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Titul


Vorbericht




Edice

































































































































































































































































































































































































































































































































































Název:
Urkundliche Beiträge zur Geschichte des Hussitenkrieges vom Jahre 1419 an (Band II.)
Autor:
Palacký, František
Rok vydání:
1873
Místo vydání:
Praha
Česká národní bibliografie:
Počet stran celkem:
551
Počet stran předmluvy plus obsahu:
IV+547
Obsah:
- I: Titul
- III: Vorbericht
- 3: Edice
upravit
Strana I
URKUNDLICHE BEITRAGE ZUR GESCHICHTE DES HUSSITENKRIECES IN DEN JAHREN 1419-1436. GESAMMELT UND HERAUSGEGEBEN VON FRANZ PALACKÝ. II BAND. VON DEN JAHREN 1429—1436. PRAG BEI FRIEDRICH TEMPSKY 1873.
URKUNDLICHE BEITRAGE ZUR GESCHICHTE DES HUSSITENKRIECES IN DEN JAHREN 1419-1436. GESAMMELT UND HERAUSGEGEBEN VON FRANZ PALACKÝ. II BAND. VON DEN JAHREN 1429—1436. PRAG BEI FRIEDRICH TEMPSKY 1873.
Strana II
DRUCK VON Dr. ED. GREGR IN PRAG 1873.
DRUCK VON Dr. ED. GREGR IN PRAG 1873.
Strana III
Vorbericht zum zwelten Bande. Ich habe dem Vorbericht, der im ersten Bande zur Aufklärung über die Anlage dieses Werkes gegeben wurde, hier nur Weniges beizufügen. Obgleich der Hussitenkrieg durch die im Juli 1436 zu Iglau abgeschlossenen Basler Compactate beendigt war, so habe ich doch für nothwendig erachtet, hier einige bedeutsamere Urkunden auch aus dem Jahre 1437 bei- zuschliessen, welche über die Art, wie die hochgehenden Wogen der religiösen Bewegung nach und nach beschwich- tigt wurden, Andeutungen geben. Sie schienen mir zu dem Ganzen, das den Gegenstand dieses Werkes bildet, wesentlich mit zu gehören. Seitdem das Concil von Basel in die Ereignisse in Böhmen mächtig bestimmend einzuwirken begonnen hat, gewinnen auch die vielen in der Pariser Nationalbibliothek aufbewahrten, dieses Concil betreffenden Handschriften, (zumal der Nachlass des Peter Bruneti, eines Notars des- selben,) einen hervorragenden historischen Werth, nicht für Böhmen allein, sondern für alle Länder der Christenheit. Die reichhaltigen Dekmäler dieser grossen Kirchenver- sammlung erweisen sich für die politische Geschichte ihrer Zeit noch ergiebiger, als für die religiöse und kirchliche: sie fuhren uns die in ihrer Art einzige grossartige Er- scheinung eines internationalen Parlamentes sämmtlicher Völker der Christenheit vor. Leider hat der endliche Sieg der Curie den sich in ihm bildenden hochinteressanten Organismus gleichsam im Keime erstickt. Wann wird wohl
Vorbericht zum zwelten Bande. Ich habe dem Vorbericht, der im ersten Bande zur Aufklärung über die Anlage dieses Werkes gegeben wurde, hier nur Weniges beizufügen. Obgleich der Hussitenkrieg durch die im Juli 1436 zu Iglau abgeschlossenen Basler Compactate beendigt war, so habe ich doch für nothwendig erachtet, hier einige bedeutsamere Urkunden auch aus dem Jahre 1437 bei- zuschliessen, welche über die Art, wie die hochgehenden Wogen der religiösen Bewegung nach und nach beschwich- tigt wurden, Andeutungen geben. Sie schienen mir zu dem Ganzen, das den Gegenstand dieses Werkes bildet, wesentlich mit zu gehören. Seitdem das Concil von Basel in die Ereignisse in Böhmen mächtig bestimmend einzuwirken begonnen hat, gewinnen auch die vielen in der Pariser Nationalbibliothek aufbewahrten, dieses Concil betreffenden Handschriften, (zumal der Nachlass des Peter Bruneti, eines Notars des- selben,) einen hervorragenden historischen Werth, nicht für Böhmen allein, sondern für alle Länder der Christenheit. Die reichhaltigen Dekmäler dieser grossen Kirchenver- sammlung erweisen sich für die politische Geschichte ihrer Zeit noch ergiebiger, als für die religiöse und kirchliche: sie fuhren uns die in ihrer Art einzige grossartige Er- scheinung eines internationalen Parlamentes sämmtlicher Völker der Christenheit vor. Leider hat der endliche Sieg der Curie den sich in ihm bildenden hochinteressanten Organismus gleichsam im Keime erstickt. Wann wird wohl
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dieses noch so wenig bekannte Concil seinen würdigen Geschichtschreiber finden ? — Doch ich habe hier nichts mehr zu thun, als auf die Handschriften, aus welchen ich im Jahre 1853 einige der wichtigsten hier mitgetheilten Urkunden schöpfte, aufmerksam zu machen. — In den beiden diesem Bande (S. 485—547) beige- fügten Nachträgen ist es mir gelungen, einige für die Wür- digung des Geistes der hussitischen Bewegung vorzüglich bedeutsame Actenstücke zu liefern. Insbesondere freut es mich, dass die ausgezeichnete Gefälligkeit des Dr. Gustav Schmidt, k. Gymnasialdirectors in Halberstadt, mich in den Stand gesetzt hat, den schon in meinem ersten Vorberichte (1872) vermissten historisch wichtigen Brief der Prager vom 8 Febr. 1421 hier nachzutragen. Eben so angenehm ist es mir, den charakteristischen Beschluss des Taboriten- tages vom 6 Febr. 1426, der bisher nur im böhmischen Original bekannt war, in einer gleichzeitigen Ubersetzung im Wittingauer Archive, (welches Dr. Emler zum Zwecke einer Abschrift desselben besonders besuchte), auch einem weiteren Leserkreise mittheilen zu können. Beiden Män- nern erstatte ich dafür hier meinen verbindlichsten Dank. An ein Register der in beiden Bänden enthaltenen Urkunden und des Inhalts derselben habe ich wohl gedacht: doch ich gestehe, der grosse Umfang einer solchen Arbeit, welche ich selbst hätte unternehmen müssen, schreckte mich ab, und ich tröste mich mit dem Gedanken, dass die chronologische Reihe der Mittheilungen den Geschicht- forschern das Auffinden der von ihnen gewünschten Stücke ohnehin erleichtern werde. Auch von einem Druckfehlerverzeichnisse liess ich es abkommen, da die bisher erhobenen Druckfehler, meist nur in Daten vor den Inhaltsangaben, für den Leser ohnehin offen darliegen. MALEČ, den 10 Juni 1873. F. P.
dieses noch so wenig bekannte Concil seinen würdigen Geschichtschreiber finden ? — Doch ich habe hier nichts mehr zu thun, als auf die Handschriften, aus welchen ich im Jahre 1853 einige der wichtigsten hier mitgetheilten Urkunden schöpfte, aufmerksam zu machen. — In den beiden diesem Bande (S. 485—547) beige- fügten Nachträgen ist es mir gelungen, einige für die Wür- digung des Geistes der hussitischen Bewegung vorzüglich bedeutsame Actenstücke zu liefern. Insbesondere freut es mich, dass die ausgezeichnete Gefälligkeit des Dr. Gustav Schmidt, k. Gymnasialdirectors in Halberstadt, mich in den Stand gesetzt hat, den schon in meinem ersten Vorberichte (1872) vermissten historisch wichtigen Brief der Prager vom 8 Febr. 1421 hier nachzutragen. Eben so angenehm ist es mir, den charakteristischen Beschluss des Taboriten- tages vom 6 Febr. 1426, der bisher nur im böhmischen Original bekannt war, in einer gleichzeitigen Ubersetzung im Wittingauer Archive, (welches Dr. Emler zum Zwecke einer Abschrift desselben besonders besuchte), auch einem weiteren Leserkreise mittheilen zu können. Beiden Män- nern erstatte ich dafür hier meinen verbindlichsten Dank. An ein Register der in beiden Bänden enthaltenen Urkunden und des Inhalts derselben habe ich wohl gedacht: doch ich gestehe, der grosse Umfang einer solchen Arbeit, welche ich selbst hätte unternehmen müssen, schreckte mich ab, und ich tröste mich mit dem Gedanken, dass die chronologische Reihe der Mittheilungen den Geschicht- forschern das Auffinden der von ihnen gewünschten Stücke ohnehin erleichtern werde. Auch von einem Druckfehlerverzeichnisse liess ich es abkommen, da die bisher erhobenen Druckfehler, meist nur in Daten vor den Inhaltsangaben, für den Leser ohnehin offen darliegen. MALEČ, den 10 Juni 1873. F. P.
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FORTSETZUNG DER URKUNDLICHEN BEITRAGE ZUR GESCHICHTE DES HUSSITENKREGES. ZWEITER BAND VOM JAHRE 1429 AN.
FORTSETZUNG DER URKUNDLICHEN BEITRAGE ZUR GESCHICHTE DES HUSSITENKREGES. ZWEITER BAND VOM JAHRE 1429 AN.
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558. 1429, Jan. 12 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die von Eger: die verlangten 20 Pferde werde er ihnen wohl leihen, räth aber, die Fürsten um eine ausgiebigere Hilfe anzugehen. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 104b.) Eger. L. Fr. Als Ir vns aber verschriben vnd ewr geprechen verkündt habt oc., die seyn vns mit trewen laid, vnd als Ir darauf begert, ewer weisheit XX pfêrd etlicher zeit zu Ieihen oc., das wellen wir vmb gots, Cristens glawben vnd vnsers gne- digisten Herren.... des Römischen oc. Künigs willen ewer frewntschaft zu trost aber einen monat dennehst tun. Vns dunkt aber dabey geraten vnd notdurftig seyn, nach dem vnd Ir selbs wol versteen mugt, daz ewch söllich kleine hilff, wie wol vns das gross vnd vil kost, als ausztregenlich niht ist, als not wêre vnd wir gern sêhen, daz Ir an vnser Herren die fürsten vnd lantschaft vmb vns wurbt ein gemeine awsztregenlicher hilff ewch zu tun. Was wir ewch darynn vnsers teils fürdrung vnd guts willen getun möchten, das wölten wir auch gern tun. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (feria IIIIs ante Anthonij.) 559. 1429, Jan. 21 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Friedrich von Sachsen: Bitte, es möge einem Nürnberger das Pferd herausgegeben werden, das im Streite mit einem Hussen in des Hauptmanns Schellenberg Hände gerathen war. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 107.) Fridrich Herczogen zu Sachsen oc. Gnediger Herre! Vns hat fürgebracht Vlrich Hödell wa- genman, vnser burger, wie In.... die Hussen in ewer Hoch. 1*)
558. 1429, Jan. 12 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die von Eger: die verlangten 20 Pferde werde er ihnen wohl leihen, räth aber, die Fürsten um eine ausgiebigere Hilfe anzugehen. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 104b.) Eger. L. Fr. Als Ir vns aber verschriben vnd ewr geprechen verkündt habt oc., die seyn vns mit trewen laid, vnd als Ir darauf begert, ewer weisheit XX pfêrd etlicher zeit zu Ieihen oc., das wellen wir vmb gots, Cristens glawben vnd vnsers gne- digisten Herren.... des Römischen oc. Künigs willen ewer frewntschaft zu trost aber einen monat dennehst tun. Vns dunkt aber dabey geraten vnd notdurftig seyn, nach dem vnd Ir selbs wol versteen mugt, daz ewch söllich kleine hilff, wie wol vns das gross vnd vil kost, als ausztregenlich niht ist, als not wêre vnd wir gern sêhen, daz Ir an vnser Herren die fürsten vnd lantschaft vmb vns wurbt ein gemeine awsztregenlicher hilff ewch zu tun. Was wir ewch darynn vnsers teils fürdrung vnd guts willen getun möchten, das wölten wir auch gern tun. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (feria IIIIs ante Anthonij.) 559. 1429, Jan. 21 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Friedrich von Sachsen: Bitte, es möge einem Nürnberger das Pferd herausgegeben werden, das im Streite mit einem Hussen in des Hauptmanns Schellenberg Hände gerathen war. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 107.) Fridrich Herczogen zu Sachsen oc. Gnediger Herre! Vns hat fürgebracht Vlrich Hödell wa- genman, vnser burger, wie In.... die Hussen in ewer Hoch. 1*)
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4 land vnd gepiete zwischen Öder vnd Freyburg gefangen hetten. Also sey Im sein eygen pferd, das Im ein Ilusz genomen het, hinein gen Ödern in die stat Im entloffen in sein Herberg, darausz derselb vnser burger geriten was. Also hab derselb vnser burger desselben Hussen pferd auch hinein gen Ödern bracht. Nü hab Im ewer Durchleuchtikeit Hauptman von Schel- lemberg desselben Hussen pferd, das er hincin bracht hab, vnd auch des vorgenanten vnsers burger eygen pferd, das hinein entloffen ist, bede genomen, vnd wöll Im seins eygen pferdes niht wider geben noch volgen lassen. Rogamus, daz Ir von ewern fürstenlichen gnaden mit demselben.... ewern Haupt- man schicken vnd In daran weisen wöllet, daz er dem vorge- nanten .... vnserm burger dasselb sein cygen pferd widergeb vnd vngehindert volgen lasse. Als oc. Das wöllen oc. Datum in die Agnetis virginis. 560. 1429, Jan. 21 (Prag). Obmänner vermitteln einen Waffenstillstand zwischen der Prager Alt- und Neustadt. (Archiv Český, I, 222.) 561. 1429, Jan. 23 (s. l.) Die Herzoge von Sachsen, die Fürsten, Manne und Städle in Schlesien und die Sechslande und Städte schliessen cinen cinjährigen Bund gegen die Ketzer. (O. L. Urk. Buch, n. 803b & 801b [ox orig.].) (Verzeichn. p. 23.) In Gotes namen Amen. Czu lobe vnd ere dem Almech- tigen gote siner werden Muter der hymmel koniginen Marien Czu Sterkunge dem heiligin cristen glouben vnd allen cristen- gloubigen die In dissen enden von den vordampten keczczern zcu Behemen mit morde Brande zcustörunge vil Kirchen vnd mit Roube grussamlichen vor geweldiget vnd hertlichin benotiget werden zeu troste vnd zcu dinste dem Allerdurchluchtigisten
4 land vnd gepiete zwischen Öder vnd Freyburg gefangen hetten. Also sey Im sein eygen pferd, das Im ein Ilusz genomen het, hinein gen Ödern in die stat Im entloffen in sein Herberg, darausz derselb vnser burger geriten was. Also hab derselb vnser burger desselben Hussen pferd auch hinein gen Ödern bracht. Nü hab Im ewer Durchleuchtikeit Hauptman von Schel- lemberg desselben Hussen pferd, das er hincin bracht hab, vnd auch des vorgenanten vnsers burger eygen pferd, das hinein entloffen ist, bede genomen, vnd wöll Im seins eygen pferdes niht wider geben noch volgen lassen. Rogamus, daz Ir von ewern fürstenlichen gnaden mit demselben.... ewern Haupt- man schicken vnd In daran weisen wöllet, daz er dem vorge- nanten .... vnserm burger dasselb sein cygen pferd widergeb vnd vngehindert volgen lasse. Als oc. Das wöllen oc. Datum in die Agnetis virginis. 560. 1429, Jan. 21 (Prag). Obmänner vermitteln einen Waffenstillstand zwischen der Prager Alt- und Neustadt. (Archiv Český, I, 222.) 561. 1429, Jan. 23 (s. l.) Die Herzoge von Sachsen, die Fürsten, Manne und Städle in Schlesien und die Sechslande und Städte schliessen cinen cinjährigen Bund gegen die Ketzer. (O. L. Urk. Buch, n. 803b & 801b [ox orig.].) (Verzeichn. p. 23.) In Gotes namen Amen. Czu lobe vnd ere dem Almech- tigen gote siner werden Muter der hymmel koniginen Marien Czu Sterkunge dem heiligin cristen glouben vnd allen cristen- gloubigen die In dissen enden von den vordampten keczczern zcu Behemen mit morde Brande zcustörunge vil Kirchen vnd mit Roube grussamlichen vor geweldiget vnd hertlichin benotiget werden zeu troste vnd zcu dinste dem Allerdurchluchtigisten
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5 fursten vnd herren hern Sigemunde Romischen konige zcu allen- czyten merer des Rychs oc. vnd zcu Behemen konige vnserm gnedigisten lieben herren, Haben wir von gotes gnaden Fride- rich herczoge zcu Sachsen vnd Friderich lantgraue Indoringen vnd Marcgraue zcu Missen vor eynen man an einem teile mit den Hochgebornen fursten ern Conrade Bischoue zu Bresslaw hern Lodavige zcum Brige hern Johanse zcum Sagan hern Con- rade Centhener hern Conrade dem wissin gebrudern zcur Olssen vnd zcur Cosle, hern Ruprechte vnd hern lodewige gebrudern zcu lobin vnd zcur Olen, herczogen in Slesien, vnd den Edeln Gestrengen Tuchtigen vnd wolwiesen ern Boten von Czschasto- lawicz, landen Mannen vnd Steten der furstenthume Bresslaw Swinicz vnd Jauwer vor einen man am andern teile eine eynunge vnd vorbuntenisse eynander getruwelichen, zcu helffen vnd zcu- raten widder die vorgenanten keczczere zeu Behemen vnd ire volleist begriffen beteidinget vnd gemacht Eynen vnd vorbinden vns in crafft disses briues vnd von datum disses brieues vnd von dissen nestkomenden sente Jorgen tage uber eyn gancz Jar vnsers gnedigisten hern des Romischen oc. koniges vnsern lan- den vnd luten an beiden teilen zcubeschuczczunge vnd zcu be- schermunge, vnd die in fride vnd in gemach zcu brengen vor yn mit der hulffe gotes des Almechtigen noch vnserm besten vormogen, Also nemelichin wer es da got vor sie der almech- tige vnd nicht gebe noch vorhenge das die vorgenanten vor- dampten vnde vorthumpten keczczere die Slesie mit macht uberzcyhen wurden vnd meynten zou beschedigen wenne danne die vorgenanten fürsten vnd herren lande vnd Stete in der Slesien vns vorgenanten hern frideriche herczogen zcu Sachsen vnd hern frideriche lantgrauen Indoringen vnd Marcgrauen zcu Missen mit irer redelicher botschaft vnd brieuen dy sie vns gein Missen thun sollen Irmanten vmmb hulffe yn widder die keczczere In eyn felt zcu senden, das sie vns denne benumen wurden wo sie das gemacht hetten in der Slesien So sullen globen vnd wullen wir ane geuerde vnd lengern vffczog in den virczentagen die sich mit dem tage irer vorkundigunge anheben vnd noch einander volgen werden Tusent woel besaczter pferde reysiges geczuges vzrichten vnd In die senden vf vnser eigene zcerunge vnd ebinthure gein ligenicz Also das sie in den vir-
5 fursten vnd herren hern Sigemunde Romischen konige zcu allen- czyten merer des Rychs oc. vnd zcu Behemen konige vnserm gnedigisten lieben herren, Haben wir von gotes gnaden Fride- rich herczoge zcu Sachsen vnd Friderich lantgraue Indoringen vnd Marcgraue zcu Missen vor eynen man an einem teile mit den Hochgebornen fursten ern Conrade Bischoue zu Bresslaw hern Lodavige zcum Brige hern Johanse zcum Sagan hern Con- rade Centhener hern Conrade dem wissin gebrudern zcur Olssen vnd zcur Cosle, hern Ruprechte vnd hern lodewige gebrudern zcu lobin vnd zcur Olen, herczogen in Slesien, vnd den Edeln Gestrengen Tuchtigen vnd wolwiesen ern Boten von Czschasto- lawicz, landen Mannen vnd Steten der furstenthume Bresslaw Swinicz vnd Jauwer vor einen man am andern teile eine eynunge vnd vorbuntenisse eynander getruwelichen, zcu helffen vnd zcu- raten widder die vorgenanten keczczere zeu Behemen vnd ire volleist begriffen beteidinget vnd gemacht Eynen vnd vorbinden vns in crafft disses briues vnd von datum disses brieues vnd von dissen nestkomenden sente Jorgen tage uber eyn gancz Jar vnsers gnedigisten hern des Romischen oc. koniges vnsern lan- den vnd luten an beiden teilen zcubeschuczczunge vnd zcu be- schermunge, vnd die in fride vnd in gemach zcu brengen vor yn mit der hulffe gotes des Almechtigen noch vnserm besten vormogen, Also nemelichin wer es da got vor sie der almech- tige vnd nicht gebe noch vorhenge das die vorgenanten vor- dampten vnde vorthumpten keczczere die Slesie mit macht uberzcyhen wurden vnd meynten zou beschedigen wenne danne die vorgenanten fürsten vnd herren lande vnd Stete in der Slesien vns vorgenanten hern frideriche herczogen zcu Sachsen vnd hern frideriche lantgrauen Indoringen vnd Marcgrauen zcu Missen mit irer redelicher botschaft vnd brieuen dy sie vns gein Missen thun sollen Irmanten vmmb hulffe yn widder die keczczere In eyn felt zcu senden, das sie vns denne benumen wurden wo sie das gemacht hetten in der Slesien So sullen globen vnd wullen wir ane geuerde vnd lengern vffczog in den virczentagen die sich mit dem tage irer vorkundigunge anheben vnd noch einander volgen werden Tusent woel besaczter pferde reysiges geczuges vzrichten vnd In die senden vf vnser eigene zcerunge vnd ebinthure gein ligenicz Also das sie in den vir-
Strana 6
6 zcentage dahin komen oder zewene ader dry darnoch ane geuerde vnd In danne volgen sollen in das Felt wo des nottorft sin wirdet In den begriffen landen vnd in dem felde by yn zeu harren dy wiele das felt weret, weres sache, das die vnsern in die Slesie qwemen vf eyne tagereyse nahe der Stat da sie vns das felt benumet vnd bescheiden hetten vnd sie danne in dem felde nicht weren So mogen vnd sollen dy vnsern mit gutem gelimpfe widder keren mit guten eren vnuordacht, vnd vf das- mal damitte den bunt nicht gebrochen haben Desglichin widder- ummb weres da got vor sie vnd nicht vorhenge ab dy vorbe- nanten vordampten vnd vorthumten keczczere das lant zcu Missen das vnser vorgenanten fursten beider ist mit macht uberzcyhen wurden, wanne danne wir obingenanten fursten herre fridrich herczoge zeu Sachsen vnd herre friderich lantgrauen indoringen, vnd Marcgrauen zeu Missen die vorgenanten fursten herren lande vnd Stete in der Slesien mit vnser redelicher botschaft vnd brieuen dy wir den fursten gein ligenicz vnd den landen vnd Steten gein der Swynicze thun sollen Irmanten vmmb hulffe vns widder dy keczczere eyn felt zeu senden das wir In danne be- nennen wurden wo wir das gemacht hetten in dem lande zcu Missen So sollen vns dy obingenanten fursten herren lande vnd Stete anegeuerde vnd ane lengern vorczeog In den virzcentagen die sich mit dem tage vnser vorkundigunge anheben vnd noch einander volgen Tusent wolbesaczter pferde Reisiges geczuges ussrichten vnde vns die senden uf ire eygen zcerunge vnd ebin- thure gein Dresden Also das sie in den virzcentagen dahin komen sollen, ader zewene ader trye tage darnoch anegeuerde vnd vns danne in das felt folgen wo des nottorfft sin wirdet in den vorbegriffen landen vnd in dem felde by vns beharren dy wiele das felt wert, Weres aber sache das dy iren In das land zeu Missen qwemen vf eine tagereyse nahe der Stat da wir yn das felt benumet vnd bescheiden hetten, vnd wir danne In dem felde nicht weren So mogen vnnd sollen die iren mit guten gelimpfe wedderkeren mit guten eren vnuordacht vnd vf dasmal damidte den bunt nicht gebrochen habin, Ouch als wir herre friderich herezoge zcu Sachsen vnd herre friderich lantgrauen Indoringen vnd marcgrauen zeu missen, vnd dy obingenanten fursten lande vnd Stete in der Slesien an beyden teilen vns
6 zcentage dahin komen oder zewene ader dry darnoch ane geuerde vnd In danne volgen sollen in das Felt wo des nottorft sin wirdet In den begriffen landen vnd in dem felde by yn zeu harren dy wiele das felt weret, weres sache, das die vnsern in die Slesie qwemen vf eyne tagereyse nahe der Stat da sie vns das felt benumet vnd bescheiden hetten vnd sie danne in dem felde nicht weren So mogen vnd sollen dy vnsern mit gutem gelimpfe widder keren mit guten eren vnuordacht, vnd vf das- mal damitte den bunt nicht gebrochen haben Desglichin widder- ummb weres da got vor sie vnd nicht vorhenge ab dy vorbe- nanten vordampten vnd vorthumten keczczere das lant zcu Missen das vnser vorgenanten fursten beider ist mit macht uberzcyhen wurden, wanne danne wir obingenanten fursten herre fridrich herczoge zeu Sachsen vnd herre friderich lantgrauen indoringen, vnd Marcgrauen zeu Missen die vorgenanten fursten herren lande vnd Stete in der Slesien mit vnser redelicher botschaft vnd brieuen dy wir den fursten gein ligenicz vnd den landen vnd Steten gein der Swynicze thun sollen Irmanten vmmb hulffe vns widder dy keczczere eyn felt zeu senden das wir In danne be- nennen wurden wo wir das gemacht hetten in dem lande zcu Missen So sollen vns dy obingenanten fursten herren lande vnd Stete anegeuerde vnd ane lengern vorczeog In den virzcentagen die sich mit dem tage vnser vorkundigunge anheben vnd noch einander volgen Tusent wolbesaczter pferde Reisiges geczuges ussrichten vnde vns die senden uf ire eygen zcerunge vnd ebin- thure gein Dresden Also das sie in den virzcentagen dahin komen sollen, ader zewene ader trye tage darnoch anegeuerde vnd vns danne in das felt folgen wo des nottorfft sin wirdet in den vorbegriffen landen vnd in dem felde by vns beharren dy wiele das felt wert, Weres aber sache das dy iren In das land zeu Missen qwemen vf eine tagereyse nahe der Stat da wir yn das felt benumet vnd bescheiden hetten, vnd wir danne In dem felde nicht weren So mogen vnnd sollen die iren mit guten gelimpfe wedderkeren mit guten eren vnuordacht vnd vf dasmal damidte den bunt nicht gebrochen habin, Ouch als wir herre friderich herezoge zcu Sachsen vnd herre friderich lantgrauen Indoringen vnd marcgrauen zeu missen, vnd dy obingenanten fursten lande vnd Stete in der Slesien an beyden teilen vns
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voreynet vorbunden vnd verschriben haben, mit den Mannen vnd Steten der Sechs lande vnd Stete Also weres sache da got vor sie, das sie die keczczere uberzcyhen vnd virgeweldigen wolden, das wir friderich herczoge zcu Sachsen vnd friderich lantgraue Indoringen vnd marcgrauen zcu Missen, mit vnser Macht gein Budissen komen vnd eyn felt da machen sollen vnd wir fursten lande vnd Stete in der Slesien mit vnser macht gein Gorlicz komen vnd ouch eyn felt da machen sullen Weres aber das dy keczczere vor Budissen legen Also das wir nicht mit vnser macht dahin gein Budissen nicht komen konden, vnd desglich ouch ab die keczczere vor Gorlicz legen Also das die uss der Slesien mit irer macht dahin nicht komen konden, So sollen vnd globen wir obingenanten herre friderich herczog zcu Sachsen vnd friderich lantgraue Indoringen mit vnser macht zcurucken vnd zcukomen by Bischofeswerde vnd wir vss der Slesien mit vnser macht zcu rucken vnd zcu komen by den luban, vnd in dem felde ye zcu beharren bys das wir einander botschaft gethun mogen wo wir zcusammpne komen vnd gerucken An welchem vnder vns beiden teilen das bruch worde das got nicht gebe vnd also das vorgeschribin stet nicht qwemen So sal das ander teil den vorgenanten landen mannen vnd Steten der Sechs Stete getruwelichin das ander teil helffen dermannen by truwen vnd eren bys das In darummb vzrichtunge geschege, Ouch ist beret vnd beteidinget Nemelichin Also welch teil dem andern In Syn lant zeu dem felde die hulffe vnd volge mit here thun wirdet, das selbe teil sol vnd mag spise notturft vnd futer nemen In dem lande do es denne hin zcu hulffe komen ist vnd die folge gethon hat Ader mitnamen nymant sal plundern noch nemen das er weg furen ader triben wolde ane arg So sal ouch das teil In des lande danne das felt gemachet wirdet in den steten vnd ouch in dem felde allerleie nottorft bequemen kouf seczczin vnd Idermanne fry zcu backin zcu bestellen vnd dy strassen vffen behalden als das woel billich vnd recht ist vnd wanne sie danne also in gotes namen zcu Sammpne in das felt komen so sollen wir obingenanten fursten Manne lande vnd Stete in dissem vorbuntenisse begriffen noch gutem Rate eynen fryen margkt lassen ruffen vnd den hertlichin zcu vorteidingen vnd hanthaben das er wirdiclichin gehalden werde, Vnd das
voreynet vorbunden vnd verschriben haben, mit den Mannen vnd Steten der Sechs lande vnd Stete Also weres sache da got vor sie, das sie die keczczere uberzcyhen vnd virgeweldigen wolden, das wir friderich herczoge zcu Sachsen vnd friderich lantgraue Indoringen vnd marcgrauen zcu Missen, mit vnser Macht gein Budissen komen vnd eyn felt da machen sollen vnd wir fursten lande vnd Stete in der Slesien mit vnser macht gein Gorlicz komen vnd ouch eyn felt da machen sullen Weres aber das dy keczczere vor Budissen legen Also das wir nicht mit vnser macht dahin gein Budissen nicht komen konden, vnd desglich ouch ab die keczczere vor Gorlicz legen Also das die uss der Slesien mit irer macht dahin nicht komen konden, So sollen vnd globen wir obingenanten herre friderich herczog zcu Sachsen vnd friderich lantgraue Indoringen mit vnser macht zcurucken vnd zcukomen by Bischofeswerde vnd wir vss der Slesien mit vnser macht zcu rucken vnd zcu komen by den luban, vnd in dem felde ye zcu beharren bys das wir einander botschaft gethun mogen wo wir zcusammpne komen vnd gerucken An welchem vnder vns beiden teilen das bruch worde das got nicht gebe vnd also das vorgeschribin stet nicht qwemen So sal das ander teil den vorgenanten landen mannen vnd Steten der Sechs Stete getruwelichin das ander teil helffen dermannen by truwen vnd eren bys das In darummb vzrichtunge geschege, Ouch ist beret vnd beteidinget Nemelichin Also welch teil dem andern In Syn lant zeu dem felde die hulffe vnd volge mit here thun wirdet, das selbe teil sol vnd mag spise notturft vnd futer nemen In dem lande do es denne hin zcu hulffe komen ist vnd die folge gethon hat Ader mitnamen nymant sal plundern noch nemen das er weg furen ader triben wolde ane arg So sal ouch das teil In des lande danne das felt gemachet wirdet in den steten vnd ouch in dem felde allerleie nottorft bequemen kouf seczczin vnd Idermanne fry zcu backin zcu bestellen vnd dy strassen vffen behalden als das woel billich vnd recht ist vnd wanne sie danne also in gotes namen zcu Sammpne in das felt komen so sollen wir obingenanten fursten Manne lande vnd Stete in dissem vorbuntenisse begriffen noch gutem Rate eynen fryen margkt lassen ruffen vnd den hertlichin zcu vorteidingen vnd hanthaben das er wirdiclichin gehalden werde, Vnd das
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8 alle vnd icliche stucke punckte vnd artikele disser eynunge vnd vorbuntenisse von vns vorgenanten frideriche herczogen zcu Sachsen oc. vnd Frideriche lantgrauen Indoringen oc. stete feste vnd vnuorbrochelichin gehalden werden sollen das gereden wir by unsern fürstenlichin wirden anegeuerde Vnd des zcuorkunde vnd merer sicherheit haben wir beide vnser Insegele hierane hengen lassen Gegebin noch cristi gebort virczenhundert Jar vnd darnoch in dem Nun vnd czwenczigisten Jare am Suntag noch vincencii martiris. 562. 1429, Jan. 25 (Prag). Die Prager Neustadt compromittirt auf die Schiedsrichter, welche zur Schlichtung des von neuem ausgebrochenen Streites mit der Altstadt von beiden Parteien erwählt wurden. (Archiv Český, I. 223.) 563. 1429, Jan. 26 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an ihren Cardinal-Bischof Johann: dankt für die Unterstützung beim Könige, klärt einige Misshelligkeiten mit der Olmützer Kirche auf und klagt über den bischöflichen Beamten in Kremsier. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 115b.) Domino cardinali. Subjecti serviminis promptitudinem debita cum obedientia prelibatam. Reverendissime in Christo pater et domine graci- ose. Scripta V. P. desiderium promocionis reipublice et patrie hujus pacificacionis, cujus pretextu V. Dominacio regiam accer- sivit majestatem et felix adhuc remedium in congressu eiusdem regii culminis cum electoribus ceterisque principibus in solamen orthodoxorum contra perniciosos hereticorum conatus poscendi, et presertim, si inimici interim quid in nobis attemptarent in nostrum presidium erga principes, barones et terrigenas districtus illius exquirendi effectivam subvencionem, prout se Vestra ex- hibere non dedignatur Paternitas continentia, sano percepimus intellectu, satagentes pro eisdem ultra eterne retrlbucionis pre-
8 alle vnd icliche stucke punckte vnd artikele disser eynunge vnd vorbuntenisse von vns vorgenanten frideriche herczogen zcu Sachsen oc. vnd Frideriche lantgrauen Indoringen oc. stete feste vnd vnuorbrochelichin gehalden werden sollen das gereden wir by unsern fürstenlichin wirden anegeuerde Vnd des zcuorkunde vnd merer sicherheit haben wir beide vnser Insegele hierane hengen lassen Gegebin noch cristi gebort virczenhundert Jar vnd darnoch in dem Nun vnd czwenczigisten Jare am Suntag noch vincencii martiris. 562. 1429, Jan. 25 (Prag). Die Prager Neustadt compromittirt auf die Schiedsrichter, welche zur Schlichtung des von neuem ausgebrochenen Streites mit der Altstadt von beiden Parteien erwählt wurden. (Archiv Český, I. 223.) 563. 1429, Jan. 26 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an ihren Cardinal-Bischof Johann: dankt für die Unterstützung beim Könige, klärt einige Misshelligkeiten mit der Olmützer Kirche auf und klagt über den bischöflichen Beamten in Kremsier. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 115b.) Domino cardinali. Subjecti serviminis promptitudinem debita cum obedientia prelibatam. Reverendissime in Christo pater et domine graci- ose. Scripta V. P. desiderium promocionis reipublice et patrie hujus pacificacionis, cujus pretextu V. Dominacio regiam accer- sivit majestatem et felix adhuc remedium in congressu eiusdem regii culminis cum electoribus ceterisque principibus in solamen orthodoxorum contra perniciosos hereticorum conatus poscendi, et presertim, si inimici interim quid in nobis attemptarent in nostrum presidium erga principes, barones et terrigenas districtus illius exquirendi effectivam subvencionem, prout se Vestra ex- hibere non dedignatur Paternitas continentia, sano percepimus intellectu, satagentes pro eisdem ultra eterne retrlbucionis pre-
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9 mium, quod sine dubio merebimini, de prompto promptissimos ad quelibet V. P. volita juxta omne nostrum posse indefesse nos exhibituros, et sicuti vestri presulatus magnificencia ulterius dissensionis materiam inter ecclesiam V. P. Olomucensem, per- sonasve ipsius et nos subortam occasione quarundam vigiliarum eisdem scriptis interseruit, hortans, quatenus in istis temporibus gravissimis, controversiis locum non daremus oc.: absit, eximie presul, quod aliquam personam ecclesiasticam, quantum in nobis est jam conaremur turbare, pro quarum protectione et fidele manutencione hucusque vigilanter insudavimus rebus et propriis personis non parcentes aut grandibus periculorum dispendiis easdem exponentes, prout Vestram non latet Dignitatem, id adhuc totis nostris nisibus facere non obmittimus. Ut autem causam hujus impignerationis V. queat intelligere Paternitas, Scire dignemini, quod communitas nostri preurbii, cujus situs extensioris spacii fore dinoscitur, crebrius querimoniis defectuum suorum nostras pulsavit aures, exponens, qualiter ob longevas vigiliarum expensas, quibus hucusque in tam prolixarum guer- rarum temporibus abs omni ipsius preurbii inquilinorum juva- mine prefuit, ad extremam paupertatem sit deducta et nequa- quam ammodo id sufficere valeat, quin pocius relictis propriis domibus edes et domicilia alienarum patriarum adire compella- rentur (sic), si ipsis remedium non daretur salutare. Nos vero ejusdem communitatis condicionem et nostri ipsius exiguam considerantes paucitatem, que se solum ad XXVII hospites uni- versaliter extendit, victi zelo justicie de communi assensu seni- orum et communitatis nostre deliberavimus, ut persone solum seculares in eodem preurbio morantes, et sperantes, se tuicio- nibus civitatis salubriter conservari, preurbiensi communitati in vigiliis et aliis subveniant juxta eorum facultatem, quique ne- scimus, quo ducti spiritu aut inductione, nobis et communitatibus nostris non curarunt condolere in tam grandibus sumptibus, pe- riculis et erumpnis, in quibus tamen prout respublica agitur nullius cujuscunque status condicionis ve existant, se debent eximere. Quamquam hucusque personas spirituales in omnibus fovimus exemptos, sperantes exhinc Vestram P. nobis minime indignari. Ceterum reverendissime pater, contigit, quod honesti Petrlini nostri concivis conjunx in Steirbicz et Awspecz duo
9 mium, quod sine dubio merebimini, de prompto promptissimos ad quelibet V. P. volita juxta omne nostrum posse indefesse nos exhibituros, et sicuti vestri presulatus magnificencia ulterius dissensionis materiam inter ecclesiam V. P. Olomucensem, per- sonasve ipsius et nos subortam occasione quarundam vigiliarum eisdem scriptis interseruit, hortans, quatenus in istis temporibus gravissimis, controversiis locum non daremus oc.: absit, eximie presul, quod aliquam personam ecclesiasticam, quantum in nobis est jam conaremur turbare, pro quarum protectione et fidele manutencione hucusque vigilanter insudavimus rebus et propriis personis non parcentes aut grandibus periculorum dispendiis easdem exponentes, prout Vestram non latet Dignitatem, id adhuc totis nostris nisibus facere non obmittimus. Ut autem causam hujus impignerationis V. queat intelligere Paternitas, Scire dignemini, quod communitas nostri preurbii, cujus situs extensioris spacii fore dinoscitur, crebrius querimoniis defectuum suorum nostras pulsavit aures, exponens, qualiter ob longevas vigiliarum expensas, quibus hucusque in tam prolixarum guer- rarum temporibus abs omni ipsius preurbii inquilinorum juva- mine prefuit, ad extremam paupertatem sit deducta et nequa- quam ammodo id sufficere valeat, quin pocius relictis propriis domibus edes et domicilia alienarum patriarum adire compella- rentur (sic), si ipsis remedium non daretur salutare. Nos vero ejusdem communitatis condicionem et nostri ipsius exiguam considerantes paucitatem, que se solum ad XXVII hospites uni- versaliter extendit, victi zelo justicie de communi assensu seni- orum et communitatis nostre deliberavimus, ut persone solum seculares in eodem preurbio morantes, et sperantes, se tuicio- nibus civitatis salubriter conservari, preurbiensi communitati in vigiliis et aliis subveniant juxta eorum facultatem, quique ne- scimus, quo ducti spiritu aut inductione, nobis et communitatibus nostris non curarunt condolere in tam grandibus sumptibus, pe- riculis et erumpnis, in quibus tamen prout respublica agitur nullius cujuscunque status condicionis ve existant, se debent eximere. Quamquam hucusque personas spirituales in omnibus fovimus exemptos, sperantes exhinc Vestram P. nobis minime indignari. Ceterum reverendissime pater, contigit, quod honesti Petrlini nostri concivis conjunx in Steirbicz et Awspecz duo
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10 vini vasa comparavit, et dum vectoribus, qui nunc de consensu inimicorum strata adire audent, predicta duo vasa afferre in nostram civitatem commisit. Ex tunc nobilis Johannes Zajicz capitaneus Vestre P. in Chremsier eadem duo vasa similiter et alia vina, que nostratibus apportari debebant, arrestavit et in sua habitacula deduxit. Et quamquam pluries sibi in absentia P. V. scripsimus supplicantes, ut hujuscemodi impedimenta nobis et civitati nostre facere non procuraret et ablata restituat, tamen hucusque facere non intendit. Petimus igitur oraculis studiosis, quatenus eundem inducere non dedignemini, ut talia vina nostratibus restituere conetur. Id respectu Vestre Magni- ficencie et omnium subditorum humiliter volumus promereri. Datum f. IIII post Pauli conversionem, anno oc. XXIX. 564. 1429, Jan. 29 (Lucko). König Sigmund verleiht der Stadt Görlitz das Recht, bei sich Münze zu schlagen. (Scultetus II, 88b [ann. 1429].) (O. L. Urk. Buch n. 800.) Wir Sigmund von Gotes gnaden Römischer Kunig, zu allen Zeiten mehrer des Reichs, vnd zu Hungern, zu Behem, Dalma- tien, Croatien oc. kunig, Bekennen vnd thun kunt offenbar mit diesem Brieff, allen den die in sehen oder hören lesen. Wann wir angesehen vnd gütelich betrachtet haben, soliche getruwe vnd anneme dienste, die vns vnd vnsern Landen, vnsere lieben getruen, die Bürgermeister, Rathmanne vnd Bürgere ge- meinlich vnser Stadt zu Görlitz offte vnd dike flissiclich vnd sünderlich nu in disen zeiten den kätzern von Behem zu wider- stehen, mit grosser koste vnd zehrung gethan hand, teglich tun vnd fürbass thun sollen vnd mögen. Dorumb zu besserung, vffnehmung vnd nutz derselben Stat Görlitz vnd zu ergetzung in etlicher masse, solicher koste vnd zehrung, alsdann die ehge- nannten von Görlitz wider die kätzer täglich halden: Haben wir mit wolbedachtem mute, gutem Rathe vnd rechter wissen, den vorgnanten von Görlitz, diese gnade gethan vnd in gnedig-
10 vini vasa comparavit, et dum vectoribus, qui nunc de consensu inimicorum strata adire audent, predicta duo vasa afferre in nostram civitatem commisit. Ex tunc nobilis Johannes Zajicz capitaneus Vestre P. in Chremsier eadem duo vasa similiter et alia vina, que nostratibus apportari debebant, arrestavit et in sua habitacula deduxit. Et quamquam pluries sibi in absentia P. V. scripsimus supplicantes, ut hujuscemodi impedimenta nobis et civitati nostre facere non procuraret et ablata restituat, tamen hucusque facere non intendit. Petimus igitur oraculis studiosis, quatenus eundem inducere non dedignemini, ut talia vina nostratibus restituere conetur. Id respectu Vestre Magni- ficencie et omnium subditorum humiliter volumus promereri. Datum f. IIII post Pauli conversionem, anno oc. XXIX. 564. 1429, Jan. 29 (Lucko). König Sigmund verleiht der Stadt Görlitz das Recht, bei sich Münze zu schlagen. (Scultetus II, 88b [ann. 1429].) (O. L. Urk. Buch n. 800.) Wir Sigmund von Gotes gnaden Römischer Kunig, zu allen Zeiten mehrer des Reichs, vnd zu Hungern, zu Behem, Dalma- tien, Croatien oc. kunig, Bekennen vnd thun kunt offenbar mit diesem Brieff, allen den die in sehen oder hören lesen. Wann wir angesehen vnd gütelich betrachtet haben, soliche getruwe vnd anneme dienste, die vns vnd vnsern Landen, vnsere lieben getruen, die Bürgermeister, Rathmanne vnd Bürgere ge- meinlich vnser Stadt zu Görlitz offte vnd dike flissiclich vnd sünderlich nu in disen zeiten den kätzern von Behem zu wider- stehen, mit grosser koste vnd zehrung gethan hand, teglich tun vnd fürbass thun sollen vnd mögen. Dorumb zu besserung, vffnehmung vnd nutz derselben Stat Görlitz vnd zu ergetzung in etlicher masse, solicher koste vnd zehrung, alsdann die ehge- nannten von Görlitz wider die kätzer täglich halden: Haben wir mit wolbedachtem mute, gutem Rathe vnd rechter wissen, den vorgnanten von Görlitz, diese gnade gethan vnd in gnedig-
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11 lich gegunnet vnd erloubt, thun in günnen vnd erlouben von Behemischer kuniglicher macht, in craft diss brifes, das sy in der Stadt Görlitz ein Silberin Müntze erheben, vnd machen nemlich Pfenning der Siben oder Sechs einen Behemischen groschen, vnd ouch Heller, der 12 oder 14 ouch einen Behe- mischen groschen gelten vnd wert sind, müntzen vnd slahen lassen sollen vnd mögen, mit solichem Müntz gebreche, vff beiten syten, solicher pfenning vnd Heller, als inen dann das bequem- lich vnd gutt düncket, das doch andern gebrechen nicht gleich sy, von allir menniglich vngehindert. Vnd wir gebieten darumb allen vnd iglichen Fürsten, geistlichen vnd werltlichen, Prelaten, Grauen, Fryen Herren, Rittern, Knechten, amptlüten, koufflüten, Bürgermeistern, Reten vnd Gemeinden, der Stete, Merckte vnd Dorffere, vnd sust allen andern vnsern vnd der Cron zu Behem vndertanen vnd getruen, vnd sunderlich vnsern lieben getruen in den Sechssteten, zu Lusitz vnd in der Slesien gesessen, von küniglicher macht zu Beheim ernstlich vnd vestiglich mit diesem Brieffe, das sie soliche vorgnante Müntze pfennig vnd Heller annehmen vnd als genge vnd gebe müntze gehen lassen, on widersprechung vnd den iren das zu tund gebieten vnd mit in schaffen, als liebyn sy vnser Vngnad zuuermyden. Vnd diese vorgeschreben vnsere gnad vnd erloubung sol waren biss vff vnser nachkommen kunig zu Behem widerruffen. Mit vrkund diss Briefs versigelt mit vnserm anhangendem Insigel. Geben zu Lutzka in Russen oc. an dem nechsten Sambstage vor vn ser lieben Frawentag Lichtmesse oc. nach Crists geburt oc. vn ser Riche des Hungrischen oc. in dem 42 des Römischen in dem 19 vnd des Behmischen im 9 Jaren. Ad mandatum d. Regis Caspar Slik oc.
11 lich gegunnet vnd erloubt, thun in günnen vnd erlouben von Behemischer kuniglicher macht, in craft diss brifes, das sy in der Stadt Görlitz ein Silberin Müntze erheben, vnd machen nemlich Pfenning der Siben oder Sechs einen Behemischen groschen, vnd ouch Heller, der 12 oder 14 ouch einen Behe- mischen groschen gelten vnd wert sind, müntzen vnd slahen lassen sollen vnd mögen, mit solichem Müntz gebreche, vff beiten syten, solicher pfenning vnd Heller, als inen dann das bequem- lich vnd gutt düncket, das doch andern gebrechen nicht gleich sy, von allir menniglich vngehindert. Vnd wir gebieten darumb allen vnd iglichen Fürsten, geistlichen vnd werltlichen, Prelaten, Grauen, Fryen Herren, Rittern, Knechten, amptlüten, koufflüten, Bürgermeistern, Reten vnd Gemeinden, der Stete, Merckte vnd Dorffere, vnd sust allen andern vnsern vnd der Cron zu Behem vndertanen vnd getruen, vnd sunderlich vnsern lieben getruen in den Sechssteten, zu Lusitz vnd in der Slesien gesessen, von küniglicher macht zu Beheim ernstlich vnd vestiglich mit diesem Brieffe, das sie soliche vorgnante Müntze pfennig vnd Heller annehmen vnd als genge vnd gebe müntze gehen lassen, on widersprechung vnd den iren das zu tund gebieten vnd mit in schaffen, als liebyn sy vnser Vngnad zuuermyden. Vnd diese vorgeschreben vnsere gnad vnd erloubung sol waren biss vff vnser nachkommen kunig zu Behem widerruffen. Mit vrkund diss Briefs versigelt mit vnserm anhangendem Insigel. Geben zu Lutzka in Russen oc. an dem nechsten Sambstage vor vn ser lieben Frawentag Lichtmesse oc. nach Crists geburt oc. vn ser Riche des Hungrischen oc. in dem 42 des Römischen in dem 19 vnd des Behmischen im 9 Jaren. Ad mandatum d. Regis Caspar Slik oc.
