen sindicus, von hynnen Frantz Schneider, Bernhart Bernt vnd der protonotarius. Hat jnen der furste erstlich furhalden lassen vrsachen, dorvmmb ire f. g. jm 356 5 15 3. heute donerstags noch Simonis, 29. october 1517. 7. mondtags noch Luce, 19. october 1517. 34. Sonabents noch Catherine, 28. november 1517.
Strana 431
431 besten betracht, die zwispalt zuhandeln vnd dobei ansagen lassen, das ein yederman sein notdorfft vnd was der sache dinstlich fur- tragen solde, vnd das vbrige nochlassen. Diese wort sein vn- zueifflich dohyn zuuornemenn gewest, das der furst vngeruret blei- 5 ben wolde, jn dem das er den von Gorlitz jre guetter auffgetriben vnd genomenn hette. Die geschickten der von Breslau habenn ire clagen wie vor- mals angestalt, sunderlich das zur zceit die gorlitsche montze aus gemeinem beschlus der stende in Slesien were vorboten wurden, 10 auch den von Gorlitz die zu vnd abefure, douon die von Gorlitz geursacht denen von Breslau ire guetter auffzuhalden, wiewol sie 357 den von Gorlitz keyner hellir schuldig wurden. Sie hetten auch wieder auff burgen noch auff schaffen ko. mt., auch nicht auff jr gleichbiettung, das sie so viel guetter als hoch die vormeinten an- 15 spruche geachtet, zu einem pfande hetten wollen stehn lassen, die gutter ausgeben wollen, so lang sie dieselbigen gefreiet mit vII C fl. hung. mit gethaner vorschreibung. Vnd also gefolget mit der han- delung die sich zu Budissin vnd hirnoch zu Praga bei den hern commissarien auch mit dem befelh ko. mt. begeben, vnd entlich 20 beslossen, das sie dodurch jn mergliche scheden, die sie achtten auff die funffzig tausent fl. vbir die vIIIC vnd dornoch vC die die furleute vorzceret etc. mit angestalter bethe die von Gorlitz zuweisen etc. Dorkegen die von Gorlitz geantwort, sie mochten sich nicht erjnnern das die zwispalt aus vorbot der montze geflossen, sunder 25 aus dem das die von Gorlitz gewegert, die slesischen montze zu- nemenn, vnd weile den die geschickten des rats zu Breslau die hendel bisz auff die auffhaldung der guetter vbergangen, wolden sie jsz auch dobey lassen, wiewol jsz ire notdorfft wol erfordern wurde, dieselben zuuorneuen. Vnd were an dem, das die von 30 Gorlitz etzlichen mitburgern von Breslau ire guettern auffgehalden 357b hetten, doch mit rechte vnd zulassung ko. mt. mildir gedencken, vnd ab sie auch etwas vnbillichs domit furgenomenn, des sie sich doch nicht vorsehn, so were denen von Breslau frei gewest, noch laut beiderseit vorschreibung sie dorvmmb anzusprechenn. Isz 35 hetten sich auch die von Gorlitz alweg erboten, wue jnen burgen gesatzt, die sie in der chron zu Behmen zu rechte hetten brengen mogen jnen ire guetter zu folgen lassen etc. Vnd ist also die ant- wort volfurt, wie sich den die hendel noch beiderseit gethaner vorschreibung bisz zu dem erstandem recht allenthalben vorlauffen 40 etc., vnd entlich gebeten die von Breslaw zu weisen, sich mit den von Gorlitz auff das erstanden rechte auch vmmb den schimpff, jniurien, hon, schmoheit, scheden vnd darloge, so sie in dieser
431 besten betracht, die zwispalt zuhandeln vnd dobei ansagen lassen, das ein yederman sein notdorfft vnd was der sache dinstlich fur- tragen solde, vnd das vbrige nochlassen. Diese wort sein vn- zueifflich dohyn zuuornemenn gewest, das der furst vngeruret blei- 5 ben wolde, jn dem das er den von Gorlitz jre guetter auffgetriben vnd genomenn hette. Die geschickten der von Breslau habenn ire clagen wie vor- mals angestalt, sunderlich das zur zceit die gorlitsche montze aus gemeinem beschlus der stende in Slesien were vorboten wurden, 10 auch den von Gorlitz die zu vnd abefure, douon die von Gorlitz geursacht denen von Breslau ire guetter auffzuhalden, wiewol sie 357 den von Gorlitz keyner hellir schuldig wurden. Sie hetten auch wieder auff burgen noch auff schaffen ko. mt., auch nicht auff jr gleichbiettung, das sie so viel guetter als hoch die vormeinten an- 15 spruche geachtet, zu einem pfande hetten wollen stehn lassen, die gutter ausgeben wollen, so lang sie dieselbigen gefreiet mit vII C fl. hung. mit gethaner vorschreibung. Vnd also gefolget mit der han- delung die sich zu Budissin vnd hirnoch zu Praga bei den hern commissarien auch mit dem befelh ko. mt. begeben, vnd entlich 20 beslossen, das sie dodurch jn mergliche scheden, die sie achtten auff die funffzig tausent fl. vbir die vIIIC vnd dornoch vC die die furleute vorzceret etc. mit angestalter bethe die von Gorlitz zuweisen etc. Dorkegen die von Gorlitz geantwort, sie mochten sich nicht erjnnern das die zwispalt aus vorbot der montze geflossen, sunder 25 aus dem das die von Gorlitz gewegert, die slesischen montze zu- nemenn, vnd weile den die geschickten des rats zu Breslau die hendel bisz auff die auffhaldung der guetter vbergangen, wolden sie jsz auch dobey lassen, wiewol jsz ire notdorfft wol erfordern wurde, dieselben zuuorneuen. Vnd were an dem, das die von 30 Gorlitz etzlichen mitburgern von Breslau ire guettern auffgehalden 357b hetten, doch mit rechte vnd zulassung ko. mt. mildir gedencken, vnd ab sie auch etwas vnbillichs domit furgenomenn, des sie sich doch nicht vorsehn, so were denen von Breslau frei gewest, noch laut beiderseit vorschreibung sie dorvmmb anzusprechenn. Isz 35 hetten sich auch die von Gorlitz alweg erboten, wue jnen burgen gesatzt, die sie in der chron zu Behmen zu rechte hetten brengen mogen jnen ire guetter zu folgen lassen etc. Vnd ist also die ant- wort volfurt, wie sich den die hendel noch beiderseit gethaner vorschreibung bisz zu dem erstandem recht allenthalben vorlauffen 40 etc., vnd entlich gebeten die von Breslaw zu weisen, sich mit den von Gorlitz auff das erstanden rechte auch vmmb den schimpff, jniurien, hon, schmoheit, scheden vnd darloge, so sie in dieser
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432 358 358b sache erlieden vnd nhumols dorauff gewandt, das sie wirdigitten auff LXXX M fl. hung. Sein also viel rede vnd kegenrede gewest, so lang der hertzog den geschickten des raths diesen furslag gethan, ab jnen leidlich das die sache von newes fur die ko, mt. als vor beider erbherrn zuuorn kwome, vnd das als den ein yderteil zu behelffe neme, was er woste etc. Das die geschickten gewegert, sich williglich zum rechten zuerbieten vnd das erlanget erstanden recht zubegeben, wusten ein solchs doheyme, auch in der chrone zu Behmenn, do jnen rath hulffe vnd schutze des erstanden rechts zugesaget were 10 wurden. Vnd wiewol der hertzog die sache vahst beschuert die von Breslau ires rechten vnd vnschuldt gepilliget, vnd das er vnd nicht sie die gutter auff befelh konig Sigmunds auffgetrieben hette, worvmmb die von Gorlitz jnen dorvmmb nicht hetten angesprochen, so haben sie dennoch die geschickten keynes andern begeben 15 wollen, sundern dieweile ire f. g. wiessen wolden iren entlichen befelh, so wolden sie denselben iren f. g. jn vortrauen melden, wiewol ein rath zu Gorlitz ein erstanden recht erlanget, doruber er hoffet zu bleiben vnd geschutzt werden, die von Breslau auch dodurch der sache vorlustig geteilet, vnd das die von Gorlitz aus 20 krafft desselben alle beweisliche scheden von jnen fordern mochten, das auch ein rath zu Gorlitz vmmb sunderliche zunottung willen jn schueren reisen vnd darloge gedrungen, dennoch jren f. g. zu sun- dern ehren vnd gefallen, so wolden sie iren f. g. die gebrechen mechtig einrewmenn, also doch das ire f. g. die sache dohyn nicht 25 richten noch sprechen solden, den von Breslaw eynigen hellir zu- geben vnd ab die von Breslaw zu gleicher einrewmung von iren f. g. nicht mochten geweist werden, das jre f. g. disz ir erbieten vortraulicher meynung bey sich behalden wolden. So aber die von Breslaw yhe auff gelt zugeben gelegen, haben 30 die f. g. den geschickten gesaget, weile sie ire meynung hetten, mochten sie in die herbrige gehn vnd noch essens wieder zu seinen f. g. zukomen, sie hetten mit jnen ander sach halb zureden. Dem den also geschehen, vnd do geredt von Hansen Emerichs sachen, von dem tzolle zu Buntzlaw, das der vbernommen wurde, von dem 35 jrthumb der montze etc., vnd so die geschickten entlich einen gne- digen abeschied gebeten, vnd der Bresler sache weiter nicht ge- docht ist wurden, haben sies dofur geacht, die gutliche vnddir- handelung were also vnfruchtbar zuronnen, vnd sein also den mor- gen sondtags prima dominica aduentus hynweg getzogen. 5 40 39. den morgen sondtags prima dominica aduentus, 29. november 1517.
432 358 358b sache erlieden vnd nhumols dorauff gewandt, das sie wirdigitten auff LXXX M fl. hung. Sein also viel rede vnd kegenrede gewest, so lang der hertzog den geschickten des raths diesen furslag gethan, ab jnen leidlich das die sache von newes fur die ko, mt. als vor beider erbherrn zuuorn kwome, vnd das als den ein yderteil zu behelffe neme, was er woste etc. Das die geschickten gewegert, sich williglich zum rechten zuerbieten vnd das erlanget erstanden recht zubegeben, wusten ein solchs doheyme, auch in der chrone zu Behmenn, do jnen rath hulffe vnd schutze des erstanden rechts zugesaget were 10 wurden. Vnd wiewol der hertzog die sache vahst beschuert die von Breslau ires rechten vnd vnschuldt gepilliget, vnd das er vnd nicht sie die gutter auff befelh konig Sigmunds auffgetrieben hette, worvmmb die von Gorlitz jnen dorvmmb nicht hetten angesprochen, so haben sie dennoch die geschickten keynes andern begeben 15 wollen, sundern dieweile ire f. g. wiessen wolden iren entlichen befelh, so wolden sie denselben iren f. g. jn vortrauen melden, wiewol ein rath zu Gorlitz ein erstanden recht erlanget, doruber er hoffet zu bleiben vnd geschutzt werden, die von Breslau auch dodurch der sache vorlustig geteilet, vnd das die von Gorlitz aus 20 krafft desselben alle beweisliche scheden von jnen fordern mochten, das auch ein rath zu Gorlitz vmmb sunderliche zunottung willen jn schueren reisen vnd darloge gedrungen, dennoch jren f. g. zu sun- dern ehren vnd gefallen, so wolden sie iren f. g. die gebrechen mechtig einrewmenn, also doch das ire f. g. die sache dohyn nicht 25 richten noch sprechen solden, den von Breslaw eynigen hellir zu- geben vnd ab die von Breslaw zu gleicher einrewmung von iren f. g. nicht mochten geweist werden, das jre f. g. disz ir erbieten vortraulicher meynung bey sich behalden wolden. So aber die von Breslaw yhe auff gelt zugeben gelegen, haben 30 die f. g. den geschickten gesaget, weile sie ire meynung hetten, mochten sie in die herbrige gehn vnd noch essens wieder zu seinen f. g. zukomen, sie hetten mit jnen ander sach halb zureden. Dem den also geschehen, vnd do geredt von Hansen Emerichs sachen, von dem tzolle zu Buntzlaw, das der vbernommen wurde, von dem 35 jrthumb der montze etc., vnd so die geschickten entlich einen gne- digen abeschied gebeten, vnd der Bresler sache weiter nicht ge- docht ist wurden, haben sies dofur geacht, die gutliche vnddir- handelung were also vnfruchtbar zuronnen, vnd sein also den mor- gen sondtags prima dominica aduentus hynweg getzogen. 5 40 39. den morgen sondtags prima dominica aduentus, 29. november 1517.
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433 15 25 Aber auff den abent ist zu jnen komen doctor Jacobus von Saltza heubtmann zu Glogaw vnd erstlich in einer besthoung an- gehoben, wie er geschickt were von furstlichen g. zufragen vmmb die einrewmung der sache, die ire f. g. zugenuge nicht vorstanden 5 hetten, das jme den, wie oben, vornewet ist wurdenn. Dornach gefolget, er wolde als von sich selbst gueter meynung 359 dorzu reden. Er horet wie das ein jrthumb were zwuschen dem rath vnd Hansen Emerich, der von dem rath IM fl. hung. zum abezug aufflegen solde, der were doch noch gar vngewiesz. Vnd 10 wue ein rath dem fursten denselben zusagen wolde, er wolde doran sein, das der furst alle anforderung der von Breslau auff sich nemen solde, dieselben wie er wuste zuentrichtenn, vnd also diese meynung mit gar viel worten der beschuerung, des schadens vnd nutzs, so doraus erwachssen wolden, beleitet etc. Dorauff die geschickten gesaget, esz were an dem, das Hans Emerich bewilliget hette zu geben IM fl. hung. zum abezug, das sie aber der f. g. denselben vmmb der von Breslau willen vbergeben solden, hetten sie keynen befelh, den dieser abezug were wissent- lich allen den die zum rethen gehoretten, jre f. g. wurden sunder 20 zcueiffel wol andere wege bedencken, wie diese gebrechen hinzu- legen. Das wurden auch die von Gorlitz vordienen, den sie gon- netten iren f. g. die ehre gerne, wiewol sich andere fursten auch hetten wollen mit der muhe beladenn, die sache hinzulegen. Domit habenn sie hertzog Karln zur Olsse gemeinet. Vnd so Catharine zu Praga ein landtag gehalden ist wurden, 359b A ist her Hans von Rechenberg mit einer credentz von den stenden jn Slesien furgetreten, vnd vndir andern gesaget, wie die von Gorlitz die von Breslau jn mergliche scheden gefurt hetten, doruber ein erstanden rechte aus vngegrundter vnddirricht vnd vnordent- 30 licher weise erlanget hetten, wie er den woste beizubrengen vnd gebeten dasselbige wieder auffzuheben, wo nicht, so wusten die stende in Slesien, die von Breslau ab die von Gorlitz etwas wieder sie furnemenn wurden, mit rath vnd beistand nicht zuuorlassen, vnd dergleichen. So aber die geschickten Frantz Schneider vnd 35 der protonotarius solchs seins antragen erstlich zum Nyemis auffm zcuge gen Praga durch den subnotarium zur Sittau bericht, dornoch zu Praga grundlich erfarn, haben sie dowieder die hern gebeten seinem antragen nicht stat zugeben, noch des erstanden rechte auffzuheben, den iren g. were wissentlich, das die von Gorlitz auff 40 kein vnddirricht, sundern auff den vngehorsam der von Breslaw 24. zur Olsse, Oels. 25. Catharine, 25. november. 55
433 15 25 Aber auff den abent ist zu jnen komen doctor Jacobus von Saltza heubtmann zu Glogaw vnd erstlich in einer besthoung an- gehoben, wie er geschickt were von furstlichen g. zufragen vmmb die einrewmung der sache, die ire f. g. zugenuge nicht vorstanden 5 hetten, das jme den, wie oben, vornewet ist wurdenn. Dornach gefolget, er wolde als von sich selbst gueter meynung 359 dorzu reden. Er horet wie das ein jrthumb were zwuschen dem rath vnd Hansen Emerich, der von dem rath IM fl. hung. zum abezug aufflegen solde, der were doch noch gar vngewiesz. Vnd 10 wue ein rath dem fursten denselben zusagen wolde, er wolde doran sein, das der furst alle anforderung der von Breslau auff sich nemen solde, dieselben wie er wuste zuentrichtenn, vnd also diese meynung mit gar viel worten der beschuerung, des schadens vnd nutzs, so doraus erwachssen wolden, beleitet etc. Dorauff die geschickten gesaget, esz were an dem, das Hans Emerich bewilliget hette zu geben IM fl. hung. zum abezug, das sie aber der f. g. denselben vmmb der von Breslau willen vbergeben solden, hetten sie keynen befelh, den dieser abezug were wissent- lich allen den die zum rethen gehoretten, jre f. g. wurden sunder 20 zcueiffel wol andere wege bedencken, wie diese gebrechen hinzu- legen. Das wurden auch die von Gorlitz vordienen, den sie gon- netten iren f. g. die ehre gerne, wiewol sich andere fursten auch hetten wollen mit der muhe beladenn, die sache hinzulegen. Domit habenn sie hertzog Karln zur Olsse gemeinet. Vnd so Catharine zu Praga ein landtag gehalden ist wurden, 359b A ist her Hans von Rechenberg mit einer credentz von den stenden jn Slesien furgetreten, vnd vndir andern gesaget, wie die von Gorlitz die von Breslau jn mergliche scheden gefurt hetten, doruber ein erstanden rechte aus vngegrundter vnddirricht vnd vnordent- 30 licher weise erlanget hetten, wie er den woste beizubrengen vnd gebeten dasselbige wieder auffzuheben, wo nicht, so wusten die stende in Slesien, die von Breslau ab die von Gorlitz etwas wieder sie furnemenn wurden, mit rath vnd beistand nicht zuuorlassen, vnd dergleichen. So aber die geschickten Frantz Schneider vnd 35 der protonotarius solchs seins antragen erstlich zum Nyemis auffm zcuge gen Praga durch den subnotarium zur Sittau bericht, dornoch zu Praga grundlich erfarn, haben sie dowieder die hern gebeten seinem antragen nicht stat zugeben, noch des erstanden rechte auffzuheben, den iren g. were wissentlich, das die von Gorlitz auff 40 kein vnddirricht, sundern auff den vngehorsam der von Breslaw 24. zur Olsse, Oels. 25. Catharine, 25. november. 55
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434 das erstanden rechte noch gebrauch der chron vnd mit rat des lantrechts bekomen hetten. Solden hirjnne jrselbst schimpff vnd die hochgeachtten freiheitten der chron, behertzigen vnd den von Gorlitz soviel geschehen lassen als andern etc. Isz hat auch gedochter Hans von Rechenberg viel hern vnd 5 leuten angegeben, das die von Gorlitz das erstanden recht mit vn- gegrundter vnddirricht erlangt hetten, das er beweisen wolde. Derwegen etzliche herrn forderlich der her cantzler die geschickten des rats angeredt vnd geraten vor stenden, ire notdorfft wieder den von Rechenberg furzutragen, des sie erstlich zuthun beschuert, 10 weile sie soweit nicht befelh, vnd das sie vormerckten, das domit vmbgegangen, das die sache widervmmb vnd zu neuer vorhor komen mochte, doch entlich bei sich beslossen, dem von Rechen- berg zubegegen, vnd dem hern cantzler solchs entdackt, furder dem von Rechenberg anzusagen, wie die von Gorlitz erboetig, mit 15 jme zuuorhor zukomenn, vnd ire notdorfft wieder sein angeben zu- thun. So aber dem von Rechenberg vndern wint komenn, wes die geschickten bei sich bedocht wieder jnen furzunemenn, erstlich die macht der von Breslaw von jme zufordern etc. hat er zurucke ge- krochen, dodurch die vorhorung nochblieben. Sunder den ge� 20 schickten ist durch her Jhan von Sternberg des hern cantzlers bruder, itzterwelten obersten hewbtmann der chron, hern Wilhelm von Eilenburg landuoiten, vnd hern Hansen Bruckenern dieser be- scheid gegeben, das die hern des lantrechts dem von Rechenberg 360b diese antwort gegeben, wolden, wie sie furmols an die stende der 25 Slesien vnd an die von Breslaw, dobei vnd doruff solde ire meynung bleiben. Supra 356. Noch dem abescheidt der geschickten hat sich aber diese ant- wort gewandelt vnd ist dem von Rechenberg zugefallen, weile die hern die der stat bestes gefordert vom landtage getzogen, durch er 30 Leben der handel auff gemeinen landtag gen Glotz vorschoben vnd durch das schreiben der hern regenten dem landuoit solchs den von Gorlitz furder zubemelden, zurkennen gegeben wurden. Doruff sein Frantz Schneider, magister Johannes Hass proto- notarius sondtags abents sancte Brigide abegefertiget vnd mitwochs 35 s. Blasij zu Glotz einkomenn. Aldo sein vorsamelt gewest etzliche behemische herrn, ritterschafft vnd stete, der bischoff aus Mehrern mit andern hern, ritterschafften vnd stete, der bischoff von Breslaw, hertzog Friderich zu Liegnitz, hertzog Karll von Monsterberg, hertzog Valten von Ratbor, der geschickte hertzogen Georgen von Sachssen, 40 360 35. sondtags abents sancte Brigide, 31. januar 1518.
434 das erstanden rechte noch gebrauch der chron vnd mit rat des lantrechts bekomen hetten. Solden hirjnne jrselbst schimpff vnd die hochgeachtten freiheitten der chron, behertzigen vnd den von Gorlitz soviel geschehen lassen als andern etc. Isz hat auch gedochter Hans von Rechenberg viel hern vnd 5 leuten angegeben, das die von Gorlitz das erstanden recht mit vn- gegrundter vnddirricht erlangt hetten, das er beweisen wolde. Derwegen etzliche herrn forderlich der her cantzler die geschickten des rats angeredt vnd geraten vor stenden, ire notdorfft wieder den von Rechenberg furzutragen, des sie erstlich zuthun beschuert, 10 weile sie soweit nicht befelh, vnd das sie vormerckten, das domit vmbgegangen, das die sache widervmmb vnd zu neuer vorhor komen mochte, doch entlich bei sich beslossen, dem von Rechen- berg zubegegen, vnd dem hern cantzler solchs entdackt, furder dem von Rechenberg anzusagen, wie die von Gorlitz erboetig, mit 15 jme zuuorhor zukomenn, vnd ire notdorfft wieder sein angeben zu- thun. So aber dem von Rechenberg vndern wint komenn, wes die geschickten bei sich bedocht wieder jnen furzunemenn, erstlich die macht der von Breslaw von jme zufordern etc. hat er zurucke ge- krochen, dodurch die vorhorung nochblieben. Sunder den ge� 20 schickten ist durch her Jhan von Sternberg des hern cantzlers bruder, itzterwelten obersten hewbtmann der chron, hern Wilhelm von Eilenburg landuoiten, vnd hern Hansen Bruckenern dieser be- scheid gegeben, das die hern des lantrechts dem von Rechenberg 360b diese antwort gegeben, wolden, wie sie furmols an die stende der 25 Slesien vnd an die von Breslaw, dobei vnd doruff solde ire meynung bleiben. Supra 356. Noch dem abescheidt der geschickten hat sich aber diese ant- wort gewandelt vnd ist dem von Rechenberg zugefallen, weile die hern die der stat bestes gefordert vom landtage getzogen, durch er 30 Leben der handel auff gemeinen landtag gen Glotz vorschoben vnd durch das schreiben der hern regenten dem landuoit solchs den von Gorlitz furder zubemelden, zurkennen gegeben wurden. Doruff sein Frantz Schneider, magister Johannes Hass proto- notarius sondtags abents sancte Brigide abegefertiget vnd mitwochs 35 s. Blasij zu Glotz einkomenn. Aldo sein vorsamelt gewest etzliche behemische herrn, ritterschafft vnd stete, der bischoff aus Mehrern mit andern hern, ritterschafften vnd stete, der bischoff von Breslaw, hertzog Friderich zu Liegnitz, hertzog Karll von Monsterberg, hertzog Valten von Ratbor, der geschickte hertzogen Georgen von Sachssen, 40 360 35. sondtags abents sancte Brigide, 31. januar 1518.
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435 her Hans Tursen, der dismol zu Franckenstein am tag purificationis auff keiserlicher mt. brieffe vnd adelung von den stenden der Slesien zu einem freien hern was auffgenomenn, vnd andere ge- schickten aus der ritterschafft vnd stete der Slesien, sundirlich die 361 5 von Breslaw, die den die jrrigen gebrechen durch hertzog Karlln vnd andere fursten, Hansen von Rechenberg, vnd sie selbst, vor allen stenden viel vnd offt angeregt hatten, den von Gorlitz zu schimpff vnd nochteill, doch der zuuorsicht etwas furteils in gegen- wert der slesischen stende wieder die von Gorlitz zurlangen, dor- 10 vmmb auch vnzueifflich die sache von dem von Rechenberg dohyn geleget. So aber ein rath solchs vormarckt vnd die geschickten also gesehen, haben sie jm besten betracht, sich mit den von Breslau vor den stenden der Slesien, jn keynen handel zugeben, auch dor- 15 vmmb das sie solchs an der orten zuthun nicht schuldig, zuforderst, weile sie zu jhenezceit alle part gewest weren wieder die von Gorlitz, vnd solden nhu ire scheidesrichter sein, vnd haben auch diese meynung den geschickten der chron also angesaget, mit der erbiettung, wue sich ire g. mit einer sunlichen handelung beladen 20 wolden, wolde sie jren g. dieselbige gerne gestatten, wolden auch zw iren g. gestalt haben, wes die von Breslaw den von Gorlitz auff ir erstanden recht zuthun schuldig, das aber ire g. auff geldt denen von Breslaw zugeben handeln wolden, were inen gantz vnleidlich, den sie gedochten jnen keynen heller zugeben, sunder wue die 361b 25 von Breslaw ader yemandes von irentwegen die von Gorlitz vmb des erstanden rechte, ab sie das zur vnbillikeit erlanget hetten, ansprechen wolde, so weren sie erboetig an den orten do sie solchs erlanget dorvmmb zuantworten, zuuorsicht sie solden billich dobei bleiben doruber geschutzt vnd gehanthabet werden, vnd ge- 30 beten, jre g. wolden sich durch die stende der Slesien keynes an- dern zuschaffenn wieder die von Gorlitz bewegen lossen etc. Vnd wiewol die von Breslaw wie gehort diese sache auffm die- sem landtage offtmals angereget, in hoffenung etwas auszurichten, so haben sich doch die geschickten der chron zu Behmen der einfel- 35 digen weise gestalt ab sie ir geschrey nicht vorstanden, vnd entlich die antwort gegeben, wie die geschickten bey jnen angetragen vnd beslieslich gesaget, wue sie die von Gorlitz des erstanden rechts an- spruchs nicht erlossen wolden, das solden sie thun auff nehstkunfftig quatemper zu Praga, doselbst solden die von Gorlitz auch geschickt 40 sein jnen dorvmmb zuantworten, das wolden sie auch den zu Gorlitz nochzukomen befelen, wie den geschehen. Also haben die von Breslau die sache nicht zu vorhor brengen mogen, auch mit der 55*
435 her Hans Tursen, der dismol zu Franckenstein am tag purificationis auff keiserlicher mt. brieffe vnd adelung von den stenden der Slesien zu einem freien hern was auffgenomenn, vnd andere ge- schickten aus der ritterschafft vnd stete der Slesien, sundirlich die 361 5 von Breslaw, die den die jrrigen gebrechen durch hertzog Karlln vnd andere fursten, Hansen von Rechenberg, vnd sie selbst, vor allen stenden viel vnd offt angeregt hatten, den von Gorlitz zu schimpff vnd nochteill, doch der zuuorsicht etwas furteils in gegen- wert der slesischen stende wieder die von Gorlitz zurlangen, dor- 10 vmmb auch vnzueifflich die sache von dem von Rechenberg dohyn geleget. So aber ein rath solchs vormarckt vnd die geschickten also gesehen, haben sie jm besten betracht, sich mit den von Breslau vor den stenden der Slesien, jn keynen handel zugeben, auch dor- 15 vmmb das sie solchs an der orten zuthun nicht schuldig, zuforderst, weile sie zu jhenezceit alle part gewest weren wieder die von Gorlitz, vnd solden nhu ire scheidesrichter sein, vnd haben auch diese meynung den geschickten der chron also angesaget, mit der erbiettung, wue sich ire g. mit einer sunlichen handelung beladen 20 wolden, wolde sie jren g. dieselbige gerne gestatten, wolden auch zw iren g. gestalt haben, wes die von Breslaw den von Gorlitz auff ir erstanden recht zuthun schuldig, das aber ire g. auff geldt denen von Breslaw zugeben handeln wolden, were inen gantz vnleidlich, den sie gedochten jnen keynen heller zugeben, sunder wue die 361b 25 von Breslaw ader yemandes von irentwegen die von Gorlitz vmb des erstanden rechte, ab sie das zur vnbillikeit erlanget hetten, ansprechen wolde, so weren sie erboetig an den orten do sie solchs erlanget dorvmmb zuantworten, zuuorsicht sie solden billich dobei bleiben doruber geschutzt vnd gehanthabet werden, vnd ge- 30 beten, jre g. wolden sich durch die stende der Slesien keynes an- dern zuschaffenn wieder die von Gorlitz bewegen lossen etc. Vnd wiewol die von Breslaw wie gehort diese sache auffm die- sem landtage offtmals angereget, in hoffenung etwas auszurichten, so haben sich doch die geschickten der chron zu Behmen der einfel- 35 digen weise gestalt ab sie ir geschrey nicht vorstanden, vnd entlich die antwort gegeben, wie die geschickten bey jnen angetragen vnd beslieslich gesaget, wue sie die von Gorlitz des erstanden rechts an- spruchs nicht erlossen wolden, das solden sie thun auff nehstkunfftig quatemper zu Praga, doselbst solden die von Gorlitz auch geschickt 40 sein jnen dorvmmb zuantworten, das wolden sie auch den zu Gorlitz nochzukomen befelen, wie den geschehen. Also haben die von Breslau die sache nicht zu vorhor brengen mogen, auch mit der 55*
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436 362b 362 vorwunderung das sie jn jr gedenck zeedel vorzceichent, wie mir den einer gesaget, der solchs gesehn vnd gelesen hat: Wir haben die gorlitsche sache mehr den zwentzig mal angereget vnd doch auff keinen ort furen mogen etc. Actum Glotz vt supra. Letare folgende sein Frantz Schneider vnd magister Johannes Hass gen Praga gefertiget zugewarten der anspruche der von Breslaw. Weile aber von ynen nyemandes erschienen haben sich die geschick- ten des bey den hern beclaget vnd gebeten sie hirjnnen zuuorsorgen. Den sie vorstunden, hetten auch solchs von hertzog Friderichen so er itzt vnlangst zu Gorlitz were durchgetzogen gehoret, weile sich die 10 stende in Slesien der von Breslaw angenomenn, das sie gemeinet weren die von Gorlitz, als die, die sie zu rechte nicht brengen kon- den, auffzuhalden, vnd wue jsz dorzu komen solde, were denen von Gorlitz vnleidlich, demnoch sie sich zum rechten vor die ko. mt. vnd die chron erboeten, mochten ire gnaden anstat ko. mt. die von Gorlitz 15 vor solcher gewalt nicht schutzen, so musten sie sich bewerben bei auslendischen fursten vmmb hulff, rath vnd schutz, solchs vmmb ir gelt zubekomen, was aber doraus erwachssen wolde, geben sie iren g. zubetrachtenn. Her Hans von Rechenberg hat diesen landtag abirmols der von 20 Breslaw sache vahst vorteidiget, aber wenig erlanget, sunderlich den hern eingebildet, weile jn der citation nichts ausgedruckt, so hetten die von Gorlitz wieder die von Breslaw nichts erlanget, vnd diss, wie vns der her cantzler, were er nicht aus eynem leren koppe vndirweist wurden. Wir haben aber dowieder gesaget, die von Breslau hetten 25 die von Gorlitz vnd nicht widervmmb erstlich fur den landuoit citirn lassen, dornoch hette die ko. mt. vnd die hern commissarien ampts- halben citirt vnd nicht die von Gorlitz, vnd ab auch die von Gorlitz nichts erlanget, so weren sie doch von den anspruchen der von Bres- law durch das erlangt recht losz geteilet, vnd jnen ires vorhoffens 30 were furbehalden die von Breslaw noch anzusprechen etc. Entlich haben die stende quarta vigilie annuntiationis Marie durch her Leben burggrauen den geschickten diese antwort gegeben. Sie hetten sich vorsehen, man solde sich gutlich vortragen haben. Weile jsz aber nicht geschehen, so wolden sie etzliche aus der chron fer- 35 tigen dorjnnen gutlich zuhandeln, vnd wo die gebrechen gutlich nicht mochten vorhandelt werden, so solden dieselben geschickten befelh 363 thun, wie sich ein yeder teil hirjnnen halden solde. Die von Gorlitz solden sich aber vortrosten, das sie bei dem erstanden rechte nicht solden vorlassen werdenn. 5
436 362b 362 vorwunderung das sie jn jr gedenck zeedel vorzceichent, wie mir den einer gesaget, der solchs gesehn vnd gelesen hat: Wir haben die gorlitsche sache mehr den zwentzig mal angereget vnd doch auff keinen ort furen mogen etc. Actum Glotz vt supra. Letare folgende sein Frantz Schneider vnd magister Johannes Hass gen Praga gefertiget zugewarten der anspruche der von Breslaw. Weile aber von ynen nyemandes erschienen haben sich die geschick- ten des bey den hern beclaget vnd gebeten sie hirjnnen zuuorsorgen. Den sie vorstunden, hetten auch solchs von hertzog Friderichen so er itzt vnlangst zu Gorlitz were durchgetzogen gehoret, weile sich die 10 stende in Slesien der von Breslaw angenomenn, das sie gemeinet weren die von Gorlitz, als die, die sie zu rechte nicht brengen kon- den, auffzuhalden, vnd wue jsz dorzu komen solde, were denen von Gorlitz vnleidlich, demnoch sie sich zum rechten vor die ko. mt. vnd die chron erboeten, mochten ire gnaden anstat ko. mt. die von Gorlitz 15 vor solcher gewalt nicht schutzen, so musten sie sich bewerben bei auslendischen fursten vmmb hulff, rath vnd schutz, solchs vmmb ir gelt zubekomen, was aber doraus erwachssen wolde, geben sie iren g. zubetrachtenn. Her Hans von Rechenberg hat diesen landtag abirmols der von 20 Breslaw sache vahst vorteidiget, aber wenig erlanget, sunderlich den hern eingebildet, weile jn der citation nichts ausgedruckt, so hetten die von Gorlitz wieder die von Breslaw nichts erlanget, vnd diss, wie vns der her cantzler, were er nicht aus eynem leren koppe vndirweist wurden. Wir haben aber dowieder gesaget, die von Breslau hetten 25 die von Gorlitz vnd nicht widervmmb erstlich fur den landuoit citirn lassen, dornoch hette die ko. mt. vnd die hern commissarien ampts- halben citirt vnd nicht die von Gorlitz, vnd ab auch die von Gorlitz nichts erlanget, so weren sie doch von den anspruchen der von Bres- law durch das erlangt recht losz geteilet, vnd jnen ires vorhoffens 30 were furbehalden die von Breslaw noch anzusprechen etc. Entlich haben die stende quarta vigilie annuntiationis Marie durch her Leben burggrauen den geschickten diese antwort gegeben. Sie hetten sich vorsehen, man solde sich gutlich vortragen haben. Weile jsz aber nicht geschehen, so wolden sie etzliche aus der chron fer- 35 tigen dorjnnen gutlich zuhandeln, vnd wo die gebrechen gutlich nicht mochten vorhandelt werden, so solden dieselben geschickten befelh 363 thun, wie sich ein yeder teil hirjnnen halden solde. Die von Gorlitz solden sich aber vortrosten, das sie bei dem erstanden rechte nicht solden vorlassen werdenn. 5
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MAG. JOHANNES HASSE, GOERLITZER RATHSANNALEN. ZWEITER BAND. 1516—1520.
MAG. JOHANNES HASSE, GOERLITZER RATHSANNALEN. ZWEITER BAND. 1516—1520.
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plsvínu Liber annalium secundus inceptus et scriptus per magistrum Johannem Hassz protonotarium, sub rectoratu Frantz Schnei- ders. Anno domini millesimo quingentesimo decimo sexto. 1b 516. 5 Von dem grossen beschuerlichen jrthumb, so jn der gor- litschen muntz zugefallen. Wie vnd mit welcher gerechtikeit gemeine stad zu muntzen gefreiet, ist aus der ankunfft konigis Johannis priuilegien vnd be- gnadung, dornoch aus keiser Karls bestetigung vnder der gulden 10 bullen clerlich zuuernemenn, bescheidenlich also, das wechssel vnd muntze gemeiner stad mit der gerechtikeit vnd herlikeit, wie ko. mt. zu Behmen derselben selbst zu Gorlitz gebrauchen mochte, erblichen gegeben sein, zuthun domit noch der stad bestem er- kentnus etc. Doraus folget, das ein rath nicht alleine heller vnI vor einen gemeinen zcall groschen, ader vnI pfennigen fur vnd an stad eines behmischen groschens gerechent, wie den in vorlauffenen jaren ge- schehen, schlahen vnd muntzen mochten, sundern auch groschen vnd gulden wo jsz jn gemeiner stad furmogen stunde, ader sich 20 zuthun erleiden wolde. Das aber vber solche grosse freiheit, zur zceit ein priuilegium von keisern Sigmundt erworben, heller vnd pfennigen zuschlahen, vnd also obenangetzeigte begnadung geenget, weisz ich dir hir ein vrsach nicht zuschreiben. Ab auch solch be- rurt priuilegium Sigismundi etwas furtreglich, hat sich hirnoch vnd 25 besunders jn itzt zugefallenem jrthumb wol beweiset, wie den folget, lasze jch jn der feder, wil alleine in engem rath geredt, vnd nicht offentlich geschriebenn werdenn. 15 22. geenget, beschränkt. 24. furtreglich, vortheilhaft.
plsvínu Liber annalium secundus inceptus et scriptus per magistrum Johannem Hassz protonotarium, sub rectoratu Frantz Schnei- ders. Anno domini millesimo quingentesimo decimo sexto. 1b 516. 5 Von dem grossen beschuerlichen jrthumb, so jn der gor- litschen muntz zugefallen. Wie vnd mit welcher gerechtikeit gemeine stad zu muntzen gefreiet, ist aus der ankunfft konigis Johannis priuilegien vnd be- gnadung, dornoch aus keiser Karls bestetigung vnder der gulden 10 bullen clerlich zuuernemenn, bescheidenlich also, das wechssel vnd muntze gemeiner stad mit der gerechtikeit vnd herlikeit, wie ko. mt. zu Behmen derselben selbst zu Gorlitz gebrauchen mochte, erblichen gegeben sein, zuthun domit noch der stad bestem er- kentnus etc. Doraus folget, das ein rath nicht alleine heller vnI vor einen gemeinen zcall groschen, ader vnI pfennigen fur vnd an stad eines behmischen groschens gerechent, wie den in vorlauffenen jaren ge- schehen, schlahen vnd muntzen mochten, sundern auch groschen vnd gulden wo jsz jn gemeiner stad furmogen stunde, ader sich 20 zuthun erleiden wolde. Das aber vber solche grosse freiheit, zur zceit ein priuilegium von keisern Sigmundt erworben, heller vnd pfennigen zuschlahen, vnd also obenangetzeigte begnadung geenget, weisz ich dir hir ein vrsach nicht zuschreiben. Ab auch solch be- rurt priuilegium Sigismundi etwas furtreglich, hat sich hirnoch vnd 25 besunders jn itzt zugefallenem jrthumb wol beweiset, wie den folget, lasze jch jn der feder, wil alleine in engem rath geredt, vnd nicht offentlich geschriebenn werdenn. 15 22. geenget, beschränkt. 24. furtreglich, vortheilhaft.
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440 2b Auff solche begnadung haben sich gemeiner stat regirer, vn- sere vorfaren, vor etzlichen vnd siebenzeig jaren beilofftig, sunder- lich hirnoch Greger Selige burgermeister, douon auch die guten alden pfennigen auff heute Greger Seliger gnannt werden, vnddir- standen zu muntzen, vnd haben geschlagen vn pfennigen vor einen zcal groschen. Derselbigen haben xxVII vnd mit der zceit bisz jn XXXIV einen hungerischen gulden gegoldenn, wiewol jsz viel leute, auch die chron zu Behmen dofur gehalden, das die von Gorlitz noch ausgange jrer priuilegien Johannis vnd Karoli alwege gemuntzt hetten etc., vnd dobei jsz auch ein rath gelassenn. Vmmb solch furnem der muntze sein land vnd stete mit den von Gorlitz zu rechte komen, erstlich vor konig Albrecht, vnd noch— dem derselb nicht lenger den zcwei jhar geregirt, folgende vor konig Laslaw, der auch in seinen jungen jaren gestorben, vnd dor- noch fur konig Georgen, von welchem ein spruch geschehen, das 15 lande vnd stete die gorlitschen pfennigen nemenn solden, lauts seines koniglichen spruchs, doruber ergangenn. Haben also die alden Gorlitscher jn irem furnem zw muntzen vorfaren, vnd mit vornunfft vnd mose von jhar zu jhar gemuntzet, also das jre muntze durch die gantze chron Behmen vnd eingeleibte 20 lande gegangen vnd gerne ist genomenn wurdenn, wiewol diesel- bige gleich andern landen vnd muntzen am schrot vnd furderlich am korn, so melich vnd zceitlich gefellet, bisz auff die zceit George Emerichs burgermeisters, vor xxx jaren vngeferlich. Derselbige hat schrot vnd korn an den hellern ader cleinen pfennigenn dohyn gericht, das der zcal grosche vn denar vor ein groschen bliebe vnd LXVIII gl. fur einen hungerischen goltgulden gerechent vnd gegeben wurdenn. Isz hat auch genant Emerich von ratswegen geschlagen zwi- fiche ader grosse pfennigen, der vn neben den behemischen eine 30 lange zceit gegangen, sein aber wenig gewest, wiewol am schrot besser, den vmn behemische. Vnd vn gorlitscher sein eins schrots schwer gewest, aber am korn geringer eines gantzen lots. Den haben die behmischen gehalden vi lot, die gorlitschen v lot vnd vII kleine behmische, die man gnannt: meckeritzen ader Ludowiker, 35 noch dem junge kunig, haben gehalden II lot, die kleinen gorlit- schen pfennigen III lot, sein aber am schrot auch besser gewest. 5 10 25 2 3. Gregor Selige war burgermeister in den jahren 1438, 1446, 1450, 1455, 1459, 1463, 1467, 1471. 17. doruber ergangenn, zur seite steht: obijt. 23. melich, allmälig; George Emerich war burgermeister in den jahren: 1183, 1188, 1194, 1498, 1503.
440 2b Auff solche begnadung haben sich gemeiner stat regirer, vn- sere vorfaren, vor etzlichen vnd siebenzeig jaren beilofftig, sunder- lich hirnoch Greger Selige burgermeister, douon auch die guten alden pfennigen auff heute Greger Seliger gnannt werden, vnddir- standen zu muntzen, vnd haben geschlagen vn pfennigen vor einen zcal groschen. Derselbigen haben xxVII vnd mit der zceit bisz jn XXXIV einen hungerischen gulden gegoldenn, wiewol jsz viel leute, auch die chron zu Behmen dofur gehalden, das die von Gorlitz noch ausgange jrer priuilegien Johannis vnd Karoli alwege gemuntzt hetten etc., vnd dobei jsz auch ein rath gelassenn. Vmmb solch furnem der muntze sein land vnd stete mit den von Gorlitz zu rechte komen, erstlich vor konig Albrecht, vnd noch— dem derselb nicht lenger den zcwei jhar geregirt, folgende vor konig Laslaw, der auch in seinen jungen jaren gestorben, vnd dor- noch fur konig Georgen, von welchem ein spruch geschehen, das 15 lande vnd stete die gorlitschen pfennigen nemenn solden, lauts seines koniglichen spruchs, doruber ergangenn. Haben also die alden Gorlitscher jn irem furnem zw muntzen vorfaren, vnd mit vornunfft vnd mose von jhar zu jhar gemuntzet, also das jre muntze durch die gantze chron Behmen vnd eingeleibte 20 lande gegangen vnd gerne ist genomenn wurdenn, wiewol diesel- bige gleich andern landen vnd muntzen am schrot vnd furderlich am korn, so melich vnd zceitlich gefellet, bisz auff die zceit George Emerichs burgermeisters, vor xxx jaren vngeferlich. Derselbige hat schrot vnd korn an den hellern ader cleinen pfennigenn dohyn gericht, das der zcal grosche vn denar vor ein groschen bliebe vnd LXVIII gl. fur einen hungerischen goltgulden gerechent vnd gegeben wurdenn. Isz hat auch genant Emerich von ratswegen geschlagen zwi- fiche ader grosse pfennigen, der vn neben den behemischen eine 30 lange zceit gegangen, sein aber wenig gewest, wiewol am schrot besser, den vmn behemische. Vnd vn gorlitscher sein eins schrots schwer gewest, aber am korn geringer eines gantzen lots. Den haben die behmischen gehalden vi lot, die gorlitschen v lot vnd vII kleine behmische, die man gnannt: meckeritzen ader Ludowiker, 35 noch dem junge kunig, haben gehalden II lot, die kleinen gorlit- schen pfennigen III lot, sein aber am schrot auch besser gewest. 5 10 25 2 3. Gregor Selige war burgermeister in den jahren 1438, 1446, 1450, 1455, 1459, 1463, 1467, 1471. 17. doruber ergangenn, zur seite steht: obijt. 23. melich, allmälig; George Emerich war burgermeister in den jahren: 1183, 1188, 1194, 1498, 1503.
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441 Sein auff die mark gegangen LXXXII gl., der behmischen etzlich vnd newnzcig groschenn, aber am schrote sein sie auff heute auch besser. Angetzeigter grossen gorlitschen pfennigen sein wenig wie ge- 5 saget, geschlagen wurden, aus was vrsache habe ich noch bei meinen getzeiten von nyemandes erfaren mogen, vielleicht meiner achttung, das man beschwerung aus der chron besorget, weile die- selbigen den behmischen nicht gemessz, derhalb auch der oberste burggraue zu Praga zur selben zceit geschrieben vnd geboten des 10 muntzens auffzuhoren. Sein schreiben findest du bei den hendeln vnd des rats antwort jm brieffebuch. Hirnoch, anno 1506 usque in annum duodecimum hat sich der polnisch grosche gefunden, vnd ist mit grossen sumenn alhie vnd in die land gefurt wurden, die den die gorlitsch muntz sehr wirdig 15 vnd seltzam gemacht, also das auch nichts den polnische groschen vndirhanden gewest, vnd das nyemand zu gorlitschen pfennigen hat 3 komenn mögen. Isz haben auch die biergeste beiweilen, aus ge- bruch der pfennigen, einen polnischen gl. vortrunckenn mussen. Vnd wiewol ein rath auff sein darloge eine konigliche commission 20 douor auch xxx fl. hungerisch gegeben, ausbrocht, das nyemandes die polnischen gl. nemen solde, so haben doch lande vnd stete dieselbige voracht vnd gesaget, die von Gorlitz thetens vmmb irer muntz willenn. Diese commission leit bei von Budissin, die auch ein rath auff seiner geschickten manchfeldig ansuchen, von jnen 25 nye hat bekomenn mögen. Wie jsz aber mit den polnischen gl. gehalden, ist oben am LVII. blat primi libri viel vorzceichent. Vidi- mus commissionis habetur. Isz haben sich auch anno etc. undecimo die von Breslaw vn- dirstanden, die schlesischen heller zu andern, den fur der zceit 30 sein allerley heller in der Slesien gegangenn, dreij do itzt zwene sein etc. Derhalb ein rath jm besten betracht, ire muntz auch zu fordern vnd hat von dem tzehenden bisz jn das funfftzehende jhar vahst sehr gemuntzet, vnd als man redt, vber etzlich hundert mal tausent schoc. Vnd hot also in den pfennigen gehalden schrot vnd 35 korn, wie Georg Emerich dasselbige angesatzt auff die kuppermarck III lot, LXXXII gl. Nhu hat jsz sich begeben, das jm xuten vnd also furder bisz jn xvide jare sich viel boese pfennige auff den gorlitschen schlag 19. darloge, auff seinen erläuternden bericht. 23. leit bei, suppl. den. 26. primi libri, s. dieses werkes III. band, pag. 65. sqq. (Hasse's rathsannalen I. 65. sqq.) 36
441 Sein auff die mark gegangen LXXXII gl., der behmischen etzlich vnd newnzcig groschenn, aber am schrote sein sie auff heute auch besser. Angetzeigter grossen gorlitschen pfennigen sein wenig wie ge- 5 saget, geschlagen wurden, aus was vrsache habe ich noch bei meinen getzeiten von nyemandes erfaren mogen, vielleicht meiner achttung, das man beschwerung aus der chron besorget, weile die- selbigen den behmischen nicht gemessz, derhalb auch der oberste burggraue zu Praga zur selben zceit geschrieben vnd geboten des 10 muntzens auffzuhoren. Sein schreiben findest du bei den hendeln vnd des rats antwort jm brieffebuch. Hirnoch, anno 1506 usque in annum duodecimum hat sich der polnisch grosche gefunden, vnd ist mit grossen sumenn alhie vnd in die land gefurt wurden, die den die gorlitsch muntz sehr wirdig 15 vnd seltzam gemacht, also das auch nichts den polnische groschen vndirhanden gewest, vnd das nyemand zu gorlitschen pfennigen hat 3 komenn mögen. Isz haben auch die biergeste beiweilen, aus ge- bruch der pfennigen, einen polnischen gl. vortrunckenn mussen. Vnd wiewol ein rath auff sein darloge eine konigliche commission 20 douor auch xxx fl. hungerisch gegeben, ausbrocht, das nyemandes die polnischen gl. nemen solde, so haben doch lande vnd stete dieselbige voracht vnd gesaget, die von Gorlitz thetens vmmb irer muntz willenn. Diese commission leit bei von Budissin, die auch ein rath auff seiner geschickten manchfeldig ansuchen, von jnen 25 nye hat bekomenn mögen. Wie jsz aber mit den polnischen gl. gehalden, ist oben am LVII. blat primi libri viel vorzceichent. Vidi- mus commissionis habetur. Isz haben sich auch anno etc. undecimo die von Breslaw vn- dirstanden, die schlesischen heller zu andern, den fur der zceit 30 sein allerley heller in der Slesien gegangenn, dreij do itzt zwene sein etc. Derhalb ein rath jm besten betracht, ire muntz auch zu fordern vnd hat von dem tzehenden bisz jn das funfftzehende jhar vahst sehr gemuntzet, vnd als man redt, vber etzlich hundert mal tausent schoc. Vnd hot also in den pfennigen gehalden schrot vnd 35 korn, wie Georg Emerich dasselbige angesatzt auff die kuppermarck III lot, LXXXII gl. Nhu hat jsz sich begeben, das jm xuten vnd also furder bisz jn xvide jare sich viel boese pfennige auff den gorlitschen schlag 19. darloge, auff seinen erläuternden bericht. 23. leit bei, suppl. den. 26. primi libri, s. dieses werkes III. band, pag. 65. sqq. (Hasse's rathsannalen I. 65. sqq.) 36
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442 erouget haben, vnd jhe lenger mehr vnd mehr, sein einsteils gar eissern, gar kuppern, etzliche auch kuppern mit wenig silber, dor- uffen die kron vnd die buchstaben got gestanden. Diese solde ein harzländischer gräffe zu Helmstad nicht weit von Brawnschwieg haben schlahen lassen. Man hat geredt, ist auch also in warheit befunden, das jn derselbigen muntz furhanden gewest sein blech einzs schrots vnd korns, vnd so yemandes dohin komenn vnd an- gegeben, das er gerne haben wolde auff diesen vnd andern schlag pfennigen, so viel ader so viel etc., sein zuhant gewest der muntz- meister vnd seine gesellen vnd haben jme pfennige auff den an- 10 gegeben schlag gepreget vnd wolfeil gegeben, als drei fur einen gueten gorlitzer. Domit sein also dieselbigen geringenn boesen pfennigen in die land gefurt wurdenn. So ein rath solchs vormarckt, hat er betracht, wie solchem jrthumb schaden vnd vnrat furzukomenn vnd erstlich das gemeine 15 folk warnen lossen, sich ein yedermann dofur huetten solde. Dor- noch bei der straffe leibes vnd guts vorbieten lassen, das nye- mandes boese falsche pfennige einfuren, einnemen, noch ausgeben solde, solch vorbot offentlich ausrueffen an den weinkeller vnd wage anschlagen, dobei an einen drot hengen lassen allerlei gattung 20 der falschen boesen pfennigen, sich ein yedermann dofur vnd fur schaden hette zuhuetten, vnd dobei lernet erkennenn. Vnd wiewol die gorlitschen pfennigen auff Jeronimi zuuor die- sem des rats vorbot, anno etc. xvto zu Praga vnd also furder vahst durch die gantze chron Behmen vorboetenn gewest, dorvmb alleine, 25 4 das die muntz so hart gefelschet, den ist mehr den der tzehende teil falsch gewest, so haben doch vmbligende lande vnd stete auff solch des rats offentliche warnung vnd anschlahen, vnd zuuor- meiden ires schadens, die gorlitsche muntz einsteils gesatzt, als der bischoff von Meissen xII fur einen schwert grosschen, die von So- raw, noch irer sorischen weise, ix fur einen polnischen grosschen vnd einen gueten dorauff. Domit haben sie einen cleinen behmi- schen meckeritz ader slesischen heller gemeinet, vnd sein vIII gor- litzer als gut gewest als ein schwert grosschen ader vi meisnische pfenigen, vnd vi gorlitzer besser gewest den ein polacke. Die 35 andern haben sie gar vorboeten, als jn Mehrern, jn Slesien, Lem- berg, Buntzlaw, Sagan, Hirsperg, iin furstenthumern Meissen, auff den bergsteten, Graupen, Aldenberg, Gewsing, sanct Annenberg etc. 5 30 3b 1. erouget, gezeigt haben, zum vorschein gekommen sind. 23. Jeronimi, unter diesem worte steht Michaelis im texte. Jeronimi trifft den 30. september 1515. 36. Lemberg, Löwenberg, st. in Schlesien.
442 erouget haben, vnd jhe lenger mehr vnd mehr, sein einsteils gar eissern, gar kuppern, etzliche auch kuppern mit wenig silber, dor- uffen die kron vnd die buchstaben got gestanden. Diese solde ein harzländischer gräffe zu Helmstad nicht weit von Brawnschwieg haben schlahen lassen. Man hat geredt, ist auch also in warheit befunden, das jn derselbigen muntz furhanden gewest sein blech einzs schrots vnd korns, vnd so yemandes dohin komenn vnd an- gegeben, das er gerne haben wolde auff diesen vnd andern schlag pfennigen, so viel ader so viel etc., sein zuhant gewest der muntz- meister vnd seine gesellen vnd haben jme pfennige auff den an- 10 gegeben schlag gepreget vnd wolfeil gegeben, als drei fur einen gueten gorlitzer. Domit sein also dieselbigen geringenn boesen pfennigen in die land gefurt wurdenn. So ein rath solchs vormarckt, hat er betracht, wie solchem jrthumb schaden vnd vnrat furzukomenn vnd erstlich das gemeine 15 folk warnen lossen, sich ein yedermann dofur huetten solde. Dor- noch bei der straffe leibes vnd guts vorbieten lassen, das nye- mandes boese falsche pfennige einfuren, einnemen, noch ausgeben solde, solch vorbot offentlich ausrueffen an den weinkeller vnd wage anschlagen, dobei an einen drot hengen lassen allerlei gattung 20 der falschen boesen pfennigen, sich ein yedermann dofur vnd fur schaden hette zuhuetten, vnd dobei lernet erkennenn. Vnd wiewol die gorlitschen pfennigen auff Jeronimi zuuor die- sem des rats vorbot, anno etc. xvto zu Praga vnd also furder vahst durch die gantze chron Behmen vorboetenn gewest, dorvmb alleine, 25 4 das die muntz so hart gefelschet, den ist mehr den der tzehende teil falsch gewest, so haben doch vmbligende lande vnd stete auff solch des rats offentliche warnung vnd anschlahen, vnd zuuor- meiden ires schadens, die gorlitsche muntz einsteils gesatzt, als der bischoff von Meissen xII fur einen schwert grosschen, die von So- raw, noch irer sorischen weise, ix fur einen polnischen grosschen vnd einen gueten dorauff. Domit haben sie einen cleinen behmi- schen meckeritz ader slesischen heller gemeinet, vnd sein vIII gor- litzer als gut gewest als ein schwert grosschen ader vi meisnische pfenigen, vnd vi gorlitzer besser gewest den ein polacke. Die 35 andern haben sie gar vorboeten, als jn Mehrern, jn Slesien, Lem- berg, Buntzlaw, Sagan, Hirsperg, iin furstenthumern Meissen, auff den bergsteten, Graupen, Aldenberg, Gewsing, sanct Annenberg etc. 5 30 3b 1. erouget, gezeigt haben, zum vorschein gekommen sind. 23. Jeronimi, unter diesem worte steht Michaelis im texte. Jeronimi trifft den 30. september 1515. 36. Lemberg, Löwenberg, st. in Schlesien.
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4 43 In Niederlausitz sein sie an etzlichen ortern gantz vorruefft, jn etz- lichen steten als zum Guben auch gesatzt wurden ix vnd x fur einen czal groschen, vnd sein viel leute gewest, edel vnd vnedel, forderlich der von Biberstein zu Soraw, die sie in gesatzter zcal 5 eingenommen, aber wenig die sie haben dorvmb ausgeben wollenn. Von solchem vorrueffen sein die gorlitschen pfennigen mit grossen summen aus allen landen hierein gefurt wurden, derhalb ein rath bekommert gewest, wie sich dorjnnen zu halden, vnd jm besten betracht, weile jsz der stad muntze were, nyemandes zuuor- 10 bieten dieselbigen einzufuren, alleine das gute pfennige weren, do- mit der handel vnd zufure nicht gestackt, vnd boese nachsage: sie haben die pfennige geschlahen, wollen derselbigen nhumols selbst 4b nicht nemenn, nochbleiben mochte. Vnd haben also vorgunst einem yderman, die guten gorlitschen pfennigen hirein zu furen 15 vnd dorvmb seine notdorfft noch gefallen zukeuffen, dorzu vor- ordent etzliche herrn vonn schoppen vnd ratleuten, vnd den muntz- meister, die alle dieselbigen eingefurten summen vnd alles geldt, wue besorg were, besichtigen vnd vndirlesen solden, vnd einen itzlichen des boesen geldes halb warnen, auff das sich nyemandes, 20 ab er mit boesen pfennigen, hellern etc. begrieffen, sich vnkentlikeit zu entschuldigen hette. Isz sein jr auch viel, von burgern vnd auslendischen, so sie mit boeser muntz vnd pfennigen vormarckt, hart dorvmb angeredt, gefenglich gesatzt vnd gestrafft, auch anders- wo auff ansuchen des rats gebrant wordenn, wie den folgen wirt. Ist also die gorlitsche montz mit grossen hauffen eingefurt, w vnd in einen vnuorsehn vnwerdt komenn, das zum ersten 1 schoc gorlitsche pfennigen fur XXVIII weise behmsche groschen, dornoch gefallen bisz jn xxIV vnd folgende 1 schoc gorlitsche pfennigen fur xx weise groschen gegeben sein wurden. Dieser auffsatz ist jn der 30 chron zu Behmen, auch alhie in landen vnd steten gar gemein ge- west vnd die Behmen haben vber viel tausent schoc gorlitsche pfennige also hirein gefurt vnd alweg gegeben I schoc fur xx weise behemische pfennigenn. Aus solchem vnwerdt der gorlitschen pf. sein alle dinge jn 35 tewern kauffe gestiegen, die wahr bei dem kauffmann, bei dem 5 hantwerg, ein furder tuch bisz jn xxII schilling, das getreide bei dem bawer vnd furmann, wiewol die zufure jn die stete gering gewest, ein scheffel kornn bisz jn XL groschen gorlitscher pfennigen, suesten vmb behmisch, polnisch ader slesisch geldt alwege, acht 25 2. gesatzt, festgesetzt. 18. vndirlesen, auslesen, die schlechten von den guten sichten. 20. vnkentlikeit, mit unbekanntschaft, unwissenheit. 24. gebrant, bestraft. 56*
4 43 In Niederlausitz sein sie an etzlichen ortern gantz vorruefft, jn etz- lichen steten als zum Guben auch gesatzt wurden ix vnd x fur einen czal groschen, vnd sein viel leute gewest, edel vnd vnedel, forderlich der von Biberstein zu Soraw, die sie in gesatzter zcal 5 eingenommen, aber wenig die sie haben dorvmb ausgeben wollenn. Von solchem vorrueffen sein die gorlitschen pfennigen mit grossen summen aus allen landen hierein gefurt wurden, derhalb ein rath bekommert gewest, wie sich dorjnnen zu halden, vnd jm besten betracht, weile jsz der stad muntze were, nyemandes zuuor- 10 bieten dieselbigen einzufuren, alleine das gute pfennige weren, do- mit der handel vnd zufure nicht gestackt, vnd boese nachsage: sie haben die pfennige geschlahen, wollen derselbigen nhumols selbst 4b nicht nemenn, nochbleiben mochte. Vnd haben also vorgunst einem yderman, die guten gorlitschen pfennigen hirein zu furen 15 vnd dorvmb seine notdorfft noch gefallen zukeuffen, dorzu vor- ordent etzliche herrn vonn schoppen vnd ratleuten, vnd den muntz- meister, die alle dieselbigen eingefurten summen vnd alles geldt, wue besorg were, besichtigen vnd vndirlesen solden, vnd einen itzlichen des boesen geldes halb warnen, auff das sich nyemandes, 20 ab er mit boesen pfennigen, hellern etc. begrieffen, sich vnkentlikeit zu entschuldigen hette. Isz sein jr auch viel, von burgern vnd auslendischen, so sie mit boeser muntz vnd pfennigen vormarckt, hart dorvmb angeredt, gefenglich gesatzt vnd gestrafft, auch anders- wo auff ansuchen des rats gebrant wordenn, wie den folgen wirt. Ist also die gorlitsche montz mit grossen hauffen eingefurt, w vnd in einen vnuorsehn vnwerdt komenn, das zum ersten 1 schoc gorlitsche pfennigen fur XXVIII weise behmsche groschen, dornoch gefallen bisz jn xxIV vnd folgende 1 schoc gorlitsche pfennigen fur xx weise groschen gegeben sein wurden. Dieser auffsatz ist jn der 30 chron zu Behmen, auch alhie in landen vnd steten gar gemein ge- west vnd die Behmen haben vber viel tausent schoc gorlitsche pfennige also hirein gefurt vnd alweg gegeben I schoc fur xx weise behemische pfennigenn. Aus solchem vnwerdt der gorlitschen pf. sein alle dinge jn 35 tewern kauffe gestiegen, die wahr bei dem kauffmann, bei dem 5 hantwerg, ein furder tuch bisz jn xxII schilling, das getreide bei dem bawer vnd furmann, wiewol die zufure jn die stete gering gewest, ein scheffel kornn bisz jn XL groschen gorlitscher pfennigen, suesten vmb behmisch, polnisch ader slesisch geldt alwege, acht 25 2. gesatzt, festgesetzt. 18. vndirlesen, auslesen, die schlechten von den guten sichten. 20. vnkentlikeit, mit unbekanntschaft, unwissenheit. 24. gebrant, bestraft. 56*
Strana 444
44.4. 5b ader x groschen nehr. Den hat der furman mit dem getreide al- weg drei ader auffs wenigste zwei gebot eingesatzt, vmb gorlitsch gelt den scheffel vmb XXXVI, vmb behmisch etc. vmb xXIV ader XXVI groschen. Dise beschuerung hat gestanden vahst von Martini anno xvto bisz auff pfingsten anno xvito. Ist vnder dem folk sere grose not gewest, den haben sie wieder auffm lande noch jn steten vmb gorlitsch geldt kein getreide zu sich kauffen mögen, derhalb ein rat alhie gedrungen, korn von der saltzkammer zuuorkeuffen, vnd den scheffel gegeben vmb XXVIII gl. geweist geldt, item der gulden ist gestiegen bisz in vII schilling gorlitsche pfennige. Aber die zceit 10 hat auch grose vrsache mit gegeben in dieser tewrung. Den ist dasselbige jhar ein nasser gewinther gewest, douon das getreide ausgesawert vnd vbel gestanden hat etc. Vnd ist also die muntze von aller werldt voracht vnd vbel douon geredt wurden, nicht allein von frembden auslendischen, sundern auch von den von 15 steten vnsern zugeordenten. Man sulde die von Gorlitz mit muntz vorbornenn, hetten armenleuten so merglichen schaden gethan, sie hetten etzliche wochen gemuntzt, ane silber, vnd dergleichen viel schmelicher wort, douon gemeiner stad viel schimpffs erwachssenn. Vnd so mergliche beschuerung jn allen steten eingefallen, also 20 das die Behmen kein getreide gen der Zittau vnd Budissin, die Slesiger dergleichen kein Lauben noch Gorlitz gefurt, ader so jsz dohin brocht, allein vmb behmisch vnd slesische muntze haben vorkeuffen wollen, douon die becken nicht gebacken, die hantwerg den reten vbergeben der gestalt, das sie die stete nicht wusten 25 zuuorsorgen. Isz hat zum Lauben, Sittau vnd Budissin nyemandes bier schencken wollen, den alleine durch getzwang der rethe. Sein sie vorursacht, eine itzliche stadt, dyeselbige ire beschuerunge, mit gar hitzigem gemutte auff gemeinen tage vmb Martini zur Lobaw gehalden, zutragenn mit fleissiger bethe also dorein zusehn, weile 30 die muntz ir were, domit sie solcher beschuerung entladenn. Vnd erstlich dorauff geredt, noch dem die gorlitsche pfennigen, den behmischen gemessz, als XIV vor vII, wie sie den, lauts keyser Si- gimunds priuilegien, des die von Budissin eine copia hetten, sein solden, an die ko. mt., ader auffs wenigste an die regenten zu� 35 schreiben, vnd forderlich an den hern cantzler, das die vorbot jn der chron abegestalt, vnd die gorlitschen pfennigen wieder vmb genomenn, domit diese landen in einen solchen vorderb nicht ge- satzt wurden, vnd mit dergleichen wortenn. 5 5. vahst von Martini anno XVto bisz auff pfingsten anno XVIto, vom 10. november 1515 bis c. H. mai 1516. 17. vorbornenn, verbrennen.
44.4. 5b ader x groschen nehr. Den hat der furman mit dem getreide al- weg drei ader auffs wenigste zwei gebot eingesatzt, vmb gorlitsch gelt den scheffel vmb XXXVI, vmb behmisch etc. vmb xXIV ader XXVI groschen. Dise beschuerung hat gestanden vahst von Martini anno xvto bisz auff pfingsten anno xvito. Ist vnder dem folk sere grose not gewest, den haben sie wieder auffm lande noch jn steten vmb gorlitsch geldt kein getreide zu sich kauffen mögen, derhalb ein rat alhie gedrungen, korn von der saltzkammer zuuorkeuffen, vnd den scheffel gegeben vmb XXVIII gl. geweist geldt, item der gulden ist gestiegen bisz in vII schilling gorlitsche pfennige. Aber die zceit 10 hat auch grose vrsache mit gegeben in dieser tewrung. Den ist dasselbige jhar ein nasser gewinther gewest, douon das getreide ausgesawert vnd vbel gestanden hat etc. Vnd ist also die muntze von aller werldt voracht vnd vbel douon geredt wurden, nicht allein von frembden auslendischen, sundern auch von den von 15 steten vnsern zugeordenten. Man sulde die von Gorlitz mit muntz vorbornenn, hetten armenleuten so merglichen schaden gethan, sie hetten etzliche wochen gemuntzt, ane silber, vnd dergleichen viel schmelicher wort, douon gemeiner stad viel schimpffs erwachssenn. Vnd so mergliche beschuerung jn allen steten eingefallen, also 20 das die Behmen kein getreide gen der Zittau vnd Budissin, die Slesiger dergleichen kein Lauben noch Gorlitz gefurt, ader so jsz dohin brocht, allein vmb behmisch vnd slesische muntze haben vorkeuffen wollen, douon die becken nicht gebacken, die hantwerg den reten vbergeben der gestalt, das sie die stete nicht wusten 25 zuuorsorgen. Isz hat zum Lauben, Sittau vnd Budissin nyemandes bier schencken wollen, den alleine durch getzwang der rethe. Sein sie vorursacht, eine itzliche stadt, dyeselbige ire beschuerunge, mit gar hitzigem gemutte auff gemeinen tage vmb Martini zur Lobaw gehalden, zutragenn mit fleissiger bethe also dorein zusehn, weile 30 die muntz ir were, domit sie solcher beschuerung entladenn. Vnd erstlich dorauff geredt, noch dem die gorlitsche pfennigen, den behmischen gemessz, als XIV vor vII, wie sie den, lauts keyser Si- gimunds priuilegien, des die von Budissin eine copia hetten, sein solden, an die ko. mt., ader auffs wenigste an die regenten zu� 35 schreiben, vnd forderlich an den hern cantzler, das die vorbot jn der chron abegestalt, vnd die gorlitschen pfennigen wieder vmb genomenn, domit diese landen in einen solchen vorderb nicht ge- satzt wurden, vnd mit dergleichen wortenn. 5 5. vahst von Martini anno XVto bisz auff pfingsten anno XVIto, vom 10. november 1515 bis c. H. mai 1516. 17. vorbornenn, verbrennen.
Strana 445
445 Dorauff Bernhart Bernt vnd magister Johannes Hass protonota- rius als geschickte geantwort, jsz were ein vnrat zugefallen mit der muntze, das were jren hern am beschuerlichsten. Das aber ye- mands neben jnen derhalben erleiden muste, weren jnen treulichen 5 leit, doch vorhofften sie ire herrn hetten dorzu keine vrsache ge- geben. Das man aber schriebe an die ko. mt. etc., das were jnen an stad jre herren nichts entkegen, alleine das die beschuerung 6 der muntz dermosen angetzogen, das sie gemeiner stad Gorlitz zu weiterm schaden nicht gereichen wolde, den sie wusten dorein 10 nicht zubewilligen, das geschrieben wurde die gorlitschen pfennigen weren ader solden den behmischen gemesz sein. Das aber an- getzogen wurde keiser Siegmundts priuilegium liessen sie in irem werdt, solden jsz aber dohin achtten, das solchs priuilegium die ankunfft der gerechtikeit gorlitscher muntze nicht were. Vnd haben 15 sich die geschickten den tage vmb die schrifft nicht voreynigen mögen. Vnd ist an dem, das die von Budissin bei sich haben eine copia viel gemeldts priuilegien, wie aber vnd von weme sie die bekomenn, hat man nicht bedencken mogen denn alleine vielleicht 20 doraus. So obberurt priuilegium ausbrocht, hat sich ein rath vnddirstanden zumuntzen, welchs den vmbligenden landen vnd steten entkegen gewest, sunderlich diesen sechsteten derhalb sie vor konig Albrecht zu recht komen, vt supra carta 2., vnd domit ein rath diese sechsstete, so viel dister eher in annemung der 25 muntz furen mochte, das den von Budissin eine abeschrifft solchs priuilegien in handen gegeben, sich hetten schicklichkeit der muntz doraus zubelernen etc. Isz sei die ader ein andere vrsache, so haben die von Budissin desselben eine copia, welche auch dem protonotarien zur zceit in Budissin furgeleget. Ab aber gedocht 30 priuilegium bei dem rathe sei ader nicht, lase ich abermols vn- gesaget, were besser gewest vnausgebrocht. Aus den worten, das die geschicktenn gewegert zuschreiben, 6b wie die gorlitschen pfennigen den behmischen, ires bedunckens, auff den jnhalt keiser Sigmundts priuilegien gemesz sein solden, 35 haben die von Budissin vrsacht genomenn, die pfennigen zu pro- birn, vnd dieselbige prob auff folgenden tag furgeleget, vnd offent- lich gesaget, sie bestunden mit der muntz wol, weren als gut vnd besser den die alden behmischen heller, die man „meckeritzen" nennet, wiewol die neuen „Ludouicker" genant, besser den die 40 gorlitscher weren, worvmb den denen von Gorlitz entkegen were 14. die ankunfft, der erste ursprung.
445 Dorauff Bernhart Bernt vnd magister Johannes Hass protonota- rius als geschickte geantwort, jsz were ein vnrat zugefallen mit der muntze, das were jren hern am beschuerlichsten. Das aber ye- mands neben jnen derhalben erleiden muste, weren jnen treulichen 5 leit, doch vorhofften sie ire herrn hetten dorzu keine vrsache ge- geben. Das man aber schriebe an die ko. mt. etc., das were jnen an stad jre herren nichts entkegen, alleine das die beschuerung 6 der muntz dermosen angetzogen, das sie gemeiner stad Gorlitz zu weiterm schaden nicht gereichen wolde, den sie wusten dorein 10 nicht zubewilligen, das geschrieben wurde die gorlitschen pfennigen weren ader solden den behmischen gemesz sein. Das aber an- getzogen wurde keiser Siegmundts priuilegium liessen sie in irem werdt, solden jsz aber dohin achtten, das solchs priuilegium die ankunfft der gerechtikeit gorlitscher muntze nicht were. Vnd haben 15 sich die geschickten den tage vmb die schrifft nicht voreynigen mögen. Vnd ist an dem, das die von Budissin bei sich haben eine copia viel gemeldts priuilegien, wie aber vnd von weme sie die bekomenn, hat man nicht bedencken mogen denn alleine vielleicht 20 doraus. So obberurt priuilegium ausbrocht, hat sich ein rath vnddirstanden zumuntzen, welchs den vmbligenden landen vnd steten entkegen gewest, sunderlich diesen sechsteten derhalb sie vor konig Albrecht zu recht komen, vt supra carta 2., vnd domit ein rath diese sechsstete, so viel dister eher in annemung der 25 muntz furen mochte, das den von Budissin eine abeschrifft solchs priuilegien in handen gegeben, sich hetten schicklichkeit der muntz doraus zubelernen etc. Isz sei die ader ein andere vrsache, so haben die von Budissin desselben eine copia, welche auch dem protonotarien zur zceit in Budissin furgeleget. Ab aber gedocht 30 priuilegium bei dem rathe sei ader nicht, lase ich abermols vn- gesaget, were besser gewest vnausgebrocht. Aus den worten, das die geschicktenn gewegert zuschreiben, 6b wie die gorlitschen pfennigen den behmischen, ires bedunckens, auff den jnhalt keiser Sigmundts priuilegien gemesz sein solden, 35 haben die von Budissin vrsacht genomenn, die pfennigen zu pro- birn, vnd dieselbige prob auff folgenden tag furgeleget, vnd offent- lich gesaget, sie bestunden mit der muntz wol, weren als gut vnd besser den die alden behmischen heller, die man „meckeritzen" nennet, wiewol die neuen „Ludouicker" genant, besser den die 40 gorlitscher weren, worvmb den denen von Gorlitz entkegen were 14. die ankunfft, der erste ursprung.
Strana 446
446 7 also zuschreiben, vnzueifflich mochte der muntz etwas forderlich sein jn dem, das sie von sich schrieben, weren als gut als die cleinen behmischen. Wue sie aber nochmals des beschuert, so solden die von Gorlitz selbst dorein sehn, das sie der beschuerung entladen, den wusten dieselben gen iren gemeinden der gestalt gar nicht zuuorantworten. Vnd haben aldo alle geschickte aber- mols vortzalt, wie die beschuerung von tage zu tage wuchsse. Ein scheffel korn were zu Budissin gestiegen bisz auff ein schoc, esz kwome nichts zum marckte, der bauer wolde keinen gorlitschen pfenning nemenn, sagende, sein junckher hetts jme vorbotenn, vnd 10 dergleichen gar viel viel von allen steten. Die geschickten aber haben sich in solche schriefft zuthun nicht begebenn wollen, dorvmb, sie haben besorget, mochten zu weit schreiben, douon beschuerung gemeiner stad erwachssen wolde. Den die cleinen behmischen pfennigen sein des korns besser ge- 15 west, hat die marck gehalden vahst II lot, die gorl. marck Il, sun- der das schrot ist an den gorl. pfennigen besser gewest, den die alden cleinen behmischen pfennige. Douon den die gorlitschen pfennige noch kunstlicher rechnung der muntze besser gewest ist, wiewol der gemeine man das nicht vornympt, sundern das korn 20 wichtiger achtett, sagende, weile die cleinen behmischen meckeritzen III lot vnd die gorl. III lot halden, so mussen sie yho besser sein, vnd ist derhalb dyeselbige meynung gefallen vnd auff eine andere gewonliche vnd leidliche schriefft getracht wurden. (Copiam findest du jn libro missiuarum.) Das aber die von Gorlitz selbst zur abe- 25 wendung der beschuerung trachten solden, were jn irem vornem nicht, wolde jnen auch etwas mit irer muntz zuwandeln, nicht ge- tziemenn, sundern hetten sie mittel vnd wege besonnen, wolden gerne auff sie horen, vnd dorzu jr gutduncken reden. Dorauff die von steten gesaget, esz were am tage, das ein 30 merglicher irthumb mit der gorlitschen muntze eingefallen, doraus sich den grosse beschuerung erfolget vnd were zubesorgen, wue derselbigen nicht furgetracht, wurde vntreglich sein, vnd die stete zu einem andern vorursachen. Wolden aber dennoch gar vngerne diszs furnemenn, das gemeiner stad Gorlitz vnd irer muntz schimpff 35 vnd schaden brengen, doraus vielleicht vneynikeit vnd zuruckung alder ordenung folgen wolde, so ferne sie das ymmer vmbgehn mochten. Nhu konden sich sunder zueiffel die von Gorlitz wol er- jnnern, das die von Budissin zur zceit des sommers mit jnen zu Weissenberg geredt, des muntzens eine zceit auffzuhoren, nhu were 40 der muntz viel wurden, die lande erfullet, auch sehr vngestalt, wieder sie etwan gewest, vbel gepreget, der quadrangel ausge- 5
446 7 also zuschreiben, vnzueifflich mochte der muntz etwas forderlich sein jn dem, das sie von sich schrieben, weren als gut als die cleinen behmischen. Wue sie aber nochmals des beschuert, so solden die von Gorlitz selbst dorein sehn, das sie der beschuerung entladen, den wusten dieselben gen iren gemeinden der gestalt gar nicht zuuorantworten. Vnd haben aldo alle geschickte aber- mols vortzalt, wie die beschuerung von tage zu tage wuchsse. Ein scheffel korn were zu Budissin gestiegen bisz auff ein schoc, esz kwome nichts zum marckte, der bauer wolde keinen gorlitschen pfenning nemenn, sagende, sein junckher hetts jme vorbotenn, vnd 10 dergleichen gar viel viel von allen steten. Die geschickten aber haben sich in solche schriefft zuthun nicht begebenn wollen, dorvmb, sie haben besorget, mochten zu weit schreiben, douon beschuerung gemeiner stad erwachssen wolde. Den die cleinen behmischen pfennigen sein des korns besser ge- 15 west, hat die marck gehalden vahst II lot, die gorl. marck Il, sun- der das schrot ist an den gorl. pfennigen besser gewest, den die alden cleinen behmischen pfennige. Douon den die gorlitschen pfennige noch kunstlicher rechnung der muntze besser gewest ist, wiewol der gemeine man das nicht vornympt, sundern das korn 20 wichtiger achtett, sagende, weile die cleinen behmischen meckeritzen III lot vnd die gorl. III lot halden, so mussen sie yho besser sein, vnd ist derhalb dyeselbige meynung gefallen vnd auff eine andere gewonliche vnd leidliche schriefft getracht wurden. (Copiam findest du jn libro missiuarum.) Das aber die von Gorlitz selbst zur abe- 25 wendung der beschuerung trachten solden, were jn irem vornem nicht, wolde jnen auch etwas mit irer muntz zuwandeln, nicht ge- tziemenn, sundern hetten sie mittel vnd wege besonnen, wolden gerne auff sie horen, vnd dorzu jr gutduncken reden. Dorauff die von steten gesaget, esz were am tage, das ein 30 merglicher irthumb mit der gorlitschen muntze eingefallen, doraus sich den grosse beschuerung erfolget vnd were zubesorgen, wue derselbigen nicht furgetracht, wurde vntreglich sein, vnd die stete zu einem andern vorursachen. Wolden aber dennoch gar vngerne diszs furnemenn, das gemeiner stad Gorlitz vnd irer muntz schimpff 35 vnd schaden brengen, doraus vielleicht vneynikeit vnd zuruckung alder ordenung folgen wolde, so ferne sie das ymmer vmbgehn mochten. Nhu konden sich sunder zueiffel die von Gorlitz wol er- jnnern, das die von Budissin zur zceit des sommers mit jnen zu Weissenberg geredt, des muntzens eine zceit auffzuhoren, nhu were 40 der muntz viel wurden, die lande erfullet, auch sehr vngestalt, wieder sie etwan gewest, vbel gepreget, der quadrangel ausge- 5
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447 lossen etc. vnd dergleichen, douon den leuten vrsach gegeben hynoch zu muntzen. Yedoch hetten sie bei sich betrachtet etzliche 7b wege, domit vielleicht jrer zuuorsicht dem jrthumb vnd beschue- rung mochte furgegangen werden, ader auffs wenigste die pfennigen 5 wider jn einen werdt komen. Zum ersten, das die pfennigen ge- weist, die auffsetze, die den zu Gorlitz bei dem kauffman am meisten gebraucht, abegethan, vnd zwifiche pfennigen widerwmb wie vormals geschehen gemuntzt wurden etc. Der geschickten kegenrede. Isz were am tage, das in der gorlitschen muntz ein grosz jr- thumb eingefallen, douon viel leuten beschuerung erwachssen, das aber dyeselbigen, beide der jrthumb vnd beschuerung, von wegen der gorlitschen muntz eingefallen, wie sie alweg douon redten, das were nicht, den sie konden abnemenn, wue die boesen falschen 15 pfennigen so hart nicht eingeriessen, die gorlitschen pfennigen weren wol jn irem werdt geblieben. Isz hette auch ein rath zu Gorlitz also mit der muntz gehaldet, das sie dasselbige gen ko. mt. vnd menniglich wol wusten zuuorantwortenn, vnd also gebeten, wolden sich also von der sache zureden enthalden, vnd ab sie auch etwas 20 zu nochteil der muntz vnd schimpff gemeiner stad furnemenn wur- den, musten ein rath in gedult sehen, doch auch trachten wie jnen dozuentkegenn begegen mochtenn. Sie weren auch nicht in ab- rede, wesz die von Budissin mit inen geredt, aber zurselbigen zceit were itzt jm rath beschlossen, mit muntzen auffzuhoren. Isz hat 25 aber diese meynung gehabt, wiewol wie gesaget douon geredt wurde, das man auffhoren wolde, aber dennoch nicht auff anregen 8 der von Budissin, domit gemeine stad an jren herlikeiten von jnen vngeirret bliebe, ader ires gefalles nicht muntzen vnd auffhoren muste, vnd hat vielleicht hirnoch ein vierteil jares gemuntzet. Sie 30 wusten auch dem geprege gar kein schuldt zugeben, vnd das der quadrangel aussengelossen, sei dorvmb geschehn das die itzigen pfennigen cleinern weren, den die alden. (Ist aber gewiesz also gewest, das die pfennigen gar ein schwartze vngestalt gehabt ha- benn, das den der vorsorger schuld gewest, die auff die eissen 35 nicht achttung gehabt, vnd dem muntzenmeister seinen willen ge- lossen, douon vnden), vnd wolden zu iren furschlegen also geant- wort habenn. Man redt douon, mochte sich auch also befinden, das die fal- 10 15. so hart nicht eingeriessen, keine so zahlreiche und weite verbreitung erlangt.
447 lossen etc. vnd dergleichen, douon den leuten vrsach gegeben hynoch zu muntzen. Yedoch hetten sie bei sich betrachtet etzliche 7b wege, domit vielleicht jrer zuuorsicht dem jrthumb vnd beschue- rung mochte furgegangen werden, ader auffs wenigste die pfennigen 5 wider jn einen werdt komen. Zum ersten, das die pfennigen ge- weist, die auffsetze, die den zu Gorlitz bei dem kauffman am meisten gebraucht, abegethan, vnd zwifiche pfennigen widerwmb wie vormals geschehen gemuntzt wurden etc. Der geschickten kegenrede. Isz were am tage, das in der gorlitschen muntz ein grosz jr- thumb eingefallen, douon viel leuten beschuerung erwachssen, das aber dyeselbigen, beide der jrthumb vnd beschuerung, von wegen der gorlitschen muntz eingefallen, wie sie alweg douon redten, das were nicht, den sie konden abnemenn, wue die boesen falschen 15 pfennigen so hart nicht eingeriessen, die gorlitschen pfennigen weren wol jn irem werdt geblieben. Isz hette auch ein rath zu Gorlitz also mit der muntz gehaldet, das sie dasselbige gen ko. mt. vnd menniglich wol wusten zuuorantwortenn, vnd also gebeten, wolden sich also von der sache zureden enthalden, vnd ab sie auch etwas 20 zu nochteil der muntz vnd schimpff gemeiner stad furnemenn wur- den, musten ein rath in gedult sehen, doch auch trachten wie jnen dozuentkegenn begegen mochtenn. Sie weren auch nicht in ab- rede, wesz die von Budissin mit inen geredt, aber zurselbigen zceit were itzt jm rath beschlossen, mit muntzen auffzuhoren. Isz hat 25 aber diese meynung gehabt, wiewol wie gesaget douon geredt wurde, das man auffhoren wolde, aber dennoch nicht auff anregen 8 der von Budissin, domit gemeine stad an jren herlikeiten von jnen vngeirret bliebe, ader ires gefalles nicht muntzen vnd auffhoren muste, vnd hat vielleicht hirnoch ein vierteil jares gemuntzet. Sie 30 wusten auch dem geprege gar kein schuldt zugeben, vnd das der quadrangel aussengelossen, sei dorvmb geschehn das die itzigen pfennigen cleinern weren, den die alden. (Ist aber gewiesz also gewest, das die pfennigen gar ein schwartze vngestalt gehabt ha- benn, das den der vorsorger schuld gewest, die auff die eissen 35 nicht achttung gehabt, vnd dem muntzenmeister seinen willen ge- lossen, douon vnden), vnd wolden zu iren furschlegen also geant- wort habenn. Man redt douon, mochte sich auch also befinden, das die fal- 10 15. so hart nicht eingeriessen, keine so zahlreiche und weite verbreitung erlangt.
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448 schen pfennigen die weise nicht annemenn solden, vnd mochte derhalb eine meynung sein, domit der gute fur den boesen erkant, das die gorlitschen pfennigenn geweist wurden. Isz were doheim auch wol von dem vnd andern wegen gerathschlaget wurden, aber dorkegen were die meynung der pfennigen in viel land vnd leute gestroet, die mergliche darloge so dorauff gehen wolde. Isz were auch dem alden gebrauch der muntz entkegen, die den von der zceit des anhebens alwege schwartz gewest, vnd zum meisten das durch die erbeit der weise die muntze geringert vnd so mit der zceit gemeine stad, wie jn itzigen leufften zubesorgenn, angesprochen, 10 das sie so viel diester schwerer die muntz zuuorantwortenn hette. 8b Vnd zum funfften, so wurden sich viel leute vndirstehn die pfennige selbst weisz zu machen, wie man den itzt fur ougen sehe, das sie in saltz vnd essig gesoeten, douon sie weisz wurden, wiewol nicht so schon als in der muntz, vnd dieselbige weisze hette keinen be� 15 stand, vnd machet derhalb auch die andern vngestalt. Das auch ein rath vorschaffen solde, die aufsetze ader auffgelt abezuthun, wuste sie keine weise, den weile vormarckt, das in der chron vnd anderswo, die pfennigen vngeacht, vnd wurde also mit grosen sterken vnd hauffen zu Gorlitz eingefurt. Vnd der kauffman ader 20 hantwergsman solde seine wahr jn forigem kauffe bieten vnd geben, ader nicht mehr den zuuor auffgelt nemen, hetten sie zubedencken, worvmb sie diss thuen soldenn, ander leut zureichen, die Iv gor- litsche ader auffs wenigst In vmb einen behmischen zu sich ge- kaufft vnd sich selbst mit der muntz zubeladen, vnd jn schaden 25 zufurenn. Were jres bedenckens ein grosses, das einem itzlichen vorgunst dieselben einzufuren vnd sein notdorfft dorvmb zukauffen. Aber zwifige pfennige widervmb zuschlahenn, besorgetten sie, ein rath wurde sich desselben schuerlichen bewilligen, dorvmb das er zuuorn dieselben mit gemeiner stad schaden gemuntzet. Vnd ab 30 auch ein rath etwas in dieser noth thuen wolde, so were zubesor- gen, das sie von den behmischen hern nicht genomen ader vielleicht den von Gorlitz geboten dieselben nicht zuschlahen, wie den etwo 9 fur xv jaren auch geschehen, do ein rath angefangen hat dieselben zwifichen pfennige zumuntzen, das der oberste burggraffe zu Prag 35 geschrieben vnd geboten, sich desselbigen zuenthalden (vide res- ponsum in litteris missiuarum). Ist also pro vnd contra geredt vnd doch nichts auff den tag bewilliget noch beschlossen, sunder jsz hat ein itzlich teil des andern in ein bedencken genomen. 5 3. geweist, weiss gemacht. 9. weise, anweissung. 23. ander leut zureichen, andere personen zu bereichern.
448 schen pfennigen die weise nicht annemenn solden, vnd mochte derhalb eine meynung sein, domit der gute fur den boesen erkant, das die gorlitschen pfennigenn geweist wurden. Isz were doheim auch wol von dem vnd andern wegen gerathschlaget wurden, aber dorkegen were die meynung der pfennigen in viel land vnd leute gestroet, die mergliche darloge so dorauff gehen wolde. Isz were auch dem alden gebrauch der muntz entkegen, die den von der zceit des anhebens alwege schwartz gewest, vnd zum meisten das durch die erbeit der weise die muntze geringert vnd so mit der zceit gemeine stad, wie jn itzigen leufften zubesorgenn, angesprochen, 10 das sie so viel diester schwerer die muntz zuuorantwortenn hette. 8b Vnd zum funfften, so wurden sich viel leute vndirstehn die pfennige selbst weisz zu machen, wie man den itzt fur ougen sehe, das sie in saltz vnd essig gesoeten, douon sie weisz wurden, wiewol nicht so schon als in der muntz, vnd dieselbige weisze hette keinen be� 15 stand, vnd machet derhalb auch die andern vngestalt. Das auch ein rath vorschaffen solde, die aufsetze ader auffgelt abezuthun, wuste sie keine weise, den weile vormarckt, das in der chron vnd anderswo, die pfennigen vngeacht, vnd wurde also mit grosen sterken vnd hauffen zu Gorlitz eingefurt. Vnd der kauffman ader 20 hantwergsman solde seine wahr jn forigem kauffe bieten vnd geben, ader nicht mehr den zuuor auffgelt nemen, hetten sie zubedencken, worvmb sie diss thuen soldenn, ander leut zureichen, die Iv gor- litsche ader auffs wenigst In vmb einen behmischen zu sich ge- kaufft vnd sich selbst mit der muntz zubeladen, vnd jn schaden 25 zufurenn. Were jres bedenckens ein grosses, das einem itzlichen vorgunst dieselben einzufuren vnd sein notdorfft dorvmb zukauffen. Aber zwifige pfennige widervmb zuschlahenn, besorgetten sie, ein rath wurde sich desselben schuerlichen bewilligen, dorvmb das er zuuorn dieselben mit gemeiner stad schaden gemuntzet. Vnd ab 30 auch ein rath etwas in dieser noth thuen wolde, so were zubesor- gen, das sie von den behmischen hern nicht genomen ader vielleicht den von Gorlitz geboten dieselben nicht zuschlahen, wie den etwo 9 fur xv jaren auch geschehen, do ein rath angefangen hat dieselben zwifichen pfennige zumuntzen, das der oberste burggraffe zu Prag 35 geschrieben vnd geboten, sich desselbigen zuenthalden (vide res- ponsum in litteris missiuarum). Ist also pro vnd contra geredt vnd doch nichts auff den tag bewilliget noch beschlossen, sunder jsz hat ein itzlich teil des andern in ein bedencken genomen. 5 3. geweist, weiss gemacht. 9. weise, anweissung. 23. ander leut zureichen, andere personen zu bereichern.
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449 Sein also der muntzhalb, auch von wegen ander zugefallener sache, hirnoch viel tage gehalden vnd haben die von steten feste vber jrem angetzeigtem aussatze gelegen, als solde jsz ein kostlich ding sein, vnd denn jrthumb vnd beschuerung vahst furtreglich, vnd 5 beschlieslich gesaget: Sie hieldens dofur, weren die gorl. pfennige anfenglich mit dem muntzen weisz gemacht, vnd mit dem gebrege, wie vor alders, basz vorsorget, der jrthumb solde nye einfallen sein, den sie weren so leichtfertig nicht nochzumuntzen gewest, jsz wurde dennoch ein 10 yederman sehn vnd wiessen, forderlich der bawer der sich der schwartzen pfennigen seines schadenshalb eusserte, das er guete gelt hette, were yho lieblicher ein ytzlicher muntz weise den schwartz. Das aber vrsach furgewandt, worvmb jsz sich nicht schicken solde, vortrosten sie sich, wurden sich selbst weisen. Die 15 von Budissin solden einen halden der do weise machte, domit vmbligende lande vnd dorffer jr geldt fuglich dohyn brengen moch- ten, vnd also die andern stete auch, ab auch etwas dorauff ginge, wurde vielleicht so gar viel nicht sein, muste doch suesten ein itzliche stad etwas derhalb erleiden. Sie wolden auch die an- 20 spruche, wiewol sich der nicht vorsehen, gegen meniglich helffen 9b vorantworten, vnd besunder den abegang jn der weise, weile solchs, den jrthumb zuuorkomenn vnd zu abwendung der beschue- rung, jnen zugefallen geschehe, vnd wue yemandes in steten vnd auffm lande erfarn, der sich vnderstunde selbst weisz zu machen, 25 der solde vngestroffet nicht bleiben. Item solche mergliche auff- setze als auff die marck behmisch ader meisnisch, xI gl. gorl. auffs schoc xVI auch xx groschen, were ein vngehort ding, das vber den schaden gewislich die muntze vahst nidergeschlagen, ab man sagen solde, dieweile sie so geringe so folget so grosser aufsatze, vnd 30 wue dieselbigen abegethan, ader auffs wenigste gemesiget, solde der muntz widervmb einen grosen werdt brengenn, konden auch das, das einem yeder vorgunst vmb gorlitsch gelt zukeuffen nicht geschelden, sunder achtten jsz dohyn, das jsz sich gar nicht anders schicken wolde etc. Vnd ab zuuor die zwifigen pfennigen mit 35 schaden gemuntzt, das musten sie nochmols dohyn achtten, vnd sunderlich bedenckenn das dennoch ein rat eine zceit bisher etwas merglichs von der muntz genomen. Vnd sunderlich der statschreiber von der Zittaw gesaget, man konde den von Gorlitz nochgerechen, das sie alweg an einer zcal marck xu groschen gewinst gehabt, 40 wie jsz sich den jn proba der pfennigen also befunde, den jn der- selben marck finde man nichts mehr den I1 lot silbers, das machet XXXVI gl. etc. Solden sich derwegenn nicht beschueren, ab der 10 57
449 Sein also der muntzhalb, auch von wegen ander zugefallener sache, hirnoch viel tage gehalden vnd haben die von steten feste vber jrem angetzeigtem aussatze gelegen, als solde jsz ein kostlich ding sein, vnd denn jrthumb vnd beschuerung vahst furtreglich, vnd 5 beschlieslich gesaget: Sie hieldens dofur, weren die gorl. pfennige anfenglich mit dem muntzen weisz gemacht, vnd mit dem gebrege, wie vor alders, basz vorsorget, der jrthumb solde nye einfallen sein, den sie weren so leichtfertig nicht nochzumuntzen gewest, jsz wurde dennoch ein 10 yederman sehn vnd wiessen, forderlich der bawer der sich der schwartzen pfennigen seines schadenshalb eusserte, das er guete gelt hette, were yho lieblicher ein ytzlicher muntz weise den schwartz. Das aber vrsach furgewandt, worvmb jsz sich nicht schicken solde, vortrosten sie sich, wurden sich selbst weisen. Die 15 von Budissin solden einen halden der do weise machte, domit vmbligende lande vnd dorffer jr geldt fuglich dohyn brengen moch- ten, vnd also die andern stete auch, ab auch etwas dorauff ginge, wurde vielleicht so gar viel nicht sein, muste doch suesten ein itzliche stad etwas derhalb erleiden. Sie wolden auch die an- 20 spruche, wiewol sich der nicht vorsehen, gegen meniglich helffen 9b vorantworten, vnd besunder den abegang jn der weise, weile solchs, den jrthumb zuuorkomenn vnd zu abwendung der beschue- rung, jnen zugefallen geschehe, vnd wue yemandes in steten vnd auffm lande erfarn, der sich vnderstunde selbst weisz zu machen, 25 der solde vngestroffet nicht bleiben. Item solche mergliche auff- setze als auff die marck behmisch ader meisnisch, xI gl. gorl. auffs schoc xVI auch xx groschen, were ein vngehort ding, das vber den schaden gewislich die muntze vahst nidergeschlagen, ab man sagen solde, dieweile sie so geringe so folget so grosser aufsatze, vnd 30 wue dieselbigen abegethan, ader auffs wenigste gemesiget, solde der muntz widervmb einen grosen werdt brengenn, konden auch das, das einem yeder vorgunst vmb gorlitsch gelt zukeuffen nicht geschelden, sunder achtten jsz dohyn, das jsz sich gar nicht anders schicken wolde etc. Vnd ab zuuor die zwifigen pfennigen mit 35 schaden gemuntzt, das musten sie nochmols dohyn achtten, vnd sunderlich bedenckenn das dennoch ein rat eine zceit bisher etwas merglichs von der muntz genomen. Vnd sunderlich der statschreiber von der Zittaw gesaget, man konde den von Gorlitz nochgerechen, das sie alweg an einer zcal marck xu groschen gewinst gehabt, 40 wie jsz sich den jn proba der pfennigen also befunde, den jn der- selben marck finde man nichts mehr den I1 lot silbers, das machet XXXVI gl. etc. Solden sich derwegenn nicht beschueren, ab der 10 57
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450 rath zu Gorlitz, itziger schuerer zceit, vnd domit mann neben den- selben zwisichen pfennigenn die kleinen pfennigen wieder genge vnd gebe machen konde, einen cleinen schaden thuen vnd erleiden solde, vorhofften auch jsz solde der chron nichts entkegen sein, zuuoran so nye vormarckt, das die andern zwifigen pfennigen jn der krohn vorboten, sundern gerne genomen wurden. Den der jrthuemb fluesse wan er wolde, so were am tage das die meinung der muntz demselben grosse vrsach gegeben hette. Wo aber dises alles yhe nicht sein wolde, so wolden sie einem rath zu Gorlitz jm besten nicht furhalden, das die manschafft bei den von Budissin 10 itzt gewest, vnd diese beschuerung mit gar heissem beschuerlichem gemuet angereget hetten, mit freunthlicher bethe dorauff zusynnenn, wie demselben furzukomenn. Douon wolden sie sich nicht legen. Solden sich nhu die von steten jn diesem, vielleicht auch in an- derm falle, von einandern sundern, vnd wieder eine stad sich zur 15 manschafft schlahn, were zubedencken, was guts doraus folgen mochte, vnd mit viel dergleichen wortenn. 5 Einsage der geschickten des raths. Isz mochte sich befinden, das der bauer vielleicht die weisen pfennigen lieber nemenn mochte. Sie vorstunden aber vrsachen, 20 was ein rath jm besten hirjnnenn bedocht, vnd nicht alleine die vorzcalten, sundern auch das gewislich gemeiner stad Gorlitz viel schimpffs douon wurde zugemessen (wie den hirnoch geschrieben), 10b vnd so den ein rath viel fleis auff die boesen pfennigen geleget, die jhenigen so sie eingefurt, ausgegeben ader eingenomenn har� 25 tiglich dorvmb gestraffet, were jsz zu Gorlitz dohin gelanget, das das gemeine volck dieselben boesen pfennigen vahst kenthe, douon von vnnoten die schwartzen pfennigen gemeiner stadhalb weisz zumachen. Yedoch weile sie diesen weg fur gut ansehn, ab vnd er dem jrthumb furtreglich, so wolde jsz ein rath zu Gorlitz auch 30 dohin achtten, vnd wolde sich jnen zugefallen vnddirstehn die pfennigen weisz zu machen. Das sich aber die von Budissin ader Zittaw eines solchen anmossen solden, forderlich durch einen sun- dirlichen meister ader goltschmid wie douon geredt, wolde sich nicht leiden, dorvmb das die muntz nicht jr, vnd das vielleicht 35 diejhenigen, die der muntz art vnwiessen, die pfennigen zu hart gluen mochten, douon den die muntz sehr geschwechet. Vnd do- mit die ebenteuer das geld von einer stad in die andere zu furen vorhuet, so wer ein rath erboetig, jren muntzmeister einer itzlichen 46. was guts doraus folgen mochte, würde sicher nicht gut sein.
450 rath zu Gorlitz, itziger schuerer zceit, vnd domit mann neben den- selben zwisichen pfennigenn die kleinen pfennigen wieder genge vnd gebe machen konde, einen cleinen schaden thuen vnd erleiden solde, vorhofften auch jsz solde der chron nichts entkegen sein, zuuoran so nye vormarckt, das die andern zwifigen pfennigen jn der krohn vorboten, sundern gerne genomen wurden. Den der jrthuemb fluesse wan er wolde, so were am tage das die meinung der muntz demselben grosse vrsach gegeben hette. Wo aber dises alles yhe nicht sein wolde, so wolden sie einem rath zu Gorlitz jm besten nicht furhalden, das die manschafft bei den von Budissin 10 itzt gewest, vnd diese beschuerung mit gar heissem beschuerlichem gemuet angereget hetten, mit freunthlicher bethe dorauff zusynnenn, wie demselben furzukomenn. Douon wolden sie sich nicht legen. Solden sich nhu die von steten jn diesem, vielleicht auch in an- derm falle, von einandern sundern, vnd wieder eine stad sich zur 15 manschafft schlahn, were zubedencken, was guts doraus folgen mochte, vnd mit viel dergleichen wortenn. 5 Einsage der geschickten des raths. Isz mochte sich befinden, das der bauer vielleicht die weisen pfennigen lieber nemenn mochte. Sie vorstunden aber vrsachen, 20 was ein rath jm besten hirjnnenn bedocht, vnd nicht alleine die vorzcalten, sundern auch das gewislich gemeiner stad Gorlitz viel schimpffs douon wurde zugemessen (wie den hirnoch geschrieben), 10b vnd so den ein rath viel fleis auff die boesen pfennigen geleget, die jhenigen so sie eingefurt, ausgegeben ader eingenomenn har� 25 tiglich dorvmb gestraffet, were jsz zu Gorlitz dohin gelanget, das das gemeine volck dieselben boesen pfennigen vahst kenthe, douon von vnnoten die schwartzen pfennigen gemeiner stadhalb weisz zumachen. Yedoch weile sie diesen weg fur gut ansehn, ab vnd er dem jrthumb furtreglich, so wolde jsz ein rath zu Gorlitz auch 30 dohin achtten, vnd wolde sich jnen zugefallen vnddirstehn die pfennigen weisz zu machen. Das sich aber die von Budissin ader Zittaw eines solchen anmossen solden, forderlich durch einen sun- dirlichen meister ader goltschmid wie douon geredt, wolde sich nicht leiden, dorvmb das die muntz nicht jr, vnd das vielleicht 35 diejhenigen, die der muntz art vnwiessen, die pfennigen zu hart gluen mochten, douon den die muntz sehr geschwechet. Vnd do- mit die ebenteuer das geld von einer stad in die andere zu furen vorhuet, so wer ein rath erboetig, jren muntzmeister einer itzlichen 46. was guts doraus folgen mochte, würde sicher nicht gut sein.
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451 stadt zu leyhen, doch das er mit der koste vnd lohn mit seinen dreien gesellen vorsorget, vnd das die boesen pfennigen noch der weise ausgeschossen vnd nyemandes widergegeben wurden. Aber die schottischen vnd gottischen pfennigen, die solden einem itz- 5 lichen noch wirden betzalt werdenn, yhe vier vmb einen gorlitschen pfennig. Was aber belanget das auffgelt, wolde ein rath dem kauffman befelen, sich desselbigen zu messigen, ader allenthalben, 11 noch gestalt der sache abezuthun, stunde jn des rats vormogen nicht, wolde auch gemeinem kauffman zu merglichem schaden ge- 10 reichen. Isz were auch nicht alleine zu Gorlitz gemein, sunder wurde also in allen steten wo behmisch geldt furhanden, ader noch gorlitschem geldt solde gekaufft werden, geubet, wiewol zu Gorlitz gemeiner, das machet der handel vnd kauffman (vnd ist an dem das sich der handelsman vnd etzliche hantwerg, als tuch- 15 mecher, gerber etc. gar sehr gebessert haben, den ist denjhenigen, so die gorlitschen pfennige hirein gefurt, nichts zuteuer gewest, an spitzerey, tuch, leder, eissen etc., wie aber der gemeine man zu- genomen, das bedencke got). Das auch gemeine stadt grossen nutz von dem muntzen solde genomenn haben, das were nicht, wurde 20 sich auch aus der proba also beweisen, aber nicht aus der pewe- rischen proba douon der statschreiber zur Sittaw geredt. Ab auch jn einer zcal marck I lot silbers gefunden, so were dasselbige fein, an kauffe teuerer den wergksilber, auff wenigste das lot II gro- schen, das vielleicht der probirer zur Sittaw nicht gekant hette. 25 Das auch gemeine stadt mit schaden muntzen solde, vorsehen sie sich, sie wurden jr das nicht gonnen, konden derwegen dorzu keinen trost gegebenn. Vnd wiewol die meynung den pfennigen ein vrsache sein solde dem jrthumb, so wer dennoch diszs war, wue die boesen pfennigenn so hart nicht eingeriessen, die gorlit- 30 schen pfennige weren wol auff heute wieuor jn irem werdt blieben. Vortrosten sich auch, jsz were keiner vbrig, den allein der boese. 11b Vnd ist also auff der von steten furschlag zu dem mal nichts be- williget noch beschlossen, den alleine die pfennigen weisz zumachen. Vnd wiewol jsz dem rath aus angetzeigten vrsachen gar beschuer- 35 lich gewest, dennoch weitern vnrat bei den von steten zuuor- huettenn, vnd das die muntz bei jnen vnuorboten jn irem gange bliebe, auch jn trostlicher zuuorsicht, das die geweisten pfennigen angenemer werden mochten, hat der rath seinen willen berurter weise dorein gegeben, vnd zugesaget anzuheben na post palmarum 40 anno etc. decimo sexto, wie den geschehen etc. 20. pewerischen proba, aus der bäurischen, i. e. ungeschickten probe. 39. IIa post palmarum, 18. märz 1516. 57*
451 stadt zu leyhen, doch das er mit der koste vnd lohn mit seinen dreien gesellen vorsorget, vnd das die boesen pfennigen noch der weise ausgeschossen vnd nyemandes widergegeben wurden. Aber die schottischen vnd gottischen pfennigen, die solden einem itz- 5 lichen noch wirden betzalt werdenn, yhe vier vmb einen gorlitschen pfennig. Was aber belanget das auffgelt, wolde ein rath dem kauffman befelen, sich desselbigen zu messigen, ader allenthalben, 11 noch gestalt der sache abezuthun, stunde jn des rats vormogen nicht, wolde auch gemeinem kauffman zu merglichem schaden ge- 10 reichen. Isz were auch nicht alleine zu Gorlitz gemein, sunder wurde also in allen steten wo behmisch geldt furhanden, ader noch gorlitschem geldt solde gekaufft werden, geubet, wiewol zu Gorlitz gemeiner, das machet der handel vnd kauffman (vnd ist an dem das sich der handelsman vnd etzliche hantwerg, als tuch- 15 mecher, gerber etc. gar sehr gebessert haben, den ist denjhenigen, so die gorlitschen pfennige hirein gefurt, nichts zuteuer gewest, an spitzerey, tuch, leder, eissen etc., wie aber der gemeine man zu- genomen, das bedencke got). Das auch gemeine stadt grossen nutz von dem muntzen solde genomenn haben, das were nicht, wurde 20 sich auch aus der proba also beweisen, aber nicht aus der pewe- rischen proba douon der statschreiber zur Sittaw geredt. Ab auch jn einer zcal marck I lot silbers gefunden, so were dasselbige fein, an kauffe teuerer den wergksilber, auff wenigste das lot II gro- schen, das vielleicht der probirer zur Sittaw nicht gekant hette. 25 Das auch gemeine stadt mit schaden muntzen solde, vorsehen sie sich, sie wurden jr das nicht gonnen, konden derwegen dorzu keinen trost gegebenn. Vnd wiewol die meynung den pfennigen ein vrsache sein solde dem jrthumb, so wer dennoch diszs war, wue die boesen pfennigenn so hart nicht eingeriessen, die gorlit- 30 schen pfennige weren wol auff heute wieuor jn irem werdt blieben. Vortrosten sich auch, jsz were keiner vbrig, den allein der boese. 11b Vnd ist also auff der von steten furschlag zu dem mal nichts be- williget noch beschlossen, den alleine die pfennigen weisz zumachen. Vnd wiewol jsz dem rath aus angetzeigten vrsachen gar beschuer- 35 lich gewest, dennoch weitern vnrat bei den von steten zuuor- huettenn, vnd das die muntz bei jnen vnuorboten jn irem gange bliebe, auch jn trostlicher zuuorsicht, das die geweisten pfennigen angenemer werden mochten, hat der rath seinen willen berurter weise dorein gegeben, vnd zugesaget anzuheben na post palmarum 40 anno etc. decimo sexto, wie den geschehen etc. 20. pewerischen proba, aus der bäurischen, i. e. ungeschickten probe. 39. IIa post palmarum, 18. märz 1516. 57*
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452 Dorauff hat der rath alhie mondtags noch palmen angefangen, die pfennigen weisz zu machen, vnd hat alle darloge an weinstein, saltz, koln, lohn dem montzmeister vnd seinen gesellen etc., vber sich vnd von nyemandes keinen heller dorvmb genomenn, hat zum ersten etzlich hundert marck aus des raths kammer weisen lassen, domit das wechssel durch etzliche herrn in der weinstube gesessen, vnd einem itzlichen frembdenn vnd einwonern weise fur schwartze gegebenn, wie jsz den offentlich angeruefft, die schwartzen wider- vmb in die muntz zu weisen geschickt etc. Dornoch xiv tage noch ostern den muntzmeister mit dreien gesellen den von Zittaw ge- 10 liehen, doselbst hat er bisz in die vIM schoc weisz gemacht, dor- 12 noch vmb ascensionis den von Budissin, hat doselbst weisz gemacht bei vIIIM schoc, dornoch octauas corporis Cristi gelihen den von Camentz, doselbst geweiset vM schoc. Vnd sein also auff heute abents sancte Margarethe, do diese buchstaben geschrieben, aller 15 vberall so alhie vnd jn itztgenannten steten geweiset LXXxM schoc. Man hat aber domit nichts ader gar wenig ausgericht. Den sein jn gemeinem ausgeben vnd einnemenn der schwartzen pfennige gar mehr gesehn, den der weisen, ab vielleicht die weisen hynhynder sein gehalden wurden, dorvmb das ein itzlicher gewost, das er 20 doran gut geldt gehabt. Isz hat auch der bauer jn steten vmb kein ander geldt, den vmmb geweiste pfennige vorkeuffen wollen. Freitags noch misericordias domini hat die manschafft des budischen weichbildes einen tag gemacht mit den von steten, dor- zu auch die von Gorlitz vorbottet. Doselbst haben sie ire be� 25 schuerung mit gar hitzigem vnd hessigem gemute furgetragen, vnd erstlich angetzeiget den jrthumb so mit der gorlitschen muntze zu- gefallen, doraus jnen vnd den jren den vntreglicher schaden er- wachssen, jn beduncken, wolden lieber einen hertzug erleiden. Vnd so den derselbige irer grosser schade von der gorlitschen muntz 30 darkèmen, vorhofften sie, die von Gorlitz solden schuldig sein, den- selbigen zugelden. Den ab sie der muntz halb gefreiet, so were zunder zueiffel solche freiheit landen vnd steten, vnd nicht alleine 5 1. mondtags noch palmen. Hier scheint ein irrthum des verfassers zu liegen, da der beschluss in Budissin einen tag später gefasst ward, wie voriges datum ergiebt, als der des görlitzer rathes. Wahrscheinlich soll es heissen: mond- tags noch ostern. 9. XIV tage noch ostern, c. 6. april 1516. 42. vmb ascen- sionis, 1. mai 1516. 13. octauas corporis Cristi, c. 15. mai 1516. 13. abents sancte Margarethe, 15. juli. 23. Freitags noch misericordias domini, H1. april 1516. 25. vorbottet, mit einer botschaft eingeladen. 26. hessigem, gehässigem. 29. hertzug erleiden, einen feldzug bestehen. 31. darkemen, sich herschriebe. 32. zugelden, zu ersetzen.
452 Dorauff hat der rath alhie mondtags noch palmen angefangen, die pfennigen weisz zu machen, vnd hat alle darloge an weinstein, saltz, koln, lohn dem montzmeister vnd seinen gesellen etc., vber sich vnd von nyemandes keinen heller dorvmb genomenn, hat zum ersten etzlich hundert marck aus des raths kammer weisen lassen, domit das wechssel durch etzliche herrn in der weinstube gesessen, vnd einem itzlichen frembdenn vnd einwonern weise fur schwartze gegebenn, wie jsz den offentlich angeruefft, die schwartzen wider- vmb in die muntz zu weisen geschickt etc. Dornoch xiv tage noch ostern den muntzmeister mit dreien gesellen den von Zittaw ge- 10 liehen, doselbst hat er bisz in die vIM schoc weisz gemacht, dor- 12 noch vmb ascensionis den von Budissin, hat doselbst weisz gemacht bei vIIIM schoc, dornoch octauas corporis Cristi gelihen den von Camentz, doselbst geweiset vM schoc. Vnd sein also auff heute abents sancte Margarethe, do diese buchstaben geschrieben, aller 15 vberall so alhie vnd jn itztgenannten steten geweiset LXXxM schoc. Man hat aber domit nichts ader gar wenig ausgericht. Den sein jn gemeinem ausgeben vnd einnemenn der schwartzen pfennige gar mehr gesehn, den der weisen, ab vielleicht die weisen hynhynder sein gehalden wurden, dorvmb das ein itzlicher gewost, das er 20 doran gut geldt gehabt. Isz hat auch der bauer jn steten vmb kein ander geldt, den vmmb geweiste pfennige vorkeuffen wollen. Freitags noch misericordias domini hat die manschafft des budischen weichbildes einen tag gemacht mit den von steten, dor- zu auch die von Gorlitz vorbottet. Doselbst haben sie ire be� 25 schuerung mit gar hitzigem vnd hessigem gemute furgetragen, vnd erstlich angetzeiget den jrthumb so mit der gorlitschen muntze zu- gefallen, doraus jnen vnd den jren den vntreglicher schaden er- wachssen, jn beduncken, wolden lieber einen hertzug erleiden. Vnd so den derselbige irer grosser schade von der gorlitschen muntz 30 darkèmen, vorhofften sie, die von Gorlitz solden schuldig sein, den- selbigen zugelden. Den ab sie der muntz halb gefreiet, so were zunder zueiffel solche freiheit landen vnd steten, vnd nicht alleine 5 1. mondtags noch palmen. Hier scheint ein irrthum des verfassers zu liegen, da der beschluss in Budissin einen tag später gefasst ward, wie voriges datum ergiebt, als der des görlitzer rathes. Wahrscheinlich soll es heissen: mond- tags noch ostern. 9. XIV tage noch ostern, c. 6. april 1516. 42. vmb ascen- sionis, 1. mai 1516. 13. octauas corporis Cristi, c. 15. mai 1516. 13. abents sancte Margarethe, 15. juli. 23. Freitags noch misericordias domini, H1. april 1516. 25. vorbottet, mit einer botschaft eingeladen. 26. hessigem, gehässigem. 29. hertzug erleiden, einen feldzug bestehen. 31. darkemen, sich herschriebe. 32. zugelden, zu ersetzen.
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4.53 den von Gorlitz zum besten gegeben, vnd solden derselbigen an jren schaden gebrauchen, wie dem, solden die vonn Gorlitz wider- vmb, vnd zuabwendung dieses schadens, dofur trachten, vnd wue 12b die geschickten eynige meynung von jren hern vnd freunden mit- genomenn, wolden jnen dieselbige nicht furhalden. Als sie sich den vortrosten, weile douon die von steten viel vndir sich gehan- delt, die von Gorlitz wurden dorauff getrachtet vnd jnen einen guten trost gegeben haben. Dieses anbrengen ist geschehn jn kegenwertikeit der geschickten vom capittel, herrn Donaw von 10 Konigspruck, vnd tzehen der eldisten aus der manschafft des bu- dischen landes vffm newenhawse zu Budissin. Dorauff Mathias Rosenberg vnd magister Johannes Hass proto- notarius, geschickte vom rathe geantwort: isz were iren herrn vnd freunden zugeschickt vahst die meynung (wie oben am vn. den von 15 steten gegeben), das sie aber den schaden einem herzcug gleichten, liessen sie in seinem werdt. Doch jres bedunckens folget dem gemeinen bauersman aus einem mehr schaden den aus dem an- dern. Isz were auch gemeine stad mit der muntz erblichen zw- haben vorsehn etc. (doch diese clausel, domit zuthun noch irem 20 besten erkentnus ist jnen alwege furhalden wurden), hetten auch keine meynung mit sich brocht, wie dem jrthumb furzukomenn. Sie weren auch in dem schreiben der von Budissin der gestalt nicht gefordert wurden, wolden doch gerne auff sie horen, vor- stunden sie iren aussatz, sie wolden gerne dorzu werden. Vor- 25 nomenn sie aber dieselben nicht, so wolden siesz mit zurucke 13 tragenn, den solden sie jsz dohin achtten, wo jsz stunde jn irer herren vornem vnd furmogen, diesen jrthumb zuwandeln, wurden mit fleis vnd auffst erst thun etc. 5 Die manschafft. Der schade vnd beschuerung were vor augen, vnd ab die von Gorlitz keine andere vrsache dorzu gegeben, so were diszs dorzu genug, die meinung der muntz. Sie horetten auch das die von steten, forderlich die von Budissin viel dorwmb geredt, das muntzen eine zceit auffzuhoren, das dennoch vorechtlich gehalden, 35 doraus dieser schade erwachssen, den auch dye von Gorlitz nym- mermehr vormochten zu betzalen. Das sie auch furschlege thuen solden, weile die muntz nicht ir, weren sie beschuert, dasselbige solden die von Gorlitz billich thun. Wue sie sich aber desselbigen 30 2. wie dem, wie dem auch sein möge. 9. capittel, das domcapitel zu Bu- dissin. 28. auffst, aufs erste.
