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I. Hussitenbriefe




















II. Kopialbuche des Egere Stadtarchivs

















Název:
Aus dem Egerer Stadtarchive, Mitteilungen des k. k. Archivrates Bd. 2, 1916, s. 33-73
Autor:
Siegl, Karl
Rok vydání:
1916
Místo vydání:
Wien
Počet stran celkem:
37
Počet stran předmluvy plus obsahu:
37
Obsah:
- 33: I. Hussitenbriefe
- 53: II. Kopialbuche des Egere Stadtarchivs
upravit
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Aus dem Egerer Stadtarchive. Von Regierungsrat Dr. Karl Siegl. I. Hussitenbriefe. Das Egerer Stadtarchiv besitzt eine stattliche Anzahl von Doku- menten, die sich auf die Hussitenkriege beziehen, und zwar achtundachtzig Originalbriefe und dreizehn gleichzeitige Kopien. Insgesamt geben sie uns ein anschauliches Bild über die hussitische Bewegung im westlichen Böhmen, im angrenzenden Franken und Bayern und nördlich bis nach Dresden hinauf und liefern auch sonst wertvolle Nachrichten über wichtige Vorgänge in Böhmen und im Reiche, die mit den Hussitenkriegen in innigstem Zusammenhange stehen. Von diesen Urkunden sind bereits sechsundfünfzig Stück im Druck erschienen, während die übrigen, die sich erst bei Neuordnung des Archives vorfanden, noch nicht veröffentlicht sind. Der Abdruck der meisten erfolgte in Palackýs urkundlichen Bei- trägen zur Geschichte der Hussitenkriege, Bd. I und II (Prag 1827 und 1873), einige wenige sind in den »Reichstagsaktens, im »Archiv český« (hier aber in tschechischer Fassung), in Friedrich von Bezolds »König Sigmund und die Reichskriege gegen die Hussiten« (drei Abtei- lungen, München 1872, 1875 und 1877) und endlich zwei Stücke im Egerer Gymnasialprogramm vom Jahre 1867 dem Wortlaute nach auf- genommen. Auszugsweise werden viele davon auch bei Heinr. Gradl, »Geschichte des Egerlandes bis 1437«, erwähnt. Diese Denkmäler werden von Forschern in unserem Archive häufig benützt und von sämtlichen wurde unter Hinweis darauf, daß Palackýs »urkundliche Beiträge« längst vergriffen seien, daß die R.T.A. und das » Archiv ceský« nie ausgeliehen und nur an Ort und Stelle in einer größeren Bibliothek eingesehen werden könnten, wiederholt, auch brieflich, der Wunsch geäußert, die gesamten Briefe in einer Sammlung herauszugeben, die dann ohne erhebliche Mühe und Kosten leicht zugänglich und leicht zu benützen wäre. Erst eine solche Gesamtausgabe ergäbe eine über- sichtliche Darstellung der Hussitenzüge in den genannten Länderstrichen. Eine solche Gesamtausgabe ist denn auch für die nächste Zeit geplant. Vorläufig entspreche ich dem Wunsche der Schriftleitung dieser Mitteilungen des k. k. Archivrates. II. 3
Aus dem Egerer Stadtarchive. Von Regierungsrat Dr. Karl Siegl. I. Hussitenbriefe. Das Egerer Stadtarchiv besitzt eine stattliche Anzahl von Doku- menten, die sich auf die Hussitenkriege beziehen, und zwar achtundachtzig Originalbriefe und dreizehn gleichzeitige Kopien. Insgesamt geben sie uns ein anschauliches Bild über die hussitische Bewegung im westlichen Böhmen, im angrenzenden Franken und Bayern und nördlich bis nach Dresden hinauf und liefern auch sonst wertvolle Nachrichten über wichtige Vorgänge in Böhmen und im Reiche, die mit den Hussitenkriegen in innigstem Zusammenhange stehen. Von diesen Urkunden sind bereits sechsundfünfzig Stück im Druck erschienen, während die übrigen, die sich erst bei Neuordnung des Archives vorfanden, noch nicht veröffentlicht sind. Der Abdruck der meisten erfolgte in Palackýs urkundlichen Bei- trägen zur Geschichte der Hussitenkriege, Bd. I und II (Prag 1827 und 1873), einige wenige sind in den »Reichstagsaktens, im »Archiv český« (hier aber in tschechischer Fassung), in Friedrich von Bezolds »König Sigmund und die Reichskriege gegen die Hussiten« (drei Abtei- lungen, München 1872, 1875 und 1877) und endlich zwei Stücke im Egerer Gymnasialprogramm vom Jahre 1867 dem Wortlaute nach auf- genommen. Auszugsweise werden viele davon auch bei Heinr. Gradl, »Geschichte des Egerlandes bis 1437«, erwähnt. Diese Denkmäler werden von Forschern in unserem Archive häufig benützt und von sämtlichen wurde unter Hinweis darauf, daß Palackýs »urkundliche Beiträge« längst vergriffen seien, daß die R.T.A. und das » Archiv ceský« nie ausgeliehen und nur an Ort und Stelle in einer größeren Bibliothek eingesehen werden könnten, wiederholt, auch brieflich, der Wunsch geäußert, die gesamten Briefe in einer Sammlung herauszugeben, die dann ohne erhebliche Mühe und Kosten leicht zugänglich und leicht zu benützen wäre. Erst eine solche Gesamtausgabe ergäbe eine über- sichtliche Darstellung der Hussitenzüge in den genannten Länderstrichen. Eine solche Gesamtausgabe ist denn auch für die nächste Zeit geplant. Vorläufig entspreche ich dem Wunsche der Schriftleitung dieser Mitteilungen des k. k. Archivrates. II. 3
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34 Dr. Karl Siegl. Mitteilungen, wenn ich im nachstehenden nur kurz den Inhalt der ein- zelnen Stücke registriere und bei den schon gedruckten auch das betref- fende Werk mit anführe. Die Reihe beginnt mit einem Briefe Erhard Schlieks des Jüngeren aus dem Jahre 1415 vom Konstanzer Konzil, als dem Ausgangspunkte der hussitischen Gefahr, an den Egerer Rat und endet mit einem Briefe des Rats zu Buchau vom Jahre 1437 über die Zerstörung der dortigen Kirche. — Anhangsweise gelangt auch noch eine Zusammenstellung der der Stadt Eger durch die Hussitenkriege erwachsenen Auslagen mit bemerkenswerten Ortsangaben mit zum Abdrucke. 1. (1415), April 6 (am samstag in der osterbochen), Konstanz. Erhard Schlick d. J. berichtet dem Egerer Rat, »daz der pabst« (Johann XXIII.) »von Kostencz entrunen ist pey der nacht, und der herezog Fridreich von Osterreich, der hat in weck geholffen, und do mit er dem konzilium ein grozze irung het gemacht«, sendet ihnen eine Abschrift des Entschuldigungsbriefes Friedrichs an den König (Siegmund) und meldet weiter, daß der König den Herzog »in dy echt getan« und ihn mit seinem Heere verfolge. Orig. auf Pap. mit Spuren des Verschlußsiegels, Fasz. 656. — Gedr. im Egerer Gymnasialprogr. 1867, S. 6. (»Aus dem Archive der Stadt Eger« von Prof. Jos. Wolf.) — Erhard Schlick der Jüngere war Egerer Bürger und ein Vetter des späteren Reichs- kanzlers Kaspar Schlick. Ob er ein Mitglied der Egerer Gesandtschaft war, ist fraglich. 2. 1421, Jänner 1 (in die circumcisionis domini anno etc. 21). — Der Rat zu Regensburg, der vernommen, daß der röm. König Siegmund jetzt nach Eger käme, ersucht die Egerer um Nachricht, warum der König dahin käme und was es mit den »Hussen und Wik- leffen fur ain gestalt hab«. Orig, auf Pap. mit Resten des Verschlußsiegels, Fasz. 1. — Palacký, I, Nr. 55, S. 55, 56. 3. 1421, Jänner 10 (freitag nach Erhardi anno etc. 21), Neumarkt. — Herzog Johann, Pfalzgraf bei Rhein, der vernommen, daß der König nach Brüx gekommen, nach anderen Nachrichten aber schon wieder von dort abgezogen sein soll, ersucht die Egerer um Mitteilung, wo ihn seine (Johanns) Botschaft jetzt treffen könnte. Man habe ihm auch gesagt, der König käme nach Eger, was ihm sehr lieb wäre. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Palacký, I, Nr. 57, S. 57. 4. (1421), Jänn. 24 (donerstag umb vesper vor conversionis sancti Pauli), Tachau. — Niklas Gumerauer und Hans Kottenplaner, Haupt- leute des Egerer Hilfsvolkes, melden dem Egerer Rat von Tachau aus, daß sie jetzt mit ihrem Heere auf des Königs Geheiß nach Mies ziehen sollen und vermutlich dann gegen Klattau rücken müssen; der König
34 Dr. Karl Siegl. Mitteilungen, wenn ich im nachstehenden nur kurz den Inhalt der ein- zelnen Stücke registriere und bei den schon gedruckten auch das betref- fende Werk mit anführe. Die Reihe beginnt mit einem Briefe Erhard Schlieks des Jüngeren aus dem Jahre 1415 vom Konstanzer Konzil, als dem Ausgangspunkte der hussitischen Gefahr, an den Egerer Rat und endet mit einem Briefe des Rats zu Buchau vom Jahre 1437 über die Zerstörung der dortigen Kirche. — Anhangsweise gelangt auch noch eine Zusammenstellung der der Stadt Eger durch die Hussitenkriege erwachsenen Auslagen mit bemerkenswerten Ortsangaben mit zum Abdrucke. 1. (1415), April 6 (am samstag in der osterbochen), Konstanz. Erhard Schlick d. J. berichtet dem Egerer Rat, »daz der pabst« (Johann XXIII.) »von Kostencz entrunen ist pey der nacht, und der herezog Fridreich von Osterreich, der hat in weck geholffen, und do mit er dem konzilium ein grozze irung het gemacht«, sendet ihnen eine Abschrift des Entschuldigungsbriefes Friedrichs an den König (Siegmund) und meldet weiter, daß der König den Herzog »in dy echt getan« und ihn mit seinem Heere verfolge. Orig. auf Pap. mit Spuren des Verschlußsiegels, Fasz. 656. — Gedr. im Egerer Gymnasialprogr. 1867, S. 6. (»Aus dem Archive der Stadt Eger« von Prof. Jos. Wolf.) — Erhard Schlick der Jüngere war Egerer Bürger und ein Vetter des späteren Reichs- kanzlers Kaspar Schlick. Ob er ein Mitglied der Egerer Gesandtschaft war, ist fraglich. 2. 1421, Jänner 1 (in die circumcisionis domini anno etc. 21). — Der Rat zu Regensburg, der vernommen, daß der röm. König Siegmund jetzt nach Eger käme, ersucht die Egerer um Nachricht, warum der König dahin käme und was es mit den »Hussen und Wik- leffen fur ain gestalt hab«. Orig, auf Pap. mit Resten des Verschlußsiegels, Fasz. 1. — Palacký, I, Nr. 55, S. 55, 56. 3. 1421, Jänner 10 (freitag nach Erhardi anno etc. 21), Neumarkt. — Herzog Johann, Pfalzgraf bei Rhein, der vernommen, daß der König nach Brüx gekommen, nach anderen Nachrichten aber schon wieder von dort abgezogen sein soll, ersucht die Egerer um Mitteilung, wo ihn seine (Johanns) Botschaft jetzt treffen könnte. Man habe ihm auch gesagt, der König käme nach Eger, was ihm sehr lieb wäre. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Palacký, I, Nr. 57, S. 57. 4. (1421), Jänn. 24 (donerstag umb vesper vor conversionis sancti Pauli), Tachau. — Niklas Gumerauer und Hans Kottenplaner, Haupt- leute des Egerer Hilfsvolkes, melden dem Egerer Rat von Tachau aus, daß sie jetzt mit ihrem Heere auf des Königs Geheiß nach Mies ziehen sollen und vermutlich dann gegen Klattau rücken müssen; der König
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Aus dem Egerer Stadtarchive. 35 liege mit seinem Heere vor Kladrau; sie bitten um Geld und Lebens- mittel, namentlich Fastenspeise, für ihre 1500 Mann.1) Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Palacký, I, Nr. 61, S. 61. — Gradl, S. 342. — Das Ausgabsbuch 1421/22 berichtet auch von zahlreichen Auslagen über gelieferte »tunen hering", »tunen fisch in die raiß«, für die Söldner und Pferde, »für scheden«, »eysenhuet«, »kappen«, »huffeysen«, »gollir«, »plech hantschuch« u. a. 5. (1421), Feb. 6 (am donerstag vor Invocavit), im Feld vor Kladrau. — Niklas Gumerauer und »die andern hawplewt« (von Eger) berichten dem Egerer Rat bereits von Kladrau aus, daß sie der König am Ascher- mittwoch im Lager besucht, verschiedenes, was sich nicht schreiben lasse, besprochen, ihnen für ihre Opferwilligkeit, die er nie vergessen werde, gedankt und ihnen jede Gnade, die für die Stadt nützlich wäre, zugesichert hätte; sie bitten deshalb um eine Instruktion, welche Gnade sie vom Könige erbitten sollten und machen dabei auch Vorschläge wegen der Klosteuer, wegen der Pflege und wegen des Salzes. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Palacký, I, Nr. 62, S. 61, 62. — Gradl, S. 342. 6. 1421, Juni 7 (sabbato post Bonifacïi anno etc. 21). — Der Rat zu Tachau berichtet den Egerern über die Zuständigkeit eines gewissen Spinler und laßt sie dabei auch wissen, daß die »Hussen und kcheczer« jetzt mit Macht liegen vor »Roben« (Raby) und der »Szysku« sei bei ihnen und man erwarte sie alle Tage in Tauß; wo sie noch hin wollten, wüßten sie nicht. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — (Nicht bei Palacký.) 7. 1421, Okt. 18 (an sant Lucas tag), Brumow. — König Siegmund verlangt von den Egerern unverzüglich Nachrichten, warum die Kur- fürsten das Feld in Böhmen geräumt hätten, was er nicht gerne hörte, da er doch mit seinem Heere zu ihnen stoßen wollte, und gibt ihnen bekannt, daß er vor etlichen Wochen seine Macht von Ungarn, »nemlich den Pipo mit andern ungrischen herren und den bischof von Olomuncze hier zu Olmütz gehabt habe, daß er morgen gegen Mähren rücke und sich alsdann gegen seine Feinde in Böhmen wenden wolle; die Egerer wollen nicht erschrecken, selbst wenn die Kurfürsten abgezogen wären, so erwarte er noch Zuzüge vom Herzoge von Österreich, seinem Sohne, und von den schlesischen Fürsten und hoffe sodann, den Feinden ge- wachsen zu sein. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Palacký, 1, Nr. 151, S. 162, 163. — Fr. v. Bezold, I, S. 144, 145. — Regest bei Altmann, die Urk. Kaiser Siegmunds, Nr. 4654, S. 328. — Gradl, S. 345. — Das Reichsheer stand im Sept. 1421 vor Saaz, 1) Nach einem Verzeichnisse über die der Stadt Eger während der Hussiten- kriege erwachsenen Auslagen vom August 1437 hat Eger, »da man vor Cladrau gelegen, zu roß und zu fueß geschicket 2000 Mann«. Es dürften also zu den obigen 1500 Mann noch 500 nachgeschiekt worden sein. 3*
Aus dem Egerer Stadtarchive. 35 liege mit seinem Heere vor Kladrau; sie bitten um Geld und Lebens- mittel, namentlich Fastenspeise, für ihre 1500 Mann.1) Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Palacký, I, Nr. 61, S. 61. — Gradl, S. 342. — Das Ausgabsbuch 1421/22 berichtet auch von zahlreichen Auslagen über gelieferte »tunen hering", »tunen fisch in die raiß«, für die Söldner und Pferde, »für scheden«, »eysenhuet«, »kappen«, »huffeysen«, »gollir«, »plech hantschuch« u. a. 5. (1421), Feb. 6 (am donerstag vor Invocavit), im Feld vor Kladrau. — Niklas Gumerauer und »die andern hawplewt« (von Eger) berichten dem Egerer Rat bereits von Kladrau aus, daß sie der König am Ascher- mittwoch im Lager besucht, verschiedenes, was sich nicht schreiben lasse, besprochen, ihnen für ihre Opferwilligkeit, die er nie vergessen werde, gedankt und ihnen jede Gnade, die für die Stadt nützlich wäre, zugesichert hätte; sie bitten deshalb um eine Instruktion, welche Gnade sie vom Könige erbitten sollten und machen dabei auch Vorschläge wegen der Klosteuer, wegen der Pflege und wegen des Salzes. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Palacký, I, Nr. 62, S. 61, 62. — Gradl, S. 342. 6. 1421, Juni 7 (sabbato post Bonifacïi anno etc. 21). — Der Rat zu Tachau berichtet den Egerern über die Zuständigkeit eines gewissen Spinler und laßt sie dabei auch wissen, daß die »Hussen und kcheczer« jetzt mit Macht liegen vor »Roben« (Raby) und der »Szysku« sei bei ihnen und man erwarte sie alle Tage in Tauß; wo sie noch hin wollten, wüßten sie nicht. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — (Nicht bei Palacký.) 7. 1421, Okt. 18 (an sant Lucas tag), Brumow. — König Siegmund verlangt von den Egerern unverzüglich Nachrichten, warum die Kur- fürsten das Feld in Böhmen geräumt hätten, was er nicht gerne hörte, da er doch mit seinem Heere zu ihnen stoßen wollte, und gibt ihnen bekannt, daß er vor etlichen Wochen seine Macht von Ungarn, »nemlich den Pipo mit andern ungrischen herren und den bischof von Olomuncze hier zu Olmütz gehabt habe, daß er morgen gegen Mähren rücke und sich alsdann gegen seine Feinde in Böhmen wenden wolle; die Egerer wollen nicht erschrecken, selbst wenn die Kurfürsten abgezogen wären, so erwarte er noch Zuzüge vom Herzoge von Österreich, seinem Sohne, und von den schlesischen Fürsten und hoffe sodann, den Feinden ge- wachsen zu sein. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Palacký, 1, Nr. 151, S. 162, 163. — Fr. v. Bezold, I, S. 144, 145. — Regest bei Altmann, die Urk. Kaiser Siegmunds, Nr. 4654, S. 328. — Gradl, S. 345. — Das Reichsheer stand im Sept. 1421 vor Saaz, 1) Nach einem Verzeichnisse über die der Stadt Eger während der Hussiten- kriege erwachsenen Auslagen vom August 1437 hat Eger, »da man vor Cladrau gelegen, zu roß und zu fueß geschicket 2000 Mann«. Es dürften also zu den obigen 1500 Mann noch 500 nachgeschiekt worden sein. 3*
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36 Dr. Karl Siegl. das die Hussiten tapfer verteidigten und das Heer, darunter auch die Egerer, nicht zu erstürmen vermochte. Infolge der Uneinigkeit unter den Fürsten, der ungünstigen Witterung und da die zugesicherte Hilfe des Königs nicht eintraf, zogen die Kur- fürsten wieder ab, und zwar die Erzbischöfe von Trier und Köln durchs Egerland und der Pfalzgraf über Tachau heimwärts (Palacký, I, Nr. 148, S. 158). 8. 1421, Oktober 28 (ipsa die sanctorum Symonis et Jude ap. anno 1421). — Der Rat zu Frankfurt ersucht die Egerer um Nachricht, wo sich der röm. König dermalen aufhalte: und was ihnen von den »Hussen odir andern fremden sachen und leufften ichts« bekannt wäre. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — (Nicht bei Palacký.) 9. 1421, November 2 (suntag nach all heiligen tag anno 21), Wald- sassen. — Bruder Niklas, Abt zu Waldsassen (Nikolaus Eppenreiter, als Abt Niklas III., v. 1416—1433), bestätigt den Egerern den Empfang der Briefe des von Plauen und des (Erkinger) von Saunsheim mit der Meldung, daß ihn der Burggraf von Tachau und der von Plauen um Hilfe gegen die »Hussen« gebeten hätte; was er »des treffleiche mere« weiter erhielte, wolle er ihnen wissen lassen und erwarte von ihnen das gleiche. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — (Nicht bei Palacký.) 10. 1421, November 11 (an sant Merteins tag anno etc. 21), Wald- sassen. — Abt Niklas von Waldsassen meldet den Egerern, daß er von den Tachauern abermals um Hilfe gebeten wurde, frägt an, ob die Egerer auch hiezu bereit wären und berichtet weiter, daß sich »die Hussen starck sammen und schûllen in Pilsner krais sam kumen«. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — (Nicht bei Palacký.) 11. (1422, zw. Feb. 9. und März 9.) — Wilhelm von Riesen- berg, Heinrich von Elsterberg, Heinrich von Plauen, Burg. graf Wilhelm auf dem Breitenstein, Sezema von Gotzau und andere namentlich nicht angeführte Herren (»a, b, c, d. e, f, g, etc.«), ferner die Bürgermeister und Gemeinden im Pilsner, Tachauer, Mieser, Teinitzer und Luditzer Kreise schließen mit Hasko von Wolfstein, Hauptmann zu Prag, einen christlichen Frieden bis nächsten Ostertag bei sonstiger Strafe von 10.000 Sch. Gr. für den, der ihn nicht einhält; bei vorkommenden Zerwürfnissen sollten Basor von Zinckaw und Jan von Herstein Richter sein. — Ohne Datum. Es folgen zwölf Unterschriften »auff der Breger seytenn« und zwölf »auff des landfrids seytenn«. Gleichzeit, Kopialbuch, 1368—1456, F, b, 3, fol. 25 ab. Bezold, der sich auf diese Kopie beruft aber nicht abdruckt (I, S. 69, Fußnote 2) versetzt die Ausstellung der Urkunde in die oberwähnte Zeit, da Haschek von Waldstein vom 9. Feber bis 9. März die Hauptmannswürde innehatte. Doch wird im Texte der Urkunde nicht Haschek von Waldstein sondern »Hasko von Wolfstein« als Hauptmann in Prag bezeichnet. Es dürfte also eine Verschreibung des Kopisten vorliegen. 12. 1422, (Oktober 5, oder 12; montag zu nacht in der dritten stunt anno 22). — Hans Kotenplaner, Wenzel Gulden und andere
36 Dr. Karl Siegl. das die Hussiten tapfer verteidigten und das Heer, darunter auch die Egerer, nicht zu erstürmen vermochte. Infolge der Uneinigkeit unter den Fürsten, der ungünstigen Witterung und da die zugesicherte Hilfe des Königs nicht eintraf, zogen die Kur- fürsten wieder ab, und zwar die Erzbischöfe von Trier und Köln durchs Egerland und der Pfalzgraf über Tachau heimwärts (Palacký, I, Nr. 148, S. 158). 8. 1421, Oktober 28 (ipsa die sanctorum Symonis et Jude ap. anno 1421). — Der Rat zu Frankfurt ersucht die Egerer um Nachricht, wo sich der röm. König dermalen aufhalte: und was ihnen von den »Hussen odir andern fremden sachen und leufften ichts« bekannt wäre. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — (Nicht bei Palacký.) 9. 1421, November 2 (suntag nach all heiligen tag anno 21), Wald- sassen. — Bruder Niklas, Abt zu Waldsassen (Nikolaus Eppenreiter, als Abt Niklas III., v. 1416—1433), bestätigt den Egerern den Empfang der Briefe des von Plauen und des (Erkinger) von Saunsheim mit der Meldung, daß ihn der Burggraf von Tachau und der von Plauen um Hilfe gegen die »Hussen« gebeten hätte; was er »des treffleiche mere« weiter erhielte, wolle er ihnen wissen lassen und erwarte von ihnen das gleiche. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — (Nicht bei Palacký.) 10. 1421, November 11 (an sant Merteins tag anno etc. 21), Wald- sassen. — Abt Niklas von Waldsassen meldet den Egerern, daß er von den Tachauern abermals um Hilfe gebeten wurde, frägt an, ob die Egerer auch hiezu bereit wären und berichtet weiter, daß sich »die Hussen starck sammen und schûllen in Pilsner krais sam kumen«. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — (Nicht bei Palacký.) 11. (1422, zw. Feb. 9. und März 9.) — Wilhelm von Riesen- berg, Heinrich von Elsterberg, Heinrich von Plauen, Burg. graf Wilhelm auf dem Breitenstein, Sezema von Gotzau und andere namentlich nicht angeführte Herren (»a, b, c, d. e, f, g, etc.«), ferner die Bürgermeister und Gemeinden im Pilsner, Tachauer, Mieser, Teinitzer und Luditzer Kreise schließen mit Hasko von Wolfstein, Hauptmann zu Prag, einen christlichen Frieden bis nächsten Ostertag bei sonstiger Strafe von 10.000 Sch. Gr. für den, der ihn nicht einhält; bei vorkommenden Zerwürfnissen sollten Basor von Zinckaw und Jan von Herstein Richter sein. — Ohne Datum. Es folgen zwölf Unterschriften »auff der Breger seytenn« und zwölf »auff des landfrids seytenn«. Gleichzeit, Kopialbuch, 1368—1456, F, b, 3, fol. 25 ab. Bezold, der sich auf diese Kopie beruft aber nicht abdruckt (I, S. 69, Fußnote 2) versetzt die Ausstellung der Urkunde in die oberwähnte Zeit, da Haschek von Waldstein vom 9. Feber bis 9. März die Hauptmannswürde innehatte. Doch wird im Texte der Urkunde nicht Haschek von Waldstein sondern »Hasko von Wolfstein« als Hauptmann in Prag bezeichnet. Es dürfte also eine Verschreibung des Kopisten vorliegen. 12. 1422, (Oktober 5, oder 12; montag zu nacht in der dritten stunt anno 22). — Hans Kotenplaner, Wenzel Gulden und andere
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Aus dem Egerer Stadtarchive. 37 Egerer Hauptleute berichten dem Egerer Rat, daß der Markgraf Fried- rich von Brandenburg, mit dem sie heute zu Türschenreuth gesprochen, mit dem Bischofe von Würzburg zu dem Herrn (Wilhelm Markgr.) von Meissen nach Böhmen zu rücken gedenke, er wolle sich noch heute mit ihm (dem Bisch.) beraten; ferner melden sie, daß die böhmischen Herren und Städte schon morgen bei ihm (dem Markgr.) zu Bärnau sein sollen. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Palacký, I. Nr. 220, S. 246, 247. — Gradl, S. 348, 349. 13. 1422, Oktober 25 (suntag vor Symonis et Jude anno 22). — Dieselben Hauptleute berichten den Egerern, daß der Markgraf von Brandenburg bei Tachau von dem Markgrafen von Meißen geschieden sei, auch der Herzog Reimbold aus Schlesien sei »wider wentig« ge- worden, dieser wolle jedoch wieder ins Feld rücken; desgleichen seien auch die zwei Bischöfe über den (Böhmer-) Wald gezogen, und sie (die Hauptleute) wollten den Brandenburger bitten, sie gleichfalls heimrücken zu lassen. Orig. auf Pap., Fasz. 1. — Palacký, I, Nr. 232, S. 257, 258. 14. 1422, Oktober 26 (montag vor Symonis et Jude anno 22). — Dieselben berichten den Egerern, daß ihre Bitte, sie heimziehen zu lassen, beim Markgrafen von Brandenburg, dem sie ihre bereits bewiesene Opferwilligkeit satsam dargelegt hätten, erfolglos geblieben sei, er hoffe mit ihnen den Karlstein, den die Hussiten am 22. viermals erfolglos gestürmt hätten, zu retten; sie würden also ausharren, zumal man den abgezogenen Bischöfen von Würzburg und Bamberg nur übles nachrede. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Palacký, I, Nr. 233, S. 258 bis 261. — Gradl, S. 349, 350. 15. 1422, Oktober 29 (donirstag nach Simonis et Jude anno 22). — Dieselben Hauptleute melden den Egerern, daß gestern vom Hasen von Haselburg die Botschaft an den Markgrafen gelangt, dieser (Has) hätte zwischen dem Markgrafen und dem Herzog Siegmund einen Tag zu Kaaden vereinbart, darauf hätten sie (die Egerer) wieder in die Stadt rücken müssen; die Heimkehr hätte er ihnen nur dann zuge- sichert, wenn man den Karlstein nicht zu verproviantieren vermöchte; im übrigen hätte er sie dem Schutze des Herrn von Plauen empfohlen und noch heute sollten sie gen Pilsen rücken. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Palacký, II, Nachträge, Nr. 10, S. 497, 498. — Bezold, I, S. 145, 146. 16. 1422, November 3 (dinstags zu nacht nach omnium sanctorum anno 1422), Kaaden. — Markgraf Friedrich von Brandenburg gibt den Egerern bekannt, daß er in Kaaden gewesen und hier den Herzog Siegmund (Korybut) erfolglos erwartet hätte; weitere Nachrichten wolle er ihnen zukommen lassen. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Palacký, I, Nr. 238, S. 264.