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12 565. 1429, Jan. 29 (Lucko). König Sigmund gebietet den Bewohnern der Vorstadt zu Görlitz, sich der Niederbrechung derselben nicht zu widersetzen, wenn sie nothwendig werden sollte, damit die ganze Stadt nicht in die Macht der Ketzer verfalle. (Scultetus II, 89b [ann. 1429].) (O. L. Urk. Buch n. 798b.) Wir Sigmund von Gots gnaden Römischer künig, zu allen Ziten merer des Richs vnd ze Hungern, ze Behem oc. künig, Entbieten allen vnd itzlichen inwonern vnser Vorstat zu Gorlitz, reich vnd arm vnsern lieben getruen vnser gnad vnd alles gut. Lieben getruen, Solich vnfür vnmenschlikeit vnd yammer. den die verbosten Kätzer vss Behem in denselben Landen vmb euch so mannitfeltiglich vnd greulich begeen, sollen allhie itzund nicht begriffen werden, Wann die laider alzu landkundig sind. Nu wist ir wol, wo vorstete so nahen den mewern gelegen. vnd so veste gebauet sein, daz dieselben ketzer sich dess vast trösten vnd dester geringlicher sich fürschlahen, solche Stet zu nöten: Wann sie in solchen Vorsteten gute geleget vnd ouch schütz vnd schirm haben, als ir das leyder in vil Steten zu Behem vnd andersswo wol ein beyspil genommen mügt haben. Vnd dorumb so haben wir betrachtet, das es euch vnd der Stat vil nutz sey, ob es not geschee, das ir dann die Vor- stat niederbrechet, dodurch ir vnnd die Stat mugt behalden werden, dann das die rechte Stat durch ewer Vorstadt mit sambt euch, da Got vor sey, verloren würde. Vnd dorumb so haben wir den Ratmannen bey euch be- fohlen, Wers sache das die Ketzer für die Stat ein geliger zu machen vnderstünden, vnd si mit euch merckten, das es not sein würde, das sie dann die Vorstat vellen vnd niederwerffen. Vnd dorumb so gebieten wir euch ernstlich mit diesem Brieff bey vnsern holden, ob es not geschee (da Got für sey) das ir dann den Rathmannen dorynne gefolget seyet, vnd euch des nit widert in kein weiss. Wir haben in ouch befolen, das si euch in der Stat bey in gutten willen vnd fürderung beweisen vnd früntlich handeln sollen.
12 565. 1429, Jan. 29 (Lucko). König Sigmund gebietet den Bewohnern der Vorstadt zu Görlitz, sich der Niederbrechung derselben nicht zu widersetzen, wenn sie nothwendig werden sollte, damit die ganze Stadt nicht in die Macht der Ketzer verfalle. (Scultetus II, 89b [ann. 1429].) (O. L. Urk. Buch n. 798b.) Wir Sigmund von Gots gnaden Römischer künig, zu allen Ziten merer des Richs vnd ze Hungern, ze Behem oc. künig, Entbieten allen vnd itzlichen inwonern vnser Vorstat zu Gorlitz, reich vnd arm vnsern lieben getruen vnser gnad vnd alles gut. Lieben getruen, Solich vnfür vnmenschlikeit vnd yammer. den die verbosten Kätzer vss Behem in denselben Landen vmb euch so mannitfeltiglich vnd greulich begeen, sollen allhie itzund nicht begriffen werden, Wann die laider alzu landkundig sind. Nu wist ir wol, wo vorstete so nahen den mewern gelegen. vnd so veste gebauet sein, daz dieselben ketzer sich dess vast trösten vnd dester geringlicher sich fürschlahen, solche Stet zu nöten: Wann sie in solchen Vorsteten gute geleget vnd ouch schütz vnd schirm haben, als ir das leyder in vil Steten zu Behem vnd andersswo wol ein beyspil genommen mügt haben. Vnd dorumb so haben wir betrachtet, das es euch vnd der Stat vil nutz sey, ob es not geschee, das ir dann die Vor- stat niederbrechet, dodurch ir vnnd die Stat mugt behalden werden, dann das die rechte Stat durch ewer Vorstadt mit sambt euch, da Got vor sey, verloren würde. Vnd dorumb so haben wir den Ratmannen bey euch be- fohlen, Wers sache das die Ketzer für die Stat ein geliger zu machen vnderstünden, vnd si mit euch merckten, das es not sein würde, das sie dann die Vorstat vellen vnd niederwerffen. Vnd dorumb so gebieten wir euch ernstlich mit diesem Brieff bey vnsern holden, ob es not geschee (da Got für sey) das ir dann den Rathmannen dorynne gefolget seyet, vnd euch des nit widert in kein weiss. Wir haben in ouch befolen, das si euch in der Stat bey in gutten willen vnd fürderung beweisen vnd früntlich handeln sollen.
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13 Wann wer sich darwider setzen würde, den wolten wir an leib vnd gut straffen, das ime zu swer sein würde. Geben zu Lautzk in Reussen am Sambstag vor vnser lieben Frawntag zu Liechtmess Vnser Rich des Hungerischen oc. in dem XLII des Römischen in dem XIX vnd des Behmischen im IX Jaren. Ad mandatum d. Regis Caspar Slick. 566. 1429, Jan. 30 (Prag). Schiedspruch in der Fehde zwischen der Prager Alt- und Neustadt wegen des freien Besuches der Märkte und der Wiederherstellung der Strassen, Thore und Pforten. (Archiv Český, I, 224.) 567. 1429, Febr. 4 (Schweidnitz). Der Vogt Albrecht von Kolditz macht den Oberlausitzern bekannt, wie die Ketzer die Vorstadt von Schweidnitz niedergebrannt haben, ohne an die Stadt sich zu wagen, und warnt vor geheimen Verräthern. (Scultetus II, 79 [ann. 1428].) Albrecht von Colditz Voit zu Budissin ; an Land vnd Stete in Ober Lausitz. Ich thu uch wissin, das dy Ketzer nw an dissim nehist- vorgangin Sunnabinde (29 Jan.) vor dy Sweidenitz qwamen. Vnd also wir sie besogen vnd vns jre macht eigintlich vndirricht ist, so haben sie nicht volne 8000. man vnd 500. wagin. Vnd do sy vor vns qwomen, da gingen sie von stadan an zwen endin in Stormeszweise zur Stat zu, tragende den heiligen Lichnam uff stangin vor jn. Vnd taten das in sotener masse, hettin sie ge- sehen, das man sich kein jn begelich gestallt hette, denne hetten sie von stadan recht zu storme gegangin. Da sy nu sogin, das dy weren von Gotis Gnaden alle wol bestalt woren, vnd das man vndir sie rechte sere schoss mit Büchsen, pischaln oc. da gingen sie abe vnd branten des dy fürstat rechte sehre, vnd was ye vmb dy Stat eyn grossis fuer, vnd was och sorglich,
13 Wann wer sich darwider setzen würde, den wolten wir an leib vnd gut straffen, das ime zu swer sein würde. Geben zu Lautzk in Reussen am Sambstag vor vnser lieben Frawntag zu Liechtmess Vnser Rich des Hungerischen oc. in dem XLII des Römischen in dem XIX vnd des Behmischen im IX Jaren. Ad mandatum d. Regis Caspar Slick. 566. 1429, Jan. 30 (Prag). Schiedspruch in der Fehde zwischen der Prager Alt- und Neustadt wegen des freien Besuches der Märkte und der Wiederherstellung der Strassen, Thore und Pforten. (Archiv Český, I, 224.) 567. 1429, Febr. 4 (Schweidnitz). Der Vogt Albrecht von Kolditz macht den Oberlausitzern bekannt, wie die Ketzer die Vorstadt von Schweidnitz niedergebrannt haben, ohne an die Stadt sich zu wagen, und warnt vor geheimen Verräthern. (Scultetus II, 79 [ann. 1428].) Albrecht von Colditz Voit zu Budissin ; an Land vnd Stete in Ober Lausitz. Ich thu uch wissin, das dy Ketzer nw an dissim nehist- vorgangin Sunnabinde (29 Jan.) vor dy Sweidenitz qwamen. Vnd also wir sie besogen vnd vns jre macht eigintlich vndirricht ist, so haben sie nicht volne 8000. man vnd 500. wagin. Vnd do sy vor vns qwomen, da gingen sie von stadan an zwen endin in Stormeszweise zur Stat zu, tragende den heiligen Lichnam uff stangin vor jn. Vnd taten das in sotener masse, hettin sie ge- sehen, das man sich kein jn begelich gestallt hette, denne hetten sie von stadan recht zu storme gegangin. Da sy nu sogin, das dy weren von Gotis Gnaden alle wol bestalt woren, vnd das man vndir sie rechte sere schoss mit Büchsen, pischaln oc. da gingen sie abe vnd branten des dy fürstat rechte sehre, vnd was ye vmb dy Stat eyn grossis fuer, vnd was och sorglich,
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14 denne von Gotis Gn. der Windt was nicht gross. Darzu so hatte man in der Stat uff dy decher geschickt wol bey 1500 menschen, die da achtunge doruff hetten ab erne füer vsz- queme oc. Sy haben am Sunnabende vnd gestern im lande zur Swid- nitz vmb vnd vmb gebrandt und grossin schaden getan. Vnd zihen itzund zum Nuwemarkte vnd zu Breszlaw zu, was sie fürder willen haben weis ich nicht oc. Libin fründe habt achtunge in ewern Stetin vor verrete- nisse vnd vor füer, vnd besunder vff die fürstete vnd nehisten huser gelegin an der Stat, davon jr mochtet schaden nehmen oc. Hat sich mit dem Brieffe vorzogen. Itzunt (kumpt ander Zeitung) legin sy zu Mönsterberg vnd zu Franckinstein. Vnd mir ist vorwar gesayt, das sy zwene vorrether in der Swidnitz gehat hettin, da sy vor vns waren, dy solden habin angestossen oc. Gegeben zur Swidnitz am fri- tage vor Agathe (s. a.) 568. 1429 (Januar—Febr.). Bischof Konrad von Breslau un scinen Bruder Herzog Konrad den Kantner: gibt Nachricht von dem Tode Herzog Johanns von Münsterberg und einem neuen verheerenden Zuge der Hussiten in Schlesien. (Grünhagen 1. c. n. 111 [nach e. Copie in Königsbergl.) Hochgeborner ffurste liber bruder wir thun euch zeu wissen, dez seligen gedechtnisse unsser liber fetter, leyder gote sey is geclaget, eyn boze geschefftnisse gehabet hat mit den ketczer(n) bey Glacz, dor bey wir al unszer hoffegesinde und dorczu al unszer man usz dem bischthum gemeneclich al usz den steten und gebuwer und ouch etczeliche von mannen und den steten von der Sweidenitcz, des haben sy leyder nicht mit sulcher vorsichtikeit angegriffen, daz sy fromen sunder schaden genomen haben, und her leider, gote sy is geclaget, tod gebleben ist, unszer beste manne czwene Przechod und Pritczlaw vom Kus- maltcz und suste usz den steten Schildow ist gefangen und her Jurge Ceteras. Daz hat sich irgangen an santte Johannis tag
14 denne von Gotis Gn. der Windt was nicht gross. Darzu so hatte man in der Stat uff dy decher geschickt wol bey 1500 menschen, die da achtunge doruff hetten ab erne füer vsz- queme oc. Sy haben am Sunnabende vnd gestern im lande zur Swid- nitz vmb vnd vmb gebrandt und grossin schaden getan. Vnd zihen itzund zum Nuwemarkte vnd zu Breszlaw zu, was sie fürder willen haben weis ich nicht oc. Libin fründe habt achtunge in ewern Stetin vor verrete- nisse vnd vor füer, vnd besunder vff die fürstete vnd nehisten huser gelegin an der Stat, davon jr mochtet schaden nehmen oc. Hat sich mit dem Brieffe vorzogen. Itzunt (kumpt ander Zeitung) legin sy zu Mönsterberg vnd zu Franckinstein. Vnd mir ist vorwar gesayt, das sy zwene vorrether in der Swidnitz gehat hettin, da sy vor vns waren, dy solden habin angestossen oc. Gegeben zur Swidnitz am fri- tage vor Agathe (s. a.) 568. 1429 (Januar—Febr.). Bischof Konrad von Breslau un scinen Bruder Herzog Konrad den Kantner: gibt Nachricht von dem Tode Herzog Johanns von Münsterberg und einem neuen verheerenden Zuge der Hussiten in Schlesien. (Grünhagen 1. c. n. 111 [nach e. Copie in Königsbergl.) Hochgeborner ffurste liber bruder wir thun euch zeu wissen, dez seligen gedechtnisse unsser liber fetter, leyder gote sey is geclaget, eyn boze geschefftnisse gehabet hat mit den ketczer(n) bey Glacz, dor bey wir al unszer hoffegesinde und dorczu al unszer man usz dem bischthum gemeneclich al usz den steten und gebuwer und ouch etczeliche von mannen und den steten von der Sweidenitcz, des haben sy leyder nicht mit sulcher vorsichtikeit angegriffen, daz sy fromen sunder schaden genomen haben, und her leider, gote sy is geclaget, tod gebleben ist, unszer beste manne czwene Przechod und Pritczlaw vom Kus- maltcz und suste usz den steten Schildow ist gefangen und her Jurge Ceteras. Daz hat sich irgangen an santte Johannis tag
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15 (27 Dec. 1428) in den heligen tagen, und ist geschen an dem obende. Dez selbigen tagez habe wir bey uns gehat botschaft von dem margraben von Meissen und Doringen, dem biszchoffe doselbigist, Hans Polentczke, begerende, daz wir yn eyner eyle mit yn zcu sampne komen wellen. Alzo czoge wir kegen Gor- litcz, und voreynet uns von unser bruder und disser nedisten ffursten und ouch dy Sweydenitczer mit yn enander zcu helffen weder di ketczer. Indez zo qwomen die Thaborer mit den von Merhern, und disse zcu sampne, di also vor Glatcz woren bey Jegerdorf, und rucketen her ken dem Brige, ee wir widder her qwomen, und eyn teyl schossen sich uss und rytten kegen der Olaw. Dy wurden vormeldet, also santen di Breszlawer usz dry hundert pferde ken der Olaw, und liszen si oberfallen und slugen er fele tod, und nomen yn fir und funfczik pferde. Also rochgen sich di ketczer an der Olow und brantten dy stat usz an dem sontag vor Antonii (12 Jan.), und von dannen unde vom Brige czogen sy mit gantczer macht ken Strelen mit here, brande und schatczunge und von dannen kegen Nimpcz, das haben sy gewonnen und suste ritterschaft of dem hawsze ge- fangen und vorder ken Monsterberg, also daz sy suste lange in dem creisze czwischem dem Brige, Breszlaw, Neisze und Swei- denitcze gelegen haben, vnd allez daz vorczeret, waz sy in ir funden haben und vorheret und genomen, und wo man sich nicht wolde schatczen, do haben sy is vorbrant alsz weg. An dem donerstage haben sich dirhaben von Monsterberg und daz huwsz usz gebrant und ouch sere vor der stat Nymtcz haben sy ouch uszgebrant, also daz herczog Lodewig der junge gantcz, also man spricht, grunttlich vorterbet ist, also daz wir mit den landen vor sulchen leger nicht haben mocht zcu sampne komen, daz wir yn felt hetten gemacht mit den Sweideniczer und den nedersten ffursten, wenne alle obirste ffurste herczog Przemke, herczok Bolke zcu Teschim, herczog Kaske, die czu Ratbor, herczog Bolke zcu Oppoln, herczog Bernhart und herczoge Bolke der junge mit yn frede haben. Von Monsterberg synt sey ge- czogen ken der Sweidenitcz zcu und ligen bey der Strigen und herneder ken dem Nuwen Markte alss mit here und mit groszem brande und bey dem Jawer und bornen zcu mole sere durch dez willen, daz di Sweidenitczer und di lande nicht haben wolt
15 (27 Dec. 1428) in den heligen tagen, und ist geschen an dem obende. Dez selbigen tagez habe wir bey uns gehat botschaft von dem margraben von Meissen und Doringen, dem biszchoffe doselbigist, Hans Polentczke, begerende, daz wir yn eyner eyle mit yn zcu sampne komen wellen. Alzo czoge wir kegen Gor- litcz, und voreynet uns von unser bruder und disser nedisten ffursten und ouch dy Sweydenitczer mit yn enander zcu helffen weder di ketczer. Indez zo qwomen die Thaborer mit den von Merhern, und disse zcu sampne, di also vor Glatcz woren bey Jegerdorf, und rucketen her ken dem Brige, ee wir widder her qwomen, und eyn teyl schossen sich uss und rytten kegen der Olaw. Dy wurden vormeldet, also santen di Breszlawer usz dry hundert pferde ken der Olaw, und liszen si oberfallen und slugen er fele tod, und nomen yn fir und funfczik pferde. Also rochgen sich di ketczer an der Olow und brantten dy stat usz an dem sontag vor Antonii (12 Jan.), und von dannen unde vom Brige czogen sy mit gantczer macht ken Strelen mit here, brande und schatczunge und von dannen kegen Nimpcz, das haben sy gewonnen und suste ritterschaft of dem hawsze ge- fangen und vorder ken Monsterberg, also daz sy suste lange in dem creisze czwischem dem Brige, Breszlaw, Neisze und Swei- denitcze gelegen haben, vnd allez daz vorczeret, waz sy in ir funden haben und vorheret und genomen, und wo man sich nicht wolde schatczen, do haben sy is vorbrant alsz weg. An dem donerstage haben sich dirhaben von Monsterberg und daz huwsz usz gebrant und ouch sere vor der stat Nymtcz haben sy ouch uszgebrant, also daz herczog Lodewig der junge gantcz, also man spricht, grunttlich vorterbet ist, also daz wir mit den landen vor sulchen leger nicht haben mocht zcu sampne komen, daz wir yn felt hetten gemacht mit den Sweideniczer und den nedersten ffursten, wenne alle obirste ffurste herczog Przemke, herczok Bolke zcu Teschim, herczog Kaske, die czu Ratbor, herczog Bolke zcu Oppoln, herczog Bernhart und herczoge Bolke der junge mit yn frede haben. Von Monsterberg synt sey ge- czogen ken der Sweidenitcz zcu und ligen bey der Strigen und herneder ken dem Nuwen Markte alss mit here und mit groszem brande und bey dem Jawer und bornen zcu mole sere durch dez willen, daz di Sweidenitczer und di lande nicht haben wolt
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16 frede mit yn ofnemen, also unszer kamernik, unszer dyner ge- saget hat, der do hynt an dem obende von yn usz dem here gekomen ist, sey leiden groszen kummer, wen sy nicht brod haben noch trang denn wasser, und meynen forder vor sich zcu czyen ken dem Sagen, Luwsitcz und den sechs steten. Besser mere konnen wir euch leider of disz mol nicht vorschreiben, got wandele is schire, weren sy unsz nicht zcu schire of den halsz gekomen, wir hetten gehoft czu gothe dem almechtigen, wen dy Meisnischen hern, di sechs stete und disse niderlen- dischten ffursten Sweidenitczer lant und Breslaw zcu sampne komen, wir welden gut spil mit yn gehabet haben, daz do aller cristenheit solde zcu gutte sey gekomen und troste, got der almechtige fuge is noch seyner barmherczikeit, ouch so hat unszer herre der konig geschreben daz wir czu seynen gnoden komen sollen of mitfasten, und waz her unsz denne sagen wirt, daz welle wir euch eyn anttwert wederschreiben. 569. 1429, Febr. 8 (Krakau). Ein Gesandter der Breslauer an den Rath seiner Stadt: berichtet von den erfolglosen Verhandlungen der Könige zu Luck (in Wolynien). (Grunhagen 1. c. n. 113 [aus d. Orig. in Breslau].) Meyn willigen dinst lyeben hirren und fründe. Wisset, das aus dem tage des gespreches der konige nicht wordin ist, sie sint an ende von nandir gescheyden, wenn is eyn zuversicht gewonnen hatte zu allem gutthim, unde hattin sich geeynet umbe das land zu Rewssen und umbe manche broche, dye sie ken nandir gehat haben, und was unser genedigir hirre der konig begernde holffe ubir die Torken und uber den woywoden der Walucheye, und das wer alles geschen noch seynem willin, und do sprochen die rathe von Polen beyde geystlich und wertlich: genedigir lyeber hirre, sich an das grosse elende die märde und das blutvergissen deynes landes der Slesie, do welle wir dir helffin, wenne sye seynt erger wenne Torkin addir heyden, und do sprach unser genediger hirre der konig: was zol Polen ken Polen thuen, dorumbe wolde wir nicht eyn pfert satteln,
16 frede mit yn ofnemen, also unszer kamernik, unszer dyner ge- saget hat, der do hynt an dem obende von yn usz dem here gekomen ist, sey leiden groszen kummer, wen sy nicht brod haben noch trang denn wasser, und meynen forder vor sich zcu czyen ken dem Sagen, Luwsitcz und den sechs steten. Besser mere konnen wir euch leider of disz mol nicht vorschreiben, got wandele is schire, weren sy unsz nicht zcu schire of den halsz gekomen, wir hetten gehoft czu gothe dem almechtigen, wen dy Meisnischen hern, di sechs stete und disse niderlen- dischten ffursten Sweidenitczer lant und Breslaw zcu sampne komen, wir welden gut spil mit yn gehabet haben, daz do aller cristenheit solde zcu gutte sey gekomen und troste, got der almechtige fuge is noch seyner barmherczikeit, ouch so hat unszer herre der konig geschreben daz wir czu seynen gnoden komen sollen of mitfasten, und waz her unsz denne sagen wirt, daz welle wir euch eyn anttwert wederschreiben. 569. 1429, Febr. 8 (Krakau). Ein Gesandter der Breslauer an den Rath seiner Stadt: berichtet von den erfolglosen Verhandlungen der Könige zu Luck (in Wolynien). (Grunhagen 1. c. n. 113 [aus d. Orig. in Breslau].) Meyn willigen dinst lyeben hirren und fründe. Wisset, das aus dem tage des gespreches der konige nicht wordin ist, sie sint an ende von nandir gescheyden, wenn is eyn zuversicht gewonnen hatte zu allem gutthim, unde hattin sich geeynet umbe das land zu Rewssen und umbe manche broche, dye sie ken nandir gehat haben, und was unser genedigir hirre der konig begernde holffe ubir die Torken und uber den woywoden der Walucheye, und das wer alles geschen noch seynem willin, und do sprochen die rathe von Polen beyde geystlich und wertlich: genedigir lyeber hirre, sich an das grosse elende die märde und das blutvergissen deynes landes der Slesie, do welle wir dir helffin, wenne sye seynt erger wenne Torkin addir heyden, und do sprach unser genediger hirre der konig: was zol Polen ken Polen thuen, dorumbe wolde wir nicht eyn pfert satteln,
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17 wenne die Slesie ist unsir, und zo welde wir der ket czir wol mechtik seyn, wenne uns das czeyt dunckin wirt. Und das bleyb alzo den tag, und dornoch des morgens frwe gynk unser gene- diger hirre der konig mit der konigynne zu dem konige von Polin vor das bette, und worn betende den konyg von Polin, das her seynen willen dorczu geben wolde, her wolde machen herczog Wyttolten eynen konyng der Leytten, unde do sprach der konig von Polin, her wolde is brengin an seyne rette. Und do her is an seyne rette brochte, und do sprochin seyne retthe : ist her dorumbe her komen? Wenne du wôl weist, wye sich deyn brudir herczog Wyttolt vorschreben und vorbrifet hot noch seynem tode, und das wolde her gerne brechin, wenne her vor die czvetracht czwschen den Prwssin und dir und deyn landin czu wege brocht hot und alle konige des meyste teyl der Cri- stenheyt zu crige und zu blutvorgissen und czvetracht gemacht hot, und worden gar bewegit und vorsprochen yn mit leycht- fertigin worten und czogin ungesenet von danne. Und der konig von Polen wolde uch wek seyn, do schickete unser hirre der konig zu ym seyne rette und lis sie den konig von Polen bethen den obent vollen zu bleyben, und wenne her am tage zu ym komen were, her wolde uch am tage von ym scheyden. Uch lyeben hirren hatte man manche artikel gemacht wedir die stat Breslaw alzo von des czollis wegin und süst von mancherley sachen, und das dach nicht gemelt wart, alzo alz die konige an ende von danne schyden. Und do mir das kont wart, und do gink ich zu den hirren von Prewssen und bat sie umbe röt, und warnte sie an dreyen merklichen stücken, und das was yn hoch zu synnen und zu dancke, und do bath ich sie hoch und sere, ob sie icht irkenten addir horen worden, das wedir die stat von Breslaw were, das sie mir das melden wolden, und das wolde ich vorantworten noch erem rete. Uch hatte ich mit dem tarnikmeyster und mit dem Roschgön und mit allen, die ich irkante, die der stat gunner unde vorderer weren, bestalt, das is wol vorantwort wer worden alle artikel, die do wedir die stat gemacht werin. Uch lieben hirren wissit, das der konig von Polin und seyne rette eyns wordin seynt und wolden vorbitten, das man vorwertir mir aus iren landen wachs und rawe wär nicht furen zal, unde wolden eyn nawen jormarkt ruffen zu Welen
17 wenne die Slesie ist unsir, und zo welde wir der ket czir wol mechtik seyn, wenne uns das czeyt dunckin wirt. Und das bleyb alzo den tag, und dornoch des morgens frwe gynk unser gene- diger hirre der konig mit der konigynne zu dem konige von Polin vor das bette, und worn betende den konyg von Polin, das her seynen willen dorczu geben wolde, her wolde machen herczog Wyttolten eynen konyng der Leytten, unde do sprach der konig von Polin, her wolde is brengin an seyne rette. Und do her is an seyne rette brochte, und do sprochin seyne retthe : ist her dorumbe her komen? Wenne du wôl weist, wye sich deyn brudir herczog Wyttolt vorschreben und vorbrifet hot noch seynem tode, und das wolde her gerne brechin, wenne her vor die czvetracht czwschen den Prwssin und dir und deyn landin czu wege brocht hot und alle konige des meyste teyl der Cri- stenheyt zu crige und zu blutvorgissen und czvetracht gemacht hot, und worden gar bewegit und vorsprochen yn mit leycht- fertigin worten und czogin ungesenet von danne. Und der konig von Polen wolde uch wek seyn, do schickete unser hirre der konig zu ym seyne rette und lis sie den konig von Polen bethen den obent vollen zu bleyben, und wenne her am tage zu ym komen were, her wolde uch am tage von ym scheyden. Uch lyeben hirren hatte man manche artikel gemacht wedir die stat Breslaw alzo von des czollis wegin und süst von mancherley sachen, und das dach nicht gemelt wart, alzo alz die konige an ende von danne schyden. Und do mir das kont wart, und do gink ich zu den hirren von Prewssen und bat sie umbe röt, und warnte sie an dreyen merklichen stücken, und das was yn hoch zu synnen und zu dancke, und do bath ich sie hoch und sere, ob sie icht irkenten addir horen worden, das wedir die stat von Breslaw were, das sie mir das melden wolden, und das wolde ich vorantworten noch erem rete. Uch hatte ich mit dem tarnikmeyster und mit dem Roschgön und mit allen, die ich irkante, die der stat gunner unde vorderer weren, bestalt, das is wol vorantwort wer worden alle artikel, die do wedir die stat gemacht werin. Uch lieben hirren wissit, das der konig von Polin und seyne rette eyns wordin seynt und wolden vorbitten, das man vorwertir mir aus iren landen wachs und rawe wär nicht furen zal, unde wolden eyn nawen jormarkt ruffen zu Welen
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18 und haben eyn wek awsgesatczet den kewflewten der reych- stete abe und zu sicher alzo von herczog Heynrichs wegen. Uch lyeben hirren hot mir meyn hirre der konig befoln zu euch zu werben alzo von des tagis wegen zu Presburg zu komen mit macht, alzo her entpholen hot ewren eytgenossen, dovon ich euch gerne schreyben wolde, wenne is hot nicht füg; wenne ich hoffe, ab Got wil, kortczlich bey euch seyn ewch die sache zu vorczelin noch meynem gütduncken, und das ir wol irkennen wert, das ich, ab Got wil, ewer und der ewerin ge- trawer ben, und dormethe phlege ewer der lyebe Got und uch meyn. Geben zu Crockaw an dem dinstag der fasnacht. Hannos Steynkeller ewer güter frünt und diner. 570. 1429, Mart. 2 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die von Egcr: auf Verlangen des Mark- grafen Friedrich von Brandenburg habe er sein Dienstvolk gegen Weiden den Hussen entgegengesendet: sollten diese gegen Eger sich wenden, so werde ihnen Hilfe von dort zukommen. (Nürnberger Missiv-Buch VIII, fol. 218.) Den von Eger. L. Freunde! Als Ir vns verschriben habt, wie euch ware warnung vnd kuntschaft komen sey von frumen vnd erbern lewten, daz die Hussen in ewr Lande ziehen, vnd sich für ewer stat legern wöllen, vnd darauf begert euch etwas vnsers gerey- sigen zewgs zu hilffe zu schiken oc. das haben wir wol ver- nomen, vnd lassen ewr Ersamkeit wissen, daz vns vnser gnediger Herre Marggraf Fridrich vom Brandemburg oc. vor verschriben vnd zu wissen getan hat, wie seinen gnaden ware warnung vnd kuntschaft komen sey, daz die Hussen herauszziehen vnd sich für die Weyden legern wöllen; darauf sein gnade an vns begert hat, daz wir seinen gnaden etwieuil vnserr Schützzen gen der Weyden zu hilffe schicken wöllen. Das haben wir seiner durch- leuchtikeit also zugesagt zu tun. Wer aber, daz sich die Hussen für die Weyden niht legerten vnd für euch ziehen vnd besche- digen würden, so haben wir den vnsern beuolhen, daz sie euch
18 und haben eyn wek awsgesatczet den kewflewten der reych- stete abe und zu sicher alzo von herczog Heynrichs wegen. Uch lyeben hirren hot mir meyn hirre der konig befoln zu euch zu werben alzo von des tagis wegen zu Presburg zu komen mit macht, alzo her entpholen hot ewren eytgenossen, dovon ich euch gerne schreyben wolde, wenne is hot nicht füg; wenne ich hoffe, ab Got wil, kortczlich bey euch seyn ewch die sache zu vorczelin noch meynem gütduncken, und das ir wol irkennen wert, das ich, ab Got wil, ewer und der ewerin ge- trawer ben, und dormethe phlege ewer der lyebe Got und uch meyn. Geben zu Crockaw an dem dinstag der fasnacht. Hannos Steynkeller ewer güter frünt und diner. 570. 1429, Mart. 2 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die von Egcr: auf Verlangen des Mark- grafen Friedrich von Brandenburg habe er sein Dienstvolk gegen Weiden den Hussen entgegengesendet: sollten diese gegen Eger sich wenden, so werde ihnen Hilfe von dort zukommen. (Nürnberger Missiv-Buch VIII, fol. 218.) Den von Eger. L. Freunde! Als Ir vns verschriben habt, wie euch ware warnung vnd kuntschaft komen sey von frumen vnd erbern lewten, daz die Hussen in ewr Lande ziehen, vnd sich für ewer stat legern wöllen, vnd darauf begert euch etwas vnsers gerey- sigen zewgs zu hilffe zu schiken oc. das haben wir wol ver- nomen, vnd lassen ewr Ersamkeit wissen, daz vns vnser gnediger Herre Marggraf Fridrich vom Brandemburg oc. vor verschriben vnd zu wissen getan hat, wie seinen gnaden ware warnung vnd kuntschaft komen sey, daz die Hussen herauszziehen vnd sich für die Weyden legern wöllen; darauf sein gnade an vns begert hat, daz wir seinen gnaden etwieuil vnserr Schützzen gen der Weyden zu hilffe schicken wöllen. Das haben wir seiner durch- leuchtikeit also zugesagt zu tun. Wer aber, daz sich die Hussen für die Weyden niht legerten vnd für euch ziehen vnd besche- digen würden, so haben wir den vnsern beuolhen, daz sie euch
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19 von der Weyden mitsampt vnsers Herren marggrafen zewge zu hilffe komen süllen, vnd ob des not tun würdet, so wöllen wir euch mit sampt andern aber vnser hilffe gern tun vnd beweisen. Denn wo wir ewer Ersamkeit oc. Datum ut supra (feria IIII. post Dominicam Oculj). 571. 1429, Mart. 21 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Köln: er könne die vom Letzteren gesandte Hussensteuer nicht selbst übernehmen, da sie an die dazu ver- ordneten Personen abzuführen sei. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 125.) Der Stat Cöln. Ersamen Herren vnd L. Fr. Als vns ewr weisbeit ver- schriben vnd gebeten hat söllich gelte, so Ir von des anslags wegen, der von dem Hochwirdigen Vatter vnd vnsern gnedigen Herren.... dem Cardinal vnd.... den kurfürsten zu Frank- furt wider.... die Hussen geschehen ist, bey ewch versampt habt vnd vns gern hanttieren vnd lyfern wöltet, zu empfahen oc. das haben wir wol vernomen. Vnd lassen ewer fürsichtikeit wissen, daz wir söllicher bett von etlichen vnsern Herren.... den Fürsten vnd auch von stetten vormals auch angesunnen seyn worden, den wir das auch abgeslagen vnd versagt haben, wan vns das niht wol füklichen ist, vnd bitten ewr ersamkeit, das in gut von vns zuvernemen. Wöltet Ir aber söllich gelte den Sachsen, die nach des vorgenanten anslags auszweisung bey vns darüber geseczt seyn, hanttiern vnd lifern, das setzen wir zu ewer weisheit, die wurden denn darumb quittieren vnd tun, als In gebürt vnd befolhen ist. Was wir denn ewer frewnt- schaft in demselben zu fürdrung getun möchten, wölten wir willig seyn. Denn wo wir ewer fürsichtikeit lieb oder dienst oc. Datum ut supra (IIa post Dominicam Palmarum). 2*
19 von der Weyden mitsampt vnsers Herren marggrafen zewge zu hilffe komen süllen, vnd ob des not tun würdet, so wöllen wir euch mit sampt andern aber vnser hilffe gern tun vnd beweisen. Denn wo wir ewer Ersamkeit oc. Datum ut supra (feria IIII. post Dominicam Oculj). 571. 1429, Mart. 21 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Köln: er könne die vom Letzteren gesandte Hussensteuer nicht selbst übernehmen, da sie an die dazu ver- ordneten Personen abzuführen sei. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 125.) Der Stat Cöln. Ersamen Herren vnd L. Fr. Als vns ewr weisbeit ver- schriben vnd gebeten hat söllich gelte, so Ir von des anslags wegen, der von dem Hochwirdigen Vatter vnd vnsern gnedigen Herren.... dem Cardinal vnd.... den kurfürsten zu Frank- furt wider.... die Hussen geschehen ist, bey ewch versampt habt vnd vns gern hanttieren vnd lyfern wöltet, zu empfahen oc. das haben wir wol vernomen. Vnd lassen ewer fürsichtikeit wissen, daz wir söllicher bett von etlichen vnsern Herren.... den Fürsten vnd auch von stetten vormals auch angesunnen seyn worden, den wir das auch abgeslagen vnd versagt haben, wan vns das niht wol füklichen ist, vnd bitten ewr ersamkeit, das in gut von vns zuvernemen. Wöltet Ir aber söllich gelte den Sachsen, die nach des vorgenanten anslags auszweisung bey vns darüber geseczt seyn, hanttiern vnd lifern, das setzen wir zu ewer weisheit, die wurden denn darumb quittieren vnd tun, als In gebürt vnd befolhen ist. Was wir denn ewer frewnt- schaft in demselben zu fürdrung getun möchten, wölten wir willig seyn. Denn wo wir ewer fürsichtikeit lieb oder dienst oc. Datum ut supra (IIa post Dominicam Palmarum). 2*
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20 572. 1429, Mart. 21 (Altenburg). Friedrich Herzog von Sachsen an Wilhelm von Schönburg Herrn zu Birsenstein: nicht er sondern die Brüxer haben mit den Ketzern Frieden aufgenommen; verspricht ihm Hilfe zu leisten &c. (Orig. arch. Dresd.) Unsern grus zuuor, Edeler lieber getruwer. Als ir vns vnd unsern Reten geschriben habt, wy wir mit den Keczern eynen fride vfgenomen und uch vzgelassen habin sollen oc. Als lassen wir uch wissen, das wir mit den keczern keynen fride vfgenomen habin, Sundern die von Brux habin eynen fride mit yn von yn selbst vnd nicht von vnsers geheisses wegen vfge- nomen, vnd habin mit vnsern Slossen noch landen mit den keczern keynen fride. Vnd als ir beruret das Risenburg ouch fride mit yn habe, dauon wissen wir nicht. Sundern wir wollen dem von Waldenberg von stund schriben, das er den fride ab er den habe von stund vffsagen solle, vnd wollen keynen fride mit den keczern vfnemen. Wir wollen uch ouch darinne be- dencken. Ouch als ir vmb hulffe beruret, Begern wir das ir eynen der uwern in den Osterheiligen tagen bie uns hie zcu Aldemburg habt. So werden denne andirr vnser Rete ouch zcu vns komen, mit den wir eyn werden wollen, wy man die sachen nach dem besten vornymmet vnd vch daz widder wissen lassen. Gegebin zcu Aldemburg am Montage nach Palmen vnder vnsern Signet, anno oc. XXIX. 573. 1429, Apr. (?) Der Rath von Olmütz schildert dem Könige Sigmund seine Bedrängniss von Seite der Ketzer und seine äusserste Erschöpfung, weshalb er um Hilfe und Schirm flehet. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 21a.) Domino Regi. Allerdurchleuchtigister konig genedigister liber herre, vn- sern getrewen vnd diemutigen dinste zuuor. Ewrer Grosmech-
20 572. 1429, Mart. 21 (Altenburg). Friedrich Herzog von Sachsen an Wilhelm von Schönburg Herrn zu Birsenstein: nicht er sondern die Brüxer haben mit den Ketzern Frieden aufgenommen; verspricht ihm Hilfe zu leisten &c. (Orig. arch. Dresd.) Unsern grus zuuor, Edeler lieber getruwer. Als ir vns vnd unsern Reten geschriben habt, wy wir mit den Keczern eynen fride vfgenomen und uch vzgelassen habin sollen oc. Als lassen wir uch wissen, das wir mit den keczern keynen fride vfgenomen habin, Sundern die von Brux habin eynen fride mit yn von yn selbst vnd nicht von vnsers geheisses wegen vfge- nomen, vnd habin mit vnsern Slossen noch landen mit den keczern keynen fride. Vnd als ir beruret das Risenburg ouch fride mit yn habe, dauon wissen wir nicht. Sundern wir wollen dem von Waldenberg von stund schriben, das er den fride ab er den habe von stund vffsagen solle, vnd wollen keynen fride mit den keczern vfnemen. Wir wollen uch ouch darinne be- dencken. Ouch als ir vmb hulffe beruret, Begern wir das ir eynen der uwern in den Osterheiligen tagen bie uns hie zcu Aldemburg habt. So werden denne andirr vnser Rete ouch zcu vns komen, mit den wir eyn werden wollen, wy man die sachen nach dem besten vornymmet vnd vch daz widder wissen lassen. Gegebin zcu Aldemburg am Montage nach Palmen vnder vnsern Signet, anno oc. XXIX. 573. 1429, Apr. (?) Der Rath von Olmütz schildert dem Könige Sigmund seine Bedrängniss von Seite der Ketzer und seine äusserste Erschöpfung, weshalb er um Hilfe und Schirm flehet. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 21a.) Domino Regi. Allerdurchleuchtigister konig genedigister liber herre, vn- sern getrewen vnd diemutigen dinste zuuor. Ewrer Grosmech-
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21 tikeiten zukunfft vnd zuneherung frewen wir vns gröslich neben allen kristgelawbigen vnd E. G. getrewe vndertanen, dankunde got dem almechtigen sulcher gelükselikeit grosmutikeit, die er aws seiner erbarmunge E. G. zu trost aller Cristenheit vnd dem heiligen Romischen Reich in vberwindung vnd gesiges der vn- diet vnd veinde des gekrewczigten Cristi vnd seiner gelawbigen vorlihen vnd gegeben hat. dorumb wir pillichen neben der hei- ligen kirchen mit ganczen trewen als vor vnsern gnedigisten herrn gebeten haben vnd noch bitn vnauffhörund mit fleisse das der himelische vater E. G. in gesundheit behalde, her zu lande zeliklichen fuge vnd seinem volk, das so vnmenschlich von den vorbosten ketczern gedrückt vnd beladen ist, durch Ew. Gros- mechtikeit heil vnd erlosung zuthun geruhe. Wenn laider dicz lande vnd nemlichen wir als die nu allenthalbn mit veinden vmbladen sein, so swerlichen vnd groslich bekumert werden, das es vns nye so hart gelegen ist vnd got von himel Ew. ku- nigliche Gnad vnd dy gancz kristenheit pillich erbarmen mag. Nu haben laider die veinde vmb vns vbrhande genomen, die vns nichtes von speise noch notdurfft zubrengen lassen, das vns hulff noter were dann vns ye gewesen ist. Hierumbe gne- digister liber herre ruffen wir zu Ew. Durchl. zu vnsers gne- digen herrn des hochgepornen fursten vnd herrn herrn Albrechts zu Osterich oc. herczogen vnd margrafen zu Merhern vater, wann wir von E. G. allweg hulff trost vnd genad in Ewr. Mil- dekeit augen erfunden haben, bitunde vnd flehunde diemüticlich, Ewre milde gute geruhe vnser nu in den grossen nöten nicht zuuorgessen, sunder hulff schein thun, domit der egenante vnser gnediger herre E. G. Sun dicz lande vor den veinden beschirmen moge vnd behalden. Dorumb Ewre Mechtikeit von dem almechtigen got vnczweifelich grossen lon wirdet enpfahen, vnd wir wellen got vmb E. G. lankleben getrewlichen biten. vnd vlehen des ein genedige antwort. Dat. oc.
21 tikeiten zukunfft vnd zuneherung frewen wir vns gröslich neben allen kristgelawbigen vnd E. G. getrewe vndertanen, dankunde got dem almechtigen sulcher gelükselikeit grosmutikeit, die er aws seiner erbarmunge E. G. zu trost aller Cristenheit vnd dem heiligen Romischen Reich in vberwindung vnd gesiges der vn- diet vnd veinde des gekrewczigten Cristi vnd seiner gelawbigen vorlihen vnd gegeben hat. dorumb wir pillichen neben der hei- ligen kirchen mit ganczen trewen als vor vnsern gnedigisten herrn gebeten haben vnd noch bitn vnauffhörund mit fleisse das der himelische vater E. G. in gesundheit behalde, her zu lande zeliklichen fuge vnd seinem volk, das so vnmenschlich von den vorbosten ketczern gedrückt vnd beladen ist, durch Ew. Gros- mechtikeit heil vnd erlosung zuthun geruhe. Wenn laider dicz lande vnd nemlichen wir als die nu allenthalbn mit veinden vmbladen sein, so swerlichen vnd groslich bekumert werden, das es vns nye so hart gelegen ist vnd got von himel Ew. ku- nigliche Gnad vnd dy gancz kristenheit pillich erbarmen mag. Nu haben laider die veinde vmb vns vbrhande genomen, die vns nichtes von speise noch notdurfft zubrengen lassen, das vns hulff noter were dann vns ye gewesen ist. Hierumbe gne- digister liber herre ruffen wir zu Ew. Durchl. zu vnsers gne- digen herrn des hochgepornen fursten vnd herrn herrn Albrechts zu Osterich oc. herczogen vnd margrafen zu Merhern vater, wann wir von E. G. allweg hulff trost vnd genad in Ewr. Mil- dekeit augen erfunden haben, bitunde vnd flehunde diemüticlich, Ewre milde gute geruhe vnser nu in den grossen nöten nicht zuuorgessen, sunder hulff schein thun, domit der egenante vnser gnediger herre E. G. Sun dicz lande vor den veinden beschirmen moge vnd behalden. Dorumb Ewre Mechtikeit von dem almechtigen got vnczweifelich grossen lon wirdet enpfahen, vnd wir wellen got vmb E. G. lankleben getrewlichen biten. vnd vlehen des ein genedige antwort. Dat. oc.