4.53 den von Gorlitz zum besten gegeben, vnd solden derselbigen an jren schaden gebrauchen, wie dem, solden die vonn Gorlitz wider- vmb, vnd zuabwendung dieses schadens, dofur trachten, vnd wue 12b die geschickten eynige meynung von jren hern vnd freunden mit- genomenn, wolden jnen dieselbige nicht furhalden. Als sie sich den vortrosten, weile douon die von steten viel vndir sich gehan- delt, die von Gorlitz wurden dorauff getrachtet vnd jnen einen guten trost gegeben haben. Dieses anbrengen ist geschehn jn kegenwertikeit der geschickten vom capittel, herrn Donaw von 10 Konigspruck, vnd tzehen der eldisten aus der manschafft des bu- dischen landes vffm newenhawse zu Budissin. Dorauff Mathias Rosenberg vnd magister Johannes Hass proto- notarius, geschickte vom rathe geantwort: isz were iren herrn vnd freunden zugeschickt vahst die meynung (wie oben am vn. den von 15 steten gegeben), das sie aber den schaden einem herzcug gleichten, liessen sie in seinem werdt. Doch jres bedunckens folget dem gemeinen bauersman aus einem mehr schaden den aus dem an- dern. Isz were auch gemeine stad mit der muntz erblichen zw- haben vorsehn etc. (doch diese clausel, domit zuthun noch irem 20 besten erkentnus ist jnen alwege furhalden wurden), hetten auch keine meynung mit sich brocht, wie dem jrthumb furzukomenn. Sie weren auch in dem schreiben der von Budissin der gestalt nicht gefordert wurden, wolden doch gerne auff sie horen, vor- stunden sie iren aussatz, sie wolden gerne dorzu werden. Vor- 25 nomenn sie aber dieselben nicht, so wolden siesz mit zurucke 13 tragenn, den solden sie jsz dohin achtten, wo jsz stunde jn irer herren vornem vnd furmogen, diesen jrthumb zuwandeln, wurden mit fleis vnd auffst erst thun etc. 5 Die manschafft. Der schade vnd beschuerung were vor augen, vnd ab die von Gorlitz keine andere vrsache dorzu gegeben, so were diszs dorzu genug, die meinung der muntz. Sie horetten auch das die von steten, forderlich die von Budissin viel dorwmb geredt, das muntzen eine zceit auffzuhoren, das dennoch vorechtlich gehalden, 35 doraus dieser schade erwachssen, den auch dye von Gorlitz nym- mermehr vormochten zu betzalen. Das sie auch furschlege thuen solden, weile die muntz nicht ir, weren sie beschuert, dasselbige solden die von Gorlitz billich thun. Wue sie sich aber desselbigen 30 2. wie dem, wie dem auch sein möge. 9. capittel, das domcapitel zu Bu- dissin. 28. auffst, aufs erste.
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454 eusserten, hetten sie bei sich eine meynung beschlossen, die viel- leicht den von Gorlitz nicht gefallen wurde. Sie vorstenden auch das die von steten mit jnen auff etzliche wege vnd mittel gerath- schlaget, denselben wurde nicht nochgegangen etc. Die geschickten wusten wieder den schaden vnd die beschue- rung nichts zureden, vorhofften doch, sie hetten dorzu keine vrsach gegeben, vt supra. Isz hetten sich auch die von steten wol zu- erjnnern, das sie durch die von Gorlitz offtmals gewarnet, wolden gut achttung dorauff haben, jsz riessen viel boeser pfennigenn ein, das dennoch alweg voracht. Hetten sie aber der von Gorlitz feuer 10 13b helffen leschen, jre heuser stunden vielleicht noch etc. (die mey- nung der pfennig ist vorantwort wie oben am xI.). Aber so alle stucke des jrthumbs vnd schadens alwege wol vnd mit guetem grunde vorleget sein wurden, vnd wen die manschafft vnd die von steten weiter nicht gewost, so haben sie beschlieslich gesaget: eya 15 der muntz ist yho zu viel geschlagen, domit sie den vrsach alles jrthumbs vnd schadens in die von Gorlitz habn stecken wollen. Vnd ist an dem gewest, das man dasselbige stucke am wenigsten hat mogen vorlegen, den leider ist jsz yho also gewest (douon vn- den). Vnd ab sie etwas der muntz zu schimpff vnd schaden fur- 20 nemen wurden, solden jsz dennoch dohyn achtten das sich ein rath, dowieder auch rats bey weme er konde, erholen muste. Was auch durch die von steten fur gut angesehn, dem hette ein rath jnen zugefallen also folge gethan, vnd sunderlich die pfennigen weisen lassen, vnd mit dem kauffman geredt, sich des auffgeldes 25 zu messigen. Das sie aber zwifige pfennigen schlan solden, das were in irem vormogen nicht, solden derhalb diese beschuerung, die jnen nicht treglich, nicht auffgeleget werden. Die manschafft, weile sie auff dismol mit einer meynung nicht geschickt, so solden sie dasselbige ire freunde berichten, vnd dins- 30 tags noch cantate dieselbige einbrengen. Vnd ab wol die pfennigen noch rath der von steten geweiset wurden etc., so wurden dennoch 14 die zwifigen nicht geschlagenn, den werden alle drei stuck an einander gehangen vnd muste zu abewendung des jrthumb vnd der beschuerung furbrocht werdenn. So nhu obgemelt geschickten vormarckt, wie vnd mit welchen worten sie angestrenget, auch halb bedroet, douon besorget, das die von steten durch den adel mochten gefurt werden, die muntze vielleicht zu setzen ader gentzlich zuuorbieten, doraus den gemeiner stad vnehr vnd schimpff erwachssen wolde, haben sie im besten 40 5 35 45. eya, ja! ja!
454 eusserten, hetten sie bei sich eine meynung beschlossen, die viel- leicht den von Gorlitz nicht gefallen wurde. Sie vorstenden auch das die von steten mit jnen auff etzliche wege vnd mittel gerath- schlaget, denselben wurde nicht nochgegangen etc. Die geschickten wusten wieder den schaden vnd die beschue- rung nichts zureden, vorhofften doch, sie hetten dorzu keine vrsach gegeben, vt supra. Isz hetten sich auch die von steten wol zu- erjnnern, das sie durch die von Gorlitz offtmals gewarnet, wolden gut achttung dorauff haben, jsz riessen viel boeser pfennigenn ein, das dennoch alweg voracht. Hetten sie aber der von Gorlitz feuer 10 13b helffen leschen, jre heuser stunden vielleicht noch etc. (die mey- nung der pfennig ist vorantwort wie oben am xI.). Aber so alle stucke des jrthumbs vnd schadens alwege wol vnd mit guetem grunde vorleget sein wurden, vnd wen die manschafft vnd die von steten weiter nicht gewost, so haben sie beschlieslich gesaget: eya 15 der muntz ist yho zu viel geschlagen, domit sie den vrsach alles jrthumbs vnd schadens in die von Gorlitz habn stecken wollen. Vnd ist an dem gewest, das man dasselbige stucke am wenigsten hat mogen vorlegen, den leider ist jsz yho also gewest (douon vn- den). Vnd ab sie etwas der muntz zu schimpff vnd schaden fur- 20 nemen wurden, solden jsz dennoch dohyn achtten das sich ein rath, dowieder auch rats bey weme er konde, erholen muste. Was auch durch die von steten fur gut angesehn, dem hette ein rath jnen zugefallen also folge gethan, vnd sunderlich die pfennigen weisen lassen, vnd mit dem kauffman geredt, sich des auffgeldes 25 zu messigen. Das sie aber zwifige pfennigen schlan solden, das were in irem vormogen nicht, solden derhalb diese beschuerung, die jnen nicht treglich, nicht auffgeleget werden. Die manschafft, weile sie auff dismol mit einer meynung nicht geschickt, so solden sie dasselbige ire freunde berichten, vnd dins- 30 tags noch cantate dieselbige einbrengen. Vnd ab wol die pfennigen noch rath der von steten geweiset wurden etc., so wurden dennoch 14 die zwifigen nicht geschlagenn, den werden alle drei stuck an einander gehangen vnd muste zu abewendung des jrthumb vnd der beschuerung furbrocht werdenn. So nhu obgemelt geschickten vormarckt, wie vnd mit welchen worten sie angestrenget, auch halb bedroet, douon besorget, das die von steten durch den adel mochten gefurt werden, die muntze vielleicht zu setzen ader gentzlich zuuorbieten, doraus den gemeiner stad vnehr vnd schimpff erwachssen wolde, haben sie im besten 40 5 35 45. eya, ja! ja!
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455 nochfolgende meynung mit den Budissin jn sunderheit geredt vnd gehandelt. Erstlich vorzcalt, wie sie vormerckten, das iren hern vnd freunden vahst zugetreten wurde, von wegen des jrthumbs vnd 5 zugefallener beschuerung halb, ab vnd die von Gorlitz alles dessel- bigen ein vrsach weren vnd wiewol ire entschuldung viel vnd offtmals furgewandt, so gebe doch derselben nyemandes stadt das jnen den bekomerlich, besunder das ein rath zu Gorlitz bei jren zugeordenten nicht mehr glaubens haben solde, sundern vordechtig 10 stehn, ab vnd sie mit der muntz anders den biderleute gehandelt, weile sie den vormerckten, das etzlich von steten geneiget sich vom adel zufuren lassen was mit der muntz zuwandeln, so hetten sie befelh mit jnen in sunderheit diese meynung zureden. Sie soldens dofur achtten, das gemeine stad irer muntze eine 15 alde redliche ankunfft hette, nicht aus dem priuilegio Sigismundi, 14b welchs auff ir ansagen offtmals vorgezcogen wurde, sundern von konig Johan vnd keiser Karln vndir einer gulden bullen erblich domit vorsehn, vt supra 1. (Doch die clausel domit zuthun noch der stad bestem erkentnus ist schweigende vbergangen, vt supra 20 fol. XII.) Derselben priuilegien hetten sich sie vnd ire vorfarn nhu vber Lx vnd vahst in Lxx jhar gehalden vnd gebrauchet, vnd ab sie dorvmb angefochten, vt supra folio I., sollen derhalb sie vnd andere, die von lande vnd steten schuldig sein die pfennigen vn- gewegert zunemenn. Dornoch hetten sie gut wiessen, wie sich zur zceit vngeferlich fur x jaren, ein rath zu Gorlitz entsatzt hette, allen stenden der Slesien vnd gewegert ire slesische groschen zunemen, douon jnen den mergliche beschuerung geflossen, der einsteils mit den von Breslau noch auff heute vor augen (douon t. 1. annalium require 30 Breslau-Gorlitz), vnd wue zu jhener zceit ein rath gestatt hette die slesischen groschen zunemen, were sunder zueiffel ire pfennigen widerwmb jn der Slesien gegangen, douon ein rath dieses jrthumbs vnbesorget gewest, ab er auch herter den geschehen, gemuntzet hette. Vnd ab man sagen wolde, ein rath zu Gorlitz hette ein 35 solchs irer muntze zu gute gethan, so solden sie alleine betrachten, ap die meinung vieler frembder geringer muntze der land vnd leute gedey were, derwegen das furnem der von Gorlitz, das sie ge- 25 1. mit den, suppl. von. 15. ankunfft, ursprung. 29. require Breslau- Gorlitz, bezieht sich auf die betreffenden artickel in dem von Hasse angefertigten, von uns aber nicht abgedruckten register, s. oben s. 56.
455 nochfolgende meynung mit den Budissin jn sunderheit geredt vnd gehandelt. Erstlich vorzcalt, wie sie vormerckten, das iren hern vnd freunden vahst zugetreten wurde, von wegen des jrthumbs vnd 5 zugefallener beschuerung halb, ab vnd die von Gorlitz alles dessel- bigen ein vrsach weren vnd wiewol ire entschuldung viel vnd offtmals furgewandt, so gebe doch derselben nyemandes stadt das jnen den bekomerlich, besunder das ein rath zu Gorlitz bei jren zugeordenten nicht mehr glaubens haben solde, sundern vordechtig 10 stehn, ab vnd sie mit der muntz anders den biderleute gehandelt, weile sie den vormerckten, das etzlich von steten geneiget sich vom adel zufuren lassen was mit der muntz zuwandeln, so hetten sie befelh mit jnen in sunderheit diese meynung zureden. Sie soldens dofur achtten, das gemeine stad irer muntze eine 15 alde redliche ankunfft hette, nicht aus dem priuilegio Sigismundi, 14b welchs auff ir ansagen offtmals vorgezcogen wurde, sundern von konig Johan vnd keiser Karln vndir einer gulden bullen erblich domit vorsehn, vt supra 1. (Doch die clausel domit zuthun noch der stad bestem erkentnus ist schweigende vbergangen, vt supra 20 fol. XII.) Derselben priuilegien hetten sich sie vnd ire vorfarn nhu vber Lx vnd vahst in Lxx jhar gehalden vnd gebrauchet, vnd ab sie dorvmb angefochten, vt supra folio I., sollen derhalb sie vnd andere, die von lande vnd steten schuldig sein die pfennigen vn- gewegert zunemenn. Dornoch hetten sie gut wiessen, wie sich zur zceit vngeferlich fur x jaren, ein rath zu Gorlitz entsatzt hette, allen stenden der Slesien vnd gewegert ire slesische groschen zunemen, douon jnen den mergliche beschuerung geflossen, der einsteils mit den von Breslau noch auff heute vor augen (douon t. 1. annalium require 30 Breslau-Gorlitz), vnd wue zu jhener zceit ein rath gestatt hette die slesischen groschen zunemen, were sunder zueiffel ire pfennigen widerwmb jn der Slesien gegangen, douon ein rath dieses jrthumbs vnbesorget gewest, ab er auch herter den geschehen, gemuntzet hette. Vnd ab man sagen wolde, ein rath zu Gorlitz hette ein 35 solchs irer muntze zu gute gethan, so solden sie alleine betrachten, ap die meinung vieler frembder geringer muntze der land vnd leute gedey were, derwegen das furnem der von Gorlitz, das sie ge- 25 1. mit den, suppl. von. 15. ankunfft, ursprung. 29. require Breslau- Gorlitz, bezieht sich auf die betreffenden artickel in dem von Hasse angefertigten, von uns aber nicht abgedruckten register, s. oben s. 56.
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456 15 wegert die slesische groschen ganghafftig zu weren, landen vnd steten zum besten geschehn were. Sie trugen auch noch in frieschem gedencken alle die han- delung, so sich der polnischen groschen halb vorlauffen, wie mit grossem fleis ein rath zu Gorlitz widderstanden, den polnischen groschen nicht zunemen, derhalb auch erlanget eine konigliche commission, douor gegeben xxx fl. hung., die sie den auff heute noch bei jnen hetten, vnd die geschickten von Gorlitz auff jr manch- feldig ansuchen von jnen nye hetten bekomenn mögen. Doraus den denen von Gorlitz die chron zu Polan vorboeten, dorein nym- 10 mer mehr zuhandeln. Vnd mit welcher beschuerung aber dassel- bige bei ko. mt. zu Polan widerwmb abegetragen, wuste ein rath zu Gorlitz zum besten. Dornoch so die polnischen groschen eingeriessen, wasz sich als den begeben, wie den von steten zugefalln der polnische grosche 15 zu Gorlitz auch zu vi pfennig gesatzt, douon libro 1. require pol- nische groschen, vnd soldens gewiesz abermols dofur halden, wue der polnische groschen zu vn pfennigen bisz auff diese zceit zu Gorlitz geblieben, der jrthumb were nye zugefallen, aus vrsachen oben vorzcalt n., III., vnd das gemeine stad vber xxxM fl. hung. 20 reicher were. Ab abermols dises thun von den von Gorlitz irer muntz halb geschehen, wie jhene zceit dofon geredt, hette sich jn mittelr zceit wol beweiset. Solden doneben behertzigen, ab jsz zu forderung gemeines 15b nutzes komenn wolde, noch der lande vnd stete art zusagenn, das 25 diese geringe gorlitsche muntze vortrieben vnd vorboeten, dornoch schwere muntze eingefurt wurde. In ansehn, wie jsz jm lande zw Meissen eine gestalt, vnd itzt jn der Slesien gewonnen hette. Isz were etwo vor funff jaren, ehe wen die von Breslaw die newen pfennigen angehoben zu muntzen, eine gemeine rede gewest in der 30 Slesien vnd forderlich zu Breslaw ist gute zcerung, do giebet man jm besten wirthhawse zur molzceit xVII heller, aber auff heute so die muntze gesteiget, wurde geredt, zu Leipzig zceret man so nohn, als zu Breslaw, vnd muste nhumols xxxVI newe pfennige geben zur molzceit, vnd was man furhyn gekawfft vmb 1 heller, gulde nhu 35 einen newen pfennigen (sunder i alde heller vnd u newe pfenni- gen ist eine wirde gewest). Sie solden auch wol bedencken des adels furnem, der den konde erleiden grosse muntze, domit, wue sie zuuor einen groschen 5 33. so nohn, beinahe.
456 15 wegert die slesische groschen ganghafftig zu weren, landen vnd steten zum besten geschehn were. Sie trugen auch noch in frieschem gedencken alle die han- delung, so sich der polnischen groschen halb vorlauffen, wie mit grossem fleis ein rath zu Gorlitz widderstanden, den polnischen groschen nicht zunemen, derhalb auch erlanget eine konigliche commission, douor gegeben xxx fl. hung., die sie den auff heute noch bei jnen hetten, vnd die geschickten von Gorlitz auff jr manch- feldig ansuchen von jnen nye hetten bekomenn mögen. Doraus den denen von Gorlitz die chron zu Polan vorboeten, dorein nym- 10 mer mehr zuhandeln. Vnd mit welcher beschuerung aber dassel- bige bei ko. mt. zu Polan widerwmb abegetragen, wuste ein rath zu Gorlitz zum besten. Dornoch so die polnischen groschen eingeriessen, wasz sich als den begeben, wie den von steten zugefalln der polnische grosche 15 zu Gorlitz auch zu vi pfennig gesatzt, douon libro 1. require pol- nische groschen, vnd soldens gewiesz abermols dofur halden, wue der polnische groschen zu vn pfennigen bisz auff diese zceit zu Gorlitz geblieben, der jrthumb were nye zugefallen, aus vrsachen oben vorzcalt n., III., vnd das gemeine stad vber xxxM fl. hung. 20 reicher were. Ab abermols dises thun von den von Gorlitz irer muntz halb geschehen, wie jhene zceit dofon geredt, hette sich jn mittelr zceit wol beweiset. Solden doneben behertzigen, ab jsz zu forderung gemeines 15b nutzes komenn wolde, noch der lande vnd stete art zusagenn, das 25 diese geringe gorlitsche muntze vortrieben vnd vorboeten, dornoch schwere muntze eingefurt wurde. In ansehn, wie jsz jm lande zw Meissen eine gestalt, vnd itzt jn der Slesien gewonnen hette. Isz were etwo vor funff jaren, ehe wen die von Breslaw die newen pfennigen angehoben zu muntzen, eine gemeine rede gewest in der 30 Slesien vnd forderlich zu Breslaw ist gute zcerung, do giebet man jm besten wirthhawse zur molzceit xVII heller, aber auff heute so die muntze gesteiget, wurde geredt, zu Leipzig zceret man so nohn, als zu Breslaw, vnd muste nhumols xxxVI newe pfennige geben zur molzceit, vnd was man furhyn gekawfft vmb 1 heller, gulde nhu 35 einen newen pfennigen (sunder i alde heller vnd u newe pfenni- gen ist eine wirde gewest). Sie solden auch wol bedencken des adels furnem, der den konde erleiden grosse muntze, domit, wue sie zuuor einen groschen 5 33. so nohn, beinahe.
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457 genomenn, wurde sie nhumols tzwene haben wollen, dorvmb, das jnen ire tzinse noch behmischer zcal solden gerichtet werden etc. Dorauff were eines rats zu Gorlitz freunthliche bethe, sie wol- den alle itztvortzalte stucke vnd andere beschuerung, so aus vor- 5 wandelung der muntz zufallen wolden, auch manchfeldige beschue- rung, scheden vnd wilfarung, so die von Gorlitz der muntzhalb landen vnd steten zum besten erlieden vnd gethan hetten, gar wol bekummen, vnd wieder ire itztangegebene freiheiten vnd muntze nichts bewilligen, handeln, noch furnemenn, doraus gemeiner stad 16 10 Gorlitz schimpff vnd nochteil erwachssen wolde. Wue sie aber furgetragene meynung vnd gethane bethe vorechtig halden, vnd etwas wieder gemeiner stadt begnadung vnd muntze rathen be- willigen vnd furnemen wurden, als sich doch ein rath zu jnen gar nicht vorsehe, so wolden sie sich auff befelh eines raths zu Gorlitz 15 angesaget haben, das ein rath geursacht sich bei andern hern vnd steten zubefleissigen vmb rath vnd hulffe wieder dasselbige ire furnem, vnd soldens douor achtten, sich mit leutten dermossen zu- uoreynigen, douon jnen furder nicht not sein wurde die von lande vnd steten zubelangen, ire muntz zunemen. Ab aber alles solches 20 von allen teilen zur haldung alder ordenung vnd zugethaner freunth- schafft dienen wolde, wolden sie in jr bedencken gestalt haben, des sich auch ein rath zu Gorlitz viellieber eussern wolde, wue er dorzw nicht vorursacht etc. Vnd mit dergleichen wortenn. Die von Budissin haben geantwort, sie hetten bei sich die von 25 Gorlitz nye anders geacht, den das sie mit der muntz redlich vnd wol gehandelt, konden auch leichtlich bedencken, wesz sich doraus folgen wolde, wue jsz anders den recht mit der muntz furgenomenn, vnd were an dem, das jn rethen von beiden denen vom adel vnd etzlichen von steten, seltzam von der muntz geredt vnd be- 30 schuerliche wege furgeschlagen weren wurden, douon itzt zureden inen nicht getziemen wolde, aber sie alleine hetten die sache zum besten betracht vnd alle dieselbigen vorleget. Nhu hette ein rath zu Gorlitz zubedenckenn, das einem ytzlichen teil sein schade wehe 16b thete, vnd ab vmmb die beschuerung geredt ader douon gerath- 35 schlaget, wie derselbigen zugelossen, solden sie billich nyemandes dorvmb argen. Isz were aber jre meynung nye gewest, die pfen- nigen zwsetzen ader zuuorbieten, sundern alleine dorauff helffen zusynnenn, weile vnrat eingefallen, wie mann fuglich mochte den- selben ausroden. Wolden doch dorjnnenn gar vngerne handeln 40 wieder gemeiner stad priuilegien, welcherlei mosz die angegeben 22. eussern, enlhalten. 58
457 genomenn, wurde sie nhumols tzwene haben wollen, dorvmb, das jnen ire tzinse noch behmischer zcal solden gerichtet werden etc. Dorauff were eines rats zu Gorlitz freunthliche bethe, sie wol- den alle itztvortzalte stucke vnd andere beschuerung, so aus vor- 5 wandelung der muntz zufallen wolden, auch manchfeldige beschue- rung, scheden vnd wilfarung, so die von Gorlitz der muntzhalb landen vnd steten zum besten erlieden vnd gethan hetten, gar wol bekummen, vnd wieder ire itztangegebene freiheiten vnd muntze nichts bewilligen, handeln, noch furnemenn, doraus gemeiner stad 16 10 Gorlitz schimpff vnd nochteil erwachssen wolde. Wue sie aber furgetragene meynung vnd gethane bethe vorechtig halden, vnd etwas wieder gemeiner stadt begnadung vnd muntze rathen be- willigen vnd furnemen wurden, als sich doch ein rath zu jnen gar nicht vorsehe, so wolden sie sich auff befelh eines raths zu Gorlitz 15 angesaget haben, das ein rath geursacht sich bei andern hern vnd steten zubefleissigen vmb rath vnd hulffe wieder dasselbige ire furnem, vnd soldens douor achtten, sich mit leutten dermossen zu- uoreynigen, douon jnen furder nicht not sein wurde die von lande vnd steten zubelangen, ire muntz zunemen. Ab aber alles solches 20 von allen teilen zur haldung alder ordenung vnd zugethaner freunth- schafft dienen wolde, wolden sie in jr bedencken gestalt haben, des sich auch ein rath zu Gorlitz viellieber eussern wolde, wue er dorzw nicht vorursacht etc. Vnd mit dergleichen wortenn. Die von Budissin haben geantwort, sie hetten bei sich die von 25 Gorlitz nye anders geacht, den das sie mit der muntz redlich vnd wol gehandelt, konden auch leichtlich bedencken, wesz sich doraus folgen wolde, wue jsz anders den recht mit der muntz furgenomenn, vnd were an dem, das jn rethen von beiden denen vom adel vnd etzlichen von steten, seltzam von der muntz geredt vnd be- 30 schuerliche wege furgeschlagen weren wurden, douon itzt zureden inen nicht getziemen wolde, aber sie alleine hetten die sache zum besten betracht vnd alle dieselbigen vorleget. Nhu hette ein rath zu Gorlitz zubedenckenn, das einem ytzlichen teil sein schade wehe 16b thete, vnd ab vmmb die beschuerung geredt ader douon gerath- 35 schlaget, wie derselbigen zugelossen, solden sie billich nyemandes dorvmb argen. Isz were aber jre meynung nye gewest, die pfen- nigen zwsetzen ader zuuorbieten, sundern alleine dorauff helffen zusynnenn, weile vnrat eingefallen, wie mann fuglich mochte den- selben ausroden. Wolden doch dorjnnenn gar vngerne handeln 40 wieder gemeiner stad priuilegien, welcherlei mosz die angegeben 22. eussern, enlhalten. 58
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4.58 wurden. Hetten sich auch aller handelung, beide der schlesischen vnd polnischen groschen wol zuerjnnern, liessen dismols dieselbigen jn irem werdt, mochten dorzu wol abnemenn, was die meynung frembder ader schwere muntze einem lande zu gedey ader schaden komen wolde, were auch jrer rath nye gewest, dieselbige jn die land zukomen vnd die gerynge, wie sie gesaget, zuuorweisen, alleine das sie auch neben der geringen eine bessere gehaben, dorvmb sie ire notdorfft zu sich kauffen mochten, besunder weile itziger tzeyt nyemandes vmb die gorlitschen pfennigen gekauffen konde. Sie vorstundenn auch des adels meynung wol, das sie 10 erleiden konden, das kein gorlitschs pfennig jm lande were etc. So sie den, wuste gote, hirjnnen nichts suchtten noch trachtten, den zcimliche leidliche wege zu eingefallener gemeiner beschuerung, dodurch dieselbige abgewandt, das gemeine geschrey vber die von 17 Gorlitz gestillet, jr glimpff vnd muntz erhaldenn. Were jnen den- noch bekommerlich, das die sache dohyn furnomenn, vnd dises an- gesaget, doraus sich mit der zceit eine zuruckung alder eingefurter freunthschafft erfolgen wolde, dorzu sie den mit keinem worte dienen wolden. Wie dem, wolden sie diese ire furgetragene mey- nung mit den andern von steten redenn, der zuuorsicht, sie aus 20 den wegen des adels zufuren, dobey freunthlich bietende, ein rath zu Gorlitz wolle selbst gelegenheit diss thun behertzigen vnd dor- auff helffen gedencken, abs auch mit gemeiner stad geschehn solde, das der jrthumb gestillet, vnd irem furschlag stat gegeben wurde, weitern vnrat zwuschen landen vnd steten zuuorhueten, 25 das meynten sie treulich etc. Alle obenvorzceichente stucke sein denen von Budissin dorvmb furgehalden, das jnen eingebildet eine forchte der abesunderung von steten, wue mit der muntz etwas wieder die stad furgenomenn, vnd hat jnen gewislich dieselbige gesagte meynung etwas kummer gegeben. Den ist jnen auff ir antwort die angestalte bethe also vorcleret, das ein rath sich mit hertzog Friderichen vnd andern slesischen fursten vnd steten voreynigen muste, ire muntz zunemen, auff das die gorlitsche bey jnen in der slesische wieder genomenn wurde etc. Item dinstags noch cantate ist die handelung zw Budissin jm 17b closter, jn gegenwertikeit des adels jung vnd aldt vnd der von steten gehalden wurden. Doselbst ist abermols den geschickten Mathien Rosemberg, Bernhart Bernt vnd Johannes Hass protonotarien der jrthumb vnd beschuerung mit langen worten vnd grossen cla- 40 47. zuruckung alder eingefurter freunthschafft, zerstörung des bundes der sechs städte. 36. dinstags noch cantate, 22. april 1516. 5 15 30 35
4.58 wurden. Hetten sich auch aller handelung, beide der schlesischen vnd polnischen groschen wol zuerjnnern, liessen dismols dieselbigen jn irem werdt, mochten dorzu wol abnemenn, was die meynung frembder ader schwere muntze einem lande zu gedey ader schaden komen wolde, were auch jrer rath nye gewest, dieselbige jn die land zukomen vnd die gerynge, wie sie gesaget, zuuorweisen, alleine das sie auch neben der geringen eine bessere gehaben, dorvmb sie ire notdorfft zu sich kauffen mochten, besunder weile itziger tzeyt nyemandes vmb die gorlitschen pfennigen gekauffen konde. Sie vorstundenn auch des adels meynung wol, das sie 10 erleiden konden, das kein gorlitschs pfennig jm lande were etc. So sie den, wuste gote, hirjnnen nichts suchtten noch trachtten, den zcimliche leidliche wege zu eingefallener gemeiner beschuerung, dodurch dieselbige abgewandt, das gemeine geschrey vber die von 17 Gorlitz gestillet, jr glimpff vnd muntz erhaldenn. Were jnen den- noch bekommerlich, das die sache dohyn furnomenn, vnd dises an- gesaget, doraus sich mit der zceit eine zuruckung alder eingefurter freunthschafft erfolgen wolde, dorzu sie den mit keinem worte dienen wolden. Wie dem, wolden sie diese ire furgetragene mey- nung mit den andern von steten redenn, der zuuorsicht, sie aus 20 den wegen des adels zufuren, dobey freunthlich bietende, ein rath zu Gorlitz wolle selbst gelegenheit diss thun behertzigen vnd dor- auff helffen gedencken, abs auch mit gemeiner stad geschehn solde, das der jrthumb gestillet, vnd irem furschlag stat gegeben wurde, weitern vnrat zwuschen landen vnd steten zuuorhueten, 25 das meynten sie treulich etc. Alle obenvorzceichente stucke sein denen von Budissin dorvmb furgehalden, das jnen eingebildet eine forchte der abesunderung von steten, wue mit der muntz etwas wieder die stad furgenomenn, vnd hat jnen gewislich dieselbige gesagte meynung etwas kummer gegeben. Den ist jnen auff ir antwort die angestalte bethe also vorcleret, das ein rath sich mit hertzog Friderichen vnd andern slesischen fursten vnd steten voreynigen muste, ire muntz zunemen, auff das die gorlitsche bey jnen in der slesische wieder genomenn wurde etc. Item dinstags noch cantate ist die handelung zw Budissin jm 17b closter, jn gegenwertikeit des adels jung vnd aldt vnd der von steten gehalden wurden. Doselbst ist abermols den geschickten Mathien Rosemberg, Bernhart Bernt vnd Johannes Hass protonotarien der jrthumb vnd beschuerung mit langen worten vnd grossen cla- 40 47. zuruckung alder eingefurter freunthschafft, zerstörung des bundes der sechs städte. 36. dinstags noch cantate, 22. april 1516. 5 15 30 35
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4.59 gen vorzcalt wurden, vnd beschlieslich sie erinnert des vorlassz, das sie eyne meinung von jren freunden einbrengen solden, der sie den also gewertig, wue aber nicht, so hetten sie bei sich be- schlossen, jnen jre gemute zuroffnen, die von Gorlitz sich dornoch 5 hetten zurichten. Dorauff die geschickten, sie hetten in jungster handelung vor- zcalt vnd entdackt die gerechtikeit aus welcher gemeiner stad Gor- litz bisher gemuntzet, wie auch die muntze jnen erblich gegeben, das sie auch wieder des jrthumbs noch der beschuerung vrsachen 10 weren, ydoch wue sie des vornems wie allen denselbigen furzu- kommen, so solden sie jsz dofur halden, das aller der schwinden handelung gar von vnnoten, wolden sich selbst wol weisen, ab jsz auch mit gemeiner stadt schaden geschehen solde, vnd ab nhu ein jrthumb zugefallen, so were doch ein solch vnrat den fursten von 15 Sachssen jn iren muntzen vnd pfennigen vor Iv jaren beilofftig auch zukomen. Den weren ire lebenpfennigen so hart mit schottenpfen- nigen vnddirmenget wurden, das sie auch gedrungen, die schotten- pfennige noch wirden einzuwechsseln, vnd die jren gantz vmb- zuschlahen. Douon weren komen die rendigten pfennigen, mit der 20 kuhr vnd dem krantz, vnd wolden also ir gemuete vnd aussatz 18 gerne anhoren, vnd noch befelh ire notdorfft dorzu redenn. Sein also die geschickten entwichen, vnd die lantsessen des budissinschen weichbildes vnd die von steten vahst bei dreien stunden, wie den furmols offte geschehen, jm gesprech vnd vnddir- 25 redung blieben. Dornoch die geschickten gefordert vnd jnen fol- gende meynung furgehalden. Sie hetten sich vortrost, ein rath zu Gorlitz wurde jn ansicht gelegener sache vnd der muntz jnen eine meynung mitgegeben haben, zuuorkomen den jrthumb vnd schaden. Dieweile jsz aber voracht, 30 so solden sie dieszs wiessen. Sie hielden den von Gorlitz nichts in ire priuilegien, aber wue sie derselben gebraucht ader gebrau- chen, so solde solchs geschehen ane menniglichs schaden, wie den irer achttung ein itzlicher begnadung also vorsorget, besundern mit der muntz, die vnzueifflich den von Gorlitz zuehren, landen 35 vnd leuten zum besten gegeben were wurden, am forderlichsten, nochdem sie selbst sagetten, das die muntze jnen mit der gerech- tikeit, so ko. mt. zu Behmen doran hette vorlihen were, so solden sie schuldig gewest sein, pfennigen auff das behmisch schrot vnd korn zu muntzen. Vnd wue das were, wurden sunder zueiffel 40 dieselben wol wieder in der chron genomenn. Domit aber das- 19. rendigten, mit rand versehenen. 58*
4.59 gen vorzcalt wurden, vnd beschlieslich sie erinnert des vorlassz, das sie eyne meinung von jren freunden einbrengen solden, der sie den also gewertig, wue aber nicht, so hetten sie bei sich be- schlossen, jnen jre gemute zuroffnen, die von Gorlitz sich dornoch 5 hetten zurichten. Dorauff die geschickten, sie hetten in jungster handelung vor- zcalt vnd entdackt die gerechtikeit aus welcher gemeiner stad Gor- litz bisher gemuntzet, wie auch die muntze jnen erblich gegeben, das sie auch wieder des jrthumbs noch der beschuerung vrsachen 10 weren, ydoch wue sie des vornems wie allen denselbigen furzu- kommen, so solden sie jsz dofur halden, das aller der schwinden handelung gar von vnnoten, wolden sich selbst wol weisen, ab jsz auch mit gemeiner stadt schaden geschehen solde, vnd ab nhu ein jrthumb zugefallen, so were doch ein solch vnrat den fursten von 15 Sachssen jn iren muntzen vnd pfennigen vor Iv jaren beilofftig auch zukomen. Den weren ire lebenpfennigen so hart mit schottenpfen- nigen vnddirmenget wurden, das sie auch gedrungen, die schotten- pfennige noch wirden einzuwechsseln, vnd die jren gantz vmb- zuschlahen. Douon weren komen die rendigten pfennigen, mit der 20 kuhr vnd dem krantz, vnd wolden also ir gemuete vnd aussatz 18 gerne anhoren, vnd noch befelh ire notdorfft dorzu redenn. Sein also die geschickten entwichen, vnd die lantsessen des budissinschen weichbildes vnd die von steten vahst bei dreien stunden, wie den furmols offte geschehen, jm gesprech vnd vnddir- 25 redung blieben. Dornoch die geschickten gefordert vnd jnen fol- gende meynung furgehalden. Sie hetten sich vortrost, ein rath zu Gorlitz wurde jn ansicht gelegener sache vnd der muntz jnen eine meynung mitgegeben haben, zuuorkomen den jrthumb vnd schaden. Dieweile jsz aber voracht, 30 so solden sie dieszs wiessen. Sie hielden den von Gorlitz nichts in ire priuilegien, aber wue sie derselben gebraucht ader gebrau- chen, so solde solchs geschehen ane menniglichs schaden, wie den irer achttung ein itzlicher begnadung also vorsorget, besundern mit der muntz, die vnzueifflich den von Gorlitz zuehren, landen 35 vnd leuten zum besten gegeben were wurden, am forderlichsten, nochdem sie selbst sagetten, das die muntze jnen mit der gerech- tikeit, so ko. mt. zu Behmen doran hette vorlihen were, so solden sie schuldig gewest sein, pfennigen auff das behmisch schrot vnd korn zu muntzen. Vnd wue das were, wurden sunder zueiffel 40 dieselben wol wieder in der chron genomenn. Domit aber das- 19. rendigten, mit rand versehenen. 58*
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4.60 selbige soviel disterehr geschehe, so solden die von Gorlitz zum ersten sich befleissigen bei ko. mt. vnd den stenden der chron zurlangen gunst zwifiche pfennige zu schlahen, dornoch einem itz- lichen weise zwifiche pfennigen aus der muntze fur schwartze ge- ben, dieselbigen widervmb muntzen, domit dieselbigen zum teil getilget. Den jsz were am tage, das die menung dem jrthumb grosse vrsache, vnd nhumols den landen vnd steten vnuorwinth- lichen schaden gegeben, wue sie aber desz beschuert, so wolden sie die von Gorlitz nicht alleine vmmb eingefallen vorvrsachten jr- thumb vnd beschuerung, sundern auch vmmb erlieden scheden, 10 bei ko. mt. vorclagen, jn vorhoffens, die billikeit von jnen zube- komen, vnd dornoch rats werden, ab sie furder die muntz nemenn wolden ader nicht, sich hetten dornoch zurichten. Noch gehaldener vnddirredung haben die geschickten geant- wort, wie den von Gorlitz nicht fuegen wolde, itzts an der muntz 15 zu andern vnd wege dorzu aufzusetzen, vt supra. Hetten jnen auch furmols offte entdackt die ankunfft irer priuilegien vber die muntze, der sie den, ires vorhoffens ane menniglichs schaden, vber menschen gedencken gebrauchet vnd furder zugebrauchen vor- meinten, ane ire hinderung. Vnd ab ein jrthumb vnd folgende 20 eine beschuerung doraus erspriessen, die solde boesen leuten, wel- chen vorhangen die boesn pfennigen zu schlahn, billicher den denen von Gorlitz zugemessen werden, den sie hetten mit der muntz ge- handelt als biderleute, vt supra. Ab auch angegebn, das die muntz den von Gorlitz vorlihen mit der gerechtikeit etc., so folget doch 25 nicht doraus, wie sie dasselbige deutten, das die von Gorlitz schul- 19 dig sein solden, muntz auff das behmisch korn vnd schrot zu- schlahen. Den das were jnen vnmoglich, wie sie den glaublich ansagen wolden, sundern also das die von Gorlitz nicht alleine pfennigen, sunder auch groschen vnd gulden, so jsz jn irem vor- 30 mogen stunde, das den die gerechtikeit were koniglicher regalien, muntzen vnd schlahen mochten. Isz wurde sich auch befinden, das die gorlitschen pfennigen alsz gut weren, als die cleinen behmi- schen, dorauff sie geschlagen, alleine die newen die bynnen tzweien jaren zum Cutten gemuntzet, die weren etwas wichtiger, supra vI, 35 vnd weile den, wie gehort, gemeine stad mit der muntz gnediglich vorsehn, so wolde nicht not sein, die gunst zusuchen, zwifiche pfennige zuschlahen, vnd ab sie sich dieselben zu muntzen vndir- stehn wolden, so were aus furgehnden hendeln, supra vIII., zu- 5 18b 6. menung, der überzug (mit der schwärze). 35. zum Cutten, auf dem Cuttenberg, st. in Böhmen; wichtiger, vollwichtiger, silberhaltiger.
4.60 selbige soviel disterehr geschehe, so solden die von Gorlitz zum ersten sich befleissigen bei ko. mt. vnd den stenden der chron zurlangen gunst zwifiche pfennige zu schlahen, dornoch einem itz- lichen weise zwifiche pfennigen aus der muntze fur schwartze ge- ben, dieselbigen widervmb muntzen, domit dieselbigen zum teil getilget. Den jsz were am tage, das die menung dem jrthumb grosse vrsache, vnd nhumols den landen vnd steten vnuorwinth- lichen schaden gegeben, wue sie aber desz beschuert, so wolden sie die von Gorlitz nicht alleine vmmb eingefallen vorvrsachten jr- thumb vnd beschuerung, sundern auch vmmb erlieden scheden, 10 bei ko. mt. vorclagen, jn vorhoffens, die billikeit von jnen zube- komen, vnd dornoch rats werden, ab sie furder die muntz nemenn wolden ader nicht, sich hetten dornoch zurichten. Noch gehaldener vnddirredung haben die geschickten geant- wort, wie den von Gorlitz nicht fuegen wolde, itzts an der muntz 15 zu andern vnd wege dorzu aufzusetzen, vt supra. Hetten jnen auch furmols offte entdackt die ankunfft irer priuilegien vber die muntze, der sie den, ires vorhoffens ane menniglichs schaden, vber menschen gedencken gebrauchet vnd furder zugebrauchen vor- meinten, ane ire hinderung. Vnd ab ein jrthumb vnd folgende 20 eine beschuerung doraus erspriessen, die solde boesen leuten, wel- chen vorhangen die boesn pfennigen zu schlahn, billicher den denen von Gorlitz zugemessen werden, den sie hetten mit der muntz ge- handelt als biderleute, vt supra. Ab auch angegebn, das die muntz den von Gorlitz vorlihen mit der gerechtikeit etc., so folget doch 25 nicht doraus, wie sie dasselbige deutten, das die von Gorlitz schul- 19 dig sein solden, muntz auff das behmisch korn vnd schrot zu- schlahen. Den das were jnen vnmoglich, wie sie den glaublich ansagen wolden, sundern also das die von Gorlitz nicht alleine pfennigen, sunder auch groschen vnd gulden, so jsz jn irem vor- 30 mogen stunde, das den die gerechtikeit were koniglicher regalien, muntzen vnd schlahen mochten. Isz wurde sich auch befinden, das die gorlitschen pfennigen alsz gut weren, als die cleinen behmi- schen, dorauff sie geschlagen, alleine die newen die bynnen tzweien jaren zum Cutten gemuntzet, die weren etwas wichtiger, supra vI, 35 vnd weile den, wie gehort, gemeine stad mit der muntz gnediglich vorsehn, so wolde nicht not sein, die gunst zusuchen, zwifiche pfennige zuschlahen, vnd ab sie sich dieselben zu muntzen vndir- stehn wolden, so were aus furgehnden hendeln, supra vIII., zu- 5 18b 6. menung, der überzug (mit der schwärze). 35. zum Cutten, auf dem Cuttenberg, st. in Böhmen; wichtiger, vollwichtiger, silberhaltiger.
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464 besorgen, das sie schuerlich in Behmen genomenn wurden, ange- sehn das den von Gorlitz nicht moglich auff behmisch schrot vnd korn zumuntzen, dorwmb das die silberkeuffe vngleich. Auffm Cuttenberg musten alle silber die marcke vmb iv schoc in die ko- 5 nigliche kammer geantwort werden, so hetten die von Gorlitz jr silber die marcke breslisch biszher vmb vi schoc keuffen mussen. Aber einem itzlichen zwifiche vor schwartze zugeben, were vn- schicklich, auch vnmoglich, dorymb das von den gemuntzten pfen- nigen erstlich das silber muste betzalet werden, vnd douon gericht, 10 wasz auff die erbeit gynge, dornoch wurde die besserung der newen muntze, erbeit vnd was auff die schwartzenn gegangen, vorloren sein, welche vorlust an der muntze, so die widervmb 19b solden geschlagen werden, zuerstatten vnd darzulegen, stunde nicht jn gemeiner stat vormogen, were gewislich einem landisfursten 15 genug. Die meinung der pfennigen ist vorleget wie oben am XII. Den mit diesem stucke haben sie die geschickten alwege gefangen, so jsz schuerlich zuuorantworten gewest, dieweile jsz wahr, vnd ab sie die von Gorlitz beclagen wolden, gebe denen von Gorlitz nichts zuschaffen, vortrosten sich dieses ab got wil wol zuuorantworten. Ist auff diesen tag abermols nichts beschlieslichs gehandelt wurden. Tertia post exaudi ist abermols ein tag angesatzt vnd jm closter gehalden wurden. Zuuorn vnd ehr dieser handel ange- fangen, ist folgende meynung mit den von Budissin durch die ge- 25 schickten des raths, Bernhart Bernt vnd protonotarien geredt wur- den. Isz were einem rath zu Gorlitz beschuerlich, das sie durch die manschafft des budischen landes vnd in abwesen der andern lantsessen anderer weichbilde zutagen solden gefordert werden, jrer achttung, sie weren solchs zuthun nicht schuldig, besunder 30 dorvmb, das sie vormerckten schimpff vnd hon, der jnen durch den adel jm handel zugefuget. Isz hette sich jn jungster handelung, wie sie auch selbst gesehen, begeben, das die eldisten mannen aus dem handel gegangen weren, vnd die jungen aldo gelassenn, von den die geschickten vorlachet, jre tzene aus vnwillen wieder 20 35 sie zusamen geknerset, einer vndir jnen gesaget, hetten die von Gorlitz nicht silber, so solden sie jnen dasselbige schickenn vnd der- gleichen vngeberde auff sie gestalt. Derwegen sie aus befelh irer herrn nicht gemeinet weren, furder mit gemeiner manschafft zu- handel zukomen, wue aber etzliche aus den eldisten des landes 40 vorordent, wolden sie mit denselben gerne handels gewarten. 20 22. Tertia post exaudi, 7. mai 1516. 33. geknerset, geknirrschet.
464 besorgen, das sie schuerlich in Behmen genomenn wurden, ange- sehn das den von Gorlitz nicht moglich auff behmisch schrot vnd korn zumuntzen, dorwmb das die silberkeuffe vngleich. Auffm Cuttenberg musten alle silber die marcke vmb iv schoc in die ko- 5 nigliche kammer geantwort werden, so hetten die von Gorlitz jr silber die marcke breslisch biszher vmb vi schoc keuffen mussen. Aber einem itzlichen zwifiche vor schwartze zugeben, were vn- schicklich, auch vnmoglich, dorymb das von den gemuntzten pfen- nigen erstlich das silber muste betzalet werden, vnd douon gericht, 10 wasz auff die erbeit gynge, dornoch wurde die besserung der newen muntze, erbeit vnd was auff die schwartzenn gegangen, vorloren sein, welche vorlust an der muntze, so die widervmb 19b solden geschlagen werden, zuerstatten vnd darzulegen, stunde nicht jn gemeiner stat vormogen, were gewislich einem landisfursten 15 genug. Die meinung der pfennigen ist vorleget wie oben am XII. Den mit diesem stucke haben sie die geschickten alwege gefangen, so jsz schuerlich zuuorantworten gewest, dieweile jsz wahr, vnd ab sie die von Gorlitz beclagen wolden, gebe denen von Gorlitz nichts zuschaffen, vortrosten sich dieses ab got wil wol zuuorantworten. Ist auff diesen tag abermols nichts beschlieslichs gehandelt wurden. Tertia post exaudi ist abermols ein tag angesatzt vnd jm closter gehalden wurden. Zuuorn vnd ehr dieser handel ange- fangen, ist folgende meynung mit den von Budissin durch die ge- 25 schickten des raths, Bernhart Bernt vnd protonotarien geredt wur- den. Isz were einem rath zu Gorlitz beschuerlich, das sie durch die manschafft des budischen landes vnd in abwesen der andern lantsessen anderer weichbilde zutagen solden gefordert werden, jrer achttung, sie weren solchs zuthun nicht schuldig, besunder 30 dorvmb, das sie vormerckten schimpff vnd hon, der jnen durch den adel jm handel zugefuget. Isz hette sich jn jungster handelung, wie sie auch selbst gesehen, begeben, das die eldisten mannen aus dem handel gegangen weren, vnd die jungen aldo gelassenn, von den die geschickten vorlachet, jre tzene aus vnwillen wieder 20 35 sie zusamen geknerset, einer vndir jnen gesaget, hetten die von Gorlitz nicht silber, so solden sie jnen dasselbige schickenn vnd der- gleichen vngeberde auff sie gestalt. Derwegen sie aus befelh irer herrn nicht gemeinet weren, furder mit gemeiner manschafft zu- handel zukomen, wue aber etzliche aus den eldisten des landes 40 vorordent, wolden sie mit denselben gerne handels gewarten. 20 22. Tertia post exaudi, 7. mai 1516. 33. geknerset, geknirrschet.
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462 Des haben sich die von Bawtzen vahst entschuldiget, das sie dorwmb kein wiessen, vnd hettens dofur gehalden, sie weren aus der manschafft aller weichbilde zum handel vorordent, haben doch mit der manschafft so weit geredt, domit etzliche eldisten alleine zur handelung gegeben sein wurden. Vnd ist noch viel reden der beschuerung vnd entschuldung zugesaget, das ein rath zu Gorlitz sich vndirstehn wolde, zwifiche pfennigen zu machen, doch so wolde von noten sein, gem Cutten zuschicken vnd etzliche behmische pfennige von danne aus der muntze brengen lassen, derselbigen an schrot vnd korn zu probirn, 10 sich hette dornoch zurichten, vnd das sie sich von allen teilen neben vnd mit den von Gorlitz beſleissigen bei ko. mt. vnd den hern der chron, das sie genomenn wurden, ane des were alles muntzen furgebens, vnd ist hirnoch den von steten jn sunderheit zugesaget das ein rath ane allen gewyn vnd suesten, weme er konde abbrechen, vnd die pfennigen so viel diester nehr den beh- 20b mischen machenn. Das sie aber zwifiche fur schwartze vnd itzt geweiste pfennigen aus der muntz geben solden, were, wie fur douon gesaget, jn gemeiner stad Gorlitz vormogen nicht. Isz were den, das sie sich des schadens begeben, vnd gestatten wolden, 20 die schwartzen vnd geweisten pfennigen noch dem korn jn die muntze zu wechsseln, dodurch die schwartzen pfennige gemyndert, wiewol ein rath selbst auff weisz vnd wege getracht, dieweile die menung der pfennige alzeit fur schedlich angetzogen, das er doch nicht bedencken konde, das den pfennigen abegebrochen. Vnd 25 wiewol die manschafft vnd furderlich die von Budissin vnd andere stete offte dornoch gestanden, wie jsz geschehen solde, so haben sich doch die geschickten desselben zuroffnen nye begeben wol- den, sunder gesaget, nochdem sie alle die menung emsig clagtten, vnd ein rath zu Gorlitz gedochte den pfennigen abezubrechen, was 30 gobe in die weise vnd wege zu schaffen, wiewol hirnoch die von steten desselben in kunde komenn. Vnd hat diese meynung ge- habt, das ein rath beschickt hat etzliche ire kauffleute vnd burger, vnd vormeldet beschuerung vnd not, so gemeiner stad der muntz halb anloge, vnd sunderlich das jnen von den von lande vnd ste- 33 ten die menung alweg furgeworffen vnd mit fleis gebetenn, die- weile die muntze von menniglich voracht vnd mit grossem hauffen vnd secken von allen enden eingefurt, sie wolden sich mit ware vorsorgen, dieselbige so viel dister tewer geben, die pfennigen zu sich brengen vnd kornen lassen, jn zuuorsicht sie solden des- 40 21 selbigen der gestalt ane schaden bleiben. Isz habenn auch die kauffleute vortrostung gegeben, aber cleine folge getan. Bernhart 5 15
462 Des haben sich die von Bawtzen vahst entschuldiget, das sie dorwmb kein wiessen, vnd hettens dofur gehalden, sie weren aus der manschafft aller weichbilde zum handel vorordent, haben doch mit der manschafft so weit geredt, domit etzliche eldisten alleine zur handelung gegeben sein wurden. Vnd ist noch viel reden der beschuerung vnd entschuldung zugesaget, das ein rath zu Gorlitz sich vndirstehn wolde, zwifiche pfennigen zu machen, doch so wolde von noten sein, gem Cutten zuschicken vnd etzliche behmische pfennige von danne aus der muntze brengen lassen, derselbigen an schrot vnd korn zu probirn, 10 sich hette dornoch zurichten, vnd das sie sich von allen teilen neben vnd mit den von Gorlitz beſleissigen bei ko. mt. vnd den hern der chron, das sie genomenn wurden, ane des were alles muntzen furgebens, vnd ist hirnoch den von steten jn sunderheit zugesaget das ein rath ane allen gewyn vnd suesten, weme er konde abbrechen, vnd die pfennigen so viel diester nehr den beh- 20b mischen machenn. Das sie aber zwifiche fur schwartze vnd itzt geweiste pfennigen aus der muntz geben solden, were, wie fur douon gesaget, jn gemeiner stad Gorlitz vormogen nicht. Isz were den, das sie sich des schadens begeben, vnd gestatten wolden, 20 die schwartzen vnd geweisten pfennigen noch dem korn jn die muntze zu wechsseln, dodurch die schwartzen pfennige gemyndert, wiewol ein rath selbst auff weisz vnd wege getracht, dieweile die menung der pfennige alzeit fur schedlich angetzogen, das er doch nicht bedencken konde, das den pfennigen abegebrochen. Vnd 25 wiewol die manschafft vnd furderlich die von Budissin vnd andere stete offte dornoch gestanden, wie jsz geschehen solde, so haben sich doch die geschickten desselben zuroffnen nye begeben wol- den, sunder gesaget, nochdem sie alle die menung emsig clagtten, vnd ein rath zu Gorlitz gedochte den pfennigen abezubrechen, was 30 gobe in die weise vnd wege zu schaffen, wiewol hirnoch die von steten desselben in kunde komenn. Vnd hat diese meynung ge- habt, das ein rath beschickt hat etzliche ire kauffleute vnd burger, vnd vormeldet beschuerung vnd not, so gemeiner stad der muntz halb anloge, vnd sunderlich das jnen von den von lande vnd ste- 33 ten die menung alweg furgeworffen vnd mit fleis gebetenn, die- weile die muntze von menniglich voracht vnd mit grossem hauffen vnd secken von allen enden eingefurt, sie wolden sich mit ware vorsorgen, dieselbige so viel dister tewer geben, die pfennigen zu sich brengen vnd kornen lassen, jn zuuorsicht sie solden des- 40 21 selbigen der gestalt ane schaden bleiben. Isz habenn auch die kauffleute vortrostung gegeben, aber cleine folge getan. Bernhart 5 15
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463 Bernt hat bisz jn IM marc, George Schmidt viC marc kornenn lassen. Dornoch sein Eukario einem kremer von Bawtzen auch IM marck gekornet wurden. Den so etzliche kauffleute den gewinst eines pfennigen des andern nicht gehabt, haben sie zu der kornung 5 nichts thuen wollen. Man hat geredt, das Hans Frentzel vber xM schoc gorlitsch pfennige solde bei sich liegen gehabt. Nhu hette sich ein rath vahst vortrost, der pfennigen solden durch diese weise weniger gemacht sein wurden. Aber der kauffman hat ane seinen gewinst gemeiner stad not nicht bedencken wollen, wiewol 10 sie zuuor aus der muntz vnd an dem silber ire schoffe wol ge- schorenn. Douon vndenn. Dorauff die manschafft vnd die von steten, die von Gorlitz mochten auffn Cuttenberg schicken vnd gelegenheit behmischer pfennigen erfaren vnd dinstags fur Bonifacii eine proba einbrengenn 15 der newen pfennigen welcherlei sie getrauettenn dieselben zu muntzen, alsden wolden sie nebenn jnen tzihen zu ko.mt. vnd den herrn regenten, vnd vorsuchen ab sie dieselben nemenn wolden. Dieser proba haben sich die von Gorlitz eine lange zceit ge- schutzt vnd ymmer auffgetzogen, jn zuuorsicht der jrthumb vnd die 20 beschwerung solden sich selber geweist, vnd die pfennigenn wie- dervmb genomenn sein wurdenn. Hat aber nicht sein wollen. 21b Derwegenn die von steten vorursacht, sexta septem dormientium auffm tage zur Lobaw entlich zuwiessen, ab ein rath gemeinet were dieselben zumuntzen ader nicht, sich hetten dornoch zurichten. 25 Den wo sie jsz thuen wurden, ab sie auch neben jnen nicht mochten erlangen, das sie jn der chron genomenn wurden, so konde sie doch doruon vormercken, das solchs jnen zu gefallen geschehen, vnd das man vormeinet hette, dem jrthumb dodurch furkomenn. Isz were auch der rath zu Gorlitz bei jnen so weiter entschuldiget, 30 wue aber nicht, so wurden sie aus vntreglikeit irer beschuerung genotiget, die ko. mt. vnd die herren regenten vmb rath vnd hulffe zubesuchen, nicht das sie vber die von Gorlitz clagen wolden, sunder alleine bieten, dieweile sie der chron eingeleibet, vnd sich mit der chron neren musten, sie in diesem jrthumb gnediglich 35 vorsehen, vnd mit muntze zuuorsorgen, jn vorhoffens dieses ir zcimliches vnd notiges ansuchen, solde den von Gorlitz nichts ent- kegen sein etc. 14. dinstags fur Bonifacii, 3. juni 1516. 22. sexta septem dormientium, 21. juni 1516.
463 Bernt hat bisz jn IM marc, George Schmidt viC marc kornenn lassen. Dornoch sein Eukario einem kremer von Bawtzen auch IM marck gekornet wurden. Den so etzliche kauffleute den gewinst eines pfennigen des andern nicht gehabt, haben sie zu der kornung 5 nichts thuen wollen. Man hat geredt, das Hans Frentzel vber xM schoc gorlitsch pfennige solde bei sich liegen gehabt. Nhu hette sich ein rath vahst vortrost, der pfennigen solden durch diese weise weniger gemacht sein wurden. Aber der kauffman hat ane seinen gewinst gemeiner stad not nicht bedencken wollen, wiewol 10 sie zuuor aus der muntz vnd an dem silber ire schoffe wol ge- schorenn. Douon vndenn. Dorauff die manschafft vnd die von steten, die von Gorlitz mochten auffn Cuttenberg schicken vnd gelegenheit behmischer pfennigen erfaren vnd dinstags fur Bonifacii eine proba einbrengenn 15 der newen pfennigen welcherlei sie getrauettenn dieselben zu muntzen, alsden wolden sie nebenn jnen tzihen zu ko.mt. vnd den herrn regenten, vnd vorsuchen ab sie dieselben nemenn wolden. Dieser proba haben sich die von Gorlitz eine lange zceit ge- schutzt vnd ymmer auffgetzogen, jn zuuorsicht der jrthumb vnd die 20 beschwerung solden sich selber geweist, vnd die pfennigenn wie- dervmb genomenn sein wurdenn. Hat aber nicht sein wollen. 21b Derwegenn die von steten vorursacht, sexta septem dormientium auffm tage zur Lobaw entlich zuwiessen, ab ein rath gemeinet were dieselben zumuntzen ader nicht, sich hetten dornoch zurichten. 25 Den wo sie jsz thuen wurden, ab sie auch neben jnen nicht mochten erlangen, das sie jn der chron genomenn wurden, so konde sie doch doruon vormercken, das solchs jnen zu gefallen geschehen, vnd das man vormeinet hette, dem jrthumb dodurch furkomenn. Isz were auch der rath zu Gorlitz bei jnen so weiter entschuldiget, 30 wue aber nicht, so wurden sie aus vntreglikeit irer beschuerung genotiget, die ko. mt. vnd die herren regenten vmb rath vnd hulffe zubesuchen, nicht das sie vber die von Gorlitz clagen wolden, sunder alleine bieten, dieweile sie der chron eingeleibet, vnd sich mit der chron neren musten, sie in diesem jrthumb gnediglich 35 vorsehen, vnd mit muntze zuuorsorgen, jn vorhoffens dieses ir zcimliches vnd notiges ansuchen, solde den von Gorlitz nichts ent- kegen sein etc. 14. dinstags fur Bonifacii, 3. juni 1516. 22. sexta septem dormientium, 21. juni 1516.
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464 22b Antwort magistri Johannes Hass protonotarii vnd magistri Martini Eissenmengers vom rathe zum tage geschickt: sie hetten sich der zusage der von Gorlitz wol zuerinnern, wurden auch die- selbige sunder zueiffel wol halden. Das man aber so hart dorauff triebe, were jnen frembde vnd beschuerlich, besunder, weile vor- 22 marckt auffm tage jungst ma ante Bonifacii zu Budissin gehalden, das die manschafft vielleicht den jrthumb in ruhe stellen mochte, vnd das man nicht bedencken wolde vnschicklikeit so derhalb viel- feldig furgewant, einsteils das den von Gorlitz nicht moglich auff behmisch schrot vnd korn zumuntzen, vnd derhalb die muntze 10 schuerlich angenommen, vt supra, anderteils, das die tzeit itzt dorzu vngeschickt von wegen der vneynikeit der stende in Behmen, wie den vnden. Sie alleine trieben auff die sache, man solde zuge- ordente freunde sein, wie freunthlich aber sie sich in diesem falle ertzeigetten, vnd wie derhalb nicht alleine von dem gemeinenn 15 folk in steten, sundern auch von den so aussn rethen zu tagen geschickt, von den von Gorlitz geredt, musten sie jn gedult tragen bisz zu seiner zceit. Wolden doch ire entlich zuwiessen doheymen ansagen etc. Dorauff die von steten vnder andern: ab auch die manschafft 20 die sache zu ruhe stellen wolden, wie sie vielleicht thuen mochten, so were jsz doch jnen nicht leidlich noch treglich jn dieser be- schuerung lenger zustehn, auch dorvmb, das sie jren gemeinenn vortrostung gethan auff die zwifichen pfennigen, vnd wue jsz nicht geschehen solde ader durch andere wege rath gesuchet, were 25 auffruhr in steten zubesorgen, vnd were jre freunthliche bethe die proben auff nehsten tag, so sie sich mit der manschafft voreynigen wurden, einzubrengenn. Dorauff na post Jacobi gen Budissin ge- fordert. So den dieser jrthumb mit angetzeigter vnuorwintlicher be� 30 schuerung, wie bisher douon geschrieben zugefallen, hat sich ein rath durch seine geschickten, nochdem die ko. mt. Wladislaus, wie im ersten buch fol. CCCXXIX., in got vorstorben, bey den herrn re- genten jm quatemper reminiscere auff Georgij, do den abermols ein gemeiner landtag des todishalb hochgnanter ko. mt. gehalden, 35 dornoch auff quatemper zu pfingsten anno etc. xvito derselbigen hochbeclaget, mit anzceigung, wie alle diese beschuerung aus der chron geflossen, zum ersten: das vngestroffet gestattet wurden were die boesen pfennigen doselbst zu muntzen, jnhaldts der be- 5 6. IIIa ante Bonifacii, 2. juni, wie oben. 28. Ha post Jacobi, 27. juli. 34. auff Georgij, 23. april 1516. 36. quatemper zu pfingsten, 14. mai.
464 22b Antwort magistri Johannes Hass protonotarii vnd magistri Martini Eissenmengers vom rathe zum tage geschickt: sie hetten sich der zusage der von Gorlitz wol zuerinnern, wurden auch die- selbige sunder zueiffel wol halden. Das man aber so hart dorauff triebe, were jnen frembde vnd beschuerlich, besunder, weile vor- 22 marckt auffm tage jungst ma ante Bonifacii zu Budissin gehalden, das die manschafft vielleicht den jrthumb in ruhe stellen mochte, vnd das man nicht bedencken wolde vnschicklikeit so derhalb viel- feldig furgewant, einsteils das den von Gorlitz nicht moglich auff behmisch schrot vnd korn zumuntzen, vnd derhalb die muntze 10 schuerlich angenommen, vt supra, anderteils, das die tzeit itzt dorzu vngeschickt von wegen der vneynikeit der stende in Behmen, wie den vnden. Sie alleine trieben auff die sache, man solde zuge- ordente freunde sein, wie freunthlich aber sie sich in diesem falle ertzeigetten, vnd wie derhalb nicht alleine von dem gemeinenn 15 folk in steten, sundern auch von den so aussn rethen zu tagen geschickt, von den von Gorlitz geredt, musten sie jn gedult tragen bisz zu seiner zceit. Wolden doch ire entlich zuwiessen doheymen ansagen etc. Dorauff die von steten vnder andern: ab auch die manschafft 20 die sache zu ruhe stellen wolden, wie sie vielleicht thuen mochten, so were jsz doch jnen nicht leidlich noch treglich jn dieser be- schuerung lenger zustehn, auch dorvmb, das sie jren gemeinenn vortrostung gethan auff die zwifichen pfennigen, vnd wue jsz nicht geschehen solde ader durch andere wege rath gesuchet, were 25 auffruhr in steten zubesorgen, vnd were jre freunthliche bethe die proben auff nehsten tag, so sie sich mit der manschafft voreynigen wurden, einzubrengenn. Dorauff na post Jacobi gen Budissin ge- fordert. So den dieser jrthumb mit angetzeigter vnuorwintlicher be� 30 schuerung, wie bisher douon geschrieben zugefallen, hat sich ein rath durch seine geschickten, nochdem die ko. mt. Wladislaus, wie im ersten buch fol. CCCXXIX., in got vorstorben, bey den herrn re- genten jm quatemper reminiscere auff Georgij, do den abermols ein gemeiner landtag des todishalb hochgnanter ko. mt. gehalden, 35 dornoch auff quatemper zu pfingsten anno etc. xvito derselbigen hochbeclaget, mit anzceigung, wie alle diese beschuerung aus der chron geflossen, zum ersten: das vngestroffet gestattet wurden were die boesen pfennigen doselbst zu muntzen, jnhaldts der be- 5 6. IIIa ante Bonifacii, 2. juni, wie oben. 28. Ha post Jacobi, 27. juli. 34. auff Georgij, 23. april 1516. 36. quatemper zu pfingsten, 14. mai.
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465 kentnussen derjhenigen, so auff anforderung der von Gorlitz dieser missethat schuldig, funff zu Buntzlaw, tzwene zu Greiffenberg, vt infra, gericht weren wurden, die sie denn den herrn vbirantwort: dornoch, das die gorlitschen pfennigen in der chron vorbotten, do- 5 mit dem gantzen marggrauethumb Lausitz ir handel vnd narung jn die chron gestackt, das den von Gorlitz merglich beschuerlich, dieweile sie dorzu nicht gefordert, wie den jrer achttung nicht vnbillich hette geschehen sollenn, nochdem sie nicht auslendisch sunder eingeleibte leute, der chron vnddirthane, von danne sich 10 auch ire priuilegienn vnd ankunfft erworbenn. Derwegen sie auch billich hetten sollen gehort werden, in zuuorsicht wue jsz geschehen, weren vielleicht wege vnd mittel angesaget vnd gefunden wurden, 23 domit diese beschuerung abegewandt, den jsz weren durch an- gestalte vorbot nicht alleine die gueten, sunder auch die boesen 15 jns land gefurt wurdenn (den sein noch dem vorbot die Behmenn hirab getzogen, vnd haben alles, das do feil gewest, bei dem bauer vnd burger teuer genug auffgekaufft vnd die boesen pfennigen den leuten also eingestackt). Dobei die herrn mit demutiger bethe fleissig gebethen, dieselbige beschuerung aus gnad zubehertzigen, 20 die muntzmeister solcher falscher muntz, auch jre herschafft die jnen solchs zuthun vorhangen vnd befolen, wie sich den jre gnaden desselben auffm bekentnus erkunden wurden, zustraffen, jn be- docht, das solcher boeser handel mit der gorlitschen muntze nicht auffhoren wurde, sunder zuuormuettenn, weile die gorlitschen pfennigen in allen vmbligenden landen vorboeten, vnd jn sechs- steten, do sie itziger zceit alleine ganghafftig, auff diejhenigen so sie in die lande furetten gut achttung gegeben wurde, douon sie desz schlahens der gorlitschen pfennigen abstehen musten etc., das sie sich numols vnddirstehn wurdenn, behmische montze zu schlahen 30 etc., vnd vorschaffen das die gorlitschen pfennigen jn der chron mochten widervmmb genommen werdenn, wo aber nicht, were yhe den von Gorlitz beschuerlich, weile sie vnd ire vorfarn alle ire tage, mehr den andere lande, wie den offenbar, sich treulichen gen der chron vorhalden. Vnd sollen doraus nicht alleine ange- 35 tzeigte, sundern auch der reiterei halb etc. beschuerung erleiden, von danne sie doch, ires bedenckens, als von irer gnedigen erb- herschafft gnade, gunst forderung vnd schutz billicher haben solden, vnd wurden dodurch geursacht, sich mit vmbligenden fursten vnd herrn der muntzhalb zuuoreynigen, das fursten ire muntz nemenn, 25 23b 6. gestackt, in stockung gerathen. 24. vorhangen, gestattet. 35. der reiterei halb, der strassenbeschädiger wegen. 59
465 kentnussen derjhenigen, so auff anforderung der von Gorlitz dieser missethat schuldig, funff zu Buntzlaw, tzwene zu Greiffenberg, vt infra, gericht weren wurden, die sie denn den herrn vbirantwort: dornoch, das die gorlitschen pfennigen in der chron vorbotten, do- 5 mit dem gantzen marggrauethumb Lausitz ir handel vnd narung jn die chron gestackt, das den von Gorlitz merglich beschuerlich, dieweile sie dorzu nicht gefordert, wie den jrer achttung nicht vnbillich hette geschehen sollenn, nochdem sie nicht auslendisch sunder eingeleibte leute, der chron vnddirthane, von danne sich 10 auch ire priuilegienn vnd ankunfft erworbenn. Derwegen sie auch billich hetten sollen gehort werden, in zuuorsicht wue jsz geschehen, weren vielleicht wege vnd mittel angesaget vnd gefunden wurden, 23 domit diese beschuerung abegewandt, den jsz weren durch an- gestalte vorbot nicht alleine die gueten, sunder auch die boesen 15 jns land gefurt wurdenn (den sein noch dem vorbot die Behmenn hirab getzogen, vnd haben alles, das do feil gewest, bei dem bauer vnd burger teuer genug auffgekaufft vnd die boesen pfennigen den leuten also eingestackt). Dobei die herrn mit demutiger bethe fleissig gebethen, dieselbige beschuerung aus gnad zubehertzigen, 20 die muntzmeister solcher falscher muntz, auch jre herschafft die jnen solchs zuthun vorhangen vnd befolen, wie sich den jre gnaden desselben auffm bekentnus erkunden wurden, zustraffen, jn be- docht, das solcher boeser handel mit der gorlitschen muntze nicht auffhoren wurde, sunder zuuormuettenn, weile die gorlitschen pfennigen in allen vmbligenden landen vorboeten, vnd jn sechs- steten, do sie itziger zceit alleine ganghafftig, auff diejhenigen so sie in die lande furetten gut achttung gegeben wurde, douon sie desz schlahens der gorlitschen pfennigen abstehen musten etc., das sie sich numols vnddirstehn wurdenn, behmische montze zu schlahen 30 etc., vnd vorschaffen das die gorlitschen pfennigen jn der chron mochten widervmmb genommen werdenn, wo aber nicht, were yhe den von Gorlitz beschuerlich, weile sie vnd ire vorfarn alle ire tage, mehr den andere lande, wie den offenbar, sich treulichen gen der chron vorhalden. Vnd sollen doraus nicht alleine ange- 35 tzeigte, sundern auch der reiterei halb etc. beschuerung erleiden, von danne sie doch, ires bedenckens, als von irer gnedigen erb- herschafft gnade, gunst forderung vnd schutz billicher haben solden, vnd wurden dodurch geursacht, sich mit vmbligenden fursten vnd herrn der muntzhalb zuuoreynigen, das fursten ire muntz nemenn, 25 23b 6. gestackt, in stockung gerathen. 24. vorhangen, gestattet. 35. der reiterei halb, der strassenbeschädiger wegen. 59
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466 vnd widervmmb der fursten muntz zu Gorlitz vnd jm lande ge- nommen wurde, dodurch sie zu irer notdorfft kommen mochtenn, vnd in diesen ewigen vorderb nicht gefurt wurdenn etc. Ab aber solchs der chron leidlich sein, wolden sie jn irer gnaden bedencken gestalt habenn. Dobey ist iren gnaden vnddirricht gethan, wie jsz mit den pfennigen geschickt, wie den oben douon geschrieben. Iren gnaden sein auch furgetragen die boesen vnd die geweisten pfennigen, wie einer fur dem andern gar kenthlich etc. Zu diesem furtragen ist von den herrn wenig trostlichs ge- antwort, dorvmb das sich ein itzlicher entschuldiget, das regiment 10 were jme nicht befolen, sundern wue dasselbige bestalt, wurden ane zueiffel dise vnd andere gebrechen der chron vnd anhangender landen furgenomenn vnd gehandelt werden. Isz hat auch her Laslaw von Sternberg oberster cantzler vnddir andern gesaget, die herren ire gnaden hetten kein sunderlich wies- 15 24 sen, wie die vorbot der muntze eingefallen were. Isz were zur- zceit durch die stende der chronen wol douon gehandelt, das die gorlitsche vnd andere gerynge muntze in der chron solden vor- boeten werden, das jsz aber entlich beschlossen, douon truge er kein wiessen. Man redet aber, so die von Praga die pfennigen 20 anfenglich vorboeten, vnd die lantschafft vmb die gorlitschen pfen- nigen bei jnen nichts hetten kauffen mogen, weren sie vorursacht, dieselben auch zuvorbieten (sunder suesten ist eine gemeine sage gewest, so die stende zur zceit douon, wie oben, gehandelt, solden die lantschafft iren leuten angesaget haben, jsz stunde doruffen, 25 das die schwartzen gorl. pfennige wurden vorboeten werden, der- wegen mochte ein yeder dieselben wie er wuste von sich schieben. Dorauff weren die gebawer gen Praga vnd in andere stete komenn, vnd dorvmb gekaufft alles das sie hette bekommen mogen, welchs so die stete vormarckt, hetten sie dieselben vorbietenn lassenn. 30 Isz sei nhu wie jsz wolle, so ist yho das vorbott ergangen, mit merglichem unuorgeslichem schimpff vnd schaden gemeiner stad, dorzu den am meisten die boesen pfennigen gedienet). Auff demselben quartal reminiscere hat Hans von Rechenberg auffm Windischbor ritter fur der gemeinen sammelung der stende 35 geworben geredt vnd gebeten fur die newen slesischen heller, das dieselben in der chron mochten genomenn werden, angesehen, das 24b jsz eine konigliche muntz, mit andern persuasion dobey eingefurt, vnd wie die von Gorlitz sich ane sunderliche gerechtikeit vndir- standen hetten bisher pfhennigen zu schlahen, dieselbigen auch jn 40 5
466 vnd widervmmb der fursten muntz zu Gorlitz vnd jm lande ge- nommen wurde, dodurch sie zu irer notdorfft kommen mochtenn, vnd in diesen ewigen vorderb nicht gefurt wurdenn etc. Ab aber solchs der chron leidlich sein, wolden sie jn irer gnaden bedencken gestalt habenn. Dobey ist iren gnaden vnddirricht gethan, wie jsz mit den pfennigen geschickt, wie den oben douon geschrieben. Iren gnaden sein auch furgetragen die boesen vnd die geweisten pfennigen, wie einer fur dem andern gar kenthlich etc. Zu diesem furtragen ist von den herrn wenig trostlichs ge- antwort, dorvmb das sich ein itzlicher entschuldiget, das regiment 10 were jme nicht befolen, sundern wue dasselbige bestalt, wurden ane zueiffel dise vnd andere gebrechen der chron vnd anhangender landen furgenomenn vnd gehandelt werden. Isz hat auch her Laslaw von Sternberg oberster cantzler vnddir andern gesaget, die herren ire gnaden hetten kein sunderlich wies- 15 24 sen, wie die vorbot der muntze eingefallen were. Isz were zur- zceit durch die stende der chronen wol douon gehandelt, das die gorlitsche vnd andere gerynge muntze in der chron solden vor- boeten werden, das jsz aber entlich beschlossen, douon truge er kein wiessen. Man redet aber, so die von Praga die pfennigen 20 anfenglich vorboeten, vnd die lantschafft vmb die gorlitschen pfen- nigen bei jnen nichts hetten kauffen mogen, weren sie vorursacht, dieselben auch zuvorbieten (sunder suesten ist eine gemeine sage gewest, so die stende zur zceit douon, wie oben, gehandelt, solden die lantschafft iren leuten angesaget haben, jsz stunde doruffen, 25 das die schwartzen gorl. pfennige wurden vorboeten werden, der- wegen mochte ein yeder dieselben wie er wuste von sich schieben. Dorauff weren die gebawer gen Praga vnd in andere stete komenn, vnd dorvmb gekaufft alles das sie hette bekommen mogen, welchs so die stete vormarckt, hetten sie dieselben vorbietenn lassenn. 30 Isz sei nhu wie jsz wolle, so ist yho das vorbott ergangen, mit merglichem unuorgeslichem schimpff vnd schaden gemeiner stad, dorzu den am meisten die boesen pfennigen gedienet). Auff demselben quartal reminiscere hat Hans von Rechenberg auffm Windischbor ritter fur der gemeinen sammelung der stende 35 geworben geredt vnd gebeten fur die newen slesischen heller, das dieselben in der chron mochten genomenn werden, angesehen, das 24b jsz eine konigliche muntz, mit andern persuasion dobey eingefurt, vnd wie die von Gorlitz sich ane sunderliche gerechtikeit vndir- standen hetten bisher pfhennigen zu schlahen, dieselbigen auch jn 40 5
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467 kurtzen jaren an schrot vnd korn gefellet, douon die muntz geringe wurde vnd dodurch in solchen fal komenn, vnd mit andern worten, domit er vnsere muntze hat wollen beschuerlich niderschlahn, vnd die sleschsche erhebenn. Er hat sich auch hirnoch vnddirstanden, 5 bei dem herrn cantzler anzusagen, er wuste das die von Gorlitz mit irer muntz nicht rechte gehandelt, derhalb, so were er willens, neben hertzog Friederichen zur Liegnitz, eine pene bei ko. mt. vber die von Gorlitz auszubieten, wue seine g. neben jnen dassel- bige thuen wolde etc. So aber die geschickten, so zur selben zceit in der breslischen sache zu Praga gewest, vt supra libro 1., solchs des von Rechen- bergs furtragen erstlich durch iren wirt, der den von ratswegen zu Praga jn rethen mitgesessen, dornoch von Hansen Bruckenern das angeben der ausbiet erfaren, haben sie sich des hochbeclaget 15 bei dem hern cantzler, mit vndirricht, das jsz sich wie Rechenberg angegeben nymmermehr befinden wurde, der den geraten, sie sol- den eine supplication machen an die stende, vnd die sachen auffs beste als sie wusten entschuldigen. Dem den geschickten also ge- than vnd erstlich angetzeiget, dem wie jren g. durch etzliche fur- 20 getragen nicht stat noch glauben zugeben, den so ein rath zu Gorlitz gefordert, wurde die redliche ankunfft irer muntze vnuorschemet 25 wol wiessen furzutragen, konde auch, wue jsz ire not fordern wurde, weislich machen, das sie beilofftig xx jaren das schrot vnd korn in ein gehalden, vnd ab jrthumb zugefallen, denselben boesen 25 leuten zuzumessen, mit angehaffter bethe, dorein zu sehn, das die gorlitsche muntze widervmb genge vnd gebe sein mochte, vnd die- jhenigen so die boesen pfennigen geschlagen gestraffet wurden, vnd mit ander entschuldung vnd meynung. Isz hat auch Hans Bruckener den geschickten gesaget, wie der 30 her cantzler dem von Rechenberg sein ansuchen abegeschlagen, doraus das seine g. wuste, das die ko. mt. die von Gorlitz vor- sorget mit brieffen vnd priuilegien, keine ausbiet vber sie zu- gebenn. Die geschicktenn habenn auch den von Rechenberg seines an- 35 tragens halb angeredt, vnd sunderlich antzeiget manchfeldige ehre vnd wolthat, so jm zu Gorlitz widerfarn, wie supra Rechenberg, derwegen sie sich gar nicht vorsehn hetten, das er vnuorursacht dermosen wie sie bericht wieder die muntz reden solde. Wue er 10 1. gefellet, im werthe vermindert. 7. pene, poena, strafgeld. Der ausdruck peen kommt von der böhmischen landesordnung her. 24. vnuorschemet, ohne sich schämen zu dürfen. 59*
467 kurtzen jaren an schrot vnd korn gefellet, douon die muntz geringe wurde vnd dodurch in solchen fal komenn, vnd mit andern worten, domit er vnsere muntze hat wollen beschuerlich niderschlahn, vnd die sleschsche erhebenn. Er hat sich auch hirnoch vnddirstanden, 5 bei dem herrn cantzler anzusagen, er wuste das die von Gorlitz mit irer muntz nicht rechte gehandelt, derhalb, so were er willens, neben hertzog Friederichen zur Liegnitz, eine pene bei ko. mt. vber die von Gorlitz auszubieten, wue seine g. neben jnen dassel- bige thuen wolde etc. So aber die geschickten, so zur selben zceit in der breslischen sache zu Praga gewest, vt supra libro 1., solchs des von Rechen- bergs furtragen erstlich durch iren wirt, der den von ratswegen zu Praga jn rethen mitgesessen, dornoch von Hansen Bruckenern das angeben der ausbiet erfaren, haben sie sich des hochbeclaget 15 bei dem hern cantzler, mit vndirricht, das jsz sich wie Rechenberg angegeben nymmermehr befinden wurde, der den geraten, sie sol- den eine supplication machen an die stende, vnd die sachen auffs beste als sie wusten entschuldigen. Dem den geschickten also ge- than vnd erstlich angetzeiget, dem wie jren g. durch etzliche fur- 20 getragen nicht stat noch glauben zugeben, den so ein rath zu Gorlitz gefordert, wurde die redliche ankunfft irer muntze vnuorschemet 25 wol wiessen furzutragen, konde auch, wue jsz ire not fordern wurde, weislich machen, das sie beilofftig xx jaren das schrot vnd korn in ein gehalden, vnd ab jrthumb zugefallen, denselben boesen 25 leuten zuzumessen, mit angehaffter bethe, dorein zu sehn, das die gorlitsche muntze widervmb genge vnd gebe sein mochte, vnd die- jhenigen so die boesen pfennigen geschlagen gestraffet wurden, vnd mit ander entschuldung vnd meynung. Isz hat auch Hans Bruckener den geschickten gesaget, wie der 30 her cantzler dem von Rechenberg sein ansuchen abegeschlagen, doraus das seine g. wuste, das die ko. mt. die von Gorlitz vor- sorget mit brieffen vnd priuilegien, keine ausbiet vber sie zu- gebenn. Die geschicktenn habenn auch den von Rechenberg seines an- 35 tragens halb angeredt, vnd sunderlich antzeiget manchfeldige ehre vnd wolthat, so jm zu Gorlitz widerfarn, wie supra Rechenberg, derwegen sie sich gar nicht vorsehn hetten, das er vnuorursacht dermosen wie sie bericht wieder die muntz reden solde. Wue er 10 1. gefellet, im werthe vermindert. 7. pene, poena, strafgeld. Der ausdruck peen kommt von der böhmischen landesordnung her. 24. vnuorschemet, ohne sich schämen zu dürfen. 59*
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468 25b dasselbige aus befelh der stende in Slesien gethan, musten sie derselbigen vorvnglimpfung bis zu seiner zceit gedult tragen, so ersz aber vor seine person geredt trugen sie doran billich be- schuerung, wolde jnen auch nicht anders fuegen, dasselbige jrer freunden zubemelden, vnd wiewol er viel entschuldung furgewant, so hot er doch entlich gesaget, der hertzog zu Liegnitz hette jme solchs zu reden entpholen. So nhun die von steten doruff gelegen, das zwifiche pfennigen geschlagen, vnd ein proba douon auff angesatzten tag noch Jacobi einzubrengen, ist dem rath bekomerlich gewest, sich jn solchem 10 eingefallen jrthumb in ein newe muntz zubegeben, dorkegen auch betracht schimpff vnd weiter vnrat, wue jsz nicht geschehen solde, so douon zwuschen jnen vnd den von lande vnd stete erwachssen wolde, vnd derwegen getracht auff eine proba nicht alleine der zwifichen pfennigen, sundern auch auff groschen, vnd hat dieselbige 15 auff angesatzten tag, mondtags noch Jacobi furtragen lassen. Auff denselben tag sein geschickt wurden Bernhart Bernt vnd der protonotarius, vnd haben erstlich mit den von Budissin jn sunderheit geredt, in dem vortrauen das beste zur sache zu reden, vnd angegeben worvmb die proben auffzulegen vortzogen, besunder 20 das einem rath beschuerlich itziger schwinder leuffte eine newe muntze auffzurichten, dornoch das jnen nicht moglich zu muntzen auff das behmisch schrot vnd korn, vnd jm zueiffel stehe, ab die zwifichen pfennigen jn der chron mochten genommen werden, vnd wiewol ein rath in keinen weg gesonnen were, fur gemeine stadt 25 zu muntzen, sundern weile allewerlt den jrthumb vnd schaden den von Gorlitz vnuorschult zumessen wolde, doran dennoch nicht ge- setiget, mit viel boesen nochreden beschuert, wolde er gemeiner stad halb die gebrechen im namen gots also ruhen lassen, dennoch 26 jnen zugefallen, forderlich so von jnen allen dasselbige fur gut an- 30 gesehn, als solde jsz eyn weg sein dem schaden furzukomenn, hetten sich ire herrn vnd freunde vnddirstanden etzliche proben auff die pfennigen zumachen, mit befelh jnen dieselben zubesichti- gen furzulegen. Haben dorauff geweist dreierlei proba: die erste ist gewest 35 auff das alde geprege schrot vnd korn, auff die marck erfurdisch sein gegangen LXxV groschen, die marck hat gehalden v lot fein, die andere ist gleichs geprege gewest, sein am schrot geringer, am korn besser gewest, sein auff die kuppermarck gegangen LXXXII gl. minus 1 pf., vnd hat gehalden vi lot minus 1 quentin, die drietten 40 5 16. mondtags noch Jacobi, 28. juli.
468 25b dasselbige aus befelh der stende in Slesien gethan, musten sie derselbigen vorvnglimpfung bis zu seiner zceit gedult tragen, so ersz aber vor seine person geredt trugen sie doran billich be- schuerung, wolde jnen auch nicht anders fuegen, dasselbige jrer freunden zubemelden, vnd wiewol er viel entschuldung furgewant, so hot er doch entlich gesaget, der hertzog zu Liegnitz hette jme solchs zu reden entpholen. So nhun die von steten doruff gelegen, das zwifiche pfennigen geschlagen, vnd ein proba douon auff angesatzten tag noch Jacobi einzubrengen, ist dem rath bekomerlich gewest, sich jn solchem 10 eingefallen jrthumb in ein newe muntz zubegeben, dorkegen auch betracht schimpff vnd weiter vnrat, wue jsz nicht geschehen solde, so douon zwuschen jnen vnd den von lande vnd stete erwachssen wolde, vnd derwegen getracht auff eine proba nicht alleine der zwifichen pfennigen, sundern auch auff groschen, vnd hat dieselbige 15 auff angesatzten tag, mondtags noch Jacobi furtragen lassen. Auff denselben tag sein geschickt wurden Bernhart Bernt vnd der protonotarius, vnd haben erstlich mit den von Budissin jn sunderheit geredt, in dem vortrauen das beste zur sache zu reden, vnd angegeben worvmb die proben auffzulegen vortzogen, besunder 20 das einem rath beschuerlich itziger schwinder leuffte eine newe muntze auffzurichten, dornoch das jnen nicht moglich zu muntzen auff das behmisch schrot vnd korn, vnd jm zueiffel stehe, ab die zwifichen pfennigen jn der chron mochten genommen werden, vnd wiewol ein rath in keinen weg gesonnen were, fur gemeine stadt 25 zu muntzen, sundern weile allewerlt den jrthumb vnd schaden den von Gorlitz vnuorschult zumessen wolde, doran dennoch nicht ge- setiget, mit viel boesen nochreden beschuert, wolde er gemeiner stad halb die gebrechen im namen gots also ruhen lassen, dennoch 26 jnen zugefallen, forderlich so von jnen allen dasselbige fur gut an- 30 gesehn, als solde jsz eyn weg sein dem schaden furzukomenn, hetten sich ire herrn vnd freunde vnddirstanden etzliche proben auff die pfennigen zumachen, mit befelh jnen dieselben zubesichti- gen furzulegen. Haben dorauff geweist dreierlei proba: die erste ist gewest 35 auff das alde geprege schrot vnd korn, auff die marck erfurdisch sein gegangen LXxV groschen, die marck hat gehalden v lot fein, die andere ist gleichs geprege gewest, sein am schrot geringer, am korn besser gewest, sein auff die kuppermarck gegangen LXXXII gl. minus 1 pf., vnd hat gehalden vi lot minus 1 quentin, die drietten 40 5 16. mondtags noch Jacobi, 28. juli.
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469 35 sein den am schrot vnd korn allenthalben gemesz gewest, alleine am geprege etwas gewandelt, auff der seiten do das gor ge- standen ist ein schlecht g geschlagen. Dorvmb, weile man den schrot geryngert, ist zubesorgen gewest, sie mochten sich mit viel 5 buchstaben durchschlahen, derhalb die muntze zu Cuttemberg solchs zuuorhuetten schluge auff die eine seite irer pfennigen auch nichts. Dornoch haben sie angesaget, weile, wie offtmals gehort, nicht moglich, dem behmischen schrot vnd korn allenthalben zufolgen, so hetten ire freunde gedocht, das sie gemeinem nutze zu guete 10 groschen schlahen wolden, der tzwene vn behmischen pfennigen gleichmessig vnd werdt sein solden, domit diszs bei den herrn vorkommenn, das sie vngleichheit des schrots vnd korns nicht zw abesagung der muntze, nicht furwenden dorfftenn, vnd haben dor� 26b auff furgeleget zweierlei proba, die eine hat die marck gehalden 15 v lot, die andere hat die marck gehalden vn lot, das geprege auff der einen seiten ist gewest der stad wappen cum textu: „moneta nova gorlitzensis", auff der andern eine chron cum textu: „Ludo. d. g. rex Bohemie. Vnd wiewol die von Budissin wieder furgelegte proben nicht 20 vahst geredt, so sein sie doch etwas entsatzt, furderlich der gro- schenhalb, wie den aus irer rede vormarckt. Den so sie gesaget, die pfennige gefielen jn wol, aber der groschenhalb, weile bisher douon nicht geredt, wusten sie nicht ab isz sich leiden wolde, mochten dasselbige bei den andern von steten anregen, was sie 25 dorzu reden solden, wolden sie zum besten gerne thun, vnd haben domit angehangen, ab sie mit der zceit irer priuilegien auch ge- brauchen wolden, vorsehn sie sich, man wurde jnen dorein auch nicht haldenn. Dorauff die geschickten geantwort, das sie proben beide der 30 pfennigen vnd groschen furtrugen, geschehe vmmb glimpffswillen, den sie weren ane das dasselbe zuthun nicht schuldig, so sie ire priuilegien ane ire vnd der von steten gunst vnd zulassen wol ge- brauchen mochten. Das sie auch vormeinten jrer priuilegien zu- gebrauchen, gebe den von Gorlitz itziger zceit gar nichts zuschaffenn. Aus diesen worten der von Budissin ist vormutlich gewest, das sie vielleicht gedocht selbst groschen zuschlahen noch iren 27 priuilegien, wie sie sich der berumtenn, dorvmb das weniger auff die groschen gynge etc., den sie vnd die andern von steten sein aller ir tage der muntze nye so weisz noch vorstendig wurden, 40 den jn disem jrthumb. Alle diese obnangetzeigte meynung ist dornoch den von steten jn gemein furgehalden vnd getzeiget, die den an beiden muntzen
469 35 sein den am schrot vnd korn allenthalben gemesz gewest, alleine am geprege etwas gewandelt, auff der seiten do das gor ge- standen ist ein schlecht g geschlagen. Dorvmb, weile man den schrot geryngert, ist zubesorgen gewest, sie mochten sich mit viel 5 buchstaben durchschlahen, derhalb die muntze zu Cuttemberg solchs zuuorhuetten schluge auff die eine seite irer pfennigen auch nichts. Dornoch haben sie angesaget, weile, wie offtmals gehort, nicht moglich, dem behmischen schrot vnd korn allenthalben zufolgen, so hetten ire freunde gedocht, das sie gemeinem nutze zu guete 10 groschen schlahen wolden, der tzwene vn behmischen pfennigen gleichmessig vnd werdt sein solden, domit diszs bei den herrn vorkommenn, das sie vngleichheit des schrots vnd korns nicht zw abesagung der muntze, nicht furwenden dorfftenn, vnd haben dor� 26b auff furgeleget zweierlei proba, die eine hat die marck gehalden 15 v lot, die andere hat die marck gehalden vn lot, das geprege auff der einen seiten ist gewest der stad wappen cum textu: „moneta nova gorlitzensis", auff der andern eine chron cum textu: „Ludo. d. g. rex Bohemie. Vnd wiewol die von Budissin wieder furgelegte proben nicht 20 vahst geredt, so sein sie doch etwas entsatzt, furderlich der gro- schenhalb, wie den aus irer rede vormarckt. Den so sie gesaget, die pfennige gefielen jn wol, aber der groschenhalb, weile bisher douon nicht geredt, wusten sie nicht ab isz sich leiden wolde, mochten dasselbige bei den andern von steten anregen, was sie 25 dorzu reden solden, wolden sie zum besten gerne thun, vnd haben domit angehangen, ab sie mit der zceit irer priuilegien auch ge- brauchen wolden, vorsehn sie sich, man wurde jnen dorein auch nicht haldenn. Dorauff die geschickten geantwort, das sie proben beide der 30 pfennigen vnd groschen furtrugen, geschehe vmmb glimpffswillen, den sie weren ane das dasselbe zuthun nicht schuldig, so sie ire priuilegien ane ire vnd der von steten gunst vnd zulassen wol ge- brauchen mochten. Das sie auch vormeinten jrer priuilegien zu- gebrauchen, gebe den von Gorlitz itziger zceit gar nichts zuschaffenn. Aus diesen worten der von Budissin ist vormutlich gewest, das sie vielleicht gedocht selbst groschen zuschlahen noch iren 27 priuilegien, wie sie sich der berumtenn, dorvmb das weniger auff die groschen gynge etc., den sie vnd die andern von steten sein aller ir tage der muntze nye so weisz noch vorstendig wurden, 40 den jn disem jrthumb. Alle diese obnangetzeigte meynung ist dornoch den von steten jn gemein furgehalden vnd getzeiget, die den an beiden muntzen
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470 ein gut gefallen getragen, vnd das furnem mit den groschen sehr gelobet, als solde jsz zu abewendung der beschuerung vahst dinst- lich sein, bei den hern regenten vnd viel leuten, den sie ange- nemer den die pfennigen sein wurden. Alleine wolde jnen von noten sein, dasselbige an jre freunde zutragen, vnd gebeten jnen etzliche pfennige vnd groschen zufolgen lassen, iren freunden hetten zutzeigen, das jnen den also vorgunst, aber das hindersichtragen ist furleget, wie oben bei den von Budissin. Dornoch vmmb vesperzeit ist die manschaft des budischissen weichbildes alleine, den die manschafft des landes hat sich lassen 10 entschuldigen, das sie sterbenshalb zuuor nicht hetten zusammen komen mogen. Diszs ist aber dorvmb geschehen, das sie dem rath zugesaget, weile sie mit der stad jn gutlicher handelung irer zwuschen einander stehnder gebrechen stunden, sie wolden mit dem rath der muntz halb gerne gedult tragen, vnd mit den von 15 steten jm closter doselbst zu Budissin abermols zu handel kommen. 5 Noch gehaldener vnddirredung vahst bei dreien stunden 27b sein obgemelt geschickten hynein jn das sommer refectorium ge- lassen. Vnd sein jnen abermols die zugefallene gemeine beschue- rung furgehalden, vnd wie jnen allen dieselben furder zutragen 20 nicht leidlich, weile den alle dieselbigen beschuerung aus der gor- litschen muntze darflusse, wolden sie gerne anhoren, ab ire herrn vnd freunde auff wege getracht, wie jnen zuthun jungst mit an- heyme gegeben, dieselbige abezuwenden etc. Auff solchs furhalden sein die entschuldung, forderlich das sie 25 einem rath zu Gorlitz alle zugefallene beschuerung zumosen, wie fur offtmals darkegen furgewandt wurden, besunder das ein rath auff keyne andere gesonnen den auff die, die sie selbst furge- schlagen, vnd hette ein rath jnen allen ein proba der pfennigen auff ein eile machen lassen, dorneben auch auff andere wege ge- 30 sonnen, die sie jnen mit der zceit nicht furhalden wolden. Vnd weile der protonotarius also geredt, sein jme die von Budissin in die rede gefallen vnd gesaget, sie hetten der manschafft dieselben eroffnet. Dorauff der protonotarius, so wolde er auch folgen, vnd were disterwege von den groschen, wie oben bei den von Bu� 35 dissin. Haben dorauff beide proben furgeleget, die jnen den allen prelaten, manschafften vnd den von steten wol gefallen, sunderlich hat die manschafft gebeten, jnen derselben auch vmmbs geldt vIII 28 pfennige fur einen zulassen. Aber die geschickten haben jnen das- 34. nicht furhalden, entdecken würden.
470 ein gut gefallen getragen, vnd das furnem mit den groschen sehr gelobet, als solde jsz zu abewendung der beschuerung vahst dinst- lich sein, bei den hern regenten vnd viel leuten, den sie ange- nemer den die pfennigen sein wurden. Alleine wolde jnen von noten sein, dasselbige an jre freunde zutragen, vnd gebeten jnen etzliche pfennige vnd groschen zufolgen lassen, iren freunden hetten zutzeigen, das jnen den also vorgunst, aber das hindersichtragen ist furleget, wie oben bei den von Budissin. Dornoch vmmb vesperzeit ist die manschaft des budischissen weichbildes alleine, den die manschafft des landes hat sich lassen 10 entschuldigen, das sie sterbenshalb zuuor nicht hetten zusammen komen mogen. Diszs ist aber dorvmb geschehen, das sie dem rath zugesaget, weile sie mit der stad jn gutlicher handelung irer zwuschen einander stehnder gebrechen stunden, sie wolden mit dem rath der muntz halb gerne gedult tragen, vnd mit den von 15 steten jm closter doselbst zu Budissin abermols zu handel kommen. 5 Noch gehaldener vnddirredung vahst bei dreien stunden 27b sein obgemelt geschickten hynein jn das sommer refectorium ge- lassen. Vnd sein jnen abermols die zugefallene gemeine beschue- rung furgehalden, vnd wie jnen allen dieselben furder zutragen 20 nicht leidlich, weile den alle dieselbigen beschuerung aus der gor- litschen muntze darflusse, wolden sie gerne anhoren, ab ire herrn vnd freunde auff wege getracht, wie jnen zuthun jungst mit an- heyme gegeben, dieselbige abezuwenden etc. Auff solchs furhalden sein die entschuldung, forderlich das sie 25 einem rath zu Gorlitz alle zugefallene beschuerung zumosen, wie fur offtmals darkegen furgewandt wurden, besunder das ein rath auff keyne andere gesonnen den auff die, die sie selbst furge- schlagen, vnd hette ein rath jnen allen ein proba der pfennigen auff ein eile machen lassen, dorneben auch auff andere wege ge- 30 sonnen, die sie jnen mit der zceit nicht furhalden wolden. Vnd weile der protonotarius also geredt, sein jme die von Budissin in die rede gefallen vnd gesaget, sie hetten der manschafft dieselben eroffnet. Dorauff der protonotarius, so wolde er auch folgen, vnd were disterwege von den groschen, wie oben bei den von Bu� 35 dissin. Haben dorauff beide proben furgeleget, die jnen den allen prelaten, manschafften vnd den von steten wol gefallen, sunderlich hat die manschafft gebeten, jnen derselben auch vmmbs geldt vIII 28 pfennige fur einen zulassen. Aber die geschickten haben jnen das- 34. nicht furhalden, entdecken würden.
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471 selbige gewegert, das sie kein wechssel sessen, haben doch inen viel pfennigen vnd groschen gegeben. So sie nhu die furgelegten proben besichtiget, haben sie wies- sen wollen, wie dieselben zu bekommen sein solden, den sie hiel- 5 dens dofur, ab die pfennigen vnd groschen geschlagen wurden, so were doch dasselbige wenig furtreglich, wue sie dieselben be- kwemer weise nicht bekomenn mochten. Vnd haben nochmols etzliche als am meisten die manschafft gewolt, das die schwartzen mit den newen zwifichen solden eingewechsselt werden, die von 10 steten aber sunderlich die von Budissin haben gewolt, das ein zcimlich auffgelt, als 1 ader II groschen gegeben wurde. Alle solche furschlege haben die geschickten wie oben fur- leget, vnd angesaget das die newe muntze wie andere vndir die leute komenn muste. Der kauffman wurde dieselbige ausgeben 15 fur gewandt vnd andere wahr, der tuchmecher dem edelman fur wolle, vnd den spynneryn vnd andern seinen erbeitern etc. Das aber auff die marck ein auffgelt solde gesatzt werden, sehn sie vor gar ein vnzcimlichen furschlag an, den sie hetten zuuor vmb die auffsetze geredt, nhu wolden sie dieselben selbst machen. Isz 20 were auch zuuormueten, der kauffman wurde diszs auffgelt nicht nemenn, dorvmmb das er vmmb eine marck der newen montze, forderlich wue dieselbige in der chrone genomenn, mehr kauffen wurde den vmmb eine marck vnd II groschen der alden montze. 28b Isz wurde auch der kauffman, welchem aus der muntz das silber 25 betzalt, sein geldt anlegenn vnd einem yeden das wechssel nicht auswarten wollenn. Es were auch ein rath desselben jn einem solchen fall allenthalb nicht mechtig, vnd wolde vielleicht gemeiner stad, wue die newe muntze bei dem kauffman auff mennigliche wechssel vorharren solde, zu schaden gereichen. Sunder ein rath 30 were dieser meynung, das die newe muntze ane alles auffgeldt aussgegebenn, dodurch die muntze, newe vnd alt widervmb jn iren werd komen mochte, vnd were diser sache der erste grundt, das sie sich neben den von Gorlitz befleissigen wolden, das die alde muntze in der chron zu Behm widervmb ader die newe ge- 35 nomennn wurde, alsden wurde sunder zueiffel dem kummer vnd ansuchen wol wege vnd mittel gefunden werdenn. Vnd wiewol sich dorauff eine gleichmessige antwort geburt hette, so haben doch die geschickten vmmb glimpffs willen einen sanfft furgewandt vnd gesaget, sie furnemen der auffsetze nicht, 38. einen sanfft furgewandt, gesucht, auf gelinde weise die antwort zu um- gehen.
471 selbige gewegert, das sie kein wechssel sessen, haben doch inen viel pfennigen vnd groschen gegeben. So sie nhu die furgelegten proben besichtiget, haben sie wies- sen wollen, wie dieselben zu bekommen sein solden, den sie hiel- 5 dens dofur, ab die pfennigen vnd groschen geschlagen wurden, so were doch dasselbige wenig furtreglich, wue sie dieselben be- kwemer weise nicht bekomenn mochten. Vnd haben nochmols etzliche als am meisten die manschafft gewolt, das die schwartzen mit den newen zwifichen solden eingewechsselt werden, die von 10 steten aber sunderlich die von Budissin haben gewolt, das ein zcimlich auffgelt, als 1 ader II groschen gegeben wurde. Alle solche furschlege haben die geschickten wie oben fur- leget, vnd angesaget das die newe muntze wie andere vndir die leute komenn muste. Der kauffman wurde dieselbige ausgeben 15 fur gewandt vnd andere wahr, der tuchmecher dem edelman fur wolle, vnd den spynneryn vnd andern seinen erbeitern etc. Das aber auff die marck ein auffgelt solde gesatzt werden, sehn sie vor gar ein vnzcimlichen furschlag an, den sie hetten zuuor vmb die auffsetze geredt, nhu wolden sie dieselben selbst machen. Isz 20 were auch zuuormueten, der kauffman wurde diszs auffgelt nicht nemenn, dorvmmb das er vmmb eine marck der newen montze, forderlich wue dieselbige in der chrone genomenn, mehr kauffen wurde den vmmb eine marck vnd II groschen der alden montze. 28b Isz wurde auch der kauffman, welchem aus der muntz das silber 25 betzalt, sein geldt anlegenn vnd einem yeden das wechssel nicht auswarten wollenn. Es were auch ein rath desselben jn einem solchen fall allenthalb nicht mechtig, vnd wolde vielleicht gemeiner stad, wue die newe muntze bei dem kauffman auff mennigliche wechssel vorharren solde, zu schaden gereichen. Sunder ein rath 30 were dieser meynung, das die newe muntze ane alles auffgeldt aussgegebenn, dodurch die muntze, newe vnd alt widervmb jn iren werd komen mochte, vnd were diser sache der erste grundt, das sie sich neben den von Gorlitz befleissigen wolden, das die alde muntze in der chron zu Behm widervmb ader die newe ge- 35 nomennn wurde, alsden wurde sunder zueiffel dem kummer vnd ansuchen wol wege vnd mittel gefunden werdenn. Vnd wiewol sich dorauff eine gleichmessige antwort geburt hette, so haben doch die geschickten vmmb glimpffs willen einen sanfft furgewandt vnd gesaget, sie furnemen der auffsetze nicht, 38. einen sanfft furgewandt, gesucht, auf gelinde weise die antwort zu um- gehen.
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472 29 aber sie trugen besorg der kauffman wurde jsz dobei nicht lassen, vnd ab sie den von Gorlitz zugefallen nicht gemeinet, den jrthumb bei ko. mt. zuforderst ader bei den herrn regenten helffen zuclagen, so solden sie doch das vmb gemeines nutzs willen nicht vnddir- lassenn etc. Sie haben aber domit den erpitterten willen nicht suessig machen mogen, sundern entlich ist von der manschafft vnd von den von steten jnen angesaget, ab sie dismols nicht vnddir- richt eine meynung auszusetzen wie die newe montze durch ein leidlich auffgelt zubekomenn, so solden sie iren beschluss dohey- menn ansagen, vnd auff nehstkunfftigen tag irer herrn gemuete 10 einbrengenn. Sein also beide teil jn grossem vnwillen von ein- ander ane ende geschieden. Aber auff den morgenn, so die von steten alleine vorsammelt gewest, ist obenfurgehaldene rede den von steten vorgeworffen, wie sie die von Gorlitz nicht vorbieten wolden etc., vnd gesaget 15 wurden, ab sie gestern widervmb geantwort, sie bedorfften jrer furbethe nichts, wolde sie mit jnen nicht zcyhen, das mochten sie lasen etc., were irer achttung die antwort irem vnwilligen fur- halden nicht vngemessz gewest, solden jsz aber dofur halden, das ein rath zu Gorlitz dieser irer zunottung zcimlicher weise furkomenn 20 wurde. Den von steten ist dobei angesaget, sie solden alleine doran 29b sein, das die montze jn der chron zu Behmen genomen wurde, alsden wurden sich alle ding selbst wol weisen, wiewol zubesor- gen, das furthyn schuerlich xIv gorlitzer fur einen behmschen gro- 25 schen wie den bisher geschehen, ganghafftig sein wurden, dorvmb das sie die wirde nicht hetten, desz die Behmen vielleicht nhumols jnnen worden. Dennoch so wurde der handel dodurch geoffent. Besunder wo die newen pfennigen ader groschen genomenn, so mochte ein itzlicher die behmische montze domit geweren beschei- 30 denlich. So gekaufft wurde noch behmischer montze, so möchte ein itzlicher mit derselben neuen montze den behmischen pfennigen gleich vorfaren, wue aber yemandes wieder der newen noch der behmischen hette, so solde er noch der satzung auff den behemi- schen groschenn mit denn alden gorlitschen pfennigen betzalen 35 mögen. Aber jn diesen landen vnd steten solde nicht anders den noch alder weise gekaufft vnd vorkaufft werden, domit vn pfennige ein grosche vnd XLVIII gorlitsche groschen ein zcalmarck bliebe, jsz were den, das jsz sunderlich vnd mit namen ausgedruckt ein beh- 5 6. suessig machen mogen, versüssen, hier so viel als beschwichtigen, um- wandeln können.
472 29 aber sie trugen besorg der kauffman wurde jsz dobei nicht lassen, vnd ab sie den von Gorlitz zugefallen nicht gemeinet, den jrthumb bei ko. mt. zuforderst ader bei den herrn regenten helffen zuclagen, so solden sie doch das vmb gemeines nutzs willen nicht vnddir- lassenn etc. Sie haben aber domit den erpitterten willen nicht suessig machen mogen, sundern entlich ist von der manschafft vnd von den von steten jnen angesaget, ab sie dismols nicht vnddir- richt eine meynung auszusetzen wie die newe montze durch ein leidlich auffgelt zubekomenn, so solden sie iren beschluss dohey- menn ansagen, vnd auff nehstkunfftigen tag irer herrn gemuete 10 einbrengenn. Sein also beide teil jn grossem vnwillen von ein- ander ane ende geschieden. Aber auff den morgenn, so die von steten alleine vorsammelt gewest, ist obenfurgehaldene rede den von steten vorgeworffen, wie sie die von Gorlitz nicht vorbieten wolden etc., vnd gesaget 15 wurden, ab sie gestern widervmb geantwort, sie bedorfften jrer furbethe nichts, wolde sie mit jnen nicht zcyhen, das mochten sie lasen etc., were irer achttung die antwort irem vnwilligen fur- halden nicht vngemessz gewest, solden jsz aber dofur halden, das ein rath zu Gorlitz dieser irer zunottung zcimlicher weise furkomenn 20 wurde. Den von steten ist dobei angesaget, sie solden alleine doran 29b sein, das die montze jn der chron zu Behmen genomen wurde, alsden wurden sich alle ding selbst wol weisen, wiewol zubesor- gen, das furthyn schuerlich xIv gorlitzer fur einen behmschen gro- 25 schen wie den bisher geschehen, ganghafftig sein wurden, dorvmb das sie die wirde nicht hetten, desz die Behmen vielleicht nhumols jnnen worden. Dennoch so wurde der handel dodurch geoffent. Besunder wo die newen pfennigen ader groschen genomenn, so mochte ein itzlicher die behmische montze domit geweren beschei- 30 denlich. So gekaufft wurde noch behmischer montze, so möchte ein itzlicher mit derselben neuen montze den behmischen pfennigen gleich vorfaren, wue aber yemandes wieder der newen noch der behmischen hette, so solde er noch der satzung auff den behemi- schen groschenn mit denn alden gorlitschen pfennigen betzalen 35 mögen. Aber jn diesen landen vnd steten solde nicht anders den noch alder weise gekaufft vnd vorkaufft werden, domit vn pfennige ein grosche vnd XLVIII gorlitsche groschen ein zcalmarck bliebe, jsz were den, das jsz sunderlich vnd mit namen ausgedruckt ein beh- 5 6. suessig machen mogen, versüssen, hier so viel als beschwichtigen, um- wandeln können.
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473 misch grosche ader behmisch geldt zu betzalen, wie oben etc. Dorzu haben die von steten viel geredt vnd viel bedenckens ge- habt, vnd doch zum letzten wie auch furmals zugesaget, so schierst die herrn regenten bey einander sein wurden, als man sich auff 5 Jheronymi vorsehe, so wolden sie mitzcyhen vnd helffen fordern, alleine das mann mittelrzceit auch trachten wolde, wie die montze zcimlicher weise zubekomen. Nhu hette sich ein rath vortrost, jsz 30 solde sich noch dem newen mit dem getreide vnd mit der montze ein ander gestalt gewonnenn habenn, jsz hat sich aber yhe lenger 10 yhe erger gemacht. Das getreide hat mit macht wieder alles vor- sehns auffgeschlagen, das korn zu Budissin vmb 1 marck, alhie zu III schilling, die gerste zu xxIV, den haber zu vII gl. Zur Zittaw aber hat man vmb das gorlitsch geld nichts bekomenn mögen, auch also das sie vmb die zceit assumptionis kein bier in der stad ge- 15 habt, vnd aus gebruch gedrungen, von den vetern auffm Owyn XVII fas biers in die stad zufuren. Ist auff heute in den kirmess- tagen alles teuer geacht, vnd sein alle ding, grosz vnd clein merg- lich vbersatzt. Eine elle gewandes die vor einem jhar xII gl. ge- golden, ist diese kirmestage vmmb XxIV gl. geboten vnd wenig 20 leichter gegeben wurden, vnd also in allen dingen vnd wahr, hat ein itzlicher dasselbige erhohet aus vnwerdt der montze etc., vnd ist, glaube mir, eine mergliche beschuerung gewest des gemeinen nutzs, dergleichen noch aussatzung der stad nye gewest, vnd aus meiner einfeldigen weise hette gote die stat nicht schuerlicher ge- 25 stroffen mögen, dorvmmb das diser jrthumb viel landen vnd leuten geschatt, die den alle mit grossen herben fluchen vber die von Gorlitz gescholden vnd geschrieen: sie machten arme leute, got gebe jnen mit irer montze. Statur. Zum andern, das zuuorkommen diesem jrthumb wenig ader gar kein rath bisher fuglich hat mogen 30 gefunden werden, zum drietten, das sich etzliche aus den eldisten vortrost, vnd doch ane rath, der jrthumb wurde sich wol selbst 30b weisen, als vnd ab er sagen solde, die leute mogen der montze nicht entberen, wurden dieselbige wol nemen mussen. Ist aber nichts gesaget gewest, den ist alle werlt der montze gram wurden, 35 einsteils aus sunderlicher abegunst der stad, andernteils, das sie uber alle mose gefelschet, vnd zum drietten, das derselben yho zu viel gewest, dodurch nyemandes neben der vnd jm falle der montze zw anderer montze hat komenn mogen. Derwegen were 4. auff Jheronymi, 30. september 1516. 14. vmb die zceit assumptionis, 15. august. 45. von den vetern auffm Owyn, die cisterciensermönche im kloster Oybin. 60
473 misch grosche ader behmisch geldt zu betzalen, wie oben etc. Dorzu haben die von steten viel geredt vnd viel bedenckens ge- habt, vnd doch zum letzten wie auch furmals zugesaget, so schierst die herrn regenten bey einander sein wurden, als man sich auff 5 Jheronymi vorsehe, so wolden sie mitzcyhen vnd helffen fordern, alleine das mann mittelrzceit auch trachten wolde, wie die montze zcimlicher weise zubekomen. Nhu hette sich ein rath vortrost, jsz 30 solde sich noch dem newen mit dem getreide vnd mit der montze ein ander gestalt gewonnenn habenn, jsz hat sich aber yhe lenger 10 yhe erger gemacht. Das getreide hat mit macht wieder alles vor- sehns auffgeschlagen, das korn zu Budissin vmb 1 marck, alhie zu III schilling, die gerste zu xxIV, den haber zu vII gl. Zur Zittaw aber hat man vmb das gorlitsch geld nichts bekomenn mögen, auch also das sie vmb die zceit assumptionis kein bier in der stad ge- 15 habt, vnd aus gebruch gedrungen, von den vetern auffm Owyn XVII fas biers in die stad zufuren. Ist auff heute in den kirmess- tagen alles teuer geacht, vnd sein alle ding, grosz vnd clein merg- lich vbersatzt. Eine elle gewandes die vor einem jhar xII gl. ge- golden, ist diese kirmestage vmmb XxIV gl. geboten vnd wenig 20 leichter gegeben wurden, vnd also in allen dingen vnd wahr, hat ein itzlicher dasselbige erhohet aus vnwerdt der montze etc., vnd ist, glaube mir, eine mergliche beschuerung gewest des gemeinen nutzs, dergleichen noch aussatzung der stad nye gewest, vnd aus meiner einfeldigen weise hette gote die stat nicht schuerlicher ge- 25 stroffen mögen, dorvmmb das diser jrthumb viel landen vnd leuten geschatt, die den alle mit grossen herben fluchen vber die von Gorlitz gescholden vnd geschrieen: sie machten arme leute, got gebe jnen mit irer montze. Statur. Zum andern, das zuuorkommen diesem jrthumb wenig ader gar kein rath bisher fuglich hat mogen 30 gefunden werden, zum drietten, das sich etzliche aus den eldisten vortrost, vnd doch ane rath, der jrthumb wurde sich wol selbst 30b weisen, als vnd ab er sagen solde, die leute mogen der montze nicht entberen, wurden dieselbige wol nemen mussen. Ist aber nichts gesaget gewest, den ist alle werlt der montze gram wurden, 35 einsteils aus sunderlicher abegunst der stad, andernteils, das sie uber alle mose gefelschet, vnd zum drietten, das derselben yho zu viel gewest, dodurch nyemandes neben der vnd jm falle der montze zw anderer montze hat komenn mogen. Derwegen were 4. auff Jheronymi, 30. september 1516. 14. vmb die zceit assumptionis, 15. august. 45. von den vetern auffm Owyn, die cisterciensermönche im kloster Oybin. 60
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474 mit den zureden, welchen die montze zuuorsorgen vortrauet, vnd dieselbenn aus irer vnwiessenheit die montze vbertrieben, vnbe- docht, worzu jsz gereichen wolde, so viel kleiner montze zuslahen, ane das hette mann neben der andere montze gehabt, dodurch land vnd stete, wieuor gewest, ire notdorfft hetten bekomenn mögen. Satis ad presens. Nhu hat sichs begeben, das ein liedt geticht ist wurden von Liedt. den von Zittau vahst mit diesen worten: die Sitter sein von klei- nem roth, sie haben wieder bier noch brot, die veter auffm Owyn mussen sie vorsorgen den abent vnd den morgen etc. Diess solde 10 vndern andern ein gesetze gewest sein, derhalb sie beweget vnd alher an den rath geschrieben haben, vnd solche schendlieder vahst angetzogen, mit vndirricht, wie solchs alhie in der stad solde ge- macht vnd gesongen werden. Die antwort des raths findest du in libro missiuarum anno decimo sexto die sancti Egidij. Vnd wes 15 31 die von Sittau derhalb geschrieben, das haben sie mit dem proto- notario freitags dorfur am tag decollationis s. Johannis, so er abe- gefertiget in die chron zu etzlichen hern der montzhalb zureiten, mit viel worten geredt, der den die sache allenthalben entschul- diget, das er diss thun zu Gorlitz nicht hette horen gedencken, 20 wie jsz auch in der warheit also gewest, vnd wue ein rath solchs erfure solden sie jsz dofur achtten, sie wurden jme zu leib vnd gut gedencken, den jsz hette zu Gorlitz diese meynung, das ein rath nicht leiden konde, von den strossendieben zusingen, wolden jr domit geschwiegen haben. Zum andern, so ist der hewbtmann Cristoff von Lotitz zu Rey- nersdorff gesessen mit den eldisten des landes dinstags noch Bartholo- mei anno etc. xvito fur die eldisten herrn kommen (den denselben tag hat man abermols eine handelung halden sollen von den gebrechen die sich zwuschen lande vnd stad jrrig gehalden) vnd haben vnder an- 30 dern anbrocht, dieweile der jrthumb mit der montze eingefallen, so wolde vielleicht vnschicklich sein, von den gemeinen gebrechen zu- handeln, jsz were den, dasz derselbige zuuor seine ort erlanget. Sie hetten auch zur zceit zugesaget das sie mit der stad der montzhalb, weile sie mit jn jm gutlichen handel stunden, eine zceitlang gerne ge- dult tragen wolden, so sich aber der jrthumb vorzcoge, were jnen beschuerlich bisz zum ende zuschweigen, vnd nochdem sie von der 31b baudischen manschafft zum handel mehr den eins gefordert, wolde 5 25 35 15. die sancti Egidij, 1. september. 17. freitags dorfur am tage decolla- tionis, 29. august. 27. dinstags noch Bartholomei, 26. august 1516. 38. baudi- schen manschafft, budissinischen ritterschaft.