Aus dem Egerer Stadtarchive. 37 Egerer Hauptleute berichten dem Egerer Rat, daß der Markgraf Fried- rich von Brandenburg, mit dem sie heute zu Türschenreuth gesprochen, mit dem Bischofe von Würzburg zu dem Herrn (Wilhelm Markgr.) von Meissen nach Böhmen zu rücken gedenke, er wolle sich noch heute mit ihm (dem Bisch.) beraten; ferner melden sie, daß die böhmischen Herren und Städte schon morgen bei ihm (dem Markgr.) zu Bärnau sein sollen. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Palacký, I. Nr. 220, S. 246, 247. — Gradl, S. 348, 349. 13. 1422, Oktober 25 (suntag vor Symonis et Jude anno 22). — Dieselben Hauptleute berichten den Egerern, daß der Markgraf von Brandenburg bei Tachau von dem Markgrafen von Meißen geschieden sei, auch der Herzog Reimbold aus Schlesien sei »wider wentig« ge- worden, dieser wolle jedoch wieder ins Feld rücken; desgleichen seien auch die zwei Bischöfe über den (Böhmer-) Wald gezogen, und sie (die Hauptleute) wollten den Brandenburger bitten, sie gleichfalls heimrücken zu lassen. Orig. auf Pap., Fasz. 1. — Palacký, I, Nr. 232, S. 257, 258. 14. 1422, Oktober 26 (montag vor Symonis et Jude anno 22). — Dieselben berichten den Egerern, daß ihre Bitte, sie heimziehen zu lassen, beim Markgrafen von Brandenburg, dem sie ihre bereits bewiesene Opferwilligkeit satsam dargelegt hätten, erfolglos geblieben sei, er hoffe mit ihnen den Karlstein, den die Hussiten am 22. viermals erfolglos gestürmt hätten, zu retten; sie würden also ausharren, zumal man den abgezogenen Bischöfen von Würzburg und Bamberg nur übles nachrede. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Palacký, I, Nr. 233, S. 258 bis 261. — Gradl, S. 349, 350. 15. 1422, Oktober 29 (donirstag nach Simonis et Jude anno 22). — Dieselben Hauptleute melden den Egerern, daß gestern vom Hasen von Haselburg die Botschaft an den Markgrafen gelangt, dieser (Has) hätte zwischen dem Markgrafen und dem Herzog Siegmund einen Tag zu Kaaden vereinbart, darauf hätten sie (die Egerer) wieder in die Stadt rücken müssen; die Heimkehr hätte er ihnen nur dann zuge- sichert, wenn man den Karlstein nicht zu verproviantieren vermöchte; im übrigen hätte er sie dem Schutze des Herrn von Plauen empfohlen und noch heute sollten sie gen Pilsen rücken. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Palacký, II, Nachträge, Nr. 10, S. 497, 498. — Bezold, I, S. 145, 146. 16. 1422, November 3 (dinstags zu nacht nach omnium sanctorum anno 1422), Kaaden. — Markgraf Friedrich von Brandenburg gibt den Egerern bekannt, daß er in Kaaden gewesen und hier den Herzog Siegmund (Korybut) erfolglos erwartet hätte; weitere Nachrichten wolle er ihnen zukommen lassen. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Palacký, I, Nr. 238, S. 264.
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38 Dr. Karl Siegl. 17. (1422), November 18 (an der mitwachen vor Elizabeth), Pilsen. — Die Hauptleute des Pilsner Kreises: Friedrich von Kolowrat, Haupt- mann zu Pilsen, Baworek von Schwanberg, Wilhelm von Žlutic (Luditz), Zdenko Drzka und der Rat zu Pilsen melden den Egerern, daß der Žiška mit aller Macht zu Nepomuk liege und den Pilsner Kreis zu vernichten drohe; sie bitten um schleunigste Hilfe, die Sonntags in Mies eintreffen und mit »tarassen«, andern Dingen und mit Speise auf acht Tage sich versehen wolle. Orig. auf Pap. m. Resten von 2 S. als Verschl., Fasz. 1. — Palacký, I, Nr. 247, S. 271, 272. — Bezold (I, S. 138 fg. ohne Abdruck des Briefes) versetzt diesen Brief unter Angabe von sachlichen Gründen in das Jahr 1421. Aber schon nach der Datie- rungsweise dürfte die Ansicht Palackýs die richtige sein. Der Brief ist datiert: Mitt- woch vor Elisabeth, das wäre im Jahre 1421 der siebente Tag vor Elisabeth gewesen. Erfahrungsgemäß schließen sich aber die Datierungstage vor oder nach einem Hei- ligennamen an. Wäre 1421 richtig, hätte man sicher geschrieben: »am mitwoch nach Martini« oder »am mitwoch vor Bricii«, denn Martinus (11. Nov.) und Briccius (13. Nov.) waren sehr beliebte Datierungstage. Im Jahre 1422 dagegen fiel der fragliche Mittwoch unmittelbar auf den Vortag vor Elisabeth. 18. (1422), November 29 (dominica die post sancte Katherine). — Der Pilsner Bürger Niklas Hynko berichtet den Egerer Bürgern Bern� hard Püchelberger und Hans Schmid(el), daß Žiška von Klattau (»Klot«) gegen Raby gezogen sei und daß die Herren des Landfriedens über ein gemeinschaftliches Vorgehen gegen Žiška sich beraten wollten. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Palacký, I, Nr. 50, S. 51, setzt diesen Brief auf den 30. Nov. 1420, während Bezold a. a. O. I, S. 136 fg., ohne Ab- druck des Briefes für den 29. Nov. 1422 eintritt, wo er auch richtig hingehört. 19. 1423, März 19 (1423 am nesten fritag vor dem sontage Judica in der fasten). — Die Mannschaft des Elbogner Kreises und der Rat von Elbogen bestätigen dem Egerer Rate den Empfang der ihnen vom Könige geschenkten Königsteuer. Orig. auf Pap. mit den Resten von zwei aufgedrückten Siegeln (des Elbogner Rats und des Niklas Zwertengrüner als Vertreter der Mannschaft), Fasz. 1. — Palacký, I, Nr. 258, S. 283. 20. (1423), November 3 (an der mitwochen nach aller heiligen tag). — Erkinger von Saunsheim, Hauptmann zu Kaaden, berichtet den Egerern, daß die Hussiten seinem Herrn, dem Markgrafen (Friedrich), einen Tag zu Kaaden gelegt hätten, sie wären aber nicht gekommen und hätten einen langen Frieden begehrt, den der Markgraf aber erst zu Pfingsten aufnehmen wolle. Siegler: Albrecht Motschik. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — (Nicht bei Palacký.) 21. 1424, Feber 10 (anno 24 am tag der loblichen sandt Scola- sticen tag). — Friedrich von Kolowrat, Hauptmann im Pilsner Lande, »a, b, c, d, e, etc, lannt lewte und stete etc.« schließen mit Chwalen von Machowitz und Swincko von Buchau, Verwesern der
38 Dr. Karl Siegl. 17. (1422), November 18 (an der mitwachen vor Elizabeth), Pilsen. — Die Hauptleute des Pilsner Kreises: Friedrich von Kolowrat, Haupt- mann zu Pilsen, Baworek von Schwanberg, Wilhelm von Žlutic (Luditz), Zdenko Drzka und der Rat zu Pilsen melden den Egerern, daß der Žiška mit aller Macht zu Nepomuk liege und den Pilsner Kreis zu vernichten drohe; sie bitten um schleunigste Hilfe, die Sonntags in Mies eintreffen und mit »tarassen«, andern Dingen und mit Speise auf acht Tage sich versehen wolle. Orig. auf Pap. m. Resten von 2 S. als Verschl., Fasz. 1. — Palacký, I, Nr. 247, S. 271, 272. — Bezold (I, S. 138 fg. ohne Abdruck des Briefes) versetzt diesen Brief unter Angabe von sachlichen Gründen in das Jahr 1421. Aber schon nach der Datie- rungsweise dürfte die Ansicht Palackýs die richtige sein. Der Brief ist datiert: Mitt- woch vor Elisabeth, das wäre im Jahre 1421 der siebente Tag vor Elisabeth gewesen. Erfahrungsgemäß schließen sich aber die Datierungstage vor oder nach einem Hei- ligennamen an. Wäre 1421 richtig, hätte man sicher geschrieben: »am mitwoch nach Martini« oder »am mitwoch vor Bricii«, denn Martinus (11. Nov.) und Briccius (13. Nov.) waren sehr beliebte Datierungstage. Im Jahre 1422 dagegen fiel der fragliche Mittwoch unmittelbar auf den Vortag vor Elisabeth. 18. (1422), November 29 (dominica die post sancte Katherine). — Der Pilsner Bürger Niklas Hynko berichtet den Egerer Bürgern Bern� hard Püchelberger und Hans Schmid(el), daß Žiška von Klattau (»Klot«) gegen Raby gezogen sei und daß die Herren des Landfriedens über ein gemeinschaftliches Vorgehen gegen Žiška sich beraten wollten. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Palacký, I, Nr. 50, S. 51, setzt diesen Brief auf den 30. Nov. 1420, während Bezold a. a. O. I, S. 136 fg., ohne Ab- druck des Briefes für den 29. Nov. 1422 eintritt, wo er auch richtig hingehört. 19. 1423, März 19 (1423 am nesten fritag vor dem sontage Judica in der fasten). — Die Mannschaft des Elbogner Kreises und der Rat von Elbogen bestätigen dem Egerer Rate den Empfang der ihnen vom Könige geschenkten Königsteuer. Orig. auf Pap. mit den Resten von zwei aufgedrückten Siegeln (des Elbogner Rats und des Niklas Zwertengrüner als Vertreter der Mannschaft), Fasz. 1. — Palacký, I, Nr. 258, S. 283. 20. (1423), November 3 (an der mitwochen nach aller heiligen tag). — Erkinger von Saunsheim, Hauptmann zu Kaaden, berichtet den Egerern, daß die Hussiten seinem Herrn, dem Markgrafen (Friedrich), einen Tag zu Kaaden gelegt hätten, sie wären aber nicht gekommen und hätten einen langen Frieden begehrt, den der Markgraf aber erst zu Pfingsten aufnehmen wolle. Siegler: Albrecht Motschik. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — (Nicht bei Palacký.) 21. 1424, Feber 10 (anno 24 am tag der loblichen sandt Scola- sticen tag). — Friedrich von Kolowrat, Hauptmann im Pilsner Lande, »a, b, c, d, e, etc, lannt lewte und stete etc.« schließen mit Chwalen von Machowitz und Swincko von Buchau, Verwesern der
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Aus dem Egerer Stadtarchive. 39 Taborischen Gemeine, und mit Bohuslaw von Schwanberg, Mein- hart von Neuhaus, Peter und Jan von Schweysthin, gesessen auf Otlick, Přibick von Clenau, Jan von Beyerck, Benesch von Kremsier, Petrzick Jan Koserz von Mallobitz, Ulrich und Wil- helm von Lub, Protiw von Lonitz und mit den Bürgermeistern der Städte Gratzen (»Gretze«), Pisek, Klattau, Prachatitz und Schüttenhofen (»Schutenhof«), mit allen ihren Dienern und allen taborischen Teilen einen bis auf Georgi reichenden christlichen Frieden bezüglich der Priester, der Spendung der Sakramente, der Todsünden und der Geldzahlungen. Kopialbuch, Fol. 18 a und 19 a. — (Nicht bei Palacký.) 22. 1424, September 12 (dinstags nach unser frawen tag nativi- tatis anno etc. 24), Mergentheim. — Konrad, Erzbischof von Mainz, Ludwig, Pfalzgraf bei Rhein und Friedrich, Markgraf von Brandenburg, die von den Egerern durch deren Ratsfreund Thomas Schrotel verständigt wurden, daß Eger täglich mehr und mehr von den Ketzern bedrängt werde und deren Anrücken besorge, versprechen Hilfe und Beistand und erwarten von Eger dasselbe, falls sie angegriffen würden. Orig. auf Pap. mit Resten von 3 Verschlußsiegeln, Fasz. 1. — (Nicht bei Palacký.) 23. (1424, Mitte Oktober.) — Die Katholiken und Utraquisten verabreden sich zu Sditz1), zwischen Beraun (»Berun«) und Žebrak (»Betlern«) gelegen, behufs Behebung der Zwietracht und Unordnung in Böhmen nächste Mitterfasten (15. März 1425) zu Kauřim (»Gurein«) zusammen zu kommen, wo von einem weiteren Ausschusse von 100 und einem engeren von 48 Personen über die göttlichen Gesetze beraten werden solle. — Ohne Datum. Kopialbuch 10 a bis 12 b. — Abgedruckt (tschechisch) im Archiv český, III, S. 248—251. Vgl. hiezu Palacký, Gesch. v. Böhmen, VII. Buch, S. 375, u. Bach- mann, Gesch. Böhmens, S. 285. 24. 1424, Oktober 16 (an sand Gallen tage anno etc. 24). — Der Rat zu Elbogen sendet den Egerern eine Abschrift »der befridunge in Behemer land", die sie von Heinrich von Plauen verlangt hätten und ersuchen um baldigste Rücksendung, da sie dieselbe wieder rückstellen müßten. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 665. Palacký I, Nr. 313, S. 265. 25. 1424, November 1 (an aller heiligen tage anno etc. 24). — Der Rat zu Eger ersucht den Pfalzgrafen Otto, den Egerer Söldner- hauptmann Heinz Posseck mit einer Werbung »als von der Behemen wegen« gnädig aufzunehmen und anzuhören. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — (Nicht bei Palacký.) 1) Auf dem Wege dahin starb Žiška (14. Okt.) bei Pribislau an der Pest.
Aus dem Egerer Stadtarchive. 39 Taborischen Gemeine, und mit Bohuslaw von Schwanberg, Mein- hart von Neuhaus, Peter und Jan von Schweysthin, gesessen auf Otlick, Přibick von Clenau, Jan von Beyerck, Benesch von Kremsier, Petrzick Jan Koserz von Mallobitz, Ulrich und Wil- helm von Lub, Protiw von Lonitz und mit den Bürgermeistern der Städte Gratzen (»Gretze«), Pisek, Klattau, Prachatitz und Schüttenhofen (»Schutenhof«), mit allen ihren Dienern und allen taborischen Teilen einen bis auf Georgi reichenden christlichen Frieden bezüglich der Priester, der Spendung der Sakramente, der Todsünden und der Geldzahlungen. Kopialbuch, Fol. 18 a und 19 a. — (Nicht bei Palacký.) 22. 1424, September 12 (dinstags nach unser frawen tag nativi- tatis anno etc. 24), Mergentheim. — Konrad, Erzbischof von Mainz, Ludwig, Pfalzgraf bei Rhein und Friedrich, Markgraf von Brandenburg, die von den Egerern durch deren Ratsfreund Thomas Schrotel verständigt wurden, daß Eger täglich mehr und mehr von den Ketzern bedrängt werde und deren Anrücken besorge, versprechen Hilfe und Beistand und erwarten von Eger dasselbe, falls sie angegriffen würden. Orig. auf Pap. mit Resten von 3 Verschlußsiegeln, Fasz. 1. — (Nicht bei Palacký.) 23. (1424, Mitte Oktober.) — Die Katholiken und Utraquisten verabreden sich zu Sditz1), zwischen Beraun (»Berun«) und Žebrak (»Betlern«) gelegen, behufs Behebung der Zwietracht und Unordnung in Böhmen nächste Mitterfasten (15. März 1425) zu Kauřim (»Gurein«) zusammen zu kommen, wo von einem weiteren Ausschusse von 100 und einem engeren von 48 Personen über die göttlichen Gesetze beraten werden solle. — Ohne Datum. Kopialbuch 10 a bis 12 b. — Abgedruckt (tschechisch) im Archiv český, III, S. 248—251. Vgl. hiezu Palacký, Gesch. v. Böhmen, VII. Buch, S. 375, u. Bach- mann, Gesch. Böhmens, S. 285. 24. 1424, Oktober 16 (an sand Gallen tage anno etc. 24). — Der Rat zu Elbogen sendet den Egerern eine Abschrift »der befridunge in Behemer land", die sie von Heinrich von Plauen verlangt hätten und ersuchen um baldigste Rücksendung, da sie dieselbe wieder rückstellen müßten. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 665. Palacký I, Nr. 313, S. 265. 25. 1424, November 1 (an aller heiligen tage anno etc. 24). — Der Rat zu Eger ersucht den Pfalzgrafen Otto, den Egerer Söldner- hauptmann Heinz Posseck mit einer Werbung »als von der Behemen wegen« gnädig aufzunehmen und anzuhören. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — (Nicht bei Palacký.) 1) Auf dem Wege dahin starb Žiška (14. Okt.) bei Pribislau an der Pest.
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40 Dr. Karl Siegl. 26. (1426, April oder Mai), Kaaden. — Ein Ungenannter meldet den Egerern, daß die Hussiten bei Doxan (»Doxa«) liegen und täglich »schermuczen vor Priegze«, daß der »Jakuka« (Jakob von Werschesowitz), der des alten Herrn von Sachsen Feind geworden, am Mittwoch mit seinem Volke zum Heer gestoßen sei und daß in Kaaden die Rede gehe, die Hussiten zögen gegen Eger; vielleicht wisse der von Eilburg etwas Näheres. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Gradl, S. 355. — Mit den Ge- brüdern Potho, Burggraf von Elbogen, und Wend, Pfleger in Eger, beide von Eilburg, schloß Markgraf Friedrich von Brandenburg im Jahre 1426 einen Vertrag, daß sich diese nicht den Hussiten anschließen sollten. (R. T. A. IX, 46, S. 51 fg.) 27. 1426, September 30 (montag fru nach sant Michels tag anno etc. 26). — Bohuslaw von Hassau, Burggraf zu Tachau, und der Rat daselbst bringen den Egerern den Verlust und die Eroberung des Schlosses der Stadt Mies zur Kenntnis und bitten um Maria und aller Heiligen willen um schleunigste Hilfe. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Palacký, I, Nr. 418, S. 473 (mit Bohuslaw von »Hussaw«). — Gradl, S. 356. 28. (1426), September 30 (montag Jeronimi). — Heinz von Dolen, Vogt zu Petschau, berichtet den Egerern, daß er noch heute mit seines Herrn (des von Plauen) Leuten über Tepl zum Entsatze von Mies rücken werde, und ersucht sie, mit ihrer ganzen Macht sich ihm anzuschließen. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 694. — (Nicht bei Palacký.) 29. 1426, Oktober 23 (des nesten mitboches vor Simonis et Jude anno 26), Waldsassen. — Abt Niklas von Waldsassen gibt den Egerern bekannt, daß er in Sorge wegen der Hussiten sei, daß er deshalb sein Getreide und andere Habe nach Eger fuhren wolle, und bittet um ein Geleite. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — (Nicht bei Palacký.) 30. 1426, Oktober 27 (an sontage vor Simonis et Jude anno etc. 26), Neuburg. — Herzog Johann von Bayern ersucht die Egerer, ihm mit dem gereisigen Zeuge, um das er sie wider die Ketzer zu Böhmen ge- beten habe, auch einen »Trumeter« mitzuschicken. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — (Nicht bei Palacký.) 31. 1426, November 10 (nesten sunttag morgens vor sant Martins- tag anno 26). — Niklas Fraß, Vogt (des Herrn von Plauen) zu Königswart, meldet den Egerern, daß sich die Ketzer um Mies und an anderen Orten stark sammeln und gegen Heiligenkreuz und Neudorf (Ortschaften bei Tachau) ziehen wollen; er breche gegen Altwasser auf und ersucht sie mit ihrem Volke, insbesondere aus Treinitz und Alben- reuth (Ortschaften im Egerlande) nach Altwasser zu kommen. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Gradl, S. 356. — (Nicht bei Palacký.)
40 Dr. Karl Siegl. 26. (1426, April oder Mai), Kaaden. — Ein Ungenannter meldet den Egerern, daß die Hussiten bei Doxan (»Doxa«) liegen und täglich »schermuczen vor Priegze«, daß der »Jakuka« (Jakob von Werschesowitz), der des alten Herrn von Sachsen Feind geworden, am Mittwoch mit seinem Volke zum Heer gestoßen sei und daß in Kaaden die Rede gehe, die Hussiten zögen gegen Eger; vielleicht wisse der von Eilburg etwas Näheres. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Gradl, S. 355. — Mit den Ge- brüdern Potho, Burggraf von Elbogen, und Wend, Pfleger in Eger, beide von Eilburg, schloß Markgraf Friedrich von Brandenburg im Jahre 1426 einen Vertrag, daß sich diese nicht den Hussiten anschließen sollten. (R. T. A. IX, 46, S. 51 fg.) 27. 1426, September 30 (montag fru nach sant Michels tag anno etc. 26). — Bohuslaw von Hassau, Burggraf zu Tachau, und der Rat daselbst bringen den Egerern den Verlust und die Eroberung des Schlosses der Stadt Mies zur Kenntnis und bitten um Maria und aller Heiligen willen um schleunigste Hilfe. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Palacký, I, Nr. 418, S. 473 (mit Bohuslaw von »Hussaw«). — Gradl, S. 356. 28. (1426), September 30 (montag Jeronimi). — Heinz von Dolen, Vogt zu Petschau, berichtet den Egerern, daß er noch heute mit seines Herrn (des von Plauen) Leuten über Tepl zum Entsatze von Mies rücken werde, und ersucht sie, mit ihrer ganzen Macht sich ihm anzuschließen. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 694. — (Nicht bei Palacký.) 29. 1426, Oktober 23 (des nesten mitboches vor Simonis et Jude anno 26), Waldsassen. — Abt Niklas von Waldsassen gibt den Egerern bekannt, daß er in Sorge wegen der Hussiten sei, daß er deshalb sein Getreide und andere Habe nach Eger fuhren wolle, und bittet um ein Geleite. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — (Nicht bei Palacký.) 30. 1426, Oktober 27 (an sontage vor Simonis et Jude anno etc. 26), Neuburg. — Herzog Johann von Bayern ersucht die Egerer, ihm mit dem gereisigen Zeuge, um das er sie wider die Ketzer zu Böhmen ge- beten habe, auch einen »Trumeter« mitzuschicken. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — (Nicht bei Palacký.) 31. 1426, November 10 (nesten sunttag morgens vor sant Martins- tag anno 26). — Niklas Fraß, Vogt (des Herrn von Plauen) zu Königswart, meldet den Egerern, daß sich die Ketzer um Mies und an anderen Orten stark sammeln und gegen Heiligenkreuz und Neudorf (Ortschaften bei Tachau) ziehen wollen; er breche gegen Altwasser auf und ersucht sie mit ihrem Volke, insbesondere aus Treinitz und Alben- reuth (Ortschaften im Egerlande) nach Altwasser zu kommen. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Gradl, S. 356. — (Nicht bei Palacký.)
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Aus dem Egerer Stadtarchive. 41 — Die 32. 1427, Jänner 15 (mitwoch vor Anthony 1427). Bischöfe Friedrich von Bamberg und Johannes von Würzburg, Markgraf Friedrich von Brandenburg und die fränkische Ritterschaft stiften zur Bekämpfung der Ungläubigen in Böhmen den Sct. Georgs-Ritterbund und laden die Ritter zu einem Ritterhofe und geistlichen Turnier auf den Dreifaltigkeitssonntag zu Eger ein. Siegler: die Grafen Johann zu Wertheim und Wilhelm zu Castel, Konrad Schenk, Herr zu Limburg, Erkinger von Seynsheim, Arnold von Seckendorff, Konrad von Aufseß, Veit von Rotenhan, Eberhart von Schaumburg, alle fünf Ritter, Karl von Heserburg, Mathes von Lichtenstein, Eberhard Fortsch zu Turnau und Heinrich Fuchs zu Eltman, diese im Namen der Ritterschaft. Kopialbuch, Fol. 57a bis 58b. — Palacký, I, Nr. 425, S. 478 fg. (lateinisch und deutsch). 33. 1427, Feber 14 (zu sant Valentin tag anno 1427), Strehlen. — Die Fürsten in Schlesien und die Landmannen und Städte der Fürsten- tümer Schweidnitz, Jauer und Breslau schließen zu Strehlen mit König Siegmunds Partei, als: den Edlen Jan von Opotzen und Puota von Kastalowitz ein Bündnis und vereinbaren, nächstkommende Pfingsten einen Kreuzzug gegen die böhmischen Ketzer zu unternehmen. Vor- kommende Streitigkeiten sollten von einem Schiedsgerichte unter der Obmannschaft der Bischöfe Konrad von Breslau und Johannes von Olmütz geschlichtet werden. Kopialbuch, Fol. 58b bis 59b. — Abgedr. in der schlesischen hist. Zeitschr. IX, 112 und in »Scriptores rerum silesicarum«, VI, Nr. 73. — Palacký, I, Nr. 430, S. 490 f. — (Sowohl in den »Scriptores« als auch bei Palacký fehlt nach unserem Kopial aus der Mitte ein Satz.) 34. 1427, August 3 (suntag nach sant Peter kettenfeir anno 27), Bärnau. — Friedrich, Knecht des Egerer Bürgers Franz Junckher, meldet den Egerern, daß das Egerer Hilfsheer jetzt zu Bärnau liege, daß das Kreuzheer sich zurückziehe, und ersucht um Instruktionen, was man jetzt tun solle. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Palacký, I, Nr. 462, S. 532. — Gradl, S. 358. 35. 1427, August 21 (donrstag vor Bartholomei anno 27). — Der Rat zu Elbogen benachrichtigt die Egerer, daß Jakob von Werscheso- witz (der »Jacubku«) mit großer Macht gegen Luditz und Buchau ziehe, wornach sie sich richten sollten. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — (Nicht bei Palacký.) 36. 1427, September 19 (freitags vor Mathey anno etc. 27), Türschenreuth. — Abt Niklas von Waldsassen ersucht die Egerer, ihrem Pfleger (Wend) von Ileburg mitzuteilen, daß er (Niklas) des Klosters
Aus dem Egerer Stadtarchive. 41 — Die 32. 1427, Jänner 15 (mitwoch vor Anthony 1427). Bischöfe Friedrich von Bamberg und Johannes von Würzburg, Markgraf Friedrich von Brandenburg und die fränkische Ritterschaft stiften zur Bekämpfung der Ungläubigen in Böhmen den Sct. Georgs-Ritterbund und laden die Ritter zu einem Ritterhofe und geistlichen Turnier auf den Dreifaltigkeitssonntag zu Eger ein. Siegler: die Grafen Johann zu Wertheim und Wilhelm zu Castel, Konrad Schenk, Herr zu Limburg, Erkinger von Seynsheim, Arnold von Seckendorff, Konrad von Aufseß, Veit von Rotenhan, Eberhart von Schaumburg, alle fünf Ritter, Karl von Heserburg, Mathes von Lichtenstein, Eberhard Fortsch zu Turnau und Heinrich Fuchs zu Eltman, diese im Namen der Ritterschaft. Kopialbuch, Fol. 57a bis 58b. — Palacký, I, Nr. 425, S. 478 fg. (lateinisch und deutsch). 33. 1427, Feber 14 (zu sant Valentin tag anno 1427), Strehlen. — Die Fürsten in Schlesien und die Landmannen und Städte der Fürsten- tümer Schweidnitz, Jauer und Breslau schließen zu Strehlen mit König Siegmunds Partei, als: den Edlen Jan von Opotzen und Puota von Kastalowitz ein Bündnis und vereinbaren, nächstkommende Pfingsten einen Kreuzzug gegen die böhmischen Ketzer zu unternehmen. Vor- kommende Streitigkeiten sollten von einem Schiedsgerichte unter der Obmannschaft der Bischöfe Konrad von Breslau und Johannes von Olmütz geschlichtet werden. Kopialbuch, Fol. 58b bis 59b. — Abgedr. in der schlesischen hist. Zeitschr. IX, 112 und in »Scriptores rerum silesicarum«, VI, Nr. 73. — Palacký, I, Nr. 430, S. 490 f. — (Sowohl in den »Scriptores« als auch bei Palacký fehlt nach unserem Kopial aus der Mitte ein Satz.) 34. 1427, August 3 (suntag nach sant Peter kettenfeir anno 27), Bärnau. — Friedrich, Knecht des Egerer Bürgers Franz Junckher, meldet den Egerern, daß das Egerer Hilfsheer jetzt zu Bärnau liege, daß das Kreuzheer sich zurückziehe, und ersucht um Instruktionen, was man jetzt tun solle. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Palacký, I, Nr. 462, S. 532. — Gradl, S. 358. 35. 1427, August 21 (donrstag vor Bartholomei anno 27). — Der Rat zu Elbogen benachrichtigt die Egerer, daß Jakob von Werscheso- witz (der »Jacubku«) mit großer Macht gegen Luditz und Buchau ziehe, wornach sie sich richten sollten. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — (Nicht bei Palacký.) 36. 1427, September 19 (freitags vor Mathey anno etc. 27), Türschenreuth. — Abt Niklas von Waldsassen ersucht die Egerer, ihrem Pfleger (Wend) von Ileburg mitzuteilen, daß er (Niklas) des Klosters
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42 Dr. Karl Siegl. Freiheitsbriefe jetzt nicht nach Eger bringen könnte, da er »iczunt so vil zu schicken habe laider von der Hussen wegen". Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — (Nicht bei Palacký.) 37. 1427, September 30. — Derselbe meldet den Egerern, daß die Hussiten von Tachau herauf auf »di hut zu Alberut« (Albenreuth im Egerlande) zu ziehen beabsichtigen. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., ebenda. — (Nicht bei Palacký.) 38. 1427, Oktober 12 (samstag nach Dyonisy anno etc. 27), Cadolz- burg. — Markgraf Friedrich von Brandenburg gibt den Egerern be- kannt, daß er wegen der von ihnen begehrten Hilfe seinen Freunden in Bamberg und Würzburg geschrieben, sie möchten einen Hilfszug nach Culmbach schicken. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — (Nicht bei Palacký.) 39. 1427, Oktober 12 (suntag vor Gally etc. 27). — Ulrich Bartperger, Hauptmann zu Bärnau, warnt die Egerer vor An- schlägen, die man in Böhmen gegen sie vorhätte. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 725. — (Nicht bei Palacký.) 40. 1427, Oktober 13 (montag vor sand Gallen tag anno 27). Hans von Sparneck, Ritter, Hans von Sparneck zum Stein, Arnold von Sparneck, Sweypold und Jorg von Sparneck zum Stein be- schweren sich bei den Egerern, daß die von Redwitz und Dörflas die Sparneck'schen Lehensleute zum Ungehorsam verleitet haben, als man von diesen zu dem von den Fürsten in Frankfurt beschlossenen Zuge gegen die Ungläubigen in Böhmen die Beistellung eines Wagens ver- langt hätte. Siegler: Hans und Hans von Sparneck. Orig. m. 2 S. als Verschl. u. gleichzeit. Kop. auf Pap., Fasz. 1. — Palacký, I, Nr. 480, S. 550 f. 41. (1427), November 20 (donnerstag nach Elizabeth), Frankfurt. — Der Egerer Bürger Niklas Gumerauer, welcher als Egers Abgesandter mit Heinrich von Plauen zum Fürstentage nach Frankfurt gezogen war, berichtet dem Egerer Rate, daß er die Beschwerden der Stadt Eger über die »alz von der keczer wegen« erlittenen Schäden den versammelten Fürsten vorgetragen habe, und zählt die erschienenen Fürsten auf. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Palacký, I, Nr. 489, S. 560 f. 42. (1427), November 28 (freitag nach Katherine), Frankfurt. — Der- selbe Abgeordnete berichtet den Egerern von Frankfurt aus, daß nach Mitteilung einiger dort eingetroffenen böhmischen Herren die Hussiten vor Kolin liegen, und was er wegen der Feindschaft einiger böhmischen Herren gegen Eger mit dem Kurfürsten von Brandenburg und dieser wieder mit den anwesenden Böhmen verhandelt habe. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Palacký, I, Nr. 490, S. 561 f. — Gradl, S. 361.