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22 574. 1429, Apr. 4—9 (Presburg). Nachricht von begonnenen Unterhandlungen K. Sigmunds mit den Hussiten. (Andreae Ratisbon. Supplementa fol. 456—7.) A) „Colloquium publicum Hussistarum cum Sigismundo rege Romanorum." Nota der Tag, als dy Hussen bey dem Künig zu Presz- burg am Montag nach Quasimodogeniti anno M°CCCC° vicesimo nono gesucht haben vnd wie sie von dann geschaiden sein. Es ist zu wissen daz dy hussen niht gen Preszburg komen wolten, sye hetten denn vor ain guet gelaitt; vnd hat In zü Geysel müssen seczen, schicken vnd legen herczog Niclasen von Troppaw vnd darauff zü porgen geseczt herczog psencken, Wil- halm Ebser, vnd noch ainen geporn man. Als nu daz geschehen ist, so sind von der hussen wegen gen Pressburg komen der Procob, von Newnhaws, ain maister in artibus von Engelland vnd vil herren Ritter vnd knecht vnd Thabrer als auff zway hundert pferd. So sind da gewesen von gaistlichen fürsten der Cardinal von Olmüncz, der Erczbischoff von Gran, der Bischof von Agram Canczlär, der Bischoff von Prig, der Byschoff von der Neyff, der Bischoff von Rab, der Bischoff von Vesprunn, der Bischoff von Erlach, der Bischoff von Presslaw, der Bischof von Freysing. Von wertlichen fürsten vnd herren herczog Albrecht von Österreich, herczog Wilhalm von Bayern, herczog Ruprecht von Lubin, herczog Wolk von Opeln, herczog Kentner von der Olsen, herczog Psenckch, der grossgraff, der von Rosenberg, pot von Enchol (sic) vnd vil ander herren von Pehaim. So hat der herczog von Purgoni sein potschaft da gehabt, auch herczog Ludweig von Bayern sein Rät. vnd zwen Juristen. von der Schuel von Paris vier doctores, herczog Wilhalm drey doctores, der künig hat vier doctores da gehabt. Am Ertag nach Quasimodogeniti (5 Apr.) hat vnser herr der Künig aller fürsten gaistlicher vnd werltlicher vnd aller gelertten rat gehabt, wie er die sachh nach dem besten mit den
22 574. 1429, Apr. 4—9 (Presburg). Nachricht von begonnenen Unterhandlungen K. Sigmunds mit den Hussiten. (Andreae Ratisbon. Supplementa fol. 456—7.) A) „Colloquium publicum Hussistarum cum Sigismundo rege Romanorum." Nota der Tag, als dy Hussen bey dem Künig zu Presz- burg am Montag nach Quasimodogeniti anno M°CCCC° vicesimo nono gesucht haben vnd wie sie von dann geschaiden sein. Es ist zu wissen daz dy hussen niht gen Preszburg komen wolten, sye hetten denn vor ain guet gelaitt; vnd hat In zü Geysel müssen seczen, schicken vnd legen herczog Niclasen von Troppaw vnd darauff zü porgen geseczt herczog psencken, Wil- halm Ebser, vnd noch ainen geporn man. Als nu daz geschehen ist, so sind von der hussen wegen gen Pressburg komen der Procob, von Newnhaws, ain maister in artibus von Engelland vnd vil herren Ritter vnd knecht vnd Thabrer als auff zway hundert pferd. So sind da gewesen von gaistlichen fürsten der Cardinal von Olmüncz, der Erczbischoff von Gran, der Bischof von Agram Canczlär, der Bischoff von Prig, der Byschoff von der Neyff, der Bischoff von Rab, der Bischoff von Vesprunn, der Bischoff von Erlach, der Bischoff von Presslaw, der Bischof von Freysing. Von wertlichen fürsten vnd herren herczog Albrecht von Österreich, herczog Wilhalm von Bayern, herczog Ruprecht von Lubin, herczog Wolk von Opeln, herczog Kentner von der Olsen, herczog Psenckch, der grossgraff, der von Rosenberg, pot von Enchol (sic) vnd vil ander herren von Pehaim. So hat der herczog von Purgoni sein potschaft da gehabt, auch herczog Ludweig von Bayern sein Rät. vnd zwen Juristen. von der Schuel von Paris vier doctores, herczog Wilhalm drey doctores, der künig hat vier doctores da gehabt. Am Ertag nach Quasimodogeniti (5 Apr.) hat vnser herr der Künig aller fürsten gaistlicher vnd werltlicher vnd aller gelertten rat gehabt, wie er die sachh nach dem besten mit den
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23 hussen sölt anvahen. Auff daz ist Im geraten vnd durch ainen gemainen rat beslossen, Er schüll mit In reden lassen, wie sy an dem heyligen cristengelauben verirrt seyn. vnd den nicht halten als ir vodern vnd sy selbs vor zeiten gehalten haben, wellen sie sich darinn begeben, vnd vnderweysung auffnemen, so sol man sie gütlich verhörn vnd dann vnderweysung geben, da durch sy widerkomen zu der mütter der heyligen Cristen- hait. Daz hat also vnser herr der künig mit weysen vnd gütigen worten getan. Darauff haben die hüssen geantwurt, Sy wellen sich gern hören lassen vor ainer ganczen gemain vnd mit der Cristenhait ainen hinderganck tuen von dez gelauben wegen. Also daz man erkennen solt, ob vnser gelaub der pesser wär oder der Ir. Darauff ward geratslagt, das daz in dhainem weg zü tun sey vnd etswas gar zwiuelich, als ob vnser gelaub nit güet wär, dez ye nit en sey. wann vnserr herr Jesus Cristus hat vns den gelauben geseczt, gepoten vnd selber gelert vnd durch dy hey- ligen ewangelischen propheten vnd ander heylig lerer verchünt vnd bestat. Es sey auch der hüssen gelaub in dem heyligen Concili zu Constencz von vnserm heyligen Vater dem pabst vnd dem gemainen Concili verdampt worden, wolten sy sich aber hören lassen daz sol man von In auffnemen. vnd sie gütlich hören vnd vnderweisen vnd daz sey vil pesser vor den gaist- lichen vnd werltlichen fürsten vnd den doctor zu tün, dy solich sach versten, dann vor ainer gemain wann darInn wären vil ainuältige menschen. die solich sachh gar nit verstüenden, Vnd hat also zwen tag gewert, wann sy fürkomen vnd sich verhören wolten lassen, daz In aber niendert ein gieng, vnd des gäncz- lich geswigen. Es ist mer gerat geslagt worden zü ausrewttung der keczerey zu Beheim, so wär nicht pessers, dann daz man mit dem Swertt dar zü tät, Müg aber auff die zeit dez nit gesein. daz man dann gedenck. vnd mit In frid auff nem bis auff ein künftigs Concili, vnd daz sie dann für daz Concili kömen, vnd sich da selb hören lassen, vnd bey dez Concili straff vnd vnder- weysung beleyben, wann damit die pübrey zü Peheim ertrennt würd, vnd wär vorsehenlich, sy komen als gancz nymmer ze samm, vnd sich würd vil leicht da zwischen vnder In selbs vil
23 hussen sölt anvahen. Auff daz ist Im geraten vnd durch ainen gemainen rat beslossen, Er schüll mit In reden lassen, wie sy an dem heyligen cristengelauben verirrt seyn. vnd den nicht halten als ir vodern vnd sy selbs vor zeiten gehalten haben, wellen sie sich darinn begeben, vnd vnderweysung auffnemen, so sol man sie gütlich verhörn vnd dann vnderweysung geben, da durch sy widerkomen zu der mütter der heyligen Cristen- hait. Daz hat also vnser herr der künig mit weysen vnd gütigen worten getan. Darauff haben die hüssen geantwurt, Sy wellen sich gern hören lassen vor ainer ganczen gemain vnd mit der Cristenhait ainen hinderganck tuen von dez gelauben wegen. Also daz man erkennen solt, ob vnser gelaub der pesser wär oder der Ir. Darauff ward geratslagt, das daz in dhainem weg zü tun sey vnd etswas gar zwiuelich, als ob vnser gelaub nit güet wär, dez ye nit en sey. wann vnserr herr Jesus Cristus hat vns den gelauben geseczt, gepoten vnd selber gelert vnd durch dy hey- ligen ewangelischen propheten vnd ander heylig lerer verchünt vnd bestat. Es sey auch der hüssen gelaub in dem heyligen Concili zu Constencz von vnserm heyligen Vater dem pabst vnd dem gemainen Concili verdampt worden, wolten sy sich aber hören lassen daz sol man von In auffnemen. vnd sie gütlich hören vnd vnderweisen vnd daz sey vil pesser vor den gaist- lichen vnd werltlichen fürsten vnd den doctor zu tün, dy solich sach versten, dann vor ainer gemain wann darInn wären vil ainuältige menschen. die solich sachh gar nit verstüenden, Vnd hat also zwen tag gewert, wann sy fürkomen vnd sich verhören wolten lassen, daz In aber niendert ein gieng, vnd des gäncz- lich geswigen. Es ist mer gerat geslagt worden zü ausrewttung der keczerey zu Beheim, so wär nicht pessers, dann daz man mit dem Swertt dar zü tät, Müg aber auff die zeit dez nit gesein. daz man dann gedenck. vnd mit In frid auff nem bis auff ein künftigs Concili, vnd daz sie dann für daz Concili kömen, vnd sich da selb hören lassen, vnd bey dez Concili straff vnd vnder- weysung beleyben, wann damit die pübrey zü Peheim ertrennt würd, vnd wär vorsehenlich, sy komen als gancz nymmer ze samm, vnd sich würd vil leicht da zwischen vnder In selbs vil
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24 sachh machen. damit das zü güten dingen köm. Solich rat- slagen hat vnserm hern dem Künig vnd allen andern fürsten vnd herren wol gevallen, vnd ward an dy hussen gepracht. Darauff haben sy geantwurtt Sy wöllen sich vor dem Con- cili gern hören lassen, vnd wann all fürsten gaistlich vnd werlt- lich. auch all ander Lewt gereformiret werden, so wellen sie sich auch dann reformiren lassen. vnd dy weil bey irem gelauben beleiben. Daz allez sy nur auf zug tuen, wann nyemant ist der geleben mag bis all dy werlt gereformiret werde. In dem hat vnser herr der künig geredt als von im selber, Er hab vernomen. daz er hoff er welle Ir gewaltig werden, daz sye ains frides veruolgen vnd eingyen bys auff daz künfftig Concili, daz nu uber zway Jar zu Pasel sol werden. dar zu vnser hailiger Vater der pabst selbs komen welle, vnd als uil sy sich güetzs vnderzogen haben, daz der kron zü Peheim zü gehör, daz sullen sy Im dar auff volgen lassen, was sy sich dann der klöster pfaffen vnd layen guetzs vnderzogen haben, daz süllen sye yedem mann wider geben. vnd volgen lassen, vnd daz man sy in der zeit zü kainem andern gelauben nit nöten süll. vnd man süll sye dye weil mit Irem gelauben leyden als man dann ander vngeläubig leut leytt in der Christenhait. Daz hat also vil fürsten vnd herren vnd auch den gelertten wol geuallen Nach dem als dann dy sachh yczo gestalt sind. Vnd daz hat vnser herr der künig an die hussen lassen pringen. vnd ettlich pehaim dar zu geschafft dye mit den hussen auff sölich weg taydigen söltten. vnd sy mit einander reden lassen, ob sy ichcz güetzs vnder In selbs erfinden möchten daz sy aller pil- lichest täten. Dar zu haben dye hussen geantwürtt. Sy wellen mit nye- mandt kainen frid halten, dann der Irs gelauben sein welle, wann sy füren den rechten gelauben. Si westen auch daz mit Irer gewissen gen got nicht zu verantwürtten. daz sy zu sölichen vngelaubigen sachen als wir vnd vnser pfaffen füren nit tun sölten, vnd sy haben daz swert über vnsern gelauben erzogen daz wellen sye nit einstecken, sy haben vns dann all vnder Iren gelauben pracht. Am Freytag (8 Apr.) dar nach vor essens haben dy hussen vnserm herrn dem künig geantwürtt vnd zegesagt well er Iren
24 sachh machen. damit das zü güten dingen köm. Solich rat- slagen hat vnserm hern dem Künig vnd allen andern fürsten vnd herren wol gevallen, vnd ward an dy hussen gepracht. Darauff haben sy geantwurtt Sy wöllen sich vor dem Con- cili gern hören lassen, vnd wann all fürsten gaistlich vnd werlt- lich. auch all ander Lewt gereformiret werden, so wellen sie sich auch dann reformiren lassen. vnd dy weil bey irem gelauben beleiben. Daz allez sy nur auf zug tuen, wann nyemant ist der geleben mag bis all dy werlt gereformiret werde. In dem hat vnser herr der künig geredt als von im selber, Er hab vernomen. daz er hoff er welle Ir gewaltig werden, daz sye ains frides veruolgen vnd eingyen bys auff daz künfftig Concili, daz nu uber zway Jar zu Pasel sol werden. dar zu vnser hailiger Vater der pabst selbs komen welle, vnd als uil sy sich güetzs vnderzogen haben, daz der kron zü Peheim zü gehör, daz sullen sy Im dar auff volgen lassen, was sy sich dann der klöster pfaffen vnd layen guetzs vnderzogen haben, daz süllen sye yedem mann wider geben. vnd volgen lassen, vnd daz man sy in der zeit zü kainem andern gelauben nit nöten süll. vnd man süll sye dye weil mit Irem gelauben leyden als man dann ander vngeläubig leut leytt in der Christenhait. Daz hat also vil fürsten vnd herren vnd auch den gelertten wol geuallen Nach dem als dann dy sachh yczo gestalt sind. Vnd daz hat vnser herr der künig an die hussen lassen pringen. vnd ettlich pehaim dar zu geschafft dye mit den hussen auff sölich weg taydigen söltten. vnd sy mit einander reden lassen, ob sy ichcz güetzs vnder In selbs erfinden möchten daz sy aller pil- lichest täten. Dar zu haben dye hussen geantwürtt. Sy wellen mit nye- mandt kainen frid halten, dann der Irs gelauben sein welle, wann sy füren den rechten gelauben. Si westen auch daz mit Irer gewissen gen got nicht zu verantwürtten. daz sy zu sölichen vngelaubigen sachen als wir vnd vnser pfaffen füren nit tun sölten, vnd sy haben daz swert über vnsern gelauben erzogen daz wellen sye nit einstecken, sy haben vns dann all vnder Iren gelauben pracht. Am Freytag (8 Apr.) dar nach vor essens haben dy hussen vnserm herrn dem künig geantwürtt vnd zegesagt well er Iren
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25 gelauben an sich nemen vnd den halten. so wellen sy In zu Irem herrn gern auffnemen vnd lieber haben dann süst yendert ainen herren der da lebe. vnd Im daz künigreich vnd kron zu Peheim güter gern ein geben vnd helffen vndertänig machen vnd mit Im ziehen wo hin er wil. vnd all sein feyndt helffen nöten, welle er daz nit tun so sprechen sy als vor. Sy haben daz Swert erzogen. daz wellen sy ye nicht einstecken. bis daz sye yedenman vnder Iren gelauben pringen. Dy wart haben vnserm herrn dem künig gar zorn getan, vnd darauff mit allen fürsten vnd herren geredt vnd sy gepeten durch dez heyligen Cristenlichs gelaubens willen vnd auch durch dez hailigen chrewz willen. daran got seinen tod genomen hat. daz sye Im den vngelauben helffen vertilgen, vnd hinder sein vattärlich erb zu kömen des er rechter erb sey. So well er zu stunden so er ymmer eest mög mit sein selbs leyb auff die keczer ziehen. vnd seinen Sun den von Osterreich mit Im nemen vnd gar in kürcz mit der hilff gotzs ain veld wider sy machen. Auf daz sind all fürsten vnd herren yeczlicher mit seinen räten besunder zü rat gangen vnd sich darauff beraten vnd haben Im all zugesagt, daz sy mit allem Irem vermügen zü Im komen wellen in daz veld, Dez er In allen vastt gedanckt hat. Als man am freytag (8 Apr.) geessen hat, ist der Procob vnd ettlich sein prüder zu vnserm herrn dem künig kömen vnd haben den gefragt, wenn daz künfftig Concili sein sol. vnd wer des gewalt hab, der pabst vnd Cardinäl allain, oder er vnd ander fürsten mit sampt In. Darzu vnser herr der künig geredt hat, waz gewaltzs ander römisch kayser vnd künig in den Con- cilien gehabt haben, so vil hab er auch gewaltzs. So haben ettlich doctor geredt, warumb sy emme sölichen fragen. Sy mainen doch sye haben vil gelert leut vnder In, daz sy dy selben fragen. Es haben auch dye hussen begert daz man In auff Ir obgeschriben frag ain geschribne antwürtt geben, alls sy hoffen dy Im geuallen sülle, auff daz nam Ir der künig ain berat. Es heten auch dy hussen willen als pald In dy antwürtt am sampstag (9 Apr.) würd, so wolten sy von dannen zu Iren prüdern reyten, dy ligent mit aller macht bey sechs meylen von Prespurgk.
25 gelauben an sich nemen vnd den halten. so wellen sy In zu Irem herrn gern auffnemen vnd lieber haben dann süst yendert ainen herren der da lebe. vnd Im daz künigreich vnd kron zu Peheim güter gern ein geben vnd helffen vndertänig machen vnd mit Im ziehen wo hin er wil. vnd all sein feyndt helffen nöten, welle er daz nit tun so sprechen sy als vor. Sy haben daz Swert erzogen. daz wellen sy ye nicht einstecken. bis daz sye yedenman vnder Iren gelauben pringen. Dy wart haben vnserm herrn dem künig gar zorn getan, vnd darauff mit allen fürsten vnd herren geredt vnd sy gepeten durch dez heyligen Cristenlichs gelaubens willen vnd auch durch dez hailigen chrewz willen. daran got seinen tod genomen hat. daz sye Im den vngelauben helffen vertilgen, vnd hinder sein vattärlich erb zu kömen des er rechter erb sey. So well er zu stunden so er ymmer eest mög mit sein selbs leyb auff die keczer ziehen. vnd seinen Sun den von Osterreich mit Im nemen vnd gar in kürcz mit der hilff gotzs ain veld wider sy machen. Auf daz sind all fürsten vnd herren yeczlicher mit seinen räten besunder zü rat gangen vnd sich darauff beraten vnd haben Im all zugesagt, daz sy mit allem Irem vermügen zü Im komen wellen in daz veld, Dez er In allen vastt gedanckt hat. Als man am freytag (8 Apr.) geessen hat, ist der Procob vnd ettlich sein prüder zu vnserm herrn dem künig kömen vnd haben den gefragt, wenn daz künfftig Concili sein sol. vnd wer des gewalt hab, der pabst vnd Cardinäl allain, oder er vnd ander fürsten mit sampt In. Darzu vnser herr der künig geredt hat, waz gewaltzs ander römisch kayser vnd künig in den Con- cilien gehabt haben, so vil hab er auch gewaltzs. So haben ettlich doctor geredt, warumb sy emme sölichen fragen. Sy mainen doch sye haben vil gelert leut vnder In, daz sy dy selben fragen. Es haben auch dye hussen begert daz man In auff Ir obgeschriben frag ain geschribne antwürtt geben, alls sy hoffen dy Im geuallen sülle, auff daz nam Ir der künig ain berat. Es heten auch dy hussen willen als pald In dy antwürtt am sampstag (9 Apr.) würd, so wolten sy von dannen zu Iren prüdern reyten, dy ligent mit aller macht bey sechs meylen von Prespurgk.
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26 1429, Apr. (s. d.) B) (Scultetus annal. Gorlic. III, 188ab [ad ann. 1467].) „Zeitung." Ersamen W. liben h. Ich vorkündige uch diese newe mehr. Das Phaffe Procop kommen ist von dem könige, vnd ist kommen in das Thaborische heer vnd brengit sulche meer, das vnser heer der könig sich gantz vnde gar geeynit hat mit jm, das her gantz vnd gar allir sachin bleibin wil bey jm, vnd thun nach synem Rathe. Vnde vff vnser liebin frawentage nehst zukommende sal kommen des koniges Rath kein Prage vnd sullen kommen alle Behmische herren auch dohin. Welcher herr dohin nicht kommet, der ist des koniges fynd vnd des andern teils fynd. Vnd do sol eyne gantze eynunge gescheen. Die newe Meher brengit vnsir junge herr von Prage oc. (sic). Vnd in den Tedingen ist aussen blebin die von Meissen vnd von Peyern, die hat vnser h. der könig also vor fynde, die sullin die Thaborn vnd die andern auch vor fynde habin. Das Slos Leuchtenberch das hat keine losunge nicht oc. Ouch wisset das vnser h. der könig zu frunde ist worden mit den Pregern oc. was sie nicht haben getorst zu mutten, das hat her jn ge- boten. Das Sloss do man vorleit, das sol ungewonnen bleiben biss uff den Tag Natiuitatis Marie. Doch sollin sie sich nicht stercken noch speisen. Vnd man sol von keiner possatke nicht mehr raubinn. Welcher mehr wirt rauben vnd nicht wil dovor lossin, dem sollin die andern alle obirhelffen. Ouch wisset des haws bey der Dube, das h. Tscheppan der h. Wancken vnd Peke hatten besatzt, das hot der Smyrsitzke vnd Czetko ge wonnen.
26 1429, Apr. (s. d.) B) (Scultetus annal. Gorlic. III, 188ab [ad ann. 1467].) „Zeitung." Ersamen W. liben h. Ich vorkündige uch diese newe mehr. Das Phaffe Procop kommen ist von dem könige, vnd ist kommen in das Thaborische heer vnd brengit sulche meer, das vnser heer der könig sich gantz vnde gar geeynit hat mit jm, das her gantz vnd gar allir sachin bleibin wil bey jm, vnd thun nach synem Rathe. Vnde vff vnser liebin frawentage nehst zukommende sal kommen des koniges Rath kein Prage vnd sullen kommen alle Behmische herren auch dohin. Welcher herr dohin nicht kommet, der ist des koniges fynd vnd des andern teils fynd. Vnd do sol eyne gantze eynunge gescheen. Die newe Meher brengit vnsir junge herr von Prage oc. (sic). Vnd in den Tedingen ist aussen blebin die von Meissen vnd von Peyern, die hat vnser h. der könig also vor fynde, die sullin die Thaborn vnd die andern auch vor fynde habin. Das Slos Leuchtenberch das hat keine losunge nicht oc. Ouch wisset das vnser h. der könig zu frunde ist worden mit den Pregern oc. was sie nicht haben getorst zu mutten, das hat her jn ge- boten. Das Sloss do man vorleit, das sol ungewonnen bleiben biss uff den Tag Natiuitatis Marie. Doch sollin sie sich nicht stercken noch speisen. Vnd man sol von keiner possatke nicht mehr raubinn. Welcher mehr wirt rauben vnd nicht wil dovor lossin, dem sollin die andern alle obirhelffen. Ouch wisset des haws bey der Dube, das h. Tscheppan der h. Wancken vnd Peke hatten besatzt, das hot der Smyrsitzke vnd Czetko ge wonnen.
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27 575. 1429, Apr. 10 (Pressburg). König Sigmund an Konrad Bischof von Regensburg: da die Verhandlung mit den Ketzern erfolglos geblieben, so habe er beschlossen, zu Johannis (24 Jun.) einen starken Feldzug gegen sie zu unternehmen; inzwischen möge der Bischof zu einer Berathung am 8 Mai nach Nürnberg kommen oc. (Andreae Ratisbon. Supplementa fol. 445.) „Litera regiæ Majestatis ad movendum exercitum in Bohemiam contra hære- ticos impugnandos et delendos.“ Wir Sigmund von gotes gnaden römischer künig, zu allen zeiten Merer dez reichs vnd Vngern zu Beheim oc. kunig. Em- bieten dem erwirdigen Conrad bischoff zu Regenspurgk, vnserm fürsten vnd lieben andächtigen vnser gnad vnd alles guet. Er- wirdiger fürst vnd lieber andächtiger. Wiewol in vnserm konigk- reich zu Behem von vil jaren bisz her leyder vil vnfures, vn- menschlichkeit vnd jamers begangen worden ist von den ver- bösten keczern, die all geseczt vnd ordenung der heyligen kir- chen vnd cristenlichen glauben zuruck geslagen, mit mord, brande, kirchenbrechen, vertilgung geistlichs states, des ganczen adels, vnd vil frumär cristen, so manig übel begangen haben, vnd teglich begen, das daz kein menschlich hant volkömlich vol- schreiben kan, vnd darumb daz daz in allen vmbgelegen landen, got sy es geklagt, landkündig ist, so ist nit notdurfft sölich vnfuer die nit allein hesslich zu begen, sunder auch zu horen vnd zu sehen sin in diser schrift vszzudrucken. Vnd wiewol von vns vnd andern cristenlichen fürsten, herrn vnd steten vnd andern ettwedick darzu gegriffen vnd zug vnd ordenung gemacht vnd getan worden sind, damit man solichen jamer vsz der mitt der cristenhait vszgerewten vnd getilgen möchte, so haben doch all menschlich verhengnusz wegen des Allmächtigen gotes keinen vsztrag gehaben mögen, sunder dy selbe keczery slicht also täg- lich ye verrer ye verrer, vnd dy noch in zeiten nicht vnder- standen wirt, zo ist zubesorgen, daz dy also wachsen mag, ob man hinfür geren darczu tuen wolde, daz daz nicht lichtlich zu geen mögen wirt. Vnd wie wol wir täglich vnd on vndelosse mit vnsern luten vnd gelde gen denselben keczern grosz dar-
27 575. 1429, Apr. 10 (Pressburg). König Sigmund an Konrad Bischof von Regensburg: da die Verhandlung mit den Ketzern erfolglos geblieben, so habe er beschlossen, zu Johannis (24 Jun.) einen starken Feldzug gegen sie zu unternehmen; inzwischen möge der Bischof zu einer Berathung am 8 Mai nach Nürnberg kommen oc. (Andreae Ratisbon. Supplementa fol. 445.) „Litera regiæ Majestatis ad movendum exercitum in Bohemiam contra hære- ticos impugnandos et delendos.“ Wir Sigmund von gotes gnaden römischer künig, zu allen zeiten Merer dez reichs vnd Vngern zu Beheim oc. kunig. Em- bieten dem erwirdigen Conrad bischoff zu Regenspurgk, vnserm fürsten vnd lieben andächtigen vnser gnad vnd alles guet. Er- wirdiger fürst vnd lieber andächtiger. Wiewol in vnserm konigk- reich zu Behem von vil jaren bisz her leyder vil vnfures, vn- menschlichkeit vnd jamers begangen worden ist von den ver- bösten keczern, die all geseczt vnd ordenung der heyligen kir- chen vnd cristenlichen glauben zuruck geslagen, mit mord, brande, kirchenbrechen, vertilgung geistlichs states, des ganczen adels, vnd vil frumär cristen, so manig übel begangen haben, vnd teglich begen, das daz kein menschlich hant volkömlich vol- schreiben kan, vnd darumb daz daz in allen vmbgelegen landen, got sy es geklagt, landkündig ist, so ist nit notdurfft sölich vnfuer die nit allein hesslich zu begen, sunder auch zu horen vnd zu sehen sin in diser schrift vszzudrucken. Vnd wiewol von vns vnd andern cristenlichen fürsten, herrn vnd steten vnd andern ettwedick darzu gegriffen vnd zug vnd ordenung gemacht vnd getan worden sind, damit man solichen jamer vsz der mitt der cristenhait vszgerewten vnd getilgen möchte, so haben doch all menschlich verhengnusz wegen des Allmächtigen gotes keinen vsztrag gehaben mögen, sunder dy selbe keczery slicht also täg- lich ye verrer ye verrer, vnd dy noch in zeiten nicht vnder- standen wirt, zo ist zubesorgen, daz dy also wachsen mag, ob man hinfür geren darczu tuen wolde, daz daz nicht lichtlich zu geen mögen wirt. Vnd wie wol wir täglich vnd on vndelosse mit vnsern luten vnd gelde gen denselben keczern grosz dar-
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28 legung vnd allen vnsern fleysz tün, vnd vns gen jn menichlichs hilff über macht erstercken, als dann das ouch wol offenwar ist, ydoch so haben wir yczund allhye mit derselben keczer houpt- lüten vnd eldisten, die sy zu vns gesandt hetten, mit rat vil vnserer vnd dez heyligen reichs vnd vnser künigrich zu Vngern vnd zu Behem prelaten, fürsten, herrn, lerer der heyligen schrifft der vniuersitet von Paris vnd von Wienn, vnd vil anderer ge- larter, treflicher lüt vnd stete bywesen vnd rat ein tag geleistt vnd in alles daz erbotten, daz wir mit got vnd eren getün mochten, vnd haben daz darumb getan, daz wir mit in all ding versuchten, vnd nichtes vnderwegen liessen, damit man sölichs vergiessen menschlichs bluetes gestillen, vnd sye in dy schosz, eynung vnd gehorsam der heyligen kirchen bringen möchten. Daz aber nicht hat gehölffen mögen, sunder sy begen vnd tun yczund täglich vnpild vnd jamer grosser dann sye ye vor getan haben, gleycher weys als ob sy cristenlichen namen genezlich vszleschen vnd tempfen wölten. Vnd darumb so sin wir enczündet worden vnd haben mit rat der vorgenanten prelaten, fürsten, herren, lerer oc. für vns genomen, daz wir dez nicht lenger leyden wöllen, sunder dem Almächtigen gote zu eren vnd zu lob, cristenlichem gelauben zu sterckung, vnd zu erlösung aller frummen cristen, dye von denselben keczern gedrungen vnd all tag verderbt werden, vnsere macht vnd alles vermögen darzu wenden wöllen, damit wir diesen summer in Beheim mit vnser selbs person ein starck veld machen, vnd sölchen keczern mit der hilff gotzs widersteen mögen, vnd mainen ouch vff sand Johanns tag Baptiste schirstkumend vnverzogenlich in dem veld zu sein. Wir haben ouch alle andre vnsere vnd des heyligen Reichs fürsten Herren vnd steten mit vnserer Botschafft vnd auch schrifften ermant, begert vnd gepeten, sich in sölchen groszen vnd notlichen sachen der heyligen cristenheyt darzu strecken, vnd vns noch allem irem vermögen zu helffen vnd getrawen zu got, daz sy sich dez nicht widern werden, nachdem vnd yglicher cristenmensch den namen dez götlichen vaters Jesu Christi, von dem er leyb, leben vnd wesen hat, billich bisz in den tod retten sol, der durch vnsern willen den tod an dem heyligen crewcz nicht wolt versmähen. Darumb begern wir von deiner Andacht, vnd bitten mit allem fleysz vnd ermanen dich
28 legung vnd allen vnsern fleysz tün, vnd vns gen jn menichlichs hilff über macht erstercken, als dann das ouch wol offenwar ist, ydoch so haben wir yczund allhye mit derselben keczer houpt- lüten vnd eldisten, die sy zu vns gesandt hetten, mit rat vil vnserer vnd dez heyligen reichs vnd vnser künigrich zu Vngern vnd zu Behem prelaten, fürsten, herrn, lerer der heyligen schrifft der vniuersitet von Paris vnd von Wienn, vnd vil anderer ge- larter, treflicher lüt vnd stete bywesen vnd rat ein tag geleistt vnd in alles daz erbotten, daz wir mit got vnd eren getün mochten, vnd haben daz darumb getan, daz wir mit in all ding versuchten, vnd nichtes vnderwegen liessen, damit man sölichs vergiessen menschlichs bluetes gestillen, vnd sye in dy schosz, eynung vnd gehorsam der heyligen kirchen bringen möchten. Daz aber nicht hat gehölffen mögen, sunder sy begen vnd tun yczund täglich vnpild vnd jamer grosser dann sye ye vor getan haben, gleycher weys als ob sy cristenlichen namen genezlich vszleschen vnd tempfen wölten. Vnd darumb so sin wir enczündet worden vnd haben mit rat der vorgenanten prelaten, fürsten, herren, lerer oc. für vns genomen, daz wir dez nicht lenger leyden wöllen, sunder dem Almächtigen gote zu eren vnd zu lob, cristenlichem gelauben zu sterckung, vnd zu erlösung aller frummen cristen, dye von denselben keczern gedrungen vnd all tag verderbt werden, vnsere macht vnd alles vermögen darzu wenden wöllen, damit wir diesen summer in Beheim mit vnser selbs person ein starck veld machen, vnd sölchen keczern mit der hilff gotzs widersteen mögen, vnd mainen ouch vff sand Johanns tag Baptiste schirstkumend vnverzogenlich in dem veld zu sein. Wir haben ouch alle andre vnsere vnd des heyligen Reichs fürsten Herren vnd steten mit vnserer Botschafft vnd auch schrifften ermant, begert vnd gepeten, sich in sölchen groszen vnd notlichen sachen der heyligen cristenheyt darzu strecken, vnd vns noch allem irem vermögen zu helffen vnd getrawen zu got, daz sy sich dez nicht widern werden, nachdem vnd yglicher cristenmensch den namen dez götlichen vaters Jesu Christi, von dem er leyb, leben vnd wesen hat, billich bisz in den tod retten sol, der durch vnsern willen den tod an dem heyligen crewcz nicht wolt versmähen. Darumb begern wir von deiner Andacht, vnd bitten mit allem fleysz vnd ermanen dich
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29 ouch, so wir aller höchste mogen, solcher pflichtung der du dem allmächtigen got, dem heyligen glauben, vns als eime romi- schen künige, vnd dir selbs schuldig bist, daz du durch der vorgenannten götlichen vnd erbern sachen willen vns gen den vorgenanten keczern mit allem deinem vermügen zu hilff ziehest mit volk zu rasz vnd fuesz, wagen, puchsen klein vnd grosz, vnd anderer geraitschaft, dy du denn mit dir bringen magest, vnd vff den vorgenanten sandt Johanns tag also by vns in dem feld syest, vnd dich darumb zu vnserer botschaft den hoch- geporn Wilhelm vnd Hannsen Pfalczgrafen bey Rein vnd her- czogen in Beyren vnserm lieben Öheim vnd fürsten gen Nürn- berg auff den suntag vor Pfingsten (8 Mai) nächstkünftig fügen, oder ob du selber nicht komen möchtest, dein trefflich botschaft dahin vnd mit voller macht senden wöllest, nit wider hinder sich zu schicken, vnd dye prelaten deines stiftes, ez sey apt, probst oder sust, oder welcher selbs nicht komen möcht, sein botschafft mit voller macht schicke, die dich vnd sy aller vnserer meynung, wie wir daz beslossen vnd geordent haben, von vnsern wegen wol vnderweisen werden, vnd vns ouch ein entlich ant- wört geben wellest, wye starck, auff welich zeit, vnd in welcher masse du also zu vns komen magest, daz wir vns darnach wissen zu richten. Doran verdienst du von dem Allmechtigen got grossen lon, von der werlt ere vnd lob, vnd wir daz auch gen dir wollen allczeit genedicklich erkennen. Geben zu Preszburg am suntag Misericordia domini, vnserer Reich dez Vngerischen oc. in dem XLIII, dez römischen in dem XIX vnd des Behemischen in dem newnden Jaren. Ad mandatum domini regis Caspar Sligk.
29 ouch, so wir aller höchste mogen, solcher pflichtung der du dem allmächtigen got, dem heyligen glauben, vns als eime romi- schen künige, vnd dir selbs schuldig bist, daz du durch der vorgenannten götlichen vnd erbern sachen willen vns gen den vorgenanten keczern mit allem deinem vermügen zu hilff ziehest mit volk zu rasz vnd fuesz, wagen, puchsen klein vnd grosz, vnd anderer geraitschaft, dy du denn mit dir bringen magest, vnd vff den vorgenanten sandt Johanns tag also by vns in dem feld syest, vnd dich darumb zu vnserer botschaft den hoch- geporn Wilhelm vnd Hannsen Pfalczgrafen bey Rein vnd her- czogen in Beyren vnserm lieben Öheim vnd fürsten gen Nürn- berg auff den suntag vor Pfingsten (8 Mai) nächstkünftig fügen, oder ob du selber nicht komen möchtest, dein trefflich botschaft dahin vnd mit voller macht senden wöllest, nit wider hinder sich zu schicken, vnd dye prelaten deines stiftes, ez sey apt, probst oder sust, oder welcher selbs nicht komen möcht, sein botschafft mit voller macht schicke, die dich vnd sy aller vnserer meynung, wie wir daz beslossen vnd geordent haben, von vnsern wegen wol vnderweisen werden, vnd vns ouch ein entlich ant- wört geben wellest, wye starck, auff welich zeit, vnd in welcher masse du also zu vns komen magest, daz wir vns darnach wissen zu richten. Doran verdienst du von dem Allmechtigen got grossen lon, von der werlt ere vnd lob, vnd wir daz auch gen dir wollen allczeit genedicklich erkennen. Geben zu Preszburg am suntag Misericordia domini, vnserer Reich dez Vngerischen oc. in dem XLIII, dez römischen in dem XIX vnd des Behemischen in dem newnden Jaren. Ad mandatum domini regis Caspar Sligk.
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30 576. 1429, April 16 (Pressburg). K. Sigmund an den Kurfürsten Friedrich von Brandenburg und den Neunherrenrath: nachdem die Verhandlungen mit den Ketzern sich zer- schlagen haben, wolle er im Sommer persönlich einen Feldzug gegen sie unternchmen; inzwischen sei ein „reitender Krieg" allenthalben gegen sie zu cröffnen und insbesondere den Pilsnern aus der Hussenstcuer eine Unterstützung zu leisten oc. (Hofler 1. c. n. 18 laus d. beschadigten Original].) Wir Sigmund oc. Embicten dem hochgeboren Fridrichen Marggrefen zu Brandemburg des hl. R. R. Erzkamerer vnd Burggraven zu Nurmberg vnsern lieben Oheim vnd kurfürsten, vnd den Edeln vnd Strengen vnseren lieben Neven vnd Oheimen des heiligen Richs kurfürsten Reten vnd dienern, die dem vor- genanten vnseren Oheim dem Marggraven in den sachen nach lautt des Anslags zu bescheiden sein, vnsers vnd des Richs lieben getruen vnser gnad vnd alles gut. Hochgeborne lieber Oheim vnd kurfurst vnd edeln lieben getruen. Als wir ytzunt alhie mit der Ketzer Edelsten vnd haupt- leutten, die Sy her zu vns gesandt hetten mit Rat vnd bywezen vil vnserer vnd des heiligen Richs vnd der Cron zu Hungern vnd zu Beheim prelaten fürsten heren, sunderlich auch der lerer der heiligen schrift von paris vnd von wien vnd vil gelarter leut vnd Rete einen tag geleistet vnd in alles das erbotten ha- ben, daz wir mit Got vnd eren getun mochten, damit man so- lichen yamer vnfur vnd vnmenschlikeit, die die verbosten ketzer mit mord vergiessung menschlichs plutes Raub vnd prant an allen vmbgelegen landen, got seys geclagt, von vil jarn bisher greulich begangen vnd nemlich diss jar vnsere land der Slesien, der sechs Stete vnd vnsers lieben Suns Herzog Albrechts von Osterreich land biss an die Tunaw gruntlich verderbt haben, gestillen, vnd Sy in die schos eynung vnd gehorsam der heiligen kirchen bringen möchten, das aber alles nit hat gehelffen mögen, Sy geen noch on vnderlass herticlich jrem verstocktem weg nach mit verderbung frommer kristen gleicherwise Als ob Sy kristen- lichen namen ganz vssleschen vnd tempfen wolten, Als Sy dann
30 576. 1429, April 16 (Pressburg). K. Sigmund an den Kurfürsten Friedrich von Brandenburg und den Neunherrenrath: nachdem die Verhandlungen mit den Ketzern sich zer- schlagen haben, wolle er im Sommer persönlich einen Feldzug gegen sie unternchmen; inzwischen sei ein „reitender Krieg" allenthalben gegen sie zu cröffnen und insbesondere den Pilsnern aus der Hussenstcuer eine Unterstützung zu leisten oc. (Hofler 1. c. n. 18 laus d. beschadigten Original].) Wir Sigmund oc. Embicten dem hochgeboren Fridrichen Marggrefen zu Brandemburg des hl. R. R. Erzkamerer vnd Burggraven zu Nurmberg vnsern lieben Oheim vnd kurfürsten, vnd den Edeln vnd Strengen vnseren lieben Neven vnd Oheimen des heiligen Richs kurfürsten Reten vnd dienern, die dem vor- genanten vnseren Oheim dem Marggraven in den sachen nach lautt des Anslags zu bescheiden sein, vnsers vnd des Richs lieben getruen vnser gnad vnd alles gut. Hochgeborne lieber Oheim vnd kurfurst vnd edeln lieben getruen. Als wir ytzunt alhie mit der Ketzer Edelsten vnd haupt- leutten, die Sy her zu vns gesandt hetten mit Rat vnd bywezen vil vnserer vnd des heiligen Richs vnd der Cron zu Hungern vnd zu Beheim prelaten fürsten heren, sunderlich auch der lerer der heiligen schrift von paris vnd von wien vnd vil gelarter leut vnd Rete einen tag geleistet vnd in alles das erbotten ha- ben, daz wir mit Got vnd eren getun mochten, damit man so- lichen yamer vnfur vnd vnmenschlikeit, die die verbosten ketzer mit mord vergiessung menschlichs plutes Raub vnd prant an allen vmbgelegen landen, got seys geclagt, von vil jarn bisher greulich begangen vnd nemlich diss jar vnsere land der Slesien, der sechs Stete vnd vnsers lieben Suns Herzog Albrechts von Osterreich land biss an die Tunaw gruntlich verderbt haben, gestillen, vnd Sy in die schos eynung vnd gehorsam der heiligen kirchen bringen möchten, das aber alles nit hat gehelffen mögen, Sy geen noch on vnderlass herticlich jrem verstocktem weg nach mit verderbung frommer kristen gleicherwise Als ob Sy kristen- lichen namen ganz vssleschen vnd tempfen wolten, Als Sy dann
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31 dem vergenannten vnsern lieben Sun herczog Albrechten itzund aber mit macht vor sinem Sloss Egenburg ligen, das arbeiten, vnd das land dorum heren vnd verderben, Nu haben wir mit denselben vnsern prelaten fürsten vnd hern beslossen, daz wir das nit lenger leiden, Sunder mit macht vnd mit vnser selbs person disen Sumer mit der hilffe gotes darzu tun, vnd ein feld wider Sy zu machen meynen vnd sunderlich so sey (seyn) wir darvff beliben daz nicht nuzeres zu denselben sachen gesein mag, dann das man die weil vnd biss vff die zeit des feldes eyn starken reyttunden krieg gen in bestelle an den enden in Behem vnd in Merhern, do das notdorfftig sein würdet, damit man dieselben ketzer heymreyze vnd jn jr sammung dodurch zu rutte, daz Sy nicht so licht wider zusamen komen mögen, vnd wir geben auch itzund vnseren liben Sun herzogen Albrechten von Osterrich ein grossen harsch volkes in sein land zu Mer- hern nemlich gen Brün vnd gen Olmunz vff vnser eygen kost vnd czerung vnd sind eins worden daz man zu Snoym tawsent, zur Igla tawsent vnd zum Budweis auch tawsent pherd legen sol. dorzu wir vnsern vorgenanten Sun das gelt, das in dem Erzbischthum zu Salzpurg vnd in aller seiner Suffraganien Stifften gefallen ist, bescheiden haben daz solch volk dester red- licher vssgericht werden moge, die ketzer also anzugreiffen vnd zu beschedigen, darzu wir jm auch ettliche vnser lantherren von Behem ouch zugefugt haben So haben wir auch vberslagen, daz man in Pilzner kreis zum mynsten dreytusent pherden haben muss, mit denselben man auch (dem) czazer kreis zum hilf komen mag und nach dem vnd wir zuringsvmb von den Sechs Steten vnd der Slesien bestalt haben, so hoffen wir daz man den ke- tzern so vil wurd zu schaffen geben an allen Orten, daz Sy das feld mit nichte gehalden Sunder daheim beliben müssen Alslang vnd wir vnser feld legten, vnd wann man solich gelt daz man nach dem Anslag gen denselben ketzern gesamelt hat, mit nichte bass anlegen (mag, dann) zu eynem solichen starken reyttunden krieg nemlichen in solichen nötten die die frommen kristen in den vmbgelegenen landen von den ketzern leiden Als- —— vns wert bey dem Ersamen dann in dem Ratslag zu — probst von Hayn dem Strengen Hansen von Seckendorff vnd peter volkmer von Nurenberg gesandt habt wie derselb reittund krieg
31 dem vergenannten vnsern lieben Sun herczog Albrechten itzund aber mit macht vor sinem Sloss Egenburg ligen, das arbeiten, vnd das land dorum heren vnd verderben, Nu haben wir mit denselben vnsern prelaten fürsten vnd hern beslossen, daz wir das nit lenger leiden, Sunder mit macht vnd mit vnser selbs person disen Sumer mit der hilffe gotes darzu tun, vnd ein feld wider Sy zu machen meynen vnd sunderlich so sey (seyn) wir darvff beliben daz nicht nuzeres zu denselben sachen gesein mag, dann das man die weil vnd biss vff die zeit des feldes eyn starken reyttunden krieg gen in bestelle an den enden in Behem vnd in Merhern, do das notdorfftig sein würdet, damit man dieselben ketzer heymreyze vnd jn jr sammung dodurch zu rutte, daz Sy nicht so licht wider zusamen komen mögen, vnd wir geben auch itzund vnseren liben Sun herzogen Albrechten von Osterrich ein grossen harsch volkes in sein land zu Mer- hern nemlich gen Brün vnd gen Olmunz vff vnser eygen kost vnd czerung vnd sind eins worden daz man zu Snoym tawsent, zur Igla tawsent vnd zum Budweis auch tawsent pherd legen sol. dorzu wir vnsern vorgenanten Sun das gelt, das in dem Erzbischthum zu Salzpurg vnd in aller seiner Suffraganien Stifften gefallen ist, bescheiden haben daz solch volk dester red- licher vssgericht werden moge, die ketzer also anzugreiffen vnd zu beschedigen, darzu wir jm auch ettliche vnser lantherren von Behem ouch zugefugt haben So haben wir auch vberslagen, daz man in Pilzner kreis zum mynsten dreytusent pherden haben muss, mit denselben man auch (dem) czazer kreis zum hilf komen mag und nach dem vnd wir zuringsvmb von den Sechs Steten vnd der Slesien bestalt haben, so hoffen wir daz man den ke- tzern so vil wurd zu schaffen geben an allen Orten, daz Sy das feld mit nichte gehalden Sunder daheim beliben müssen Alslang vnd wir vnser feld legten, vnd wann man solich gelt daz man nach dem Anslag gen denselben ketzern gesamelt hat, mit nichte bass anlegen (mag, dann) zu eynem solichen starken reyttunden krieg nemlichen in solichen nötten die die frommen kristen in den vmbgelegenen landen von den ketzern leiden Als- —— vns wert bey dem Ersamen dann in dem Ratslag zu — probst von Hayn dem Strengen Hansen von Seckendorff vnd peter volkmer von Nurenberg gesandt habt wie derselb reittund krieg
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32 — zu ordnen ist in ettlichen kreissen zu behem clerlich ist begriffen, darvmb so begern wir von euch bitten ermanen euch ouch solicher pflichtung der ir got dem heiligen cristlichen glauben vnd vns als einem Romischen kunig pflichtic seyt vnd gebieten euch ouch ernstlich vnd vesticlich mit disem brief, daz jr mit dem gelde das jr nv zu Nüremberg habt vnd das noch dargelegt wirdet, den herren Rittern knechten vnd Steten in pilzner kreis, die sich bisher an Got dem glauben vnd an vns redlich gehalden haben vnd sich der Cristenheit vnd vns zu helffen hart angegriffen haben Als jr dann in ainer Czedel wol sehen werdet, bis vff dreytausent pferd vssrichtet vnd in hilff tut, vnd ob Sy der so vil in jrem kreis nit gehaben mochten, daz dann die vbermasse biss zu dreytausend pferden mit deut- schen leutten erfüllet vnd die hinein jn zu hilff gesandt werden, daz man die ketzer die zeit vnd biss zu vnserm feld damit bekümer vnd an allen ortern irr mache, wann jr on zweifel sein solt Geet man diser ordnung also nach, daz man cs ein anheben vnd weg ist alles guten in disen sachen vnd mag das feld vnd ander gescheffte dornach gar geringlich ob got wil zu- gebracht werden vnd tut dorinne durch gotes des glaubens vnd vnsern willen daz ewrenthalben dorynne keyn sawmnüss geschee, vnd solich loblich ding des gelts halben nit abgee, Als wir euch das sunderlich wol glauben vnd getruen. Wann wo das nicht geschee, da got vor sey, so möcht vnd würde alle die besliessung müe vnd arbeytt, die wir allhir getan haben, vnd villeicht vnser czug, dorzu wir nv alle deutsche land gefordert vnd verbotschafft haben, müsste hinderstellig beliben, was dann der ganzen kristenheit schadens vnd den ketzern frecheit da- durch zugeschoben wurde, das merket selber vnd wir wollen das ouch vor got vnd aller werlt entschuldigt sein, daz wir vnsern ganzen fleiss dorjnn getan vnd die sache gern zum besten gefugt hetten, hett man vns dorynne volgen wollen. Wir haben ouch den hochgebornen Johannsen pfalzgraven bey Rein vnd herzogen in Beyern, vnseren lieben Oheim vnd fürsten vnd dem wolgebornen Heinrichen von Plawen Burggraven zu Miissen vnsern Reten vnd lieben getruen, die itzund also hin- auff in vnser botschafft reitten, bevolhen euch der sache vnd
32 — zu ordnen ist in ettlichen kreissen zu behem clerlich ist begriffen, darvmb so begern wir von euch bitten ermanen euch ouch solicher pflichtung der ir got dem heiligen cristlichen glauben vnd vns als einem Romischen kunig pflichtic seyt vnd gebieten euch ouch ernstlich vnd vesticlich mit disem brief, daz jr mit dem gelde das jr nv zu Nüremberg habt vnd das noch dargelegt wirdet, den herren Rittern knechten vnd Steten in pilzner kreis, die sich bisher an Got dem glauben vnd an vns redlich gehalden haben vnd sich der Cristenheit vnd vns zu helffen hart angegriffen haben Als jr dann in ainer Czedel wol sehen werdet, bis vff dreytausent pferd vssrichtet vnd in hilff tut, vnd ob Sy der so vil in jrem kreis nit gehaben mochten, daz dann die vbermasse biss zu dreytausend pferden mit deut- schen leutten erfüllet vnd die hinein jn zu hilff gesandt werden, daz man die ketzer die zeit vnd biss zu vnserm feld damit bekümer vnd an allen ortern irr mache, wann jr on zweifel sein solt Geet man diser ordnung also nach, daz man cs ein anheben vnd weg ist alles guten in disen sachen vnd mag das feld vnd ander gescheffte dornach gar geringlich ob got wil zu- gebracht werden vnd tut dorinne durch gotes des glaubens vnd vnsern willen daz ewrenthalben dorynne keyn sawmnüss geschee, vnd solich loblich ding des gelts halben nit abgee, Als wir euch das sunderlich wol glauben vnd getruen. Wann wo das nicht geschee, da got vor sey, so möcht vnd würde alle die besliessung müe vnd arbeytt, die wir allhir getan haben, vnd villeicht vnser czug, dorzu wir nv alle deutsche land gefordert vnd verbotschafft haben, müsste hinderstellig beliben, was dann der ganzen kristenheit schadens vnd den ketzern frecheit da- durch zugeschoben wurde, das merket selber vnd wir wollen das ouch vor got vnd aller werlt entschuldigt sein, daz wir vnsern ganzen fleiss dorjnn getan vnd die sache gern zum besten gefugt hetten, hett man vns dorynne volgen wollen. Wir haben ouch den hochgebornen Johannsen pfalzgraven bey Rein vnd herzogen in Beyern, vnseren lieben Oheim vnd fürsten vnd dem wolgebornen Heinrichen von Plawen Burggraven zu Miissen vnsern Reten vnd lieben getruen, die itzund also hin- auff in vnser botschafft reitten, bevolhen euch der sache vnd
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33 vnser meynung eigentlich zu vnderwisen, den wollet gentzlich als vns selber glauben. Geben zu Prespurg am Sampsstag nach sant Tiburtii tag vnser Riche des vngrischen oc. im XLIII des Romischen im XIX vnd des behemischen im newnden jaren. Ad mandatum domini Regis Caspar Slik. 577. 1429, Apr. 18 (Pressburg). Breslauer Abgeordnete an ihren Stadtrath: der König habe mit den Hus- siten bisher erfolglos verhandelt und sei nun entschlossen, mit Rath und Hilfe aller seiner Unterthanen aus Deutschland und Ungarn einen mäch- tigen Feldzug über Schlesien und die Lausitz nach Böhmen zu unter- nehmen oc. (Grünhagen 1. c. n. 114 [aus d. Orig. in Breslau].) Unsirn willigen unvordrussin dynst, ersamen, weissin, libin hern und gute frunde. Wissit, das der frede mit den keczczern abe ist, wen se allin gelymphin der en von unserm gnediem hern kunige vorslogin habin. Sunderlich ist botschaft komen von den hussitin unserm gnediem hern kunige, das sich dy hussitin uff ein tag ken Brunen beruffin wellin und wellin sich dovor eynen, ab se czu dem consilio generali senden wollin uff dy reformacio, dy man do machen sol, adir nicht, und wen die hussin den tag legen werdin, das sullin sy unserm hern kunige vorbotschafftin, dorzu wirt seyne kunigliche gnode seyne bot- schafft sendin, und eyn der czeit ist keyn frede nicht. Nu ist not, das man allinthalbin wol czu sehe, wen czweiffil ist, das se zu dem consilio generale nicht trethin werdin. Nu hot unser gnedier here kunig zu rothe gegangen mit allen ungerischen hern, mit den rechsteten, mit den beyrischin furstin, mit des von Burgundien rot, mit den Slesiern und allin andirn seyn underthon, und ist alzo beslussin, das sy im alle helffen wellin mit alle ire macht wedir seyne fynde und wellin mit seynen gnodin czuseczczen leyb, gut, ere und das leben. Nu wolde der kunig von jedermanne wissin, was sein hulffe mochte gessein. No habin im dy Swydeniczer czugesagt czu helffin mit XII millia
33 vnser meynung eigentlich zu vnderwisen, den wollet gentzlich als vns selber glauben. Geben zu Prespurg am Sampsstag nach sant Tiburtii tag vnser Riche des vngrischen oc. im XLIII des Romischen im XIX vnd des behemischen im newnden jaren. Ad mandatum domini Regis Caspar Slik. 577. 1429, Apr. 18 (Pressburg). Breslauer Abgeordnete an ihren Stadtrath: der König habe mit den Hus- siten bisher erfolglos verhandelt und sei nun entschlossen, mit Rath und Hilfe aller seiner Unterthanen aus Deutschland und Ungarn einen mäch- tigen Feldzug über Schlesien und die Lausitz nach Böhmen zu unter- nehmen oc. (Grünhagen 1. c. n. 114 [aus d. Orig. in Breslau].) Unsirn willigen unvordrussin dynst, ersamen, weissin, libin hern und gute frunde. Wissit, das der frede mit den keczczern abe ist, wen se allin gelymphin der en von unserm gnediem hern kunige vorslogin habin. Sunderlich ist botschaft komen von den hussitin unserm gnediem hern kunige, das sich dy hussitin uff ein tag ken Brunen beruffin wellin und wellin sich dovor eynen, ab se czu dem consilio generali senden wollin uff dy reformacio, dy man do machen sol, adir nicht, und wen die hussin den tag legen werdin, das sullin sy unserm hern kunige vorbotschafftin, dorzu wirt seyne kunigliche gnode seyne bot- schafft sendin, und eyn der czeit ist keyn frede nicht. Nu ist not, das man allinthalbin wol czu sehe, wen czweiffil ist, das se zu dem consilio generale nicht trethin werdin. Nu hot unser gnedier here kunig zu rothe gegangen mit allen ungerischen hern, mit den rechsteten, mit den beyrischin furstin, mit des von Burgundien rot, mit den Slesiern und allin andirn seyn underthon, und ist alzo beslussin, das sy im alle helffen wellin mit alle ire macht wedir seyne fynde und wellin mit seynen gnodin czuseczczen leyb, gut, ere und das leben. Nu wolde der kunig von jedermanne wissin, was sein hulffe mochte gessein. No habin im dy Swydeniczer czugesagt czu helffin mit XII millia
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34 manen und derczu alle lehenlewte mit ires selbes leybe, dy stete wellin se rewmen und wellin alle czu seynen gnedin ein das felt, ab is not tethe. Do frogethe uns der kunig, was unser hulffe von Bresslaw moch(te) gesein, stat und lant und alle geistlichkeyt methe. Do antworte wir : gnedier libir herre, wir kennen der czal der lewthe nicht gewissin, sindir wir wellin ewir kuniglichin gnodin helffin noch alle unserm vormogen. Do wanthe sich der kunig czu den fursten, ritterschaft und Swey- deniczern und den VI steten und sprach undir andirn worthin: ich dancke den Breslawern, dy hebin sich ken uns irberlich gehaldin und habin allewege gethon, was mir lip ist gewest. Dor noch am andirn tage sproch der kunig czu allin manen und stetin ein kegenwartikeyt der furstin: ich dancke den stetin, hettin mir dy furstin geantwort alze dy stete unde manschaft, ich welde in och dancken. Dor noch des andirn tages rufft der kunge alle furstin, man unde stete aus der Slesien unde sprach : wir wellin ein felt mochin ee e bessir unde habin obirslagen, das nuczczir ist, drey man richtin den virdin aus, item x man habin eyn wayn und cin haupptman, item C man 1 hauppman, tusint man ein hawppt- man unde alzo vort an, unde wir wellin undir in allen der obirste haupptman sein; dy stete unde grinczin welte wir be- seczczin czu tegelichim krige uff den grinczin wedir dy vint, und hot ze der grencze czu weren benumet alle, dy an den grinczen siczczin, dem von Tessin, herczoge Nicolas von Rote- bor, herczoge Sprimpko, hern Parteke, das land ze der Swey- denicz, dy VI stete, den allin wirt der kunig hulffe thun mit fulke nach ir beger, dy andirn furstin, man unde stete wil der kunig zu im habin ein das felt, unde wil das felt mochin mit alle sein Ungern unde wil czin ein dy Slesien. Do wil her czu im nemen alle vorgenanthin furstin, man unde stete unde wil komen ken Bresslaw, unde wil vorbas czin ken Lusaczczin, do sal czu im komen der herczoge von Sachzin, der junge von Brandeburg, der von Doringen und wil mit seynem her czin ein das land ken Bemen, do sullin zu im komen dy reichstete, der von Burgungien, dy beyirschin hern, der von Ostirreich; alle dy an dy greniczin geschickit sein, dy sullin an den gre- niczin bleybin, und der kunig wil nicht abelossin, her habe
34 manen und derczu alle lehenlewte mit ires selbes leybe, dy stete wellin se rewmen und wellin alle czu seynen gnedin ein das felt, ab is not tethe. Do frogethe uns der kunig, was unser hulffe von Bresslaw moch(te) gesein, stat und lant und alle geistlichkeyt methe. Do antworte wir : gnedier libir herre, wir kennen der czal der lewthe nicht gewissin, sindir wir wellin ewir kuniglichin gnodin helffin noch alle unserm vormogen. Do wanthe sich der kunig czu den fursten, ritterschaft und Swey- deniczern und den VI steten und sprach undir andirn worthin: ich dancke den Breslawern, dy hebin sich ken uns irberlich gehaldin und habin allewege gethon, was mir lip ist gewest. Dor noch am andirn tage sproch der kunig czu allin manen und stetin ein kegenwartikeyt der furstin: ich dancke den stetin, hettin mir dy furstin geantwort alze dy stete unde manschaft, ich welde in och dancken. Dor noch des andirn tages rufft der kunge alle furstin, man unde stete aus der Slesien unde sprach : wir wellin ein felt mochin ee e bessir unde habin obirslagen, das nuczczir ist, drey man richtin den virdin aus, item x man habin eyn wayn und cin haupptman, item C man 1 hauppman, tusint man ein hawppt- man unde alzo vort an, unde wir wellin undir in allen der obirste haupptman sein; dy stete unde grinczin welte wir be- seczczin czu tegelichim krige uff den grinczin wedir dy vint, und hot ze der grencze czu weren benumet alle, dy an den grinczen siczczin, dem von Tessin, herczoge Nicolas von Rote- bor, herczoge Sprimpko, hern Parteke, das land ze der Swey- denicz, dy VI stete, den allin wirt der kunig hulffe thun mit fulke nach ir beger, dy andirn furstin, man unde stete wil der kunig zu im habin ein das felt, unde wil das felt mochin mit alle sein Ungern unde wil czin ein dy Slesien. Do wil her czu im nemen alle vorgenanthin furstin, man unde stete unde wil komen ken Bresslaw, unde wil vorbas czin ken Lusaczczin, do sal czu im komen der herczoge von Sachzin, der junge von Brandeburg, der von Doringen und wil mit seynem her czin ein das land ken Bemen, do sullin zu im komen dy reichstete, der von Burgungien, dy beyirschin hern, der von Ostirreich; alle dy an dy greniczin geschickit sein, dy sullin an den gre- niczin bleybin, und der kunig wil nicht abelossin, her habe
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35 denne das bosze fulig dirnedirgelegt, oder wil sein blut myldig- lich bis an den tod vorgissin. No merkit, her wil czu uns ken Bresslaw komen, unde wil sich do besamellin, unde wil, das wir mit im ein das felt czihin sullin mit unserem bestem ge- czewge alle, dy vor jogunt unde aldir mogin. Donoch wissit euch zu richtin. Wissit, das dy Turkin czum kunige iczczunt komen werdin ken Presburg, do sal der frede bestetigt werdin mit den Turkin, item der kunig hot vorbothin bey leyb unde guthe, das nymant mit den hussin frede habin sol, unde alle vordingunge sal ganczlich ab sein. Wer das abirgreift, der sal erlos sein unde leib unde gut verlorrn. Gegebin zu Pressburg am montage vor santhe Jorgen tag. Michil Banckaw. Hanos Megerlein. 578. 1429, Mai 13 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die von Weinsheim und Weissenburg: um die Rathschläge der Hussen wegen oc. zu erfahren, mögen sie lieber eigene Boten nach Nürnberg senden. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 144.) Winsheim, Weisemburg cuilibet singulariter. L. Fr. Wir lassen ewch wissen, daz vnser gnediger Herre.. der Marggraf von Brandemburg, ander vnser Herren... die fürsten vnd Herren vnd etlicher kurfürsten Rête yeczunt bey vns von der Hussen sache wegen eins andern tags wider gen Nürenberg überkomen seyn, vnd sust auch ein ratslagung getan haben, der sie vns ein abschrift haben geantwurtt. Auch so ist vnser erber bottschaft, die wir zu den stetten von notdurft wegen der frankfurter messe gen Costentz gesandt hetten, kürczlich herheym komen. Söllicher beyder sache wir ewer weisheit lieber müntlich vnterrichten wellen vnd vns aueh beqwemer dunkt. Vnd bitten ewr frewntschaft ewr erber ratsbotschaft auf den pfintztag in den pfingsten (19 Mai) zu nacht schierist zu vns darumb zu schiken, sollich sache am freitag (20 Mai) frw von vns zuvernemen. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (feria VIs ante festum Penthecostis). 3*)
35 denne das bosze fulig dirnedirgelegt, oder wil sein blut myldig- lich bis an den tod vorgissin. No merkit, her wil czu uns ken Bresslaw komen, unde wil sich do besamellin, unde wil, das wir mit im ein das felt czihin sullin mit unserem bestem ge- czewge alle, dy vor jogunt unde aldir mogin. Donoch wissit euch zu richtin. Wissit, das dy Turkin czum kunige iczczunt komen werdin ken Presburg, do sal der frede bestetigt werdin mit den Turkin, item der kunig hot vorbothin bey leyb unde guthe, das nymant mit den hussin frede habin sol, unde alle vordingunge sal ganczlich ab sein. Wer das abirgreift, der sal erlos sein unde leib unde gut verlorrn. Gegebin zu Pressburg am montage vor santhe Jorgen tag. Michil Banckaw. Hanos Megerlein. 578. 1429, Mai 13 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die von Weinsheim und Weissenburg: um die Rathschläge der Hussen wegen oc. zu erfahren, mögen sie lieber eigene Boten nach Nürnberg senden. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 144.) Winsheim, Weisemburg cuilibet singulariter. L. Fr. Wir lassen ewch wissen, daz vnser gnediger Herre.. der Marggraf von Brandemburg, ander vnser Herren... die fürsten vnd Herren vnd etlicher kurfürsten Rête yeczunt bey vns von der Hussen sache wegen eins andern tags wider gen Nürenberg überkomen seyn, vnd sust auch ein ratslagung getan haben, der sie vns ein abschrift haben geantwurtt. Auch so ist vnser erber bottschaft, die wir zu den stetten von notdurft wegen der frankfurter messe gen Costentz gesandt hetten, kürczlich herheym komen. Söllicher beyder sache wir ewer weisheit lieber müntlich vnterrichten wellen vnd vns aueh beqwemer dunkt. Vnd bitten ewr frewntschaft ewr erber ratsbotschaft auf den pfintztag in den pfingsten (19 Mai) zu nacht schierist zu vns darumb zu schiken, sollich sache am freitag (20 Mai) frw von vns zuvernemen. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (feria VIs ante festum Penthecostis). 3*)
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36 579. 1429, Mai 15 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Rottenburg: die Hussiten sollen von Weiden wieder zurückgezogen sein. (Nürnberger Missiv-Buch VIII, fol. 144.) Rotemburg. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewer weisheit zuuerschreiben von der Hussen wegen oc. das haben wir wol vernomen, vnd lassen ewr frewntschaft wissen, daz die Hussen noch niht für die weyden komen, sunder wir verstanden haben, daz sie wider hinter sich geruckt seyn, vnd wir haben vnser dienere vnd greysigen zewg, die wir kürczlich zu der Weyden gesandt hetten, herheym geuordert. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum ipsa die festi Penthecostis hora prandii. 580. 1429, Mai 17 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: die Hussiten hätten sich wieder zurückgezogen. (Nürnberger Missiv-Buch VIII, fol. 144b.) Den von Vlme. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt ewer weisheit von der vnglewbigen Hussen von Beheim gelegenheit, als die über walt sölten seyn, zuverschreiben oc., das haben wir wol vernomen. Vnd lassen ewr fürsichtikeit wissen, daz etwas trefflicher rede vnd warnung kam, daz die Hussen ye über walt wölten vnd meynten die lant zu wüsten oder geleger zu machen. Darumb sich vnser Herren .... die Fürsten, wir vnd die Lant- schaft sterckten vnd eynen zewg volks dagegen schickten. Also haben wir nu vernomen, daz die Hussen wider hinter sich ge- ruckt seyn, vnd ist vnser greysiger zewg wider herheim komen. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum feria IIIa in festo Penthecostis.