474 mit den zureden, welchen die montze zuuorsorgen vortrauet, vnd dieselbenn aus irer vnwiessenheit die montze vbertrieben, vnbe- docht, worzu jsz gereichen wolde, so viel kleiner montze zuslahen, ane das hette mann neben der andere montze gehabt, dodurch land vnd stete, wieuor gewest, ire notdorfft hetten bekomenn mögen. Satis ad presens. Nhu hat sichs begeben, das ein liedt geticht ist wurden von Liedt. den von Zittau vahst mit diesen worten: die Sitter sein von klei- nem roth, sie haben wieder bier noch brot, die veter auffm Owyn mussen sie vorsorgen den abent vnd den morgen etc. Diess solde 10 vndern andern ein gesetze gewest sein, derhalb sie beweget vnd alher an den rath geschrieben haben, vnd solche schendlieder vahst angetzogen, mit vndirricht, wie solchs alhie in der stad solde ge- macht vnd gesongen werden. Die antwort des raths findest du in libro missiuarum anno decimo sexto die sancti Egidij. Vnd wes 15 31 die von Sittau derhalb geschrieben, das haben sie mit dem proto- notario freitags dorfur am tag decollationis s. Johannis, so er abe- gefertiget in die chron zu etzlichen hern der montzhalb zureiten, mit viel worten geredt, der den die sache allenthalben entschul- diget, das er diss thun zu Gorlitz nicht hette horen gedencken, 20 wie jsz auch in der warheit also gewest, vnd wue ein rath solchs erfure solden sie jsz dofur achtten, sie wurden jme zu leib vnd gut gedencken, den jsz hette zu Gorlitz diese meynung, das ein rath nicht leiden konde, von den strossendieben zusingen, wolden jr domit geschwiegen haben. Zum andern, so ist der hewbtmann Cristoff von Lotitz zu Rey- nersdorff gesessen mit den eldisten des landes dinstags noch Bartholo- mei anno etc. xvito fur die eldisten herrn kommen (den denselben tag hat man abermols eine handelung halden sollen von den gebrechen die sich zwuschen lande vnd stad jrrig gehalden) vnd haben vnder an- 30 dern anbrocht, dieweile der jrthumb mit der montze eingefallen, so wolde vielleicht vnschicklich sein, von den gemeinen gebrechen zu- handeln, jsz were den, dasz derselbige zuuor seine ort erlanget. Sie hetten auch zur zceit zugesaget das sie mit der stad der montzhalb, weile sie mit jn jm gutlichen handel stunden, eine zceitlang gerne ge- dult tragen wolden, so sich aber der jrthumb vorzcoge, were jnen beschuerlich bisz zum ende zuschweigen, vnd nochdem sie von der 31b baudischen manschafft zum handel mehr den eins gefordert, wolde 5 25 35 15. die sancti Egidij, 1. september. 17. freitags dorfur am tage decolla- tionis, 29. august. 27. dinstags noch Bartholomei, 26. august 1516. 38. baudi- schen manschafft, budissinischen ritterschaft.
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475 jnen nicht fuegen, sich desselben furder zu eussern. Den wurde jnen schuldt gegeben, das sie alleine ires aussenbleibenshalb die sache hinderten. Derwegen wolden sie, so sie gefordert sich mit den andern manschafften an gelegenen stellen vortagen, anzuhoren, 5 wes doch ir gemuet were der montzhalb, das sie also wolden an- gesaget haben etc. Dorauff die eldisten geantwort, so weit siesz vormeinen, so were vortzalter jrthumb der montze vngenugsame vrsache die hen- del der gebrechen, bisz zu entschafft desselben irthumbs auffzu- 40 slahen, dorvmb das derselbige jrthumb das gantze land, vnd die hangenden gebrechen alleine sie vnd die stad belangetten. Weile sie aber den vortzug also haben woldenn, musten sie jsz auch do- bey lassen, vnd mochten sich dobei wol erjnnern, das sie zurzceit zugesaget, mit der stad jn diesem jrthumb gedult zutragen, vnd 15 vorsehn sich sie weren aus der vrsache bisher zu tage nicht ge- tzogen, wie sie auch den geschickten auff jungstem tag zu Budissin angesaget. Weile jsz aber dohyn geacht, das sie fuglich nicht mochten aussenbleiben, so mochten sie das halden wie sie wosten, vnd ab ein rath dorvmb boethe, das sie sich der tage wolden ent- 20 halden, so theten sie doch was jnen gefallen wurde, alleine wer dises ir freunthlich bethe, wue sie zu den hendeln gefordert, wol- den der sache vnd der stad bestes reden etc. Isz ist in diesen tagen fur die herrn kommenn so etzliche 32 geste, zum Kirchoff, im gastehoffe von der tewrung geredt, das 25 Wolff von Nostitz ritter zu Vlersdorff gesessen geredt hat, jr habt klein brot, muste auch kleine piessen peissen, wurden auch noch kleynere peyssen, wen den von Gorlitz nichts wurde zugehen. Isz solden auch andere lantsessen geredt haben, wue die von Gorlitz in die montze nicht sehn wolden, so musten inen mitfaren, wie die 30 edelleute den steten jn Slesien. (Hiebey mercke das sich die stende in Slesien, weile eine newe montze bei jnen auffgericht, solden voreyniget haben, welche voreynung die ko. mt. auch confirmirt. Dieselbige confirmacion sie gnannt haben einen montzbrieffe, xI newe pfennigen fur einen 35 groschen zurechen zugeben vnd zunemenn, do uorhyn nicht mehr den vin gegangen, das sie den einen zcal, aber xII pfennige vor einen groschen einen weissen groschen geheissen haben. Weile aber die stete vormarckt, das sich solche wandelung in steten gar nicht leiden auch iren gemeinen gar nicht leidlich sein wolde, haben sie desselben montzbrieffe abstehn wollen vnd abgestanden. Derwegen furstliche herrn vnd edelleute beweget, (dorvmmb das 60 *
475 jnen nicht fuegen, sich desselben furder zu eussern. Den wurde jnen schuldt gegeben, das sie alleine ires aussenbleibenshalb die sache hinderten. Derwegen wolden sie, so sie gefordert sich mit den andern manschafften an gelegenen stellen vortagen, anzuhoren, 5 wes doch ir gemuet were der montzhalb, das sie also wolden an- gesaget haben etc. Dorauff die eldisten geantwort, so weit siesz vormeinen, so were vortzalter jrthumb der montze vngenugsame vrsache die hen- del der gebrechen, bisz zu entschafft desselben irthumbs auffzu- 40 slahen, dorvmb das derselbige jrthumb das gantze land, vnd die hangenden gebrechen alleine sie vnd die stad belangetten. Weile sie aber den vortzug also haben woldenn, musten sie jsz auch do- bey lassen, vnd mochten sich dobei wol erjnnern, das sie zurzceit zugesaget, mit der stad jn diesem jrthumb gedult zutragen, vnd 15 vorsehn sich sie weren aus der vrsache bisher zu tage nicht ge- tzogen, wie sie auch den geschickten auff jungstem tag zu Budissin angesaget. Weile jsz aber dohyn geacht, das sie fuglich nicht mochten aussenbleiben, so mochten sie das halden wie sie wosten, vnd ab ein rath dorvmb boethe, das sie sich der tage wolden ent- 20 halden, so theten sie doch was jnen gefallen wurde, alleine wer dises ir freunthlich bethe, wue sie zu den hendeln gefordert, wol- den der sache vnd der stad bestes reden etc. Isz ist in diesen tagen fur die herrn kommenn so etzliche 32 geste, zum Kirchoff, im gastehoffe von der tewrung geredt, das 25 Wolff von Nostitz ritter zu Vlersdorff gesessen geredt hat, jr habt klein brot, muste auch kleine piessen peissen, wurden auch noch kleynere peyssen, wen den von Gorlitz nichts wurde zugehen. Isz solden auch andere lantsessen geredt haben, wue die von Gorlitz in die montze nicht sehn wolden, so musten inen mitfaren, wie die 30 edelleute den steten jn Slesien. (Hiebey mercke das sich die stende in Slesien, weile eine newe montze bei jnen auffgericht, solden voreyniget haben, welche voreynung die ko. mt. auch confirmirt. Dieselbige confirmacion sie gnannt haben einen montzbrieffe, xI newe pfennigen fur einen 35 groschen zurechen zugeben vnd zunemenn, do uorhyn nicht mehr den vin gegangen, das sie den einen zcal, aber xII pfennige vor einen groschen einen weissen groschen geheissen haben. Weile aber die stete vormarckt, das sich solche wandelung in steten gar nicht leiden auch iren gemeinen gar nicht leidlich sein wolde, haben sie desselben montzbrieffe abstehn wollen vnd abgestanden. Derwegen furstliche herrn vnd edelleute beweget, (dorvmmb das 60 *
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476 32b sie vormarckt das diss thun fur sie gewest, den wue sie fur vIII pf., nomenn sie nhumols zwelff), vnd sein raths wurden auff sunderlich vorschaffen vnd befelh hertzog Friderichs zur Liegnitz, zuhindern, das jnen jre notdorfft nicht zugefurt wurde. Des sich den Friderich Schellendorff hoffrichter zum Buntzlau jm buntzlischen weichbilde, Cristoff Talkenberg zu Welkersdorff der frome man jm lembergischen, Caspar Gotze jm hirspergischen, Cuntz Hoberg vnder hewbtman der furstenthumern Sweidenitz vnd Jawer, doselbst vmmb vnddirstanden vnd den leuten gar viel vordriessz gethan, vnd so viel jnen moglich gewest, vorhindert, das den steten nichts 10 zugetragen noch zugegangen ist.) 5 33 Auff solche rede, vnrat vnd auffruhr zuuorkomen, haben die eldisten herrn obgnanntem hewbtmann Cristoffen von Lottitz ge- schrieben vnd gebeten hirein zukomen. Ist er freitags vor Egidij komenn do jme den alle rede, wie die an sie gelanget, durch den 15 prothonotarium vortzalt sein wurden, dobey angesaget, er wolde jn abwesen des landuoits also doreinsehn, domit ein solch thun, das den zu auffrur alleine dienen wolde, nochbliebe. Wue sich aber yemandes desselben vndirstehn wurde, wolden sie sich hier- mit angesaget haben, das einem rath ein solchs von wegen ge- 20 meiner stad in keinen weg leidlich vnd wolde sich derhalb also dorein schicken, das man vormercken solde dasselbige zu weren vnd denjhenigen, der sich vnddirstunde, nicht alleine auff der strasse sunder auch bisz in sein hawse zu eilen etc. Den sie sol- den wieder die von Lemberg noch Buntzlaw findenn. IIda post exaltacionis s. crucis ist abermols ein tag dises jr- thumbshalb zu Budissin gehalden, aber nicht viel gehandelt, den alleine beschlossen, das die von lande vnd steten gen Praga auff Jheronimi schierst zcihen wolden, den stenden doselbst den jithumb vnd beschuerung der montze furzutragen, doch das man donerstags 30 vor Wentzeslai zu Budissin einkomenn, vnd freitags dornoch han- deln solde, auff welche meynung dieselbn anzutragenn. Quinta ante Wentzeslai sein abegefertiget Frantz Schneider Bernhart Bernt vnd magister Johannes Hass protonotarius gen Bu- dissin, vnd furder neben den von lande vnd steten gen Praga zu 35 zcyhen. Vnd so die von steten in rath zusammen komen, ist erst- 25 6. jm lembergischen, im löwenbergischen weichbilde. 14. freitags vor Egidij, 29. august 1516. 26. IIda post exaltacionis s. crucis, 16. september. 28. auff Jheronimi, 50. september. 30. donerstags vor Wentzeslai, 25. september. 33. Quinta ante Wentzeslai, 23. september.
476 32b sie vormarckt das diss thun fur sie gewest, den wue sie fur vIII pf., nomenn sie nhumols zwelff), vnd sein raths wurden auff sunderlich vorschaffen vnd befelh hertzog Friderichs zur Liegnitz, zuhindern, das jnen jre notdorfft nicht zugefurt wurde. Des sich den Friderich Schellendorff hoffrichter zum Buntzlau jm buntzlischen weichbilde, Cristoff Talkenberg zu Welkersdorff der frome man jm lembergischen, Caspar Gotze jm hirspergischen, Cuntz Hoberg vnder hewbtman der furstenthumern Sweidenitz vnd Jawer, doselbst vmmb vnddirstanden vnd den leuten gar viel vordriessz gethan, vnd so viel jnen moglich gewest, vorhindert, das den steten nichts 10 zugetragen noch zugegangen ist.) 5 33 Auff solche rede, vnrat vnd auffruhr zuuorkomen, haben die eldisten herrn obgnanntem hewbtmann Cristoffen von Lottitz ge- schrieben vnd gebeten hirein zukomen. Ist er freitags vor Egidij komenn do jme den alle rede, wie die an sie gelanget, durch den 15 prothonotarium vortzalt sein wurden, dobey angesaget, er wolde jn abwesen des landuoits also doreinsehn, domit ein solch thun, das den zu auffrur alleine dienen wolde, nochbliebe. Wue sich aber yemandes desselben vndirstehn wurde, wolden sie sich hier- mit angesaget haben, das einem rath ein solchs von wegen ge- 20 meiner stad in keinen weg leidlich vnd wolde sich derhalb also dorein schicken, das man vormercken solde dasselbige zu weren vnd denjhenigen, der sich vnddirstunde, nicht alleine auff der strasse sunder auch bisz in sein hawse zu eilen etc. Den sie sol- den wieder die von Lemberg noch Buntzlaw findenn. IIda post exaltacionis s. crucis ist abermols ein tag dises jr- thumbshalb zu Budissin gehalden, aber nicht viel gehandelt, den alleine beschlossen, das die von lande vnd steten gen Praga auff Jheronimi schierst zcihen wolden, den stenden doselbst den jithumb vnd beschuerung der montze furzutragen, doch das man donerstags 30 vor Wentzeslai zu Budissin einkomenn, vnd freitags dornoch han- deln solde, auff welche meynung dieselbn anzutragenn. Quinta ante Wentzeslai sein abegefertiget Frantz Schneider Bernhart Bernt vnd magister Johannes Hass protonotarius gen Bu- dissin, vnd furder neben den von lande vnd steten gen Praga zu 35 zcyhen. Vnd so die von steten in rath zusammen komen, ist erst- 25 6. jm lembergischen, im löwenbergischen weichbilde. 14. freitags vor Egidij, 29. august 1516. 26. IIda post exaltacionis s. crucis, 16. september. 28. auff Jheronimi, 50. september. 30. donerstags vor Wentzeslai, 25. september. 33. Quinta ante Wentzeslai, 23. september.
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477 lich durch die von Budissin vnd die andern vier stete aufgesatzt eine meynung, wie die sache furzutragen, erstlich den stenden jn gemein mit vorzcelung des jrthumbs der beschuerung vnd scheden, so in der stat montze erwachssen vnd zubieten die montze wie 5 vor alders widerwmb ganghafftig zuwerden gestattenn. Welche meynung den geschickten der stat nicht vbel gefallen, alleine hyn- angehangen, weile ein rath auff ir dargeben newe muntze furge- leget ab icht derselben auch zugedencken were. Dorauff die stete noch gehaldener vnddirredung gesaget, das wusten sie nicht, den 10 so die stende die alde geweiste montze zuliessen, were nicht not der newen zugedencken. Dorkegen die geschickten, sie konden das wol erleiden, jsz wurden sich dornoch jre herrn vnd freunde irer priuilegienhalb wol wiessen zuhalden. Were jnen doch be- kommerlich, so nhumols lantkundig, das die von Gorlitz newe 33b 15 montze slahen wurden, auch zubesorgen, von wegen der erlieden scheden, das die alde geweiste montze schuerlich mochte zulassen werden. Wolde derhalb jnen von noten sein zuwiessen, so die alde montze uff aller bethe nicht genomenn, wes sie doch dorauff vnd furder zuthun gesonnen, den mann konde aus irem angeben 20 vormercken das was dorhinder, das vielleicht der montze zu scha- den komenn wolde. Auff solch anregen haben die andern stete geantwort: sie wusten auff dissmol die montze weiter nicht zuuorbieten, were von jnen auch die newe montze nicht lantkundig worden, sie hettens nyemands gesaget, so auch zur alden montze boesen trost gegeben, wusten sie nicht was sie zu der newen sagen solden. Den so die alde nicht genomenn vnd solden die newe durch grosz auffgelt zu sich brengen, so wolden sie die behmische montze viellieber zu sich kauffen, jn vortrostung das sie nicht vorboeten wurde, als 30 vielleicht mit der zceit der gorlitschen geschehen mochte, wiewol sie vnd die vom adel mehr den eins gefraget, wie die newe montze aus der montze zu bekomenn, so hetten sie doch keinen bescheid erlangen mogen. Sie wurden auch kurtzlich zu der man- schafft gehn jns closter, do mochten sie fragen, was sie zuthun 35 gesonnenn, wurde jnen ane zueiffel eine antwort gegeben werdenn. Die geschicktenn: sie hettenn sich alle zuerjnnern von weme der anschlag der newen montze, forderlich die pfennigen, darge- 34 geben, vnd auch aus welcher vrsache die groschen, doraus sie abnemenn mochten, wer die newe gorlitsche montze vndir die 40 leuthe brocht. Vnd wue sie nhu alleine die alde zunemenn bieten wolden, ab icht diss gemeiner stad Gorlitz abermols zu merglichem schimpff gereichen wolde. Esz were auch dem jungsten abscheide 25
477 lich durch die von Budissin vnd die andern vier stete aufgesatzt eine meynung, wie die sache furzutragen, erstlich den stenden jn gemein mit vorzcelung des jrthumbs der beschuerung vnd scheden, so in der stat montze erwachssen vnd zubieten die montze wie 5 vor alders widerwmb ganghafftig zuwerden gestattenn. Welche meynung den geschickten der stat nicht vbel gefallen, alleine hyn- angehangen, weile ein rath auff ir dargeben newe muntze furge- leget ab icht derselben auch zugedencken were. Dorauff die stete noch gehaldener vnddirredung gesaget, das wusten sie nicht, den 10 so die stende die alde geweiste montze zuliessen, were nicht not der newen zugedencken. Dorkegen die geschickten, sie konden das wol erleiden, jsz wurden sich dornoch jre herrn vnd freunde irer priuilegienhalb wol wiessen zuhalden. Were jnen doch be- kommerlich, so nhumols lantkundig, das die von Gorlitz newe 33b 15 montze slahen wurden, auch zubesorgen, von wegen der erlieden scheden, das die alde geweiste montze schuerlich mochte zulassen werden. Wolde derhalb jnen von noten sein zuwiessen, so die alde montze uff aller bethe nicht genomenn, wes sie doch dorauff vnd furder zuthun gesonnen, den mann konde aus irem angeben 20 vormercken das was dorhinder, das vielleicht der montze zu scha- den komenn wolde. Auff solch anregen haben die andern stete geantwort: sie wusten auff dissmol die montze weiter nicht zuuorbieten, were von jnen auch die newe montze nicht lantkundig worden, sie hettens nyemands gesaget, so auch zur alden montze boesen trost gegeben, wusten sie nicht was sie zu der newen sagen solden. Den so die alde nicht genomenn vnd solden die newe durch grosz auffgelt zu sich brengen, so wolden sie die behmische montze viellieber zu sich kauffen, jn vortrostung das sie nicht vorboeten wurde, als 30 vielleicht mit der zceit der gorlitschen geschehen mochte, wiewol sie vnd die vom adel mehr den eins gefraget, wie die newe montze aus der montze zu bekomenn, so hetten sie doch keinen bescheid erlangen mogen. Sie wurden auch kurtzlich zu der man- schafft gehn jns closter, do mochten sie fragen, was sie zuthun 35 gesonnenn, wurde jnen ane zueiffel eine antwort gegeben werdenn. Die geschicktenn: sie hettenn sich alle zuerjnnern von weme der anschlag der newen montze, forderlich die pfennigen, darge- 34 geben, vnd auch aus welcher vrsache die groschen, doraus sie abnemenn mochten, wer die newe gorlitsche montze vndir die 40 leuthe brocht. Vnd wue sie nhu alleine die alde zunemenn bieten wolden, ab icht diss gemeiner stad Gorlitz abermols zu merglichem schimpff gereichen wolde. Esz were auch dem jungsten abscheide 25
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478 34b gantz entkegen. Isz hetten sich auch ire herrn vnd freunde dieser wandelung der bethe gar nicht vorsehn, vnd das sie sagen solden vonn grossem trost vnd solde dornoch anders geschehen, wolde vielleicht einem rath zu Gorlitz von jnen vorweislich gedeutet wer- den, wusten auch keinen boesen trost, den alle die, so von einem rath zu Gorlitz weren derhalb ersucht, besunder her Jhan von Wartemberg auff Diebyn, welcher auch ko. mt. montze zum Cut- tenberg eine zceitlang jn vorsorgung gehabt, dem auch alle be- schuerung jrthumb vnd scheden, auch die newe montze zuprobirn furgeleget, trosten alle wol. Was aber geredt, were geredt von 10 wegen der entpfangener scheden, welche so sie bewogen vielleicht die sache mochten storig machen. Isz were auch viel mehr den eins jnen vnddirricht gegebenn, das einem rath nicht moglich, aus viel vrsachen montze fur montze ane auffgeldt zugeben, besunders von wegen der besserung der neuen montze. Dieweile sie aber 15 doran nicht gesetiget, vnd vormeinten gemeiner stad vntreglichs auffzulegen, vnd wolden douon nicht abestehn, auch die vnmoglikeit nicht bedencken, so solden sie wiessen das einn rath solchs zuthun nicht moglich vnd zuthun nicht gesonnenn, ab sie auch mit buchs- sen fur der stad logen. Den wurde ein rath zu Gorlitz in einem 20 jhar montzen, das er auffs andere jhar kein gut vffm lande hette. Isz were auch diszs stuck auff jungsten tag nye gedocht, derwegen man sich doheym nicht vorsehn auff dismol vnd zugleich auffm zcuge solchs anzuregen, vnd wue yhe anders nicht sein wolde, so musten sie wieder zuruck zcyehen vnd iren freunden solchs an� 25 sagen, sich zu belernenn, wes hirjnnenn furzunemenn vnd vielleicht dorkegen diss thun, das fur beste angesehen, abs auch inen allen zuschaden komen solde, das sie auch von jnen an die gemeine samelung vorweiset, bescheid doselbst zusuchen, liesen sie jn irem werdt, musten diss vnd anders mit gedult tragen bisz zu seiner 30 zceit. Dorkegen die andern stete gesaget, jsz were auff jungstem tage vorgessen zureden, wie die newe montze aus der montze zu- bekomenn, hettenn sich aber eyner glimpflicher antwort vorsehen. Were ynen doch bekomerlich das jnen gedroet weiter zuschaden, 35 so sie doch itzt schadens genug entpfangen. Vnd mit andern wor- ten forderlich den protonotarien zugeredt, ab vnder vortzalte mey- nung aus eynem vnwillen furgetragen etc. Dorauff der protonotarius, wesz er geredt hette, were seines hoffens wahr, vnd nochdem er gemeiner stad geschwornen, jres 40 bestes zuwerben, vnd vormerckt, das sie sich beduncken liessen, 35 ein rath solt nhumols thun ires gefallens, vielleicht vmmb irer fur- 5
478 34b gantz entkegen. Isz hetten sich auch ire herrn vnd freunde dieser wandelung der bethe gar nicht vorsehn, vnd das sie sagen solden vonn grossem trost vnd solde dornoch anders geschehen, wolde vielleicht einem rath zu Gorlitz von jnen vorweislich gedeutet wer- den, wusten auch keinen boesen trost, den alle die, so von einem rath zu Gorlitz weren derhalb ersucht, besunder her Jhan von Wartemberg auff Diebyn, welcher auch ko. mt. montze zum Cut- tenberg eine zceitlang jn vorsorgung gehabt, dem auch alle be- schuerung jrthumb vnd scheden, auch die newe montze zuprobirn furgeleget, trosten alle wol. Was aber geredt, were geredt von 10 wegen der entpfangener scheden, welche so sie bewogen vielleicht die sache mochten storig machen. Isz were auch viel mehr den eins jnen vnddirricht gegebenn, das einem rath nicht moglich, aus viel vrsachen montze fur montze ane auffgeldt zugeben, besunders von wegen der besserung der neuen montze. Dieweile sie aber 15 doran nicht gesetiget, vnd vormeinten gemeiner stad vntreglichs auffzulegen, vnd wolden douon nicht abestehn, auch die vnmoglikeit nicht bedencken, so solden sie wiessen das einn rath solchs zuthun nicht moglich vnd zuthun nicht gesonnenn, ab sie auch mit buchs- sen fur der stad logen. Den wurde ein rath zu Gorlitz in einem 20 jhar montzen, das er auffs andere jhar kein gut vffm lande hette. Isz were auch diszs stuck auff jungsten tag nye gedocht, derwegen man sich doheym nicht vorsehn auff dismol vnd zugleich auffm zcuge solchs anzuregen, vnd wue yhe anders nicht sein wolde, so musten sie wieder zuruck zcyehen vnd iren freunden solchs an� 25 sagen, sich zu belernenn, wes hirjnnenn furzunemenn vnd vielleicht dorkegen diss thun, das fur beste angesehen, abs auch inen allen zuschaden komen solde, das sie auch von jnen an die gemeine samelung vorweiset, bescheid doselbst zusuchen, liesen sie jn irem werdt, musten diss vnd anders mit gedult tragen bisz zu seiner 30 zceit. Dorkegen die andern stete gesaget, jsz were auff jungstem tage vorgessen zureden, wie die newe montze aus der montze zu- bekomenn, hettenn sich aber eyner glimpflicher antwort vorsehen. Were ynen doch bekomerlich das jnen gedroet weiter zuschaden, 35 so sie doch itzt schadens genug entpfangen. Vnd mit andern wor- ten forderlich den protonotarien zugeredt, ab vnder vortzalte mey- nung aus eynem vnwillen furgetragen etc. Dorauff der protonotarius, wesz er geredt hette, were seines hoffens wahr, vnd nochdem er gemeiner stad geschwornen, jres 40 bestes zuwerben, vnd vormerckt, das sie sich beduncken liessen, 35 ein rath solt nhumols thun ires gefallens, vielleicht vmmb irer fur- 5
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479 bete willen vnd meineten dodurch gemeine stad zudrucken, vnd vntreglichs auffzulegen, wolde jme aus pflicht seines gethanen eides zustehn dieses vnd anders zureden, die beschuerung domit abe- zuweisen, besunder weile er vormerckt, das solchs vnzcimlichs an- 5 synnenn keyn auffhoren. Mochten seine rede ab die aus einem zcorn ader vnwillen geredt auffnemenn vnd vorstehn wie sie wus- ten, weren seiner achttung zu notdorfft gemeiner stad geredt, hette auch mit seinen worten nyemandes gedroet zuschaden, sundern solden solchs auff die meynung, wie sie mit den von Budissin ge- 10 redt vorstehn, douon oben am xv. xvI. etc. Vnd auff den grundt woe sie alleine die alde montze furbieten wolden, vnd die nicht genomenn wurde vnd sie wolden alsden die montze vorrueffen, das wurde widerwmmb ein rath sich vmmb hulff vnd rath be- fleissigen, vnd furder ire zugeordente freunde nicht sein. Ab icht alsdenn doraus fromenn ader schaden folgen wolde, hetten sie zu- bedencken, sie vorsehen sich auch die von Budissin hetten alle die meynung, so mit jn in sunderheit geredt, douon oben am xIv. etc., den andern von stetenn vnuorhalden gelassen (dorzu die geschick- ten der stete gesaget sie wusten nicht dorvmmb), vnd haben sich 20 also viel worte aus vnwillen kegeneinander begebenn. Bissolang, das die manschafft des budininischen weichbildes komenn ist, mit den steten eine meynung zubeschliessen, dorauff die geschicktenn der stad, wie den alwege geschehn, haben ent- weichen mussenn. Noch langer gehaldener vndirredung ist den geschickten der 35b stad von den andern steten angesaget, das von inen allen beslossen gen Praga zuzciehen, vnd die manschafft wolden von irem teil fur- tragen die beschuerung vnd scheden, vnd bieten sie hirjnnen zu- uorsorgen, vnd ab die stende erkenten vnd fur gut ansehen, das 30 die gorlitsche montze in der chron wiedervmmb solde genommen werden, das were jnen nichts entkegen, wolden alsden dieselbige auch gerne haben. Das sie aber stracks dorvmmb bieten solden, das wusten sie nicht zuthun, vrsach, den so mit der zceit aber- mols jrthumb einfiele vnd sie beclagetten sich desselben, so moch- 35 ten die stende sagen, habt jr doch zu jener zceit dorvmmb gebeten. So wolden alsden die von steten folgen, vnd dobei auch vorzcelen beschuerung jrthumb vnd scheden, vnd wie sie bei sich keine an- dere montze hetten, vnd bieten, das die geweiste alde montze mochte genomen werden, vnd wue den diese bethe nicht stad ha- 40 ben wolde, dornoch zusagen von der newen vnd zubieten, das die alde vnd neue semptlich vnd beyeinander mochte genomenn wer- den. Das sie aber alleine fur die newe, wue die alde nicht solt 15 25
479 bete willen vnd meineten dodurch gemeine stad zudrucken, vnd vntreglichs auffzulegen, wolde jme aus pflicht seines gethanen eides zustehn dieses vnd anders zureden, die beschuerung domit abe- zuweisen, besunder weile er vormerckt, das solchs vnzcimlichs an- 5 synnenn keyn auffhoren. Mochten seine rede ab die aus einem zcorn ader vnwillen geredt auffnemenn vnd vorstehn wie sie wus- ten, weren seiner achttung zu notdorfft gemeiner stad geredt, hette auch mit seinen worten nyemandes gedroet zuschaden, sundern solden solchs auff die meynung, wie sie mit den von Budissin ge- 10 redt vorstehn, douon oben am xv. xvI. etc. Vnd auff den grundt woe sie alleine die alde montze furbieten wolden, vnd die nicht genomenn wurde vnd sie wolden alsden die montze vorrueffen, das wurde widerwmmb ein rath sich vmmb hulff vnd rath be- fleissigen, vnd furder ire zugeordente freunde nicht sein. Ab icht alsdenn doraus fromenn ader schaden folgen wolde, hetten sie zu- bedencken, sie vorsehen sich auch die von Budissin hetten alle die meynung, so mit jn in sunderheit geredt, douon oben am xIv. etc., den andern von stetenn vnuorhalden gelassen (dorzu die geschick- ten der stete gesaget sie wusten nicht dorvmmb), vnd haben sich 20 also viel worte aus vnwillen kegeneinander begebenn. Bissolang, das die manschafft des budininischen weichbildes komenn ist, mit den steten eine meynung zubeschliessen, dorauff die geschicktenn der stad, wie den alwege geschehn, haben ent- weichen mussenn. Noch langer gehaldener vndirredung ist den geschickten der 35b stad von den andern steten angesaget, das von inen allen beslossen gen Praga zuzciehen, vnd die manschafft wolden von irem teil fur- tragen die beschuerung vnd scheden, vnd bieten sie hirjnnen zu- uorsorgen, vnd ab die stende erkenten vnd fur gut ansehen, das 30 die gorlitsche montze in der chron wiedervmmb solde genommen werden, das were jnen nichts entkegen, wolden alsden dieselbige auch gerne haben. Das sie aber stracks dorvmmb bieten solden, das wusten sie nicht zuthun, vrsach, den so mit der zceit aber- mols jrthumb einfiele vnd sie beclagetten sich desselben, so moch- 35 ten die stende sagen, habt jr doch zu jener zceit dorvmmb gebeten. So wolden alsden die von steten folgen, vnd dobei auch vorzcelen beschuerung jrthumb vnd scheden, vnd wie sie bei sich keine an- dere montze hetten, vnd bieten, das die geweiste alde montze mochte genomen werden, vnd wue den diese bethe nicht stad ha- 40 ben wolde, dornoch zusagen von der newen vnd zubieten, das die alde vnd neue semptlich vnd beyeinander mochte genomenn wer- den. Das sie aber alleine fur die newe, wue die alde nicht solt 15 25
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480 36b genomenn werden, bieten solden, wusten sie jn keynenn weg zu- thun, jsz were den, das sie die neue vmmb ein bekweme auff- geldt, als tzwene ader II groschen vngeferlich aus der montze ge- haben mochtenn. Die geschickten des rats habens weiter nicht brengenn mogen, 36 derwegen beschlossen auff morgen sonabents sembtlich gen Praga zuzcyhen. Sein also dinstags sancti Jheronimi vmmb mittentag zu Praga einkomenn. Sein die aus der manschafft Antonius Schrei- bersdorff ritter, Hans Doberschitz, Hans Malschwitz, Nickel Punicke zur Elster, Bartel von Hirsperg auff Wartemberg, die zceit jnhaber 10 vnd erbher des guts Schonborn, dieses landes in eine, die vier stete Budissin Sittaw Camentz vnd Lobaw dorzu der statschreiber vom Luban, der doch zuuor die geschickten der stad zum Alden- Buntzel gebeten jnen mith jn ire herbrige zunemenn, vnd auffm wege von den von Budissin dorvmb angeredt, jn die andere, vnd 15 die geschicktenn in die driete herbrige getzogen. Desselben tages sein die von steten zu der manschafft gegan- gen vnd eins worden, wen zu besuchen. So aber zu dem mol wenig aus der herschafft zu Praga gewest ist jr gewerbe alleine an hern Albrechten von Sternberg lantvoitenn getragen wurden, 20 vahst der meynung wie zu Budissin beschlossen. Dorauff s. g. ge- antwort, die von Gorlitz hetten diese ire gewerbe, beschuerung etc. auch zuuor an seine g. getragenn, wolden auch so viel seinen g. fuglich gerne vorhelffen, domit jsz gewandelt, er hette auch mittelr- zceit von pfingsten bisanher, so die von Gorlitz diszs thun auch 25 anbrocht, bei den hern regentenn viel anregung gethan vnd be- meldet, was beschuerung erfolget, wue eine montze jn einem lande solde gewandelt werden, das auch ire g. vielmol gesaget, er solde selbst dofur helffen trachten. Aber die grossen wichtigen hendel der chron, vnd das regenten nicht vorordent, hetten alles diss thun 30 vnddirdruckt. Vnd weile den nochmols wenig herschafft vorhan- den, mochten sie diese vnd ander ir gebrechen auff Martini schierst auff gemeinem landtag wiedervmmb anregen, den man vorsehe sich der keyserlichen mt. personlich, als eines vormunden konig Lud- wigs, ader auffst wenigste seiner mt. des koniges zu Polan, als 35 andern vormunden, vnd konig Ludwigs rethe, vnd vieler her- schafftenn vnd aller stende der chron Behmenn. Dobei jsz auch der gemeinenn werbunghalb zu dem mol gelassen. Zuuor vnd ehr aber das gemein antragen bei dem hern land- voit geschehen, haben sich die geschickten von steten abermols 40 5 9. Nickel Punicke zur Elster, Nikolaus v. Ponickau zu Elstra.
480 36b genomenn werden, bieten solden, wusten sie jn keynenn weg zu- thun, jsz were den, das sie die neue vmmb ein bekweme auff- geldt, als tzwene ader II groschen vngeferlich aus der montze ge- haben mochtenn. Die geschickten des rats habens weiter nicht brengenn mogen, 36 derwegen beschlossen auff morgen sonabents sembtlich gen Praga zuzcyhen. Sein also dinstags sancti Jheronimi vmmb mittentag zu Praga einkomenn. Sein die aus der manschafft Antonius Schrei- bersdorff ritter, Hans Doberschitz, Hans Malschwitz, Nickel Punicke zur Elster, Bartel von Hirsperg auff Wartemberg, die zceit jnhaber 10 vnd erbher des guts Schonborn, dieses landes in eine, die vier stete Budissin Sittaw Camentz vnd Lobaw dorzu der statschreiber vom Luban, der doch zuuor die geschickten der stad zum Alden- Buntzel gebeten jnen mith jn ire herbrige zunemenn, vnd auffm wege von den von Budissin dorvmb angeredt, jn die andere, vnd 15 die geschicktenn in die driete herbrige getzogen. Desselben tages sein die von steten zu der manschafft gegan- gen vnd eins worden, wen zu besuchen. So aber zu dem mol wenig aus der herschafft zu Praga gewest ist jr gewerbe alleine an hern Albrechten von Sternberg lantvoitenn getragen wurden, 20 vahst der meynung wie zu Budissin beschlossen. Dorauff s. g. ge- antwort, die von Gorlitz hetten diese ire gewerbe, beschuerung etc. auch zuuor an seine g. getragenn, wolden auch so viel seinen g. fuglich gerne vorhelffen, domit jsz gewandelt, er hette auch mittelr- zceit von pfingsten bisanher, so die von Gorlitz diszs thun auch 25 anbrocht, bei den hern regentenn viel anregung gethan vnd be- meldet, was beschuerung erfolget, wue eine montze jn einem lande solde gewandelt werden, das auch ire g. vielmol gesaget, er solde selbst dofur helffen trachten. Aber die grossen wichtigen hendel der chron, vnd das regenten nicht vorordent, hetten alles diss thun 30 vnddirdruckt. Vnd weile den nochmols wenig herschafft vorhan- den, mochten sie diese vnd ander ir gebrechen auff Martini schierst auff gemeinem landtag wiedervmmb anregen, den man vorsehe sich der keyserlichen mt. personlich, als eines vormunden konig Lud- wigs, ader auffst wenigste seiner mt. des koniges zu Polan, als 35 andern vormunden, vnd konig Ludwigs rethe, vnd vieler her- schafftenn vnd aller stende der chron Behmenn. Dobei jsz auch der gemeinenn werbunghalb zu dem mol gelassen. Zuuor vnd ehr aber das gemein antragen bei dem hern land- voit geschehen, haben sich die geschickten von steten abermols 40 5 9. Nickel Punicke zur Elster, Nikolaus v. Ponickau zu Elstra.
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481 nicht vortragen mogen, vnd die funff stete doruffen geruhet, alleine die alde montze zuuorbieten. Vnd wiewol sie des beschlus zu Budissin erjnnert, so haben sie doch viel beschuerung furgewant, bissolang die geschickten des rath, dieweile sie die sache zufor- 5 dernn beschuert, so vorhofften sie, jsz wurde jnen nicht entkegen sein, ab sie diss thun selbst bei den hern vnd wue sie wusten, furtrugen, angesehn das die sache die von Gorlitz am meisten ruret, vnd sie auch solchs zuthun befelh entpfangenn. Dorauff sich die stete eines andern bedocht vnd zugesaget, wolden die sache 10 furtragen, wie doheym beslossen, were jnen auch nicht entkegen forderung zusuchen, alleine das diszs gebeten, das jnen leidlich, den wo jsz anders geschehe, so musten sie noch vormogen do- wieder trachten. Dorkegen die geschicktenn gesaget, wolden das furnemenn, das sie mochten gegen menniglich uorantwortenn. So nhun der landtag auff schreiben hern Lebens obersten burggrauen, der die zceit zum keiser geschickt, bisz auff Martini 37 vorschoben, die recht derwegenn auffgeschlagen vnd die stende von danne getzogen, sein die geschickten vorursacht zu gehn zu den andern von steten, vnd bei jnen angereget, ab icht zceit were 20 mit den von Praga zureden, wie den zu Budissin douon gerath- schlaget, vnd welcher meynung die sache furzutragen were. Den wie sie wusten, so loge mann furder furgebens. Zu dem die an- dern stete gesaget, sie hettens in keyn vorgessen gestalt, das aber die Preger ehr die herschafft dorvmmb solden ersucht werden, 25 wolde vnschicklich sein, hetten auch eine meynung begrieffen vnd mit sich brocht, die wolden sie lesen lassen. Dowieder die ge- schickten geantwort, weile man dorvmmb komenn, die hern zu- besuchen vnd wurden nicht gefunden, were jsz irer achttung kein vrsache zu vnddirlasen, die Preger nicht zubesuchen vnd also von 30 danne zuzcyhen. Weren sie aber des beschuert, so hetten sie be- felh, solchs vor ire person zuthun. Den wurden die Preger auff beger, vielleicht die andern koniglichen stete so itzt zum teil vor- handen neben sich zciehen, domit sich dieselben zu jhener zceit nicht zuentschuldigen hetten, hinder sich zutragenn. Isz were auch 35 zu Budissin also vorlassen einen begreiff zumachenn. Dem den also geschehenn, wiewol sie sich vorsehn, solde zu Budissin douon geredt sein wurden, was aber das vorhindert, wusten sie nicht, wue sie denselbenn auch horen wolden, solde er auch furgeleget werdenn. Dorauff die von Budissin gesaget, jr begreiffe wer den 40 von steten gelesen, aber der vnsere were vorgessen wurden. Sein also beide furgeleget. Der von Budissin schriefft ist begrieffen ge- 37b west gleich ab sie die sache, ane den schaden, nicht vahst rurte, 61 15
481 nicht vortragen mogen, vnd die funff stete doruffen geruhet, alleine die alde montze zuuorbieten. Vnd wiewol sie des beschlus zu Budissin erjnnert, so haben sie doch viel beschuerung furgewant, bissolang die geschickten des rath, dieweile sie die sache zufor- 5 dernn beschuert, so vorhofften sie, jsz wurde jnen nicht entkegen sein, ab sie diss thun selbst bei den hern vnd wue sie wusten, furtrugen, angesehn das die sache die von Gorlitz am meisten ruret, vnd sie auch solchs zuthun befelh entpfangenn. Dorauff sich die stete eines andern bedocht vnd zugesaget, wolden die sache 10 furtragen, wie doheym beslossen, were jnen auch nicht entkegen forderung zusuchen, alleine das diszs gebeten, das jnen leidlich, den wo jsz anders geschehe, so musten sie noch vormogen do- wieder trachten. Dorkegen die geschicktenn gesaget, wolden das furnemenn, das sie mochten gegen menniglich uorantwortenn. So nhun der landtag auff schreiben hern Lebens obersten burggrauen, der die zceit zum keiser geschickt, bisz auff Martini 37 vorschoben, die recht derwegenn auffgeschlagen vnd die stende von danne getzogen, sein die geschickten vorursacht zu gehn zu den andern von steten, vnd bei jnen angereget, ab icht zceit were 20 mit den von Praga zureden, wie den zu Budissin douon gerath- schlaget, vnd welcher meynung die sache furzutragen were. Den wie sie wusten, so loge mann furder furgebens. Zu dem die an- dern stete gesaget, sie hettens in keyn vorgessen gestalt, das aber die Preger ehr die herschafft dorvmmb solden ersucht werden, 25 wolde vnschicklich sein, hetten auch eine meynung begrieffen vnd mit sich brocht, die wolden sie lesen lassen. Dowieder die ge- schickten geantwort, weile man dorvmmb komenn, die hern zu- besuchen vnd wurden nicht gefunden, were jsz irer achttung kein vrsache zu vnddirlasen, die Preger nicht zubesuchen vnd also von 30 danne zuzcyhen. Weren sie aber des beschuert, so hetten sie be- felh, solchs vor ire person zuthun. Den wurden die Preger auff beger, vielleicht die andern koniglichen stete so itzt zum teil vor- handen neben sich zciehen, domit sich dieselben zu jhener zceit nicht zuentschuldigen hetten, hinder sich zutragenn. Isz were auch 35 zu Budissin also vorlassen einen begreiff zumachenn. Dem den also geschehenn, wiewol sie sich vorsehn, solde zu Budissin douon geredt sein wurden, was aber das vorhindert, wusten sie nicht, wue sie denselbenn auch horen wolden, solde er auch furgeleget werdenn. Dorauff die von Budissin gesaget, jr begreiffe wer den 40 von steten gelesen, aber der vnsere were vorgessen wurden. Sein also beide furgeleget. Der von Budissin schriefft ist begrieffen ge- 37b west gleich ab sie die sache, ane den schaden, nicht vahst rurte, 61 15
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482 vnd sunderlich jn der bethe diss mit angetzogen, das sie an der hern vnd stende hulffe vnd rathe zu keiner andern montze nicht komenn mochten, welchs stucke sie hirnochmols mit vleis gebeten jn vnsern begreiffe zusetzenn. Das doch die geschickten gewegert, dorvmb, das jnen nicht fuegen wolde vmmb ein andere montze zubieten, weile sie ir eigene montze hetten, vnd nicht not were vmb die behmische zubieten, so die durch viel lande ganghafftig. Der geschicktenn begreiffe ist auch gelesen, vnd noch langem gehaldenem rathe in viel stucken gestraffet, wie den bei den be- greiffe allenthalbenn vorzceichent, der furder bei die hendel der 10 montze geleget, vnd haben auch die anderen stete meines be- dunckens furderlich die von Budissin nicht erleiden mogen, das geschrieben wurde die gueten gorlitschen pfennigenn. Dornoch ist derselbige furgelegte begreiffe in etzlichen stucken den von steten zugefallen vnd domit sie jm sanffte erhalden, gewandelt wurdenn, 15 auch von den andern geschickten abegeschrieben, mit sich zuruck an ire hern vnd freunde zutragen, wiewol jnen angesaget das do- heyme doruff beschlossen, die gebrechen der meynung ane alles schewe den hern von Praga furzutragenn. Nhu habenn sich die geschickten voreyniget die von Praga zu- 20 besuchen, aber schrieffte furzulegen haben die andern jn keinen weg bewilligen wollen. Sein also donerstags noch mittag magister 38 Jheronymus Rupprecht von Budissin vnd der protonotarius alhie geschickt zu dem burgermeister in der alden stad Praga, zubieten die vorhorung. Der sich den gutwillig erboeten, alleine vnbekwe� 25 mikeit der stunde furgewandt, vnd das die hern nhu auff den abent schwerlich zubekomenn, mit beger das gewerbe bisz auff morgen zu ruhen lassen, solden sie nach aller notdorfft jn gegen- wertikeit des gantzen rats gehort werden. Vnd wiewol der pro- thonotarius magistrum Rupprecht angeredt vnd mit viel vrsachen 30 vormanet das antragen zu uorschieben bisz auff morgen, hat jn aber dohyn nicht weisen mogen, sunder furgegeben die manschafft ire geferten wolden auff morgen auff sein, so gedochten sie auch lenger nicht zuuorharrenn, diese vrsachen auch dem burgermeister furgewandt, doraus er beweget etzliche hern zubeschickenn funff 35 ader sechs vngeferlich. Also hat Baltzer Lausitz burgermeister zu Budissin in des bur- germeisters hawse die sache in deutscher sprache furgetragen, mit erzcelung des jrthumbs, beschuerung vnd schadens, vahst aus vn- serm begreiff geredt vnd genomenn, dobey gebetenn auff die mey- 40 5 9. gestraffet, für falsch befunden und deshalb getadelt worden.
482 vnd sunderlich jn der bethe diss mit angetzogen, das sie an der hern vnd stende hulffe vnd rathe zu keiner andern montze nicht komenn mochten, welchs stucke sie hirnochmols mit vleis gebeten jn vnsern begreiffe zusetzenn. Das doch die geschickten gewegert, dorvmb, das jnen nicht fuegen wolde vmmb ein andere montze zubieten, weile sie ir eigene montze hetten, vnd nicht not were vmb die behmische zubieten, so die durch viel lande ganghafftig. Der geschicktenn begreiffe ist auch gelesen, vnd noch langem gehaldenem rathe in viel stucken gestraffet, wie den bei den be- greiffe allenthalbenn vorzceichent, der furder bei die hendel der 10 montze geleget, vnd haben auch die anderen stete meines be- dunckens furderlich die von Budissin nicht erleiden mogen, das geschrieben wurde die gueten gorlitschen pfennigenn. Dornoch ist derselbige furgelegte begreiffe in etzlichen stucken den von steten zugefallen vnd domit sie jm sanffte erhalden, gewandelt wurdenn, 15 auch von den andern geschickten abegeschrieben, mit sich zuruck an ire hern vnd freunde zutragen, wiewol jnen angesaget das do- heyme doruff beschlossen, die gebrechen der meynung ane alles schewe den hern von Praga furzutragenn. Nhu habenn sich die geschickten voreyniget die von Praga zu- 20 besuchen, aber schrieffte furzulegen haben die andern jn keinen weg bewilligen wollen. Sein also donerstags noch mittag magister 38 Jheronymus Rupprecht von Budissin vnd der protonotarius alhie geschickt zu dem burgermeister in der alden stad Praga, zubieten die vorhorung. Der sich den gutwillig erboeten, alleine vnbekwe� 25 mikeit der stunde furgewandt, vnd das die hern nhu auff den abent schwerlich zubekomenn, mit beger das gewerbe bisz auff morgen zu ruhen lassen, solden sie nach aller notdorfft jn gegen- wertikeit des gantzen rats gehort werden. Vnd wiewol der pro- thonotarius magistrum Rupprecht angeredt vnd mit viel vrsachen 30 vormanet das antragen zu uorschieben bisz auff morgen, hat jn aber dohyn nicht weisen mogen, sunder furgegeben die manschafft ire geferten wolden auff morgen auff sein, so gedochten sie auch lenger nicht zuuorharrenn, diese vrsachen auch dem burgermeister furgewandt, doraus er beweget etzliche hern zubeschickenn funff 35 ader sechs vngeferlich. Also hat Baltzer Lausitz burgermeister zu Budissin in des bur- germeisters hawse die sache in deutscher sprache furgetragen, mit erzcelung des jrthumbs, beschuerung vnd schadens, vahst aus vn- serm begreiff geredt vnd genomenn, dobey gebetenn auff die mey- 40 5 9. gestraffet, für falsch befunden und deshalb getadelt worden.
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483 nung zu Budissin beslossen, wiewol gros von noten gewest were, die sache gruntlicher zurzcelen, denn wer der sache nicht gunstig, aber nicht ruret, redt nicht hertzlich, alleine vberhin douon. Nhu redet mann, das nicht mehr den einer die sprache vor- 5 standen, vnd haben derwegen durch iren statschreiber lateinisch antwortenn lassen. Erstlich sich bedancket der erbietung, dornoch etzlicher mose vortzalt, wes geredt vnd gebeten vnd beschlieslich gesaget, esz were eine sache, dye belangen wolde das gantze konig- 38b reich, mochten derwegen solchs allen stenden auff nehstkunfftigen 10 landtag Martini furtragen, wolden sich als freunde hirjnnenn be- weisen, auch mittelrzceit den andern steten zurkennen geben. Vnd haben sich suesten gar gutlich vnd freunthlich ertzeiget. So aber die andern von stetenn den geschickten zugute nicht habenn wollen harren, sein sie auff morgen freitags aus Praga ge- 15 tzogen vnd sich alleine mit dem entschuldiget, die manschafft wolde nicht harren, wiewol die manschafft den geschickten der stad zu- gesaget, sie wolden jnen zugefallen gerne einen tag vorzcyhen. Ist also alles von jnen geschehen der stad zuuordries. Vnd vber alles haben die von steten doselbst zu Praga furgeschlagen, das die von 20 Gorlitz zusagen solden, ab die ko. mt. mit der zceit ire montze fellen vnd geringer machen wurde, das sie ir schrot vnd korn wie itzt furgeleget, halden wöllen etc. Die geschickten des rats sein noch zwene tage zu Praga hin- derstellig blieben, vnd erstlich dem notario in der aldenstad fur- 25 gelegt, schriefftlich auch muntlich vnddirricht gethan aller beschue- rung jrthumbs vnd schaden, mit vberreichung der vrgicht der- jhenigen so zu Buntzlau gerechtfertiget, dieselbe schriefft zuuor behmischen, furder an seine hern, mit gruntlicher vnddirricht zu- tragen. Sie haben auch etzliche gewegiste hern des rats in iren 30 hewsern besucht, vnddirricht gethan vnd gebeten hirjnnen guete vorfueger zusein, domit die montze, wie fur alders mochte wider- wmmb genommen werden. Dornoch sonabents sein die geschickten vor den rath jn der 39 newen stad zu Praga gegangenn, doselbst abermols die beschwe- 35 rung lateynisch furgetragen, auch jn schriefften auff jr beger bei jnen nidergeleget etc., vnd haben aldoselbst gleichmessige antwort wie jn der alden stad entpfangen. Sein dornoch sondtags von Praga getzogen etc. Mittelrzceit ist man raths worden, den jungen konig Ludwigen 26. vrgicht, das freiwillige oder erzwungene bekenntniss eines missethäters vor gericht. 29. gewegiste, der wichtigsten, angeschensten. 61/*
483 nung zu Budissin beslossen, wiewol gros von noten gewest were, die sache gruntlicher zurzcelen, denn wer der sache nicht gunstig, aber nicht ruret, redt nicht hertzlich, alleine vberhin douon. Nhu redet mann, das nicht mehr den einer die sprache vor- 5 standen, vnd haben derwegen durch iren statschreiber lateinisch antwortenn lassen. Erstlich sich bedancket der erbietung, dornoch etzlicher mose vortzalt, wes geredt vnd gebeten vnd beschlieslich gesaget, esz were eine sache, dye belangen wolde das gantze konig- 38b reich, mochten derwegen solchs allen stenden auff nehstkunfftigen 10 landtag Martini furtragen, wolden sich als freunde hirjnnenn be- weisen, auch mittelrzceit den andern steten zurkennen geben. Vnd haben sich suesten gar gutlich vnd freunthlich ertzeiget. So aber die andern von stetenn den geschickten zugute nicht habenn wollen harren, sein sie auff morgen freitags aus Praga ge- 15 tzogen vnd sich alleine mit dem entschuldiget, die manschafft wolde nicht harren, wiewol die manschafft den geschickten der stad zu- gesaget, sie wolden jnen zugefallen gerne einen tag vorzcyhen. Ist also alles von jnen geschehen der stad zuuordries. Vnd vber alles haben die von steten doselbst zu Praga furgeschlagen, das die von 20 Gorlitz zusagen solden, ab die ko. mt. mit der zceit ire montze fellen vnd geringer machen wurde, das sie ir schrot vnd korn wie itzt furgeleget, halden wöllen etc. Die geschickten des rats sein noch zwene tage zu Praga hin- derstellig blieben, vnd erstlich dem notario in der aldenstad fur- 25 gelegt, schriefftlich auch muntlich vnddirricht gethan aller beschue- rung jrthumbs vnd schaden, mit vberreichung der vrgicht der- jhenigen so zu Buntzlau gerechtfertiget, dieselbe schriefft zuuor behmischen, furder an seine hern, mit gruntlicher vnddirricht zu- tragen. Sie haben auch etzliche gewegiste hern des rats in iren 30 hewsern besucht, vnddirricht gethan vnd gebeten hirjnnen guete vorfueger zusein, domit die montze, wie fur alders mochte wider- wmmb genommen werden. Dornoch sonabents sein die geschickten vor den rath jn der 39 newen stad zu Praga gegangenn, doselbst abermols die beschwe- 35 rung lateynisch furgetragen, auch jn schriefften auff jr beger bei jnen nidergeleget etc., vnd haben aldoselbst gleichmessige antwort wie jn der alden stad entpfangen. Sein dornoch sondtags von Praga getzogen etc. Mittelrzceit ist man raths worden, den jungen konig Ludwigen 26. vrgicht, das freiwillige oder erzwungene bekenntniss eines missethäters vor gericht. 29. gewegiste, der wichtigsten, angeschensten. 61/*
Strana 484
484 eingefallener beschuerunghalb zubesuchen, vnd doch auff sundirlich angeben der hern von Praga, vielleicht, vnsers vormuettens, domit sie so viel dister ehrlicher bei jren gemeinden entschuldiget. Vnd wiewol die not erfordert, das der protonotarius were geschickt wurden, so habens doch die kurtze zceit vnd die sachen mit den von steten nicht erleiden wollen. Derhalben ist baccalaureus Paulus Schneider subnotarius mit einem dienern dohyn gefertiget wurden, mit schriefften jm brieffebuch vorzceichent, donerstags s. Galli anno quo supra. Vber achttage dornoch ist ein gehnder bote hynnoch geschickt, mit brieffen an den landuoit, jm brieffebuch auch vor- 40 zceichent, wie auch der beschuerung halb an etzliche behmische konigliche stete geschrieben, nemlich Koniggretz, Limburg, Kolln, Cuttemberg, Thabor, Budeweisz, Pislnaw, Sotze, Lawn, Bruchs vnd Leutomeritz. Ist alles jm brieffebuch. Quarta post Simonis et Jude ist abermols zu Budissin ein tag 15 gehalden, aber weile die manschafft des budischen landes in kleiner antzal aldo gewest, ist mit jnen nichts gehandelt, sunder die von steten haben angesaget, nochdem jungst zu Praga wenig ader gar nichts auszgericht, wolde vielleicht die not erfordern, widervmmb 39b auff angesatzten landtag, wue jsz vor gut angesehen dohyn zu� 20 tziehen. Das den also beschlossen, vnd ist von den andern steten abermols vormeldet, wo vnd welcher gestalt sie von dem jrthumb der montze reden vnd bietn wolden, sunderlich das die alde gorl. montze widervmmb genomenn wurde, wo aber nicht, musten sie rats werden was furder zuthun vnd furzunemenn. Dorauff die geschickten, das die alde montze gebeten, were alweg jre meynung gewest, den wurden sich alsden jre hern der priuilegienhalb wol wiessen zwhalden (das ist dohyn zuuornemen, ab sie montzen wolden aber nicht), was aber der newen montzhalb geschehen, were auff jr anregen vnd aus vrsachen oben vorzcalt 30 geschehen. So aber die montze zunemen abegeschlagen, des sie sich nicht vorsehn vnd wurde alsden diesz beraten, das jnen leid- lich, wurden sunder zueiffel sich ire herrn von iren rethen nicht legen. Dorkegen die stete: sie wolden den geschickten hiran nichts 35 bergen, domit sie vnuormarckt blieben. Sie weren gemeinet zu- bieten vmmb die alde montze, wie gehort, doneben vmmb die newen groschen, das eine neben der andern genomen wurde, doch also, das das angegebene schrot vnd korn nemlich 1. 8. 0. vnd vII 5 25 8. donerstags s. Galli, 16. october 1516. 13. Sotze, Saatz. 15. Quarta post Simonis et Jude, 1. november.
484 eingefallener beschuerunghalb zubesuchen, vnd doch auff sundirlich angeben der hern von Praga, vielleicht, vnsers vormuettens, domit sie so viel dister ehrlicher bei jren gemeinden entschuldiget. Vnd wiewol die not erfordert, das der protonotarius were geschickt wurden, so habens doch die kurtze zceit vnd die sachen mit den von steten nicht erleiden wollen. Derhalben ist baccalaureus Paulus Schneider subnotarius mit einem dienern dohyn gefertiget wurden, mit schriefften jm brieffebuch vorzceichent, donerstags s. Galli anno quo supra. Vber achttage dornoch ist ein gehnder bote hynnoch geschickt, mit brieffen an den landuoit, jm brieffebuch auch vor- 40 zceichent, wie auch der beschuerung halb an etzliche behmische konigliche stete geschrieben, nemlich Koniggretz, Limburg, Kolln, Cuttemberg, Thabor, Budeweisz, Pislnaw, Sotze, Lawn, Bruchs vnd Leutomeritz. Ist alles jm brieffebuch. Quarta post Simonis et Jude ist abermols zu Budissin ein tag 15 gehalden, aber weile die manschafft des budischen landes in kleiner antzal aldo gewest, ist mit jnen nichts gehandelt, sunder die von steten haben angesaget, nochdem jungst zu Praga wenig ader gar nichts auszgericht, wolde vielleicht die not erfordern, widervmmb 39b auff angesatzten landtag, wue jsz vor gut angesehen dohyn zu� 20 tziehen. Das den also beschlossen, vnd ist von den andern steten abermols vormeldet, wo vnd welcher gestalt sie von dem jrthumb der montze reden vnd bietn wolden, sunderlich das die alde gorl. montze widervmmb genomenn wurde, wo aber nicht, musten sie rats werden was furder zuthun vnd furzunemenn. Dorauff die geschickten, das die alde montze gebeten, were alweg jre meynung gewest, den wurden sich alsden jre hern der priuilegienhalb wol wiessen zwhalden (das ist dohyn zuuornemen, ab sie montzen wolden aber nicht), was aber der newen montzhalb geschehen, were auff jr anregen vnd aus vrsachen oben vorzcalt 30 geschehen. So aber die montze zunemen abegeschlagen, des sie sich nicht vorsehn vnd wurde alsden diesz beraten, das jnen leid- lich, wurden sunder zueiffel sich ire herrn von iren rethen nicht legen. Dorkegen die stete: sie wolden den geschickten hiran nichts 35 bergen, domit sie vnuormarckt blieben. Sie weren gemeinet zu- bieten vmmb die alde montze, wie gehort, doneben vmmb die newen groschen, das eine neben der andern genomen wurde, doch also, das das angegebene schrot vnd korn nemlich 1. 8. 0. vnd vII 5 25 8. donerstags s. Galli, 16. october 1516. 13. Sotze, Saatz. 15. Quarta post Simonis et Jude, 1. november.
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485 lot auff die marck gehalden wurden. Alleine were jnen bekomer- lich, wie dieselbige aus der montze zurlangen, des sie doch bisher auff manchfeldig anregen keinen bescheid erlanget. Wo aber dieses alles abegeschlagen, zubieten, sie mit einer montze alhie jm lande 5 zuuorsorgen, vnd vorsehn sich dieses letztes stuckes solden den von Gorlitz nichts entkegen sein, sunder dasselbige mit jnen helffen bietenn. Dorauff die geschickten: sie konden wol erleiden, das 40 also gebeten wurde, sollen sich auch keines andern vorsehn den das schrot vnd korn, wie das angegeben zuhalden (jsz war aber 10 der meynung wie sie redten die letzte proba nicht furgeleget, sun- dern am korn besser, das den geschickten geschwiegen), konden sie noch dem silberkauffe gemontzen, wol gut, konden sie nicht, so musten sie des montzen mussig gehn. Geschehe jsz aber, das die behmische montze mit der zceit gefellet, so wolden sie hirzu 15 vnuorpflicht sein, den wolde jnen vorderlich sein, bessere montze den der konig zuschlahn. Wie aber die newe montze zu bekom- men hetten sie offtmals vnddirricht gethan, vnd das gemeiner stad nicht moglich vmmb vier groschen auffgelt hiraus zugeben, hetten aber zu dem mol keinen weitern befelh, doch wolden sie sich 20 dorauff vnddirreden. Vnd ist noch gehaldener vnddirredung jnen furgeschlagen vII gl. auff die marcke, doch also das einer itzlichen stad eine antzal vormontzet, kegen frembden aber wurde sich ein rath wol wiessen zuhalden. Sunder neben jnen zubieten vmmb montze etc., wusten sie nicht zuthun, wolden auch bei jnen nicht 25 stehenn, so sie zuuor mit einer montze vorsorget vnd ane bethe die behmische nemenn mochten. Das aber die herrn regenten bei jnen eine montze auffrichten wurden, wolden sie ab jsz geschehen wurde gerne zusehn, solden jsz auch dofur achten, das sie die behmische montze mit vIII gl. vber die marcke zu sich nicht kauffen 30 wurden. Vnd ist also diss stuck bisz auff einen andern tag auff- geschlagenn. Baccalaureus Paulus subnotarius ist sonabents fur Martini von 40b ko. mt. widervmmb anheymkommen, vnd angesaget das die ko. mt. iren rethen vnd geschickten befelh thuen wolde, dieses ge- 35 meiner stad anliegen neben andern seiner ko. mt. sachen jn die jnstruction auffzceichen vnd auff gemeinem tag furtragen lassen. Von oben angetzeigter bisz auff diese zceit vnd tag sancti Martini anno ut supra sein alle beschuerung gewachssen vnd ge- standen, dorvmmb das die montze in aller werlt voracht vnd vor- 40 boeten gewest, vnd alleine in diesen sechs steten vnd zu Prebus 32. sonabents fur Martini, 8. november.
485 lot auff die marck gehalden wurden. Alleine were jnen bekomer- lich, wie dieselbige aus der montze zurlangen, des sie doch bisher auff manchfeldig anregen keinen bescheid erlanget. Wo aber dieses alles abegeschlagen, zubieten, sie mit einer montze alhie jm lande 5 zuuorsorgen, vnd vorsehn sich dieses letztes stuckes solden den von Gorlitz nichts entkegen sein, sunder dasselbige mit jnen helffen bietenn. Dorauff die geschickten: sie konden wol erleiden, das 40 also gebeten wurde, sollen sich auch keines andern vorsehn den das schrot vnd korn, wie das angegeben zuhalden (jsz war aber 10 der meynung wie sie redten die letzte proba nicht furgeleget, sun- dern am korn besser, das den geschickten geschwiegen), konden sie noch dem silberkauffe gemontzen, wol gut, konden sie nicht, so musten sie des montzen mussig gehn. Geschehe jsz aber, das die behmische montze mit der zceit gefellet, so wolden sie hirzu 15 vnuorpflicht sein, den wolde jnen vorderlich sein, bessere montze den der konig zuschlahn. Wie aber die newe montze zu bekom- men hetten sie offtmals vnddirricht gethan, vnd das gemeiner stad nicht moglich vmmb vier groschen auffgelt hiraus zugeben, hetten aber zu dem mol keinen weitern befelh, doch wolden sie sich 20 dorauff vnddirreden. Vnd ist noch gehaldener vnddirredung jnen furgeschlagen vII gl. auff die marcke, doch also das einer itzlichen stad eine antzal vormontzet, kegen frembden aber wurde sich ein rath wol wiessen zuhalden. Sunder neben jnen zubieten vmmb montze etc., wusten sie nicht zuthun, wolden auch bei jnen nicht 25 stehenn, so sie zuuor mit einer montze vorsorget vnd ane bethe die behmische nemenn mochten. Das aber die herrn regenten bei jnen eine montze auffrichten wurden, wolden sie ab jsz geschehen wurde gerne zusehn, solden jsz auch dofur achten, das sie die behmische montze mit vIII gl. vber die marcke zu sich nicht kauffen 30 wurden. Vnd ist also diss stuck bisz auff einen andern tag auff- geschlagenn. Baccalaureus Paulus subnotarius ist sonabents fur Martini von 40b ko. mt. widervmmb anheymkommen, vnd angesaget das die ko. mt. iren rethen vnd geschickten befelh thuen wolde, dieses ge- 35 meiner stad anliegen neben andern seiner ko. mt. sachen jn die jnstruction auffzceichen vnd auff gemeinem tag furtragen lassen. Von oben angetzeigter bisz auff diese zceit vnd tag sancti Martini anno ut supra sein alle beschuerung gewachssen vnd ge- standen, dorvmmb das die montze in aller werlt voracht vnd vor- 40 boeten gewest, vnd alleine in diesen sechs steten vnd zu Prebus 32. sonabents fur Martini, 8. november.
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486 genomenn, wiewol sie doselbst auch etzlich mol vorboeten, vnd auff heute vmI vnd ix fur einen groschen vnd polacken gegeben werden. Bei Sluckenaw vnd doselbst vmmb hat der von Sleynitz, der obirmarschalk, geboten, In gor. fur einen behmischen pfennig vnd wolde alle fierteil jares seinen leuten ein wechssel halden lassen, die gor. pfennige also von jnen nemenn lassen. Den sie haben der stete forderlich Budissin, Sittaw vnd Lobaw nicht ent- peren mögen. Auff diese zceit hat der hungarische gulden gegol- den gerne 11 marck gorl. pfennige, auch ix schilling, zuuorn hat er nicht gerne vi schilling gegolden, das korn vmmb gorl. pfennige 10 Iv schilling, vmmb behmisch ader polnisch montze zu xxx groschen, die gerste vmmb gorl. pfennige xxx gr., vmmb behmisch ader pol- nisch zu xx, vnd diese meynung ist gewonlich gewest jn allen hendeln, hantwergern, keuffen vnd furkeuffen. Ist wie ich fur ge- schrieben eine mergliche gantz unuorsehne teuerung vnd beschue- 15 41 rung zugefallenn, der sich viel leute zuforderst die auslendischen vorwundert. Zur Sittau haben die leute vom gebirge viel brots in korben zugetragen. Isz sein auch die einwoner selbst hynauff in Behmen dornoch getzogen vnd gefaren, ane das hetten sie grosse not erleiden mussen. Ist alhie zu Gorlitz warlich bey viel leuten 20 grosser kummer gewest, also auch, das jsz den rath erbarmet die tuch gegeben zu XXI schillingen, die wolle gekaufft zu I1 marcken, vnd glaube dem schreibern, welchem des raths gemeiner stad ehre vnd zunemenn geliebet, beschuerung not vnd schaden leit gewest, das er zu dieser zceit manche nacht ane schlaffe in sorgen vnd 25 wemutikeit zugebrocht hat. Statur. So nhu der gemeine landtag von Martini auff Catharine er- strackt, vnd einem rath angesaget, das die koniglichen stete zu Praga vorsamelt sein solden, hat er seine geschickten Frantzen Schneider, Bernhart Bernt, magistrum Joannem Hass vnd Peter 30 Tielen abegefertiget jre sachen zum besten zufordern. Sein also freitags presentationis alhie ausgetzogen vnd sondtags sancti Cle- mentis gen Praga komen. Denselben freitag presentationis ist abermols ein ander tag zu Budissin gehalden, dorzu den der rath auch geschickt, mit befelh 35 anzusagen, das er seine geschickten itzt gen Praga gefertiget, der sachen bestes zusuchen, doch sich zu Budissin nichts weiter den wie fur douon gehandelt, zubegeben. Dieser abefertigung haben sich die andern von steten nicht 5 41b 27. Catharine, 25. november. 32. freitags presentationis, 21. november; sondtags sancti Clementis, 23. november.
486 genomenn, wiewol sie doselbst auch etzlich mol vorboeten, vnd auff heute vmI vnd ix fur einen groschen vnd polacken gegeben werden. Bei Sluckenaw vnd doselbst vmmb hat der von Sleynitz, der obirmarschalk, geboten, In gor. fur einen behmischen pfennig vnd wolde alle fierteil jares seinen leuten ein wechssel halden lassen, die gor. pfennige also von jnen nemenn lassen. Den sie haben der stete forderlich Budissin, Sittaw vnd Lobaw nicht ent- peren mögen. Auff diese zceit hat der hungarische gulden gegol- den gerne 11 marck gorl. pfennige, auch ix schilling, zuuorn hat er nicht gerne vi schilling gegolden, das korn vmmb gorl. pfennige 10 Iv schilling, vmmb behmisch ader polnisch montze zu xxx groschen, die gerste vmmb gorl. pfennige xxx gr., vmmb behmisch ader pol- nisch zu xx, vnd diese meynung ist gewonlich gewest jn allen hendeln, hantwergern, keuffen vnd furkeuffen. Ist wie ich fur ge- schrieben eine mergliche gantz unuorsehne teuerung vnd beschue- 15 41 rung zugefallenn, der sich viel leute zuforderst die auslendischen vorwundert. Zur Sittau haben die leute vom gebirge viel brots in korben zugetragen. Isz sein auch die einwoner selbst hynauff in Behmen dornoch getzogen vnd gefaren, ane das hetten sie grosse not erleiden mussen. Ist alhie zu Gorlitz warlich bey viel leuten 20 grosser kummer gewest, also auch, das jsz den rath erbarmet die tuch gegeben zu XXI schillingen, die wolle gekaufft zu I1 marcken, vnd glaube dem schreibern, welchem des raths gemeiner stad ehre vnd zunemenn geliebet, beschuerung not vnd schaden leit gewest, das er zu dieser zceit manche nacht ane schlaffe in sorgen vnd 25 wemutikeit zugebrocht hat. Statur. So nhu der gemeine landtag von Martini auff Catharine er- strackt, vnd einem rath angesaget, das die koniglichen stete zu Praga vorsamelt sein solden, hat er seine geschickten Frantzen Schneider, Bernhart Bernt, magistrum Joannem Hass vnd Peter 30 Tielen abegefertiget jre sachen zum besten zufordern. Sein also freitags presentationis alhie ausgetzogen vnd sondtags sancti Cle- mentis gen Praga komen. Denselben freitag presentationis ist abermols ein ander tag zu Budissin gehalden, dorzu den der rath auch geschickt, mit befelh 35 anzusagen, das er seine geschickten itzt gen Praga gefertiget, der sachen bestes zusuchen, doch sich zu Budissin nichts weiter den wie fur douon gehandelt, zubegeben. Dieser abefertigung haben sich die andern von steten nicht 5 41b 27. Catharine, 25. november. 32. freitags presentationis, 21. november; sondtags sancti Clementis, 23. november.
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487 vorsehn vnd derhalb beschuert. Sein doch mit der manschafft rots wurden, einen boeten auszzuschickenn, zurfarn, wue der landtag solde gehalden werden, den die herschafft hatten den tag gen Rau- denitz geleget, dorzu die behmischen stete nicht schicken wolden. Die geschickten des rats habenn ire sachen bey den rethen ko. mt. gen Praga auff gemeinen tag geschickt, auch bei den ge- schickten des keisers vnd des koniges von Polan (den der keiser vnd konig von Polan haben sich angemoset zusein vormunder des jungen koniges Ludwigs, wie isz den konig Wladislaus vorlassen, douon oben im fordern buch) noch aller notdorfft furgetragen, vnd durch jre supplication gebeten, mit den hern vnd ritterschafften zuuorschaffen, doreinzusehn, das die eingefallene beschuerung ge- wandelt vnd die montze wie fur alders in der chron widervmmb genomenn wurde etc. Das den durch den bischoff von Rabe ko. 15 mt. orathor also geschehen ist, vnd, wie seine g. gesaget jme von ko. mt. aus der jnstruction zuthun aufferleget. Sie haben auch der stad sachen bei allen koniglichen steten zu Praga auffm rothawse vorsammelt, furgetragen mit folgenden vnd andern worten. Erstlich gethan die erbietung, dornoch gefolget: Spectabiles praestantissimi viri, domini obseruandi. Non dubi- tamus latere circumspectas prudentias vestras, qua conditione et lege, sex ciuitates marchionatus Lusatie superioris, praecipue du- catus Gorlicensis et temporibus diuorum et clarissimorum Joannis 42 et Caroli Bohemie regum et imperatorum, huic inuictissimo Bohemie 25 regno hereditarie adjecte sunt et incorporate, testimonio literarum regiarum et imperialium, partim sub aureis bullis emanatarum. Sub huius insignis corone et Bohemie regum ditione, stetimus jn annos fere ducentos, ea obedientia et seruitute, ut ne a minimo quidem alicuius inobedientie et illiciti possemus accusari. Etiam 30 ista fidelitate vt siquando rex Mathias nobis ceterisque antefati marchionatus ciuitatibus amicis nostris confederatis, sub amissione omnium bonorum corporum et priuilegiorum minatus esset, con- tractus pro corona Hungarie initos, nostris appendendis sigillis ratos habere. Nos tum soli amore ducti, dataque fide premoniti malui- 35 mus minas ferre, bona et priuilegia hostibus tradere, quam a co- rona et Bohemie rege deficere. Quod factum et si silentio praeter- eundum duximus, quid honestatis corone attulerit, cum vestris hu- manitatibus et toti regno, non notorium non esse volumus. Vnde et ab hac laudabili corona, cepimus complures auro 40 comparandas libertates, nobis a Bohemie regibus, pro ciuitatum et nostra conseruatione generose concessas, quas nostri maiores et nos jn quietam possessionem duximus tenuimus et absque cuiusuis im- 5 40 20
487 vorsehn vnd derhalb beschuert. Sein doch mit der manschafft rots wurden, einen boeten auszzuschickenn, zurfarn, wue der landtag solde gehalden werden, den die herschafft hatten den tag gen Rau- denitz geleget, dorzu die behmischen stete nicht schicken wolden. Die geschickten des rats habenn ire sachen bey den rethen ko. mt. gen Praga auff gemeinen tag geschickt, auch bei den ge- schickten des keisers vnd des koniges von Polan (den der keiser vnd konig von Polan haben sich angemoset zusein vormunder des jungen koniges Ludwigs, wie isz den konig Wladislaus vorlassen, douon oben im fordern buch) noch aller notdorfft furgetragen, vnd durch jre supplication gebeten, mit den hern vnd ritterschafften zuuorschaffen, doreinzusehn, das die eingefallene beschuerung ge- wandelt vnd die montze wie fur alders in der chron widervmmb genomenn wurde etc. Das den durch den bischoff von Rabe ko. 15 mt. orathor also geschehen ist, vnd, wie seine g. gesaget jme von ko. mt. aus der jnstruction zuthun aufferleget. Sie haben auch der stad sachen bei allen koniglichen steten zu Praga auffm rothawse vorsammelt, furgetragen mit folgenden vnd andern worten. Erstlich gethan die erbietung, dornoch gefolget: Spectabiles praestantissimi viri, domini obseruandi. Non dubi- tamus latere circumspectas prudentias vestras, qua conditione et lege, sex ciuitates marchionatus Lusatie superioris, praecipue du- catus Gorlicensis et temporibus diuorum et clarissimorum Joannis 42 et Caroli Bohemie regum et imperatorum, huic inuictissimo Bohemie 25 regno hereditarie adjecte sunt et incorporate, testimonio literarum regiarum et imperialium, partim sub aureis bullis emanatarum. Sub huius insignis corone et Bohemie regum ditione, stetimus jn annos fere ducentos, ea obedientia et seruitute, ut ne a minimo quidem alicuius inobedientie et illiciti possemus accusari. Etiam 30 ista fidelitate vt siquando rex Mathias nobis ceterisque antefati marchionatus ciuitatibus amicis nostris confederatis, sub amissione omnium bonorum corporum et priuilegiorum minatus esset, con- tractus pro corona Hungarie initos, nostris appendendis sigillis ratos habere. Nos tum soli amore ducti, dataque fide premoniti malui- 35 mus minas ferre, bona et priuilegia hostibus tradere, quam a co- rona et Bohemie rege deficere. Quod factum et si silentio praeter- eundum duximus, quid honestatis corone attulerit, cum vestris hu- manitatibus et toti regno, non notorium non esse volumus. Vnde et ab hac laudabili corona, cepimus complures auro 40 comparandas libertates, nobis a Bohemie regibus, pro ciuitatum et nostra conseruatione generose concessas, quas nostri maiores et nos jn quietam possessionem duximus tenuimus et absque cuiusuis im- 5 40 20
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488 42b 43 pedimento uel juridica abjudicatione usi sumus in diesque magis utimur. Inter quas hoc hec ciuitas Gorlitz gaudet priuilegio, olim a clementissimo rege Johanne, super cudenda moneta generose emanato, a Carolo denique sub aurea bulla ceterisque Bohemie regibus generose confirmato, hoc tenore: Quod prefate regia et imperialis majestates large et hereditarie donauerunt et donant ci- uitati Gorlitz monetam et cambium monetale omni jure ad earum majestates majestatum heredes et successores Bohemie reges spec- tante, quo cumque titulo et modo id sit, istis non secus, quam alijs eorum bonis hereditarijs utendum, prout sibi melius videbitur 10 expedire etc. Dictarum jmmunitatum et confirmationum confisi monetam excudimus et usi sumus, quam etiam in plures retro jam actos annos in hac magnifica Bohemie corona et accolis Moravie, Slesie et Lusatie ciuitatibus, vsualis et bona habita et probata est, per quam etiam merces empte, vendite, extra coronam, potissimum 15 ex hac splendidissima urbe Praga, ceterisque regni regijs ciuitati- bus in dictum marchionatum Lusatie superioris asportate, et rursus ex hoc in regnum importate, vecte et reuecte sunt in omnium ho- minum et reipublice vtilitatem, et tanti hodie estimaretur, modo per nefandissimos monetarios tam adulterata non fuisset. Vsu eius 20 euenit vt quidam malefici, huius regni inhabitatores, ausu temerario conati sunt contrectare munus hoc regale, artem monetandi, et cu- dere falsam monetam, imagine et superscriptione denarijs gorlicen- sibus similem quos sic adulteratos bonis miscuerunt, et de ciuitati jn ciuitatem proficiscentes homines sub spetie iusti eris grauissimo 25 affecerunt damno. Quorum malefitium, praeter experientiam, ex delictis eorum, qui ob patrati falsi facinus, Boleslauie et in aliis Slesie ciuitatibus nostris impensis dignas dederunt penas clare ac- cipere, que et vestris circum presentibus legenda ista charta offeri- mus, ex qua lucide apparabit quomodo, vbi et per quos moneta 30 adulterata est. Inde fluxit primum, quandoquidem adulterina et falsa moneta intra coronam cummularetur, quod et probi denarii gorlicenses, contra jnueteratum vsum cum malis, publico edicto prohibitorio sunt exclusi. Quod edictum, etsi a plerisque acceptum primum 35 Prage exijsse, tum ceteris ciuitatibus regijs atque regni potioribus prohibendi occasionem dedisse, tum induci ad credendum nunquam potuimus. Deinde hujus edicti vi compulsi sunt Bohemie jncole, monetam gorlicensem unus quisque sua virili a se abigere, prop- terea jn sepememoratum marchionatum Lusatie et jn ciuitatem 40 Gorlitz, velut ad mercaturam profecti, ibi caute et priusquam Bo- hemie edicta apud nos clarescerent, mercati sunt, alii falsis alii 5
488 42b 43 pedimento uel juridica abjudicatione usi sumus in diesque magis utimur. Inter quas hoc hec ciuitas Gorlitz gaudet priuilegio, olim a clementissimo rege Johanne, super cudenda moneta generose emanato, a Carolo denique sub aurea bulla ceterisque Bohemie regibus generose confirmato, hoc tenore: Quod prefate regia et imperialis majestates large et hereditarie donauerunt et donant ci- uitati Gorlitz monetam et cambium monetale omni jure ad earum majestates majestatum heredes et successores Bohemie reges spec- tante, quo cumque titulo et modo id sit, istis non secus, quam alijs eorum bonis hereditarijs utendum, prout sibi melius videbitur 10 expedire etc. Dictarum jmmunitatum et confirmationum confisi monetam excudimus et usi sumus, quam etiam in plures retro jam actos annos in hac magnifica Bohemie corona et accolis Moravie, Slesie et Lusatie ciuitatibus, vsualis et bona habita et probata est, per quam etiam merces empte, vendite, extra coronam, potissimum 15 ex hac splendidissima urbe Praga, ceterisque regni regijs ciuitati- bus in dictum marchionatum Lusatie superioris asportate, et rursus ex hoc in regnum importate, vecte et reuecte sunt in omnium ho- minum et reipublice vtilitatem, et tanti hodie estimaretur, modo per nefandissimos monetarios tam adulterata non fuisset. Vsu eius 20 euenit vt quidam malefici, huius regni inhabitatores, ausu temerario conati sunt contrectare munus hoc regale, artem monetandi, et cu- dere falsam monetam, imagine et superscriptione denarijs gorlicen- sibus similem quos sic adulteratos bonis miscuerunt, et de ciuitati jn ciuitatem proficiscentes homines sub spetie iusti eris grauissimo 25 affecerunt damno. Quorum malefitium, praeter experientiam, ex delictis eorum, qui ob patrati falsi facinus, Boleslauie et in aliis Slesie ciuitatibus nostris impensis dignas dederunt penas clare ac- cipere, que et vestris circum presentibus legenda ista charta offeri- mus, ex qua lucide apparabit quomodo, vbi et per quos moneta 30 adulterata est. Inde fluxit primum, quandoquidem adulterina et falsa moneta intra coronam cummularetur, quod et probi denarii gorlicenses, contra jnueteratum vsum cum malis, publico edicto prohibitorio sunt exclusi. Quod edictum, etsi a plerisque acceptum primum 35 Prage exijsse, tum ceteris ciuitatibus regijs atque regni potioribus prohibendi occasionem dedisse, tum induci ad credendum nunquam potuimus. Deinde hujus edicti vi compulsi sunt Bohemie jncole, monetam gorlicensem unus quisque sua virili a se abigere, prop- terea jn sepememoratum marchionatum Lusatie et jn ciuitatem 40 Gorlitz, velut ad mercaturam profecti, ibi caute et priusquam Bo- hemie edicta apud nos clarescerent, mercati sunt, alii falsis alii 5
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4.89 20 veris denariis, omnes merces, pannum, ceram, mel, cornu, armenta, ferrum, linum, sepum, aromata, oues, boues, equos cum curribus etc., et ut in summa dicamus omne quod a mercatore, mechanico, opifice, ciue et rustico venale exponebatur. Et hoc medio eis adul- 5 teratum et falsum importantes, jnhabitatores Lusatie et nos fefelle- runt et bonis suis pene depredati sunt, in grauissimum et irrepa- rabile marchionatus ciuitatum et boni communis detrimentum. Tertio huius edicti publici gratia, omnis illa negotiatio et ad- uectura humanarum necessitatum, hincinde ab antiquo vsu facte, 10 debilitata et fere omnino auocata cernitur, hoc quid commodi aut damni utrimque et Bohemie regno ciuitati Prage et alijs regijs ciui- tatibus, tum etiam marchionatui Lusatie superioris afferat, circum prudentiis vestris committimus taxandum. Subsecuta est enim ea insperata calamitas et miseria, vt iam apud nos omnia, maxime 43b 15 frumenta carius et pene duplici quidem antehac emuntur pretio, sed fuit nobis de regno Bohemie et amplitudine vestra ea spes, siquidem et cum non essemus externe gentes neque alienigene, verum sicut duximus, membrum huic glorioso corpori Bohemie absque medio vnitum, jn quos etiam regia maiestas plenam cum uero imperio corporum et bonorum habeat jurisditionem, nos ob subortum in moneta errorem, cui domini et avi nostri gorlicenses penitus nullam, sed malefici ex licentia peccandi, causam dederunt, prius citatos, auditos aut ad jus monitos fuisse, quia boni denarij gorlicenses, tam acerbo et precipitato edicto publico non immodi- 25 cam nostram jacturam et injuriam proclamarentur. Cui et si vestris humanitatibus alia opportunitas non offendendi non subfuisset, sola tum ordinis vtrarumque ciuitatum conditio et familiaris vicinia, quam nostri nunquam leserunt, tum quod et laudanda vel potius amanda est, obstare debuisset. Et profecto tam firma erat nobis 30 de regijs ciuitatibus fiducia, vt si quid generali sinodo et diebus prouintialibus, aut alio tempore uel loco super huiusce edicto pro- hibitorio in tam graue nostrum periculum, nostris ut ita loquantur in dorsum, attemtatum fuisset, non solum pro viribus restitisse sed etiam monetam et nostra jura, in et extra coronam si ob eam rem 35 vexati, totis conantibus manum tenuisse. Sed cum hec omnia pre- termissa, emanati edicti decretum quadam impaciencia ferimus, et eo magis, quo regnum et praestantie vestre, nobis incorporatis plus gratie et fauoris quam grauaminis debeat, quod et nostris maioribus in jncorporatione a regni ordinibus promissum esse, nihil ambigi- 40 mus. Insuper hoc nos magis grauat, monetam nostram tam preci- 44 pitanter esse ejectam, cum tum alie monete extranee regis scilicet 62
4.89 20 veris denariis, omnes merces, pannum, ceram, mel, cornu, armenta, ferrum, linum, sepum, aromata, oues, boues, equos cum curribus etc., et ut in summa dicamus omne quod a mercatore, mechanico, opifice, ciue et rustico venale exponebatur. Et hoc medio eis adul- 5 teratum et falsum importantes, jnhabitatores Lusatie et nos fefelle- runt et bonis suis pene depredati sunt, in grauissimum et irrepa- rabile marchionatus ciuitatum et boni communis detrimentum. Tertio huius edicti publici gratia, omnis illa negotiatio et ad- uectura humanarum necessitatum, hincinde ab antiquo vsu facte, 10 debilitata et fere omnino auocata cernitur, hoc quid commodi aut damni utrimque et Bohemie regno ciuitati Prage et alijs regijs ciui- tatibus, tum etiam marchionatui Lusatie superioris afferat, circum prudentiis vestris committimus taxandum. Subsecuta est enim ea insperata calamitas et miseria, vt iam apud nos omnia, maxime 43b 15 frumenta carius et pene duplici quidem antehac emuntur pretio, sed fuit nobis de regno Bohemie et amplitudine vestra ea spes, siquidem et cum non essemus externe gentes neque alienigene, verum sicut duximus, membrum huic glorioso corpori Bohemie absque medio vnitum, jn quos etiam regia maiestas plenam cum uero imperio corporum et bonorum habeat jurisditionem, nos ob subortum in moneta errorem, cui domini et avi nostri gorlicenses penitus nullam, sed malefici ex licentia peccandi, causam dederunt, prius citatos, auditos aut ad jus monitos fuisse, quia boni denarij gorlicenses, tam acerbo et precipitato edicto publico non immodi- 25 cam nostram jacturam et injuriam proclamarentur. Cui et si vestris humanitatibus alia opportunitas non offendendi non subfuisset, sola tum ordinis vtrarumque ciuitatum conditio et familiaris vicinia, quam nostri nunquam leserunt, tum quod et laudanda vel potius amanda est, obstare debuisset. Et profecto tam firma erat nobis 30 de regijs ciuitatibus fiducia, vt si quid generali sinodo et diebus prouintialibus, aut alio tempore uel loco super huiusce edicto pro- hibitorio in tam graue nostrum periculum, nostris ut ita loquantur in dorsum, attemtatum fuisset, non solum pro viribus restitisse sed etiam monetam et nostra jura, in et extra coronam si ob eam rem 35 vexati, totis conantibus manum tenuisse. Sed cum hec omnia pre- termissa, emanati edicti decretum quadam impaciencia ferimus, et eo magis, quo regnum et praestantie vestre, nobis incorporatis plus gratie et fauoris quam grauaminis debeat, quod et nostris maioribus in jncorporatione a regni ordinibus promissum esse, nihil ambigi- 40 mus. Insuper hoc nos magis grauat, monetam nostram tam preci- 44 pitanter esse ejectam, cum tum alie monete extranee regis scilicet 62
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490 Polonie, ducum Saxonie, etiam denarii, quos nos montanos apella- mus, intra coronam tolerantur et recipiuntur. Vtcumque sit, viri amplissimi, id vnum precamur, amice mo- nemus et obtestamur, vestre circum prudentie velint fauorabilius metiri, qua condicione etiam repromissione, huic insigni corone in- corporate simus. Nostra etiam regalia et imperialia priuilegia, in- ueteratum monete gorlicensis vsum, amicam vicinitatem, erga om- nes regias Bohemie ciuitates amorem, fidem, seruitutem et obedien- tiam erga coronam obseruatam, et posthac eo diligentius preter bonorum et corporum respectum obseruaturam. Insuper jndignum 10 facimus eorum, qui sua pestifera monetandi arte, presenti errori causam dederunt, nostrorum dominorum gorlicensium jnnocentiam preterea sepe dicti marchionatus Lusatie iacturam et interitum, quam ex rei paupertatis pressura, ad aures humanitatum vestra- rum vsque peruenisse facile credimus, et benignius fovere, vt mo- 15 neta nostra gorlicensis intra hanc precipuam regiam vrbem Pragam, ceterasque jnsignes huius corone ciuitates, veteri vsu rursus ad- mittatur et recipiatur, quo nos nostris regijs et imperialibus priui- legijs et libertatibus minus destitueremur, et communes negatiationes et mercature in emendis vendendisque rebus, etiam frumenta vite 20 necessaria rursus exerceri emi et haberi possint. Id enim ab anti- quis nostris, et hi a suis maioribus acceperunt, marchionatus Lu- satie superioris a primeua sui institucione, mercaturas, comeatus et alemoniam cum regno Bohemie communes habuisse. Quod, certe nostra sententia, eos nostros maiores, quando post felicem 25 44b marchionum Brandeburgensium, olim dominorum nostrorum heredi- tariorum e vita decessum, dictus marchionatus sine herede relin- queretur, mouit et causam dedit, se eo libentius et sponte corone Bohemie subiecisse. Et quod posthac non concedatur falsam monetam cudi, jmo in 30 communis boni profectum magis curare, vt a monetariis falsarijs, digne sumerentur pene, ad quod ultra omnem nostram passam in- iuriam et damnum, id circum presentes viros mouere debet, quod jn omnibus circumjacentibus territorijs, quasi vulgatum sit jn Bo- hemie regno monetam a rusticis et mulieribus cudi, et quidem in 35 pluribus pagis, etiam quod in factam adulteracionem denariorum gorlicensium non statur, palam omni cernitur, regiam corone mone- tam pluribus falsis denarijs et grossis confundi, vnde timendum monetam regiam intra paucum tempus, nisi obstetur ex sola pec- candi licentia grauius moneta gorlicensi adulterarj. At vbi vestre 40 humanitates, timore denariorum falsorum bonis mixtorum horrerent, bonam monetam gorlicensem rursus admitti, inuentus est modus 5
490 Polonie, ducum Saxonie, etiam denarii, quos nos montanos apella- mus, intra coronam tolerantur et recipiuntur. Vtcumque sit, viri amplissimi, id vnum precamur, amice mo- nemus et obtestamur, vestre circum prudentie velint fauorabilius metiri, qua condicione etiam repromissione, huic insigni corone in- corporate simus. Nostra etiam regalia et imperialia priuilegia, in- ueteratum monete gorlicensis vsum, amicam vicinitatem, erga om- nes regias Bohemie ciuitates amorem, fidem, seruitutem et obedien- tiam erga coronam obseruatam, et posthac eo diligentius preter bonorum et corporum respectum obseruaturam. Insuper jndignum 10 facimus eorum, qui sua pestifera monetandi arte, presenti errori causam dederunt, nostrorum dominorum gorlicensium jnnocentiam preterea sepe dicti marchionatus Lusatie iacturam et interitum, quam ex rei paupertatis pressura, ad aures humanitatum vestra- rum vsque peruenisse facile credimus, et benignius fovere, vt mo- 15 neta nostra gorlicensis intra hanc precipuam regiam vrbem Pragam, ceterasque jnsignes huius corone ciuitates, veteri vsu rursus ad- mittatur et recipiatur, quo nos nostris regijs et imperialibus priui- legijs et libertatibus minus destitueremur, et communes negatiationes et mercature in emendis vendendisque rebus, etiam frumenta vite 20 necessaria rursus exerceri emi et haberi possint. Id enim ab anti- quis nostris, et hi a suis maioribus acceperunt, marchionatus Lu- satie superioris a primeua sui institucione, mercaturas, comeatus et alemoniam cum regno Bohemie communes habuisse. Quod, certe nostra sententia, eos nostros maiores, quando post felicem 25 44b marchionum Brandeburgensium, olim dominorum nostrorum heredi- tariorum e vita decessum, dictus marchionatus sine herede relin- queretur, mouit et causam dedit, se eo libentius et sponte corone Bohemie subiecisse. Et quod posthac non concedatur falsam monetam cudi, jmo in 30 communis boni profectum magis curare, vt a monetariis falsarijs, digne sumerentur pene, ad quod ultra omnem nostram passam in- iuriam et damnum, id circum presentes viros mouere debet, quod jn omnibus circumjacentibus territorijs, quasi vulgatum sit jn Bo- hemie regno monetam a rusticis et mulieribus cudi, et quidem in 35 pluribus pagis, etiam quod in factam adulteracionem denariorum gorlicensium non statur, palam omni cernitur, regiam corone mone- tam pluribus falsis denarijs et grossis confundi, vnde timendum monetam regiam intra paucum tempus, nisi obstetur ex sola pec- candi licentia grauius moneta gorlicensi adulterarj. At vbi vestre 40 humanitates, timore denariorum falsorum bonis mixtorum horrerent, bonam monetam gorlicensem rursus admitti, inuentus est modus 5
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4.94 denariorum dealbatio, qua moneta nostra purgata est, et bonus a falso facile cognoscitur. Constituit etiam senatus gorlicensis domini nostri jn communis boni vtilitatem super vigore suorum priuilegio- rum, nouam excudi monetam denariorum et grossorum, ea fidutia 5 septem denarios aut duos grossos, septem denarijs regijs, grano et scrupulo haud esse dissimiles. Ob id iterum amice precamur, vt saltem antiqua dealbata, et noua moneta gorlicensis vna et simul intra regias ciuitates, antiquo vsu reciperentur. Sed cum omnes nostre et totius marchionatus Lusatie superioris 45 10 jam recensite angustie, grauamina et damna, ex communi edicto prohibitorio nobis innocentibus illata, maiore gratia fauore et hu- manitate, quam hactenus actam, non metirentur, quod tum secus fieri omnino speramus, nulla esset alia rerum nostrarum dispositio quidem periclitarj, nobis et toti marchionatui sempiternum damnum 15 et interitum usquequaque minaturum, quod vestre prestantie, nostra spe pro virili, potius auertent quidem fauent, animaduerso, cum rebus nostris depauperari, periclitaremur, non nisi regno et regijs ciuitatibus periclitatos et perditos esse. Et summatim est nobis tanta spes, precibus nostris locum dari, 20 quod si vestre humanitates fecerint, experienter rem fecisse regie maiestati, domino nostro generosissimo gratissimam et toti marchio- natui Lusatie superioris vtilissimam apud nos nostrosque immortali- tati commendandam, omnique opera et seruitutibus nostris erga circumspectas potestates vestras quampotissime compensandam. Also hat der protonotaris von worte zu worte die sache erst- lich jn der Neuenstad zu Praga, vnd hernoch uda post Andree qui erat prima decembris, allen behmischen koniglichen steten furge- tragen, douon den obenn gemelt vnd den jn der alden vnd neuen stad Praga schriefftlich gegeben, vnd von diesenn steten durch- 30 wuelet vnd hirnoch jn gemeinenn furgetragen allenthalben dorausz geredt. Isz haben auch die geschickten der stad sachenn furgetragen vahst allen vnd den gewegisten hern auch der ritterschafft mit fleissiger bethe etc. Was aber dem burggrauen, camerer, cantzlern 35 etc. zuvorehrung gethan ist wurden, wil ich vngeschrieben lassen. 45b Doch sal jsz ein yeder fromer burger dohyn achtten, das jsz dem armut gemeiner stad zur erhaldung irer ehre, priuilegien etc. zugut geschehen ist, der zuuorsicht domit zurlangenn, was man gebeten, vnd gewislich bei viel hern gnade vnd gunst erlanget, wie den 40 folgen wirt: auch die sache bei jnen dermosen angestalt, dodurch die geschickten jn grosser hoffenung gestanden, die sache ires willens auszurichten, wo alleine die von lande vnd steten hynoch 62* 25
4.94 denariorum dealbatio, qua moneta nostra purgata est, et bonus a falso facile cognoscitur. Constituit etiam senatus gorlicensis domini nostri jn communis boni vtilitatem super vigore suorum priuilegio- rum, nouam excudi monetam denariorum et grossorum, ea fidutia 5 septem denarios aut duos grossos, septem denarijs regijs, grano et scrupulo haud esse dissimiles. Ob id iterum amice precamur, vt saltem antiqua dealbata, et noua moneta gorlicensis vna et simul intra regias ciuitates, antiquo vsu reciperentur. Sed cum omnes nostre et totius marchionatus Lusatie superioris 45 10 jam recensite angustie, grauamina et damna, ex communi edicto prohibitorio nobis innocentibus illata, maiore gratia fauore et hu- manitate, quam hactenus actam, non metirentur, quod tum secus fieri omnino speramus, nulla esset alia rerum nostrarum dispositio quidem periclitarj, nobis et toti marchionatui sempiternum damnum 15 et interitum usquequaque minaturum, quod vestre prestantie, nostra spe pro virili, potius auertent quidem fauent, animaduerso, cum rebus nostris depauperari, periclitaremur, non nisi regno et regijs ciuitatibus periclitatos et perditos esse. Et summatim est nobis tanta spes, precibus nostris locum dari, 20 quod si vestre humanitates fecerint, experienter rem fecisse regie maiestati, domino nostro generosissimo gratissimam et toti marchio- natui Lusatie superioris vtilissimam apud nos nostrosque immortali- tati commendandam, omnique opera et seruitutibus nostris erga circumspectas potestates vestras quampotissime compensandam. Also hat der protonotaris von worte zu worte die sache erst- lich jn der Neuenstad zu Praga, vnd hernoch uda post Andree qui erat prima decembris, allen behmischen koniglichen steten furge- tragen, douon den obenn gemelt vnd den jn der alden vnd neuen stad Praga schriefftlich gegeben, vnd von diesenn steten durch- 30 wuelet vnd hirnoch jn gemeinenn furgetragen allenthalben dorausz geredt. Isz haben auch die geschickten der stad sachenn furgetragen vahst allen vnd den gewegisten hern auch der ritterschafft mit fleissiger bethe etc. Was aber dem burggrauen, camerer, cantzlern 35 etc. zuvorehrung gethan ist wurden, wil ich vngeschrieben lassen. 45b Doch sal jsz ein yeder fromer burger dohyn achtten, das jsz dem armut gemeiner stad zur erhaldung irer ehre, priuilegien etc. zugut geschehen ist, der zuuorsicht domit zurlangenn, was man gebeten, vnd gewislich bei viel hern gnade vnd gunst erlanget, wie den 40 folgen wirt: auch die sache bei jnen dermosen angestalt, dodurch die geschickten jn grosser hoffenung gestanden, die sache ires willens auszurichten, wo alleine die von lande vnd steten hynoch 62* 25
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492 gen Praga nicht komenn weren, vnd sich von der montze vbel zu- reden enthalden hetten. Freitags abents sancti Nicolai sein gen Praga komenn Nickel Punicken vnd Nickel Malschwitz von wegen der bawtzenischer man- schafft, vnd die geschickten aus den andern funff stetenn, die den noch den geschickten des rats geschickt, zurfarn gelegenheit der sache, schicklikeit der gesandten rethe, auch welchen trost sie bei den herrn vnd stenden erlanget etc. Dorauff die geschickten des raths vnddirricht gethan, so viel getziemet vnd sich hat zu vnddirrichten erleiden wollen, auch an- 10 gesaget das sie ires hoffens einen guten trost erlanget hetten etc. Nhun ist bekomert wurden, wie vnd welcher gestalt mann die 46 sache suchen vnd furtragen wolde. Doch zuuorn habenn die an- dern von steten angesaget drey stuck jnenn not zu wiessen, zum ersten das die geschickten des rats zusagen wolden der newen 15 montze nicht zugedencken, zum andern des schrot vnd korn der newen montze, ab jsz yho dohyn gelangen solde nicht zufellen, zum drietten, wue mit der zceit ein rath zu hart, wie geschehen montzen wurden, das sie macht hetten dorein zureden solchs zumessigen, ader gar auffzuhoren. Vnd wue sie dieser stucke nicht zusage 20 haben solden, so weren sie auch nicht gemeinet die alde montze zuuorbieten, wiewol sie derhalb abegefertiget, doch so ferne sie sich dieser stucke mit den geschickten des rats vortragen möchten. Vnd wiewol sich die geschicktenn der stad vahst beschuert zuschweigen der neuen montze, besundern weile sie derselbigen 25 bei den hern vnd steten itzt gedocht, vnd dye andern von steten erjnnert ab disz nicht zurlangen das die alde montze widervmmb genomen wurde, wie den der sache zuraten, wiewol sie gueten trost erlanget, jsz wurde domit keynen kummer haben, vnd das die neue montze von jnen dargegeben, wie oben, so haben sich 30 doch zum letzten die geschickten bewilliget derselben bei den hern zuschweigen. Aber zuhalden das schrot vnd korn ist dismols, wie oben, furgeantwurt wurden, auch nochzulosen den von Gorlitz jn die montze ires gefallens zureden, stunde jn irer macht nicht vnd 46b wolde sein zu nochteil vnd abbruch gemeiner stad priuilegien, den 35 so balde ein vnwille zwuschen jnen vnd den von Gorlitz zufole, so wurden sie sich vndirstehn jn die montze zureden. Dobei jsz auch zu diesem mal geblieben. Dorauff haben sich die stete miteynander gefleissiget bey den hern, ritterschafften vnd den geschickten rethen des keisers etc., 40 5 3. Freitags abents sancti Nicolai, 5. december 1516.
492 gen Praga nicht komenn weren, vnd sich von der montze vbel zu- reden enthalden hetten. Freitags abents sancti Nicolai sein gen Praga komenn Nickel Punicken vnd Nickel Malschwitz von wegen der bawtzenischer man- schafft, vnd die geschickten aus den andern funff stetenn, die den noch den geschickten des rats geschickt, zurfarn gelegenheit der sache, schicklikeit der gesandten rethe, auch welchen trost sie bei den herrn vnd stenden erlanget etc. Dorauff die geschickten des raths vnddirricht gethan, so viel getziemet vnd sich hat zu vnddirrichten erleiden wollen, auch an- 10 gesaget das sie ires hoffens einen guten trost erlanget hetten etc. Nhun ist bekomert wurden, wie vnd welcher gestalt mann die 46 sache suchen vnd furtragen wolde. Doch zuuorn habenn die an- dern von steten angesaget drey stuck jnenn not zu wiessen, zum ersten das die geschickten des rats zusagen wolden der newen 15 montze nicht zugedencken, zum andern des schrot vnd korn der newen montze, ab jsz yho dohyn gelangen solde nicht zufellen, zum drietten, wue mit der zceit ein rath zu hart, wie geschehen montzen wurden, das sie macht hetten dorein zureden solchs zumessigen, ader gar auffzuhoren. Vnd wue sie dieser stucke nicht zusage 20 haben solden, so weren sie auch nicht gemeinet die alde montze zuuorbieten, wiewol sie derhalb abegefertiget, doch so ferne sie sich dieser stucke mit den geschickten des rats vortragen möchten. Vnd wiewol sich die geschicktenn der stad vahst beschuert zuschweigen der neuen montze, besundern weile sie derselbigen 25 bei den hern vnd steten itzt gedocht, vnd dye andern von steten erjnnert ab disz nicht zurlangen das die alde montze widervmmb genomen wurde, wie den der sache zuraten, wiewol sie gueten trost erlanget, jsz wurde domit keynen kummer haben, vnd das die neue montze von jnen dargegeben, wie oben, so haben sich 30 doch zum letzten die geschickten bewilliget derselben bei den hern zuschweigen. Aber zuhalden das schrot vnd korn ist dismols, wie oben, furgeantwurt wurden, auch nochzulosen den von Gorlitz jn die montze ires gefallens zureden, stunde jn irer macht nicht vnd 46b wolde sein zu nochteil vnd abbruch gemeiner stad priuilegien, den 35 so balde ein vnwille zwuschen jnen vnd den von Gorlitz zufole, so wurden sie sich vndirstehn jn die montze zureden. Dobei jsz auch zu diesem mal geblieben. Dorauff haben sich die stete miteynander gefleissiget bey den hern, ritterschafften vnd den geschickten rethen des keisers etc., 40 5 3. Freitags abents sancti Nicolai, 5. december 1516.
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493 die beschuerung jrthumb vnd scheden so in der montze zugefallen, furgetragen, auch erlanget: erstlich audientiam bei den hern vnd ritterschafften, so dismals aus der gemeinen vorsammelung der stende gekorn, yhe achte aus einem kreis ader weichbilde vnd zu Praga zubleiben, die gebrechen der chron vnd andere hendel zu- bedencken vnd zuuorhoren vorordent. Also haben obbenberurte tzwene gesandte der manschafft zum ersten furgetragen den jrthumb etc. vnd beschlieslich gebeten dorein zusein, domit ko. mt. lande vnd leute nicht vordorben, vnd das 10 sie mit einer montze vorsehn, die sie ane schaden einnemenn vnd ausgeben mochten, vnd wue ire g. vor gut ansehen, das die gor- litsche montze widervmmb solde jn der chron zugelassen vnd ge- nomen werden, were jnen nichts entkegen. Sie wolden sie auch gerne haben, den sie hetten nicht befelh etwas der gorlitschen 15 montze zw nochteil zureden, ane das weren sie beschuert diesel- bige zunemenn, hetten auch keynen befelh dieselbige zuuorbieten aus redlichen vrsachen, ut supra 35. Ire gnaden wurden sich ko. mt. landen vnd leuten zum besten wol wiessen hirjnnen zuhaldenn. Michel Montzer der alde burgermeister zu Budissin hat auff 47 20 gemeinen befelh der stete gefolget vnd vahst die meynung geredt, wie oben jm latein begrieffen, alleine das der neuen montze nicht gedocht. Dornoch hat der protonotarius auch gefolget jre g. hetten angehort jrthumb beschuerung vnd scheden, so in der gorlitschen montze zugefallen, wie aber vnd durch wen, auch an welchem ort 25 solchs geschehen vnd gestattet, hetten ire gnaden aus diesen be- kentnussen der jhenigen so zum Buntzlau jn Slesien gerechtfertiget clerlich zuuornemenn. Dornoch abermols angereget die breslische sache vnd die niderloge des weits, douon zu einer andern zceit. Auff solch furtragen ist die sache von den stenden jn ein be- 30 dencken genomen, antwort zu bekwemer zceit vnd auffs erst dor- auff zugeben. Nhu sein aus oben angetzeigter samelung achte gekorn, vier herrn vnd vier edelleute, diesen vnd andere dewtsche hendel zu- handeln zubekomern vnd auff mittel vnd wege zutrachten, dieselben 35 auffzutzeigen, wie man die handeln solde, vnd alsden jr bedencken in die gemeine gelassene sammelung, vnd furder so die gemeine herschafft vnd ritterschafft auff sanct Thomastag widervmmb ein- komenn wurde furzutragen. Die den auff diese meynung getracht, das die gorlitsche montze solde probirt vnd noch irem werdt ge- 40 satzt vnd genomenn werden, vnd wue die von Gorlitz furder 5 26. gerechtfertiget, hingerichtet. 37. auff sanct Thomastag, 21. december 1516.
493 die beschuerung jrthumb vnd scheden so in der montze zugefallen, furgetragen, auch erlanget: erstlich audientiam bei den hern vnd ritterschafften, so dismals aus der gemeinen vorsammelung der stende gekorn, yhe achte aus einem kreis ader weichbilde vnd zu Praga zubleiben, die gebrechen der chron vnd andere hendel zu- bedencken vnd zuuorhoren vorordent. Also haben obbenberurte tzwene gesandte der manschafft zum ersten furgetragen den jrthumb etc. vnd beschlieslich gebeten dorein zusein, domit ko. mt. lande vnd leute nicht vordorben, vnd das 10 sie mit einer montze vorsehn, die sie ane schaden einnemenn vnd ausgeben mochten, vnd wue ire g. vor gut ansehen, das die gor- litsche montze widervmmb solde jn der chron zugelassen vnd ge- nomen werden, were jnen nichts entkegen. Sie wolden sie auch gerne haben, den sie hetten nicht befelh etwas der gorlitschen 15 montze zw nochteil zureden, ane das weren sie beschuert diesel- bige zunemenn, hetten auch keynen befelh dieselbige zuuorbieten aus redlichen vrsachen, ut supra 35. Ire gnaden wurden sich ko. mt. landen vnd leuten zum besten wol wiessen hirjnnen zuhaldenn. Michel Montzer der alde burgermeister zu Budissin hat auff 47 20 gemeinen befelh der stete gefolget vnd vahst die meynung geredt, wie oben jm latein begrieffen, alleine das der neuen montze nicht gedocht. Dornoch hat der protonotarius auch gefolget jre g. hetten angehort jrthumb beschuerung vnd scheden, so in der gorlitschen montze zugefallen, wie aber vnd durch wen, auch an welchem ort 25 solchs geschehen vnd gestattet, hetten ire gnaden aus diesen be- kentnussen der jhenigen so zum Buntzlau jn Slesien gerechtfertiget clerlich zuuornemenn. Dornoch abermols angereget die breslische sache vnd die niderloge des weits, douon zu einer andern zceit. Auff solch furtragen ist die sache von den stenden jn ein be- 30 dencken genomen, antwort zu bekwemer zceit vnd auffs erst dor- auff zugeben. Nhu sein aus oben angetzeigter samelung achte gekorn, vier herrn vnd vier edelleute, diesen vnd andere dewtsche hendel zu- handeln zubekomern vnd auff mittel vnd wege zutrachten, dieselben 35 auffzutzeigen, wie man die handeln solde, vnd alsden jr bedencken in die gemeine gelassene sammelung, vnd furder so die gemeine herschafft vnd ritterschafft auff sanct Thomastag widervmmb ein- komenn wurde furzutragen. Die den auff diese meynung getracht, das die gorlitsche montze solde probirt vnd noch irem werdt ge- 40 satzt vnd genomenn werden, vnd wue die von Gorlitz furder 5 26. gerechtfertiget, hingerichtet. 37. auff sanct Thomastag, 21. december 1516.
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494 montzen wolden, so solden sie eine prueffe nemen aus der montze 47b zum Cuttenberg vnd das behmische schrot vnd korn halden. Die- ser wege vnd mittel ist danher geflossen vnd vorvrsacht. Wiewol die bemelten gesandten lantsessen vnd stete jn gemeinen furtragen vnd jn gegenwertikeit der geschickten des rats nichts vbrigs ge- redt, so haben sie doch, wue sie bei die herrn vnd leute alleine komenn nichts guts von der montze geredt, einsteils gesaget, die von Gorlitz hetten gerynge montze geschlagen, derselben zuviel. Isz were ein burger zu Budissin, Enkarius genant, der hette an hundert etzliche dreissig marck vorloren. Isz were auch etwo von 10 konig Georgen ein spruch ergangen, dodurch den von Gorlitz die montze furteilet vnd abegesprochen etc. Vnd des noch viel mehr. So aber die stete angereget vmmb antwort (den die lantsessen haben zu Praga nicht vber acht tage gelegen vnd der antwort nicht erwartet, sundern hirnoch neben den thumherrn zu Budissin 15 vmmb ein antwort geschrieben, wie den her cantzler dem protho- notarien die brieffe geweist), ist jnen angesaget, morgen zukomenn anzuhoren eine meynung wie mit der montze zuhalden. Dieser bescheid ist den von steten beschuerlich gewest vnd gesaget, jsz bedorffte keines lesens, alleine zusagen, ab mann die 20 montze nemen wolde ader nicht. Vnd ist doch fur sie komenn, wie vielleicht begrieffen die montze zu setzen, das jnen in keinen 48 weg anzunemenn, aus vrsachen das dodurch uber erlieden schaden die arbeit alhie in steten gantz zuruckt, der grosschen gesteiget vnd die montze in vmbligenden landen ferner den biszher gesatzt 25 vnd nidergeschlagen wurde etc. Doneben gebeten, wue die ge- schickten des raths dorvmmb ein wiessen trugen, als sie sich vor- mueten vnd als geredt wurde, solchs geschehen were auff dor- geben der von Gorlitz jnen solchs nicht zuuorhaldenn, sich wusten dornoch zurichten, den sie hetten bisher geschwiegen, aber als sie 30 merckten so wolde ire notdorfft erfordern weiter zureden. Die geschickten des raths sein aller meynung wie die von den achtten gekorn hern begrieffen. Von etzlichen denselben sundirlich von dem hern cantzlern ist der protonotarius zugenuge bericht wurden. Sie haben sich aber des nicht wollen mercken lassen, 35 vnd ist an dem gewest, dieweile sich die geschickten des rats be- sorget, nochdem die stete die neue montze nicht haben noch vor- bieten wolden sie gyngen domit vmmb, weile die alde montze wie den von viel leuten vbel getrost, widervmmb nicht zugelassen 5 24. der grosschen gesteiget, die zahl der pfennige auf den groschen ge- steigert.
494 montzen wolden, so solden sie eine prueffe nemen aus der montze 47b zum Cuttenberg vnd das behmische schrot vnd korn halden. Die- ser wege vnd mittel ist danher geflossen vnd vorvrsacht. Wiewol die bemelten gesandten lantsessen vnd stete jn gemeinen furtragen vnd jn gegenwertikeit der geschickten des rats nichts vbrigs ge- redt, so haben sie doch, wue sie bei die herrn vnd leute alleine komenn nichts guts von der montze geredt, einsteils gesaget, die von Gorlitz hetten gerynge montze geschlagen, derselben zuviel. Isz were ein burger zu Budissin, Enkarius genant, der hette an hundert etzliche dreissig marck vorloren. Isz were auch etwo von 10 konig Georgen ein spruch ergangen, dodurch den von Gorlitz die montze furteilet vnd abegesprochen etc. Vnd des noch viel mehr. So aber die stete angereget vmmb antwort (den die lantsessen haben zu Praga nicht vber acht tage gelegen vnd der antwort nicht erwartet, sundern hirnoch neben den thumherrn zu Budissin 15 vmmb ein antwort geschrieben, wie den her cantzler dem protho- notarien die brieffe geweist), ist jnen angesaget, morgen zukomenn anzuhoren eine meynung wie mit der montze zuhalden. Dieser bescheid ist den von steten beschuerlich gewest vnd gesaget, jsz bedorffte keines lesens, alleine zusagen, ab mann die 20 montze nemen wolde ader nicht. Vnd ist doch fur sie komenn, wie vielleicht begrieffen die montze zu setzen, das jnen in keinen 48 weg anzunemenn, aus vrsachen das dodurch uber erlieden schaden die arbeit alhie in steten gantz zuruckt, der grosschen gesteiget vnd die montze in vmbligenden landen ferner den biszher gesatzt 25 vnd nidergeschlagen wurde etc. Doneben gebeten, wue die ge- schickten des raths dorvmmb ein wiessen trugen, als sie sich vor- mueten vnd als geredt wurde, solchs geschehen were auff dor- geben der von Gorlitz jnen solchs nicht zuuorhaldenn, sich wusten dornoch zurichten, den sie hetten bisher geschwiegen, aber als sie 30 merckten so wolde ire notdorfft erfordern weiter zureden. Die geschickten des raths sein aller meynung wie die von den achtten gekorn hern begrieffen. Von etzlichen denselben sundirlich von dem hern cantzlern ist der protonotarius zugenuge bericht wurden. Sie haben sich aber des nicht wollen mercken lassen, 35 vnd ist an dem gewest, dieweile sich die geschickten des rats be- sorget, nochdem die stete die neue montze nicht haben noch vor- bieten wolden sie gyngen domit vmmb, weile die alde montze wie den von viel leuten vbel getrost, widervmmb nicht zugelassen 5 24. der grosschen gesteiget, die zahl der pfennige auf den groschen ge- steigert.