42 Dr. Karl Siegl. Freiheitsbriefe jetzt nicht nach Eger bringen könnte, da er »iczunt so vil zu schicken habe laider von der Hussen wegen". Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — (Nicht bei Palacký.) 37. 1427, September 30. — Derselbe meldet den Egerern, daß die Hussiten von Tachau herauf auf »di hut zu Alberut« (Albenreuth im Egerlande) zu ziehen beabsichtigen. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., ebenda. — (Nicht bei Palacký.) 38. 1427, Oktober 12 (samstag nach Dyonisy anno etc. 27), Cadolz- burg. — Markgraf Friedrich von Brandenburg gibt den Egerern be- kannt, daß er wegen der von ihnen begehrten Hilfe seinen Freunden in Bamberg und Würzburg geschrieben, sie möchten einen Hilfszug nach Culmbach schicken. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — (Nicht bei Palacký.) 39. 1427, Oktober 12 (suntag vor Gally etc. 27). — Ulrich Bartperger, Hauptmann zu Bärnau, warnt die Egerer vor An- schlägen, die man in Böhmen gegen sie vorhätte. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 725. — (Nicht bei Palacký.) 40. 1427, Oktober 13 (montag vor sand Gallen tag anno 27). Hans von Sparneck, Ritter, Hans von Sparneck zum Stein, Arnold von Sparneck, Sweypold und Jorg von Sparneck zum Stein be- schweren sich bei den Egerern, daß die von Redwitz und Dörflas die Sparneck'schen Lehensleute zum Ungehorsam verleitet haben, als man von diesen zu dem von den Fürsten in Frankfurt beschlossenen Zuge gegen die Ungläubigen in Böhmen die Beistellung eines Wagens ver- langt hätte. Siegler: Hans und Hans von Sparneck. Orig. m. 2 S. als Verschl. u. gleichzeit. Kop. auf Pap., Fasz. 1. — Palacký, I, Nr. 480, S. 550 f. 41. (1427), November 20 (donnerstag nach Elizabeth), Frankfurt. — Der Egerer Bürger Niklas Gumerauer, welcher als Egers Abgesandter mit Heinrich von Plauen zum Fürstentage nach Frankfurt gezogen war, berichtet dem Egerer Rate, daß er die Beschwerden der Stadt Eger über die »alz von der keczer wegen« erlittenen Schäden den versammelten Fürsten vorgetragen habe, und zählt die erschienenen Fürsten auf. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Palacký, I, Nr. 489, S. 560 f. 42. (1427), November 28 (freitag nach Katherine), Frankfurt. — Der- selbe Abgeordnete berichtet den Egerern von Frankfurt aus, daß nach Mitteilung einiger dort eingetroffenen böhmischen Herren die Hussiten vor Kolin liegen, und was er wegen der Feindschaft einiger böhmischen Herren gegen Eger mit dem Kurfürsten von Brandenburg und dieser wieder mit den anwesenden Böhmen verhandelt habe. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Palacký, I, Nr. 490, S. 561 f. — Gradl, S. 361.
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Aus dem Egerer Stadtarchive. 43 43. 1428, Sept. 20 (montag vor sant Matheus tag anno etc. 28), Pilsen. — Der Rat zu Pilsen ersucht die von Eger, zweien Pilsner Ein- wohnern, die fromme Christen seien, Einkäufe in Eger besorgen zu lassen. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 695. — Palacký, I, Nr. 541, S. 641. 44. (1428), November 19 (die sancte Elisabeth). — Heinrich von Maltitz, Hauptmann in Brüx, berichtet den Egerern, daß die Taboriten und Waisen, die in Meißen und in der Lausitz gewesen seien, nun gegen Kuttenberg zögen und zu S. Niklas auf einem Tage in Prag zusammenkommen wollten, ferner daß der Jacubko, der den Frieden mit Brüx aufgesagt habe, gegen Luditz gezogen sei, daß die »Pfaffen ezu Prage sich sere geczweyt« hätten und der »Pfaff Procop« (Prokop Holý, der Geschorne) zu ihrer Berichtigung nach Prag ziehen wolle; die Egerer mögen auf ihrer Hut sein. Orig. auf Pap. m. S., Fasz. 1. — (Nicht bei Palacký.) 45. 1429, Mai 23 (montag nach feyr der hl. drivaltikeit 1429). — Der Prager Landtag faßt Beschlüsse in Betreff des Verhältnisses und der Einwilligung der Böhmen zu einem künftigen allgemeinen Konzil und eines zweijährigen Friedens und Waffenstillstandes mit König Sieg- mund und allen seinen Untertanen in den benachbarten Ländern. Kopialbuch, Fol. 52b bis 53b. — Bei Palacký sind diese Landtagsschlüsse nicht abgedruckt, wohl aber beruft er sich darauf im III. Bde., II. Abt., seiner Ge- schichte, S. 477. 46. (1429), Mai 31 (dinstag nach Vrbani), Waldsassen. — Abt Niklas von Waldsassen berichtet dem Egerer Bürgermeister Niklas Gumer- auer, daß er von dem (Egerer Pfleger Wend) Ilburg ersucht worden sei, ihm Volk nach Falkenau gegen die Hussiten zu schicken, und er- sucht um Nachricht, wohin Ilburg eigentlich mit dem Volke wolle, und ob ihm die Egerer auch Hilfsvolk leihen würden. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — Palacký, II, Nr. 583, S. 38. 47. 1429, Juni 7 (dinstag nach Bonifacii anno etc. 29), Falken- berg. — Derselbe ersucht den genannten Gumerauer um Nachricht, ob die Hussiten wirklich gegen Falkenau vorrückten, und wie man vom Tage zu Nürnberg geschieden sei. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — Palacký, II, Nr. 585, S. 39, 40 48. 1429, Juni 24 (an send Johannis bapt. tag), Preßburg. — König Siegmund schreibt einem Ungenannten: es sei unwahr, daß er mit den Ketzern Frieden geschlossen hätte; die Verhandlungen mit den Böhmen führe er in dem Sinne, daß sie sich den Beschlüssen des künftigen Konzils fugen und mit den Nachbarländern Frieden halten möchten; auf seine (des Ungenannten) angebotenen Kriegsdienste werde er im Notfalle zurückkommen. Gleichzeit. Kopie auf Pap., Fasz. 1. — Palacký, II, Nr. 588, S. 41, 42. — Regest bei Altmann, Nr. 7320, S. 91.
Aus dem Egerer Stadtarchive. 43 43. 1428, Sept. 20 (montag vor sant Matheus tag anno etc. 28), Pilsen. — Der Rat zu Pilsen ersucht die von Eger, zweien Pilsner Ein- wohnern, die fromme Christen seien, Einkäufe in Eger besorgen zu lassen. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 695. — Palacký, I, Nr. 541, S. 641. 44. (1428), November 19 (die sancte Elisabeth). — Heinrich von Maltitz, Hauptmann in Brüx, berichtet den Egerern, daß die Taboriten und Waisen, die in Meißen und in der Lausitz gewesen seien, nun gegen Kuttenberg zögen und zu S. Niklas auf einem Tage in Prag zusammenkommen wollten, ferner daß der Jacubko, der den Frieden mit Brüx aufgesagt habe, gegen Luditz gezogen sei, daß die »Pfaffen ezu Prage sich sere geczweyt« hätten und der »Pfaff Procop« (Prokop Holý, der Geschorne) zu ihrer Berichtigung nach Prag ziehen wolle; die Egerer mögen auf ihrer Hut sein. Orig. auf Pap. m. S., Fasz. 1. — (Nicht bei Palacký.) 45. 1429, Mai 23 (montag nach feyr der hl. drivaltikeit 1429). — Der Prager Landtag faßt Beschlüsse in Betreff des Verhältnisses und der Einwilligung der Böhmen zu einem künftigen allgemeinen Konzil und eines zweijährigen Friedens und Waffenstillstandes mit König Sieg- mund und allen seinen Untertanen in den benachbarten Ländern. Kopialbuch, Fol. 52b bis 53b. — Bei Palacký sind diese Landtagsschlüsse nicht abgedruckt, wohl aber beruft er sich darauf im III. Bde., II. Abt., seiner Ge- schichte, S. 477. 46. (1429), Mai 31 (dinstag nach Vrbani), Waldsassen. — Abt Niklas von Waldsassen berichtet dem Egerer Bürgermeister Niklas Gumer- auer, daß er von dem (Egerer Pfleger Wend) Ilburg ersucht worden sei, ihm Volk nach Falkenau gegen die Hussiten zu schicken, und er- sucht um Nachricht, wohin Ilburg eigentlich mit dem Volke wolle, und ob ihm die Egerer auch Hilfsvolk leihen würden. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — Palacký, II, Nr. 583, S. 38. 47. 1429, Juni 7 (dinstag nach Bonifacii anno etc. 29), Falken- berg. — Derselbe ersucht den genannten Gumerauer um Nachricht, ob die Hussiten wirklich gegen Falkenau vorrückten, und wie man vom Tage zu Nürnberg geschieden sei. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — Palacký, II, Nr. 585, S. 39, 40 48. 1429, Juni 24 (an send Johannis bapt. tag), Preßburg. — König Siegmund schreibt einem Ungenannten: es sei unwahr, daß er mit den Ketzern Frieden geschlossen hätte; die Verhandlungen mit den Böhmen führe er in dem Sinne, daß sie sich den Beschlüssen des künftigen Konzils fugen und mit den Nachbarländern Frieden halten möchten; auf seine (des Ungenannten) angebotenen Kriegsdienste werde er im Notfalle zurückkommen. Gleichzeit. Kopie auf Pap., Fasz. 1. — Palacký, II, Nr. 588, S. 41, 42. — Regest bei Altmann, Nr. 7320, S. 91.
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44 Dr. Karl Siegl. 49. 1429, Juni 29 (an sand Peters und Pauls tag anno etc. 29), Falkenberg. — Abt Niklas von Waldsassen gibt den Egerern bekannt, daß sein Hauptmann den Turm zu Tachau dem dortigen Hauptmanne bereits wieder übergeben hätte, und daß es dermalen »von der rettigung" Tachaus wegen nicht nötig wäre, dahin zu ziehen. Orig. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — Palacký, II, Nr. 590, S. 45. 50. 1429, Juli 4 (an sand Vlrichs tag anno etc. 29), Falkenberg. — Derselbe sichert den Egerern seine Hilfe zu, falls die Hussiten von Tachau herauf rücken sollten. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — Palacký, II, Nr. 593A, S. 47. 51. 1429, Juli 9 (des nesten sunabentz nach Kyliani anno etc. 29), Falkenberg. — Derselbe meldet dem Egerer Rat, daß die Hussiten bereits bei Tepl lägen, und hier Zuzug erwarten. In Tachau sei kein Fremder mehr. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — Palacký, II, Nr. 593B, S. 47, 48. 52. 1429, Juli 13 (des mitbochs zu nacht nach Margarethe anno etc. 29), Türschenreuth. — Derselbe berichtet den Egerern, daß die Hussiten zu Neustadtl bei Pfraumberg lägen, und heraus zu ziehen be- absichtigen. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — Palacký, II, Nr. 593 C, S. 48. 53. 1429, Juli 16 (des sunabentz nach divisionis apostolorum, ein stund in die nacht, anno etc. 29), Falkenberg. — Derselbe erwidert den Egerern auf deren Mitteilung, daß die Hussiten von Bärnau herausziehen wollten, daß diese nunmehr um Bischofteinitz liegen und den Markt, unter dem Pfraumberg gelegen, ausgebrannt hätten. Weitere Nachrichten erwarte er von seinem Hauptmanne, »der stetz dynnen« sei, auch habe er Herzog Johannsen um Hilfe gebeten. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — Palacký, II, Nr. 593D, S. 48, 49. 54. 1429, August 21 (des suntags vor Bartholomei anno etc. 29), Falkenberg. — Derselbe ersucht die Egerer, in der zwischen ihm (dem Abte) und dem Herrn von Schwanberg bestehenden Irrung den letzteren zu bestimmen, daß er zu einem Verhandlungstage in Eger willige, da er (der Abt) einen Tag an einem Orte vor dem Walde der Hussiten wegen nicht besuchen könnte. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — Palacký, II, Nr. 600, S. 57, 58. 55. 1429, August 22 (montag vor sant Bartholomes tag anno etc. 29), Aschaffenburg. — Markgraf Friedrich von Brandenburg ersucht seinen Rat Hans von Kotzau, ihm von alle dem, was er auf seiner Botschaftsreise nach Prag erführe, nach Boppard a. Rh., wohin er sich heute zu den Mitkurfürsten verfüge, Nacht Lt zu geben. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fas — (Nicht bei Palacký.) 56. 1429, September 2 (des nesten freytags nach Egidii anno etc. 29), Falkenberg. — Abt Niklas von Waldsassen meldet den Egerern, daß
44 Dr. Karl Siegl. 49. 1429, Juni 29 (an sand Peters und Pauls tag anno etc. 29), Falkenberg. — Abt Niklas von Waldsassen gibt den Egerern bekannt, daß sein Hauptmann den Turm zu Tachau dem dortigen Hauptmanne bereits wieder übergeben hätte, und daß es dermalen »von der rettigung" Tachaus wegen nicht nötig wäre, dahin zu ziehen. Orig. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — Palacký, II, Nr. 590, S. 45. 50. 1429, Juli 4 (an sand Vlrichs tag anno etc. 29), Falkenberg. — Derselbe sichert den Egerern seine Hilfe zu, falls die Hussiten von Tachau herauf rücken sollten. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — Palacký, II, Nr. 593A, S. 47. 51. 1429, Juli 9 (des nesten sunabentz nach Kyliani anno etc. 29), Falkenberg. — Derselbe meldet dem Egerer Rat, daß die Hussiten bereits bei Tepl lägen, und hier Zuzug erwarten. In Tachau sei kein Fremder mehr. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — Palacký, II, Nr. 593B, S. 47, 48. 52. 1429, Juli 13 (des mitbochs zu nacht nach Margarethe anno etc. 29), Türschenreuth. — Derselbe berichtet den Egerern, daß die Hussiten zu Neustadtl bei Pfraumberg lägen, und heraus zu ziehen be- absichtigen. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — Palacký, II, Nr. 593 C, S. 48. 53. 1429, Juli 16 (des sunabentz nach divisionis apostolorum, ein stund in die nacht, anno etc. 29), Falkenberg. — Derselbe erwidert den Egerern auf deren Mitteilung, daß die Hussiten von Bärnau herausziehen wollten, daß diese nunmehr um Bischofteinitz liegen und den Markt, unter dem Pfraumberg gelegen, ausgebrannt hätten. Weitere Nachrichten erwarte er von seinem Hauptmanne, »der stetz dynnen« sei, auch habe er Herzog Johannsen um Hilfe gebeten. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — Palacký, II, Nr. 593D, S. 48, 49. 54. 1429, August 21 (des suntags vor Bartholomei anno etc. 29), Falkenberg. — Derselbe ersucht die Egerer, in der zwischen ihm (dem Abte) und dem Herrn von Schwanberg bestehenden Irrung den letzteren zu bestimmen, daß er zu einem Verhandlungstage in Eger willige, da er (der Abt) einen Tag an einem Orte vor dem Walde der Hussiten wegen nicht besuchen könnte. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — Palacký, II, Nr. 600, S. 57, 58. 55. 1429, August 22 (montag vor sant Bartholomes tag anno etc. 29), Aschaffenburg. — Markgraf Friedrich von Brandenburg ersucht seinen Rat Hans von Kotzau, ihm von alle dem, was er auf seiner Botschaftsreise nach Prag erführe, nach Boppard a. Rh., wohin er sich heute zu den Mitkurfürsten verfüge, Nacht Lt zu geben. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fas — (Nicht bei Palacký.) 56. 1429, September 2 (des nesten freytags nach Egidii anno etc. 29), Falkenberg. — Abt Niklas von Waldsassen meldet den Egerern, daß
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Aus dem Egerer Stadtarchive. 45 die Waisen letzten Mittwoch zu Rokitzan gelegen seien und gegen Tachau ziehen wollten. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — Palacký, II, Nr. 602 A, S. 59. 57. 1429, September 7 (in vigilia nativitatis Marie, in aurora, anno etc. 29), Falkenberg. — Derselbe berichtet den Egerern, daß die Hussiten um Plan liegen und weiter herauf ziehen wollten. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — Palacký, II, Nr. 602 B, S. 59. 58. 1429, September 28 (an sant Wenczlawstage, cze abent, anno etc. 29). — Der Rat zu Elbogen meldet dem zu Eger die Ankunft des Brüxer Boten in Eger, der die Nachricht brachte, daß der Jacubko mit Macht heranzöge; falls die Egerer aus dem Boten mehr heraus- brächten, was den Elbognern gefährlich werden könnte, wolle man das ihnen mitteilen. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 665. - (Nicht bei Palacký.) 59. (1429, Oktober c. 10.) — Der Egerer Söldnerhauptmann Ulrich Sack erstattet den Egerern Bericht über die ihm zu Meißen vom Herzog von Sachsen und dessen Rat Heinrich von Schwarzburg gewordenen Mitteilungen. Darnach lägen die Ketzer mit 30.000 Mann vor Kamenz und die Stadt Zittau und andere Städte hätten sich mit ihnen abgefunden, auch der »Porok« (Prokop der Kahle) sei bei ihnen, der sich der Sechs- städte versichert hätte. Das sächsische Heer werde nächsten Montag im Felde bei Meißen versammelt sein. — Ohne Datum. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — (Nicht bei Palacký.) — Nach dem Ausgabsbuche 1429 wurden »dem haubtman Ulrich Sack ezu ezerung, do er ezum herezog von Sachsen ezoch, in die raiß on II—XXX guldein am nesten suntag nach Michelis« (9. Okt.) verabfolgt. 60. 1429, Oktober 14 (freitag ezu abent vor Galli anno etc. 29). — Der Rat zu Elbogen meldet dem zu Eger, daß der Jacubko gestern abends mit 200 Pferden vor ihre Stadt gerannt und dann wieder gegen Schlackenwerth geritten sei. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 665. — (Nicht bei Palacký.) 61. 1429, Oktober 14 (am freitage czu abend Calixti anno etc. 29), Königswart. — Heinrich von Plauen berichtet den Egerern, daß der Przibik von Klenau zur Mies dem »Jacubka« gegen Luditz zuhilfe ge- zogen sei, und warnt sie vor dem Anrücken der Hussiten. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 805. — Palacký, II, Nr. 608, S. 63. 62. 1429, Oktober 15 (am sunabent ezu mitternacht vor sant Gallen tage anno 29). — Der Rat zu Elbogen meldet dem zu Eger, daß dem »Jacubko« Verstärkung gegen Schlackenwerth zugekommen sei und warnt die Egerer. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 665. — Palacký, II, Nr. 609, S. 63. 63. 1429, Oktober 18 (am nesten dinstag nach Galli anno etc. 29). — Derselbe gibt den Egerern weiter bekannt, daß viele Drabanten
Aus dem Egerer Stadtarchive. 45 die Waisen letzten Mittwoch zu Rokitzan gelegen seien und gegen Tachau ziehen wollten. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — Palacký, II, Nr. 602 A, S. 59. 57. 1429, September 7 (in vigilia nativitatis Marie, in aurora, anno etc. 29), Falkenberg. — Derselbe berichtet den Egerern, daß die Hussiten um Plan liegen und weiter herauf ziehen wollten. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — Palacký, II, Nr. 602 B, S. 59. 58. 1429, September 28 (an sant Wenczlawstage, cze abent, anno etc. 29). — Der Rat zu Elbogen meldet dem zu Eger die Ankunft des Brüxer Boten in Eger, der die Nachricht brachte, daß der Jacubko mit Macht heranzöge; falls die Egerer aus dem Boten mehr heraus- brächten, was den Elbognern gefährlich werden könnte, wolle man das ihnen mitteilen. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 665. - (Nicht bei Palacký.) 59. (1429, Oktober c. 10.) — Der Egerer Söldnerhauptmann Ulrich Sack erstattet den Egerern Bericht über die ihm zu Meißen vom Herzog von Sachsen und dessen Rat Heinrich von Schwarzburg gewordenen Mitteilungen. Darnach lägen die Ketzer mit 30.000 Mann vor Kamenz und die Stadt Zittau und andere Städte hätten sich mit ihnen abgefunden, auch der »Porok« (Prokop der Kahle) sei bei ihnen, der sich der Sechs- städte versichert hätte. Das sächsische Heer werde nächsten Montag im Felde bei Meißen versammelt sein. — Ohne Datum. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — (Nicht bei Palacký.) — Nach dem Ausgabsbuche 1429 wurden »dem haubtman Ulrich Sack ezu ezerung, do er ezum herezog von Sachsen ezoch, in die raiß on II—XXX guldein am nesten suntag nach Michelis« (9. Okt.) verabfolgt. 60. 1429, Oktober 14 (freitag ezu abent vor Galli anno etc. 29). — Der Rat zu Elbogen meldet dem zu Eger, daß der Jacubko gestern abends mit 200 Pferden vor ihre Stadt gerannt und dann wieder gegen Schlackenwerth geritten sei. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 665. — (Nicht bei Palacký.) 61. 1429, Oktober 14 (am freitage czu abend Calixti anno etc. 29), Königswart. — Heinrich von Plauen berichtet den Egerern, daß der Przibik von Klenau zur Mies dem »Jacubka« gegen Luditz zuhilfe ge- zogen sei, und warnt sie vor dem Anrücken der Hussiten. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 805. — Palacký, II, Nr. 608, S. 63. 62. 1429, Oktober 15 (am sunabent ezu mitternacht vor sant Gallen tage anno 29). — Der Rat zu Elbogen meldet dem zu Eger, daß dem »Jacubko« Verstärkung gegen Schlackenwerth zugekommen sei und warnt die Egerer. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 665. — Palacký, II, Nr. 609, S. 63. 63. 1429, Oktober 18 (am nesten dinstag nach Galli anno etc. 29). — Derselbe gibt den Egerern weiter bekannt, daß viele Drabanten
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46 Dr. Karl Siegl. und reisige Leute mit einem roten Panier von Luditz gegen Schlacken- werth gekommen seien, weshalb die Egerer auf der Hut sein sollten. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 665. — (Nicht bei Palacký.) 64. (1429), Oktober 20 (am donerstag czu nacht nach sent Purcharts- tag), Dresden. — Der obengenannte Söldnerhauptmann Ulrich Sack be- richtet den Egerern über seinen Kampf mit den Ketzern »umb alten Dressen, daz en seyt der prucken leyt«. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. - (Nicht bei Palacký.) 65. 1429, Oktober 30 (sontage nest noch Symonis et Juda anno etc. 29), Meißen. — Die Herzoge Friedrich und Siegmund von Sachsen melden den Egerern, daß sich die Hussiten wiederum ihrem Lande nähern, und ersuchen, ihnen Hilfe nach Zwickau zu schicken. Siegler: Herzog Friedrich von Sachsen. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — (Nicht bei Palacký.) 66. 1429, Oktober 31 (am montag allir heiligen obende anno etc. 29). — Niklas Fraß, Vogt (des von Plauen) zu Königswart, warnt die Egerer vor dem Anrücken der Hussiten und bietet ihnen seine Hilfe an. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Palacký, II, Nr. 611, S. 66, 67. 67. 1429, Oktober 31 (an aller heiligen abent anno 29). — Der Rat zu Elbogen meldet dem zu Eger, daß man nicht allein von den Hussiten täglich Anfechtung habe, sondern auch von den Herren Czalta, Kolowrath, Burian (von Guttenstein), Kruschina von Schwanberg und anderen aus- ländischen Bayern und Vogtländern viel zu leiden hätte, und bittet, seine (des Elb. Rats) Interessen am Nürnberger Reichstage wirksamst zu vertreten. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Palacký, II, Nr. 612, S. 67, 68. 68. (1429), November 4 (am fritage nach allir heiligen tage). — Hans Gruswin, Vogt zu Arnshaug (Sachsen-Weimar) gibt den Egerern bekannt, daß er wegen der von ihm wider die Ketzer geforderten Hilfe erst seinen Herrn befragen müsse. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 816. — (Nicht bei Palacký.) 69. (1429), November 4 (am fritage nach omnium sanctorum), Meißen. — Die Herzoge Friedrich und Siegmund von Sachsen geben mit Berufung auf ihr früheres Schreiben (vom 30. Okt., Nr. 65) den Egerern bekannt, daß es dermalen nicht notwendig sei, den reisigen Zug zu schicken; im Notfalle werden sie sich wieder rühren. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — (Nicht bei Palacký.) 70. (1429), November 10 (am montage czu abende vor Martini). — Hans von Wolfe(r)sdorff, Vogt zu Voitsberg (in Sachsen) verspricht den Egerern Hilfe gegen die Ketzer, wenn für den Unterhalt seiner Leute und Pferde in Eger gesorgt würde. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — (Nicht bei Palacký.)
46 Dr. Karl Siegl. und reisige Leute mit einem roten Panier von Luditz gegen Schlacken- werth gekommen seien, weshalb die Egerer auf der Hut sein sollten. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 665. — (Nicht bei Palacký.) 64. (1429), Oktober 20 (am donerstag czu nacht nach sent Purcharts- tag), Dresden. — Der obengenannte Söldnerhauptmann Ulrich Sack be- richtet den Egerern über seinen Kampf mit den Ketzern »umb alten Dressen, daz en seyt der prucken leyt«. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. - (Nicht bei Palacký.) 65. 1429, Oktober 30 (sontage nest noch Symonis et Juda anno etc. 29), Meißen. — Die Herzoge Friedrich und Siegmund von Sachsen melden den Egerern, daß sich die Hussiten wiederum ihrem Lande nähern, und ersuchen, ihnen Hilfe nach Zwickau zu schicken. Siegler: Herzog Friedrich von Sachsen. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — (Nicht bei Palacký.) 66. 1429, Oktober 31 (am montag allir heiligen obende anno etc. 29). — Niklas Fraß, Vogt (des von Plauen) zu Königswart, warnt die Egerer vor dem Anrücken der Hussiten und bietet ihnen seine Hilfe an. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Palacký, II, Nr. 611, S. 66, 67. 67. 1429, Oktober 31 (an aller heiligen abent anno 29). — Der Rat zu Elbogen meldet dem zu Eger, daß man nicht allein von den Hussiten täglich Anfechtung habe, sondern auch von den Herren Czalta, Kolowrath, Burian (von Guttenstein), Kruschina von Schwanberg und anderen aus- ländischen Bayern und Vogtländern viel zu leiden hätte, und bittet, seine (des Elb. Rats) Interessen am Nürnberger Reichstage wirksamst zu vertreten. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Palacký, II, Nr. 612, S. 67, 68. 68. (1429), November 4 (am fritage nach allir heiligen tage). — Hans Gruswin, Vogt zu Arnshaug (Sachsen-Weimar) gibt den Egerern bekannt, daß er wegen der von ihm wider die Ketzer geforderten Hilfe erst seinen Herrn befragen müsse. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 816. — (Nicht bei Palacký.) 69. (1429), November 4 (am fritage nach omnium sanctorum), Meißen. — Die Herzoge Friedrich und Siegmund von Sachsen geben mit Berufung auf ihr früheres Schreiben (vom 30. Okt., Nr. 65) den Egerern bekannt, daß es dermalen nicht notwendig sei, den reisigen Zug zu schicken; im Notfalle werden sie sich wieder rühren. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — (Nicht bei Palacký.) 70. (1429), November 10 (am montage czu abende vor Martini). — Hans von Wolfe(r)sdorff, Vogt zu Voitsberg (in Sachsen) verspricht den Egerern Hilfe gegen die Ketzer, wenn für den Unterhalt seiner Leute und Pferde in Eger gesorgt würde. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — (Nicht bei Palacký.)
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Aus dem Egerer Stadtarchive. 47 71. (1429), November 17 (am donrstag vor sant Elszbetentage), Schwanberg. — Hynek Kruschina von Schwanberg, Hauptmann des Pilsner Kreises, Burkhard von Kolowrat, Burian von Guten- stein und andere Landsassen im Pilsner Kreise berichten den Egerern, daß dem Prager Landfrieden entsagt worden sei, und bitten, ihnen Hilfe nach Tepl zu schicken. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — (Nicht bei Palacký.) 72. 1429, Dezember 6 (am dinstage an sende Nicolastage anno etc. 29). — Nikel und Hans von Wolfe(r)sdorff, Vögte zu Voitsberg und Schöneck, ersuchen die Egerer, durch ihre Kundschafter bei den Ketzern ausforschen zu lassen, wohin diese zu ziehen beabsichtigen. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Palacký, II, Nr. 619, S. 75. 73. 1429, Dezember 6 (an sent Nickulaes tag anno etc. 29). — Niklas Fraß, Vogt zu Königswart, meldet den Egerern, daß er den Siegmund Thoß, der mit wichtigen Nachrichten aus Böhmen zurück- gekommen sei, zu ihnen senden werde, und ersucht, ihm (Fraß), der zwei Schlösser zu versorgen habe, zu Hilfe zu kommen, wenn es not täte. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Palacký, II, Nr. 620, S. 76. 74. (Um 1429). — Der Kurfürst N. N. ersucht einen Ungenannten um Ratschläge, wie dem Blutvergießen in Böhmen zu steuern wäre, auch er würde es an seiner Unterstützung nicht fehlen lassen. Ohne Datum. Kopialbuch, Fol. 62a bis 63a. — (Nicht bei Palacký.) 75. 1430, September 8 (in die nativitatis b. Marie anno etc. 30), Falkenberg. — Abt Niklas von Waldsassen erwidert den Egerern auf ihre Nachricht, daß »Knissi Procop umb Luticz läge«, daß die Taboriten noch vor dem Liebenstein (nicht der bei Eger, sondern bei Türschen- reuth) und um Haid lägen, und die von Pilsen und andere Herren und der »Dursko« teidingen mit ihnen. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — Palacký, II, Nr. 702, S. 167. 76. 1431, Jänner 17 (an sand Anthonii tag anno etc. 31). — Bruder Siegfried, Prior des Klosters Waldsassen, berichtet den Egerern, daß ihm von einem reisigen Zuge des Herzog Johanns nichts bekannt sei, und daß des Klosters Leute die Nachricht brachten, die Hussiten wären von Tachau zurück nach Böhmen gezogen. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — Palacký, II, Nr. 728, S. 189. 77. 1431, März 14 (mitwoch nach Gregorii etc. 31). — König Siegmund fordert alle Kurfürsten, Fürsten etc. zu einem Kreuzzuge gegen die Hussiten in Böhmen auf, gebietet allen Reichsangehörigen Frieden, untersagt, die Ketzer zu unterstützen und suspendiert für die Teilnehmer am Zuge alle gerichtlichen Urteile und Klagen mit Ausnahme der Schuld- klagen. Kopialbuch. Fol. 64b bis 66a. — Palacký, II, Nr. 731, S. 194 bis 198.— Regest bei Altmann, Nr. 8342.