36 579. 1429, Mai 15 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Rottenburg: die Hussiten sollen von Weiden wieder zurückgezogen sein. (Nürnberger Missiv-Buch VIII, fol. 144.) Rotemburg. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewer weisheit zuuerschreiben von der Hussen wegen oc. das haben wir wol vernomen, vnd lassen ewr frewntschaft wissen, daz die Hussen noch niht für die weyden komen, sunder wir verstanden haben, daz sie wider hinter sich geruckt seyn, vnd wir haben vnser dienere vnd greysigen zewg, die wir kürczlich zu der Weyden gesandt hetten, herheym geuordert. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum ipsa die festi Penthecostis hora prandii. 580. 1429, Mai 17 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: die Hussiten hätten sich wieder zurückgezogen. (Nürnberger Missiv-Buch VIII, fol. 144b.) Den von Vlme. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt ewer weisheit von der vnglewbigen Hussen von Beheim gelegenheit, als die über walt sölten seyn, zuverschreiben oc., das haben wir wol vernomen. Vnd lassen ewr fürsichtikeit wissen, daz etwas trefflicher rede vnd warnung kam, daz die Hussen ye über walt wölten vnd meynten die lant zu wüsten oder geleger zu machen. Darumb sich vnser Herren .... die Fürsten, wir vnd die Lant- schaft sterckten vnd eynen zewg volks dagegen schickten. Also haben wir nu vernomen, daz die Hussen wider hinter sich ge- ruckt seyn, vnd ist vnser greysiger zewg wider herheim komen. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum feria IIIa in festo Penthecostis.
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37 581. 1429, Mai 24 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Geilhausen: die erlegte Hussensteuer werde Niemanden zurückerstattet, da sie nach des Königs Weisung weiter dienen solle. (Nürnberger Missiv-Buch VIII, fol. 147b.) Der Stat zu Geylnhawsen. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt ewr weis- heit von vnsers gnedigisten Herren... des Römischen oc. Künigs schrifte, als sein küniglich gnade in Beheym ein velde meynt zu machen, vnd auch von des gelts wegen, daz nach des an- slags zu Frankenfurt begreiffung geantwurtt ist worden, etwas zu verschreiben oc., das haben wir wol vernomen. Vnd lassen ewr frewntschaft wissen, daz wir niht verstanden haben, was söllichs gelts wider die Hussen geantwurtt ist, daz des yemant ichts widergeben oder in ander form gewendt sey. So vernemen wir auch noch niht anders, denn daz man sich vmb vns zu söllicher vnsers gnedigisten Herren .. des Römischen oc. künigs reyse nach meynung seinr küniglichen schrift richte. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (feria IIa ante Corporis Cristi). 582. 1429, Mai 27 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Johann Grafen von Schaumberg: die Fürsten und Herren, die in Nürnberg gewesen, haben sich willig erwiesen, der Forderung des Königs um Hilfe wider die Hussiten Folge zu leisten. (Nürnberger Missiv-Buch VIII, fol. 148b.) Hern Johannsen Grafen zu Schawmberg oc. Gnediger Herre oc. oc. oc. Vnd als ewr gnade von vns begert hat von den mêren, als etliche vnser herren nehst bey vns waren, etwas zu schreiben oc. Tun wir ewern gnaden zu wissen, alsuil wir dauon vernomen haben. So hat der edell Herr Heinrich Herre zu Plawen an symliche vnser Herren..
37 581. 1429, Mai 24 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Geilhausen: die erlegte Hussensteuer werde Niemanden zurückerstattet, da sie nach des Königs Weisung weiter dienen solle. (Nürnberger Missiv-Buch VIII, fol. 147b.) Der Stat zu Geylnhawsen. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt ewr weis- heit von vnsers gnedigisten Herren... des Römischen oc. Künigs schrifte, als sein küniglich gnade in Beheym ein velde meynt zu machen, vnd auch von des gelts wegen, daz nach des an- slags zu Frankenfurt begreiffung geantwurtt ist worden, etwas zu verschreiben oc., das haben wir wol vernomen. Vnd lassen ewr frewntschaft wissen, daz wir niht verstanden haben, was söllichs gelts wider die Hussen geantwurtt ist, daz des yemant ichts widergeben oder in ander form gewendt sey. So vernemen wir auch noch niht anders, denn daz man sich vmb vns zu söllicher vnsers gnedigisten Herren .. des Römischen oc. künigs reyse nach meynung seinr küniglichen schrift richte. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (feria IIa ante Corporis Cristi). 582. 1429, Mai 27 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Johann Grafen von Schaumberg: die Fürsten und Herren, die in Nürnberg gewesen, haben sich willig erwiesen, der Forderung des Königs um Hilfe wider die Hussiten Folge zu leisten. (Nürnberger Missiv-Buch VIII, fol. 148b.) Hern Johannsen Grafen zu Schawmberg oc. Gnediger Herre oc. oc. oc. Vnd als ewr gnade von vns begert hat von den mêren, als etliche vnser herren nehst bey vns waren, etwas zu schreiben oc. Tun wir ewern gnaden zu wissen, alsuil wir dauon vernomen haben. So hat der edell Herr Heinrich Herre zu Plawen an symliche vnser Herren..
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38 die Fürsten vnd Herren, die denn bey vns waren von vnsers gnedigisten Herren... des Römischen oc. künigs wegen antwurt gefordert vmb seinr küniglichen gnaden vordrung der Hilffe wider die Hussen oc., darczu sich dieselben vnser Herren gün- s iclich erbotten vnd beweiset haben. Vnd darumb soll kürtz- lich ein andrer tag aber bey vns werden, als der vorgenant ewer gnaden Diener (Hertwig Kuchperger) guter mass bey vns vernomen hat vnd ewern gnaden müntlich bas erczeln kan. Denn wo wir ewern gnaden Dienst vnd wolgefallen oc. Datum feria VIe post festum Corporis Cristi. 583. 1429, Mai 31 (Waldsassen). Der Abt von Waldsassen an den Bürgermeister von Eger: Herr von Ilburg habe um Zusendung von Hilfsvolk angesucht: ob er nicht wisse, wozu er es braucht und was die Hussen jetzt machen oder vorhaben? (Orig. arch, clv. Egrae.) Bruder Niclas abbt zu Waltsassen. Unser gepet zuvor, lieber Niclas! Wir lassen uch wissen, das der von Ilnburck uns nechten ein potschaft hat getan umb volk ym zu leihen und das gein Valkenaw zu schicken auf den nesten suntag wider die hussen. Im kun wir nicht gancz ver- steen, wo er das volk hin vermeint zu nuczen, und pitin uch in geheim uns zu verschriben, ab ir icht verstanden habt, wo er daz volk hin vermein zu wenden, und ab ir im auch icht volks leihen werdet, und ab ir icht treffenlicher mer von vn- serm Herrn dem Kunig hört, und waz die hussen machen, und ab sie icht willen heraus haben in kurcz, daz wir uns darnach wissen zu richten. Eur verschribne antburt. Geben zu Walt- sassen des dinstags nach Urbani. Dem oc. Niclas Gumerawer, purgermeister zu Eger oc.
38 die Fürsten vnd Herren, die denn bey vns waren von vnsers gnedigisten Herren... des Römischen oc. künigs wegen antwurt gefordert vmb seinr küniglichen gnaden vordrung der Hilffe wider die Hussen oc., darczu sich dieselben vnser Herren gün- s iclich erbotten vnd beweiset haben. Vnd darumb soll kürtz- lich ein andrer tag aber bey vns werden, als der vorgenant ewer gnaden Diener (Hertwig Kuchperger) guter mass bey vns vernomen hat vnd ewern gnaden müntlich bas erczeln kan. Denn wo wir ewern gnaden Dienst vnd wolgefallen oc. Datum feria VIe post festum Corporis Cristi. 583. 1429, Mai 31 (Waldsassen). Der Abt von Waldsassen an den Bürgermeister von Eger: Herr von Ilburg habe um Zusendung von Hilfsvolk angesucht: ob er nicht wisse, wozu er es braucht und was die Hussen jetzt machen oder vorhaben? (Orig. arch, clv. Egrae.) Bruder Niclas abbt zu Waltsassen. Unser gepet zuvor, lieber Niclas! Wir lassen uch wissen, das der von Ilnburck uns nechten ein potschaft hat getan umb volk ym zu leihen und das gein Valkenaw zu schicken auf den nesten suntag wider die hussen. Im kun wir nicht gancz ver- steen, wo er das volk hin vermeint zu nuczen, und pitin uch in geheim uns zu verschriben, ab ir icht verstanden habt, wo er daz volk hin vermein zu wenden, und ab ir im auch icht volks leihen werdet, und ab ir icht treffenlicher mer von vn- serm Herrn dem Kunig hört, und waz die hussen machen, und ab sie icht willen heraus haben in kurcz, daz wir uns darnach wissen zu richten. Eur verschribne antburt. Geben zu Walt- sassen des dinstags nach Urbani. Dem oc. Niclas Gumerawer, purgermeister zu Eger oc.
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39 584. 1429, Jun. 1 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die zu Constanz versammelten Reichstädte: er habe den Städtetag su Constanz wegen des in Nürnberg wegen der Hussen gehaltenen Tages nicht beschicken können. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 149.) Der freyen vnd Reichs Stette erbern Ratsbotten, die auf dise zeit gen Co- stentz zusamen komen werden, vnsern besundern oc. (Mittheilung an dieselben, dasz die Stadt Nürnberg den von den Kurfürsten wegen des Strassburger Krieges entbotenen Tag beschickt habe, vnd deshalb den Städtetag zu Costenz wegen der frankfurter Messe gehalten, nicht beschikke) . . . . So seyn etwieuil vnser Herren.... die fürsten vnd Herren auf diselbe zeit bey vns von grosser notdurft wegen der sweren Lewff vnd keczreye zu Beheim, dabey vns sunderlich gebürt und notdurft ist unser treffenlich freunde auch zu haben, also daz wir vnser erber botschaft yeczunt zu dem tag bequemlich niht geschicken mochten. Jedoch so haben wir mit vnsern guten freunden .... von Winsheim und vom Weisenburg dauon auch geredt, als nehst verlassen ward oc. oc. oc. Datum feria IIII» ante dominicam Bonifacij. 585. 1429, Jun. 7 (Falkenberg). Der Abt zu Waldsassen an den Bürger Gumerauer zu Eger: wünscht zu erfahren, ob die Hussen wirklich gegen Falkenau vorrücken, und wie man vom Tage zu Nürnberg geschieden sei. (Orig. arch. oiv. Egrae.) Bruder Niclas abbt zu Waltsassen. Unser gebet zuvor, lieber Niclas! Wir lassen euch wissen, das uns gesagt ist, wie die hussen den Elpogen verrent schullen haben, und sich heraufwarcz richten gein Valkenau. Darumb so bitt wir euch, das ir uns schrifftlich wider wissen lot, ab dem also sey, und wie ir von dem tag zu Nürenberg geschiden
39 584. 1429, Jun. 1 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die zu Constanz versammelten Reichstädte: er habe den Städtetag su Constanz wegen des in Nürnberg wegen der Hussen gehaltenen Tages nicht beschicken können. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 149.) Der freyen vnd Reichs Stette erbern Ratsbotten, die auf dise zeit gen Co- stentz zusamen komen werden, vnsern besundern oc. (Mittheilung an dieselben, dasz die Stadt Nürnberg den von den Kurfürsten wegen des Strassburger Krieges entbotenen Tag beschickt habe, vnd deshalb den Städtetag zu Costenz wegen der frankfurter Messe gehalten, nicht beschikke) . . . . So seyn etwieuil vnser Herren.... die fürsten vnd Herren auf diselbe zeit bey vns von grosser notdurft wegen der sweren Lewff vnd keczreye zu Beheim, dabey vns sunderlich gebürt und notdurft ist unser treffenlich freunde auch zu haben, also daz wir vnser erber botschaft yeczunt zu dem tag bequemlich niht geschicken mochten. Jedoch so haben wir mit vnsern guten freunden .... von Winsheim und vom Weisenburg dauon auch geredt, als nehst verlassen ward oc. oc. oc. Datum feria IIII» ante dominicam Bonifacij. 585. 1429, Jun. 7 (Falkenberg). Der Abt zu Waldsassen an den Bürger Gumerauer zu Eger: wünscht zu erfahren, ob die Hussen wirklich gegen Falkenau vorrücken, und wie man vom Tage zu Nürnberg geschieden sei. (Orig. arch. oiv. Egrae.) Bruder Niclas abbt zu Waltsassen. Unser gebet zuvor, lieber Niclas! Wir lassen euch wissen, das uns gesagt ist, wie die hussen den Elpogen verrent schullen haben, und sich heraufwarcz richten gein Valkenau. Darumb so bitt wir euch, das ir uns schrifftlich wider wissen lot, ab dem also sey, und wie ir von dem tag zu Nürenberg geschiden
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40 seit. Thut in den sachen, des wir euch sunder dancken wollen. Ewer verschribene antwurt. Geben zu Valkenberg des dinstags nach Bonifacii anno domini oc. XXVIIII°. Dem »c. Niclass Gumerawer Burger zu Eger, unserm guten frunde. 586. 1429, Jun. 10 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: er wisse nicht anders, als dass wie jedermann in der Umgegend, so auch der König gegen die Hussiten rüste; dieselben verwüsten jetzt das Egerland. (Nütrnberger Missiv-Buch VIII, fol. 151.) Den von Vlme. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt ewer weisheit zu verschreiben von gelegenheit des zugs, den vnser gnedigister Herre. der Römisch oc. kunig wider die Hussen furgenomen, darumb verschriben vnd gemant hat oc. das haben wir wol vernomen. Vnd lassen ewr fursichtikeit wissen, daz wir noch niht anders verstanden haben noch vernemen, denn daz měniclich vmb vns vnd auch wir desselben vnsers gnedi- gisten Herren .. des Römischen oc. künigs also warten vnd dar- czu richten vnd rüsten. So vernemen wir auch von söllichen, die von dem vorgenant vnserm gnedigisten Herren .. dem Römi- schen oc. künig herauf komen, daz sich sein küniglich gnade auch darczu richt vnd rüste .. Auch tun wir ewer ersamkeit zu wissen, daz vns auf hewt von vnserm gnedigen Herren.. dem Marggrafen von Brandemburg schrift vnd botschaft komen ist, daz die Hussen yeczunt im Egerlande ligen, vnd das swerlich wüsten vnd verderben, darauf wir aber vnsern greysigen zewg vnd auch vnsers fussvolks ein teil vnuerczogenlich zu hilff da- gegen auszschicken. Denn wo wir ewer weisheit Lieb oder Dienst oc. Datum feria VIs ante Vitj.
40 seit. Thut in den sachen, des wir euch sunder dancken wollen. Ewer verschribene antwurt. Geben zu Valkenberg des dinstags nach Bonifacii anno domini oc. XXVIIII°. Dem »c. Niclass Gumerawer Burger zu Eger, unserm guten frunde. 586. 1429, Jun. 10 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: er wisse nicht anders, als dass wie jedermann in der Umgegend, so auch der König gegen die Hussiten rüste; dieselben verwüsten jetzt das Egerland. (Nütrnberger Missiv-Buch VIII, fol. 151.) Den von Vlme. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt ewer weisheit zu verschreiben von gelegenheit des zugs, den vnser gnedigister Herre. der Römisch oc. kunig wider die Hussen furgenomen, darumb verschriben vnd gemant hat oc. das haben wir wol vernomen. Vnd lassen ewr fursichtikeit wissen, daz wir noch niht anders verstanden haben noch vernemen, denn daz měniclich vmb vns vnd auch wir desselben vnsers gnedi- gisten Herren .. des Römischen oc. künigs also warten vnd dar- czu richten vnd rüsten. So vernemen wir auch von söllichen, die von dem vorgenant vnserm gnedigisten Herren .. dem Römi- schen oc. künig herauf komen, daz sich sein küniglich gnade auch darczu richt vnd rüste .. Auch tun wir ewer ersamkeit zu wissen, daz vns auf hewt von vnserm gnedigen Herren.. dem Marggrafen von Brandemburg schrift vnd botschaft komen ist, daz die Hussen yeczunt im Egerlande ligen, vnd das swerlich wüsten vnd verderben, darauf wir aber vnsern greysigen zewg vnd auch vnsers fussvolks ein teil vnuerczogenlich zu hilff da- gegen auszschicken. Denn wo wir ewer weisheit Lieb oder Dienst oc. Datum feria VIs ante Vitj.
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41 587. 1429, Jun. 13 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die von Winsheim: da die Hussiten sich zu- rückgezogen haben, so werde auch das Kriegsvolk zurückberufen. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 151b.) Winsheim. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewr weisheit zuuerschreiben von der anrüffung wegen, die vnser gnediger Herre... der Marggraf vom Brandemburk, ewer frewntschaft wider die Hussen getan hat oc., das haben wir wol vernomen vnd lassen ewch wissen, daz vns derselb vnser Herre der Marggraf auch also verschriben vnd angerüft hett. Darumb wir vnsern greysigen zewg alsbald am nechstuergangen freitag (10 Jun.) auszgesandt hetten gen Eger zuzureiten. Nu ist vnser Herre.... der Marggraf auf gestern zu vns komen vnd hat vns seid gesagt, daz Im botschaft komen sey, daz die Hussen wider hinter sich geczogen seyn. Darumb sein gnade anderm volk, daz er auch geworben hett, widerbotten hab. So komen auch vnser Diener auf hewt auch wider herheim. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder dienst oc. Datum feria II" ante Vitj. 588. 1429. Jun. 24 (Pressburg). König Sigmund an einen Ungenannten: beruhigt ihn bezüglich des Ge- rüchtes, als ob er mit den Ketzern Frieden geschlossen habe; die Verhand- lungen mit den Böhmen werden in dem Sinne gepflogen, dass sie sich der Unterweisung vom künftigen Concilium fügen und mit den Nachbarlän- dern Frieden halten. Jetzt komme eben eine zahlreiche Botschaft von Böhmen nach Pressburg. (Copia arch. civ. Egrae.) Sigmund oc. Wolgeborner lieber getrewer. Wir haben deinen briff wol vernumen vnd wissen wol, das du vnsser botschafft volkumlich
41 587. 1429, Jun. 13 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die von Winsheim: da die Hussiten sich zu- rückgezogen haben, so werde auch das Kriegsvolk zurückberufen. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 151b.) Winsheim. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewr weisheit zuuerschreiben von der anrüffung wegen, die vnser gnediger Herre... der Marggraf vom Brandemburk, ewer frewntschaft wider die Hussen getan hat oc., das haben wir wol vernomen vnd lassen ewch wissen, daz vns derselb vnser Herre der Marggraf auch also verschriben vnd angerüft hett. Darumb wir vnsern greysigen zewg alsbald am nechstuergangen freitag (10 Jun.) auszgesandt hetten gen Eger zuzureiten. Nu ist vnser Herre.... der Marggraf auf gestern zu vns komen vnd hat vns seid gesagt, daz Im botschaft komen sey, daz die Hussen wider hinter sich geczogen seyn. Darumb sein gnade anderm volk, daz er auch geworben hett, widerbotten hab. So komen auch vnser Diener auf hewt auch wider herheim. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder dienst oc. Datum feria II" ante Vitj. 588. 1429. Jun. 24 (Pressburg). König Sigmund an einen Ungenannten: beruhigt ihn bezüglich des Ge- rüchtes, als ob er mit den Ketzern Frieden geschlossen habe; die Verhand- lungen mit den Böhmen werden in dem Sinne gepflogen, dass sie sich der Unterweisung vom künftigen Concilium fügen und mit den Nachbarlän- dern Frieden halten. Jetzt komme eben eine zahlreiche Botschaft von Böhmen nach Pressburg. (Copia arch. civ. Egrae.) Sigmund oc. Wolgeborner lieber getrewer. Wir haben deinen briff wol vernumen vnd wissen wol, das du vnsser botschafft volkumlich
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42 geborben hast, aber vns bekumert nicht anders, als denn das vns fursten vnd herren nicht geentwort haben, wi starck si vns helffen wollen das wir vns hetten darnach gerichten mügen, vnd alz du dann schreibest, wi vil rede gee, das wir vns mit den keczeren sullen gefridt vnd alle dewcze lander haben aussge- schlossen oc., darauff wisse, das des nicht ernst sunder di thei- ding, di wir mit den keczern gehabt vnd noch haben, di get lauter auf das, daz si sich genczlichen erkentnus vnd vnder- weisung des heiligen zukunfftigen conciliums vndergeben vnd darauff mit allen vnsers vnd des reichs vnd der cron czu Hun- garen vnd czu Behem vnderthanen frid sollen haben. Vnd dar- auf haben wir vnsser potschaft czu Prage gehabt vnd di Hussen kumen iczund mit foller macht aus Behem vnd Merhern bei fir hundert pherden mit sampht vnsseren bothen vnd sullen dise Bohem allhie sein vnd meinen di sachen muntlichen vnd selbs mit vns czu czu (sic) theidigen, vnd wir kunnen noch nicht gewissen, was daraus wirt. Macht es sich abir czu fride, so wisse, das wir nymands auslassen wollen klein noch gros, es wolt den einer selbs nicht in dem fride sein vnd vns ab got- willen also bebaren, das wir gen got vnd der werlt recht thun wollen vnd darauff magstu (sic) vns freileich verentworten. Vnd ab ymand anders furbrecht, des wollest nicht gelawben. Vnd alz du denn begerst, ab der czugk denn nicht fur sich ginge dir czu gunnen dich irgende czu dinste czu thon oc. begeren wir, das du das austen lassest, wenn es werde frid adir nicht, so niemen wir dich doch czu nüczen machte sich nicht gen Behem, so moch doch vnsser gescheffte andersbohin geraten, da wir dich gerne bei vns hetten. Was wir den alhie beslissen, das wollen wir dir wol verkunden. Gegeben czu Prespurk an send Johannis Babtiste tag vnsser reich des hungrischen in dem XLIII des romischen in dem XIX vnd des behmischen in dem newnden. Ad mandatum domini regis Caspar Slik.
42 geborben hast, aber vns bekumert nicht anders, als denn das vns fursten vnd herren nicht geentwort haben, wi starck si vns helffen wollen das wir vns hetten darnach gerichten mügen, vnd alz du dann schreibest, wi vil rede gee, das wir vns mit den keczeren sullen gefridt vnd alle dewcze lander haben aussge- schlossen oc., darauff wisse, das des nicht ernst sunder di thei- ding, di wir mit den keczern gehabt vnd noch haben, di get lauter auf das, daz si sich genczlichen erkentnus vnd vnder- weisung des heiligen zukunfftigen conciliums vndergeben vnd darauff mit allen vnsers vnd des reichs vnd der cron czu Hun- garen vnd czu Behem vnderthanen frid sollen haben. Vnd dar- auf haben wir vnsser potschaft czu Prage gehabt vnd di Hussen kumen iczund mit foller macht aus Behem vnd Merhern bei fir hundert pherden mit sampht vnsseren bothen vnd sullen dise Bohem allhie sein vnd meinen di sachen muntlichen vnd selbs mit vns czu czu (sic) theidigen, vnd wir kunnen noch nicht gewissen, was daraus wirt. Macht es sich abir czu fride, so wisse, das wir nymands auslassen wollen klein noch gros, es wolt den einer selbs nicht in dem fride sein vnd vns ab got- willen also bebaren, das wir gen got vnd der werlt recht thun wollen vnd darauff magstu (sic) vns freileich verentworten. Vnd ab ymand anders furbrecht, des wollest nicht gelawben. Vnd alz du denn begerst, ab der czugk denn nicht fur sich ginge dir czu gunnen dich irgende czu dinste czu thon oc. begeren wir, das du das austen lassest, wenn es werde frid adir nicht, so niemen wir dich doch czu nüczen machte sich nicht gen Behem, so moch doch vnsser gescheffte andersbohin geraten, da wir dich gerne bei vns hetten. Was wir den alhie beslissen, das wollen wir dir wol verkunden. Gegeben czu Prespurk an send Johannis Babtiste tag vnsser reich des hungrischen in dem XLIII des romischen in dem XIX vnd des behmischen in dem newnden. Ad mandatum domini regis Caspar Slik.
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43 589. 1429, Jun. 29 (Plassenburg). Markgraf Friedrich von Brandenburg und Pfalzgraf Johann an den Bischof von Regensburg : zur Berathung der Unternehmung gegen die Ketzer wird ein neuer Tag auf den 13 Juli nach Nürnberg ausgeschrieben oc. (E supplementis Andreae Ratisbon, fol. 458b—459.) A) Dem Erwirdigen herren vnserm besundern fründe herren Conraden Bischouen zu Regenspurg. Unsern früntlichen dienst zuuor Erwirdiger herre vnd be- sunderer lieber fründt. Als wir nëchst zu Nürnberg von der Cristenheit sache wegen mit beuelhenüss vnsers genedigen herren dez Römischen oc. künigs auff einen tag vmb den zugk gen Beheim gewest vnd da zu Rat worden sein mit den Grafen herren vnd auch mit andern fürsten vnd Stete Raten vnd frün- den. vnser aller antwört vnserm herrn dem künig durch Mertein von Eybe vnd Friczen vom Wolfstain zu tun, So wir dann getan haben, daran sein gnade kein genügen hat wollen haben. Sunder vns bey den Egenannten zweyen vnsern Räten ein Zeichnüss seiner gnaden meynung wider gesant hat, der wir euch ein ab- schrifft hier Inn verslossen schicken zuvernemen, Also von ge- heyss vnd beuelhnus vnsers herrn des künigs, seczen vnd ver- künden wir euch einen tag nach Innhalt derselben zeichnüss auff dye nechsten Mitwochen an sandt Margareten tag (13 Jul.) schierst künfftig gen Nürnberg vnd bitten euch mit allem fleyss da selbst hin zu vns ze komen vnd da ewre meynung vnd ant- wort auff solich zeichnüss nach vnsers herren des künigs bege- runge zu versteen zu geben, das wir die fürder seinen gnaden durch vnser schrifft oder botschafft verkündigen vnd ze wissen getun mögen vnd nicht aushen bleiben noch seumig daran seyn wöllet, wann die zeit des nicht leyden wil, Daz wirdet vnser herr der künig genedicklichen gen eüch erkennen. So wöllen wir daz sunderlichen vmb ewre Lieb verdienen. Geben zu Plassen- berg an sand Peter vnd Pauls tag Anno dni oc. XXIX°. Von gotes gnaden Fridrich Marggraue zu Brandem- burg oc. vnd Burggraue zu Nüremberg, vnd Johanns Pfalczgraff bey Reyn vnd herczog in Beyern.
43 589. 1429, Jun. 29 (Plassenburg). Markgraf Friedrich von Brandenburg und Pfalzgraf Johann an den Bischof von Regensburg : zur Berathung der Unternehmung gegen die Ketzer wird ein neuer Tag auf den 13 Juli nach Nürnberg ausgeschrieben oc. (E supplementis Andreae Ratisbon, fol. 458b—459.) A) Dem Erwirdigen herren vnserm besundern fründe herren Conraden Bischouen zu Regenspurg. Unsern früntlichen dienst zuuor Erwirdiger herre vnd be- sunderer lieber fründt. Als wir nëchst zu Nürnberg von der Cristenheit sache wegen mit beuelhenüss vnsers genedigen herren dez Römischen oc. künigs auff einen tag vmb den zugk gen Beheim gewest vnd da zu Rat worden sein mit den Grafen herren vnd auch mit andern fürsten vnd Stete Raten vnd frün- den. vnser aller antwört vnserm herrn dem künig durch Mertein von Eybe vnd Friczen vom Wolfstain zu tun, So wir dann getan haben, daran sein gnade kein genügen hat wollen haben. Sunder vns bey den Egenannten zweyen vnsern Räten ein Zeichnüss seiner gnaden meynung wider gesant hat, der wir euch ein ab- schrifft hier Inn verslossen schicken zuvernemen, Also von ge- heyss vnd beuelhnus vnsers herrn des künigs, seczen vnd ver- künden wir euch einen tag nach Innhalt derselben zeichnüss auff dye nechsten Mitwochen an sandt Margareten tag (13 Jul.) schierst künfftig gen Nürnberg vnd bitten euch mit allem fleyss da selbst hin zu vns ze komen vnd da ewre meynung vnd ant- wort auff solich zeichnüss nach vnsers herren des künigs bege- runge zu versteen zu geben, das wir die fürder seinen gnaden durch vnser schrifft oder botschafft verkündigen vnd ze wissen getun mögen vnd nicht aushen bleiben noch seumig daran seyn wöllet, wann die zeit des nicht leyden wil, Daz wirdet vnser herr der künig genedicklichen gen eüch erkennen. So wöllen wir daz sunderlichen vmb ewre Lieb verdienen. Geben zu Plassen- berg an sand Peter vnd Pauls tag Anno dni oc. XXIX°. Von gotes gnaden Fridrich Marggraue zu Brandem- burg oc. vnd Burggraue zu Nüremberg, vnd Johanns Pfalczgraff bey Reyn vnd herczog in Beyern.