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495 wurde, das sie alsden dieselbe auch vorbieten vnd mit ehrn losz werden mochten, vnd also die von Gorlitz der montze vnd priui- legien allenthalb entsetzen, so ist jnen leidlicher gewest die satzung der montze, den das dieselbige gemeiner stad zu weiterm schimpff 5 schaden vnd nochteil irer priuilegien aus der chron vnd furder aus allen landen solde vorstossen werden. So aber zubesorgen gewest, 48b wue die begrieffene meynung der satzung den von steten solde sein gelesen wurden, das sich mehr vnwillens zwuschen jnen er- boret, auch betracht das dieselbige meynung der montze nicht fur- 10 treglich, vnd sich wie berurt, viel vnrats jn erborung der stete doraus erfolgen wolde, hat der protonotarius (der den der zceit vnd tage alleine zu Praga geblieben, den die andern geschickten, weile die antwort von den hern vnd stenden zu geben bisz noch Thome auffgeschlagen, waren itzt anheymisch getzogen zuuorhuetten 15 grose zcerung vnd auch der hoffenung die andern stete wurden auch mitgetzogen sein, das sie den gern gesehn, domit so viel diester weniger der montze zuschaden geredt vnd furgetragen), mit dem hern cantzlern vnd oberstem burggrauen so viel geredt, domit die furhaldung der begrieffen meynung nochbleiben mochte, 20 wie den geschehen. Auff den morgen haben die geschickten der andern von steten auff den gesterigen gegeben befelh gewartet, sollicitirt etc., aber keinen andern bescheid erlangen mogen, den die hern weren mit andernn geschefften beladen, vnd doraus getzogen, das jsz vielleicht 25 durch den protonotarium gehyndert. Vnd ist gewislich gewest das die geschickten der stad viel gnedige forderung gehabt, vnd das die montze durch die gewegisten hern gerne were auff zcim� 49 liche wege gehandelt wurden, wue alleine die aus der manschafft nicht so hart dowieder gewest weren, douon auch der protonotarius 30 mit dem hern cantzlern vnd oberstem burggrauen, die den offtmals gefraget wie fuglich in diesen gebrechen zuhandeln, soweit vnttir- redet, das die furhaldung der begrieffen meynung nochgelassen ist wurden, ut supra. Nhu haben die andern von steten den protonotarium zu sich 35 gefordert vnd gesaget, gestern were jnen bescheid gegeben auff heute zugewarten, nhu wurde jsz abermols gar abegeschlagen, sie wusten nicht wue hyn siesz vornemen solden, hette er wiessen dorvmmb, weile sie vormerckten die forderung die er hette bei den herrn, wolde jnen solchs nicht furhaldenn. Aber der proto- 40 notarius hat sich des geeussert, ab er auch in der hern rethe nicht gewest vnd derhalb douon kein wiessen truge etc. Douon die stete viel vnwillens genomenn vnd sein also viel vndirredung ge-
495 wurde, das sie alsden dieselbe auch vorbieten vnd mit ehrn losz werden mochten, vnd also die von Gorlitz der montze vnd priui- legien allenthalb entsetzen, so ist jnen leidlicher gewest die satzung der montze, den das dieselbige gemeiner stad zu weiterm schimpff 5 schaden vnd nochteil irer priuilegien aus der chron vnd furder aus allen landen solde vorstossen werden. So aber zubesorgen gewest, 48b wue die begrieffene meynung der satzung den von steten solde sein gelesen wurden, das sich mehr vnwillens zwuschen jnen er- boret, auch betracht das dieselbige meynung der montze nicht fur- 10 treglich, vnd sich wie berurt, viel vnrats jn erborung der stete doraus erfolgen wolde, hat der protonotarius (der den der zceit vnd tage alleine zu Praga geblieben, den die andern geschickten, weile die antwort von den hern vnd stenden zu geben bisz noch Thome auffgeschlagen, waren itzt anheymisch getzogen zuuorhuetten 15 grose zcerung vnd auch der hoffenung die andern stete wurden auch mitgetzogen sein, das sie den gern gesehn, domit so viel diester weniger der montze zuschaden geredt vnd furgetragen), mit dem hern cantzlern vnd oberstem burggrauen so viel geredt, domit die furhaldung der begrieffen meynung nochbleiben mochte, 20 wie den geschehen. Auff den morgen haben die geschickten der andern von steten auff den gesterigen gegeben befelh gewartet, sollicitirt etc., aber keinen andern bescheid erlangen mogen, den die hern weren mit andernn geschefften beladen, vnd doraus getzogen, das jsz vielleicht 25 durch den protonotarium gehyndert. Vnd ist gewislich gewest das die geschickten der stad viel gnedige forderung gehabt, vnd das die montze durch die gewegisten hern gerne were auff zcim� 49 liche wege gehandelt wurden, wue alleine die aus der manschafft nicht so hart dowieder gewest weren, douon auch der protonotarius 30 mit dem hern cantzlern vnd oberstem burggrauen, die den offtmals gefraget wie fuglich in diesen gebrechen zuhandeln, soweit vnttir- redet, das die furhaldung der begrieffen meynung nochgelassen ist wurden, ut supra. Nhu haben die andern von steten den protonotarium zu sich 35 gefordert vnd gesaget, gestern were jnen bescheid gegeben auff heute zugewarten, nhu wurde jsz abermols gar abegeschlagen, sie wusten nicht wue hyn siesz vornemen solden, hette er wiessen dorvmmb, weile sie vormerckten die forderung die er hette bei den herrn, wolde jnen solchs nicht furhaldenn. Aber der proto- 40 notarius hat sich des geeussert, ab er auch in der hern rethe nicht gewest vnd derhalb douon kein wiessen truge etc. Douon die stete viel vnwillens genomenn vnd sein also viel vndirredung ge-
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496 49b 50 schehen, dorjnnen auch ein jtzlich teil seiner stad bestes vortreten. Isz ist auch den steten furgehalden, wie sie von der montze reden solden, douon die hern vorursacht auff diesen weg die montze zu- greiffen, vnd wue etwas zuentkegen der alden montze bei den stenden getracht vnd furgenomenn, wusten die geschickten des rats nyemandes die schult zugeben, den jn, musten auch solchs doheyme also ansagen vnd soldens dofur halden, sie wolden aus Praga nicht tzihen, sie hetten den auch ein wiessen vmmb etzliche ire priuilegien, doraus sie sich vnddirstunden etzliche sache jn steten furzunemenn, vnd wolden nicht allein diss wiessen, sunder 10 auch von jnen fordern das, das sie von den jren vnd andern leuten zu vnrecht genomen hetten. Vnd ab sie meynten den von Gorlitz jn ire priuilegien zuhalden, vnd vielleicht dorvmmb zu- brengen, so vormutet man sich doch sie wurden zurhaldung ires thuns derselben viel zu wenig haben. Diss stuck ist auff die von 15 Budissin geredt wurden, worvmmb aber ist noch nicht zceit zu- schreiben. So nhu ein teil dem andern sein bedencken wol gesaget, die von Budissin auch furgegebene meynung bekommert, das vielleicht solchs jrer stad zu mergklichem schaden, wue jsz an tag komen 20 solde, gereichen wurde, item betracht was aus der satzung der montze folgen wolde, dasz auch die andern von steten vielleicht besorget, wue die montze gesatzt, als xvI pfennige fur I behmischen groschen das die von Gorlitz die alde montze so viel dister leichter zu sich jn die montze brengen mochten, weile sie nicht mehr den 25 iv groschen gedachten auffzugeben etc., sein sie jn ein furnem ko- menn vnd sich von allen teilen voreyniget, vber der alden montze zuhalden, vnd furzutragen das jnen allen die satzung in keynen weg leidlich noch anzunemenn, dorauff die stende vmmb weiter vorhore irer notdorfft angelanget. Secunda pest Thome ist Frantz Schneider auff schreiben des prothonotarien widervmmb gen Praga komenn vnd mit jme bracht der stad montzemeistern. So aber der protonotarius die zceit auffm slosse erfaren, hat er jn die herbrige ansagen lassen, das sich der montzmeister in der herbrige zubleiben furhalden wolde. Vnd 35 wiewol alhie zum besten bekommert den montzmeistern hynauff- zuschicken, gelegenheit der montze, ab die solde probirt werden, vnddirricht zuthun, dieselbige zuuorantworten, das sie rechte were an schrot vnd korn etc., so habens doch die hendel der sache der- mosen vnder augen zugehn nicht erleiden wolden. Den zu der 40 zceit hat man nicht antwortenn sunder glimpff suchen sollen, auch zubesorgen gewest, das sich der stad montze mit den cleinen beh- 5 30
496 49b 50 schehen, dorjnnen auch ein jtzlich teil seiner stad bestes vortreten. Isz ist auch den steten furgehalden, wie sie von der montze reden solden, douon die hern vorursacht auff diesen weg die montze zu- greiffen, vnd wue etwas zuentkegen der alden montze bei den stenden getracht vnd furgenomenn, wusten die geschickten des rats nyemandes die schult zugeben, den jn, musten auch solchs doheyme also ansagen vnd soldens dofur halden, sie wolden aus Praga nicht tzihen, sie hetten den auch ein wiessen vmmb etzliche ire priuilegien, doraus sie sich vnddirstunden etzliche sache jn steten furzunemenn, vnd wolden nicht allein diss wiessen, sunder 10 auch von jnen fordern das, das sie von den jren vnd andern leuten zu vnrecht genomen hetten. Vnd ab sie meynten den von Gorlitz jn ire priuilegien zuhalden, vnd vielleicht dorvmmb zu- brengen, so vormutet man sich doch sie wurden zurhaldung ires thuns derselben viel zu wenig haben. Diss stuck ist auff die von 15 Budissin geredt wurden, worvmmb aber ist noch nicht zceit zu- schreiben. So nhu ein teil dem andern sein bedencken wol gesaget, die von Budissin auch furgegebene meynung bekommert, das vielleicht solchs jrer stad zu mergklichem schaden, wue jsz an tag komen 20 solde, gereichen wurde, item betracht was aus der satzung der montze folgen wolde, dasz auch die andern von steten vielleicht besorget, wue die montze gesatzt, als xvI pfennige fur I behmischen groschen das die von Gorlitz die alde montze so viel dister leichter zu sich jn die montze brengen mochten, weile sie nicht mehr den 25 iv groschen gedachten auffzugeben etc., sein sie jn ein furnem ko- menn vnd sich von allen teilen voreyniget, vber der alden montze zuhalden, vnd furzutragen das jnen allen die satzung in keynen weg leidlich noch anzunemenn, dorauff die stende vmmb weiter vorhore irer notdorfft angelanget. Secunda pest Thome ist Frantz Schneider auff schreiben des prothonotarien widervmmb gen Praga komenn vnd mit jme bracht der stad montzemeistern. So aber der protonotarius die zceit auffm slosse erfaren, hat er jn die herbrige ansagen lassen, das sich der montzmeister in der herbrige zubleiben furhalden wolde. Vnd 35 wiewol alhie zum besten bekommert den montzmeistern hynauff- zuschicken, gelegenheit der montze, ab die solde probirt werden, vnddirricht zuthun, dieselbige zuuorantworten, das sie rechte were an schrot vnd korn etc., so habens doch die hendel der sache der- mosen vnder augen zugehn nicht erleiden wolden. Den zu der 40 zceit hat man nicht antwortenn sunder glimpff suchen sollen, auch zubesorgen gewest, das sich der stad montze mit den cleinen beh- 5 30
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497 mischen pfennigen schuerlich hette vorgleichet. Die vnsere hat ge- halten drithalb lot, LXXXII gl. auff die marck, vnd nhumols so sie geweist, bisz jn LXXXVI auch bisz in alle xc, so der alden gorlit- schen pfennige viel dorunder gewest, vnd die behmische III lot 5 minus 1 pf. vngeferlich auff die marck der alden vmmb xC, der newen nicht 84 etc. Derwegen ist jm bestem beraten, den montz- meister widervmmb anheymzuzcyhen, den ist sehr viel vbels auff den montzmeistern geredt, jn gar viel landen vnd zu Praga dem protonotarien furgehalden, wie er sich mehr gereichet den die 10 stad vnd etzliche guttern Georgen Emerichs zu sich gekaufft vnd ist an dem gewest, das er bynnen Iv jhar vber IVM marck beko- menn, etzlich vnd sibentzig marck gartenzcinsz, die etwan Jeorg Emerichs gewest, von Hansen Frentzeln gekaufft, jnhalts des stat� 50b buchs. Aber die schuldt ist mitgewest der muntzherren die haben 15 vbel zusehn, dem montzmeistern ein grosz lohn, von der marck vnn gl. gegeben, das den zu viel gewest, weile man so hart gemuntzt, jme gestattet viel lehrjungen zu halden etc. Wie jsz aber mit der schwertz der montze zugegangen, hat viel lewte vordunckt, jsz solde jm herwider wegen etwas auffgetragen habenn, vnd disz 20 solde eine antzeigung sein, so die pfennigen nhumols geweist vnd der schwertz douon abegerostet, das die marck iv ader vi groschen leichter ist worden, vnangesehn, das der weinstein dorkegen ko� menn. Nhu wil disz stuck viel auslegung haben, auch zu den ge- satzt sein die der montze vorstendig. So also die geschickten einstymmig beiden hern hochlich ge- fleissiget, zuuorhor zukomen, vnd die hern forderlich der oberste burggraue, der her cantzler, vnd andere, solchs jn gemeiner vor- sammelung offtmals angereget, vnd doch vormarckt das sich etzlich aus den hern, an meisten her Wilhelm der junge von Bernstein 30 hoffemeister auch viel aus der ritterschafft dowieder gesatzt, hat der burggraue gesaget, das die von Gorlitz dorvmmb gebeten, das sie fur den, die wieder jre montze weren, vnd ires angebens viel wusten douon zureden, mochten gehort werden, auch mit jnen do- 51 uon reden, vnd wesz sie sich nicht wusten zuentschuldigen, dor- 35 vmmb erborten sie ir leiden, vnd also getzeiget auff einen edelman Liback genant, vnd auff andere, weile sie wusten viel von der montze zureden, die von Gorlitz zuuorhorenn. Isz hat auch der her cantzler gesaget, man wolde die geschickten von steten nicht horen, were jme dennoch an stat ko. mt. bekomerlich, nochdem sie ein- 40 geleibet, die sich alweg bey der chron wolgehalden, man solde dennoch leute so geringe nicht achtten, vnd ab die chron sie nicht haben wolde, wurden vngetzweifelt hern bekomen, die sie gern 63 25
497 mischen pfennigen schuerlich hette vorgleichet. Die vnsere hat ge- halten drithalb lot, LXXXII gl. auff die marck, vnd nhumols so sie geweist, bisz jn LXXXVI auch bisz in alle xc, so der alden gorlit- schen pfennige viel dorunder gewest, vnd die behmische III lot 5 minus 1 pf. vngeferlich auff die marck der alden vmmb xC, der newen nicht 84 etc. Derwegen ist jm bestem beraten, den montz- meister widervmmb anheymzuzcyhen, den ist sehr viel vbels auff den montzmeistern geredt, jn gar viel landen vnd zu Praga dem protonotarien furgehalden, wie er sich mehr gereichet den die 10 stad vnd etzliche guttern Georgen Emerichs zu sich gekaufft vnd ist an dem gewest, das er bynnen Iv jhar vber IVM marck beko- menn, etzlich vnd sibentzig marck gartenzcinsz, die etwan Jeorg Emerichs gewest, von Hansen Frentzeln gekaufft, jnhalts des stat� 50b buchs. Aber die schuldt ist mitgewest der muntzherren die haben 15 vbel zusehn, dem montzmeistern ein grosz lohn, von der marck vnn gl. gegeben, das den zu viel gewest, weile man so hart gemuntzt, jme gestattet viel lehrjungen zu halden etc. Wie jsz aber mit der schwertz der montze zugegangen, hat viel lewte vordunckt, jsz solde jm herwider wegen etwas auffgetragen habenn, vnd disz 20 solde eine antzeigung sein, so die pfennigen nhumols geweist vnd der schwertz douon abegerostet, das die marck iv ader vi groschen leichter ist worden, vnangesehn, das der weinstein dorkegen ko� menn. Nhu wil disz stuck viel auslegung haben, auch zu den ge- satzt sein die der montze vorstendig. So also die geschickten einstymmig beiden hern hochlich ge- fleissiget, zuuorhor zukomen, vnd die hern forderlich der oberste burggraue, der her cantzler, vnd andere, solchs jn gemeiner vor- sammelung offtmals angereget, vnd doch vormarckt das sich etzlich aus den hern, an meisten her Wilhelm der junge von Bernstein 30 hoffemeister auch viel aus der ritterschafft dowieder gesatzt, hat der burggraue gesaget, das die von Gorlitz dorvmmb gebeten, das sie fur den, die wieder jre montze weren, vnd ires angebens viel wusten douon zureden, mochten gehort werden, auch mit jnen do- 51 uon reden, vnd wesz sie sich nicht wusten zuentschuldigen, dor- 35 vmmb erborten sie ir leiden, vnd also getzeiget auff einen edelman Liback genant, vnd auff andere, weile sie wusten viel von der montze zureden, die von Gorlitz zuuorhorenn. Isz hat auch der her cantzler gesaget, man wolde die geschickten von steten nicht horen, were jme dennoch an stat ko. mt. bekomerlich, nochdem sie ein- 40 geleibet, die sich alweg bey der chron wolgehalden, man solde dennoch leute so geringe nicht achtten, vnd ab die chron sie nicht haben wolde, wurden vngetzweifelt hern bekomen, die sie gern 63 25
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498 horetten. Sie solden dennoch mercken, wie jsz sich neulich mit den von Mehrern begeben (dieser rede haben seiner g. viel aus der herschafft vnd ritterschafft zugefallen) vnd angehangen, jme wurde nochgesaget, das die von Gorlitz jme solden zugesaget haben etzlich tausent schoc zu betzalung seiner schulde, wue er jnen diese sache zu bekwemen ort durchfurt. Das thete kein bidermann, die von Gorlitz hetten jme wieder heller noch pfennige gegebenn (vnd das ist dismal war gewest), was er thette ader redet, das thete er neben der billikeit. Die von Gorlitz hetten angetzeiget, das jr schade aus der krohn geflossen, sie suchtten nhumols dowieder 10 rath vnd hulffe an den stellen, do jsz billich geschehe, so konden sie jrer notdorfft nicht gehort werdenn, vnd dergleichen viel etc. Isz hat sich aber gnanter fromer man Liback entschuldiget, wuste 51b nichts furzunemenn mit den von Gorlitz etc. Dergleichen haben andere auch gethan, die von dem burggrauen zuuorhor genennet, 15 dorauff der burggraue gesaget: „ja lieber Liback, die von Gorlitz sagen, wen du, als viel vmmb die boese montze geredt hets, als vmmb ir montze, vnzueifflich jre montze were in diesen falle vnd schaden nye komenn," den der Liback hat gesessen in dem konig- greitzer kreisz, do die falsche boese montze am meisten ist ge- 20 schlagen wurden. Isz ist auch nyemands aus dem adel so hart wieder die montze gewest, als die aus demselben kreisz vnd ist doch beschlossen die stete zuhoren. Sonabents sancti Johannis evangeliste anno etc. xvn° sein die geschickten in gemeyner vorsammelung in der landtaffelstube aber� 25 mols vorhort, vnd nochdem man sich, wie geredt, voreyniget, hat Michel Montzer zu Budissin geredt vnd beide stende erinnert des foriges antragens beschuerung jrthumb vnd schadens, so in der gorlitschen montze zugefallen. Nhu hetten sie sich vortrost ire gnaden wurden alle dieselbigen, nicht weniger den der chron sa- 30 chen, gnediglich betracht vnd ko. mt. zu schaden nicht gestattet haben, dieselbigen lenger zustehn, sie wurden aber bericht das vielleicht die montze solde gesatzt werden, das wolde diesen lan- den vnd steten zu weiterm schaden gereichen, vnd were jnen der- halb in keinen weg leidlich, vnd domit vorzcalt vrsachen, oben 35 52 vorzceichent XLVIII. vnd andere, vnd noch viel worten beschliesslich gesaget, wue die chron die von Gorlitz jres alden gebrauchs der 24. Sonabents sancti Johannis evangeliste, 27. december 1516. Aus dem ganzen zusammenhange der erzählung sowie aus der wochentagsangabe, welche 1516 das fest dieses heiligen auf sonnabend richtig feststellt, während 1517 dieses fest auf sonntag fällt, geht hervor, dass der verfasser die jahreszahl 1517 unrichtig ange- geben hat. 5
498 horetten. Sie solden dennoch mercken, wie jsz sich neulich mit den von Mehrern begeben (dieser rede haben seiner g. viel aus der herschafft vnd ritterschafft zugefallen) vnd angehangen, jme wurde nochgesaget, das die von Gorlitz jme solden zugesaget haben etzlich tausent schoc zu betzalung seiner schulde, wue er jnen diese sache zu bekwemen ort durchfurt. Das thete kein bidermann, die von Gorlitz hetten jme wieder heller noch pfennige gegebenn (vnd das ist dismal war gewest), was er thette ader redet, das thete er neben der billikeit. Die von Gorlitz hetten angetzeiget, das jr schade aus der krohn geflossen, sie suchtten nhumols dowieder 10 rath vnd hulffe an den stellen, do jsz billich geschehe, so konden sie jrer notdorfft nicht gehort werdenn, vnd dergleichen viel etc. Isz hat sich aber gnanter fromer man Liback entschuldiget, wuste 51b nichts furzunemenn mit den von Gorlitz etc. Dergleichen haben andere auch gethan, die von dem burggrauen zuuorhor genennet, 15 dorauff der burggraue gesaget: „ja lieber Liback, die von Gorlitz sagen, wen du, als viel vmmb die boese montze geredt hets, als vmmb ir montze, vnzueifflich jre montze were in diesen falle vnd schaden nye komenn," den der Liback hat gesessen in dem konig- greitzer kreisz, do die falsche boese montze am meisten ist ge- 20 schlagen wurden. Isz ist auch nyemands aus dem adel so hart wieder die montze gewest, als die aus demselben kreisz vnd ist doch beschlossen die stete zuhoren. Sonabents sancti Johannis evangeliste anno etc. xvn° sein die geschickten in gemeyner vorsammelung in der landtaffelstube aber� 25 mols vorhort, vnd nochdem man sich, wie geredt, voreyniget, hat Michel Montzer zu Budissin geredt vnd beide stende erinnert des foriges antragens beschuerung jrthumb vnd schadens, so in der gorlitschen montze zugefallen. Nhu hetten sie sich vortrost ire gnaden wurden alle dieselbigen, nicht weniger den der chron sa- 30 chen, gnediglich betracht vnd ko. mt. zu schaden nicht gestattet haben, dieselbigen lenger zustehn, sie wurden aber bericht das vielleicht die montze solde gesatzt werden, das wolde diesen lan- den vnd steten zu weiterm schaden gereichen, vnd were jnen der- halb in keinen weg leidlich, vnd domit vorzcalt vrsachen, oben 35 52 vorzceichent XLVIII. vnd andere, vnd noch viel worten beschliesslich gesaget, wue die chron die von Gorlitz jres alden gebrauchs der 24. Sonabents sancti Johannis evangeliste, 27. december 1516. Aus dem ganzen zusammenhange der erzählung sowie aus der wochentagsangabe, welche 1516 das fest dieses heiligen auf sonnabend richtig feststellt, während 1517 dieses fest auf sonntag fällt, geht hervor, dass der verfasser die jahreszahl 1517 unrichtig ange- geben hat. 5
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499 5 35 montze vnd priuilegien entsetzen wurden, so solden sie wiessen, das sie dodurch vorursacht wurden, sich mit andern vmbligenden fursten vnd herrn der montzhalb zuuortragenn, also das die gor- litsche montze bei denselben vnd widervmmb der fursten montze jm lande alhie genomenn wurde, vnd wolden sich domit angesaget haben, weile sie von der chron jn diesen vorderb gefurt vnd nhu- mols ane rath vnd hulffe gelassen, das sie furder keyne stewer vormochten zugeben noch geben wolden, alleine was sie ko. mt. aus pflichten zuthun schuldig, die sie den jn alwege wolden ausz- 10 getzogen haben, douon sie offentlich protestirten. So aber zuuorn von etzlichen hern vnd der stat gute freunde betracht, das die stende der stete notdorfft in dewtscher sprach nicht genugsam vornemen wurden, auch jn solcher zcunge zuzu- horen beschueret, wie den folgen wirt, haben sie geraten also zu- 15 reden vnd ins behmisch zubrengen, das den also geschehen. Vnd weile die stende die sprach zwhoren voracht, hat er Dislaw von der Gabel von dem prothonotario gefordert, wue sie jr antragen (dorvmmb er den wol gewost) hetten vorbehmischen lassen, das- selbige zuvberantworten, das jsz mochte offentlich vorlesen werden. 20 Das den also geschehen vnd gar weit erstrackt gewest vnd bei die hendel geleget ist. Noch gethaner rede vnd vorlesen haben sich do vier dort drey 52b vnd also mancherlei rethe vndir sich mit gar grossem gemurmel gehalden, auch etzlich mit vngestumen geberde, ab jnen das fur- 25 tragen vahst entkegen, doch haben sie entlich durch den burg- grauen reden lassen, das furbrengen jn ein bedencken zunemenn vnd zukunfftigen mondtag antwort dorauff zugeben. Nhu haben etzlich das furtragen beschuerlich angenomenn, einsteils dorvmmb das jnen nicht leidlich, zugestatten, das die montze 30 widervmmb eingenomenn wurde, anderteils gesaget, sie droen mit frembder herschafft, vnd wue sie das theten, so theten sie vnbider- lich. Dorkegen haben andere gesaget, sie hetten ire notdorfft ge- redt vnd were dennoch zubekomern, ab sie billich ane rath vnd hulffe solden gelassen werden. Vnd ist also part gehalden wurden. Der antwort haben die geschickten mit emsigen anregen vnd sollicitirn angereget, aber keyne erlangenn mogen bysz donerstags des newen jars tag. Do die geschickten die hern, einen itzlichen jn sunderheit, so hart vberlauffen, sein her Jhan von Sternberg itzt oberster vorordenter regent vnd hewptmann des konigreichs Beh- 40 men, her Wilhelm von Eilenburg itzt landuoit, her Radslaw oberster lantschreiber vnd her Hans Bruckener hiraus auff den sal zu den steten geschickt wurden vnd angesaget, sie vormercktenn das die 63 *
499 5 35 montze vnd priuilegien entsetzen wurden, so solden sie wiessen, das sie dodurch vorursacht wurden, sich mit andern vmbligenden fursten vnd herrn der montzhalb zuuortragenn, also das die gor- litsche montze bei denselben vnd widervmmb der fursten montze jm lande alhie genomenn wurde, vnd wolden sich domit angesaget haben, weile sie von der chron jn diesen vorderb gefurt vnd nhu- mols ane rath vnd hulffe gelassen, das sie furder keyne stewer vormochten zugeben noch geben wolden, alleine was sie ko. mt. aus pflichten zuthun schuldig, die sie den jn alwege wolden ausz- 10 getzogen haben, douon sie offentlich protestirten. So aber zuuorn von etzlichen hern vnd der stat gute freunde betracht, das die stende der stete notdorfft in dewtscher sprach nicht genugsam vornemen wurden, auch jn solcher zcunge zuzu- horen beschueret, wie den folgen wirt, haben sie geraten also zu- 15 reden vnd ins behmisch zubrengen, das den also geschehen. Vnd weile die stende die sprach zwhoren voracht, hat er Dislaw von der Gabel von dem prothonotario gefordert, wue sie jr antragen (dorvmmb er den wol gewost) hetten vorbehmischen lassen, das- selbige zuvberantworten, das jsz mochte offentlich vorlesen werden. 20 Das den also geschehen vnd gar weit erstrackt gewest vnd bei die hendel geleget ist. Noch gethaner rede vnd vorlesen haben sich do vier dort drey 52b vnd also mancherlei rethe vndir sich mit gar grossem gemurmel gehalden, auch etzlich mit vngestumen geberde, ab jnen das fur- 25 tragen vahst entkegen, doch haben sie entlich durch den burg- grauen reden lassen, das furbrengen jn ein bedencken zunemenn vnd zukunfftigen mondtag antwort dorauff zugeben. Nhu haben etzlich das furtragen beschuerlich angenomenn, einsteils dorvmmb das jnen nicht leidlich, zugestatten, das die montze 30 widervmmb eingenomenn wurde, anderteils gesaget, sie droen mit frembder herschafft, vnd wue sie das theten, so theten sie vnbider- lich. Dorkegen haben andere gesaget, sie hetten ire notdorfft ge- redt vnd were dennoch zubekomern, ab sie billich ane rath vnd hulffe solden gelassen werden. Vnd ist also part gehalden wurden. Der antwort haben die geschickten mit emsigen anregen vnd sollicitirn angereget, aber keyne erlangenn mogen bysz donerstags des newen jars tag. Do die geschickten die hern, einen itzlichen jn sunderheit, so hart vberlauffen, sein her Jhan von Sternberg itzt oberster vorordenter regent vnd hewptmann des konigreichs Beh- 40 men, her Wilhelm von Eilenburg itzt landuoit, her Radslaw oberster lantschreiber vnd her Hans Bruckener hiraus auff den sal zu den steten geschickt wurden vnd angesaget, sie vormercktenn das die 63 *
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500 53 gebrechen die zwuschen den stenden der chron jrrig stunden, zu keinem ende lauffen wolden, derwegen nicht moglich were, jre fur- getragene beschuerung zuhandeln, solden also gedult tragen bisz auff nehstkunfftigen landtag etc. Diess abscheids sein die geschick- ten beschuert gewest, vnd gesaget, sie weren von tag zu tage vahst bisz jn vi wochen vortzogen wurden, man hette jnen diesen abscheid fur etzlichen wochen geben mogen, wusten auch auff ir lang vorharren mit dem abscheid nicht heym zukomenn, wurden jres vnfleis hirjnnenn vormarckt, vnd also gebeten, ire g. wolden die stende vormanenn, sie mit entlicher vnd besser antwort abe- 10 zuweisenn, den ab sie ire beschuerung nicht genugsam vorstanden, sie wolden sie den hern die die sprach vornemenn, gerne wider- vmmb vornewen vnd deutenn. Dorauff sein abermols vorordent obgemelte zwene herrn vnd der driette her Bastian von der Weithmil, aus der ritterschafft her 15 Nickles Zcerensky, wonet nicht weit vom Cuttenberg, der vnder- burggraue zu Praga vnd ein edelmann aus der egerischen pflege. Denselben sein von den geschickten der stad erstlich furgetragen der stad priuilegien konig Johanns vnd keiser Karls die den auch genugsam vorbehmischt, wie die stadt mit der montze vorsorget, 20 wie dieselben priuilegien von keisern Karln aus guetem rath vnd bedocht in gegenwertikeit x fursten vnd etzlicher hern der chron 53b der stad gegeben, dorzu der alde gebrauch das die montze vber menschen vnd vber aller menschen gedencken yhe in der chron vnd eingeleibten landen gegangen, douon sich den kein mensch 25 besorget hette dieselbige zuuorbieten, vnd wue jsz ein newe ding were, wolden sie ire gnaden vnd stende vngerne domit beladen. Isz haben sich auch die geschickten erboeten, das ein rath also dorein sehn wurde, das der montze weniger gemacht, domit douon nyemandes beschuert, dorvber gut achttung dorauff geben, wie mit 30 solcher kleiner montze zuhalden, weile man vormerckt, das die- selbige den leuten also entkegen vnd hynangehangen, wue isz yhe nicht sein wolde, so wurden ein rath vorursacht, sich mit andern vmbligenden fursten vnd herrn der montzhalb zuuortragen etc. Vt supra. Dorauff habenn die andern von stetenn gefolget vnd abermols die beschuerung, von wanne sich die vorursacht, jrthumb vnd schaden der montze vberflussig vorzcalt, mit demutiger bethe etc., vnd wue jsz nicht solde gewandelt werden, musten land vnd stete in grund eyngehn vnd furderbenn etc. Noch genugsamer vnddirricht, auch auff die fragen der herrn, jst nochmols furgewandt, das sie yhe willig jn diesem jrthumb zu- 5 35 40
500 53 gebrechen die zwuschen den stenden der chron jrrig stunden, zu keinem ende lauffen wolden, derwegen nicht moglich were, jre fur- getragene beschuerung zuhandeln, solden also gedult tragen bisz auff nehstkunfftigen landtag etc. Diess abscheids sein die geschick- ten beschuert gewest, vnd gesaget, sie weren von tag zu tage vahst bisz jn vi wochen vortzogen wurden, man hette jnen diesen abscheid fur etzlichen wochen geben mogen, wusten auch auff ir lang vorharren mit dem abscheid nicht heym zukomenn, wurden jres vnfleis hirjnnenn vormarckt, vnd also gebeten, ire g. wolden die stende vormanenn, sie mit entlicher vnd besser antwort abe- 10 zuweisenn, den ab sie ire beschuerung nicht genugsam vorstanden, sie wolden sie den hern die die sprach vornemenn, gerne wider- vmmb vornewen vnd deutenn. Dorauff sein abermols vorordent obgemelte zwene herrn vnd der driette her Bastian von der Weithmil, aus der ritterschafft her 15 Nickles Zcerensky, wonet nicht weit vom Cuttenberg, der vnder- burggraue zu Praga vnd ein edelmann aus der egerischen pflege. Denselben sein von den geschickten der stad erstlich furgetragen der stad priuilegien konig Johanns vnd keiser Karls die den auch genugsam vorbehmischt, wie die stadt mit der montze vorsorget, 20 wie dieselben priuilegien von keisern Karln aus guetem rath vnd bedocht in gegenwertikeit x fursten vnd etzlicher hern der chron 53b der stad gegeben, dorzu der alde gebrauch das die montze vber menschen vnd vber aller menschen gedencken yhe in der chron vnd eingeleibten landen gegangen, douon sich den kein mensch 25 besorget hette dieselbige zuuorbieten, vnd wue jsz ein newe ding were, wolden sie ire gnaden vnd stende vngerne domit beladen. Isz haben sich auch die geschickten erboeten, das ein rath also dorein sehn wurde, das der montze weniger gemacht, domit douon nyemandes beschuert, dorvber gut achttung dorauff geben, wie mit 30 solcher kleiner montze zuhalden, weile man vormerckt, das die- selbige den leuten also entkegen vnd hynangehangen, wue isz yhe nicht sein wolde, so wurden ein rath vorursacht, sich mit andern vmbligenden fursten vnd herrn der montzhalb zuuortragen etc. Vt supra. Dorauff habenn die andern von stetenn gefolget vnd abermols die beschuerung, von wanne sich die vorursacht, jrthumb vnd schaden der montze vberflussig vorzcalt, mit demutiger bethe etc., vnd wue jsz nicht solde gewandelt werden, musten land vnd stete in grund eyngehn vnd furderbenn etc. Noch genugsamer vnddirricht, auch auff die fragen der herrn, jst nochmols furgewandt, das sie yhe willig jn diesem jrthumb zu- 5 35 40
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504 sehn, aber gelegenheit irer hendel woldens nicht erleidenn, der- wegen solden sie gedult tragen bisz auff zukunfftigen landtag, den jsz were nicht ein sache eins handels ader tag, sundern man wurde 54 also doreinsehn, das jsz ein ewig ding sein vnd werden solde. Diszs letzte wort ist dohyn zuuornemenn, den die geschickten haben dornoch gestanden, wue man die montze widervmmb zu- lassen wurde, das jsz mit vorwilligung aller stende geschehe, vnd vnder des landes jngesigel bestetiget dieselbige nymmermehr zu- uorbieten, domit den leuten die montze so viel diester genemer. Dieweile den die geschickten ir fleissig suchen vnd bieten weiter nicht haben brengen mogen, sein sie freitags octauas sancti Steffani auffgebrochen vnd sondtags hirnoch alhie wider einkomenn. Also habe ich noch der kurtze, wiewol mit viel worten vor- zceichent, was zu Praga diese sechs wochen vber gehandelt, vnd 15 glaube mir bei meiner selen selikeit mit grosser sorge muhe vnd fleis als von den die jsz gen gemeiner stad treulich hertzlich vnd wol gemeinet, vnd den dieser erwachssener jrthumb beschuerung schaden vnd schimpff leid gewest ist. Aber eine itzliche handelung, rede vnd begunst zuschreiben ist mir nicht moglich auch zuschrei- 20 ben beschuerlich, dorzu von vnnoten, sunderlich wie sich die von steten hirjnnenn gehalden, wie sie haben wollen sehn der stad priuilegien, das jnen doch gewegert, wie sie den oben vorzceigtten begreiffe des protonotarien durchwuelet, mit etzlichen worten ge- andert etc. vnd gar nicht haben erleiden wollen, denselben furzu- 25 tragen, vnd also den geschicktenn ires furnems sehr entkegen ge� 54b west, wiewol jnen von den geschickten offtmals gesaget, ab sie von jnen gejrret, wurde entlich jnen alsz viel als den von Gorlitz vnd vielleicht mehr zuschaden lauffen. Mittelrzceit hats sichs in diesen landen vnd steten mit der 30 montze jn keuffen vnd vorkeuffen seltzam vorlauffen, das korn zu polacken zu xXVI, zu behm. gelde zu xxx, zu gorlitschen pf. vmmb eine marck vnd doruber, die gerste zu XxVI poln. ader zu XL gor- litschen groschen etc. vnd also in allen keuffen vnd vorkeuffen. Ist sehr wenig gebrauen wurden, den hat nyemand zu gerste ko- 35 men mogen, den alleine, die die polacken gehabt haben, dorvmmb das am meisten getreide, forderlich an korn vnd gerste, von der polnischen grentze durch Glogaw vnd aus der marck komen ist. Derhalb vmmb vorsorgung willen der stad ein rath die biereigen offtmals beschickt vnd befolen zw brewen, auch entlich zwei bier, 40 einen mertzen vnd ein trenck ader weisen bier zugegeben, doch 5 10 41. freitags octauas sancti Steffani, 2. januar 1517.
504 sehn, aber gelegenheit irer hendel woldens nicht erleidenn, der- wegen solden sie gedult tragen bisz auff zukunfftigen landtag, den jsz were nicht ein sache eins handels ader tag, sundern man wurde 54 also doreinsehn, das jsz ein ewig ding sein vnd werden solde. Diszs letzte wort ist dohyn zuuornemenn, den die geschickten haben dornoch gestanden, wue man die montze widervmmb zu- lassen wurde, das jsz mit vorwilligung aller stende geschehe, vnd vnder des landes jngesigel bestetiget dieselbige nymmermehr zu- uorbieten, domit den leuten die montze so viel diester genemer. Dieweile den die geschickten ir fleissig suchen vnd bieten weiter nicht haben brengen mogen, sein sie freitags octauas sancti Steffani auffgebrochen vnd sondtags hirnoch alhie wider einkomenn. Also habe ich noch der kurtze, wiewol mit viel worten vor- zceichent, was zu Praga diese sechs wochen vber gehandelt, vnd 15 glaube mir bei meiner selen selikeit mit grosser sorge muhe vnd fleis als von den die jsz gen gemeiner stad treulich hertzlich vnd wol gemeinet, vnd den dieser erwachssener jrthumb beschuerung schaden vnd schimpff leid gewest ist. Aber eine itzliche handelung, rede vnd begunst zuschreiben ist mir nicht moglich auch zuschrei- 20 ben beschuerlich, dorzu von vnnoten, sunderlich wie sich die von steten hirjnnenn gehalden, wie sie haben wollen sehn der stad priuilegien, das jnen doch gewegert, wie sie den oben vorzceigtten begreiffe des protonotarien durchwuelet, mit etzlichen worten ge- andert etc. vnd gar nicht haben erleiden wollen, denselben furzu- 25 tragen, vnd also den geschicktenn ires furnems sehr entkegen ge� 54b west, wiewol jnen von den geschickten offtmals gesaget, ab sie von jnen gejrret, wurde entlich jnen alsz viel als den von Gorlitz vnd vielleicht mehr zuschaden lauffen. Mittelrzceit hats sichs in diesen landen vnd steten mit der 30 montze jn keuffen vnd vorkeuffen seltzam vorlauffen, das korn zu polacken zu xXVI, zu behm. gelde zu xxx, zu gorlitschen pf. vmmb eine marck vnd doruber, die gerste zu XxVI poln. ader zu XL gor- litschen groschen etc. vnd also in allen keuffen vnd vorkeuffen. Ist sehr wenig gebrauen wurden, den hat nyemand zu gerste ko- 35 men mogen, den alleine, die die polacken gehabt haben, dorvmmb das am meisten getreide, forderlich an korn vnd gerste, von der polnischen grentze durch Glogaw vnd aus der marck komen ist. Derhalb vmmb vorsorgung willen der stad ein rath die biereigen offtmals beschickt vnd befolen zw brewen, auch entlich zwei bier, 40 einen mertzen vnd ein trenck ader weisen bier zugegeben, doch 5 10 41. freitags octauas sancti Steffani, 2. januar 1517.
Strana 502
502 nicht anders zu brewen, den auffs logern in summern, vnd ist zum letzten vnd auff heute Juliane mit der montze dohyn komen, das von den Behmen vnd Merckern alwege lieber genomenn ist wurden eine marck gorlitsch pf., den xxx gl. an behm. pfennigen ader an polacken, dorvmmb das die Behmen jren austrag mit dem gekorne zum Cuttenberg vnd die Mercker zu Franckfurt jn der montze ge- 55 wust haben. Den jsz alhie offentlich geredt, das der marggraffe seine montze eine langetzceit mit dem gekorne der gorlitschen pfennigen getrieben hette. Den alle montze auff der niderloge des heyrings, item was auffm statkeller zu Crossen fur wein zubetzalen 10 gewest, ist gar gekornet vnd gen Franckfurt in die montze ge- schickt wurden. Item Eukarius zu Budissin viel gekornet vnd gen Franckfurt geschickt. Derselbe Eukarius hat zu Budissin vor den eldesten, die jsz den denen geschickten der stad offtmals furgehal- den fur eine warheit geredt, jsz weren jungst Michaelis jm marckte 15 zu Leiptzig XVII scheffel gorl. pfennigen doselbst gekornet wurden, das hette jme der probirer zu Leiptzig gesaget, esz weren auch jn neulicher zceit zwei grosse fassz gorl. pfennige gen Nurmberg zu kornen gefurt wurden etc. Ab aber diss wahr sein mag stelle ich an seinen ort, so ich halde jsz sei gelogen, den die eldisten zu 20 Budissin haben selber seine rede vor eine lugen geacht, wiewol er einer rats gewest, doch grosses rhumb, mit viel worten, die den selden ane lugen, hat gewonet jn dem schonen gemolten hawse am rynge etc. Aber die warheit zuschreiben, so ist alle merckte vor etzlich tausent gulden gekorns an gorl. montze zu Leipzig ge- 25 west, vnd dieweile sich den viel leute des gekorns gefleissiget, so hat ein yederman die schwartzen pfennigen zum gekorne lieber genomenn, den die geweisten, auch beweilen u groschen auffge- geben. Vnd jst also die montze jn den jrthumb komenn, dorzu bisher kein mann noch lande vnd stete rath haben finden mögen, 30 vnd ist also dohyn gelanget, wie oben douon geredt vnd besorget 55b supra folio vI°, wie durch die weysz die montze gerynge gemácht. Item so auffm marckte das getreide vmmb gorlitsche pfennige wie gehort vorkaufft ist wurden, sein alsbalde dowest etzlich burger vnd weitgeste, die dem furman vor das gorl. geldt gegeben haben 35 behm. pfennige vnd polacken, so viel als er suesten vmmb solch geldt gegeben hette, also xxx gl. behmisch pfennige fur eine marcke gorl. pfennige etc. Nhu rechen was hiran vorlust vnd in welchen fal die montze komenn. Hirnoch sein tage gehalden wurden, einer zur Lobau, der an- 40 5 2. auff heute Juliane, 16. februar 1517.
502 nicht anders zu brewen, den auffs logern in summern, vnd ist zum letzten vnd auff heute Juliane mit der montze dohyn komen, das von den Behmen vnd Merckern alwege lieber genomenn ist wurden eine marck gorlitsch pf., den xxx gl. an behm. pfennigen ader an polacken, dorvmmb das die Behmen jren austrag mit dem gekorne zum Cuttenberg vnd die Mercker zu Franckfurt jn der montze ge- 55 wust haben. Den jsz alhie offentlich geredt, das der marggraffe seine montze eine langetzceit mit dem gekorne der gorlitschen pfennigen getrieben hette. Den alle montze auff der niderloge des heyrings, item was auffm statkeller zu Crossen fur wein zubetzalen 10 gewest, ist gar gekornet vnd gen Franckfurt in die montze ge- schickt wurden. Item Eukarius zu Budissin viel gekornet vnd gen Franckfurt geschickt. Derselbe Eukarius hat zu Budissin vor den eldesten, die jsz den denen geschickten der stad offtmals furgehal- den fur eine warheit geredt, jsz weren jungst Michaelis jm marckte 15 zu Leiptzig XVII scheffel gorl. pfennigen doselbst gekornet wurden, das hette jme der probirer zu Leiptzig gesaget, esz weren auch jn neulicher zceit zwei grosse fassz gorl. pfennige gen Nurmberg zu kornen gefurt wurden etc. Ab aber diss wahr sein mag stelle ich an seinen ort, so ich halde jsz sei gelogen, den die eldisten zu 20 Budissin haben selber seine rede vor eine lugen geacht, wiewol er einer rats gewest, doch grosses rhumb, mit viel worten, die den selden ane lugen, hat gewonet jn dem schonen gemolten hawse am rynge etc. Aber die warheit zuschreiben, so ist alle merckte vor etzlich tausent gulden gekorns an gorl. montze zu Leipzig ge- 25 west, vnd dieweile sich den viel leute des gekorns gefleissiget, so hat ein yederman die schwartzen pfennigen zum gekorne lieber genomenn, den die geweisten, auch beweilen u groschen auffge- geben. Vnd jst also die montze jn den jrthumb komenn, dorzu bisher kein mann noch lande vnd stete rath haben finden mögen, 30 vnd ist also dohyn gelanget, wie oben douon geredt vnd besorget 55b supra folio vI°, wie durch die weysz die montze gerynge gemácht. Item so auffm marckte das getreide vmmb gorlitsche pfennige wie gehort vorkaufft ist wurden, sein alsbalde dowest etzlich burger vnd weitgeste, die dem furman vor das gorl. geldt gegeben haben 35 behm. pfennige vnd polacken, so viel als er suesten vmmb solch geldt gegeben hette, also xxx gl. behmisch pfennige fur eine marcke gorl. pfennige etc. Nhu rechen was hiran vorlust vnd in welchen fal die montze komenn. Hirnoch sein tage gehalden wurden, einer zur Lobau, der an- 40 5 2. auff heute Juliane, 16. februar 1517.
Strana 503
503 der zu Budissin, jn der einweisung des herrn von Eilenbergs, als eines newen landuoits, de quo alibi, jsz sein auch tzwene eldisten vnd ein ratman von Budissin die sancte Agathe alhie gewest vnd vorzcalt, wie jsz zu Praga vorblieben, doraus zu besorgen das die 5 alde montze in der chron nymmer mehrn widervmmb genomen wurde, das auch kleine hoffenung were, rat vnd hulffe von den herrn zurlangen, derwegen von noten sein wurde, jn die sache selbst zusehen, domit lande vnd stete der vntreglichen beschuerung entladen. Den wo jsz nicht geschehen solde, weren auffruhre in 10 steten zubesorgen, den jsz weren jre gemeinde bei jnen auffm rot- hause gewest, vnd mit hitzigem gemute geclaget, mit bethe dofur zutrachten, sie mochtens der gestalt furder nicht erleiden. Dobei angetzeiget einen brieffe der von Zittau an sie geschrieben (copia ist vorhanden) vnd haben doch in allen hendeln dieser tage dorauff 15 geruhet, das ein zcimlich auffgeldt von den steten genomenn vnd 56 zwifiche pfennige auff das behmisch schrot vnd korn geschlagen wurden. Dorkegen die geschickten vnd die eldisten alhie jm handel ge- saget, sie mochten sich aller handelung, wie sich die zu Praga 20 vorlauffen wol erjnnern, hetten doch nochmols den trost das die alde montze in der chron widervmb solde zugelassen werden, die- weile jsz von den stenden nicht abegeschlagen, mochten auch die beschuerung aller stete aus der not bei jnen alhie furhanden, wol ermessen, horetten auch sagen, das die von Zittau die montze jn 25 der stadt orber, furderlich vndirm saltz itzt vorboeten hetten, mus- ten solchs an seinem ort lassen. Isz hat sich auch zu Budissin be- geben, so diss stuck den von Sittau furgehalden, das jr statschreiber offentlich gesaget, wen sie jsz mit fug hetten thuen mogen, sie wol- den die gorlitsche montze vorlangst vorboeten haben, vnd wusten 30 nyemandes, der diesen jrthumb gemacht vnd vorursacht zubeschul- digen, den die von Gorlitz etc. Dorauff der prothonotarius geant- wort, das wuste man sehre wol, aber das er den von Gorlitz die schuldt gebe, doran thete er jnen vngutlich vnd solde jsz douor achtten, vnd wen er so weite befelh hette, ader das die von Gorlitz 35 solchs von jme horetten, sie vnd er woldens der gestalt vorant- worten, das jsz jme nicht gefallen solde. Vnd ist an dem gewest, das die von Sittau das gorlitsch geldt vndirm saltz zunemenn ge- wegert, so aber der pawer solchs vormarckt, hat er seine wahr auch nicht anders, den vmmb behmisch pfennige geben wollen, do- 40 durch die von Sittau solchs haben abstellen mussen. 2. de quo alibi, s. Hasse's annalen b. 1. p. 417. 3. die sancte Agathe, 5. febr. 1517.
503 der zu Budissin, jn der einweisung des herrn von Eilenbergs, als eines newen landuoits, de quo alibi, jsz sein auch tzwene eldisten vnd ein ratman von Budissin die sancte Agathe alhie gewest vnd vorzcalt, wie jsz zu Praga vorblieben, doraus zu besorgen das die 5 alde montze in der chron nymmer mehrn widervmmb genomen wurde, das auch kleine hoffenung were, rat vnd hulffe von den herrn zurlangen, derwegen von noten sein wurde, jn die sache selbst zusehen, domit lande vnd stete der vntreglichen beschuerung entladen. Den wo jsz nicht geschehen solde, weren auffruhre in 10 steten zubesorgen, den jsz weren jre gemeinde bei jnen auffm rot- hause gewest, vnd mit hitzigem gemute geclaget, mit bethe dofur zutrachten, sie mochtens der gestalt furder nicht erleiden. Dobei angetzeiget einen brieffe der von Zittau an sie geschrieben (copia ist vorhanden) vnd haben doch in allen hendeln dieser tage dorauff 15 geruhet, das ein zcimlich auffgeldt von den steten genomenn vnd 56 zwifiche pfennige auff das behmisch schrot vnd korn geschlagen wurden. Dorkegen die geschickten vnd die eldisten alhie jm handel ge- saget, sie mochten sich aller handelung, wie sich die zu Praga 20 vorlauffen wol erjnnern, hetten doch nochmols den trost das die alde montze in der chron widervmb solde zugelassen werden, die- weile jsz von den stenden nicht abegeschlagen, mochten auch die beschuerung aller stete aus der not bei jnen alhie furhanden, wol ermessen, horetten auch sagen, das die von Zittau die montze jn 25 der stadt orber, furderlich vndirm saltz itzt vorboeten hetten, mus- ten solchs an seinem ort lassen. Isz hat sich auch zu Budissin be- geben, so diss stuck den von Sittau furgehalden, das jr statschreiber offentlich gesaget, wen sie jsz mit fug hetten thuen mogen, sie wol- den die gorlitsche montze vorlangst vorboeten haben, vnd wusten 30 nyemandes, der diesen jrthumb gemacht vnd vorursacht zubeschul- digen, den die von Gorlitz etc. Dorauff der prothonotarius geant- wort, das wuste man sehre wol, aber das er den von Gorlitz die schuldt gebe, doran thete er jnen vngutlich vnd solde jsz douor achtten, vnd wen er so weite befelh hette, ader das die von Gorlitz 35 solchs von jme horetten, sie vnd er woldens der gestalt vorant- worten, das jsz jme nicht gefallen solde. Vnd ist an dem gewest, das die von Sittau das gorlitsch geldt vndirm saltz zunemenn ge- wegert, so aber der pawer solchs vormarckt, hat er seine wahr auch nicht anders, den vmmb behmisch pfennige geben wollen, do- 40 durch die von Sittau solchs haben abstellen mussen. 2. de quo alibi, s. Hasse's annalen b. 1. p. 417. 3. die sancte Agathe, 5. febr. 1517.
Strana 504
504 57 Aber zuschlahen newe montze vffs behmisch korn vnd schrot wolde vielleicht vnschicklich sein, erstlich von wegen des empfan- gen abescheides zu Praga. So wusten sie, das zu Prag douon ge- redt, das die von Gorlitz eine proba schrots vnd korns aus der montze zum Cutten nemenn solden, vnd were zubesorgen, jsz mochte jnen die gegeben werden, das sye jsz nicht erreichen kon- den, vielleicht die marck auff vi lot, wie diejhenigen, so die montz in befelh gehabt, douon redten, das die montze also sein solde, vnd das ein konig sich vorschreiben muste, die montze nicht zufellen (vnd das ist war wie ich den eine copia der vorschreibung ge- 10 sehen habe), vnd wue jsz anders solde geschehen, das muste ge- schehen mit wiessen aller stende etc. Das sich doch in der montze nicht befunde (den alhie haben die behm. pfennige neue aus der montze gehalden in der proba vi lot minus ein quintin, czu Leipzig bei dem geschwornen probirn vi lot mI pf. reichlich, czu Franckfurt 15 an der Oder vI lot minus 1 quintin, das schrot an den neuen beh- mischen pfennigen LXXVIII LXXIX vngeferlich, an der gemeinen wie sie genge vnd gebe etzlich vnd LXXx groschen). Item so were man nicht genugsam vorsorget in der chron, die montze furder ane wegerung zunemenn, ane das, wue mit der zceit abermols ein jr� 20 thumb einfiele, wolde vielleicht der jrthumb als gros sein, als der itzt gewest. Item jsz trug ein rath gut wiessen, das die Slesier auch die neue montze, ab sie der behmischen gemesz jn keinen weg nemenn wurden, doran den von Gorlitz vnd Lauben am mei- sten vnd mehr den an den Behmenn gelegen. Isz were den, das 25 die slesische montze widervmmb hiraus genomenn, ab aber solchs landen vnd steten thulich, das wolden sie bedencken vnd helffen dofur trachten. Item man begebe domit der stad priuilegien vt supra. Item solde ein rat von jnen nemenn vII gl. auffgeldt, so musten sie doheyme von den iren auch nicht mehr nemenn, vnd 30 wue nhu jnen ein solchs sum als xxxM, wie sie forderten, durch ein solch auffgeldt aus der montze solde gegeben werden, wolde die zubusse als vi ader vn gl. beilofftig auff die zcalmarcke, wie jsz den gerechent, gemeiner stad zu vntreglichem schaden gereichen, vnd solden ein jhar montzen, das sie auffs andere den Pentzig vorkeuffen musten. Yedoch hette ein rath dorauff getracht, sie wolden zum ersten ire burger angreiffen, vnd etzlichen anlegen noch vormogen eine summa gorlitscher pfennige in die montze zu- geben vnd behmische mit aller vorlust doraus zunemen, jn zuuor- sicht, dodurch eine mergliche sum zuvortreiben, wolden auch do- 40 5 35 56b 35. den Pentzig, das gut Penzig mit der grossen haide.
504 57 Aber zuschlahen newe montze vffs behmisch korn vnd schrot wolde vielleicht vnschicklich sein, erstlich von wegen des empfan- gen abescheides zu Praga. So wusten sie, das zu Prag douon ge- redt, das die von Gorlitz eine proba schrots vnd korns aus der montze zum Cutten nemenn solden, vnd were zubesorgen, jsz mochte jnen die gegeben werden, das sye jsz nicht erreichen kon- den, vielleicht die marck auff vi lot, wie diejhenigen, so die montz in befelh gehabt, douon redten, das die montze also sein solde, vnd das ein konig sich vorschreiben muste, die montze nicht zufellen (vnd das ist war wie ich den eine copia der vorschreibung ge- 10 sehen habe), vnd wue jsz anders solde geschehen, das muste ge- schehen mit wiessen aller stende etc. Das sich doch in der montze nicht befunde (den alhie haben die behm. pfennige neue aus der montze gehalden in der proba vi lot minus ein quintin, czu Leipzig bei dem geschwornen probirn vi lot mI pf. reichlich, czu Franckfurt 15 an der Oder vI lot minus 1 quintin, das schrot an den neuen beh- mischen pfennigen LXXVIII LXXIX vngeferlich, an der gemeinen wie sie genge vnd gebe etzlich vnd LXXx groschen). Item so were man nicht genugsam vorsorget in der chron, die montze furder ane wegerung zunemenn, ane das, wue mit der zceit abermols ein jr� 20 thumb einfiele, wolde vielleicht der jrthumb als gros sein, als der itzt gewest. Item jsz trug ein rath gut wiessen, das die Slesier auch die neue montze, ab sie der behmischen gemesz jn keinen weg nemenn wurden, doran den von Gorlitz vnd Lauben am mei- sten vnd mehr den an den Behmenn gelegen. Isz were den, das 25 die slesische montze widervmmb hiraus genomenn, ab aber solchs landen vnd steten thulich, das wolden sie bedencken vnd helffen dofur trachten. Item man begebe domit der stad priuilegien vt supra. Item solde ein rat von jnen nemenn vII gl. auffgeldt, so musten sie doheyme von den iren auch nicht mehr nemenn, vnd 30 wue nhu jnen ein solchs sum als xxxM, wie sie forderten, durch ein solch auffgeldt aus der montze solde gegeben werden, wolde die zubusse als vi ader vn gl. beilofftig auff die zcalmarcke, wie jsz den gerechent, gemeiner stad zu vntreglichem schaden gereichen, vnd solden ein jhar montzen, das sie auffs andere den Pentzig vorkeuffen musten. Yedoch hette ein rath dorauff getracht, sie wolden zum ersten ire burger angreiffen, vnd etzlichen anlegen noch vormogen eine summa gorlitscher pfennige in die montze zu- geben vnd behmische mit aller vorlust doraus zunemen, jn zuuor- sicht, dodurch eine mergliche sum zuvortreiben, wolden auch do- 40 5 35 56b 35. den Pentzig, das gut Penzig mit der grossen haide.
Strana 505
505 30 mit die wage stehn, ab sie ymmer jn der chron genomenn werden, vnd alsden, wue yhe die alden in der chron widervmmb nicht zugelassen, mit jnen vmmb eine leidliche sum gerne vortragen etc. Item jsz ist weiter hynangehangen, so zu Praga der newen montze 5 bei den stenden were gedocht wurden, unzueifflich were zurlangen gewest eine zusage vnd trost dieselbige zunemenn, sie wusten aber, was vnd wie douon gehandelt, supra folio XLVI. Vnd wiewol die andern von steten wieder itzt vorzcalte mey- nung schutz vnd antwort viel einsage gehabt, besunder gesaget, 57b 10 jsz wurde sich in der Slesien wol selbst weisen, vnd das jsz sich nicht schicken wolde, dermosen zu montzen, den jsz wurde bei den jren geredt werden, die von Gorlitz vorsorgen die iren mit neuer montze vnd lassen vns noch langer gehabter gedult in der beschuerung stecken, jsz were den, das ein itzlicher burger zu 15 Gorlitz die neuen montze bei sich jnnenhalden wolde, so lang jnen allen, ein antzal auff das ein zcimlich auffgeldt, auch aus der montze gegeben etc., so haben sich doch die geschickten keynes andern begeben wollen vnd gesaget, jsz wurde sich in der Slesien nicht anders fynden, des hetten sie gueten grundt (den so der protono- 20 tarius des tages sancti Sebastiani bei hertzog Friderich zur Liegnitz jn der Emerichen sachen gewest, vnd mit seinen f. g. von der montze zu rede komen, hat s. f. g. gefraget, ab man auch die sle- sische montze nemenn wurde in sechs steten, wue jsz ire furstl. g. dohyn furen konden, das die gorl. montze widervmmb jn Slesien 25 genomenn, vnd so der protonotarius solchs zuuorantwortenn key- nen befelh gehabt, hat der hertzog gesaget, jsz wurde jn keynen weg anders geschehen mogen), jsz wolde auch den burgern alhie nicht leidlich sein die montze jnnezuhalden, sie weren auch alle des vormogens nicht etc. Derwegenn haben die von steten einen andern vnd diesen 58 furschlag gethan, sie wolden silber vnd kupper in die montze ge- ben, ein rath zu Gorlitz solde das lohn vber sich nemenn. Diesen furschlag haben die geschickten zuruckgetragenn. Mittelrzceit ist bei den eldisten hern disz thunshalb viel kum- 35 mer bedencken vnd rathschlagen gewest, wie ymmer der sache vnd dem jrthumb rath vnd hulffe mochte gefunden werden. Nhu ist der grundt aller rathschlaung doruff gestanden, achttung doruff zugeben ab die montze in die chron ymmer mochte wider geno- menn werden, den wue solchs erlanget, so hette vnzueifflich aller 40 jrthumb vnd beschuerung iren ort, wue aber nicht, so muste man 20. sancti Sebastiani, 20. januar 1517. 64
505 30 mit die wage stehn, ab sie ymmer jn der chron genomenn werden, vnd alsden, wue yhe die alden in der chron widervmmb nicht zugelassen, mit jnen vmmb eine leidliche sum gerne vortragen etc. Item jsz ist weiter hynangehangen, so zu Praga der newen montze 5 bei den stenden were gedocht wurden, unzueifflich were zurlangen gewest eine zusage vnd trost dieselbige zunemenn, sie wusten aber, was vnd wie douon gehandelt, supra folio XLVI. Vnd wiewol die andern von steten wieder itzt vorzcalte mey- nung schutz vnd antwort viel einsage gehabt, besunder gesaget, 57b 10 jsz wurde sich in der Slesien wol selbst weisen, vnd das jsz sich nicht schicken wolde, dermosen zu montzen, den jsz wurde bei den jren geredt werden, die von Gorlitz vorsorgen die iren mit neuer montze vnd lassen vns noch langer gehabter gedult in der beschuerung stecken, jsz were den, das ein itzlicher burger zu 15 Gorlitz die neuen montze bei sich jnnenhalden wolde, so lang jnen allen, ein antzal auff das ein zcimlich auffgeldt, auch aus der montze gegeben etc., so haben sich doch die geschickten keynes andern begeben wollen vnd gesaget, jsz wurde sich in der Slesien nicht anders fynden, des hetten sie gueten grundt (den so der protono- 20 tarius des tages sancti Sebastiani bei hertzog Friderich zur Liegnitz jn der Emerichen sachen gewest, vnd mit seinen f. g. von der montze zu rede komen, hat s. f. g. gefraget, ab man auch die sle- sische montze nemenn wurde in sechs steten, wue jsz ire furstl. g. dohyn furen konden, das die gorl. montze widervmmb jn Slesien 25 genomenn, vnd so der protonotarius solchs zuuorantwortenn key- nen befelh gehabt, hat der hertzog gesaget, jsz wurde jn keynen weg anders geschehen mogen), jsz wolde auch den burgern alhie nicht leidlich sein die montze jnnezuhalden, sie weren auch alle des vormogens nicht etc. Derwegenn haben die von steten einen andern vnd diesen 58 furschlag gethan, sie wolden silber vnd kupper in die montze ge- ben, ein rath zu Gorlitz solde das lohn vber sich nemenn. Diesen furschlag haben die geschickten zuruckgetragenn. Mittelrzceit ist bei den eldisten hern disz thunshalb viel kum- 35 mer bedencken vnd rathschlagen gewest, wie ymmer der sache vnd dem jrthumb rath vnd hulffe mochte gefunden werden. Nhu ist der grundt aller rathschlaung doruff gestanden, achttung doruff zugeben ab die montze in die chron ymmer mochte wider geno- menn werden, den wue solchs erlanget, so hette vnzueifflich aller 40 jrthumb vnd beschuerung iren ort, wue aber nicht, so muste man 20. sancti Sebastiani, 20. januar 1517. 64
Strana 506
306 58b 59 sich auff die tzwene furschlege mit den von steten vortragen, ein- tzwer die vIII gl. zu auffgelde fur die newe montze, die der beh- mischen gemessz sein solde, von jnen zunemen, ader vorgonnen, das sie dem jungsten vorschlag noch kuppern vnd silbern jn die montze goben, vnd das der rath das lon auff sich nohme. Der erste furschlag, wiewol die vI groschen geheyschen sein wurden, hat sich itziger zceit nymmer leiden wollen, dorvmmb das gemeiner stad nicht moglich gewest den schaden zutragen, forderlich auff xxXM, wie die von steten jnen hiraus der montze zugeben gefor- dert. Den zu der tzeit, so die geschickten vII gl. auff die zcal- 10 marck geheischen, do ist gerechent wurden das mann mit XII gl. auff die marck zukomenn mochte, also das auff den rath iv gl. ge- fallenn, das doch auff eine solche summa etwas vntreglichs gewest. Aber auff heute sonabents sancti Benedicti hat man mit xVII gl. auff die marck nicht zukomen mögen, das ist douon geflossen, den so 15 die montze sehr gekornet ist wurden, hat ein itzlicher die schweren ausgelesen vnd kornen lassen, vnd als man redt, so solden etzliche zw Budissin knaben gehalden haben die do stete gesessen vnd die schweren pfennigen ausgewipt hetten, douon den die montze leicht vnd gerynge wurden ist. Den wue zuuorn LXXXII ader auffs hochst 20 LXXXIV auff die kuppermarck gegangen, so gyngener heute xc vnd doruber auch bisz jn zwue zcalmarck, das den zurfaren erschreck- lich. Isz sein auch leute vnd burger alhie gewest, die des thuns auch gepflogen vnd jm mittel des rats gesessen, got vorgebe ins, sunder weile jhe ein schade vber den rath gehn solde, so vorhofft 25 man, solde bei dem lohn vielbas bleiben, dorauff auch meisten ge- rathschlaget, wie mit den von steten dem jungsten vorlas nach, douon zuhandeln, sundirlich von jnen zurfaren, wie sie gemeinet zu montzen lassen, vnd wieviel, vnd ab mann sich auff eine leid- liche sumenn vortragen mochte, das jnen eingebunden vber der 30 alden montze neben der stad zuhalden, wiewol dobei bekommert, wolde vielleicht vnschicklich sein, von den von steten silber vnd kupper zunemenn. Item jsz ist dobei bedocht, ab sich ein rath vndirstunde ein anzcal von iren burgern zu nemenn vnd newe montze doraus zu- 35 slahen, das jsz sich mit der neuen montze auch stossen mochte, ader vielleicht geschehen jn keuffen vnd vorkeuffen wie mit der behmischen vnd dergleichen viel, viel vnd gar viel. Auff mondtag noch oculi hat her Wilhelm von Eilenburg land- 5 1. eintzwer, entweder. 14. sonabents sancti Benedicti, 21. märz 1517. 19. aus- gewipt, ausgeschnellt, ausgewogen. 39. mondtag noch oculi, 16. märz 1517.
306 58b 59 sich auff die tzwene furschlege mit den von steten vortragen, ein- tzwer die vIII gl. zu auffgelde fur die newe montze, die der beh- mischen gemessz sein solde, von jnen zunemen, ader vorgonnen, das sie dem jungsten vorschlag noch kuppern vnd silbern jn die montze goben, vnd das der rath das lon auff sich nohme. Der erste furschlag, wiewol die vI groschen geheyschen sein wurden, hat sich itziger zceit nymmer leiden wollen, dorvmmb das gemeiner stad nicht moglich gewest den schaden zutragen, forderlich auff xxXM, wie die von steten jnen hiraus der montze zugeben gefor- dert. Den zu der tzeit, so die geschickten vII gl. auff die zcal- 10 marck geheischen, do ist gerechent wurden das mann mit XII gl. auff die marck zukomenn mochte, also das auff den rath iv gl. ge- fallenn, das doch auff eine solche summa etwas vntreglichs gewest. Aber auff heute sonabents sancti Benedicti hat man mit xVII gl. auff die marck nicht zukomen mögen, das ist douon geflossen, den so 15 die montze sehr gekornet ist wurden, hat ein itzlicher die schweren ausgelesen vnd kornen lassen, vnd als man redt, so solden etzliche zw Budissin knaben gehalden haben die do stete gesessen vnd die schweren pfennigen ausgewipt hetten, douon den die montze leicht vnd gerynge wurden ist. Den wue zuuorn LXXXII ader auffs hochst 20 LXXXIV auff die kuppermarck gegangen, so gyngener heute xc vnd doruber auch bisz jn zwue zcalmarck, das den zurfaren erschreck- lich. Isz sein auch leute vnd burger alhie gewest, die des thuns auch gepflogen vnd jm mittel des rats gesessen, got vorgebe ins, sunder weile jhe ein schade vber den rath gehn solde, so vorhofft 25 man, solde bei dem lohn vielbas bleiben, dorauff auch meisten ge- rathschlaget, wie mit den von steten dem jungsten vorlas nach, douon zuhandeln, sundirlich von jnen zurfaren, wie sie gemeinet zu montzen lassen, vnd wieviel, vnd ab mann sich auff eine leid- liche sumenn vortragen mochte, das jnen eingebunden vber der 30 alden montze neben der stad zuhalden, wiewol dobei bekommert, wolde vielleicht vnschicklich sein, von den von steten silber vnd kupper zunemenn. Item jsz ist dobei bedocht, ab sich ein rath vndirstunde ein anzcal von iren burgern zu nemenn vnd newe montze doraus zu- 35 slahen, das jsz sich mit der neuen montze auch stossen mochte, ader vielleicht geschehen jn keuffen vnd vorkeuffen wie mit der behmischen vnd dergleichen viel, viel vnd gar viel. Auff mondtag noch oculi hat her Wilhelm von Eilenburg land- 5 1. eintzwer, entweder. 14. sonabents sancti Benedicti, 21. märz 1517. 19. aus- gewipt, ausgeschnellt, ausgewogen. 39. mondtag noch oculi, 16. märz 1517.
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507 25 uoite einen landtag angesatzt, vnd lande vnd stete durch eine offene vorbottung zum tage gefordert, alleine von wegen der beschuerung der montze. Dorzu sein geschickt Frantz Schneider, Bernhart Bernt vnd magister Johannes Hass protonotarius. Dieser landtag ist jns 5 closter zu Budissin geleget, dorvmmb das eine rede auskomen, vnser her konig Ludwig solde todt sein, doran den nichts gewest. Vnd so die stete jm closter vorsammelt, haben sie die ge- schickten des raths angeredt, jnen zuuormelden, wes ein rath zu Gorlitz jn diesen gebrechen vnd forderlich auff jungsten gethanen 40 furschlag zuthun gesonnen, sich hetten jn rethen bei der manschafft dornach zurichten. Dorauff die geschickten gesaget, weile vom hern ein gemein landtag angesatzt, vorsehn sie sich, seine g. wurde weg vnd mittel bey sich haben vnd furslahen, wie dem jrthumb furzukomenn, dor- 15 auff sie horen wolden. Aber zuuor irer herrn gemuete zuroffen, weren sie beschuert, dornoch wolden sie mit inen gerne zu handel komenn, vnd von jungstem furslage reden, wusten auch mit der 59b manschafft in sunderheit nichts zuhandeln, dorvmmb das bey jnen nicht weise noch wege furzutragen weren, dodurch man sich mit 20 jnen vortrachte mochte, sunder jnen ansagen, gedult zu haben bisz auff sanct Georgen, wie den der abescheid zu Praga gegeben vnd gewest, wue sie aber doran beschuert, musten sie der hern land- uoite desselben erjnnern mit bethe zuuorschaffen, das jsz dobey bleiben mochte. * Nhu ist fur die geschickten komenn, das die manschafft vnd die von steten die montze setzen I gorlitsche pfennige fur einen behmischen ader allenthalben vorbieten wolden, das jnen den etwas bekommerlich, vnd derwegen so sie auff den morgen mit den an- dern von steten zu handel komenn, haben sie dieselben erjnnert 30 des nehsten furschlags, dorauff jnen auch von jren herrn vnd freun- den eine meynung mitgegeben douon zureden, aber sie horetten sagen das man domit vmbgienge, die montze zusetzen ader zuuor- bieten, des sie sich noch ire freunde, dem jungsten vorlas noch, gar nicht vorsehen, derhalb were ire freunthliche bete jnen zuuor- 35 melden, wes sie doch bedocht wern mit der monze furzunemen, sich hetten dornoch zu richten. Zu dem die andern von steten geantwort, sie wusten keine andere weise, domit sie eilender aus lang werendem schaden ko- men mochten, den das die montze gesatzt, ader gentzlich vorboten 40 wurden, vnd dennoch domit sie der montze vnd ires schadens ent- 60 21. auff sanct Georgen, 23. april. 64*
507 25 uoite einen landtag angesatzt, vnd lande vnd stete durch eine offene vorbottung zum tage gefordert, alleine von wegen der beschuerung der montze. Dorzu sein geschickt Frantz Schneider, Bernhart Bernt vnd magister Johannes Hass protonotarius. Dieser landtag ist jns 5 closter zu Budissin geleget, dorvmmb das eine rede auskomen, vnser her konig Ludwig solde todt sein, doran den nichts gewest. Vnd so die stete jm closter vorsammelt, haben sie die ge- schickten des raths angeredt, jnen zuuormelden, wes ein rath zu Gorlitz jn diesen gebrechen vnd forderlich auff jungsten gethanen 40 furschlag zuthun gesonnen, sich hetten jn rethen bei der manschafft dornach zurichten. Dorauff die geschickten gesaget, weile vom hern ein gemein landtag angesatzt, vorsehn sie sich, seine g. wurde weg vnd mittel bey sich haben vnd furslahen, wie dem jrthumb furzukomenn, dor- 15 auff sie horen wolden. Aber zuuor irer herrn gemuete zuroffen, weren sie beschuert, dornoch wolden sie mit inen gerne zu handel komenn, vnd von jungstem furslage reden, wusten auch mit der 59b manschafft in sunderheit nichts zuhandeln, dorvmmb das bey jnen nicht weise noch wege furzutragen weren, dodurch man sich mit 20 jnen vortrachte mochte, sunder jnen ansagen, gedult zu haben bisz auff sanct Georgen, wie den der abescheid zu Praga gegeben vnd gewest, wue sie aber doran beschuert, musten sie der hern land- uoite desselben erjnnern mit bethe zuuorschaffen, das jsz dobey bleiben mochte. * Nhu ist fur die geschickten komenn, das die manschafft vnd die von steten die montze setzen I gorlitsche pfennige fur einen behmischen ader allenthalben vorbieten wolden, das jnen den etwas bekommerlich, vnd derwegen so sie auff den morgen mit den an- dern von steten zu handel komenn, haben sie dieselben erjnnert 30 des nehsten furschlags, dorauff jnen auch von jren herrn vnd freun- den eine meynung mitgegeben douon zureden, aber sie horetten sagen das man domit vmbgienge, die montze zusetzen ader zuuor- bieten, des sie sich noch ire freunde, dem jungsten vorlas noch, gar nicht vorsehen, derhalb were ire freunthliche bete jnen zuuor- 35 melden, wes sie doch bedocht wern mit der monze furzunemen, sich hetten dornoch zu richten. Zu dem die andern von steten geantwort, sie wusten keine andere weise, domit sie eilender aus lang werendem schaden ko- men mochten, den das die montze gesatzt, ader gentzlich vorboten 40 wurden, vnd dennoch domit sie der montze vnd ires schadens ent- 60 21. auff sanct Georgen, 23. april. 64*
Strana 508
608 lediget, so hetten sie gedocht In gorl. pfennige vor u behmischen zusetzen, in der zuuorsicht sie wolden zwuschen hier vnd Michaelis der montze wenig behalden, solden sie aber vin ader Ix fur einen groschen setzenn, so wurdenn sie der montze vnd der beschuerung nymmer mer los etc. vnd dergleichenn. Dorkegen die geschickten, sie hetten sich des yhe nicht vor- sehen, vnd whue yhe die montze hette sollen gesatzt werden, so were irer achttung solchs fuglicher geschehen zu Praga durch die hern regenten, wie den doselbst douon gerathslahet, den dodurch weren alle regenten jn steten erhlichen entschuldiget gewest vt 10 supra 47., vnd unzueifflich hette der jrthumb auff heute seinen ort, das jnen den gantz entkegen. Das aber solchs durch sie nhumols furgenomenn, musten sie vormercken, das den von Gorlitz zu sun- dirlichem schimpff, landen vnd leuten zu weiterm schaden furge- nomenn wurde vnd haben dorauff gebeten, weile wol andere wege 15 furhanden, sie wolden sich des enthalden vnd nicht vrsache geben der zuruckung der alden ordenung. Den ein rath were erboetig auff iren jungsten gethanen furschlag, das lon auff eine anzcal, die auch etwas mergliche sein solde, vber sich zunemenn, wue sie aber der montze wie sie die setzen wolden, jn solchem schaden, als vI 20 schilling fur eine marck behmischer montze, von sich zu brengen vormeinten, so konnen sie doch solchs alles viel leichter ertzeugen, weile der rath zuuorn nicht mehr den vIII gl. zunemenn sich er- 60b boeten. Item ab sie auch xII ader xvI groschen an der marck fur- lieren solden, were dennoch nicht mit so viel schaden, als II fur 25 I behmisch. Derwegen, wue sie jn diesem jrem furnem vorfarn wurden, so musten sie itzig vnd ein rath zu Gorlitz vormercken, das solchs aus einem mutwillen vnd abgunst gemeiner stat zu schimpff vnd zuuortilgung der montze furgenomenn wurde, douon sich den viel vnwillens vnd zuruckung der alden loblichen ordenung 30 erfolgen wolde, vnd wurden die von Gorlitz dodurch groblich vor- ursacht, ire zugeordenten freunde nicht zusein vnd vielleicht bei andern hern vnd steten ire bestes trachten, douon den abermols sich weiter erfolget, vnd ab man mit der zceit gerne die alde or- denung vnd eynikeit halden, vnd wiedern zusambne rucken wolde 35 das jsz als den nicht gesein konde. Was aber zuruckung herge- brochter zuuorordenter freunthschafft guts ader arges geberen wolde, hetten sie zubedencken, den das die stete bei fromen gelobet vnd geacht, vnd von den bosen geforcht, wurde dodurch gar vorleschen. So wusten sie das vnser her der kunig ein junger her were, vnd 40 5 35. zusambne, zusammen.
608 lediget, so hetten sie gedocht In gorl. pfennige vor u behmischen zusetzen, in der zuuorsicht sie wolden zwuschen hier vnd Michaelis der montze wenig behalden, solden sie aber vin ader Ix fur einen groschen setzenn, so wurdenn sie der montze vnd der beschuerung nymmer mer los etc. vnd dergleichenn. Dorkegen die geschickten, sie hetten sich des yhe nicht vor- sehen, vnd whue yhe die montze hette sollen gesatzt werden, so were irer achttung solchs fuglicher geschehen zu Praga durch die hern regenten, wie den doselbst douon gerathslahet, den dodurch weren alle regenten jn steten erhlichen entschuldiget gewest vt 10 supra 47., vnd unzueifflich hette der jrthumb auff heute seinen ort, das jnen den gantz entkegen. Das aber solchs durch sie nhumols furgenomenn, musten sie vormercken, das den von Gorlitz zu sun- dirlichem schimpff, landen vnd leuten zu weiterm schaden furge- nomenn wurde vnd haben dorauff gebeten, weile wol andere wege 15 furhanden, sie wolden sich des enthalden vnd nicht vrsache geben der zuruckung der alden ordenung. Den ein rath were erboetig auff iren jungsten gethanen furschlag, das lon auff eine anzcal, die auch etwas mergliche sein solde, vber sich zunemenn, wue sie aber der montze wie sie die setzen wolden, jn solchem schaden, als vI 20 schilling fur eine marck behmischer montze, von sich zu brengen vormeinten, so konnen sie doch solchs alles viel leichter ertzeugen, weile der rath zuuorn nicht mehr den vIII gl. zunemenn sich er- 60b boeten. Item ab sie auch xII ader xvI groschen an der marck fur- lieren solden, were dennoch nicht mit so viel schaden, als II fur 25 I behmisch. Derwegen, wue sie jn diesem jrem furnem vorfarn wurden, so musten sie itzig vnd ein rath zu Gorlitz vormercken, das solchs aus einem mutwillen vnd abgunst gemeiner stat zu schimpff vnd zuuortilgung der montze furgenomenn wurde, douon sich den viel vnwillens vnd zuruckung der alden loblichen ordenung 30 erfolgen wolde, vnd wurden die von Gorlitz dodurch groblich vor- ursacht, ire zugeordenten freunde nicht zusein vnd vielleicht bei andern hern vnd steten ire bestes trachten, douon den abermols sich weiter erfolget, vnd ab man mit der zceit gerne die alde or- denung vnd eynikeit halden, vnd wiedern zusambne rucken wolde 35 das jsz als den nicht gesein konde. Was aber zuruckung herge- brochter zuuorordenter freunthschafft guts ader arges geberen wolde, hetten sie zubedencken, den das die stete bei fromen gelobet vnd geacht, vnd von den bosen geforcht, wurde dodurch gar vorleschen. So wusten sie das vnser her der kunig ein junger her were, vnd 40 5 35. zusambne, zusammen.
Strana 509
509 von seinem tode, den got lange sparen wolde, teglichen gemeine rede ausginge, vnd wue dem also, wolde vielleicht alsden erst not sein, eynikeit zurhalden, vnd were irer achttung besser vnd nicht so schedlich, das kein gorlitsch pfennig jm lande were, den das 5 jsz durch jr furnem zu einer trennung komenn solde. Vnd dobei vorzcalt viel arges, das sich doraus erfolgen wolde, dorvmmb das jsz den von Gorlitz jn keinen weg leidlich noch thulich, ire montze zusetzen noch zuuorbieten, aus viel redlichen vrsachen, dorvmmb das sie in diesem werd von jnen geschlagen, item das solche eine 10 zuruckung des alden orbers der montze, vnd einen merglichen schaden vnd jrthumb, vnd einen grossern den er yhe gewest, lan- den leutten vnd den handwergkern forderlich den thuchmachern jn steten brengen wolde etc., vnd gebeten sich hirjnnen bas zu- bedencken. Dorauff die stete kurtz antwort, sie wusten keine an- 15 dere wege etc. Aber dennoch die vom Lauben vnd die von Ca- mentz haben in diese meynung dismol nicht willigen wollen, den die von Budissin vnd Sittau haben diss thun forderlich betrieben. Sein also miteinander jns closter gegangen. Vnd wiewol die andern stete mit der manschafft aller weich- 20 bilde viel lange vnddiredung gehalden, so jsz doch dohyn gelanget den hern den landuoit zubieten, aldenn gebrauch noch, seiner g. rath erstlich auszusetzen. Dorauff seine g. ausgesatzt, sie were zu Praga gewest auff dem letzten abescheid, de quo supra 53., derwegen solden sie gedult 25 tragen bisz auff Georgij. Aber lande vnd die andern stete nochdem sie sich diss aus- satzs nicht vorsehn, haben beschuerung doran getragen vnd noch dem abtreten des herns die geschickten des raths fur sich fordern vnd folgende meynung furhalden lassen. Sie hetten sich zuerinnern manchfeldiger handelung, so von 61b wegen der beschuerung vnd scheden der montze landen vnd steten zugefallen, vnd auff heute voraugen stunden, gehalden were wurden, wiewol bisher vnfruchtbar, dorvmmb sie den nyemandes den die von Gorlitz wusten zubeschuldigen. Weile aber solche beschuerung 35 jnen allen zu ewigem vorderb gereichen wolde, konden sie der- selben in keinen weg furder erleiden, vnd weren entlich gemeinet derselben sich zuentledigen. Yedoch weile sie sich in gehaldenen handelung hetten horen lassen, jn der chron zu Behmen fleis fur- zuwenden, auff andere wege zubrengen, das sie doch bisher nicht 40 gespuret, auch dobei angesaget auff wege zutrachten, wie densel- ben jrthumb zustillen, so wolden sie nochmols dieselbigen gerne anhoren vnd wue sie jnen halb leidlich gerne annemenn, wue aber 30 61
509 von seinem tode, den got lange sparen wolde, teglichen gemeine rede ausginge, vnd wue dem also, wolde vielleicht alsden erst not sein, eynikeit zurhalden, vnd were irer achttung besser vnd nicht so schedlich, das kein gorlitsch pfennig jm lande were, den das 5 jsz durch jr furnem zu einer trennung komenn solde. Vnd dobei vorzcalt viel arges, das sich doraus erfolgen wolde, dorvmmb das jsz den von Gorlitz jn keinen weg leidlich noch thulich, ire montze zusetzen noch zuuorbieten, aus viel redlichen vrsachen, dorvmmb das sie in diesem werd von jnen geschlagen, item das solche eine 10 zuruckung des alden orbers der montze, vnd einen merglichen schaden vnd jrthumb, vnd einen grossern den er yhe gewest, lan- den leutten vnd den handwergkern forderlich den thuchmachern jn steten brengen wolde etc., vnd gebeten sich hirjnnen bas zu- bedencken. Dorauff die stete kurtz antwort, sie wusten keine an- 15 dere wege etc. Aber dennoch die vom Lauben vnd die von Ca- mentz haben in diese meynung dismol nicht willigen wollen, den die von Budissin vnd Sittau haben diss thun forderlich betrieben. Sein also miteinander jns closter gegangen. Vnd wiewol die andern stete mit der manschafft aller weich- 20 bilde viel lange vnddiredung gehalden, so jsz doch dohyn gelanget den hern den landuoit zubieten, aldenn gebrauch noch, seiner g. rath erstlich auszusetzen. Dorauff seine g. ausgesatzt, sie were zu Praga gewest auff dem letzten abescheid, de quo supra 53., derwegen solden sie gedult 25 tragen bisz auff Georgij. Aber lande vnd die andern stete nochdem sie sich diss aus- satzs nicht vorsehn, haben beschuerung doran getragen vnd noch dem abtreten des herns die geschickten des raths fur sich fordern vnd folgende meynung furhalden lassen. Sie hetten sich zuerinnern manchfeldiger handelung, so von 61b wegen der beschuerung vnd scheden der montze landen vnd steten zugefallen, vnd auff heute voraugen stunden, gehalden were wurden, wiewol bisher vnfruchtbar, dorvmmb sie den nyemandes den die von Gorlitz wusten zubeschuldigen. Weile aber solche beschuerung 35 jnen allen zu ewigem vorderb gereichen wolde, konden sie der- selben in keinen weg furder erleiden, vnd weren entlich gemeinet derselben sich zuentledigen. Yedoch weile sie sich in gehaldenen handelung hetten horen lassen, jn der chron zu Behmen fleis fur- zuwenden, auff andere wege zubrengen, das sie doch bisher nicht 40 gespuret, auch dobei angesaget auff wege zutrachten, wie densel- ben jrthumb zustillen, so wolden sie nochmols dieselbigen gerne anhoren vnd wue sie jnen halb leidlich gerne annemenn, wue aber 30 61
Strana 510
510 nicht so hetten sie bei sich beschlossen, wie mit der gorlitschen montze zugebaren. Antwort der geschickten durch den protonotarium. Der viel- feldigen vnfruchtbarn handelung hetten sie sich wol zuerjnnern, were aber derselben vnfruchtbarkeit vrsach gewest liessen sie an seinem ort, vnd were nochmols wie furmals offte ire fleissige bethe, gemeine stad noch einem rath zu Gorlitz mit der schuldt des jr- thumbs vnd schadens nicht zubeschueren, den die von Gorlitz hetten mit der montze nicht anders gehandelt, den from biderleute, vt supra. Das auch den von Gorlitz eyniger vnfleis furgeworffen, 10 62 doran thete man jnen vnguthlich, so jsz bei allenn stenden der chron auch von jren geschickten anders vormarckt, wes fleis muhe, der darloge wolden sie geschweigen, zu Praga auff jungst gehaldem tage sechs wochen lang were furgewandt wurden. Das aber wenig ader gar nichts erlanget, hetten vielleicht die stende der chron die 15 vrsache bei sich. Weile den die sache vnd das ansuchen der von Gorlitz nicht abegeschlagen, sundern bisz auff Georgij vorschoben, so wolden sie bis dohyn gedult tragen, wue aber nicht, so musten sie den herrn landuoit des abeschieds erjnnern, vnd seine gnaden bieten, solchs also mit jnen zuuorschaffen. Dorkegen die manschafft vnd die von steten, sie wusten nye- mandes den denen von Gorlitz die schuldt zugeben, vnd forderlich dorvmmb, das sie solcher cleiner montze zuviel geschlagen hetten, ab auch eyniger fleis durch sie furgewant, so hetten sie doch nicht erlangen mochten vnd schuerlich ymer erlangen wurden, das lande 25 vnd jn diesem schaden erquicken vnd erheben wolde, vnd wolden nochmols gerne von jnen wege wiessenn etc. Dorwieder die geschickten, dieweile ire bethe bei jnen nicht stat haben wolde, vnd jre boese auffloge gemeiner stad glimpff vnd ehre ruren wolde, so musten sie solchs doheyme nicht vor- 30 schweigen, das sie aber durch iren fleis nichts erlanget, were am tage. Yedoch, weile sie eins sagetten, so wolde jnen geburen, das ander nicht zu schweigen. Sie wusten den geschickten der man- 62b schafft ires gemeinen antragens keine schuldt zugeben, aber den- noch so were zu Praga fur sie komen, das sie bei den herrn jn 35 sunderheit viel anders soldenn geredt habenn, douon sie am jrem fleis gehindert (den der her cantzler hat den protonotarium die con- cepcionis jn dem kohr zu Praga zu sich gefordert vnd gesaget, wie haldens euere nackbarn, sie reden eins jn gemeiner sammelung vor den herrn vnd ein anders wue sie zu den herren alleine ko- 40 5 20 37. die concepcionis, 8. december 1516,
510 nicht so hetten sie bei sich beschlossen, wie mit der gorlitschen montze zugebaren. Antwort der geschickten durch den protonotarium. Der viel- feldigen vnfruchtbarn handelung hetten sie sich wol zuerjnnern, were aber derselben vnfruchtbarkeit vrsach gewest liessen sie an seinem ort, vnd were nochmols wie furmals offte ire fleissige bethe, gemeine stad noch einem rath zu Gorlitz mit der schuldt des jr- thumbs vnd schadens nicht zubeschueren, den die von Gorlitz hetten mit der montze nicht anders gehandelt, den from biderleute, vt supra. Das auch den von Gorlitz eyniger vnfleis furgeworffen, 10 62 doran thete man jnen vnguthlich, so jsz bei allenn stenden der chron auch von jren geschickten anders vormarckt, wes fleis muhe, der darloge wolden sie geschweigen, zu Praga auff jungst gehaldem tage sechs wochen lang were furgewandt wurden. Das aber wenig ader gar nichts erlanget, hetten vielleicht die stende der chron die 15 vrsache bei sich. Weile den die sache vnd das ansuchen der von Gorlitz nicht abegeschlagen, sundern bisz auff Georgij vorschoben, so wolden sie bis dohyn gedult tragen, wue aber nicht, so musten sie den herrn landuoit des abeschieds erjnnern, vnd seine gnaden bieten, solchs also mit jnen zuuorschaffen. Dorkegen die manschafft vnd die von steten, sie wusten nye- mandes den denen von Gorlitz die schuldt zugeben, vnd forderlich dorvmmb, das sie solcher cleiner montze zuviel geschlagen hetten, ab auch eyniger fleis durch sie furgewant, so hetten sie doch nicht erlangen mochten vnd schuerlich ymer erlangen wurden, das lande 25 vnd jn diesem schaden erquicken vnd erheben wolde, vnd wolden nochmols gerne von jnen wege wiessenn etc. Dorwieder die geschickten, dieweile ire bethe bei jnen nicht stat haben wolde, vnd jre boese auffloge gemeiner stad glimpff vnd ehre ruren wolde, so musten sie solchs doheyme nicht vor- 30 schweigen, das sie aber durch iren fleis nichts erlanget, were am tage. Yedoch, weile sie eins sagetten, so wolde jnen geburen, das ander nicht zu schweigen. Sie wusten den geschickten der man- 62b schafft ires gemeinen antragens keine schuldt zugeben, aber den- noch so were zu Praga fur sie komen, das sie bei den herrn jn 35 sunderheit viel anders soldenn geredt habenn, douon sie am jrem fleis gehindert (den der her cantzler hat den protonotarium die con- cepcionis jn dem kohr zu Praga zu sich gefordert vnd gesaget, wie haldens euere nackbarn, sie reden eins jn gemeiner sammelung vor den herrn vnd ein anders wue sie zu den herren alleine ko- 40 5 20 37. die concepcionis, 8. december 1516,
Strana 511
544 men, got gebe jnen tausentfallen vbel etc. Her Albrecht von Stern- berg die zceit landuoit hat zu den geschickten gesaget, die edel- leute weren bei jme gewest vnd gesaget, die montze were jnen nicht alleine sundern auch den von steten entkegen, was die stende 5 nun dorzu thuen solden?). Isz werenn auch die geschickten der stete dorbei gestanden, do der abescheid were gegeben wurden, vnd wo sie daran kein genug gehabt, dofur siesz den nicht hiel- den, so solden sie solchs billich zu Praga angesaget haben, viel- leicht were ein ander abeschiet zurlangen gewest. Dorauff Nickel von Gersdorff zw Malschwitz als der, dem die furrede itzt vnd furmols offte befolen, gesaget, er were neben Nickel von Punickenn (dem er auch geruefft vnd zu sich gefordert, aber er was die zceit nicht in rethen) gen Praga geschickt, vnd wurde jme mit vnwarheit vom statschreiber zu Gorlitz nochgesaget 15 das er anders ausserhalb des gemeinen antragen bei den hern jn sunderheit geredt, vnd reditte jme kein bidermann nach, vnd were 63 erlogen, vnd viel dergleichen, vnd hat sich dorauff gewandt zu dem hawffen vnd gesaget, jsz ist yho euer aller meynung vnd wille ge- west, den von Gorlitz dieses anzusagen, vnd ist also ein gemurmel 20 vndir dem adel wurden. Der statschreiber hat geantwort, er hette yho geredt wie jsz zu Praga fur jnen komenn, were jsz noch nicht in abrede, er hoffte er were ein bidermann, vnd wolde ab got wil als schier ware reden als Malschwitz, ab er nhumols sein logner sein muste, were 25 jme dorzu gewachssen. Er solde jsz aber dofur achtten, wue er dieser vmmbstehnder herrn vnd freunde nicht vorschonet, er wolde jme widervmmb mit gleichmessigen krethschmern wortten begegen, das jsz nicht solde gefallen, vnd ab er vnd Nickel von Punicken bei dem abescheid nicht gewest, so weren doch die geschickten 30 der andern von steten dobei gestanden vnd dobei auch ruhen lassen, vnd wie jsz die geschickten des raths gehalden, also ange- nomen, gedult bisz auff angesatzten tag Georgi zutragenn. Auff solche rede hat sich Michel Montzer alder burgermelster zu Budissin vmbgekart vnd honisch gelacht, vnd gesaget, yho wir 35 sein bei dem abescheid gestanden, aber denselben nicht weiter an- genomenn, den zuruck zutragen. Dorauff der protonotarius, des hetten sie sich zu Praga nicht horen lassen. Vnd ist also ein gros gemurmul wurden, douon zubesorgen gewest ein ander vnrath, einsteils, wie hirnoch douon geredt, an jre schebeln gegrieffen, die 63b 40 andern gesaget, sei wir alle zu kyndern wurden, gehn wir herdurch jn tausenteuffeln namenn, wir wollen dieser vnlustigen montze los- werden, das sal vns got helffen. Isz ist auch von etzlich geredt, 10
544 men, got gebe jnen tausentfallen vbel etc. Her Albrecht von Stern- berg die zceit landuoit hat zu den geschickten gesaget, die edel- leute weren bei jme gewest vnd gesaget, die montze were jnen nicht alleine sundern auch den von steten entkegen, was die stende 5 nun dorzu thuen solden?). Isz werenn auch die geschickten der stete dorbei gestanden, do der abescheid were gegeben wurden, vnd wo sie daran kein genug gehabt, dofur siesz den nicht hiel- den, so solden sie solchs billich zu Praga angesaget haben, viel- leicht were ein ander abeschiet zurlangen gewest. Dorauff Nickel von Gersdorff zw Malschwitz als der, dem die furrede itzt vnd furmols offte befolen, gesaget, er were neben Nickel von Punickenn (dem er auch geruefft vnd zu sich gefordert, aber er was die zceit nicht in rethen) gen Praga geschickt, vnd wurde jme mit vnwarheit vom statschreiber zu Gorlitz nochgesaget 15 das er anders ausserhalb des gemeinen antragen bei den hern jn sunderheit geredt, vnd reditte jme kein bidermann nach, vnd were 63 erlogen, vnd viel dergleichen, vnd hat sich dorauff gewandt zu dem hawffen vnd gesaget, jsz ist yho euer aller meynung vnd wille ge- west, den von Gorlitz dieses anzusagen, vnd ist also ein gemurmel 20 vndir dem adel wurden. Der statschreiber hat geantwort, er hette yho geredt wie jsz zu Praga fur jnen komenn, were jsz noch nicht in abrede, er hoffte er were ein bidermann, vnd wolde ab got wil als schier ware reden als Malschwitz, ab er nhumols sein logner sein muste, were 25 jme dorzu gewachssen. Er solde jsz aber dofur achtten, wue er dieser vmmbstehnder herrn vnd freunde nicht vorschonet, er wolde jme widervmmb mit gleichmessigen krethschmern wortten begegen, das jsz nicht solde gefallen, vnd ab er vnd Nickel von Punicken bei dem abescheid nicht gewest, so weren doch die geschickten 30 der andern von steten dobei gestanden vnd dobei auch ruhen lassen, vnd wie jsz die geschickten des raths gehalden, also ange- nomen, gedult bisz auff angesatzten tag Georgi zutragenn. Auff solche rede hat sich Michel Montzer alder burgermelster zu Budissin vmbgekart vnd honisch gelacht, vnd gesaget, yho wir 35 sein bei dem abescheid gestanden, aber denselben nicht weiter an- genomenn, den zuruck zutragen. Dorauff der protonotarius, des hetten sie sich zu Praga nicht horen lassen. Vnd ist also ein gros gemurmul wurden, douon zubesorgen gewest ein ander vnrath, einsteils, wie hirnoch douon geredt, an jre schebeln gegrieffen, die 63b 40 andern gesaget, sei wir alle zu kyndern wurden, gehn wir herdurch jn tausenteuffeln namenn, wir wollen dieser vnlustigen montze los- werden, das sal vns got helffen. Isz ist auch von etzlich geredt, 10
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512 Budissin vnd Zittaw. wie jsz fur den rath komenn, sie weren willens gewest die stete vnd forderlich die von Gorlitz an stucken zuhawen. Nhu mercke ein jtzliger gueter gorlitscher, wes gemeiner stad vnd jren ge- schickten aus diesem jrthumb der montze geflossen, vnd wie sich die andern von steten hirjnnen gehalden, die vorhangen vnd er- leiden haben konnen, das allir dieser vnrath ergangen. Ist aber bei mir nichts frembdes noch wunderlichs, den die von Budissin vnd Sittau sein vnd werden der stat nymmer holt, vnd mochten erleiden, das sie einougig vnd die stat gantz blint were, das halt als das heilige evangelium wahr, du wirstu jn hen- 10 deln noch viel langen jharen, wie jsz den zuuorn auch gewest vnd gespuret, also befinden. Dorvmmb musz ein rath vor gemeine stadt sorgen vnd nicht warten auff der von Budissin rethe, vnd ist jnen angetzeigte handelung nymmermehr zu vorgessen. Isz were auch gewislich nichts bescheidlichs doraus gefolget, aber 15 weile der vnwille aus den worten zugenomenn, ist der landuoit der von Eilenburg zu dem refectorio eingangen, domit die sache 64 von jme vnddirgangenn vnd hingeleget ist wurden, vnd einem ydenteil vnd suesten in gemeinen hauffen befolen, sich solcher spitziger vnlustiger wort auff gemeinen landtagen zuenthalden, auch 20 das die sache der montze bisz auff Georgen solde bestehn bleiben. Doselbst solden sich die von Gorlitz befleissigen bei den hern, das in diesen jrthumb gesehn etc. Des sich den geschickten be- williget iren hern vnd freunden anzusagen. 5 Zu der zceit hat sichs begeben, das sich ein vnwille zwuschen 25 etlichen hern des raths vnd von der gemeinden zu Camentz er- boret hat, douon der rath doselbst uorursacht, iren statschreiber zuschicken in alle stete, dasselbige anzuclagen, mit bethe, dohyn zu- schicken, vnd helffen dorein zusehn, domit der alde getzang nicht widervmmb erwackt vnd vornewet. Dorauff sein donerstags noch 30 letare geschickt wurden Bernhart Bernt vnd magister Johannes Hass protonotarius, die den neben andern geschickten von steten gen Camentz getzogen, vnd die erborten vnd einsteils luschenden ge- brechen allenthalben hingeleget, vnd auffm wiederwege haben sie zu Budissin folgende meynung angetragen. 35 Sie hetten sich zuerjnnern der handelung vnd des befelhs der den von Gorlitz von dem landuoit auffgeleget auff Georgi schierst gen Praga zuzihen, vt supra. Weile aber bisher viel handelung vnd wege der montzehalb gehalden vnd furgeschlagen, wiewol auff 10. halt, in der that. 33. erborten vnd luschenden, offenen und geheimen.
512 Budissin vnd Zittaw. wie jsz fur den rath komenn, sie weren willens gewest die stete vnd forderlich die von Gorlitz an stucken zuhawen. Nhu mercke ein jtzliger gueter gorlitscher, wes gemeiner stad vnd jren ge- schickten aus diesem jrthumb der montze geflossen, vnd wie sich die andern von steten hirjnnen gehalden, die vorhangen vnd er- leiden haben konnen, das allir dieser vnrath ergangen. Ist aber bei mir nichts frembdes noch wunderlichs, den die von Budissin vnd Sittau sein vnd werden der stat nymmer holt, vnd mochten erleiden, das sie einougig vnd die stat gantz blint were, das halt als das heilige evangelium wahr, du wirstu jn hen- 10 deln noch viel langen jharen, wie jsz den zuuorn auch gewest vnd gespuret, also befinden. Dorvmmb musz ein rath vor gemeine stadt sorgen vnd nicht warten auff der von Budissin rethe, vnd ist jnen angetzeigte handelung nymmermehr zu vorgessen. Isz were auch gewislich nichts bescheidlichs doraus gefolget, aber 15 weile der vnwille aus den worten zugenomenn, ist der landuoit der von Eilenburg zu dem refectorio eingangen, domit die sache 64 von jme vnddirgangenn vnd hingeleget ist wurden, vnd einem ydenteil vnd suesten in gemeinen hauffen befolen, sich solcher spitziger vnlustiger wort auff gemeinen landtagen zuenthalden, auch 20 das die sache der montze bisz auff Georgen solde bestehn bleiben. Doselbst solden sich die von Gorlitz befleissigen bei den hern, das in diesen jrthumb gesehn etc. Des sich den geschickten be- williget iren hern vnd freunden anzusagen. 5 Zu der zceit hat sichs begeben, das sich ein vnwille zwuschen 25 etlichen hern des raths vnd von der gemeinden zu Camentz er- boret hat, douon der rath doselbst uorursacht, iren statschreiber zuschicken in alle stete, dasselbige anzuclagen, mit bethe, dohyn zu- schicken, vnd helffen dorein zusehn, domit der alde getzang nicht widervmmb erwackt vnd vornewet. Dorauff sein donerstags noch 30 letare geschickt wurden Bernhart Bernt vnd magister Johannes Hass protonotarius, die den neben andern geschickten von steten gen Camentz getzogen, vnd die erborten vnd einsteils luschenden ge- brechen allenthalben hingeleget, vnd auffm wiederwege haben sie zu Budissin folgende meynung angetragen. 35 Sie hetten sich zuerjnnern der handelung vnd des befelhs der den von Gorlitz von dem landuoit auffgeleget auff Georgi schierst gen Praga zuzihen, vt supra. Weile aber bisher viel handelung vnd wege der montzehalb gehalden vnd furgeschlagen, wiewol auff 10. halt, in der that. 33. erborten vnd luschenden, offenen und geheimen.
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513 keynem gestanden, auch nochdem jungst von jnen vnd forderlich von den von Budissin gehort, wie sie gemeinet die montze zu setzen, so wolde einem rath iren freunden not sein, sich an jnen 64b zurfarn, wes sie mit der alden ader newen montze gedochten fur- 5 zunemenn, den sie konden vnzueifflich bei sich betrachten, woruff jr gewerbe in der chron bei den stenden stehn muste, der alden auch der newen montzhalben. Wurde die alde wiedergenomenn, so hette vielleicht die sache iren ort, wue aber nicht, wie sie sich gen der alden vnd neuen halden wolden, sich hetten dornoch zu 10 richten. Dorauff ist ein tag dinstags noch palmarum gen der Lo- baw angesatzt, vnd von den andern steten hynangehangen, ein rath zu Gorlitz wolde nochmols auff weise trachten, vnd etwas vmmb irentwillen, dieweile sie so lang gedult getragen, thuen, domit man aus der beschuerung kommen mochte, vnd doselbst auch anbrengen 15 lassen. Auff denselben tag sein geschickt Frantz Schneider vnd der prothonotarius vnd haben sich mit den andern von steten getzangkt vmmb den ersten awssatzt, so lange dieselbe gesaget, sie hetten diese beschuerung jn mancherlei wege doheymen vnd itzt in rethen 20 bewogen, auch einsteils mit angetzogen die Slesien, der sie mehrn den der chron zu Behmen gebrauchen musten, vnd doch beschlis- lich dohyn geredt, das fur allen dingen dieses fur das notigeste angesehn wurde, das ein rath zu Gorlitz sich bei den stenden der chron befleissigitte zuuorsichern, das vorbote der montze furder 25 nymmer zugewarten, ane das wusten sie keinen rath wieder zu der alden noch zu der newen montze. Dornoch so ein rath er- 65 langen konde, das die alde montze wieder genge wurde, das sehn sie gerne, wue aber nicht, so wolde von noten sein zuwiessen, wie sie die newe montze durch ein zcimlich auffgeldt von einem rath 30 bekomen mochten. Isz were furmols douon viel geredt, vnd von den geschickten gefordert vin groschen auff die marck, das weren sie erboetig zugeben auff eine anzcal einer itzlichen stat, so ferne vnd so viel sie der notdorfftig etc. Dorauff die geschicktenn, sie hetten sich alle handelung vnd 35 furschlege wol zuerjnnern, was aber alle dieselbigen grundes ge- habt, mochten sie bedenckenn. Gestern ein jhar hette ein rath jnen zugefallen angehoben die pfennigen weisz zumachen, vt supra XI., wiewol er des hochlich beschuert gewest, auff heute neme ein itzlicher lieber schwartze den geweiste, auch beiweilen mit u gro- 40 schen auffgeldt, vnd forderlich jst solchs zu Budissin gemein ge- 10. dinstags noch palmarum, 7. april. 65
513 keynem gestanden, auch nochdem jungst von jnen vnd forderlich von den von Budissin gehort, wie sie gemeinet die montze zu setzen, so wolde einem rath iren freunden not sein, sich an jnen 64b zurfarn, wes sie mit der alden ader newen montze gedochten fur- 5 zunemenn, den sie konden vnzueifflich bei sich betrachten, woruff jr gewerbe in der chron bei den stenden stehn muste, der alden auch der newen montzhalben. Wurde die alde wiedergenomenn, so hette vielleicht die sache iren ort, wue aber nicht, wie sie sich gen der alden vnd neuen halden wolden, sich hetten dornoch zu 10 richten. Dorauff ist ein tag dinstags noch palmarum gen der Lo- baw angesatzt, vnd von den andern steten hynangehangen, ein rath zu Gorlitz wolde nochmols auff weise trachten, vnd etwas vmmb irentwillen, dieweile sie so lang gedult getragen, thuen, domit man aus der beschuerung kommen mochte, vnd doselbst auch anbrengen 15 lassen. Auff denselben tag sein geschickt Frantz Schneider vnd der prothonotarius vnd haben sich mit den andern von steten getzangkt vmmb den ersten awssatzt, so lange dieselbe gesaget, sie hetten diese beschuerung jn mancherlei wege doheymen vnd itzt in rethen 20 bewogen, auch einsteils mit angetzogen die Slesien, der sie mehrn den der chron zu Behmen gebrauchen musten, vnd doch beschlis- lich dohyn geredt, das fur allen dingen dieses fur das notigeste angesehn wurde, das ein rath zu Gorlitz sich bei den stenden der chron befleissigitte zuuorsichern, das vorbote der montze furder 25 nymmer zugewarten, ane das wusten sie keinen rath wieder zu der alden noch zu der newen montze. Dornoch so ein rath er- 65 langen konde, das die alde montze wieder genge wurde, das sehn sie gerne, wue aber nicht, so wolde von noten sein zuwiessen, wie sie die newe montze durch ein zcimlich auffgeldt von einem rath 30 bekomen mochten. Isz were furmols douon viel geredt, vnd von den geschickten gefordert vin groschen auff die marck, das weren sie erboetig zugeben auff eine anzcal einer itzlichen stat, so ferne vnd so viel sie der notdorfftig etc. Dorauff die geschicktenn, sie hetten sich alle handelung vnd 35 furschlege wol zuerjnnern, was aber alle dieselbigen grundes ge- habt, mochten sie bedenckenn. Gestern ein jhar hette ein rath jnen zugefallen angehoben die pfennigen weisz zumachen, vt supra XI., wiewol er des hochlich beschuert gewest, auff heute neme ein itzlicher lieber schwartze den geweiste, auch beiweilen mit u gro- 40 schen auffgeldt, vnd forderlich jst solchs zu Budissin gemein ge- 10. dinstags noch palmarum, 7. april. 65
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514 west, vnd bei den, die die montze gekant ader haben kornen lassen, das hette brocht die geryngerung der montze durch die weise geschehen. Sie hetten auch selbst der Slesien gedocht, supra folio LVI., konden auch betrachten, were in rethen disz ein- brocht (den ein rath hat freitags fur diesem tag den prothonotarien gein Luban geschickt vnd mit den eldesten doselbst alle vorlauffene hendel, furschlege vnd was sich arges, als zuruckung des alden orbers vnd folgende tewrung jn landen vnd steten, wie den in der Slesien geschehen, auch vneynikeit etc. doraus erfolgen wolde, noch langer notdorfft vorhalden lassen, mit freunthlicher bethe, also auff 10 65b zukunfftigen tag durch ire geschickten helffen dorein sehn, das die sache der montze dergestalt also gerathslaget vnd furgenomen, das jsz gemeiner stad ane weithern schimpff vnd nochteil, auch das dodurch nicht vrsache gegeben zu eyniger zutrennung alder ordenung, vnd das das orber in der montze erhalden mochte wer- den, den sie hetten auch vahst tuchmecher. Solde jsz dohyn ge- reichen, das die behmische montze ein grundt sein solde der montze, vnd wer die nicht hette, solde den werdt mit gorlitschen pfennigen betzalen als drei gorlitsch fur einen behmischen vnd also xv pf. fur einen groschen, hetten sie zubedencken, ab solchs dem 20 tuchmecher leidlich. Doch zu diesem gewerbe hette einen rath zu Gorlitz geursacht die alde ordenung, das die von Gorlitz vnd Lau- ben alwege in rethen ein stymme gehalden, das aber solchs vahst zuruckt vnd nicht gehalden wurde, liesz ein rath itziger zceit jn seinem werdt, konde aber wol bedencken die Slesier ire nackbarn 25 etc. Dorauff den die von Luban wol geantwort etc.) So were der von Gorlitz meynung yhe gewest, wie sie auch jn der chron durch die hern vortrost zurlangen eine vorsicherung, mit vorwillung aller stende vndir des landes jngesigell, dornoch auch die geschickten des raths, wie sie wusten, jungst zu Praga gestanden, vnd ane 30 das were ein rath zu Gorlitz vnbedocht, auff das behmisch schrot vnd korn zu montzen. Den sich dorein zugeben, auch gemeiner 66 stad freiheit zubegeben, vnd solchs vorbots vnd folgendes jrthumbs vnd schadens zugewarten, were gemeiner stad vnthulich. Wue aber solchs nicht erlanget solde werden, so wolden sie sich viel 35 lieber mit auslendischen fursten vnd hern der montz halb vor- tragen. Das sie sich aber nhu zurzceit erboeten vII gl. auff die marcke zugeben, das were der von Gorlitz erbietn gewest vahst vor einem halben jhar, supra folio XL., vnd wue solchs zur selben zceit nicht voracht, vnzueiflich stunde der irthumb auff heute jn 40 ander gestalt. Aber auff heute zunemen, were bekommerlich (den die montze was nhumols vahst durchwuelet vnd die schueren hir- 5 15
514 west, vnd bei den, die die montze gekant ader haben kornen lassen, das hette brocht die geryngerung der montze durch die weise geschehen. Sie hetten auch selbst der Slesien gedocht, supra folio LVI., konden auch betrachten, were in rethen disz ein- brocht (den ein rath hat freitags fur diesem tag den prothonotarien gein Luban geschickt vnd mit den eldesten doselbst alle vorlauffene hendel, furschlege vnd was sich arges, als zuruckung des alden orbers vnd folgende tewrung jn landen vnd steten, wie den in der Slesien geschehen, auch vneynikeit etc. doraus erfolgen wolde, noch langer notdorfft vorhalden lassen, mit freunthlicher bethe, also auff 10 65b zukunfftigen tag durch ire geschickten helffen dorein sehn, das die sache der montze dergestalt also gerathslaget vnd furgenomen, das jsz gemeiner stad ane weithern schimpff vnd nochteil, auch das dodurch nicht vrsache gegeben zu eyniger zutrennung alder ordenung, vnd das das orber in der montze erhalden mochte wer- den, den sie hetten auch vahst tuchmecher. Solde jsz dohyn ge- reichen, das die behmische montze ein grundt sein solde der montze, vnd wer die nicht hette, solde den werdt mit gorlitschen pfennigen betzalen als drei gorlitsch fur einen behmischen vnd also xv pf. fur einen groschen, hetten sie zubedencken, ab solchs dem 20 tuchmecher leidlich. Doch zu diesem gewerbe hette einen rath zu Gorlitz geursacht die alde ordenung, das die von Gorlitz vnd Lau- ben alwege in rethen ein stymme gehalden, das aber solchs vahst zuruckt vnd nicht gehalden wurde, liesz ein rath itziger zceit jn seinem werdt, konde aber wol bedencken die Slesier ire nackbarn 25 etc. Dorauff den die von Luban wol geantwort etc.) So were der von Gorlitz meynung yhe gewest, wie sie auch jn der chron durch die hern vortrost zurlangen eine vorsicherung, mit vorwillung aller stende vndir des landes jngesigell, dornoch auch die geschickten des raths, wie sie wusten, jungst zu Praga gestanden, vnd ane 30 das were ein rath zu Gorlitz vnbedocht, auff das behmisch schrot vnd korn zu montzen. Den sich dorein zugeben, auch gemeiner 66 stad freiheit zubegeben, vnd solchs vorbots vnd folgendes jrthumbs vnd schadens zugewarten, were gemeiner stad vnthulich. Wue aber solchs nicht erlanget solde werden, so wolden sie sich viel 35 lieber mit auslendischen fursten vnd hern der montz halb vor- tragen. Das sie sich aber nhu zurzceit erboeten vII gl. auff die marcke zugeben, das were der von Gorlitz erbietn gewest vahst vor einem halben jhar, supra folio XL., vnd wue solchs zur selben zceit nicht voracht, vnzueiflich stunde der irthumb auff heute jn 40 ander gestalt. Aber auff heute zunemen, were bekommerlich (den die montze was nhumols vahst durchwuelet vnd die schueren hir- 5 15
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515 aus gelesen zum gekorn), yedoch vnd domit sie vormercken solden, das ein rath nicht vrsach geben wolde zu eynichem getzengke vnd zuruckung aldir ordenung, so were er erboetig die vIII gl. zunemenn, vnd jnen aussz der montze geben XM marck, die mochten sie teilen 5 wie wusten, ader wolden xII gl. nemen auff die marcke vnd inen geben xVM ader auff eine solche anzcall geben, das lohn fur die erbeit der montze, ader nemenn xVI gl. vnd geben xx vnd bisz jn xxxM marcke, vnd wue sie aller der mittel beschuert, so solden sie die von Gorlitz montzen lassen, vnd der montze wie furmols 10 von andern leuten gewartenn. Den ein rath were gemeinet auff einen itzlichen mitburger ein anzcal zusetzen jn die montze zugeben, vt supra, vnd der montze dodurch weniger zumachenn, vnd wue sie eine anzcal, wie geredt, haben wolden, so solde zugleich die newe montze aus der montze gehn. Also wenne jnen eine anzcal 66b 15 gegeben, so solde dornoch den von Gorlitz auch eine summa ge- geben werden, doch jn alwege also, das sie uber der alden montze, die do in steten bleiben wurde, zuhalden zusagen solden, vmmb der orberung, vmmb viel andere beschuerung willen, die doraus erwachssen wolden, wue die montze grundtlich vmbgemontzet vnd 20 eingehn solde, douon jnen bisher auch landen vnd steten viel gutes geschehen. Wue sie aber alle angetzeigte mittel vorechtlich halden wurden, so were abezunemenn, weile sie gemeinet die montze zu- setzen, als III gorl. fur einen behmischen, das auff die marckte brocht xXIV groschen, dorauff sich den keiner jrer furschlag erstreckt, 25 das ir thun aus einer abgunst der montze vnd vnwillen fluesse, dieselbige gentzlich zutilgen, so konden sie bedencken, das den- noch solch irthum, weiter den bisher geschehen, wurde bekomert werden, vnd vielen argen beschuerungen vnd vorfolgungen kegen eynander vrsachen geben, vnd wurde vielleicht zeit komen das 30 man sagen wurde, do die schwartzen gorlitschen pfennigen gyngen, do was guete zceitung jn lande vnd stunde in lande vnd steten sehr woll etc. Diese vnd andere gutliche vnddirsagung ist bei den von steten wie fur alwege jn winth geschlagen, vnd dorauff gelegen eine 35 grossere antzall als auff xVM schoc vmmb vnI gl. aus der montze zugeben, das doch der rath beschuert gewest ist. So aber der landtag in der chron auff sanct Georgen nicht 67 gehalden ist wurden, hat der landuoit zur zceit so er andersach- halb etzliche aus der manschafft zu sich gefordert, vnd die von 40 steten suesten auch jres thuns zu Budissin eine vorsamelung ge- halden, allen denselben auff einfurung der baudinischen manschafft furgehalden, nochdem der tag in der chron, wie er bericht, ab- 65*
515 aus gelesen zum gekorn), yedoch vnd domit sie vormercken solden, das ein rath nicht vrsach geben wolde zu eynichem getzengke vnd zuruckung aldir ordenung, so were er erboetig die vIII gl. zunemenn, vnd jnen aussz der montze geben XM marck, die mochten sie teilen 5 wie wusten, ader wolden xII gl. nemen auff die marcke vnd inen geben xVM ader auff eine solche anzcall geben, das lohn fur die erbeit der montze, ader nemenn xVI gl. vnd geben xx vnd bisz jn xxxM marcke, vnd wue sie aller der mittel beschuert, so solden sie die von Gorlitz montzen lassen, vnd der montze wie furmols 10 von andern leuten gewartenn. Den ein rath were gemeinet auff einen itzlichen mitburger ein anzcal zusetzen jn die montze zugeben, vt supra, vnd der montze dodurch weniger zumachenn, vnd wue sie eine anzcal, wie geredt, haben wolden, so solde zugleich die newe montze aus der montze gehn. Also wenne jnen eine anzcal 66b 15 gegeben, so solde dornoch den von Gorlitz auch eine summa ge- geben werden, doch jn alwege also, das sie uber der alden montze, die do in steten bleiben wurde, zuhalden zusagen solden, vmmb der orberung, vmmb viel andere beschuerung willen, die doraus erwachssen wolden, wue die montze grundtlich vmbgemontzet vnd 20 eingehn solde, douon jnen bisher auch landen vnd steten viel gutes geschehen. Wue sie aber alle angetzeigte mittel vorechtlich halden wurden, so were abezunemenn, weile sie gemeinet die montze zu- setzen, als III gorl. fur einen behmischen, das auff die marckte brocht xXIV groschen, dorauff sich den keiner jrer furschlag erstreckt, 25 das ir thun aus einer abgunst der montze vnd vnwillen fluesse, dieselbige gentzlich zutilgen, so konden sie bedencken, das den- noch solch irthum, weiter den bisher geschehen, wurde bekomert werden, vnd vielen argen beschuerungen vnd vorfolgungen kegen eynander vrsachen geben, vnd wurde vielleicht zeit komen das 30 man sagen wurde, do die schwartzen gorlitschen pfennigen gyngen, do was guete zceitung jn lande vnd stunde in lande vnd steten sehr woll etc. Diese vnd andere gutliche vnddirsagung ist bei den von steten wie fur alwege jn winth geschlagen, vnd dorauff gelegen eine 35 grossere antzall als auff xVM schoc vmmb vnI gl. aus der montze zugeben, das doch der rath beschuert gewest ist. So aber der landtag in der chron auff sanct Georgen nicht 67 gehalden ist wurden, hat der landuoit zur zceit so er andersach- halb etzliche aus der manschafft zu sich gefordert, vnd die von 40 steten suesten auch jres thuns zu Budissin eine vorsamelung ge- halden, allen denselben auff einfurung der baudinischen manschafft furgehalden, nochdem der tag in der chron, wie er bericht, ab- 65*
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516 67b gynge, so wolde von noten sein, einen gemeinen landtag zurnennen, zurathslahen wie dieser beschuerung furzukommen. Actum sabbato ebdomade paschalis. Vnd wiewol die manschafft vahst auff den tag geeylet, so ha- ben doch die geschickten des raths den von steten furgehalden den abeschied zu Praga, der gegeben auff zukunfftigen landtag, welcher auff vorgangene quatemper der vahsten hette gehalden werden vnd nhumols bisz Georgij erstrackt, vnd vielleicht aus vr- sachen furleget, aber dennoch nicht auffgehoben etc. vnd also die sache dohyn bedocht, das der landuoit sich befleissigen solde zur- 10 faren, ab vnd wenne der landtag gehalden wurde etc. Der land- uoit hat denselben tag zu Budissin offentlich ausrueffen lassen, das er an seinem einkomen kein gorlitsch gelde nemen wolde, er hette auch korn zuuorkeuffen, das wolde er vmmb behmisch ader meis- nisch geld kauffs geben. Mondtags hirnoch sein Bernhart Bernt vnd der protonotarius widervmmb gen Budissin geschickt vnd folgende meynung mit dem landuoit geredt. So ein rath zu Gorlitz von iren geschickten were bericht wurden seiner g. jungstes furtragen, were jnen bekommer- lich, das seine g. einen landtag ansetzen wolde, weile der landtag 20 jn der chron nicht abgeruefft. Dobei seine g. zuerjnnern das abe- scheids, durch seine g. vnd andere hern gegeben, supra LII., mit bethe, die gebrechen bisz noch gehaldenem tag, ane vorhandelung jn ruhe stehn lassen etc. Vnd so seine g. des beschuert gewest vnd vrsach vorzcelen lassen, weile seinen g. das ambt befolen, 25 wolde jme nicht fuegen, lande vnd stete jn solchem jrthwmb zu- lassen, haben gedochte geschickten weiter vorzcalt den alden ge- brauch der montze, der stad priuilegien, dobei die von Gorlitz zu- lassen sich seine g. vorschrieben hette, vnd dieselben nicht weniger den der manschafft vngestume geschrey behertzigen. Isz hette auch 30 ein rath von keiserlicher mt. schrieffte, das ire keiserliche mt. ire geschickten auff Georgi zu Benischaw haben wurde, dergleichen vnddirricht von dem hern camerer, das die ko. mt. vorschaffet hette den tag zuhalden, doraus abezcunemenn, ab der landtag er- strackt, so wurde vnzueifflich gehalden werden, auff welchem ein 35 rath gueter zuuorsicht ane rath hulffe vnd entliche antwort nicht wurde gelassen werden. Vnd ab jsz geschehe so wurde dennoch ein rath gedencken, wie sich in der montze zuhalden, vnd sich vielleicht dorvmmb mit auslendischen fursten vnd hern vortragen, 5 15 2. sabbato ebdomade paschalis, 18. april 1517. 16. Mondtags hirnoch, 20. april.