Aus dem Egerer Stadtarchive. 47 71. (1429), November 17 (am donrstag vor sant Elszbetentage), Schwanberg. — Hynek Kruschina von Schwanberg, Hauptmann des Pilsner Kreises, Burkhard von Kolowrat, Burian von Guten- stein und andere Landsassen im Pilsner Kreise berichten den Egerern, daß dem Prager Landfrieden entsagt worden sei, und bitten, ihnen Hilfe nach Tepl zu schicken. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — (Nicht bei Palacký.) 72. 1429, Dezember 6 (am dinstage an sende Nicolastage anno etc. 29). — Nikel und Hans von Wolfe(r)sdorff, Vögte zu Voitsberg und Schöneck, ersuchen die Egerer, durch ihre Kundschafter bei den Ketzern ausforschen zu lassen, wohin diese zu ziehen beabsichtigen. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Palacký, II, Nr. 619, S. 75. 73. 1429, Dezember 6 (an sent Nickulaes tag anno etc. 29). — Niklas Fraß, Vogt zu Königswart, meldet den Egerern, daß er den Siegmund Thoß, der mit wichtigen Nachrichten aus Böhmen zurück- gekommen sei, zu ihnen senden werde, und ersucht, ihm (Fraß), der zwei Schlösser zu versorgen habe, zu Hilfe zu kommen, wenn es not täte. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Palacký, II, Nr. 620, S. 76. 74. (Um 1429). — Der Kurfürst N. N. ersucht einen Ungenannten um Ratschläge, wie dem Blutvergießen in Böhmen zu steuern wäre, auch er würde es an seiner Unterstützung nicht fehlen lassen. Ohne Datum. Kopialbuch, Fol. 62a bis 63a. — (Nicht bei Palacký.) 75. 1430, September 8 (in die nativitatis b. Marie anno etc. 30), Falkenberg. — Abt Niklas von Waldsassen erwidert den Egerern auf ihre Nachricht, daß »Knissi Procop umb Luticz läge«, daß die Taboriten noch vor dem Liebenstein (nicht der bei Eger, sondern bei Türschen- reuth) und um Haid lägen, und die von Pilsen und andere Herren und der »Dursko« teidingen mit ihnen. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — Palacký, II, Nr. 702, S. 167. 76. 1431, Jänner 17 (an sand Anthonii tag anno etc. 31). — Bruder Siegfried, Prior des Klosters Waldsassen, berichtet den Egerern, daß ihm von einem reisigen Zuge des Herzog Johanns nichts bekannt sei, und daß des Klosters Leute die Nachricht brachten, die Hussiten wären von Tachau zurück nach Böhmen gezogen. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — Palacký, II, Nr. 728, S. 189. 77. 1431, März 14 (mitwoch nach Gregorii etc. 31). — König Siegmund fordert alle Kurfürsten, Fürsten etc. zu einem Kreuzzuge gegen die Hussiten in Böhmen auf, gebietet allen Reichsangehörigen Frieden, untersagt, die Ketzer zu unterstützen und suspendiert für die Teilnehmer am Zuge alle gerichtlichen Urteile und Klagen mit Ausnahme der Schuld- klagen. Kopialbuch. Fol. 64b bis 66a. — Palacký, II, Nr. 731, S. 194 bis 198.— Regest bei Altmann, Nr. 8342.
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48 Dr. Karl Siegl. 78. (1431, März bis April.) — Heereszugsordnung für den Kreuzzug gegen die Hussiten. Sie enthält in 27 Artikeln Instruktionen für die Manneszucht (Absatz 14 fehlt bei Palacký), im Artikel 28 (der bei Palacký ganz fehlt) eine Aufstellung der Teilnehmer (beginnend: »Item dise nachgeschriben herrn und stete sind die nehsten geachtet...") und im Artikel 29 enthält sie endlich Vorschriften für die taktische Ausrüstung (beginnend: »Item das ist der anslag der buchsen, des tzewgs, den man haben soll.« — Bei Palacký fehlt: »Item der bischoff von Wirtzpurg ", bei dem »bischof von Eystet« [Eichstädt] setzt er »Anstat« und bei »Item Norling« [Nördlingen] »Turdelingen«). Kopialbuch, Fol. 66 a bis 69a. — Palacký, II, als Anhang zum oben bezeich- neten Stücke Nr. 731. — Nach dieser Heereszugsordnung hatte Eger »ein grosse puchsen, II camerpuchßen und VI M pfeil, item Elbogen II stein puchsen, die schiessen als ein haubt, und III M pfeil« beizustellen. 79. (1431, April 2). — Die in Prag eingetroffene Botschaft König Siegmunds sichert allen Teilnehmern am (Baseler) Konzil ein freies Geleite zu. Ohne Datum. Kopialbuch, Fol. 51b bis 52a. — (Nicht bei Palacký.) 80. 1431, Juni 12 (des nesten dinstags vor Viti anno etc. 31), Türschenreuth. — Abt Niklas von Waldsassen berichtet den Egerern, daß das Gerücht, die Hussiten zögen »für den walt« nicht ganz sicher sei, aber in Tachau sei davon die Rede. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — Palacký, II, Nr. 740, S. 216. 81. 1431, Juni 19 (des nesten dinstags nach Viti anno etc. 31). Türschenreuth. — Derselbe meldet den Egerern, daß sich die Hussiten vor Pilsen lagern und hier des Zuges harren, der gegen sie geschehen soll. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — Palacký, II, Nr. 742, S. 217. 82. (1431), Juli 3 (am dinstag nach visitacionis Marie), Nürnberg. — König Siegmund verwahrt sich gegen das Gerücht, daß er an dem Scheitern der Egerer Verhandlung schuld sei und daß er einen Kreuzzug gegen die armen Leute in Böhmen angeordnet habe. Kopialbuch, Fol. 61 b bis 62 a. — Regest bei Altmann, Nr. 8674 mit »5. Juli?". — (Nicht bei Palacký.) 83. 1431, August 15 (an unser liben frawentag assumptionis, zu nacht, anno etc. 31), Türschenreuth. — Abt Niklas von Waldsassen berichtet den Egerern über die Flucht des Reichsheeres aus Böhmen. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — Palacký, II, Nr. 762, S. 240, 241. 84. 1431, September 30 (sontag nach sanndt Michels tag 1431). — Die zu Windsheim versammelten Grafen, Herren etc. beschließen einen Zug gegen die Hussiten, und daß hierüber nächsten Sonntag nach Martini zu Nürnberg alles Nähere vereinbart und wer zu diesem Tage geladen werden soll. Zum Schlusse folgt ein Verzeichnis jener Grafen,
48 Dr. Karl Siegl. 78. (1431, März bis April.) — Heereszugsordnung für den Kreuzzug gegen die Hussiten. Sie enthält in 27 Artikeln Instruktionen für die Manneszucht (Absatz 14 fehlt bei Palacký), im Artikel 28 (der bei Palacký ganz fehlt) eine Aufstellung der Teilnehmer (beginnend: »Item dise nachgeschriben herrn und stete sind die nehsten geachtet...") und im Artikel 29 enthält sie endlich Vorschriften für die taktische Ausrüstung (beginnend: »Item das ist der anslag der buchsen, des tzewgs, den man haben soll.« — Bei Palacký fehlt: »Item der bischoff von Wirtzpurg ", bei dem »bischof von Eystet« [Eichstädt] setzt er »Anstat« und bei »Item Norling« [Nördlingen] »Turdelingen«). Kopialbuch, Fol. 66 a bis 69a. — Palacký, II, als Anhang zum oben bezeich- neten Stücke Nr. 731. — Nach dieser Heereszugsordnung hatte Eger »ein grosse puchsen, II camerpuchßen und VI M pfeil, item Elbogen II stein puchsen, die schiessen als ein haubt, und III M pfeil« beizustellen. 79. (1431, April 2). — Die in Prag eingetroffene Botschaft König Siegmunds sichert allen Teilnehmern am (Baseler) Konzil ein freies Geleite zu. Ohne Datum. Kopialbuch, Fol. 51b bis 52a. — (Nicht bei Palacký.) 80. 1431, Juni 12 (des nesten dinstags vor Viti anno etc. 31), Türschenreuth. — Abt Niklas von Waldsassen berichtet den Egerern, daß das Gerücht, die Hussiten zögen »für den walt« nicht ganz sicher sei, aber in Tachau sei davon die Rede. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — Palacký, II, Nr. 740, S. 216. 81. 1431, Juni 19 (des nesten dinstags nach Viti anno etc. 31). Türschenreuth. — Derselbe meldet den Egerern, daß sich die Hussiten vor Pilsen lagern und hier des Zuges harren, der gegen sie geschehen soll. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — Palacký, II, Nr. 742, S. 217. 82. (1431), Juli 3 (am dinstag nach visitacionis Marie), Nürnberg. — König Siegmund verwahrt sich gegen das Gerücht, daß er an dem Scheitern der Egerer Verhandlung schuld sei und daß er einen Kreuzzug gegen die armen Leute in Böhmen angeordnet habe. Kopialbuch, Fol. 61 b bis 62 a. — Regest bei Altmann, Nr. 8674 mit »5. Juli?". — (Nicht bei Palacký.) 83. 1431, August 15 (an unser liben frawentag assumptionis, zu nacht, anno etc. 31), Türschenreuth. — Abt Niklas von Waldsassen berichtet den Egerern über die Flucht des Reichsheeres aus Böhmen. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — Palacký, II, Nr. 762, S. 240, 241. 84. 1431, September 30 (sontag nach sanndt Michels tag 1431). — Die zu Windsheim versammelten Grafen, Herren etc. beschließen einen Zug gegen die Hussiten, und daß hierüber nächsten Sonntag nach Martini zu Nürnberg alles Nähere vereinbart und wer zu diesem Tage geladen werden soll. Zum Schlusse folgt ein Verzeichnis jener Grafen,
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Aus dem Egerer Stadtarchive. 49 Herren etc., die in Windsheim versammelt waren und jener Herren, die nicht erschienen sind. Kopialbuch, Fol. 37 b bis 39 b. — R. T. A., Bd. IX, S. 624. — (Nicht bei Palacký.) 85. 1432, Juni 23 (in vigilia sancti Johannis bapt. anno etc. 32). — Wilhelm von Schönburg, Herr auf Pürstein (bei Kaaden, »Pirssen- stein«), beklagt sich bei den Egerern über den früher auf dem Hauen- stein gewesenen und jetzt angeblich in Eger wohnhaften Stefan Harnuschmeister, der dem »Jacubko« und dessen Gesellen, den Feinden des Königs, Vorschub geleistet und den Gindrzich Braun gefangen genommen und gen Schwanberg geschafft habe; er ersucht die Egerer, diesem Harnuschmeister aufzutragen, daß er die Ledigung des Braun veranlasse. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Palacký, II, Nr. 807, S. 288, 289. 86. 1432, Juni 30 (am montage noch Petri et Paulli anno etc. 32). — Derselbe ersucht unter Wiederholung seiner früheren Anklage die Egerer, den Stefan Harnuschmeister nicht in der Stadt zu dulden. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — (Nicht bei Palacký.) 87. 1432, Juli 2 (anno etc. 32 in die visitacionis Marie). — Die Verwandten des von Stefan Harnuschmeister gesangenen Gindrzich Braun stellen dasselbe Ersuchen. Orig. auf Pap. m. 2 S. als Verschl., Fasz. 1. — (Nicht bei Palacký.) 88. 1432, August 13 (an der mitwoch noch sant Lorenczentag anno etc. 32). — Heinrich Imhof (Bürger zu Nürnberg) berichtet dem Egerer Bürger Niklas Gumerauer über einen zu Würzburg entstandenen Krieg, über den Fürstentag zu Mergentheim, und daß König Siegmund in Siena (»Senis«) zu überwintern gedenke. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 787. — Palacký, II, Nr. 816, S. 300, 301. 89. 1432, August 25 (montag noch Bartholomey anno etc. 32), Cadolzburg. — Markgraf Friedrich von Brandenburg kündigt den Egerern die bevorstehende Ankunft des Konziliumsboten, Meister Johannes von Mülenprunn an, der Geleitsbriefe für die Böhmen mitbrächte, und ersucht sie, alles aufzubieten, daß die Böhmen in einen allgemeinen zweijährigen Frieden willigten, oder doch wenigstens in einen Frieden mit ihm, seinem Oheim zu Sachsen, seinem Oheim Herzog Johann und dem Egerlande, auch bittet er um Nachricht, wo die Hussiten dermalen liegen und was sie beabsichtigen. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — (Nicht bei Palacký.) 90. (1432), Oktober 26 (dominica ante Symonis et Jude), Pürstein. — Wilhelm von Schönburg auf Pürstein klagt den Egerern, daß seinen Leuten von Egerer Untertanen Schaden zugefügt wurde, obwohl er doch mit den Kurfürsten gegen die Ketzer mit zu Felde gezogen sei. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — (Nicht bei Palacký.) Mitteilungen des k. k. Archivrates. II.
Aus dem Egerer Stadtarchive. 49 Herren etc., die in Windsheim versammelt waren und jener Herren, die nicht erschienen sind. Kopialbuch, Fol. 37 b bis 39 b. — R. T. A., Bd. IX, S. 624. — (Nicht bei Palacký.) 85. 1432, Juni 23 (in vigilia sancti Johannis bapt. anno etc. 32). — Wilhelm von Schönburg, Herr auf Pürstein (bei Kaaden, »Pirssen- stein«), beklagt sich bei den Egerern über den früher auf dem Hauen- stein gewesenen und jetzt angeblich in Eger wohnhaften Stefan Harnuschmeister, der dem »Jacubko« und dessen Gesellen, den Feinden des Königs, Vorschub geleistet und den Gindrzich Braun gefangen genommen und gen Schwanberg geschafft habe; er ersucht die Egerer, diesem Harnuschmeister aufzutragen, daß er die Ledigung des Braun veranlasse. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — Palacký, II, Nr. 807, S. 288, 289. 86. 1432, Juni 30 (am montage noch Petri et Paulli anno etc. 32). — Derselbe ersucht unter Wiederholung seiner früheren Anklage die Egerer, den Stefan Harnuschmeister nicht in der Stadt zu dulden. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — (Nicht bei Palacký.) 87. 1432, Juli 2 (anno etc. 32 in die visitacionis Marie). — Die Verwandten des von Stefan Harnuschmeister gesangenen Gindrzich Braun stellen dasselbe Ersuchen. Orig. auf Pap. m. 2 S. als Verschl., Fasz. 1. — (Nicht bei Palacký.) 88. 1432, August 13 (an der mitwoch noch sant Lorenczentag anno etc. 32). — Heinrich Imhof (Bürger zu Nürnberg) berichtet dem Egerer Bürger Niklas Gumerauer über einen zu Würzburg entstandenen Krieg, über den Fürstentag zu Mergentheim, und daß König Siegmund in Siena (»Senis«) zu überwintern gedenke. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 787. — Palacký, II, Nr. 816, S. 300, 301. 89. 1432, August 25 (montag noch Bartholomey anno etc. 32), Cadolzburg. — Markgraf Friedrich von Brandenburg kündigt den Egerern die bevorstehende Ankunft des Konziliumsboten, Meister Johannes von Mülenprunn an, der Geleitsbriefe für die Böhmen mitbrächte, und ersucht sie, alles aufzubieten, daß die Böhmen in einen allgemeinen zweijährigen Frieden willigten, oder doch wenigstens in einen Frieden mit ihm, seinem Oheim zu Sachsen, seinem Oheim Herzog Johann und dem Egerlande, auch bittet er um Nachricht, wo die Hussiten dermalen liegen und was sie beabsichtigen. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — (Nicht bei Palacký.) 90. (1432), Oktober 26 (dominica ante Symonis et Jude), Pürstein. — Wilhelm von Schönburg auf Pürstein klagt den Egerern, daß seinen Leuten von Egerer Untertanen Schaden zugefügt wurde, obwohl er doch mit den Kurfürsten gegen die Ketzer mit zu Felde gezogen sei. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 1. — (Nicht bei Palacký.) Mitteilungen des k. k. Archivrates. II.
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50 Dr. Karl Siegl. 91. (1433), Mai 29 (am freitage vor phingsten). — Der Rat zu Brüx dankt dem Egerer Bürger Niklas Gumerauer für die Förderung ihres Kloster-Guardians bei den Herren, »die vor dem heiligen concilio zu Prage ligen«, und bittet um weitere Nachricht, die »uns trôstlich gesein mochte oder uns zu schaden komen môchte«. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 663. — Es ist fraglich, ob dieser Brief in das Jahr 1433 zu setzen ist. Wäre mit dem »Prager Konzil« die Tagung in Prag im Mai 1429 (oben Nr. 45) gemeint, so wäre das Stück zu datieren: 1429, Mai 11, das Prager »Konzilium« begann aber erst am 23. Mai. — (Nicht bei Palacký.) 92. 1433, Juni 29 (an sant Peter und Pauls tag anno etc. 33). — Der schon oben (Nr. 88) genannte Nürnberger Bürger Heinrich Imhof meldet dem Egerer Rate Zeitereignisse aus Rom, insbesondere daß der Kaiser auf der »Teiferbrucken« gegen 180 Herren, darunter zwei Schlick, Kaspar und Mathes, zu Rittern geschlagen habe, und daß der Kaiser, der mit den Venedigern Frieden geschlossen, gen Basel sich verfügen wolle. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 787. — Abgedruckt im Egerer Gym- nasialprogramm v. J. 1867, S. 7. — (Nicht bei Palacký.) Kaspar und Mathes Schlick waren Brüder, Kaspar, der spätere Reichskanzler, Mathes, der spätere Burggraf von Eger und Elbogen. 93. (1433), Juli 4 (sabato ipso die sancti Procopii). — Der Rat zu Brüx ersucht den Egerer Bürger Niklas Gumerauer, den Brüxer Boten Swatko mit einer Werbung anzuhören und den Vatern des heil. Konziliums mitzuteilen, daß den Brüxern die Nachrichten aus diesem Konzilium zu großem Troste gereichten. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 663. — Da in den hier in Frage kommenden Jahren nur im Jahre 1433 »Prokopi« auf einen Samstag fällt, kann das Stück nur hier eingereiht werden. — (Nicht bei Palacký.) 94. (1433), September 22 (in die sancti Mauricii). — Der Rat zu Brüx ersucht den zu Eger um Nachricht, ob ihm nichts von dem Zuge nach Böhmen bekannt sei. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 663. — (Nicht bei Palacký.) 95. 1434, Dezember 11 (sabbato post festum sancti Nicolay anno etc. 34). — Der Fürstentag zu Frankfurt faßt in 15 »stucken« Be- schlüsse über die innere und äußere Lage, darunter (»7. und 8. stuck«) wegen Abfertigung einer Botschaft an den Kaiser gegen Basel in Betreff der Einrichtung der geistlichen Gerichte, (»11. stuck":) »von des hussengeltz wegen« und (»15. stuck« :) »von der kirchen schinder wegen«. Kopialbuch, Fol. 39b bis 42b. — R. T. A., Bd. XI, S. 510. — (Nicht bei Palacký.) 96. 1435, Februar 20 (suntag vor kathedra Petri anno etc. 35), Waldsassen. — Bruder Konrad, Kellermeister des Klosters Waldsassen,
50 Dr. Karl Siegl. 91. (1433), Mai 29 (am freitage vor phingsten). — Der Rat zu Brüx dankt dem Egerer Bürger Niklas Gumerauer für die Förderung ihres Kloster-Guardians bei den Herren, »die vor dem heiligen concilio zu Prage ligen«, und bittet um weitere Nachricht, die »uns trôstlich gesein mochte oder uns zu schaden komen môchte«. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 663. — Es ist fraglich, ob dieser Brief in das Jahr 1433 zu setzen ist. Wäre mit dem »Prager Konzil« die Tagung in Prag im Mai 1429 (oben Nr. 45) gemeint, so wäre das Stück zu datieren: 1429, Mai 11, das Prager »Konzilium« begann aber erst am 23. Mai. — (Nicht bei Palacký.) 92. 1433, Juni 29 (an sant Peter und Pauls tag anno etc. 33). — Der schon oben (Nr. 88) genannte Nürnberger Bürger Heinrich Imhof meldet dem Egerer Rate Zeitereignisse aus Rom, insbesondere daß der Kaiser auf der »Teiferbrucken« gegen 180 Herren, darunter zwei Schlick, Kaspar und Mathes, zu Rittern geschlagen habe, und daß der Kaiser, der mit den Venedigern Frieden geschlossen, gen Basel sich verfügen wolle. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 787. — Abgedruckt im Egerer Gym- nasialprogramm v. J. 1867, S. 7. — (Nicht bei Palacký.) Kaspar und Mathes Schlick waren Brüder, Kaspar, der spätere Reichskanzler, Mathes, der spätere Burggraf von Eger und Elbogen. 93. (1433), Juli 4 (sabato ipso die sancti Procopii). — Der Rat zu Brüx ersucht den Egerer Bürger Niklas Gumerauer, den Brüxer Boten Swatko mit einer Werbung anzuhören und den Vatern des heil. Konziliums mitzuteilen, daß den Brüxern die Nachrichten aus diesem Konzilium zu großem Troste gereichten. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 663. — Da in den hier in Frage kommenden Jahren nur im Jahre 1433 »Prokopi« auf einen Samstag fällt, kann das Stück nur hier eingereiht werden. — (Nicht bei Palacký.) 94. (1433), September 22 (in die sancti Mauricii). — Der Rat zu Brüx ersucht den zu Eger um Nachricht, ob ihm nichts von dem Zuge nach Böhmen bekannt sei. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 663. — (Nicht bei Palacký.) 95. 1434, Dezember 11 (sabbato post festum sancti Nicolay anno etc. 34). — Der Fürstentag zu Frankfurt faßt in 15 »stucken« Be- schlüsse über die innere und äußere Lage, darunter (»7. und 8. stuck«) wegen Abfertigung einer Botschaft an den Kaiser gegen Basel in Betreff der Einrichtung der geistlichen Gerichte, (»11. stuck":) »von des hussengeltz wegen« und (»15. stuck« :) »von der kirchen schinder wegen«. Kopialbuch, Fol. 39b bis 42b. — R. T. A., Bd. XI, S. 510. — (Nicht bei Palacký.) 96. 1435, Februar 20 (suntag vor kathedra Petri anno etc. 35), Waldsassen. — Bruder Konrad, Kellermeister des Klosters Waldsassen,
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Aus dem Egerer Stadtarchive. 51 ersucht den Egerer Rat, den Otto von Ileburg zu bewegen, daß er seinen Handel mit dem Kloster, das ohnehin schon durch die Hussiten großen Schaden gelitten und täglich noch leidet, bis zur Rückkehr des Abtes in Güte anstehen lasse. In einer Nachschrift meldet er auch, daß der König demnächst nach Böhmen reisen werde. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — Palacký, II, Nr. 933, S. 437 mit »16. Jänner«. 97. 1435, April 29 (freitag vor Walpurgis anno 35). — Abt Johannes von Waldsassen (Johannes Vendel aus Weiden, als Abt Johannes VI. von 1433 bis 1461) meldet dem Egerer Rat, daß sein Keller- meister morgen von wegen des Otto von Eilburg und des Gotteshauses vorsprechen werde, und bittet, ihm mit Rat und Tat an die Hand zu gehen. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — (Nicht bei Palacký.) 98. 1435, Oktober 12 (am mittbochen noch Dyonisii anno etc. 35), Waldsassen. — Derselbe ersucht den Egerer Rat, den Otto von Ileborg, der wegen angeblicher Ansprüche seines Vetters das Kloster beschädigen wolle, zu bewegen, daß dieser Handel vor dem Herrn von Plauen ausge- tragen werde. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — (Nicht bei Palacký.) 99. 1436, Februar 3 (an freitag noch unser lieben frawen tag purificacionis anno etc. 36), Plassenburg. — Markgraf Friedrich von Brandenburg dankt den Egerern für ihre Nachrichten und die mitgeteilten Schriften des Kaspar und Mathes Schlick und berichtet, daß der von Hohenlohe (»Hohenloch«) vom Kaiser zu ihm nach Plassenburg gekommen und ebenso wie sie (die Egerer) und noch mehr berichtet hätte, nämlich, daß der Meinhart von Neuhaus, Wilhelm Hase und andere Herren mit dem Kaiser nach Ungarn gegen Wardein und dann nach Böhmen zögen. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 752. — Palacký, II, Nr. 956, S. 454. 100. 1436, Juli 7 (am samstag vor Kiliani anno etc. 36), Cadolz- burg. — Derselbe dankt den Egerern für die ihm zugesandten Briefe des Kaisers und seiner Räte. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 827. — (Nicht bei Palacký.) 101. 1437, o. T. — Der Rat zu Buchau berichtet dem zu Eger, daß »pesze laith« (jedenfalls Nachzügler der Hussiten) in der Kirche zu Buchau Ornamente, Bücher und Kelche zerstört hätten, und bittet, den Buchauer Abgeordneten das heilige Almosen in Eger einsammeln zu lassen. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 664. — (Nicht bei Palacký.) 4*
Aus dem Egerer Stadtarchive. 51 ersucht den Egerer Rat, den Otto von Ileburg zu bewegen, daß er seinen Handel mit dem Kloster, das ohnehin schon durch die Hussiten großen Schaden gelitten und täglich noch leidet, bis zur Rückkehr des Abtes in Güte anstehen lasse. In einer Nachschrift meldet er auch, daß der König demnächst nach Böhmen reisen werde. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — Palacký, II, Nr. 933, S. 437 mit »16. Jänner«. 97. 1435, April 29 (freitag vor Walpurgis anno 35). — Abt Johannes von Waldsassen (Johannes Vendel aus Weiden, als Abt Johannes VI. von 1433 bis 1461) meldet dem Egerer Rat, daß sein Keller- meister morgen von wegen des Otto von Eilburg und des Gotteshauses vorsprechen werde, und bittet, ihm mit Rat und Tat an die Hand zu gehen. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — (Nicht bei Palacký.) 98. 1435, Oktober 12 (am mittbochen noch Dyonisii anno etc. 35), Waldsassen. — Derselbe ersucht den Egerer Rat, den Otto von Ileborg, der wegen angeblicher Ansprüche seines Vetters das Kloster beschädigen wolle, zu bewegen, daß dieser Handel vor dem Herrn von Plauen ausge- tragen werde. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 738. — (Nicht bei Palacký.) 99. 1436, Februar 3 (an freitag noch unser lieben frawen tag purificacionis anno etc. 36), Plassenburg. — Markgraf Friedrich von Brandenburg dankt den Egerern für ihre Nachrichten und die mitgeteilten Schriften des Kaspar und Mathes Schlick und berichtet, daß der von Hohenlohe (»Hohenloch«) vom Kaiser zu ihm nach Plassenburg gekommen und ebenso wie sie (die Egerer) und noch mehr berichtet hätte, nämlich, daß der Meinhart von Neuhaus, Wilhelm Hase und andere Herren mit dem Kaiser nach Ungarn gegen Wardein und dann nach Böhmen zögen. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 752. — Palacký, II, Nr. 956, S. 454. 100. 1436, Juli 7 (am samstag vor Kiliani anno etc. 36), Cadolz- burg. — Derselbe dankt den Egerern für die ihm zugesandten Briefe des Kaisers und seiner Räte. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 827. — (Nicht bei Palacký.) 101. 1437, o. T. — Der Rat zu Buchau berichtet dem zu Eger, daß »pesze laith« (jedenfalls Nachzügler der Hussiten) in der Kirche zu Buchau Ornamente, Bücher und Kelche zerstört hätten, und bittet, den Buchauer Abgeordneten das heilige Almosen in Eger einsammeln zu lassen. Orig. auf Pap. m. S. als Verschl., Fasz. 664. — (Nicht bei Palacký.) 4*
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52 Dr. Karl Siegl. Anhang. Zusammenstellung der der Stadt Eger anläßlich der Hussiten- kriege erwachsenen Auslagen. 1437, August. »Stadt Eger wegen des hussiten kriegs und anderen feindlichen un- ruhen ist in großen schulden last gerathen. Da man vor Cladrau gelegen« (1421) »hat die stadt Eger zu roß und fuß geschicket 2000 mann, haben gekostet 4000 fl. — Item do man vor Saatz lag« (1421), »schicket die stadt zu roß und fuß 1200 mann sambt denen reiß-wägen, haben gekostet 3000 fl. — Da die Hussiten vor Guttenstein« (1423) »lagen, schicket die stadt zu roß und zu fueß 400 mann, haben gekostet 300 fl. — Alß sie vor Müeß und Tachau zogen," (1423) »hat die stadt uf ermahnen der landtherren denen von Tachau zu hülff geschicket 100 pferd, kosteten 200 fl. — Item uf ermahnen des von Plan und der landtherren, alß sie vor Luditz und Plan gelegen, hat die stadt geschicket zu roß und fueß 1000 mann, thuen 1500 fl. — AlB Schwigau belägert war« (1421) »schicket die stadt 1500 mann, haben gekostet 1000 fl. — Alß man vor Carlstein zog, war die stadt vom marg- graffen aufgemahnet und schickte zu roß und fueß 100 mann, lagen 4 wochen im feldt, gekost 200 fl. — Item uf ermahnen des von Plan und derer von Pilßen wurden geschicket 40 pferd, haben kost 150 fl. — Uf ermahnen den von Schwamberg und anderer landtständen schicket die stadt noch 60 pferdt, haben kost 150 fl. — Alß die Hussiten vor Tauß lagen, schicket die stadt 150 pferd, so gekost 2500 fl. — Item vor Mieß schicket die stadt uf er- mahnen hertzog Hannßen in Bayern 80 pferdt, so gekostet 200 fl. — Uf weither ermahnen ietzt besagten hertzogens, alß er noch vor Tauß gestanden, 120 pferdt, kosten 200 fl. — Item uf begehren derer von Caden seynd ihnen geschicket worden 50 schützen, zwey monath lang, so die stadt mit pulver und bley versehen, kosten 2000 fl. — Da die fürsten und herren vor die Mieß zogen, schickte die stadt ihren zug, hat gekostet 2000 fl. — Dar- nach zogen die von Tachau auß und fingen der stadt soldaten und nahmen ihnen viel reißiges zeugs, also daß es der stadt damahls gekostet in die 3000 fl. — Und alß Sebastian Berkopff vor Sitha« (Zittau, 1426) »lag, war die stadt von hertzog auß Sachßen ermahnet und schickte 100 pferd, thun 200 fl. — Item alß Sebastian Berkopff zu Meißen durchzog« (1426) »schickte die stadt uff begehren des hertzogen von Sachßen ihren reißigen zeig aus, so gekostet hat 150 fl. — Und als die Hussiten ins Eger-Landt kamen« (1429) »kaufften sie sich umb 1000 fl. mit ihnen« (den Egerern) »ab, aber sie brennten viel dörffer, sitz und kirchen ab und thaten schaden biß in 10.000 fl. — Eben zu dießer zeit giengen der stadt vor zehrung und nachreyßen dem könig und fürsten auf bey 3000 fl. — Item ist gemeinem nutzen der christenheit zum besten zur beschickung der fürsten und herren angestellten tag verzehret worden 4000 fl. — Zu bevestigung der stadt ver- bauet worden 10.000 fl. — Item zu besoldung des reißigen zugs dieße jahr ausgegeben worden 20.000 fl. — Alß man leztens vor Tauß lag blieben der stadt außen 2 carthaunen und alle wägen, dadurch schaden erlitten 3000 fl. — Mehr ist in vergangenen jahr zu beyden, schäden gelt und zünß, auß- geben worden 30.000 fl. — thun alßo dieße außlaagen und erlittene schäden wegen des hussitischen kriegs in einer summa: 98.950 fl.