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44 (E supplem. Andreae Ratisbon., fol. 459.) B) „Sequitur cedula præscriptæ literæ inclusa." Als Mertein von Eybe vnd Fridrich von Wolfstain von des marggrauen. herczog Johannsen vnd der andern herren wegen vnd auch Stete wegen die yeczund bei einander zu Nüremberg gewest sein vnserm herrn dem könig zu gesagt haben volkomen- lich, daz sye seinen genaden zu hilff ziehen wöllen gen Beheim ire macht vnd so sterckst sie ymmer mögen. Also ist daz vnsern herren gros zumal sere zu danck vnd sein gnade meynt also den zuge mit sein selbs leybe ye zu volbringen mit der hilf gotzs alsuerre vnd Im von deütschen landen redlich hilff getan wirdt. Vnd hat nü sein volke zu sülchem zuge geuordert, Vnd darumb so wer seiner gnaden begerung vnd meynung. daz Im die fürsten herren vnd Stëte ein antwort teten. wo er dann sein wirdet, wie starck sy mit volke zü Rossen vnd zu fuessen mit grossen vnd cleinen püchsen. wegen vnd anderm gezeug. seinen gnaden zu hilff kummen möchten als dann die zetel aus weysst. dye der von Plawn In wol gezaigt hat. Sehe dann sein gnade daz dieselb Ir macht mit sampt seiner ein genüg wär daz felt einzenemen gen den Beheim. So wolte sein gnade vol- ziehen. wër aber sache, das sülcher macht nit das felt zube- hertten. So meynt vnser herr daz vil pesser wär. das vor vnder- wegen zu lassen, dann von swachait wegen des volks zu leczte mit schanden davon zuziehen, vnd daz daz dester volkümlicher für ganck gewynne. vnd daz man In den sachen voldrücken möge, so meint sein gnade ist die zeit auff sandt Johanns tag zukurcz. daz man dann dye sach auf sand Jacobstag oder wenn es sye güet düncket für sich neme. vnd alzo. daz man in dem lannde beharre vnd nicht herausz ziehe. Vnd darumb sullen der Marggraue vnd herczog hanns die fürsten herren vnd stete dye vor da hin besant sein als herczog Johanns vnd der von Plawen in geschrifft haben auff ein newes verboten, vnd vnserm herrn dem könig dez ein vnuerczogenleich antwört tun vnd geben. It. daz der Marggraue vnd herczog hanns. kurfürsten für- sten geistlich vnd werntlich herren Ritter knecht Stete besenn-
44 (E supplem. Andreae Ratisbon., fol. 459.) B) „Sequitur cedula præscriptæ literæ inclusa." Als Mertein von Eybe vnd Fridrich von Wolfstain von des marggrauen. herczog Johannsen vnd der andern herren wegen vnd auch Stete wegen die yeczund bei einander zu Nüremberg gewest sein vnserm herrn dem könig zu gesagt haben volkomen- lich, daz sye seinen genaden zu hilff ziehen wöllen gen Beheim ire macht vnd so sterckst sie ymmer mögen. Also ist daz vnsern herren gros zumal sere zu danck vnd sein gnade meynt also den zuge mit sein selbs leybe ye zu volbringen mit der hilf gotzs alsuerre vnd Im von deütschen landen redlich hilff getan wirdt. Vnd hat nü sein volke zu sülchem zuge geuordert, Vnd darumb so wer seiner gnaden begerung vnd meynung. daz Im die fürsten herren vnd Stëte ein antwort teten. wo er dann sein wirdet, wie starck sy mit volke zü Rossen vnd zu fuessen mit grossen vnd cleinen püchsen. wegen vnd anderm gezeug. seinen gnaden zu hilff kummen möchten als dann die zetel aus weysst. dye der von Plawn In wol gezaigt hat. Sehe dann sein gnade daz dieselb Ir macht mit sampt seiner ein genüg wär daz felt einzenemen gen den Beheim. So wolte sein gnade vol- ziehen. wër aber sache, das sülcher macht nit das felt zube- hertten. So meynt vnser herr daz vil pesser wär. das vor vnder- wegen zu lassen, dann von swachait wegen des volks zu leczte mit schanden davon zuziehen, vnd daz daz dester volkümlicher für ganck gewynne. vnd daz man In den sachen voldrücken möge, so meint sein gnade ist die zeit auff sandt Johanns tag zukurcz. daz man dann dye sach auf sand Jacobstag oder wenn es sye güet düncket für sich neme. vnd alzo. daz man in dem lannde beharre vnd nicht herausz ziehe. Vnd darumb sullen der Marggraue vnd herczog hanns die fürsten herren vnd stete dye vor da hin besant sein als herczog Johanns vnd der von Plawen in geschrifft haben auff ein newes verboten, vnd vnserm herrn dem könig dez ein vnuerczogenleich antwört tun vnd geben. It. daz der Marggraue vnd herczog hanns. kurfürsten für- sten geistlich vnd werntlich herren Ritter knecht Stete besenn-
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45 den vnd In sulch vnsers herren des königs meynung verkunden vnd ein antwört vordeten vnserm herrn zusenden in vorgeschrib- ner masse. 590. 1429, Jun. 29 (Falkenberg). Abt Niclas von Waldsassen an den Rath zu Eger: gibt Aufschluss über cine in Tachau getroffene Verabredung. (Orlg. arch. civ. Egrae.) Unser gebet zuvor, liben herrn und frunde! Als ir uns verschrieben habt von der rettigung wegen zu Tachaw, wie ir darinnen willig sein wolt, nu lass wir euch wissen, das uns gebisse botschaft komen ist, das unser Hauptman den Thurm wider ein dem Burggrauven geben hab, das sein nicht nöt thut zu disen czeitten, das man hinein czieh, wenn es geteidingt wor- den ist, das der Burggraue zu Tachaw von vnserm hauptman und andern gefangen ein geliches geld nemen schol nach irem vermugen, und wir danken euch ewers guten willen, Geben zu Valkenberg an sand Peters und Paulstag der heyligen czwelf- o poten anno domini oc. XXVIIII°. Bruder Niclas Abbt zu Waltsassen. Den oc. Burgermeister und Rat zu Eger oc. 591. 1429, Jul. 4 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den Erzbischof von Köln: die Disposition mit dem gesammelten „Hussengelde" stehe nicht ihm zu, sondern dem Markgrafen von Brandenburg und den ihm beigegebenen Herren. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 158b.) Herrn Diethrichen Ertzbischof zu Cöln oc. vnserm gnedigen Herren. Gnediger Herre! Als vns ewr Hoch. verschriben vnd vnter andern worten an vns begert hat, daz wir mit daran seyn sölten, daz sölliche Hussengeld, so in ewr gnaden stat Cöln aufgehoben sey vnd einsteils hinter vns lige, zu ewer fürstenlich gnaden vnd der ewern behelf wider die Hussen zu ziehen, behalden
45 den vnd In sulch vnsers herren des königs meynung verkunden vnd ein antwört vordeten vnserm herrn zusenden in vorgeschrib- ner masse. 590. 1429, Jun. 29 (Falkenberg). Abt Niclas von Waldsassen an den Rath zu Eger: gibt Aufschluss über cine in Tachau getroffene Verabredung. (Orlg. arch. civ. Egrae.) Unser gebet zuvor, liben herrn und frunde! Als ir uns verschrieben habt von der rettigung wegen zu Tachaw, wie ir darinnen willig sein wolt, nu lass wir euch wissen, das uns gebisse botschaft komen ist, das unser Hauptman den Thurm wider ein dem Burggrauven geben hab, das sein nicht nöt thut zu disen czeitten, das man hinein czieh, wenn es geteidingt wor- den ist, das der Burggraue zu Tachaw von vnserm hauptman und andern gefangen ein geliches geld nemen schol nach irem vermugen, und wir danken euch ewers guten willen, Geben zu Valkenberg an sand Peters und Paulstag der heyligen czwelf- o poten anno domini oc. XXVIIII°. Bruder Niclas Abbt zu Waltsassen. Den oc. Burgermeister und Rat zu Eger oc. 591. 1429, Jul. 4 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den Erzbischof von Köln: die Disposition mit dem gesammelten „Hussengelde" stehe nicht ihm zu, sondern dem Markgrafen von Brandenburg und den ihm beigegebenen Herren. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 158b.) Herrn Diethrichen Ertzbischof zu Cöln oc. vnserm gnedigen Herren. Gnediger Herre! Als vns ewr Hoch. verschriben vnd vnter andern worten an vns begert hat, daz wir mit daran seyn sölten, daz sölliche Hussengeld, so in ewr gnaden stat Cöln aufgehoben sey vnd einsteils hinter vns lige, zu ewer fürstenlich gnaden vnd der ewern behelf wider die Hussen zu ziehen, behalden
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46 vnd gegeben werde »c., das haben wir wol vernom. Vnd tun ewer Hoch. zu wissen, daz sölliche Hussen gelt, so von ewer gnaden vnd auch von anderr vnserr gnedigen Herren.... der fürsten, Herren vnd Stette wegen söllichen personen, den das bey vns befolhen ist, geantwurtt ist worden, niht zu vnserm qwalt steet, sunder was vnser gnediger Herre Marggraf Fridrich von Brandemburg als ein oberster Hawbtmann, vnd die, die von vnserr gnedigen Herren .... der kurfursten vnd der Stette wegen nach des anslags zu Frankfurt lawt darczu bescheiden vnd dabey gewesen seyn, damit geschaft haben vnd schaffen zu tun, Dem ist man also nachgangen. Vnd biten ewr fürstenlich gnade, das gnediclich vnd in gut von vns zu vernemen. Denn wo wir ewer Hoch. dienst vnd wolgefallen oc. Scriptum ipsa die sancti Vdalriej. 592. 1429, Jul. 8 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die von Weinsheim: über den bevorstehenden Margarethen-Tag in Nürnberg; Erkundigung über die Rüstung des Bischofs von Würzburg gegen die Hussiten oc. (Nürnberger Missiv-Buch VIII, fol. 161b.) Winsheim. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewer weisheit vnser erber botschaft zu leihen, die auf montag nacht bey ewch sey vnd mit ewern frewnden fürbas gen Wirtzburg vollreiten oc., das haben wir wol vernomen. Vnd wellen das ewer frewntschaft zu lieb gern tun. Vnd als Ir vns verschriben habt von des tags wegen bey vns auf Margarete schierist oc., darynnen wellen wir ewch gern zu gut verantwurten, ob vns des not wirdt dunken, wie wir denn ein antwurt von vnsern wegen zu derselben sache setzen werden, also wellen wir das von ewern wegen auch gern setzen vngeuerlich. Auch L. Fr. haben wir vernomen, wie vnser gnediger Herre... der Bischof von Wirtzburg yeczunt vast gross samnung vnd gewerb hab als auf die Hussen ; ob aber das daselbst oder anderswohin gemeynt sey, waisz man niht. Bitten wir ewr gute Frewntschaft, ob ir dauon noch niht eygenschaft vernomen hettet, daz Ir ewch vmb
46 vnd gegeben werde »c., das haben wir wol vernom. Vnd tun ewer Hoch. zu wissen, daz sölliche Hussen gelt, so von ewer gnaden vnd auch von anderr vnserr gnedigen Herren.... der fürsten, Herren vnd Stette wegen söllichen personen, den das bey vns befolhen ist, geantwurtt ist worden, niht zu vnserm qwalt steet, sunder was vnser gnediger Herre Marggraf Fridrich von Brandemburg als ein oberster Hawbtmann, vnd die, die von vnserr gnedigen Herren .... der kurfursten vnd der Stette wegen nach des anslags zu Frankfurt lawt darczu bescheiden vnd dabey gewesen seyn, damit geschaft haben vnd schaffen zu tun, Dem ist man also nachgangen. Vnd biten ewr fürstenlich gnade, das gnediclich vnd in gut von vns zu vernemen. Denn wo wir ewer Hoch. dienst vnd wolgefallen oc. Scriptum ipsa die sancti Vdalriej. 592. 1429, Jul. 8 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die von Weinsheim: über den bevorstehenden Margarethen-Tag in Nürnberg; Erkundigung über die Rüstung des Bischofs von Würzburg gegen die Hussiten oc. (Nürnberger Missiv-Buch VIII, fol. 161b.) Winsheim. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewer weisheit vnser erber botschaft zu leihen, die auf montag nacht bey ewch sey vnd mit ewern frewnden fürbas gen Wirtzburg vollreiten oc., das haben wir wol vernomen. Vnd wellen das ewer frewntschaft zu lieb gern tun. Vnd als Ir vns verschriben habt von des tags wegen bey vns auf Margarete schierist oc., darynnen wellen wir ewch gern zu gut verantwurten, ob vns des not wirdt dunken, wie wir denn ein antwurt von vnsern wegen zu derselben sache setzen werden, also wellen wir das von ewern wegen auch gern setzen vngeuerlich. Auch L. Fr. haben wir vernomen, wie vnser gnediger Herre... der Bischof von Wirtzburg yeczunt vast gross samnung vnd gewerb hab als auf die Hussen ; ob aber das daselbst oder anderswohin gemeynt sey, waisz man niht. Bitten wir ewr gute Frewntschaft, ob ir dauon noch niht eygenschaft vernomen hettet, daz Ir ewch vmb
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47 vnsern willen darumb erfaren, so schierist Ir mugt, wie dieselb dink gestalt seyn, vnd ob ir sust icht treffenlichs west oder er- fürt, auf vnser kost verschreiben wellet als oc. Denn wo wir ewr ersamkeit oc. Datum feria VIs kilianj. 593. 1429, Jul. 4—16 (Falkenberg). Viererlei Schreiben des Abtes von Waldsassen an die von Eger über einen von den Hussiten gegen Tachau, Bischofteinitz und Pernau unter- nommenen Zug. (Aus den Originalen im Archiv zu Eger.) A) Jul. 4. Unser gebet zuvor, liben herren und frunth! Als ir uns verschriben habt, wie ir euch besorgt, die Hussen wollen euch überczihen, und wegert, das wir unser manschaft zusammen pytten schullen lassen, und ab sein not geschech, das wir euch die zu hilff schullen schicken, lass wir euch wissen, das wir das gern thun wollen, und wollen unsern fleyss in den sachen thun und unsern amptleuten beuellen, als pald ir in bothschafft thut, das sy euch zu hilff schullen komen mit den unsern, wo ir hin wegert, und derfart ir furbar, ab sy sich herauf auf euch richten, das lot uns wissen bey tag und nacht, oder wo sie sich hinwenden, desgelich wol wir auch thun, ab ir icht derfuren, ab sy da herauss würn czihen fur Tachaw, und ab uns oder den unsern des auch not geschech, so gelaub wir euch auch wol, ir thut ewern fleiss darinne, und kompt uns und den unsern auch zu hilff. Geben zu Valkenberg am sand Ulrichstag anno domini oc. XXIX. Bruder Niclas abbt zu Waltsassen. Den oc. Burgermeister und Rat zu Eger oc. B) Jul. 9. Unser gebet zuvor, liben herrn und frunth! Wir lassen euch wissen, das uns potschaft komen ist nechten und heutt, wie die hussen ye heraus wollen und sein dennoch gestern zu
47 vnsern willen darumb erfaren, so schierist Ir mugt, wie dieselb dink gestalt seyn, vnd ob ir sust icht treffenlichs west oder er- fürt, auf vnser kost verschreiben wellet als oc. Denn wo wir ewr ersamkeit oc. Datum feria VIs kilianj. 593. 1429, Jul. 4—16 (Falkenberg). Viererlei Schreiben des Abtes von Waldsassen an die von Eger über einen von den Hussiten gegen Tachau, Bischofteinitz und Pernau unter- nommenen Zug. (Aus den Originalen im Archiv zu Eger.) A) Jul. 4. Unser gebet zuvor, liben herren und frunth! Als ir uns verschriben habt, wie ir euch besorgt, die Hussen wollen euch überczihen, und wegert, das wir unser manschaft zusammen pytten schullen lassen, und ab sein not geschech, das wir euch die zu hilff schullen schicken, lass wir euch wissen, das wir das gern thun wollen, und wollen unsern fleyss in den sachen thun und unsern amptleuten beuellen, als pald ir in bothschafft thut, das sy euch zu hilff schullen komen mit den unsern, wo ir hin wegert, und derfart ir furbar, ab sy sich herauf auf euch richten, das lot uns wissen bey tag und nacht, oder wo sie sich hinwenden, desgelich wol wir auch thun, ab ir icht derfuren, ab sy da herauss würn czihen fur Tachaw, und ab uns oder den unsern des auch not geschech, so gelaub wir euch auch wol, ir thut ewern fleiss darinne, und kompt uns und den unsern auch zu hilff. Geben zu Valkenberg am sand Ulrichstag anno domini oc. XXIX. Bruder Niclas abbt zu Waltsassen. Den oc. Burgermeister und Rat zu Eger oc. B) Jul. 9. Unser gebet zuvor, liben herrn und frunth! Wir lassen euch wissen, das uns potschaft komen ist nechten und heutt, wie die hussen ye heraus wollen und sein dennoch gestern zu
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48 der Topel gelegen und sey nymants fremdes zu Tachaw ; so sein sy noch auch nicht uberigs starck, denn in kom noch mer folks, denn wer wir innen, das sy dofur uns herauss czihen, das well wir euch pey tag und nacht wissen lassen. Des gelich weger wir von euch auch. Geben zu Valkenberg des ersten Sunabencz nach Kyliani anno domini oc. XXVIIII°. Bruder Niclas abbt zu Waltsassen. 0) Jul. 13 (Tirschenreut). Unser gebet zuvor, liben herrn und freunth ! Wir lassen euch wissen, das uns heut do die Sunn zu pawin ging, gerittene potschafft komen ist von Tachaw, wie die hussen heint zu nacht zu dem Newenstetlein pey dem Pfremberg ligen und yn herauss czihen wollen, oder wir konnen nicht gewissen, wo sic auss czihen wollen. Derfur wir aber furbar, ob sy auf euch oder auf uns czihen wolden, das wold wir cuch von stundan wissen lassen. Desgelich thut uns auch. Geben zu Tursenreut des Mitbochs zu nacht nach Margarethe anno domini oc. XXVIIII°. Bruder Niclas abbt zu Waltsassen. D) Jul. 16. Unser gebet zuvor, liben herrn und frunth! Als ir uns heut verschriben habt von der Hussen wegen, wie sy wider auff- erczihen und fur Pernnaw herauss czihen wollen, lass wir euch wissen, das uns unser potschafft erst heind von Pehem komen ist, darnach als dy Sunn undergangen was, und sagt uns furbar, das sy umb Bischofs Teincz lign und haben den Marckt under dem Pfreymberg aussgebrant und vil vichs do genomen an dem perg, dochso hat man sy darob ser geschossen. Auch ist unser Hauptman stetz dynnen, Sind sy vor der Plann aufprochen, und derfur der icht trefflicher mer, das liss er uns wissen bey tag und nacht, und als ir uns nesten schribt, wir scholden die sach an unsern gnedigen herrn herzog Johannsen pringen, die ist vor achtagen an sein gnad komen, und uns haben die sein zu- geschrieben, sy wollen iren fleyss thun in den sachen mit rettung, ab sein not thu. Derfur wir fur war, das sy do ausser czihen wolden, das wold wir euch wissen lassen pey tag und nacht. Des
48 der Topel gelegen und sey nymants fremdes zu Tachaw ; so sein sy noch auch nicht uberigs starck, denn in kom noch mer folks, denn wer wir innen, das sy dofur uns herauss czihen, das well wir euch pey tag und nacht wissen lassen. Des gelich weger wir von euch auch. Geben zu Valkenberg des ersten Sunabencz nach Kyliani anno domini oc. XXVIIII°. Bruder Niclas abbt zu Waltsassen. 0) Jul. 13 (Tirschenreut). Unser gebet zuvor, liben herrn und freunth ! Wir lassen euch wissen, das uns heut do die Sunn zu pawin ging, gerittene potschafft komen ist von Tachaw, wie die hussen heint zu nacht zu dem Newenstetlein pey dem Pfremberg ligen und yn herauss czihen wollen, oder wir konnen nicht gewissen, wo sic auss czihen wollen. Derfur wir aber furbar, ob sy auf euch oder auf uns czihen wolden, das wold wir cuch von stundan wissen lassen. Desgelich thut uns auch. Geben zu Tursenreut des Mitbochs zu nacht nach Margarethe anno domini oc. XXVIIII°. Bruder Niclas abbt zu Waltsassen. D) Jul. 16. Unser gebet zuvor, liben herrn und frunth! Als ir uns heut verschriben habt von der Hussen wegen, wie sy wider auff- erczihen und fur Pernnaw herauss czihen wollen, lass wir euch wissen, das uns unser potschafft erst heind von Pehem komen ist, darnach als dy Sunn undergangen was, und sagt uns furbar, das sy umb Bischofs Teincz lign und haben den Marckt under dem Pfreymberg aussgebrant und vil vichs do genomen an dem perg, dochso hat man sy darob ser geschossen. Auch ist unser Hauptman stetz dynnen, Sind sy vor der Plann aufprochen, und derfur der icht trefflicher mer, das liss er uns wissen bey tag und nacht, und als ir uns nesten schribt, wir scholden die sach an unsern gnedigen herrn herzog Johannsen pringen, die ist vor achtagen an sein gnad komen, und uns haben die sein zu- geschrieben, sy wollen iren fleyss thun in den sachen mit rettung, ab sein not thu. Derfur wir fur war, das sy do ausser czihen wolden, das wold wir euch wissen lassen pey tag und nacht. Des
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49 gelich gelaub wir euch auch. Geben zu Valkenberg des Sun� abencz nach Divisionis apostolorum ain stund in die nacht anno oc. XXVIIII°. Bruder Niclas abbt zu Waltsassen. 594. 1429, m. Jul. (?) König Sigmund lässt sich erkundigen, welche Hilfe er aus Deutschland zu gewärtigen habe, wenn er einen Feldzug gegen die Hussiten unternehme. (Höfler 1. c. n. 25 ex Orig.?) Als Mertein vom Eybe vnd Fridrich von Wolffstein von des margraven Herzog Hansen vnd der andern herren vnd auch Stete wegen die ytzund zu Nurenberg bey einander gewest sein, vnsern herrn dem kunig zugesagt haben volkomenlich, daz Sy seinen gnaden zu hilff zihen wollen geen Behem mit irer macht vnd so sterkst Sy ymmer mögen, Also ist das vnserm herren gros vnd zumal sere zu dankh vnd sein gnad meynt also den zug mit sein selbs leib ye zu volbringen mit der hilfe gots als serre vnd im von deutschen landen redlich hilffe getan wirt, vnd hat nu sein volk von Hungern zu solchem zug gefordert. Und darvmb so wer seiner gnaden begerung vnd meynung, daz jm die fürsten herrn vnd Stete ein antwurtt teten wo Er dann sein wirt, wie stark sy mit volk zu Ross vnd zu fusse mit grossen vnd kleinen puchsen, wegenn vnd anderen gezeug seinen gnaden zu hilfe komen mochten, als dann die zedel vssweiset, die der von Plawen jn wol gezeigt hat. Sehe dann sein gnad, das derselb ir macht mit sambt sainer ein genügde were, das feld ynzunemen gen den Behemen, so wolt sein gnad volczihen, wer aber sache daz solcher macht nicht genug were das feld zu beherten, So meynt vnser her daz vil besser were das vor vnderwegen zu lassen, dann von swacheit wegen des volks zu letzte mit schanden davon zu cziehen Vnd daz da dester vol- komlichen furgang gewynne vnd daz man in den sachen vol- druken müge, So meynt sein gnad Ist die zeit vff sand Johans- tag zu kurz, daz man dann die sach vff sand Jacobstag oder wenn es sy gut dunket für sich neme vnd also, daz man in dem 4
49 gelich gelaub wir euch auch. Geben zu Valkenberg des Sun� abencz nach Divisionis apostolorum ain stund in die nacht anno oc. XXVIIII°. Bruder Niclas abbt zu Waltsassen. 594. 1429, m. Jul. (?) König Sigmund lässt sich erkundigen, welche Hilfe er aus Deutschland zu gewärtigen habe, wenn er einen Feldzug gegen die Hussiten unternehme. (Höfler 1. c. n. 25 ex Orig.?) Als Mertein vom Eybe vnd Fridrich von Wolffstein von des margraven Herzog Hansen vnd der andern herren vnd auch Stete wegen die ytzund zu Nurenberg bey einander gewest sein, vnsern herrn dem kunig zugesagt haben volkomenlich, daz Sy seinen gnaden zu hilff zihen wollen geen Behem mit irer macht vnd so sterkst Sy ymmer mögen, Also ist das vnserm herren gros vnd zumal sere zu dankh vnd sein gnad meynt also den zug mit sein selbs leib ye zu volbringen mit der hilfe gots als serre vnd im von deutschen landen redlich hilffe getan wirt, vnd hat nu sein volk von Hungern zu solchem zug gefordert. Und darvmb so wer seiner gnaden begerung vnd meynung, daz jm die fürsten herrn vnd Stete ein antwurtt teten wo Er dann sein wirt, wie stark sy mit volk zu Ross vnd zu fusse mit grossen vnd kleinen puchsen, wegenn vnd anderen gezeug seinen gnaden zu hilfe komen mochten, als dann die zedel vssweiset, die der von Plawen jn wol gezeigt hat. Sehe dann sein gnad, das derselb ir macht mit sambt sainer ein genügde were, das feld ynzunemen gen den Behemen, so wolt sein gnad volczihen, wer aber sache daz solcher macht nicht genug were das feld zu beherten, So meynt vnser her daz vil besser were das vor vnderwegen zu lassen, dann von swacheit wegen des volks zu letzte mit schanden davon zu cziehen Vnd daz da dester vol- komlichen furgang gewynne vnd daz man in den sachen vol- druken müge, So meynt sein gnad Ist die zeit vff sand Johans- tag zu kurz, daz man dann die sach vff sand Jacobstag oder wenn es sy gut dunket für sich neme vnd also, daz man in dem 4
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50 land beharre vnd nicht heruss ziche, Vnd dorvmb sollen der margraf vnd Herzog Hans, die fursten Herren vnd Stete die von dahin besant sein, als herzog Hans vnd der von Plawen in schrifft haben vff ein news verbotten vnd vnseren herrn des ein vnverzogenlich antwurt tun vnd geben. Item daz der margraf vnd herzog Hans kurfürsten fürsten geistlich vnd werntlich herren Ritter knecht vnd Stet besenden vnd zu solich vnsers hern meynung verkunden vnd ein antwurt vordern vnserm herrn zu senden in verschribener masse. Item von der schwebischen Herren vnd Stet wegen, das man dem landvogt vnd den haubtman marschalk schreib solches vnsers hern meynung an Sy zu bringen vnd antwurt zu vordern. Item von des gelts wegen zu Nuremberg Ist vnsers herren meynung wie wol des noch wenig ist, ydoch so deucht sein gnad gut sein, daz man damit den Behemen in Pilsner kreyss vnd ouch herzog Hansen hilffe tet durich sache willen, die Mertein von Eybe wol erzelen wirt. 595. 1429, Jul. Bedingungen, unter welchen dic Taboriten schlicsslich sich crboten, mit dem künftigen Basler Concil in Verhandlungen zu trcten. (Vergl oben Num. 574. 588.) (Aus Bočeks Analeeten.) „Articuli tractati cum rege in Posonio per Taboritas anno ejusdem (sic) (1429) mense Julii. Inprimis: quod concilium in Basilia celebretur sic, ut ge- neraliter et effectualiter, quolibet colore assignabili semoto, sit liberum quoad omnes, qui censentur nomine christiano. Secundo, quod nulle personc, cujuscunque fuerint status aut dignitatis, ante hec tempora se pro parte ponentes contra personas alias aut regna, in concilio predicto dirigant aut gu- bernent potestative pretendendo partem ejus oppositam condemp- nare; sed quod omnes ibidem audiant, que promulganda sunt, et si oportunum fuerit, unanimiter reforment, que fuerint re- formanda. Tercio, quod in materia fidei nulla feratur diffinitiva sen-
50 land beharre vnd nicht heruss ziche, Vnd dorvmb sollen der margraf vnd Herzog Hans, die fursten Herren vnd Stete die von dahin besant sein, als herzog Hans vnd der von Plawen in schrifft haben vff ein news verbotten vnd vnseren herrn des ein vnverzogenlich antwurt tun vnd geben. Item daz der margraf vnd herzog Hans kurfürsten fürsten geistlich vnd werntlich herren Ritter knecht vnd Stet besenden vnd zu solich vnsers hern meynung verkunden vnd ein antwurt vordern vnserm herrn zu senden in verschribener masse. Item von der schwebischen Herren vnd Stet wegen, das man dem landvogt vnd den haubtman marschalk schreib solches vnsers hern meynung an Sy zu bringen vnd antwurt zu vordern. Item von des gelts wegen zu Nuremberg Ist vnsers herren meynung wie wol des noch wenig ist, ydoch so deucht sein gnad gut sein, daz man damit den Behemen in Pilsner kreyss vnd ouch herzog Hansen hilffe tet durich sache willen, die Mertein von Eybe wol erzelen wirt. 595. 1429, Jul. Bedingungen, unter welchen dic Taboriten schlicsslich sich crboten, mit dem künftigen Basler Concil in Verhandlungen zu trcten. (Vergl oben Num. 574. 588.) (Aus Bočeks Analeeten.) „Articuli tractati cum rege in Posonio per Taboritas anno ejusdem (sic) (1429) mense Julii. Inprimis: quod concilium in Basilia celebretur sic, ut ge- neraliter et effectualiter, quolibet colore assignabili semoto, sit liberum quoad omnes, qui censentur nomine christiano. Secundo, quod nulle personc, cujuscunque fuerint status aut dignitatis, ante hec tempora se pro parte ponentes contra personas alias aut regna, in concilio predicto dirigant aut gu- bernent potestative pretendendo partem ejus oppositam condemp- nare; sed quod omnes ibidem audiant, que promulganda sunt, et si oportunum fuerit, unanimiter reforment, que fuerint re- formanda. Tercio, quod in materia fidei nulla feratur diffinitiva sen-
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51 tencia, que deduci non potest efficaciter ex scriptura sacra, aut ex sanctorum doctorum salubri sentencia in hac parte fundata inevitabiliter in eadem. Quarto, quod rex cum aliis secularibus assistat et intersit huic pretacto concilio, habens potestatem omnimode prohibere omnes confusiones frivolas, et omnes insolencias ineptas, et omnia mala contra deum, et minime fieri permittere aliquibus injusticias. Quinto, quod tam ex parte secularium quam spiritualium fiat plena assecuracio, absque omni dolo, cujus assecuracionis formam cum tempus exigerit, offeremus domino regi, ne, que absint, veritas offendatur, et persone et terre intendentes horri- biliter destruantur. Sexto, si aliqua sentencia ibidem ex sacra scriptura et per necessitatem deducta fuerit, aut ex sanctorum doctorum sen- tencia in hac parte inevitabiliter se fundancium in cadem, illud humiliter absque renitencia acceptetur. 596. 1429, Jul. 30 (Wien). Herzog Albrecht von Österreich an die Budweiser: setzt bei ihnen einen neuen Hauptmann ein. (Orig. im Budweiser Stadtarchiv.) Wir Albrecht von gots gnaden herczog ze Osterreich, ze Steir, ze Kernden, vnd ze Krain, marggraf ze Merhern, vnd graue ze Tirol oc. embieten den erbern, weisen, vnsern lieben getrewn, dem burgermaister, dem richter, dem rat, vnd den burgern ge- maincleich zu dem Budweis vnser gnad vnd alles gût. Wir lassen ew wissen, daz wir vnserm getrewn Jorgen dem Muldorf die hauptmanschafft zum Budweis zuuerwesen empholhen haben; emphelhen wir ew, vnd wellen ernstleich, daz ir im in allen sachen, die die hauptmanschaft berurent, gehorsam, hilfleich vnd rathsam seit, als ir vormaln einem hauptman habt getan, doch vncz an vns. daran begeet ir vnsern willen. Geben zu Wienn, an samstag nach sant Jacobs tag, anno oc. vicesimo nono. D. dux in consilio. 4*
51 tencia, que deduci non potest efficaciter ex scriptura sacra, aut ex sanctorum doctorum salubri sentencia in hac parte fundata inevitabiliter in eadem. Quarto, quod rex cum aliis secularibus assistat et intersit huic pretacto concilio, habens potestatem omnimode prohibere omnes confusiones frivolas, et omnes insolencias ineptas, et omnia mala contra deum, et minime fieri permittere aliquibus injusticias. Quinto, quod tam ex parte secularium quam spiritualium fiat plena assecuracio, absque omni dolo, cujus assecuracionis formam cum tempus exigerit, offeremus domino regi, ne, que absint, veritas offendatur, et persone et terre intendentes horri- biliter destruantur. Sexto, si aliqua sentencia ibidem ex sacra scriptura et per necessitatem deducta fuerit, aut ex sanctorum doctorum sen- tencia in hac parte inevitabiliter se fundancium in cadem, illud humiliter absque renitencia acceptetur. 596. 1429, Jul. 30 (Wien). Herzog Albrecht von Österreich an die Budweiser: setzt bei ihnen einen neuen Hauptmann ein. (Orig. im Budweiser Stadtarchiv.) Wir Albrecht von gots gnaden herczog ze Osterreich, ze Steir, ze Kernden, vnd ze Krain, marggraf ze Merhern, vnd graue ze Tirol oc. embieten den erbern, weisen, vnsern lieben getrewn, dem burgermaister, dem richter, dem rat, vnd den burgern ge- maincleich zu dem Budweis vnser gnad vnd alles gût. Wir lassen ew wissen, daz wir vnserm getrewn Jorgen dem Muldorf die hauptmanschafft zum Budweis zuuerwesen empholhen haben; emphelhen wir ew, vnd wellen ernstleich, daz ir im in allen sachen, die die hauptmanschaft berurent, gehorsam, hilfleich vnd rathsam seit, als ir vormaln einem hauptman habt getan, doch vncz an vns. daran begeet ir vnsern willen. Geben zu Wienn, an samstag nach sant Jacobs tag, anno oc. vicesimo nono. D. dux in consilio. 4*
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52 597. 1429, Aug. 5 (Pressburg). K. Sigmund an Markgraf Friedrich und Pfalzgraf Johann: über die Tage zu Nürnberg und Aschaffenburg, und scine eigenen Verhandlungen mit den Hussiten, von denen er sich eher des Kriegs als des Friedens versehe. (Hoffer 1. c. n. 24 ex Orig.) Sigmund von gots gnaden oc. Hochgebornen lieben Oheim kurfurst und furst Wir haben ewren brief vns ytzund gesandt vnd die antwort euch fürsten herren vnd Stet ytzund vff dem tag, den Ir zu Nurenberg Mar- garethe gehalden habt, gegeben wol vernomen, vnd danken euch mit ganzem fliess solicher empsikeit vnd müe, die Ir in den sachen habt, vnd sunderlich ewer beyder antwortt, doran vns wol benügt, doch on die von wertheim vssgenomen, die jr zal gesaczt haben, das wir jn auch danken, So haben die andern alle geantwurtt, Als sy dann vormals dem von Plawen geant- wurt haben, Vnd als Ir beriret, daz Ir vnser zeichnüsse, die wir euch bey Mertein von Eybe vnd friczen von Wolffstein ge- sant hatten vff den tag zu Frankfurt gehabt habt, vnd daz man einen andern tag vff sand laurenczen tag gen Aschaffenburg gelegt hat, dahin Ir solich vnser begerung aber schicken wollet, lieben Oheim das gefellt vns zumal wol vnd wir bitten cuch, was cuch do zu antwortt wirt, daz ir vns das zu stunden wissen lasst. Ouch hat vns der hochwirdig Cardinal von Engeland legat oc. vnser lieber frund emboten, wie er noch geheiss vnsers heiligen vatters des babsts sich erheben vnd vff sand Marga- reten tag zu Collen sein wolle vnd als wir von andern luten vernemen, so sol er vff dem tag zu Aschaffenburg selber per- sonlich sein, doruff wir cuch wissen lassen, daz vns derselb Cardinal bey dem Strengen hartung von Clux Ritter vnseren Rat vnd lieben getruen durch seinen gloubsbrief ouch emboten hat, daz er komen wil, Nu haben wir den egenanten Hartung vnd den Strengen Janko von Chotiemicz ouch vnsern Rat vnd lieben getruen widerumb zu jm gefertigt an jn zu beruen wie er dic sach fur sich nemen wil, daz wir vns dornach wissen zu
52 597. 1429, Aug. 5 (Pressburg). K. Sigmund an Markgraf Friedrich und Pfalzgraf Johann: über die Tage zu Nürnberg und Aschaffenburg, und scine eigenen Verhandlungen mit den Hussiten, von denen er sich eher des Kriegs als des Friedens versehe. (Hoffer 1. c. n. 24 ex Orig.) Sigmund von gots gnaden oc. Hochgebornen lieben Oheim kurfurst und furst Wir haben ewren brief vns ytzund gesandt vnd die antwort euch fürsten herren vnd Stet ytzund vff dem tag, den Ir zu Nurenberg Mar- garethe gehalden habt, gegeben wol vernomen, vnd danken euch mit ganzem fliess solicher empsikeit vnd müe, die Ir in den sachen habt, vnd sunderlich ewer beyder antwortt, doran vns wol benügt, doch on die von wertheim vssgenomen, die jr zal gesaczt haben, das wir jn auch danken, So haben die andern alle geantwurtt, Als sy dann vormals dem von Plawen geant- wurt haben, Vnd als Ir beriret, daz Ir vnser zeichnüsse, die wir euch bey Mertein von Eybe vnd friczen von Wolffstein ge- sant hatten vff den tag zu Frankfurt gehabt habt, vnd daz man einen andern tag vff sand laurenczen tag gen Aschaffenburg gelegt hat, dahin Ir solich vnser begerung aber schicken wollet, lieben Oheim das gefellt vns zumal wol vnd wir bitten cuch, was cuch do zu antwortt wirt, daz ir vns das zu stunden wissen lasst. Ouch hat vns der hochwirdig Cardinal von Engeland legat oc. vnser lieber frund emboten, wie er noch geheiss vnsers heiligen vatters des babsts sich erheben vnd vff sand Marga- reten tag zu Collen sein wolle vnd als wir von andern luten vernemen, so sol er vff dem tag zu Aschaffenburg selber per- sonlich sein, doruff wir cuch wissen lassen, daz vns derselb Cardinal bey dem Strengen hartung von Clux Ritter vnseren Rat vnd lieben getruen durch seinen gloubsbrief ouch emboten hat, daz er komen wil, Nu haben wir den egenanten Hartung vnd den Strengen Janko von Chotiemicz ouch vnsern Rat vnd lieben getruen widerumb zu jm gefertigt an jn zu beruen wie er dic sach fur sich nemen wil, daz wir vns dornach wissen zu
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53 richten vnd darvmb, daz wir die egenanten Hartung vnd Janko vnser Ret vnd lieben getruen also zu dem egenanten von Enge- land senden, die alhie bey allen teydingen, die wir mit den hussen gehandelt haben, gegenworttig gewezt sein, So schreiben wir euch in disen brief nit davon wann wir jn muntlich bevolhen haben, alle diselb sachen an euch zu bringen. Sunder wie dem allen ist, so versehn wir vns ee krieg dann frides, doch wie dem ist, so bitten wir euch Woruff man vff dem tag dort eben belieben wirdet, daz Ir vns das verkundet, daz wir vns dornach wissen zu richten, vnd was vns hie begegnet das wollen wir euch ouch lassen wissen. Geben zu Prespurg freytag vor Sand larenczentag vnser Riche des hung. in dem XLIII des Romi- schen in dem XVIII und des behemischen in dem X Jare. Ad mandatum domini Regis Caspar Sligk. Den hochgeboren Fridrichen Margraven zu Brandenburg des heiligen Romischen Reichs Erzcamerer vnd burgraven zu Nurenberg vnd Johansen Pfalzgraven bey Rein vnd Herczogen in Beyern vnsern lieben Oheim kur- fürsten vnd fürsten. 598. 1429, Aug. 10 (Pressburg). K. Sigmund an den Markgrafen Friedrich von Brandenburg: da die mit den Hussiten eingeleiteten Verhandlungen wenig Aussicht auf Erfolg bieten, so habe er einen Tag nach Tyrnau angesetzt und wolle aus Un- garn offensiv gegen sie vorrücken: der Markgraf möge bedacht sein, ihm durch eine Diversion zu helfen. (Höfler 1. c n. 26, ex Orig.) Sigmund oc. Hochgeborn lieber Oheim vnd kurfurst. Wir zweifeln nicht es hab langst an dein lieb gelangt wie wir mit den ketzern vss Behem, die ir hauptlut vnd eldisten her zu vns gesandt hetten, geredt vnd mit grossem fliss versucht haben, das wir Sy vff den weg der worheit bringen mochten vnd als das nicht helffen wolde Schriben wir allen fürsten Geistlichen vnd werntlichen Herren vnd Steten in deutschen landen zwir nacheinander, daz Sy sich vffmachten vnd mit vns wider dieselben ketzer gen be-
53 richten vnd darvmb, daz wir die egenanten Hartung vnd Janko vnser Ret vnd lieben getruen also zu dem egenanten von Enge- land senden, die alhie bey allen teydingen, die wir mit den hussen gehandelt haben, gegenworttig gewezt sein, So schreiben wir euch in disen brief nit davon wann wir jn muntlich bevolhen haben, alle diselb sachen an euch zu bringen. Sunder wie dem allen ist, so versehn wir vns ee krieg dann frides, doch wie dem ist, so bitten wir euch Woruff man vff dem tag dort eben belieben wirdet, daz Ir vns das verkundet, daz wir vns dornach wissen zu richten, vnd was vns hie begegnet das wollen wir euch ouch lassen wissen. Geben zu Prespurg freytag vor Sand larenczentag vnser Riche des hung. in dem XLIII des Romi- schen in dem XVIII und des behemischen in dem X Jare. Ad mandatum domini Regis Caspar Sligk. Den hochgeboren Fridrichen Margraven zu Brandenburg des heiligen Romischen Reichs Erzcamerer vnd burgraven zu Nurenberg vnd Johansen Pfalzgraven bey Rein vnd Herczogen in Beyern vnsern lieben Oheim kur- fürsten vnd fürsten. 598. 1429, Aug. 10 (Pressburg). K. Sigmund an den Markgrafen Friedrich von Brandenburg: da die mit den Hussiten eingeleiteten Verhandlungen wenig Aussicht auf Erfolg bieten, so habe er einen Tag nach Tyrnau angesetzt und wolle aus Un- garn offensiv gegen sie vorrücken: der Markgraf möge bedacht sein, ihm durch eine Diversion zu helfen. (Höfler 1. c n. 26, ex Orig.) Sigmund oc. Hochgeborn lieber Oheim vnd kurfurst. Wir zweifeln nicht es hab langst an dein lieb gelangt wie wir mit den ketzern vss Behem, die ir hauptlut vnd eldisten her zu vns gesandt hetten, geredt vnd mit grossem fliss versucht haben, das wir Sy vff den weg der worheit bringen mochten vnd als das nicht helffen wolde Schriben wir allen fürsten Geistlichen vnd werntlichen Herren vnd Steten in deutschen landen zwir nacheinander, daz Sy sich vffmachten vnd mit vns wider dieselben ketzer gen be-
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54 hem ziehen wolden vnd begerten ouch zu wissen wie stark yedermann vff sein wolt, daz wir das feld treflich halden vnd auch vns darnach zu richten wusten. Vnd wiewol vns ettlich zuesagen, Sy wolten vns helffen So Sy beste mögen vnd ettlich auch wie Sy krieghalb nicht komen mochten, yedoch so setzten Sy kein zal irer hilff, also daz wir vff solchen zwivel das feld nicht begwemlich für vns nemen mochten Ouch sind dieselben hussen neulich aber zu vns komen vnd haben vns zugesagt, Sy wolten gern zu dem heiligen künftigen concilio komen oc. Nu haben wir in ettlichen stucken stosse mit in, die Sy aber wider hinder sich an Ir eldern bracht, vnd dorvmb vff vnser lieben Frawn tag Assumpcionis nachstkunftig ytzund einen tag haben, vnd vns vff alle stukh ein antwort geben werden Vnd sintdemal wir keinen glauben haben, das Sy sich zu einichem Rechten wege werden lenken lassen, nach dem vnd Sy vor ettwovil vn- sern Slossern ligen, die überhaupt arbeytten vnd vnser getrue morden, brennen vnd vnmesslich scheden tun, dorvmb haben wir vnser lantschafft zu Hungern vnd anderstwo vfgeboten, also daz Sy an alles verziehen ob gotwil vff sand michelstag nechst- kunftig zu Twrnaw sein werden, mit den wir gen denselben ketzern fürbaz mit der Hilfe gots all unser vermögen tun vnd vnsern Slossern so wir beste mögen helffen wollen Vnd wir er- heben vns ouch zustunden solch krieg an biss ander vnser volk vns nach kumbt Vnd wann wir vns versehen, daz sy sich ye her gen vns keren meinen, dorvmb begeren wir von deiner lieb, ermanen dich ouch so flissiclichst (wir) mogen, bitten vnd ge- bieten dir ouch ernstlich vnd vesticlich mit diesem brief, wer sache daz Sy sich also gen vns herabfugen würden, daz dann dein lieb dortoben Sy ouch angreiffe vnd Sy hinder vnd Irre so du allermaist magst, damit vnd sy sich nit so gancz hervb vber vns gelegen mögen, desglichen wir alhie ouch tun wollen ob Sy sich ynndert anders wohin kern wolten Wir haben ouch andern fürsten hern vnd Steten desglichen geschriben vnd dein lieb beweise sich hierynne, Got zu lob, der kristenheit zu trost vnd vns zu lieb vnd zu dienst, als wir des ein sunder getrawen zu deiner lieb haben, das wollen wir alzit gnediclich gen deiner lieb erkennen. Geben zu Prespurg an sand Larenczen tag vnser Rich des
54 hem ziehen wolden vnd begerten ouch zu wissen wie stark yedermann vff sein wolt, daz wir das feld treflich halden vnd auch vns darnach zu richten wusten. Vnd wiewol vns ettlich zuesagen, Sy wolten vns helffen So Sy beste mögen vnd ettlich auch wie Sy krieghalb nicht komen mochten, yedoch so setzten Sy kein zal irer hilff, also daz wir vff solchen zwivel das feld nicht begwemlich für vns nemen mochten Ouch sind dieselben hussen neulich aber zu vns komen vnd haben vns zugesagt, Sy wolten gern zu dem heiligen künftigen concilio komen oc. Nu haben wir in ettlichen stucken stosse mit in, die Sy aber wider hinder sich an Ir eldern bracht, vnd dorvmb vff vnser lieben Frawn tag Assumpcionis nachstkunftig ytzund einen tag haben, vnd vns vff alle stukh ein antwort geben werden Vnd sintdemal wir keinen glauben haben, das Sy sich zu einichem Rechten wege werden lenken lassen, nach dem vnd Sy vor ettwovil vn- sern Slossern ligen, die überhaupt arbeytten vnd vnser getrue morden, brennen vnd vnmesslich scheden tun, dorvmb haben wir vnser lantschafft zu Hungern vnd anderstwo vfgeboten, also daz Sy an alles verziehen ob gotwil vff sand michelstag nechst- kunftig zu Twrnaw sein werden, mit den wir gen denselben ketzern fürbaz mit der Hilfe gots all unser vermögen tun vnd vnsern Slossern so wir beste mögen helffen wollen Vnd wir er- heben vns ouch zustunden solch krieg an biss ander vnser volk vns nach kumbt Vnd wann wir vns versehen, daz sy sich ye her gen vns keren meinen, dorvmb begeren wir von deiner lieb, ermanen dich ouch so flissiclichst (wir) mogen, bitten vnd ge- bieten dir ouch ernstlich vnd vesticlich mit diesem brief, wer sache daz Sy sich also gen vns herabfugen würden, daz dann dein lieb dortoben Sy ouch angreiffe vnd Sy hinder vnd Irre so du allermaist magst, damit vnd sy sich nit so gancz hervb vber vns gelegen mögen, desglichen wir alhie ouch tun wollen ob Sy sich ynndert anders wohin kern wolten Wir haben ouch andern fürsten hern vnd Steten desglichen geschriben vnd dein lieb beweise sich hierynne, Got zu lob, der kristenheit zu trost vnd vns zu lieb vnd zu dienst, als wir des ein sunder getrawen zu deiner lieb haben, das wollen wir alzit gnediclich gen deiner lieb erkennen. Geben zu Prespurg an sand Larenczen tag vnser Rich des
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55 hungerischen oc. in dem XLIII des Romischen in dem XVIIII vnd des behemischén in dem X Jaren. Ad mandatum domini Regis Caspar Sligk. dem hochgeborenen Fridrichen Margraven zu Brandenburg oc. 599. 1429, Aug. 20 (Pressburg). K. Sigmund gebietet den Sechslanden und Städten einig zu sein, und ihrem Vogt gegen alle Beschädiger und Feinde zu helfen. (Scultetus II, 89. It. O. L. Urk. Buch n. 805. Verzeichniss p. 25.) Wir Segemunt von gotis gnaden Romischer konig czu allen geczeyten oc. Enpiten den Gestrengen vnd festen Rittern knech- ten mannen lantlawten Burgermeistern Reten vnd gemeynden vnsern landen vnd steten. czu Budissen Gorlicz oc. vnsern liben getrawin vnsir gnode vnd alles gut. Liben getrawen wir habin vornomen wy ir vndir euch nicht sulche fruntschafft vnd eynunge mit enander habit noch gehaldet, Alz denne das bey vnsers vaters keysir Carls vnd vnsers bruder konig wenczil seligen czeyten yn den landen vnd steten gehaldin ist worden vnd alz denne des nw yn dessin czeytin vnd yn den lawffin not ist, vnd wy das czweytracht vnd vnordenunge yn den landen vnd stete soste vndir euch ist vnd das yn den selbin vnsern landen etczliche lantlawte vndir euch. beyde von den Slossern vnd ouch von den hoffin eyner den andern an greiffen vnd gravelichen beschedigen mit namen. Mort brande vnd fohen vnd schaczen vnd alzo dy lande vnd Stete ouch beschedigen vorterbin vnd swechin vnd sich am gleichen vnd rechten nicht wollen genugen lossin. vnd allis vns czumol leyt vnd wedir ist vnd ouch ym lande nicht czu leyden noch czu gestatin ist. wenne dor vs grosser vnrot yn den landen wachssin. vnd dy keczir wedir euch gestarckt machten werdin. Dorvmb ist vnsir rath vnd gancze meynunge wy wir heyssen befelen vnde gebiten euch ouch ernstlichen vnd festlichin bey beheltnisse vnsir konigliche gnode vnd howlden. vnd bey der trawe dy ir vns vnd der cronen czu behemen vnd den selben
55 hungerischen oc. in dem XLIII des Romischen in dem XVIIII vnd des behemischén in dem X Jaren. Ad mandatum domini Regis Caspar Sligk. dem hochgeborenen Fridrichen Margraven zu Brandenburg oc. 599. 1429, Aug. 20 (Pressburg). K. Sigmund gebietet den Sechslanden und Städten einig zu sein, und ihrem Vogt gegen alle Beschädiger und Feinde zu helfen. (Scultetus II, 89. It. O. L. Urk. Buch n. 805. Verzeichniss p. 25.) Wir Segemunt von gotis gnaden Romischer konig czu allen geczeyten oc. Enpiten den Gestrengen vnd festen Rittern knech- ten mannen lantlawten Burgermeistern Reten vnd gemeynden vnsern landen vnd steten. czu Budissen Gorlicz oc. vnsern liben getrawin vnsir gnode vnd alles gut. Liben getrawen wir habin vornomen wy ir vndir euch nicht sulche fruntschafft vnd eynunge mit enander habit noch gehaldet, Alz denne das bey vnsers vaters keysir Carls vnd vnsers bruder konig wenczil seligen czeyten yn den landen vnd steten gehaldin ist worden vnd alz denne des nw yn dessin czeytin vnd yn den lawffin not ist, vnd wy das czweytracht vnd vnordenunge yn den landen vnd stete soste vndir euch ist vnd das yn den selbin vnsern landen etczliche lantlawte vndir euch. beyde von den Slossern vnd ouch von den hoffin eyner den andern an greiffen vnd gravelichen beschedigen mit namen. Mort brande vnd fohen vnd schaczen vnd alzo dy lande vnd Stete ouch beschedigen vorterbin vnd swechin vnd sich am gleichen vnd rechten nicht wollen genugen lossin. vnd allis vns czumol leyt vnd wedir ist vnd ouch ym lande nicht czu leyden noch czu gestatin ist. wenne dor vs grosser vnrot yn den landen wachssin. vnd dy keczir wedir euch gestarckt machten werdin. Dorvmb ist vnsir rath vnd gancze meynunge wy wir heyssen befelen vnde gebiten euch ouch ernstlichen vnd festlichin bey beheltnisse vnsir konigliche gnode vnd howlden. vnd bey der trawe dy ir vns vnd der cronen czu behemen vnd den selben
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56 landen schuldig seit. Das ir beyde land vnd Stete sulche ezwey- tracht, vnordenunge vnd vnfruntschafft wy denne dy dar komet geschit vnd vf irstandin ist yn den landen vnd steten gencz- lichin abethut vnd hen geleget, vnd lawterlichen eynunge vnd fruntlich werdet vnd das alzo haldet, eintrachtlich alz denne vor- mols gewest ist czwissen euch vnd eyner dem andern yn allen sachin getrawlich helfet, rotet. vnd beystendig seyt, das ir beyde dy lande vnd Stete vorbas mer nicht vorterbit werde Vnd were es sache das dy selbin dy sulche vnordenunge schadin vnd czweytracht yn den landin thun vnd machin nicht wollen czu eyntrachtikeit sich lossin weyssen noch der noch komen ende- lich mit den werken vnd sulchin angreiffen alz vor beruret ist vnd beschedigunge abebeten vnd sich am gleichen vnd rechtin nicht wollen genugen lossin So haben wir dem Edlen Olbrechten von Coldicz vnserm Rathe Voyte vnd liben getrawin befolen vnd vnsere gancze volle macht gegebin. das her vnd dy seynen dy her yn denselbigen landen vnd steten hot von vnsern vnd seynen wegin czu den selbin beschedigern der lande vnd stete. vnd czu allen eren helfern vnd czu allen eren gutern gedenken vnd dy angreiffen nemen vnd fohen sollen sy dorvmb straffen am leybe vnd am gute. vnd dorvmb gebyten vnd heyssen wir euch vorgenanten mannen lantlewten vnd Burgermeistern Rathmannen vnd gancze gemeynden samentlich vnd sunderlich das ir sulche beschedigere lande vnd Stete wedir vns, vnd wedir vnsern vorgenanten voyt nicht geleyten sollet yn keynerley weisse vnd den selbin besche- digern noch eren helfern vnd czu legern yn den vorgenanten steten nicht gunnet noch gestatet en keynerley ding was das were czu kowffen noch czu uorkowffen Ouch wenne vnd wy uffte vnd dicke des noth geschyt, das euch der egenante von Coldicz adir dy seynen vmb hulffe an ruffen adir yrmanen yn den sachin Es were wenne her dy beschediger an komen machte adir das her vor ere Slosser adir hoffe czyen wolde So gebiten wir euch bey leybe vnd gute em des behulfen sein vnd das er alz denne vff seyt, vnd mit em czyet, mit eweren buchssen vnd hantwerken vnd ym helfet vnd rotet, wedir dy selbin beschediger der lande vnd stete Vnd wedir eynen iczlichen der sich am rechten vnd gleichen nicht wil genugen lossen vnd dor obir angreifft Ouch
56 landen schuldig seit. Das ir beyde land vnd Stete sulche ezwey- tracht, vnordenunge vnd vnfruntschafft wy denne dy dar komet geschit vnd vf irstandin ist yn den landen vnd steten gencz- lichin abethut vnd hen geleget, vnd lawterlichen eynunge vnd fruntlich werdet vnd das alzo haldet, eintrachtlich alz denne vor- mols gewest ist czwissen euch vnd eyner dem andern yn allen sachin getrawlich helfet, rotet. vnd beystendig seyt, das ir beyde dy lande vnd Stete vorbas mer nicht vorterbit werde Vnd were es sache das dy selbin dy sulche vnordenunge schadin vnd czweytracht yn den landin thun vnd machin nicht wollen czu eyntrachtikeit sich lossin weyssen noch der noch komen ende- lich mit den werken vnd sulchin angreiffen alz vor beruret ist vnd beschedigunge abebeten vnd sich am gleichen vnd rechtin nicht wollen genugen lossin So haben wir dem Edlen Olbrechten von Coldicz vnserm Rathe Voyte vnd liben getrawin befolen vnd vnsere gancze volle macht gegebin. das her vnd dy seynen dy her yn denselbigen landen vnd steten hot von vnsern vnd seynen wegin czu den selbin beschedigern der lande vnd stete. vnd czu allen eren helfern vnd czu allen eren gutern gedenken vnd dy angreiffen nemen vnd fohen sollen sy dorvmb straffen am leybe vnd am gute. vnd dorvmb gebyten vnd heyssen wir euch vorgenanten mannen lantlewten vnd Burgermeistern Rathmannen vnd gancze gemeynden samentlich vnd sunderlich das ir sulche beschedigere lande vnd Stete wedir vns, vnd wedir vnsern vorgenanten voyt nicht geleyten sollet yn keynerley weisse vnd den selbin besche- digern noch eren helfern vnd czu legern yn den vorgenanten steten nicht gunnet noch gestatet en keynerley ding was das were czu kowffen noch czu uorkowffen Ouch wenne vnd wy uffte vnd dicke des noth geschyt, das euch der egenante von Coldicz adir dy seynen vmb hulffe an ruffen adir yrmanen yn den sachin Es were wenne her dy beschediger an komen machte adir das her vor ere Slosser adir hoffe czyen wolde So gebiten wir euch bey leybe vnd gute em des behulfen sein vnd das er alz denne vff seyt, vnd mit em czyet, mit eweren buchssen vnd hantwerken vnd ym helfet vnd rotet, wedir dy selbin beschediger der lande vnd stete Vnd wedir eynen iczlichen der sich am rechten vnd gleichen nicht wil genugen lossen vnd dor obir angreifft Ouch
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57 wollen wir vnd gebiten vnd befelin euch ernstlichen was der egenante von Coldicz vnd dy seynen sulchin egenanten besche- digern abedringen vnd nemen yn den sachin. das er sy das czueuch yn dy stete yn welche sy wollen treyben brengin vnd wordit lossit vnd sy dor an nicht hindern sollet, Sunder en des getrawlichen helfet. Ouch heyssen gebiten vnd befelin wir euch alz vor ernst- lich, Das ir vnser stad zittaw vnd das Closter owin, dy an der greniczczin wedir dy finde gelegin sint helfet schuczin vnd schirmen noch ewerem besten vormogen fleyssiclichen do selbist von den finden. kein schade geschee vnd euch vnd den landin nicht grosser vnrath vnd schade vff irstee vnd wachsse Vnd thut hirynne nicht andirs alz lyp euch sey vnsir swere vngnode czu- uormeyden Geben czu prespurg vorsegelt mit vnserm konig- lichen vfgedrucktem Ingesegil Noch cristi geburt M°CCCCXXIX am sampsstage noch vnsir frawin tage assumpcionis vnsers reiches des vngerischen oc. ym XLIII des romischin ym newn- czendin vnd des behemisschin im czenden Jaren. 600. 1429, Aug. 21 (Falkenberg). Der Abt von Waldsassen an den Rath von Eger: wünscht die Beilegung seines Streits mit dem Herrn von Schwamberg durch einen nach Eger anzusetzenden friedlichen Tag. (Orlg. arch. civ. Egrae.) Unser gebet zuvor, liben herrn und frunth! Als ir uns ver- schriben habt, und des herrn von Swambergk brief gesant habt, der do schreibt, wie wir im schuldig sullen sein von schuczung wegen. Nu ist uns und den unsern gar umbissend darumb und ir schuld unser wol mechtig sein zu einem tag an gelegen stet gein Eger, wenn uns nicht fuglich ist vor den hussen fur dem pehemer walt zu tegen zu reitten, als ir das selbs wol verstet, und wir im ungern teg aussgin wolden. Darumb so gelaub wir euch wol, und bitten euch, das ir im schreiben wold umb ain frid auf ein zeit, und in derselben czeit ein fruntlichen tag gein Eger und auf demselben tag wirt man wol horen sein zu-
57 wollen wir vnd gebiten vnd befelin euch ernstlichen was der egenante von Coldicz vnd dy seynen sulchin egenanten besche- digern abedringen vnd nemen yn den sachin. das er sy das czueuch yn dy stete yn welche sy wollen treyben brengin vnd wordit lossit vnd sy dor an nicht hindern sollet, Sunder en des getrawlichen helfet. Ouch heyssen gebiten vnd befelin wir euch alz vor ernst- lich, Das ir vnser stad zittaw vnd das Closter owin, dy an der greniczczin wedir dy finde gelegin sint helfet schuczin vnd schirmen noch ewerem besten vormogen fleyssiclichen do selbist von den finden. kein schade geschee vnd euch vnd den landin nicht grosser vnrath vnd schade vff irstee vnd wachsse Vnd thut hirynne nicht andirs alz lyp euch sey vnsir swere vngnode czu- uormeyden Geben czu prespurg vorsegelt mit vnserm konig- lichen vfgedrucktem Ingesegil Noch cristi geburt M°CCCCXXIX am sampsstage noch vnsir frawin tage assumpcionis vnsers reiches des vngerischen oc. ym XLIII des romischin ym newn- czendin vnd des behemisschin im czenden Jaren. 600. 1429, Aug. 21 (Falkenberg). Der Abt von Waldsassen an den Rath von Eger: wünscht die Beilegung seines Streits mit dem Herrn von Schwamberg durch einen nach Eger anzusetzenden friedlichen Tag. (Orlg. arch. civ. Egrae.) Unser gebet zuvor, liben herrn und frunth! Als ir uns ver- schriben habt, und des herrn von Swambergk brief gesant habt, der do schreibt, wie wir im schuldig sullen sein von schuczung wegen. Nu ist uns und den unsern gar umbissend darumb und ir schuld unser wol mechtig sein zu einem tag an gelegen stet gein Eger, wenn uns nicht fuglich ist vor den hussen fur dem pehemer walt zu tegen zu reitten, als ir das selbs wol verstet, und wir im ungern teg aussgin wolden. Darumb so gelaub wir euch wol, und bitten euch, das ir im schreiben wold umb ain frid auf ein zeit, und in derselben czeit ein fruntlichen tag gein Eger und auf demselben tag wirt man wol horen sein zu-
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58 spruch und unser antwurt, und wollen Im und den sein do gern als vil sein nach pider leut derkennthnuss als pillich und mug- lich ist, wenn uns und den unsern gar ungutlich geschicht von den sein, die uns rauben wider got und recht und uns die unsern gemort haben. Thut in den sachen, das wir umb euch und die ewern verdinen wollen, und wir dancken euch ewr mue. Ewer verschribene antwurt. Geben zu Valkenbergk des Suntags vor Bartholomei anno oc. XXVIIII. Bruder Niclas Abbt zu Waltsassen. Den oc. Burgermeister und Rat zu Eger oc. 601. 1429, Sept. 2 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: erklärt seine Bereitwilligkeit, dessen Bestes wie überhaupt, so auch bei den Kurfürsten zu fördern. (Nurnbergor Missiv-Buch VIII, fol. 180.) Der Stat zu Eger. L. Fr. Als Ir vns von der Lewffe wegen zu Prag ver- schriben, etlich abschrift in ewerm brief gesandt, vnd daraut gebetten habt oc., das haben wir wol vernomen. Nu hoffen wir, der Allmechtig got werd sein gnade zu den dingen wenden, daz die besser werden. Auch seyn wir ewer weisheit bisher willig gewesen, als wir meynen, daz Ir das selbs wol vnd pillich ver- steet vnd wir seyn in meynung daz hinfür mitsampt andern auch zu tun. Vnd als Ir denn begert habt, ewer frewntschaft vnser fürdrung gen vnsern Herren den fürsten auch zu tun oc., das haben wir bisher gern getan vnd wellen das hinfür auch gern mit fleisz tun, wo das an vns gelangt. Dabey dewcht vns wol geraten seyn, daz Ir söllich sache an vnser gnedig Herren. die kurfürsten, als die bey einander seyn, arbeytet. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (feria VIa post Egidij).