516 67b gynge, so wolde von noten sein, einen gemeinen landtag zurnennen, zurathslahen wie dieser beschuerung furzukommen. Actum sabbato ebdomade paschalis. Vnd wiewol die manschafft vahst auff den tag geeylet, so ha- ben doch die geschickten des raths den von steten furgehalden den abeschied zu Praga, der gegeben auff zukunfftigen landtag, welcher auff vorgangene quatemper der vahsten hette gehalden werden vnd nhumols bisz Georgij erstrackt, vnd vielleicht aus vr- sachen furleget, aber dennoch nicht auffgehoben etc. vnd also die sache dohyn bedocht, das der landuoit sich befleissigen solde zur- 10 faren, ab vnd wenne der landtag gehalden wurde etc. Der land- uoit hat denselben tag zu Budissin offentlich ausrueffen lassen, das er an seinem einkomen kein gorlitsch gelde nemen wolde, er hette auch korn zuuorkeuffen, das wolde er vmmb behmisch ader meis- nisch geld kauffs geben. Mondtags hirnoch sein Bernhart Bernt vnd der protonotarius widervmmb gen Budissin geschickt vnd folgende meynung mit dem landuoit geredt. So ein rath zu Gorlitz von iren geschickten were bericht wurden seiner g. jungstes furtragen, were jnen bekommer- lich, das seine g. einen landtag ansetzen wolde, weile der landtag 20 jn der chron nicht abgeruefft. Dobei seine g. zuerjnnern das abe- scheids, durch seine g. vnd andere hern gegeben, supra LII., mit bethe, die gebrechen bisz noch gehaldenem tag, ane vorhandelung jn ruhe stehn lassen etc. Vnd so seine g. des beschuert gewest vnd vrsach vorzcelen lassen, weile seinen g. das ambt befolen, 25 wolde jme nicht fuegen, lande vnd stete jn solchem jrthwmb zu- lassen, haben gedochte geschickten weiter vorzcalt den alden ge- brauch der montze, der stad priuilegien, dobei die von Gorlitz zu- lassen sich seine g. vorschrieben hette, vnd dieselben nicht weniger den der manschafft vngestume geschrey behertzigen. Isz hette auch 30 ein rath von keiserlicher mt. schrieffte, das ire keiserliche mt. ire geschickten auff Georgi zu Benischaw haben wurde, dergleichen vnddirricht von dem hern camerer, das die ko. mt. vorschaffet hette den tag zuhalden, doraus abezcunemenn, ab der landtag er- strackt, so wurde vnzueifflich gehalden werden, auff welchem ein 35 rath gueter zuuorsicht ane rath hulffe vnd entliche antwort nicht wurde gelassen werden. Vnd ab jsz geschehe so wurde dennoch ein rath gedencken, wie sich in der montze zuhalden, vnd sich vielleicht dorvmmb mit auslendischen fursten vnd hern vortragen, 5 15 2. sabbato ebdomade paschalis, 18. april 1517. 16. Mondtags hirnoch, 20. april.
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517 10 35 den das die von Gorlitz dergestalt, wie bisher douon gerathslaget, jre montze setzen ader vorbieten solden, were jnen in keinem weg thulich etc. Isz hat aber der landuoit dorauff nichts zusagen 68 wollen, sunder geantwort, sich der landtage zurfaren, vnd eine XIV 5 tage gedult zutragen. Isz solden auch die von Gorlitz sich mit fursten also voreynigen, das jsz ko. mt. landen vnd leuten vn- schedlich. Dorkegen die geschickten einen abescheid gebeten vnd gesaget, ein rath zu Gorlitz wurde sich jrer priuilegienhalb auch wol wiessen zuhalden. Auff heute abents sanctorum Philippi vnd Jacobi vnd bisher haben die beschuerung furt vnd furt gewachssen vnd gestanden, das korn zu Budissin vmmb 1 schoc gorl. pfennige, vmmb behmisch vmb 1/2 schoc, der haber zu XXIV gl. in der herbrige zu 1/2 schoc vmmb behmisch zu XII gl., zu Camentz die gerste gekaufft vmmb 15 1 schoc. Das viertel biers habe ich heute betzalt vmmb Ix solidos IV gl. vnd xVIII gl. zu furlohn, das korn heute alhie zu Iv schilling, den haber zu XIV gl. gorl. pfennige, vmmb behmisch alles vahst vmmb halb gelt. Also ist die gorlitsche montze jn ein vorachttung komen, wie- 20 wol derselbigen gar viel vortrieben, den man hot geredt, das viel montzen zu Franckfurt, zu Perlyn, zu Crossyn, zu Breslaw, jn Pom- mern etc. mit gorlitschen pfennignn solden gehalden werden, vnd ist doruber wahr, das gar viel gekorns gen Leiptzig von hynnen gefurt wirt. Eukarius zu Budissin vnd die Claws Koeleryn alhie 25 mitburgeryn, haben freytags vorgangen alhie den montzmeistern kornen lassen bei IM schoc, alles gen Leipzig zufuren, die wein- herrn bei vIC schoc zuuorkeuffen vnd die wein zubetzalen. Der rath hat neulicher zceit, doch jn einem andern namenn, kornen lassen bei vil schoc, vnd gen Franckfurt jn die montze geschickt, 68b 30 das wechssel douon zu Praga zubekomen, jn gemeiner stad not- dorfft vnd sunderlich zu betzalung des guts Sehnitz, auch einsteils geschickt gen Leipzig auff itzigen ostermarckte, vnd ist des gekorns als viel gen Franckfurt brocht wurden, das der montzmeister do- selbst solchs nymmer hat annemen vnd eines orts leichter hat haben wollen. Die marcke fein ist gewonlich vmmb Ix fl. rh., xxxII gl. merckisch fur 1 fl. zurechen gekaufft wurden. Man hat geredt, das ein burger zu Perlyn vnd auff heute burgermeister die gor- litsche montze auff iv pferde geladen vnd in die marcke gefurt hette. Item so zur zceit der subnotarius von wegen der rechtfertigung 10. abents sanctorum Philippi vnd Jacobi, 30. april. 29. VIII schoc, soll wohl heissen: VIII C oder VIII M schoc.
517 10 35 den das die von Gorlitz dergestalt, wie bisher douon gerathslaget, jre montze setzen ader vorbieten solden, were jnen in keinem weg thulich etc. Isz hat aber der landuoit dorauff nichts zusagen 68 wollen, sunder geantwort, sich der landtage zurfaren, vnd eine XIV 5 tage gedult zutragen. Isz solden auch die von Gorlitz sich mit fursten also voreynigen, das jsz ko. mt. landen vnd leuten vn- schedlich. Dorkegen die geschickten einen abescheid gebeten vnd gesaget, ein rath zu Gorlitz wurde sich jrer priuilegienhalb auch wol wiessen zuhalden. Auff heute abents sanctorum Philippi vnd Jacobi vnd bisher haben die beschuerung furt vnd furt gewachssen vnd gestanden, das korn zu Budissin vmmb 1 schoc gorl. pfennige, vmmb behmisch vmb 1/2 schoc, der haber zu XXIV gl. in der herbrige zu 1/2 schoc vmmb behmisch zu XII gl., zu Camentz die gerste gekaufft vmmb 15 1 schoc. Das viertel biers habe ich heute betzalt vmmb Ix solidos IV gl. vnd xVIII gl. zu furlohn, das korn heute alhie zu Iv schilling, den haber zu XIV gl. gorl. pfennige, vmmb behmisch alles vahst vmmb halb gelt. Also ist die gorlitsche montze jn ein vorachttung komen, wie- 20 wol derselbigen gar viel vortrieben, den man hot geredt, das viel montzen zu Franckfurt, zu Perlyn, zu Crossyn, zu Breslaw, jn Pom- mern etc. mit gorlitschen pfennignn solden gehalden werden, vnd ist doruber wahr, das gar viel gekorns gen Leiptzig von hynnen gefurt wirt. Eukarius zu Budissin vnd die Claws Koeleryn alhie 25 mitburgeryn, haben freytags vorgangen alhie den montzmeistern kornen lassen bei IM schoc, alles gen Leipzig zufuren, die wein- herrn bei vIC schoc zuuorkeuffen vnd die wein zubetzalen. Der rath hat neulicher zceit, doch jn einem andern namenn, kornen lassen bei vil schoc, vnd gen Franckfurt jn die montze geschickt, 68b 30 das wechssel douon zu Praga zubekomen, jn gemeiner stad not- dorfft vnd sunderlich zu betzalung des guts Sehnitz, auch einsteils geschickt gen Leipzig auff itzigen ostermarckte, vnd ist des gekorns als viel gen Franckfurt brocht wurden, das der montzmeister do- selbst solchs nymmer hat annemen vnd eines orts leichter hat haben wollen. Die marcke fein ist gewonlich vmmb Ix fl. rh., xxxII gl. merckisch fur 1 fl. zurechen gekaufft wurden. Man hat geredt, das ein burger zu Perlyn vnd auff heute burgermeister die gor- litsche montze auff iv pferde geladen vnd in die marcke gefurt hette. Item so zur zceit der subnotarius von wegen der rechtfertigung 10. abents sanctorum Philippi vnd Jacobi, 30. april. 29. VIII schoc, soll wohl heissen: VIII C oder VIII M schoc.
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518 dicken Nickeln Langs gen Perlyn zu dem marggrauen Joachym ge- west, als vmmb oculi nehst vorschynen, vnd ein rath vmmb stehn- der gebrechen vnd beschuerung vorursacht, an jre churfurstl. g. zuschreiben vmmb zulassung etzlicher hundert maldr korns aus der marcke zufuren, den jn dieser schuerlichen zceit ist die meiste zu- furhe gewest aus der marcke, den diese zceit jst isz jn der Slesien auch vahst teuer gewest vnd das getreide vbel geraten, haben ire churfurstl. g. den vndirstatschreibern gefraget vmmb gelegenheit der gorlitschen montze vnd gesaget: wir haben lande vnd leute vnd sein ein mechtiger landisfurst vnd haben vns mit vnser montze 10 69 mit andern vmbligenden herschafften vortragen mussen, aber die von Gorlitz sein nicht mehr den ein stat vnd haben solchs nicht thuen wollen, mussen auch nhumols diesen schimpff vnd schaden doran nemenn, bedorffen gluck sollen sie hulffe vnd rath von den Behmen dowyder erlangen. Vnd dorauff zugesaget vnd zugeschrie- 15 ben, das einem rath solde vorgunst werden, IM malder korn zu- keuffen jn der marcke genhalb Franckfurt. So aber ein rath ge- sehn, das ein scheffel aus der marcke nicht viel leichter den alhie auffm marckte hette mogen getzeuget werden, ist also solchs zu diesem mal nochgelassen. So aber der landtag jn Behmenn sich vahst vortzogen, haben viel leute vnd sunderlich die von lande vnd stete beschuerung jm vorzug getragen, auch guten fug, forderlich die stete nicht finden mogen, die montze zuwandeln vnd dem jrthumb furzukomenn, wie- wol jn steten ein yeder sein thun des ausgebens vnd einnemens 25 dohin gericht, das alweg I gorlitsche fur einen behmischen komen sein. Die von Budissin haben etzlich wochen ein wechssel gehal- den, vi schilling gorl. pf. vor 1 marck behmisch ader xXI gl. meis- nisch gegeben, vnd zu sich gewechsselt, vnd disz thun als vi schil- ling gorl. pfennig vor Iv schilling behmisch ist auff heute der ge- 30 meine lauffe, forderlich mit den geweisten gorl. pfennigen, den mit den schwartzen ist jsz etwas als vmmb 1 gl. leichter gewest, wie- 69b wol die auff heute commemorationis sancti Pauli vahst vortrieben vnd seltzam sein gewest, vnd so den die recht zu Praga auffs qua- temper pfingsten gehalden, sein vahst hern doselbst vorsammelt 35 gewest, derwegen Frantz Schneider vnd der protonotarius dohin gefertiget sein wurden, die montzsach abermols bei den hern vnd stenden zusuchen. Weile aber ein gemeiner landtag nicht gewest, hat dismols wie die herrn gesaget, nichts mogen gehandelt werden, 5 20 2. vmmb oculi nehst vorschynen, 15. märz 1517. 33. commemorationis sancti Pauli, 30. juni 1517. 34. auffs quatemper pfingsten, 3, juni 1517. s
518 dicken Nickeln Langs gen Perlyn zu dem marggrauen Joachym ge- west, als vmmb oculi nehst vorschynen, vnd ein rath vmmb stehn- der gebrechen vnd beschuerung vorursacht, an jre churfurstl. g. zuschreiben vmmb zulassung etzlicher hundert maldr korns aus der marcke zufuren, den jn dieser schuerlichen zceit ist die meiste zu- furhe gewest aus der marcke, den diese zceit jst isz jn der Slesien auch vahst teuer gewest vnd das getreide vbel geraten, haben ire churfurstl. g. den vndirstatschreibern gefraget vmmb gelegenheit der gorlitschen montze vnd gesaget: wir haben lande vnd leute vnd sein ein mechtiger landisfurst vnd haben vns mit vnser montze 10 69 mit andern vmbligenden herschafften vortragen mussen, aber die von Gorlitz sein nicht mehr den ein stat vnd haben solchs nicht thuen wollen, mussen auch nhumols diesen schimpff vnd schaden doran nemenn, bedorffen gluck sollen sie hulffe vnd rath von den Behmen dowyder erlangen. Vnd dorauff zugesaget vnd zugeschrie- 15 ben, das einem rath solde vorgunst werden, IM malder korn zu- keuffen jn der marcke genhalb Franckfurt. So aber ein rath ge- sehn, das ein scheffel aus der marcke nicht viel leichter den alhie auffm marckte hette mogen getzeuget werden, ist also solchs zu diesem mal nochgelassen. So aber der landtag jn Behmenn sich vahst vortzogen, haben viel leute vnd sunderlich die von lande vnd stete beschuerung jm vorzug getragen, auch guten fug, forderlich die stete nicht finden mogen, die montze zuwandeln vnd dem jrthumb furzukomenn, wie- wol jn steten ein yeder sein thun des ausgebens vnd einnemens 25 dohin gericht, das alweg I gorlitsche fur einen behmischen komen sein. Die von Budissin haben etzlich wochen ein wechssel gehal- den, vi schilling gorl. pf. vor 1 marck behmisch ader xXI gl. meis- nisch gegeben, vnd zu sich gewechsselt, vnd disz thun als vi schil- ling gorl. pfennig vor Iv schilling behmisch ist auff heute der ge- 30 meine lauffe, forderlich mit den geweisten gorl. pfennigen, den mit den schwartzen ist jsz etwas als vmmb 1 gl. leichter gewest, wie- 69b wol die auff heute commemorationis sancti Pauli vahst vortrieben vnd seltzam sein gewest, vnd so den die recht zu Praga auffs qua- temper pfingsten gehalden, sein vahst hern doselbst vorsammelt 35 gewest, derwegen Frantz Schneider vnd der protonotarius dohin gefertiget sein wurden, die montzsach abermols bei den hern vnd stenden zusuchen. Weile aber ein gemeiner landtag nicht gewest, hat dismols wie die herrn gesaget, nichts mogen gehandelt werden, 5 20 2. vmmb oculi nehst vorschynen, 15. märz 1517. 33. commemorationis sancti Pauli, 30. juni 1517. 34. auffs quatemper pfingsten, 3, juni 1517. s
Strana 519
519 sunder dem hern von Eilenburg landuoiten ist auff bieten der ge- schickten aus gemeinem rath der hern des lantrechts befolen, mit seinen ambtsuorwanten zuuorschaffen mit der montze nichts furzu- nemenn bisz auff zukunfftigen gemeinenn landtag, alsden wolden 5 ire g. dorein sehn, wie mit der montze zuhalden. Dinstags noch Jacobi ist auff ansuchen der budischen edelleute abermols ein landtag gehalden, vnd so der landuoit hat die sachen angesatzs landtags vorzcelen lassen, vier, erstlich die jrthvmb der montze, wie dem furzukomenn, die ander, wie citationes solden 10 ausgehn vnd sunderlich des worts halb peremptorie, ab das auch alwege in dieselben not were zusetzen, die driette weile jsz be- schuerlich were, so offte zu landtagen zuziehen, ab jsz schicklich sein wolde, des jars nicht mehr den drei landtag zu halden, zum vierden, das die echter solden abetragen etc., haben sich die stete 15 der montzhalb vnddirredet vnd den geschickten des rats diese meynung furgehalden. Sie hetten sich zuerjnnern das bisher manchfeldige handelung 70 geschehen, viel wege vnd mittel weren gesucht vnd furgenomen, wie dem jrthumb zubegegen, vnd doch entlich vnd jungst doruff 20 vorblieben, das sich ein rath jn der chron befleissigenn solde, zur- langen eine vorsicherung, supra fol. LxV., das den jrer achttung gar not sein wolde, vnd dornoch das jnen xM marck zwifiger pfennigen vmmb vIII gl. aus der montze gegeben wurden, das were noch ire meynung. Das sie aber nhu zurzceit die montze 25 setzen ader vorbieten solden, wie vielleicht die edelleute fur hetten, das wusten sie nicht zuthun, dorvmmb das ires hoffens nhumols die groste not erlieden vnd das dennoch die montze lieber ge- halden den bisher gewest, die bauern sagetten auff dem marckte sie nemen gleich als lieb gorlitsche pfennigen, als boese meckeritzen 30 ader berger etc. Dorauff der prothonotarius gesaget, sie mochten sich allir der- selbigen handelung, wege vnd furslege wol bedencken, was abir dieselbigen furtreglich gewest, hetten sie vormarckt, vnd wue den- selbigen also, wie die beraten, nochgegangen, were vnzueifflich viel 35 mehr vnrats doraws erwachssen, vnd were an dem das ein rath yhe noch einer vorsicherung gestanden, ane welche der rath gar vnbedocht neue montze zuslahen, vt supra, jsz were auch von den XM marck geredt, wie von andern furslehen, aber dennoch nichts entlichs beslossen. Nhu weren etzliche jungst zu Praga gewest, 6. Dinstags noch Jacobi, 28. juli. 29. meckeritzen, s. oben p. 4ho. 30. ber- ger, welche münzsorte hierunter verstanden, vermag ich nicht zu erklären.
519 sunder dem hern von Eilenburg landuoiten ist auff bieten der ge- schickten aus gemeinem rath der hern des lantrechts befolen, mit seinen ambtsuorwanten zuuorschaffen mit der montze nichts furzu- nemenn bisz auff zukunfftigen gemeinenn landtag, alsden wolden 5 ire g. dorein sehn, wie mit der montze zuhalden. Dinstags noch Jacobi ist auff ansuchen der budischen edelleute abermols ein landtag gehalden, vnd so der landuoit hat die sachen angesatzs landtags vorzcelen lassen, vier, erstlich die jrthvmb der montze, wie dem furzukomenn, die ander, wie citationes solden 10 ausgehn vnd sunderlich des worts halb peremptorie, ab das auch alwege in dieselben not were zusetzen, die driette weile jsz be- schuerlich were, so offte zu landtagen zuziehen, ab jsz schicklich sein wolde, des jars nicht mehr den drei landtag zu halden, zum vierden, das die echter solden abetragen etc., haben sich die stete 15 der montzhalb vnddirredet vnd den geschickten des rats diese meynung furgehalden. Sie hetten sich zuerjnnern das bisher manchfeldige handelung 70 geschehen, viel wege vnd mittel weren gesucht vnd furgenomen, wie dem jrthumb zubegegen, vnd doch entlich vnd jungst doruff 20 vorblieben, das sich ein rath jn der chron befleissigenn solde, zur- langen eine vorsicherung, supra fol. LxV., das den jrer achttung gar not sein wolde, vnd dornoch das jnen xM marck zwifiger pfennigen vmmb vIII gl. aus der montze gegeben wurden, das were noch ire meynung. Das sie aber nhu zurzceit die montze 25 setzen ader vorbieten solden, wie vielleicht die edelleute fur hetten, das wusten sie nicht zuthun, dorvmmb das ires hoffens nhumols die groste not erlieden vnd das dennoch die montze lieber ge- halden den bisher gewest, die bauern sagetten auff dem marckte sie nemen gleich als lieb gorlitsche pfennigen, als boese meckeritzen 30 ader berger etc. Dorauff der prothonotarius gesaget, sie mochten sich allir der- selbigen handelung, wege vnd furslege wol bedencken, was abir dieselbigen furtreglich gewest, hetten sie vormarckt, vnd wue den- selbigen also, wie die beraten, nochgegangen, were vnzueifflich viel 35 mehr vnrats doraws erwachssen, vnd were an dem das ein rath yhe noch einer vorsicherung gestanden, ane welche der rath gar vnbedocht neue montze zuslahen, vt supra, jsz were auch von den XM marck geredt, wie von andern furslehen, aber dennoch nichts entlichs beslossen. Nhu weren etzliche jungst zu Praga gewest, 6. Dinstags noch Jacobi, 28. juli. 29. meckeritzen, s. oben p. 4ho. 30. ber- ger, welche münzsorte hierunter verstanden, vermag ich nicht zu erklären.
Strana 520
520 70b vnd die sache abermols gesucht, aber sie weren widervmmb vor- weist auff Michaelis widerzwkomen. Dieweile aber die sache also auffgeslagen, were zubesorgen, das sie auff dieselbige zceit aber- mols nichts erlangen vnd weiter auffgeslagen mochte werden, douon sie jnen nicht wosten trost zugebenn. Den so jsz sich so lang vortzoge, wosten sie zum teil wie jsz mit der montze geschickt, vnd auch also das vielleicht nicht wol moglich, nhu zurzceit vuI gl. auff die marck zu nemenn. Isz were auch disz jm wege, wue die alde montze nicht wieder genomen wurde, so were ein rath vn- bedocht wie mit der montze zuhalden. Item, sie hetten jungst zu Praga mit dem obersten geschwornen probirern geredt, vnd von jme erfaren wollen, wie jsz vmmb schrot vnd korn eine gestalt hette, aber sie hetten keynen eigentlichen bescheid vnd vnddirricht bekomenn mögen, sundir er hette eine kleine zcedel geschrieben, vnd doruff vorzceichent, so viel kupper vnd so viel silbers hielde die marck, aber nicht so viel groschen schrott man auff die marck. Doraus man den keinen grundt forderlich des schrotshalb gehaben konde. Derwegen mochte dem rath diszs schrot vnd korn ange- geben werden, das jme zufolgen nicht moglich, vnd mit andern worten, domit sie die von steten haben wollen abeweisen von 20 dem auffgelde, vnd jnen dorzu keinen weitern trost geben. Den ist auff heute die montze also gerynge wurden, das auch einsteils bisz in hundert groschen auff die marck gegangen, vnd wirt teg- 71 lichen gerynger, vnd so sich dermosen vorzcuhet, mochte der rath das auffgeldt auff xM marck mit vIM marck nicht erstatten, derhalb 25 diese ausflucht sein furgewandt wurden. So nhun die rethe haben sollen zusammengetragen werden, haben sie sich der nicht voreynigen mogen, die lantsessen des bu- dischen landes sein doruff gelegen, die montze zuuorbieten, die von steten haben dorein nicht willigen wollen, derwegen hat ein itzlich 30 teil vor dem landuoit geredt. Erstlich die lantschafft die beschuerung vnd scheden, die aus der montze gefolget, wie vormals offte, sunderlich weile die von Gorlitz bei ko. mt. vnd jn der chron zu Behmen nicht hetten er- langen mogen, das die montze were wieder genomenn wurden, so 33 wolden sie sich bei seinen g. angesaget vnd den von Gorlitz iren zugeordenten freunden entschuldiget haben, die montze zuuorbieten. Den got woste, sie wolden ane jre mergliche beschuerung vnd scheden gar vngerne wieder die von Gorlitz etwas furnemen, das jnen zu schaden vnd schimpff gereichen, aber diss thun wosten 40 sie vor got, in jren gewiessen vnd gegen jren armenleuten furder nicht zuuorantworttenn. Wue aber die von Gorlitz dasselbige noch- 5 10 15
520 70b vnd die sache abermols gesucht, aber sie weren widervmmb vor- weist auff Michaelis widerzwkomen. Dieweile aber die sache also auffgeslagen, were zubesorgen, das sie auff dieselbige zceit aber- mols nichts erlangen vnd weiter auffgeslagen mochte werden, douon sie jnen nicht wosten trost zugebenn. Den so jsz sich so lang vortzoge, wosten sie zum teil wie jsz mit der montze geschickt, vnd auch also das vielleicht nicht wol moglich, nhu zurzceit vuI gl. auff die marck zu nemenn. Isz were auch disz jm wege, wue die alde montze nicht wieder genomen wurde, so were ein rath vn- bedocht wie mit der montze zuhalden. Item, sie hetten jungst zu Praga mit dem obersten geschwornen probirern geredt, vnd von jme erfaren wollen, wie jsz vmmb schrot vnd korn eine gestalt hette, aber sie hetten keynen eigentlichen bescheid vnd vnddirricht bekomenn mögen, sundir er hette eine kleine zcedel geschrieben, vnd doruff vorzceichent, so viel kupper vnd so viel silbers hielde die marck, aber nicht so viel groschen schrott man auff die marck. Doraus man den keinen grundt forderlich des schrotshalb gehaben konde. Derwegen mochte dem rath diszs schrot vnd korn ange- geben werden, das jme zufolgen nicht moglich, vnd mit andern worten, domit sie die von steten haben wollen abeweisen von 20 dem auffgelde, vnd jnen dorzu keinen weitern trost geben. Den ist auff heute die montze also gerynge wurden, das auch einsteils bisz in hundert groschen auff die marck gegangen, vnd wirt teg- 71 lichen gerynger, vnd so sich dermosen vorzcuhet, mochte der rath das auffgeldt auff xM marck mit vIM marck nicht erstatten, derhalb 25 diese ausflucht sein furgewandt wurden. So nhun die rethe haben sollen zusammengetragen werden, haben sie sich der nicht voreynigen mogen, die lantsessen des bu- dischen landes sein doruff gelegen, die montze zuuorbieten, die von steten haben dorein nicht willigen wollen, derwegen hat ein itzlich 30 teil vor dem landuoit geredt. Erstlich die lantschafft die beschuerung vnd scheden, die aus der montze gefolget, wie vormals offte, sunderlich weile die von Gorlitz bei ko. mt. vnd jn der chron zu Behmen nicht hetten er- langen mogen, das die montze were wieder genomenn wurden, so 33 wolden sie sich bei seinen g. angesaget vnd den von Gorlitz iren zugeordenten freunden entschuldiget haben, die montze zuuorbieten. Den got woste, sie wolden ane jre mergliche beschuerung vnd scheden gar vngerne wieder die von Gorlitz etwas furnemen, das jnen zu schaden vnd schimpff gereichen, aber diss thun wosten 40 sie vor got, in jren gewiessen vnd gegen jren armenleuten furder nicht zuuorantworttenn. Wue aber die von Gorlitz dasselbige noch- 5 10 15
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521 mols erlangen mochten, sie wolden noch eine zceit gerne gedult tragen, wue aber nicht vnd sie auff dismol jn cleiner anzcal vor- handen, die von steten auch in jre meynung nicht willigen wolden, so boeten sie seine g. jnen vmmb jr geldt einen andern landtag 5 zulegen vnd alle die, die zum lande gehorten, fordern lassen, jn 71b zuuorsicht, jsz wurde jr aller meynung sein, die montze zuuor- bieten, jsz solde auch nicht lenger den bis dohyn ruhen etc. Die von steten haben gesaget, wiewol auff anhalden der ge- schickten, den ane das hetten sie geschwiegen, das sie der mey- 40 nung der manschafft nicht wusten beizufallen, weile aber vmb ein andern tag gebeten, liessen siesz auch dobei. Die geschickten des raths haben angetzeiget jr abermols ge- habte muhe vnd fleis jungst zu Praga vnd vorsehn sich, dem hern seinen g. were befelh geschehen, wie hirjnnen zuhalden, supra 15 LXIX., vnd wue jsz nicht geschehen, vnd in ein vorgessen gestalt, so wurde jsz vielleicht nochmols geschehen. Dorauff ist ein landtag angesatzt, quarta post assumtionis, als post dedicationis. So aber der protonotarius geredt von dem befelh der hern zu Behmen, hat der lantuoit den kopff geschuttelt, sich 20 zum hewbtmann gewandt vnd gesaget, jme were kein befelh ge- schehen, vnd ab jsz noch geschehe, so wolde er wiessen, sich der gebure zuhalden. Das hat er auch offentlich hirnochmols durch den heubtmann reden lassen. Auff solche rede ist geschrieben wurden an hern Leben vnd den hern cantzlern, vide librorum 25 missiuorum sexto ante ad vincula Petri. Donerstags sancti Sixti ist ein tag von steten zur Lobaw ge- halden wurden, dorzu sein geschickt Frantz Schneider vnd der protonotarius. Aldoselbst haben sie abermols furgetragen die manchfeldige 72 30 handelung, wege, mittel vnd furschlege, so des jrthumbshalb ge- halden vnd furgewandt, vnd wie man sich offtmals mit worten gegeneinander erboret, dobei vorzalt ire grosse scheden, die sie vahst zwei jar erlieden, das sie den alles gethan vmmb erhaldung willen zugeordenter freunthschafft. In betrachttung eines solchen, 35 ab wol die manschafft bedocht, wie sie sich jungst hetten horen lasen, die montze zuuorbieten, so wolden sie doch dorein nicht willigen, sundern sich der montze vnd des alden orbers des gro- schen halden, die vonn adel theten was sie wolden. Sie woldens dohyn setzen, ab sie von jnen eine weile gedruckt, das sie jren 17. quarta post assumtionis etc., 19. august 1517, der tag nach der kirch- weihe. 26. Donerstags sancti Sixti, 6. august. 66
521 mols erlangen mochten, sie wolden noch eine zceit gerne gedult tragen, wue aber nicht vnd sie auff dismol jn cleiner anzcal vor- handen, die von steten auch in jre meynung nicht willigen wolden, so boeten sie seine g. jnen vmmb jr geldt einen andern landtag 5 zulegen vnd alle die, die zum lande gehorten, fordern lassen, jn 71b zuuorsicht, jsz wurde jr aller meynung sein, die montze zuuor- bieten, jsz solde auch nicht lenger den bis dohyn ruhen etc. Die von steten haben gesaget, wiewol auff anhalden der ge- schickten, den ane das hetten sie geschwiegen, das sie der mey- 40 nung der manschafft nicht wusten beizufallen, weile aber vmb ein andern tag gebeten, liessen siesz auch dobei. Die geschickten des raths haben angetzeiget jr abermols ge- habte muhe vnd fleis jungst zu Praga vnd vorsehn sich, dem hern seinen g. were befelh geschehen, wie hirjnnen zuhalden, supra 15 LXIX., vnd wue jsz nicht geschehen, vnd in ein vorgessen gestalt, so wurde jsz vielleicht nochmols geschehen. Dorauff ist ein landtag angesatzt, quarta post assumtionis, als post dedicationis. So aber der protonotarius geredt von dem befelh der hern zu Behmen, hat der lantuoit den kopff geschuttelt, sich 20 zum hewbtmann gewandt vnd gesaget, jme were kein befelh ge- schehen, vnd ab jsz noch geschehe, so wolde er wiessen, sich der gebure zuhalden. Das hat er auch offentlich hirnochmols durch den heubtmann reden lassen. Auff solche rede ist geschrieben wurden an hern Leben vnd den hern cantzlern, vide librorum 25 missiuorum sexto ante ad vincula Petri. Donerstags sancti Sixti ist ein tag von steten zur Lobaw ge- halden wurden, dorzu sein geschickt Frantz Schneider vnd der protonotarius. Aldoselbst haben sie abermols furgetragen die manchfeldige 72 30 handelung, wege, mittel vnd furschlege, so des jrthumbshalb ge- halden vnd furgewandt, vnd wie man sich offtmals mit worten gegeneinander erboret, dobei vorzalt ire grosse scheden, die sie vahst zwei jar erlieden, das sie den alles gethan vmmb erhaldung willen zugeordenter freunthschafft. In betrachttung eines solchen, 35 ab wol die manschafft bedocht, wie sie sich jungst hetten horen lasen, die montze zuuorbieten, so wolden sie doch dorein nicht willigen, sundern sich der montze vnd des alden orbers des gro- schen halden, die vonn adel theten was sie wolden. Sie woldens dohyn setzen, ab sie von jnen eine weile gedruckt, das sie jren 17. quarta post assumtionis etc., 19. august 1517, der tag nach der kirch- weihe. 26. Donerstags sancti Sixti, 6. august. 66
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522 72b leuten vorbieten mochten, nichts in die stete zufuren, so vorhofften sie, es konde die lenge nicht weren, vnd weren der zuuorsicht, die von Görlitz wurden sich furthyn also mit der montze halden, das sie vnd ire nochkomeling dergleichen scheden vnd irthümbs nicht bedorfften gewarten. Wusten sie auch befelh aus der chron auszubrengenn, das die vom adel stille halden musten, das sehn sie gerne, wue aber nicht, so wolden sie dennoch dem nicht an- ders thun, den wie oben zugesaget, den sie vortrosten sich, die gute eynikeit solde jnen furtreglicher sein, den der schaden, des sie nhumols gewarten vnd erleiden musten abetreglich, das wurden 10 die von Gorlitz also mit der zceit auch widervmmb gegen jnen allen freunthlich betrachtenn vnd dergleichen etc. Die geschickten. Sie wusten wol von der manchfeldigen han- delung, vt supra sepius, hetten auch offtmals gesaget, das jnen nichts entkegen, das vmmb den schaden geredt, aber das sie al- 15 wege den schaden vnd jrthumb den von Gorlitz hetten zumessen wollen, das were zu notdorfft vorantwort wurden. Sie weren auch vnzueifflich eindenck, das sie nicht den eins vorzcalt, zubetrachten die stehnde guete freunthschafft, vnd das jsz der von Gorlitz acht- tung, den steten besser were diesen tzeitlichen schaden zutragen, 20 den die vorordente freunthschafft zw zurucken, vnd were viel besser, das kein gorlitsch pfennig jm lande were etc., vnd erfuren gerne, das sie gemeinet, also uber der montze zu halden, jn be- trachtung, das ein rath zu Gorlitz vmmb eine jtzliche stad jn sun- derheit, ab jsz ymmer not thuen wurde, solchs zuuordienen, nicht 25 vorgessen wurde, der adel solde auff jrer achttung nhumols wenig ausrichten mogen, jsz were auch itzunder ein reitender boete noch Praga abegefertiget, ein mandat von den hern die itzt ad vincula Petri doselbst vorsammelt einkomenn, auszubrengen, die von Gorlitz wurden sich furthyn mit der montze wol wiessen zuhalden etc. 30 Weiter ist dismols nichts furbrocht vnd gedocht wurden. Nhu mercke vnd bedencke alhie gar eben, was die von steten solde vorursacht haben, vber der montze zuhalden, weile sie doch 73 so hart dorwieder gewest vnd so manchfeldige furslege vnd mittel, die doch vnthuglich, furgegeben haben. Vnd gewieslich, so man 35 den hette sollen nochkomenn, were sunder zueiffel landen vnd steten dodurch viel mehr jrthumbs vnd schadens erwachssen, der- halb auch ein rath offtmals hat mussen einbrengen, furtragen vnd ansagen lassen, das jme zuthun vnmoglich gewest, vnd auff heute vielleicht vnmoglich zuthun sein wil, die von steten mit sanfft zur- 40 5 2. weren, dauern. 28. ad vincula Petri, 1. august 1517.
522 72b leuten vorbieten mochten, nichts in die stete zufuren, so vorhofften sie, es konde die lenge nicht weren, vnd weren der zuuorsicht, die von Görlitz wurden sich furthyn also mit der montze halden, das sie vnd ire nochkomeling dergleichen scheden vnd irthümbs nicht bedorfften gewarten. Wusten sie auch befelh aus der chron auszubrengenn, das die vom adel stille halden musten, das sehn sie gerne, wue aber nicht, so wolden sie dennoch dem nicht an- ders thun, den wie oben zugesaget, den sie vortrosten sich, die gute eynikeit solde jnen furtreglicher sein, den der schaden, des sie nhumols gewarten vnd erleiden musten abetreglich, das wurden 10 die von Gorlitz also mit der zceit auch widervmmb gegen jnen allen freunthlich betrachtenn vnd dergleichen etc. Die geschickten. Sie wusten wol von der manchfeldigen han- delung, vt supra sepius, hetten auch offtmals gesaget, das jnen nichts entkegen, das vmmb den schaden geredt, aber das sie al- 15 wege den schaden vnd jrthumb den von Gorlitz hetten zumessen wollen, das were zu notdorfft vorantwort wurden. Sie weren auch vnzueifflich eindenck, das sie nicht den eins vorzcalt, zubetrachten die stehnde guete freunthschafft, vnd das jsz der von Gorlitz acht- tung, den steten besser were diesen tzeitlichen schaden zutragen, 20 den die vorordente freunthschafft zw zurucken, vnd were viel besser, das kein gorlitsch pfennig jm lande were etc., vnd erfuren gerne, das sie gemeinet, also uber der montze zu halden, jn be- trachtung, das ein rath zu Gorlitz vmmb eine jtzliche stad jn sun- derheit, ab jsz ymmer not thuen wurde, solchs zuuordienen, nicht 25 vorgessen wurde, der adel solde auff jrer achttung nhumols wenig ausrichten mogen, jsz were auch itzunder ein reitender boete noch Praga abegefertiget, ein mandat von den hern die itzt ad vincula Petri doselbst vorsammelt einkomenn, auszubrengen, die von Gorlitz wurden sich furthyn mit der montze wol wiessen zuhalden etc. 30 Weiter ist dismols nichts furbrocht vnd gedocht wurden. Nhu mercke vnd bedencke alhie gar eben, was die von steten solde vorursacht haben, vber der montze zuhalden, weile sie doch 73 so hart dorwieder gewest vnd so manchfeldige furslege vnd mittel, die doch vnthuglich, furgegeben haben. Vnd gewieslich, so man 35 den hette sollen nochkomenn, were sunder zueiffel landen vnd steten dodurch viel mehr jrthumbs vnd schadens erwachssen, der- halb auch ein rath offtmals hat mussen einbrengen, furtragen vnd ansagen lassen, das jme zuthun vnmoglich gewest, vnd auff heute vielleicht vnmoglich zuthun sein wil, die von steten mit sanfft zur- 40 5 2. weren, dauern. 28. ad vincula Petri, 1. august 1517.
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523 halden, vnd weitern schimpff vnd schaden zuuorhuetten. Die von steten haben nhu betracht, das der montze weniger wurden, ader besorget, das vielleicht ergere ader schwere montze einreissen mochte, ader die von Sittau, Camentz vnd Luban forderlich besorg 5 gehabt, wue sie die montze vorbieten solden, wie sie jres biers gelosen mochten, jtem bekommert zuruckung der alden ordenung etc., ader welcherlei vrsache disz gesein mochte, so ist doch be- slossen vber der montze zuhalden. Dinstags noch Laurentij ist her Laslaw von Sternberg obrister 10 cantzler alhie einkomenn vnd zwene tage alhie gelegen auff der reise zum konige von Polan. Ist sein g. angelanget, mit dem von Eilenburg landuoiten zureden, nicht zugestatten, das die montze von den lantsessen zu Budissin vorboeten wurde. Das den von seinen g. also geschehen. Item donerstags Ypoliti ist her Radislaw obirster lantschreiber alhie einkomenn, der den auff bethe des raths auch derhalb an den landuoit geschrieben. Mitwoch vnd donerstag noch assumptionis Marie ist abermols 73b ein tag zu Budissin gehalden durch die von lande vnd stete, auff 20 die vier stucke oben am 69. vorzceichent, doch forderlich der montzhalb vnd haben die manschafft, so viel der vorsamelt gewest, noch langgehaldener vndirredung, erstlich von den geschickten des rats wiessen wollen, ab sie sich gemuhet vnd erlanget hetten, wie auff nehstem tage vorlassen. Dorauff die geschickten gesaget, esz 25 were jnen in der zceit der dreien wochen nicht moglich gewest, die konigliche mt. zubesuchen, ader bei den herrn der chron etwas zurlangen, weile keyne vorsamelung in der zceit gehalden. Dornoch furgetragen vahst forige meynung oben am LXXI. vnd gefolget, das sie eintrechtiglich vnd sembtlich beslossen, die gorlitsche 30 montze zuuorbieten, vnd furder dieselbige noch keyne andere die sie slahen wurden, zunemenn, jsz were den, das sie widervmmb zugelassen vnd wie vor alders genomenn wurde. Wolden auch furder der montzhalb keynen landtag halden. Wusten aber die von Gorlitz andere weise vnd wege dem schaden vorzukomenn, so 35 wolden sie gerne anhoren. Die geschickten von steten haben furgewandt viel vrsachen, worvmmb jsz vnschicklich sein wolde, die montze zuuorbieten, das der groste schaden erlieden, das viel andere gerynge montze ein- reisen mochte, douon neues vnd vielleicht grosserer schade zuge- 15 9. Dinstags noch Laurentij, 1. august. 15. donerstags Ypoliti, 15. august. 18. Mitwoch vnd donerstag noch assumptionis Marie, 19. und 20. august 1517. 66
523 halden, vnd weitern schimpff vnd schaden zuuorhuetten. Die von steten haben nhu betracht, das der montze weniger wurden, ader besorget, das vielleicht ergere ader schwere montze einreissen mochte, ader die von Sittau, Camentz vnd Luban forderlich besorg 5 gehabt, wue sie die montze vorbieten solden, wie sie jres biers gelosen mochten, jtem bekommert zuruckung der alden ordenung etc., ader welcherlei vrsache disz gesein mochte, so ist doch be- slossen vber der montze zuhalden. Dinstags noch Laurentij ist her Laslaw von Sternberg obrister 10 cantzler alhie einkomenn vnd zwene tage alhie gelegen auff der reise zum konige von Polan. Ist sein g. angelanget, mit dem von Eilenburg landuoiten zureden, nicht zugestatten, das die montze von den lantsessen zu Budissin vorboeten wurde. Das den von seinen g. also geschehen. Item donerstags Ypoliti ist her Radislaw obirster lantschreiber alhie einkomenn, der den auff bethe des raths auch derhalb an den landuoit geschrieben. Mitwoch vnd donerstag noch assumptionis Marie ist abermols 73b ein tag zu Budissin gehalden durch die von lande vnd stete, auff 20 die vier stucke oben am 69. vorzceichent, doch forderlich der montzhalb vnd haben die manschafft, so viel der vorsamelt gewest, noch langgehaldener vndirredung, erstlich von den geschickten des rats wiessen wollen, ab sie sich gemuhet vnd erlanget hetten, wie auff nehstem tage vorlassen. Dorauff die geschickten gesaget, esz 25 were jnen in der zceit der dreien wochen nicht moglich gewest, die konigliche mt. zubesuchen, ader bei den herrn der chron etwas zurlangen, weile keyne vorsamelung in der zceit gehalden. Dornoch furgetragen vahst forige meynung oben am LXXI. vnd gefolget, das sie eintrechtiglich vnd sembtlich beslossen, die gorlitsche 30 montze zuuorbieten, vnd furder dieselbige noch keyne andere die sie slahen wurden, zunemenn, jsz were den, das sie widervmmb zugelassen vnd wie vor alders genomenn wurde. Wolden auch furder der montzhalb keynen landtag halden. Wusten aber die von Gorlitz andere weise vnd wege dem schaden vorzukomenn, so 35 wolden sie gerne anhoren. Die geschickten von steten haben furgewandt viel vrsachen, worvmmb jsz vnschicklich sein wolde, die montze zuuorbieten, das der groste schaden erlieden, das viel andere gerynge montze ein- reisen mochte, douon neues vnd vielleicht grosserer schade zuge- 15 9. Dinstags noch Laurentij, 1. august. 15. donerstags Ypoliti, 15. august. 18. Mitwoch vnd donerstag noch assumptionis Marie, 19. und 20. august 1517. 66
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524 warten, vnd dergleichen, vnd besliesslich gebeten, wiewol ane 74 willen der von Gorlitz, gedult zu haben, den kwome die montze widervmmb in eine grossere wirderung, den sie bisher gestandenn. Dorauff die manschafft zugesaget, noch drey wochen gedult zu- tragen, wurde jsz jn der zceit nicht gewandelt, so solde das vor- bot auff dieselbige zceit ausgehn, vnd wolden furder der montzhalb keynen tag halden. Dornoch hetten sich die von Gorlitz zurichtenn. Die geschickten des rats Frantz Schneider vnd der prothono- tarius haben gesaget, sie horetten, das sie eintrechtiglich vnd semptlich beslossen hetten, die montze zuuorbieten. Weile sie den 10 aus dem gorlitschen lande nyemandes merckten, den einen eynigen, wiewol sie nicht wusten, ab er sich des budischen ader gorlitschen landes hielde, domit haben sie Hans Maxssen gemeinet zu Grodis gesessen, aus dem lubanischen auch keynen, er wurde den jnen angetzeiget, vnd diszs were eine sache, die do erstlich denn hern 15 den landuoit anstat ko. mt., dornoch die von lande vnd stete be- langet, solle sie billich auch mit gemeinem rath, vnd nicht durch ein weichbilde ader tzwey gehandelt vnd beslossen werden. Der- halb wolde die notdorfft der von Gorlitz erheischen zurfarn, wer doch vnd jm welchem lande die montze solde vorboeten werden, 20 vnd sie jm besten vormercken, dornoch sich die von Gorlitz hettenn zurichtenn. Diss stuck ist am meisten vmmb der gorlitschen man- schafft willen gefraget wurden, den so sie neben den andern die montze zuuorbieten gestanden weren, vielleicht hette ein rath ge- 74b dochte auff weise vnd wege, wie er sie widervmmb hette ge� 25 drucken mogen. Aber die manschafft hat doruff nichts sundirlichs antworten wollen, sundern gesaget, wie sie do stunden, so weren sie gemeinet die montze zuuorbieten. So nhu die manschafft vnd die von steten fur den landuoit komenn, haben sie ire stymme vnd meynung der montzhalb wie 30 gehort furgetragenn. Dorauff der her hat antworten lassen, der her cantzler hat auff befelh der hern regentenn auch der her lant- schreiber mit jme geredt, das er mit seinen amptsuorwantenn vor- schaffenn solde, stille zuhalden mit der montze, den die hern re- genten hetten die sache dohyn geredt, auff nehsten landtag entlich 35 zuhandeln, das die gorlitsche montze jn der chron widervmmb solde genomenn werden (also hats seine g. von sich reden lassen), derwegen solden sie alle bis dohyn gedult tragen. Dobei jsz auch die von steten gelassen haben, aber die vom adel haben vndir viel anderm widervmb einbrengenn gesaget, sie wusten keyne gedult 40 zutragen, seine gnaden vnd die herrn regenten hetten jnen jnn die- sem falle, weile jsz iren schaden belanget, gar nichts zugebietenn. 5
524 warten, vnd dergleichen, vnd besliesslich gebeten, wiewol ane 74 willen der von Gorlitz, gedult zu haben, den kwome die montze widervmmb in eine grossere wirderung, den sie bisher gestandenn. Dorauff die manschafft zugesaget, noch drey wochen gedult zu- tragen, wurde jsz jn der zceit nicht gewandelt, so solde das vor- bot auff dieselbige zceit ausgehn, vnd wolden furder der montzhalb keynen tag halden. Dornoch hetten sich die von Gorlitz zurichtenn. Die geschickten des rats Frantz Schneider vnd der prothono- tarius haben gesaget, sie horetten, das sie eintrechtiglich vnd semptlich beslossen hetten, die montze zuuorbieten. Weile sie den 10 aus dem gorlitschen lande nyemandes merckten, den einen eynigen, wiewol sie nicht wusten, ab er sich des budischen ader gorlitschen landes hielde, domit haben sie Hans Maxssen gemeinet zu Grodis gesessen, aus dem lubanischen auch keynen, er wurde den jnen angetzeiget, vnd diszs were eine sache, die do erstlich denn hern 15 den landuoit anstat ko. mt., dornoch die von lande vnd stete be- langet, solle sie billich auch mit gemeinem rath, vnd nicht durch ein weichbilde ader tzwey gehandelt vnd beslossen werden. Der- halb wolde die notdorfft der von Gorlitz erheischen zurfarn, wer doch vnd jm welchem lande die montze solde vorboeten werden, 20 vnd sie jm besten vormercken, dornoch sich die von Gorlitz hettenn zurichtenn. Diss stuck ist am meisten vmmb der gorlitschen man- schafft willen gefraget wurden, den so sie neben den andern die montze zuuorbieten gestanden weren, vielleicht hette ein rath ge- 74b dochte auff weise vnd wege, wie er sie widervmmb hette ge� 25 drucken mogen. Aber die manschafft hat doruff nichts sundirlichs antworten wollen, sundern gesaget, wie sie do stunden, so weren sie gemeinet die montze zuuorbieten. So nhu die manschafft vnd die von steten fur den landuoit komenn, haben sie ire stymme vnd meynung der montzhalb wie 30 gehort furgetragenn. Dorauff der her hat antworten lassen, der her cantzler hat auff befelh der hern regentenn auch der her lant- schreiber mit jme geredt, das er mit seinen amptsuorwantenn vor- schaffenn solde, stille zuhalden mit der montze, den die hern re- genten hetten die sache dohyn geredt, auff nehsten landtag entlich 35 zuhandeln, das die gorlitsche montze jn der chron widervmmb solde genomenn werden (also hats seine g. von sich reden lassen), derwegen solden sie alle bis dohyn gedult tragen. Dobei jsz auch die von steten gelassen haben, aber die vom adel haben vndir viel anderm widervmb einbrengenn gesaget, sie wusten keyne gedult 40 zutragen, seine gnaden vnd die herrn regenten hetten jnen jnn die- sem falle, weile jsz iren schaden belanget, gar nichts zugebietenn. 5
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525 Doruff hat der her seinenn befelh vorandern lassenn, doch ist des adels rede geschwiegen von dem heubtmann jnen zugute. Sunderlich der protonotarius hat wider den heubtmann gesaget her heubtmann, der her vnd jr wollet gethaner rede eindenck sein, 5 vnd ist also auff den tag dobei blieben. Diese hendel sein jm closter gehaldenn. Hiermit wil ich der montzsache eine zceit schweigen vnd an� 75 dere hendel auch vorzceichen, alleine etzliche stucke hynanhengen, was diesem jrthumb vrsache gegeben, gefordert vnd die montze so 10 hart nidergeslagen hot. Peremptorie. Oben am 69. Vnd ist von landen vnd stetenn beslossen vnd angesaget, dasselbige wort jn rechtlichen furbescheiden zusetzen, vmmb einer forcht willen, das die part so viel disterehr gestunden, 15 als bei vorlust der sache, vnd ab doctor Zcoche ader ein ander sagen wolde, das wort peremptorie were der art, so jsz in ci- tationibus gesatzt, das die sache sobalde solde vorsprochen werden, so were doch jm hoffe zu Budissin ein andere gewonheit gehalden vnd herbrocht, wie sachen zw vorhoren weren, die vnzueifflich, als 20 wenig gekrundt als doctor Zcochen rechte etc. Landtage. Dorauff haben lande vnd stete geruhet, mit den landtagen die alde gewonheit zuhalden, vnd aldo seinen g. vorzcalt viel vrsachen, die jch nochlasse, vnd gesaget, die alden hetten die landtage vn- 25 beschuert besucht, das wolden sie auch thun, derhalb so isz not so solden landtag wie fur angesatzt vnd gehalden werden. Nhu mercke eben vnd gar eben vrsachen, die den jrthumb 75b der montze scheinbarlich gefordert haben, den vnd ab die gorlitsche montze, furmols jn landen vnd steten, auch in der chron zu Behmen 30 offte vorboeten ist wurden, so ist dennoch dergleich jrthumb nye gefolget, jsz sein auch die vorbot nye so lange gestanden. Ein rath hat auch die vorbot nichts geacht, sundern von sich geschrie- ben vnd geredt, das die montze jn der chron vorbotn wurde, gebe nichts zuschaffen. Suesten sie hetten eine montze vor sich, der 35 hilden sie sich, wer die nicht nemenn wolde, der mochte seines gefallens halden, das den aus folgenden vrsachen gar nicht stat 11. Peremptorie, und 21. Landtage, siche bl. 69b.
525 Doruff hat der her seinenn befelh vorandern lassenn, doch ist des adels rede geschwiegen von dem heubtmann jnen zugute. Sunderlich der protonotarius hat wider den heubtmann gesaget her heubtmann, der her vnd jr wollet gethaner rede eindenck sein, 5 vnd ist also auff den tag dobei blieben. Diese hendel sein jm closter gehaldenn. Hiermit wil ich der montzsache eine zceit schweigen vnd an� 75 dere hendel auch vorzceichen, alleine etzliche stucke hynanhengen, was diesem jrthumb vrsache gegeben, gefordert vnd die montze so 10 hart nidergeslagen hot. Peremptorie. Oben am 69. Vnd ist von landen vnd stetenn beslossen vnd angesaget, dasselbige wort jn rechtlichen furbescheiden zusetzen, vmmb einer forcht willen, das die part so viel disterehr gestunden, 15 als bei vorlust der sache, vnd ab doctor Zcoche ader ein ander sagen wolde, das wort peremptorie were der art, so jsz in ci- tationibus gesatzt, das die sache sobalde solde vorsprochen werden, so were doch jm hoffe zu Budissin ein andere gewonheit gehalden vnd herbrocht, wie sachen zw vorhoren weren, die vnzueifflich, als 20 wenig gekrundt als doctor Zcochen rechte etc. Landtage. Dorauff haben lande vnd stete geruhet, mit den landtagen die alde gewonheit zuhalden, vnd aldo seinen g. vorzcalt viel vrsachen, die jch nochlasse, vnd gesaget, die alden hetten die landtage vn- 25 beschuert besucht, das wolden sie auch thun, derhalb so isz not so solden landtag wie fur angesatzt vnd gehalden werden. Nhu mercke eben vnd gar eben vrsachen, die den jrthumb 75b der montze scheinbarlich gefordert haben, den vnd ab die gorlitsche montze, furmols jn landen vnd steten, auch in der chron zu Behmen 30 offte vorboeten ist wurden, so ist dennoch dergleich jrthumb nye gefolget, jsz sein auch die vorbot nye so lange gestanden. Ein rath hat auch die vorbot nichts geacht, sundern von sich geschrie- ben vnd geredt, das die montze jn der chron vorbotn wurde, gebe nichts zuschaffen. Suesten sie hetten eine montze vor sich, der 35 hilden sie sich, wer die nicht nemenn wolde, der mochte seines gefallens halden, das den aus folgenden vrsachen gar nicht stat 11. Peremptorie, und 21. Landtage, siche bl. 69b.
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526 gehabt. Den haben die geschickten auff tagen nye von sich reden thoren, wir haben eine montze vor vns etc., wiewol jnen diese rede von den von Budissin offtmals furhalden, das die von Gorlitz jnen zu Weissenburg, douon oben am vn., auff jr gutlich ansynnenn dieselbige antwort gegeben hettenn. Zum ersten das der montze mit der zeit an schrot vnd korn viel abbegebrochen, den haben die pfennigen etwo gehalden v lot, vnd nhumols gefellet auff i1 lot, vnd beyweilen 1 pf. Ab nhu diss komme aus dem silberkauffe, der nhumols teuerer, ader das der pfennigen auffs schrot mehr gehn, lasz ich an seinem ort: aber 10 dafur halde ichs, das Gorlitz aber ein andere dergleichen stadt auff grossen gewynst montzen wil, jst jn keinenn weg zuthun, sunder das die stad montze schluge auffs beste ane schaden, vnd alleine 76 zurhaldung der herlikeit, das were werhafftig, den der gewinst macht eine gerynge montze, vnd so die leute erfarn, das die montze 15 so gerynge, folget vorachttung vnd satzung, wie den jn diesem falle auch geschehen ist, wie oben am IV. Zum andern, gleich als ein gut geprege vnd schone gestalt eine montze annem bei leuten machte, also widervmmb ist ein vn- gestalte montze, ab sie auch am schrot vnd korn leidlich, den leuten 20 vnangenem. So ist die montze vnd die pfennige, die binnen v ader vI jaren ader bisher geslahen, sehr vngestalt gewest, erstlich an der swertz, den ab wol die alden pfennigen auch schwartz ge- macht, dorvmmb wie man redt so sie so lenger sie gyngen weisser wurdenn, so sein sie doch so hart schwartz nicht gewest, sundern 25 fein grolicht, ab weisz vnder schwartz gemenget, wie ich sie jm ersten jhar anno etc. ix. auch gesehen. Aber die jtzigen sein schwartz gewest, ab sie mit pech geschmirt gewest, dornoch die felscher mit jren boesen pfennigen gefolget, vnd in öle gerostet, das sie auch sehr schwartz sein wurden, ab auch solche gresliche 30 auffgeschmirte schwertz dem montzmeister jn herwieder wegen zutreglich gewest, lasse jch an seinem ort. Das habe ich gesehn, so die pfennigen geweist gemacht, das dieselbige schwartze haut abegegangen ist. Isz solden auch etzliche montzvorstendige von Crokau gesaget haben, sie wolden der von Gorlitz montzmeister 35 gerne sein, so jnen vorgunst, die montze also schwartz zumachen. 76b Isz hat auch vnser montzmeister selbst geredt, das etzliche montz- meister an der Sehe bier spruetten an die glumigen pfennigen, so wurden sie am schrot schwerer etc. Isz sei nhu wie jm wolle, so ist er in vn jaren reich douon wurden. Isz hat mir auch her Hein- 40 rich von Sleynitz, obirmarschalk zu Dresden gesaget, das er her Bernhardino Meltzer burgermeistern offtmals treulich gewarnet, sie 5
526 gehabt. Den haben die geschickten auff tagen nye von sich reden thoren, wir haben eine montze vor vns etc., wiewol jnen diese rede von den von Budissin offtmals furhalden, das die von Gorlitz jnen zu Weissenburg, douon oben am vn., auff jr gutlich ansynnenn dieselbige antwort gegeben hettenn. Zum ersten das der montze mit der zeit an schrot vnd korn viel abbegebrochen, den haben die pfennigen etwo gehalden v lot, vnd nhumols gefellet auff i1 lot, vnd beyweilen 1 pf. Ab nhu diss komme aus dem silberkauffe, der nhumols teuerer, ader das der pfennigen auffs schrot mehr gehn, lasz ich an seinem ort: aber 10 dafur halde ichs, das Gorlitz aber ein andere dergleichen stadt auff grossen gewynst montzen wil, jst jn keinenn weg zuthun, sunder das die stad montze schluge auffs beste ane schaden, vnd alleine 76 zurhaldung der herlikeit, das were werhafftig, den der gewinst macht eine gerynge montze, vnd so die leute erfarn, das die montze 15 so gerynge, folget vorachttung vnd satzung, wie den jn diesem falle auch geschehen ist, wie oben am IV. Zum andern, gleich als ein gut geprege vnd schone gestalt eine montze annem bei leuten machte, also widervmmb ist ein vn- gestalte montze, ab sie auch am schrot vnd korn leidlich, den leuten 20 vnangenem. So ist die montze vnd die pfennige, die binnen v ader vI jaren ader bisher geslahen, sehr vngestalt gewest, erstlich an der swertz, den ab wol die alden pfennigen auch schwartz ge- macht, dorvmmb wie man redt so sie so lenger sie gyngen weisser wurdenn, so sein sie doch so hart schwartz nicht gewest, sundern 25 fein grolicht, ab weisz vnder schwartz gemenget, wie ich sie jm ersten jhar anno etc. ix. auch gesehen. Aber die jtzigen sein schwartz gewest, ab sie mit pech geschmirt gewest, dornoch die felscher mit jren boesen pfennigen gefolget, vnd in öle gerostet, das sie auch sehr schwartz sein wurden, ab auch solche gresliche 30 auffgeschmirte schwertz dem montzmeister jn herwieder wegen zutreglich gewest, lasse jch an seinem ort. Das habe ich gesehn, so die pfennigen geweist gemacht, das dieselbige schwartze haut abegegangen ist. Isz solden auch etzliche montzvorstendige von Crokau gesaget haben, sie wolden der von Gorlitz montzmeister 35 gerne sein, so jnen vorgunst, die montze also schwartz zumachen. 76b Isz hat auch vnser montzmeister selbst geredt, das etzliche montz- meister an der Sehe bier spruetten an die glumigen pfennigen, so wurden sie am schrot schwerer etc. Isz sei nhu wie jm wolle, so ist er in vn jaren reich douon wurden. Isz hat mir auch her Hein- 40 rich von Sleynitz, obirmarschalk zu Dresden gesaget, das er her Bernhardino Meltzer burgermeistern offtmals treulich gewarnet, sie 5
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527 solden wol zusehn, den er besorget, die montze wurde mit der zceit des vngestaltshalb in einen merglichen vnfall komenn. Zum andern sein die pfennigen vbel gepreget wurden, supra vn. Der- halb solde jsz meyner achttung der montze forderlich sein, das sie 5 weisz vnd nicht schwartz, auch mit einem alden geprege, als der text jm cirkell, der circel jm quadrangel furder geslagen wurde, den ist dise weisz an der montze naturlicher vnd lieblicher als die schwertz. Douon genugt. Zum drietten, der einfall vielfeldiger boeser möntze auff den 10 gorlitschen slag vnd geprege, obenn am II., auch also gemein, vnd diesen pfennigen so eynlich, das jm anfang viel leute dodurch be- trogen, derwegen ein yederman die montze geschewet vnd zu- nemenn gewegert hot. Bey denjhenigen, so zu Buntzlaw gericht, vber vC schoc gefunden, den sein etzliche dorffer jn gebirgen ge- 15 west, dorjnnen weib vnd manne gemontzt haben auch vnuerholen. Vide confessata. Das vierde ist gewest die meinung der montze, supra n. et III. 77 Vnd ab wol die montze in viel landen vnd steten, supra rvto, gang- hafftig gewest, dennoch vnd dieweile der jrthumb dorein komenn, 20 so ist derselben zuviel wurden vnd dofur nicht, derwegenn ist jsz nymmermehr zuraten, das eine stad viel cleiner montze slahen solde. Ist eines gemeinen nutzes merglicher schade, ab fursten vnd hern diss thun, so haben sie lande vnd stete, die ire montze, ab sie auch anderswo vorboeten vnd hynheim geiaget, nemenn 25 mussen, das mit der stad nicht ist, sundern dorzu gehort vornunfft, vnd das messig gemontzet vnd zu notdorfft des hantwergs, wie vnsere vorfarn gethan haben, derhalb sie trostlich geredt, wir haben eine montze fur vns etc. Aber die montzhern sein diss thuns nicht vorstendig gewest, wohyn jsz gereichen ader komenn wolde, viel 30 cleiner montze zuslahen, den so dieselbige durch die vorbot wider- vmmb anheym getrieben, so beweist sich aller dieser vnrat, hats aber der montzmeister vorstanden, so hat er vmmb seines nutzs- willen geschwiegen, dodurch die stat in solchen schimpff vnd schaden gefurt ist wurden. Wie er aber gehandelt bei gemeinem 35 gut, das bedencke got. Das funffte ist gewest das vorbot der montze, erstlich in der chron Behmen (oben in oratione latina) vnd folgende in viel landen vnd steten, welche vorbot bei etzlichen geflossen sein aus den boesen falschenn pfennigen. Bei etzlichen leuten aber vnd bei 77b 40 vielen sein die pfennige vorboeten wurden aus abgunst der stadt, 11. eynlich, ähnlich.
527 solden wol zusehn, den er besorget, die montze wurde mit der zceit des vngestaltshalb in einen merglichen vnfall komenn. Zum andern sein die pfennigen vbel gepreget wurden, supra vn. Der- halb solde jsz meyner achttung der montze forderlich sein, das sie 5 weisz vnd nicht schwartz, auch mit einem alden geprege, als der text jm cirkell, der circel jm quadrangel furder geslagen wurde, den ist dise weisz an der montze naturlicher vnd lieblicher als die schwertz. Douon genugt. Zum drietten, der einfall vielfeldiger boeser möntze auff den 10 gorlitschen slag vnd geprege, obenn am II., auch also gemein, vnd diesen pfennigen so eynlich, das jm anfang viel leute dodurch be- trogen, derwegen ein yederman die montze geschewet vnd zu- nemenn gewegert hot. Bey denjhenigen, so zu Buntzlaw gericht, vber vC schoc gefunden, den sein etzliche dorffer jn gebirgen ge- 15 west, dorjnnen weib vnd manne gemontzt haben auch vnuerholen. Vide confessata. Das vierde ist gewest die meinung der montze, supra n. et III. 77 Vnd ab wol die montze in viel landen vnd steten, supra rvto, gang- hafftig gewest, dennoch vnd dieweile der jrthumb dorein komenn, 20 so ist derselben zuviel wurden vnd dofur nicht, derwegenn ist jsz nymmermehr zuraten, das eine stad viel cleiner montze slahen solde. Ist eines gemeinen nutzes merglicher schade, ab fursten vnd hern diss thun, so haben sie lande vnd stete, die ire montze, ab sie auch anderswo vorboeten vnd hynheim geiaget, nemenn 25 mussen, das mit der stad nicht ist, sundern dorzu gehort vornunfft, vnd das messig gemontzet vnd zu notdorfft des hantwergs, wie vnsere vorfarn gethan haben, derhalb sie trostlich geredt, wir haben eine montze fur vns etc. Aber die montzhern sein diss thuns nicht vorstendig gewest, wohyn jsz gereichen ader komenn wolde, viel 30 cleiner montze zuslahen, den so dieselbige durch die vorbot wider- vmmb anheym getrieben, so beweist sich aller dieser vnrat, hats aber der montzmeister vorstanden, so hat er vmmb seines nutzs- willen geschwiegen, dodurch die stat in solchen schimpff vnd schaden gefurt ist wurden. Wie er aber gehandelt bei gemeinem 35 gut, das bedencke got. Das funffte ist gewest das vorbot der montze, erstlich in der chron Behmen (oben in oratione latina) vnd folgende in viel landen vnd steten, welche vorbot bei etzlichen geflossen sein aus den boesen falschenn pfennigen. Bei etzlichen leuten aber vnd bei 77b 40 vielen sein die pfennige vorboeten wurden aus abgunst der stadt, 11. eynlich, ähnlich.
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528 fordirlich beym adel vnd etzlichen herschafften, auch denen von Bresla, die der stad gram gewest. Vnd glaube das disz bei gar viel leuten des vorbots der montze nicht eine cleine vrsache ge- west, den ist von denselben abgunstigen geredt, die von Gorlitz habens ein mol recht vorsehn, sie mussen nhumols eingehn, sie werdens nymmermer erleben noch dohyn brengen, das ire montze wieder ganghafftig vnd das wir sie wieder nemenn wollen, vnd dergleichen etc. Zum sechsten, das man anfangs dem jrthumb nicht balde fur- getracht, leute vnd vmmbligende fursten dorvmmb nicht hat er- 10 suchen wollen, den hald es ein yeder dofur, das dem jrthumb jm einfallen rath musz gesucht werden, so jme aber gestat vberhand zunemen, wil esz viel muhe gewynnenn vnd vielleicht vnmoglich, denselben zustillen, dorvmmb das die schicklikeit der montze yhe lenger yhe mehr vndir die leute komet, ubel douon geredt vnd 15 voracht wirt, vnd musse sich selbst abelauffen vnd stillen, wie jsz den mit dieser montze vorwar geschehen, vnd vielleicht geschehen mussz. Her Vlrich Gotsche hat anfangs diss irthumbs sich erboeten, neben der stad zuzciehen zu hertzog Friderichen zu Liegnitz etc., aber disz sein gutlich erbieten hat einem aus den eldisten nicht 20 gefallen, der gemeinet, die stat hette eine montze fur sich, das 78 man leuten dieselbige einbieten solde, were nicht zuthun. Der- wegen jsz auch nochblieben, vnd wue alleine das furstenthumb Liegnitz offengestanden vnd das die montze iren gang doselbst be- halden, were vorwar so hart nye nidergeslagen vnd voracht wur� 25 den, den die stete am gebirge Buntzlau, Lemberg, Hirsperg, Jauer, Strigau, Sweidenitz etc. hetten sich der montze schuerlich gewegern mogen vnd dornoch auch andere leute. Isz were auch der stad mehr zugefurt vnd hette diese not, einen scheffell korn vmmb 1 schoc, vmmb 1 marck, lange zceit den weisze vmmb 1 schoc auch 30 teuerer noch auff heute, die gerste zu xL groschen. Man hat ge- saget einen gussz gersten, das die zceit aus der satzung XLII scheffel gewest, etzliche burger auffn borg vmmb 1 marck gekaufft, nye erliedenn, das mann den vnzueifflich, wie man solchs hirnoch, so ein rath derhalb hat reden lassen, vormarckt, bei iren furstlichen 35 g. wol hette erlangen mogen, vnd wue das loch offengeblieben, were der jrthumb nye so hoch gestiegen, aber einem kopff zu- folgen, ist alwege nicht gut, den wirt beyweilen durch einen kopff eigener nutz gesucht, das viele kopffe storen mögen. Die sibende vrsache, dodurch der jrthumb so hart zugenomenn, 40 ist gewest die vorstattung der auffsetze vnd das ein rath vber dem werdt vnd gebrauch der montze mit ernst nicht gehalden. Den 5
528 fordirlich beym adel vnd etzlichen herschafften, auch denen von Bresla, die der stad gram gewest. Vnd glaube das disz bei gar viel leuten des vorbots der montze nicht eine cleine vrsache ge- west, den ist von denselben abgunstigen geredt, die von Gorlitz habens ein mol recht vorsehn, sie mussen nhumols eingehn, sie werdens nymmermer erleben noch dohyn brengen, das ire montze wieder ganghafftig vnd das wir sie wieder nemenn wollen, vnd dergleichen etc. Zum sechsten, das man anfangs dem jrthumb nicht balde fur- getracht, leute vnd vmmbligende fursten dorvmmb nicht hat er- 10 suchen wollen, den hald es ein yeder dofur, das dem jrthumb jm einfallen rath musz gesucht werden, so jme aber gestat vberhand zunemen, wil esz viel muhe gewynnenn vnd vielleicht vnmoglich, denselben zustillen, dorvmmb das die schicklikeit der montze yhe lenger yhe mehr vndir die leute komet, ubel douon geredt vnd 15 voracht wirt, vnd musse sich selbst abelauffen vnd stillen, wie jsz den mit dieser montze vorwar geschehen, vnd vielleicht geschehen mussz. Her Vlrich Gotsche hat anfangs diss irthumbs sich erboeten, neben der stad zuzciehen zu hertzog Friderichen zu Liegnitz etc., aber disz sein gutlich erbieten hat einem aus den eldisten nicht 20 gefallen, der gemeinet, die stat hette eine montze fur sich, das 78 man leuten dieselbige einbieten solde, were nicht zuthun. Der- wegen jsz auch nochblieben, vnd wue alleine das furstenthumb Liegnitz offengestanden vnd das die montze iren gang doselbst be- halden, were vorwar so hart nye nidergeslagen vnd voracht wur� 25 den, den die stete am gebirge Buntzlau, Lemberg, Hirsperg, Jauer, Strigau, Sweidenitz etc. hetten sich der montze schuerlich gewegern mogen vnd dornoch auch andere leute. Isz were auch der stad mehr zugefurt vnd hette diese not, einen scheffell korn vmmb 1 schoc, vmmb 1 marck, lange zceit den weisze vmmb 1 schoc auch 30 teuerer noch auff heute, die gerste zu xL groschen. Man hat ge- saget einen gussz gersten, das die zceit aus der satzung XLII scheffel gewest, etzliche burger auffn borg vmmb 1 marck gekaufft, nye erliedenn, das mann den vnzueifflich, wie man solchs hirnoch, so ein rath derhalb hat reden lassen, vormarckt, bei iren furstlichen 35 g. wol hette erlangen mogen, vnd wue das loch offengeblieben, were der jrthumb nye so hoch gestiegen, aber einem kopff zu- folgen, ist alwege nicht gut, den wirt beyweilen durch einen kopff eigener nutz gesucht, das viele kopffe storen mögen. Die sibende vrsache, dodurch der jrthumb so hart zugenomenn, 40 ist gewest die vorstattung der auffsetze vnd das ein rath vber dem werdt vnd gebrauch der montze mit ernst nicht gehalden. Den 5
Strana 529
529 ist den geschickten auff tage offtmals furgehalden, die von Gorlitz konnen erleidenn, das die iren XII gl. nemen auff die marck, meis- nisch behmisch polnisch ader slesisch geldt, auch beweilen xv gro- 78b schen, zur vbermos auch u schoc gorlitsch fur xxx groschen beh- 5 misch, vnd also furt jn andern montzen, supra ivto, domit slahen sie ire montze selber donyeder, was sollen wir den thun. Vnd beslieslich die gorlitschen kauffleute machten alle auffsetze, das were ruchtig bei dem gemeinenn kauffmann. Bernhart Bernt were nehst palmarum zu Budissin gewest, vnd IM schoc polnisch gro- 10 schen ausgegeben vnd vC schoc doran gewonnenn, wie sein knecht selbst solde geredt habenn, wir furen gen Budissin IM schoc, furen XVC wider heim, wiewol auch bekommert, so ein rath hart vber dem werdt der montze hette sollen halden, das nyemands, weile die montze so grob in fall komen, andere montze hette erlangen 15 mogen, douon mehr beschuerung zubesorgen gewest were. Zum achtten, das ijn eines raths vormogen nicht gestanden, die montze einzuwechsseln vnd widervmmb zuslahen, den ein solch thun were einem mechtigen landisfursten genug gewest, von wegen des zusatzs der besserung, weile die von steten dorauff drungen 20 behmisch schrot vnd korn doraus zumachen, dornoch von wegen der darloge vnd abegangs etc., wie den ein itzlicher montzuersten- diger leichtlich geachtten kan, wiewol die von steten offtmals douon geredt, vortzeiten hilde ein rath zu Gorlitz bei vns in steten auff jarmerckten wechssel, zuforderst zur zceit do die gorlitsche montze 25 auch vorboten was, vnd gebe vor 1 marck gorl. pf. xXI gl. meis- 79 nisch, 24 behmisch etc. vnd nicht mehr auff den einen, auffs meiste n groschen etc., so hats doch zurselben zceit diese gestalt gehabt, das vahst viel alder pfennigen vorhanden gewest, der die marck v lot gehalden, douon ein rath das wechssel auch mit ehrlichem 30 gewinst hat halden mögen. Diss ist aber den steten nye gesagt wurden. Das newnde, weile die montze so hart gefellet, so solde ein rath auch fleissiger getracht haben, der montze durch das korne abbezubrechenn, domit die montze so er weniger wurden, wieder 35 jn einem werd hette steigen mögen, vnd ab viel montze gekornet, supra Lv., so ist doch auff heute, mitwoch noch natiuitatis Marie, alhie zu Gorlitz keine andere montze genge, den gorl. pfennige. Isz hat der rath wol offt mit Hansen Frentzeln vnd andern iren kauff- leuten douon gehandelt vnd gebeten, in betrachtung des merglichen 40 schimpffs vnd schadens, also jre hendel anstellen, das die montze 36. mitwoch noch natiuitatis Marie, 9. september 1517. 67
529 ist den geschickten auff tage offtmals furgehalden, die von Gorlitz konnen erleidenn, das die iren XII gl. nemen auff die marck, meis- nisch behmisch polnisch ader slesisch geldt, auch beweilen xv gro- 78b schen, zur vbermos auch u schoc gorlitsch fur xxx groschen beh- 5 misch, vnd also furt jn andern montzen, supra ivto, domit slahen sie ire montze selber donyeder, was sollen wir den thun. Vnd beslieslich die gorlitschen kauffleute machten alle auffsetze, das were ruchtig bei dem gemeinenn kauffmann. Bernhart Bernt were nehst palmarum zu Budissin gewest, vnd IM schoc polnisch gro- 10 schen ausgegeben vnd vC schoc doran gewonnenn, wie sein knecht selbst solde geredt habenn, wir furen gen Budissin IM schoc, furen XVC wider heim, wiewol auch bekommert, so ein rath hart vber dem werdt der montze hette sollen halden, das nyemands, weile die montze so grob in fall komen, andere montze hette erlangen 15 mogen, douon mehr beschuerung zubesorgen gewest were. Zum achtten, das ijn eines raths vormogen nicht gestanden, die montze einzuwechsseln vnd widervmmb zuslahen, den ein solch thun were einem mechtigen landisfursten genug gewest, von wegen des zusatzs der besserung, weile die von steten dorauff drungen 20 behmisch schrot vnd korn doraus zumachen, dornoch von wegen der darloge vnd abegangs etc., wie den ein itzlicher montzuersten- diger leichtlich geachtten kan, wiewol die von steten offtmals douon geredt, vortzeiten hilde ein rath zu Gorlitz bei vns in steten auff jarmerckten wechssel, zuforderst zur zceit do die gorlitsche montze 25 auch vorboten was, vnd gebe vor 1 marck gorl. pf. xXI gl. meis- 79 nisch, 24 behmisch etc. vnd nicht mehr auff den einen, auffs meiste n groschen etc., so hats doch zurselben zceit diese gestalt gehabt, das vahst viel alder pfennigen vorhanden gewest, der die marck v lot gehalden, douon ein rath das wechssel auch mit ehrlichem 30 gewinst hat halden mögen. Diss ist aber den steten nye gesagt wurden. Das newnde, weile die montze so hart gefellet, so solde ein rath auch fleissiger getracht haben, der montze durch das korne abbezubrechenn, domit die montze so er weniger wurden, wieder 35 jn einem werd hette steigen mögen, vnd ab viel montze gekornet, supra Lv., so ist doch auff heute, mitwoch noch natiuitatis Marie, alhie zu Gorlitz keine andere montze genge, den gorl. pfennige. Isz hat der rath wol offt mit Hansen Frentzeln vnd andern iren kauff- leuten douon gehandelt vnd gebeten, in betrachtung des merglichen 40 schimpffs vnd schadens, also jre hendel anstellen, das die montze 36. mitwoch noch natiuitatis Marie, 9. september 1517. 67
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530 79b vortrieben. Sie haben wol vortrostung gethan, fordirlich so ein rath etwas vber sich nemen wolde, jsz hat aber nichts gefolget, jsz solde auch ein rath also dorein gesehn haben, das die montze jm saltze vnd weinkeller allenthalben were gekornet wurden, so hette ein rath frembde meysnisch ader merckisch bekomenn, vnd das saltz vnd den wein so viel diester leichters kauff zu sich kauffen vnd wieder vorkauffen mögen, das den nicht geschehen. Zum tzehenden, das dem montzmeistern zu viel gestattet vnd nochgelassen, der den hette erleiden mogen, das man fur vnd fur gemontzet hette, erstlich das nicht geredt ist wurden vmmb schick- 10 likeit der montze, oben am 76., dornoch, das jme ein gros lohn gegeben von der marck vn gl., das doch, so man so hart gemontzt, an iV genug gewest were, jtem das die montzherrn jme vorgunst viel knaben zuhalden, die der erbeit nicht gekondt noch vorstanden haben, domit der montzmeister seines gefallens gemacht vnd sich 15 merglich gereicht hat, vnd kurtzymmb, haben die montzherrn alles dieses nicht vorstanden, douon gefolget, das ein rath vnd seine vorwanthe in grosse muhe vnd erbeit, gemeine stat in schimpff, lande vnd leute in vnuorwinthlichen schaden gefurt sein wurden etc. Zum eilfften, das die montze durch das, das sie weise ge- 20 macht, sere gerynge ist wurden, gleichwie mit dem kornen, dorzu ein itzlicher die schwersten ausgelesen hot, vnd hat douon die montze iren grad vnd wert vorloren, den do zuuorn LXXXII ader auffs hochst drithalb vnd achzig auff die kuppermarg gegangen, so gehn jr nhumols vnd auff heute 88 vnd bisz jn 90, vnd diszs stuck 25 ist den geschickten von hertzog Friderichen zur Liegnitz, wen sie vmmb die zulassung der montze gebeten, alweg furgehalden, das sie der slesischen montze nicht gemessz. Vnd wiewol noch gehaldener handelung, oben am LXXIII., ein rath viel muhe vnd fleis in der chron auff gemeinen landtagen auff 30 Jheronimi, Galli vnd jm advent anno 1517 bei den stenden fur- gewandt vnd entlich gebeten, sie mit einer entlichen antwort zu- uorsehen, sie were wie sie were, sich hetten dornoch zurichten vnd der nochreisen entladen wurden, zueiffelten nicht, sie wolden vielleicht fursten vnd hern bekomen, mit den sie sich mit der 35 montze vortragen mochten, sie haben aber dennoch bisher der 80 keyne erlangen mogen, sundern jtzt jm aduent ist Frantz Schnei- dern vnd dem protonotario dieser bescheid gegeben. Dieweile die Slesinger, der graffe von Glatz vnd andere gleichmessige meynung 5 46. gereicht, bereichert. 31. auff Jheronimi, Galli vnd jm advent, 30. sep- tember, 16. october und 30. november 1517.
530 79b vortrieben. Sie haben wol vortrostung gethan, fordirlich so ein rath etwas vber sich nemen wolde, jsz hat aber nichts gefolget, jsz solde auch ein rath also dorein gesehn haben, das die montze jm saltze vnd weinkeller allenthalben were gekornet wurden, so hette ein rath frembde meysnisch ader merckisch bekomenn, vnd das saltz vnd den wein so viel diester leichters kauff zu sich kauffen vnd wieder vorkauffen mögen, das den nicht geschehen. Zum tzehenden, das dem montzmeistern zu viel gestattet vnd nochgelassen, der den hette erleiden mogen, das man fur vnd fur gemontzet hette, erstlich das nicht geredt ist wurden vmmb schick- 10 likeit der montze, oben am 76., dornoch, das jme ein gros lohn gegeben von der marck vn gl., das doch, so man so hart gemontzt, an iV genug gewest were, jtem das die montzherrn jme vorgunst viel knaben zuhalden, die der erbeit nicht gekondt noch vorstanden haben, domit der montzmeister seines gefallens gemacht vnd sich 15 merglich gereicht hat, vnd kurtzymmb, haben die montzherrn alles dieses nicht vorstanden, douon gefolget, das ein rath vnd seine vorwanthe in grosse muhe vnd erbeit, gemeine stat in schimpff, lande vnd leute in vnuorwinthlichen schaden gefurt sein wurden etc. Zum eilfften, das die montze durch das, das sie weise ge- 20 macht, sere gerynge ist wurden, gleichwie mit dem kornen, dorzu ein itzlicher die schwersten ausgelesen hot, vnd hat douon die montze iren grad vnd wert vorloren, den do zuuorn LXXXII ader auffs hochst drithalb vnd achzig auff die kuppermarg gegangen, so gehn jr nhumols vnd auff heute 88 vnd bisz jn 90, vnd diszs stuck 25 ist den geschickten von hertzog Friderichen zur Liegnitz, wen sie vmmb die zulassung der montze gebeten, alweg furgehalden, das sie der slesischen montze nicht gemessz. Vnd wiewol noch gehaldener handelung, oben am LXXIII., ein rath viel muhe vnd fleis in der chron auff gemeinen landtagen auff 30 Jheronimi, Galli vnd jm advent anno 1517 bei den stenden fur- gewandt vnd entlich gebeten, sie mit einer entlichen antwort zu- uorsehen, sie were wie sie were, sich hetten dornoch zurichten vnd der nochreisen entladen wurden, zueiffelten nicht, sie wolden vielleicht fursten vnd hern bekomen, mit den sie sich mit der 35 montze vortragen mochten, sie haben aber dennoch bisher der 80 keyne erlangen mogen, sundern jtzt jm aduent ist Frantz Schnei- dern vnd dem protonotario dieser bescheid gegeben. Dieweile die Slesinger, der graffe von Glatz vnd andere gleichmessige meynung 5 46. gereicht, bereichert. 31. auff Jheronimi, Galli vnd jm advent, 30. sep- tember, 16. october und 30. november 1517.
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531 auch gesucht, jre montze jn die chron zunemenn, so wolde von noten sein, sich mit allen den, die do vormeinten gerechtikeit zu- haben zu montzen, gegen Glotz zuuortagen, als den noch vor fast- nacht geschehen solde. Aldoselbst solden die von Gorlitz auch ge- 5 stehn mit aller irer gerechtikeit, aldo solde mann ein vorsuchen haben, ab man sich icht eins schrots vnd korns voreynigen mochte, das do gynge durch die gantze chron vnd eingeleibte lande, alleine das ein itzlicher montzher ader stat, den behmischen leben eine seite, auff die andere sein zceichen zu einer erkentnus seiner 10 montze slahen solde. Dorauff ruhet jsz heute, donerstags Siluestri anno decimo octauo. Wie das gut vnd dorffe Sehnitz an die stad komenn ist. 80b So Cristoff Cotwitz der reuterei beruchtiget ist wurden vnd Sehnitz. das er den reutern beischube thuen solde zu forderung irer plackerei, 15 wie den geschehen zu der nohm bei Birckenprucke anno etc. xmo an den guttern des koniges von Polan, douon oben jm nehsten annal, dorvmmb er auch neben vnd mit seinem bruder Casparn zu Vlersdorff bei der Zittau in die stat geholet vnd gerechtfertiget ist wurden mit dem schwert, sein gnannts Cristoffs gutter zur Sehnitz in ein jrthumb gefallen, dorvmmb das er keynen leibslehnserben gelassen, dorauff auch dieselben seine guetter von Nickeln von Gersdorf zur Horckaw vnd herrn Radislauen, die zceit konigis Wladislai secretarien, vor seinem abegang ausgebeten sein wurden, dorvmmb auch, das er viel schuldt hynder sich gelassen etc. So sich aber Albrecht Stange zu Stonsdorff jn Slesien, sein schwoger, vnd Georg Zcedlitz zw Seichaw, seiner mutter der ge- lassenen witfrauen vnd seines tochtirleins angetzogen, haben sie durch forderung des hern cantzlers hern Laslawen von Sternberg, des Bruckeners, doctoris Rupprechts etc. bei ko. mt. erlanget, das 30 ire ko. mt. gethane ausbit wieder zu sich gefordert, vnd die guetter Sehnitz mit aller zugehorung als vnd ab sich die an seine ko. mt. oberste lehnhant, wiewol her Cristoffen von Wartemberg landuoiten 81 hundert marck douon gefallen, vorlediget hetten, berurten frauen vnd kyndern aus gnaden zugeeigent vnd gegeben, jnhalts seiner 35 mt. brieffe etc. Vnd so gemelte zwene Stange vnd Zcedlitz die guettern etzlich 20 25 3. vor fastnacht, fastnacht trifft im jahre 1518 auf den 16. februar. 8. le- ben, löwen. 10. heute, donerstags Siluestri, 31. december 1517. 13. nohm bey Birckenprucke, s. oben p. 36, th. I. dies. annalen u. a. a. o. -31. an seine ko. mt. oberste lehnhant, dass das gut als erledigtes lehen vom könige eingezogen und jemand anders damit belehnt werde. 67
531 auch gesucht, jre montze jn die chron zunemenn, so wolde von noten sein, sich mit allen den, die do vormeinten gerechtikeit zu- haben zu montzen, gegen Glotz zuuortagen, als den noch vor fast- nacht geschehen solde. Aldoselbst solden die von Gorlitz auch ge- 5 stehn mit aller irer gerechtikeit, aldo solde mann ein vorsuchen haben, ab man sich icht eins schrots vnd korns voreynigen mochte, das do gynge durch die gantze chron vnd eingeleibte lande, alleine das ein itzlicher montzher ader stat, den behmischen leben eine seite, auff die andere sein zceichen zu einer erkentnus seiner 10 montze slahen solde. Dorauff ruhet jsz heute, donerstags Siluestri anno decimo octauo. Wie das gut vnd dorffe Sehnitz an die stad komenn ist. 80b So Cristoff Cotwitz der reuterei beruchtiget ist wurden vnd Sehnitz. das er den reutern beischube thuen solde zu forderung irer plackerei, 15 wie den geschehen zu der nohm bei Birckenprucke anno etc. xmo an den guttern des koniges von Polan, douon oben jm nehsten annal, dorvmmb er auch neben vnd mit seinem bruder Casparn zu Vlersdorff bei der Zittau in die stat geholet vnd gerechtfertiget ist wurden mit dem schwert, sein gnannts Cristoffs gutter zur Sehnitz in ein jrthumb gefallen, dorvmmb das er keynen leibslehnserben gelassen, dorauff auch dieselben seine guetter von Nickeln von Gersdorf zur Horckaw vnd herrn Radislauen, die zceit konigis Wladislai secretarien, vor seinem abegang ausgebeten sein wurden, dorvmmb auch, das er viel schuldt hynder sich gelassen etc. So sich aber Albrecht Stange zu Stonsdorff jn Slesien, sein schwoger, vnd Georg Zcedlitz zw Seichaw, seiner mutter der ge- lassenen witfrauen vnd seines tochtirleins angetzogen, haben sie durch forderung des hern cantzlers hern Laslawen von Sternberg, des Bruckeners, doctoris Rupprechts etc. bei ko. mt. erlanget, das 30 ire ko. mt. gethane ausbit wieder zu sich gefordert, vnd die guetter Sehnitz mit aller zugehorung als vnd ab sich die an seine ko. mt. oberste lehnhant, wiewol her Cristoffen von Wartemberg landuoiten 81 hundert marck douon gefallen, vorlediget hetten, berurten frauen vnd kyndern aus gnaden zugeeigent vnd gegeben, jnhalts seiner 35 mt. brieffe etc. Vnd so gemelte zwene Stange vnd Zcedlitz die guettern etzlich 20 25 3. vor fastnacht, fastnacht trifft im jahre 1518 auf den 16. februar. 8. le- ben, löwen. 10. heute, donerstags Siluestri, 31. december 1517. 13. nohm bey Birckenprucke, s. oben p. 36, th. I. dies. annalen u. a. a. o. -31. an seine ko. mt. oberste lehnhant, dass das gut als erledigtes lehen vom könige eingezogen und jemand anders damit belehnt werde. 67
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532 81b jhar in gebrauch gehalden, vnd offtmals der stat haben anbieten lassen, so hat sich der rath dieselben alwege zukeuffen gentzlich geeussert, dorvmmb, das er seiner achttung guetter genug gehabt, vnd in dem furrat solch gut zukeuffen nicht gewest, vnd zum meisten weile zurzceit der rechtfertigung gedochter Cotwitzer eine gemeine rede vndir dem adel gewest, die von Gorlitz hetten die Cotwitzer richten lassen, das sie soviel diester fuglicher die guetter bekomenn mochten. Vnd wiewol dizs in hals erlogen, so hat den- noch ein rath eine schewe dofur gehabt, vnd allenthalben abege- slogen, die guettern zukeuffen, auch iren mitburgern nicht gonnen 10 wollen, etwas dorvmmb zuhandeln. Vnd so bestimbte Stange vnd Zedlitz vormarckt, das sie solche guetter nyemandes fuglicher vnd tewerer den denen von Gorlitz vorkeuffen mochten, haben sie allir der frauen vnd tochterlein ge- rechtikeit von ko. mt. erlanget, dem hern cantzlern auffgetragen, jn 15 macht solch gut zuuorkeuffen, dem jsz den die von Gorlitz schuer- lich wegern mochtenn. Auff ein solchs hat der her cantzler den geschickten des raths dasselbige gut offtmals angeboeten, die den seinen g. angetzeigte vrsachen furgewant, besundir das jtziger zceit jm jrthumb der 20 montze schuerlich zw behmischer montze zukomenn, den wolde sich auffs tausent schoc behmisch IC schoc auffgelde geboren, do- uon der kauffe den rath schuerlich ankomenn wolde. Dornoch hat der her cantzler geschrieben an den rath vnd jme das gut ange- boten, mit diesem anhange, wue sie das gut zukeuffen nicht vor� 25 meinet, das sie jme vorgonnen wolden, den teich zubauen, der vielleicht auff ire heide temmen wurde, vnd hot domit den rath drucken wollen, der meynung, ehr sie vorgonnetten teiche auff ire heiden zutemmen, wurden ehr das gut kauffen. Des rats antwort findest du jn libro missiuarum. Vnd so der her cantzler vormarckt, das sich ein rath der guetter geeussert, hat er von sich geredt auff eingeben seiner zukneippern, Hansen Bruckeners, doctor Rupprechts etc., man redt die von Gorlitz hetten vorlangst der Cottwitzern guetter gerne ge- habt, vnd so man dieselben jnen vorkeuffen wil, so wollen sie der- 35 selben nicht haben, thun vns das vielleicht zuuordriessz. Sie sollen befinden, wir wollen jnen ein solchs vorgleichen, hat also einen gros vnwillen douon genomenn. Doctor Rupprecht vnd sein hauffe, die haben offentlich geredt vnd dem protonotarien alhieher ge- 82 schrieben, dem rath also anzusagen, die cantzlei hette die von 40 5 30 33. zukneippern, gastfreunde.
532 81b jhar in gebrauch gehalden, vnd offtmals der stat haben anbieten lassen, so hat sich der rath dieselben alwege zukeuffen gentzlich geeussert, dorvmmb, das er seiner achttung guetter genug gehabt, vnd in dem furrat solch gut zukeuffen nicht gewest, vnd zum meisten weile zurzceit der rechtfertigung gedochter Cotwitzer eine gemeine rede vndir dem adel gewest, die von Gorlitz hetten die Cotwitzer richten lassen, das sie soviel diester fuglicher die guetter bekomenn mochten. Vnd wiewol dizs in hals erlogen, so hat den- noch ein rath eine schewe dofur gehabt, vnd allenthalben abege- slogen, die guettern zukeuffen, auch iren mitburgern nicht gonnen 10 wollen, etwas dorvmmb zuhandeln. Vnd so bestimbte Stange vnd Zedlitz vormarckt, das sie solche guetter nyemandes fuglicher vnd tewerer den denen von Gorlitz vorkeuffen mochten, haben sie allir der frauen vnd tochterlein ge- rechtikeit von ko. mt. erlanget, dem hern cantzlern auffgetragen, jn 15 macht solch gut zuuorkeuffen, dem jsz den die von Gorlitz schuer- lich wegern mochtenn. Auff ein solchs hat der her cantzler den geschickten des raths dasselbige gut offtmals angeboeten, die den seinen g. angetzeigte vrsachen furgewant, besundir das jtziger zceit jm jrthumb der 20 montze schuerlich zw behmischer montze zukomenn, den wolde sich auffs tausent schoc behmisch IC schoc auffgelde geboren, do- uon der kauffe den rath schuerlich ankomenn wolde. Dornoch hat der her cantzler geschrieben an den rath vnd jme das gut ange- boten, mit diesem anhange, wue sie das gut zukeuffen nicht vor� 25 meinet, das sie jme vorgonnen wolden, den teich zubauen, der vielleicht auff ire heide temmen wurde, vnd hot domit den rath drucken wollen, der meynung, ehr sie vorgonnetten teiche auff ire heiden zutemmen, wurden ehr das gut kauffen. Des rats antwort findest du jn libro missiuarum. Vnd so der her cantzler vormarckt, das sich ein rath der guetter geeussert, hat er von sich geredt auff eingeben seiner zukneippern, Hansen Bruckeners, doctor Rupprechts etc., man redt die von Gorlitz hetten vorlangst der Cottwitzern guetter gerne ge- habt, vnd so man dieselben jnen vorkeuffen wil, so wollen sie der- 35 selben nicht haben, thun vns das vielleicht zuuordriessz. Sie sollen befinden, wir wollen jnen ein solchs vorgleichen, hat also einen gros vnwillen douon genomenn. Doctor Rupprecht vnd sein hauffe, die haben offentlich geredt vnd dem protonotarien alhieher ge- 82 schrieben, dem rath also anzusagen, die cantzlei hette die von 40 5 30 33. zukneippern, gastfreunde.
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533 Gorlitz alwege vor andern gefordert, sie solden aber befinden, dasz furt nicht geschehen solde, vnd sie wusten jnen vordriessz vnd hinderung zuthun, dorzw wolden sie keynen vleis nicht sparen vnd dergleichen gar viel etc. Disz ist alles dem Stange vnd Zeedlitz 5 zugute geschehn, iren schwegern vnd freunden. So den ein rath ein solchs vormarckt, dobei betracht, das er vmmb gemeiner stat willen der cantzlei gebrauchen muste, hat er jnen allen zu gefallen das gut von Hansen Bruckenern vnd doctor Rupprecht als geschickten vnd in beiweister vollemachte des hern 10 cantzlers noch viel handelung gekaufft vmmb IVM schoc meisnisch, yhe xxx gl. behmisch fur 1 schoc gerechent, zubetzalen auff vr tag- zceiten, wie den in tzweien ausgeschnyeten zcedeln begrieffen. Sein also durch obgemelte die leute jrer pflicht los gesaget, vnd an den rath geweist, mit vberantwortung der brieffe dorzu ge- 15 horende, jnhaldts des kauffbrieffs. Bei dem gute Sehnitz sein gekaufft der hammer mit dem sietze, das furwerg, vnd ein erbe das dorffe Dobernaus vnd Leippe, den hammer hat ein rath vorkaufft vnmb IM marck vnd den tzins dor- auff gesatzt, wie das tzinsbuch ausweiset. Cotwitzen hat der 20 hamer wochlich gegeben iv schoc eyssen. Wie das gut Sehnitz wider uorkaufft ist wurden, quere infra. 1518. Von der montzsache. 82b Noch oben gehaldem landtag zu Budissin ist eine zeit wenig 25 von der montze von lande vnd stete geredt vnd gehandelt wurden, alleine das die von steten den von Gorlitz zugestalt, die sache in der chron mit fleis zusuchen, derwegen auch vnd dieweile die von steten also vber der montze gehalden, hat dem rath nicht anders fuegen wollen, die sache also zusuchen, wiewol er vormarckt, das 30 jsz vorgebens, vnd hat also von der zceit auff alle landtag gen Praga geschickt Jheronimj, jm aduent nicht alleine der sachhalb, sunder auch von wegen der von Breslaw, require in fine prece- dentis libri, vnd des weits. Auff dieselbe zceit des advents ist den geschickten angesaget, wie ein gemeiner landtag gegen Glotz 35 ernant were mit den slesischen fursten, aldoselbst solde die montze, weile die Slesiger auch suchetten jre montze in der chron zunemenn, gehandelt werden. Sondtags vor purificationis anno xVII° sein von Gorlitz geschickt 47. Dobernaus, Dobers, d. an der Neisse zwischen Rothenburg und Muskau. 38. Sondtags vor purificationis, 31. januar 1518.
533 Gorlitz alwege vor andern gefordert, sie solden aber befinden, dasz furt nicht geschehen solde, vnd sie wusten jnen vordriessz vnd hinderung zuthun, dorzw wolden sie keynen vleis nicht sparen vnd dergleichen gar viel etc. Disz ist alles dem Stange vnd Zeedlitz 5 zugute geschehn, iren schwegern vnd freunden. So den ein rath ein solchs vormarckt, dobei betracht, das er vmmb gemeiner stat willen der cantzlei gebrauchen muste, hat er jnen allen zu gefallen das gut von Hansen Bruckenern vnd doctor Rupprecht als geschickten vnd in beiweister vollemachte des hern 10 cantzlers noch viel handelung gekaufft vmmb IVM schoc meisnisch, yhe xxx gl. behmisch fur 1 schoc gerechent, zubetzalen auff vr tag- zceiten, wie den in tzweien ausgeschnyeten zcedeln begrieffen. Sein also durch obgemelte die leute jrer pflicht los gesaget, vnd an den rath geweist, mit vberantwortung der brieffe dorzu ge- 15 horende, jnhaldts des kauffbrieffs. Bei dem gute Sehnitz sein gekaufft der hammer mit dem sietze, das furwerg, vnd ein erbe das dorffe Dobernaus vnd Leippe, den hammer hat ein rath vorkaufft vnmb IM marck vnd den tzins dor- auff gesatzt, wie das tzinsbuch ausweiset. Cotwitzen hat der 20 hamer wochlich gegeben iv schoc eyssen. Wie das gut Sehnitz wider uorkaufft ist wurden, quere infra. 1518. Von der montzsache. 82b Noch oben gehaldem landtag zu Budissin ist eine zeit wenig 25 von der montze von lande vnd stete geredt vnd gehandelt wurden, alleine das die von steten den von Gorlitz zugestalt, die sache in der chron mit fleis zusuchen, derwegen auch vnd dieweile die von steten also vber der montze gehalden, hat dem rath nicht anders fuegen wollen, die sache also zusuchen, wiewol er vormarckt, das 30 jsz vorgebens, vnd hat also von der zceit auff alle landtag gen Praga geschickt Jheronimj, jm aduent nicht alleine der sachhalb, sunder auch von wegen der von Breslaw, require in fine prece- dentis libri, vnd des weits. Auff dieselbe zceit des advents ist den geschickten angesaget, wie ein gemeiner landtag gegen Glotz 35 ernant were mit den slesischen fursten, aldoselbst solde die montze, weile die Slesiger auch suchetten jre montze in der chron zunemenn, gehandelt werden. Sondtags vor purificationis anno xVII° sein von Gorlitz geschickt 47. Dobernaus, Dobers, d. an der Neisse zwischen Rothenburg und Muskau. 38. Sondtags vor purificationis, 31. januar 1518.
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534 83b Frantz Schneider vnd magister Johannes Hass protonotarius der antwort doselbst zugewarten, haben doselbst vahst herschafft ge- funden, require precedenti libro in fine, aber keine entlich antwort erlanget, sunder mit den von Breslaw widervmmb geweist jn die chron, auff schierst letare, mit beiderseit montze doselbst zugestehn. Secunda post letare sein gen Praga getzogen Frantz Schneider 83 vnd magister Johannes Hass protonotarius, vnd abermols mit fleis angereget ire beschuerung, lange reissen, grosse darloge, scheden vnd entliche antwort gebeten, sie were wie sie were, sich hetten dornoch zu richten, den were ins rats vormogen nicht, so mergliche 10 darloge mit ferlikeit der strosse furder doruff zuwenden. Mitwochs noch judica sein gemelt geschickte vor die stende der chron gefordert, vnd jnen ist durch her Leben obersten burg- grauen folgende meynung vorzcalt wurden. Die stende hetten vor- marckt vnd gesehen ire manchfeldige reisen, muhe vnd bethe, die 15 sie der montzhalb bisher gethan vnd angestalt hetten, vnd soldens dofur achtten, das sie yhe willens vnd geneiget gewest, den von Gorlitz dorinnen zuraten vnd zuhelffen. Isz were aber vnordenungs- halb bisher vnschicklich gewest, solchs zeimlicher weise furzunemen, wie sie den selbst gesehen. Weile aber sich nu zur zceit die stende 20 voreyniget, vnd ko. mt. bestes trachten, eine mergliche steuer, yhe vom behmischen schoc einen cleinen groschen in der chron an- geleget, zu beczalung ko. mt. schulde vnd abelosung vorschribene guetter, die den alle auff behmische montze lauten, hetten die von Gorlitz zubedencken, wue itziger zceit ire montze wieder solde 25 eingenomenn werden, das jsz jn vbirreichung der steuer eine sto- rung geberen wolle, solden derhalb eine cleyne gedult tragen bisz auff nehstkunfftigen landtag trinitatis, aldo mit iren priuilegien vnd gerechtikeiten erscheynen, wolden jre gnaden gunsten vnd weis- heiten gerne dorein sehn, das jsz mit der montze solde gewandelt 30 werden, des sich die geschickten also bedanckt vnd habens mussen dobei bleiben lassen. Ist also der jrthumb gestanden, wiewol derselbige am getreide- kauffe itziger zeit wenig vormarckt, den das korn hat von wei- nachten bisher zu XVI, die gerste zu xv, xIV, der haber zu x, zu vII, 35 der weise zu marcken gegolden, aber ist jn allen vmbligenden landen, forderlich zu Behmenn sehr tewer gewest. Sunder der rath hat des jrthumbs merglichen schaden genomen, jn dem so er hat sollen zcinsz richten, zcerung ausgeben in frembde lande, guettern 5 6. Secunda post letare, 16. märz 1518. 12. Mitwochs noch judica, 24. märz 1518.
534 83b Frantz Schneider vnd magister Johannes Hass protonotarius der antwort doselbst zugewarten, haben doselbst vahst herschafft ge- funden, require precedenti libro in fine, aber keine entlich antwort erlanget, sunder mit den von Breslaw widervmmb geweist jn die chron, auff schierst letare, mit beiderseit montze doselbst zugestehn. Secunda post letare sein gen Praga getzogen Frantz Schneider 83 vnd magister Johannes Hass protonotarius, vnd abermols mit fleis angereget ire beschuerung, lange reissen, grosse darloge, scheden vnd entliche antwort gebeten, sie were wie sie were, sich hetten dornoch zu richten, den were ins rats vormogen nicht, so mergliche 10 darloge mit ferlikeit der strosse furder doruff zuwenden. Mitwochs noch judica sein gemelt geschickte vor die stende der chron gefordert, vnd jnen ist durch her Leben obersten burg- grauen folgende meynung vorzcalt wurden. Die stende hetten vor- marckt vnd gesehen ire manchfeldige reisen, muhe vnd bethe, die 15 sie der montzhalb bisher gethan vnd angestalt hetten, vnd soldens dofur achtten, das sie yhe willens vnd geneiget gewest, den von Gorlitz dorinnen zuraten vnd zuhelffen. Isz were aber vnordenungs- halb bisher vnschicklich gewest, solchs zeimlicher weise furzunemen, wie sie den selbst gesehen. Weile aber sich nu zur zceit die stende 20 voreyniget, vnd ko. mt. bestes trachten, eine mergliche steuer, yhe vom behmischen schoc einen cleinen groschen in der chron an- geleget, zu beczalung ko. mt. schulde vnd abelosung vorschribene guetter, die den alle auff behmische montze lauten, hetten die von Gorlitz zubedencken, wue itziger zceit ire montze wieder solde 25 eingenomenn werden, das jsz jn vbirreichung der steuer eine sto- rung geberen wolle, solden derhalb eine cleyne gedult tragen bisz auff nehstkunfftigen landtag trinitatis, aldo mit iren priuilegien vnd gerechtikeiten erscheynen, wolden jre gnaden gunsten vnd weis- heiten gerne dorein sehn, das jsz mit der montze solde gewandelt 30 werden, des sich die geschickten also bedanckt vnd habens mussen dobei bleiben lassen. Ist also der jrthumb gestanden, wiewol derselbige am getreide- kauffe itziger zeit wenig vormarckt, den das korn hat von wei- nachten bisher zu XVI, die gerste zu xv, xIV, der haber zu x, zu vII, 35 der weise zu marcken gegolden, aber ist jn allen vmbligenden landen, forderlich zu Behmenn sehr tewer gewest. Sunder der rath hat des jrthumbs merglichen schaden genomen, jn dem so er hat sollen zcinsz richten, zcerung ausgeben in frembde lande, guettern 5 6. Secunda post letare, 16. märz 1518. 12. Mitwochs noch judica, 24. märz 1518.
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535 vnd die Sehnitz betzalen etc., hat er alwege vor 1 marck behmischer pfennige ein schoc gorlitscher pf., vor einen hungarischen floren I1 marck vnd dergleichen geben mussen, vnd hat doch sein ein- komenn nicht anders den an gorlitscher montze eingenomenn, vnd 5 dieser vnd ander schade des wechsels hat ein jhar mehr auffge- tragen, den die gantze nutzung des guts Pentzig. Nhu hat ein rath vmmb entpfangen schadens willen das huben- gelt bei den gebawern vnd suesten bei den burgern geldt geburget vnd angeleget, wie du den findest in libro der anslege clerlich 10 vorzceichent, vnd were meiner achttung besser vnd viel besser gewest, das ein rath denselben burgern auffgeleget hette eine summa geldes in die montze zugeben, doraus newe pfennige weren 84 geslagen wurden, vnd der schaden were vber den burger ge- gangen, domit die montze vortrieben vnd newe bessere weren ge- 15 schlagen wurden, dye der slesischen ader den cleynenn behmischen pfennigen gemessz gewest, dodurch vnzueifflich die schweren wechssel vnd folgende scheden weren abegestalt vnd furkomenn wurden. Dorauff sein von angetzeigter zceit bisher pfingsten die gebrechen vnd jrthum ruhende geblieben. Huben- geldt, steuer der burger. 20 Von Peters vnd Hansen Emerichs sachen vnd handelung. So ein rath auch die gefreundtenn vnd kynder Georgen Eme- richs selbst gesehen, das die gebrechen sich vahst lang, auch mit irer aller merglicher beschuerung vnd scheden volzogen, hat ein rath die gefreundtenn furgenomenn vnd noch vielfeldiger vnder- 25 handelung dorein gefurt, das sie einander aller gebrechen vnd zu- sproche lossgesaget haben, jnhalts des statbuches, dorein jre los- sagung clerlich vorzceichent. Sundern noch der vorschreibung des Hans Emerich dem fursten zu Liegnitz gethan, oben jm nehsten buch am 327. blat, ist Hans Emerich von Liegnitz gen der Neisse 30 vnder den bischoff getzogen vmmb schutz willen seiner sachen. Yedoch hat der furste von Liegnitz die guetter Hans Emerichs auff seine bekomene vorschreibung innen gehabt vnd gebraucht bisz 84b auff den heutigen tag dinstags vor corporis Cristi, hat das nehste jhar vber tausent marck aus fischen, getreide vnd andern nutzun- 35 genn, den die teiche haben gestanden drei jhar, viel getreides vff den boden gewest, das alles vnd was hat gesein mogen, zw gelt gemacht vnd vorkewfft ist wurden. Dorauff hat der bischoff her geschrieben vnd begeret, seinen g. handels zugestatten, vnd ist also der handel zugeschrieben vnd gen der Sweidenitz geleget wurden. 18. bisher pfingsten, 23. mai 1518. 33. dinstags vor corporis Cristi, 1. juni.
535 vnd die Sehnitz betzalen etc., hat er alwege vor 1 marck behmischer pfennige ein schoc gorlitscher pf., vor einen hungarischen floren I1 marck vnd dergleichen geben mussen, vnd hat doch sein ein- komenn nicht anders den an gorlitscher montze eingenomenn, vnd 5 dieser vnd ander schade des wechsels hat ein jhar mehr auffge- tragen, den die gantze nutzung des guts Pentzig. Nhu hat ein rath vmmb entpfangen schadens willen das huben- gelt bei den gebawern vnd suesten bei den burgern geldt geburget vnd angeleget, wie du den findest in libro der anslege clerlich 10 vorzceichent, vnd were meiner achttung besser vnd viel besser gewest, das ein rath denselben burgern auffgeleget hette eine summa geldes in die montze zugeben, doraus newe pfennige weren 84 geslagen wurden, vnd der schaden were vber den burger ge- gangen, domit die montze vortrieben vnd newe bessere weren ge- 15 schlagen wurden, dye der slesischen ader den cleynenn behmischen pfennigen gemessz gewest, dodurch vnzueifflich die schweren wechssel vnd folgende scheden weren abegestalt vnd furkomenn wurden. Dorauff sein von angetzeigter zceit bisher pfingsten die gebrechen vnd jrthum ruhende geblieben. Huben- geldt, steuer der burger. 20 Von Peters vnd Hansen Emerichs sachen vnd handelung. So ein rath auch die gefreundtenn vnd kynder Georgen Eme- richs selbst gesehen, das die gebrechen sich vahst lang, auch mit irer aller merglicher beschuerung vnd scheden volzogen, hat ein rath die gefreundtenn furgenomenn vnd noch vielfeldiger vnder- 25 handelung dorein gefurt, das sie einander aller gebrechen vnd zu- sproche lossgesaget haben, jnhalts des statbuches, dorein jre los- sagung clerlich vorzceichent. Sundern noch der vorschreibung des Hans Emerich dem fursten zu Liegnitz gethan, oben jm nehsten buch am 327. blat, ist Hans Emerich von Liegnitz gen der Neisse 30 vnder den bischoff getzogen vmmb schutz willen seiner sachen. Yedoch hat der furste von Liegnitz die guetter Hans Emerichs auff seine bekomene vorschreibung innen gehabt vnd gebraucht bisz 84b auff den heutigen tag dinstags vor corporis Cristi, hat das nehste jhar vber tausent marck aus fischen, getreide vnd andern nutzun- 35 genn, den die teiche haben gestanden drei jhar, viel getreides vff den boden gewest, das alles vnd was hat gesein mogen, zw gelt gemacht vnd vorkewfft ist wurden. Dorauff hat der bischoff her geschrieben vnd begeret, seinen g. handels zugestatten, vnd ist also der handel zugeschrieben vnd gen der Sweidenitz geleget wurden. 18. bisher pfingsten, 23. mai 1518. 33. dinstags vor corporis Cristi, 1. juni.