52 Dr. Karl Siegl. Anhang. Zusammenstellung der der Stadt Eger anläßlich der Hussiten- kriege erwachsenen Auslagen. 1437, August. »Stadt Eger wegen des hussiten kriegs und anderen feindlichen un- ruhen ist in großen schulden last gerathen. Da man vor Cladrau gelegen« (1421) »hat die stadt Eger zu roß und fuß geschicket 2000 mann, haben gekostet 4000 fl. — Item do man vor Saatz lag« (1421), »schicket die stadt zu roß und fuß 1200 mann sambt denen reiß-wägen, haben gekostet 3000 fl. — Da die Hussiten vor Guttenstein« (1423) »lagen, schicket die stadt zu roß und zu fueß 400 mann, haben gekostet 300 fl. — Alß sie vor Müeß und Tachau zogen," (1423) »hat die stadt uf ermahnen der landtherren denen von Tachau zu hülff geschicket 100 pferd, kosteten 200 fl. — Item uf ermahnen des von Plan und der landtherren, alß sie vor Luditz und Plan gelegen, hat die stadt geschicket zu roß und fueß 1000 mann, thuen 1500 fl. — AlB Schwigau belägert war« (1421) »schicket die stadt 1500 mann, haben gekostet 1000 fl. — Alß man vor Carlstein zog, war die stadt vom marg- graffen aufgemahnet und schickte zu roß und fueß 100 mann, lagen 4 wochen im feldt, gekost 200 fl. — Item uf ermahnen des von Plan und derer von Pilßen wurden geschicket 40 pferd, haben kost 150 fl. — Uf ermahnen den von Schwamberg und anderer landtständen schicket die stadt noch 60 pferdt, haben kost 150 fl. — Alß die Hussiten vor Tauß lagen, schicket die stadt 150 pferd, so gekost 2500 fl. — Item vor Mieß schicket die stadt uf er- mahnen hertzog Hannßen in Bayern 80 pferdt, so gekostet 200 fl. — Uf weither ermahnen ietzt besagten hertzogens, alß er noch vor Tauß gestanden, 120 pferdt, kosten 200 fl. — Item uf begehren derer von Caden seynd ihnen geschicket worden 50 schützen, zwey monath lang, so die stadt mit pulver und bley versehen, kosten 2000 fl. — Da die fürsten und herren vor die Mieß zogen, schickte die stadt ihren zug, hat gekostet 2000 fl. — Dar- nach zogen die von Tachau auß und fingen der stadt soldaten und nahmen ihnen viel reißiges zeugs, also daß es der stadt damahls gekostet in die 3000 fl. — Und alß Sebastian Berkopff vor Sitha« (Zittau, 1426) »lag, war die stadt von hertzog auß Sachßen ermahnet und schickte 100 pferd, thun 200 fl. — Item alß Sebastian Berkopff zu Meißen durchzog« (1426) »schickte die stadt uff begehren des hertzogen von Sachßen ihren reißigen zeig aus, so gekostet hat 150 fl. — Und als die Hussiten ins Eger-Landt kamen« (1429) »kaufften sie sich umb 1000 fl. mit ihnen« (den Egerern) »ab, aber sie brennten viel dörffer, sitz und kirchen ab und thaten schaden biß in 10.000 fl. — Eben zu dießer zeit giengen der stadt vor zehrung und nachreyßen dem könig und fürsten auf bey 3000 fl. — Item ist gemeinem nutzen der christenheit zum besten zur beschickung der fürsten und herren angestellten tag verzehret worden 4000 fl. — Zu bevestigung der stadt ver- bauet worden 10.000 fl. — Item zu besoldung des reißigen zugs dieße jahr ausgegeben worden 20.000 fl. — Alß man leztens vor Tauß lag blieben der stadt außen 2 carthaunen und alle wägen, dadurch schaden erlitten 3000 fl. — Mehr ist in vergangenen jahr zu beyden, schäden gelt und zünß, auß- geben worden 30.000 fl. — thun alßo dieße außlaagen und erlittene schäden wegen des hussitischen kriegs in einer summa: 98.950 fl.
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Aus dem Egerer Stadtarchive. 53 Welche große außlaagen und erlittene schäden eben in diefem jahr (1437) ihro Kay. May. Sigismundo, do er allhier lehen verliehen, wie nach- stehend zu leßen, vorgetragen und verrechnet worden, die stadt destwegen viel privilegiert, aber wenig ergötzt.« Ratschronik, Fol. 49b bis 51b (Sign.: G, 12). II. Aus einem Kopialbuche des Egerer Stadtarchivs. Außer den mit 1457 beginnenden Korrespondenz-Kopialbüchern, welche den Briefwechsel des Rats nach auswärts enthalten, besitzt unser Archiv auch mehrere Urkunden-Kopialbücher aus dem 15. Jahrhundert mit zahlreichen Abschriften von Testamenten, Verträgen, Urfehdebriefen usw., mitunter auch von allgemein wichtigen Urkunden. Auf die Bedeutung eines dieser Bücher der letztgenannten Gruppe hat schon Prof. Dr. Franz Kürschner in seinem im XLII. Bande der Mitteilungen der kais. Akademie der Wissenschaften erschienenen Be- richte »Das Archiv der Stadt Eger« hingewiesen. Dieses Buch befaßt sich ausschließlich mit gemeinwichtigen Urkunden aus der Hussitenzeit, aus der Zeit Georgs von Podiebrad, K. Albrechts II., K. Friedrichs III. und auch mit einigen Reichstagsakten. Es lag ursprünglich nur in losen Bögen vor, wurde erst vor einigen Jahren mit einem dauerhaften Ein- bande versehen und besteht aus acht Lagen mit achtundachtzig Blättern in Folio, und zwar fünf Lagen zu zwölf, zwei zu je zehn und eine Lage mit acht Folien. Das erste und letzte Blatt sind unbeschrieben. Die einzelnen Abschriften sind nicht in zeitlicher Ordnung, sondern, wie eben der Kopist die Originale oder Gleichstücke zur Hand bekam, was auch bei anderen unseren Kopialbüchern der Fall ist, hintereinander ohne Zwischenräume eingetragen. So sauber und nett das ganze Buch geschrieben ist, so nahm sich der Schreiber bei einigen Urkunden doch nicht die Mühe, auch das Datum des Stückes mit beizufügen. Mit einem »Geben etc.« schließt er die Abschrift ab, und bei Sicherstellung der Ausstellung stößt man in- folge des Mangels einschlägiger Literatur bisweilen auf recht erhebliche Schwierigkeiten. Im ganzen weist das Kopiale nur zwei verschiedene, dabei sehr geübte Handschriften auf, die beide ihrem Charakter nach der ersten Hälfte und der Mitte des 15. Jahrhunderts angehören. Die erste Schrift von Folio 2 ab zeigt viele Ahnlichkeiten mit der Schrift des Egid (»Gilg«) Mulffer, der vom Jahre 1429 bis 1462 Stadtschreiber in Eger war. Mit Sicherheit läßt sich aber das nicht behaupten, weil von ihm sonst nur fluchtig geschriebene Konzepte mit Abkürzungen zur Ver- gleichung vorliegen. Mitten im Satze einer Urkunde vom Jahre 1434, auf Folio 40 a, bricht er (mit »und«) ab, eine zweite Hand setzt mit
Aus dem Egerer Stadtarchive. 53 Welche große außlaagen und erlittene schäden eben in diefem jahr (1437) ihro Kay. May. Sigismundo, do er allhier lehen verliehen, wie nach- stehend zu leßen, vorgetragen und verrechnet worden, die stadt destwegen viel privilegiert, aber wenig ergötzt.« Ratschronik, Fol. 49b bis 51b (Sign.: G, 12). II. Aus einem Kopialbuche des Egerer Stadtarchivs. Außer den mit 1457 beginnenden Korrespondenz-Kopialbüchern, welche den Briefwechsel des Rats nach auswärts enthalten, besitzt unser Archiv auch mehrere Urkunden-Kopialbücher aus dem 15. Jahrhundert mit zahlreichen Abschriften von Testamenten, Verträgen, Urfehdebriefen usw., mitunter auch von allgemein wichtigen Urkunden. Auf die Bedeutung eines dieser Bücher der letztgenannten Gruppe hat schon Prof. Dr. Franz Kürschner in seinem im XLII. Bande der Mitteilungen der kais. Akademie der Wissenschaften erschienenen Be- richte »Das Archiv der Stadt Eger« hingewiesen. Dieses Buch befaßt sich ausschließlich mit gemeinwichtigen Urkunden aus der Hussitenzeit, aus der Zeit Georgs von Podiebrad, K. Albrechts II., K. Friedrichs III. und auch mit einigen Reichstagsakten. Es lag ursprünglich nur in losen Bögen vor, wurde erst vor einigen Jahren mit einem dauerhaften Ein- bande versehen und besteht aus acht Lagen mit achtundachtzig Blättern in Folio, und zwar fünf Lagen zu zwölf, zwei zu je zehn und eine Lage mit acht Folien. Das erste und letzte Blatt sind unbeschrieben. Die einzelnen Abschriften sind nicht in zeitlicher Ordnung, sondern, wie eben der Kopist die Originale oder Gleichstücke zur Hand bekam, was auch bei anderen unseren Kopialbüchern der Fall ist, hintereinander ohne Zwischenräume eingetragen. So sauber und nett das ganze Buch geschrieben ist, so nahm sich der Schreiber bei einigen Urkunden doch nicht die Mühe, auch das Datum des Stückes mit beizufügen. Mit einem »Geben etc.« schließt er die Abschrift ab, und bei Sicherstellung der Ausstellung stößt man in- folge des Mangels einschlägiger Literatur bisweilen auf recht erhebliche Schwierigkeiten. Im ganzen weist das Kopiale nur zwei verschiedene, dabei sehr geübte Handschriften auf, die beide ihrem Charakter nach der ersten Hälfte und der Mitte des 15. Jahrhunderts angehören. Die erste Schrift von Folio 2 ab zeigt viele Ahnlichkeiten mit der Schrift des Egid (»Gilg«) Mulffer, der vom Jahre 1429 bis 1462 Stadtschreiber in Eger war. Mit Sicherheit läßt sich aber das nicht behaupten, weil von ihm sonst nur fluchtig geschriebene Konzepte mit Abkürzungen zur Ver- gleichung vorliegen. Mitten im Satze einer Urkunde vom Jahre 1434, auf Folio 40 a, bricht er (mit »und«) ab, eine zweite Hand setzt mit
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54 Dr. Karl Siegl. etwas dunklerer Tinte den begonnenen Satz fort und diese zweite Hand- schrift bleibt dann bis zum Schlusse des Folio 87 b. War Mulffer der erste Schreiber, so dürfte sein Gehilfe, sein »diener Kunrad«, der zweite gewesen sein. Das älteste Stück in diesem Kopiale1) ist eine Teidigung der Her- zoge von Österreich im Stritte der Stadt Passau mit dem Bischofe Albrecht von Passau vom Jahre 1368, das jüngste eine Friedensberedung des Ratzko von Janowitz mit Herzog Albrecht von Bayern vom Jahre 1456. Der Inhalt der Urkunden ist in chronologischer Reihenfolge und, soweit sich die Ausstellungszeit der undatierten Stücke feststellen ließ, in Kürze folgender: 1. 1368, April 21 (am nechsten freitag vor sanndt Jorgen tag 1368), Wien. — Die Herzoge und Gebrüder Albrecht und Leupold von Österreich legen einen langjährigen Streit zwischen den Bürgern und dem Bischofe von Passau also bei: die Bürger der Stadt Passau sind verpflichtet, die in den früheren Spruchbriefen erlassenen und von ihnen beschwornen Anordnungen des Schiedsgerichtes zu beobachten; die beiderseitigen Gefangenen sind zu ledigen; die Baumgärten, in welchen einige in diesem Kriege gefallene Bürger begraben liegen, sind in Friedhöfe zu verwandeln und haben die Bürger zur Bestreitung der hiezu erforderlichen Kosten den Chorherren des Kapitels 100 Pfund Wiener Pfg. abzuliefern; zur Vergütung der aufgelaufenen Kriegsschäden haben die Bürger durch zehn Jahre lang 1000 Pfund Wiener Pfg. auf der Feste St. Görgen-Berg zu reichen; wegen der Feste Wildenstein habe ein gütlicher Austrag zu geschehen; jeder künftige Bischof habe bei seinem Regierungsantritte mit den Bürgern einen gesiegelten Vertrag abzuschließen: der Rat habe in Hinkunft aus 12 bis 19 Mitgliedern, darunter mindestens zwei Männer aus des Bischofs Hofgesinde, zu be- stehen; der Bischof habe das Recht, diese nach Willkür zu bestrafen oder auch abzusetzen; die Mitglieder des Rats haben dem Bischofe Gehorsam zu schwören und dreimal in der Woche auf öffentlicher Schranne Ratstag zu halten. Schließlich versprechen die Bürger den Herzogen gegen alle ihre Feinde beizustehen und wird dieser Vertrag von allen Bürgern der Stadt, die über 16 Jahre alt sind, beschworen. Der Schwur soll alle zehn Jahre erneuert werden. Siegler: die beiden Herzoge. Fol. 26 a bis 30 b. — Regest bei Lang-Freiberg (»Regesta sive rerum boicarum autographa«), Bd. 9, S. 197, mit der irrigen Anführung, daß »dreimal des Jahres« statt »dreimal in der Woche«, wie oben, Ratstag gehalten werden solle. — Dr. A. Erhard, Geschichte der Stadt Passau, I, S. 130, Regest. 2. 1389, Mai 5 (des mittwochenn nach sannd Philips und Jacobs tag 1389), Eger. — Wenzel, röm. König etc., die Bischöfe Lamprecht 1) Signatur: F, b, 3.
54 Dr. Karl Siegl. etwas dunklerer Tinte den begonnenen Satz fort und diese zweite Hand- schrift bleibt dann bis zum Schlusse des Folio 87 b. War Mulffer der erste Schreiber, so dürfte sein Gehilfe, sein »diener Kunrad«, der zweite gewesen sein. Das älteste Stück in diesem Kopiale1) ist eine Teidigung der Her- zoge von Österreich im Stritte der Stadt Passau mit dem Bischofe Albrecht von Passau vom Jahre 1368, das jüngste eine Friedensberedung des Ratzko von Janowitz mit Herzog Albrecht von Bayern vom Jahre 1456. Der Inhalt der Urkunden ist in chronologischer Reihenfolge und, soweit sich die Ausstellungszeit der undatierten Stücke feststellen ließ, in Kürze folgender: 1. 1368, April 21 (am nechsten freitag vor sanndt Jorgen tag 1368), Wien. — Die Herzoge und Gebrüder Albrecht und Leupold von Österreich legen einen langjährigen Streit zwischen den Bürgern und dem Bischofe von Passau also bei: die Bürger der Stadt Passau sind verpflichtet, die in den früheren Spruchbriefen erlassenen und von ihnen beschwornen Anordnungen des Schiedsgerichtes zu beobachten; die beiderseitigen Gefangenen sind zu ledigen; die Baumgärten, in welchen einige in diesem Kriege gefallene Bürger begraben liegen, sind in Friedhöfe zu verwandeln und haben die Bürger zur Bestreitung der hiezu erforderlichen Kosten den Chorherren des Kapitels 100 Pfund Wiener Pfg. abzuliefern; zur Vergütung der aufgelaufenen Kriegsschäden haben die Bürger durch zehn Jahre lang 1000 Pfund Wiener Pfg. auf der Feste St. Görgen-Berg zu reichen; wegen der Feste Wildenstein habe ein gütlicher Austrag zu geschehen; jeder künftige Bischof habe bei seinem Regierungsantritte mit den Bürgern einen gesiegelten Vertrag abzuschließen: der Rat habe in Hinkunft aus 12 bis 19 Mitgliedern, darunter mindestens zwei Männer aus des Bischofs Hofgesinde, zu be- stehen; der Bischof habe das Recht, diese nach Willkür zu bestrafen oder auch abzusetzen; die Mitglieder des Rats haben dem Bischofe Gehorsam zu schwören und dreimal in der Woche auf öffentlicher Schranne Ratstag zu halten. Schließlich versprechen die Bürger den Herzogen gegen alle ihre Feinde beizustehen und wird dieser Vertrag von allen Bürgern der Stadt, die über 16 Jahre alt sind, beschworen. Der Schwur soll alle zehn Jahre erneuert werden. Siegler: die beiden Herzoge. Fol. 26 a bis 30 b. — Regest bei Lang-Freiberg (»Regesta sive rerum boicarum autographa«), Bd. 9, S. 197, mit der irrigen Anführung, daß »dreimal des Jahres« statt »dreimal in der Woche«, wie oben, Ratstag gehalten werden solle. — Dr. A. Erhard, Geschichte der Stadt Passau, I, S. 130, Regest. 2. 1389, Mai 5 (des mittwochenn nach sannd Philips und Jacobs tag 1389), Eger. — Wenzel, röm. König etc., die Bischöfe Lamprecht 1) Signatur: F, b, 3.
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Aus dem Egerer Stadtarchive. 55 zu Bamberg und Gerhard zu Würzburg, die Pfalzgrafen Stefan und Friedrich bei Rh., die Bischöfe Johannes zu Regensburg und Otto zu Augsburg, Markgraf Wilhelm d. J. zu Meißen, Landgraf Hermann zu Hessen, Burggraf Friedrich zu Nürnberg, Graf Eberhart zu Würtemberg, Graf Friedrich von Öttingen, Graf Albrecht zu Leuchtemberg, Friedrich von Heydeck und die Bürger und Räte der Städte Regensburg, Nürn- berg und Weißenburg errichten und geloben am Reichstage zu Eger »zu nutz, fride und gemach« des Reiches einen Landfrieden auf sechs Jahre. Dieser Landfriede enthält in 46 Absätzen Bestimmungen über das Schiedsgericht, das aus je vier Vertretern der Fürsten und der Städte und einem vom Könige bestimmten Obmann bestehen und in den nächsten 14 Tagen über alle wichtigen Dinge, die aufgezählt werden, in einer der Städte: Würzburg, Neustadt, Bamberg oder Nürnberg beraten und Sonntag in der Goldfasten eben wieder in einer dieser Städte über ein- gelaufene Klagen entscheiden soll. Dieser Landfriede habe zu gelten am Rhein, in Schwaben, Franken, Thüringen, Hessen und in Meißen. Wer dem Frieden nicht beitrete, sei von den Segnungen desselben ausge- schlossen. Bündnisse der gemeinen Städte werden aufgehoben und fürder- hin nicht mehr geduldet. Dieser Landfriede sei von allen Amtleuten, Mannen usw. jener Herren, die im Landfrieden sitzen, binnen zwei Monaten zu beschwören. Fol. 2 a bis 6 a. — Reichstagsakten, II, 52 ff., 152 ff. — Erwähnt bei Pelzel, Gesch. Böhmens, S. 209. — Palacký, Gesch. v. B., VI. Bch., Kap. I, S. 52 bis 55. — Lindner, Gesch. Wenzels II. (IV.), II, 57 ff. — Gradl, Gesch. d. Egerl., S. 268, 269, und Bachmann, Gesch. B., I, S. 864. 3. 1412, März 15 (des nechsten dinstags nach dem sonntag Letare anno 12), Prag. — Wenzel, röm. König ete., gelobt die von Albrecht von Kolowrat, Burggrafen von Elbogen, für Stadt und Land Elbogen, Janko zu Hertenberg und Hans Forster, Pfleger zu Eger, für die Schlösser Hertenberg und Neudeck und die Stadt und das Land Eger »um des landes friedes und gemachs wegen« mit Johann und Ludwig, Pfalzgrafen bei Rhein und Herzogen in Bayern, Friedrich und Wilhelm, Gebrüder, Landgrafen von Thüringen und Markgrafen zu Meißen, Johannes, Burggrafen zu Nürn- berg, Heinrich und Günther, Grafen zu Schwarzburg-Sondershausen, Konrad, Abt zu Waldsassen, Mechthild, Landgräfin zu Leuchtemberg, Tobias Waldauer, Heimeran Nothaft und Hans Parsberger, für deren Lande und Gebiete, geschlossene »eynung gancz und unveruckt zu halden und zw volfuren«, und gebietet seinen Amtleuten, Pflegern usw. diese Einung zu beschwören und sich darnach zu halten. Fol. 9 a. — Erwähnt bei Gradl, a. a. O., S. 314. 4. (1412), März 15 (dinstag nach dem suntag Letare), Prag. — Wenzel, röm. König etc., gibt dem Bürgermeister, dem Rat und der
Aus dem Egerer Stadtarchive. 55 zu Bamberg und Gerhard zu Würzburg, die Pfalzgrafen Stefan und Friedrich bei Rh., die Bischöfe Johannes zu Regensburg und Otto zu Augsburg, Markgraf Wilhelm d. J. zu Meißen, Landgraf Hermann zu Hessen, Burggraf Friedrich zu Nürnberg, Graf Eberhart zu Würtemberg, Graf Friedrich von Öttingen, Graf Albrecht zu Leuchtemberg, Friedrich von Heydeck und die Bürger und Räte der Städte Regensburg, Nürn- berg und Weißenburg errichten und geloben am Reichstage zu Eger »zu nutz, fride und gemach« des Reiches einen Landfrieden auf sechs Jahre. Dieser Landfriede enthält in 46 Absätzen Bestimmungen über das Schiedsgericht, das aus je vier Vertretern der Fürsten und der Städte und einem vom Könige bestimmten Obmann bestehen und in den nächsten 14 Tagen über alle wichtigen Dinge, die aufgezählt werden, in einer der Städte: Würzburg, Neustadt, Bamberg oder Nürnberg beraten und Sonntag in der Goldfasten eben wieder in einer dieser Städte über ein- gelaufene Klagen entscheiden soll. Dieser Landfriede habe zu gelten am Rhein, in Schwaben, Franken, Thüringen, Hessen und in Meißen. Wer dem Frieden nicht beitrete, sei von den Segnungen desselben ausge- schlossen. Bündnisse der gemeinen Städte werden aufgehoben und fürder- hin nicht mehr geduldet. Dieser Landfriede sei von allen Amtleuten, Mannen usw. jener Herren, die im Landfrieden sitzen, binnen zwei Monaten zu beschwören. Fol. 2 a bis 6 a. — Reichstagsakten, II, 52 ff., 152 ff. — Erwähnt bei Pelzel, Gesch. Böhmens, S. 209. — Palacký, Gesch. v. B., VI. Bch., Kap. I, S. 52 bis 55. — Lindner, Gesch. Wenzels II. (IV.), II, 57 ff. — Gradl, Gesch. d. Egerl., S. 268, 269, und Bachmann, Gesch. B., I, S. 864. 3. 1412, März 15 (des nechsten dinstags nach dem sonntag Letare anno 12), Prag. — Wenzel, röm. König ete., gelobt die von Albrecht von Kolowrat, Burggrafen von Elbogen, für Stadt und Land Elbogen, Janko zu Hertenberg und Hans Forster, Pfleger zu Eger, für die Schlösser Hertenberg und Neudeck und die Stadt und das Land Eger »um des landes friedes und gemachs wegen« mit Johann und Ludwig, Pfalzgrafen bei Rhein und Herzogen in Bayern, Friedrich und Wilhelm, Gebrüder, Landgrafen von Thüringen und Markgrafen zu Meißen, Johannes, Burggrafen zu Nürn- berg, Heinrich und Günther, Grafen zu Schwarzburg-Sondershausen, Konrad, Abt zu Waldsassen, Mechthild, Landgräfin zu Leuchtemberg, Tobias Waldauer, Heimeran Nothaft und Hans Parsberger, für deren Lande und Gebiete, geschlossene »eynung gancz und unveruckt zu halden und zw volfuren«, und gebietet seinen Amtleuten, Pflegern usw. diese Einung zu beschwören und sich darnach zu halten. Fol. 9 a. — Erwähnt bei Gradl, a. a. O., S. 314. 4. (1412), März 15 (dinstag nach dem suntag Letare), Prag. — Wenzel, röm. König etc., gibt dem Bürgermeister, dem Rat und der
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56 Dr. Karl Siegl. ganzen Gemein in Eger bekannt, daß er die durch ihren Ratsgenossen Erhard Rudisch überbrachte Botschaft von der »eynung" wegen zur Kenntnis nehme und verweist sie auf die dem Rudisch mündlich gege- benen Aufträge. Fol. 9 b. — Gradl, ebenda, S. 314. 5. 1412, April 4 (montag nach dem hl. ostertag 1412), Sulzbach. — Johannes, Pfalzgraf bei Rhein und Herzog von Bayern, ge- lobt, die von seinem Hauptmanne Konrad Michelsperger zu Bärnau, für die Schlösser Bärnau, Bleistein, Wildenau und Dreswitz und für alle seine Lande und Schlösser, Inwohner und Zugehörigen mit den Fürsten, Herren, Rittern und Knechten als: (es folgen dieselben Namen wie oben Nr. 3) geschlossene Einung stets, ganz und unverrückt zu halten und gebietet seinen Pflegern usw. diese »eynung" zu beschwören. Fol. 9 b bis 10 a. 6. 1412, April 13 (an der nechsten mittwoch nach dem suntag Quasi modo geniti 1412). — Wenzel, röm. König etc., für Stadt und Land Elbogen, für die Schlösser Hertenberg und Neudeck, Stadt und Land Eger, Ludwig, Pfalzgraf bei Rhein etc., für Waldeck und Kemnat und allen Zugehörungen, Johann, Pfalzgraf bei Rhein etc., für Bärnau, Bleistein, Dreswitz und Wildenau und allen Zugehörungen, Friedrich und Wilhelm, Gebrüder, Landgrafen zu Thüringen etc., für Arnshaug, Saalfeld, Weida, Pergau, Ziegenruck, Triptis und Auma und allen Zugehörungen, Friedrich d. J., Landgraf in Thüringen etc., für Voitsberg, Zwickau, Ölsnitz, Adorf, Thierstein, Mühldruff, Elsterberg, Planitz, Wiesenberg, Plon, Falkenstein und Dreuen und allen Zugehörungen, Heinrich und Günther, Grafen von Schwarzburg ete., für Mylau, Schöneck und Sparnberg, Albrecht von Leisnick, für Schwarzenberg und allen Zugehörungen, Mechthild, Landgräfin von Leuchtemberg, für Schloß Neuhaus (an der Nab), Konrad, Abt zu Waldsassen, für das ganze Stiftsgebiet, Hans Parsberger, für Stornstein, Neustadt, Grafenwehr und Schönkirchen und allen Zuge- hörungen, endlich Heinz von Zedwitz, für Schloß Neiperg und allen seinen Zugehörungen, bekennen zum Zwecke der Behebung »schwerer beschedigunge, rawberey, dieberey usw." eine »einung" beschworen und besiegelt haben. In mehreren Artikeln werden die Vorschriften gegen räuberische Eingriffe festgesetzt, die Bestimmungen über die Einrichtung des »Rats« der Einung, der alle acht Wochen in Eger zu tagen habe, geregelt und wird schließlich auch bestimmt, wieviel jeder der Verbün- deten an Pferden im Bedarfsfalle beizustellen hätte. Diese Einung soll durch drei Jahre a dato des Briefes Kraft haben. Siegler: Albrecht Kolowrat, Hauptmann zu Elbogen, der Rat zu Elbogen, Hans Forster, Pfleger zu Eger, der Rat zu Eger von des Königs wegen, Hartung von
56 Dr. Karl Siegl. ganzen Gemein in Eger bekannt, daß er die durch ihren Ratsgenossen Erhard Rudisch überbrachte Botschaft von der »eynung" wegen zur Kenntnis nehme und verweist sie auf die dem Rudisch mündlich gege- benen Aufträge. Fol. 9 b. — Gradl, ebenda, S. 314. 5. 1412, April 4 (montag nach dem hl. ostertag 1412), Sulzbach. — Johannes, Pfalzgraf bei Rhein und Herzog von Bayern, ge- lobt, die von seinem Hauptmanne Konrad Michelsperger zu Bärnau, für die Schlösser Bärnau, Bleistein, Wildenau und Dreswitz und für alle seine Lande und Schlösser, Inwohner und Zugehörigen mit den Fürsten, Herren, Rittern und Knechten als: (es folgen dieselben Namen wie oben Nr. 3) geschlossene Einung stets, ganz und unverrückt zu halten und gebietet seinen Pflegern usw. diese »eynung" zu beschwören. Fol. 9 b bis 10 a. 6. 1412, April 13 (an der nechsten mittwoch nach dem suntag Quasi modo geniti 1412). — Wenzel, röm. König etc., für Stadt und Land Elbogen, für die Schlösser Hertenberg und Neudeck, Stadt und Land Eger, Ludwig, Pfalzgraf bei Rhein etc., für Waldeck und Kemnat und allen Zugehörungen, Johann, Pfalzgraf bei Rhein etc., für Bärnau, Bleistein, Dreswitz und Wildenau und allen Zugehörungen, Friedrich und Wilhelm, Gebrüder, Landgrafen zu Thüringen etc., für Arnshaug, Saalfeld, Weida, Pergau, Ziegenruck, Triptis und Auma und allen Zugehörungen, Friedrich d. J., Landgraf in Thüringen etc., für Voitsberg, Zwickau, Ölsnitz, Adorf, Thierstein, Mühldruff, Elsterberg, Planitz, Wiesenberg, Plon, Falkenstein und Dreuen und allen Zugehörungen, Heinrich und Günther, Grafen von Schwarzburg ete., für Mylau, Schöneck und Sparnberg, Albrecht von Leisnick, für Schwarzenberg und allen Zugehörungen, Mechthild, Landgräfin von Leuchtemberg, für Schloß Neuhaus (an der Nab), Konrad, Abt zu Waldsassen, für das ganze Stiftsgebiet, Hans Parsberger, für Stornstein, Neustadt, Grafenwehr und Schönkirchen und allen Zuge- hörungen, endlich Heinz von Zedwitz, für Schloß Neiperg und allen seinen Zugehörungen, bekennen zum Zwecke der Behebung »schwerer beschedigunge, rawberey, dieberey usw." eine »einung" beschworen und besiegelt haben. In mehreren Artikeln werden die Vorschriften gegen räuberische Eingriffe festgesetzt, die Bestimmungen über die Einrichtung des »Rats« der Einung, der alle acht Wochen in Eger zu tagen habe, geregelt und wird schließlich auch bestimmt, wieviel jeder der Verbün- deten an Pferden im Bedarfsfalle beizustellen hätte. Diese Einung soll durch drei Jahre a dato des Briefes Kraft haben. Siegler: Albrecht Kolowrat, Hauptmann zu Elbogen, der Rat zu Elbogen, Hans Forster, Pfleger zu Eger, der Rat zu Eger von des Königs wegen, Hartung von
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Aus dem Egerer Stadtarchive. 57 Egloffstein und Konrad Michelsperger von der Herzoge von Bayern wegen, Ott von Kotwitz und Hans von Sparnberg von der Markgrafen wegen, Konrad von Tettau von des Landgrafen wegen und Konrad Metzsche von des von Schwarzburg wegen. Fol. 6b bis 8a. — Orig. auf Pap. mit den 10 anhang. Siegeln im Eg. Stadt- arch., Urk. Nr. 321. — Čelakovský, Privilegia regal. civit. provinc. regni Bohemiae, Nr. 851, S. 1141 bis 1147. 7. (1422, zwischen Februar 9 und März 9.) — Die Partei des Landfriedens im westlichen Böhmen schließt einen Waffenstillstand mit den Pragern. Ohne Datum. Fol. 25a, b. — Siehe oben S. 36, Nr. 11. 8. 1424, Februar 10 (anno etc. 24, am tag der loblichen Scolasticen tag). — Die katholischen Herren in Böhmen schließen einen Waffen- stillstand mit den Taboriten. Fol. 18a bis 19a. — Ebenda, S. 38, Nr. 21. 9. (1424, Mitte Oktober.) — Die Beschlüsse der Katholiken und Utraquisten auf dem Landtage zu Zditz. Ohne Datum. Fol. 10 a bis 12b. — Ebenda, S. 39, Nr. 23. 10. 1427, Jänner 15 (am mitwochen vor Anthony). — Die frän- kische Ritterschaft stiftet zur Bekämpfung der Ungläubigen in Böhmen den St. Georgs-Ritterbund. Fol. 57a bis 58 b — Ebenda, S. 41, Nr. 32. 11. 1427, Feber 14 (zu sant Valentin tag 1427), Strehlen. — Die Fürsten und Städte in Schlesien schließen mit König Siegmunds Partei in Böhmen ein Bündnis zur Bekämpfung der Hussiten. Fol. 58b bis 59b. — Ebenda, S 41, Nr. 33. 12. 1429, Mai 23 (am montag nach der feyr der hl. drivaltikeit 1429). — Beschlüsse des Prager Landtages in Betreff des künftigen Koziliums und wegen eines Waffenstillstandes. Fol. 52b bis 53b. — Ebenda, S. 43, Nr. 45. 13. (c. 1429.) — Kurfürst N. N. ersucht einen Ungenannten um Mitteilung von Ratschlägen, wie dem Blutvergießen in Böhmen zu steuern wäre. Ohne Datum. Fol. 62 a bis 63a. — Ebenda, S. 47, Nr. 74. 14. 1431, März 14 (mitwoch nach Gregorii anno etc. 31). — König Siegmund fordert zu einem Heereszuge gegen die Hussiten auf. Fol. 64b bis 66a. — Ebenda, S. 47, Nr. 77. 15. (1431, März bis April.) — Heereszugsordnung für den Kreuzzug gegen die Hussiten. Ohne Datum. Fol. 66 a bis 69b. — Ebenda, S. 48, Nr. 78. 16. (1431, April 2.) — König Siegmund sichert den Teilnehmern am (Baseler) Konzil ein freies Geleite zu. Ohne Datum. Fol. 51b bis 52a. — Ebenda, S. 48, Nr. 79.