58 spruch und unser antwurt, und wollen Im und den sein do gern als vil sein nach pider leut derkennthnuss als pillich und mug- lich ist, wenn uns und den unsern gar ungutlich geschicht von den sein, die uns rauben wider got und recht und uns die unsern gemort haben. Thut in den sachen, das wir umb euch und die ewern verdinen wollen, und wir dancken euch ewr mue. Ewer verschribene antwurt. Geben zu Valkenbergk des Suntags vor Bartholomei anno oc. XXVIIII. Bruder Niclas Abbt zu Waltsassen. Den oc. Burgermeister und Rat zu Eger oc. 601. 1429, Sept. 2 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: erklärt seine Bereitwilligkeit, dessen Bestes wie überhaupt, so auch bei den Kurfürsten zu fördern. (Nurnbergor Missiv-Buch VIII, fol. 180.) Der Stat zu Eger. L. Fr. Als Ir vns von der Lewffe wegen zu Prag ver- schriben, etlich abschrift in ewerm brief gesandt, vnd daraut gebetten habt oc., das haben wir wol vernomen. Nu hoffen wir, der Allmechtig got werd sein gnade zu den dingen wenden, daz die besser werden. Auch seyn wir ewer weisheit bisher willig gewesen, als wir meynen, daz Ir das selbs wol vnd pillich ver- steet vnd wir seyn in meynung daz hinfür mitsampt andern auch zu tun. Vnd als Ir denn begert habt, ewer frewntschaft vnser fürdrung gen vnsern Herren den fürsten auch zu tun oc., das haben wir bisher gern getan vnd wellen das hinfür auch gern mit fleisz tun, wo das an vns gelangt. Dabey dewcht vns wol geraten seyn, daz Ir söllich sache an vnser gnedig Herren. die kurfürsten, als die bey einander seyn, arbeytet. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (feria VIa post Egidij).
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59 602. 1429, Sept. 2 (Falkenberg). Der Abt von Waldsassen an den Rath zu Eger: Nachrichten von dem von den Waisen beabsichtigten Ausfall gegen Tachau und Plan. (Orig. arch. civ. Egrae.) A) 2 Sept. Unser gebet zuvor, liben herrn und frunth! Wir lassen euch wissen, das uns gestern zwir botschaft komen ist, wie die waisen wider ausher czihen und an der mittwoch zu nacht zu Rockiczen gelegen sein, und ye vermain herauss zuczihen. So ist uns heut potschafft kumen, wie der Burggraue von Tachau nechten uil folcks mit im gein Tachaw gebracht hab und die Waisen schullen hernach komen, oder wo sy aussczihen wollen, des kunn wir nicht gewissen furbar; derfur aber icht anders trefflicher mer, das wold wir euch wider wissen lassen. Des gelich gelaub wir euch auch wol. Geben zu Valkenberg des ersten freitags nach Egidii anno oc. XXIX°. Bruder Niclas abbt zu Waltsassen. Den oc. Burgermeister und Rat zu Eger oc. B) 7 Sept. Unser gebet zuvor, liben herrn und frunth! Wir lassen euch wissen, das uns heindt in der Nacht botschaft kumen ist, wie die hussen herauf geruckt sein umb die Plan, und ye ver- main herauss zuczihen, oder wir kunnen nicht gebissen furbar, auf welchen ort sy auss czihen wollen; denn erfur wir furbar, wo sie auss czihen wolden, das wold wir euch von stundan wissen lassen. Des gelich gelaub wir euch auch wol. Geben zu Valkenberg in vigilia Nativitatis Mariæ anno domini oc. XXIXno Bruder Niclas abbt zu Waltsassen. Den oc. burgermeister und Rat zu Eger oc.
59 602. 1429, Sept. 2 (Falkenberg). Der Abt von Waldsassen an den Rath zu Eger: Nachrichten von dem von den Waisen beabsichtigten Ausfall gegen Tachau und Plan. (Orig. arch. civ. Egrae.) A) 2 Sept. Unser gebet zuvor, liben herrn und frunth! Wir lassen euch wissen, das uns gestern zwir botschaft komen ist, wie die waisen wider ausher czihen und an der mittwoch zu nacht zu Rockiczen gelegen sein, und ye vermain herauss zuczihen. So ist uns heut potschafft kumen, wie der Burggraue von Tachau nechten uil folcks mit im gein Tachaw gebracht hab und die Waisen schullen hernach komen, oder wo sy aussczihen wollen, des kunn wir nicht gewissen furbar; derfur aber icht anders trefflicher mer, das wold wir euch wider wissen lassen. Des gelich gelaub wir euch auch wol. Geben zu Valkenberg des ersten freitags nach Egidii anno oc. XXIX°. Bruder Niclas abbt zu Waltsassen. Den oc. Burgermeister und Rat zu Eger oc. B) 7 Sept. Unser gebet zuvor, liben herrn und frunth! Wir lassen euch wissen, das uns heindt in der Nacht botschaft kumen ist, wie die hussen herauf geruckt sein umb die Plan, und ye ver- main herauss zuczihen, oder wir kunnen nicht gebissen furbar, auf welchen ort sy auss czihen wollen; denn erfur wir furbar, wo sie auss czihen wolden, das wold wir euch von stundan wissen lassen. Des gelich gelaub wir euch auch wol. Geben zu Valkenberg in vigilia Nativitatis Mariæ anno domini oc. XXIXno Bruder Niclas abbt zu Waltsassen. Den oc. burgermeister und Rat zu Eger oc.
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60 603. 1429, Sept. 7 (Pressburg). König Sigmund beauftragt den Ulrich von Rosenberg, die königliche Burg Zwikow (Klingenberg) ungesäumt und um jeden Preis von Kunat Kapléř von Sulewic einzulösen, da sonst zu besorgen sei, dass der Besitzer den Ketzern beitreten und die Burg denselben zur Verfügung stellen werde. (Archiv Český, I, 28.) 604. 1429, Sept. 8 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an seine nach Eger gesandten Diener: da ein Einfall der Waisen zu besorgen sei, so sollen sie an ihrem Orte bleiben und ungesäumt von den Ereignissen Nachricht geben. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 184). Albrechten Nothaft vnd Petern Heydenaber, vnsern diener zu Eger. Vnser fruntschaf zuvor, Lieber Albrecht, vnd lieber Peter! Alls wir euch nehst vnser meynung von des bestellens vnd wesens wegen zu Eger verschriben vnd dabey auch nemlich berurt haben, ob villeicht not anstossen würde, das Ir euch dann VIII oder zehen tage lennger enthalten söllt, alls das vnser briue euch darumb zugesant eigentlich innhelt, vnd ausz- weiset oc. Ist vns fürbracht wie itzunt die weysen in einer merklichen samnung sien, über wald oder sunst in die gegent vnd Lannd daselbst vmbzuziehen oc. Darumb begern wir mit ernste, ob dieselben also herüber gezogen wern, oder wurden, das Ir euch dann mit vnsern gesellen herheim zu ziehen, in dchein weis nicht erheben, sundern so lang enthallten sullt, alls dann die Hussen hinusz im Lannd wern, vnd bisz wir euch anders darumb schreiben werden. Vnd auff das schicken wir zu euch diesen gegenwertigen vnsern Diener Rudigern Treisz, in meynung, daz Ir in sollichen sachen der Hussen nicht allein an dem Rate zu Eger, sundern auch an andern ennden, do euch das am besten bedunckt, ewer eygentlich erfaren tun süllt, wie es darumb gestallt sy. Vnd was Ir also darinn an den von
60 603. 1429, Sept. 7 (Pressburg). König Sigmund beauftragt den Ulrich von Rosenberg, die königliche Burg Zwikow (Klingenberg) ungesäumt und um jeden Preis von Kunat Kapléř von Sulewic einzulösen, da sonst zu besorgen sei, dass der Besitzer den Ketzern beitreten und die Burg denselben zur Verfügung stellen werde. (Archiv Český, I, 28.) 604. 1429, Sept. 8 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an seine nach Eger gesandten Diener: da ein Einfall der Waisen zu besorgen sei, so sollen sie an ihrem Orte bleiben und ungesäumt von den Ereignissen Nachricht geben. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 184). Albrechten Nothaft vnd Petern Heydenaber, vnsern diener zu Eger. Vnser fruntschaf zuvor, Lieber Albrecht, vnd lieber Peter! Alls wir euch nehst vnser meynung von des bestellens vnd wesens wegen zu Eger verschriben vnd dabey auch nemlich berurt haben, ob villeicht not anstossen würde, das Ir euch dann VIII oder zehen tage lennger enthalten söllt, alls das vnser briue euch darumb zugesant eigentlich innhelt, vnd ausz- weiset oc. Ist vns fürbracht wie itzunt die weysen in einer merklichen samnung sien, über wald oder sunst in die gegent vnd Lannd daselbst vmbzuziehen oc. Darumb begern wir mit ernste, ob dieselben also herüber gezogen wern, oder wurden, das Ir euch dann mit vnsern gesellen herheim zu ziehen, in dchein weis nicht erheben, sundern so lang enthallten sullt, alls dann die Hussen hinusz im Lannd wern, vnd bisz wir euch anders darumb schreiben werden. Vnd auff das schicken wir zu euch diesen gegenwertigen vnsern Diener Rudigern Treisz, in meynung, daz Ir in sollichen sachen der Hussen nicht allein an dem Rate zu Eger, sundern auch an andern ennden, do euch das am besten bedunckt, ewer eygentlich erfaren tun süllt, wie es darumb gestallt sy. Vnd was Ir also darinn an den von
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61 Eger, vnd auch den andern enden erfart, das laszt vns stucksz- weise bey dem genanten vnsern diener bey tag vnd by nacht vnderscheidenlich wissen, vns darnach zu richten. Daran be- weiszt Ir vns besunder dankneme dienst vnd wolgeuallen. Datum ipsa die Natiuitatis beate virginis sub Sigillo Wilhelm Ebner magistri ciuium. 605. 1429, Sept. 12 (Fischermund). König Sigmund mahnt den Ulrich von Rosenberg wiederholt, die Ein- lösung der Burg Zwikow (Klingenberg) zu beschleunigen, und fordert ihn auf, ungesäumt nach Wien zu kommen, wohin er zu einem kurzen Auf- enthalt aufgebrochen ist. (Archiv Český, I, 29.) 606. 1429, Sept. 17 (Wien). König Sigmund dankt dem Ulrich von Rosenberg dafür, dass er die Burg Zwikow (Klingenberg) gegen eine andere von seinen eigenen Burgen und für baares Geld eingelöst und dieselbe in Besitz genommen hat, und ruft ihn schleunig nach Wien. (Archlv Český, I, 29.) 607. 1429, Sept. 28 (Pressburg). König Sigmund an den Markgrafen Friedrich von Brandenburg: er soll seinen Gesandten Pota von Ilburg, der in dessen Lande und von dessen Lehensleuten gefangen genommen und gehalten wurde, schleunig wieder in Freiheit setzen lassen. (Höfler 1. c. n. 31, zum Jahr 1430, ex orig.) Sigmund oc. Hochgeborner lieber Oheim vnd kurfürste. Als wir nu kürczlich den edeln puothen von Ilburg vnsern Amptman vnd Burggraven zum Elbogen vnsern lieben getreuen in vnsern treff- lichen geschefften vnd botschefften gesandt haben hinauff zu den
61 Eger, vnd auch den andern enden erfart, das laszt vns stucksz- weise bey dem genanten vnsern diener bey tag vnd by nacht vnderscheidenlich wissen, vns darnach zu richten. Daran be- weiszt Ir vns besunder dankneme dienst vnd wolgeuallen. Datum ipsa die Natiuitatis beate virginis sub Sigillo Wilhelm Ebner magistri ciuium. 605. 1429, Sept. 12 (Fischermund). König Sigmund mahnt den Ulrich von Rosenberg wiederholt, die Ein- lösung der Burg Zwikow (Klingenberg) zu beschleunigen, und fordert ihn auf, ungesäumt nach Wien zu kommen, wohin er zu einem kurzen Auf- enthalt aufgebrochen ist. (Archiv Český, I, 29.) 606. 1429, Sept. 17 (Wien). König Sigmund dankt dem Ulrich von Rosenberg dafür, dass er die Burg Zwikow (Klingenberg) gegen eine andere von seinen eigenen Burgen und für baares Geld eingelöst und dieselbe in Besitz genommen hat, und ruft ihn schleunig nach Wien. (Archlv Český, I, 29.) 607. 1429, Sept. 28 (Pressburg). König Sigmund an den Markgrafen Friedrich von Brandenburg: er soll seinen Gesandten Pota von Ilburg, der in dessen Lande und von dessen Lehensleuten gefangen genommen und gehalten wurde, schleunig wieder in Freiheit setzen lassen. (Höfler 1. c. n. 31, zum Jahr 1430, ex orig.) Sigmund oc. Hochgeborner lieber Oheim vnd kurfürste. Als wir nu kürczlich den edeln puothen von Ilburg vnsern Amptman vnd Burggraven zum Elbogen vnsern lieben getreuen in vnsern treff- lichen geschefften vnd botschefften gesandt haben hinauff zu den
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62 fürsten vnd herrn. Also ist vns nv fürbracht mit grosser clag wie daz derselb puotha in vnsern diensten in dynem lande vnd gebiete vnd in deynem geleyte by der Weyssenstat nyderge- worffen vnd gefangen ist worden von deynen mannen vnd vnder- sessen vnd nemlich von peter von Wirtsperg, vnd wie daz Sy denselben puothen also gefangen vff das Sloss Sneberg gefuret vnd jm vnser brief doryne vnser trefflich botschafft begriffen waren entweret haben, das alles vns zumal sere vnglimpfflich vnd vnbillich bedunkt daz soliche sache in deynen landen vnd in deinem geleite gescheen vns vnd dir vnd deyner herlikeyt zu smachen. Darumb begern wir von deiner liebe mit ganczen flisse vnd gebieten dir ouch ernstlich vnd wollen von dir gehabt ham daz du on sawmnuss vnd on alles vercziehen deynen ernst- lichen fleiss dorczu tust vnd endlich schaffest vnd bestellest daz der vorgenant puotha solicher gefengnuss on schaczung vnd on synen schaden ledig gelassen werd. Doran tust du vns be- sunder liebe vnd es ist deyner liebe besunder lob vnd ere vnd ouch Recht vnd billich daz du die strassen in deynen landen fridlich schaffest vnd bestellest, daz dein geleite strak gehalden werde, hat dann yemand zu jm zu sprechen dem wollen wir Recht genug von jm schaffen vnd wollest auch ye flissiclich bestellen, das Er von dem Sloss dorvff er gefangen ist gefuret worden ferrer in fremde hende nicht gefuret werde daz dorvss nicht grosser mühe vff entstee in ledig zu machen vnd thue hyrynn als wir des eyn gancz getruen zu deyner liebe haben, daz derselb puotha ye guidt vnd ledig gelassen werde. Das wollen wir gen dir gnediclich erkennen. Geben zu Prespurg am mitwoch vor sant michelstag vnserer Riche des vngerischen oc. im XLIII des Romischen im XX vnd des Behemischen im Czehenden Jaren. Ad mandatum domini Regis Caspar Slik. dem hochgebornen fridrichen Marggrafen zu Brandenburg oc.
62 fürsten vnd herrn. Also ist vns nv fürbracht mit grosser clag wie daz derselb puotha in vnsern diensten in dynem lande vnd gebiete vnd in deynem geleyte by der Weyssenstat nyderge- worffen vnd gefangen ist worden von deynen mannen vnd vnder- sessen vnd nemlich von peter von Wirtsperg, vnd wie daz Sy denselben puothen also gefangen vff das Sloss Sneberg gefuret vnd jm vnser brief doryne vnser trefflich botschafft begriffen waren entweret haben, das alles vns zumal sere vnglimpfflich vnd vnbillich bedunkt daz soliche sache in deynen landen vnd in deinem geleite gescheen vns vnd dir vnd deyner herlikeyt zu smachen. Darumb begern wir von deiner liebe mit ganczen flisse vnd gebieten dir ouch ernstlich vnd wollen von dir gehabt ham daz du on sawmnuss vnd on alles vercziehen deynen ernst- lichen fleiss dorczu tust vnd endlich schaffest vnd bestellest daz der vorgenant puotha solicher gefengnuss on schaczung vnd on synen schaden ledig gelassen werd. Doran tust du vns be- sunder liebe vnd es ist deyner liebe besunder lob vnd ere vnd ouch Recht vnd billich daz du die strassen in deynen landen fridlich schaffest vnd bestellest, daz dein geleite strak gehalden werde, hat dann yemand zu jm zu sprechen dem wollen wir Recht genug von jm schaffen vnd wollest auch ye flissiclich bestellen, das Er von dem Sloss dorvff er gefangen ist gefuret worden ferrer in fremde hende nicht gefuret werde daz dorvss nicht grosser mühe vff entstee in ledig zu machen vnd thue hyrynn als wir des eyn gancz getruen zu deyner liebe haben, daz derselb puotha ye guidt vnd ledig gelassen werde. Das wollen wir gen dir gnediclich erkennen. Geben zu Prespurg am mitwoch vor sant michelstag vnserer Riche des vngerischen oc. im XLIII des Romischen im XX vnd des Behemischen im Czehenden Jaren. Ad mandatum domini Regis Caspar Slik. dem hochgebornen fridrichen Marggrafen zu Brandenburg oc.
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63 608. 1429, Oct. 14 (Königswart). Heinrich von Plauen warnet den Rath von Eger vor dem Anzuge der Hussiten, da nach der eingelangtén Nachricht des Herrn von Schwamberg Pribík von Klenow zu Mies dem Jakaubek gegen Lutitz zu Hilfe gezogen sei. (Orlg. arch. civ. Egrae.) Heinrich burcgraue czu Meissen herre czu Plauwen oc. Vnsern besundern gunst vnd guten willen czuuor. Ersame, weisen libin freunde. Wir tun euch wissen, daz vns vnser liber son der von Swamberg iczund empoten hat, das der Przibik von Clenow czu der Miez dem Jacubka czu hilffe geczogen ist, gen Luticz, adir er wisse nicht, wo sie sich hinkeren wollen. Dorvm so habet ewir sache in guter achte, wenne wir besorgen, daz sie sich icht auf euch lencken môchten, als wir euch das vorgeschrieben haben, da wisset euch nach czu richten. Gebin czu Konigiswart am freitage czu abend Calixti anno oc. XXIXmo. Den ersamen weisen burgermeister vnd rate der stat czu Eger vnsern besunder gunnern oc. (sic). 609. 1429, Oct. 15 (Elbogen). Der Rath von Elbogen benachrichtet den Rath von Eger von der Ver- stärkung des Jakubek vor Schlackenwerd. (Orig. arch. civ. Egrae.) Unsern freuntlichen willigen dinste zcuvor. Erbern, weisen, besunder gunstigen liben freunde! Uns ist heint czu mitter- nacht eigentliche Kuntschaft komen, wie das dem Jacubko grosse macht und stercke an volke komen sey gen Slackenwerd, wohin er damit furbas willen habe, ader was er fur im habe, konnen wir nicht gewissen. Darumb habt das in acht, euch darnach zu richten. Geben am Sunabent zcu mitternacht vor sant Gallen tage anno oc. XXIX. Der Rat czum Elbogen. Den oc. Burgermeister und Rate czu Eger oc.
63 608. 1429, Oct. 14 (Königswart). Heinrich von Plauen warnet den Rath von Eger vor dem Anzuge der Hussiten, da nach der eingelangtén Nachricht des Herrn von Schwamberg Pribík von Klenow zu Mies dem Jakaubek gegen Lutitz zu Hilfe gezogen sei. (Orlg. arch. civ. Egrae.) Heinrich burcgraue czu Meissen herre czu Plauwen oc. Vnsern besundern gunst vnd guten willen czuuor. Ersame, weisen libin freunde. Wir tun euch wissen, daz vns vnser liber son der von Swamberg iczund empoten hat, das der Przibik von Clenow czu der Miez dem Jacubka czu hilffe geczogen ist, gen Luticz, adir er wisse nicht, wo sie sich hinkeren wollen. Dorvm so habet ewir sache in guter achte, wenne wir besorgen, daz sie sich icht auf euch lencken môchten, als wir euch das vorgeschrieben haben, da wisset euch nach czu richten. Gebin czu Konigiswart am freitage czu abend Calixti anno oc. XXIXmo. Den ersamen weisen burgermeister vnd rate der stat czu Eger vnsern besunder gunnern oc. (sic). 609. 1429, Oct. 15 (Elbogen). Der Rath von Elbogen benachrichtet den Rath von Eger von der Ver- stärkung des Jakubek vor Schlackenwerd. (Orig. arch. civ. Egrae.) Unsern freuntlichen willigen dinste zcuvor. Erbern, weisen, besunder gunstigen liben freunde! Uns ist heint czu mitter- nacht eigentliche Kuntschaft komen, wie das dem Jacubko grosse macht und stercke an volke komen sey gen Slackenwerd, wohin er damit furbas willen habe, ader was er fur im habe, konnen wir nicht gewissen. Darumb habt das in acht, euch darnach zu richten. Geben am Sunabent zcu mitternacht vor sant Gallen tage anno oc. XXIX. Der Rat czum Elbogen. Den oc. Burgermeister und Rate czu Eger oc.
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64 610. 1429, (m. Oct. ?) Vorschläge über die Bedingungen, unter welchen den chemals von Prag verbannten calixtinischen Priestern die Rückkehr nach Prag wieder ge- stattet werden könnte. (E MS. capit. Prag. D, 51, fol. 312b & 316ab.) „Post obitum Mri Jacobi, tempore Rokyczanæ et Anglici.“" Primo promittant obedire superiori, qui nunc est, seu qui de post erit, in spiritualibus juxta decretum communitatis stare; puta ut ubi quis fuerit, cui loco, seu intra, seu extra Pragam assignatus, ubi veritas evangelica habet libertatem in regno Bohemiæ, stet contentus et paratus, ubi injunctum sibi fucrit, juxta suum officium populo ministrare; et totiens sit paratus locum mutare, quotiens præfato superiori fuerit visum compe- tens fore et salutare. Si que in casu difficultas pro supcriore in spiritualibus aliqua emerserit, tunc illi, quem consules seu communitas Pragensis civitatis Antiquæe cum voluntate majoris partis rectorum ecclesiarum ejusdem civitatis pro superiore assignaverint, tenebuntur obedire. Quod si qui hoc servare noluerint, sine difficultate et quovis rumore aut querela, publice vel occulte de civitate exeant et pro se provideant modo quo sciverint secundum deum meliori. Item promittant se servaturos ordinem rituum et consuc- tudinum ecclesiasticarum, quæ modo in Pragensi civitate ser- vantur, et ab illis non extraneare nec in hujusmodi ritibus et consuetudinibus sine licentia superioris eis placitum attemptare; de eis autem ritibus et cerimoniis, quæ sunt omissa simpliciter taceant, nisi simultanee ex unamini consensu placeret, aliquid in premissis publicare; populoque in ambonibus dicant, quod quia illi ritus ommissi non sunt de necessitate salutis, ideo pro- illis pacem habeant, neminem turbando publice vel occulte et plus mandatis domini tremendis vitæque poenali Christi Jesu, quam corporalibus exercitationibus in cerimoniis innitantur, ipsas- que cerimonias omissas, si non practisabunt manifeste etiam, ne exinde sequatur divisio, nec exequantur occulte. De sacer-
64 610. 1429, (m. Oct. ?) Vorschläge über die Bedingungen, unter welchen den chemals von Prag verbannten calixtinischen Priestern die Rückkehr nach Prag wieder ge- stattet werden könnte. (E MS. capit. Prag. D, 51, fol. 312b & 316ab.) „Post obitum Mri Jacobi, tempore Rokyczanæ et Anglici.“" Primo promittant obedire superiori, qui nunc est, seu qui de post erit, in spiritualibus juxta decretum communitatis stare; puta ut ubi quis fuerit, cui loco, seu intra, seu extra Pragam assignatus, ubi veritas evangelica habet libertatem in regno Bohemiæ, stet contentus et paratus, ubi injunctum sibi fucrit, juxta suum officium populo ministrare; et totiens sit paratus locum mutare, quotiens præfato superiori fuerit visum compe- tens fore et salutare. Si que in casu difficultas pro supcriore in spiritualibus aliqua emerserit, tunc illi, quem consules seu communitas Pragensis civitatis Antiquæe cum voluntate majoris partis rectorum ecclesiarum ejusdem civitatis pro superiore assignaverint, tenebuntur obedire. Quod si qui hoc servare noluerint, sine difficultate et quovis rumore aut querela, publice vel occulte de civitate exeant et pro se provideant modo quo sciverint secundum deum meliori. Item promittant se servaturos ordinem rituum et consuc- tudinum ecclesiasticarum, quæ modo in Pragensi civitate ser- vantur, et ab illis non extraneare nec in hujusmodi ritibus et consuetudinibus sine licentia superioris eis placitum attemptare; de eis autem ritibus et cerimoniis, quæ sunt omissa simpliciter taceant, nisi simultanee ex unamini consensu placeret, aliquid in premissis publicare; populoque in ambonibus dicant, quod quia illi ritus ommissi non sunt de necessitate salutis, ideo pro- illis pacem habeant, neminem turbando publice vel occulte et plus mandatis domini tremendis vitæque poenali Christi Jesu, quam corporalibus exercitationibus in cerimoniis innitantur, ipsas- que cerimonias omissas, si non practisabunt manifeste etiam, ne exinde sequatur divisio, nec exequantur occulte. De sacer-
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65 dotibus vero, qui non ex contemptu sed ex causis certis ceri- monias quasdam omiserint, populo in ambone dicant, quatenus opinionem malam ex hoc solo in cordibus suis non gerant. Item quod nullum opusculum sive tractatum aut positionem seu scriptum magistrorum Hus sanctæ memoriæ et Jacobi divæ memoriæ hæreticent seu quovis modo infament publice vel oc- culte, nisi ex manifesta scriptura aut ratione invincibili ipsam infringere sciverint et cassare. Item census cameraticos et vitalitios, quos communitas Pragensis deposuit, non erigant, nec erigendos doceant, aut asserant licitos et justos, publice vel occulte. Item, quia communitas Pragensis modo causam contra ducem Sigismundum habet, promittant causam Sigismundi ducis nec per se nec per alios publice vel occulte (sic); et si quos pro- movere viderent vel scirent, quantum poterint, juxta suum statum, tales debent adhortari, ut cessent, et impedire ab attemptato. Sed quod bonus finis inter præfatas partes et amicabilis con- cordia sequatur, cum consilio scabinorum sacerdotumque seni- orum poterint consilia et media adaptare. Item, quia prædicatores Antiquæ civitatis in causa, quæ inter magistros Příbram ex una parte et Petrum Anglicum ver- titur parte ex altera, tacent in ambonibus saltem, nec illam partem elevando, nec istam deprimendo e et contra, promittant similiter in materia inter præfatos magistros lite pendente tacere. Item articulos conclusos post recessum eorum*), propter unionem servandam per utramque communitatem civitatis Pra- gensis promittant se fideliter et sinceriter servaturos. Quæ prædicta sunt promittant se fideliter observaturos sub poena apposita in primo articulo suprafato. Hæc dicta sunt salvo jure addendi, diminuendi, supplendi, corrigendi seu emendandi. *) (Marginalnote): „h. e. illos ante vulgariter scriptos“ (vid. Archiv Český III, 261 vom Jahre 1827.) 5
65 dotibus vero, qui non ex contemptu sed ex causis certis ceri- monias quasdam omiserint, populo in ambone dicant, quatenus opinionem malam ex hoc solo in cordibus suis non gerant. Item quod nullum opusculum sive tractatum aut positionem seu scriptum magistrorum Hus sanctæ memoriæ et Jacobi divæ memoriæ hæreticent seu quovis modo infament publice vel oc- culte, nisi ex manifesta scriptura aut ratione invincibili ipsam infringere sciverint et cassare. Item census cameraticos et vitalitios, quos communitas Pragensis deposuit, non erigant, nec erigendos doceant, aut asserant licitos et justos, publice vel occulte. Item, quia communitas Pragensis modo causam contra ducem Sigismundum habet, promittant causam Sigismundi ducis nec per se nec per alios publice vel occulte (sic); et si quos pro- movere viderent vel scirent, quantum poterint, juxta suum statum, tales debent adhortari, ut cessent, et impedire ab attemptato. Sed quod bonus finis inter præfatas partes et amicabilis con- cordia sequatur, cum consilio scabinorum sacerdotumque seni- orum poterint consilia et media adaptare. Item, quia prædicatores Antiquæ civitatis in causa, quæ inter magistros Příbram ex una parte et Petrum Anglicum ver- titur parte ex altera, tacent in ambonibus saltem, nec illam partem elevando, nec istam deprimendo e et contra, promittant similiter in materia inter præfatos magistros lite pendente tacere. Item articulos conclusos post recessum eorum*), propter unionem servandam per utramque communitatem civitatis Pra- gensis promittant se fideliter et sinceriter servaturos. Quæ prædicta sunt promittant se fideliter observaturos sub poena apposita in primo articulo suprafato. Hæc dicta sunt salvo jure addendi, diminuendi, supplendi, corrigendi seu emendandi. *) (Marginalnote): „h. e. illos ante vulgariter scriptos“ (vid. Archiv Český III, 261 vom Jahre 1827.) 5
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66 (Ibid. fol. 316ab.) Modi pro magistrorum et aliorum membrorum universitatis Pragensis, qui extra Pragam sunt, reductione sive reconciliatione. Primum, quod magistris et aliis membris universitatis Pragensis communioni calicis oc. adhærentibus et modo absen- tibus salvum sit et liberum statuto tempore Pragam venire et pro codem tempore habitare, ac divina peragere sicut moris est generalis sacerdotum Antiquæe civitatis Pragensis, silentio tamen injuriarum inter utrasque partes habito et servato. Item ipsis sic ut præmittitur venientibus, fiat tractatus per personas ex utraque parte eligendas pro reconciliatione Chri- stiana inter partes facienda in omnibus injuriis personalibus undecumque et quandocumque exortis, ad ejiciendum odia et rancores, si quæ sunt aut fucrint in cordibus utrorumque, et ad inducendam caritatem, quæ gravia facit levia. In aliis autem, quæ non sunt personalia, si quæe fuerint utriusque partis recon- ciliatæ, fiat simultaneus et caritativus tractatus ad uniformiter agendum et loquendum in eisdem. Item quod ab utrisque reconciliatis utrorumque jura, con- suetudines, libertates et jurisdictiones serventur, nec ab alter- utris impugnentur, sic quod alter in alterius messem non mittat falcem, et si quis, quod absit, ex partibus reconciliatis aberra- verit verbo vel facto, illi, cujus juris est, denuntietur, qui alte- rius partis rectore, si opus fuerit, advocato, talem corrigat secun- dum modum delicti; sic semper, quod alter in alterius messem non mittat falcem. 611. 1429, Oct. 31. Der Vogt zu Königswart an den Rath von Eger: meldet die Warnung, die ihm vom Burggrafen des Herrn von Schwanberg bezüglich der Hussiten zugekommen ist. (Orig, arch. civ. Egrae.) Mein freuntlichen dienst czuuor. Ersamen, weysen lieben herrn vnd freunde. Ich thu euch czwissen, daz mir meins herrn von Swamberg burgkraff geschribin vnd mir warnung getan hat,
66 (Ibid. fol. 316ab.) Modi pro magistrorum et aliorum membrorum universitatis Pragensis, qui extra Pragam sunt, reductione sive reconciliatione. Primum, quod magistris et aliis membris universitatis Pragensis communioni calicis oc. adhærentibus et modo absen- tibus salvum sit et liberum statuto tempore Pragam venire et pro codem tempore habitare, ac divina peragere sicut moris est generalis sacerdotum Antiquæe civitatis Pragensis, silentio tamen injuriarum inter utrasque partes habito et servato. Item ipsis sic ut præmittitur venientibus, fiat tractatus per personas ex utraque parte eligendas pro reconciliatione Chri- stiana inter partes facienda in omnibus injuriis personalibus undecumque et quandocumque exortis, ad ejiciendum odia et rancores, si quæ sunt aut fucrint in cordibus utrorumque, et ad inducendam caritatem, quæ gravia facit levia. In aliis autem, quæ non sunt personalia, si quæe fuerint utriusque partis recon- ciliatæ, fiat simultaneus et caritativus tractatus ad uniformiter agendum et loquendum in eisdem. Item quod ab utrisque reconciliatis utrorumque jura, con- suetudines, libertates et jurisdictiones serventur, nec ab alter- utris impugnentur, sic quod alter in alterius messem non mittat falcem, et si quis, quod absit, ex partibus reconciliatis aberra- verit verbo vel facto, illi, cujus juris est, denuntietur, qui alte- rius partis rectore, si opus fuerit, advocato, talem corrigat secun- dum modum delicti; sic semper, quod alter in alterius messem non mittat falcem. 611. 1429, Oct. 31. Der Vogt zu Königswart an den Rath von Eger: meldet die Warnung, die ihm vom Burggrafen des Herrn von Schwanberg bezüglich der Hussiten zugekommen ist. (Orig, arch. civ. Egrae.) Mein freuntlichen dienst czuuor. Ersamen, weysen lieben herrn vnd freunde. Ich thu euch czwissen, daz mir meins herrn von Swamberg burgkraff geschribin vnd mir warnung getan hat,
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67 alz von der ketczer wegen, alz ir in seynem brif hirinn ver- slossen wol vernemen wert. Wolt ir nu icht czu sulchen sachen gedencken oder tun, so lisst mich daz wissen, was ich euch denn von meyns gnedigen herrn wegen mit allen den seynen, dy ich vermag darczu gehelffen oder geraten mochte, daz wolt ich wylliclichen gerne thun. Gegeben vnter mynem insigel am montag allirheiligen obende anno oc. XXIX°. Niklas fras foyt czu kunigiswarth. Den ersamen, weysen burgermeister vnd rat der stat czu Eger meinen gunstigen herrn vnd frunden. 612. 1429, Oct. 31 (Elbogen). Der Rath von Elbogen an den von Eger: bittet diesen, dass er sich auf dem nächsten Tage zu Nürnberg der Stadt Elbogen gegen die An- griffe, die sie nicht nur von den Hussiten, sondern auch von den Herren Czalta, Kolowrat, Burian, Kruschina von Schwanberg und andern aus- ländischen Baiern und Voigtländern zu leiden hat, bei den versammelten Fürsten annehme. (Orig. arch. oiv. Egrae.) Vnsern freuntlichen, willigen dinste czuuor. Erbern, weisen, besundern gunstigen, liben freunde. Nochdem vnd ir wol wisset, wie wir von den Hussen grosse vnd tegliche anfechtung haben vnd hart gedrungen werden vnd nyndert kein sichern wege noch strasse gehaben konnen zuzufüren notdurfte vnd nicht alleyne von den Hussen sunder auch von vnuerschulter sache wider got vnd recht veintschaft vnd vnsicherheit haben von Czalta, herren Colobrathen, Burjan, hern Crussyna von Swamberg vnd andern auslendischen beyerischen vnd voitlendischen, des wir doch von des heiligen cristenglaubens vnd vnsers gnedigisten herrn kunigs vnd rechtens wegen von in nemlich die czeit schol- den muglich vortragen sein, sulchen vnwirden widerczusteen mit sulcher hulffe, als wir iczund begnadet sein wir nicht vorgesein konnen, als ir selbes wol erkennen mugt vnd vns doch in keiner weise mit den Hussen meynen zu seczen vnd czu befriden. Darumb biten wir ewer erberkeit freuntlich vnd mit dinstlichem fleisse, wan wir vns vorsehen, das ewr weisheit czu sulchem 5*
67 alz von der ketczer wegen, alz ir in seynem brif hirinn ver- slossen wol vernemen wert. Wolt ir nu icht czu sulchen sachen gedencken oder tun, so lisst mich daz wissen, was ich euch denn von meyns gnedigen herrn wegen mit allen den seynen, dy ich vermag darczu gehelffen oder geraten mochte, daz wolt ich wylliclichen gerne thun. Gegeben vnter mynem insigel am montag allirheiligen obende anno oc. XXIX°. Niklas fras foyt czu kunigiswarth. Den ersamen, weysen burgermeister vnd rat der stat czu Eger meinen gunstigen herrn vnd frunden. 612. 1429, Oct. 31 (Elbogen). Der Rath von Elbogen an den von Eger: bittet diesen, dass er sich auf dem nächsten Tage zu Nürnberg der Stadt Elbogen gegen die An- griffe, die sie nicht nur von den Hussiten, sondern auch von den Herren Czalta, Kolowrat, Burian, Kruschina von Schwanberg und andern aus- ländischen Baiern und Voigtländern zu leiden hat, bei den versammelten Fürsten annehme. (Orig. arch. oiv. Egrae.) Vnsern freuntlichen, willigen dinste czuuor. Erbern, weisen, besundern gunstigen, liben freunde. Nochdem vnd ir wol wisset, wie wir von den Hussen grosse vnd tegliche anfechtung haben vnd hart gedrungen werden vnd nyndert kein sichern wege noch strasse gehaben konnen zuzufüren notdurfte vnd nicht alleyne von den Hussen sunder auch von vnuerschulter sache wider got vnd recht veintschaft vnd vnsicherheit haben von Czalta, herren Colobrathen, Burjan, hern Crussyna von Swamberg vnd andern auslendischen beyerischen vnd voitlendischen, des wir doch von des heiligen cristenglaubens vnd vnsers gnedigisten herrn kunigs vnd rechtens wegen von in nemlich die czeit schol- den muglich vortragen sein, sulchen vnwirden widerczusteen mit sulcher hulffe, als wir iczund begnadet sein wir nicht vorgesein konnen, als ir selbes wol erkennen mugt vnd vns doch in keiner weise mit den Hussen meynen zu seczen vnd czu befriden. Darumb biten wir ewer erberkeit freuntlich vnd mit dinstlichem fleisse, wan wir vns vorsehen, das ewr weisheit czu sulchem 5*
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68 tage iczund gen Nuremberg ewr freunde auch fûgen werde vnd wir leider von grosser vnsicherheit wegen vnsere freunde iczund dahin nicht bestellen konnen, das ir sulche vnser notdurft bey disem vnserm boten bass wenn wir geschreiben konnen den fursten, herren vnd steten nochdem vnd mir iren gnaden auch sunderling darumb schreiben vnd biten fürtragen vnd vnser zum pesten gedenken wollet als wir ewer erberkeit des genczlich zcugetrawen, also das vns von iren gnaden stercker vnd red- liche hulffe czugefügt werde. Des wir hoffen das wol vor vns vnd euch selbes sein wirt. Des geburt vns vor aller cristenheit vnd beuoran vnserm gnedigsten herren kunige mit fleisse czu bedancken vnd selbes getrewlich czu uordinen. Geben an aller- heiligen abent anno XXIX°. Der rat czum Elbogen. 613. 1429, Nov. 3 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Johann von Bayern: er könne zu dem von den Fürsten beabsichtigten Kriegszuge nach Böhmen nicht mit- wirken. (Nürnberger MissIv-Buch VIII, fol. 198.) Herczog Johannsen von Peyern. Gnediger Herre! Als vns ewr furstenlich gnade nehst verschriben hat, wie vnser gnedig Herren ewr Sweher vnd vetter vnd auch ewr gnade eins anslags auf die keczer cynig vorden seyt, darauf ewr gnade begert die vnsern auch dartzu zu leihen vnd zuschiken vnd damit vber walt reiten zu lassen oc. das haben wir wol vernomen. Nu können wir niht versteen, daz die vnsern in söllichen form icht guts über walt geschiken mugen. Auch so bedürffen wir von merklicher sache wegen der vnsern zu disen zeiten herheimen, Vnd bitten ewr fürstenlich gnade mit fleisz, das gnediclich vnd in gut von uns aufezu- nemen. Denn wo wir ewern gnaden Lieb oder dienst oc. Datum feria Va post omnium sanctorum.
68 tage iczund gen Nuremberg ewr freunde auch fûgen werde vnd wir leider von grosser vnsicherheit wegen vnsere freunde iczund dahin nicht bestellen konnen, das ir sulche vnser notdurft bey disem vnserm boten bass wenn wir geschreiben konnen den fursten, herren vnd steten nochdem vnd mir iren gnaden auch sunderling darumb schreiben vnd biten fürtragen vnd vnser zum pesten gedenken wollet als wir ewer erberkeit des genczlich zcugetrawen, also das vns von iren gnaden stercker vnd red- liche hulffe czugefügt werde. Des wir hoffen das wol vor vns vnd euch selbes sein wirt. Des geburt vns vor aller cristenheit vnd beuoran vnserm gnedigsten herren kunige mit fleisse czu bedancken vnd selbes getrewlich czu uordinen. Geben an aller- heiligen abent anno XXIX°. Der rat czum Elbogen. 613. 1429, Nov. 3 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Johann von Bayern: er könne zu dem von den Fürsten beabsichtigten Kriegszuge nach Böhmen nicht mit- wirken. (Nürnberger MissIv-Buch VIII, fol. 198.) Herczog Johannsen von Peyern. Gnediger Herre! Als vns ewr furstenlich gnade nehst verschriben hat, wie vnser gnedig Herren ewr Sweher vnd vetter vnd auch ewr gnade eins anslags auf die keczer cynig vorden seyt, darauf ewr gnade begert die vnsern auch dartzu zu leihen vnd zuschiken vnd damit vber walt reiten zu lassen oc. das haben wir wol vernomen. Nu können wir niht versteen, daz die vnsern in söllichen form icht guts über walt geschiken mugen. Auch so bedürffen wir von merklicher sache wegen der vnsern zu disen zeiten herheimen, Vnd bitten ewr fürstenlich gnade mit fleisz, das gnediclich vnd in gut von uns aufezu- nemen. Denn wo wir ewern gnaden Lieb oder dienst oc. Datum feria Va post omnium sanctorum.