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536 Am tage sancte Catharine anno xVIII° sein gen der Sweidenitz geschickt Frantz Schneider, magister Johannes Hass vnd Bernhart Bernt, anzuhoren die handelung, so Hans Emerich furtragen wolde. Ist also einer mit namenn Frantz Teschnitzky suesten Seler gnant, neben Hansen Emerich vnd andere vom adel, jme vom bi- schoffe zu beistande gegebenn, furgetreten vnd aldo geclaget Han- sen Emerichs meynung: erstlich vorzcalt, wie seine guetter an jnen komenn von seinem vatern, vnd was er von seinem weib beko- menn, dorvmmb er auch willens gewest, dasselbe sein weib mit einer ehrlichen gabe zuuorsorgen, doran er von dem rath vnd sei- 10 nen gefreundten zur vnbillikeit were gehindert wurden. Vnd so er dorvmmb bedocht, sich bei iren gefreundten zu Breslau rats zurholen, were er von einem rath auffm wege gefenglich angeno- menn, gesatzt vnd hirnoch zu einer vorschreibung genotiget wur- den, douon er seine gutter hette mussen meiden, sich vndir fur- 15 sten vnd hern gegeben zu seinem merglichen schaden, den er bei 85 nyemands, den bei dem rat vnd seinen gefreundten wuste vnd wolde suchen, vnd wue die geschicktenn raths befelh hetten, sich in macht des rats mit jme zuuortragen, vnd nicht alleine vmmb die scheden, sundern auch vmmb die nutzungen seiner guettern, die 20 ein rath bisher gebraucht, wolde er sich seiner furstl. g. rethe weisen vnd besagen lassen vnd furder zw weiterm handel mit den geschickten komenn. Dorauff die geschicktenn geantwort, esz were yhe dem rath beschuerlich, Hansen Emerich nochzuzciehen ader mit jme zu han- 25 del zukommen, dieweile er ein vngehorsam man vnd mitburger, das auch ein rath gar manchfeldige hendel vor furstl. g. zu Liegnitz mit jme gehabt hette, die doch alle vnfruchtbar entstandenn, des er sich nochmols auch besorget, dennoch jrer furstl. g. zu ehren vnd gefallen weren sie abegefertiget, mit jme zu handeln, weile 30 sie aber in seinem furtragen vorstunden, das er seine scheden bei einem rath suchen wolde, so wusten sie anstat des raths doruff mit jme nicht zuhandelnn, den sie noch die gefreundten hetten jme dorzw keine vrsache gegeben, dorvmmb das er gestrafft als ein vngehorsamer mitburger vnd das seine gefreundten die rechte wie- 35 der jnen getrieben hetten. Isz were auch zur zceit zum Goltberg von jme 1C fl. hung. vor die scheden vnd darloge, so ein rath auff die sache gewandt, geheischen vnd vorhoffet, Hans Emerich solde nochmols dieselbigen vnd was sider dorauff gelauffen, ent- richten vnd betzalenn. Diszs getzengke der schedenhalb hat der bischoff vndirnomenn vnd reden lassen, hette ymand suesten sein notdorfft furzutragen, 5 40 85b
536 Am tage sancte Catharine anno xVIII° sein gen der Sweidenitz geschickt Frantz Schneider, magister Johannes Hass vnd Bernhart Bernt, anzuhoren die handelung, so Hans Emerich furtragen wolde. Ist also einer mit namenn Frantz Teschnitzky suesten Seler gnant, neben Hansen Emerich vnd andere vom adel, jme vom bi- schoffe zu beistande gegebenn, furgetreten vnd aldo geclaget Han- sen Emerichs meynung: erstlich vorzcalt, wie seine guetter an jnen komenn von seinem vatern, vnd was er von seinem weib beko- menn, dorvmmb er auch willens gewest, dasselbe sein weib mit einer ehrlichen gabe zuuorsorgen, doran er von dem rath vnd sei- 10 nen gefreundten zur vnbillikeit were gehindert wurden. Vnd so er dorvmmb bedocht, sich bei iren gefreundten zu Breslau rats zurholen, were er von einem rath auffm wege gefenglich angeno- menn, gesatzt vnd hirnoch zu einer vorschreibung genotiget wur- den, douon er seine gutter hette mussen meiden, sich vndir fur- 15 sten vnd hern gegeben zu seinem merglichen schaden, den er bei 85 nyemands, den bei dem rat vnd seinen gefreundten wuste vnd wolde suchen, vnd wue die geschicktenn raths befelh hetten, sich in macht des rats mit jme zuuortragen, vnd nicht alleine vmmb die scheden, sundern auch vmmb die nutzungen seiner guettern, die 20 ein rath bisher gebraucht, wolde er sich seiner furstl. g. rethe weisen vnd besagen lassen vnd furder zw weiterm handel mit den geschickten komenn. Dorauff die geschicktenn geantwort, esz were yhe dem rath beschuerlich, Hansen Emerich nochzuzciehen ader mit jme zu han- 25 del zukommen, dieweile er ein vngehorsam man vnd mitburger, das auch ein rath gar manchfeldige hendel vor furstl. g. zu Liegnitz mit jme gehabt hette, die doch alle vnfruchtbar entstandenn, des er sich nochmols auch besorget, dennoch jrer furstl. g. zu ehren vnd gefallen weren sie abegefertiget, mit jme zu handeln, weile 30 sie aber in seinem furtragen vorstunden, das er seine scheden bei einem rath suchen wolde, so wusten sie anstat des raths doruff mit jme nicht zuhandelnn, den sie noch die gefreundten hetten jme dorzw keine vrsache gegeben, dorvmmb das er gestrafft als ein vngehorsamer mitburger vnd das seine gefreundten die rechte wie- 35 der jnen getrieben hetten. Isz were auch zur zceit zum Goltberg von jme 1C fl. hung. vor die scheden vnd darloge, so ein rath auff die sache gewandt, geheischen vnd vorhoffet, Hans Emerich solde nochmols dieselbigen vnd was sider dorauff gelauffen, ent- richten vnd betzalenn. Diszs getzengke der schedenhalb hat der bischoff vndirnomenn vnd reden lassen, hette ymand suesten sein notdorfft furzutragen, 5 40 85b
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537 das mochte er thun. Also haben die geschickten vorzcalt alle vor- lauffene hendel, anzuheben von dem testament Georgen Emerichs durch alle geschicht, wie sich die in diesen gebrechen begeben haben, sunderlich angeczeiget die vnddirhandelung, der sich ein 5 rath vndirstanden hot von wegen der goben, supra libro precedenti folio cc., vnd was sich doraus erfolget, vnd wue ein rath zurselben zeit vormarckt hette, das Hans Emerich sich anderswo wiedern rath hette rath erholen wollen, wurde sich zuhalden gewost haben, als gegen einen vngehorsam mitburgern. Von diesen hendeln ist 10 oben jm nehsten annal viel vorzeichent. Das aber Hans Emerich den rath beschuldiget, wie er jnen getzwungen hette zu der vorschreibung, doran thete er dem rathe vngutlich, den so Hans Emerich eins vnd zum andern abetronnig were wurden, seinen gesatzten burgen keynen glaubenn gehalden, 15 hette er auch furder keyne burgen bekomenn mögen. Den vnd ab wol Hansen Emerich sein vngehorsam auff manchfeldig ansuchen hertzog Friderichs zu Liegnitz vorkoren ist wurden, so hat jme doch ein rath furbehalden, was den abezug vnd die freunthschafft be- langet, mit Hansen Emerich douon seines gefallens zugebarn, der- 20 wegen er auch sich hat mussen vorschreiben, weile vor jn kein mensch hat globen wollen, vnd wue Hans Emerich nichts anders 86 furzutragen ader zu handeln hette, boeten sie vmmb einen gut- lichen abescheid, den sie weren geschickt mit jme nicht vmmb scheden, dorzu sie jme kein vrsache gegeben, sundern vmmb seine 25 guettern zuhandeln vnd zukeuffen. Auff ein solchs hat Hans Emerich antzeigen lassen, wie Peter Emerich sein bruder willens gewest were, seine guettern zuuor- keuffen vnd die geben wollen vmmb XHIM fl., doruff der kauffe gentzlich beslossen, alleine das jme der kauffe durch die freunth- 30 schafft gestackt, vnd dieweile er den zwei teil hette, so bote er seine gutter vmb XXIVM fl. hung. Zum andern solde ein rath jme helffen seiner mutter teil zurlangen, zum drietten solde ein rath jme rechnung thun von seinen guettern vnd viel andere stucke. Dorauff die geschickten geantwort, sie hetten gut wiessen 35 vmmb den kauff von Peter Emerichs guetter, esz were auch der jhenigen, der jme seine guettern hette wollen abekauffen, entkegen, der wurde ansagen, das er Peter Emerich nicht mehr den IXM fl. rh. vor seine guetter hette geben wollen, doruff auch der kauffe beslossen vnd sich doch an angetzeigter vrsache gestossen hette. 24. hat globen wollen, bürgschaft geloben wollen. 68
537 das mochte er thun. Also haben die geschickten vorzcalt alle vor- lauffene hendel, anzuheben von dem testament Georgen Emerichs durch alle geschicht, wie sich die in diesen gebrechen begeben haben, sunderlich angeczeiget die vnddirhandelung, der sich ein 5 rath vndirstanden hot von wegen der goben, supra libro precedenti folio cc., vnd was sich doraus erfolget, vnd wue ein rath zurselben zeit vormarckt hette, das Hans Emerich sich anderswo wiedern rath hette rath erholen wollen, wurde sich zuhalden gewost haben, als gegen einen vngehorsam mitburgern. Von diesen hendeln ist 10 oben jm nehsten annal viel vorzeichent. Das aber Hans Emerich den rath beschuldiget, wie er jnen getzwungen hette zu der vorschreibung, doran thete er dem rathe vngutlich, den so Hans Emerich eins vnd zum andern abetronnig were wurden, seinen gesatzten burgen keynen glaubenn gehalden, 15 hette er auch furder keyne burgen bekomenn mögen. Den vnd ab wol Hansen Emerich sein vngehorsam auff manchfeldig ansuchen hertzog Friderichs zu Liegnitz vorkoren ist wurden, so hat jme doch ein rath furbehalden, was den abezug vnd die freunthschafft be- langet, mit Hansen Emerich douon seines gefallens zugebarn, der- 20 wegen er auch sich hat mussen vorschreiben, weile vor jn kein mensch hat globen wollen, vnd wue Hans Emerich nichts anders 86 furzutragen ader zu handeln hette, boeten sie vmmb einen gut- lichen abescheid, den sie weren geschickt mit jme nicht vmmb scheden, dorzu sie jme kein vrsache gegeben, sundern vmmb seine 25 guettern zuhandeln vnd zukeuffen. Auff ein solchs hat Hans Emerich antzeigen lassen, wie Peter Emerich sein bruder willens gewest were, seine guettern zuuor- keuffen vnd die geben wollen vmmb XHIM fl., doruff der kauffe gentzlich beslossen, alleine das jme der kauffe durch die freunth- 30 schafft gestackt, vnd dieweile er den zwei teil hette, so bote er seine gutter vmb XXIVM fl. hung. Zum andern solde ein rath jme helffen seiner mutter teil zurlangen, zum drietten solde ein rath jme rechnung thun von seinen guettern vnd viel andere stucke. Dorauff die geschickten geantwort, sie hetten gut wiessen 35 vmmb den kauff von Peter Emerichs guetter, esz were auch der jhenigen, der jme seine guettern hette wollen abekauffen, entkegen, der wurde ansagen, das er Peter Emerich nicht mehr den IXM fl. rh. vor seine guetter hette geben wollen, doruff auch der kauffe beslossen vnd sich doch an angetzeigter vrsache gestossen hette. 24. hat globen wollen, bürgschaft geloben wollen. 68
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538 88 Isz were auch Peter Emerich von seinem vater ein grosz forteil geschehen, dorvmmb das der anfang seines vatern narung von Peter Emerichs mutter darkomen, den Hans vnd Peter sein stieff- bruder gewest. Aber XXIVM fl. hung. vor seine guetter zugeben, were ein rath nicht bedocht, so er woste, das sie an jn nicht 86b hoher den vmmb vIIM fl. hung. gefallen, den er hette dem herrn doctori seinem bruder vor die helffte nicht mehr den IVM fl. hung. hiraus gegeben, das gedocht jme ein rath auch dofur zugeben. Vnd noch vorkomenem kauffe solde jme von wegen seines mutter teils rechts genug vorholffen werdenn. Das aber ein rath jme rechnung 40 thuen solde von seinenn guettern, das befrembdet sie schuerlich, dieweile ein rath seine guetter nicht innen gehabt vnd er wuste, were derselben gebrauchet, vnd das der rath douon keynen heller nye entpfangen etc. Vnd sein also viel rede vnd kegenrede jn diesem kauffhandel geschehen, vnd entlich dohyn komen, das die 15 geschickten sich erboeten, Hansz Emerich vor sein guetter zugebenn vierzehntausent schock polichen, yhe sechczig polacken vor ein schock zurechen, ader so viel hung. fl. den fl. zu vn schilling po- lichen ader behmische ader slesische montze, II behm. ader Iv sle- sische pfennige vor einen polacken zurechen. Dorkegen hat der 20 bischoff lassen auffzceichen Hans Emerichs schult, mit seiner g. hantschriefft den geschickten vberantwort, der meynung, hertzog Friderichen zu Liegnitz XXIVC fl. hung., dem rath alhie tausent fl. hung. zum abezug, vnd hundert vor die geschosser vnd andere burgerliche mitstewern, seiner frauen IIM und IIC fl. hung. zu irer 25 gobe. Ei qui non est nominatus also haben die wort gelautet, XVIIIC fl. hung. Hansen Frentzeln, vIC fl. hung. Bernhart Bernt, 1C fl. hung. Hansen Emerich dem jungen, 1C fl. hung. Wolff Widemann zu Leipzig, vIC fl. hung. Diese schult solde ein rath vbir sich nemenn zu betzalen vnd 30 Hans Emerich hiraus geben funffthalb tausent fl. hung. Diesen fur- schlag haben die geschickten nicht annemenn wollen, sundern auff irem forigen erbieten geruhet, vnd ist also die handelung vnfrucht- bar zuronnenn vnd auff ein solchs hat der rath den kauff allent- halben abeslahen wollen, vnd auch den geschickten die gen Glotz 35 gefertiget, die s. Blasij anno xvIII, supra jn precedenti annali, das- selbige befolen, dem hern bischoff also anzusagen, wie den ge- schehen. Aber der her bischoff hat vnder des so die geschickten vffm wegen gen Glotz gewest sein, alher geschrieben diese mey- nung, wue ein rath noch xyC schoc polichen zu der summen, die 40 5 36. die s. Blasij, 5. februar 1618.
538 88 Isz were auch Peter Emerich von seinem vater ein grosz forteil geschehen, dorvmmb das der anfang seines vatern narung von Peter Emerichs mutter darkomen, den Hans vnd Peter sein stieff- bruder gewest. Aber XXIVM fl. hung. vor seine guetter zugeben, were ein rath nicht bedocht, so er woste, das sie an jn nicht 86b hoher den vmmb vIIM fl. hung. gefallen, den er hette dem herrn doctori seinem bruder vor die helffte nicht mehr den IVM fl. hung. hiraus gegeben, das gedocht jme ein rath auch dofur zugeben. Vnd noch vorkomenem kauffe solde jme von wegen seines mutter teils rechts genug vorholffen werdenn. Das aber ein rath jme rechnung 40 thuen solde von seinenn guettern, das befrembdet sie schuerlich, dieweile ein rath seine guetter nicht innen gehabt vnd er wuste, were derselben gebrauchet, vnd das der rath douon keynen heller nye entpfangen etc. Vnd sein also viel rede vnd kegenrede jn diesem kauffhandel geschehen, vnd entlich dohyn komen, das die 15 geschickten sich erboeten, Hansz Emerich vor sein guetter zugebenn vierzehntausent schock polichen, yhe sechczig polacken vor ein schock zurechen, ader so viel hung. fl. den fl. zu vn schilling po- lichen ader behmische ader slesische montze, II behm. ader Iv sle- sische pfennige vor einen polacken zurechen. Dorkegen hat der 20 bischoff lassen auffzceichen Hans Emerichs schult, mit seiner g. hantschriefft den geschickten vberantwort, der meynung, hertzog Friderichen zu Liegnitz XXIVC fl. hung., dem rath alhie tausent fl. hung. zum abezug, vnd hundert vor die geschosser vnd andere burgerliche mitstewern, seiner frauen IIM und IIC fl. hung. zu irer 25 gobe. Ei qui non est nominatus also haben die wort gelautet, XVIIIC fl. hung. Hansen Frentzeln, vIC fl. hung. Bernhart Bernt, 1C fl. hung. Hansen Emerich dem jungen, 1C fl. hung. Wolff Widemann zu Leipzig, vIC fl. hung. Diese schult solde ein rath vbir sich nemenn zu betzalen vnd 30 Hans Emerich hiraus geben funffthalb tausent fl. hung. Diesen fur- schlag haben die geschickten nicht annemenn wollen, sundern auff irem forigen erbieten geruhet, vnd ist also die handelung vnfrucht- bar zuronnenn vnd auff ein solchs hat der rath den kauff allent- halben abeslahen wollen, vnd auch den geschickten die gen Glotz 35 gefertiget, die s. Blasij anno xvIII, supra jn precedenti annali, das- selbige befolen, dem hern bischoff also anzusagen, wie den ge- schehen. Aber der her bischoff hat vnder des so die geschickten vffm wegen gen Glotz gewest sein, alher geschrieben diese mey- nung, wue ein rath noch xyC schoc polichen zu der summen, die 40 5 36. die s. Blasij, 5. februar 1618.
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539 sich die geschickten erboeten, geben wolde, so solde vnd muste Hans Emerich jsz auch dobei bleiben lassen. Doruff den ein rath jme gesatzt funffhundert schoc. Wie den alles solchs jm brieffebuch begrieffen. Dornoch jn der vahstenn noch oculi hat der bischoff alher ge- schickt seiner g. cantzlern vnd Frantz Teschnitzky vom Neuenhause suesten Seler gnant vnd noch einen edelman, die den ersten ge- worben von wegen der schuldt, die Hans Emerich dem bischoff schuldig vnd jizt vorschrieben hette, vnd gebeten, solchs in das 10 statbuch zuuorzceichen lassen. Vnd wiewol die eldisten herrn viel bedenckens dorjnnenn gehabt, so ist jnen doch solchs entlich zu- gelassen jnhalts des statbuchs, dorjnnen dem bischoff IM vnd xx fl. hung. rechter schuldt auff Hansen Emerichs lantguetter, dorein auch die geschickten durch den koniglichen richter geweist, vorschrieben 88b 15 sein wurden. Vnd so jnen solchs nochgelassen, haben sie ange- fangen zuhandeln vnd widervmmb den vorslag vornewet, das ein rath die vorzceichente schult auff sich nemen vnd funffthalb tausent, vt supra, hinaus gebenn. Dieweile den die eldisten gehort den alden vorschlag, haben sie doruff wieuor nicht handeln wollen, 20 sundern jnen vnddirricht gethan, wes dem hern bischoff zu Glotz angesaget, wie ein rath den kauffe allenthalben abegeslagen, item wes der bischoff geschrieben vnd wes seinen g. zuantwort gege- ben. Vnd wue sie befelh doruff zuhandeln hetten, wolden die el- disten gerne dorzu reden, wue aber nicht, wuesten sie auff ge- 25 thanen furslag gar nicht zuhandeln. Doruff haben sie geantwort, das sie von dem schreiben des hern bischoffs kein wiessen trugen, wolden auch dorwieder nichts handeln. Domit sein die handelung zuronnen, aber dennoch sein vorzceichnus gemacht vnd eine bei die hendel geleget, die andere den geschickten mitgegeben, wie 30 entlich vnd gentzlich von Hansen Emerichs gebrechen zuhandelnn. Dobei js auch zu diesem mal geblieben. Auff freitags vor pfingsten folgende ist komenn obgemelter Frantz Teschnitzky von dem hern bischoff geschickt, vnd hat erst- lich entschuldiget den jrthumb, so jn jungster handelung geschehen. 35 Als der her bischoff sie abegefertiget, weren sie lang vorzogen wurden durch zufelle von Hansen Emerich einbrocht, wie den die 89 credentien mit sich brochten, jnhaldis irer data, vnd hirnoch hette der her bischoff auff vorwilligung Hansen Emerichs ein anders ge- schrieben, were er abegefertiget zu handeln. Nhu hat mann mit 40 ime zwene tage gehandelt vnd ist letzlich dohyn komenn, das die 5 32. freitags vor pfingsten, 21. mai 1518. 68 *)
539 sich die geschickten erboeten, geben wolde, so solde vnd muste Hans Emerich jsz auch dobei bleiben lassen. Doruff den ein rath jme gesatzt funffhundert schoc. Wie den alles solchs jm brieffebuch begrieffen. Dornoch jn der vahstenn noch oculi hat der bischoff alher ge- schickt seiner g. cantzlern vnd Frantz Teschnitzky vom Neuenhause suesten Seler gnant vnd noch einen edelman, die den ersten ge- worben von wegen der schuldt, die Hans Emerich dem bischoff schuldig vnd jizt vorschrieben hette, vnd gebeten, solchs in das 10 statbuch zuuorzceichen lassen. Vnd wiewol die eldisten herrn viel bedenckens dorjnnenn gehabt, so ist jnen doch solchs entlich zu- gelassen jnhalts des statbuchs, dorjnnen dem bischoff IM vnd xx fl. hung. rechter schuldt auff Hansen Emerichs lantguetter, dorein auch die geschickten durch den koniglichen richter geweist, vorschrieben 88b 15 sein wurden. Vnd so jnen solchs nochgelassen, haben sie ange- fangen zuhandeln vnd widervmmb den vorslag vornewet, das ein rath die vorzceichente schult auff sich nemen vnd funffthalb tausent, vt supra, hinaus gebenn. Dieweile den die eldisten gehort den alden vorschlag, haben sie doruff wieuor nicht handeln wollen, 20 sundern jnen vnddirricht gethan, wes dem hern bischoff zu Glotz angesaget, wie ein rath den kauffe allenthalben abegeslagen, item wes der bischoff geschrieben vnd wes seinen g. zuantwort gege- ben. Vnd wue sie befelh doruff zuhandeln hetten, wolden die el- disten gerne dorzu reden, wue aber nicht, wuesten sie auff ge- 25 thanen furslag gar nicht zuhandeln. Doruff haben sie geantwort, das sie von dem schreiben des hern bischoffs kein wiessen trugen, wolden auch dorwieder nichts handeln. Domit sein die handelung zuronnen, aber dennoch sein vorzceichnus gemacht vnd eine bei die hendel geleget, die andere den geschickten mitgegeben, wie 30 entlich vnd gentzlich von Hansen Emerichs gebrechen zuhandelnn. Dobei js auch zu diesem mal geblieben. Auff freitags vor pfingsten folgende ist komenn obgemelter Frantz Teschnitzky von dem hern bischoff geschickt, vnd hat erst- lich entschuldiget den jrthumb, so jn jungster handelung geschehen. 35 Als der her bischoff sie abegefertiget, weren sie lang vorzogen wurden durch zufelle von Hansen Emerich einbrocht, wie den die 89 credentien mit sich brochten, jnhaldis irer data, vnd hirnoch hette der her bischoff auff vorwilligung Hansen Emerichs ein anders ge- schrieben, were er abegefertiget zu handeln. Nhu hat mann mit 40 ime zwene tage gehandelt vnd ist letzlich dohyn komenn, das die 5 32. freitags vor pfingsten, 21. mai 1518. 68 *)
Strana 540
540 89b eldisten auff beger des hern bischoffs, vnd domit Hans Emerich gesenfftet, enthangen haben an dem abezug die geschosser etc. nochgelassen etc., also das sie Hansen Emerich XVIM schoc polichen vor ein schoc gerechent, ader so viel behmischer montze ader golt, ut supra, vor alle seine guetter, hawse vnd landgutter geben wol- den, doran solden vor den abezug nicht mehr den IM schoc po- lichen, gleicher zcal, abegeczogen werden. Doruff den zwue zcedeln gleichs lauts, eine an den hern bischoffe mit andern brieffen jm statbuch vorzceichent, die andere dem rath gemacht wurden, wie der kauffe solde voltzogen vnd alle gebrechen entlich hingeleget 10 werden. Isz hat auch der geschickte dem statschreibern angetzeiget etzliche artickel, wie der her bischoff mit Hansen Emerich gehan- delt vnd wes er sich gegen jme hat vorschreiben mussen, alle die- selbige vnuorbrochlich zuhalden, vnd ist beschlossen, das vor Mar- garethe ein tag zu beschlieslicher handelung von dem hern bischoff 15 solde angesatzt werden. So aber der her bischoff zu Olmutz auffm furstentag gewest, hat sich der tag vortzogen bisz auff dinstag vor Marie Magdalene. So nhu ein rath vorgang des tages sich vorsehn, wie derselbige durch den hern bischoff gen Othmachaw auff ernanten tag ange- 20 satzt, hat Hansz Emerich zu der handelung zukomen gewegert, dor- vmmb das er von hertzog Friderich nicht geleitet vnd wiewol der her bischoff das geleite bei hertzog Friderichen gesucht, so hat doch der hertzog solchs abegeslagen, ab er Hansen Emerichen nicht geleiten konde ane vorwillung der von Gorlitz. Dorvmmb der bi� 25 schoff vorursacht an rath zuschreiben mit abekundigung des an- gesatzten tages, vnd begert, das geleite bei hertzog Friderichen zu- bieten, dobei an den prothonotarium geschrieben. So aber der prothonotarius diese zceit zu Hirsberg gewest, haben die eldisten herrn jme alle brieffe zugeschickt, mit befelh, wue ers mit vor gut 30 ansehe, so solde er zu hertzog Friderichen gen Liegnitz ziehen vnd der sache zu gute das geleite bieten. Dorauff ist der protonotarius donerstags diuisionis apostolorum gen Liegnitz komenn, vnd freitags dornoch bei dem herzog geworbenn, jre f. g. trugen wiessen, wie Hans Emerichs sache an den hern bischoff 35 komenn vnd wie ire g. dorjnnen gehandelt vnd furgesatzt weiter dor- jnnen zuhandeln. Nhu wegerte Hansz Emerich zur handelung zu ko- menn ane geleite seiner f. g. vnd wiewol ein rath sich das zubieten nicht vnbillich enthalden solde, dennoch der sache zugute vnd dieweile er 5 44. vor Margarethe, Margarethe trifft den 13. juli. 17. dinstag vor Marie Magdalene, 20. juli 1518. 33. donerstags diuisionis apostolorum, 15. juli 1518.
540 89b eldisten auff beger des hern bischoffs, vnd domit Hans Emerich gesenfftet, enthangen haben an dem abezug die geschosser etc. nochgelassen etc., also das sie Hansen Emerich XVIM schoc polichen vor ein schoc gerechent, ader so viel behmischer montze ader golt, ut supra, vor alle seine guetter, hawse vnd landgutter geben wol- den, doran solden vor den abezug nicht mehr den IM schoc po- lichen, gleicher zcal, abegeczogen werden. Doruff den zwue zcedeln gleichs lauts, eine an den hern bischoffe mit andern brieffen jm statbuch vorzceichent, die andere dem rath gemacht wurden, wie der kauffe solde voltzogen vnd alle gebrechen entlich hingeleget 10 werden. Isz hat auch der geschickte dem statschreibern angetzeiget etzliche artickel, wie der her bischoff mit Hansen Emerich gehan- delt vnd wes er sich gegen jme hat vorschreiben mussen, alle die- selbige vnuorbrochlich zuhalden, vnd ist beschlossen, das vor Mar- garethe ein tag zu beschlieslicher handelung von dem hern bischoff 15 solde angesatzt werden. So aber der her bischoff zu Olmutz auffm furstentag gewest, hat sich der tag vortzogen bisz auff dinstag vor Marie Magdalene. So nhu ein rath vorgang des tages sich vorsehn, wie derselbige durch den hern bischoff gen Othmachaw auff ernanten tag ange- 20 satzt, hat Hansz Emerich zu der handelung zukomen gewegert, dor- vmmb das er von hertzog Friderich nicht geleitet vnd wiewol der her bischoff das geleite bei hertzog Friderichen gesucht, so hat doch der hertzog solchs abegeslagen, ab er Hansen Emerichen nicht geleiten konde ane vorwillung der von Gorlitz. Dorvmmb der bi� 25 schoff vorursacht an rath zuschreiben mit abekundigung des an- gesatzten tages, vnd begert, das geleite bei hertzog Friderichen zu- bieten, dobei an den prothonotarium geschrieben. So aber der prothonotarius diese zceit zu Hirsberg gewest, haben die eldisten herrn jme alle brieffe zugeschickt, mit befelh, wue ers mit vor gut 30 ansehe, so solde er zu hertzog Friderichen gen Liegnitz ziehen vnd der sache zu gute das geleite bieten. Dorauff ist der protonotarius donerstags diuisionis apostolorum gen Liegnitz komenn, vnd freitags dornoch bei dem herzog geworbenn, jre f. g. trugen wiessen, wie Hans Emerichs sache an den hern bischoff 35 komenn vnd wie ire g. dorjnnen gehandelt vnd furgesatzt weiter dor- jnnen zuhandeln. Nhu wegerte Hansz Emerich zur handelung zu ko- menn ane geleite seiner f. g. vnd wiewol ein rath sich das zubieten nicht vnbillich enthalden solde, dennoch der sache zugute vnd dieweile er 5 44. vor Margarethe, Margarethe trifft den 13. juli. 17. dinstag vor Marie Magdalene, 20. juli 1518. 33. donerstags diuisionis apostolorum, 15. juli 1518.
Strana 541
541 dem hern bischoff handels zugeschrieben, so were des rats demutige fleissige bethe, jre f. g. wolden Hansen Emerich zwuschen hier vnd Michaelis ein frei sicher geleite jn s. f. g. ambt geben vnd mit einem 90 brieffe vorsehen, den ein rath wolde noch dismol mit jme handeln. 5 Mochte er des kauffs mit jme einswerden, wol gut, wue nicht, so wolde er allenthalben die sache abeschneiden vnd erboeten Hansen Emerichs, basz er wol rats wurde, seine guetter zu uorkeuffen. Auff ein solchs hat der hertzog, wiewol schuerlich, Hansen Emerich ein schriefftlich gleite gegeben vnd dorbei dem bischoff geschrieben. 10 Diese brieffe hat der prothonotarius dem hern bischoff eilents zu- geschickt. Doruff ruhen heute freitags noch Magdalene die gebre- chen. Dinstags noch Anne ist der bote von dem hern bischoff widervmmb zukomenn vnd brieffe vnd antwort dem protonotario einbrocht, vnd einen andern tag, den freitag noch Egidij schierst 15 gen Othmachaw angesatzt, doruff der rath antwort gegeben. Vide libros missiuarum literarum circa data sua. Wie die betteley den von Hermansdorff zu irer kirchen, die geweiet ist jn der ehre sancti Laurentii, abegesaget ist wurden. Anno 1517 so noch gewonlicher alder weise III. post inuen- tionis s. Steffani die von Hermansdorff vor den rath komen sein vnd gebeten, jnen zuuorgonnenn in der stad zu irer kirchen wie vor alders von hawse zu hause in der ehre sancti Laurentij zu- 90b bieten, ist jnen jr ansuchen abegeslagen wurden, jn bedocht, das 25 ein rath solche bettelei zum altar sancti Laurentij in sanct Peters- kirchen vororden wolde. Wie den geschehen vnd disz jar ange- hoben ist wurden, dorzu zwene hern des raths solche betteley vnd altar zuuorsorgen gegeben sein. Die den auff folgende jhar anno etc. xVIII° eine newe taffel auff den altar vordinget habenn, vnd 30 wiewol die leute zu Hermansdorff disz jhare abermols komen sein vnd wieuor vmmb die betteley gebeten, so ist doch jnen solchs abegesaget, vt supra. 20 35 Von der frwmesse des gestieffts, wie die sal gehalden werden. Von awssatzung des gestieffts de passione dominj haben die priester des gestieffts eine frumessze teglich gehalden, wiewol man 11. freitags noch Magdalene, 23. juli. 12. Dinstags noch Anne, 27. juli. 14. freitag noch Egidij, 3. september 1518. 17. Hermansdorff, Hermsdorf bei Görlitz, d. 20. III. post inuentionis sancti Steffani, 5. august 1547.
541 dem hern bischoff handels zugeschrieben, so were des rats demutige fleissige bethe, jre f. g. wolden Hansen Emerich zwuschen hier vnd Michaelis ein frei sicher geleite jn s. f. g. ambt geben vnd mit einem 90 brieffe vorsehen, den ein rath wolde noch dismol mit jme handeln. 5 Mochte er des kauffs mit jme einswerden, wol gut, wue nicht, so wolde er allenthalben die sache abeschneiden vnd erboeten Hansen Emerichs, basz er wol rats wurde, seine guetter zu uorkeuffen. Auff ein solchs hat der hertzog, wiewol schuerlich, Hansen Emerich ein schriefftlich gleite gegeben vnd dorbei dem bischoff geschrieben. 10 Diese brieffe hat der prothonotarius dem hern bischoff eilents zu- geschickt. Doruff ruhen heute freitags noch Magdalene die gebre- chen. Dinstags noch Anne ist der bote von dem hern bischoff widervmmb zukomenn vnd brieffe vnd antwort dem protonotario einbrocht, vnd einen andern tag, den freitag noch Egidij schierst 15 gen Othmachaw angesatzt, doruff der rath antwort gegeben. Vide libros missiuarum literarum circa data sua. Wie die betteley den von Hermansdorff zu irer kirchen, die geweiet ist jn der ehre sancti Laurentii, abegesaget ist wurden. Anno 1517 so noch gewonlicher alder weise III. post inuen- tionis s. Steffani die von Hermansdorff vor den rath komen sein vnd gebeten, jnen zuuorgonnenn in der stad zu irer kirchen wie vor alders von hawse zu hause in der ehre sancti Laurentij zu- 90b bieten, ist jnen jr ansuchen abegeslagen wurden, jn bedocht, das 25 ein rath solche bettelei zum altar sancti Laurentij in sanct Peters- kirchen vororden wolde. Wie den geschehen vnd disz jar ange- hoben ist wurden, dorzu zwene hern des raths solche betteley vnd altar zuuorsorgen gegeben sein. Die den auff folgende jhar anno etc. xVIII° eine newe taffel auff den altar vordinget habenn, vnd 30 wiewol die leute zu Hermansdorff disz jhare abermols komen sein vnd wieuor vmmb die betteley gebeten, so ist doch jnen solchs abegesaget, vt supra. 20 35 Von der frwmesse des gestieffts, wie die sal gehalden werden. Von awssatzung des gestieffts de passione dominj haben die priester des gestieffts eine frumessze teglich gehalden, wiewol man 11. freitags noch Magdalene, 23. juli. 12. Dinstags noch Anne, 27. juli. 14. freitag noch Egidij, 3. september 1518. 17. Hermansdorff, Hermsdorf bei Görlitz, d. 20. III. post inuentionis sancti Steffani, 5. august 1547.
Strana 542
542 keyne grundtliche anzceigung hat bekomen noch erfarn mögen, wie dieselbige messe auff die priester komenn ist, ader was sie dorvmmb dieselbige zuhalden entpfangenn, so mans dofur geachtet, sie were dem gestiefft jncorporirt wurden. Dieweile aber die priester der messe etwas beschuert, ab vnd sie douon nichts hettenn vnd derwegen gebeten zuuorgonnenn, das sie dyeselbige messe loco lecture halden möchten, also hat der rath schicklikeit der sache angesehn, auch betrachtet, das sie dorzw keyne grundt- 91 liche anzceigung vnd den priestern des gestieffts nochgelassen, die- selbige frwmesse loco lecture vnd auff welchem altar sie wolden 10 zuhalden, das den der precentor her Frantz Bresler also zuschaffen vnd furder zuthun zugesaget. Den hat der rath jme furgehalden, ab sie mit der zeit sagen wolden, jsz were keyne frwmesse, sun- dern eine slechte lectur, mochte dieselbige halden ader fallen lassen, das were jme jn keynen weg leidlich. Isz hat auch der precentor 15 zugesaget, solchs bei dem gestieffte zuuorzceichen. Actum Michaelis anno millesimo quingentesimo decimo octauo. 5 Von dem altare conceptionis hinder der schulthur zw St. Petern, wie vnd wenne dasselbige jns gestifft komenn. Isz sein dem gestiefft de passione domini etzliche altaria jn- 20 corporirt wurden, lauts der confirmacion. So den sich das altar concepcionis durch den tod magistri Andree Belers probst zu Lieg- nitz, vorlediget, ist dasselbige altar jns gestiefft gegeben wurden, jn der gemein zuuorsorgen vnd zugenyessen, so lang ein rath das- selbige anders schaffen wurde. Den so die drey altaria, wie sie 25 jn der confirmacion benumet, jns gestiefft komenn, so musz ein rath gedencken, das die zcal der priester gemehret werden, den 91b ane das wolle sich jr jerlicher lohn der confirmacion nicht vor- gleichen. Actum jm sommer anno etc. xvI°. Dergleichen ist von dem altare Ypoliti, pretorii gnant in forigem annal auch vorzceichent, 30 das driette altar heldet her Bartholomeus, der alde precentor. Von der consecracion vnd chronung her Hansen von Sley- nitz zw einem bischoff zu Meissen. Sonabents der heiligen osterwochen anno etc. xvIII° jst jn got vorstorben her Johannes von Salhawsen bischoff zu Meissen, der 35 gemeiner stat vnd aller irer vorwanter vnd geschickter gar ein gnediger her gewest ist, vnd ist noch jme capitulariter erwelet her 34. Sonabents der heiligen osterwochen, 3. april 1518.
542 keyne grundtliche anzceigung hat bekomen noch erfarn mögen, wie dieselbige messe auff die priester komenn ist, ader was sie dorvmmb dieselbige zuhalden entpfangenn, so mans dofur geachtet, sie were dem gestiefft jncorporirt wurden. Dieweile aber die priester der messe etwas beschuert, ab vnd sie douon nichts hettenn vnd derwegen gebeten zuuorgonnenn, das sie dyeselbige messe loco lecture halden möchten, also hat der rath schicklikeit der sache angesehn, auch betrachtet, das sie dorzw keyne grundt- 91 liche anzceigung vnd den priestern des gestieffts nochgelassen, die- selbige frwmesse loco lecture vnd auff welchem altar sie wolden 10 zuhalden, das den der precentor her Frantz Bresler also zuschaffen vnd furder zuthun zugesaget. Den hat der rath jme furgehalden, ab sie mit der zeit sagen wolden, jsz were keyne frwmesse, sun- dern eine slechte lectur, mochte dieselbige halden ader fallen lassen, das were jme jn keynen weg leidlich. Isz hat auch der precentor 15 zugesaget, solchs bei dem gestieffte zuuorzceichen. Actum Michaelis anno millesimo quingentesimo decimo octauo. 5 Von dem altare conceptionis hinder der schulthur zw St. Petern, wie vnd wenne dasselbige jns gestifft komenn. Isz sein dem gestiefft de passione domini etzliche altaria jn- 20 corporirt wurden, lauts der confirmacion. So den sich das altar concepcionis durch den tod magistri Andree Belers probst zu Lieg- nitz, vorlediget, ist dasselbige altar jns gestiefft gegeben wurden, jn der gemein zuuorsorgen vnd zugenyessen, so lang ein rath das- selbige anders schaffen wurde. Den so die drey altaria, wie sie 25 jn der confirmacion benumet, jns gestiefft komenn, so musz ein rath gedencken, das die zcal der priester gemehret werden, den 91b ane das wolle sich jr jerlicher lohn der confirmacion nicht vor- gleichen. Actum jm sommer anno etc. xvI°. Dergleichen ist von dem altare Ypoliti, pretorii gnant in forigem annal auch vorzceichent, 30 das driette altar heldet her Bartholomeus, der alde precentor. Von der consecracion vnd chronung her Hansen von Sley- nitz zw einem bischoff zu Meissen. Sonabents der heiligen osterwochen anno etc. xvIII° jst jn got vorstorben her Johannes von Salhawsen bischoff zu Meissen, der 35 gemeiner stat vnd aller irer vorwanter vnd geschickter gar ein gnediger her gewest ist, vnd ist noch jme capitulariter erwelet her 34. Sonabents der heiligen osterwochen, 3. april 1518.
Strana 543
543 Johannes von Sleynitz zu einem bischoffe zu Meissen, vnd consecrirt vnd gekrönet wurden sondtags noch Galli anno etc. xvII°. Czu welcher consecration so ein rath ist gebeten wurden, hat er den vndirstatschreibern hynaus gen Meissen geschickt, vnd sich seines 5 aussenbleibens entschuldigen lassen. Dobei s. g. zuuorehrung ge- schickt einen hirschen jm graben geschossen, vi rehe, eine loge malmasier, eine loge hungerisch, eine loge reynisch weins vnd einen vorgolten kopff, gekaufft vor LI marck behmischer pfennige. Wie her Merten Fabrj alhie pfarher seinen jubileum 92 gehalden. 10 Sondtags quasimodogeniti anno etc. XVIII° hat der pfarher alhie seine primitien vorneuet vnd jubileum gehalden, als der der funff- zeig jhar jm pristerlichem stand gewest, jn aller mose vnd weise mit vesper vnd messe, wie ein ander newer priestern, alleine ist 15 jme durch gute frunde vndirsaget, an der thor nicht zu stehn vnd der mütter nicht zuwarten, den die leute wurden jms vbel aus- legen, ab vnd er solche vornewung der ersten messe vmmb geldis willen furgenomen, wie er auch gewislich zum teil gethan, wue er von seinen guten freunden douon nicht were geweist wurden. 20 Wie sich einer, Caspar Schubart jm stock selbst vm- brocht vnd wie mit jme gebaret. So gnanter Schubart schneider zu Leschwitz hadershalb ein- gesatzt, hireingefurt durch die dienern vnd vmmb mancher be- ruchttung willen mit der scherffe angegrieffen ist wurden, hat er 25 sich zu manchfeldigen vntat bekant, sunderlich wie er sich mit Valten Reichel auff der heide vmbgedrot, ochssen gestolen etc., lauts seines bekentnus, vnd so er jm stocke mit denn fuessen vnd halsz gesatzt, hat er die salbender von einem ruen tuch abege- riessen vnd sich selbst ersteckt etc. So aber auff tzwene wege 92b 30 bedocht, an einem das er von wegen seiner mishandelung also tod solde der wide gericht werden, zum andern, dieweile er die rechte nicht erwartet vnd sich forchthalb der pein vmmbrocht, werde er nicht wurdig aldo zuhangenn, den wurde noch ordenung der hei- ligen kirche fur solche leute nicht gebeten, aber vor die so jn 35 lufften vnd am galgen vorschieden, thete der kristliche kirche viel 2. sondtags noch Galli, 4. juli 1518. 6. jm graben geschossen, im stadt- graben, worin hirsche gehalten wurden. 44. Sondtags quasimodogeniti, 11. april 1518. 26. vmbgedrot, herumgedreht, umhergeschlichen. 31. der wide, mit der weide, die schmachvollste art des hängens.
543 Johannes von Sleynitz zu einem bischoffe zu Meissen, vnd consecrirt vnd gekrönet wurden sondtags noch Galli anno etc. xvII°. Czu welcher consecration so ein rath ist gebeten wurden, hat er den vndirstatschreibern hynaus gen Meissen geschickt, vnd sich seines 5 aussenbleibens entschuldigen lassen. Dobei s. g. zuuorehrung ge- schickt einen hirschen jm graben geschossen, vi rehe, eine loge malmasier, eine loge hungerisch, eine loge reynisch weins vnd einen vorgolten kopff, gekaufft vor LI marck behmischer pfennige. Wie her Merten Fabrj alhie pfarher seinen jubileum 92 gehalden. 10 Sondtags quasimodogeniti anno etc. XVIII° hat der pfarher alhie seine primitien vorneuet vnd jubileum gehalden, als der der funff- zeig jhar jm pristerlichem stand gewest, jn aller mose vnd weise mit vesper vnd messe, wie ein ander newer priestern, alleine ist 15 jme durch gute frunde vndirsaget, an der thor nicht zu stehn vnd der mütter nicht zuwarten, den die leute wurden jms vbel aus- legen, ab vnd er solche vornewung der ersten messe vmmb geldis willen furgenomen, wie er auch gewislich zum teil gethan, wue er von seinen guten freunden douon nicht were geweist wurden. 20 Wie sich einer, Caspar Schubart jm stock selbst vm- brocht vnd wie mit jme gebaret. So gnanter Schubart schneider zu Leschwitz hadershalb ein- gesatzt, hireingefurt durch die dienern vnd vmmb mancher be- ruchttung willen mit der scherffe angegrieffen ist wurden, hat er 25 sich zu manchfeldigen vntat bekant, sunderlich wie er sich mit Valten Reichel auff der heide vmbgedrot, ochssen gestolen etc., lauts seines bekentnus, vnd so er jm stocke mit denn fuessen vnd halsz gesatzt, hat er die salbender von einem ruen tuch abege- riessen vnd sich selbst ersteckt etc. So aber auff tzwene wege 92b 30 bedocht, an einem das er von wegen seiner mishandelung also tod solde der wide gericht werden, zum andern, dieweile er die rechte nicht erwartet vnd sich forchthalb der pein vmmbrocht, werde er nicht wurdig aldo zuhangenn, den wurde noch ordenung der hei- ligen kirche fur solche leute nicht gebeten, aber vor die so jn 35 lufften vnd am galgen vorschieden, thete der kristliche kirche viel 2. sondtags noch Galli, 4. juli 1518. 6. jm graben geschossen, im stadt- graben, worin hirsche gehalten wurden. 44. Sondtags quasimodogeniti, 11. april 1518. 26. vmbgedrot, herumgedreht, umhergeschlichen. 31. der wide, mit der weide, die schmachvollste art des hängens.
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544 furbit, dorvmmb das sie in rechtem cristlichen glauben gestorben, auch der rechte erwartet, vnd pein vnd schande vor jre sunde erlieden hetten, dorvmmb sie trost zuuorgebung jrer sunde als cri- sten gehoffet vnd zugewarten etc. Ist also jm rathe gewonlicher weise in gegenwert des richters doruff geredt, jnen herfur vber den marckte zufuren, aldo ane alles gleute zubeschreien seiner mishandelung, vnd das er der rechte nicht erwartet, sundern selbst vom leben zum tod brocht, vnd alsden vnder den galgen zubegraben lassen, wie den geschehen. Actum na Crispini anno etc. decimo octauo. 5 10 Wie her Frantz Presse zu einem precentorj jns gestiefft de passione domini vom rath eingeweist vnd gesatzt ist wurden. 93 93b So der rath vormarckt, das her Bartholomeus precentor vahst geschwach gewest, vnd suesten bei dem gesange in der kirchen 15 vorsewmlich, hat er jm besten betracht solchs zuwandeln, vnd mit her Bartz douon gutlich reden lassen, das er jn ansicht seiner schwachheit die precentorei vbergeben wolde, vnd auff einen an- dern gedencken der hirzu tuglich, doch solde er vnuorstossen bleiben vnd die andere stat behalden, dem neuen precentor vnd� 20 dirricht zuthun, vnd was ein precentor zuuor het seines ambts vnd der muhe halb (das sein vielleicht vi marcke), das solde er mit dem neuen teilen, vnd ab er mit der zceit schwachheithalb des kuhrs nicht gewarten konde noch wolde, so wolde jm der rath vorgonnen, in das andere hause, das die helffte dem altar pretorii 25 zustehet, vnd der rath zu der zeit do er das altar pretorii jns ge- stiefft gegeben, wie oben xCI., jme bisz auff weiter sein schaffen furbehalden hot, zuziehen vnd zuwonen. Vnd hat also der proto- notarius auff befelh des raths mit jme so weit geredt vnd her Frantzen furgeslagen, mit angetzeigter weise. Czu dem er den 30 gute genuge gehabt, vnd zugesagt zuweichen vnd jme gutlich vnd- dirricht zuthun. Doruff der protonotarius gebeten, sich mit der rechnung zuschicken, vnd so er geschickt sein wurde, so wurde der rath denn neuen einfuren lassen. n Dorzu hat der rath vorordent magistrum Johannem Hasz proto- 35 notarium, Joannem Arnolt subnotarium vnd magistrum Marcum Eissenmenger, die den obgemelten her Frantzen eingeweist vnd in gegenwert der andern priestern vormelden lassen allir gebrechen 6. ane alles gleute, ohne das armesünderglöcklein. 9. Ia Crispini, 27. oc- tober 1518. 17. Bartz, abkürzung für Bartholomäus.
544 furbit, dorvmmb das sie in rechtem cristlichen glauben gestorben, auch der rechte erwartet, vnd pein vnd schande vor jre sunde erlieden hetten, dorvmmb sie trost zuuorgebung jrer sunde als cri- sten gehoffet vnd zugewarten etc. Ist also jm rathe gewonlicher weise in gegenwert des richters doruff geredt, jnen herfur vber den marckte zufuren, aldo ane alles gleute zubeschreien seiner mishandelung, vnd das er der rechte nicht erwartet, sundern selbst vom leben zum tod brocht, vnd alsden vnder den galgen zubegraben lassen, wie den geschehen. Actum na Crispini anno etc. decimo octauo. 5 10 Wie her Frantz Presse zu einem precentorj jns gestiefft de passione domini vom rath eingeweist vnd gesatzt ist wurden. 93 93b So der rath vormarckt, das her Bartholomeus precentor vahst geschwach gewest, vnd suesten bei dem gesange in der kirchen 15 vorsewmlich, hat er jm besten betracht solchs zuwandeln, vnd mit her Bartz douon gutlich reden lassen, das er jn ansicht seiner schwachheit die precentorei vbergeben wolde, vnd auff einen an- dern gedencken der hirzu tuglich, doch solde er vnuorstossen bleiben vnd die andere stat behalden, dem neuen precentor vnd� 20 dirricht zuthun, vnd was ein precentor zuuor het seines ambts vnd der muhe halb (das sein vielleicht vi marcke), das solde er mit dem neuen teilen, vnd ab er mit der zceit schwachheithalb des kuhrs nicht gewarten konde noch wolde, so wolde jm der rath vorgonnen, in das andere hause, das die helffte dem altar pretorii 25 zustehet, vnd der rath zu der zeit do er das altar pretorii jns ge- stiefft gegeben, wie oben xCI., jme bisz auff weiter sein schaffen furbehalden hot, zuziehen vnd zuwonen. Vnd hat also der proto- notarius auff befelh des raths mit jme so weit geredt vnd her Frantzen furgeslagen, mit angetzeigter weise. Czu dem er den 30 gute genuge gehabt, vnd zugesagt zuweichen vnd jme gutlich vnd- dirricht zuthun. Doruff der protonotarius gebeten, sich mit der rechnung zuschicken, vnd so er geschickt sein wurde, so wurde der rath denn neuen einfuren lassen. n Dorzu hat der rath vorordent magistrum Johannem Hasz proto- 35 notarium, Joannem Arnolt subnotarium vnd magistrum Marcum Eissenmenger, die den obgemelten her Frantzen eingeweist vnd in gegenwert der andern priestern vormelden lassen allir gebrechen 6. ane alles gleute, ohne das armesünderglöcklein. 9. Ia Crispini, 27. oc- tober 1518. 17. Bartz, abkürzung für Bartholomäus.
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545 des gestieffts, sundirlich des gesangs, der zumol vbel jn der kirchen gehalden wurde etc. Dornoch hat der alde precentor seine rech- nung gethan, mit vbirantwortung alles des, das jn gemeine zu dem gestiefft gehort hat, an zcinsen, schusseln, kandeln etc. Aldo ist dem neuen precentorj befolen wurden, alle jhar rechnung zuthun, den dieweile etzliche altar (wie oben vorzceichent) jn gestiefft ge- geben weren wurden, so wolde der rath raths werden, ab jsz sich schicken wolde vnd die zins gestiegen sein, die personenn zu mehrenn. Actum secunda post trinitatis aliter post Bonifacii 40 anno XVIII°. 5 1519. Von der strosse. Donerstags octauas trium regum anno etc. xIx° ist mit den vom Lauben obirmols gehandelt von der lantstrasse aus Meissen jn 15 Polan vnd widervmmb auch von der strasse vbir die heide noch Newmburg, vnd doch nichts anders, den wie jm nehsten annal vorzceichent, vnd ist von beiden teilen die sache in ein weiter be- dencken zu nemenn vnd furdir zutragen an die andern von steten, wie den mondtags abents conuersionis Pauli geschehen ist, vor- 20 schoben wurden. Rotemwasser. 94 30 Desselben tages ist auch gehandelt von den gerichten zum Rotenwasser, also das die vom Lauben angetzeiget, wie itzt ge- meldt dorffe jnn jrem weichbilde gelegen were, vnd dorvmmb mit 25 den obirgerichten gem Lauben jn die voitey gehorig, vnd wiewol ein rath alhie zur zeit ein contract, dieser gerichthalb etwo auff- gericht vorgeleget hette, so wusten sie doch nicht, wie derselbige bei sie komen, dorvmmb das die von Pentzig douon kein wiessen trugen, wie sie den solchs an krefftigen stellen bekant hetten. Vnd haben also furdir vorzcalt einen langen seltzamen gebrauch irer gerichte vnd daraus gefurt, das jrer achttung nicht wol mog- lich, anders mit den gerichten doselbst zum Rotenwasser zugebaren, den mit andern gerichten jm weichbilde gelegen. Yedoch aus vor- wanter nackbarschafft wue weisz vorhanden, jnen halb leidlich, 35 wolden sie sich gerne besagen lassen, ab dennoch, ab sie etwan von den Pentzigern in solchem falle angesprochen weren wurden, 4. kandeln, kännchen. 9. secunda post trinitatis, 1. juni 1518. 13. Doners- tags octauas trium regum, 13. januar 1519. 19. mondtags abents conuersionis Pauli, 24. januar 1519. 69
545 des gestieffts, sundirlich des gesangs, der zumol vbel jn der kirchen gehalden wurde etc. Dornoch hat der alde precentor seine rech- nung gethan, mit vbirantwortung alles des, das jn gemeine zu dem gestiefft gehort hat, an zcinsen, schusseln, kandeln etc. Aldo ist dem neuen precentorj befolen wurden, alle jhar rechnung zuthun, den dieweile etzliche altar (wie oben vorzceichent) jn gestiefft ge- geben weren wurden, so wolde der rath raths werden, ab jsz sich schicken wolde vnd die zins gestiegen sein, die personenn zu mehrenn. Actum secunda post trinitatis aliter post Bonifacii 40 anno XVIII°. 5 1519. Von der strosse. Donerstags octauas trium regum anno etc. xIx° ist mit den vom Lauben obirmols gehandelt von der lantstrasse aus Meissen jn 15 Polan vnd widervmmb auch von der strasse vbir die heide noch Newmburg, vnd doch nichts anders, den wie jm nehsten annal vorzceichent, vnd ist von beiden teilen die sache in ein weiter be- dencken zu nemenn vnd furdir zutragen an die andern von steten, wie den mondtags abents conuersionis Pauli geschehen ist, vor- 20 schoben wurden. Rotemwasser. 94 30 Desselben tages ist auch gehandelt von den gerichten zum Rotenwasser, also das die vom Lauben angetzeiget, wie itzt ge- meldt dorffe jnn jrem weichbilde gelegen were, vnd dorvmmb mit 25 den obirgerichten gem Lauben jn die voitey gehorig, vnd wiewol ein rath alhie zur zeit ein contract, dieser gerichthalb etwo auff- gericht vorgeleget hette, so wusten sie doch nicht, wie derselbige bei sie komen, dorvmmb das die von Pentzig douon kein wiessen trugen, wie sie den solchs an krefftigen stellen bekant hetten. Vnd haben also furdir vorzcalt einen langen seltzamen gebrauch irer gerichte vnd daraus gefurt, das jrer achttung nicht wol mog- lich, anders mit den gerichten doselbst zum Rotenwasser zugebaren, den mit andern gerichten jm weichbilde gelegen. Yedoch aus vor- wanter nackbarschafft wue weisz vorhanden, jnen halb leidlich, 35 wolden sie sich gerne besagen lassen, ab dennoch, ab sie etwan von den Pentzigern in solchem falle angesprochen weren wurden, 4. kandeln, kännchen. 9. secunda post trinitatis, 1. juni 1518. 13. Doners- tags octauas trium regum, 13. januar 1519. 19. mondtags abents conuersionis Pauli, 24. januar 1519. 69
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546 94b hetten sich wiessen zuhalden. Aber die von Pentzig hetten sich jre tage desz nicht angemost, bisz so lang das gut an den rath kommen were. Dorkegen ist jnen geantwort, das Rotenwasser jm laubischen weichbilde gelegen were, vnd mit den obergerichten gem Lauben gehorig, were man nicht jn abrede. So aber der rath das gut Penzig mit seiner gerechtikeit vnd brieffen vbirkomen, hette er nicht wiessen zuvndirlassen solchs anzuregen, noch laut des vor- trags, etwan zwuschen den von Pentzig vnd den vom Lauben auff- gericht, welchen sie auch wol erworbenn, vnd von den von Pentzig vnd suesten von nyemandes vbirkomen, welchs den signatur vnd registratur der brieffe vbir das gut Penzig vormutlich anzeiget. Das abir die itzigen die von Pentzig ader vielleicht zu jhener zeit des kauffs, do sie zum teil jungst gewest, von dem vortrag nichts haben wiessen wollen, das were dem rath frembde, mochte auch 15 sein, das sie sich vmmb ire brieffe nicht vahst bekommert, den jsz were vbir anderthalb hundert jhar, do der vortrag auffgericht, Hirnoch vnd vor viel jaren hetten die von Pentzig das dorff Roten- wasser den von Saltza zu Schreibersdorff vorpfendet. Nhu sagetten die eldisten des dorffs, der einsteils achtzig jhar wol gedechtig 20 weren, das zur selben zeit der gebrauch gewest were, so sich ein getzoge bei jnen erboret, so weren sie zum ersten zu den von Penzig gegangen, vnd gefraget wie sie sich hirjnnen zuhalden. Hetten sie den vormarckt, das die vorwundung vnd sache vahst grosz gewest, so hetten sie leute gem Lauben geweist, vnd alsden 25 auff den vortrag vor sie gebeten, so hette man sie losgelassenn. Dornoch, so das dorffe den von Saltza were vorsatzt wurden, 95 hetten dieselben der leute nicht sere geacht vnd sie mit allen sachen vnd vorwundung gem Lauben geweist, vnd sie also den gerichten, vielleicht des vortrags vnwissende, vndirworffen. Vnd 30 konde der rath aus gut nackbarschafft wol erleiden, das gutlicher weise dorein gesehn wurde, dorvmmb er jnen auch eine copia des vortrags zu jren handen gegeben, des sich doch ire vorfarn bisher gewegert. Vnd ist also noch viel rede vnd einsage dohyn gehan- delt, doch auff beiderseit bedencken, das sich die leute zum Roten- 35 wasser der gerichte zum Lauben halden solden, vnd so sie gegen denselbenn, in welcherlei sache das were, die do gelt antroffe, vor- bussen solden vnd ein rath vor dieselben schriebe ader ire boten dorvmmb schickten, so solden sie frei vnd losz ane entgelt von den gerichten kommen etc. Solch vnddirredung ist von beiden 40 teilen in weiter bedocht genomenn vnd sein doruff etzliche vom Rotenwasser, die eines mortshalb zum Lauben jn die ocht komenn, 5 10
546 94b hetten sich wiessen zuhalden. Aber die von Pentzig hetten sich jre tage desz nicht angemost, bisz so lang das gut an den rath kommen were. Dorkegen ist jnen geantwort, das Rotenwasser jm laubischen weichbilde gelegen were, vnd mit den obergerichten gem Lauben gehorig, were man nicht jn abrede. So aber der rath das gut Penzig mit seiner gerechtikeit vnd brieffen vbirkomen, hette er nicht wiessen zuvndirlassen solchs anzuregen, noch laut des vor- trags, etwan zwuschen den von Pentzig vnd den vom Lauben auff- gericht, welchen sie auch wol erworbenn, vnd von den von Pentzig vnd suesten von nyemandes vbirkomen, welchs den signatur vnd registratur der brieffe vbir das gut Penzig vormutlich anzeiget. Das abir die itzigen die von Pentzig ader vielleicht zu jhener zeit des kauffs, do sie zum teil jungst gewest, von dem vortrag nichts haben wiessen wollen, das were dem rath frembde, mochte auch 15 sein, das sie sich vmmb ire brieffe nicht vahst bekommert, den jsz were vbir anderthalb hundert jhar, do der vortrag auffgericht, Hirnoch vnd vor viel jaren hetten die von Pentzig das dorff Roten- wasser den von Saltza zu Schreibersdorff vorpfendet. Nhu sagetten die eldisten des dorffs, der einsteils achtzig jhar wol gedechtig 20 weren, das zur selben zeit der gebrauch gewest were, so sich ein getzoge bei jnen erboret, so weren sie zum ersten zu den von Penzig gegangen, vnd gefraget wie sie sich hirjnnen zuhalden. Hetten sie den vormarckt, das die vorwundung vnd sache vahst grosz gewest, so hetten sie leute gem Lauben geweist, vnd alsden 25 auff den vortrag vor sie gebeten, so hette man sie losgelassenn. Dornoch, so das dorffe den von Saltza were vorsatzt wurden, 95 hetten dieselben der leute nicht sere geacht vnd sie mit allen sachen vnd vorwundung gem Lauben geweist, vnd sie also den gerichten, vielleicht des vortrags vnwissende, vndirworffen. Vnd 30 konde der rath aus gut nackbarschafft wol erleiden, das gutlicher weise dorein gesehn wurde, dorvmmb er jnen auch eine copia des vortrags zu jren handen gegeben, des sich doch ire vorfarn bisher gewegert. Vnd ist also noch viel rede vnd einsage dohyn gehan- delt, doch auff beiderseit bedencken, das sich die leute zum Roten- 35 wasser der gerichte zum Lauben halden solden, vnd so sie gegen denselbenn, in welcherlei sache das were, die do gelt antroffe, vor- bussen solden vnd ein rath vor dieselben schriebe ader ire boten dorvmmb schickten, so solden sie frei vnd losz ane entgelt von den gerichten kommen etc. Solch vnddirredung ist von beiden 40 teilen in weiter bedocht genomenn vnd sein doruff etzliche vom Rotenwasser, die eines mortshalb zum Lauben jn die ocht komenn, 5 10
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547 bete frey gegeben wurden, den vmmb des falls willen hot sich auch diese neue handelung erwackt. Den so sich ein gezcoge zum Rotenwasser erboret, also das sich etzliche wieder gerichte gesatzt, dorvnder auch einer vahst vorwundt, vnd so die freuelir hirein 5 gefurt, hat der vorwundte gefolget hirein zum artzte vnd also ge- storben. Vnd wiewol die vorwundung zum Luban angesaget, so haben doch die gerichte, weile der vorwundte gestorben, keyne genuge gehabt. Der rath hette auch gewislich den thetir gestrafft, so hat sich keyner zur that bekennen wollen. Actum die et anno 10 quibus supra. Von Hansen Emerichs sache. 95b Freitags vor Egidij sein gen Othmachaw komen Bernhart Bernt vnd der protonotarius, vnd aldo den hern bischoff mit seinen rethen, auch Hansen Emerichen gefunden. Vnd mit jme vahst 15 drey tag vnddirhandelung gehalden, aber nichts ausgericht, dor- vmmb das Hans Emerich vnbedocht gewest, seine gueter vmmb XVIM schoc polichen zugeben, hinder sich selbst getrost, dieselben hoher auszubrengenn. Ist also muhe reise vnd handelung vorgebens zuronnen, aber der her bischoff hat den geschickten viel ehre ge- 20 than vnd sein auch etzliche signatur beiden teilen gegeben wur- den. Dornoch vmmb Martini eodem anno xVII° ist geschickt von dem hern bischoff Frantz Teschnitzky, vnd hat abirmols den kauff gesucht, den der her bischoff vnd yederman hats dofur angesehn, der kauff solde zum vortrag am schicklichsten sein, vnd hat die 25 hoffenung gehabt, ein rath wurde noch etwas mehr auff die guettir gesatzt haben. Weile abir Hans Frentzel des vortzugs, auch des hohern kauffs gentzlich beschuert, vnd fleissig gebeten, wie fur- mols offte jnen des kauffs losz zulossenn, jst gnantem Frantzen der kauff allenthalben abegeslagen, also das sie furthyn domit vn- 30 beladen sein wollen, auch ab etwas dem kauffe zugute enthangen furdir vnbegeben habenn vnd gedochtem geschicktenn angesaget: 96 dieweile Hans Emerich nicht vormeinet, seine gutter vmmb ein solch geldt zugeben, so solde er zwuschen hier vnd weynachten sich burgerrechts entledigen, die leute betzalen vnd sich gutlich 35 entbrechen, woe abir nicht, so wolde sich ein rath der gebure wiessen zuhalden. Den jsz wolde jme Hans Emerichs furnemenn furder allenthalben vnleidlich sein, mochte er seine guetter tewrer ausbrengen, das wurde er wol befinden etc. Vnd so der geschickte diesen entlichen beslusz vormarckt, hat er hynangehangen, ab icht 1. bete, suppl. auff. 42. Freitags vor Egidij, 25. august 1518. 69
547 bete frey gegeben wurden, den vmmb des falls willen hot sich auch diese neue handelung erwackt. Den so sich ein gezcoge zum Rotenwasser erboret, also das sich etzliche wieder gerichte gesatzt, dorvnder auch einer vahst vorwundt, vnd so die freuelir hirein 5 gefurt, hat der vorwundte gefolget hirein zum artzte vnd also ge- storben. Vnd wiewol die vorwundung zum Luban angesaget, so haben doch die gerichte, weile der vorwundte gestorben, keyne genuge gehabt. Der rath hette auch gewislich den thetir gestrafft, so hat sich keyner zur that bekennen wollen. Actum die et anno 10 quibus supra. Von Hansen Emerichs sache. 95b Freitags vor Egidij sein gen Othmachaw komen Bernhart Bernt vnd der protonotarius, vnd aldo den hern bischoff mit seinen rethen, auch Hansen Emerichen gefunden. Vnd mit jme vahst 15 drey tag vnddirhandelung gehalden, aber nichts ausgericht, dor- vmmb das Hans Emerich vnbedocht gewest, seine gueter vmmb XVIM schoc polichen zugeben, hinder sich selbst getrost, dieselben hoher auszubrengenn. Ist also muhe reise vnd handelung vorgebens zuronnen, aber der her bischoff hat den geschickten viel ehre ge- 20 than vnd sein auch etzliche signatur beiden teilen gegeben wur- den. Dornoch vmmb Martini eodem anno xVII° ist geschickt von dem hern bischoff Frantz Teschnitzky, vnd hat abirmols den kauff gesucht, den der her bischoff vnd yederman hats dofur angesehn, der kauff solde zum vortrag am schicklichsten sein, vnd hat die 25 hoffenung gehabt, ein rath wurde noch etwas mehr auff die guettir gesatzt haben. Weile abir Hans Frentzel des vortzugs, auch des hohern kauffs gentzlich beschuert, vnd fleissig gebeten, wie fur- mols offte jnen des kauffs losz zulossenn, jst gnantem Frantzen der kauff allenthalben abegeslagen, also das sie furthyn domit vn- 30 beladen sein wollen, auch ab etwas dem kauffe zugute enthangen furdir vnbegeben habenn vnd gedochtem geschicktenn angesaget: 96 dieweile Hans Emerich nicht vormeinet, seine gutter vmmb ein solch geldt zugeben, so solde er zwuschen hier vnd weynachten sich burgerrechts entledigen, die leute betzalen vnd sich gutlich 35 entbrechen, woe abir nicht, so wolde sich ein rath der gebure wiessen zuhalden. Den jsz wolde jme Hans Emerichs furnemenn furder allenthalben vnleidlich sein, mochte er seine guetter tewrer ausbrengen, das wurde er wol befinden etc. Vnd so der geschickte diesen entlichen beslusz vormarckt, hat er hynangehangen, ab icht 1. bete, suppl. auff. 42. Freitags vor Egidij, 25. august 1518. 69
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548 96b eim rath thulich, so Emerich einem rath sein hawse vor den abe- zug einrewmenn wurde, das jme vorgunst, seine guttern selbst zuuorkeuffen, vnd das burgerrecht so lang zuhalden. Solchs alles jst von beiden teilen jn ein bedencken vnd bisz an den herrn bi- schoff zutragen genomenn wurden. Vide libros missiuarum eodem anno et die. IIa, Iа, Iva diebus post trium regum anno XIx° ist abirmols ge- schickt wurden Frantz Teschnitzky vnd hat erstlich furgeleget den machtbrieffe des bischoffs, dorjnne s. g. angetzeiget die walt, so jme von Hansen Emerich eingerewmet, jn dieser sache zuhandeln 10 lossen, dobei auch eine hantschriefft Hansen Emerichs, dorjnne er solche macht dem hern bischoffen vnd Frantzen zugestalt hot. Dornoch angegeben, das der her bischoff noch furs beste ansehe den kauffe, weile aber derselbige allenthalben jn forigen hendeln abegeslagen, so mustes auch dobei bleiben, sundern auff vorlassen 15 artickel der in ein bedencken genomen, hette er befelh, dorauff zu- handeln. Vnd also viel beger vnd bethe angestalt, IM marck von Emerichen zum abezug zu nemenn, des sich den die eldisten mit viel einsagen geschutzt vnd vbir den zugesagten IM fl. gehalden, bissolang vnd jn betrachttung vielgehabter muhe vnd die noch 20 mochte zufallen, das sie nochgelassen vnd gefordert vor den abezug alle vorsessene burgerliche geschosser vnd mitsteuer IM schoc an gorl. pf. Dobei jsz auch geblieben, vnd ist also von den andernn gebrechen folgende gehandelt vnd beslossen, noch jnhalde des vor- trags derhalb auffgericht vnd bei die hendel geleget. Auff den� 25 selben vortrag, der den die sancte Prisce offentlich jm rath gelesen, hat der protonotarius gebeten, jme das hause vor einem andern zuuorgonnenn. Also hat der rath jns hawse iv herrn geschickt neben dem protonotario vnd dasselbige beschauen lassen. Sein gewest Daniel Goritz, magister Eissenmenger, Frantz Schultz vnd 30 Hans Peitzener, vnd dornoch jm rathe ist jme das haws vorkaufft, wie jsz auch zuuorn durch eldisten vnd geschwornen beslossen zu- uorkeuffen vnd gegeben vor IM marck. Doruff er bereit betzalt IIIC schoc jnhaldis des statbuchs, vnd hat also das hawse betzogenn. Vnd so den dieser jrthumb auff solchen vortrag hingeleget, 35 hat obgemelter geschickter zugesaget, von Hansen Emrichen zur- langen vbir alle gegebene folmacht eine bewilligung dises vortrags. 97 Dorauff den dem geschickten Hansen Emerichs vorschreibung zu handen gestalt, die er den jn gegenwert der eldisten herrn durch- 5 7. Ia, IIIa, IVa diebus post trium regum, 8., 9., 10. januar 1519. 9. walt, gewalt. 26. die sancte Prisce, 18. januar 1519.
548 96b eim rath thulich, so Emerich einem rath sein hawse vor den abe- zug einrewmenn wurde, das jme vorgunst, seine guttern selbst zuuorkeuffen, vnd das burgerrecht so lang zuhalden. Solchs alles jst von beiden teilen jn ein bedencken vnd bisz an den herrn bi- schoff zutragen genomenn wurden. Vide libros missiuarum eodem anno et die. IIa, Iа, Iva diebus post trium regum anno XIx° ist abirmols ge- schickt wurden Frantz Teschnitzky vnd hat erstlich furgeleget den machtbrieffe des bischoffs, dorjnne s. g. angetzeiget die walt, so jme von Hansen Emerich eingerewmet, jn dieser sache zuhandeln 10 lossen, dobei auch eine hantschriefft Hansen Emerichs, dorjnne er solche macht dem hern bischoffen vnd Frantzen zugestalt hot. Dornoch angegeben, das der her bischoff noch furs beste ansehe den kauffe, weile aber derselbige allenthalben jn forigen hendeln abegeslagen, so mustes auch dobei bleiben, sundern auff vorlassen 15 artickel der in ein bedencken genomen, hette er befelh, dorauff zu- handeln. Vnd also viel beger vnd bethe angestalt, IM marck von Emerichen zum abezug zu nemenn, des sich den die eldisten mit viel einsagen geschutzt vnd vbir den zugesagten IM fl. gehalden, bissolang vnd jn betrachttung vielgehabter muhe vnd die noch 20 mochte zufallen, das sie nochgelassen vnd gefordert vor den abezug alle vorsessene burgerliche geschosser vnd mitsteuer IM schoc an gorl. pf. Dobei jsz auch geblieben, vnd ist also von den andernn gebrechen folgende gehandelt vnd beslossen, noch jnhalde des vor- trags derhalb auffgericht vnd bei die hendel geleget. Auff den� 25 selben vortrag, der den die sancte Prisce offentlich jm rath gelesen, hat der protonotarius gebeten, jme das hause vor einem andern zuuorgonnenn. Also hat der rath jns hawse iv herrn geschickt neben dem protonotario vnd dasselbige beschauen lassen. Sein gewest Daniel Goritz, magister Eissenmenger, Frantz Schultz vnd 30 Hans Peitzener, vnd dornoch jm rathe ist jme das haws vorkaufft, wie jsz auch zuuorn durch eldisten vnd geschwornen beslossen zu- uorkeuffen vnd gegeben vor IM marck. Doruff er bereit betzalt IIIC schoc jnhaldis des statbuchs, vnd hat also das hawse betzogenn. Vnd so den dieser jrthumb auff solchen vortrag hingeleget, 35 hat obgemelter geschickter zugesaget, von Hansen Emrichen zur- langen vbir alle gegebene folmacht eine bewilligung dises vortrags. 97 Dorauff den dem geschickten Hansen Emerichs vorschreibung zu handen gestalt, die er den jn gegenwert der eldisten herrn durch- 5 7. Ia, IIIa, IVa diebus post trium regum, 8., 9., 10. januar 1519. 9. walt, gewalt. 26. die sancte Prisce, 18. januar 1519.
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549 stochen vnd getot hat. Doch hat der rath eine auscultirte copia douon behalden. Dornoch sein auff genugsame vollmacht der von Reichenbach etzliche vorschreibung auff Hansen Emerichs lantguetter zugelassen wurden, dem bischoff zu Breslaw, dem graffen zw Glatz, gedochtem Frantzen etc., vnd jme copien des statbuchs douon ge- geben. Entlich hat der geschickte gefolget mit diesen worten: haben wir gebeten vor die toden, vorgessen wir vnsirselbst auch nicht, vnd angesaget, wie Hans Emerich jme vor seine muhe vnd reise zugesaget hette, soviel er dem rathe an den angeforderten 10 summen der IM fl. hung. vnd IIIC fl. vor die vorsessene geschosser vnd steuer abereissen mochte, vnd gegenwertigen seinen macht- mann auffgetragen die macht jme dasselbige auff seine guetter zu- uorschreiben lassen, mit bethe, solchs jnhalds der auffgetragen macht zugeschehn lassen etc. So den die eldisten herrn diese 15 hinderlist vormarckt, haben sie jme solchs zuzulassen gewegert, in heymlicher bedocht, was Emerich enthangenn, solde jme zu gute komenn vnd jme gesaget, ein solchs nochzulassen wolde eine vor- mercklikeit brengen, ab vnd ein rath mit jme vbir Hansen Eme- richen in einem vornem gestanden, were abir Hans Emerich jme 20 etwas zugesaget vnd schuldig, wurde sich in andere wege wol wiessen zuhalden. Dobei jsz auch hat bleiben mussen, vnd wie- wol der geschickte viel bethe angestalt, dem bischoff etzliche su- menn, auch Hansen Emerich 1C fl. zu losung etzlicher cleinotten 97b dem pfarher vorpfendet, hirauszzugeben, so haben die herrn solchs jn keynen weg thuen wollen. Den der geschickte vnd der bischoff haben jsz dofur gehalden, das ein rath alle schulde vnd vorschrei- bung Hansen Emerichs abelosen vnd die guetter zu sich nemenn wurde. Das den nymmer mehr geschiet, ferlikeithalb die ein rath gewarten must, vnd andern leuten doruor auszihen, vnd jnen ein- 30 steckenn, vnd das auch die gutter die schulde vnd vorschreibung nicht ertragen konden. Actum die et anno quibus supra. Wie Hans Frentzel sich seiner farenden habe vom rath schossz frey gekawfft hat. So Hans Frentzel (der gewonet hat jn dem andern hausz vndir 35 den leuben) beschuerung getragen an seinem eidgeschossz, der farenden habehalb, dorvmmb das er eine mergliche narung gehabt, zustroet in seinem handil vndir viel leute, das er auch gemeinet, were jme nicht wol moglich, sich dorjnnen rechte zuhalden. Zum andern hat er einen besorg gehabt, das jme noch seinem tode 40 mochte eingegangen werden, vnd so er jerlich etwas redlichs mit seinem handel erworbe (den wie er wieder etzliche herrn mit den 5 25
549 stochen vnd getot hat. Doch hat der rath eine auscultirte copia douon behalden. Dornoch sein auff genugsame vollmacht der von Reichenbach etzliche vorschreibung auff Hansen Emerichs lantguetter zugelassen wurden, dem bischoff zu Breslaw, dem graffen zw Glatz, gedochtem Frantzen etc., vnd jme copien des statbuchs douon ge- geben. Entlich hat der geschickte gefolget mit diesen worten: haben wir gebeten vor die toden, vorgessen wir vnsirselbst auch nicht, vnd angesaget, wie Hans Emerich jme vor seine muhe vnd reise zugesaget hette, soviel er dem rathe an den angeforderten 10 summen der IM fl. hung. vnd IIIC fl. vor die vorsessene geschosser vnd steuer abereissen mochte, vnd gegenwertigen seinen macht- mann auffgetragen die macht jme dasselbige auff seine guetter zu- uorschreiben lassen, mit bethe, solchs jnhalds der auffgetragen macht zugeschehn lassen etc. So den die eldisten herrn diese 15 hinderlist vormarckt, haben sie jme solchs zuzulassen gewegert, in heymlicher bedocht, was Emerich enthangenn, solde jme zu gute komenn vnd jme gesaget, ein solchs nochzulassen wolde eine vor- mercklikeit brengen, ab vnd ein rath mit jme vbir Hansen Eme- richen in einem vornem gestanden, were abir Hans Emerich jme 20 etwas zugesaget vnd schuldig, wurde sich in andere wege wol wiessen zuhalden. Dobei jsz auch hat bleiben mussen, vnd wie- wol der geschickte viel bethe angestalt, dem bischoff etzliche su- menn, auch Hansen Emerich 1C fl. zu losung etzlicher cleinotten 97b dem pfarher vorpfendet, hirauszzugeben, so haben die herrn solchs jn keynen weg thuen wollen. Den der geschickte vnd der bischoff haben jsz dofur gehalden, das ein rath alle schulde vnd vorschrei- bung Hansen Emerichs abelosen vnd die guetter zu sich nemenn wurde. Das den nymmer mehr geschiet, ferlikeithalb die ein rath gewarten must, vnd andern leuten doruor auszihen, vnd jnen ein- 30 steckenn, vnd das auch die gutter die schulde vnd vorschreibung nicht ertragen konden. Actum die et anno quibus supra. Wie Hans Frentzel sich seiner farenden habe vom rath schossz frey gekawfft hat. So Hans Frentzel (der gewonet hat jn dem andern hausz vndir 35 den leuben) beschuerung getragen an seinem eidgeschossz, der farenden habehalb, dorvmmb das er eine mergliche narung gehabt, zustroet in seinem handil vndir viel leute, das er auch gemeinet, were jme nicht wol moglich, sich dorjnnen rechte zuhalden. Zum andern hat er einen besorg gehabt, das jme noch seinem tode 40 mochte eingegangen werden, vnd so er jerlich etwas redlichs mit seinem handel erworbe (den wie er wieder etzliche herrn mit den 5 25
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550 98b er zuuorn von dieser sache in vortrauen gehandelt, gesaget, so solde er auff ein jhar bisz jn vnM fl. hung. gewonnen haben), das 98 den vielleicht von einem rath nicht wol mochte betracht noch ge- rechent werden, das solde jme den vnd seinen kyndern genomenn, vnd er zu einem meyneider dorvmmb geacht werden. Das were jme gar schwer, vnd dorvmmb were er bedocht, sich solchs zu- entledigen, sich seiner farendenn habe loszkeuffen, adir wie ein rath solchs jm besten erkennen wurde, wo aber nicht, so muste er jme selbst raten, den er gedocht in solcher ferlikeit nicht zu- stehn. Welche meynung er offtmals mit etzlichen herrn geredt, die 10 auch noch gehaldener eichttung jnen an den hern burgermeister vnd andere eldisten geweist, do er den seine meynung, wie itzt vorzceichent, weiter angetragen hot. So abir sein antragen vahst ein neue vngewonlich ding gewest ist, hat jsz den hern vahst kommer gegeben, vnd ist viel jn ein 15 bedencken genommen. Den ist vor der zeit solch ansuchen bei itzigen hern nicht viel erfarn wurden, den von einer witwe die Fingeryn gnant, die vor v jaren vngeferlich gestorben. Dieselbige hat sich zur zeit dieweile sie jr furgesatzt, wie den geschehen ist mit hertzog Albrechten, diszs hertzog Georgen vatern von Sachssen, 20 zum heiligen lande zu zihen, die hat sich vom rathe schossz frey gekaufft, vielleicht das ein rath geacht, sie wurde schuerlich wie- der zu lande komen, vnd doch hirnoch alhie bei XL jaren gelebet, wie den jm statbuch jn irem testament vorzceichent. Dornoch hat her Swartz als der eldiste angetzeiget einen, solde Tzappe gehei� 25 schen haben, der solde sich auch schosfrey gekawfft habenn. Vnd ist diss antragen erstlich von den eldisten hern bei einem halben jar jn irem sundern rathe beraten vnd mit Hansen Frentzeln viel douon gehandelt, also das sie betrachtet die newikeit, vnd das vndir dem gemeinen manne von dieser abesunderung gemeinern 30 mitleidung der geschossern viel geredt wurde werden. Item wue jsz auch auff sein gleichbiettung nicht solde angenomenn werden, das er vielleicht dodurch vrsach gewynnenn mochte seinen abe- scheid zubieten, wie er sich den bei etzlichen hern hat horen lassen. Item besonnen die grosse zcinsz, domit ein rath auslendi- 35 schen vorhafft were, vnd ist die sache dohyn gelanget, das sie von Hansen Frentzeln funfftausent fl. hung. gefordert haben. Vnd hat sich jn der handelung begeben, das jme entlich sein furgeslagen wurden, Steffan Alupecks vnd Vlrich Schutzen zinse, die do an der heubtsumenn aufftrugen XXXIIC fl. hung., abezulosen, vnd wue 40 5 14. eichttung, abschätzung.
550 98b er zuuorn von dieser sache in vortrauen gehandelt, gesaget, so solde er auff ein jhar bisz jn vnM fl. hung. gewonnen haben), das 98 den vielleicht von einem rath nicht wol mochte betracht noch ge- rechent werden, das solde jme den vnd seinen kyndern genomenn, vnd er zu einem meyneider dorvmmb geacht werden. Das were jme gar schwer, vnd dorvmmb were er bedocht, sich solchs zu- entledigen, sich seiner farendenn habe loszkeuffen, adir wie ein rath solchs jm besten erkennen wurde, wo aber nicht, so muste er jme selbst raten, den er gedocht in solcher ferlikeit nicht zu- stehn. Welche meynung er offtmals mit etzlichen herrn geredt, die 10 auch noch gehaldener eichttung jnen an den hern burgermeister vnd andere eldisten geweist, do er den seine meynung, wie itzt vorzceichent, weiter angetragen hot. So abir sein antragen vahst ein neue vngewonlich ding gewest ist, hat jsz den hern vahst kommer gegeben, vnd ist viel jn ein 15 bedencken genommen. Den ist vor der zeit solch ansuchen bei itzigen hern nicht viel erfarn wurden, den von einer witwe die Fingeryn gnant, die vor v jaren vngeferlich gestorben. Dieselbige hat sich zur zeit dieweile sie jr furgesatzt, wie den geschehen ist mit hertzog Albrechten, diszs hertzog Georgen vatern von Sachssen, 20 zum heiligen lande zu zihen, die hat sich vom rathe schossz frey gekaufft, vielleicht das ein rath geacht, sie wurde schuerlich wie- der zu lande komen, vnd doch hirnoch alhie bei XL jaren gelebet, wie den jm statbuch jn irem testament vorzceichent. Dornoch hat her Swartz als der eldiste angetzeiget einen, solde Tzappe gehei� 25 schen haben, der solde sich auch schosfrey gekawfft habenn. Vnd ist diss antragen erstlich von den eldisten hern bei einem halben jar jn irem sundern rathe beraten vnd mit Hansen Frentzeln viel douon gehandelt, also das sie betrachtet die newikeit, vnd das vndir dem gemeinen manne von dieser abesunderung gemeinern 30 mitleidung der geschossern viel geredt wurde werden. Item wue jsz auch auff sein gleichbiettung nicht solde angenomenn werden, das er vielleicht dodurch vrsach gewynnenn mochte seinen abe- scheid zubieten, wie er sich den bei etzlichen hern hat horen lassen. Item besonnen die grosse zcinsz, domit ein rath auslendi- 35 schen vorhafft were, vnd ist die sache dohyn gelanget, das sie von Hansen Frentzeln funfftausent fl. hung. gefordert haben. Vnd hat sich jn der handelung begeben, das jme entlich sein furgeslagen wurden, Steffan Alupecks vnd Vlrich Schutzen zinse, die do an der heubtsumenn aufftrugen XXXIIC fl. hung., abezulosen, vnd wue 40 5 14. eichttung, abschätzung.
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554 er gemeinet, solche zins auff sich zunemen, so wolden sie sein anbrengen furder gelangen lassen, wue aber nicht, so konden sie hirzu jn keynen weg geraten, den die sache muste vor der gantzen gemein einen ehrlichen schein haben, also das ein yederman er- kennen konde, das er vmmb diese freiheit etwas redlichs gethan hette etc. Das er den also zugesaget hot, vnd auff seine zusage haben die eldisten betrachtet, so Hans Frentzel so viel geldes auff zins anleget vnd nohm vom hundert funff, brocht jerlich 160 fl. hung., douon er jerlich eine schone farende habe vorschosszen 99 10 mochte, den seine farende habe hat sich bisher auff ein schosz nicht vber funffzig schoc erstrackt, hette auch domit die heubt- sumen behalden, jtem, das er sein weib vnd kynder gleich andern leuten sterblich, item zuuorhutten seinen abescheid, vnd das Hans Emerichs sache noch bisher nicht gestillet etc. Vnd also sein an- 15 brengen an die schoppen zum ersten gelanget, den jsz den vahst frembde vnd auch sehr frembde vnd beschuerlich dorzu geredt, sich selbst angetzogen, das sie mit armen vormogen die geschosser tragen musten etc. bissolang, das sie von den eldisten herrn grundt der sache eigentlich bericht sein wurden, den ist zu viermal hir- 20 vmmb geredt, das sie dorein gewilliget. Dornoch des andern tages ist sein ansuchen an den rath vnd furder vahst noch aller mey- nung an eldisten vnd geschwornen getragen wurden, vnd also mit gemeinem rath beslossen, jme vmmb angetzeigte sumenn nochzu- lassen, sich vor sich, sein weib Annam vnd irer beider kyndern, 25 die sie miteinander itzt getzeuget, als Joachim vnd Johannem, ader hinfurder mit einander tzeugen wurden, das den nicht zuhoffen, vor ir allir lebelang schossz frey zu keuffen. Vnd hirnoch ist jme dieser beslussz von dem rath zugesaget wurden, also das er Schutzen zcinsz auff weinachten schiersten vnd Steffan Alupecks 30 auff Johannis anno xx° abelosen solde, lauts des brieffs jme vom rath doruber gegeben, vnd jn librum reemptionum vorzceichent. Actum na vigilie sancti Valentini, III. sancti Valentini et sexta post Valentini, anno etc. decimo nono. 5 35 Konig Ludowig ist geschankt wurden. Seiner mt. ist vor einem jhar auff jr mt. erstes ansuchen zu einer vorehrung geschickt wurden von allen steten noch jrer anzal vor tausent fl. hung. gewand, vnd wiewol jre mt. geschrieben ha- ben vmmb rot gorlitsch furdirtuch, so hat doch ein jtzlich stat 99b 32. IIa vigilie sancti Valentini, III. sancti Valentini et sexta post Valentini, 15., 17. und 20. februar 1519.
554 er gemeinet, solche zins auff sich zunemen, so wolden sie sein anbrengen furder gelangen lassen, wue aber nicht, so konden sie hirzu jn keynen weg geraten, den die sache muste vor der gantzen gemein einen ehrlichen schein haben, also das ein yederman er- kennen konde, das er vmmb diese freiheit etwas redlichs gethan hette etc. Das er den also zugesaget hot, vnd auff seine zusage haben die eldisten betrachtet, so Hans Frentzel so viel geldes auff zins anleget vnd nohm vom hundert funff, brocht jerlich 160 fl. hung., douon er jerlich eine schone farende habe vorschosszen 99 10 mochte, den seine farende habe hat sich bisher auff ein schosz nicht vber funffzig schoc erstrackt, hette auch domit die heubt- sumen behalden, jtem, das er sein weib vnd kynder gleich andern leuten sterblich, item zuuorhutten seinen abescheid, vnd das Hans Emerichs sache noch bisher nicht gestillet etc. Vnd also sein an- 15 brengen an die schoppen zum ersten gelanget, den jsz den vahst frembde vnd auch sehr frembde vnd beschuerlich dorzu geredt, sich selbst angetzogen, das sie mit armen vormogen die geschosser tragen musten etc. bissolang, das sie von den eldisten herrn grundt der sache eigentlich bericht sein wurden, den ist zu viermal hir- 20 vmmb geredt, das sie dorein gewilliget. Dornoch des andern tages ist sein ansuchen an den rath vnd furder vahst noch aller mey- nung an eldisten vnd geschwornen getragen wurden, vnd also mit gemeinem rath beslossen, jme vmmb angetzeigte sumenn nochzu- lassen, sich vor sich, sein weib Annam vnd irer beider kyndern, 25 die sie miteinander itzt getzeuget, als Joachim vnd Johannem, ader hinfurder mit einander tzeugen wurden, das den nicht zuhoffen, vor ir allir lebelang schossz frey zu keuffen. Vnd hirnoch ist jme dieser beslussz von dem rath zugesaget wurden, also das er Schutzen zcinsz auff weinachten schiersten vnd Steffan Alupecks 30 auff Johannis anno xx° abelosen solde, lauts des brieffs jme vom rath doruber gegeben, vnd jn librum reemptionum vorzceichent. Actum na vigilie sancti Valentini, III. sancti Valentini et sexta post Valentini, anno etc. decimo nono. 5 35 Konig Ludowig ist geschankt wurden. Seiner mt. ist vor einem jhar auff jr mt. erstes ansuchen zu einer vorehrung geschickt wurden von allen steten noch jrer anzal vor tausent fl. hung. gewand, vnd wiewol jre mt. geschrieben ha- ben vmmb rot gorlitsch furdirtuch, so hat doch ein jtzlich stat 99b 32. IIa vigilie sancti Valentini, III. sancti Valentini et sexta post Valentini, 15., 17. und 20. februar 1519.
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552 gegeben rote tuch, wie sie die bei jren tuchmechern hat bekomen mogen, alleine die von Budissin haben jr gelt auff jr anzal alher geschickt, tuch dorvmmb zukeuffen. Die tuch sein Cuntz Sauer- mann gen Breslaw geschickt wurden. Freitags vor judica anno etc. decimo nono ist ein Gotze seiner mt. camerer alhieher komenn, als seiner mt. geschickter in Nider- lausitz zuziehn, vnd hat vbirantwort seiner mt. brieffe, dorjnnen sie schafft, jme funffzig schoc gl. behmisch zu zcerung zugeben. Vnd wiewol solch schreiben den hern schuer zuuornemenn, so haben sie doch jr schaffen erenthalben gentzlich nicht mogen abeslagen, 10 vnd haben dem geschickten gesandt durch den protonotarium funff- zig hung. fl. mit befelh, dem geschickten der stat not zuclagen, besunder wie jn der chron mit der montze gehandelt, douon die stat zu grossem schaden gedrungen vnd dorvmmb schuerlich zu behmischer montze zukommen were, wolde die funffzig fl. gutlich 15 annemenn, ko. mt. ansagen, vnd sie gunstlich des obriges entschul- 100 digen. Aber der geschickte hat dorein kein genug gehabt vnd ge- saget, wolde jme nicht geburen, aus dem befelh ko. mt. zuschreiten. Derwegen die eldisten nicht haben mogen vor vbir komen, vnd haben jme, wiewol mit grosser beschuerung vnd in guter bedocht, 20 das vielleicht ein solch ansuchen viel anders einfuren wolde, die hundert schoc ausgericht. Vnd ist dieser geschickter auff dieser reise getzogen in Niderlausitz, doselbst von den von steten begert VIIC fl. hung. ko. mt. zu cleidung, wie den die von Spremberg am heiligen ostirabent alher an den prothonotarien vortraulicher mey� 25 nung geschrieben, zurfarn ab icht solch ansynnen bei denen von steten alhie auff dismol auch were gesucht vnd begert wurden. 5 Von der saltzfuhr. Isz haben sich etzliche bauer vffm Eigen sundirlich N. Eichler zu Dittersbach, vndirstanden, saltz von Budissin einzufuren. Dorauff 30 den der rath viel kunthschafft geleget, so lang er eigentlich erfarn, das er derhalb gen Budissin getzogen, vnd hat doruff hynaus ge- schickt vnd inen an einem sonabent zu nacht hart hynder seinen hoffe begrieffen, hirein mit pferde wagen vnd saltz treiben lassen, gefenglich gesatzt vnd dornoch vor x schoc vorburget genomenn. 35 Vnd wiewol die ebtischyn von Marienstern iren voit mehr den eins hirein geschickt vnd geschrieben, dem manne noch entledigung des 100b gefengnus gutten willen zubeweisen, so ist er doch mit dem gelde etzlich tage vortzogen wurden. Doch entlich ist jme das gelt wider- 5. Freitags vor judica, 8. april 1519. 33. hart hynder, unmittelbar hinter.
552 gegeben rote tuch, wie sie die bei jren tuchmechern hat bekomen mogen, alleine die von Budissin haben jr gelt auff jr anzal alher geschickt, tuch dorvmmb zukeuffen. Die tuch sein Cuntz Sauer- mann gen Breslaw geschickt wurden. Freitags vor judica anno etc. decimo nono ist ein Gotze seiner mt. camerer alhieher komenn, als seiner mt. geschickter in Nider- lausitz zuziehn, vnd hat vbirantwort seiner mt. brieffe, dorjnnen sie schafft, jme funffzig schoc gl. behmisch zu zcerung zugeben. Vnd wiewol solch schreiben den hern schuer zuuornemenn, so haben sie doch jr schaffen erenthalben gentzlich nicht mogen abeslagen, 10 vnd haben dem geschickten gesandt durch den protonotarium funff- zig hung. fl. mit befelh, dem geschickten der stat not zuclagen, besunder wie jn der chron mit der montze gehandelt, douon die stat zu grossem schaden gedrungen vnd dorvmmb schuerlich zu behmischer montze zukommen were, wolde die funffzig fl. gutlich 15 annemenn, ko. mt. ansagen, vnd sie gunstlich des obriges entschul- 100 digen. Aber der geschickte hat dorein kein genug gehabt vnd ge- saget, wolde jme nicht geburen, aus dem befelh ko. mt. zuschreiten. Derwegen die eldisten nicht haben mogen vor vbir komen, vnd haben jme, wiewol mit grosser beschuerung vnd in guter bedocht, 20 das vielleicht ein solch ansuchen viel anders einfuren wolde, die hundert schoc ausgericht. Vnd ist dieser geschickter auff dieser reise getzogen in Niderlausitz, doselbst von den von steten begert VIIC fl. hung. ko. mt. zu cleidung, wie den die von Spremberg am heiligen ostirabent alher an den prothonotarien vortraulicher mey� 25 nung geschrieben, zurfarn ab icht solch ansynnen bei denen von steten alhie auff dismol auch were gesucht vnd begert wurden. 5 Von der saltzfuhr. Isz haben sich etzliche bauer vffm Eigen sundirlich N. Eichler zu Dittersbach, vndirstanden, saltz von Budissin einzufuren. Dorauff 30 den der rath viel kunthschafft geleget, so lang er eigentlich erfarn, das er derhalb gen Budissin getzogen, vnd hat doruff hynaus ge- schickt vnd inen an einem sonabent zu nacht hart hynder seinen hoffe begrieffen, hirein mit pferde wagen vnd saltz treiben lassen, gefenglich gesatzt vnd dornoch vor x schoc vorburget genomenn. 35 Vnd wiewol die ebtischyn von Marienstern iren voit mehr den eins hirein geschickt vnd geschrieben, dem manne noch entledigung des 100b gefengnus gutten willen zubeweisen, so ist er doch mit dem gelde etzlich tage vortzogen wurden. Doch entlich ist jme das gelt wider- 5. Freitags vor judica, 8. april 1519. 33. hart hynder, unmittelbar hinter.
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553 gegeben vnd befolen wurden, sich furdir bei vorlust wagen vnd pferde vnd ernster straffe noch laut der priuilegien solchs thuen zumeiden. Dorauff den der hewbtmann geantwort, die leute hetten doran nichts wiessen zumeiden, fordirlich an dem, das einer dem 5 andern saltz brengen solde, dieweile sie jsz alwege gebraucht etc., abir der rath hat jme an dem gebrauch nichts wollen gestehn, sundir gesaget, sie hetten des nicht rechte. Doruber hette diser man sieben scheffel saltz gefurt einem bei Frideburg, dorvmmb wolde der rath sein vnd dasselbige saltz behalden vnd vorschaffen 40 noch jnhalde jrer priuilegien an die ort, do jsz hyngehort, wie jsz den die helffte dem hern landuoit an stat der koniglichen cammer zugeschickt ist wurden, das geldt abir wolde er dem manne auff vorschriefft vnd auff ein nymer thun gutlich folgen lassen. Actum circa festum s. Blasij anno etc. xIx°. 15 Von den primarien, die der neue bischoff Johannes von Sleynitz alhie vnd vielleicht auch bei andern steten gesucht hat. Balde noch der chronung, douon oben xCI., hat bischoff Johannes gesucht primarien bei dem rath, vnd magistrum Paulum thumhern 101 20 zu Budissin constituirt, dieselbigen alhie zu jnsinuirn, welchs er fordir vnserm pfahrer zurkennen gegeben. Doruff ist der pfarher komen fur die eldisten jn der kirchen vnd angetzeiget magistri Pauls schreiben etc. Sein doruff die eldisten rats wurden, magistro Paulo zuschreiben, sich mit der jnsinuation doheymen zuenthalden, 25 den were einem rath frembde solch rechte der primarien, die der bischoff ader das capittel zu Meissen vormeinet zuhaben etc. Vide librum missiuarum. Doruff sich den magister Paulus etzliche tage alher zukomenn enthalden hot, vnd fordir an den bischoff gelangen lassen. Mittelr zceit haben sich die eldisten befraget vmmb diese 30 primarien, vnd doch douon nichts eygentlichs erfaren mogen, sun- dir sie haben solchs auff gemeinem tag zur Lobaw gedencken lassen, do den etzliche von steten gesaget, sie hetten dem bischoff itzt zugeschrieben. Zum andern haben die eldisten besorget die einfurung der primarien, die do alleine aus einer alden gewonheit 35 gesucht wurden, dornoch das schuer sein wolde, sich mit dem bi- schoff ader capittel dorvmmb einzulegen. Vber alles ist diszs der grosse besorg gewest, so die primarien solden zugesaget werden 14. circa festum s. Blasij, c. 3. februar 1519. 15. primarien, das recht eines neugewählten bischofs, die erste erledigte geistliche stelle an irgend einem orte nach seiner inthronisation nach eigenem ermessen zu besetzen. 70
553 gegeben vnd befolen wurden, sich furdir bei vorlust wagen vnd pferde vnd ernster straffe noch laut der priuilegien solchs thuen zumeiden. Dorauff den der hewbtmann geantwort, die leute hetten doran nichts wiessen zumeiden, fordirlich an dem, das einer dem 5 andern saltz brengen solde, dieweile sie jsz alwege gebraucht etc., abir der rath hat jme an dem gebrauch nichts wollen gestehn, sundir gesaget, sie hetten des nicht rechte. Doruber hette diser man sieben scheffel saltz gefurt einem bei Frideburg, dorvmmb wolde der rath sein vnd dasselbige saltz behalden vnd vorschaffen 40 noch jnhalde jrer priuilegien an die ort, do jsz hyngehort, wie jsz den die helffte dem hern landuoit an stat der koniglichen cammer zugeschickt ist wurden, das geldt abir wolde er dem manne auff vorschriefft vnd auff ein nymer thun gutlich folgen lassen. Actum circa festum s. Blasij anno etc. xIx°. 15 Von den primarien, die der neue bischoff Johannes von Sleynitz alhie vnd vielleicht auch bei andern steten gesucht hat. Balde noch der chronung, douon oben xCI., hat bischoff Johannes gesucht primarien bei dem rath, vnd magistrum Paulum thumhern 101 20 zu Budissin constituirt, dieselbigen alhie zu jnsinuirn, welchs er fordir vnserm pfahrer zurkennen gegeben. Doruff ist der pfarher komen fur die eldisten jn der kirchen vnd angetzeiget magistri Pauls schreiben etc. Sein doruff die eldisten rats wurden, magistro Paulo zuschreiben, sich mit der jnsinuation doheymen zuenthalden, 25 den were einem rath frembde solch rechte der primarien, die der bischoff ader das capittel zu Meissen vormeinet zuhaben etc. Vide librum missiuarum. Doruff sich den magister Paulus etzliche tage alher zukomenn enthalden hot, vnd fordir an den bischoff gelangen lassen. Mittelr zceit haben sich die eldisten befraget vmmb diese 30 primarien, vnd doch douon nichts eygentlichs erfaren mogen, sun- dir sie haben solchs auff gemeinem tag zur Lobaw gedencken lassen, do den etzliche von steten gesaget, sie hetten dem bischoff itzt zugeschrieben. Zum andern haben die eldisten besorget die einfurung der primarien, die do alleine aus einer alden gewonheit 35 gesucht wurden, dornoch das schuer sein wolde, sich mit dem bi- schoff ader capittel dorvmmb einzulegen. Vber alles ist diszs der grosse besorg gewest, so die primarien solden zugesaget werden 14. circa festum s. Blasij, c. 3. februar 1519. 15. primarien, das recht eines neugewählten bischofs, die erste erledigte geistliche stelle an irgend einem orte nach seiner inthronisation nach eigenem ermessen zu besetzen. 70
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554 101b vnd der pfarher sturbe vndirdes, den er was diese zeit sehr schwach, so wolden sich vielleicht die primarien auch auff die pfhahr erstrecken, das wolde gemeiner stat gantz vnthulich auch vnleidlich sein, vnd jn besorg eines solchen, wue jhe der bischoff dye primarien stracks haben wolde, haben die eldisten in reten douon geredt, die lehn der pfhar eine zeit einem mitburgern vor- traulich zuubirgeben, vnd mit her Wolffgang publico notario douon geratschlaget. Vndir des ist magister Paulus mit dem pfarher auffs rothause komen, jn meynung die primarien zu jnsinuirn. Also haben die eldisten jnen bieten lassen, die sache in ruhe stehn 10 lassen, sie wolden den protonotarium zu jme schicken, sich derhalb mit jme zu vndirreden. Den jn beywessen des pfarhs ist kein geschickt gewest, douon zuhandeln. Vnd so der protonotarius ma- gistrum Paulum vnddirricht hat des raths beschuerung vnd besorg, oben vorzeichent, dobei angesaget, das itzund ein lehn beym rath 15 sich vorlediget hette, vnd wue jsz demjhenigen, der do nomenirt, anzunemen were, so wolde ein rath jme das leihen, dem bischoff vnd capittel zueren, vnd nicht auff die vormeinten primarien, doran der rath jnen nichts gestendig, douon er wolde offentlich protestirn. Den ein rath hat itzund mit obgnantem her Wolffgang so weit ge- 20 redt, das er jme ein lehn zugefallen abegetreten hatte, das den magister Paulus gerne angenomenn. Actum diebus et anno vbi supra. 5 102 Wie hertzog Karll von Monsterberg von ko. mt. zu einem landuoit gegebenn ist wurdenn. Etzliche tage vor pfingstenn anno etc. xIx hat her Wilhelm von 25 Eilenburg als ein lantuoit auff befelh ko. mt. vmbgeschickt eine offene commission, dorjnne er einen gemeinen landtag na post Viti gen Budissin angesatzt, anzuhoren ko. mt. mergliche gescheffte vnd dieselben ane hindergang zuuorfertigen. Vnd wiewol jn derselben vorbottung keyne gescheffte ausgedruckt, so hot man sich doch 30 einer steuer besorget. So abir sonabents dofur hertzog Karll alhie einkomenn, hat s. f. g. zwene brieffe vbirantwort, einen von ko. mt. zu Behmen, dorjnnen seine mt. angetzeiget, wie sie s. f. g. das ambt vnd lantuoitey zugestalt hette etc., den andern vom konige zu Polan als eine vorschriefft, s. f. g. zu einem lantuoite gutlich 35 vnd ane wegerung anzunemen. Vnd dergleichen sein auch brieffe geschickt an die andern von steten, den von der Lobaw ist jr brieffe bei nacht zugeschickt wurden, wie vnden. 13. das itzund ein lehn, ein altarlehn. 27. Ha post Viti, 17. juni 1519.
554 101b vnd der pfarher sturbe vndirdes, den er was diese zeit sehr schwach, so wolden sich vielleicht die primarien auch auff die pfhahr erstrecken, das wolde gemeiner stat gantz vnthulich auch vnleidlich sein, vnd jn besorg eines solchen, wue jhe der bischoff dye primarien stracks haben wolde, haben die eldisten in reten douon geredt, die lehn der pfhar eine zeit einem mitburgern vor- traulich zuubirgeben, vnd mit her Wolffgang publico notario douon geratschlaget. Vndir des ist magister Paulus mit dem pfarher auffs rothause komen, jn meynung die primarien zu jnsinuirn. Also haben die eldisten jnen bieten lassen, die sache in ruhe stehn 10 lassen, sie wolden den protonotarium zu jme schicken, sich derhalb mit jme zu vndirreden. Den jn beywessen des pfarhs ist kein geschickt gewest, douon zuhandeln. Vnd so der protonotarius ma- gistrum Paulum vnddirricht hat des raths beschuerung vnd besorg, oben vorzeichent, dobei angesaget, das itzund ein lehn beym rath 15 sich vorlediget hette, vnd wue jsz demjhenigen, der do nomenirt, anzunemen were, so wolde ein rath jme das leihen, dem bischoff vnd capittel zueren, vnd nicht auff die vormeinten primarien, doran der rath jnen nichts gestendig, douon er wolde offentlich protestirn. Den ein rath hat itzund mit obgnantem her Wolffgang so weit ge- 20 redt, das er jme ein lehn zugefallen abegetreten hatte, das den magister Paulus gerne angenomenn. Actum diebus et anno vbi supra. 5 102 Wie hertzog Karll von Monsterberg von ko. mt. zu einem landuoit gegebenn ist wurdenn. Etzliche tage vor pfingstenn anno etc. xIx hat her Wilhelm von 25 Eilenburg als ein lantuoit auff befelh ko. mt. vmbgeschickt eine offene commission, dorjnne er einen gemeinen landtag na post Viti gen Budissin angesatzt, anzuhoren ko. mt. mergliche gescheffte vnd dieselben ane hindergang zuuorfertigen. Vnd wiewol jn derselben vorbottung keyne gescheffte ausgedruckt, so hot man sich doch 30 einer steuer besorget. So abir sonabents dofur hertzog Karll alhie einkomenn, hat s. f. g. zwene brieffe vbirantwort, einen von ko. mt. zu Behmen, dorjnnen seine mt. angetzeiget, wie sie s. f. g. das ambt vnd lantuoitey zugestalt hette etc., den andern vom konige zu Polan als eine vorschriefft, s. f. g. zu einem lantuoite gutlich 35 vnd ane wegerung anzunemen. Vnd dergleichen sein auch brieffe geschickt an die andern von steten, den von der Lobaw ist jr brieffe bei nacht zugeschickt wurden, wie vnden. 13. das itzund ein lehn, ein altarlehn. 27. Ha post Viti, 17. juni 1519.
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555 35 Mondtags dornoch, so land vnd stete zu Budissin auffm rothause vorsamelt gewest sein, ist hertzog Karll, her Joachim von Biberstein vnd Hans von Rechenberg erschienen (her Tunckel landuoite jnn Niderlausitz ist aussenblieben), vnd habenn erstlich furgetragen ko. 5 mt. grussz, dornoch vorzcalt, wie ire ko. mt. willens weren, aus Hungern in die chron zu Behmen zuziehen, zu welcher reise jrer mt. notturfftige darloge mangeln wolde, derwegen begeret jr mt. eine steuer etc. Zu dem stucke ist weiter nichts furgetragen, so haben die geschickten der vom lande vnd stete auch furdir nicht 10 geantwort, den jren freunden solchs anzusagenn. Dornoch sein furgetreten her Joachim von Biberstein vnd her Hans von Rechenberg, vnd haben erstlich vbirantwort eine ko. cre- dentz, jnen ires antragens glauben zugeben. Dornoch zwene ge- slossene brieffe, an die von lande vnd stete lautende, einen von 15 ko. mt., den andern eine vorschriefft vom konige zu Polan, auch eine offene ko. commission vnd begeret, die offentlich zu lesenn lasen. Doruff ist die ko. credentz offentlich gelesen, aber die an- dern offentlich zulesen, haben die stende gewegert, aus einem al- den gebrauch, das jsz nicht gewonlich, geslossene brieffe offentlich 20 zulesen etc. So abir die brieffe geoffent vnd befunden, das die ko. mt. das ambt dem von Eilenburg entzogen vnd hertzog Karll eingereumet, doneben die amptsuorwanten aus koniglicher macht jrer ampts- pflicht losgezcalt, mit befelh, sich furdir herzog Karlls vnd nicht 25 des von Eilenburg als eines landuoits zu halden, ist jme besten bedocht, solche alle brieffe dem von Eilenburg zuuorlesen lasen, anzuhoren wes s. g. doruff zuthun gesonnenn, seiner g. schimpff 103 domit zuuormeiden. Auff solche brieffe hat der von Eilenburg sich durch seiner g. heubtmann ansagen lassen, wie er jns ambt ko- 30 menn, supra annali precedenti, abir die koniglichen geschickten haben sich doran nichts gekart, sundern die ambtsvorwanten vor- manet jrer eide vnd pflicht, vnd wes sie ko. mt. jn gehorsam zu- thun schuldig, vnd domit jnen ernstlich befolen, sich seiner mt. willen vnd schaffen zuhalden etc. Dorauff haben die von lande vnd stete noch langer berath- schlagung widervmmb geantwort, sie erkenten sich schuldig ko. mt. gehorsam zugeleisten, wusten auch wieder seiner mt. schaffen vnd befelh nichts zureden, den wen jnen jr ko. mt. zu einem landuoit geben, den hetten sie gerne angenomenn vnd noch thuen wollen, 40 alleine das den alden gebrauch nochgegangen. Den vnd ab wol 102b 4. Mondtags dornoch, 20. juni 1519. 70"
555 35 Mondtags dornoch, so land vnd stete zu Budissin auffm rothause vorsamelt gewest sein, ist hertzog Karll, her Joachim von Biberstein vnd Hans von Rechenberg erschienen (her Tunckel landuoite jnn Niderlausitz ist aussenblieben), vnd habenn erstlich furgetragen ko. 5 mt. grussz, dornoch vorzcalt, wie ire ko. mt. willens weren, aus Hungern in die chron zu Behmen zuziehen, zu welcher reise jrer mt. notturfftige darloge mangeln wolde, derwegen begeret jr mt. eine steuer etc. Zu dem stucke ist weiter nichts furgetragen, so haben die geschickten der vom lande vnd stete auch furdir nicht 10 geantwort, den jren freunden solchs anzusagenn. Dornoch sein furgetreten her Joachim von Biberstein vnd her Hans von Rechenberg, vnd haben erstlich vbirantwort eine ko. cre- dentz, jnen ires antragens glauben zugeben. Dornoch zwene ge- slossene brieffe, an die von lande vnd stete lautende, einen von 15 ko. mt., den andern eine vorschriefft vom konige zu Polan, auch eine offene ko. commission vnd begeret, die offentlich zu lesenn lasen. Doruff ist die ko. credentz offentlich gelesen, aber die an- dern offentlich zulesen, haben die stende gewegert, aus einem al- den gebrauch, das jsz nicht gewonlich, geslossene brieffe offentlich 20 zulesen etc. So abir die brieffe geoffent vnd befunden, das die ko. mt. das ambt dem von Eilenburg entzogen vnd hertzog Karll eingereumet, doneben die amptsuorwanten aus koniglicher macht jrer ampts- pflicht losgezcalt, mit befelh, sich furdir herzog Karlls vnd nicht 25 des von Eilenburg als eines landuoits zu halden, ist jme besten bedocht, solche alle brieffe dem von Eilenburg zuuorlesen lasen, anzuhoren wes s. g. doruff zuthun gesonnenn, seiner g. schimpff 103 domit zuuormeiden. Auff solche brieffe hat der von Eilenburg sich durch seiner g. heubtmann ansagen lassen, wie er jns ambt ko- 30 menn, supra annali precedenti, abir die koniglichen geschickten haben sich doran nichts gekart, sundern die ambtsvorwanten vor- manet jrer eide vnd pflicht, vnd wes sie ko. mt. jn gehorsam zu- thun schuldig, vnd domit jnen ernstlich befolen, sich seiner mt. willen vnd schaffen zuhalden etc. Dorauff haben die von lande vnd stete noch langer berath- schlagung widervmmb geantwort, sie erkenten sich schuldig ko. mt. gehorsam zugeleisten, wusten auch wieder seiner mt. schaffen vnd befelh nichts zureden, den wen jnen jr ko. mt. zu einem landuoit geben, den hetten sie gerne angenomenn vnd noch thuen wollen, 40 alleine das den alden gebrauch nochgegangen. Den vnd ab wol 102b 4. Mondtags dornoch, 20. juni 1519. 70"
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556 103b die ko. mt. hertzog Karlln zu einem landuoit gegeben, so vorhofften sie doch solchs solde geschehen noch einem altherkomen, welches auch die ko. mt. ires vorsehns nicht bedocht gewest zuwandelnn. Dieweile abir der von Eilenburg nicht gemeinet were, das ambt ane wiessen der herrn zu Behmenn zurewmenn, so konden sie auch hertzog Karln zu einem landuoit noch aldem gebrauch anzu- nemenn nicht zugesagen. Wue abir die alde gewonheit gehalden, so wusten sie herzog Karlln gar nichts zuzeihen. Vnd wiewol viel vormanung geschehen sein von den koniglichen geschickten, so haben sich doch die stende keynes andern begeben 10 wollen, jsz haben auch die von steten allen hindergang abegeslagen, dorvmmb das sie wusten, das sie keyne andere meynung aussetzen wurden. Vnd so man sich mit dem alden gebrauch geschutzt, haben die gesandten wiessen wollen, wie fur alders ein landuoit jns ambt komen vnd genomen were wurden. Also hat man jnen 15 gesaget: so der alde landuoit sein ambt vffm rothause vbirgeben, lande vnd stete seine ambtsuorwanten losgesaget, were der neue eingefurt, vnd vndir dem thure weren jme die slussel zum slosse von der budischen manschafft vnd der stad vbirantwort vnd vffm slossz alsden jme zugesaget wurden, die billikeit an stat ko. mt. 20 zugeleisten. Dobei haben jsz die geschickten gelassen, sundir sie haben wollen wiessen, wie sie sich in dem stucke, das die ko. mt. befielet, jme keinen gehorsam zugeleisten etc. vormeinten zuhalden. Disz stucks haben sich land vnd stete nicht voreynigen mögen, vnd hot die manschafft den geschickten geantwort, sie wolden sich also 25 halden, das siesz wusten zuuorantworten gen ko. mt. Vnd ab wol die geschicktenn deutung diser wort gebeten, so haben sie solchs von der manschafft nicht erlangenn mogen. Abir jre meynung was, sie hilden gehorsam ader nicht, so vorhofften sies gen ko. mt. zu- uorantwortenn. Sundir die von steten haben gesaget, sie wolden 30 104 sich also halden, doran die ko. mt. gut gefallen tragen solde. Vn- dir des ist den geschicktenn furkomenn, wes sich der von Eilen- burg in annemung des ambts hetten vorschreiben sollen, sundirlich das er das slos auff anforderung der ko. mt. abetreten solde, vnd haben von den von lande vnd steten dieselbige zubesichtigen haben 35 wollen. Das jnen den zugesaget. So abir dieselbige von der ves- perzeit am abent des heiligen warleichnams bisz zu mitternacht vonn der manschafft in iren laden vnd den von Budissin auff jrem rothause gesucht ist wurden, hat mann dieselbige nicht finden noch bekomen mögen, welchs dennoch kummer gegeben. Den sein die 40 5 37. am abent des heiligen warleichnams, 22. juni 1519.
556 103b die ko. mt. hertzog Karlln zu einem landuoit gegeben, so vorhofften sie doch solchs solde geschehen noch einem altherkomen, welches auch die ko. mt. ires vorsehns nicht bedocht gewest zuwandelnn. Dieweile abir der von Eilenburg nicht gemeinet were, das ambt ane wiessen der herrn zu Behmenn zurewmenn, so konden sie auch hertzog Karln zu einem landuoit noch aldem gebrauch anzu- nemenn nicht zugesagen. Wue abir die alde gewonheit gehalden, so wusten sie herzog Karlln gar nichts zuzeihen. Vnd wiewol viel vormanung geschehen sein von den koniglichen geschickten, so haben sich doch die stende keynes andern begeben 10 wollen, jsz haben auch die von steten allen hindergang abegeslagen, dorvmmb das sie wusten, das sie keyne andere meynung aussetzen wurden. Vnd so man sich mit dem alden gebrauch geschutzt, haben die gesandten wiessen wollen, wie fur alders ein landuoit jns ambt komen vnd genomen were wurden. Also hat man jnen 15 gesaget: so der alde landuoit sein ambt vffm rothause vbirgeben, lande vnd stete seine ambtsuorwanten losgesaget, were der neue eingefurt, vnd vndir dem thure weren jme die slussel zum slosse von der budischen manschafft vnd der stad vbirantwort vnd vffm slossz alsden jme zugesaget wurden, die billikeit an stat ko. mt. 20 zugeleisten. Dobei haben jsz die geschickten gelassen, sundir sie haben wollen wiessen, wie sie sich in dem stucke, das die ko. mt. befielet, jme keinen gehorsam zugeleisten etc. vormeinten zuhalden. Disz stucks haben sich land vnd stete nicht voreynigen mögen, vnd hot die manschafft den geschickten geantwort, sie wolden sich also 25 halden, das siesz wusten zuuorantworten gen ko. mt. Vnd ab wol die geschicktenn deutung diser wort gebeten, so haben sie solchs von der manschafft nicht erlangenn mogen. Abir jre meynung was, sie hilden gehorsam ader nicht, so vorhofften sies gen ko. mt. zu- uorantwortenn. Sundir die von steten haben gesaget, sie wolden 30 104 sich also halden, doran die ko. mt. gut gefallen tragen solde. Vn- dir des ist den geschicktenn furkomenn, wes sich der von Eilen- burg in annemung des ambts hetten vorschreiben sollen, sundirlich das er das slos auff anforderung der ko. mt. abetreten solde, vnd haben von den von lande vnd steten dieselbige zubesichtigen haben 35 wollen. Das jnen den zugesaget. So abir dieselbige von der ves- perzeit am abent des heiligen warleichnams bisz zu mitternacht vonn der manschafft in iren laden vnd den von Budissin auff jrem rothause gesucht ist wurden, hat mann dieselbige nicht finden noch bekomen mögen, welchs dennoch kummer gegeben. Den sein die 40 5 37. am abent des heiligen warleichnams, 22. juni 1519.