Aus dem Egerer Stadtarchive. 57 Egloffstein und Konrad Michelsperger von der Herzoge von Bayern wegen, Ott von Kotwitz und Hans von Sparnberg von der Markgrafen wegen, Konrad von Tettau von des Landgrafen wegen und Konrad Metzsche von des von Schwarzburg wegen. Fol. 6b bis 8a. — Orig. auf Pap. mit den 10 anhang. Siegeln im Eg. Stadt- arch., Urk. Nr. 321. — Čelakovský, Privilegia regal. civit. provinc. regni Bohemiae, Nr. 851, S. 1141 bis 1147. 7. (1422, zwischen Februar 9 und März 9.) — Die Partei des Landfriedens im westlichen Böhmen schließt einen Waffenstillstand mit den Pragern. Ohne Datum. Fol. 25a, b. — Siehe oben S. 36, Nr. 11. 8. 1424, Februar 10 (anno etc. 24, am tag der loblichen Scolasticen tag). — Die katholischen Herren in Böhmen schließen einen Waffen- stillstand mit den Taboriten. Fol. 18a bis 19a. — Ebenda, S. 38, Nr. 21. 9. (1424, Mitte Oktober.) — Die Beschlüsse der Katholiken und Utraquisten auf dem Landtage zu Zditz. Ohne Datum. Fol. 10 a bis 12b. — Ebenda, S. 39, Nr. 23. 10. 1427, Jänner 15 (am mitwochen vor Anthony). — Die frän- kische Ritterschaft stiftet zur Bekämpfung der Ungläubigen in Böhmen den St. Georgs-Ritterbund. Fol. 57a bis 58 b — Ebenda, S. 41, Nr. 32. 11. 1427, Feber 14 (zu sant Valentin tag 1427), Strehlen. — Die Fürsten und Städte in Schlesien schließen mit König Siegmunds Partei in Böhmen ein Bündnis zur Bekämpfung der Hussiten. Fol. 58b bis 59b. — Ebenda, S 41, Nr. 33. 12. 1429, Mai 23 (am montag nach der feyr der hl. drivaltikeit 1429). — Beschlüsse des Prager Landtages in Betreff des künftigen Koziliums und wegen eines Waffenstillstandes. Fol. 52b bis 53b. — Ebenda, S. 43, Nr. 45. 13. (c. 1429.) — Kurfürst N. N. ersucht einen Ungenannten um Mitteilung von Ratschlägen, wie dem Blutvergießen in Böhmen zu steuern wäre. Ohne Datum. Fol. 62 a bis 63a. — Ebenda, S. 47, Nr. 74. 14. 1431, März 14 (mitwoch nach Gregorii anno etc. 31). — König Siegmund fordert zu einem Heereszuge gegen die Hussiten auf. Fol. 64b bis 66a. — Ebenda, S. 47, Nr. 77. 15. (1431, März bis April.) — Heereszugsordnung für den Kreuzzug gegen die Hussiten. Ohne Datum. Fol. 66 a bis 69b. — Ebenda, S. 48, Nr. 78. 16. (1431, April 2.) — König Siegmund sichert den Teilnehmern am (Baseler) Konzil ein freies Geleite zu. Ohne Datum. Fol. 51b bis 52a. — Ebenda, S. 48, Nr. 79.
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58 Dr. Karl Siegl. 17. (1431), Juli 3 (am dinstag nach visitacionis Marie), Nürnberg. Derselbe verwahrt sich gegen das Gerücht, daß er an dem Scheitern der Egerer Verhandlungen schuld sei. Fol. 61b bis 62a. — Ebenda, S. 48, Nr. 82. 18. 1431, September 30 (sontag nach sanndt Michelstag 1431). Der Tag zu Windsheim. Fol. 37b bis 39b. — Ebenda, S. 48, Nr. 84. 19. 1434, Dezember 11 (sabbato post festum sancti Nicolay anno domini etc. 34). — Der Tag zu Frankfurt. Fol. 39b bis 42b. — Ebenda, S. 50, Nr. 95. 20. 1435, Jänner 5 (an der mitwochen vor epiphanie domini anno ete. 35), Lichtenfels. — Friedrich, Siegmund und Wilhelm, Gebrüder, Herzoge zu Sachsen, einerseits, und Friedrich, Johannes, Friedrich und Albrecht, Markgrafen zu Brandenburg, anderseits, schließen zu Lichtenfels ein Bündnis, sich in allen Kriegen und Nöten gegenseitig beizustehen. Irgend welche »schelung" unter ihnen soll auf Seite Sachsens von Hugold von Sleinitz, Thomas Loßer, Johanns Magdeburgk, Schösser zu Coburg, und Nickel von Wolffersdorf, Amtmann zu Voitsberg, und von Seite Brandenburgs von Hans von Breida, Hans von Waldau, Ritter, Erhard Fortsch und Hans von Gutenberg dem A., je nach den Landen, wo sich die »schelung€ ereigne, in den Städten Treuenwiesen, Wittemberg, Olsnnitz, Hof, Kulmbach oder Coburg ausgetragen werden. Obmänner des Schieds- gerichtes sollen sein: der Bischof von Würzburg oder Graf Heinrich von Schwarzburg oder Wilhelm von Rechberg. Bei Widerspenstigkeit und Räubereien unter den Untertanen sollen sich wieder, je nach den Gebieten, die Amtleute von Sachsen, und zwar die zu: Wittemberg, Beltitz und Zaan, jene im Vogtlande zu: Zwickau, Ölsnitz, Weida, Saalfeld, Ziegenruck, Arnshaug, und Stoneck, jene von Franken zu: Coburg, Hilpurg und Königsberg, jene in der Mark zu: Trubenwiesen, Trebend und Sander, jene im Vogtlande zu: Hof, Münchberg, Schauenstein, Thierstein und Hohenberg und jene im Lande Franken zu: Plassenburg und Zwirnitz gegenseitig beistehen. Siegler: die oben genannten Fürsten. Zeugen und Mitsiegler : »Heinrich Grave von Schwarczburg, Apel Vitzthumb, Ritter, Conrad von Stein, Marschalk, Friedrich von Maltitz, Nickel von Wolffers- dorff, Johanns Magdeburg, Schosser zu Coburg, Hugolt von Slinitz, Thoma Lôser, Heinrich Leubing, Thumprobst zu Nuremberg, licentiaten, prothonotarien, Rethe unnd zu dieser eynung bescheiden von unnßer gnedigen herren von Sachsen wegen; Wilhelm von Rechberg hove- meister, Hanns von Breida, Hanns von Waldaw, Ritter, Eberhart und Mertein Fortschen, Hanns von Guttenberg der Elder, Conradt von Luchaw, Hanns von Cotzaw und Hanns Im hoffe den eltern, Rete von unnsern gnedigen herren von Brandeburg wegen." Fol. 13a bis 16b. —
58 Dr. Karl Siegl. 17. (1431), Juli 3 (am dinstag nach visitacionis Marie), Nürnberg. Derselbe verwahrt sich gegen das Gerücht, daß er an dem Scheitern der Egerer Verhandlungen schuld sei. Fol. 61b bis 62a. — Ebenda, S. 48, Nr. 82. 18. 1431, September 30 (sontag nach sanndt Michelstag 1431). Der Tag zu Windsheim. Fol. 37b bis 39b. — Ebenda, S. 48, Nr. 84. 19. 1434, Dezember 11 (sabbato post festum sancti Nicolay anno domini etc. 34). — Der Tag zu Frankfurt. Fol. 39b bis 42b. — Ebenda, S. 50, Nr. 95. 20. 1435, Jänner 5 (an der mitwochen vor epiphanie domini anno ete. 35), Lichtenfels. — Friedrich, Siegmund und Wilhelm, Gebrüder, Herzoge zu Sachsen, einerseits, und Friedrich, Johannes, Friedrich und Albrecht, Markgrafen zu Brandenburg, anderseits, schließen zu Lichtenfels ein Bündnis, sich in allen Kriegen und Nöten gegenseitig beizustehen. Irgend welche »schelung" unter ihnen soll auf Seite Sachsens von Hugold von Sleinitz, Thomas Loßer, Johanns Magdeburgk, Schösser zu Coburg, und Nickel von Wolffersdorf, Amtmann zu Voitsberg, und von Seite Brandenburgs von Hans von Breida, Hans von Waldau, Ritter, Erhard Fortsch und Hans von Gutenberg dem A., je nach den Landen, wo sich die »schelung€ ereigne, in den Städten Treuenwiesen, Wittemberg, Olsnnitz, Hof, Kulmbach oder Coburg ausgetragen werden. Obmänner des Schieds- gerichtes sollen sein: der Bischof von Würzburg oder Graf Heinrich von Schwarzburg oder Wilhelm von Rechberg. Bei Widerspenstigkeit und Räubereien unter den Untertanen sollen sich wieder, je nach den Gebieten, die Amtleute von Sachsen, und zwar die zu: Wittemberg, Beltitz und Zaan, jene im Vogtlande zu: Zwickau, Ölsnitz, Weida, Saalfeld, Ziegenruck, Arnshaug, und Stoneck, jene von Franken zu: Coburg, Hilpurg und Königsberg, jene in der Mark zu: Trubenwiesen, Trebend und Sander, jene im Vogtlande zu: Hof, Münchberg, Schauenstein, Thierstein und Hohenberg und jene im Lande Franken zu: Plassenburg und Zwirnitz gegenseitig beistehen. Siegler: die oben genannten Fürsten. Zeugen und Mitsiegler : »Heinrich Grave von Schwarczburg, Apel Vitzthumb, Ritter, Conrad von Stein, Marschalk, Friedrich von Maltitz, Nickel von Wolffers- dorff, Johanns Magdeburg, Schosser zu Coburg, Hugolt von Slinitz, Thoma Lôser, Heinrich Leubing, Thumprobst zu Nuremberg, licentiaten, prothonotarien, Rethe unnd zu dieser eynung bescheiden von unnßer gnedigen herren von Sachsen wegen; Wilhelm von Rechberg hove- meister, Hanns von Breida, Hanns von Waldaw, Ritter, Eberhart und Mertein Fortschen, Hanns von Guttenberg der Elder, Conradt von Luchaw, Hanns von Cotzaw und Hanns Im hoffe den eltern, Rete von unnsern gnedigen herren von Brandeburg wegen." Fol. 13a bis 16b. —
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Aus dem Egerer Stadtarchive. 59 21. 1436, März 4 (am suntag Reminiscere 1436), Weimar. Landgraf Friedrich von Thüringen bekennt, sein Schloß und Städt- chen Mühltroff (»Mulndorffs) mit allen Dorfschaften und Zugehörungen, wie das alles die Ritter Ulrich und Nickel Sack, Gebrüder, schon viele Jahre pfandweise im Besitze hatten, nunmehr mit Rat und Zu- stimmung seiner Vettern Friedrich, Siegmund und Wilhelm, Gebrüdern, Herzog von Sachsen, den genannten Brüdern Sack unter Vorbehalt der Ritterlehen verkauft, dieselben damit beliehen und die Bürger der Stadt, wie die Mannen der Dörfer an die neuen Lehensherren gewiesen zu haben, jedoch so, daß das Schloß ihm (Landgraf Friedrich), allen seinen Vettern und Erben stets ein offenes Haus sein soll. Siegler: Landgraf Friedrich. Zeugen: »der edel er Bod, Grave und herre zu Stalberg, unnser hofmeister, er Busse vitzthum, er Fridrich von Hopffgarten und er Fridrich von Witzleiben, Ritter, Bernd von der Assinburg, Heinrich von Hußen, unnser Obermarschalk, er Thomas von Bottilstet, unnser Oberschreiber, und ander glaubwirdige leute genug." Fol. 84 b bis 85 a. — C. von Raab, Regesten zur Orts� u. Familiengesch. des Vogtlandes, Bd. I, Plauen i. V. 1893, Nr. 347, S. 77. (Ohne Angabe der Zeugen.) 22. (1437, Dezember 26.) — Kaspar Schlick in Begleitung der Räte Herzog Albrechts von Österreich wirbt beim Prager Landtage für Albrecht als Nachfolger K. Siegmunds. »Das ist die werbung, die herr Caspar itzund allhie zu Prage an die sampnung des ganczen konigreichs in Behemischer sprach mit gar zirlichen worten hat (getan) »von wegen unsers herrn, des keysers, seliger gedechtnuß.« Nach einer Einleitung, in welcher Schlick den Versammelten mitteilt, daß er noch bei Lebzeiten Siegmunds (gest. kurz vorher, 9. Dez.) von diesem beauf- tragt worden sei, sein »memorial und werbung" zu überbringen, »ward die credencz gelesen, und darauff redt her Caspar, als hernach geschriben steet«. Mit nachdrücklicher Beredsamkeit und unter Hinweis auf die goldene Bulle, die »clerlich inheldet, das die Tochter gleich erbet als der sone« empfiehlt dann Schlick den genannten Herzog (der Siegmunds einzige Tochter Elisabeth zur Frau hatte) zum Nachfolger Siegmunds. Ohne Datum. Fol. 69 a bis 71a. — Archiv český, VI, S. 445 bis 447 (tschechisch). — Dr. Wostry, König Albrecht II., Prag 1906, Beilage Nr. 5, S. 151. 23. 1438. — Markgraf Johann von Brandenburg bekennt, der Frau Magdalene, des sel. Jancko Malersicks Witwe, unter Vorbehalt des Wiederkaufsrechtes seine sieben Dörfer, »mit namen Ahernberek, Albrantz, Jesen, Olßnitz, Twerenbach, Mierhoff und Lebersrewt«, sämtlich im Münchberger Gerichte gelegen, um 3026 fl. etc. verkauft zu haben. Ausgenommen vom Verkauf seien die Gerichtsfälle, die Hals und Hand betreffen, auch behalte er sich die
Aus dem Egerer Stadtarchive. 59 21. 1436, März 4 (am suntag Reminiscere 1436), Weimar. Landgraf Friedrich von Thüringen bekennt, sein Schloß und Städt- chen Mühltroff (»Mulndorffs) mit allen Dorfschaften und Zugehörungen, wie das alles die Ritter Ulrich und Nickel Sack, Gebrüder, schon viele Jahre pfandweise im Besitze hatten, nunmehr mit Rat und Zu- stimmung seiner Vettern Friedrich, Siegmund und Wilhelm, Gebrüdern, Herzog von Sachsen, den genannten Brüdern Sack unter Vorbehalt der Ritterlehen verkauft, dieselben damit beliehen und die Bürger der Stadt, wie die Mannen der Dörfer an die neuen Lehensherren gewiesen zu haben, jedoch so, daß das Schloß ihm (Landgraf Friedrich), allen seinen Vettern und Erben stets ein offenes Haus sein soll. Siegler: Landgraf Friedrich. Zeugen: »der edel er Bod, Grave und herre zu Stalberg, unnser hofmeister, er Busse vitzthum, er Fridrich von Hopffgarten und er Fridrich von Witzleiben, Ritter, Bernd von der Assinburg, Heinrich von Hußen, unnser Obermarschalk, er Thomas von Bottilstet, unnser Oberschreiber, und ander glaubwirdige leute genug." Fol. 84 b bis 85 a. — C. von Raab, Regesten zur Orts� u. Familiengesch. des Vogtlandes, Bd. I, Plauen i. V. 1893, Nr. 347, S. 77. (Ohne Angabe der Zeugen.) 22. (1437, Dezember 26.) — Kaspar Schlick in Begleitung der Räte Herzog Albrechts von Österreich wirbt beim Prager Landtage für Albrecht als Nachfolger K. Siegmunds. »Das ist die werbung, die herr Caspar itzund allhie zu Prage an die sampnung des ganczen konigreichs in Behemischer sprach mit gar zirlichen worten hat (getan) »von wegen unsers herrn, des keysers, seliger gedechtnuß.« Nach einer Einleitung, in welcher Schlick den Versammelten mitteilt, daß er noch bei Lebzeiten Siegmunds (gest. kurz vorher, 9. Dez.) von diesem beauf- tragt worden sei, sein »memorial und werbung" zu überbringen, »ward die credencz gelesen, und darauff redt her Caspar, als hernach geschriben steet«. Mit nachdrücklicher Beredsamkeit und unter Hinweis auf die goldene Bulle, die »clerlich inheldet, das die Tochter gleich erbet als der sone« empfiehlt dann Schlick den genannten Herzog (der Siegmunds einzige Tochter Elisabeth zur Frau hatte) zum Nachfolger Siegmunds. Ohne Datum. Fol. 69 a bis 71a. — Archiv český, VI, S. 445 bis 447 (tschechisch). — Dr. Wostry, König Albrecht II., Prag 1906, Beilage Nr. 5, S. 151. 23. 1438. — Markgraf Johann von Brandenburg bekennt, der Frau Magdalene, des sel. Jancko Malersicks Witwe, unter Vorbehalt des Wiederkaufsrechtes seine sieben Dörfer, »mit namen Ahernberek, Albrantz, Jesen, Olßnitz, Twerenbach, Mierhoff und Lebersrewt«, sämtlich im Münchberger Gerichte gelegen, um 3026 fl. etc. verkauft zu haben. Ausgenommen vom Verkauf seien die Gerichtsfälle, die Hals und Hand betreffen, auch behalte er sich die
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60 Dr. Karl Siegl. Einhebung einer Landsteuer aus diesen Dörfern vor. Der Kaufpreis solle zu Petri Kathedra (22. Feber) zu Eger bezahlt werden und setze er dafür als Bürgen die Städte Hof und Wunsiedel. Siegler: der Markgraf. Mitsiegler : die Städte Hof und Wunsiedel. Nur mit Jahr. Fol. 85 b bis 86 b. 24. (c. 1438). — Landgraf Friedrich von Thüringen bekennt, daß er jene 1000 fi. rh., die er dem gestrengen Heinrich Posseck und Elsen, dessen Gattin, laut des Hauptbriefes, den er ihnen über das Schloß Tharand (»Thornawd«) gegeben, schuldig sei, binnen vier Wochen, sobald ihm das Schloß Riesenburg eingeantwortet worden sei, entweder zu Saalfeld, Schleiz oder zu Leuchtemberg zu bezahlen. Alle Auslagen, die dem Posseck und seinen Gesellen im Besitze von Riesen- burg erwuchsen, und über die in Gegenwart des Günther von Bünau, Busse und Günther Vitzthum und des Dietrich Witzleuben, Landvogt zu Dresden, Rechnung zu legen wäre, sollen ersetzt werden. Ohne Datum. Der Brief bricht auf der zweiten Seite des letzten Foliums (87) ab. Es dürfte also ein Blatt fehlen. — Heinz Passeck, gesessen zu Hasla, wird in Egerer Ur- kunden von 1419 bis 1439 genannt, darunter er und seine Gattin Else in einer Briefnote vom 28. April 1426 im Salbuche der Egerer Klarissinnen. Siegl, Das Salb. d. Eg. Kl., Nr. 217, S. 472. — Kanzler Kaspar 25. (1439, zwischen Jänner 5 und 23.) Schlick beantwortet und widerlegt (zu Breslau) die Ausführungen der polnischen Gesandtschaft und der böhmischen Minderheit, welche beide Parteien sich gegen die Wahl K. Albrechts (II.) auf- lehnten. »Dise antwort hat her Caspar Sligk den Polan und Behem ge- tan, deuczsch, behmisch und latein, von des konigs wegen, vor gar vil lewttenn.« In diesem umfangreichen Schriftstücke widerlegte der gewandte und bestens informierte Kanzler Wort für Wort die Aufstellungen der genannten Parteien und hebt insbesondere hervor, daß in Böhmen, das auch in weiblicher Linie ein Erbland sei, eine Wahl, »wenne doch der erbeling in leben noch ist«, gar nicht notwendig gewesen sei, daß Albrecht die zwischen den Habsburgern und Luxemburgern abgeschlossenen Erbverträge und die ordentliche Majorität der böhmischen Stände, die mit seiner Antwort auf die Prager Dezemberartikel vollkommen zufrieden waren, für sich habe, daß vier oder fünf Leute — mehr seien von Seite der Opposition bei der Königswahl nicht in Betracht gekommen — doch eine Wahl nicht hindern können und sprach den Gegnern Albrechts überhaupt das Recht ab, sich den Beschlüssen der Majorität zu wider- setzen. Er widerlegt schließlich auch den Vorwurf, als habe Albrecht entgegen den Bestimmungen der Prager Artikel den Grafen Ulrich von Cilli — also einen Ausländer — zum obersten Beamten eingesetzt, mit dem, daß diese Berufung ausdrücklich auf Wunsch der böhmischen
60 Dr. Karl Siegl. Einhebung einer Landsteuer aus diesen Dörfern vor. Der Kaufpreis solle zu Petri Kathedra (22. Feber) zu Eger bezahlt werden und setze er dafür als Bürgen die Städte Hof und Wunsiedel. Siegler: der Markgraf. Mitsiegler : die Städte Hof und Wunsiedel. Nur mit Jahr. Fol. 85 b bis 86 b. 24. (c. 1438). — Landgraf Friedrich von Thüringen bekennt, daß er jene 1000 fi. rh., die er dem gestrengen Heinrich Posseck und Elsen, dessen Gattin, laut des Hauptbriefes, den er ihnen über das Schloß Tharand (»Thornawd«) gegeben, schuldig sei, binnen vier Wochen, sobald ihm das Schloß Riesenburg eingeantwortet worden sei, entweder zu Saalfeld, Schleiz oder zu Leuchtemberg zu bezahlen. Alle Auslagen, die dem Posseck und seinen Gesellen im Besitze von Riesen- burg erwuchsen, und über die in Gegenwart des Günther von Bünau, Busse und Günther Vitzthum und des Dietrich Witzleuben, Landvogt zu Dresden, Rechnung zu legen wäre, sollen ersetzt werden. Ohne Datum. Der Brief bricht auf der zweiten Seite des letzten Foliums (87) ab. Es dürfte also ein Blatt fehlen. — Heinz Passeck, gesessen zu Hasla, wird in Egerer Ur- kunden von 1419 bis 1439 genannt, darunter er und seine Gattin Else in einer Briefnote vom 28. April 1426 im Salbuche der Egerer Klarissinnen. Siegl, Das Salb. d. Eg. Kl., Nr. 217, S. 472. — Kanzler Kaspar 25. (1439, zwischen Jänner 5 und 23.) Schlick beantwortet und widerlegt (zu Breslau) die Ausführungen der polnischen Gesandtschaft und der böhmischen Minderheit, welche beide Parteien sich gegen die Wahl K. Albrechts (II.) auf- lehnten. »Dise antwort hat her Caspar Sligk den Polan und Behem ge- tan, deuczsch, behmisch und latein, von des konigs wegen, vor gar vil lewttenn.« In diesem umfangreichen Schriftstücke widerlegte der gewandte und bestens informierte Kanzler Wort für Wort die Aufstellungen der genannten Parteien und hebt insbesondere hervor, daß in Böhmen, das auch in weiblicher Linie ein Erbland sei, eine Wahl, »wenne doch der erbeling in leben noch ist«, gar nicht notwendig gewesen sei, daß Albrecht die zwischen den Habsburgern und Luxemburgern abgeschlossenen Erbverträge und die ordentliche Majorität der böhmischen Stände, die mit seiner Antwort auf die Prager Dezemberartikel vollkommen zufrieden waren, für sich habe, daß vier oder fünf Leute — mehr seien von Seite der Opposition bei der Königswahl nicht in Betracht gekommen — doch eine Wahl nicht hindern können und sprach den Gegnern Albrechts überhaupt das Recht ab, sich den Beschlüssen der Majorität zu wider- setzen. Er widerlegt schließlich auch den Vorwurf, als habe Albrecht entgegen den Bestimmungen der Prager Artikel den Grafen Ulrich von Cilli — also einen Ausländer — zum obersten Beamten eingesetzt, mit dem, daß diese Berufung ausdrücklich auf Wunsch der böhmischen
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Aus dem Egerer Stadtarchive. 61 Stände erfolgt, und daß auch der Vertreter der Gegenpartei in Böhmen, der Pole Sudiwoj von Ostrorog, ein Ausländer sei. Ohne Datum. Fol. 75 a bis 84 a. — Gedruckt, bei Anton, Diplom. Beiträge zu den Geschichten und zu deutschen Rechten (1777), S. 59 bis 86, nach einer Kopie im Görlitzer Ratsarch. und in den Deutschen Reichstagsakten, XIII, S. 749 ff. — Erwähnt bei Palacký, 8. Buch, 6. Kap., S. 324, Fußnote 293, und bei Dr. Wostry, S. 85, 86. 26. 1439, November 13 (freitag nach sanndt Mertein tag 1439), Perchtoldsdorf. — Friedrich, Herzog von Österreich, gelobt, die am Martini-Landtage zu Wien von den Bischöfen Nikodem von Freising und Leonhard von Passau und anderen Prälaten, Grafen usw. an der Hand des von Ungarn eingelangten Testaments des röm. Königs Albrecht (gest. 27. Okt. 1439) und der von den Herzogen Leupold, Ernst und Siegmund errichteten Hausverträge gefaßten Beschlüsse unverbrüchlich zu halten. Diese Beschlüsse enthalten genaue Bestimmungen für die Erbfolge und das Regiment im Lande Österreich für jeden Fall, als die Königin-Witwe einen Sohn oder eine Tochter gebären sollte; auch für Böhmen, das für die Dauer der Schwangerschaft mit einem Verweser besetzt werden soll. Siegler: die Herzoge und Gebrüder Fried- rich und Albrecht. Mitsiegler: Johann, Bischof zu Gurk, Ulrich von Stubenberg, Hans von Stubenberg, Hauptmann in Steyer, und Jorg Heberstand, Pfleger zu Stuckenstein. Fol. 35 b bis 37 b. 27. 1440, Dezember 10 (sonabent nach Marie concepcionis 1440), Marczuane. — Friedrich und Wilhelm, Gebrüder, des Reiches Erz- marschälle und Herzoge von Sachsen, und Friedrich, des Reiches Erzkämmerer, und Markgraf zu Brandenburg bekennen, daß zur Behebung von Fehde, Zwietracht und Unwillen, so zwischen ihnen und auch zwischen den Inwohnern ihrer Länder entstanden ist, heute zu Marzuane von ihren Räten vereinbart wurde: Markgraf Friedrich hätte sich zunächst der Zustimmung seiner Brüder Johannes und Albrecht wegen Annahme eines bis nächsten Lichtmeßtag (2. Feb. 1441) reichenden Friedens zu versichern, der, wenn nicht angenommen, doch in ihren Landen gelten solle; innerhalb dieser Zeit, und zwar am Drei- königsabend (5. Jänner), wollten sie zu einen Tag in Bamberg zusammen- kommen, dahin auch Siegmund, Bischof von Würzburg und Herzog von Sachsen und Landgraf Ludwig von Hessen geladen werden soll; jene 19.000 fl., die der Bischof von Halberstadt, Quedlinburg und Aschersleben (Burkhard III. von Warburg) den Herzogen von Sachsen schuldig sei, sollen bis Lichtmeß ungemahnt und die bisher gewonnenen Güter und Schlösser unbekümmert bleiben; in diesen Frieden wären einzubeziehen, und zwar von Seite Sachsens: die Bischöfe Johann von Merseburg und Peter von Naumburg und das Domkapitel zu Würzburg, von Seite Brandenburgs: Bischof Siegmund von Würzburg, die Markgrafen Johann
Aus dem Egerer Stadtarchive. 61 Stände erfolgt, und daß auch der Vertreter der Gegenpartei in Böhmen, der Pole Sudiwoj von Ostrorog, ein Ausländer sei. Ohne Datum. Fol. 75 a bis 84 a. — Gedruckt, bei Anton, Diplom. Beiträge zu den Geschichten und zu deutschen Rechten (1777), S. 59 bis 86, nach einer Kopie im Görlitzer Ratsarch. und in den Deutschen Reichstagsakten, XIII, S. 749 ff. — Erwähnt bei Palacký, 8. Buch, 6. Kap., S. 324, Fußnote 293, und bei Dr. Wostry, S. 85, 86. 26. 1439, November 13 (freitag nach sanndt Mertein tag 1439), Perchtoldsdorf. — Friedrich, Herzog von Österreich, gelobt, die am Martini-Landtage zu Wien von den Bischöfen Nikodem von Freising und Leonhard von Passau und anderen Prälaten, Grafen usw. an der Hand des von Ungarn eingelangten Testaments des röm. Königs Albrecht (gest. 27. Okt. 1439) und der von den Herzogen Leupold, Ernst und Siegmund errichteten Hausverträge gefaßten Beschlüsse unverbrüchlich zu halten. Diese Beschlüsse enthalten genaue Bestimmungen für die Erbfolge und das Regiment im Lande Österreich für jeden Fall, als die Königin-Witwe einen Sohn oder eine Tochter gebären sollte; auch für Böhmen, das für die Dauer der Schwangerschaft mit einem Verweser besetzt werden soll. Siegler: die Herzoge und Gebrüder Fried- rich und Albrecht. Mitsiegler: Johann, Bischof zu Gurk, Ulrich von Stubenberg, Hans von Stubenberg, Hauptmann in Steyer, und Jorg Heberstand, Pfleger zu Stuckenstein. Fol. 35 b bis 37 b. 27. 1440, Dezember 10 (sonabent nach Marie concepcionis 1440), Marczuane. — Friedrich und Wilhelm, Gebrüder, des Reiches Erz- marschälle und Herzoge von Sachsen, und Friedrich, des Reiches Erzkämmerer, und Markgraf zu Brandenburg bekennen, daß zur Behebung von Fehde, Zwietracht und Unwillen, so zwischen ihnen und auch zwischen den Inwohnern ihrer Länder entstanden ist, heute zu Marzuane von ihren Räten vereinbart wurde: Markgraf Friedrich hätte sich zunächst der Zustimmung seiner Brüder Johannes und Albrecht wegen Annahme eines bis nächsten Lichtmeßtag (2. Feb. 1441) reichenden Friedens zu versichern, der, wenn nicht angenommen, doch in ihren Landen gelten solle; innerhalb dieser Zeit, und zwar am Drei- königsabend (5. Jänner), wollten sie zu einen Tag in Bamberg zusammen- kommen, dahin auch Siegmund, Bischof von Würzburg und Herzog von Sachsen und Landgraf Ludwig von Hessen geladen werden soll; jene 19.000 fl., die der Bischof von Halberstadt, Quedlinburg und Aschersleben (Burkhard III. von Warburg) den Herzogen von Sachsen schuldig sei, sollen bis Lichtmeß ungemahnt und die bisher gewonnenen Güter und Schlösser unbekümmert bleiben; in diesen Frieden wären einzubeziehen, und zwar von Seite Sachsens: die Bischöfe Johann von Merseburg und Peter von Naumburg und das Domkapitel zu Würzburg, von Seite Brandenburgs: Bischof Siegmund von Würzburg, die Markgrafen Johann
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62 Dr. Karl Siegl. und Albrecht von Brandenburg, Otto und Friedrich, Gebrüder, zu Braun- schweig-Lünneburg, Herzog Heinrich von Mecklenburg, Wartislaw und Barnim, Gebrüder, Herzoge zu Stettin und Wolgast, Barnim, Herzog zu Stettin und Barth, Joachim, Herzog zu Stettin und zu Pommern, Hein- rich, Herzog zu Mecklenburg und Stargard, die Bischöfe Stefan zu Brandenburg, Konrad zu »Honewburg«, Konrad zu Eubusch und Burck- hard zu Halberstadt mit den Stiftsgebieten: Halberstadt, Quedlinburg und Aschersleben, die Stadt Magdeburg und endlich die Lausitz, nämlich Herr von Polemitz mit allen Herren, Mannen, Städten usw., die dazu gehören, und allen Helfern und Helfershelfern. Siegler : die drei Aussteller. Fol. 30b bis 32a. 28. 1448, Juni 17 (am nechsten montag nach sant Veits tag 1448), Eger. — Die Räte des Markgrafen Johannes von Brandenburg einerseits und des Herrn Kruschina von Schwanberg anderseits ver- einbaren zu Eger, daß »aller verlauffner unwille und irrunng, so biß auff disen heutigen tag zwischen den egenanten unnsern gnedigen herrn entstanden, gancz todt und ab sein sol", und daß über alle verlaufenen Händel innerhalb vier oder fünf Wochen zu Eger von je zwei Räten und dem Grafen Leupold zu Leuchtenberg, als Obmann, entschieden werden soll und sollten dabei auch etwaige Ansprüche der Egerer mit in die Entscheidung gezogen werden; sollte Graf Leupold sich dieser Sache nicht annehmen, solle Ulrich Sack zur Ubernahme der Obmann- schaft gebeten werden. Siegler: die markgräfl. Räte: Mertein Fortzsch, Hauptmann zu Hof, Hans von Kotzau und Hans von Rabenstein; die Räte des von Schwanberg: Jan von Prosrewotz, gesessen zu Podmockl, Ginderzich Bozda und Zwenko von Lubkawitz. Fol. 59b bis 60b. 29. 1449, Feber 8 (sonnabent nach Dorothee anno etc. 49), Strakonitz — Ulrich von Rosenberg und Heinrich, dessen Sohn, Hinko Kruschina, Herr zu Schwanberg, Jan und Ulrich von Neuhaus, Vettern, Jan von Riesenberg zum Raby, Jan von Schwanberg zu Raby, Watzlaw von Michelsberg, Gindrzich Kolowrat zum Liebenstein, Bedrzich von Straßnitz zu Kolen, Jan von Lubkowitz zum Hlobuka und die Bürgermeister und Ratmannen der Städte Pilsen, Budweis »und ander Stette, Ritter und Knechte« schließen in Anbetracht der schweren Schäden, die das Königreich Böhmen bisher erlitten und täglich noch leide, wie mit dem Einfalle in Prag, da Meinhart von Neuhaus zu Gefängnis und dann ums Leben kam, zu Strakonitz ein Bündnis zum gegenseitigen Beistande in allen Nöten. Siegler: sämtliche Aussteller. Fol. 22a bis 23a. — Archiv český, II, S. 244 bis 246 (tschechisch). — Erwähnt bei Palacký, IX. Buch, 4. Kap., S. 212.