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69 614. 1429, Nov. 4 (Pressburg). König Sigmund ersucht den Ulrich von Rosenberg dringend, den Waffen- stillstand mit dem Herrn Krajiř zu verlängern. (Archlv Český, I, 30.) 615. 1429, Nov. 8 (Erfurt). Der Rath von Erfurt an den von Göttingen: da die Hussiten in Meissen und Thüringen einzubrechen beabsichtigen, so bittet er Letzteren, sich zur Hilfeleistung bereit zu machen. (Aus Dr. Gustav Schmidts Beiträgen zur Gesch. d. Hnssitenkriege oc. S. 187.) Wier thun uch wiessen, das uns eygentlich unde war- haftige warnunge komen unde geschen ist, wy das die unglou- bigen Huessen unde ketzer, nemlich dy Preger mit andern iren helffern in grosser samenunge sten unde mit ganzer macht vor Egir heruzzihen unde sich in das land zcu-Doringen unde neme- lich vor uns lager wullen, uns zu benotigen, unde das dy andern Taborn unde Weysen der gemeyne des landes zu Behemen, dy bereite lange zyt hierusse in cristlichin landen ummegczogen unde Gubyn dy stait gewunnen, dy lute darynnen dirmordet unde uzgebrand haben unde nuwelichin auch in deme lande zcu Miessen vor Dresseden gewest sint unde sich nu aber weder zeu demeselben lande zcu Miessen keren unde wenden, als uns des auch warhaftige schrift unde botschaft komen ist von andern orten her, zu den obgen. Pregern unde ire gesellschaft fuge werden, nachdeme sy sich des also eygentlich mit eynander vor- eynet haben, als wier des warhafticlich berichtet sint. Hierumbe so bieten wier uwer liebe mit ganzem fliesse, das ir deme almechtigen gote zu lobe unde zcu eren, der heiligen cristen- heit zu sterckunge unde uns zcu hulffe unde rettunge, uch dar- czu schigke unde also anrichte wullet, so wier uwer liebe dar- umbe ander schrift unde botschaft thun werden, das ir uns dann mit reysigem gezuge unde mit werhaftigen luten zu wagen unde
69 614. 1429, Nov. 4 (Pressburg). König Sigmund ersucht den Ulrich von Rosenberg dringend, den Waffen- stillstand mit dem Herrn Krajiř zu verlängern. (Archlv Český, I, 30.) 615. 1429, Nov. 8 (Erfurt). Der Rath von Erfurt an den von Göttingen: da die Hussiten in Meissen und Thüringen einzubrechen beabsichtigen, so bittet er Letzteren, sich zur Hilfeleistung bereit zu machen. (Aus Dr. Gustav Schmidts Beiträgen zur Gesch. d. Hnssitenkriege oc. S. 187.) Wier thun uch wiessen, das uns eygentlich unde war- haftige warnunge komen unde geschen ist, wy das die unglou- bigen Huessen unde ketzer, nemlich dy Preger mit andern iren helffern in grosser samenunge sten unde mit ganzer macht vor Egir heruzzihen unde sich in das land zcu-Doringen unde neme- lich vor uns lager wullen, uns zu benotigen, unde das dy andern Taborn unde Weysen der gemeyne des landes zu Behemen, dy bereite lange zyt hierusse in cristlichin landen ummegczogen unde Gubyn dy stait gewunnen, dy lute darynnen dirmordet unde uzgebrand haben unde nuwelichin auch in deme lande zcu Miessen vor Dresseden gewest sint unde sich nu aber weder zeu demeselben lande zcu Miessen keren unde wenden, als uns des auch warhaftige schrift unde botschaft komen ist von andern orten her, zu den obgen. Pregern unde ire gesellschaft fuge werden, nachdeme sy sich des also eygentlich mit eynander vor- eynet haben, als wier des warhafticlich berichtet sint. Hierumbe so bieten wier uwer liebe mit ganzem fliesse, das ir deme almechtigen gote zu lobe unde zcu eren, der heiligen cristen- heit zu sterckunge unde uns zcu hulffe unde rettunge, uch dar- czu schigke unde also anrichte wullet, so wier uwer liebe dar- umbe ander schrift unde botschaft thun werden, das ir uns dann mit reysigem gezuge unde mit werhaftigen luten zu wagen unde
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70 zcu fusse, mit buchsen unde armborsten, so ir allirsterckest moget, zu hulffe kome wullet, uf das wier den vordampten bosen ketzern mit der hulfe des almechtigen gotes, uwer unde ander unsser lieben hern unde frunde solches ires bosen willen weder- stehen unde geschutze mogen — — unde uns auch von stund zewene redeliche buchsenmeister, dy sich gissins unde schiessen wol vorwissen unde vorstehen, senden, den wier der arbeit wol lone wullen. — 616. 1429, Nov. 13 (Regensburg). Heinrich Welder an den Rath von Frankfurt: Nachricht von der Reise der Kurfürsten von Mainz und Brandenburg und anderer Herren zum Könige nach Wien (und Pressburg), so wie von den neuesten Kriegsvor- fällen. (Ex orig. arch. Francofurt.) Den Ersamen vorsichtigen Burgermeistern vnd Rade zu Frankford minen besundern lieben herren. Minen schuldigen willigen dinst zuuor, Ersamen lieben herren. Wissit das mins herren von Mencze Gnade vnd min herre von Brandenburg uff gestirnt Samsztaig her gen Reigens- purg wole kommen sint vnd meinen mit der gots hulffe uff morgen Mantaig zu schiffe verrer gen Wyenne zu faren vnd saget man das vnsir herre der konig sich mins herren von Mencze zukunfft faste erfrauwe vnd selbis eme herburge zu wyne hait dûn bestellen vnd meine eme solicher Reisze nemmir zu uergessen. So ist mein herre von Mencze auch faste darzu willig vnd hait sich sere gebeszirt uff deme wege das er etwann zu pherde Inrydet vnd wole gen vnd steen maig, vnd meinet auch obe isz noit wurde vnserme herren dem konige In Vngern zu volgen vnd sprichet mochte er mit siner Reyse der Cristen- heide vnd deme lande nocz vnd fridde geschaffen er wolte gerne nemmir widder zu lande kommen, vnd wil nit das man eme davone Rade. Auch czyhent mit eme mines herren von Trere vnd herczoge Ludewiges frunde so schicket min herre von Saszen sine fründe wand er selbis nit kommen maig vmb das die keczer von Behemen ubir en trifftlichen geczogen sint vnd
70 zcu fusse, mit buchsen unde armborsten, so ir allirsterckest moget, zu hulffe kome wullet, uf das wier den vordampten bosen ketzern mit der hulfe des almechtigen gotes, uwer unde ander unsser lieben hern unde frunde solches ires bosen willen weder- stehen unde geschutze mogen — — unde uns auch von stund zewene redeliche buchsenmeister, dy sich gissins unde schiessen wol vorwissen unde vorstehen, senden, den wier der arbeit wol lone wullen. — 616. 1429, Nov. 13 (Regensburg). Heinrich Welder an den Rath von Frankfurt: Nachricht von der Reise der Kurfürsten von Mainz und Brandenburg und anderer Herren zum Könige nach Wien (und Pressburg), so wie von den neuesten Kriegsvor- fällen. (Ex orig. arch. Francofurt.) Den Ersamen vorsichtigen Burgermeistern vnd Rade zu Frankford minen besundern lieben herren. Minen schuldigen willigen dinst zuuor, Ersamen lieben herren. Wissit das mins herren von Mencze Gnade vnd min herre von Brandenburg uff gestirnt Samsztaig her gen Reigens- purg wole kommen sint vnd meinen mit der gots hulffe uff morgen Mantaig zu schiffe verrer gen Wyenne zu faren vnd saget man das vnsir herre der konig sich mins herren von Mencze zukunfft faste erfrauwe vnd selbis eme herburge zu wyne hait dûn bestellen vnd meine eme solicher Reisze nemmir zu uergessen. So ist mein herre von Mencze auch faste darzu willig vnd hait sich sere gebeszirt uff deme wege das er etwann zu pherde Inrydet vnd wole gen vnd steen maig, vnd meinet auch obe isz noit wurde vnserme herren dem konige In Vngern zu volgen vnd sprichet mochte er mit siner Reyse der Cristen- heide vnd deme lande nocz vnd fridde geschaffen er wolte gerne nemmir widder zu lande kommen, vnd wil nit das man eme davone Rade. Auch czyhent mit eme mines herren von Trere vnd herczoge Ludewiges frunde so schicket min herre von Saszen sine fründe wand er selbis nit kommen maig vmb das die keczer von Behemen ubir en trifftlichen geczogen sint vnd
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71 eme eine stad genant Kobin uff Simonis vnd Jude (28 Oct.) neste vergangen angewonnen verhert vnd uszgebrant hannt als mime herren deme Marggraffen obgenant geschriben ist den briff ich zu Norenberg horte leszen, dar Inne auch stünd das die sinen einen gefangen vnd vff das hoeste versucht haben der bekennet das vnder der keczern mee dann IIII° linen webir woln webir vnd kursenerknechte sien vszgesand In stede vnd lande anzulegen vnd vnglucke zu machen. Auch so waren der huszen wol uff III° hie by lande ubir den walt kommen an eime Orte heiszet In der hûllen des werffen sich uff her- czoge hanszen diner vnd andere Ritter vnd knechte mit etwas fuszgengern vnd haind der selben huszen uff LXX vnd mee erslagen vnd XXIIII gefangen. vnd sint alle Reysige vnd tryff- tige lute gewest vnd gute pherde vnd hornesch gehabt hant vnd das geschach uff fritage noch allerheilgen tage (4 Nov.) Auch noch meinunge mins herren schicken ich uch den knecht vnd pherde widder wand zu kostliche were soliche pherde uff und abezufaren villichte hilfft mir got auch widder zu lande. Geben uff Suntag noch Martini. Heinrich Welder („von Regensburg“) („von Wyen“). 617. 1429, Nov. 15 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Johann von Bayern: freut sich des jüngsten Erfolgs gegen die Ketzer, kann aber zu einem neuen Anschlag gegen dieselben nicht mitwirken, da er in Folge ernster Mahnung seine Hilfe dem Herzoge von Sachsen zugesandt habe. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 200b.) Herczog Johannsen von Peyern. Gnediger Herre! Als vns ewr fürstenlich gnade verschriben hat, wie vnsers gnedigen Herren Herczog Wilhelmen, ewrs vettern vnd ewer gnaden dienern yeczunt zu Beheim wol ge- lungen sey vnd den ketzern merklich scheden getan haben oc. das haben wir gern vnd mit sundern frewden vernomen. Vnd als denn ewr gnade fürbas berürt von eyns andern anslags wegen, des Ir eynig worden seyt, vnd begert vnsers greysigen
71 eme eine stad genant Kobin uff Simonis vnd Jude (28 Oct.) neste vergangen angewonnen verhert vnd uszgebrant hannt als mime herren deme Marggraffen obgenant geschriben ist den briff ich zu Norenberg horte leszen, dar Inne auch stünd das die sinen einen gefangen vnd vff das hoeste versucht haben der bekennet das vnder der keczern mee dann IIII° linen webir woln webir vnd kursenerknechte sien vszgesand In stede vnd lande anzulegen vnd vnglucke zu machen. Auch so waren der huszen wol uff III° hie by lande ubir den walt kommen an eime Orte heiszet In der hûllen des werffen sich uff her- czoge hanszen diner vnd andere Ritter vnd knechte mit etwas fuszgengern vnd haind der selben huszen uff LXX vnd mee erslagen vnd XXIIII gefangen. vnd sint alle Reysige vnd tryff- tige lute gewest vnd gute pherde vnd hornesch gehabt hant vnd das geschach uff fritage noch allerheilgen tage (4 Nov.) Auch noch meinunge mins herren schicken ich uch den knecht vnd pherde widder wand zu kostliche were soliche pherde uff und abezufaren villichte hilfft mir got auch widder zu lande. Geben uff Suntag noch Martini. Heinrich Welder („von Regensburg“) („von Wyen“). 617. 1429, Nov. 15 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Johann von Bayern: freut sich des jüngsten Erfolgs gegen die Ketzer, kann aber zu einem neuen Anschlag gegen dieselben nicht mitwirken, da er in Folge ernster Mahnung seine Hilfe dem Herzoge von Sachsen zugesandt habe. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 200b.) Herczog Johannsen von Peyern. Gnediger Herre! Als vns ewr fürstenlich gnade verschriben hat, wie vnsers gnedigen Herren Herczog Wilhelmen, ewrs vettern vnd ewer gnaden dienern yeczunt zu Beheim wol ge- lungen sey vnd den ketzern merklich scheden getan haben oc. das haben wir gern vnd mit sundern frewden vernomen. Vnd als denn ewr gnade fürbas berürt von eyns andern anslags wegen, des Ir eynig worden seyt, vnd begert vnsers greysigen
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72 zewgs auch darczu zu leihen vnd zu schicken oc. Tun wir ewern fürstenlichen gnaden zu wissen, daz vns vnser gnedig Herren .... die Herczogen von Sachsen von mercklicher warnung vnd überziehung wegen, die die Ketzer iren Landen vnd Lewten têten vnd tun wölten, nehst ernstlich verschriben ermant vnd begert haben, Iren gnaden vnsern greysigen zewg zu leihen vnd zu schiken, des auch wir also willig gewesen seyn, vnd getan haben, vnd seyn dieselben vnser dienere in den nehstuergangen wochen angeritten. Darumb bitten wir ewr fürstenlich gnade mit fleisz, das gnediclich vnd in gut von vns aufezunemen, als oc. Denn wo wir ewern gnaden lieb oder dienst oc. Datum feria IIIa ante Elisabeth. 618. 1429, Nov. 28 (Marienburg). Der Hochmeister des deutschen Ordens in Preussen an seine Land-Com- thure: da neue Gefahren von Seite der Ketzer dem Lande drohen und dessen Wehrhaftmachung ausserordentliche Geldmittel fordert, so kündigt er, einem in Elbing gefassten Beschlusse gemäss, die Auslage einer neuen Getränkesteuer (Accise) an und gebietet Vorbereitungen dazu zu treffen. (Aus dem Königsberger Archive.) Hochmeister an die Komthure. Als euch wissentlich ist wie die Ketczer vnlanges gewest seyn In der Slesie vnd in Lawsitczer Lande vnd dor vmblang vaste cleglichen schaden mit morde brande vnd roube begangen haben bis etwas nohe Frankenfort gelegen In der alden marke die czugehoret dem hochgebornen Irlawchten herren Marggrafen Johann von Brandenburg vnd Burggrafen ezu Noremberg oc. So hat derselbe herre Marggrafe durch syne merkliche Botschaft vns itczunt lassen vorbrengen desse warnunge das dieselben Ketczer geruckt seyn keen Behemen wert vnd meynen mit allerley czubehorunge creftiger denn vor sich czu sterken vnd also czu fertigen das sy In dessem winter syner durchlauchti- keit land die aldemarke vnd ouch vnser lande wellen obirczihn vnd beschedigen vns anruffende vmb beistendikeit vnd hulfe dergleichen auch andere forsten vnd herrn den landen gesessen
72 zewgs auch darczu zu leihen vnd zu schicken oc. Tun wir ewern fürstenlichen gnaden zu wissen, daz vns vnser gnedig Herren .... die Herczogen von Sachsen von mercklicher warnung vnd überziehung wegen, die die Ketzer iren Landen vnd Lewten têten vnd tun wölten, nehst ernstlich verschriben ermant vnd begert haben, Iren gnaden vnsern greysigen zewg zu leihen vnd zu schiken, des auch wir also willig gewesen seyn, vnd getan haben, vnd seyn dieselben vnser dienere in den nehstuergangen wochen angeritten. Darumb bitten wir ewr fürstenlich gnade mit fleisz, das gnediclich vnd in gut von vns aufezunemen, als oc. Denn wo wir ewern gnaden lieb oder dienst oc. Datum feria IIIa ante Elisabeth. 618. 1429, Nov. 28 (Marienburg). Der Hochmeister des deutschen Ordens in Preussen an seine Land-Com- thure: da neue Gefahren von Seite der Ketzer dem Lande drohen und dessen Wehrhaftmachung ausserordentliche Geldmittel fordert, so kündigt er, einem in Elbing gefassten Beschlusse gemäss, die Auslage einer neuen Getränkesteuer (Accise) an und gebietet Vorbereitungen dazu zu treffen. (Aus dem Königsberger Archive.) Hochmeister an die Komthure. Als euch wissentlich ist wie die Ketczer vnlanges gewest seyn In der Slesie vnd in Lawsitczer Lande vnd dor vmblang vaste cleglichen schaden mit morde brande vnd roube begangen haben bis etwas nohe Frankenfort gelegen In der alden marke die czugehoret dem hochgebornen Irlawchten herren Marggrafen Johann von Brandenburg vnd Burggrafen ezu Noremberg oc. So hat derselbe herre Marggrafe durch syne merkliche Botschaft vns itczunt lassen vorbrengen desse warnunge das dieselben Ketczer geruckt seyn keen Behemen wert vnd meynen mit allerley czubehorunge creftiger denn vor sich czu sterken vnd also czu fertigen das sy In dessem winter syner durchlauchti- keit land die aldemarke vnd ouch vnser lande wellen obirczihn vnd beschedigen vns anruffende vmb beistendikeit vnd hulfe dergleichen auch andere forsten vnd herrn den landen gesessen
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73 vns haben angelegen die alsam sich mit gotes hulfe meynen czu schicken weder die Ketczer also das wir vns mit keyner redlichkeit entsetzen mogen vnd wellen en gerne vmb liebe des heiligen Christenthumes vmb beschutzunge der Christgloubigen vnd vmb bretunge synes gebenedieten namens hulflichen dorczu seyn mit den vnsern off das sie vnserm orden vnd dessen lande In noten dergleichen weder thun mit den eren. Nu kan Ider- mann wol irkennen das sulche beleitunge nicht wol geschen mag anne vnmesige czugehorunge geldes vnd gutes, wurde wir nu dem lande anmutten eyn geschos, So ist ydermann dorczu vnwillig vnd claget das her is nicht vermoge, Solden wir ouch alsam bleiben vngewarnet vnd vormerket wurden also bekommert das wurde dessen Inwonern vnczweiulich seyn eyn irschregnisse vnd den Ketczern vnsern vinden eyne sterke vnd synt vnsern gewissen tag vnd nacht twinget als wir ouch vor gote scholdig seyn dis arme land czu besorgen, so haben wir mit eyntrech- tigem vnd wolbedachtem vnser Gebitiger rathe letczt czum El- binge vnser hern den Prelaten vnd ouch desses landes wegsten vom lande vnd steten dy vff die czith mit vns do vorsamelt woren offenbarlich czu irkennen gegeben vnsere not vnd gebre- chen vnd wie wir ouch nicht besser wege noch weise wosten noch hutestages die nicht fuglicher vssinen mogen wy man gelt czu wege brochte denn durch die Czeisze nord alleyne von getrencke In Steten dorffern vnd kretczmen vf dem lande vnd nicht von ander weme vnd ouch das die Czisze so gelimplichen wurde gesaczt als das allerbeqwemlichste geschen mochte czu sulcher czeith werende als das notdurftig wurde seyn vnd — abeczulegen noch irkentnisse des landes vnd der Stete das vmmer ane eyns ydermanns beschwerunge went so wol der Koufmann der gast der vswendige vnd eyn iczlicher der desse land besuchte musten dorczu fo so vil thun als die Inwoner als das wol moglich ist, vnser entliche meynunge stet daruff als wirs ouch off die czeith vorgeben das eyne icliche stad cleyn vnd gros von alle den gelde das in erer stad gefyle solde do von die helfte behalden dormete sie ere Stad mochten bessern mit lewten wen is not tete bemannen den vorbrannten vnd not- durftigen czu stewer komen Botschaft vsczurichten vnd destebas vnd getrulicher dorbey dynen mochten vnd sust vil vsrichtunge
73 vns haben angelegen die alsam sich mit gotes hulfe meynen czu schicken weder die Ketczer also das wir vns mit keyner redlichkeit entsetzen mogen vnd wellen en gerne vmb liebe des heiligen Christenthumes vmb beschutzunge der Christgloubigen vnd vmb bretunge synes gebenedieten namens hulflichen dorczu seyn mit den vnsern off das sie vnserm orden vnd dessen lande In noten dergleichen weder thun mit den eren. Nu kan Ider- mann wol irkennen das sulche beleitunge nicht wol geschen mag anne vnmesige czugehorunge geldes vnd gutes, wurde wir nu dem lande anmutten eyn geschos, So ist ydermann dorczu vnwillig vnd claget das her is nicht vermoge, Solden wir ouch alsam bleiben vngewarnet vnd vormerket wurden also bekommert das wurde dessen Inwonern vnczweiulich seyn eyn irschregnisse vnd den Ketczern vnsern vinden eyne sterke vnd synt vnsern gewissen tag vnd nacht twinget als wir ouch vor gote scholdig seyn dis arme land czu besorgen, so haben wir mit eyntrech- tigem vnd wolbedachtem vnser Gebitiger rathe letczt czum El- binge vnser hern den Prelaten vnd ouch desses landes wegsten vom lande vnd steten dy vff die czith mit vns do vorsamelt woren offenbarlich czu irkennen gegeben vnsere not vnd gebre- chen vnd wie wir ouch nicht besser wege noch weise wosten noch hutestages die nicht fuglicher vssinen mogen wy man gelt czu wege brochte denn durch die Czeisze nord alleyne von getrencke In Steten dorffern vnd kretczmen vf dem lande vnd nicht von ander weme vnd ouch das die Czisze so gelimplichen wurde gesaczt als das allerbeqwemlichste geschen mochte czu sulcher czeith werende als das notdurftig wurde seyn vnd — abeczulegen noch irkentnisse des landes vnd der Stete das vmmer ane eyns ydermanns beschwerunge went so wol der Koufmann der gast der vswendige vnd eyn iczlicher der desse land besuchte musten dorczu fo so vil thun als die Inwoner als das wol moglich ist, vnser entliche meynunge stet daruff als wirs ouch off die czeith vorgeben das eyne icliche stad cleyn vnd gros von alle den gelde das in erer stad gefyle solde do von die helfte behalden dormete sie ere Stad mochten bessern mit lewten wen is not tete bemannen den vorbrannten vnd not- durftigen czu stewer komen Botschaft vsczurichten vnd destebas vnd getrulicher dorbey dynen mochten vnd sust vil vsrichtunge
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74 thun vnd gutes mete schoffen die czu lang weren alsam czu erczelen. Sost welden wir schicken In iclichem gebitte eynen vnsers ordens dorczu eynen vnser getruwen vom lande vnd ouch eynen desselben gebites stete die dry solden die andere helfte vfheben vnd getrulichen bewaren nicht alleyne czu vnserm vnd vnsers ordens Sunder czu desses ganczen landes nutcze wenden vnd keren als czu kostlicher Botschaft czu Krigen vnd der gleichen vf das das land mit geschos nicht durfte besweret werden. Hir vmb so bitten wir euch mit fleissiger beuelunge bebotet vor euch sunderlich die wegsten vnd eldesten vom lande euwers gebites gebet en vor czu betrachten den gedrank des heiligen Cristenthums die verliche besorgunge der Ketczer vnd ander mancherley bekomernisse desses landes, dornehste irczelet en alle die vorgeschreben articulos vnd stucke als ir bedeut- lichste vnd beste moget vnd bestellet is entlich mit en also das sy eyn sulchs czu In nemen vnd is getrulich obirwegen was czu thun sy czu sulcher Czeisze oflegunge vnd des geldes vorsame- lunge vnd was fromens vnd nutczes douon beqweme vnd dor- nehst mit eyntracht czwene ader eynen noch euwerm irkentnisse von Irer aller wegen volmechtig also vsrichten das die by vns seyn czum Elbinge als ny vom donrstag nohestkomenden vort obir vierczehn tagen vf den obent das wirt seyn der neheste donrstag noch Lucie (15 Dec.) vnd vns vnd vnsern Gebietigern von der beslissung Irer aller volbort ane weder czurucke be- ruffung eyne vnuorczogene entliche entwert denn geben, dor- nehst brenget is ouch mit den cleynen Steten euwirs gebittes vnd beleits dormete In aller weisze als do obene mit den Erbar- lewten vom lande ist vsgedruckt doch also das sie euch ere meinunge sagen vnd selber do heme bleiben vnd nicht dorfen die eren czu vns senden. Den funff houptsteten desses landes haben wirs selber vorgegeben thut lieber her A... euwer gantcz vormogen hirby vnd ouch sulchen fleis das nymand sich ent- schuldigen moge Is sy ein solicher noch so clar nicht vsgerichtet do thut ir vnsern Gebietigern sunderliche beheglichkeit ane vnd gros czu dancke. Gegeben czu Marienburg am Montag vor Andree Im XIIIIC vnd XXIX Jare.
74 thun vnd gutes mete schoffen die czu lang weren alsam czu erczelen. Sost welden wir schicken In iclichem gebitte eynen vnsers ordens dorczu eynen vnser getruwen vom lande vnd ouch eynen desselben gebites stete die dry solden die andere helfte vfheben vnd getrulichen bewaren nicht alleyne czu vnserm vnd vnsers ordens Sunder czu desses ganczen landes nutcze wenden vnd keren als czu kostlicher Botschaft czu Krigen vnd der gleichen vf das das land mit geschos nicht durfte besweret werden. Hir vmb so bitten wir euch mit fleissiger beuelunge bebotet vor euch sunderlich die wegsten vnd eldesten vom lande euwers gebites gebet en vor czu betrachten den gedrank des heiligen Cristenthums die verliche besorgunge der Ketczer vnd ander mancherley bekomernisse desses landes, dornehste irczelet en alle die vorgeschreben articulos vnd stucke als ir bedeut- lichste vnd beste moget vnd bestellet is entlich mit en also das sy eyn sulchs czu In nemen vnd is getrulich obirwegen was czu thun sy czu sulcher Czeisze oflegunge vnd des geldes vorsame- lunge vnd was fromens vnd nutczes douon beqweme vnd dor- nehst mit eyntracht czwene ader eynen noch euwerm irkentnisse von Irer aller wegen volmechtig also vsrichten das die by vns seyn czum Elbinge als ny vom donrstag nohestkomenden vort obir vierczehn tagen vf den obent das wirt seyn der neheste donrstag noch Lucie (15 Dec.) vnd vns vnd vnsern Gebietigern von der beslissung Irer aller volbort ane weder czurucke be- ruffung eyne vnuorczogene entliche entwert denn geben, dor- nehst brenget is ouch mit den cleynen Steten euwirs gebittes vnd beleits dormete In aller weisze als do obene mit den Erbar- lewten vom lande ist vsgedruckt doch also das sie euch ere meinunge sagen vnd selber do heme bleiben vnd nicht dorfen die eren czu vns senden. Den funff houptsteten desses landes haben wirs selber vorgegeben thut lieber her A... euwer gantcz vormogen hirby vnd ouch sulchen fleis das nymand sich ent- schuldigen moge Is sy ein solicher noch so clar nicht vsgerichtet do thut ir vnsern Gebietigern sunderliche beheglichkeit ane vnd gros czu dancke. Gegeben czu Marienburg am Montag vor Andree Im XIIIIC vnd XXIX Jare.
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75 619. 1429, Dec. 6. Die Vögte zu Voitsberg und Schöneck an den Rath von Eger: berichten dass sie auf eine den Herzogen von Sachsen zugekommene Warnung, die Taborer gedenken nach Sachsen zu ziehen, mit einem Theile ihrer Rei- sigen dahin aufgebrochen sind, und bitten, durch Kundschafter zu er- fahren, wohin sich die Böhmen eigentlich wenden wollen. (Orig. arch. clv. Egrae.) Vnsern freuntlichen dinst zcuuor. Lieben freunde. Als ir vns geschriben habt von der keczere wegin, das habin wir wol vernomen, vnd thun euch zcu wissen, das vns vnsere gnedigen herren von Sachsen auch von der ketczere wegin geschriben haben, wie das in eygentliche warnunge komen ist, das sy gencz- lich in ire lande meynen vnd die zcu uorterben, dorumben ich Nickel mich auf disen nehsten freytag mit dem reysigen ge- czewge eyns teils erheben vnd zcu iren gnaden reyten vnd hinder mir vmb gancze folge, ab der not sein wirt das die geschyt bestellen muss, dorumb so biten wir euch freuntlich, von vnser gnedigen herren wegin euwer kuntschaft zcu den ketzern zcu bestellen, vnd so ir eigentlichst môget zcu erfarn, auf welchen ort sy sich genczlich meynen zcu keren. Vnd wen ir das also erfuret, das ir vns das eigentlich pey tage vnd nach ane sewmen gein Voitsperg wollet schreiben, doran tut ir vn- sern gnedigen herren sunderlich zcu dancke vnd wolgefallen vnd wollen es gerne verdinen. Gegeben am dinstage an Sende Nicolasstage anno oc. XXIX°. Nickel vnd Hanns von Wolferstorff voite zcu Voitsperg vnd Schoneck. Den ersamen, weisen burgermeister vnd rate der stat zcu Eger vnsern guten freunden. dd.
75 619. 1429, Dec. 6. Die Vögte zu Voitsberg und Schöneck an den Rath von Eger: berichten dass sie auf eine den Herzogen von Sachsen zugekommene Warnung, die Taborer gedenken nach Sachsen zu ziehen, mit einem Theile ihrer Rei- sigen dahin aufgebrochen sind, und bitten, durch Kundschafter zu er- fahren, wohin sich die Böhmen eigentlich wenden wollen. (Orig. arch. clv. Egrae.) Vnsern freuntlichen dinst zcuuor. Lieben freunde. Als ir vns geschriben habt von der keczere wegin, das habin wir wol vernomen, vnd thun euch zcu wissen, das vns vnsere gnedigen herren von Sachsen auch von der ketczere wegin geschriben haben, wie das in eygentliche warnunge komen ist, das sy gencz- lich in ire lande meynen vnd die zcu uorterben, dorumben ich Nickel mich auf disen nehsten freytag mit dem reysigen ge- czewge eyns teils erheben vnd zcu iren gnaden reyten vnd hinder mir vmb gancze folge, ab der not sein wirt das die geschyt bestellen muss, dorumb so biten wir euch freuntlich, von vnser gnedigen herren wegin euwer kuntschaft zcu den ketzern zcu bestellen, vnd so ir eigentlichst môget zcu erfarn, auf welchen ort sy sich genczlich meynen zcu keren. Vnd wen ir das also erfuret, das ir vns das eigentlich pey tage vnd nach ane sewmen gein Voitsperg wollet schreiben, doran tut ir vn- sern gnedigen herren sunderlich zcu dancke vnd wolgefallen vnd wollen es gerne verdinen. Gegeben am dinstage an Sende Nicolasstage anno oc. XXIX°. Nickel vnd Hanns von Wolferstorff voite zcu Voitsperg vnd Schoneck. Den ersamen, weisen burgermeister vnd rate der stat zcu Eger vnsern guten freunden. dd.
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76 620. 1429, Dec. 6 (Königswart). Der Vogt auf Königswart an den Rath von Eger: Nachrichten aus Böhmen theile er durch einen Boten mit, und bittet im Falle der Noth um Unterstützung. (Orig. arch. civ. Egrae.) Mein freuntlichen dinst czuuor. Ersamen, weissen, lieben hern vnd freund. Es ist Sigmund Thosse als nechten von Pemen komen vnd hat mir eczwas sach gesagt, das ich euch schold schreiben. Nu ist mir suliche sach nicht alle fugsam czu schreiben, vnd kan sein auch als noch notorft nicht ge- schreiben vnd hab in dorvmb czu euch gesant euch in geheim czu vnterrichten, das ir euch in ewer nothorft darnoch richt vnd der heiligen kristenheit bestes dorin derekent vnd furnemt oc. Auch lieben hern, als ir wol wist das meins herrn genad iczunt nicht in dem land ist vnd sich dy sach widerwertikeit gross macht, so hab ich ezwey sloss czu besorgen, ab mir ichtes pruch word vnd euch dorumb anlanget pit ich euch von meins gnedigen hern vnd der h. cristenheit wegen vnd willen, ir wolt mein hern mit andern frum lewten, dy ich von meins hern wegen pey mir hab euch gutlich dorin derweissen vnd hulflich sein, das wil ich euch vor meins hern genad dancken vnd das freuntlich vmb euch vordinen. Geben am Sent Nicku- loes tag anno oc. XXVIIII°. Niclas Fross voit auff Kunigesswarth. Dem ersamen, weissen porgermeister, rat der stat ezu Eger meinen liben hern vnd freunden.
76 620. 1429, Dec. 6 (Königswart). Der Vogt auf Königswart an den Rath von Eger: Nachrichten aus Böhmen theile er durch einen Boten mit, und bittet im Falle der Noth um Unterstützung. (Orig. arch. civ. Egrae.) Mein freuntlichen dinst czuuor. Ersamen, weissen, lieben hern vnd freund. Es ist Sigmund Thosse als nechten von Pemen komen vnd hat mir eczwas sach gesagt, das ich euch schold schreiben. Nu ist mir suliche sach nicht alle fugsam czu schreiben, vnd kan sein auch als noch notorft nicht ge- schreiben vnd hab in dorvmb czu euch gesant euch in geheim czu vnterrichten, das ir euch in ewer nothorft darnoch richt vnd der heiligen kristenheit bestes dorin derekent vnd furnemt oc. Auch lieben hern, als ir wol wist das meins herrn genad iczunt nicht in dem land ist vnd sich dy sach widerwertikeit gross macht, so hab ich ezwey sloss czu besorgen, ab mir ichtes pruch word vnd euch dorumb anlanget pit ich euch von meins gnedigen hern vnd der h. cristenheit wegen vnd willen, ir wolt mein hern mit andern frum lewten, dy ich von meins hern wegen pey mir hab euch gutlich dorin derweissen vnd hulflich sein, das wil ich euch vor meins hern genad dancken vnd das freuntlich vmb euch vordinen. Geben am Sent Nicku- loes tag anno oc. XXVIIII°. Niclas Fross voit auff Kunigesswarth. Dem ersamen, weissen porgermeister, rat der stat ezu Eger meinen liben hern vnd freunden.
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77 621. 1429, Dec. 12 (Senftenberg). Hans von Polenz an die Vorstände der Sechslande und Städte: Nachricht von der in Prag erfolgten Einigung sämmtlicher hussitischen Parteien zu einem grossen Kriegszuge in ihre Länder, und Anweisung, was sie nun zu thun hätten. (Scultetus II, 86b [ann. 1429].) Hannus von Polentz, voyt zu Lusitz. Dem wolgebornen vnd Edlen H. Hinriche Burggraffin zu Myssin oc. H. Albrechte von Colditz Landmannen vnd Rathmannen der 6 land vnd Stete, Budissin oc. mynen liben Herren vnd fründen oc. Ich thu uch zu wissin, das mir also hizt vmb den ersten Sloff, botschafft kommen ist von Behmen, der ich gantz gleube, das die Weysen vnd die Thaborn gantz eynis sind als vor eynen Man, das sy nu bis sontag (11 Dec) vff eynem Tag sullen sien zu Prage, vnd sullen des beslissen vnd mit briffen vnder andern worten, wess sy ein würden, das es daby bleybe. Das wird der Procop vff dem Tage mit seins selbist leybe sein. Vnd die Weisen sind gereit von iren mithelffern also gescheiden, das sy mit alle irer macht, mit sampt den Thaborn, nuwen vnd alden wullin vffsien vnd meinen zu zihen in die 6 Stete vnd da zu besetzen die Sittau vnd die Lobaw vnd fürder in deme Land zu gewinnen was sy künnen. Liben Herren vnd fründe. Von den 6 Landen vnd Steten werdet ir nue dencken, dass 400 werhafftige von uch in die stad gwâmen. Ich welde ryten vnd besuchen, noch vor desin Heiligen tagen mynen Herren von Sachsen wo ich den finde, vnd hoffte mit em vortzubrengen, das her uch 200 werhafftiger lüte, in dy stat zur Sittaw sendin würde. Vnd werdet da eyne mit mynem H. dem Burggraffen, das uch der von mynis H. des Landgraffen, weder not thun würde: Vnd ob der Zog uff gene sietin in ere Land gehin würde, uff eyn ander Zyt, das ir en- weder 300 werhaffte weldet senden, in der drier Stete eine, friberg, Pirne ader Dreszden: vod wy ir uch des mit mynem H. dem Burggrafin voreynet vmb die Kest, wer deme andern die synen sente oc.
77 621. 1429, Dec. 12 (Senftenberg). Hans von Polenz an die Vorstände der Sechslande und Städte: Nachricht von der in Prag erfolgten Einigung sämmtlicher hussitischen Parteien zu einem grossen Kriegszuge in ihre Länder, und Anweisung, was sie nun zu thun hätten. (Scultetus II, 86b [ann. 1429].) Hannus von Polentz, voyt zu Lusitz. Dem wolgebornen vnd Edlen H. Hinriche Burggraffin zu Myssin oc. H. Albrechte von Colditz Landmannen vnd Rathmannen der 6 land vnd Stete, Budissin oc. mynen liben Herren vnd fründen oc. Ich thu uch zu wissin, das mir also hizt vmb den ersten Sloff, botschafft kommen ist von Behmen, der ich gantz gleube, das die Weysen vnd die Thaborn gantz eynis sind als vor eynen Man, das sy nu bis sontag (11 Dec) vff eynem Tag sullen sien zu Prage, vnd sullen des beslissen vnd mit briffen vnder andern worten, wess sy ein würden, das es daby bleybe. Das wird der Procop vff dem Tage mit seins selbist leybe sein. Vnd die Weisen sind gereit von iren mithelffern also gescheiden, das sy mit alle irer macht, mit sampt den Thaborn, nuwen vnd alden wullin vffsien vnd meinen zu zihen in die 6 Stete vnd da zu besetzen die Sittau vnd die Lobaw vnd fürder in deme Land zu gewinnen was sy künnen. Liben Herren vnd fründe. Von den 6 Landen vnd Steten werdet ir nue dencken, dass 400 werhafftige von uch in die stad gwâmen. Ich welde ryten vnd besuchen, noch vor desin Heiligen tagen mynen Herren von Sachsen wo ich den finde, vnd hoffte mit em vortzubrengen, das her uch 200 werhafftiger lüte, in dy stat zur Sittaw sendin würde. Vnd werdet da eyne mit mynem H. dem Burggraffen, das uch der von mynis H. des Landgraffen, weder not thun würde: Vnd ob der Zog uff gene sietin in ere Land gehin würde, uff eyn ander Zyt, das ir en- weder 300 werhaffte weldet senden, in der drier Stete eine, friberg, Pirne ader Dreszden: vod wy ir uch des mit mynem H. dem Burggrafin voreynet vmb die Kest, wer deme andern die synen sente oc.
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78 Libin Herren vnd fründe, Ich habe keynen Zog noch nicht vornommen in dese lande, an deme sy also gelegin. Darumb so bete ich uch das beste davor zu gedencken oc. So düncket mich gut, ir wullit zwene Rathmanne von Budissin vnd von Gorlitz, namelichin Hanse Puntzel vnd Hannse Kanitz, ab dy da nicht weren, ander zwene zu mir senden. Als balde ir uch sy zu Bischoffwerde schiedet kegin Senfftinberg. Vnd sagit Nickel von Polentz mynem Vettern, des her mit en riete, So wil ich sy wedir von mir lassen geleitin biss kegen Camentz odir kegin Hewirsswerde oc. Kunde ich geryten, ich wolt is vngerne vorhaldin habin, So ist mirs nicht zu thun, das ich in desin laufftin varen solde. Geben zu Senfftenberg am montage vor mitternacht zwischon 10 vnd 11 nach conceptionis Marie (s. a.). 622. 1429, Dec. 12 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den Grafen Ludwig zu Öttingen: theilt ihm in Abschrift drei Warnungsbriefe mit, die er über den bevorstchenden Hussiten-Feldzug erhalten. (Nürnberger Missiv-Buch VIII, fol. 206b.) Hern Ludwigen, grafen zu Öttingen, Hofmeister oc. Gnediger Herre! Vns seyn kürczlich von vnsern gnedigen Herren.... den Herczogen von Sachsen vnd von den von Eger zwee brief komen. So ist vns auf hewt aber ein brief von den vorgenanten vnsern Herren von Sachsen komen, darynn sie vns schreiben, vnd Hilff begern von teglicher warnung wegen die In geschehe, daz die ketzer vnd Hussen sie ye übertziehen wellen; als wir denn ewern gnaden derselb dreyer brief abschrift hierynnen verslossen schicken, wolten wir niht lassen, wir wölten das ewern gnaden in gut also verkunden, daz sich ewr gnad darnach west zu bedenken vnd dartzu zu tun, als denn ewr gnad not vnd gut wirdt dunken. Denn wo wir ewern gnaden Lieb oder Dienst oc. Datum feria IIa ante Lucye.
78 Libin Herren vnd fründe, Ich habe keynen Zog noch nicht vornommen in dese lande, an deme sy also gelegin. Darumb so bete ich uch das beste davor zu gedencken oc. So düncket mich gut, ir wullit zwene Rathmanne von Budissin vnd von Gorlitz, namelichin Hanse Puntzel vnd Hannse Kanitz, ab dy da nicht weren, ander zwene zu mir senden. Als balde ir uch sy zu Bischoffwerde schiedet kegin Senfftinberg. Vnd sagit Nickel von Polentz mynem Vettern, des her mit en riete, So wil ich sy wedir von mir lassen geleitin biss kegen Camentz odir kegin Hewirsswerde oc. Kunde ich geryten, ich wolt is vngerne vorhaldin habin, So ist mirs nicht zu thun, das ich in desin laufftin varen solde. Geben zu Senfftenberg am montage vor mitternacht zwischon 10 vnd 11 nach conceptionis Marie (s. a.). 622. 1429, Dec. 12 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den Grafen Ludwig zu Öttingen: theilt ihm in Abschrift drei Warnungsbriefe mit, die er über den bevorstchenden Hussiten-Feldzug erhalten. (Nürnberger Missiv-Buch VIII, fol. 206b.) Hern Ludwigen, grafen zu Öttingen, Hofmeister oc. Gnediger Herre! Vns seyn kürczlich von vnsern gnedigen Herren.... den Herczogen von Sachsen vnd von den von Eger zwee brief komen. So ist vns auf hewt aber ein brief von den vorgenanten vnsern Herren von Sachsen komen, darynn sie vns schreiben, vnd Hilff begern von teglicher warnung wegen die In geschehe, daz die ketzer vnd Hussen sie ye übertziehen wellen; als wir denn ewern gnaden derselb dreyer brief abschrift hierynnen verslossen schicken, wolten wir niht lassen, wir wölten das ewern gnaden in gut also verkunden, daz sich ewr gnad darnach west zu bedenken vnd dartzu zu tun, als denn ewr gnad not vnd gut wirdt dunken. Denn wo wir ewern gnaden Lieb oder Dienst oc. Datum feria IIa ante Lucye.