Strana 557
557 von Budissin von den andern von steten hart dorvmmb angeredt wurden, vnd hat sich nyemand eigentlich der vorschreibung er- jnnern mögen, bissolang das der protonotarius alhie den von Bu- dissin vortrauet, das er bei sich hette eine copia der vorschreibung, 5 vnd so man auff den morgen willens gewest, den geschickten vnd- dirricht zuthun, haben sich die manschafft auff den abent alle vor- lorn, also das die von steten alleine bei den geschickten antwort gegeben von wegen des jnhaldis der vorschreibung, das jsz sich also hielde, wie den jm forigen annal. Vnd auff ein solchs haben 10 sie begert, solchs dem von Eilenburg furzuhalden. So er aber des tagis mit auffgang der sunne hynweg gerieten, hat solchs nicht ge- sein mogen. Also sein alle hendel vorblieben vnd ist hertzog Karll bisz auff heute Magdalene noch zu Budissin vorharret auff weitern befelh ko. mt. Mitwoch noch sant Jocoff hat der von Eilenburg einen gemei- 104b nen landtag gen Budissin angesatzt, dorvmmb sich auch die von stetenn gen der Lobaw vortaget, als sie dohyn komen woldenn, jn ansehn das sie sich zuuorn angesaget, jme furdir keynen gehorsam zu geleisten. In mittelirzeit sein obgnante koniglichen geschickten 20 andere befelh zukomen von ko. mt., doruff sie auch die von lande vnd stete auff ernante mitwoch einen gemeinen landtag mit ein- geslossener commission ko. mt. angesatzt habenn, dorvmmb nicht not gewest, auff die vorbottung des von Eilenburgs zuratslahen. Ist aber dennoch beslossen, zu Budissin zurscheynen, wie den ge- 25 schehen. So den die von steten dinstags sancte Anne zu Budissin ein- komenn, haben sie doruff geredt, zu dem von Eilenburg zugehn, sich seiner vorbottung zuentschuldigen, auch der verdocht, die er auff sie hette, das sie solden zuschube gethan haben, domit die 30 ko. mt. beweget, jme das ambt zuentnemenn. Vnd so sie s. g. solchs furgehalden, hat er lassen reden, er hette sich gehorsams vorsehn anzuhoren die befelh der herren der chron zu Behmen, doruff er auch die manne ins closter vorbottet, zuuorsicht die von steten wurden auch dohyn komen. Isz were auch etwas fur jnen 35 komenn, vorsehe sich aber, die von steten hetten sich dorjnnenn rechte gehalden. Auff solch ansagen haben die von steten wider- vmmb geantwort, sie wusten jns closter nicht zugehn, sundir wue jnen der befelh der hern zu Behmen schriefftlich ader muntlich furgehalden, wolden sich alsden der gebure wol wiessen zuhalden. 105 15 13. heute Magdalene, 22. juli 1519. 15. Mitwoch noch sant Jocoff, 27. juli 1519.
557 von Budissin von den andern von steten hart dorvmmb angeredt wurden, vnd hat sich nyemand eigentlich der vorschreibung er- jnnern mögen, bissolang das der protonotarius alhie den von Bu- dissin vortrauet, das er bei sich hette eine copia der vorschreibung, 5 vnd so man auff den morgen willens gewest, den geschickten vnd- dirricht zuthun, haben sich die manschafft auff den abent alle vor- lorn, also das die von steten alleine bei den geschickten antwort gegeben von wegen des jnhaldis der vorschreibung, das jsz sich also hielde, wie den jm forigen annal. Vnd auff ein solchs haben 10 sie begert, solchs dem von Eilenburg furzuhalden. So er aber des tagis mit auffgang der sunne hynweg gerieten, hat solchs nicht ge- sein mogen. Also sein alle hendel vorblieben vnd ist hertzog Karll bisz auff heute Magdalene noch zu Budissin vorharret auff weitern befelh ko. mt. Mitwoch noch sant Jocoff hat der von Eilenburg einen gemei- 104b nen landtag gen Budissin angesatzt, dorvmmb sich auch die von stetenn gen der Lobaw vortaget, als sie dohyn komen woldenn, jn ansehn das sie sich zuuorn angesaget, jme furdir keynen gehorsam zu geleisten. In mittelirzeit sein obgnante koniglichen geschickten 20 andere befelh zukomen von ko. mt., doruff sie auch die von lande vnd stete auff ernante mitwoch einen gemeinen landtag mit ein- geslossener commission ko. mt. angesatzt habenn, dorvmmb nicht not gewest, auff die vorbottung des von Eilenburgs zuratslahen. Ist aber dennoch beslossen, zu Budissin zurscheynen, wie den ge- 25 schehen. So den die von steten dinstags sancte Anne zu Budissin ein- komenn, haben sie doruff geredt, zu dem von Eilenburg zugehn, sich seiner vorbottung zuentschuldigen, auch der verdocht, die er auff sie hette, das sie solden zuschube gethan haben, domit die 30 ko. mt. beweget, jme das ambt zuentnemenn. Vnd so sie s. g. solchs furgehalden, hat er lassen reden, er hette sich gehorsams vorsehn anzuhoren die befelh der herren der chron zu Behmen, doruff er auch die manne ins closter vorbottet, zuuorsicht die von steten wurden auch dohyn komen. Isz were auch etwas fur jnen 35 komenn, vorsehe sich aber, die von steten hetten sich dorjnnenn rechte gehalden. Auff solch ansagen haben die von steten wider- vmmb geantwort, sie wusten jns closter nicht zugehn, sundir wue jnen der befelh der hern zu Behmen schriefftlich ader muntlich furgehalden, wolden sich alsden der gebure wol wiessen zuhalden. 105 15 13. heute Magdalene, 22. juli 1519. 15. Mitwoch noch sant Jocoff, 27. juli 1519.
Strana 558
558 105b Dieweile sich auch vorstunden, das sie bei s. g. etwas angegeben, so were jr bethe, jnen die namhafftig zumachen, die sie furgetragen, wolden sich gegen jnen dermosen vnschuldig entreden, doran s. g. gutgefallen tragen vnd sie vnuordechtig haben solde, den torste irs vorhoffens kein biderman jnen mit warheit solchs nochsagen. Dobei jsz auch dismol geblieben. Abir die vordocht ist aus vormuttung der von steten doraus komen, so hertzog Karll sonabents noch dem pfingstag alhie ist ein- komenn, hat doctor Rupprecht noch dem protonotario geschickt vnd jme vbirantwort In brieffe, wie oben jm eingang. So abir der bote 10 zur mitternacht gen der Lobaw komen, eingelossen vnd der brieffe gelesen ist wurden, hat der statschreiber doselbst den brieffe zw sich genomenn vnd auff den morgen gen der Lobaw jnn der taschen gen Bischoffwerde gefurt, doselbst gen etzlichen edelleuten ange- reget, ab sie icht horetten von newen tzeittung das man einen 15 neuen landuoit haben solde. Vnd so jme geantwort, sie wusten gar nicht (den dieser plutzigen voranderung hat sich nyemand vor- sehn), hat der statschreiber gesaget, er hette die brieffe jn der taschen, vnd also fur viel leuten auffgeleget, das dornoch vndir die edelleute vnd fur den hern komen ist. So nhu land vnd steté auffm rothause auff die vorsennebottung der koniglichen geschickten vorsammelt gestanden, haben dieselbige geschickten erstlich aber ernste commissiones auffgeleget, auff die forigen gegrundet, herzog Karlln zu einem landuoit auffzunemen, dornoch die vorschreibung des von Eilenburg vorzulegen etc. Auff 25 solche commissiones haben die von steten geruhet alwege auff foriger meynung, aber der adel hat winckel vnd behelff gesucht dem von Eilenburg zugute. Abir die von steten haben jnen die- selbige vorleget vnd gesaget, sie wusten ire rede nicht zuwandeln, vnd haben sich vahst vier tage gezenket, wie den geschickten ant� 30 wort zu geben. Entlich haben die manschafft gebeten, jnen friest zulassen, alle diese jrrunge an die ko. mt. zugelangen, vnd was aldo vorschafft, des wolden sie sich vnabslegig halden. Aber die von steten haben von sich geredt wie furmols, alleine der vor- schreibung halben haben sie eintrechtig gesaget, das sie nicht fur- 35 handen, sundir copien von derselben wolden sie jren g. vnd gunsten gerne vorlegen. Weile der herzog zu Budissin gelegen, haben vndir des die budische manschafft vbir jre zusage den hern von Eilenburg an die hern der chron vorschrieben, welchs inen von herzog Karlln vnd 40 5 20 8. sonabents noch dem pfingstag, 18. juni 1519.
558 105b Dieweile sich auch vorstunden, das sie bei s. g. etwas angegeben, so were jr bethe, jnen die namhafftig zumachen, die sie furgetragen, wolden sich gegen jnen dermosen vnschuldig entreden, doran s. g. gutgefallen tragen vnd sie vnuordechtig haben solde, den torste irs vorhoffens kein biderman jnen mit warheit solchs nochsagen. Dobei jsz auch dismol geblieben. Abir die vordocht ist aus vormuttung der von steten doraus komen, so hertzog Karll sonabents noch dem pfingstag alhie ist ein- komenn, hat doctor Rupprecht noch dem protonotario geschickt vnd jme vbirantwort In brieffe, wie oben jm eingang. So abir der bote 10 zur mitternacht gen der Lobaw komen, eingelossen vnd der brieffe gelesen ist wurden, hat der statschreiber doselbst den brieffe zw sich genomenn vnd auff den morgen gen der Lobaw jnn der taschen gen Bischoffwerde gefurt, doselbst gen etzlichen edelleuten ange- reget, ab sie icht horetten von newen tzeittung das man einen 15 neuen landuoit haben solde. Vnd so jme geantwort, sie wusten gar nicht (den dieser plutzigen voranderung hat sich nyemand vor- sehn), hat der statschreiber gesaget, er hette die brieffe jn der taschen, vnd also fur viel leuten auffgeleget, das dornoch vndir die edelleute vnd fur den hern komen ist. So nhu land vnd steté auffm rothause auff die vorsennebottung der koniglichen geschickten vorsammelt gestanden, haben dieselbige geschickten erstlich aber ernste commissiones auffgeleget, auff die forigen gegrundet, herzog Karlln zu einem landuoit auffzunemen, dornoch die vorschreibung des von Eilenburg vorzulegen etc. Auff 25 solche commissiones haben die von steten geruhet alwege auff foriger meynung, aber der adel hat winckel vnd behelff gesucht dem von Eilenburg zugute. Abir die von steten haben jnen die- selbige vorleget vnd gesaget, sie wusten ire rede nicht zuwandeln, vnd haben sich vahst vier tage gezenket, wie den geschickten ant� 30 wort zu geben. Entlich haben die manschafft gebeten, jnen friest zulassen, alle diese jrrunge an die ko. mt. zugelangen, vnd was aldo vorschafft, des wolden sie sich vnabslegig halden. Aber die von steten haben von sich geredt wie furmols, alleine der vor- schreibung halben haben sie eintrechtig gesaget, das sie nicht fur- 35 handen, sundir copien von derselben wolden sie jren g. vnd gunsten gerne vorlegen. Weile der herzog zu Budissin gelegen, haben vndir des die budische manschafft vbir jre zusage den hern von Eilenburg an die hern der chron vorschrieben, welchs inen von herzog Karlln vnd 40 5 20 8. sonabents noch dem pfingstag, 18. juni 1519.
Strana 559
559 den von steten vorweislich furgehalden. Doruff den die herrn der chron widervmmb geschrieben vnd begert die sache mit dem land- uoit ruhen lassen bisz zu seliger zukunfft ko. mt. Dorvmmb hat herzog Karll von jnen wiessen wollen, wenne sie zum konige ziehen 5 ader schreiben wolden, ader ab er jnen nicht gutgenug were zu einem landuoit, also haben sie gesaget, sie wusten der zeit nicht, 106 auch were s. f. jnen nicht alleine mehr den zu viel zu einem land- uoit, sundern auch zu einem erbhern. Alleine wolde jnen vor- gonnen gebetene friest. s Isz ist auch furgeleget eine comission an den von Eilenburg, das slosz vnd ambt bei pflicht vnd gehorsam abezutreten. Doruff haben die geschickten begert der von lande vnd stete rath, wie domit zu halden, aber die von lande vnd stete haben jnen solchs gewegert vnd gesaget, wurden sich hirjnnen selbst wol wiessen 15 zuhalden. Also haben sie den von Eilenburg besandt, der den auffs rothause komenn vnd dieselbige commission angehort hat vnd gebeten friest bis vmmb vier hor, zu derselben zeit wolde er seine antwort thun. Wie den geschehn. Auff dieselbige stunde hat er durch seinen hewbtmann mit viel andern worten furtragen lassen, 20 wie er ins ambt komen mit schaffen ko. mt., mit vorwillung ko. mt. zu Polan, als eines vormunden vnd der chron zu Behmenn, hette auch jungst einen befelh entpfangen von den hern der chron, vnd dobei ein schreiben an die von lande vnd stete, doraus er sich zugeben nicht vormeinet, vnd dieweile er zum fordersten were 25 ein geschworner her der chron, wolde jme anders zuthun ane weitern befelh nicht getziemen, er wuste sich auch seiner vor- schreibung wol zuerjnnern, liesse aber die furgelegte copia in sei- nem werdt. Wue jme abir seine vorschreibung mit brieffe vnd sigil furgeleget, wolde sich alsden wol wiessen zuhalden (disz hat 106b 30 er reden lassen, dorvmmb das er gewost, das seine gethane vor- schreibung vorruckt ist wurden, dorjnnen den der heubtmann bei viel leuten vordocht gewest, den zu der zeit der vorschreibung ist der heubtmann ein eldister man gewest), yedoch wolde er solche jme furgehaldene meynung zwuschen hier vnd dem mondtag noch 35 natiuitatis Marie in ein bedencken nemen, sich bei ko. mt. vnd der chron belernen, wie hiermit zuhalden. Domit ist er vom rothawsz gegangenn. Also sein die hendel bisz auff dieselbige zeit vorblie- ben vnd ist hertzog Karll ane entlichen bescheid wider von Bautzen hiedurch anheym getzogen. Der steuerhalb sein die geschickten erjnnert wurden allir be- Steuer. 10 40 7. s. f. suppl. gnaden. 35. natiuitatis Marie, 8. september 1519.
559 den von steten vorweislich furgehalden. Doruff den die herrn der chron widervmmb geschrieben vnd begert die sache mit dem land- uoit ruhen lassen bisz zu seliger zukunfft ko. mt. Dorvmmb hat herzog Karll von jnen wiessen wollen, wenne sie zum konige ziehen 5 ader schreiben wolden, ader ab er jnen nicht gutgenug were zu einem landuoit, also haben sie gesaget, sie wusten der zeit nicht, 106 auch were s. f. jnen nicht alleine mehr den zu viel zu einem land- uoit, sundern auch zu einem erbhern. Alleine wolde jnen vor- gonnen gebetene friest. s Isz ist auch furgeleget eine comission an den von Eilenburg, das slosz vnd ambt bei pflicht vnd gehorsam abezutreten. Doruff haben die geschickten begert der von lande vnd stete rath, wie domit zu halden, aber die von lande vnd stete haben jnen solchs gewegert vnd gesaget, wurden sich hirjnnen selbst wol wiessen 15 zuhalden. Also haben sie den von Eilenburg besandt, der den auffs rothause komenn vnd dieselbige commission angehort hat vnd gebeten friest bis vmmb vier hor, zu derselben zeit wolde er seine antwort thun. Wie den geschehn. Auff dieselbige stunde hat er durch seinen hewbtmann mit viel andern worten furtragen lassen, 20 wie er ins ambt komen mit schaffen ko. mt., mit vorwillung ko. mt. zu Polan, als eines vormunden vnd der chron zu Behmenn, hette auch jungst einen befelh entpfangen von den hern der chron, vnd dobei ein schreiben an die von lande vnd stete, doraus er sich zugeben nicht vormeinet, vnd dieweile er zum fordersten were 25 ein geschworner her der chron, wolde jme anders zuthun ane weitern befelh nicht getziemen, er wuste sich auch seiner vor- schreibung wol zuerjnnern, liesse aber die furgelegte copia in sei- nem werdt. Wue jme abir seine vorschreibung mit brieffe vnd sigil furgeleget, wolde sich alsden wol wiessen zuhalden (disz hat 106b 30 er reden lassen, dorvmmb das er gewost, das seine gethane vor- schreibung vorruckt ist wurden, dorjnnen den der heubtmann bei viel leuten vordocht gewest, den zu der zeit der vorschreibung ist der heubtmann ein eldister man gewest), yedoch wolde er solche jme furgehaldene meynung zwuschen hier vnd dem mondtag noch 35 natiuitatis Marie in ein bedencken nemen, sich bei ko. mt. vnd der chron belernen, wie hiermit zuhalden. Domit ist er vom rothawsz gegangenn. Also sein die hendel bisz auff dieselbige zeit vorblie- ben vnd ist hertzog Karll ane entlichen bescheid wider von Bautzen hiedurch anheym getzogen. Der steuerhalb sein die geschickten erjnnert wurden allir be- Steuer. 10 40 7. s. f. suppl. gnaden. 35. natiuitatis Marie, 8. september 1519.
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560 schuerung, so neulicher zeit die von lande vnd stete erlieden. Zum ersten die grose steuern, douon libro precedenti in principio, der schaden der montze, fol. 1., die fehde der von steten, douon auch jm fordern buch, die jungste steuer, supra folio xcIx., vnd ge- beten, der ko. mt. solche furzutragen vnd zubieten, jr auff dismol mit der steuer zuuorschonen etc. Das sie den zuthun zugesaget. Aber auff dismal ist die meynung nicht gewest, dieselbige ernstlich zu fordern, wie herzog Karll dem protonotario selbst angesaget, sundern das dodurch die sache der landvoitey so viel dister fug- licher mochte furgetragen vnd gehandelt sein wurden. 5 10 107 Von der zweilofftikeit, so sich zwuschen den von lande vnd steten der stendehalb erboret hat. 107b So die manschafft in nehstem geschrieben handel der land- voitey ire stymme ausgesatzt, haben sie jm eingang geredt, das die hern prelaten vnd die manschafft als stende diese antwort zugeben 15 jme aufferleget etc. (den Leuter von Schreibersdorff hats wort ge- redt), haben die von steten doraus balde beschuerung genomen vnd angesaget, das sie von diesen stenden, sundir alleine von lande vnd steten wiessen trugen. Zum andern hat gedochter Leuter diese rede geandert in seinem furtragen vnd sundirlich gesaget, die drey stende hern prelaten vnd manschafft geben noch diese antwort etc. Dorkegen die von steten hart geredt vnd gesaget, das jnen solche newikeit gantz vnleidlich, den sie wusten nicht mehr den von zweien stenden etc. Also hat sich jn gegenwert des fursten hertzog Karlls vnd der koniglichen geschickten ein grosz 25 gezang zwuschen jnen erboret, vnd sundirlich jm abetreten, das sich der thumher an eynem vnd die manschafft am andern, hie einer mit einem von steten, do der andere mit dem andern ge- zangkt, alslang das die stete gesaget: sie solden sich dornoch richten, das jnen diese newikeit gantz vnleidlich, den sie wusten 30 von keynen prelaten, vnd sundirlich die von Budissin gesaget, sie weren ire pfarher vnd nicht prelaten. Den die von Budissin geben an, das ire kirche etwo eine pfarkirche gewest vnd sein dornoch zu einer collegiatenkirchen gemacht wurden, des zu anzceigung were das opffern allen thumhern gemein, also das sie alle pfarher 35 vnd das oppffer zugleich teiletten. Isz wusten auch die von steten von keynem jrem prelaten, den vom bischoff zu Meissen etc. Vnd hat sich also viel vnwillens mit worten kegeneinander begeben vnd erboret. 20 2. jn principio, s. oben p. 3.
560 schuerung, so neulicher zeit die von lande vnd stete erlieden. Zum ersten die grose steuern, douon libro precedenti in principio, der schaden der montze, fol. 1., die fehde der von steten, douon auch jm fordern buch, die jungste steuer, supra folio xcIx., vnd ge- beten, der ko. mt. solche furzutragen vnd zubieten, jr auff dismol mit der steuer zuuorschonen etc. Das sie den zuthun zugesaget. Aber auff dismal ist die meynung nicht gewest, dieselbige ernstlich zu fordern, wie herzog Karll dem protonotario selbst angesaget, sundern das dodurch die sache der landvoitey so viel dister fug- licher mochte furgetragen vnd gehandelt sein wurden. 5 10 107 Von der zweilofftikeit, so sich zwuschen den von lande vnd steten der stendehalb erboret hat. 107b So die manschafft in nehstem geschrieben handel der land- voitey ire stymme ausgesatzt, haben sie jm eingang geredt, das die hern prelaten vnd die manschafft als stende diese antwort zugeben 15 jme aufferleget etc. (den Leuter von Schreibersdorff hats wort ge- redt), haben die von steten doraus balde beschuerung genomen vnd angesaget, das sie von diesen stenden, sundir alleine von lande vnd steten wiessen trugen. Zum andern hat gedochter Leuter diese rede geandert in seinem furtragen vnd sundirlich gesaget, die drey stende hern prelaten vnd manschafft geben noch diese antwort etc. Dorkegen die von steten hart geredt vnd gesaget, das jnen solche newikeit gantz vnleidlich, den sie wusten nicht mehr den von zweien stenden etc. Also hat sich jn gegenwert des fursten hertzog Karlls vnd der koniglichen geschickten ein grosz 25 gezang zwuschen jnen erboret, vnd sundirlich jm abetreten, das sich der thumher an eynem vnd die manschafft am andern, hie einer mit einem von steten, do der andere mit dem andern ge- zangkt, alslang das die stete gesaget: sie solden sich dornoch richten, das jnen diese newikeit gantz vnleidlich, den sie wusten 30 von keynen prelaten, vnd sundirlich die von Budissin gesaget, sie weren ire pfarher vnd nicht prelaten. Den die von Budissin geben an, das ire kirche etwo eine pfarkirche gewest vnd sein dornoch zu einer collegiatenkirchen gemacht wurden, des zu anzceigung were das opffern allen thumhern gemein, also das sie alle pfarher 35 vnd das oppffer zugleich teiletten. Isz wusten auch die von steten von keynem jrem prelaten, den vom bischoff zu Meissen etc. Vnd hat sich also viel vnwillens mit worten kegeneinander begeben vnd erboret. 20 2. jn principio, s. oben p. 3.
Strana 561
561 Dieser zangk hat gar lange geluscht, also das die von steten alwege mergliche beschuerung doran getragen, das die manschafft die thumhern also neben sich getzogen, jn besorg, das die thum- herrn mit der zceit ab sie an guettern vnd stande mechtiger wur- 5 den, sich einer sundirlichen stymme vndirtzihen mochten, das den steten nicht zu cleinem nochteil gereichen wolde, ab die manschafft also zwue vnd sie nicht mehr den eine stymme haben wurden. Solchs zuuorkomenn haben die von steten die thumhern offtmals jm capittel vnd suesten angeredt, sich solchs zuenthalden, jsz ist 10 abir allis bei jnen vorechtlich gewest vnd hat also die sache jn einer boesen vngedult bisz in diesen handel gestandenn. Hie ist zumercken, das ware ist, das von viel jaren in sende- brieffen, konigliche commission, vorschreibung der landuoit etc., ge- menniglich geschrieben ist wurden, hern prelaten, manschafft vnd 15 den von steten etc. Aber doraus hat sich nicht gefolget, das vier 108 stende gewest weren, so auff heute nicht mehr den ein her der von Donaw zu Konigsbruck jm lande besessen, sundern hern, prelaten vnd die manschafft ist ein stand gewest das land gnant, das den noch auff heute also leidlich, also das das capittel 20 einen ires mittels von wegen jrer lehngutter, dieweile sie mit der manschafft leiden, ader jren voit, wie den die eptischyn zw Marien- stern vnd Mariental auch thun, auff landtage neben die manschafft jn die rethe schicken, also das sie alle an stat des landes eyne stymme einbrocht vnd ausgesatzt, vnd die von steten die andere 25 stymme dorzu geredt haben etc. So den hertzog Karll solch gezengke vormarckt, hat s. f. hir- noch mit den von Budissin doheymen vnd alhie mit den eldisten jn sundirheit douon geredt vnd furgeslagen, weile s. g. von wegen der landvoitey zu ko. mt. reissen muste, wue jnen gefellig, wolden 30 s. g. den jrthumb ko. mt. zubemelden, commissiones derhalb aus- zubrengen etc. Doruff haben die von steten einen tag zur Lobaw gehaldenn, begreiff von den von Budissin vnd alhie dem rath ein- brocht, dieselben gerechtfertiget vnd also gen Ofen zu ko. mt. ge- fertiget. Vide librum missiuarum circa festum assumtionis hujus anni. 35 Strosse. Dobei ist auch gebeten eine comission an den hofferichtern zum Buntzlau von wegen des neuen zcols, vide ibidem. Die den also erlanget, jme zugeschickt, doruff er den von steten geschrieben, 108h 26. s. f. suppl. gnaden. 33. gerechtfertiget, in gebührlicher weise unter- schrieben und versiegelt. 34. cirea festum assumtionis, 15. august 1519. 71
561 Dieser zangk hat gar lange geluscht, also das die von steten alwege mergliche beschuerung doran getragen, das die manschafft die thumhern also neben sich getzogen, jn besorg, das die thum- herrn mit der zceit ab sie an guettern vnd stande mechtiger wur- 5 den, sich einer sundirlichen stymme vndirtzihen mochten, das den steten nicht zu cleinem nochteil gereichen wolde, ab die manschafft also zwue vnd sie nicht mehr den eine stymme haben wurden. Solchs zuuorkomenn haben die von steten die thumhern offtmals jm capittel vnd suesten angeredt, sich solchs zuenthalden, jsz ist 10 abir allis bei jnen vorechtlich gewest vnd hat also die sache jn einer boesen vngedult bisz in diesen handel gestandenn. Hie ist zumercken, das ware ist, das von viel jaren in sende- brieffen, konigliche commission, vorschreibung der landuoit etc., ge- menniglich geschrieben ist wurden, hern prelaten, manschafft vnd 15 den von steten etc. Aber doraus hat sich nicht gefolget, das vier 108 stende gewest weren, so auff heute nicht mehr den ein her der von Donaw zu Konigsbruck jm lande besessen, sundern hern, prelaten vnd die manschafft ist ein stand gewest das land gnant, das den noch auff heute also leidlich, also das das capittel 20 einen ires mittels von wegen jrer lehngutter, dieweile sie mit der manschafft leiden, ader jren voit, wie den die eptischyn zw Marien- stern vnd Mariental auch thun, auff landtage neben die manschafft jn die rethe schicken, also das sie alle an stat des landes eyne stymme einbrocht vnd ausgesatzt, vnd die von steten die andere 25 stymme dorzu geredt haben etc. So den hertzog Karll solch gezengke vormarckt, hat s. f. hir- noch mit den von Budissin doheymen vnd alhie mit den eldisten jn sundirheit douon geredt vnd furgeslagen, weile s. g. von wegen der landvoitey zu ko. mt. reissen muste, wue jnen gefellig, wolden 30 s. g. den jrthumb ko. mt. zubemelden, commissiones derhalb aus- zubrengen etc. Doruff haben die von steten einen tag zur Lobaw gehaldenn, begreiff von den von Budissin vnd alhie dem rath ein- brocht, dieselben gerechtfertiget vnd also gen Ofen zu ko. mt. ge- fertiget. Vide librum missiuarum circa festum assumtionis hujus anni. 35 Strosse. Dobei ist auch gebeten eine comission an den hofferichtern zum Buntzlau von wegen des neuen zcols, vide ibidem. Die den also erlanget, jme zugeschickt, doruff er den von steten geschrieben, 108h 26. s. f. suppl. gnaden. 33. gerechtfertiget, in gebührlicher weise unter- schrieben und versiegelt. 34. cirea festum assumtionis, 15. august 1519. 71
Strana 562
562 wie er mit vngegrundten clagen fur ko. mt. beclaget etc., welchs sein schreiben jme auch genugsam vorleget. Vide librum missi- uarum circa festum conuersionis Pauli anno vigesimo. Wie hertzog Karll ins ambt komenn. 109 So nhu die gebrechen des amtshalben zwuschen hertzog Karlln vnd dem von Eilenburg gestanden, hat sich herzog Karll bei ko. mt. bemuhet vmmb andere commissiones an die stende der chron, denen von Eilenburg vnd alhie des marggrauethumbs Obirlausitz, dodurch jre f. g. die vorwillung in der chron erlanget, das sich auch der von Eilenburg mit jren f. g. zu Praga gutlich hat vor- 10 tragen lassen, wie abir vnd auff welche meynung ist bisher nicht lautbar wurden. Vnd ist also herzog Karll dinstag fur purificationis anno vigesimo gen Budissin komenn vnd zu einem amachtman durch folgende weise angenomenn wurden. Isz sein entkegen gestanden her Joachim von Biberstein vnd 15 her Hans von Rechenberg als konigliche geschickte, vnd haben an- fenglich den hern von Eilenburg erjnnert manchfeldiger gescheffte vnd befelh, so jme zur abetretung des ambts geschehen worden, mit beger, allen denselben nochmols folge zuthun vnd ko. mt. willen hirjnnen zugeleisten. Den so jr mt. gewust, das er mit vorwillung 20 keiserlicher mt. Maximiliani seliger gedencken vnd Sigismundi ko- nigisz zu Polan, als seiner mt. vormunden, jns ampt komen vnd gesatzt, wolden sich hirjnnen gewost haben zuhalden. Weile aber ire mt. des keynes bericht, fuerunt verba, vnd nhumols herzog Karlin das ambt zugesaget, sunderlich das ire mt. ire furstliche g. 25 diss orts des landes gerne haben wolden, er wolde das ambt seiner mt. zugefallen gutlich abetreten etc. Auff ein solchs hat der von Eilenburg sich des gehorsams vnd des ambts zuentrewmenn erboetenn, seine ambtsuorwanten der ambtspflicht losgesaget vnd begeret kunthschafft von sich zugeben, 30 wie er sich jm ampt gehalden. Dorauff die manschafft beslossen, s. g. zusagen, das sich s. g. bei jnen wol vnd ehrlich gehalden etc. Aber die von steten haben doran beschuere getragen, wiewol sie von jme auch nicht viel an- ders wusten, dorvmmb das jsz were eine newikeit, vormals jm 35 abescheide nicht gepfleget, mochte mit der zeit bei einem landuoite, der sich nicht wol, aber bei lande vnd stete beschuerlich gehalden, vorweislich geacht werden, so jsz jme abegeschlagenn. Vnd doraus 5 3. circa festum conuersionis Pauli, c. 25. januar 1520. 12. dinstag fur purificationis, 31. januar 1520.
562 wie er mit vngegrundten clagen fur ko. mt. beclaget etc., welchs sein schreiben jme auch genugsam vorleget. Vide librum missi- uarum circa festum conuersionis Pauli anno vigesimo. Wie hertzog Karll ins ambt komenn. 109 So nhu die gebrechen des amtshalben zwuschen hertzog Karlln vnd dem von Eilenburg gestanden, hat sich herzog Karll bei ko. mt. bemuhet vmmb andere commissiones an die stende der chron, denen von Eilenburg vnd alhie des marggrauethumbs Obirlausitz, dodurch jre f. g. die vorwillung in der chron erlanget, das sich auch der von Eilenburg mit jren f. g. zu Praga gutlich hat vor- 10 tragen lassen, wie abir vnd auff welche meynung ist bisher nicht lautbar wurden. Vnd ist also herzog Karll dinstag fur purificationis anno vigesimo gen Budissin komenn vnd zu einem amachtman durch folgende weise angenomenn wurden. Isz sein entkegen gestanden her Joachim von Biberstein vnd 15 her Hans von Rechenberg als konigliche geschickte, vnd haben an- fenglich den hern von Eilenburg erjnnert manchfeldiger gescheffte vnd befelh, so jme zur abetretung des ambts geschehen worden, mit beger, allen denselben nochmols folge zuthun vnd ko. mt. willen hirjnnen zugeleisten. Den so jr mt. gewust, das er mit vorwillung 20 keiserlicher mt. Maximiliani seliger gedencken vnd Sigismundi ko- nigisz zu Polan, als seiner mt. vormunden, jns ampt komen vnd gesatzt, wolden sich hirjnnen gewost haben zuhalden. Weile aber ire mt. des keynes bericht, fuerunt verba, vnd nhumols herzog Karlin das ambt zugesaget, sunderlich das ire mt. ire furstliche g. 25 diss orts des landes gerne haben wolden, er wolde das ambt seiner mt. zugefallen gutlich abetreten etc. Auff ein solchs hat der von Eilenburg sich des gehorsams vnd des ambts zuentrewmenn erboetenn, seine ambtsuorwanten der ambtspflicht losgesaget vnd begeret kunthschafft von sich zugeben, 30 wie er sich jm ampt gehalden. Dorauff die manschafft beslossen, s. g. zusagen, das sich s. g. bei jnen wol vnd ehrlich gehalden etc. Aber die von steten haben doran beschuere getragen, wiewol sie von jme auch nicht viel an- ders wusten, dorvmmb das jsz were eine newikeit, vormals jm 35 abescheide nicht gepfleget, mochte mit der zeit bei einem landuoite, der sich nicht wol, aber bei lande vnd stete beschuerlich gehalden, vorweislich geacht werden, so jsz jme abegeschlagenn. Vnd doraus 5 3. circa festum conuersionis Pauli, c. 25. januar 1520. 12. dinstag fur purificationis, 31. januar 1520.
Strana 563
563 sein dennoch die vom adel beweget eine zimliche rede zuthun, das sie s. g. gerne zu einem amachtman gehabt, vnd gerne hetten ha- benn wollen, wue s. g. solchs von ko. mt. hette gehaben mogen, zuuorsicht s. g. wurde jnen allen, als s. g. ambtsuorwanten, auch 5 nicht wiessen anders nochzusagenn. Dorkegen hat der von Eilenburg reden lassen, das sich s. g. 109b auch kegen allen stenden bedancket, alleine gegen einer person, des were magister Hubener zu Budissin, der f. g. vahst schimpffirt, das wolde s. g. bis zu seiner zeit ruhen lassen. Vnd ist diss die 10 sache gewest wie folget. Magister Hubener burger zu Budissin. Des von Eillenburgs dienern einer, Hawbitz gnannt, ist noch wachtelln gerieten vnd demselben Hubener durch sein getreide, douon er jn ansicht seines schadens beweget, jnen dorvmmb an- 15 geredt, vnd sein also zu scheltworten komenn, dorvmmb magister Hubener zu gerichten geeilet. Vnd als er also beym richter stehet, kommet Hawbitz furvber gerieten, vnd so er sein ansichtig wirt, eilet er jme noch, noch hitzig jn seiner bewegung, vnd so ein statdiener siehet, das magister Hubener also eilet, thut er jm besten 20 vnd folget dem magister zu hulffe, als einem ratsuorwanten vnd schoppen, den jsz was zuuorn eine rede jn die stat komenn, das Hawbitz den Hubenern solde geslagen vnd vorwundt haben. Vnd so sie beide Hawbitzen nicht ereilen mogen, den er jst jnen auffs slossz entworden, ist sein hund hirnoch gelauffen, den hat der 25 diener vahst entzwei gehawen. Diess geschicht hat der von Eilen- burg hoch angetzogen. Isz haben auch die von Budissin viel mehr dorvmmb gehabt, wiewol jsz den von steten sehre entkegen ge- west, das sie sich anfangs diss begynnes so weit gen des von Eillenburgs frauen vnd suesten an andern orten gedemutiget. Isz 110 30 ist auch diese sache nicht entscheiden gewest am nehsten landtag die woche noch oculi anno isto etc. Diese rede ist denen von steten, forderlich den andern mehr alhie, den denen von Budissin vnd dorvmmb die von Budissin an- geredt, solchs vnuorantwort nicht zulassen. Dorauff auch dem von 35 Eilenburg geantwort: esz hetten sich die von Budissin vnd neben jnen andere stete vorsehen, s. g. solde betracht haben jre zimliche ansage zum abescheide, vnd solde jnen mit gleichmessiger antwort begegnet haben, dieweile abir jnen allen zu einem schimpff, ma- 31. die woche noch oculi, nach dem 18. märz 1520. 33. denen von Budissin, hier fehlt ein nachsatz wie: vnleidlich gewest. 71 *
563 sein dennoch die vom adel beweget eine zimliche rede zuthun, das sie s. g. gerne zu einem amachtman gehabt, vnd gerne hetten ha- benn wollen, wue s. g. solchs von ko. mt. hette gehaben mogen, zuuorsicht s. g. wurde jnen allen, als s. g. ambtsuorwanten, auch 5 nicht wiessen anders nochzusagenn. Dorkegen hat der von Eilenburg reden lassen, das sich s. g. 109b auch kegen allen stenden bedancket, alleine gegen einer person, des were magister Hubener zu Budissin, der f. g. vahst schimpffirt, das wolde s. g. bis zu seiner zeit ruhen lassen. Vnd ist diss die 10 sache gewest wie folget. Magister Hubener burger zu Budissin. Des von Eillenburgs dienern einer, Hawbitz gnannt, ist noch wachtelln gerieten vnd demselben Hubener durch sein getreide, douon er jn ansicht seines schadens beweget, jnen dorvmmb an- 15 geredt, vnd sein also zu scheltworten komenn, dorvmmb magister Hubener zu gerichten geeilet. Vnd als er also beym richter stehet, kommet Hawbitz furvber gerieten, vnd so er sein ansichtig wirt, eilet er jme noch, noch hitzig jn seiner bewegung, vnd so ein statdiener siehet, das magister Hubener also eilet, thut er jm besten 20 vnd folget dem magister zu hulffe, als einem ratsuorwanten vnd schoppen, den jsz was zuuorn eine rede jn die stat komenn, das Hawbitz den Hubenern solde geslagen vnd vorwundt haben. Vnd so sie beide Hawbitzen nicht ereilen mogen, den er jst jnen auffs slossz entworden, ist sein hund hirnoch gelauffen, den hat der 25 diener vahst entzwei gehawen. Diess geschicht hat der von Eilen- burg hoch angetzogen. Isz haben auch die von Budissin viel mehr dorvmmb gehabt, wiewol jsz den von steten sehre entkegen ge- west, das sie sich anfangs diss begynnes so weit gen des von Eillenburgs frauen vnd suesten an andern orten gedemutiget. Isz 110 30 ist auch diese sache nicht entscheiden gewest am nehsten landtag die woche noch oculi anno isto etc. Diese rede ist denen von steten, forderlich den andern mehr alhie, den denen von Budissin vnd dorvmmb die von Budissin an- geredt, solchs vnuorantwort nicht zulassen. Dorauff auch dem von 35 Eilenburg geantwort: esz hetten sich die von Budissin vnd neben jnen andere stete vorsehen, s. g. solde betracht haben jre zimliche ansage zum abescheide, vnd solde jnen mit gleichmessiger antwort begegnet haben, dieweile abir jnen allen zu einem schimpff, ma- 31. die woche noch oculi, nach dem 18. märz 1520. 33. denen von Budissin, hier fehlt ein nachsatz wie: vnleidlich gewest. 71 *
Strana 564
564 gistrum Hubener geruget, wolde sie jme nicht vorhalden, das s. g. vnd keinem landuoit zustunde, die mitburger vor sich zufordern, wie den jtzliche stad des gefreiet. Dorvmmb solde s. g. wieder magistrum Hubenern rechts genug vorholffen werden, sich hette dornoch zurichten. Vnd auff solche rede hat er gebeten, jnenn dermosen einzunemenn. Abir die von Budissen haben gesaget, er were einem rath mit eiden vnd pflichten vorhafft, auch zu rechte genugsam besessen. 5 Von der landuoitei. 110b So nhu die ambtsvorwanten der ambtspflicht losgesaget, haben 10 sie herzog Karlln angenomenn, die billikeit zuthun zugesaget vnd wie gewonlich auff slossz gefurt vnd eingeweiset. Anno et die quo supra. So nhu ire f. g. das ambt bekomenn, sein etzliche sachen zu- handeln furgefallen, als wie sich etzliche lantsknecht, bisz jn xIM 15 ruesten solden durchs land zuziehen, dem hoemeister jn Preussen zugute wieder den konig von Polan. Den itziger zeit hatten sich die krige widervmmb erboret, welchs mit gewalt zu weren vnser her der konig befolen hat. Abir wue ein solch durchzug hette ge- schehn sollen, were zubesorgen gewest, das lande vnd stete diss 20 weiter nicht vormocht hetten, yedoch ist in bereithschafft zusietzen befolen wurden. Sittaw. Die von Sittaw haben auch einen auspruch gehabt von Hen- richen Seidlitzen von wegen einer alden vorschreibung, die 1C vnd 25 XI jar alt gewest, gelautet auff xx marck jerlichs zinsz, welche jn viel jaren, vahst in Lxx, nicht gefallen sein, vnd hat dieser anspruch vahst u jare gehangen fur dem alden landuoit, deme von Eilenburg. Sein abir dismol entscheiden, das sie den brieffe zusichgelost vnd Seidlitzen gegeben haben vC marck auff funff jhar. Actum sexta 30 post oculi anno quo etc. 20. Lantuoitey. Isz ist aber der furst also geschickt gewest, das er sich jn diesen vnd andernn hendeln den leuten heimlich gemacht, schier 111 den, jizt jhenen zu sich gefordert, viel zurfarn, leuten beheglich zu 35 machenn etc., was abir diss mit der zeit brengen vnd wirken möchte, ist wol zubedencken. Itzund mit der stad, dornoch mit 30. sexta post oculi anno quo etc. 20, 17. märz 1520.
564 gistrum Hubener geruget, wolde sie jme nicht vorhalden, das s. g. vnd keinem landuoit zustunde, die mitburger vor sich zufordern, wie den jtzliche stad des gefreiet. Dorvmmb solde s. g. wieder magistrum Hubenern rechts genug vorholffen werden, sich hette dornoch zurichten. Vnd auff solche rede hat er gebeten, jnenn dermosen einzunemenn. Abir die von Budissen haben gesaget, er were einem rath mit eiden vnd pflichten vorhafft, auch zu rechte genugsam besessen. 5 Von der landuoitei. 110b So nhu die ambtsvorwanten der ambtspflicht losgesaget, haben 10 sie herzog Karlln angenomenn, die billikeit zuthun zugesaget vnd wie gewonlich auff slossz gefurt vnd eingeweiset. Anno et die quo supra. So nhu ire f. g. das ambt bekomenn, sein etzliche sachen zu- handeln furgefallen, als wie sich etzliche lantsknecht, bisz jn xIM 15 ruesten solden durchs land zuziehen, dem hoemeister jn Preussen zugute wieder den konig von Polan. Den itziger zeit hatten sich die krige widervmmb erboret, welchs mit gewalt zu weren vnser her der konig befolen hat. Abir wue ein solch durchzug hette ge- schehn sollen, were zubesorgen gewest, das lande vnd stete diss 20 weiter nicht vormocht hetten, yedoch ist in bereithschafft zusietzen befolen wurden. Sittaw. Die von Sittaw haben auch einen auspruch gehabt von Hen- richen Seidlitzen von wegen einer alden vorschreibung, die 1C vnd 25 XI jar alt gewest, gelautet auff xx marck jerlichs zinsz, welche jn viel jaren, vahst in Lxx, nicht gefallen sein, vnd hat dieser anspruch vahst u jare gehangen fur dem alden landuoit, deme von Eilenburg. Sein abir dismol entscheiden, das sie den brieffe zusichgelost vnd Seidlitzen gegeben haben vC marck auff funff jhar. Actum sexta 30 post oculi anno quo etc. 20. Lantuoitey. Isz ist aber der furst also geschickt gewest, das er sich jn diesen vnd andernn hendeln den leuten heimlich gemacht, schier 111 den, jizt jhenen zu sich gefordert, viel zurfarn, leuten beheglich zu 35 machenn etc., was abir diss mit der zeit brengen vnd wirken möchte, ist wol zubedencken. Itzund mit der stad, dornoch mit 30. sexta post oculi anno quo etc. 20, 17. märz 1520.
Strana 565
565 der andern jn besundir geredt, furgehalden, wes beschuerlichs wieder sie gebracht bey ko. mt. Den von Budissin, wie sie vns vortrauet, das sie ko. mt. an jren hoffgerichten abbrechen solde, so sie ein gut keufften, das fur zum slossz gehort, das schlugen sie 5 zu iren gerichten etc. Item alhie vnd zu Budissin dem protonotario vortraulichen gemeldet, das sich etzliche leute vndirstandenn aus- zubieten bey dem konige eine pen vber die von Gorlitz, das sie die muntze zu ringe geschlagen, vnd das were s. f. g. noch seinem wegziehen von Budissin dinstags dornoch zugeschrieben wurden, 10 wiewol von diesem thun zu Budissin, eher den der protonotarius vom landtage getzogen, vom fursten geredt ist wurden, er wolde jsz den von Gorlitz gerne melden, wuste aber nicht, ab er jnen doran gefallen thete etc. Notate verba, signate ministeria. Item als s. f. g. freitags vor judica alhie durchgetzogen, hat er die 15 vom Lauben alher gefordert, mit jnen lange sundirliche rethe vnd gespreche gehalden, wiewol jch noch solchs zur zeit nicht habe mogen erfarn. Doch ist geredt, er solde jnen auch furgehalden haben von ausbit der pen, jtem sie hetten einenn alden burger- meister eingesatzt etc. Quorsum hec. 20 Von herzog Georgen zu Sachssen, wenne s. f. g. alhie 111b gewest. So herzog George zum Sagan zuthun gehabt, als jn seiner f. g. herzogthum, ist er durch Budissin getzogen, do s. f. g. frey gehal- den vom rath vnd auffm newenhause vbir den reichkremern sambt 25 herzog Hansen seinen son gelegen, das andere hoffegesinde jn ge- meinen herbrigen. Vnd so ein rath erfarn, das s. f. g. bedocht, vom Sagan widervmmb auff Gorlitz zuziehen, hat er solchs beym cantzlern, doctore Kuchel, Hansen Kuchels etwan burgermeisters son, erfarn, hat er geantwort, er wuste nicht anders, doruff ein 30 rath wider geschrieben zu einer beschonung, wolden ire f. g. gerne haben etc., welchs der cantzler dem fursten furgetragen, doruff seine g. beweget, hieher zukomenn. Vnd hat der rath also kunth- schafft doruff geleget, vnd jme entkegen geschickt Mathiam Rosen- berg, magistrum Johannem Hass protonotarium vnd Georgen Rose- 35 lern, die auff mondtag noch oculi zum Heynichen gelegen, vnd auff morgen frwe den fursten obernich der Stimbach angenomenn (den er kwam von Prebus). Ist s. f. g. alhie eine kuche auffm marckte gen der garbuden vbir auffgeslagen, zu Bernhart vndir den leuben 14. freitags vor judica, 25. märz 1520. 35. mondtag noch oculi, 12. märz 1520. 36. Stimbach, Steinbach, d. hinter Rothenburg,
565 der andern jn besundir geredt, furgehalden, wes beschuerlichs wieder sie gebracht bey ko. mt. Den von Budissin, wie sie vns vortrauet, das sie ko. mt. an jren hoffgerichten abbrechen solde, so sie ein gut keufften, das fur zum slossz gehort, das schlugen sie 5 zu iren gerichten etc. Item alhie vnd zu Budissin dem protonotario vortraulichen gemeldet, das sich etzliche leute vndirstandenn aus- zubieten bey dem konige eine pen vber die von Gorlitz, das sie die muntze zu ringe geschlagen, vnd das were s. f. g. noch seinem wegziehen von Budissin dinstags dornoch zugeschrieben wurden, 10 wiewol von diesem thun zu Budissin, eher den der protonotarius vom landtage getzogen, vom fursten geredt ist wurden, er wolde jsz den von Gorlitz gerne melden, wuste aber nicht, ab er jnen doran gefallen thete etc. Notate verba, signate ministeria. Item als s. f. g. freitags vor judica alhie durchgetzogen, hat er die 15 vom Lauben alher gefordert, mit jnen lange sundirliche rethe vnd gespreche gehalden, wiewol jch noch solchs zur zeit nicht habe mogen erfarn. Doch ist geredt, er solde jnen auch furgehalden haben von ausbit der pen, jtem sie hetten einenn alden burger- meister eingesatzt etc. Quorsum hec. 20 Von herzog Georgen zu Sachssen, wenne s. f. g. alhie 111b gewest. So herzog George zum Sagan zuthun gehabt, als jn seiner f. g. herzogthum, ist er durch Budissin getzogen, do s. f. g. frey gehal- den vom rath vnd auffm newenhause vbir den reichkremern sambt 25 herzog Hansen seinen son gelegen, das andere hoffegesinde jn ge- meinen herbrigen. Vnd so ein rath erfarn, das s. f. g. bedocht, vom Sagan widervmmb auff Gorlitz zuziehen, hat er solchs beym cantzlern, doctore Kuchel, Hansen Kuchels etwan burgermeisters son, erfarn, hat er geantwort, er wuste nicht anders, doruff ein 30 rath wider geschrieben zu einer beschonung, wolden ire f. g. gerne haben etc., welchs der cantzler dem fursten furgetragen, doruff seine g. beweget, hieher zukomenn. Vnd hat der rath also kunth- schafft doruff geleget, vnd jme entkegen geschickt Mathiam Rosen- berg, magistrum Johannem Hass protonotarium vnd Georgen Rose- 35 lern, die auff mondtag noch oculi zum Heynichen gelegen, vnd auff morgen frwe den fursten obernich der Stimbach angenomenn (den er kwam von Prebus). Ist s. f. g. alhie eine kuche auffm marckte gen der garbuden vbir auffgeslagen, zu Bernhart vndir den leuben 14. freitags vor judica, 25. märz 1520. 35. mondtag noch oculi, 12. märz 1520. 36. Stimbach, Steinbach, d. hinter Rothenburg,
Strana 566
566 112 112b der vater vnd zu Hansen Emerich an der ecken der son zu her- brige eingefurt, neben Bernhart jm gewelbe jm hause, das zu der zeit wuste gelegen, der kellir mit newnerlei wein bestalt, den ha- bir auff zweien wagen auffn marckte gefurt, douon die marstellir so viel sie notdorfftig auff IC pferde genomenn, vnd hat der rath also geschickt in die kuche vnd kellir alle notdorfft, so gut mans auff diese zeit von fischen hat bekomen mogen, vnd s. f. g. dins- tags vnd mitwochs auff 11 molzeiten gentzlich freigehalden jn her- brigen, auch vorboten, von nyemandis keynen pfennig zunemenn. Isz hat auch der rath bestalt vnd gehabt freibrisch, laubnisch vnd 10 gorlitsch bier ein notdorfft, vnd hat den fursten auff dieselbige mitwoch wider auff die grenitz bisz zu der mole noch Budissin mit LXVI pferden, domit sie jme auch entgegen geschickt, beleiten lassenn. Vnd wiewol der furste vnd sein vater hertzog Albrecht sich gen der stat beschuerlich vnd vngnedig erzeiget, jndem das sie die 15 niderloge vnd schatzung des weits der stat genomenn vnd gem Hayn geleget, wie den jn annalibus hyn vnd wieder vorzceichent, so hat sich doch ein rath hierjnnenn nichts mercken lassen, gestalt ab jme vnd gemeiner stat nichts beschuerlichs zugefuget, jm besten gethan, ab ymmer mit der zeit diese sache auff andere wege mochte komenn vnd gefurt werden. Welche ehre der furste auch zu grossen gnaden getzogen vnd gesaget, hette sich des zu den von Gorlitz nicht vorsehen, wolds auch jn gnaden vnuorgesszen haldenn. Vnd ab wol ein rath vahst sachen gehabt, mit iren f. g. zureden, wie jsz auch f. g. angesaget, so hat er doch s. g. domit alhie nicht be- schueren wollen, sundir vorschoben, das er willens eine botschafft zu s. f. g. noch heiliger ostirlicher zeit zuschicken. Actum die et anno signatis. 20 25 Glocke. Von bischoffen Johansen von Sleynitz, wenne s. g. alhie gewest vnd die bischofflichen ambt gehalden. 30 Als die vetern zu Budissin ire kirche mit neuen pfeilern vndir- farn vnd geweitet haben, dorvmmb not gewest, dieselbige wider- vmmb zuweihen, vnd also den bischoff zu Meissen vormocht dohyn zukomen, derhalb auch s. g. sein reise also angestalt, furdir jns land zuziehen bischoffliche ambt zuhalden, als jm wendischen lande, 35 von dannen hirein, gen Ebirspach, Rotemburg, Rengersdorff etc., hat ein rath jm besten betracht, dieweile s. g. so nahend der stad kwome, denselben zufordern, vnd also den protonotarium am pfingstag abe- 10. freibrisch, freibergisch. 29. Glocke, diese randnotiz ist von etwas späte- rer hand. 38. am pfingstag, 27. mai 1520.
566 112 112b der vater vnd zu Hansen Emerich an der ecken der son zu her- brige eingefurt, neben Bernhart jm gewelbe jm hause, das zu der zeit wuste gelegen, der kellir mit newnerlei wein bestalt, den ha- bir auff zweien wagen auffn marckte gefurt, douon die marstellir so viel sie notdorfftig auff IC pferde genomenn, vnd hat der rath also geschickt in die kuche vnd kellir alle notdorfft, so gut mans auff diese zeit von fischen hat bekomen mogen, vnd s. f. g. dins- tags vnd mitwochs auff 11 molzeiten gentzlich freigehalden jn her- brigen, auch vorboten, von nyemandis keynen pfennig zunemenn. Isz hat auch der rath bestalt vnd gehabt freibrisch, laubnisch vnd 10 gorlitsch bier ein notdorfft, vnd hat den fursten auff dieselbige mitwoch wider auff die grenitz bisz zu der mole noch Budissin mit LXVI pferden, domit sie jme auch entgegen geschickt, beleiten lassenn. Vnd wiewol der furste vnd sein vater hertzog Albrecht sich gen der stat beschuerlich vnd vngnedig erzeiget, jndem das sie die 15 niderloge vnd schatzung des weits der stat genomenn vnd gem Hayn geleget, wie den jn annalibus hyn vnd wieder vorzceichent, so hat sich doch ein rath hierjnnenn nichts mercken lassen, gestalt ab jme vnd gemeiner stat nichts beschuerlichs zugefuget, jm besten gethan, ab ymmer mit der zeit diese sache auff andere wege mochte komenn vnd gefurt werden. Welche ehre der furste auch zu grossen gnaden getzogen vnd gesaget, hette sich des zu den von Gorlitz nicht vorsehen, wolds auch jn gnaden vnuorgesszen haldenn. Vnd ab wol ein rath vahst sachen gehabt, mit iren f. g. zureden, wie jsz auch f. g. angesaget, so hat er doch s. g. domit alhie nicht be- schueren wollen, sundir vorschoben, das er willens eine botschafft zu s. f. g. noch heiliger ostirlicher zeit zuschicken. Actum die et anno signatis. 20 25 Glocke. Von bischoffen Johansen von Sleynitz, wenne s. g. alhie gewest vnd die bischofflichen ambt gehalden. 30 Als die vetern zu Budissin ire kirche mit neuen pfeilern vndir- farn vnd geweitet haben, dorvmmb not gewest, dieselbige wider- vmmb zuweihen, vnd also den bischoff zu Meissen vormocht dohyn zukomen, derhalb auch s. g. sein reise also angestalt, furdir jns land zuziehen bischoffliche ambt zuhalden, als jm wendischen lande, 35 von dannen hirein, gen Ebirspach, Rotemburg, Rengersdorff etc., hat ein rath jm besten betracht, dieweile s. g. so nahend der stad kwome, denselben zufordern, vnd also den protonotarium am pfingstag abe- 10. freibrisch, freibergisch. 29. Glocke, diese randnotiz ist von etwas späte- rer hand. 38. am pfingstag, 27. mai 1520.
Strana 567
567 10 30 gefertiget gen Budissin, s. g. zubieten, alher zukomenn, vnd bischoff- liche ambt zuuben, sundirlich den leuten das sacrament der heiligen firmung mitzuteilen, auch eine glocke zu benedicirn, vnd ab s. g. not adir geschicket befunde, die kirche s. Nicolai vnd den kirchoff 5 zu weihen. Dorauff s. g. hat antworten lassen, das er sich solchs aus pflicht seines ambts zuthun schuldig befunde vnd hirzu sich 113 gantz willig wolde erboten haben, ein rath solde jsz auch einen tag ader drey zuuor wiessen. Also ist s. g. komenn abent corporis Cristi von Rotemberg, do jme gen Ludwigsdorff entkegen geschickt vnd gefurt vbir die felde vnd luntze noch dem reichenbachischen thure, vmmb ansicht willen der stad, auch des gerichts vnd galgen halben zu vmmbfaren. Sein die geistlichen, schuelir vnd priester, der pfarher vnd prediger in den besten kohrkappen, die vetern des closters mit fanen vnd kertzen, die mann pfleget fur das grab 15 am gueten freitag zustecken in allen kirchen, die auch die zcechen dozu vorordent getragen haben, gegangen. Jhenhalb der grossen pastey bei dem slage doselbst hat jnen der pfarher entpfangen vnd angenomenn von wegen der geistlikeit, der rath abir mit dem hymel vnd gemeinen folk ist stehn blieben, der hymel vndir dem 20 jndersten thur, der rath in der stat beim thur. Also ist s. g. durch die geistlikeit hireingefurt mit dem responsorio: ecce sacerdos magnus, bisz vnder den hymel vnd das thur, also ist der rath hinzugetreten vnd hat jnen der protonotarius entpfangen vnd an- genomen, doruff s. g. vndir andern gesaget: die ehre, so mir ge- 25 schiet, sollen wir alle got zumessen, vnd ist s. g. also in die kirche sancti Petri beleitet vnd gefurt, doselbst sein etzliche gesenge, suf- fragien de patronis vnd te deum laudamus gesungen vnd georgelt wurden. Dornoch hat jnen der rath, der burgirmeister gefurt, jn 113b sein herbrige zu Bernhart Bernt beleitet. Am tage corporis Cristi hat s. g. das ambt vnd die procession, das sacrament selbstragende, gehalden, jst dem sacrament vnd s. g. gar eine schone hutte vnd tugur gemacht vnd mit niderlendischen tuchern bedackt vnd vmbhangen wurden, doch durchsichtig blieben. 35 Wie die veter des closters mitgegangen sein in der procession. Vor alders haben die vetern des closters am tage corporis Cristi eine sundirliche procession aussm closter auff den marckt gehalden, die aus redlichen vrsachen vor etzlichen jaren abegestalt. 8. abent corporis Cristi, 6. juni 1520. 19. hymel, thronhimmel. 20. jnder- sten, innersten. 32. tugur, schirmdach.
567 10 30 gefertiget gen Budissin, s. g. zubieten, alher zukomenn, vnd bischoff- liche ambt zuuben, sundirlich den leuten das sacrament der heiligen firmung mitzuteilen, auch eine glocke zu benedicirn, vnd ab s. g. not adir geschicket befunde, die kirche s. Nicolai vnd den kirchoff 5 zu weihen. Dorauff s. g. hat antworten lassen, das er sich solchs aus pflicht seines ambts zuthun schuldig befunde vnd hirzu sich 113 gantz willig wolde erboten haben, ein rath solde jsz auch einen tag ader drey zuuor wiessen. Also ist s. g. komenn abent corporis Cristi von Rotemberg, do jme gen Ludwigsdorff entkegen geschickt vnd gefurt vbir die felde vnd luntze noch dem reichenbachischen thure, vmmb ansicht willen der stad, auch des gerichts vnd galgen halben zu vmmbfaren. Sein die geistlichen, schuelir vnd priester, der pfarher vnd prediger in den besten kohrkappen, die vetern des closters mit fanen vnd kertzen, die mann pfleget fur das grab 15 am gueten freitag zustecken in allen kirchen, die auch die zcechen dozu vorordent getragen haben, gegangen. Jhenhalb der grossen pastey bei dem slage doselbst hat jnen der pfarher entpfangen vnd angenomenn von wegen der geistlikeit, der rath abir mit dem hymel vnd gemeinen folk ist stehn blieben, der hymel vndir dem 20 jndersten thur, der rath in der stat beim thur. Also ist s. g. durch die geistlikeit hireingefurt mit dem responsorio: ecce sacerdos magnus, bisz vnder den hymel vnd das thur, also ist der rath hinzugetreten vnd hat jnen der protonotarius entpfangen vnd an- genomen, doruff s. g. vndir andern gesaget: die ehre, so mir ge- 25 schiet, sollen wir alle got zumessen, vnd ist s. g. also in die kirche sancti Petri beleitet vnd gefurt, doselbst sein etzliche gesenge, suf- fragien de patronis vnd te deum laudamus gesungen vnd georgelt wurden. Dornoch hat jnen der rath, der burgirmeister gefurt, jn 113b sein herbrige zu Bernhart Bernt beleitet. Am tage corporis Cristi hat s. g. das ambt vnd die procession, das sacrament selbstragende, gehalden, jst dem sacrament vnd s. g. gar eine schone hutte vnd tugur gemacht vnd mit niderlendischen tuchern bedackt vnd vmbhangen wurden, doch durchsichtig blieben. 35 Wie die veter des closters mitgegangen sein in der procession. Vor alders haben die vetern des closters am tage corporis Cristi eine sundirliche procession aussm closter auff den marckt gehalden, die aus redlichen vrsachen vor etzlichen jaren abegestalt. 8. abent corporis Cristi, 6. juni 1520. 19. hymel, thronhimmel. 20. jnder- sten, innersten. 32. tugur, schirmdach.
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568 So abir der bischoff die procession gehalden, sein die veter ange- langet mitzugehn, jtzund vnd furthyn, vnd wiewol sie des beschuert vnd furgewandt den alden oben vorzeichenten gebrauch, so haben sie doch dismol vmmb gegenwert willen des bischoffs zugesaget mitzugehn, furdir so jsz geschehen solde, muste jsz geschehen mit gunst irer prelaten, vnd sein also vndir der nona mit irem sacra- ment vnd procession zu sanct Peter komen, ir sacrament jn der sacrist gelassen, vnd also mit iren ornaten alleine in der procession gegangen, den der bischoff was beschuert, das beide sacrament solden getragen werden. Noch gehaldener procession sein sie mit 10 114 irem sacrament wieder von sanct Petir anheym gegangen vnd von den eldisten herrn beleitet wurden. 5 Wie die glocke benedicirt ist wurden. Denselben tag corporis Cristi hat s. g. benedicirt die glocke, die grosse ane zuvur zum Sagan gegossen, von Lx centener bei� 15 lofftig, jst Anna gnannt wurden, sein die gewegsten burger, bur- geryn, ire tochtir, alde matronen, priester zu geuatternn, von tzweien hern des rats gebeten wurden. Dornoch in der capellen Georgij gefirmet. Wie die kirche vnd kirchoff zu sanct Nicles widervmmb 20 sein geweiet vnd reconcilirt wurden. Freitags dornoch anno vigesimo hat seine g. die kirche geweiet vnd den kirchoff reconcilirt, den die kirche was vielleicht mit den beuen an den carachteribus violirt, dorvmmb das sie geweitet vnd hinden eines pfheilers weit hynaus geruckt. Auffm kirchoff abir 25 haben sich ire zwene geslagen etc. Seine g. ist allenthalben frey gehalden vnd mit tzweien kopplen von vI marcken vngeferlich vor- ehret wurden, vnd also mit x pferden widervmmb noch Windisch- ossig, Deutschossig, Kithelitz vnt zo gen der Lobaw geleitet wurden. Actum anno et diebus quibus supra. 30 114b Von dem statweichbilde. Isz ist vielleicht aus versewmlikeit adir zwyetracht, die gar lange jhar zwuschen dem adel vnd der stad gestanden, dohyn komenn, das sich viel den gerichten entzogen, sich vnddirstanden, die obirgerichte auff iren guttern, die doch jm weichbilde gelegen, 35 zuhaben, des sie doch keyne redliche ankunfft den alleine den zeitlichen gebrauche haben zuweysen. Vnd ist nhu vahst dohyn komenn, das auch nyemandis weise adir wiessen wil die grenitzen des weichbildes, vnd was in die gerichte hirein in die stad ge-
568 So abir der bischoff die procession gehalden, sein die veter ange- langet mitzugehn, jtzund vnd furthyn, vnd wiewol sie des beschuert vnd furgewandt den alden oben vorzeichenten gebrauch, so haben sie doch dismol vmmb gegenwert willen des bischoffs zugesaget mitzugehn, furdir so jsz geschehen solde, muste jsz geschehen mit gunst irer prelaten, vnd sein also vndir der nona mit irem sacra- ment vnd procession zu sanct Peter komen, ir sacrament jn der sacrist gelassen, vnd also mit iren ornaten alleine in der procession gegangen, den der bischoff was beschuert, das beide sacrament solden getragen werden. Noch gehaldener procession sein sie mit 10 114 irem sacrament wieder von sanct Petir anheym gegangen vnd von den eldisten herrn beleitet wurden. 5 Wie die glocke benedicirt ist wurden. Denselben tag corporis Cristi hat s. g. benedicirt die glocke, die grosse ane zuvur zum Sagan gegossen, von Lx centener bei� 15 lofftig, jst Anna gnannt wurden, sein die gewegsten burger, bur- geryn, ire tochtir, alde matronen, priester zu geuatternn, von tzweien hern des rats gebeten wurden. Dornoch in der capellen Georgij gefirmet. Wie die kirche vnd kirchoff zu sanct Nicles widervmmb 20 sein geweiet vnd reconcilirt wurden. Freitags dornoch anno vigesimo hat seine g. die kirche geweiet vnd den kirchoff reconcilirt, den die kirche was vielleicht mit den beuen an den carachteribus violirt, dorvmmb das sie geweitet vnd hinden eines pfheilers weit hynaus geruckt. Auffm kirchoff abir 25 haben sich ire zwene geslagen etc. Seine g. ist allenthalben frey gehalden vnd mit tzweien kopplen von vI marcken vngeferlich vor- ehret wurden, vnd also mit x pferden widervmmb noch Windisch- ossig, Deutschossig, Kithelitz vnt zo gen der Lobaw geleitet wurden. Actum anno et diebus quibus supra. 30 114b Von dem statweichbilde. Isz ist vielleicht aus versewmlikeit adir zwyetracht, die gar lange jhar zwuschen dem adel vnd der stad gestanden, dohyn komenn, das sich viel den gerichten entzogen, sich vnddirstanden, die obirgerichte auff iren guttern, die doch jm weichbilde gelegen, 35 zuhaben, des sie doch keyne redliche ankunfft den alleine den zeitlichen gebrauche haben zuweysen. Vnd ist nhu vahst dohyn komenn, das auch nyemandis weise adir wiessen wil die grenitzen des weichbildes, vnd was in die gerichte hirein in die stad ge-
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569 horet, den wie gehort, anmosen sich einsteils die der stad weit gesessen der gerichte selbst, die andern wollen sich gen Budissin tziehen etc. Vnd so 5 Von einem dorffe, heist Neustad, vnd nicht weit vom Spremberg, sichs zur zeit diss sommers begeben, das das dorffe Neustad vor- wandelt, also das dem, an welchen jsz gefallen, der hewtige be- sietzer not wurden, jn lehn zuentpfan, hot er selbst vnd die ge- bauern nicht anders mussen sagen, jsz loge jm gorlitschen lande 10 vnd weichbilde. Dorauff auch der lehnsbrieffe von hertzog Karlln als lantuoiten, adir Cristoffen von Lottitzen, als heubtmannen zu Gorlitz, voltzogen ist wurden. Dornoch hat sichs begeben Von dem dorffe Schildaw, leit auch nicht weit von 115 Spremberg, 15 das die herrn von Hoerswerde her Wentzlaw vnd Wilhelm, den gnant dorffe Schildaw zugehorig, von einem, Hansen Schutz gnannt, gefhedet vnd gebrant sein wurden, zu welchir fehde das dorffe Schildaw auch von Schutzen abegebrant. Also haben die von Hoerswerde den bauern befelh gethan, hirein zugehn vnd den obir- 20 gerichten solchs anzusagen, bey dem rathe vnd den koniglichen gerichten hulffe vnd rath zubieten. Vnd so die leute freitags noch Martini anno etc. jm xxten fur den rathe mit solchen worten ko- menn, sein sie gefraget, ab sie wusten, das jr dorffe Schildaw hirein jn die obirgerichte gehorette, vnd wer sie hette heissen 25 hireingehn, haben sie geantwort durch jren dolmetzer, sie wusten nicht anders vnd jre herrn hetten jnen hirein zugehn vnd zubieten also befolen. Dorauff ist jnenn gesaget: sie solden auff iren feind achttung geben, das wolde ein rath auch zuthun, vnd ab sie den- selben antroffen, hynnenn ansagen. Diese zwei stucke sein dor- 30 vmmb vorzceichent, ab das weichbilde ymmer solde besichtiget werden, wie jsz den etzlich jhar biszher doruff gestanden, das ein rathe solchs furzuwenden vnd anzuzeigen hette. Actum diebus quibus supra anno etc. 1520. 35 Von den heynen bei der Kuppern. Das dorffe Kupper ist etwan gewest bei der stad vnd haben gehabt die burgir die Canitzer gnant, von denen ist kommen an 115b 24. freitags noch Martini, 16. november 1520. 25. durch jren dolmetzer, die bauern sprachen nämlich nur wendisch. 72
569 horet, den wie gehort, anmosen sich einsteils die der stad weit gesessen der gerichte selbst, die andern wollen sich gen Budissin tziehen etc. Vnd so 5 Von einem dorffe, heist Neustad, vnd nicht weit vom Spremberg, sichs zur zeit diss sommers begeben, das das dorffe Neustad vor- wandelt, also das dem, an welchen jsz gefallen, der hewtige be- sietzer not wurden, jn lehn zuentpfan, hot er selbst vnd die ge- bauern nicht anders mussen sagen, jsz loge jm gorlitschen lande 10 vnd weichbilde. Dorauff auch der lehnsbrieffe von hertzog Karlln als lantuoiten, adir Cristoffen von Lottitzen, als heubtmannen zu Gorlitz, voltzogen ist wurden. Dornoch hat sichs begeben Von dem dorffe Schildaw, leit auch nicht weit von 115 Spremberg, 15 das die herrn von Hoerswerde her Wentzlaw vnd Wilhelm, den gnant dorffe Schildaw zugehorig, von einem, Hansen Schutz gnannt, gefhedet vnd gebrant sein wurden, zu welchir fehde das dorffe Schildaw auch von Schutzen abegebrant. Also haben die von Hoerswerde den bauern befelh gethan, hirein zugehn vnd den obir- 20 gerichten solchs anzusagen, bey dem rathe vnd den koniglichen gerichten hulffe vnd rath zubieten. Vnd so die leute freitags noch Martini anno etc. jm xxten fur den rathe mit solchen worten ko- menn, sein sie gefraget, ab sie wusten, das jr dorffe Schildaw hirein jn die obirgerichte gehorette, vnd wer sie hette heissen 25 hireingehn, haben sie geantwort durch jren dolmetzer, sie wusten nicht anders vnd jre herrn hetten jnen hirein zugehn vnd zubieten also befolen. Dorauff ist jnenn gesaget: sie solden auff iren feind achttung geben, das wolde ein rath auch zuthun, vnd ab sie den- selben antroffen, hynnenn ansagen. Diese zwei stucke sein dor- 30 vmmb vorzceichent, ab das weichbilde ymmer solde besichtiget werden, wie jsz den etzlich jhar biszher doruff gestanden, das ein rathe solchs furzuwenden vnd anzuzeigen hette. Actum diebus quibus supra anno etc. 1520. 35 Von den heynen bei der Kuppern. Das dorffe Kupper ist etwan gewest bei der stad vnd haben gehabt die burgir die Canitzer gnant, von denen ist kommen an 115b 24. freitags noch Martini, 16. november 1520. 25. durch jren dolmetzer, die bauern sprachen nämlich nur wendisch. 72
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570 115e die von Hoberg, bey den getzeiten der ketzerey. Also hat Hans Hoberg die heyne stuckwerg dem rathe vnd andern vmmb gar gerynge geld vorkaufft. Einsteils habenn auch die Canitzer jnen zu iren lebentagen gehalden vnd noch irem tode den kirchen vnd spittaln zugeeigent, also das die heyne sein zuteilet wurden vnd in jrthum komenn. Nhu hats sichs begeben, das ein erbar mann, Bindeman gnannt, vor einem jhar zwene gebauersman auff einem stucken der heyne gefangen vnd gen Fridland gefurt hat, dorvmmb das sie eynen bawm ane seinen willen vmbgehawen. Dorvmmb ein rath geursacht hynaus zuschicken, die heyne vnd gelegenheit 10 des orts, do Bindeman die zwene gefenglich angenomenn, zube- sichtigenn. Also haben die geschickten magister Johannes Hass protonotarius vnd Daniel Goritz vnd die Ebirhart erbherrn zur Koppern, sambt iren vnd viel andern des raths leuten, die aus den dorffern hyn vnd her als eldiste dorzu gefordert, die heynen vmb- 15. rieten vnd gangen vnd gantz jrrig befunden, also das nyemandis hat eigentlich anzeigen mogen die rechten grenitzen. Sein also auch komenn auff die malstat, do Byndemann die zwene hynweg gefurt, vnd aldo selbst auch keyne richtige grenitz, sundir etzliche gelochterung gesehenn. Actum quarta post ascensionis hoc anno. 20. Also ist desselbigen tages von den Ebirharten vnd den gebauern, auch von des rats heidenreitern vnd dem die heyne vnd zuuorn seinem vatir befolen gewest, viel vnd manchfeldige vnddirricht ge- schehen, abir dennoch ist zu einer richttung, dorvmmb die besich- tigung bisz zu mussiger zeit vorschoben. Indem sein mancherlei hendel zugefallen, dodurch ein rath vorhindert, die besichtigung zufordern. Also hats sich mittelirzeit begeben, das obgnannts Bindemanns sone einen seiner abetronigen gebauern auff den Egen in diesen koniglichenn gerichten antroffen vnd gefertiget, sich gefangen zugeben, des sich der gebauer ge� 30 schutzt vnd jme zu mechtig gewurden, eine buchsse abegedrungen, douon der edelmann des anfertigen hat abestehn mussen. Vnd so die gerichte solchs erfarn, ist her Joachim dorvmmb geschrieben, seinen belehnten zum abetrag derhalb zuweisen, doch entlich ist demselben sein eingrieffe vmmb furbit willenn seines hern vor der 35 bancke der koniglichen gerichte furkoren, vnd ist also dem jungen Bindemann desselbigen tagis fur den eldisten furgehalden seine ein- grieffe, die er mit den tzweien gebauern jn dem heynen begunst. 5 25 1. ketzerey, der husitenkriege, zu denen hier stets auch die unruhen unter Georg Podiebrad vorzugsweise gerechnet werden. 20. gelochterung, lichtung des waldes durch holzfallen.
570 115e die von Hoberg, bey den getzeiten der ketzerey. Also hat Hans Hoberg die heyne stuckwerg dem rathe vnd andern vmmb gar gerynge geld vorkaufft. Einsteils habenn auch die Canitzer jnen zu iren lebentagen gehalden vnd noch irem tode den kirchen vnd spittaln zugeeigent, also das die heyne sein zuteilet wurden vnd in jrthum komenn. Nhu hats sichs begeben, das ein erbar mann, Bindeman gnannt, vor einem jhar zwene gebauersman auff einem stucken der heyne gefangen vnd gen Fridland gefurt hat, dorvmmb das sie eynen bawm ane seinen willen vmbgehawen. Dorvmmb ein rath geursacht hynaus zuschicken, die heyne vnd gelegenheit 10 des orts, do Bindeman die zwene gefenglich angenomenn, zube- sichtigenn. Also haben die geschickten magister Johannes Hass protonotarius vnd Daniel Goritz vnd die Ebirhart erbherrn zur Koppern, sambt iren vnd viel andern des raths leuten, die aus den dorffern hyn vnd her als eldiste dorzu gefordert, die heynen vmb- 15. rieten vnd gangen vnd gantz jrrig befunden, also das nyemandis hat eigentlich anzeigen mogen die rechten grenitzen. Sein also auch komenn auff die malstat, do Byndemann die zwene hynweg gefurt, vnd aldo selbst auch keyne richtige grenitz, sundir etzliche gelochterung gesehenn. Actum quarta post ascensionis hoc anno. 20. Also ist desselbigen tages von den Ebirharten vnd den gebauern, auch von des rats heidenreitern vnd dem die heyne vnd zuuorn seinem vatir befolen gewest, viel vnd manchfeldige vnddirricht ge- schehen, abir dennoch ist zu einer richttung, dorvmmb die besich- tigung bisz zu mussiger zeit vorschoben. Indem sein mancherlei hendel zugefallen, dodurch ein rath vorhindert, die besichtigung zufordern. Also hats sich mittelirzeit begeben, das obgnannts Bindemanns sone einen seiner abetronigen gebauern auff den Egen in diesen koniglichenn gerichten antroffen vnd gefertiget, sich gefangen zugeben, des sich der gebauer ge� 30 schutzt vnd jme zu mechtig gewurden, eine buchsse abegedrungen, douon der edelmann des anfertigen hat abestehn mussen. Vnd so die gerichte solchs erfarn, ist her Joachim dorvmmb geschrieben, seinen belehnten zum abetrag derhalb zuweisen, doch entlich ist demselben sein eingrieffe vmmb furbit willenn seines hern vor der 35 bancke der koniglichen gerichte furkoren, vnd ist also dem jungen Bindemann desselbigen tagis fur den eldisten furgehalden seine ein- grieffe, die er mit den tzweien gebauern jn dem heynen begunst. 5 25 1. ketzerey, der husitenkriege, zu denen hier stets auch die unruhen unter Georg Podiebrad vorzugsweise gerechnet werden. 20. gelochterung, lichtung des waldes durch holzfallen.
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571 Vnd so jsz der rathe dofur hield, jsz gehorette in die koniglichen gerichte, wolde er her Joachim von Biberstein dorvmmb schreiben vnd bieten, das die heyne mochten besichtiget vnd begrenitzt wer- den, vnd wue befunden, das seine eingrieffe in den heynen, in den 115d 5 koniglichen gerichten gelegen, ein rath wolde sich der gebure wol wiessen zuhalden. Vnd so Byndemann diszs ansagen her Joachim bemeldet, ist er beweget wurden, vnd hat gar ein vnlustige schrieffte an den rathe gethan, angetzogen, das ein rathe dem der jme vormeldet, 10 ab die heyne jn dem gorlitschen weichbilde liegen solden, ansagen solde, er were ein vorlogen man, er hette so viel barmes blut nicht solchs zubekennen etc., welchs jme doch ein rathe noch not- dorfft vorantwort. So abir her Joachim durch herzog Friderichen zu Liegnitz gefordert ist wurden jn Preussen mit s. f. g. zuziehen, 15 neben den rethen keyserlicher vnd koniglicher mt. zwuschen dem konige von Polan vnd dem hoemeistern zuhandeln, ist er von der reysse krancke anheymisch komenn vnd dessz logers gestorben. Doch hat der rathe nicht vndirlassen die besichtigung bei der ge- lassen witfrauen vnd den andern hern von Biberstein schriefftlich 20 anzuregen, vngeferlich vmmb Johannis anno xximo, aber dieweile noch abesterben her Joachims die gutter mit der frauen vnd hern jn jrthumb gestanden, das auch das sterben sich bei vns erouget, ist die besichtigung der heyne abirmols vnd bisz zu andern zeiten jn ruhe stehen blieben. Actum anno et diebus signatis. 25 116 Von dem alden vnd neuen pfharher. So her Merten Schmid pfharher die pfhar bisz in xxIV jar, eine zeit jn conuentione vielleicht iv jare, dieweile her Behme zu schewe gewest zu residiren, dorvmmb das er mit dem rathe jn langem crieg zu Rohm gestanden, vnd jn mergliche scheden vnd darloge 30 gefurt, die andern xx jare als ein warhafftiger pfarher noch ge- thaner contentation gehalden, sich mit dem rathe vnd gemeiner stat wol betragen, ist er noch gutem alder dinstags jn osterheiligen tagenn gegangen den gemeinen weg von dieser werlet, gar jn guter bedocht vornufft vnd andacht mit manchfeldigem ersueffzen vnd 35 bieten zu gote seinem hern, jn grosser anrueffung seiner heiligen patron, Marie zum fordirsten, dornoch Nicolai, Jheronimi vnd Catha- rine, vmmb furbit zuvorgebung seiner sunde vnd vorsewmlikeit, 22. das sterben, die grosse pest. 27. zu schewe gewest, sich gescheut hat in Görlitz zu wohnen, s. scriptor. rer. Lusat. band II., 506., register s. v. Böhm. 32. dinstags jn osterheiligen tagenn, 10. april 1520. 72 *
571 Vnd so jsz der rathe dofur hield, jsz gehorette in die koniglichen gerichte, wolde er her Joachim von Biberstein dorvmmb schreiben vnd bieten, das die heyne mochten besichtiget vnd begrenitzt wer- den, vnd wue befunden, das seine eingrieffe in den heynen, in den 115d 5 koniglichen gerichten gelegen, ein rath wolde sich der gebure wol wiessen zuhalden. Vnd so Byndemann diszs ansagen her Joachim bemeldet, ist er beweget wurden, vnd hat gar ein vnlustige schrieffte an den rathe gethan, angetzogen, das ein rathe dem der jme vormeldet, 10 ab die heyne jn dem gorlitschen weichbilde liegen solden, ansagen solde, er were ein vorlogen man, er hette so viel barmes blut nicht solchs zubekennen etc., welchs jme doch ein rathe noch not- dorfft vorantwort. So abir her Joachim durch herzog Friderichen zu Liegnitz gefordert ist wurden jn Preussen mit s. f. g. zuziehen, 15 neben den rethen keyserlicher vnd koniglicher mt. zwuschen dem konige von Polan vnd dem hoemeistern zuhandeln, ist er von der reysse krancke anheymisch komenn vnd dessz logers gestorben. Doch hat der rathe nicht vndirlassen die besichtigung bei der ge- lassen witfrauen vnd den andern hern von Biberstein schriefftlich 20 anzuregen, vngeferlich vmmb Johannis anno xximo, aber dieweile noch abesterben her Joachims die gutter mit der frauen vnd hern jn jrthumb gestanden, das auch das sterben sich bei vns erouget, ist die besichtigung der heyne abirmols vnd bisz zu andern zeiten jn ruhe stehen blieben. Actum anno et diebus signatis. 25 116 Von dem alden vnd neuen pfharher. So her Merten Schmid pfharher die pfhar bisz in xxIV jar, eine zeit jn conuentione vielleicht iv jare, dieweile her Behme zu schewe gewest zu residiren, dorvmmb das er mit dem rathe jn langem crieg zu Rohm gestanden, vnd jn mergliche scheden vnd darloge 30 gefurt, die andern xx jare als ein warhafftiger pfarher noch ge- thaner contentation gehalden, sich mit dem rathe vnd gemeiner stat wol betragen, ist er noch gutem alder dinstags jn osterheiligen tagenn gegangen den gemeinen weg von dieser werlet, gar jn guter bedocht vornufft vnd andacht mit manchfeldigem ersueffzen vnd 35 bieten zu gote seinem hern, jn grosser anrueffung seiner heiligen patron, Marie zum fordirsten, dornoch Nicolai, Jheronimi vnd Catha- rine, vmmb furbit zuvorgebung seiner sunde vnd vorsewmlikeit, 22. das sterben, die grosse pest. 27. zu schewe gewest, sich gescheut hat in Görlitz zu wohnen, s. scriptor. rer. Lusat. band II., 506., register s. v. Böhm. 32. dinstags jn osterheiligen tagenn, 10. april 1520. 72 *
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572 116b auch mit grosser dangsagung allir wolthat etc. vnd dinstbarlikeit, so jme sein her vnd schoppen vnd alle creatur erzeiget, sterbende also mit auffgerackten henden, hertzen vnd ougen jn hymmel jn einem rechten cristlichen glauben, vnd wiewol er an seinem leben dem geldt vehst gewest, so er doch dasselbige willig vbergeben, vnd seinen testamentarien ubir sein vorordent testament gentzlichen vortrauet. Ist begrabenn mit aller herlikeit, auch weiter den ersz in seinem testament befolen, bei dem eingange der thure gegen der stad vnder dem ausgehawen creutze, das er bei seinem leben ubir die kirchthure zu seinem begrebnus zusetzen vorordent hat. 10 In seinem testament hat er gesatzt zu seinen testamentarien ma- gistros Paulum Kuchlern, Valerium Rosenhayn, beide thumherrn zu Budissin vnd prediger zu Gorlitz, vnd magistrum Joannem Hassz prothonotarium, vnd jnen noch seinem tode zu seiner selen selikeit auszuteilen gelassen bisz jn vi tausent rh. fl., an zinsen vnd bar- 15 schafft ehrlich. Worzu abir vnd wuhyn solch geldt ausgeteilt, wil ich dir hirnoch schreiben, den auff heute haben sich die testamen- tarien solchs nicht voreynigen mögen. Als nhu gemelter her Martinus seliger vorstorben, ist bey den eldisten hern viel kommers gewest vmmb einen andern vnd newen 20 pfharher, mit deme sie in fried liebe vnd eynikeit sietzen vnd der auch dem gemeynen folke in guten, liben vnd cristlichen priestir- lichen sieten furgehn mochte. Vnd wiewol viel anlauffens durch schrieffte vnd muntliche werbung geschehen, von ko. mt., fursten vnd hern, fur doctores, probist, magistros etc., so hot man doch 25. allis solchs fuglich abegeslagen vnd alleine doruff getracht, das man einen wie gehort bekomen konde, vnangesehn allen seinen grad vnd stand, den jsz ist dohyn nicht zuachtten, eynen doctorem etc. anzunemenn, dorvmmb das der rathe vndirweisung, hulffe vnd bei- stant haben mochte, das dennoch mit dem hern licentiaten Behmenn 30 etwan grosz angesehn ist wurden. Was abir guts doraus gefolget, 117 findet mann jn den andern annalien wol vorzceichent. Den so ein rathe seinen rathe vnd hulffe bey einem pfharhern adir andern auslendischen mit vortrauung gemeiner stad sachen, gerechtikeiten, priuilegien vnd heymlikeiten suchen sal, so gnade jme got, wiewol 35 auch die eldisten manchen priestern furgeslahen, vnd ein jtzlicher von einem ader mehr geredt, vnd also vahst bis in die vierde woche douon gerathslaget vnd voltzogen, das sie auch gewarnet, mit der vorleyhung so lange nicht zuuortzihen, domit nicht ein an- ders von Rohm einfallen mochte. So sein sie doch entlich eins 40 wurden vnd gewilliget zu magistrum Franciscum Rotbarth, die zeit prediger zur Sprottaw, guter zuuorsicht, einen pfharhern an jme zu 5
572 116b auch mit grosser dangsagung allir wolthat etc. vnd dinstbarlikeit, so jme sein her vnd schoppen vnd alle creatur erzeiget, sterbende also mit auffgerackten henden, hertzen vnd ougen jn hymmel jn einem rechten cristlichen glauben, vnd wiewol er an seinem leben dem geldt vehst gewest, so er doch dasselbige willig vbergeben, vnd seinen testamentarien ubir sein vorordent testament gentzlichen vortrauet. Ist begrabenn mit aller herlikeit, auch weiter den ersz in seinem testament befolen, bei dem eingange der thure gegen der stad vnder dem ausgehawen creutze, das er bei seinem leben ubir die kirchthure zu seinem begrebnus zusetzen vorordent hat. 10 In seinem testament hat er gesatzt zu seinen testamentarien ma- gistros Paulum Kuchlern, Valerium Rosenhayn, beide thumherrn zu Budissin vnd prediger zu Gorlitz, vnd magistrum Joannem Hassz prothonotarium, vnd jnen noch seinem tode zu seiner selen selikeit auszuteilen gelassen bisz jn vi tausent rh. fl., an zinsen vnd bar- 15 schafft ehrlich. Worzu abir vnd wuhyn solch geldt ausgeteilt, wil ich dir hirnoch schreiben, den auff heute haben sich die testamen- tarien solchs nicht voreynigen mögen. Als nhu gemelter her Martinus seliger vorstorben, ist bey den eldisten hern viel kommers gewest vmmb einen andern vnd newen 20 pfharher, mit deme sie in fried liebe vnd eynikeit sietzen vnd der auch dem gemeynen folke in guten, liben vnd cristlichen priestir- lichen sieten furgehn mochte. Vnd wiewol viel anlauffens durch schrieffte vnd muntliche werbung geschehen, von ko. mt., fursten vnd hern, fur doctores, probist, magistros etc., so hot man doch 25. allis solchs fuglich abegeslagen vnd alleine doruff getracht, das man einen wie gehort bekomen konde, vnangesehn allen seinen grad vnd stand, den jsz ist dohyn nicht zuachtten, eynen doctorem etc. anzunemenn, dorvmmb das der rathe vndirweisung, hulffe vnd bei- stant haben mochte, das dennoch mit dem hern licentiaten Behmenn 30 etwan grosz angesehn ist wurden. Was abir guts doraus gefolget, 117 findet mann jn den andern annalien wol vorzceichent. Den so ein rathe seinen rathe vnd hulffe bey einem pfharhern adir andern auslendischen mit vortrauung gemeiner stad sachen, gerechtikeiten, priuilegien vnd heymlikeiten suchen sal, so gnade jme got, wiewol 35 auch die eldisten manchen priestern furgeslahen, vnd ein jtzlicher von einem ader mehr geredt, vnd also vahst bis in die vierde woche douon gerathslaget vnd voltzogen, das sie auch gewarnet, mit der vorleyhung so lange nicht zuuortzihen, domit nicht ein an- ders von Rohm einfallen mochte. So sein sie doch entlich eins 40 wurden vnd gewilliget zu magistrum Franciscum Rotbarth, die zeit prediger zur Sprottaw, guter zuuorsicht, einen pfharhern an jme zu 5
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573 haben, der sich nochm rathe richten wurde. Also ist eilendt Jo- hannes Arnoldt der subnotarius mit einem renweglen abegefertiget, gnannten magistrum, der doch dorvmmb nye geworben, zuholen, vnd alsbalde als er komenn, ist der rathe beschickt, vnd jme die 5 pfharhe auff sein bit vorlihen, presentirt, jnuestirt vnd durch die hern Frantzen Schneidern vnd magistrum Johannem Hassz protono- tarium in die pfharhe gefurt vnd eingeweist wurden, dominica ju- bilate anno vt supra vigesimo. Von dem priesterhause bei sanct Annenkirchen. 25 Als nhu Hans Frentzel die kirche sancte Anne vorbrocht vnd jn der confirmacion der sechs altar hat einsetzen lassen, das die 117b priestern mit der zeit doch auff seine vorsorgung vorpflicht sein solden, horas de beata virgine in der capellen zu singen, hat er bedocht, wue die pristir mit einer bekwemenn herbrige nicht vor- 15 sorget, das sie der horas nicht wol gewarten mochten, vnd dor- vmmb den rathe dohyn vormocht, das er jme vorgunst, das schmidts hause an der ecken bei der capellen zukeuffen, wie den itzt ge- schehen, welchs er gedocht hat den priestern zubauen. Isz hat jme abir ein rathe auffgeleget, keine schindel doruff zulegen, er 20 hette sich den zuuorn mit dem rathe vortragen vnd voreyniget, wie vnd in welcher gestalt die priester das hause jnnehaben sol- den, den der rathe gedocht jnen solch hause erblich nicht einzu- gebenn, zuuorhuetten viel vnrats, der gemeiner stad doraus er- wachssen wolde. Vnd wiewol man dohyn getracht, die auffgerichte confirmacion zuwandeln lassen, also das alle sechs altaria zu vnd jn manual sol- ten erigirt vnd bestetiget werden, domit der patron adir der rathe mit der zeit dem vnrat, ab sich die priestir dem rathe entsetzen wolden, mit bierschencken etc. furkomenn mochte, einen jtzlichen 30 dorvmmb aus dem hause vnd lehn zu verlauten, derwegen man sich vor bischoff Johan von Salhausen bemuhet vnd auch seine g. bei leben vnd willen des stieffters zusage gethan, dennoch vnd dieweile s. g. vndirdes jn gote vorstorben, vt supra, so ist auch dieser weg vorblieben. Dorvmmb hat Hans Frentzel mit dem rathe 118 35 dohyn gehandelt, er wolde des schmides hause, auch das nehste dorhyndern, so ferne er dasselbige zu sich keuffen mochte, bauen, doraus dem priester vnd dem glockenern tzwey heuser machen, vnd dem rathe vnd der stat tzwue andere hoffstete bauen, wuehyn 10 7. dominica jubilate, 29. april 1520. 30. aus dem hause vnd lehn zu ver- lauten, aus dem hause und lehn zu treiben, gleichsam wegzulauten, wie gestorbene.
573 haben, der sich nochm rathe richten wurde. Also ist eilendt Jo- hannes Arnoldt der subnotarius mit einem renweglen abegefertiget, gnannten magistrum, der doch dorvmmb nye geworben, zuholen, vnd alsbalde als er komenn, ist der rathe beschickt, vnd jme die 5 pfharhe auff sein bit vorlihen, presentirt, jnuestirt vnd durch die hern Frantzen Schneidern vnd magistrum Johannem Hassz protono- tarium in die pfharhe gefurt vnd eingeweist wurden, dominica ju- bilate anno vt supra vigesimo. Von dem priesterhause bei sanct Annenkirchen. 25 Als nhu Hans Frentzel die kirche sancte Anne vorbrocht vnd jn der confirmacion der sechs altar hat einsetzen lassen, das die 117b priestern mit der zeit doch auff seine vorsorgung vorpflicht sein solden, horas de beata virgine in der capellen zu singen, hat er bedocht, wue die pristir mit einer bekwemenn herbrige nicht vor- 15 sorget, das sie der horas nicht wol gewarten mochten, vnd dor- vmmb den rathe dohyn vormocht, das er jme vorgunst, das schmidts hause an der ecken bei der capellen zukeuffen, wie den itzt ge- schehen, welchs er gedocht hat den priestern zubauen. Isz hat jme abir ein rathe auffgeleget, keine schindel doruff zulegen, er 20 hette sich den zuuorn mit dem rathe vortragen vnd voreyniget, wie vnd in welcher gestalt die priester das hause jnnehaben sol- den, den der rathe gedocht jnen solch hause erblich nicht einzu- gebenn, zuuorhuetten viel vnrats, der gemeiner stad doraus er- wachssen wolde. Vnd wiewol man dohyn getracht, die auffgerichte confirmacion zuwandeln lassen, also das alle sechs altaria zu vnd jn manual sol- ten erigirt vnd bestetiget werden, domit der patron adir der rathe mit der zeit dem vnrat, ab sich die priestir dem rathe entsetzen wolden, mit bierschencken etc. furkomenn mochte, einen jtzlichen 30 dorvmmb aus dem hause vnd lehn zu verlauten, derwegen man sich vor bischoff Johan von Salhausen bemuhet vnd auch seine g. bei leben vnd willen des stieffters zusage gethan, dennoch vnd dieweile s. g. vndirdes jn gote vorstorben, vt supra, so ist auch dieser weg vorblieben. Dorvmmb hat Hans Frentzel mit dem rathe 118 35 dohyn gehandelt, er wolde des schmides hause, auch das nehste dorhyndern, so ferne er dasselbige zu sich keuffen mochte, bauen, doraus dem priester vnd dem glockenern tzwey heuser machen, vnd dem rathe vnd der stat tzwue andere hoffstete bauen, wuehyn 10 7. dominica jubilate, 29. april 1520. 30. aus dem hause vnd lehn zu ver- lauten, aus dem hause und lehn zu treiben, gleichsam wegzulauten, wie gestorbene.
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574 man jnen weisen wurde, domit gemeiner stad an hoffsteten nichts abgehn solde. Ader so die priester vnd der glockener sich ymmer vngeburlich hielden, adir das ein rathe die heuser zu gemeiner stat wieder haben wolde, so solde er der kirchen hiraus geben fur das eckehause hundert marck vnd fur das hindere funffzig marck, alsden solden beide priestir vnd glockener die heuser ane alle widerrede abetreten. Solchs solde zu ewigem gedencknus in das statbuch vorzceichent werden, wie den auch geschehen. Vnd auff diesen letztenn weg hat der rathe vorgunst Hansen Frentzeln die heuser zubauen vnd dise schriefft ist wol zumercken, domit 10 die priester mit der zeit die heuser vor jre erbe nicht anzuziehn hetten, sundir das jsz stehet zum rathe, dieselbigen noch seinem gefallen zum fordirsten, so er dorzu gevrsacht, zu sich zukeuffen vnd zulosen etc., doch sollen die heuser von den priestern alwege gleich andern mitburgern vorschossen, vorwachen vnd allenthalben 15 vorrechten, vt supra jn libro ciuitatis. 5 Von sanct Nicleskirchen, vnd wie die mewrern von der mauer gefallen sein. 118b Demnoch ein rath vor schicklich angesehn, das die kirche sancti Nicolaj noch irer breit gelengert vnd eines gantzen pfheilers hinden 20 ist hynaus geruckt wurden, wie auch der alde vnausgehobene grund vnd mauer antzeiget, ist auch dobey betracht, wie mann ein thur- lein zu den glocken auffuren mochte. Welchs den meister Wendel der wergemeister aus rathe meister Benedix, ko. mt. zu Behmenn obirstir wergmeister des bawes des slossz zu Praga, seines lehr- 25 meisters, also angegeben, das er die mauer bei der thur zwuschen den zweien eussern pfheilern so viel diester stercker anlegen wollet, vnd wol vorgrundenn, wie auch geschehen (den hat sich yedirman disz tieffens vorgrundens vorwundert), vnd oben das thurlein an- legen, mit ausladung zu der weit etc. Vnd so die eldisten herrn 30 ye bedocht gewest, hynaus zugehn vnd die anlegung des thurleins in der hohe besichtigen, hat sichs auff einen tag secunda post Jo- hannis baptiste anno xIx° begeben, das tzwene eldisten, her Michel Swartz vnd Frantz Schneider nicht einheymisch gewest sein, vnd allein her Mathias Rosemberg als kirchuatir zu sanct Petir vnd 35 Niclas, vnd magister Johannes Hass protonotarius auffm rothause gesessen, haben sie sich beredt, hynaus zugehn vnd auff die mauern zu steygen, zubesichtigen, wie meister Wendel das thurlein anlegen 15. vorwachen, wachtgeld zahlen. 32. secunda post Johannis baptiste, 26. juni 1519.
574 man jnen weisen wurde, domit gemeiner stad an hoffsteten nichts abgehn solde. Ader so die priester vnd der glockener sich ymmer vngeburlich hielden, adir das ein rathe die heuser zu gemeiner stat wieder haben wolde, so solde er der kirchen hiraus geben fur das eckehause hundert marck vnd fur das hindere funffzig marck, alsden solden beide priestir vnd glockener die heuser ane alle widerrede abetreten. Solchs solde zu ewigem gedencknus in das statbuch vorzceichent werden, wie den auch geschehen. Vnd auff diesen letztenn weg hat der rathe vorgunst Hansen Frentzeln die heuser zubauen vnd dise schriefft ist wol zumercken, domit 10 die priester mit der zeit die heuser vor jre erbe nicht anzuziehn hetten, sundir das jsz stehet zum rathe, dieselbigen noch seinem gefallen zum fordirsten, so er dorzu gevrsacht, zu sich zukeuffen vnd zulosen etc., doch sollen die heuser von den priestern alwege gleich andern mitburgern vorschossen, vorwachen vnd allenthalben 15 vorrechten, vt supra jn libro ciuitatis. 5 Von sanct Nicleskirchen, vnd wie die mewrern von der mauer gefallen sein. 118b Demnoch ein rath vor schicklich angesehn, das die kirche sancti Nicolaj noch irer breit gelengert vnd eines gantzen pfheilers hinden 20 ist hynaus geruckt wurden, wie auch der alde vnausgehobene grund vnd mauer antzeiget, ist auch dobey betracht, wie mann ein thur- lein zu den glocken auffuren mochte. Welchs den meister Wendel der wergemeister aus rathe meister Benedix, ko. mt. zu Behmenn obirstir wergmeister des bawes des slossz zu Praga, seines lehr- 25 meisters, also angegeben, das er die mauer bei der thur zwuschen den zweien eussern pfheilern so viel diester stercker anlegen wollet, vnd wol vorgrundenn, wie auch geschehen (den hat sich yedirman disz tieffens vorgrundens vorwundert), vnd oben das thurlein an- legen, mit ausladung zu der weit etc. Vnd so die eldisten herrn 30 ye bedocht gewest, hynaus zugehn vnd die anlegung des thurleins in der hohe besichtigen, hat sichs auff einen tag secunda post Jo- hannis baptiste anno xIx° begeben, das tzwene eldisten, her Michel Swartz vnd Frantz Schneider nicht einheymisch gewest sein, vnd allein her Mathias Rosemberg als kirchuatir zu sanct Petir vnd 35 Niclas, vnd magister Johannes Hass protonotarius auffm rothause gesessen, haben sie sich beredt, hynaus zugehn vnd auff die mauern zu steygen, zubesichtigen, wie meister Wendel das thurlein anlegen 15. vorwachen, wachtgeld zahlen. 32. secunda post Johannis baptiste, 26. juni 1519.
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575 wurde. Als sie auff das gerust komenn sein, haben sie den par- lirer vnd mewerern angeredt, das gerust nicht also mit getzewg zuubirladen, vnrat zuuorhuetten. Vndir des ist in der getzangen gehangen der slosszstein zum hindern fenstern, den sie am seile also hirauff getzogen, auffs gerust gesenckt mit vnfuge, das sich 119 auch das gerust gar erschuttert, dorvmmb sie abirmols von beiden hern angeredt, fursichtiger mit dem getzewge vnd steynen zuhan- deln, mochten sich selber in ferlikeit setzen. Abir disz was ware, das wergstucke was nicht recht in die getzange gevahst, dorvmmb 10 der parlirer geursacht, dasselbige auff das gerust niderzulassen vnd von neues mit der zcange zufassen, das ers mochte erheben vnd ins fenster vorsetzen. Weile nhu der parlirer mit dem werckstuck also vmbgehet, sprechen beide hern widereinander, das gerust ist nhumols gar sehr vbirladen, wir wollen douon treten vnd wider- 15 vmmb hynab steygen. Domit steige her Mathia auff die mauer vnd furdir auff die lettir hynein in die kirche wertz, also folget der protonotarius vnd stehet auff der mauer nicht so lange als einer mochte sprechen ein ave maria, so geht das geruste hindir jme ein, fallen hynyeder tzweene mewrern, bleiben auff der stat todt, 20 das jnen auch die gederme ausgynge, dornoch der junge Gunder- man, der wurde viel tage fur todt gehandelt. Auff die drey ware nhu gefallen allir getzewg, von steynen, kalck, gefese, brete etc., vnd zum vierden der parlirer, der hat begrieffen ein rustbret, do- mit sich also jm fal gefriestet des todis, doch etzliche zcehn aussm 25 hals gefallen. Haben beide lang gesochert vnd in der stad kranck vmbgekrochen, doch auffs raths vnd der kirchen atzgelde. 5 Alsz nhu das gerust hinder dem protonotario also eingegangen, ist er auff der mauer bebende gestanden, ist er, vnzueiffelt aus gotlicher vorwarung nicht torstig gewest, hindersich noch dem 119b 30 eingegangenen gerust zusehn, sundern mit grosser forchte sein sie beide hynab gestiegen vnd komenn vnd gesehn die toden vnd ge- fallen liegen gleich fur der thur, vnd auff jnen der getzewg, wie oben, mit grossem betrubnus. Den ist jsz geschehen gleich ubir der hindern thure von dem gerust, vnd ist die mawer der andern 35 kirchmauer allenthalben gleich an dem ort auffgefurt gewest, alleine das das fenster mit dem schlosstein solde geslossen werden. Also ist ein grossz zugelauffe wurde, die zwene lebende gekuelet, der parlirer in die kirche gefurt vnd vor wetragen die forderen tzehn, 16. lettir, leiter. 21. gehandelt, ärztlich behandelt. 25. gesochert, gesiechet. 26. atzgelde, zehrgelde. 38. vor wetragen, vor schmerz.
575 wurde. Als sie auff das gerust komenn sein, haben sie den par- lirer vnd mewerern angeredt, das gerust nicht also mit getzewg zuubirladen, vnrat zuuorhuetten. Vndir des ist in der getzangen gehangen der slosszstein zum hindern fenstern, den sie am seile also hirauff getzogen, auffs gerust gesenckt mit vnfuge, das sich 119 auch das gerust gar erschuttert, dorvmmb sie abirmols von beiden hern angeredt, fursichtiger mit dem getzewge vnd steynen zuhan- deln, mochten sich selber in ferlikeit setzen. Abir disz was ware, das wergstucke was nicht recht in die getzange gevahst, dorvmmb 10 der parlirer geursacht, dasselbige auff das gerust niderzulassen vnd von neues mit der zcange zufassen, das ers mochte erheben vnd ins fenster vorsetzen. Weile nhu der parlirer mit dem werckstuck also vmbgehet, sprechen beide hern widereinander, das gerust ist nhumols gar sehr vbirladen, wir wollen douon treten vnd wider- 15 vmmb hynab steygen. Domit steige her Mathia auff die mauer vnd furdir auff die lettir hynein in die kirche wertz, also folget der protonotarius vnd stehet auff der mauer nicht so lange als einer mochte sprechen ein ave maria, so geht das geruste hindir jme ein, fallen hynyeder tzweene mewrern, bleiben auff der stat todt, 20 das jnen auch die gederme ausgynge, dornoch der junge Gunder- man, der wurde viel tage fur todt gehandelt. Auff die drey ware nhu gefallen allir getzewg, von steynen, kalck, gefese, brete etc., vnd zum vierden der parlirer, der hat begrieffen ein rustbret, do- mit sich also jm fal gefriestet des todis, doch etzliche zcehn aussm 25 hals gefallen. Haben beide lang gesochert vnd in der stad kranck vmbgekrochen, doch auffs raths vnd der kirchen atzgelde. 5 Alsz nhu das gerust hinder dem protonotario also eingegangen, ist er auff der mauer bebende gestanden, ist er, vnzueiffelt aus gotlicher vorwarung nicht torstig gewest, hindersich noch dem 119b 30 eingegangenen gerust zusehn, sundern mit grosser forchte sein sie beide hynab gestiegen vnd komenn vnd gesehn die toden vnd ge- fallen liegen gleich fur der thur, vnd auff jnen der getzewg, wie oben, mit grossem betrubnus. Den ist jsz geschehen gleich ubir der hindern thure von dem gerust, vnd ist die mawer der andern 35 kirchmauer allenthalben gleich an dem ort auffgefurt gewest, alleine das das fenster mit dem schlosstein solde geslossen werden. Also ist ein grossz zugelauffe wurde, die zwene lebende gekuelet, der parlirer in die kirche gefurt vnd vor wetragen die forderen tzehn, 16. lettir, leiter. 21. gehandelt, ärztlich behandelt. 25. gesochert, gesiechet. 26. atzgelde, zehrgelde. 38. vor wetragen, vor schmerz.
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576 einen noch dem andern aus dem mundt geryessen vnd jn die kirche geworfen. Vnd also ist der schade aus vnuorsichtikeit er- gangen, vnd die tzwene hern ane schaden ires lebens gewis aus sundirlichen gotlichen gnaden vnd vorbit des heiligen Nicolaj pa- trons erueret vnd beuaret wurden. Actum na post Johannis bap- tiste anno etc. decimo nono vt supra. 5 5. Ia post Johannis baptiste, 26. juni 1519.
576 einen noch dem andern aus dem mundt geryessen vnd jn die kirche geworfen. Vnd also ist der schade aus vnuorsichtikeit er- gangen, vnd die tzwene hern ane schaden ires lebens gewis aus sundirlichen gotlichen gnaden vnd vorbit des heiligen Nicolaj pa- trons erueret vnd beuaret wurden. Actum na post Johannis bap- tiste anno etc. decimo nono vt supra. 5 5. Ia post Johannis baptiste, 26. juni 1519.
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VERZEICHNISS DER IN DEM DRITTEN BANDE DER SCRIPTORES RERUM LUSATICARUM VORKOMMENDEN PERSONEN- UND ORTSNAMEN.
VERZEICHNISS DER IN DEM DRITTEN BANDE DER SCRIPTORES RERUM LUSATICARUM VORKOMMENDEN PERSONEN- UND ORTSNAMEN.
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Strana 579
A Ablass, s. Gnaden. Acht, sentenzen über dieselbe, 61. 233. Agnes, herzogin . von Schweidnitz, 149. Albrecht, könig v. Böhmen, 252. 440. 445. herzog zu Sachsen, vater herzog Georgs zu Sachsen, 10. 315. 317. 319. 322. 324. 326. 550. 566. steinmetz, 138. Alexander VL, papst, 995. . Alnpeck (auch Alupeck), ein bürger zu Freiberg, 255. 271. 382. 387. 393 — 995. 550. 551. Altare conceptions in d. st. Peterskirche | G. 542. Altare Hippoliti ebendas., 395. 542. Altbunzlau, st., 480. Altenburg (Aldenburg, Aldenberg), st., | 209. 210. 442. Andreas (Endressz) H. 29. 94. Andreas Schamothuh, v. Samter, palatin von Posen, 107. Anna, königin von Ungarn, 402. prinzessin von Ungarn, 93. 263. 402—404. 407. glocke, in G. geweiht, 568. Annaberg, st., 114. 442. Annaberger groschen 328. 329. Annenkirche zu G. 256. 425. 426. 573. altaristen derselben, 405. priesterhaus dabei, 573. Anschlag des rathes gegen strassen- rüuber 14. Antorf, st., 119. Arnold, Johann, ältester, 3. 65. Arnold, unterstadtschreiber, 10. 163. 197. 198. 205. 232. 286. 343. 372. 376. 397. 544. 573. Arnsdort, d., 63. Augustinus, Dr., 11. 12. Ausche, herr von, 419. Awer, Kilian, 358. Axt, .Matth., G. ältester, B. | Bücker und platzbücker 258. 959. Baldauf, H., münzmstr., 232. 286. 343. 411. Baltzer aus Sachsen 416. Bartholomäus (Barthel), herzog in Schle- sien, 161. 167. 238. 244. 312. 355. 360. 362. (Bartz), prácentor, 395. 544. Baruth, d., 74. 78. 79.; streit über die obergerichte mit G. 81. 204. 296. 302. 330— 335. Bechern (Bechen), schl., 204. Beler, Andreas, M., probst zu Liegnitz, 204. 302. 305. 336. 411. 542. Belger, Hans, bürger zu Leipzig, 287. Belgern (Pelgern), closter, 263. 264. Belwitz, v., zu Kittlitz 99. Benedix, maurermeister, 574. Benischau (Benischaw), st., 516. Beringershayn, Benedict, burgermeister zu Leipzig, 341. Berlin (Perlyn), st., 95. 235. 291. 292. Bernhardinerorden 72. 73. 98. Bernstadt (Bernsdorf), st., gerichte zu, 218. 219. Bernstein (Pernstein),Dr.v.,sáchs.rath,329. 73* 3. 19. 20. 27. 65.
A Ablass, s. Gnaden. Acht, sentenzen über dieselbe, 61. 233. Agnes, herzogin . von Schweidnitz, 149. Albrecht, könig v. Böhmen, 252. 440. 445. herzog zu Sachsen, vater herzog Georgs zu Sachsen, 10. 315. 317. 319. 322. 324. 326. 550. 566. steinmetz, 138. Alexander VL, papst, 995. . Alnpeck (auch Alupeck), ein bürger zu Freiberg, 255. 271. 382. 387. 393 — 995. 550. 551. Altare conceptions in d. st. Peterskirche | G. 542. Altare Hippoliti ebendas., 395. 542. Altbunzlau, st., 480. Altenburg (Aldenburg, Aldenberg), st., | 209. 210. 442. Andreas (Endressz) H. 29. 94. Andreas Schamothuh, v. Samter, palatin von Posen, 107. Anna, königin von Ungarn, 402. prinzessin von Ungarn, 93. 263. 402—404. 407. glocke, in G. geweiht, 568. Annaberg, st., 114. 442. Annaberger groschen 328. 329. Annenkirche zu G. 256. 425. 426. 573. altaristen derselben, 405. priesterhaus dabei, 573. Anschlag des rathes gegen strassen- rüuber 14. Antorf, st., 119. Arnold, Johann, ältester, 3. 65. Arnold, unterstadtschreiber, 10. 163. 197. 198. 205. 232. 286. 343. 372. 376. 397. 544. 573. Arnsdort, d., 63. Augustinus, Dr., 11. 12. Ausche, herr von, 419. Awer, Kilian, 358. Axt, .Matth., G. ältester, B. | Bücker und platzbücker 258. 959. Baldauf, H., münzmstr., 232. 286. 343. 411. Baltzer aus Sachsen 416. Bartholomäus (Barthel), herzog in Schle- sien, 161. 167. 238. 244. 312. 355. 360. 362. (Bartz), prácentor, 395. 544. Baruth, d., 74. 78. 79.; streit über die obergerichte mit G. 81. 204. 296. 302. 330— 335. Bechern (Bechen), schl., 204. Beler, Andreas, M., probst zu Liegnitz, 204. 302. 305. 336. 411. 542. Belger, Hans, bürger zu Leipzig, 287. Belgern (Pelgern), closter, 263. 264. Belwitz, v., zu Kittlitz 99. Benedix, maurermeister, 574. Benischau (Benischaw), st., 516. Beringershayn, Benedict, burgermeister zu Leipzig, 341. Berlin (Perlyn), st., 95. 235. 291. 292. Bernhardinerorden 72. 73. 98. Bernstadt (Bernsdorf), st., gerichte zu, 218. 219. Bernstein (Pernstein),Dr.v.,sáchs.rath,329. 73* 3. 19. 20. 27. 65.
Strana 580
580 Bernstein, Wilhelm v., ein běhm. edler, 8. 13. 14. 85. 86. 105. 937. 240. 241. Wilhelm v., jun., 497. Bernt, Bernhard, ein G. rathsverwandter und bürger, 2. 65. 82. 119. 121. 163. 231. 232. 255. 286. 294. 302. 336. 343. 358. 372. 376. 383. 387. 388. 392. 397. 430. 445. 458. 461. 463. 468. 476. 507. 512. 516. 527. 529. 536. 538. 547. 566. Berthelsdorf (Bartelsdorff), d., 204. Biberstein, Joachim von, 34. 366. 555. , 562. 570. 571. . Matthias D zu Forste, 79. 194. 129. 131 Ulrich von, auf Friedland etc., verlangt entschidigung, weil der rath seine gerichte ver- letzte. 31. 34. 39. 40. 43 — 45. 51. 55. 57. 91— 93, 443. Bielau, Nieder-, d., 220. 351. Biergeld, steuer, 4. 366. 367. Bindeman 520. 571. Birkenbrück, raub zu, 23. 28, 35. 36. 38. 47. 54. 189. 213. 243. 363. 561. Bischofswerda, st, 162. 245. 558. „Bischofswerder, H., 168. Bischdorf, d., achtausgesprochen,218.362. Bock, Albrecht, 274. 309. 310. 383. Bóhme, alter pfarrer, 571. 572. Bohmen, konigreich, 3. 6.; wahl eines erzbischofs ven Prag, 7.21.23. 27. 34. 36. 39. 41. 43. 44. 47. 49. 50. 55. 79. 93. 123. 175. 200. 211. 219. 233. 237. 239. 241. 246. 260. 299. 301. 316. 324. 367. 368. 373. 376. 377. 381. 401. 418. 419. 431. 435. 439.— 443. 459. A61. A71. 472. 480. 486. 515. 518. 520. 521. 534. 554—657. 559. 574. die, 465. 502. 504. 509. Bohmisches. recht 195. Boner, Hans, bürger zw Crakau, 35. Bornemissa, am hofe der prinzessin Anna von Ungarn; 402. Boxberg (Bochsberg), d., 182. 183. Brandenburg, bischof zu, 292. 298. = Brandenburg, die mark, 246. 293. 301. 321. 323. Braun, Mert., G. rathmann, 3. Br aunschweig (Braunschwieg, Brunswig), st., 73. 442. Bremenhain, d., 216. Breslau, st., 97. 99. 35. 50. 60. 69. 73. 83. 86. 91. 95—97. 99. 101. 104—108. 112. 113. 115. 119. 121. 152. 161. 174—181. 9205. 232. 235 — 238. 942. 943. 959 — 254. 268. 302. 311—313. 329. 342. 348. 358— 360. 367. 371 — 381. 396—400. 455. 456. 517. 533—536. 559. einzug kónig Wladislaws von Bohmen, 93. 94. waidniederlage und streit mit G. wegen der strassen, 93. 105. 991—993. 227—230. 233. 234. 245. 272. streit mit G. wegen aufgehalte- ner güter, 427—436 franziscanercustodie, 72. 74. barfüsserkloster st. Jacob, 84. 85. bischof von, 549. — Bresler, Franz, präcentor, 542. Brethschneider, Caspar, 176. 182. Brieg, st., 253. 280. 311. Bruckener, Hans, ein bóhm. edler, mit- telsmann der stadt G. bei der bôhm. krone, 13. 30. 52. 53. 302. 335. 345—349. 351—356. 371. 380. 381. 400. 419. 454. 467. 499. 531—533. - Brüdergasse in G. 409. Brüfer von Glogau 167. Briinn (Brun), st., 120. Brux, st., 4. 136. 484.; brennt ab 363. Budigen, M., 450. Budissin, st., 11. 12. 14. 15. 26. 32. 34. 47. 68. 74. 75. 89. 90. 91. 101 —]31. 134. 150. 157. 159. 168. 169. 171—173. 178. 179. 182 — 184. 189. 191—195. 195. 196. 198. 912, 918. 921—224. 230. 931. 933. 238. 239. 252. 256. 257. 259. 291—298. 295. 302. 316. 317. 319. 320. 336. 352. 354—356. 366—308. 377 —380.
580 Bernstein, Wilhelm v., ein běhm. edler, 8. 13. 14. 85. 86. 105. 937. 240. 241. Wilhelm v., jun., 497. Bernt, Bernhard, ein G. rathsverwandter und bürger, 2. 65. 82. 119. 121. 163. 231. 232. 255. 286. 294. 302. 336. 343. 358. 372. 376. 383. 387. 388. 392. 397. 430. 445. 458. 461. 463. 468. 476. 507. 512. 516. 527. 529. 536. 538. 547. 566. Berthelsdorf (Bartelsdorff), d., 204. Biberstein, Joachim von, 34. 366. 555. , 562. 570. 571. . Matthias D zu Forste, 79. 194. 129. 131 Ulrich von, auf Friedland etc., verlangt entschidigung, weil der rath seine gerichte ver- letzte. 31. 34. 39. 40. 43 — 45. 51. 55. 57. 91— 93, 443. Bielau, Nieder-, d., 220. 351. Biergeld, steuer, 4. 366. 367. Bindeman 520. 571. Birkenbrück, raub zu, 23. 28, 35. 36. 38. 47. 54. 189. 213. 243. 363. 561. Bischofswerda, st, 162. 245. 558. „Bischofswerder, H., 168. Bischdorf, d., achtausgesprochen,218.362. Bock, Albrecht, 274. 309. 310. 383. Bóhme, alter pfarrer, 571. 572. Bohmen, konigreich, 3. 6.; wahl eines erzbischofs ven Prag, 7.21.23. 27. 34. 36. 39. 41. 43. 44. 47. 49. 50. 55. 79. 93. 123. 175. 200. 211. 219. 233. 237. 239. 241. 246. 260. 299. 301. 316. 324. 367. 368. 373. 376. 377. 381. 401. 418. 419. 431. 435. 439.— 443. 459. A61. A71. 472. 480. 486. 515. 518. 520. 521. 534. 554—657. 559. 574. die, 465. 502. 504. 509. Bohmisches. recht 195. Boner, Hans, bürger zw Crakau, 35. Bornemissa, am hofe der prinzessin Anna von Ungarn; 402. Boxberg (Bochsberg), d., 182. 183. Brandenburg, bischof zu, 292. 298. = Brandenburg, die mark, 246. 293. 301. 321. 323. Braun, Mert., G. rathmann, 3. Br aunschweig (Braunschwieg, Brunswig), st., 73. 442. Bremenhain, d., 216. Breslau, st., 97. 99. 35. 50. 60. 69. 73. 83. 86. 91. 95—97. 99. 101. 104—108. 112. 113. 115. 119. 121. 152. 161. 174—181. 9205. 232. 235 — 238. 942. 943. 959 — 254. 268. 302. 311—313. 329. 342. 348. 358— 360. 367. 371 — 381. 396—400. 455. 456. 517. 533—536. 559. einzug kónig Wladislaws von Bohmen, 93. 94. waidniederlage und streit mit G. wegen der strassen, 93. 105. 991—993. 227—230. 233. 234. 245. 272. streit mit G. wegen aufgehalte- ner güter, 427—436 franziscanercustodie, 72. 74. barfüsserkloster st. Jacob, 84. 85. bischof von, 549. — Bresler, Franz, präcentor, 542. Brethschneider, Caspar, 176. 182. Brieg, st., 253. 280. 311. Bruckener, Hans, ein bóhm. edler, mit- telsmann der stadt G. bei der bôhm. krone, 13. 30. 52. 53. 302. 335. 345—349. 351—356. 371. 380. 381. 400. 419. 454. 467. 499. 531—533. - Brüdergasse in G. 409. Brüfer von Glogau 167. Briinn (Brun), st., 120. Brux, st., 4. 136. 484.; brennt ab 363. Budigen, M., 450. Budissin, st., 11. 12. 14. 15. 26. 32. 34. 47. 68. 74. 75. 89. 90. 91. 101 —]31. 134. 150. 157. 159. 168. 169. 171—173. 178. 179. 182 — 184. 189. 191—195. 195. 196. 198. 912, 918. 921—224. 230. 931. 933. 238. 239. 252. 256. 257. 259. 291—298. 295. 302. 316. 317. 319. 320. 336. 352. 354—356. 366—308. 377 —380.