62 Dr. Karl Siegl. und Albrecht von Brandenburg, Otto und Friedrich, Gebrüder, zu Braun- schweig-Lünneburg, Herzog Heinrich von Mecklenburg, Wartislaw und Barnim, Gebrüder, Herzoge zu Stettin und Wolgast, Barnim, Herzog zu Stettin und Barth, Joachim, Herzog zu Stettin und zu Pommern, Hein- rich, Herzog zu Mecklenburg und Stargard, die Bischöfe Stefan zu Brandenburg, Konrad zu »Honewburg«, Konrad zu Eubusch und Burck- hard zu Halberstadt mit den Stiftsgebieten: Halberstadt, Quedlinburg und Aschersleben, die Stadt Magdeburg und endlich die Lausitz, nämlich Herr von Polemitz mit allen Herren, Mannen, Städten usw., die dazu gehören, und allen Helfern und Helfershelfern. Siegler : die drei Aussteller. Fol. 30b bis 32a. 28. 1448, Juni 17 (am nechsten montag nach sant Veits tag 1448), Eger. — Die Räte des Markgrafen Johannes von Brandenburg einerseits und des Herrn Kruschina von Schwanberg anderseits ver- einbaren zu Eger, daß »aller verlauffner unwille und irrunng, so biß auff disen heutigen tag zwischen den egenanten unnsern gnedigen herrn entstanden, gancz todt und ab sein sol", und daß über alle verlaufenen Händel innerhalb vier oder fünf Wochen zu Eger von je zwei Räten und dem Grafen Leupold zu Leuchtenberg, als Obmann, entschieden werden soll und sollten dabei auch etwaige Ansprüche der Egerer mit in die Entscheidung gezogen werden; sollte Graf Leupold sich dieser Sache nicht annehmen, solle Ulrich Sack zur Ubernahme der Obmann- schaft gebeten werden. Siegler: die markgräfl. Räte: Mertein Fortzsch, Hauptmann zu Hof, Hans von Kotzau und Hans von Rabenstein; die Räte des von Schwanberg: Jan von Prosrewotz, gesessen zu Podmockl, Ginderzich Bozda und Zwenko von Lubkawitz. Fol. 59b bis 60b. 29. 1449, Feber 8 (sonnabent nach Dorothee anno etc. 49), Strakonitz — Ulrich von Rosenberg und Heinrich, dessen Sohn, Hinko Kruschina, Herr zu Schwanberg, Jan und Ulrich von Neuhaus, Vettern, Jan von Riesenberg zum Raby, Jan von Schwanberg zu Raby, Watzlaw von Michelsberg, Gindrzich Kolowrat zum Liebenstein, Bedrzich von Straßnitz zu Kolen, Jan von Lubkowitz zum Hlobuka und die Bürgermeister und Ratmannen der Städte Pilsen, Budweis »und ander Stette, Ritter und Knechte« schließen in Anbetracht der schweren Schäden, die das Königreich Böhmen bisher erlitten und täglich noch leide, wie mit dem Einfalle in Prag, da Meinhart von Neuhaus zu Gefängnis und dann ums Leben kam, zu Strakonitz ein Bündnis zum gegenseitigen Beistande in allen Nöten. Siegler: sämtliche Aussteller. Fol. 22a bis 23a. — Archiv český, II, S. 244 bis 246 (tschechisch). — Erwähnt bei Palacký, IX. Buch, 4. Kap., S. 212.
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Aus dem Egerer Stadtarchive. 63 30. 1449, April 10 (donrstag vor ostern 1449), Neuhans. — Die Parteien Girschiks von Kunstadt und Podiebrad und Ulrichs von Neuhaus, die zum Teil in Neuhaus, zum Teil in Pilgram versammelt waren, vergleichen sich schließlich zu Neuhaus dahin, daß über alle Kriege, Unwillen und Zwietracht, so zwischen diesen Parteien entstanden sind, die Bevollmächtigten beider Teile als: Ulrich von Rosenberg, Alesch von Sternberg, Arnost von Leschkowetz und Ulrich von Kolowitz nach Prüfung der gegenseitigen Spruchbriefe zu entscheiden hätten, daß zu diesem Zwecke vom nächsten St. Jorgentage bis über ein Jahr ein christlicher Friede zu gelten habe, und daß in dieser Zeit, und zwar acht Tage nach Jakobi, auch eine Versammlung in Iglau, zu der auch der römische König, die geistlichen Prälaten, Herren usw. von Mähren und Schlesien zu laden wären, einzuberufen sei, die auch über die Besetzung Böhmens mit einem König zu beraten hätte. Die Gesandten, die von Pilgram nach Neuhaus geschickt wurden, waren: Alesch von Sternberg, Haschek von Waldstein, Friedrich von Donyn, Ulrich von Kralowitz, Garzek von Pürglos, Epik von Krutzenburg, Jan Pratzel von der Stadt Tabor und Wancko Smazil von der Stadt Laun wegen, und auf Ulrichs Seite: Gindrzich von Rosenberg, sein Sohn Ulrich von Neuhaus, Jan von Auß, Kunesch Roskosch von der Duben, der Priester Besdrzich von Strasnitz, Arnoscht von Leschkowitz und Jameck von Pürglos, welche alle den Vertrag zu halten gelobten. Siegler: Ulrich von Rosenberg und Alesch von Sternberg. Fol. 53b bis 55 b. — Archiv český, II, S. 250 bis 254 (tschechisch). — Erwähnt bei Palacký, IX. Buch, 4. Kap., S. 217. 31. 1449 oder 1450. Zeitung über die »raynigung der zwitrecht beider Bebste« (Nikolaus V. und Felix V.) »gescheen durch die vier fursten und dem könige von Franckreich, Engellant, Sicilien und den Delphin. zu der stat Lasan« (Lausanne). Darnach sollte das Konzil von Basel nach Lyon verlegt werden, dem alle geistlichen und welt- liche Fürsten und auch Papst Nikolaus gehorsam sein sollen. Die Zeitung enthält ferner Bestimmungen über den Titel des abtretenden Papstes und welches Einkommen derselbe aus der päpstlichen Kammer beziehen soll (jährlich 30.000 Dukaten). Weiter wird darin gemeldet, daß sich Felix »aller bebstlicher zirheit« bedienen könne »außgenommen vierer sach: des guldein crewtz uff dem Fuß, des vischers vingerlein, des siglichen phans, auch, das gotzleichnam vor im nicht getragen sol werden , auch daß ihn Papst Nikolaus in allen seinen (des Felix) Gebieten zu Savoyen, in den deutschen Bistümern: Konstanz, Chur, Basel, Straßburg und Wallis, auch in Frankreich und Gallien und im Fürstentum Lyon nicht bestrafen könne, und daß alle von ihm eingesetzten Würdenträger in ihren Amtern verbleiben sollen.
Aus dem Egerer Stadtarchive. 63 30. 1449, April 10 (donrstag vor ostern 1449), Neuhans. — Die Parteien Girschiks von Kunstadt und Podiebrad und Ulrichs von Neuhaus, die zum Teil in Neuhaus, zum Teil in Pilgram versammelt waren, vergleichen sich schließlich zu Neuhaus dahin, daß über alle Kriege, Unwillen und Zwietracht, so zwischen diesen Parteien entstanden sind, die Bevollmächtigten beider Teile als: Ulrich von Rosenberg, Alesch von Sternberg, Arnost von Leschkowetz und Ulrich von Kolowitz nach Prüfung der gegenseitigen Spruchbriefe zu entscheiden hätten, daß zu diesem Zwecke vom nächsten St. Jorgentage bis über ein Jahr ein christlicher Friede zu gelten habe, und daß in dieser Zeit, und zwar acht Tage nach Jakobi, auch eine Versammlung in Iglau, zu der auch der römische König, die geistlichen Prälaten, Herren usw. von Mähren und Schlesien zu laden wären, einzuberufen sei, die auch über die Besetzung Böhmens mit einem König zu beraten hätte. Die Gesandten, die von Pilgram nach Neuhaus geschickt wurden, waren: Alesch von Sternberg, Haschek von Waldstein, Friedrich von Donyn, Ulrich von Kralowitz, Garzek von Pürglos, Epik von Krutzenburg, Jan Pratzel von der Stadt Tabor und Wancko Smazil von der Stadt Laun wegen, und auf Ulrichs Seite: Gindrzich von Rosenberg, sein Sohn Ulrich von Neuhaus, Jan von Auß, Kunesch Roskosch von der Duben, der Priester Besdrzich von Strasnitz, Arnoscht von Leschkowitz und Jameck von Pürglos, welche alle den Vertrag zu halten gelobten. Siegler: Ulrich von Rosenberg und Alesch von Sternberg. Fol. 53b bis 55 b. — Archiv český, II, S. 250 bis 254 (tschechisch). — Erwähnt bei Palacký, IX. Buch, 4. Kap., S. 217. 31. 1449 oder 1450. Zeitung über die »raynigung der zwitrecht beider Bebste« (Nikolaus V. und Felix V.) »gescheen durch die vier fursten und dem könige von Franckreich, Engellant, Sicilien und den Delphin. zu der stat Lasan« (Lausanne). Darnach sollte das Konzil von Basel nach Lyon verlegt werden, dem alle geistlichen und welt- liche Fürsten und auch Papst Nikolaus gehorsam sein sollen. Die Zeitung enthält ferner Bestimmungen über den Titel des abtretenden Papstes und welches Einkommen derselbe aus der päpstlichen Kammer beziehen soll (jährlich 30.000 Dukaten). Weiter wird darin gemeldet, daß sich Felix »aller bebstlicher zirheit« bedienen könne »außgenommen vierer sach: des guldein crewtz uff dem Fuß, des vischers vingerlein, des siglichen phans, auch, das gotzleichnam vor im nicht getragen sol werden , auch daß ihn Papst Nikolaus in allen seinen (des Felix) Gebieten zu Savoyen, in den deutschen Bistümern: Konstanz, Chur, Basel, Straßburg und Wallis, auch in Frankreich und Gallien und im Fürstentum Lyon nicht bestrafen könne, und daß alle von ihm eingesetzten Würdenträger in ihren Amtern verbleiben sollen.
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64 Dr. Karl Siegl. Fol. 60 b bis 61 b. — Da Felix V im Jahre 1449 dem Papste Nikolaus V. sich unterwarf, dürfte diese Zeitung in dieses oder das nächstfolgende Jahr zu setzen sein. Felix V. (Graf Amadeus von Savoyen) blieb Kardinal und beständiger Vikar des hl. Stuhles in allen Staaten des Hauses Savoyen und starb am 7. Jänner 1451 zu Ripaille. 32. (1450, Juni 11.) — Ulrich von Rosenberg, Heinrich von Rosenberg, Jan von Neuhaus, Ulrich von Neuhaus, Watzlaw von Michelsberg, Hinko Kruschina von Schwanberg, Wilhelm von Riesenberg, Gindrzich von Kolowrat, Jan Kolda von Schampach, Buß Bedrzich von Straßnitz, Jan von Lobkowitz, Kunesch von der Duben »und annder herren usw.« bekennen, sich in ihrer »widerwertigkeit und unwillen« mit Girschiken von Kun- stadt und Podiebrad dahin geeinigt zu haben, daß über alle Streitig- keiten am nächsten Margarethentag zu Pilgram unter der Obmannschaft, und zwar von ihrer Seite: der Herren Gindrzich und Wilhelm von Rosen- berg, und auf des Girschiks Seite: des Zdenko von Sternberg, obersten Burggrafen zu Prag, und Zdenko von Postubitz, Hauptmann des Chrudimer Kreises, oder aber, wenn diese sich nicht einigen könnten, des Zdenko Haß von Hasenburg »als obersten teyler«, ferner, daß wegen Besserung der »Compactat brieff« auf einem Tage, zu St. Katharina, in Prag ver- handelt werden, und daß bis zum nächsten St. Jorgentag ein christlicher Friede, in den jedoch der Markgraf Friedrich von Meißen nicht einzu- beziehen sei, gelten solle. Ohne Datum. Fol. 23 a bis 24 b. — Archiv český, II, S. 274 bis 284 (tschechisch). — Er- wähnt bei Palacký, IX. Buch, 4. Kap., S. 239. 33. 1450, November 11 (am tag Martini 1450). — Markgraf Johannes von Brandenburg bekennt, mit dem Edlen Hinko Kru- schina von Schwanberg und dessen Sohn Bohuslaw einen bis zum nächsten St. Jakobstage geltenden Frieden verabredet zu haben. Uber etwaige Friedensbrüche auf der einen oder anderen Seite habe der (Egerer Pfleger) Mathes Schlick zu entscheiden. Falls nach des Letzteren Aus- spruche auf seiner (Friedrichs) Seite der Friede gebrochen würde, wolle er vier Wochen darnach dem von Schwanberg oder dessen Erben eine Geldbuße von 5000 fl. rh. in Eger erlegen, und sollen dafür Bürgen sein: Ott von Sparneck, Wilhelm Schlick auf Seeberg, Albrecht Sack, Hans von Zedwitz, Friedrich von Kotzau, Erhard Trautenberger, Jorg Wild zu Wellenreuth, Hans von Hirschberg zur Weißenstadt, Arnolt von Hirschberg zu Schwarzenbach und Fritz von Sparneck. Siegler: der Markgraf. Fol. 32 a bis 33 a. 34. 1450, Dezember 26 (sand Steffans tag in weinnacht feyertagen 50), Wiener-Neustadt. — Kaiser Friedrich gibt den Erzbischöfen und Erzkanzlern Dietrich zu Köln und Jakob zu Trier, dem Erzbischof Gün- ther von Magdeburg, den Bischöfen Ruprecht zu Straßburg, »N« (Rein- hard I. von Sickingen) zu Worms, Reinhard (von Helmstädt) zu Speier,
64 Dr. Karl Siegl. Fol. 60 b bis 61 b. — Da Felix V im Jahre 1449 dem Papste Nikolaus V. sich unterwarf, dürfte diese Zeitung in dieses oder das nächstfolgende Jahr zu setzen sein. Felix V. (Graf Amadeus von Savoyen) blieb Kardinal und beständiger Vikar des hl. Stuhles in allen Staaten des Hauses Savoyen und starb am 7. Jänner 1451 zu Ripaille. 32. (1450, Juni 11.) — Ulrich von Rosenberg, Heinrich von Rosenberg, Jan von Neuhaus, Ulrich von Neuhaus, Watzlaw von Michelsberg, Hinko Kruschina von Schwanberg, Wilhelm von Riesenberg, Gindrzich von Kolowrat, Jan Kolda von Schampach, Buß Bedrzich von Straßnitz, Jan von Lobkowitz, Kunesch von der Duben »und annder herren usw.« bekennen, sich in ihrer »widerwertigkeit und unwillen« mit Girschiken von Kun- stadt und Podiebrad dahin geeinigt zu haben, daß über alle Streitig- keiten am nächsten Margarethentag zu Pilgram unter der Obmannschaft, und zwar von ihrer Seite: der Herren Gindrzich und Wilhelm von Rosen- berg, und auf des Girschiks Seite: des Zdenko von Sternberg, obersten Burggrafen zu Prag, und Zdenko von Postubitz, Hauptmann des Chrudimer Kreises, oder aber, wenn diese sich nicht einigen könnten, des Zdenko Haß von Hasenburg »als obersten teyler«, ferner, daß wegen Besserung der »Compactat brieff« auf einem Tage, zu St. Katharina, in Prag ver- handelt werden, und daß bis zum nächsten St. Jorgentag ein christlicher Friede, in den jedoch der Markgraf Friedrich von Meißen nicht einzu- beziehen sei, gelten solle. Ohne Datum. Fol. 23 a bis 24 b. — Archiv český, II, S. 274 bis 284 (tschechisch). — Er- wähnt bei Palacký, IX. Buch, 4. Kap., S. 239. 33. 1450, November 11 (am tag Martini 1450). — Markgraf Johannes von Brandenburg bekennt, mit dem Edlen Hinko Kru- schina von Schwanberg und dessen Sohn Bohuslaw einen bis zum nächsten St. Jakobstage geltenden Frieden verabredet zu haben. Uber etwaige Friedensbrüche auf der einen oder anderen Seite habe der (Egerer Pfleger) Mathes Schlick zu entscheiden. Falls nach des Letzteren Aus- spruche auf seiner (Friedrichs) Seite der Friede gebrochen würde, wolle er vier Wochen darnach dem von Schwanberg oder dessen Erben eine Geldbuße von 5000 fl. rh. in Eger erlegen, und sollen dafür Bürgen sein: Ott von Sparneck, Wilhelm Schlick auf Seeberg, Albrecht Sack, Hans von Zedwitz, Friedrich von Kotzau, Erhard Trautenberger, Jorg Wild zu Wellenreuth, Hans von Hirschberg zur Weißenstadt, Arnolt von Hirschberg zu Schwarzenbach und Fritz von Sparneck. Siegler: der Markgraf. Fol. 32 a bis 33 a. 34. 1450, Dezember 26 (sand Steffans tag in weinnacht feyertagen 50), Wiener-Neustadt. — Kaiser Friedrich gibt den Erzbischöfen und Erzkanzlern Dietrich zu Köln und Jakob zu Trier, dem Erzbischof Gün- ther von Magdeburg, den Bischöfen Ruprecht zu Straßburg, »N« (Rein- hard I. von Sickingen) zu Worms, Reinhard (von Helmstädt) zu Speier,
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Aus dem Egerer Stadtarchive. 65 Heinrich zu Konstanz, Peter zu Augsburg, Johannes zu Freisingen, Leonhard zu Passau und Friedrich zu Basel, ferner den Pfalzgrafen Heinrich und Friedrich bei Rhein, den Herzogen Albrecht und Siegmund von Österreich und Bernhard zu Jüllich und Berg, dem Erbmarschall Heinrich zu Pappenheim und den Städten Köln, Mainz, Straßburg, Worms, Speier, Regensburg, Konstanz, Basel, Aachen, Frankfurt, Kolmar, Schletstadt, St. Gallen, Überlingen, Lindau, Hagenau, Weißenburg und Eger bekannt, daß er zur Behebung der Fehden und Kriege im Reiche den Erzbischof Friedrich von Salzburg, den Bischof Sylvester zu Chiemsee, den Pfalzgraf Albrecht bei Rhein, Hans Neitperg und Meister Ulrich Riederer, letztere beider Rechte Lizentiaten, seine Räte, als Kommissarien und Machtboten bestellt und nach besonderen Kom- missionsbriefen, die er ihnen gegeben, beauftragt habe, mit den strei- tenden Parteien zu tagen und fordert all die Genannten auf, auf diesen Tagen über Aufforderung der Kommissarien unter königlichem Geleite sich einzufinden. Fol. 47 b bis 48 a. 35. 1450, Dezember 26 (sanndt Stephans tage in weynnacht feyer- tagen anno etc. 50), Wiener-Neustadt. — Derselbe bekennt, daß er zur Entscheidung der Kriege, Fehden und Feindschaften zwischen dem Markgrafen Albrecht von Brandenburg und Burggrafen von Nürnberg einerseits und der Stadt Nürnberg, des Edlen Konrad, Herrn zu Heideck, und allen ihren Helfern anderseits, ferner der Streitigkeiten zwischen Erzbischof Dietrich von Mainz, seinem Neffen und des Reichs Erzkanzler, und Grafen Ulrich zu Würtem- berg einerseits, und den Reichsstädten anderseits, seine Räte, und zwar: (die oben Genannten) zu Kommissarien und Machtboten bestellt habe, und sichert allen, welche zu den Verhandlungstagen einberufen werden, ein sicheres Geleite zu. Mit seinem Siegel. Fol. 34 b bis 35 a. 36. C. 1450. — Die Bischöfe Anton zu Bamberg und Johann zu Würzburg, die Herzoge Siegmund, Friedrich, Heinrich und Wilhelm von Sachsen, Markgraf Friedrich von Brandenburg und dessen Söhne Johann und Albrecht schließen behufs Hintan- haltung von »manicherley newkeit und widerwertigkeit, rawberey, schnit- terey, beschedigung und sulchen unordenlichen wilden leufften« einen gemeinen Landfrieden, treffen darin Bestimmungen wegen Verfolgung und Bestrafung der Ubeltäter, auch wegen jener Knechte, die wohl eigene Pferde haben, aber keinem Herrn untertan sind, und verfügen, daß dieser Friede, welcher ihren sonstigen Bündnissen nicht abträglich sein soll, von ihren jetzigen und künftigen Amtleuten beschworen und in allen ihren Landen kundgemacht werden soll. Mitteilungen des k. k. Archivrates. II.
Aus dem Egerer Stadtarchive. 65 Heinrich zu Konstanz, Peter zu Augsburg, Johannes zu Freisingen, Leonhard zu Passau und Friedrich zu Basel, ferner den Pfalzgrafen Heinrich und Friedrich bei Rhein, den Herzogen Albrecht und Siegmund von Österreich und Bernhard zu Jüllich und Berg, dem Erbmarschall Heinrich zu Pappenheim und den Städten Köln, Mainz, Straßburg, Worms, Speier, Regensburg, Konstanz, Basel, Aachen, Frankfurt, Kolmar, Schletstadt, St. Gallen, Überlingen, Lindau, Hagenau, Weißenburg und Eger bekannt, daß er zur Behebung der Fehden und Kriege im Reiche den Erzbischof Friedrich von Salzburg, den Bischof Sylvester zu Chiemsee, den Pfalzgraf Albrecht bei Rhein, Hans Neitperg und Meister Ulrich Riederer, letztere beider Rechte Lizentiaten, seine Räte, als Kommissarien und Machtboten bestellt und nach besonderen Kom- missionsbriefen, die er ihnen gegeben, beauftragt habe, mit den strei- tenden Parteien zu tagen und fordert all die Genannten auf, auf diesen Tagen über Aufforderung der Kommissarien unter königlichem Geleite sich einzufinden. Fol. 47 b bis 48 a. 35. 1450, Dezember 26 (sanndt Stephans tage in weynnacht feyer- tagen anno etc. 50), Wiener-Neustadt. — Derselbe bekennt, daß er zur Entscheidung der Kriege, Fehden und Feindschaften zwischen dem Markgrafen Albrecht von Brandenburg und Burggrafen von Nürnberg einerseits und der Stadt Nürnberg, des Edlen Konrad, Herrn zu Heideck, und allen ihren Helfern anderseits, ferner der Streitigkeiten zwischen Erzbischof Dietrich von Mainz, seinem Neffen und des Reichs Erzkanzler, und Grafen Ulrich zu Würtem- berg einerseits, und den Reichsstädten anderseits, seine Räte, und zwar: (die oben Genannten) zu Kommissarien und Machtboten bestellt habe, und sichert allen, welche zu den Verhandlungstagen einberufen werden, ein sicheres Geleite zu. Mit seinem Siegel. Fol. 34 b bis 35 a. 36. C. 1450. — Die Bischöfe Anton zu Bamberg und Johann zu Würzburg, die Herzoge Siegmund, Friedrich, Heinrich und Wilhelm von Sachsen, Markgraf Friedrich von Brandenburg und dessen Söhne Johann und Albrecht schließen behufs Hintan- haltung von »manicherley newkeit und widerwertigkeit, rawberey, schnit- terey, beschedigung und sulchen unordenlichen wilden leufften« einen gemeinen Landfrieden, treffen darin Bestimmungen wegen Verfolgung und Bestrafung der Ubeltäter, auch wegen jener Knechte, die wohl eigene Pferde haben, aber keinem Herrn untertan sind, und verfügen, daß dieser Friede, welcher ihren sonstigen Bündnissen nicht abträglich sein soll, von ihren jetzigen und künftigen Amtleuten beschworen und in allen ihren Landen kundgemacht werden soll. Mitteilungen des k. k. Archivrates. II.
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66 Dr. Karl Siegl. »des zu urkunde haben wir obgenannten. .“ (ohne Schluß). Fol. 16 b bis 17 b. — Da zwischen den genannten Fürsten wiederholt Bünd- nisse abgeschlossen worden sind, ist es schwer, die Datierung des vorliegenden Stückes festzustellen. Da Wilhelm (III.) von Sachsen im Jahre 1445 in die Regentschaft ein- trat und Bischof Anton von Bamberg am 5. Mai 1459 starb, wäre es um 1450 zu setzen. — Bischof Anton (von Rotenhan) zu Bamberg regierte vom 16. Mai 1431 bis 5. Mai 1459, Bischof Johann III. (von Grumpach) vom 14. April 1455 bis 11. April 1466. 37. (1448 bis 1451.) — »Ditz sind meins hern hertzog Wilhelms rechtpot auf meiner hern, der fursten, beger, doch den fridbrif und anlas darauf, diser tag her von eint ist, unvorgriffentlichen.« Die Her- zoge und Gebrüder Wilhelm und Friedrich von Sachsen einigen sich dahin, daß über all ihre Handlungen die Räte der vier Kurfürsten unter Zuziehung von Herzog Friedrichs Räten als: Busse und Apel Vitz- thum, Bernhard von Kochberg und Friedrich von Witzleben zu ent- scheiden hätten. Ohne Datum. Fol. 51 ab. — Es können hier nur Friedrich V. der Sanftmütige (1428 bis 1464) und sein Bruder Wilhelm (1445 bis 1482) in Betracht kommen. Von 1442 ab lebten beide in Feindschaft, am 10. Sept. erfolgte die Teilung ihrer Länder zu Alten- burg, welche Teilung am 11. Dezember 1445 zu Halle wieder abgeändert wurde. Von 1446 bis 1451 währte dann der Bruderkrieg. In der Zwischenzeit, 1448, kam es zu einem Frieden in Erfurt, der aber nicht von langer Dauer war, am 2. Juni 1450 zu einem Vertrage im Zerbst und endlich am 27. Jänner 1451 zur völligen Aussöhnung zu Pforta bei Naumburg. Die obige Friedensberedung dürfte daher in die Zeit zwischen 1448 bis 1451 zu setzen sein. 38. 1451, Oktober 21 (am mitwoch der 11.000 meyde tag 1451), Crimmitschau. — Hans von Neytperg und Meister Ulrich Riedner, Lizentiat beider Rechten, des römischen König Friedrichs Räte, und Heinrich Greifenklau (»Griffen Klohe«), Domdechant zu Mainz, Konrad von Franckstein, Ritter, und Hans von Erlebach, Hofmeister, des Erz- bischof Dietrichs von Mainz Räte, bekennen, daß sie heute zu Krimitschau von der Kriege wegen, die sich zwischen Friedrich, des hl. röm. Reichs Erzmarschall, auf der einen Seite, und den Herren: Peter, Bischof zu Naumburg (»Nuemburge«), Herzog Wilhelm von Sachsen, Friedrich, des hl. röm. Reichs Erzkämmerer, Johann Albrecht und Friedrich, Gebrüdern, Markgrafen zu Brandenburg und Burggrafen zu Nürnberg, Grafen Heinrich von Schwarzburg zu Arnstadt und Sondershausen, Girschik von Kunstadt, Herrn zu Podiebrad, Zdenko von Sternberg, obersten Burggrafen des Schlosses Prag, Peter von Sternberg, Gindrzich von der Duben, Gindrzich von Platz, Burian von Guttenstein, Jan von Kunstadt, Friedrich, Burggrafen von Donyn, Dietrich von Janowitz, Jesko von BOS- kowitz, Wilhelm von Ilburg, Zdenko von Postupitz, Jan Zalta von Steinberg und Wentzlau Zerta von Petrowitz, auf der anderen Seite, erhoben, einen christlichen Frieden vereinbart hätten, der währen
66 Dr. Karl Siegl. »des zu urkunde haben wir obgenannten. .“ (ohne Schluß). Fol. 16 b bis 17 b. — Da zwischen den genannten Fürsten wiederholt Bünd- nisse abgeschlossen worden sind, ist es schwer, die Datierung des vorliegenden Stückes festzustellen. Da Wilhelm (III.) von Sachsen im Jahre 1445 in die Regentschaft ein- trat und Bischof Anton von Bamberg am 5. Mai 1459 starb, wäre es um 1450 zu setzen. — Bischof Anton (von Rotenhan) zu Bamberg regierte vom 16. Mai 1431 bis 5. Mai 1459, Bischof Johann III. (von Grumpach) vom 14. April 1455 bis 11. April 1466. 37. (1448 bis 1451.) — »Ditz sind meins hern hertzog Wilhelms rechtpot auf meiner hern, der fursten, beger, doch den fridbrif und anlas darauf, diser tag her von eint ist, unvorgriffentlichen.« Die Her- zoge und Gebrüder Wilhelm und Friedrich von Sachsen einigen sich dahin, daß über all ihre Handlungen die Räte der vier Kurfürsten unter Zuziehung von Herzog Friedrichs Räten als: Busse und Apel Vitz- thum, Bernhard von Kochberg und Friedrich von Witzleben zu ent- scheiden hätten. Ohne Datum. Fol. 51 ab. — Es können hier nur Friedrich V. der Sanftmütige (1428 bis 1464) und sein Bruder Wilhelm (1445 bis 1482) in Betracht kommen. Von 1442 ab lebten beide in Feindschaft, am 10. Sept. erfolgte die Teilung ihrer Länder zu Alten- burg, welche Teilung am 11. Dezember 1445 zu Halle wieder abgeändert wurde. Von 1446 bis 1451 währte dann der Bruderkrieg. In der Zwischenzeit, 1448, kam es zu einem Frieden in Erfurt, der aber nicht von langer Dauer war, am 2. Juni 1450 zu einem Vertrage im Zerbst und endlich am 27. Jänner 1451 zur völligen Aussöhnung zu Pforta bei Naumburg. Die obige Friedensberedung dürfte daher in die Zeit zwischen 1448 bis 1451 zu setzen sein. 38. 1451, Oktober 21 (am mitwoch der 11.000 meyde tag 1451), Crimmitschau. — Hans von Neytperg und Meister Ulrich Riedner, Lizentiat beider Rechten, des römischen König Friedrichs Räte, und Heinrich Greifenklau (»Griffen Klohe«), Domdechant zu Mainz, Konrad von Franckstein, Ritter, und Hans von Erlebach, Hofmeister, des Erz- bischof Dietrichs von Mainz Räte, bekennen, daß sie heute zu Krimitschau von der Kriege wegen, die sich zwischen Friedrich, des hl. röm. Reichs Erzmarschall, auf der einen Seite, und den Herren: Peter, Bischof zu Naumburg (»Nuemburge«), Herzog Wilhelm von Sachsen, Friedrich, des hl. röm. Reichs Erzkämmerer, Johann Albrecht und Friedrich, Gebrüdern, Markgrafen zu Brandenburg und Burggrafen zu Nürnberg, Grafen Heinrich von Schwarzburg zu Arnstadt und Sondershausen, Girschik von Kunstadt, Herrn zu Podiebrad, Zdenko von Sternberg, obersten Burggrafen des Schlosses Prag, Peter von Sternberg, Gindrzich von der Duben, Gindrzich von Platz, Burian von Guttenstein, Jan von Kunstadt, Friedrich, Burggrafen von Donyn, Dietrich von Janowitz, Jesko von BOS- kowitz, Wilhelm von Ilburg, Zdenko von Postupitz, Jan Zalta von Steinberg und Wentzlau Zerta von Petrowitz, auf der anderen Seite, erhoben, einen christlichen Frieden vereinbart hätten, der währen
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Aus dem Egerer Stadtarchive. 67 soll von Sonnenaufgang des morgigen Tags bis zu Sonnenuntergang des künftigen St. Urbanstags. In dieser Zeit, und zwar am Montag nach Reminiscere, hätten die vorgenannten Herren entweder in eigener Person oder durch Bevollmächtigte zu Bamberg zu sein und »andern tags zu den sachen zu greiffen und umb alle ir spenne, zwitrecht und miss- hellung" zu verhandeln, und solle zu dieser Verhandlung auch Landgraf Ludwig von Hessen geladen werden. Sämtliche Parteien nehmen diesen Frieden an. Siegler: die genannten Mainzer und königlichen Machtboten. Mitsiegler: die ubrigen genannten Herren, darunter Girschik von Kun- stat im Namen der böhmischen Herren, Ritter, Knechte und Städte. Fol. 46 b bis 47 b. — Erwähnt bei Palacký, IX. Buch, 4. Kap., S. 246 (mit 1450), und bei Bachmann, II, S. 420. 39. 1452, April 27 (am dornstag nach sanndt Jorgen tag anno etc. 52). - Girzick von Kunstat und Podiebrad, Alesch von Sternberg, oberster Kämmerer der Landtafel, Zdenko von Sternberg, oberster Burg- graf zu Prag, Ginderzich von der Leippen, oberster Marschall zu Böhmen, Zbineck Haße von Hasenberg, Hascheck von Waldstein und von Velisch, Hineck Kruschina von Lichtenburg, Hans von Kolditz, Zdenieck von Rosenthal, Gindrzich von Stratzen, Gindrzich Berka von der Duben und von der Leippen, Gindrzich von Michelsberg, Jan Zagenmatz von Kun� stadt, Jan von Schwanberg, Jan und Ulrich, Gebrüder, von Haßenberg und von Kostie, Hineck von Nachod und von Rotenberg, Jenetz von Janowitz und von Petersburg, Burian von Guttenstein, Geruslaw Plichta von Zirotin, Jan von Blankenstein und von Wartemberg, Dietrich von Janowitz und Klontzau, Wenzel von Donyn, Friedrich von Donyn, Albrecht von Kolowrat und von Kralowitz, Gindrzich und Benesch, Gebrüder, von Kolowrat und von Liebenstein, Albrecht Berka von der Duben und von Talnstein, Gindrzich von Kolowrat zu Zeherwitz, Brusso von Riesenburg, Jan von Russinow, Hauptmann des Czaslauer Kreises, Wilhelm von Wartemberg und Swerzeditz, Wilhelm von Eulenburg, Kosseck von Kolditz, Jan von Schmirsitz, Nikolesch Tritzschka von der Leippen, Benesch von Kolowrat und von Kotzau, Jan von Zeuditz, Hauptmann des »Gursunder« Kreises, Zdenko von Postupitz, Hauptmann des Chrudimer Kreises, Jeschek von Boskowitz und Czernahora, Jan von Nachod und Abersbach, Behuneck von Klingstein, Gindrzich Berka von der Duben und von Kostoltze, Sobieslaw von Militinka, Lwick von Rosenthal, Jan von Berga, Jakob von Wrschesowitz, Hauptmann des Saazer Kreises, Jeschek von der Duben und Selbnow, Benesch von Wartemburg und Zakupy, Jan Mallowetz von Patzau, Watzlaw Zimrlik von Swaschen und Orlik, Strponowetz von Warkwa und von Waldeck, Schenik von Klingen- stein, Jan Zalta von Steinberg zum Rabenstein, Nikolasch Berka von der Duben und von Leimberg, Nikolasch von Jennstein und Mesteck, 5*
Aus dem Egerer Stadtarchive. 67 soll von Sonnenaufgang des morgigen Tags bis zu Sonnenuntergang des künftigen St. Urbanstags. In dieser Zeit, und zwar am Montag nach Reminiscere, hätten die vorgenannten Herren entweder in eigener Person oder durch Bevollmächtigte zu Bamberg zu sein und »andern tags zu den sachen zu greiffen und umb alle ir spenne, zwitrecht und miss- hellung" zu verhandeln, und solle zu dieser Verhandlung auch Landgraf Ludwig von Hessen geladen werden. Sämtliche Parteien nehmen diesen Frieden an. Siegler: die genannten Mainzer und königlichen Machtboten. Mitsiegler: die ubrigen genannten Herren, darunter Girschik von Kun- stat im Namen der böhmischen Herren, Ritter, Knechte und Städte. Fol. 46 b bis 47 b. — Erwähnt bei Palacký, IX. Buch, 4. Kap., S. 246 (mit 1450), und bei Bachmann, II, S. 420. 39. 1452, April 27 (am dornstag nach sanndt Jorgen tag anno etc. 52). - Girzick von Kunstat und Podiebrad, Alesch von Sternberg, oberster Kämmerer der Landtafel, Zdenko von Sternberg, oberster Burg- graf zu Prag, Ginderzich von der Leippen, oberster Marschall zu Böhmen, Zbineck Haße von Hasenberg, Hascheck von Waldstein und von Velisch, Hineck Kruschina von Lichtenburg, Hans von Kolditz, Zdenieck von Rosenthal, Gindrzich von Stratzen, Gindrzich Berka von der Duben und von der Leippen, Gindrzich von Michelsberg, Jan Zagenmatz von Kun� stadt, Jan von Schwanberg, Jan und Ulrich, Gebrüder, von Haßenberg und von Kostie, Hineck von Nachod und von Rotenberg, Jenetz von Janowitz und von Petersburg, Burian von Guttenstein, Geruslaw Plichta von Zirotin, Jan von Blankenstein und von Wartemberg, Dietrich von Janowitz und Klontzau, Wenzel von Donyn, Friedrich von Donyn, Albrecht von Kolowrat und von Kralowitz, Gindrzich und Benesch, Gebrüder, von Kolowrat und von Liebenstein, Albrecht Berka von der Duben und von Talnstein, Gindrzich von Kolowrat zu Zeherwitz, Brusso von Riesenburg, Jan von Russinow, Hauptmann des Czaslauer Kreises, Wilhelm von Wartemberg und Swerzeditz, Wilhelm von Eulenburg, Kosseck von Kolditz, Jan von Schmirsitz, Nikolesch Tritzschka von der Leippen, Benesch von Kolowrat und von Kotzau, Jan von Zeuditz, Hauptmann des »Gursunder« Kreises, Zdenko von Postupitz, Hauptmann des Chrudimer Kreises, Jeschek von Boskowitz und Czernahora, Jan von Nachod und Abersbach, Behuneck von Klingstein, Gindrzich Berka von der Duben und von Kostoltze, Sobieslaw von Militinka, Lwick von Rosenthal, Jan von Berga, Jakob von Wrschesowitz, Hauptmann des Saazer Kreises, Jeschek von der Duben und Selbnow, Benesch von Wartemburg und Zakupy, Jan Mallowetz von Patzau, Watzlaw Zimrlik von Swaschen und Orlik, Strponowetz von Warkwa und von Waldeck, Schenik von Klingen- stein, Jan Zalta von Steinberg zum Rabenstein, Nikolasch Berka von der Duben und von Leimberg, Nikolasch von Jennstein und Mesteck, 5*
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68 Dr. Karl Siegl. Heinz Dax, gesessen zum Hammerstein, Nikolasch von Kolkowitz zum Hasenstein, Dybusch von Kassenberg, Jan von Machow, Arnoscht von Czerutitz, Jan Pardusch von Wartks und Reichenburg, Siegmund von Belochowitz von Puschberg und von Ritschan, Jan von Rabenstein, Benesch Makrowusky von »Mustrirzal«, die Bürgermeister und Räte der Altstadt, Neustadt und »cleinstat« zu Prag, Watzlaw der Altere und der Jüngere von Zperowitz, Jan von Wrschesowitz und von Komotau, Burk- hard Kamerer und von Zyrownitz, Mathes von Zachorsch, Mathes von Dubrze, Schineck von Zobissma, Wanieck von Wrabie, Jan von Tzeselitz, Braneck von Zulewitz, Burckhard von Kopodlna und »Knyzetz«, Jan Bassky von Worid und »Czvoraterub«, Jan von Sulwitz, Zdenko Luschencky von Kopedlna, Alesch von Welotitz und »Wrotzana«, Borziwoj von Lochowitz und von Okertze, Buscheck von Zubelwitz und von Kostial, Jan Czastolar von Horrowitz, Jan von Stezholbowa, gesessen zu Hostin, Przediwor von Rzepnitz und von Mnyska, Jan von Kunwald und von Draschitz, Stibor von Swonkowa und von Kastitze, »deßgleichen auch die Stete als: Kuttenperg, Konigingrewtz an der Elbe, Lewtenbritz, Satz, Lawn, Slan, Zaslaw, Gurzin« (Kaurzim), »Neunburg, Glattaw, Behmisch Brod, Piesk, Brednyan« (Wodnian), »Augsk an der Elbe« (Aussig) und »Schutenhofen« erwählen und erheben auf der Versammlung zu Prag Girschiken von Kunstadt und von Podiebrad »fur einen rechten und mechtigen gubernator und regirer in dem Konigreich zu Behem« und geben ihm als Rate bei: Alesch von Sternberg, Zdenko von Sternberg, Swinko von Hasenburg, Gindrzich von Michels- berg, Jan von Smirschitz, Nikolasch Trtzka von der Leytten, Jan von Zeuditz, Zdenko Koska von Postubitz, Jakob von Wersesowitz, Banko von Knyzomosta, genannt Watzlawsky, und Bartusch Patzka von Schlan. Gemeinschaftlich mit diesen solle Girschik alle Gerichte besetzen und alles aufbieten, daß »ketzerei, irsall, falscheit, plackerey, brannt und alle anndere unordenung« vermieden, und daß auch die Kompaktaten, so auf dem Konzil zu Basel beteidigt und durch die Botschaft des Papstes Eugen den Böhmen und Mährern mitgeteilt worden, gegen die sich einzelne auflehnen, strikte gehalten werden, ebenso auch die zu Pilgram gefaßten Beschlüsse. Siegler: Die genannten Herren und Städte. Fol. 19 b bis 21 b. — Archiv český. II, S. 309 bis 313 (tschechisch). — Er- wähnt bei Palacký, IX. Buch, 5. Kap., S. 289, und bei Bachmann, II, S. 423, 424. — Die Anerkennung der Wahl Georgs von Podiebrad zum Gubernator von Böhmen seitens der Egerer erfolgte unterm 13. Juni 1452. (Gleichzeitige Kopie im Eg. Stadt- arch. — Bachmann, Fontes rer. austr., 42. Bd., Nr. 73, S. 99. 40. 1452, Juni 23 (an sand Johanns abend sunbenden anno etc. 50!). — Die Botschaft des Markgrafen Albrecht von Brandenburg (»Rechtbote meins genedigen hern Marggrauen Albrechten etc. auff dem
68 Dr. Karl Siegl. Heinz Dax, gesessen zum Hammerstein, Nikolasch von Kolkowitz zum Hasenstein, Dybusch von Kassenberg, Jan von Machow, Arnoscht von Czerutitz, Jan Pardusch von Wartks und Reichenburg, Siegmund von Belochowitz von Puschberg und von Ritschan, Jan von Rabenstein, Benesch Makrowusky von »Mustrirzal«, die Bürgermeister und Räte der Altstadt, Neustadt und »cleinstat« zu Prag, Watzlaw der Altere und der Jüngere von Zperowitz, Jan von Wrschesowitz und von Komotau, Burk- hard Kamerer und von Zyrownitz, Mathes von Zachorsch, Mathes von Dubrze, Schineck von Zobissma, Wanieck von Wrabie, Jan von Tzeselitz, Braneck von Zulewitz, Burckhard von Kopodlna und »Knyzetz«, Jan Bassky von Worid und »Czvoraterub«, Jan von Sulwitz, Zdenko Luschencky von Kopedlna, Alesch von Welotitz und »Wrotzana«, Borziwoj von Lochowitz und von Okertze, Buscheck von Zubelwitz und von Kostial, Jan Czastolar von Horrowitz, Jan von Stezholbowa, gesessen zu Hostin, Przediwor von Rzepnitz und von Mnyska, Jan von Kunwald und von Draschitz, Stibor von Swonkowa und von Kastitze, »deßgleichen auch die Stete als: Kuttenperg, Konigingrewtz an der Elbe, Lewtenbritz, Satz, Lawn, Slan, Zaslaw, Gurzin« (Kaurzim), »Neunburg, Glattaw, Behmisch Brod, Piesk, Brednyan« (Wodnian), »Augsk an der Elbe« (Aussig) und »Schutenhofen« erwählen und erheben auf der Versammlung zu Prag Girschiken von Kunstadt und von Podiebrad »fur einen rechten und mechtigen gubernator und regirer in dem Konigreich zu Behem« und geben ihm als Rate bei: Alesch von Sternberg, Zdenko von Sternberg, Swinko von Hasenburg, Gindrzich von Michels- berg, Jan von Smirschitz, Nikolasch Trtzka von der Leytten, Jan von Zeuditz, Zdenko Koska von Postubitz, Jakob von Wersesowitz, Banko von Knyzomosta, genannt Watzlawsky, und Bartusch Patzka von Schlan. Gemeinschaftlich mit diesen solle Girschik alle Gerichte besetzen und alles aufbieten, daß »ketzerei, irsall, falscheit, plackerey, brannt und alle anndere unordenung« vermieden, und daß auch die Kompaktaten, so auf dem Konzil zu Basel beteidigt und durch die Botschaft des Papstes Eugen den Böhmen und Mährern mitgeteilt worden, gegen die sich einzelne auflehnen, strikte gehalten werden, ebenso auch die zu Pilgram gefaßten Beschlüsse. Siegler: Die genannten Herren und Städte. Fol. 19 b bis 21 b. — Archiv český. II, S. 309 bis 313 (tschechisch). — Er- wähnt bei Palacký, IX. Buch, 5. Kap., S. 289, und bei Bachmann, II, S. 423, 424. — Die Anerkennung der Wahl Georgs von Podiebrad zum Gubernator von Böhmen seitens der Egerer erfolgte unterm 13. Juni 1452. (Gleichzeitige Kopie im Eg. Stadt- arch. — Bachmann, Fontes rer. austr., 42. Bd., Nr. 73, S. 99. 40. 1452, Juni 23 (an sand Johanns abend sunbenden anno etc. 50!). — Die Botschaft des Markgrafen Albrecht von Brandenburg (»Rechtbote meins genedigen hern Marggrauen Albrechten etc. auff dem
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Aus dem Egerer Stadtarchive. 69 tag zu Lauff anno LII.d°«) erstattet auf dem genannten Tage Bericht über die von Albrecht der Stadt Nürnberg gemachten Vorschläge wegen des Schiedsrichteramtes über ihre Händel und meldet sodann, daß Albrecht gerichtet sei mit dem von Heideck und denen von Nürnberg, daßs beide Teile »Recht nehmen und geben sollen vor dem römischen Königs, und daß bis zum Austrag der Sache die Schlösser: Heideck, Lichtenau, Burkberg, Ultfeld und Lanerslag im Besitze des Markgrafen bleiben sollen; daß der Herr von Mainz gerichtet sei mit Rotenburg und Halle von des Schlosses Neuenfels wegen, welche Sache ebenfalls vor den Bevollmächtigten des Königs zu verhandeln sei; daß der Herr von Österreich gerichtet wäre mit Ulm und den andern Reichs- städten, »die es zu thun haben umbe Rotenburg, Horbe, Pintzendorf und Schonberg«, die wieder gewiesen seien an den Pfalzgrafen Friedrich und dessen Räte; daß Herzog Albrecht gerichtet sei »mit den von Rotweyse umb den brant und bruch an dem sloß Hohenberg und umb zwene erslagen knecht der von Villingen«, der ebenfalls an den Pfalz- grafen gewiesen sei; daß Herzog Albrecht gerichtet sei mit denen von Schaffhausen und Zell am Untersee, was auf einem gütlichen Tag vor dem König zu verhandeln wäre; daß der Markgraf von Baden gerichtet sei mit den Reichsstädten »umb ein gleitsbrich und totslage an seinem schulthaisen von Hohenwarte«, was ebenfalls vor dem Könige zum Austrag kommen sollte, und daß endlich der Herr von Würtem- berg gerichtet sei mit denen von Neßlingen, die Neuerung eines Zolles betreffend, was im Wege Rechtens verhandelt werden soll. Sämt- liche Richtbriefe seien geschrieben und mit den nötigen Siegeln versehen. Nur das des Herrn von Würtemberg fehle noch. Man wolle nach Mar- bach reiten und sein Siegel an den Brief bringen, würde er sich weigern, »so wern die richtigung alle entzway und stunden dy sachen offen als vor«. Fol. 48b bis 50b. 41. (1452, Sept. [?].) — Hinko Kruschina von Schwanberg, Friedrich und Hans, Gebrüder, von Kolowrat zum Liebenstein und Krossau, Hans und Mathes Kelner, Gebrüder, von Sandau und Hans Weischals von Weischals bekennen, daß sie mit den Bürgern der Stadt Eger und all ihren Dienern und Helfern in einen christlichen Frieden eingetreten sind, der währen soll bis auf künftigen St. Paulstag Bekehrung (25. Jänner 1453), und Prokop von Schwan- berg, Anicha von Wessele, Andreas Czisoletz von Czitzow und Jan von Uhrsitz verpflichten sich, für den Fall, als der Friede von den oben Genannten in dieser Zeit gebrochen, und dieser Friedensbruch durch Raschawer, Hauptmann auf Königswart, und Hincko auf Voitsberg erkannt würde, vier Wochen nach dem Erkenntnis 1000 Sch. egerische Münze
Aus dem Egerer Stadtarchive. 69 tag zu Lauff anno LII.d°«) erstattet auf dem genannten Tage Bericht über die von Albrecht der Stadt Nürnberg gemachten Vorschläge wegen des Schiedsrichteramtes über ihre Händel und meldet sodann, daß Albrecht gerichtet sei mit dem von Heideck und denen von Nürnberg, daßs beide Teile »Recht nehmen und geben sollen vor dem römischen Königs, und daß bis zum Austrag der Sache die Schlösser: Heideck, Lichtenau, Burkberg, Ultfeld und Lanerslag im Besitze des Markgrafen bleiben sollen; daß der Herr von Mainz gerichtet sei mit Rotenburg und Halle von des Schlosses Neuenfels wegen, welche Sache ebenfalls vor den Bevollmächtigten des Königs zu verhandeln sei; daß der Herr von Österreich gerichtet wäre mit Ulm und den andern Reichs- städten, »die es zu thun haben umbe Rotenburg, Horbe, Pintzendorf und Schonberg«, die wieder gewiesen seien an den Pfalzgrafen Friedrich und dessen Räte; daß Herzog Albrecht gerichtet sei »mit den von Rotweyse umb den brant und bruch an dem sloß Hohenberg und umb zwene erslagen knecht der von Villingen«, der ebenfalls an den Pfalz- grafen gewiesen sei; daß Herzog Albrecht gerichtet sei mit denen von Schaffhausen und Zell am Untersee, was auf einem gütlichen Tag vor dem König zu verhandeln wäre; daß der Markgraf von Baden gerichtet sei mit den Reichsstädten »umb ein gleitsbrich und totslage an seinem schulthaisen von Hohenwarte«, was ebenfalls vor dem Könige zum Austrag kommen sollte, und daß endlich der Herr von Würtem- berg gerichtet sei mit denen von Neßlingen, die Neuerung eines Zolles betreffend, was im Wege Rechtens verhandelt werden soll. Sämt- liche Richtbriefe seien geschrieben und mit den nötigen Siegeln versehen. Nur das des Herrn von Würtemberg fehle noch. Man wolle nach Mar- bach reiten und sein Siegel an den Brief bringen, würde er sich weigern, »so wern die richtigung alle entzway und stunden dy sachen offen als vor«. Fol. 48b bis 50b. 41. (1452, Sept. [?].) — Hinko Kruschina von Schwanberg, Friedrich und Hans, Gebrüder, von Kolowrat zum Liebenstein und Krossau, Hans und Mathes Kelner, Gebrüder, von Sandau und Hans Weischals von Weischals bekennen, daß sie mit den Bürgern der Stadt Eger und all ihren Dienern und Helfern in einen christlichen Frieden eingetreten sind, der währen soll bis auf künftigen St. Paulstag Bekehrung (25. Jänner 1453), und Prokop von Schwan- berg, Anicha von Wessele, Andreas Czisoletz von Czitzow und Jan von Uhrsitz verpflichten sich, für den Fall, als der Friede von den oben Genannten in dieser Zeit gebrochen, und dieser Friedensbruch durch Raschawer, Hauptmann auf Königswart, und Hincko auf Voitsberg erkannt würde, vier Wochen nach dem Erkenntnis 1000 Sch. egerische Münze
- 33: I. Hussitenbriefe
- 53: II. Kopialbuche des Egere Stadtarchivs