Strana 581
584 Budissin, st., 383. 387. 389. 392. 398. 399. 410—412. 418. 420 — 422. A31. 441. 444.—447. 450. 452. 455. 457. 458. 462—464. 468 —AT1. A73. A77. 479—481. 483. ASA. A86. 498. 494. 496. 513. 517. 518. 523. 526. 527. 529. 552. 553. 561— 567. 569. Der ausdruck: Bawizen, die von Bawtzen, damals sehr selten, kommt vor: 114. 214. 215. 462. 559. die cantorei daselbst, 410. das domcapitel, 411.453.560.561. stadtschreiber zu, 40. 51. 86. 101. sühntag mit Rechenberg, 146. stadtkeller, 91. closterbau, 566. verhandlungen wegen der was- sertheilung daselbst 5. streit mit dem G. rathe wegen erüffnung der briefe, 369. 370. 372. 374. landtage daselbst, 2. 3. 12. 88. 132. 164. 213. 354—359. berathungen mit der landschaft und d. stádten wegen der münz- verwirrung, 458. 461. 464. 476. A86. 506.509. 511. 512. 515. 535. — stüdtetage daselbst, 105. 502. ' Budweis, st., 484. Bullendorf, d., 22. Bunzlau, st., 28. 36. 47. 115. 174. 176. 177. 184. 205. 221. 242—244. 253. 263. 311. 363. 365. 367. A32. A42. A64. 476. 493. 561.; auch Buntzel abgekürzt 311. Ce Camenz, st, 14. 66. 74. 97.98. 125. 126. 194. 150. 159 — 161. 173. 189. 189. 191. 212. 222. 224. 254. 956. 292. 354. 356. 397. 452. 480. 509. 517. 523. einführung neuer statuten, 190. — privilegium der kür für den rath, 94. 97. unruhe gegen den rath, 512. Canitz, Georg, 10. 21. 569. 570. Canth, st., 960. LILII — — Chemnitz (Kempnitz), st, 255. Clara, st., closter zu Breslau, 73. Cleinhans, Casp., ein angeblicher fran- ziskaner 84. Clementius, rathsdiener zu Breslau, 95. Clett, Gregor, licent. in G., 9, 4—6. 32. 58. 65. 163. 197. 228. 252. Gloster, Górl., 17. 18. Goci, Joh., M., burgermeister zu Lauban, 252. 294. Collowrat (Colobrat), canzler, 8. 177. 316. Conrad, stadtdiener, 58.. der lange, G. tuchmacher, 118. Cortzin, st. in Polen, 107. Cotbus (Cotwus), st., 174. 291. 293. Cottwitz, Caspar von, auf Ullersdorf, 21. 29. 98. 99. 31. 32. 37. 43. 56. 91. 92. 301. Christoph von, zu Sänitz, 22. 24. 95. 98. 99. 37. 61. 100. 103. 104. 107. 531. 592. über beide zusammen, welche wegen strassenraubs hingerich- tet wurden, 33. 34. 39. 40. 57. 66. 71. 167. Caspar von, zu Nechau, 206. 224. von, zu Leippa, 553. Hans von, zu Schenkendorf, 191. Heinrich v., seniorz. Liegnitz, 411. — weittfrau von, 208. Cracau, st., 34. 35. 49. 103 —105. 161.526. Crafft, Matth., 27. Cragen, Heinrich, ein strassenbefehder, 90. 21. 28. 29. 31. 37—39. 43 — 45. A7—49. 92. 66. 71. 121. 127. 128. 145. 171. 172. 176. 182. 189. 190. 206. 213. 215. 216. 224. 234. sein absagebrief an die sechs- städte, 124—126. verklagt den G. rath beim land- vogt, 125. antwort des vogts in dieser sache, 132. | preis auf ihn gesetzt, 158. 159. _— versuch auf Hähnchen, 160. 161. Croatien (Crobatenn, Grobatien) 262. 361. Grolofft, Michael, 25. Albrecht v., bohm. 9. 11. 13. 85. 134. — | LLLI 74
584 Budissin, st., 383. 387. 389. 392. 398. 399. 410—412. 418. 420 — 422. A31. 441. 444.—447. 450. 452. 455. 457. 458. 462—464. 468 —AT1. A73. A77. 479—481. 483. ASA. A86. 498. 494. 496. 513. 517. 518. 523. 526. 527. 529. 552. 553. 561— 567. 569. Der ausdruck: Bawizen, die von Bawtzen, damals sehr selten, kommt vor: 114. 214. 215. 462. 559. die cantorei daselbst, 410. das domcapitel, 411.453.560.561. stadtschreiber zu, 40. 51. 86. 101. sühntag mit Rechenberg, 146. stadtkeller, 91. closterbau, 566. verhandlungen wegen der was- sertheilung daselbst 5. streit mit dem G. rathe wegen erüffnung der briefe, 369. 370. 372. 374. landtage daselbst, 2. 3. 12. 88. 132. 164. 213. 354—359. berathungen mit der landschaft und d. stádten wegen der münz- verwirrung, 458. 461. 464. 476. A86. 506.509. 511. 512. 515. 535. — stüdtetage daselbst, 105. 502. ' Budweis, st., 484. Bullendorf, d., 22. Bunzlau, st., 28. 36. 47. 115. 174. 176. 177. 184. 205. 221. 242—244. 253. 263. 311. 363. 365. 367. A32. A42. A64. 476. 493. 561.; auch Buntzel abgekürzt 311. Ce Camenz, st, 14. 66. 74. 97.98. 125. 126. 194. 150. 159 — 161. 173. 189. 189. 191. 212. 222. 224. 254. 956. 292. 354. 356. 397. 452. 480. 509. 517. 523. einführung neuer statuten, 190. — privilegium der kür für den rath, 94. 97. unruhe gegen den rath, 512. Canitz, Georg, 10. 21. 569. 570. Canth, st., 960. LILII — — Chemnitz (Kempnitz), st, 255. Clara, st., closter zu Breslau, 73. Cleinhans, Casp., ein angeblicher fran- ziskaner 84. Clementius, rathsdiener zu Breslau, 95. Clett, Gregor, licent. in G., 9, 4—6. 32. 58. 65. 163. 197. 228. 252. Gloster, Górl., 17. 18. Goci, Joh., M., burgermeister zu Lauban, 252. 294. Collowrat (Colobrat), canzler, 8. 177. 316. Conrad, stadtdiener, 58.. der lange, G. tuchmacher, 118. Cortzin, st. in Polen, 107. Cotbus (Cotwus), st., 174. 291. 293. Cottwitz, Caspar von, auf Ullersdorf, 21. 29. 98. 99. 31. 32. 37. 43. 56. 91. 92. 301. Christoph von, zu Sänitz, 22. 24. 95. 98. 99. 37. 61. 100. 103. 104. 107. 531. 592. über beide zusammen, welche wegen strassenraubs hingerich- tet wurden, 33. 34. 39. 40. 57. 66. 71. 167. Caspar von, zu Nechau, 206. 224. von, zu Leippa, 553. Hans von, zu Schenkendorf, 191. Heinrich v., seniorz. Liegnitz, 411. — weittfrau von, 208. Cracau, st., 34. 35. 49. 103 —105. 161.526. Crafft, Matth., 27. Cragen, Heinrich, ein strassenbefehder, 90. 21. 28. 29. 31. 37—39. 43 — 45. A7—49. 92. 66. 71. 121. 127. 128. 145. 171. 172. 176. 182. 189. 190. 206. 213. 215. 216. 224. 234. sein absagebrief an die sechs- städte, 124—126. verklagt den G. rath beim land- vogt, 125. antwort des vogts in dieser sache, 132. | preis auf ihn gesetzt, 158. 159. _— versuch auf Hähnchen, 160. 161. Croatien (Crobatenn, Grobatien) 262. 361. Grolofft, Michael, 25. Albrecht v., bohm. 9. 11. 13. 85. 134. — | LLLI 74
Strana 582
582 Crossen (Crossyn), st., 502. 517. Cubito, Wolfg., M., 186. 944. . Cunnersdorf, d. bei Camenz, 161. d. bei Görlitz, 58. Cuttenberg (zum Cutten), st., 10. 12. 34. 40. 53. 54. 65. 219. 460. 461. 463. 469. 478. 484. 494. 500. 502. 504. königl. spruch von dort wider die stádte, 11. 12. 78.; aufge- hoben 351. Czechische sprache in Böhmen amtliche sprache 400. Czesche, Balthasar von, 240. Czippich, Hans, gen. beim thore, 212. Czwiling (auch Zwyling), Hans, rath- mann, 3. 65. D. Dachs, wittwe, 358. Danzig, st., 190. Daubitz (Dawbtzky, Dawbptzkii, Dawptz- ky, Dawpitz) 59 — 64. 100. 283. Deutschland (Dewtzlande) 94. Deutscher orden B. Deutschossig, d., 58. 568.; steinweg dorthin angelegt 285. 38]. ; weg- nahme von gebück 188. 189. Dieben, berg, 16—18. Diebitz, Burkhard, ein strassenräuber, 248. 249. Ditman, Bartholomäus, 38. Dittersbach, d., 559. Dobers (Dobernaus), d., 533. Doberschütz, H. von, 98. 480. Docz, Franz, 261. Dohna, Nickel, burggraf von, auf Gra- fenstein etc., 18—90. 99 —— 95. 37. 78. 79. 84. H. von, auf Konigsbriick, 171. 172. 240. 453. 561. Donau (Thunaw), fl., 361. Drebkau (Drewicko), st., 38. Dresden, st., 114. 162. 163. 189. 224. 226. 257. 963. 314. 318. 325. 326. 328. 329. 416. 526.; das kloster in altstadt 264 — 268. Duba, Peter Birke v. d., auf Leippa, 6. 7. 165. 168. 171. 234. Diben (Dibichen), Klein-, d., 183. (E Ebersbach, d., 906. 566.; mordbrenner daselbst 168. Ebirhart, erbherr zu Küpper, 570. Ebirspach, N., 59. Eichler, N., 552. Eigen, der, 552.; auf dem Egen 570. Eilenburg (auch Eilenberg geschr.), Wilh. von, landvogt, 366. 417—422.; verschreibung desselben, 434. 499. 506. 512. 519. 523. 554 | — 564. Eisenmenger, Mart., M., 232. 286. 343. 464. 544. 548. Eisenstein in der haide 153. 157. Emmerich, Georg, burgermeister, 77. 89. 249. 255. 276. 302. 308. 344. 345. 410. 440. 441. 497. 535. 537. Clara, dessen wittwe, 387. 410. Caspar, Dr., spiter dekan in Budissin, sein sohn, 185. 187. 277. 288. 341. 342. 382 — 394. 410. 412. 413. Hans sen., sohn des Georg. Er geräth mit der stadt wegen des abtrags- und abzugsgeldes auf seine güter in streit, 57. 949. 250—252. 255. 968—980. 987. 288. 301—313. 335— 349. 389 — 394. 401. 432. 433. 505. 535 — 541. 547—549, 551. 566. Peter, 3. sohn des Georg, 57. 58. 250. 255. 268. 275.; abzug aus G. 287. 288. 302. 335. 340 — 842. 536 —538. Urban, 4. sohn des Georg, 57.955. Anna, 58. Hans jun., 58. 275. 382. 383. Jacob, 255. Paul, 216. 217. 254. 255. Ende, graf vom, 314. Eppeler, H., ein G. biirger, 2. 65. 163. 232. 286. Erfurt, st., 995 — 301. 415. Erzgebirge 314. Eschenloer, H., künigl. richter zu G., 61. rathsmitglied, 3. 65. 163. 232. 286. 343. Eukarius (auch Enkarius) von Bautzen, 463. 494. 502. 517. | LIDIA
582 Crossen (Crossyn), st., 502. 517. Cubito, Wolfg., M., 186. 944. . Cunnersdorf, d. bei Camenz, 161. d. bei Görlitz, 58. Cuttenberg (zum Cutten), st., 10. 12. 34. 40. 53. 54. 65. 219. 460. 461. 463. 469. 478. 484. 494. 500. 502. 504. königl. spruch von dort wider die stádte, 11. 12. 78.; aufge- hoben 351. Czechische sprache in Böhmen amtliche sprache 400. Czesche, Balthasar von, 240. Czippich, Hans, gen. beim thore, 212. Czwiling (auch Zwyling), Hans, rath- mann, 3. 65. D. Dachs, wittwe, 358. Danzig, st., 190. Daubitz (Dawbtzky, Dawbptzkii, Dawptz- ky, Dawpitz) 59 — 64. 100. 283. Deutschland (Dewtzlande) 94. Deutscher orden B. Deutschossig, d., 58. 568.; steinweg dorthin angelegt 285. 38]. ; weg- nahme von gebück 188. 189. Dieben, berg, 16—18. Diebitz, Burkhard, ein strassenräuber, 248. 249. Ditman, Bartholomäus, 38. Dittersbach, d., 559. Dobers (Dobernaus), d., 533. Doberschütz, H. von, 98. 480. Docz, Franz, 261. Dohna, Nickel, burggraf von, auf Gra- fenstein etc., 18—90. 99 —— 95. 37. 78. 79. 84. H. von, auf Konigsbriick, 171. 172. 240. 453. 561. Donau (Thunaw), fl., 361. Drebkau (Drewicko), st., 38. Dresden, st., 114. 162. 163. 189. 224. 226. 257. 963. 314. 318. 325. 326. 328. 329. 416. 526.; das kloster in altstadt 264 — 268. Duba, Peter Birke v. d., auf Leippa, 6. 7. 165. 168. 171. 234. Diben (Dibichen), Klein-, d., 183. (E Ebersbach, d., 906. 566.; mordbrenner daselbst 168. Ebirhart, erbherr zu Küpper, 570. Ebirspach, N., 59. Eichler, N., 552. Eigen, der, 552.; auf dem Egen 570. Eilenburg (auch Eilenberg geschr.), Wilh. von, landvogt, 366. 417—422.; verschreibung desselben, 434. 499. 506. 512. 519. 523. 554 | — 564. Eisenmenger, Mart., M., 232. 286. 343. 464. 544. 548. Eisenstein in der haide 153. 157. Emmerich, Georg, burgermeister, 77. 89. 249. 255. 276. 302. 308. 344. 345. 410. 440. 441. 497. 535. 537. Clara, dessen wittwe, 387. 410. Caspar, Dr., spiter dekan in Budissin, sein sohn, 185. 187. 277. 288. 341. 342. 382 — 394. 410. 412. 413. Hans sen., sohn des Georg. Er geräth mit der stadt wegen des abtrags- und abzugsgeldes auf seine güter in streit, 57. 949. 250—252. 255. 968—980. 987. 288. 301—313. 335— 349. 389 — 394. 401. 432. 433. 505. 535 — 541. 547—549, 551. 566. Peter, 3. sohn des Georg, 57. 58. 250. 255. 268. 275.; abzug aus G. 287. 288. 302. 335. 340 — 842. 536 —538. Urban, 4. sohn des Georg, 57.955. Anna, 58. Hans jun., 58. 275. 382. 383. Jacob, 255. Paul, 216. 217. 254. 255. Ende, graf vom, 314. Eppeler, H., ein G. biirger, 2. 65. 163. 232. 286. Erfurt, st., 995 — 301. 415. Erzgebirge 314. Eschenloer, H., künigl. richter zu G., 61. rathsmitglied, 3. 65. 163. 232. 286. 343. Eukarius (auch Enkarius) von Bautzen, 463. 494. 502. 517. | LIDIA
Strana 583
583 F. Faber, s, Schmidt. Finger, Agnes, wittwe, 412.; erbschafts- streit um ihr erbe 413. 414. 450. Florsdorf (Floresdorff), d., 57. 385. Forste, st., 194. 129. Forstzins in der haide 154. Frankenberg, Dr., 297. Frankenstein, st., 238. 455. Frankfurt a. O., st., 19. 27. 106. 119. 124. 129. 130. 175. 178. 321. 359. 502. 504. 517. 518. Frankfurter mark 206. Frankreich 161. 402. Franziskanerordensminister sachs. pro- vinz, sein begehr in G., 72. 97. Franziskanerprozession. am fronleich- namstage in G., 567. Frauenburg, Joh., M., 89. sein buch: secretarius, 77. Frauenthurm 83. 124. Fraustadt, st., 222. Freiberg, st., 255. 271. 314. 382. 383. 391. 425. Freiburg a. d. Unstrut, st., 210. Freifriesen, partei in Camenz, 191. . Freistadt (Freyenstadt), st., 167. 242. Frenzel, Hans, ein reicher bürger, 27. Dl. 59.; s. güter 58. 75 — 77. 82. 119. 256. 529. 358. 405— 408. 411. 425 — 427. 463. 497. 529. 538. 547.; kauft sich und seine kinder geschossfrei 549 — 551. 573. 524. Anna, frau desselben, 551. Peter, 58. Joachim, sohn des Hans, 407. 551. — Johann, desgleichen, 407. 551. Friedeberg (Frideburg), st., 553. Friedersdorf, d., 58. 204. Friedland, schl. und st., 31. 32. 34. 45. 55—57. 570. herrschaft, 55. 56. tuch von dort, 166. Friedrich, herzog zu Liegnitz, 49. 56. 120, 179. 174. 177. 921. 229. 290. 234.; verhandlungen mit ihm wegen Hans Emmerich 268 — 275. 977. 979. 280. 301. 302. 312—314. 322, 328. 335. 336. 338. 340. 342. 360. 365. 369, 370. 382—385. 388—393. 401. 498—430. 434. 457. 467. 476. 505. 528.530.535—538.540.571. Friedrich, kurfürst zu Sachsen, 323. 325. Frietsch, Hans, G. bürger und áltester, 3. 65. 232. 286. 343. Frühmesse des gestifts de passione do- mini 541. С. Gabel, Dislaw von der, 499. - Gabelgebirge 380. Gallus, G. rathsdiener, 49. 105. 302. 335. 364. Gausick, ein mann, 99. Gebelzig (Gebeltzk), d., 100. Geitz, st., 260. 262, Georg, goldschmied zu G., 19. (Podiebrad), kónig von Bóhmen, 150. 243. 252. 253. 440. 494. 570. herzog zu Sachsen, wird in Prag belehnt, 10. 175. 176. 179. 189. 193. 222—224. 230. 233. 235. 256. 258. 268. 272. 287.; borgt 2000 fl., verhandlungen darüber, 319—319. 322—327. 335. A14. 416. 417. 454. 550.; in G. em- pfangen 565. markgraf von Anspach, 409. Georgencapelle unter d, Peterskirche 396. Georgenplatz in Ofen 361. Gerichte, kónigl, zu Górlitz. Eingriff in dieselben seitens der Reichen- bacher 74—79. 108.; streit mit dem closter Lauban 122. 200. 201.; verfahren mit einem leich- nam 289—291. 330. 331. 334. 344, 545. 569. Gersdorf, von, zu Rudelsdorf, 18—20. 220. von, zu Krischa, 206. 207. Balthasar v., z, Tauchritz, 17—20. Bernhard v., z. Gersdorf, 206. 216. Caspar von, aut Baruth, 75. 78. 79. 81. 82. 100. 204. 302.; ge- dchtet 330 — 335. Christoph v., sen., auf Baruth, 81. Christoph von, zu Gebelzig, 100. Georg von, zu Wetzwalde, 22.24, Hans v., z. Horka, 5, 256, 263, 284,
583 F. Faber, s, Schmidt. Finger, Agnes, wittwe, 412.; erbschafts- streit um ihr erbe 413. 414. 450. Florsdorf (Floresdorff), d., 57. 385. Forste, st., 194. 129. Forstzins in der haide 154. Frankenberg, Dr., 297. Frankenstein, st., 238. 455. Frankfurt a. O., st., 19. 27. 106. 119. 124. 129. 130. 175. 178. 321. 359. 502. 504. 517. 518. Frankfurter mark 206. Frankreich 161. 402. Franziskanerordensminister sachs. pro- vinz, sein begehr in G., 72. 97. Franziskanerprozession. am fronleich- namstage in G., 567. Frauenburg, Joh., M., 89. sein buch: secretarius, 77. Frauenthurm 83. 124. Fraustadt, st., 222. Freiberg, st., 255. 271. 314. 382. 383. 391. 425. Freiburg a. d. Unstrut, st., 210. Freifriesen, partei in Camenz, 191. . Freistadt (Freyenstadt), st., 167. 242. Frenzel, Hans, ein reicher bürger, 27. Dl. 59.; s. güter 58. 75 — 77. 82. 119. 256. 529. 358. 405— 408. 411. 425 — 427. 463. 497. 529. 538. 547.; kauft sich und seine kinder geschossfrei 549 — 551. 573. 524. Anna, frau desselben, 551. Peter, 58. Joachim, sohn des Hans, 407. 551. — Johann, desgleichen, 407. 551. Friedeberg (Frideburg), st., 553. Friedersdorf, d., 58. 204. Friedland, schl. und st., 31. 32. 34. 45. 55—57. 570. herrschaft, 55. 56. tuch von dort, 166. Friedrich, herzog zu Liegnitz, 49. 56. 120, 179. 174. 177. 921. 229. 290. 234.; verhandlungen mit ihm wegen Hans Emmerich 268 — 275. 977. 979. 280. 301. 302. 312—314. 322, 328. 335. 336. 338. 340. 342. 360. 365. 369, 370. 382—385. 388—393. 401. 498—430. 434. 457. 467. 476. 505. 528.530.535—538.540.571. Friedrich, kurfürst zu Sachsen, 323. 325. Frietsch, Hans, G. bürger und áltester, 3. 65. 232. 286. 343. Frühmesse des gestifts de passione do- mini 541. С. Gabel, Dislaw von der, 499. - Gabelgebirge 380. Gallus, G. rathsdiener, 49. 105. 302. 335. 364. Gausick, ein mann, 99. Gebelzig (Gebeltzk), d., 100. Geitz, st., 260. 262, Georg, goldschmied zu G., 19. (Podiebrad), kónig von Bóhmen, 150. 243. 252. 253. 440. 494. 570. herzog zu Sachsen, wird in Prag belehnt, 10. 175. 176. 179. 189. 193. 222—224. 230. 233. 235. 256. 258. 268. 272. 287.; borgt 2000 fl., verhandlungen darüber, 319—319. 322—327. 335. A14. 416. 417. 454. 550.; in G. em- pfangen 565. markgraf von Anspach, 409. Georgencapelle unter d, Peterskirche 396. Georgenplatz in Ofen 361. Gerichte, kónigl, zu Górlitz. Eingriff in dieselben seitens der Reichen- bacher 74—79. 108.; streit mit dem closter Lauban 122. 200. 201.; verfahren mit einem leich- nam 289—291. 330. 331. 334. 344, 545. 569. Gersdorf, von, zu Rudelsdorf, 18—20. 220. von, zu Krischa, 206. 207. Balthasar v., z, Tauchritz, 17—20. Bernhard v., z. Gersdorf, 206. 216. Caspar von, aut Baruth, 75. 78. 79. 81. 82. 100. 204. 302.; ge- dchtet 330 — 335. Christoph v., sen., auf Baruth, 81. Christoph von, zu Gebelzig, 100. Georg von, zu Wetzwalde, 22.24, Hans v., z. Horka, 5, 256, 263, 284,
Strana 584
58% Gersdorf, Heinz v., zu Horka, 5. 283. 284. | Görlitz, Nikolaus v., 5. 59—61. 100.; ge- ächtet 159. 160. 283. 284. 531. | Nikolaus v., zu Hennerdorf, 24. Nikolaus v., zu Malschwitz, 511. Otto von, zu Horka, 256. Geschoss ausgeschrieben, auf die mark 3 pfennige, 6. Gesellenstube auf d. G. rathhause 82. 207. Geussing 442. Girlach, Joc., G. biirger, 58. 65. 232. 345. Glatz, der graf v., 530. 031. 533. 598. 549. st., 237. 938.; landfriede zu, 241 —943. 398.; landtag daselbst 434. 496. Glogau (auch Gross-Glogau), st., 112. 119 —]21.; dort hàált man neun ballen G. tuch fest 157 — 173. 175—181. 221—993. 227—229. 233—930. 948. 949. 255. 359. 411. 433. 501. Gnaden-(Ablass-)Geld 5. Gnesen (Gnesne), st., 106.; (Gnyszen) 107. Góda (Gottaw), d., 52. 75. Goldberg, st., 311. 312. 336. 359. 358. 392 — 394. 536. (Aurimontensis), dióces, 72. 74. Goritz, Daniel, bürger und ältester in G., 3. 65. 163. 232. 286. 294. 302. 343. 548. 570. Görlitz, st., 12. 26. 44. 45. 47. 68. 70. 79. 100. 109. 150. 189. 192. 193. 195. 222. 227. 229. 233 —936. 238. 249. 251—258. 270. 275. 278. 280. 301. 345. -346. 348. 349. 353. 356. 363. 365. 372—376. 378. 380. 381. 383. 384. 392—394. 396—400. 409. 411. 414—416. 419. 433—436. 439—441. 444—472. 474. 475. 477. 478. 480. 481. 483. 455. 486. 492—498. 503—505. 507 —510.512—518.520.522—524. 596. 527. 529. 531—534. 572. die von, 1. 5. 27, 30— 96. 39. 40. 53. 65. 66. 76. 78. 80—83. 99—101. 110. 113. 116. 120 — 124. 126. 128. 129. 136. 147— 157. 172. 179. 179. 176. 179. — — — franziskaner- — die von, 199 — 202. 205. 206. 210. 212. 918. 215. 218. 219. 249—245. 9257. 281—289. 296. 297. 999. 319—320. 322—329. . 959. 360. 428—433. 565. 566. franziskanerconvent zu, 79. 74. die hauptmannschaft zu, 294. die mannschaft des landes, 53.60. der rath zu, 1, 34. 57.; verträgt sich wegen der lehnwar zu Langenau mit dem landvogte, 79. 80. 111. 130—132. 158. 298. 300. 302 — 310. rathhaus, 358. rathskür (1509) 2. (1510) 65. (1511) 163. (1512) 232. (1513) 286. (1514) 943. commission weg. derstrassen, 51. vogtshof zu, 294. beitrag zur steuer von 1510, 91. schreiben an den landvogt, 27. stadtweichbild, 568. Gotsch (Gotz), kiimmerer des kónigs, 552. Ulrich von, 142—144. 242. 244. Caspar von, 476. Grafenstein (Greffenstein, Greuestein, Greffensteyn), schloss und herr- schaft, 3. 22. 37. 125. 145. Graiffenhayn, 38. 94. 95. Gran, bischof zu, 361. 402. Graupen (Grawppen),burg, 4.103.120.442. Gregorius, unterstadtschreiber, 382. Greifenstein, burg, 114. 123. 208. 272. 974. 977. 308. 309. 395. Greifenberg, st., 464. Gróditzberg (Grautzberg, 391, 394. Gróning, eine wittwe in Erfurt, 295. 298. Gottfr., ein student, ihr sohn, 295. Grundel, Valten, 117. 118. Gruner, von, 161. Guben, st., 120. 124. 443. Gundermann, ein maurer, 575. Gunstbrief, königl., für die städte, geld auf zins zu nehmen, 12. Guschenknecht von Guben 120. H. Haide, górlitzer, 106. 111. 152. 245 — 947. 345. — Graitzberg),
58% Gersdorf, Heinz v., zu Horka, 5. 283. 284. | Görlitz, Nikolaus v., 5. 59—61. 100.; ge- ächtet 159. 160. 283. 284. 531. | Nikolaus v., zu Hennerdorf, 24. Nikolaus v., zu Malschwitz, 511. Otto von, zu Horka, 256. Geschoss ausgeschrieben, auf die mark 3 pfennige, 6. Gesellenstube auf d. G. rathhause 82. 207. Geussing 442. Girlach, Joc., G. biirger, 58. 65. 232. 345. Glatz, der graf v., 530. 031. 533. 598. 549. st., 237. 938.; landfriede zu, 241 —943. 398.; landtag daselbst 434. 496. Glogau (auch Gross-Glogau), st., 112. 119 —]21.; dort hàált man neun ballen G. tuch fest 157 — 173. 175—181. 221—993. 227—229. 233—930. 948. 949. 255. 359. 411. 433. 501. Gnaden-(Ablass-)Geld 5. Gnesen (Gnesne), st., 106.; (Gnyszen) 107. Góda (Gottaw), d., 52. 75. Goldberg, st., 311. 312. 336. 359. 358. 392 — 394. 536. (Aurimontensis), dióces, 72. 74. Goritz, Daniel, bürger und ältester in G., 3. 65. 163. 232. 286. 294. 302. 343. 548. 570. Görlitz, st., 12. 26. 44. 45. 47. 68. 70. 79. 100. 109. 150. 189. 192. 193. 195. 222. 227. 229. 233 —936. 238. 249. 251—258. 270. 275. 278. 280. 301. 345. -346. 348. 349. 353. 356. 363. 365. 372—376. 378. 380. 381. 383. 384. 392—394. 396—400. 409. 411. 414—416. 419. 433—436. 439—441. 444—472. 474. 475. 477. 478. 480. 481. 483. 455. 486. 492—498. 503—505. 507 —510.512—518.520.522—524. 596. 527. 529. 531—534. 572. die von, 1. 5. 27, 30— 96. 39. 40. 53. 65. 66. 76. 78. 80—83. 99—101. 110. 113. 116. 120 — 124. 126. 128. 129. 136. 147— 157. 172. 179. 179. 176. 179. — — — franziskaner- — die von, 199 — 202. 205. 206. 210. 212. 918. 215. 218. 219. 249—245. 9257. 281—289. 296. 297. 999. 319—320. 322—329. . 959. 360. 428—433. 565. 566. franziskanerconvent zu, 79. 74. die hauptmannschaft zu, 294. die mannschaft des landes, 53.60. der rath zu, 1, 34. 57.; verträgt sich wegen der lehnwar zu Langenau mit dem landvogte, 79. 80. 111. 130—132. 158. 298. 300. 302 — 310. rathhaus, 358. rathskür (1509) 2. (1510) 65. (1511) 163. (1512) 232. (1513) 286. (1514) 943. commission weg. derstrassen, 51. vogtshof zu, 294. beitrag zur steuer von 1510, 91. schreiben an den landvogt, 27. stadtweichbild, 568. Gotsch (Gotz), kiimmerer des kónigs, 552. Ulrich von, 142—144. 242. 244. Caspar von, 476. Grafenstein (Greffenstein, Greuestein, Greffensteyn), schloss und herr- schaft, 3. 22. 37. 125. 145. Graiffenhayn, 38. 94. 95. Gran, bischof zu, 361. 402. Graupen (Grawppen),burg, 4.103.120.442. Gregorius, unterstadtschreiber, 382. Greifenstein, burg, 114. 123. 208. 272. 974. 977. 308. 309. 395. Greifenberg, st., 464. Gróditzberg (Grautzberg, 391, 394. Gróning, eine wittwe in Erfurt, 295. 298. Gottfr., ein student, ihr sohn, 295. Grundel, Valten, 117. 118. Gruner, von, 161. Guben, st., 120. 124. 443. Gundermann, ein maurer, 575. Gunstbrief, königl., für die städte, geld auf zins zu nehmen, 12. Guschenknecht von Guben 120. H. Haide, górlitzer, 106. 111. 152. 245 — 947. 345. — Graitzberg),
Strana 585
585 Hainau (Haynaw, Hayn in Schlesien), st., . 911. Halbendorf, d., 58. 344. Hänchen (Hennichen, Hennychen, Heyni- chenn), d., 1. 124. 160. 182. 281 — 284. 368. 565. Harzgegend 209. Hass, M., oberstadtschreiber, 1. 3. 4. 6. 8. 9. 10. 12. 26. 34. 44. 67. 77. 86. 101. 134. 168. 174. 211. 220. 294. 297. 146. 162. 167. 184. 191. 196 —198. .230. 231. 245. 248. 298. 302. 308. 336. 348. 358. 372. 376. 380. 387. 388. 392. 397. 411. 428. 433. 434. . 439. 445. 453. 458. 461. . 468. 476. 486. 507. 512. 518. 519. 521. 524. 530. 534. 536. 544. 547.; kauft Emmerichs haus 548. 565. 570. 572 — 576. Haubitz, diener des von Eilenburg, 563. Haugwitz, von, sen., zu Putzkau (Putz- kij), 162. von, jun., zu Waldau, 110. 148. Melchior von, clostervogt, 218. Haunolt, Achatius, 378. 430. Hauptgeld, eine steuer, angeboten von den städten, 4. Hauptmann zu Budissin eingesetzt 265. . Hause, Melchior, M., stadtschreiber zu Zittau, 129. Hausmann, H., G. rathmann aus der flei- scherzeche, 3. 163. 286. N., M., stadtschreiber zu Budis- sin, 12. 34. 35. Hayn, st. in Sachsen, 113. 150. 314. 317 — 919. 323. 328. 329. 414—410. Haynemann, N., zu Moys, 189. 140. Heidersdorf, d., 58. 254. Heidewolf, ein "bauer, 64, Heiligensee, d., 108. 109. 148. 267. Heinrich, herzog von Sachsen, 271. 277. 83. 385. 387. 391. 394. 395. IL, herzog von Glogau, 180. Heinz, Paul, gerber im rathe, 16. 17. | 163. 286. rottenmeister, Helmstädt (Helmstad), 182. st., 442. Hennersdorf (Heynersdorff), d., 58, 117, 118. 251. Hennick (Hennig), 245. 416. Hennicke von Hennersdorf 219. Hermann, markgraf von Brandenburg, Dr., alter canzler, 79. 197. 330. — Lorenz, G. rathsmann, 3.. 58. 65. 163. Hermsdorf (Hermannsdorff, Hermesz- dorff), d., 57. 102. 249.; die bet- telei für die dortige kirche in G. untersagt 541. Herzberg, st., 174. Hirschberg (Hirshberg), st., 442. 540. Hirschfelde (Hirsfelde), d., 249. Hirschperg, Bartholom. v., auf Warten- berg, Schönbrunn etc., 98. 113. 139— 142. 208. 209. 480. Hoberg, Christian von, 16. 18. Cuntz von, 476. Hans von, 570. Hochkirch (Melsdorf, Melisdorff auf dem berge), d., 364. 401. 403. 405. Hockener, Simon, G. bürger und raths- mitglied, 2. 22. 64. 65. 67. 77. 93. 108. 123. 134. 159. 163. 167. 188. 204. 211. 232. 286. 273. 277. 301. Hoffschneider von Budissin 172. Hohenstein (Honstein), schl., 146. 257. 414. Holtendorf (Hottendorf), d., 58. Horka (Horckaw, Hurkaw), d., 5.59— 01. ; unbegrabene śchter 981.983. 984. Horn, Peter, 183. 184. Hosse, Peter, ein üchter, Hornskretscham d. 119. . Hoyerswerda, herrschaft und stadt, 3. 127. 172. 185. 211—216. 230. 231. 257. 258. 569. Hübener (Hubener), Andreas, M., Budissin, 244. 564. Hufengeld (Hubengeldt), steuer, 535. Husitenthum (ketzerei) 149. 570. 60 — 64. (Horneszkrethschmer), von Hütter, Thomas, von Glogau, 120. L Italien (welschlande) 149. 404. 75
585 Hainau (Haynaw, Hayn in Schlesien), st., . 911. Halbendorf, d., 58. 344. Hänchen (Hennichen, Hennychen, Heyni- chenn), d., 1. 124. 160. 182. 281 — 284. 368. 565. Harzgegend 209. Hass, M., oberstadtschreiber, 1. 3. 4. 6. 8. 9. 10. 12. 26. 34. 44. 67. 77. 86. 101. 134. 168. 174. 211. 220. 294. 297. 146. 162. 167. 184. 191. 196 —198. .230. 231. 245. 248. 298. 302. 308. 336. 348. 358. 372. 376. 380. 387. 388. 392. 397. 411. 428. 433. 434. . 439. 445. 453. 458. 461. . 468. 476. 486. 507. 512. 518. 519. 521. 524. 530. 534. 536. 544. 547.; kauft Emmerichs haus 548. 565. 570. 572 — 576. Haubitz, diener des von Eilenburg, 563. Haugwitz, von, sen., zu Putzkau (Putz- kij), 162. von, jun., zu Waldau, 110. 148. Melchior von, clostervogt, 218. Haunolt, Achatius, 378. 430. Hauptgeld, eine steuer, angeboten von den städten, 4. Hauptmann zu Budissin eingesetzt 265. . Hause, Melchior, M., stadtschreiber zu Zittau, 129. Hausmann, H., G. rathmann aus der flei- scherzeche, 3. 163. 286. N., M., stadtschreiber zu Budis- sin, 12. 34. 35. Hayn, st. in Sachsen, 113. 150. 314. 317 — 919. 323. 328. 329. 414—410. Haynemann, N., zu Moys, 189. 140. Heidersdorf, d., 58. 254. Heidewolf, ein "bauer, 64, Heiligensee, d., 108. 109. 148. 267. Heinrich, herzog von Sachsen, 271. 277. 83. 385. 387. 391. 394. 395. IL, herzog von Glogau, 180. Heinz, Paul, gerber im rathe, 16. 17. | 163. 286. rottenmeister, Helmstädt (Helmstad), 182. st., 442. Hennersdorf (Heynersdorff), d., 58, 117, 118. 251. Hennick (Hennig), 245. 416. Hennicke von Hennersdorf 219. Hermann, markgraf von Brandenburg, Dr., alter canzler, 79. 197. 330. — Lorenz, G. rathsmann, 3.. 58. 65. 163. Hermsdorf (Hermannsdorff, Hermesz- dorff), d., 57. 102. 249.; die bet- telei für die dortige kirche in G. untersagt 541. Herzberg, st., 174. Hirschberg (Hirshberg), st., 442. 540. Hirschfelde (Hirsfelde), d., 249. Hirschperg, Bartholom. v., auf Warten- berg, Schönbrunn etc., 98. 113. 139— 142. 208. 209. 480. Hoberg, Christian von, 16. 18. Cuntz von, 476. Hans von, 570. Hochkirch (Melsdorf, Melisdorff auf dem berge), d., 364. 401. 403. 405. Hockener, Simon, G. bürger und raths- mitglied, 2. 22. 64. 65. 67. 77. 93. 108. 123. 134. 159. 163. 167. 188. 204. 211. 232. 286. 273. 277. 301. Hoffschneider von Budissin 172. Hohenstein (Honstein), schl., 146. 257. 414. Holtendorf (Hottendorf), d., 58. Horka (Horckaw, Hurkaw), d., 5.59— 01. ; unbegrabene śchter 981.983. 984. Horn, Peter, 183. 184. Hosse, Peter, ein üchter, Hornskretscham d. 119. . Hoyerswerda, herrschaft und stadt, 3. 127. 172. 185. 211—216. 230. 231. 257. 258. 569. Hübener (Hubener), Andreas, M., Budissin, 244. 564. Hufengeld (Hubengeldt), steuer, 535. Husitenthum (ketzerei) 149. 570. 60 — 64. (Horneszkrethschmer), von Hütter, Thomas, von Glogau, 120. L Italien (welschlande) 149. 404. 75
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586 . Jo - Jauer, fürstenthum, 45. 184. 240. 244. 476. Jenckewitz, Ambrosius, 358. 372.377.430. - Jhener, Christ., ein rathsknecht, 82. 83. Joachim I., markgraf von Brandenburg, 95. 291— 293. 420. 518. Jobst, Hans, G. bürger, 2.65. 163.184.232. seine wittwe, 295 — 9298. stadtzimmermeister, 138. Johann (von Luxemburg), kónig von Bóh- men, s. privileg über die lehn- war, 77. 152. 153. 246. 947. 266. 267.; münzprivileg. 439. 440. 455. 500. (markgraf v. Brandenburg), her- zog zu Górlitz, 111. 112. 150. 152—154. 246. 247. 266. 267. herzog zu Sachsen, sohn herzog Georgs, 565. herzog zu Sagan, 149. M., decan zu Freiberg, 341. von Leitmeritz, goldschmied 120. zirkelmeister in G., 207. unterstadtschreiber zu G., 95. von Salhausen, bischof zu Meis- sen, 84. 85. 162. 187. 188. 406. 442. 542. 573. von Schleinitz, bischof zu Meis- sen, consecrirt 542. 543.; be- ansprucht primarienrecht in G. 553.; besucht G. 566 — 568. bischof v. Olmütz (Olumentz), 135. Jubeljahr 5. Judenverfolgung 7: Jungbunzlau, st., 352. 483. der hauptmann dieses kreises in Bóhmen, 24. K. Kaiserhaus in Zittau 371. Karl IV., kaiser, 111. 149. 154. 197. 246. 330.; münzprivileg 439. 440. 455. 500. Karl, herzog von Burgund, 404. herzog von Münsterberg, .25. 95. 934. 240. 241. 361. 397. 429. 433 —435.; wird landvogt d. Ober- lausitz 554 — 562. 564. 569. Kasimir (auch Kaske), herzog v. Teschen, © | LET — oberster hauptmann in Schle- sien, 132. 236. 937. 940. Katzenstein, schl., 360. Keppeler, Leonhard, 397. Keser, Martin, 22. 28. 30. 31. 38. 66 67. 70. 71. 125. 198. Kiesemann, Lorenz, 224. Kirchhof, der, 475. Balthasar, ein G. bürger, 3. 10. 22, 65. 163. 232. 286. 343. Kittlitz (Kithelicz), d., 568. Kittlitz, Liborius, ein strassenräuber, 20- . 162. 380. Kitzlich, herr von, 266. Klitschdorf (Clitzdorff), d., 108—111. 146. 150. 154. Kober, Baltzer, G. ältester, 3. Martin, ein brief wegen ihm an- geschl. 226.; gerichtet 183. 184. Koeler, Claus, ein G. ältester, 3. 51. 52. 57. 65. 131. 132. 163. 212. 215. 232. 275. 286. 343. 413. seine wittwe, 517. Konigsgriitz, st., 484. Konigsgrützer kreis 498. Küónigsberg (Kunsperg), st.inPreussen,120. Konigsbriiek (Konigspruck, Konigspreg, Konigsberg), st., 150. 161. 171. 176. 182. 189. 234. 252. 453. Kónigshain, d., 58. 139. 143. Kokritz, Baltzer von, zu Sesse, 240. Caspar von, 38. 78. 292. Hans von, zu Schenkendorf, 35. A1. 104. 164. 169. 171. 192. Hans von, jun., 224 —926. Jocoff von, 161. 162. 224. Kolln, st. in Böhmen, 484. Kolo, Georg, zdllner zu Guben, 124. Kommerstadt, Georg, baccalaur., 343. Krahn, Wilhelm, 341. Krappe, H., 348. Kratzau (Kratze), st., 162. Krausche (Krawsse), d., 154. Krausse von Glogau 180. Kreuziger in Ungarn 861. Krische, N., der alte, 59. Kuchel, Hans, burgermstr. z. Budissin, 565.. Kuchel (auch Kuchler), Dr., domherr zu Budissin, 185. 186. 233. 292. 293. 383. 411. 553. 554. 565. 572.
586 . Jo - Jauer, fürstenthum, 45. 184. 240. 244. 476. Jenckewitz, Ambrosius, 358. 372.377.430. - Jhener, Christ., ein rathsknecht, 82. 83. Joachim I., markgraf von Brandenburg, 95. 291— 293. 420. 518. Jobst, Hans, G. bürger, 2.65. 163.184.232. seine wittwe, 295 — 9298. stadtzimmermeister, 138. Johann (von Luxemburg), kónig von Bóh- men, s. privileg über die lehn- war, 77. 152. 153. 246. 947. 266. 267.; münzprivileg. 439. 440. 455. 500. (markgraf v. Brandenburg), her- zog zu Górlitz, 111. 112. 150. 152—154. 246. 247. 266. 267. herzog zu Sachsen, sohn herzog Georgs, 565. herzog zu Sagan, 149. M., decan zu Freiberg, 341. von Leitmeritz, goldschmied 120. zirkelmeister in G., 207. unterstadtschreiber zu G., 95. von Salhausen, bischof zu Meis- sen, 84. 85. 162. 187. 188. 406. 442. 542. 573. von Schleinitz, bischof zu Meis- sen, consecrirt 542. 543.; be- ansprucht primarienrecht in G. 553.; besucht G. 566 — 568. bischof v. Olmütz (Olumentz), 135. Jubeljahr 5. Judenverfolgung 7: Jungbunzlau, st., 352. 483. der hauptmann dieses kreises in Bóhmen, 24. K. Kaiserhaus in Zittau 371. Karl IV., kaiser, 111. 149. 154. 197. 246. 330.; münzprivileg 439. 440. 455. 500. Karl, herzog von Burgund, 404. herzog von Münsterberg, .25. 95. 934. 240. 241. 361. 397. 429. 433 —435.; wird landvogt d. Ober- lausitz 554 — 562. 564. 569. Kasimir (auch Kaske), herzog v. Teschen, © | LET — oberster hauptmann in Schle- sien, 132. 236. 937. 940. Katzenstein, schl., 360. Keppeler, Leonhard, 397. Keser, Martin, 22. 28. 30. 31. 38. 66 67. 70. 71. 125. 198. Kiesemann, Lorenz, 224. Kirchhof, der, 475. Balthasar, ein G. bürger, 3. 10. 22, 65. 163. 232. 286. 343. Kittlitz (Kithelicz), d., 568. Kittlitz, Liborius, ein strassenräuber, 20- . 162. 380. Kitzlich, herr von, 266. Klitschdorf (Clitzdorff), d., 108—111. 146. 150. 154. Kober, Baltzer, G. ältester, 3. Martin, ein brief wegen ihm an- geschl. 226.; gerichtet 183. 184. Koeler, Claus, ein G. ältester, 3. 51. 52. 57. 65. 131. 132. 163. 212. 215. 232. 275. 286. 343. 413. seine wittwe, 517. Konigsgriitz, st., 484. Konigsgrützer kreis 498. Küónigsberg (Kunsperg), st.inPreussen,120. Konigsbriiek (Konigspruck, Konigspreg, Konigsberg), st., 150. 161. 171. 176. 182. 189. 234. 252. 453. Kónigshain, d., 58. 139. 143. Kokritz, Baltzer von, zu Sesse, 240. Caspar von, 38. 78. 292. Hans von, zu Schenkendorf, 35. A1. 104. 164. 169. 171. 192. Hans von, jun., 224 —926. Jocoff von, 161. 162. 224. Kolln, st. in Böhmen, 484. Kolo, Georg, zdllner zu Guben, 124. Kommerstadt, Georg, baccalaur., 343. Krahn, Wilhelm, 341. Krappe, H., 348. Kratzau (Kratze), st., 162. Krausche (Krawsse), d., 154. Krausse von Glogau 180. Kreuziger in Ungarn 861. Krische, N., der alte, 59. Kuchel, Hans, burgermstr. z. Budissin, 565.. Kuchel (auch Kuchler), Dr., domherr zu Budissin, 185. 186. 233. 292. 293. 383. 411. 553. 554. 565. 572.
Strana 587
587 Kuna (Chune, Cune), d., 143. 144. Küpper (Kupper), d., 569. Kynast, schl., gekauft, 93— 1923. 208. Le Ladislaus, kónig v. Bóhmen, 149.247. 440. Landfriede, 366. 367. Landtag, schlesische rangordnung, 240. Landtage, im allgemeinen über sie, 367. 5 Landvogtei 564. Lang, Michel, singer, 518. v Langenau, d., 51. 52. 75. 76. 132, 256. hammer, 153. 154. von dort werden mühlsteine nach Königsberg in Pr. geführt, 120. Lauban, st., 14. 68. 87. 100. 105.; weich- bild 110. 113. 126. 134. 148. 152. 156. 159. 173. 176. 183. 197. 198. 252—254.; strassen- streit mit Görlitz 272. 294. 342. 351. 354. 356. 444. 480. 504. 509. 514. 523. 545 — 547. 565. jungfrauencloster das., 122. 123. Laun, st., 484. | Laurentii-altar in der st. Peterskirche zu G. 541. Lausitz, land. überhaupt, 54. 162. 316. 319. 464. Baltzer, burgermeister zu Bu- dissin, 129. 380. 482. Lehnwar, abgabe, 52. 55—77. 131. 132. 354. Leippa (bei Rothenburg), d., 533. Leippa, st., 6. 120.; brennt ab 363. Peter von der, 371. 419. Zdislaw von der, 23. 371. Leipzig, st., 187. 217. 287. 297. 314. . 321. 325. 327—399. 335. 341. 390. 456. 502. 504. 517. 538. ostermesse, 160. rath zu, 50. Leitmeritz, st., 484. Leo X., papst, 361. Leopoldshain (Leupolshayn, Leupelsz- hayn), d., 98. 249. Leschwitz (Leswitzt), d., 58. 545. Leyse, Paul, bactalaureus, 286. 343. Lichtenberg (Lichtemberg), d., 51. 52.; lehnwar 131. 132. — Lieback (auch Libacki), 497. 498. Liebenau (Libenaw), st., 10. | Liebschütz (Libistz, Libitz, Libschietz), teich, 108. 110. 147. 148. 152. 155. 168. 200. 201. 248. Liedlaw. ritter, 221. . Liefland (Lyfflant) 5. Liegnitz, st., 242. 280. 301. 302. 311. 313. 336. 342. 377. 378. 383. 391. 392. 395. 535. 540. der probst zu, 271. Limburg, st. in Bóhmen, 484. Lissa (Liessa), d., 57. 255. Lodenau (Lode), d., 153. Lobau, st, 74. 90. 100. 102. 121. 125. 126. 134. 159. 183. 218. 252. 354. 356. 367. 370. 371. 480. 486. 568. | städtetage daselbst, 4. 12. 14.; wegen der strassenräuber 16.; erlass von 300 schock steuer 25. 66. 89. 102. 103. 121. 129. 144. 158. 164. 173. 182. 184. 195. 204. 418. 444. 463. 502. 513. 521. 553. 557. 558. 561. die mannschaft des landes ver- klagt die stadt, 100.; klage- ‚ artikel 102. Lóben, burggraf von, s. Rosenthal. Löwenberg (Lemberg), st., 113. 184. 155. 242. 442. Lorenzdorf, d., 174. 176. 177. 252. Lottig, Seiffart, 212. Lottitz, Christ. von, hauptmann zu G., auf Rengersdorf, 294. 475. 476. 569. Lucas, stadtdiener, 92. 251. 408. Luckau, st., 194. Ludowiker, eine münze, 445. Ludwig, kónig von Ungarn, 50.; seine krónung 85. 93. 263. 401—404. 417. 498. 429. 480. 483. 487. 507. 551. von Nickerisch, 84. Ludwigsdorf, d., 57. 567. Lübben (Lóben), st., 194. Lüneburg, herzog von, 161. M. Mähren, bischof von, 434. ein Böhme, 53.
587 Kuna (Chune, Cune), d., 143. 144. Küpper (Kupper), d., 569. Kynast, schl., gekauft, 93— 1923. 208. Le Ladislaus, kónig v. Bóhmen, 149.247. 440. Landfriede, 366. 367. Landtag, schlesische rangordnung, 240. Landtage, im allgemeinen über sie, 367. 5 Landvogtei 564. Lang, Michel, singer, 518. v Langenau, d., 51. 52. 75. 76. 132, 256. hammer, 153. 154. von dort werden mühlsteine nach Königsberg in Pr. geführt, 120. Lauban, st., 14. 68. 87. 100. 105.; weich- bild 110. 113. 126. 134. 148. 152. 156. 159. 173. 176. 183. 197. 198. 252—254.; strassen- streit mit Görlitz 272. 294. 342. 351. 354. 356. 444. 480. 504. 509. 514. 523. 545 — 547. 565. jungfrauencloster das., 122. 123. Laun, st., 484. | Laurentii-altar in der st. Peterskirche zu G. 541. Lausitz, land. überhaupt, 54. 162. 316. 319. 464. Baltzer, burgermeister zu Bu- dissin, 129. 380. 482. Lehnwar, abgabe, 52. 55—77. 131. 132. 354. Leippa (bei Rothenburg), d., 533. Leippa, st., 6. 120.; brennt ab 363. Peter von der, 371. 419. Zdislaw von der, 23. 371. Leipzig, st., 187. 217. 287. 297. 314. . 321. 325. 327—399. 335. 341. 390. 456. 502. 504. 517. 538. ostermesse, 160. rath zu, 50. Leitmeritz, st., 484. Leo X., papst, 361. Leopoldshain (Leupolshayn, Leupelsz- hayn), d., 98. 249. Leschwitz (Leswitzt), d., 58. 545. Leyse, Paul, bactalaureus, 286. 343. Lichtenberg (Lichtemberg), d., 51. 52.; lehnwar 131. 132. — Lieback (auch Libacki), 497. 498. Liebenau (Libenaw), st., 10. | Liebschütz (Libistz, Libitz, Libschietz), teich, 108. 110. 147. 148. 152. 155. 168. 200. 201. 248. Liedlaw. ritter, 221. . Liefland (Lyfflant) 5. Liegnitz, st., 242. 280. 301. 302. 311. 313. 336. 342. 377. 378. 383. 391. 392. 395. 535. 540. der probst zu, 271. Limburg, st. in Bóhmen, 484. Lissa (Liessa), d., 57. 255. Lodenau (Lode), d., 153. Lobau, st, 74. 90. 100. 102. 121. 125. 126. 134. 159. 183. 218. 252. 354. 356. 367. 370. 371. 480. 486. 568. | städtetage daselbst, 4. 12. 14.; wegen der strassenräuber 16.; erlass von 300 schock steuer 25. 66. 89. 102. 103. 121. 129. 144. 158. 164. 173. 182. 184. 195. 204. 418. 444. 463. 502. 513. 521. 553. 557. 558. 561. die mannschaft des landes ver- klagt die stadt, 100.; klage- ‚ artikel 102. Lóben, burggraf von, s. Rosenthal. Löwenberg (Lemberg), st., 113. 184. 155. 242. 442. Lorenzdorf, d., 174. 176. 177. 252. Lottig, Seiffart, 212. Lottitz, Christ. von, hauptmann zu G., auf Rengersdorf, 294. 475. 476. 569. Lucas, stadtdiener, 92. 251. 408. Luckau, st., 194. Ludowiker, eine münze, 445. Ludwig, kónig von Ungarn, 50.; seine krónung 85. 93. 263. 401—404. 417. 498. 429. 480. 483. 487. 507. 551. von Nickerisch, 84. Ludwigsdorf, d., 57. 567. Lübben (Lóben), st., 194. Lüneburg, herzog von, 161. M. Mähren, bischof von, 434. ein Böhme, 53.
Strana 588
588 Mihren (Mehrern)7.237.240. 241.442.498. Magdeburg, st., 196. 245. 342. 576. 377. 379.; das dortige recht wird nicht als unbedingt gültig für die stadt sondern nur der könig als letzte entscheidende instanz angenom- men 379. 398. 399.; ein spruch 412—414. Magnus, gesandter des herzogs von Lieg- nitz, 234. 305. Mailand (Meiland), st., 404. Mainz (Menz), bisthum, 299. Malschwitz, H. von, 480. 492. 511. Maltitz, Caspar von, 130. 192. 193. 195. 224.; begnadigt 285. Maria, glocke der Peterskirche, 425. Marienstern (Mergenstern), 79. 122.; ge- richte der äbtissin 218. 219. 230. 231. | die śbtissin, 552. 561. Marienthal, closter, 79. 129. die äbtissin, 561. Matthias, könig von Böhmen und Ungarn, 4. 194. 135. 317 — 319. 324. 368. 381. thürsteher, 216. Maxen, Caspar von, 100. Heinrich von, auf Gradis, ein raubritter, absagebrief 194. 195. 158—162. 171. 176. 182. 189. 224. 524. Maximilian L, kaiser, 360. 402. 403. 562. Meckeritzen, eine pfennigmünze, 445.519. Meissen, st. und schl., 193. 209. 224. | 236. 252. 253. 257. 264. 295. 297. 314. 318. 319. 324. 326. 329. 340. 414 — 416. 495. 449. 456. 543. 545. 560. 566. bisthumscapitel, 162. 297. markgraf, H. von, 87. Meister, Oswald, apotheker, 343. Melisdorf (Milsdorff), s. Hochkirch, d. Mellingen, d., 121. Melzer, Bernhardinus, M., burgermeister zu G., 1. 2. 5. 9. 20. 32. 64. 122. 138. 139. 146. 163. 184 —188. 196. 197. 211. 244. 323. 409. 526. Matthias, M., sein sohn, 185 — 187. 240. 244. Michel von Samter 121. Molner, Joh., M., 341. Montzer, Michael, burgermeister von Bu- dissin, 493. 498. 511. Moys (Moisz) d., 139. 140. Mückenberg, st., einfall daselbst, 224. 225. Mühlbock, d., 245. 247. | Miinchengriitz, st., 162.; ein müller von dort wird gerichtet 163. Münze, poln. wirren, 65. 66. 100. schles. wirren, 312. 371. górlitzer, wird durch Emmerich verringert 216. 314.; landtag deshalb 392. Münzwirren, 489—531. Ueber die art der miinze 439.; Gregor Selige groschen 440.; streit mit land und stidten unter den künigen Albrecht, Ladislaw, Georg 440.; grosse G. pfennige 441.; starkes münzen vom jahre 1540—4545 441.; eingang falscher G. pfen- nige von 1512—1516 441. 442.; verbot der falschen pfennige in G. 442.; verbot aller G. pfen- nige in Böhmen, starke einfuhr derselben nach G., dadurch theuerung und fall des werthes 443.; preise im jahre 1515 und 1516 444.; vielfache tagsatzun- gen deshalb in Lóbau 444.; vor- schlag die pfennige weiss zu machen 448.; vorschlag zwei- fache pfennige zu prigen und dagegen die einfachen einzu- lösen 449. 450.; das weissen beginnt 452.; tag mit der bu- dissinischen ritterschaft 452.; desgl. im closter zu Budissin 458. 461.; kornung der miinze bei einzelnen kaufleuten 463.; gesuch bei den regenten um wiedernahme der G. pfennige 464.; in Budissin auf dem tage werden proben von neuen pfen- nigen vorgelegt 468.; preise in folge der münze 473.; lied we- gen der münze in Zittau, an- trag der ritterschaft des G. lan- des 474.; schlesischer sogen.
588 Mihren (Mehrern)7.237.240. 241.442.498. Magdeburg, st., 196. 245. 342. 576. 377. 379.; das dortige recht wird nicht als unbedingt gültig für die stadt sondern nur der könig als letzte entscheidende instanz angenom- men 379. 398. 399.; ein spruch 412—414. Magnus, gesandter des herzogs von Lieg- nitz, 234. 305. Mailand (Meiland), st., 404. Mainz (Menz), bisthum, 299. Malschwitz, H. von, 480. 492. 511. Maltitz, Caspar von, 130. 192. 193. 195. 224.; begnadigt 285. Maria, glocke der Peterskirche, 425. Marienstern (Mergenstern), 79. 122.; ge- richte der äbtissin 218. 219. 230. 231. | die śbtissin, 552. 561. Marienthal, closter, 79. 129. die äbtissin, 561. Matthias, könig von Böhmen und Ungarn, 4. 194. 135. 317 — 319. 324. 368. 381. thürsteher, 216. Maxen, Caspar von, 100. Heinrich von, auf Gradis, ein raubritter, absagebrief 194. 195. 158—162. 171. 176. 182. 189. 224. 524. Maximilian L, kaiser, 360. 402. 403. 562. Meckeritzen, eine pfennigmünze, 445.519. Meissen, st. und schl., 193. 209. 224. | 236. 252. 253. 257. 264. 295. 297. 314. 318. 319. 324. 326. 329. 340. 414 — 416. 495. 449. 456. 543. 545. 560. 566. bisthumscapitel, 162. 297. markgraf, H. von, 87. Meister, Oswald, apotheker, 343. Melisdorf (Milsdorff), s. Hochkirch, d. Mellingen, d., 121. Melzer, Bernhardinus, M., burgermeister zu G., 1. 2. 5. 9. 20. 32. 64. 122. 138. 139. 146. 163. 184 —188. 196. 197. 211. 244. 323. 409. 526. Matthias, M., sein sohn, 185 — 187. 240. 244. Michel von Samter 121. Molner, Joh., M., 341. Montzer, Michael, burgermeister von Bu- dissin, 493. 498. 511. Moys (Moisz) d., 139. 140. Mückenberg, st., einfall daselbst, 224. 225. Mühlbock, d., 245. 247. | Miinchengriitz, st., 162.; ein müller von dort wird gerichtet 163. Münze, poln. wirren, 65. 66. 100. schles. wirren, 312. 371. górlitzer, wird durch Emmerich verringert 216. 314.; landtag deshalb 392. Münzwirren, 489—531. Ueber die art der miinze 439.; Gregor Selige groschen 440.; streit mit land und stidten unter den künigen Albrecht, Ladislaw, Georg 440.; grosse G. pfennige 441.; starkes münzen vom jahre 1540—4545 441.; eingang falscher G. pfen- nige von 1512—1516 441. 442.; verbot der falschen pfennige in G. 442.; verbot aller G. pfen- nige in Böhmen, starke einfuhr derselben nach G., dadurch theuerung und fall des werthes 443.; preise im jahre 1515 und 1516 444.; vielfache tagsatzun- gen deshalb in Lóbau 444.; vor- schlag die pfennige weiss zu machen 448.; vorschlag zwei- fache pfennige zu prigen und dagegen die einfachen einzu- lösen 449. 450.; das weissen beginnt 452.; tag mit der bu- dissinischen ritterschaft 452.; desgl. im closter zu Budissin 458. 461.; kornung der miinze bei einzelnen kaufleuten 463.; gesuch bei den regenten um wiedernahme der G. pfennige 464.; in Budissin auf dem tage werden proben von neuen pfen- nigen vorgelegt 468.; preise in folge der münze 473.; lied we- gen der münze in Zittau, an- trag der ritterschaft des G. lan- des 474.; schlesischer sogen.
Strana 589
589 miinzbrief 475.; verhandl. mit Chr. von Lottitz 476.; tag zu Budissin 476.; verhandlungen in Prag 480.; besuch bei den prager rithen 482.; briefe nach böhmischen siädten, tag in Bu- dissin 484. ; wachsende verwir- rung 485.; zweite reise nach Prag 486.; vortrag vor den prager städten 487.; weitere verhandlungen mit den kron- herren 492.; verhältniss der G. zur böhmischen münze 497.; verhandlungen in Prag 499.; theuerungsverhültnisse — 501.; städtetag deshalb 502.; bera- thungen im rathe 505 ; landtag wegen der münze 506.; ver- handlungen mit dem rathe zu Budissin 512.; theuerung 517.; landtag in Budissin 519.; die budissinische ritterschaft will ein verbot 520.; stádtetag 521.; landtag 525.; gründe der münz- wirren 525.; weiteres über den ausgang 530.; wiederaufnahme der verhandlungen in Prag, preise der lebensmittel 534. Mulgreber, Joh., pfarrer z. heil. Geist, 995. Munzer, Michael, 230. 231. Muschwitz, Hans von, 256. 257. 291. 293. Muskau (Muszko), st. und herrschaft, 3. 533. N. Nadelwitz, d., 91. Naumburg a. Q., st., 47. 252. 253. 297. 365. 545. — a. S, st., 210. 211. Neisse, st., 243. 311. 368. 535. fL, 77.; grenze zwischen Bielau und Zentendorf 920. 255. Neissthor 77. Neithra, st., 49. 51. Neschwitz, d., 214. Netko, Deutsch-, 121. Neuhaus, d., 149. 150. 174. Neues haus über den kramen zu Bu- dissin 565. Neumarkt (Neuenmar 8) 5 Neundorf (Newdorff), , 99. 385. Pi Neustadt, d. bei Spremberg, 569. Nickrisch (Nickerisch), d., 58. Nicolaigasse zu G. 77. Nicolaikirche daselbst, aufgebaut 407.; bauunglück 574. Nicolaikirchhof daselbst geweiht 568. Nicolaithurm 118. 252. 407. Niederlande 36. 119. Niederlausitz. 36. 38. 44. 57. 99. 127. 182. 191. 193. 194. 206. 213. 224. 234. 238—241. 259. 367. 445. 552. 555. Niederschlesien 47. 54. Nimes (Nyemis), st. in Bohmen, 433. Noos (Nawsz) d., 167. Nostitz, gebrüder v., zu Rothenburg, 167. Hertwig v., z. Quolsdorf, 153. 154. Hertwig v., zu Goda, 52. 75. Hieronymus v., zuUllersdorf, 124. Hieronym. v., jun., ebendas., 124. Wolf v., auf Ullersdorf, 283. 479. Nürnberg, st., 27. 502. der rath zu, 50. 235. 0. Oberlausitz, markgrafthum, 36. 44. 45. A7. AS. 99.; die ritterschaft ver- klagt die städte 99. 102. 150. 159. 194. 236. 238. 241. 253. 259. 261. 267. 293. 514. 321. 367. 368. 371. 581. 398. 562. Oberschlesien 54. Oder, fl, 57. Oels (Olsse), st., 361. 433. Oesterreich 404. Ofen, st., 116. 175. 180. 233. 237. 261. 262. 301. 302. 335. 347. 355. 356. 361. 362. 376. 402 — 404. 561. Ollmütz (Olomutz, Olumentz), st., 91. bischof zu, 7. 240. 540. Olsnitz, fehde, 193. Oschatz (Oschitz), st., 150. Oslick, d., 212. Ottera, Adolarius, G. bürger und raths- verwandter, 172. "184. 275. 382. 383. 368 — 891. Ottmachau, st., 540. 541. Oybin, closter, 473. 474. P, Paul, glockengiessermeister, 425. m 16 547.
589 miinzbrief 475.; verhandl. mit Chr. von Lottitz 476.; tag zu Budissin 476.; verhandlungen in Prag 480.; besuch bei den prager rithen 482.; briefe nach böhmischen siädten, tag in Bu- dissin 484. ; wachsende verwir- rung 485.; zweite reise nach Prag 486.; vortrag vor den prager städten 487.; weitere verhandlungen mit den kron- herren 492.; verhältniss der G. zur böhmischen münze 497.; verhandlungen in Prag 499.; theuerungsverhültnisse — 501.; städtetag deshalb 502.; bera- thungen im rathe 505 ; landtag wegen der münze 506.; ver- handlungen mit dem rathe zu Budissin 512.; theuerung 517.; landtag in Budissin 519.; die budissinische ritterschaft will ein verbot 520.; stádtetag 521.; landtag 525.; gründe der münz- wirren 525.; weiteres über den ausgang 530.; wiederaufnahme der verhandlungen in Prag, preise der lebensmittel 534. Mulgreber, Joh., pfarrer z. heil. Geist, 995. Munzer, Michael, 230. 231. Muschwitz, Hans von, 256. 257. 291. 293. Muskau (Muszko), st. und herrschaft, 3. 533. N. Nadelwitz, d., 91. Naumburg a. Q., st., 47. 252. 253. 297. 365. 545. — a. S, st., 210. 211. Neisse, st., 243. 311. 368. 535. fL, 77.; grenze zwischen Bielau und Zentendorf 920. 255. Neissthor 77. Neithra, st., 49. 51. Neschwitz, d., 214. Netko, Deutsch-, 121. Neuhaus, d., 149. 150. 174. Neues haus über den kramen zu Bu- dissin 565. Neumarkt (Neuenmar 8) 5 Neundorf (Newdorff), , 99. 385. Pi Neustadt, d. bei Spremberg, 569. Nickrisch (Nickerisch), d., 58. Nicolaigasse zu G. 77. Nicolaikirche daselbst, aufgebaut 407.; bauunglück 574. Nicolaikirchhof daselbst geweiht 568. Nicolaithurm 118. 252. 407. Niederlande 36. 119. Niederlausitz. 36. 38. 44. 57. 99. 127. 182. 191. 193. 194. 206. 213. 224. 234. 238—241. 259. 367. 445. 552. 555. Niederschlesien 47. 54. Nimes (Nyemis), st. in Bohmen, 433. Noos (Nawsz) d., 167. Nostitz, gebrüder v., zu Rothenburg, 167. Hertwig v., z. Quolsdorf, 153. 154. Hertwig v., zu Goda, 52. 75. Hieronymus v., zuUllersdorf, 124. Hieronym. v., jun., ebendas., 124. Wolf v., auf Ullersdorf, 283. 479. Nürnberg, st., 27. 502. der rath zu, 50. 235. 0. Oberlausitz, markgrafthum, 36. 44. 45. A7. AS. 99.; die ritterschaft ver- klagt die städte 99. 102. 150. 159. 194. 236. 238. 241. 253. 259. 261. 267. 293. 514. 321. 367. 368. 371. 581. 398. 562. Oberschlesien 54. Oder, fl, 57. Oels (Olsse), st., 361. 433. Oesterreich 404. Ofen, st., 116. 175. 180. 233. 237. 261. 262. 301. 302. 335. 347. 355. 356. 361. 362. 376. 402 — 404. 561. Ollmütz (Olomutz, Olumentz), st., 91. bischof zu, 7. 240. 540. Olsnitz, fehde, 193. Oschatz (Oschitz), st., 150. Oslick, d., 212. Ottera, Adolarius, G. bürger und raths- verwandter, 172. "184. 275. 382. 383. 368 — 891. Ottmachau, st., 540. 541. Oybin, closter, 473. 474. P, Paul, glockengiessermeister, 425. m 16 547.
Strana 590
590 Paul, rathsdiener, 207. Peitzener, Hans, G. bürger und rathsver- wandter, 163. 232. 286. 343. 548. Penzig, schl. und d., 110. 149. 168. 249. ; das schloss wird abgebrochen 345 — 349; gestalt des schlosses 350 — 352. 504. 535. H45. 546. Jagd daselbst, 154. 156. das geschlecht von, 152 — 154. 246. 247. 266. 345. 347. Peremptorie, iiber das wort, 525. Pest (Petscht), st., 362. Peter, baumeister, 267. Petershain (Peterszhain), d., 78. Peterskirche zu G. Ablass fir sie ge- predigt, so dass das dach mit kupfer gedeckt werden konnte 5. 115. 256. 407.; das silberne kreuz ausgebessert 410.; grosse glocke 425. 567. 568. Petrus, rathsdiener, 49. Pfaffendorf, d. bei Lauban, 122. 123. Pfarre zu G. 185. Pfarrer, ein neuer eingesetzt in G., 571. Pflug, Cäsar, 416. Philipp, Dr., 404. Pikarden, verfolgung, 7. 401. Pirna (Pirn, Birne), st., 13. 90. 267. 314. 328. 484. Platzbäcker und bäcker 258. 259. Plauen, Heinrich von, landvogt der Nie- derlausitz, 12. die von, 281. 282. Plaunitz, Hans von, 59. 160. Plintenburg, st., 235. Podiebrad, Georg, s. Georg. Polen 28. 29. 31. 34. 40. 41. 69. 104. 115. 120. 134. 167. 174. 176. 178. 213. 221. 227. 229. 230. 256. 237. 243. 252. 253. 514. 559. 418. 456. 517. 523. 545. 555. 559. 571. audienz der G. abgeordneten beim konige 35.; ihm werden bei Birkenbriick giiter geraubt. Gesuch um wiedererüffnung Po- lens für den breslauer handel105. Polnische groschen 441. Polenz, Hans von, 90. — 103. 173. 222. 242. A04. 504. Pommern 222. Ponikau (Punicke, Punicken), Nic. von, zur Elster, 480. 492. 511. Poppemichel 118. Posen (Posan, Poszen), st., 119—121. 221—223. 227. 921. 393. der starost zu, 175. Prälaten, widerstand der sechsstädte geg.. einführung dieses titels, 560. Prag, st., landtag wegen eines streites zwischen den oberlausitzischen stádten und der ritterschaft D. ;. verhandlungen wegen Peter von der Leippe 6. 8. 10. 12. 13. 23. 27. 30. 34. 44. 50. 53. SI. 86. 87. 89. 91. 102. 103. 105.; spruch über die gerichtsbarkeit der oberlaus. kloster 122. 136. 164. 165. 196. 204. 235. 241. 248. 249. 257. 318. 335. 346. 347. 352. 353. 376— 381. 396. 397. 401. 404. 405. 427—431. 435 —A436. 441. 442. 448. 466.; landtag 467. 476. 479 — 484. 486. 487. 491 —497. 500. 501. 503 —508. 510— 512. 514. 516. 517.520—522. 533. 534.562.574. erzbischof von, 7. 149. Predigercloster zu Cracau 49. Pressburg (Bresburg), st., 359. 361. Presse, Fr., wird prücentor, 544. Preussen 120. 173. 571. der hochmeister in, 564. Priebus (Prebus), st., 129. 130. 149. 174. 485. 565. Privilegien, beschwerde weg. verletzung jener der sechsstädte, 14. Probsthayn, d., 394. Protzky, secretär des kön. v. Polen, 230. Prufer, ein bürger zu G., 119. 120. Prüfer (auch Prüfler), Sigm., 342. 372. 377. Puester, Melch., hofrichter zu Budissin, 59. 191. 372. Puschmann, ein tuchmacher, 117—119.. Puseman (Pusewe), hofrichter zu Lieg- nitz, 27. 274. 338. 341. Pusewe, Balthasar, 309. (L Queiss, fl, 247. 563— 365.
590 Paul, rathsdiener, 207. Peitzener, Hans, G. bürger und rathsver- wandter, 163. 232. 286. 343. 548. Penzig, schl. und d., 110. 149. 168. 249. ; das schloss wird abgebrochen 345 — 349; gestalt des schlosses 350 — 352. 504. 535. H45. 546. Jagd daselbst, 154. 156. das geschlecht von, 152 — 154. 246. 247. 266. 345. 347. Peremptorie, iiber das wort, 525. Pest (Petscht), st., 362. Peter, baumeister, 267. Petershain (Peterszhain), d., 78. Peterskirche zu G. Ablass fir sie ge- predigt, so dass das dach mit kupfer gedeckt werden konnte 5. 115. 256. 407.; das silberne kreuz ausgebessert 410.; grosse glocke 425. 567. 568. Petrus, rathsdiener, 49. Pfaffendorf, d. bei Lauban, 122. 123. Pfarre zu G. 185. Pfarrer, ein neuer eingesetzt in G., 571. Pflug, Cäsar, 416. Philipp, Dr., 404. Pikarden, verfolgung, 7. 401. Pirna (Pirn, Birne), st., 13. 90. 267. 314. 328. 484. Platzbäcker und bäcker 258. 259. Plauen, Heinrich von, landvogt der Nie- derlausitz, 12. die von, 281. 282. Plaunitz, Hans von, 59. 160. Plintenburg, st., 235. Podiebrad, Georg, s. Georg. Polen 28. 29. 31. 34. 40. 41. 69. 104. 115. 120. 134. 167. 174. 176. 178. 213. 221. 227. 229. 230. 256. 237. 243. 252. 253. 514. 559. 418. 456. 517. 523. 545. 555. 559. 571. audienz der G. abgeordneten beim konige 35.; ihm werden bei Birkenbriick giiter geraubt. Gesuch um wiedererüffnung Po- lens für den breslauer handel105. Polnische groschen 441. Polenz, Hans von, 90. — 103. 173. 222. 242. A04. 504. Pommern 222. Ponikau (Punicke, Punicken), Nic. von, zur Elster, 480. 492. 511. Poppemichel 118. Posen (Posan, Poszen), st., 119—121. 221—223. 227. 921. 393. der starost zu, 175. Prälaten, widerstand der sechsstädte geg.. einführung dieses titels, 560. Prag, st., landtag wegen eines streites zwischen den oberlausitzischen stádten und der ritterschaft D. ;. verhandlungen wegen Peter von der Leippe 6. 8. 10. 12. 13. 23. 27. 30. 34. 44. 50. 53. SI. 86. 87. 89. 91. 102. 103. 105.; spruch über die gerichtsbarkeit der oberlaus. kloster 122. 136. 164. 165. 196. 204. 235. 241. 248. 249. 257. 318. 335. 346. 347. 352. 353. 376— 381. 396. 397. 401. 404. 405. 427—431. 435 —A436. 441. 442. 448. 466.; landtag 467. 476. 479 — 484. 486. 487. 491 —497. 500. 501. 503 —508. 510— 512. 514. 516. 517.520—522. 533. 534.562.574. erzbischof von, 7. 149. Predigercloster zu Cracau 49. Pressburg (Bresburg), st., 359. 361. Presse, Fr., wird prücentor, 544. Preussen 120. 173. 571. der hochmeister in, 564. Priebus (Prebus), st., 129. 130. 149. 174. 485. 565. Privilegien, beschwerde weg. verletzung jener der sechsstädte, 14. Probsthayn, d., 394. Protzky, secretär des kön. v. Polen, 230. Prufer, ein bürger zu G., 119. 120. Prüfer (auch Prüfler), Sigm., 342. 372. 377. Puester, Melch., hofrichter zu Budissin, 59. 191. 372. Puschmann, ein tuchmacher, 117—119.. Puseman (Pusewe), hofrichter zu Lieg- nitz, 27. 274. 338. 341. Pusewe, Balthasar, 309. (L Queiss, fl, 247. 563— 365.
Strana 591
591 Quolsdorf, d., 63. 64.; eine wöchnerin erfriert daselbst 83. Re Raab, bischof von, 487. Rabenau (Rabenawer), die von, 1. 2. 5. Dittrich von, zu Arnsdorf, 206. Hans von, zu hietschen, 61—- 64. 281 — 283. Peter von, 61. 64. die gebrüder von, 282. 369. Hans von, zu Teicha, 18. 59. 60. 62 — 64. 283. Balthasar von, 63. 64. Rackewitz (Rackelwitz), N. v., 20. 21. 162. 219. 220. Radeberg, st., 212. 213. 272. 341. Radewolff, Wolfgang, pfarrer zu Henners- dorf, 197. Radislaus, oberst. landschr., 237.499.523. Radmeritz, d., verhaftung eines angeblich. franziskaners daselbst, 84. 249. Radslaw (Radislaw), secretär des künigs v. Böhmen, 11.49.51.53.61.53L1. Rassel, Michael, 408. Rathsthurm, bau 137. 409.; 268.; uhr 408. Rau, Peter, 131. Rauscha, d., 221. Rechenberg, Caspar v., auf Klitschdorf. Hándel mit G. 108—112. 146. 147. 149—157. 196—203. 242. 245—248.; beilegung der strei- tigkeiten 266. 267. 365. Hans von, auf Schlehe, will geld bei der stadt borgen, 167. 223. 999. 933. 235. 433— 436. 466. 467. 555. 562. Hans von, auf Oppach, 265. Rechenberger haide 154. 155. Reder, die von, zu Siegersdorf, 219. Redern, Heinz von, 90. Regensdorf, d., 197. Reibersdorf, d., 92. 94. Reichel, Valten, 543. Reichenbach O.L., st., 25. 26.; leihen sich den G. nachrichter 74. 79. ; ihr gerichtsbann soll verletzt sein 78.; rüuber dort ergriffen 80 — 82. 100. Rackel, 267. Reichenbach, die von, werden geächtet, 362. 549. tuch von daher, 166. Reichenbacherthor in G. 124. Reichenbacherthurm daselbst 21. 83. 117. 119. 390. Reitgeld 337. Rendel, landschreiber in Boóhmen, 9—11. 52. 53. 237. Rendling in Prag 6. Rengersdorf (Reynersdorff), d., 294. 566. Retzlaw, ein bóhmischer ritter, 3. Reudnitz (Raudenitz), d., 487. Richter, Georg, 58. Riebisch, Heinr., M., 191. 372. 378. Rietschen (Ritschen, Ritzschen), d., 61.281. Rodolf, graf im Harze, 217. Rom, st., 73. 74. 296 —298. 571. 572. Romburg (Rumburg), st., 360. Ronneburg, st., 162. Roseler, Georg, G. bürger und raths- verwandter, 3. 10. 65. 168. 183. 292. 245. 286. 343. 565. Hans, 163. Rosenberg, Matth., M., burgermeister und rathsverwandter zu G., 9. 65. 137. 198. 162. 163. 187. 188. 198. 216. 232. 286. 343. 391. 411. 453. 458. 565. 574. 575. die von, geschlecht in Bóhmen, 105. 237. Peter von, 11. 53. 184. Rosenhayn, jun. von Budissin, 161. Valent., domherr z. Budissin, 572. Rosenthal, Zdencko Lowe (oft nur Lebe, Lobe), burggraf von, zu Prag, 8. 9. 11. 12. 23. 27. 30. 49— 51. 71. 85—91. 105. 184. 204. 237. 240. 241. 401. 418. 419. 428. 434. 436. 481. 521. 534. Rost, Peter von, 399. Rotbart, Franz, wird pfarrer zu G., 572.; vergl. s. v. pfarrer. Rothenburg TRotemburg, Rotemberg), st. und herrsch., 159. 167. 282. 533. 565 -— 567. Rotlach von Bunzlau 242. Rothwasser, d., 351.; streit wegen der gerichte 545 — 547. 388. 406.
591 Quolsdorf, d., 63. 64.; eine wöchnerin erfriert daselbst 83. Re Raab, bischof von, 487. Rabenau (Rabenawer), die von, 1. 2. 5. Dittrich von, zu Arnsdorf, 206. Hans von, zu hietschen, 61—- 64. 281 — 283. Peter von, 61. 64. die gebrüder von, 282. 369. Hans von, zu Teicha, 18. 59. 60. 62 — 64. 283. Balthasar von, 63. 64. Rackewitz (Rackelwitz), N. v., 20. 21. 162. 219. 220. Radeberg, st., 212. 213. 272. 341. Radewolff, Wolfgang, pfarrer zu Henners- dorf, 197. Radislaus, oberst. landschr., 237.499.523. Radmeritz, d., verhaftung eines angeblich. franziskaners daselbst, 84. 249. Radslaw (Radislaw), secretär des künigs v. Böhmen, 11.49.51.53.61.53L1. Rassel, Michael, 408. Rathsthurm, bau 137. 409.; 268.; uhr 408. Rau, Peter, 131. Rauscha, d., 221. Rechenberg, Caspar v., auf Klitschdorf. Hándel mit G. 108—112. 146. 147. 149—157. 196—203. 242. 245—248.; beilegung der strei- tigkeiten 266. 267. 365. Hans von, auf Schlehe, will geld bei der stadt borgen, 167. 223. 999. 933. 235. 433— 436. 466. 467. 555. 562. Hans von, auf Oppach, 265. Rechenberger haide 154. 155. Reder, die von, zu Siegersdorf, 219. Redern, Heinz von, 90. Regensdorf, d., 197. Reibersdorf, d., 92. 94. Reichel, Valten, 543. Reichenbach O.L., st., 25. 26.; leihen sich den G. nachrichter 74. 79. ; ihr gerichtsbann soll verletzt sein 78.; rüuber dort ergriffen 80 — 82. 100. Rackel, 267. Reichenbach, die von, werden geächtet, 362. 549. tuch von daher, 166. Reichenbacherthor in G. 124. Reichenbacherthurm daselbst 21. 83. 117. 119. 390. Reitgeld 337. Rendel, landschreiber in Boóhmen, 9—11. 52. 53. 237. Rendling in Prag 6. Rengersdorf (Reynersdorff), d., 294. 566. Retzlaw, ein bóhmischer ritter, 3. Reudnitz (Raudenitz), d., 487. Richter, Georg, 58. Riebisch, Heinr., M., 191. 372. 378. Rietschen (Ritschen, Ritzschen), d., 61.281. Rodolf, graf im Harze, 217. Rom, st., 73. 74. 296 —298. 571. 572. Romburg (Rumburg), st., 360. Ronneburg, st., 162. Roseler, Georg, G. bürger und raths- verwandter, 3. 10. 65. 168. 183. 292. 245. 286. 343. 565. Hans, 163. Rosenberg, Matth., M., burgermeister und rathsverwandter zu G., 9. 65. 137. 198. 162. 163. 187. 188. 198. 216. 232. 286. 343. 391. 411. 453. 458. 565. 574. 575. die von, geschlecht in Bóhmen, 105. 237. Peter von, 11. 53. 184. Rosenhayn, jun. von Budissin, 161. Valent., domherr z. Budissin, 572. Rosenthal, Zdencko Lowe (oft nur Lebe, Lobe), burggraf von, zu Prag, 8. 9. 11. 12. 23. 27. 30. 49— 51. 71. 85—91. 105. 184. 204. 237. 240. 241. 401. 418. 419. 428. 434. 436. 481. 521. 534. Rost, Peter von, 399. Rotbart, Franz, wird pfarrer zu G., 572.; vergl. s. v. pfarrer. Rothenburg TRotemburg, Rotemberg), st. und herrsch., 159. 167. 282. 533. 565 -— 567. Rotlach von Bunzlau 242. Rothwasser, d., 351.; streit wegen der gerichte 545 — 547. 388. 406.
Strana 592
592 Růdiger, Simon, ein fischdieb, 143. 144. Rüstungen zu G. 182. 183. Ruprecht, Caspar, 38. M., zu Budissin, 87— 89. 482. 531 —533. Dr., 428. 538. hauptmann zu Lóbau, 88. Russen (Rewsszen), die, 5. Se Saaz (Sotze), st., 484. Sachsen 4. 236. 252. 253. 300. 459. 484. Sünitz (Shenitz, Senitz, Sehnitz), d., 21— 23. 30. 37. 61. 100. 153. 289. 291. 517.; das gut wird gekauft 531. 533. 535. Sagan, st., 21. 173. 174. 176—180. 222. 223. 230. 242. 248. 252. 267. 272. 289. 442. 565. 568. Salza, die von, zu Schreibersdorf, 131. 132. 546. Jacob von, Dr., hauptmann zu Glogau, 157.; sein schreiben 158. 175. 240. 249. 433. 552. Samter (Sambter), st., 107. 121. Sauermann, Cuntz, 559. Scharfrichter zu G. 74. 75. Schellenberg, Georg von, 23. 345. 397. Schellenburg, die von, 420. 421. Schellendorf, Fr. von, hofrichter zu Bunz- lau, 177. 184. 185. 205. 934. 236. 242 — 244. 476. Jaroslaw von, 419. Thimo yon, 229. Schenkendorf, d., 164. Scheutzlich 365.” Schildau, d., 569. Schindler, Wolfg., M., von Ellenbogen, 244. Schitteler, jun., 27. Schlauroth (Slauroth), d., 58. Schleinitz, Haubold von, 328. Heinrich von, sáchsischer ober- marschall zu Pirna, Hohenstein etc., 90. 114. 121. 146.; will den streit der stadt mit Caspar von Rechenberg beilegen 146. 147. 155. 162. 175. 178. 190. 221. 222. 226. 245. 257. 317. 319. 340. 486. 526. Schlesien 18. 25. 26. 36. 69. 93. 97. 120. 123. 142. 143. 155. 158. 184. 221. 229. 236. 240. 241. 252. 255. 263. 319. 342. 360. 362. 363. 371. 373. 376. 396 — 399. 431. 433—436. 468. 475. 493. 505. 513. 514. 518. 530. 531. 533. die stände von, 29. 254. Schlieben (Slyben, Slyeben), G. von, ver- weser zu Sagan, 174. 181. 198. 199. 203. 209. 272. Schlosser, Hans, seine wittwe, 495. 496. Schluckenau (Sluckenaw), st., 486. Schmidt, George, G. bürger und raths- verwandter, 358. 412. 413. 463. Hans, ebenso, 2. 65. 138. 163. 183. 232. (Faber, Fabri), Martin, pfarrer zu G., 185. 395. 407. 425.; feiert sein 50jühriges priesterjubiläwm 543. 571. 572. Schnefogel, M., 191. Schneider, Fr., G. rathsverwandter, 2. 65. 163. 216. 232. 281. 286. 343. 376. 397. 407. 418. 428. 430. 433. 434. 436. 439. 476. 484— 486. 496. 507. 513. 518. 521. 524. 530. 534. 536. 573. 574. Schlesien 113. 156. 237. 316. 365. 429. — Paul, 335. 347. 348. — Valentin, burgermeister zu Lau- ban, 122. Schiettler, Thomas, dessen wittwe, 77. Schnur, Hans, 358. Schoff (oft nur Gotz), Ulrich von, auf Greifenstein, Kynast etc., 43. 45. 91—98. 114.; will eine tarnas- biichse kaufen 123. 184. 205. 208. 209. 270— 274. 336. 365. 429. Schonberg (Schomberg), st., 58.; die gerichte zu, 344. 345. Ernstv.,a.Hoyerswerda, 215.216. Hans von, hauptmann zu Rade- berg, 212. 222. 224. 226. 230. 272. 273. 313—316. 318—323. 325. 326. 329. 341. Wenzel von, auf Hoyerswerda, 216. 230. Wilhelm von, auf Hoyerswerda, 127. 216. 256—258.
592 Růdiger, Simon, ein fischdieb, 143. 144. Rüstungen zu G. 182. 183. Ruprecht, Caspar, 38. M., zu Budissin, 87— 89. 482. 531 —533. Dr., 428. 538. hauptmann zu Lóbau, 88. Russen (Rewsszen), die, 5. Se Saaz (Sotze), st., 484. Sachsen 4. 236. 252. 253. 300. 459. 484. Sünitz (Shenitz, Senitz, Sehnitz), d., 21— 23. 30. 37. 61. 100. 153. 289. 291. 517.; das gut wird gekauft 531. 533. 535. Sagan, st., 21. 173. 174. 176—180. 222. 223. 230. 242. 248. 252. 267. 272. 289. 442. 565. 568. Salza, die von, zu Schreibersdorf, 131. 132. 546. Jacob von, Dr., hauptmann zu Glogau, 157.; sein schreiben 158. 175. 240. 249. 433. 552. Samter (Sambter), st., 107. 121. Sauermann, Cuntz, 559. Scharfrichter zu G. 74. 75. Schellenberg, Georg von, 23. 345. 397. Schellenburg, die von, 420. 421. Schellendorf, Fr. von, hofrichter zu Bunz- lau, 177. 184. 185. 205. 934. 236. 242 — 244. 476. Jaroslaw von, 419. Thimo yon, 229. Schenkendorf, d., 164. Scheutzlich 365.” Schildau, d., 569. Schindler, Wolfg., M., von Ellenbogen, 244. Schitteler, jun., 27. Schlauroth (Slauroth), d., 58. Schleinitz, Haubold von, 328. Heinrich von, sáchsischer ober- marschall zu Pirna, Hohenstein etc., 90. 114. 121. 146.; will den streit der stadt mit Caspar von Rechenberg beilegen 146. 147. 155. 162. 175. 178. 190. 221. 222. 226. 245. 257. 317. 319. 340. 486. 526. Schlesien 18. 25. 26. 36. 69. 93. 97. 120. 123. 142. 143. 155. 158. 184. 221. 229. 236. 240. 241. 252. 255. 263. 319. 342. 360. 362. 363. 371. 373. 376. 396 — 399. 431. 433—436. 468. 475. 493. 505. 513. 514. 518. 530. 531. 533. die stände von, 29. 254. Schlieben (Slyben, Slyeben), G. von, ver- weser zu Sagan, 174. 181. 198. 199. 203. 209. 272. Schlosser, Hans, seine wittwe, 495. 496. Schluckenau (Sluckenaw), st., 486. Schmidt, George, G. bürger und raths- verwandter, 358. 412. 413. 463. Hans, ebenso, 2. 65. 138. 163. 183. 232. (Faber, Fabri), Martin, pfarrer zu G., 185. 395. 407. 425.; feiert sein 50jühriges priesterjubiläwm 543. 571. 572. Schnefogel, M., 191. Schneider, Fr., G. rathsverwandter, 2. 65. 163. 216. 232. 281. 286. 343. 376. 397. 407. 418. 428. 430. 433. 434. 436. 439. 476. 484— 486. 496. 507. 513. 518. 521. 524. 530. 534. 536. 573. 574. Schlesien 113. 156. 237. 316. 365. 429. — Paul, 335. 347. 348. — Valentin, burgermeister zu Lau- ban, 122. Schiettler, Thomas, dessen wittwe, 77. Schnur, Hans, 358. Schoff (oft nur Gotz), Ulrich von, auf Greifenstein, Kynast etc., 43. 45. 91—98. 114.; will eine tarnas- biichse kaufen 123. 184. 205. 208. 209. 270— 274. 336. 365. 429. Schonberg (Schomberg), st., 58.; die gerichte zu, 344. 345. Ernstv.,a.Hoyerswerda, 215.216. Hans von, hauptmann zu Rade- berg, 212. 222. 224. 226. 230. 272. 273. 313—316. 318—323. 325. 326. 329. 341. Wenzel von, auf Hoyerswerda, 216. 230. Wilhelm von, auf Hoyerswerda, 127. 216. 256—258.
Strana 593
593 Schönbrunn (Schonborn), d., 139, 140. Schöps (Schoptz, Schopts), d., 58. Schottencloster zu Erfurt 295, 296, 298. Schreckenberger, eine münzart, 68, Schreibersdorf, d., 121. 131. 546. Albrecht von, hauptmann zu Bu- dissin, 5. 114. 480. H. von, 348. Leuter von, 12, 78, 98. 136. 238. 240. 263. 265. 266, 281. 294. 560. Schůler zu G., wird das freibier zu fast- nacht abgeschlagen, 205. Schütz (Schutz), G. bürger, sein dorf, 58. Hans, ein räuber, 569. Sebastian, 382. Stephan, 119. . Ulrich, 255. 550,; erh, zins 551. Schützenhain, d., 58. Schubart, Caspar, bringt sich im stocke um, 543. Schulz, Franz, ein G, bürger, 65. 232. 286. 343. 548. Martin, von Netko, 121. Schurmann, Peter, M., generalvisitator der jungfrauenclöster und probst zu Lauban, 122, Schwabe, Ad., 193. Schwarz, Andr,, v.Kratzau, gerichtet, 162. Hans, 82. 83. 119. 131. Michael, M., burgermeister, 1. 3. 5. 10. 94. 32. 65. 84. 137. 138. 163. 167. 168. 174. 211. 220. 232, 245. 248, 281. 286. 316. 343. 358, 409. 550. 574. Schweidnitz, fürstenthum, 240, 244, 476. st., 43. 45. 184. 205. 311. 342. 535. 536. d. bei Lóbau, 238, Schweinichen, v., 185. Schwertfeger, Georg, 286. 343. Urban, 210. 211. Schwiebus (Schwibischen), st., 121. Schwofheim, Hieronymus, M,, domherr zu Breslau, 395. Sechsstädte, ihr verhalten weg, der steuer von 1510 85.; werden von der ritterschaft verklagt 99, 159.; zug nach Niederlausitz 182,; botschaft nach Berlin 291. , Seichau (Seichaw), d., 531. Seidenberg, st., 130. Seidlitz, Heinrich von, 564. Seifried, Hans, G. rathmann, 3. Seler, s. Teschnitzky. Selige, Gregor, groschen, 440. Senftenberg, st., 212,; einfall daselbst 256 — 258, ` Sercha, d., 58. Siebenbürgen 262, Siegersdorf, d., 219. Sigmund, kaiser, 295. 297. Matth., G. rathmann und bürger, 3. 65. 163. 232. 286. 343. könig von Polen, 41.; brief an seinen bruder weg, des strassen- raubes in Oberlausitz 41. 42.; vorschrift wegen der forderun- gen Ulrich von Bibersteins an die stadt 43.; brief an densel- ben 45. ; an Ulrich Schoff 45. 46, ; desgl. an konig Wladislaw we- gen des spruchs auf dem Cut- tenberge 47. 50. 54, 55. 94.; schreibt an den rath zu G. we- gen der niederlage 106.; desgl. wegen der Cottwitze 108, 134. 137. 169. 351. 360. 402. 432. 439. 444. 445, 455, 562, 564. Sigmundskirche zu Ofen 402. Simon, diener des v, Cottwitz, 22, 30. Sixtus IV., papst, 295. 296. Slalach, ein wasser, 284. Snesszekoph, H., 163. Sohland, d., 362. Sohra (Soraw), d., 57. 251. 364. 385. Sonnenkrümer, die buden derselb., 172. Sorau (Soro), st., 129. 130. 174. 442, 443, Speth von Weisswasser 220. Spiess, Thomas, M., 205.; nimmt ur- laub 244. Spon, Nickel, 212. Sporn, Nick,, hauptmann zu G., 59. Spree (Sprohe), d., 282, 283. Spremberg, st., 38,; verhandlungen da- selbst 191. 192. 194. 195. 216. 371. 552. 559. Sprottau, st, 572. Städtetage, grossentheils zu Läbau, 89. 102. 105, 121. 129. 144. 158. 77
593 Schönbrunn (Schonborn), d., 139, 140. Schöps (Schoptz, Schopts), d., 58. Schottencloster zu Erfurt 295, 296, 298. Schreckenberger, eine münzart, 68, Schreibersdorf, d., 121. 131. 546. Albrecht von, hauptmann zu Bu- dissin, 5. 114. 480. H. von, 348. Leuter von, 12, 78, 98. 136. 238. 240. 263. 265. 266, 281. 294. 560. Schůler zu G., wird das freibier zu fast- nacht abgeschlagen, 205. Schütz (Schutz), G. bürger, sein dorf, 58. Hans, ein räuber, 569. Sebastian, 382. Stephan, 119. . Ulrich, 255. 550,; erh, zins 551. Schützenhain, d., 58. Schubart, Caspar, bringt sich im stocke um, 543. Schulz, Franz, ein G, bürger, 65. 232. 286. 343. 548. Martin, von Netko, 121. Schurmann, Peter, M., generalvisitator der jungfrauenclöster und probst zu Lauban, 122, Schwabe, Ad., 193. Schwarz, Andr,, v.Kratzau, gerichtet, 162. Hans, 82. 83. 119. 131. Michael, M., burgermeister, 1. 3. 5. 10. 94. 32. 65. 84. 137. 138. 163. 167. 168. 174. 211. 220. 232, 245. 248, 281. 286. 316. 343. 358, 409. 550. 574. Schweidnitz, fürstenthum, 240, 244, 476. st., 43. 45. 184. 205. 311. 342. 535. 536. d. bei Lóbau, 238, Schweinichen, v., 185. Schwertfeger, Georg, 286. 343. Urban, 210. 211. Schwiebus (Schwibischen), st., 121. Schwofheim, Hieronymus, M,, domherr zu Breslau, 395. Sechsstädte, ihr verhalten weg, der steuer von 1510 85.; werden von der ritterschaft verklagt 99, 159.; zug nach Niederlausitz 182,; botschaft nach Berlin 291. , Seichau (Seichaw), d., 531. Seidenberg, st., 130. Seidlitz, Heinrich von, 564. Seifried, Hans, G. rathmann, 3. Seler, s. Teschnitzky. Selige, Gregor, groschen, 440. Senftenberg, st., 212,; einfall daselbst 256 — 258, ` Sercha, d., 58. Siebenbürgen 262, Siegersdorf, d., 219. Sigmund, kaiser, 295. 297. Matth., G. rathmann und bürger, 3. 65. 163. 232. 286. 343. könig von Polen, 41.; brief an seinen bruder weg, des strassen- raubes in Oberlausitz 41. 42.; vorschrift wegen der forderun- gen Ulrich von Bibersteins an die stadt 43.; brief an densel- ben 45. ; an Ulrich Schoff 45. 46, ; desgl. an konig Wladislaw we- gen des spruchs auf dem Cut- tenberge 47. 50. 54, 55. 94.; schreibt an den rath zu G. we- gen der niederlage 106.; desgl. wegen der Cottwitze 108, 134. 137. 169. 351. 360. 402. 432. 439. 444. 445, 455, 562, 564. Sigmundskirche zu Ofen 402. Simon, diener des v, Cottwitz, 22, 30. Sixtus IV., papst, 295. 296. Slalach, ein wasser, 284. Snesszekoph, H., 163. Sohland, d., 362. Sohra (Soraw), d., 57. 251. 364. 385. Sonnenkrümer, die buden derselb., 172. Sorau (Soro), st., 129. 130. 174. 442, 443, Speth von Weisswasser 220. Spiess, Thomas, M., 205.; nimmt ur- laub 244. Spon, Nickel, 212. Sporn, Nick,, hauptmann zu G., 59. Spree (Sprohe), d., 282, 283. Spremberg, st., 38,; verhandlungen da- selbst 191. 192. 194. 195. 216. 371. 552. 559. Sprottau, st, 572. Städtetage, grossentheils zu Läbau, 89. 102. 105, 121. 129. 144. 158. 77
Strana 594
594 v 173. 182. 184. 195. 204. 370. 418. 444. 463. 502. 508. 513. 591. 553. 057. 561. (wegen des titels: prälaten). Stanebisch, d., einfall, 78. 79. 82. Stange, Albrecht, 531—533. Stein, Georg von, landvogt, 77. 135, Steinbach (Stimbach), d., 565. Steinberg, seine giiter, 58. Steinkirch, d., 17. 18. Stenker, d., 249. Stephan, grossgraf, s. Zapolyen. Sternberg, Albrecht von, landvogt, 204. 366, 368. 371. 372. 397. 398. 417 —422. 428. 480. 511. Jan von, 434. 499. Ladislaw von, bóhm. canzler, 95 —97. 105. 132. 285 —237. 302. 345. 366. 371. 405. 466. 523. 531. Steuer von 1509 (5000 schock) 6.; von 1510 15, 15. 49. Stolpen, bergfeste, 85. 188. 189. Stonsdorf, d., 531. Storch (Storich), Matthias, 6. 65. 242, 343. Strasse durch die Oberlausitz, verhand- lungen und streitigkeiten dar- über, 18. 50. 150. 177. 179. 181. 242, 311. 314. 359. 363. 545. 561. Strassenräuberei 99. 301. Straube, N., G, bürger, 17. Strawalde (Strawald, Straubalde), d., 90. 102. Stulweissenburg, st., 402. Süsskopf, H., tuchmacher im rathe, 286, Sweiderow 262. Swyho, von, 11. Szegedin, st., 362. T. Tabor, st., 484. Talkenberg, Chr, von, zu Welkersdorf, 16 —18. 4706. Teckler 365, Teichler, Hans, G, rathsverwandter, 3, 65. 163. 232. 286. 343. Teller (Tellir, Caspar, 22. 24. Tenneritz, Georg von, ein landsasse, 102, Terminei auf dem lande abgeschlagen 264, Teschnitzky, Franz von (Neuhaus), 536. 539. 547. 548. Tetschen, schl. und st., 135. 136. 159. 170. 366. Tetzel, Joh., 5. Thiele (Thyel, Tiele, Tyle), Peter, ein G. bürger und rathsverwandter, 3. 27. 65. 163. 183. 232. 243. 281. 286. 343. 486. Thorsen von Krakau 240. Thüringen (Doringen) 236. 253. 314. Tickel jun. von Glogau 180. Tiefenfurt (Tieffenfort) 248. Tirschkau (Tirsske), von, 366. Tobitschein, ort in Ungarn, 49. Töpfer (Topper), Gabriel, 344. 345. Tomitzky, Peter von, secretär des königs von Polen, 104.; sein schreiben 104. 105. Topfmarkt in G. 406. Trebnitz (Trebenitz), st., 95. Trentsch (Trentz) 221. 362. Troppau, st., 86. Tschirne, d., 363. Tschirne (Czirnaw, Tschernaw), grosse, fl., 108. 110. 111. 148. 152. 153. 200. 202. 945. 947.948. 266. 267. Tschirnhaus, Hans von, gerichtet, 32. 289. 312. 321. 323. Nicolaus von, 289. Tuch, gürlitzer, 69. 70. Tuchmacher, górlitzer, werden vom rathe beschickt, 165. 166.; verhand- lung wegen schlechten tuchs 115. Tuchmacherzeche zu G. 68. 69. Türkei 116. 262. 265. Türken, die, 259. 260. 262. 361. 362. Tunkel, Heinr., landvogt d. Niederlausitz, 93. 97. 184. 191. 194. 195. 555. jun., ein ritter, 78. Turnau (Tirnaw), st., 51. 55. 352. Turse, Hans v., ein ritter aus Sachsen, 345. Tzappe, geschossfrei, 550. Tzwinling (Tzwyling, auch Tzyrweyeling), Hans, 163. 168. 232. 286. 343. Us Ueberschwemmung 368. Ullersdorf (Vlersdorff, Ulirsdorff), bei Friedland, 21. 24. 28. 51. 37.
594 v 173. 182. 184. 195. 204. 370. 418. 444. 463. 502. 508. 513. 591. 553. 057. 561. (wegen des titels: prälaten). Stanebisch, d., einfall, 78. 79. 82. Stange, Albrecht, 531—533. Stein, Georg von, landvogt, 77. 135, Steinbach (Stimbach), d., 565. Steinberg, seine giiter, 58. Steinkirch, d., 17. 18. Stenker, d., 249. Stephan, grossgraf, s. Zapolyen. Sternberg, Albrecht von, landvogt, 204. 366, 368. 371. 372. 397. 398. 417 —422. 428. 480. 511. Jan von, 434. 499. Ladislaw von, bóhm. canzler, 95 —97. 105. 132. 285 —237. 302. 345. 366. 371. 405. 466. 523. 531. Steuer von 1509 (5000 schock) 6.; von 1510 15, 15. 49. Stolpen, bergfeste, 85. 188. 189. Stonsdorf, d., 531. Storch (Storich), Matthias, 6. 65. 242, 343. Strasse durch die Oberlausitz, verhand- lungen und streitigkeiten dar- über, 18. 50. 150. 177. 179. 181. 242, 311. 314. 359. 363. 545. 561. Strassenräuberei 99. 301. Straube, N., G, bürger, 17. Strawalde (Strawald, Straubalde), d., 90. 102. Stulweissenburg, st., 402. Süsskopf, H., tuchmacher im rathe, 286, Sweiderow 262. Swyho, von, 11. Szegedin, st., 362. T. Tabor, st., 484. Talkenberg, Chr, von, zu Welkersdorf, 16 —18. 4706. Teckler 365, Teichler, Hans, G, rathsverwandter, 3, 65. 163. 232. 286. 343. Teller (Tellir, Caspar, 22. 24. Tenneritz, Georg von, ein landsasse, 102, Terminei auf dem lande abgeschlagen 264, Teschnitzky, Franz von (Neuhaus), 536. 539. 547. 548. Tetschen, schl. und st., 135. 136. 159. 170. 366. Tetzel, Joh., 5. Thiele (Thyel, Tiele, Tyle), Peter, ein G. bürger und rathsverwandter, 3. 27. 65. 163. 183. 232. 243. 281. 286. 343. 486. Thorsen von Krakau 240. Thüringen (Doringen) 236. 253. 314. Tickel jun. von Glogau 180. Tiefenfurt (Tieffenfort) 248. Tirschkau (Tirsske), von, 366. Tobitschein, ort in Ungarn, 49. Töpfer (Topper), Gabriel, 344. 345. Tomitzky, Peter von, secretär des königs von Polen, 104.; sein schreiben 104. 105. Topfmarkt in G. 406. Trebnitz (Trebenitz), st., 95. Trentsch (Trentz) 221. 362. Troppau, st., 86. Tschirne, d., 363. Tschirne (Czirnaw, Tschernaw), grosse, fl., 108. 110. 111. 148. 152. 153. 200. 202. 945. 947.948. 266. 267. Tschirnhaus, Hans von, gerichtet, 32. 289. 312. 321. 323. Nicolaus von, 289. Tuch, gürlitzer, 69. 70. Tuchmacher, górlitzer, werden vom rathe beschickt, 165. 166.; verhand- lung wegen schlechten tuchs 115. Tuchmacherzeche zu G. 68. 69. Türkei 116. 262. 265. Türken, die, 259. 260. 262. 361. 362. Tunkel, Heinr., landvogt d. Niederlausitz, 93. 97. 184. 191. 194. 195. 555. jun., ein ritter, 78. Turnau (Tirnaw), st., 51. 55. 352. Turse, Hans v., ein ritter aus Sachsen, 345. Tzappe, geschossfrei, 550. Tzwinling (Tzwyling, auch Tzyrweyeling), Hans, 163. 168. 232. 286. 343. Us Ueberschwemmung 368. Ullersdorf (Vlersdorff, Ulirsdorff), bei Friedland, 21. 24. 28. 51. 37.
Strana 595
595 38. 124. 125. 128. 132. 145. 475. 531. Ungarn 31. 34—36. 39. 49. ; die märkte zu, 70.; pest daselbst 70. 86. 59. 90. 104. 115. 116. 123. 135. 233. 259. 260. 262. 299. 344. 355.; kreuzigerunfug 361. 362. 368. 381. 401. 403. 404. 430. 555. Urban, thürsteher, 207. Utmann, Nicolaus, 95. Vo Valentin, herzog von Ratibor, 434. meister, 216. 217. Veit, Christ., 358. Veitskirche zu Prag 6. Venedig, st., 36. n Vitzthumb, Oppel von, 397. Voigt (Voit), Paul, tuchmacher, 90. W. Waage zu Budissin 239. Waidprivileg und niederlage in G. 4. 8. 315 —317. 324. 359. 414. . Waimann (Wayman, Waynmann), tuch- macherältester und G. biirger, 6. 65. 119. 166. 232. 343. Wainerin, eine frau, verwiesen, 77. Walachei 262. Waldau, d., 110. 148. 197. 245. Wardein, st., 361. Warnhofer 21. Wartemberg, Chr. von, 94. 97. 98. 193 —137.; wird landvogt der Ober- lausitz 168—171. 172. 191. 192. 194. 196—198. 211. 219. 230. 965. 977. 981. 982. 366. 968. 371. 417. 531. J.v., auf Dieben (Diebyn), 165.478. Sigmund v., landvogt der Ober- lausitz, 1. 13. 25.; ein schreiben vom jahre 1510 926. 31. 45. 75. 94. 97. 119. 131. 133. 134. 136. 139. 163. 165. 169. 170. 193. 281. 283. 371. 372. 974. Wassergünge, streitigkeiten und ver- handlungen über die fliessen- den wasser im G. weichbilde, 1. 2. 4. 5. 152. 281. 284. Weichen, schl., 100. Weichumb, Sebastian von der, 397. Weida, st., 205. Weider, G. bůrger, sein dorf, 58. Weigsdorf (Weigisdorff), Nickel von, 22. 24. 100. Weimar, st., 210. Weissenberg (Weissenburg), st., 320. 526. Weissenburg, Griechisch-, st. in Ungarn, 260. 262. Weithmil, Bastian von der, 429. 500. Weller, Nickel, verhandlungen, 909—211. Wolfgang, 210. 211. Welsz, Martin, G. rathsverwandter, 3. 65. 163. Wendel, maurermeister, 574. Wendischossig, d., 568. Wentzer, Bartel, 20. 21. Wenzel IV., kónig von Bóhmen, 8. 149. 302. 335. Dr., am ungar. hofe, 49. 51. 52. 54. Werbing, Dr. Gregor, 245. Werther, Dr., 258. Westfälisches recht 209—211. Widebach, Friedr. von, 58. Widemann, Wolff, 538. Widman, H., kretschmer zu Horka, 60. Wien (Wyn), st., 403. 404. Windisch, M., ein gerber, 184. Windischbor, d., 167. Windischman, jun., 120. Winter, sehr kalter, 342. Witschel 413. Wittenberg, st., 245. Wittichenau (Wittigenaw), st, 212. | Wladislaw, kčnig von Böhmen und Un- garn, 7.; verhör der von G. vor ihm wegen der ritterschaft 10.; brief über den Cuttenberger spruch 54. 55. 93.; citation der städte nach Prag 102. 108. 135. 180. 196. 197.; schreiben we- gen der Türken 260. 261. 317. 319. 345.; nimmt den spruch vom Cuttenberg zurück 356. 357. 360.; sein tod 401. 403. 404. A17. 428. 464. 457. (Boln, Woln), landsee in der G. haide, 148. 153. 168. 197. Wolff, Hans, 21. Wolfgang, meister goldschmied, 20. 410. | Wohlen
595 38. 124. 125. 128. 132. 145. 475. 531. Ungarn 31. 34—36. 39. 49. ; die märkte zu, 70.; pest daselbst 70. 86. 59. 90. 104. 115. 116. 123. 135. 233. 259. 260. 262. 299. 344. 355.; kreuzigerunfug 361. 362. 368. 381. 401. 403. 404. 430. 555. Urban, thürsteher, 207. Utmann, Nicolaus, 95. Vo Valentin, herzog von Ratibor, 434. meister, 216. 217. Veit, Christ., 358. Veitskirche zu Prag 6. Venedig, st., 36. n Vitzthumb, Oppel von, 397. Voigt (Voit), Paul, tuchmacher, 90. W. Waage zu Budissin 239. Waidprivileg und niederlage in G. 4. 8. 315 —317. 324. 359. 414. . Waimann (Wayman, Waynmann), tuch- macherältester und G. biirger, 6. 65. 119. 166. 232. 343. Wainerin, eine frau, verwiesen, 77. Walachei 262. Waldau, d., 110. 148. 197. 245. Wardein, st., 361. Warnhofer 21. Wartemberg, Chr. von, 94. 97. 98. 193 —137.; wird landvogt der Ober- lausitz 168—171. 172. 191. 192. 194. 196—198. 211. 219. 230. 965. 977. 981. 982. 366. 968. 371. 417. 531. J.v., auf Dieben (Diebyn), 165.478. Sigmund v., landvogt der Ober- lausitz, 1. 13. 25.; ein schreiben vom jahre 1510 926. 31. 45. 75. 94. 97. 119. 131. 133. 134. 136. 139. 163. 165. 169. 170. 193. 281. 283. 371. 372. 974. Wassergünge, streitigkeiten und ver- handlungen über die fliessen- den wasser im G. weichbilde, 1. 2. 4. 5. 152. 281. 284. Weichen, schl., 100. Weichumb, Sebastian von der, 397. Weida, st., 205. Weider, G. bůrger, sein dorf, 58. Weigsdorf (Weigisdorff), Nickel von, 22. 24. 100. Weimar, st., 210. Weissenberg (Weissenburg), st., 320. 526. Weissenburg, Griechisch-, st. in Ungarn, 260. 262. Weithmil, Bastian von der, 429. 500. Weller, Nickel, verhandlungen, 909—211. Wolfgang, 210. 211. Welsz, Martin, G. rathsverwandter, 3. 65. 163. Wendel, maurermeister, 574. Wendischossig, d., 568. Wentzer, Bartel, 20. 21. Wenzel IV., kónig von Bóhmen, 8. 149. 302. 335. Dr., am ungar. hofe, 49. 51. 52. 54. Werbing, Dr. Gregor, 245. Werther, Dr., 258. Westfälisches recht 209—211. Widebach, Friedr. von, 58. Widemann, Wolff, 538. Widman, H., kretschmer zu Horka, 60. Wien (Wyn), st., 403. 404. Windisch, M., ein gerber, 184. Windischbor, d., 167. Windischman, jun., 120. Winter, sehr kalter, 342. Witschel 413. Wittenberg, st., 245. Wittichenau (Wittigenaw), st, 212. | Wladislaw, kčnig von Böhmen und Un- garn, 7.; verhör der von G. vor ihm wegen der ritterschaft 10.; brief über den Cuttenberger spruch 54. 55. 93.; citation der städte nach Prag 102. 108. 135. 180. 196. 197.; schreiben we- gen der Türken 260. 261. 317. 319. 345.; nimmt den spruch vom Cuttenberg zurück 356. 357. 360.; sein tod 401. 403. 404. A17. 428. 464. 457. (Boln, Woln), landsee in der G. haide, 148. 153. 168. 197. Wolff, Hans, 21. Wolfgang, meister goldschmied, 20. 410. | Wohlen
Strana 596
596 Wolfgang, public. notar., tritt ein altar- lehn ab, 554. Wolmerstadt, Hans, 286. 343. Wurzen, st., 188. 411. Y. Ymenrodt, Burkhard, 296. 297. Zo Zacharias, Joh., domherr, 387. 388. 411. Zapolyen, Stephan, grossgraf v. Ungarn, 135. 362. Zceckel, Georg, 361. Zcerensky, Nicolaus, ritter, 500. Zeirnoffsky, Sigm., 162. 163. Zedlitz, Georg, 531 —533. Zenker (Czengker), Nic., 140. 142. 143. Zentendorf, d., 220. Zess, Balthasar, 192. Zinsfuss von 1511, damals 8 %, 167. Zittau 6. 7.; recess mit Peter von der Duba, 8. 14. 15. 25—27. 37. 66—68. 71. 88—90. 121.; will sich an der fehde mit Cragen nicht betheiligen 128. 129. 132 —134.; antwort wegen Cragen 144. 145. 159. 183. 189. 227. 233. 234. 238. 249. 252. 294. 7717 342. 351. 354—356. 371. 377. 379. 380. 418. 421. 433. 444. 449. 452. 473. 474. 480. 486. 503. 509. 512. 523. 564. Zoblitz (Czobelos, Czobelosz), d., gerichte zu, 302. 330. Zodel (Czodel, Zcodel), d., 57. 255. Zwickau (Czwikauie), st. in Sachsen, 112. 325. Druck von Julius Köhler in Görlitz.
596 Wolfgang, public. notar., tritt ein altar- lehn ab, 554. Wolmerstadt, Hans, 286. 343. Wurzen, st., 188. 411. Y. Ymenrodt, Burkhard, 296. 297. Zo Zacharias, Joh., domherr, 387. 388. 411. Zapolyen, Stephan, grossgraf v. Ungarn, 135. 362. Zceckel, Georg, 361. Zcerensky, Nicolaus, ritter, 500. Zeirnoffsky, Sigm., 162. 163. Zedlitz, Georg, 531 —533. Zenker (Czengker), Nic., 140. 142. 143. Zentendorf, d., 220. Zess, Balthasar, 192. Zinsfuss von 1511, damals 8 %, 167. Zittau 6. 7.; recess mit Peter von der Duba, 8. 14. 15. 25—27. 37. 66—68. 71. 88—90. 121.; will sich an der fehde mit Cragen nicht betheiligen 128. 129. 132 —134.; antwort wegen Cragen 144. 145. 159. 183. 189. 227. 233. 234. 238. 249. 252. 294. 7717 342. 351. 354—356. 371. 377. 379. 380. 418. 421. 433. 444. 449. 452. 473. 474. 480. 486. 503. 509. 512. 523. 564. Zoblitz (Czobelos, Czobelosz), d., gerichte zu, 302. 330. Zodel (Czodel, Zcodel), d., 57. 255. Zwickau (Czwikauie), st. in Sachsen, 112. 325. Druck von Julius Köhler in Görlitz.
- I: Titel
- V: Vorrede
- 1: Edition
- 437: Goerlitzer Rathsannalen II.
- 577: Index