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79 623. 1429, m. Dec. (Pressburg). Nachricht von den Verhandlungen der deutschen Reichsfürsten mit K. Sigmund in Pressburg, über Herstellung des gemeinen Friedens im Reiche oc. (Wenker apparatus p. 320.) Was zu Pressburg im Jahr 1429 gehandlt und verabschiedet worden. Also hat unser Herre der König uff mondag vor S. Niclaus dage (5 Dec.) viel und mancherley Redde verteilt und gehabt mit unserm Herren von Mentz, dem Marggraven von Branden- burg in Gegenwertickeit anderer unsern Herren der Kurfürsten Räte und darzu vor vielen Graven, Herren, Ritterschafft und auch der Stette Frunden und sie in solchen Reden gebeten, dass sie jm wolten helffen raten wie Friede und Gnade in Dutschen Landen zu bestellen sey, dann so fer vorhien ein gemeiner friede in Dutschen Landen bestalt und geordent were, desterbass mocht man darnach die unglaubigen Ketzer zu Beheym getilgen und Widerstand geben und redte sin Gnade forter daby, und was man nit hie zu Bresburg besliessen mocht dass man das in Dutschen Landen beslüsse, darby er mit syme selbist Libe sin wolt und gantze dutschen Lande darzu beruffen. Und also uff denselben Dag nach Mittendage, qwumen die fürsten und der Fürsten Räte und auch der Stätte Frunde by- einander, in unsers Herren von Mentz Hoff, sich zu under- sprechen uff ein Antwort unserer Herren dem Konig zu geben, uff sin vorgelecht Worte. Des schickte unser Herre der Konig den fürsten, Herren und der Stätte Frunden, den Hertzog von Osterich, die Bischoffe zu Agram und Passauwe, und den grossen Graffen zu Ungern, die erzalten Meynung unsers Herren des Konigs uff den forderigen Synne und schieden also von den Also finge unser Herre von Mentze an und fraget den Marg- graven von Brandenburg, was sin Rat und Meynung were, vff unsers Herren des Konigs Begerung, do antwort der Marggrave und sprache, wiewol es were, dass er und unser Herre von Mentze vor sich wol Macht hetten, enden und besliessen ein
79 623. 1429, m. Dec. (Pressburg). Nachricht von den Verhandlungen der deutschen Reichsfürsten mit K. Sigmund in Pressburg, über Herstellung des gemeinen Friedens im Reiche oc. (Wenker apparatus p. 320.) Was zu Pressburg im Jahr 1429 gehandlt und verabschiedet worden. Also hat unser Herre der König uff mondag vor S. Niclaus dage (5 Dec.) viel und mancherley Redde verteilt und gehabt mit unserm Herren von Mentz, dem Marggraven von Branden- burg in Gegenwertickeit anderer unsern Herren der Kurfürsten Räte und darzu vor vielen Graven, Herren, Ritterschafft und auch der Stette Frunden und sie in solchen Reden gebeten, dass sie jm wolten helffen raten wie Friede und Gnade in Dutschen Landen zu bestellen sey, dann so fer vorhien ein gemeiner friede in Dutschen Landen bestalt und geordent were, desterbass mocht man darnach die unglaubigen Ketzer zu Beheym getilgen und Widerstand geben und redte sin Gnade forter daby, und was man nit hie zu Bresburg besliessen mocht dass man das in Dutschen Landen beslüsse, darby er mit syme selbist Libe sin wolt und gantze dutschen Lande darzu beruffen. Und also uff denselben Dag nach Mittendage, qwumen die fürsten und der Fürsten Räte und auch der Stätte Frunde by- einander, in unsers Herren von Mentz Hoff, sich zu under- sprechen uff ein Antwort unserer Herren dem Konig zu geben, uff sin vorgelecht Worte. Des schickte unser Herre der Konig den fürsten, Herren und der Stätte Frunden, den Hertzog von Osterich, die Bischoffe zu Agram und Passauwe, und den grossen Graffen zu Ungern, die erzalten Meynung unsers Herren des Konigs uff den forderigen Synne und schieden also von den Also finge unser Herre von Mentze an und fraget den Marg- graven von Brandenburg, was sin Rat und Meynung were, vff unsers Herren des Konigs Begerung, do antwort der Marggrave und sprache, wiewol es were, dass er und unser Herre von Mentze vor sich wol Macht hetten, enden und besliessen ein
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80 gemeyn Frieden, So hetten sic doch nit Macht, andere viel grosser Fürsten, Graven und Herren in Dutschen Landen der keiner sin Botschafft hie hette, Auch versche er sich dass unser Herren der Kurfürsten Räte, kein vollen Gewalt hetten etwas in der Sachen hie zu besliessen und davon ducht in geraten sin, dass unser Herre der Konig off ein benannten Dag, mit sime selbist Lip, gen Nürenberg, oder gen Franckford, in Dutschen Lande qweme, und off denselben Dag vermanet und erfordert zu komen alle Fürsten, Graven, Herren, Ritterschaft und Stätte mit voller Macht do zu sin, er hofft der merer Teil solt zum Frieden geneigt sin, auch wolt er selbist by der Gerechte- keit bliben, und diss was auch Meynung unsers Herren von Mentze. Darnach fraget man der andern Korefürsten Räte, ob sie Macht hetten, des so gaben sie unsern Herren den zweyn Korefursten jr Meynung zu verstene, und dieselbe jr Antwort saget unser Herre von Mentz forter, offelich, sic hetten kein volle Gewalt off die Sache zu reden noch zu beslicssen, dan jren Herren weren die Puncte und Meynung nit eygentlich ge- schrieben worden, davon hetten sie auch von jren Herren keyn gantz Entphelnisse und blieben by unser Herren der zweyer Korefr. Meynung. Als fraget man der Stette Frunde, was sie in die Sache raten wolten und obe sie auch Macht hetten die Sachen helffen besliessen, des wart jn geantwort, jr Frunde hetten sie ussgefertiget off die Schrieffte, so jn durch unsern Herren den Konig bescheen were, und jr Frunde weren allewegen zu Friede und Gnade geneyget gewest, und noch hutis Dages und hetten auch Macht, daruss zu reden, dan man mocht es als weselich und glich vorhands nemen, sie hetten Gewalt das helffen besliessen, Es mocht aber so swerlich vorhanden ge- nommen werden, sie musten das hinder sich an jr Frunde brin- gen, doch als fer unser Herre der Konig an unser Herren der Fursten Meynung ein Gefallen hette, So hetten sic auch ein Gefallen darin, und also ist der Fursten, Herren und der Stätte Meynung zweyerley gewest, und hant die Fürsten nit ein gut Gefallen gehabt, dass der Stätte Frunde Meynung anderst ge- fallen ist, dann jr Meynung und redten es sey nit gut Nachge- burschaft. und als nu unsers Herren des Konigs Räte hörten, dass der Fürsten und der Stätte Meynung zweyerley was do
80 gemeyn Frieden, So hetten sic doch nit Macht, andere viel grosser Fürsten, Graven und Herren in Dutschen Landen der keiner sin Botschafft hie hette, Auch versche er sich dass unser Herren der Kurfürsten Räte, kein vollen Gewalt hetten etwas in der Sachen hie zu besliessen und davon ducht in geraten sin, dass unser Herre der Konig off ein benannten Dag, mit sime selbist Lip, gen Nürenberg, oder gen Franckford, in Dutschen Lande qweme, und off denselben Dag vermanet und erfordert zu komen alle Fürsten, Graven, Herren, Ritterschaft und Stätte mit voller Macht do zu sin, er hofft der merer Teil solt zum Frieden geneigt sin, auch wolt er selbist by der Gerechte- keit bliben, und diss was auch Meynung unsers Herren von Mentze. Darnach fraget man der andern Korefürsten Räte, ob sie Macht hetten, des so gaben sie unsern Herren den zweyn Korefursten jr Meynung zu verstene, und dieselbe jr Antwort saget unser Herre von Mentz forter, offelich, sic hetten kein volle Gewalt off die Sache zu reden noch zu beslicssen, dan jren Herren weren die Puncte und Meynung nit eygentlich ge- schrieben worden, davon hetten sie auch von jren Herren keyn gantz Entphelnisse und blieben by unser Herren der zweyer Korefr. Meynung. Als fraget man der Stette Frunde, was sie in die Sache raten wolten und obe sie auch Macht hetten die Sachen helffen besliessen, des wart jn geantwort, jr Frunde hetten sie ussgefertiget off die Schrieffte, so jn durch unsern Herren den Konig bescheen were, und jr Frunde weren allewegen zu Friede und Gnade geneyget gewest, und noch hutis Dages und hetten auch Macht, daruss zu reden, dan man mocht es als weselich und glich vorhands nemen, sie hetten Gewalt das helffen besliessen, Es mocht aber so swerlich vorhanden ge- nommen werden, sie musten das hinder sich an jr Frunde brin- gen, doch als fer unser Herre der Konig an unser Herren der Fursten Meynung ein Gefallen hette, So hetten sic auch ein Gefallen darin, und also ist der Fursten, Herren und der Stätte Meynung zweyerley gewest, und hant die Fürsten nit ein gut Gefallen gehabt, dass der Stätte Frunde Meynung anderst ge- fallen ist, dann jr Meynung und redten es sey nit gut Nachge- burschaft. und als nu unsers Herren des Konigs Räte hörten, dass der Fürsten und der Stätte Meynung zweyerley was do
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81 sprachen sie, dass iglicher Teyle sei Antwort unserm Herren dem Konig selbist gebe. Und also uff S. Niclaus Dag (6 Dec.) des Morgens, hant unsere Herren die Fursten jren Rat und Meynung unserm Herren dem Konig gesaget. Als das bescheen was, do redte unser Herre der Konig heymelich zu etliche der Stätte Frunden, Er wer wol underriechtet Meynung der Stette, also dass die Stette off die Zyt, jr Antwort nit sageten und ist versehelich unser Herre der Konig habe es den Stetten zum Besten getan, off dass sie nit quemen in Ungenade der Fursten. Als nu diss bescheen ist, do finge unser Herre der Konig an zu reden ein lange erbere vernunfftige treffeliche Rede, zum ersten, wie er in sei Schrifften und auch des forderigen Dags gerett und gemeldet hette, dass cs vor allen Dingen noit were, dass ein gemeiner Friede in Dutschen Landen bestalt würde und dass alle die da teden wider Gerechtigkeit, dass die nach jr getait, gestrafft würden in ein iglichen Cirkel, nach sime Rechten und dass die Straffe beschee von den Mynsten bis den Obirsten und redte daroff, etwie viel swerlicher und grosser Worte, den Herren von Wyns- berg antreffende und wie eyner were in einer Statt verwiset worden, und als derselbe sy komen in ein andere Statt, do haben sie ein Burgermeister uss jm gemacht, das alles unwese- lich sey, dass man nit straffet, das da straffbare ist und roret etwas off die Fürsten, dass sie hetten helffen machen die Rachtung zwüschen den von Wynsberg und den Stetten, off die Meynung, dass sie das billicher hetten helffen straffen, dann sie das mit Rachtung hetten helffen vertedingen, Auch retde unser Herre der Konig, dass sin Recht darin nit vertedingt sey, dann das Riche und er syn mit solicher Geschicht gerueret, geswechet und gebuwet worden. Und off unser Herren der Korefr. Ant- wort, retde unser Herre der Konig, dass jm in kein Wege fuk- lichen sy, off solich Meinung in Dutschen Lande zu komen, dann sin Meynung were, dass man vorhien sich underspreche und underretde off ein Forme, wie gemeyner Friede in Dutschen Landen zu bestellen sy, und dass dan iglicher Furste, Herre und Stette Boden, das hindersich heym bringe, dan yn hette vor Zyten von Herren von Cöllen darin gerett, dass er gen Nurenberg qweme, als er auch tede, daselbes were er in Hoff- 6
81 sprachen sie, dass iglicher Teyle sei Antwort unserm Herren dem Konig selbist gebe. Und also uff S. Niclaus Dag (6 Dec.) des Morgens, hant unsere Herren die Fursten jren Rat und Meynung unserm Herren dem Konig gesaget. Als das bescheen was, do redte unser Herre der Konig heymelich zu etliche der Stätte Frunden, Er wer wol underriechtet Meynung der Stette, also dass die Stette off die Zyt, jr Antwort nit sageten und ist versehelich unser Herre der Konig habe es den Stetten zum Besten getan, off dass sie nit quemen in Ungenade der Fursten. Als nu diss bescheen ist, do finge unser Herre der Konig an zu reden ein lange erbere vernunfftige treffeliche Rede, zum ersten, wie er in sei Schrifften und auch des forderigen Dags gerett und gemeldet hette, dass cs vor allen Dingen noit were, dass ein gemeiner Friede in Dutschen Landen bestalt würde und dass alle die da teden wider Gerechtigkeit, dass die nach jr getait, gestrafft würden in ein iglichen Cirkel, nach sime Rechten und dass die Straffe beschee von den Mynsten bis den Obirsten und redte daroff, etwie viel swerlicher und grosser Worte, den Herren von Wyns- berg antreffende und wie eyner were in einer Statt verwiset worden, und als derselbe sy komen in ein andere Statt, do haben sie ein Burgermeister uss jm gemacht, das alles unwese- lich sey, dass man nit straffet, das da straffbare ist und roret etwas off die Fürsten, dass sie hetten helffen machen die Rachtung zwüschen den von Wynsberg und den Stetten, off die Meynung, dass sie das billicher hetten helffen straffen, dann sie das mit Rachtung hetten helffen vertedingen, Auch retde unser Herre der Konig, dass sin Recht darin nit vertedingt sey, dann das Riche und er syn mit solicher Geschicht gerueret, geswechet und gebuwet worden. Und off unser Herren der Korefr. Ant- wort, retde unser Herre der Konig, dass jm in kein Wege fuk- lichen sy, off solich Meinung in Dutschen Lande zu komen, dann sin Meynung were, dass man vorhien sich underspreche und underretde off ein Forme, wie gemeyner Friede in Dutschen Landen zu bestellen sy, und dass dan iglicher Furste, Herre und Stette Boden, das hindersich heym bringe, dan yn hette vor Zyten von Herren von Cöllen darin gerett, dass er gen Nurenberg qweme, als er auch tede, daselbes were er in Hoff- 6
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82 nung, es solt eyn gemeyner Friede gemacht worden sin und do er langzyt do were, do muste er mit schanden davon ziehe, dann er konnte nustent do lobelichs enden noch besliessen und diewile lieden sin Lande in Ungern und anderswo grossen ver- derblichen Schaden, als mocht jm aber bescheen, er wüss noch nit gentzlich, ob der Friede den er mit den Dürcken habe, ge- halten werde, oder nit und davon also off ein Zwyfel in Dutschen Lande zu komen, duncke in nit beqwemlich noch fuglichen sin, dann so er hinuss qweme und nit wuste woruff er hinuss qweme, ist verschelich würde etwas begriffen, der Fürsten und auch der Stett Frunde eins Teils, mochten sprechen, sie musten das hinder sich bringen und also würde er aber nit schanden schei- den und er wolt gern eincr besser Meynung von allen Umb- stenden underwiset werden, dan würde etwas hie begrieffen und dass daruff Herren und Stette vorhien sich zu hauff beruffen und würden eins gemein Frieden einig, und liessen jn dan ein Tag wissen zu jn zu komen, so wolt er mit sine selbist Libe hinuss zu Dutschen Landen komen und das mit helffen besliessen und solt jm das nust nit benemen. Auch redte unser Herre der Konig, er wisse wol, dass jm in sin Grab nust nit mocht nachfolgen, wolt Got, dass jm ein gut namen und Lob in sin Grabe folget, er hette auch vor Zyten unsserm II. Vater dem Babest sin Romsche Krone gern offgesaget gehabt, do beducht jn auch, dass es nit glich zugene wolt, der Babest wolt in aber nit davon lassen, als sye auch noch hutis Dages sin Meynung, solt by sei gezyten Irrung und Unfriede entstene und den mit jm under die Erde faren, so were jm lieber er sagete den Kore- frn. das Romsche Riche uff, er hofft, er hette dannoch Brot in Ungern zu essen. Und also nach vielen Reden, sprach er zu leste, er wolt die Borde off sich laden und ein Verzeigenusse machen off den gemein Frieden, doch off unsere Herren der Kurfrn, Fürsten, Herren und Stette verbessern, sin Nottel mogen kurtzen und lengern, abe und zusetzen und gab die Nottel also ludende unsers Herren des Konigs Meynung ist oc. Darnach off den Fridag nach Conceptionis Mariæ (9 Dec.) hant unsere Herren die Korfrn. aber by jren Eyden geraten, dass sin Person selbist zu Dutschen Landen qwome, dan sin Angesichte und Rede verfenglicher were, dan ob sin Gnade nit
82 nung, es solt eyn gemeyner Friede gemacht worden sin und do er langzyt do were, do muste er mit schanden davon ziehe, dann er konnte nustent do lobelichs enden noch besliessen und diewile lieden sin Lande in Ungern und anderswo grossen ver- derblichen Schaden, als mocht jm aber bescheen, er wüss noch nit gentzlich, ob der Friede den er mit den Dürcken habe, ge- halten werde, oder nit und davon also off ein Zwyfel in Dutschen Lande zu komen, duncke in nit beqwemlich noch fuglichen sin, dann so er hinuss qweme und nit wuste woruff er hinuss qweme, ist verschelich würde etwas begriffen, der Fürsten und auch der Stett Frunde eins Teils, mochten sprechen, sie musten das hinder sich bringen und also würde er aber nit schanden schei- den und er wolt gern eincr besser Meynung von allen Umb- stenden underwiset werden, dan würde etwas hie begrieffen und dass daruff Herren und Stette vorhien sich zu hauff beruffen und würden eins gemein Frieden einig, und liessen jn dan ein Tag wissen zu jn zu komen, so wolt er mit sine selbist Libe hinuss zu Dutschen Landen komen und das mit helffen besliessen und solt jm das nust nit benemen. Auch redte unser Herre der Konig, er wisse wol, dass jm in sin Grab nust nit mocht nachfolgen, wolt Got, dass jm ein gut namen und Lob in sin Grabe folget, er hette auch vor Zyten unsserm II. Vater dem Babest sin Romsche Krone gern offgesaget gehabt, do beducht jn auch, dass es nit glich zugene wolt, der Babest wolt in aber nit davon lassen, als sye auch noch hutis Dages sin Meynung, solt by sei gezyten Irrung und Unfriede entstene und den mit jm under die Erde faren, so were jm lieber er sagete den Kore- frn. das Romsche Riche uff, er hofft, er hette dannoch Brot in Ungern zu essen. Und also nach vielen Reden, sprach er zu leste, er wolt die Borde off sich laden und ein Verzeigenusse machen off den gemein Frieden, doch off unsere Herren der Kurfrn, Fürsten, Herren und Stette verbessern, sin Nottel mogen kurtzen und lengern, abe und zusetzen und gab die Nottel also ludende unsers Herren des Konigs Meynung ist oc. Darnach off den Fridag nach Conceptionis Mariæ (9 Dec.) hant unsere Herren die Korfrn. aber by jren Eyden geraten, dass sin Person selbist zu Dutschen Landen qwome, dan sin Angesichte und Rede verfenglicher were, dan ob sin Gnade nit
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83 hinuss qweme oc. Des Antwort unser Herre der Konig den Fürsten und Herren als sie behalten hant, wie dass er mit siner selbist Person nit hynuss komen mocht umb mercklich gross Geschäffte die er vorhanden und noch zu enden hette, dan er wolt gern hynuss den Hertzogen von Osterich, den Bischoff von Agram sin Cantzeler und andere sin treffelich Räte mit vollem Gewalt, off ein Tag der von den Fürsten beschieden würde und begert daruff Antwort von den Fürsten, ob jn das wolgefiele und uff das schickte er den Hertzog von Osterich, den grossen Graven, die Bischoffe von Agram, Passauwe und Frissigen und so sonst viel siner Räte zu den Fürsten ir Meynung daroff zu verstene, des gaben die Fürsten ein Antwort, mocht unser Herre der König selbist hinuss komen, das wer verfänglicher, dan dass er ymands schickte und dass sin Gnade gen Nurenberg qweme, wolt er aber sin Son von Osterich, sin Cantzeler und andere sin Räte schicken, dass er die schicket gen Franckford, als wer es auch von Alters herkomen und were versehelich, es solten etliche Fürsten und Herren selbist gen Franckford komen, die nit gern furter ryten würden und weres auch, dass sin Gnade Fürsten und Herren schriben werde, dass das fürderlich beschee und auch dass darin berürt würde die Sache clerlich, waruff man kommen solte. Des antworten unsers Herren des Koniges Räte, des Konigs Meynung were nit gewest, ymand zu schicken, dan er wolt selbist mit sin eygen Libe hinussen, also dass er vorhien von jn hette ein wissen jr Vereynigung als vorgeschrieben stet und were fürter sin Meynung in Dutschen Landen zu bliben und mit den Fürsten, Herren und Stetten und jren reysigen gezug off die Hussen gen Beheim zu ryten, darzu were auch sin Meynung und Begerung, dass man von Stunt den Herren und Stetten die umb den Beheymen Walde sitzent Hulffe zu- schickte, biss dass der gemein Zuk beschee. Darnach off Sontag post conceptionis Mariæ (11 Dec.) sint die Stette Frunde aber by den fürsten und iren Räten ge- west, des retde der Margrave wie dass unser Herre von Mentz und er hetten orlaub geheysen von unserm Herren dem Konig und doch so hetten sie von bette wegen sin Gnaden zugesaget den Mondag, Dinstag und Mitwoch zu bliben und unsers Herren des Koniges Begerung were, dass die Herren der Stette Frunde 6*)
83 hinuss qweme oc. Des Antwort unser Herre der Konig den Fürsten und Herren als sie behalten hant, wie dass er mit siner selbist Person nit hynuss komen mocht umb mercklich gross Geschäffte die er vorhanden und noch zu enden hette, dan er wolt gern hynuss den Hertzogen von Osterich, den Bischoff von Agram sin Cantzeler und andere sin treffelich Räte mit vollem Gewalt, off ein Tag der von den Fürsten beschieden würde und begert daruff Antwort von den Fürsten, ob jn das wolgefiele und uff das schickte er den Hertzog von Osterich, den grossen Graven, die Bischoffe von Agram, Passauwe und Frissigen und so sonst viel siner Räte zu den Fürsten ir Meynung daroff zu verstene, des gaben die Fürsten ein Antwort, mocht unser Herre der König selbist hinuss komen, das wer verfänglicher, dan dass er ymands schickte und dass sin Gnade gen Nurenberg qweme, wolt er aber sin Son von Osterich, sin Cantzeler und andere sin Räte schicken, dass er die schicket gen Franckford, als wer es auch von Alters herkomen und were versehelich, es solten etliche Fürsten und Herren selbist gen Franckford komen, die nit gern furter ryten würden und weres auch, dass sin Gnade Fürsten und Herren schriben werde, dass das fürderlich beschee und auch dass darin berürt würde die Sache clerlich, waruff man kommen solte. Des antworten unsers Herren des Koniges Räte, des Konigs Meynung were nit gewest, ymand zu schicken, dan er wolt selbist mit sin eygen Libe hinussen, also dass er vorhien von jn hette ein wissen jr Vereynigung als vorgeschrieben stet und were fürter sin Meynung in Dutschen Landen zu bliben und mit den Fürsten, Herren und Stetten und jren reysigen gezug off die Hussen gen Beheim zu ryten, darzu were auch sin Meynung und Begerung, dass man von Stunt den Herren und Stetten die umb den Beheymen Walde sitzent Hulffe zu- schickte, biss dass der gemein Zuk beschee. Darnach off Sontag post conceptionis Mariæ (11 Dec.) sint die Stette Frunde aber by den fürsten und iren Räten ge- west, des retde der Margrave wie dass unser Herre von Mentz und er hetten orlaub geheysen von unserm Herren dem Konig und doch so hetten sie von bette wegen sin Gnaden zugesaget den Mondag, Dinstag und Mitwoch zu bliben und unsers Herren des Koniges Begerung were, dass die Herren der Stette Frunde 6*)
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84 zu jn nemen und rieten jm off welchen Dag und an was Stat unser Herre der Konig komen solt und also was der Fürsten und auch der Stette Meynung und Antwort, dass in nit geburt noch zugestande sin Gnaden Stat noch Tag zu bescheiden, doch solten sic sin Gnaden raten, so were jr Meynung vnd Rat, wolt unser Herre der Konig mit sime selbist Libe in Dutschen Landen, dass sin Gnade qweme gen Nurenberg, wolt er aber sin Räte schicken, dass die qwemen gen Franckford und dass der Dag were vff den ersten Sondag in der Fasten Invocavit (5 Mart. 1430) und vff solichen Rat retden unsers Herren des Königs Räte, sin Gnade hette allein Rates gefraget umb den Dag und nit von der Stat und also vff den Abend qwemen aber unsers Herren des Konigs Räte und retden unser Herre der König were etwas krang und sunderley in des Mondagen wer er krancker dan in andern Monden, und darumb so meint er vff den Dag kommen in das Lande gen Osterich, dan jm were der Wege zu ferre hynuss gen Nurenberg zu komen, also blieben die fürsten by jr ersten Meynung und hetten jm das by jren Eyden geraten, darby wolten sie es noch bliben lassen, aber der Stette Frunde Antwort was, wie sich unser Herre der Konig und die Fürsten des Dages und der Stat vereynigen werden, das wolten sie gern an jr Frunde hindersich bringen. 624. 1429, Dec. 18, 20. Anonyme Warnung vor den Anschlägen der Hussiten, welche nach ihrem Zuge gegen Meissen alle Sechs Lande und Städte und ganz Schlesien zu „bezwingen" vorhaben. (Scultetus II, 86 [ad ann. 1429].) Anonymus ad senatum Gorlicensem. Meinen stetin getruwen dinst alzeit williglichen bereit oc. Ich habe nest uwerm Bürgermeister müntlichen wol awsz- gericht, mit welcher hinderlistiger gescheydikeit vnser fynde dy Ketzer durch jren Reysigen gezewg betrigelichen meynen er- schleichen dese Stete alhy im Lande, ader dy in der Slesia oc. Als habin sy sich zu Prage nest im Rathe des voreynet: Ists
84 zu jn nemen und rieten jm off welchen Dag und an was Stat unser Herre der Konig komen solt und also was der Fürsten und auch der Stette Meynung und Antwort, dass in nit geburt noch zugestande sin Gnaden Stat noch Tag zu bescheiden, doch solten sic sin Gnaden raten, so were jr Meynung vnd Rat, wolt unser Herre der Konig mit sime selbist Libe in Dutschen Landen, dass sin Gnade qweme gen Nurenberg, wolt er aber sin Räte schicken, dass die qwemen gen Franckford und dass der Dag were vff den ersten Sondag in der Fasten Invocavit (5 Mart. 1430) und vff solichen Rat retden unsers Herren des Königs Räte, sin Gnade hette allein Rates gefraget umb den Dag und nit von der Stat und also vff den Abend qwemen aber unsers Herren des Konigs Räte und retden unser Herre der König were etwas krang und sunderley in des Mondagen wer er krancker dan in andern Monden, und darumb so meint er vff den Dag kommen in das Lande gen Osterich, dan jm were der Wege zu ferre hynuss gen Nurenberg zu komen, also blieben die fürsten by jr ersten Meynung und hetten jm das by jren Eyden geraten, darby wolten sie es noch bliben lassen, aber der Stette Frunde Antwort was, wie sich unser Herre der Konig und die Fürsten des Dages und der Stat vereynigen werden, das wolten sie gern an jr Frunde hindersich bringen. 624. 1429, Dec. 18, 20. Anonyme Warnung vor den Anschlägen der Hussiten, welche nach ihrem Zuge gegen Meissen alle Sechs Lande und Städte und ganz Schlesien zu „bezwingen" vorhaben. (Scultetus II, 86 [ad ann. 1429].) Anonymus ad senatum Gorlicensem. Meinen stetin getruwen dinst alzeit williglichen bereit oc. Ich habe nest uwerm Bürgermeister müntlichen wol awsz- gericht, mit welcher hinderlistiger gescheydikeit vnser fynde dy Ketzer durch jren Reysigen gezewg betrigelichen meynen er- schleichen dese Stete alhy im Lande, ader dy in der Slesia oc. Als habin sy sich zu Prage nest im Rathe des voreynet: Ists
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85 das en in Meissin würdt wolgehen, so welden sy denn alle Stete in desin allen Landen vnsers gnedigsten h. des küniges zwingen zu en zu tretin, mit en vff zu sein nnd mit en zu zyhen in andere Cristenlande. Welche das nicht thun würden, die welden sy gantz gründlichen vorterbin oc. Ouch habin sy sich sünderlichen ny vff Meissin den Zog also bereytit mit jrer gantzen macht, das sy dy selbin Lande wollen obirhewpt twyngen mit stürmen vnd mit streyten, odir sy müsten zu jrem glauben tretin oc. Sein ein teil nicht ferne von Brüx, Caden, ein teil vmb Hasenburg vnd beim Grawpen oc. Alle ire redelichste macht nicht wol vf 30000 sein werde, do nicht wol die helffte streitbar volck sol sein. Haben noch kein grossen gezeug, weder Büchsen oc. wenn allein 4 steinbüchsen, der yede nahent einen Centner swer scheust. Geschriben am Sontage noch Lucie. Die Fürsten zu Meissin bewerben sich in allen deutschen Landen vmb hülffe oc. Gegeben an S. Tomas Obende. (s. a.) 625. 1429, Dec. 29 (Erfurt). Der Rath von Erfurt an den von Göttingen: da die Ketzer mit Macht im Lande zu Meissen liegen und nach Thüringen vordringen wollen, wo die Fürsten ihnen Widerstand zu leisten vorhaben, so werden die Göttinger um bewaffnete Kriegshilfe dringend gebeten. (Aus Gustav Schmidts Beitragen oc. S. 188.) Wier thun uwer liebe zu wiessen, das uns gloubhafftige schrift unde botschaft komen ist, wy das dyselben vorbosten ketzere gar mit grosser samenunge unde ganzer macht mit irer waynborg uber walt komen sint in das land zu Miessen unde Zcelle, das erliche closter, gewunnen unde darynne unde um- belang mechticlichen legen unde in das land zu Doringen zu zcihen meynen, als wir berichtet sint. Wann nu dy erwerdigen unde hochgeb. fursten, unser lieben gnedigen hern von Magde- borg, von Sachsen, von Brandenborg, von Brunsswig, von Do- ringen unde Miessen oc. mit iren helffern auch in grosser sa- menunge sien unde mit der hulffe des almechtigen gotes dy-
85 das en in Meissin würdt wolgehen, so welden sy denn alle Stete in desin allen Landen vnsers gnedigsten h. des küniges zwingen zu en zu tretin, mit en vff zu sein nnd mit en zu zyhen in andere Cristenlande. Welche das nicht thun würden, die welden sy gantz gründlichen vorterbin oc. Ouch habin sy sich sünderlichen ny vff Meissin den Zog also bereytit mit jrer gantzen macht, das sy dy selbin Lande wollen obirhewpt twyngen mit stürmen vnd mit streyten, odir sy müsten zu jrem glauben tretin oc. Sein ein teil nicht ferne von Brüx, Caden, ein teil vmb Hasenburg vnd beim Grawpen oc. Alle ire redelichste macht nicht wol vf 30000 sein werde, do nicht wol die helffte streitbar volck sol sein. Haben noch kein grossen gezeug, weder Büchsen oc. wenn allein 4 steinbüchsen, der yede nahent einen Centner swer scheust. Geschriben am Sontage noch Lucie. Die Fürsten zu Meissin bewerben sich in allen deutschen Landen vmb hülffe oc. Gegeben an S. Tomas Obende. (s. a.) 625. 1429, Dec. 29 (Erfurt). Der Rath von Erfurt an den von Göttingen: da die Ketzer mit Macht im Lande zu Meissen liegen und nach Thüringen vordringen wollen, wo die Fürsten ihnen Widerstand zu leisten vorhaben, so werden die Göttinger um bewaffnete Kriegshilfe dringend gebeten. (Aus Gustav Schmidts Beitragen oc. S. 188.) Wier thun uwer liebe zu wiessen, das uns gloubhafftige schrift unde botschaft komen ist, wy das dyselben vorbosten ketzere gar mit grosser samenunge unde ganzer macht mit irer waynborg uber walt komen sint in das land zu Miessen unde Zcelle, das erliche closter, gewunnen unde darynne unde um- belang mechticlichen legen unde in das land zu Doringen zu zcihen meynen, als wir berichtet sint. Wann nu dy erwerdigen unde hochgeb. fursten, unser lieben gnedigen hern von Magde- borg, von Sachsen, von Brandenborg, von Brunsswig, von Do- ringen unde Miessen oc. mit iren helffern auch in grosser sa- menunge sien unde mit der hulffe des almechtigen gotes dy-
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86 selben Huessen meynen zu bestriten, darzu wier dy unsern be- reite, was wier der mit reysigem gezuge von uns ufbrenge mochten, zu pferde, zu wagen unde auch etliche zu fusse, mit steynbuchsen, hantbuchsen unde armborsten von uns geschigket unde gesand haben: hierumbe so beten wier uch mit ganzem fliesse, so wier gutlichst mogen, das ir gote dem almechtigen zu lobe unde zu eren, der heiligen cristenheit zu hulffe unde stergkunge, uns unde unsser stait zu troste unde rettunge, dy uwern, so ir allirstergkest unde redelichs moget, von stund unde ane alle sumen mit buchsen, armborsten unde uwern buchsen- meistern uns zu hulffe sende wullet unde uns darumbe ye nicht lassen oc. 626. 1429, Dec. 29 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg gibt Nachricht von den Kriegszuständen im Meissnerland und von den Rüstungen der benachbarten Fürsten zum Kampfe gegen die Hussen. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 213.) Sebastian Pfinczing vnd Petern Volkmer. L. Fr. Wir lassen ewch wissen, daz sich die Hussen vnd Keczer vber walt erhaben vnd in das Lant gen Meichsen gericht haben, da sie gross vnd mangerley schaden tun. Darumb wir vnsers greysigen zewgs zu hilff awszgeschikt vnd vns dieselben vnser dienere geschriben vnd abschrift etwieuil brief gesandt haben, die auf söllich meynung lawten, daz die Hussen ob Lm mannen haben vnd streits warten wellen, vnd daz sich vnser gnedig Herren von Sachsen.. von Brandemburg der Jung Her- czogen von Prawnsweig, Bischof von Maidburg vnd ander Herren vnd etlich mechtig stett vnd die gancz Lantschaft bewerben, sammen vnd zucziehen, vnd mit In meynen zu streiten vnd daz man sich ye versiht, daz in kürcz gestritten werde, der allmechtig got stee seinr Cristenheit bey, als dieselben dink der Herren von Sachsen botten antwurter dicz briefs müntlich eygentlicher sagen wirdt. Datum sub sigillo Petri Schopper magistri ciuium feria Va post Innocentium anno oc. XXX°.
86 selben Huessen meynen zu bestriten, darzu wier dy unsern be- reite, was wier der mit reysigem gezuge von uns ufbrenge mochten, zu pferde, zu wagen unde auch etliche zu fusse, mit steynbuchsen, hantbuchsen unde armborsten von uns geschigket unde gesand haben: hierumbe so beten wier uch mit ganzem fliesse, so wier gutlichst mogen, das ir gote dem almechtigen zu lobe unde zu eren, der heiligen cristenheit zu hulffe unde stergkunge, uns unde unsser stait zu troste unde rettunge, dy uwern, so ir allirstergkest unde redelichs moget, von stund unde ane alle sumen mit buchsen, armborsten unde uwern buchsen- meistern uns zu hulffe sende wullet unde uns darumbe ye nicht lassen oc. 626. 1429, Dec. 29 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg gibt Nachricht von den Kriegszuständen im Meissnerland und von den Rüstungen der benachbarten Fürsten zum Kampfe gegen die Hussen. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 213.) Sebastian Pfinczing vnd Petern Volkmer. L. Fr. Wir lassen ewch wissen, daz sich die Hussen vnd Keczer vber walt erhaben vnd in das Lant gen Meichsen gericht haben, da sie gross vnd mangerley schaden tun. Darumb wir vnsers greysigen zewgs zu hilff awszgeschikt vnd vns dieselben vnser dienere geschriben vnd abschrift etwieuil brief gesandt haben, die auf söllich meynung lawten, daz die Hussen ob Lm mannen haben vnd streits warten wellen, vnd daz sich vnser gnedig Herren von Sachsen.. von Brandemburg der Jung Her- czogen von Prawnsweig, Bischof von Maidburg vnd ander Herren vnd etlich mechtig stett vnd die gancz Lantschaft bewerben, sammen vnd zucziehen, vnd mit In meynen zu streiten vnd daz man sich ye versiht, daz in kürcz gestritten werde, der allmechtig got stee seinr Cristenheit bey, als dieselben dink der Herren von Sachsen botten antwurter dicz briefs müntlich eygentlicher sagen wirdt. Datum sub sigillo Petri Schopper magistri ciuium feria Va post Innocentium anno oc. XXX°.
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87 627. 1430, Jan. 9 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: nach Beschluss der Räthe der Fürsten soll das zum Schutze der Gränze auf 2 Monat aufgenommene Kriegsvolk noch einen Monat länger besoldet werden. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 217.) Den von Eger. L. Fr. Als Ir vns verschriben, vnd Hanns Stokman von ewern wegen darauf an vns geworben hat oc. das haben wir wol vernomen. Vnd lassen ewer weisheit wissen, daz vns etlich vnser frewnde, die zu etlichen vnsern Herren vnd zu vnserr Herren.... der Fürsten Rêten in vnserr Herren.... der Für- sten abwesen zu der Cristenheit sachen bescheiden seyn, gesagt haben, daz sie beslossen haben, daz man den greysigen zewg vnd die Lewte, die nehst auf zwen mönat zu ewch vnd andern enden vor dem walde bestellt versöldet vnd gelegt wurden, noch auf einen monat hinfür versölden sol vnd wil, vnd von hewt über VIII tag sol man dasselb gelte bey vns geben vnd nemen. Da wissen sich ewr Frewntschaft nachzurichten, vnd das den vom Ellmbogen auch also zuuerkünden. Vnd von des püchsenmeisters vnd der andern dinge wegen, darumb Ir vns geschriben habt, darumb haben wir Hannsen Stockman vnser meynung erczelt vnd gesagt, die Ir von Im wol vernemen werdt; denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (feria IIe post Erhardj.) 628. 1430, Jan. 13 (Hradišt Tabor). Synodalbeschluss der taboritischen Priesterschaft, zum Schutze Wiklefs gegen Mag. Johann Přibram, wie sich die Geistlichen in den den Taboriten angehörigen Städten zu verhalten haben. (E MS. Trebon. A, 16. fol.84ab.) Nos sacerdotes Taborienses omnibus capitaneis et recto- ribus communitatum, civitatum, munitionum Taboriensium, nec
87 627. 1430, Jan. 9 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: nach Beschluss der Räthe der Fürsten soll das zum Schutze der Gränze auf 2 Monat aufgenommene Kriegsvolk noch einen Monat länger besoldet werden. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 217.) Den von Eger. L. Fr. Als Ir vns verschriben, vnd Hanns Stokman von ewern wegen darauf an vns geworben hat oc. das haben wir wol vernomen. Vnd lassen ewer weisheit wissen, daz vns etlich vnser frewnde, die zu etlichen vnsern Herren vnd zu vnserr Herren.... der Fürsten Rêten in vnserr Herren.... der Für- sten abwesen zu der Cristenheit sachen bescheiden seyn, gesagt haben, daz sie beslossen haben, daz man den greysigen zewg vnd die Lewte, die nehst auf zwen mönat zu ewch vnd andern enden vor dem walde bestellt versöldet vnd gelegt wurden, noch auf einen monat hinfür versölden sol vnd wil, vnd von hewt über VIII tag sol man dasselb gelte bey vns geben vnd nemen. Da wissen sich ewr Frewntschaft nachzurichten, vnd das den vom Ellmbogen auch also zuuerkünden. Vnd von des püchsenmeisters vnd der andern dinge wegen, darumb Ir vns geschriben habt, darumb haben wir Hannsen Stockman vnser meynung erczelt vnd gesagt, die Ir von Im wol vernemen werdt; denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (feria IIe post Erhardj.) 628. 1430, Jan. 13 (Hradišt Tabor). Synodalbeschluss der taboritischen Priesterschaft, zum Schutze Wiklefs gegen Mag. Johann Přibram, wie sich die Geistlichen in den den Taboriten angehörigen Städten zu verhalten haben. (E MS. Trebon. A, 16. fol.84ab.) Nos sacerdotes Taborienses omnibus capitaneis et recto- ribus communitatum, civitatum, munitionum Taboriensium, nec
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88 non et singulis in dictis communitatibus positis et inclusis, ad quos præsentes devenerint, affectum omnis boni et observantiam Jesu Christi mandatorum. Quia nuper iu hoc regno Bohemiæ insurrexit quidam veri- tatis æmulus, divisionis et dissensionis seminator, nomine magi- ster Johannes Příbram, hæreticans et erroneans libros doctoris evangelici, magistri Johannis scilicet Wikleph, quos magister Johannes Hus sanctæe memoriæe cum aliis magistris in universi- tate studii Pragensis contra doctores magistros et prælatos in- vincibiliter defendens, multipliciter commendavit. Ex quo præfati æemuli facto, quod dolendum est, turbationes nimiæe viguerunt et adhuc vigere dinoscuntur. Hinc est, quod nos sacerdotes antedicti, anno ab incarnatione domini MCCCCXXX currente, circa festum Epiphaniæ domini in Hradišt adinvicem convocati, volentes tanto malo occurrere et aliquod remedium opportunum pro resecanda malitia æmuli antedicti et suorum complicum adhibere, unanimiter decrevimus nullo contradicente, ut sacer- dotes optantes inhabitare civitates, munitiones et loca alia vel eorum aliquem, sive in aliquo eorum moram trahere, quæ præe- sertim subest jurisdictioni communitatum prædictarum, aut ali- cujus ejusdem adhærentis, primo nobiscum in substantialibus fidei concordent. Secundo ritum missandi per nos usitatum, sine ornamentis et absque ritu a Romana ecclesia usitatis, publice non condem- nent, sed asserant et prædicent manifeste, quod sicut olim in ecclesia primitiva sancti missantes sine ornamentis et ritu ab ecclesia Romana (introducto), in hoc ceteris paribus non pecca- verunt, sic possunt licite et moderni Christi sacerdotes eodem spiritu agitati et eadem urgente caritate, sicut olim sancti fecere, in hoc, ceteris paribus, non peccando. Tertio ut ea, quæ de cerimoniis humanis, aliqua non præ- sumuntur non afferentibus salutis utilitatem (sic), sunt ob missa, ut sunt consecrationes aquarum, placentorum, ovorum, cereorum, ramorum et similia, quovismodo non resumant. Quarto ut ea, pro quibus est inter nos ex una et magi- stros Pragenses parte ex altera controversia, ut puta de orna- mentis ecclesiæ, ritu missationis, purgatorio, invocatione sanc- torum, de festivitatibus et jejuniis eorundem et ritibus circa
88 non et singulis in dictis communitatibus positis et inclusis, ad quos præsentes devenerint, affectum omnis boni et observantiam Jesu Christi mandatorum. Quia nuper iu hoc regno Bohemiæ insurrexit quidam veri- tatis æmulus, divisionis et dissensionis seminator, nomine magi- ster Johannes Příbram, hæreticans et erroneans libros doctoris evangelici, magistri Johannis scilicet Wikleph, quos magister Johannes Hus sanctæe memoriæe cum aliis magistris in universi- tate studii Pragensis contra doctores magistros et prælatos in- vincibiliter defendens, multipliciter commendavit. Ex quo præfati æemuli facto, quod dolendum est, turbationes nimiæe viguerunt et adhuc vigere dinoscuntur. Hinc est, quod nos sacerdotes antedicti, anno ab incarnatione domini MCCCCXXX currente, circa festum Epiphaniæ domini in Hradišt adinvicem convocati, volentes tanto malo occurrere et aliquod remedium opportunum pro resecanda malitia æmuli antedicti et suorum complicum adhibere, unanimiter decrevimus nullo contradicente, ut sacer- dotes optantes inhabitare civitates, munitiones et loca alia vel eorum aliquem, sive in aliquo eorum moram trahere, quæ præe- sertim subest jurisdictioni communitatum prædictarum, aut ali- cujus ejusdem adhærentis, primo nobiscum in substantialibus fidei concordent. Secundo ritum missandi per nos usitatum, sine ornamentis et absque ritu a Romana ecclesia usitatis, publice non condem- nent, sed asserant et prædicent manifeste, quod sicut olim in ecclesia primitiva sancti missantes sine ornamentis et ritu ab ecclesia Romana (introducto), in hoc ceteris paribus non pecca- verunt, sic possunt licite et moderni Christi sacerdotes eodem spiritu agitati et eadem urgente caritate, sicut olim sancti fecere, in hoc, ceteris paribus, non peccando. Tertio ut ea, quæ de cerimoniis humanis, aliqua non præ- sumuntur non afferentibus salutis utilitatem (sic), sunt ob missa, ut sunt consecrationes aquarum, placentorum, ovorum, cereorum, ramorum et similia, quovismodo non resumant. Quarto ut ea, pro quibus est inter nos ex una et magi- stros Pragenses parte ex altera controversia, ut puta de orna- mentis ecclesiæ, ritu missationis, purgatorio, invocatione sanc- torum, de festivitatibus et jejuniis eorundem et ritibus circa
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89 sacramentorum administrationem, illa non magnificent, præcipue si in ritu suo missandi cum ornamentis in locis antedictis aut eorum aliquo cum consensu superiorum affectaverint permanere cum tolerantia et sufferentia eisdem ad tempus concessum (sic), non præsumentes quovismodo in suis prædicationibus unum populum contra alium occasione hujus diversitatis provocare, sed potius secundum facultatem a deo datam ad fidem, unitatem et veram pacem singulos Christianos, quos alloqui solent, modo aptiori, quo poterint, alliciant et instigent, et signanter, ne inter fideles subrepat doctrina pestifera contraria verbis Christi et sui apostoli sancti Pauli, animo deliberato statuimus, quod qui- cumque sacerdos gaudere voluerit circa nos tolerantia præfata, debet promittere scripto suo hoc nobis intimando, quod velit spontanee tenere publice asserere et publice prædicare, Christum verum deum et hominem et suum apostolum sanctum Paulum appellasse seu nominasse sacramentum sensibile eucharistiæ post verba consecrationis rite prolata veraciter et non ficte panem, quem fideles confitentur fideliter esse corpus Christi, et nullibi expresse aliquod accidens seu ex accidentibus aggregatum modo quo magister Příbram cum suis complicibus conantur artare fideles viantes ipsum vocare sacramentum, suam sententiam in hac parte non fundantes in petra seu primitiva ecclesia, sed in doctoribus scolasticis notabiliter variantibus in scribendo, et de- clarando sententialiter, quid in natura sua sit hoc venerabile sacramentum, quibus de tanto et non aliter fides est adhibenda, de quanto se fundaverint insolubiliter in scriptura. Confidentes de vobis omnibus et singulis, quod præmissa fideliter promo- vebitis pro salute omnium Christianorum. Datum Hradist, in octava Epiphaniæ, anno ut supra, ex unanimi consensu omnium sacerdotum Taboriensium, sub sigillo Nicolai episcopi de Pel- hřimow oc.
89 sacramentorum administrationem, illa non magnificent, præcipue si in ritu suo missandi cum ornamentis in locis antedictis aut eorum aliquo cum consensu superiorum affectaverint permanere cum tolerantia et sufferentia eisdem ad tempus concessum (sic), non præsumentes quovismodo in suis prædicationibus unum populum contra alium occasione hujus diversitatis provocare, sed potius secundum facultatem a deo datam ad fidem, unitatem et veram pacem singulos Christianos, quos alloqui solent, modo aptiori, quo poterint, alliciant et instigent, et signanter, ne inter fideles subrepat doctrina pestifera contraria verbis Christi et sui apostoli sancti Pauli, animo deliberato statuimus, quod qui- cumque sacerdos gaudere voluerit circa nos tolerantia præfata, debet promittere scripto suo hoc nobis intimando, quod velit spontanee tenere publice asserere et publice prædicare, Christum verum deum et hominem et suum apostolum sanctum Paulum appellasse seu nominasse sacramentum sensibile eucharistiæ post verba consecrationis rite prolata veraciter et non ficte panem, quem fideles confitentur fideliter esse corpus Christi, et nullibi expresse aliquod accidens seu ex accidentibus aggregatum modo quo magister Příbram cum suis complicibus conantur artare fideles viantes ipsum vocare sacramentum, suam sententiam in hac parte non fundantes in petra seu primitiva ecclesia, sed in doctoribus scolasticis notabiliter variantibus in scribendo, et de- clarando sententialiter, quid in natura sua sit hoc venerabile sacramentum, quibus de tanto et non aliter fides est adhibenda, de quanto se fundaverint insolubiliter in scriptura. Confidentes de vobis omnibus et singulis, quod præmissa fideliter promo- vebitis pro salute omnium Christianorum. Datum Hradist, in octava Epiphaniæ, anno ut supra, ex unanimi consensu omnium sacerdotum Taboriensium, sub sigillo Nicolai episcopi de Pel- hřimow oc.
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90 629. 1430, Jan. 15 (Mühlhausen). Der Rath von Mühlhausen an den von Göttingen: beunruhigende Nach- richten über die Fortschritte der Hussen im Meissnerlande, und Bitte um Einleitung der Kriegsbereitschaft zu seiner Hilfe. (Aus Gust. Schmidts Belträgen oc. S. 190.) Als ir wol moget vernomen habe, wie mancherley un- menschlikeyd und jamer von den vordampten bosen keczern und Hussen mit brande, roube und morde von tagen zcu tagen im lande zcu Missen gescheen und gross homud und gewald (god den almechtigen muss es erbarmen) an steten, dorffen und clostern in demselben lande getrebin werden, haben wir worhafftige bot- schafft und schriffte von unsern frunden, dy wir widder dy ke- tzere gesandt habin, daz sie Asschaz dy stad (29 Dec.), Wurczin dy stad, sloss und dhuem daselbes ussgebrand und darinne gross jammer gestifft habin und ye tiffer und tiffer in dazselbe land zcihen und das gruntlich verterbin, und also vorder in daz land zcu Doringen, das auch zcu benotigen, meynen zcu zcihen, als wir das ouch uss unser frunde schrifften habin vernomen. So sind wir dann auch sunderlich mete gewarnet, daz sie vor uns auch meynen zcu zcihen, uns zcu benotigen, den wir dann mit hulffe des almechtigen gots, uwir und ander unser herren und frunde stergkunge wol hoffen widderzcustehn. Hirumbe betin wir uch fruntlichin mit ganczem flisse und ermanen uch, so wir gutlichst mogen, daz ir dem almechtigen gote zcu lobe und zeu eren, dem heiligen cristenglouben zcu stergkunge, uns und unser stad zcu troste und redtunge, mit gewapendem volke wole ge- zcuget zcu pherden und zcu waggen, mit buchzen und armborsten, mit allem zcugehoren gezcuge uns stergen wullit und zcu hulffe komen und uch also daruff schicket, wann wir uch vorder da- rumbe schriben und botschafft thun werden, daz ir uns dann darmete nicht lasset, und ansehn wullet solche eynunge, da wir mit uch inne siczen, und daz dy sache nicht uns alleyne, sun- dern eynen iglichen und den heyligen cristenglouben gemeynlich antretin, uch das nicht swer sin lassit.
90 629. 1430, Jan. 15 (Mühlhausen). Der Rath von Mühlhausen an den von Göttingen: beunruhigende Nach- richten über die Fortschritte der Hussen im Meissnerlande, und Bitte um Einleitung der Kriegsbereitschaft zu seiner Hilfe. (Aus Gust. Schmidts Belträgen oc. S. 190.) Als ir wol moget vernomen habe, wie mancherley un- menschlikeyd und jamer von den vordampten bosen keczern und Hussen mit brande, roube und morde von tagen zcu tagen im lande zcu Missen gescheen und gross homud und gewald (god den almechtigen muss es erbarmen) an steten, dorffen und clostern in demselben lande getrebin werden, haben wir worhafftige bot- schafft und schriffte von unsern frunden, dy wir widder dy ke- tzere gesandt habin, daz sie Asschaz dy stad (29 Dec.), Wurczin dy stad, sloss und dhuem daselbes ussgebrand und darinne gross jammer gestifft habin und ye tiffer und tiffer in dazselbe land zcihen und das gruntlich verterbin, und also vorder in daz land zcu Doringen, das auch zcu benotigen, meynen zcu zcihen, als wir das ouch uss unser frunde schrifften habin vernomen. So sind wir dann auch sunderlich mete gewarnet, daz sie vor uns auch meynen zcu zcihen, uns zcu benotigen, den wir dann mit hulffe des almechtigen gots, uwir und ander unser herren und frunde stergkunge wol hoffen widderzcustehn. Hirumbe betin wir uch fruntlichin mit ganczem flisse und ermanen uch, so wir gutlichst mogen, daz ir dem almechtigen gote zcu lobe und zeu eren, dem heiligen cristenglouben zcu stergkunge, uns und unser stad zcu troste und redtunge, mit gewapendem volke wole ge- zcuget zcu pherden und zcu waggen, mit buchzen und armborsten, mit allem zcugehoren gezcuge uns stergen wullit und zcu hulffe komen und uch also daruff schicket, wann wir uch vorder da- rumbe schriben und botschafft thun werden, daz ir uns dann darmete nicht lasset, und ansehn wullet solche eynunge, da wir mit uch inne siczen, und daz dy sache nicht uns alleyne, sun- dern eynen iglichen und den heyligen cristenglouben gemeynlich antretin, uch das nicht swer sin lassit.
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91 630. 1430, Jan. 23 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Wenzel von Polenz: Dank für die von ihm angebotene Hilfe, deren man hoffentlich nicht bedürfen werde. (Nürnberger Misslv-Buch VIII, fol. 226.) Wenczlav von Polenczk. L. Wenczlaw! Als Ir vns von der gelegenheit vnd mey- nung der vnglewbigen Hussen verschriben, vnd ewch darauf frewntlich erpotten habt, daz Ir vns zu dienst wol zubringen wöltet an LXXX oder C mit glefen greysiger vnd guter Hof- lewt oc., das haben wir wol vernomen vnd danken ewer erber- keit söllicher frewntschaft vnd erpietung mit ganczem fleisz. Vnd lassen ewch wissen, daz wir vns zu disen zeiten mit Lew- ten also bestalt vnd gericht haben, ob die vorgenanten Hussen einen söllichen Hohmut treiben wurden, daz wir Ir mit Gots hilff meynen zu warten vnd wo wir ewer erberkeit Lieb oder Dienst oc. Datum feria IIa ante conuersionis Paulj. 631. 1430, Jan. 23 (Gorlitz). Der Rath von Görlitz entschuldigt die Abwesenheit seiner Abgeordneten bei dem nach Löbau angesetzten Tage. (Scultetus II, 92b [ann. 1430].) Sen. Gorl. Den Gestrengen und woltüchtigen Herrn Har- tung Clukss ritter zu Schochaw gesessin, Voitlendern von Ge- rissdorff, Jonen von der Kempnitz vnd andern vnsirs allirgne- digsten H. des Rom. oc. koniges Mann, des Landes zu Gorlitzc die vff dem Tage zur Lobaw bey andern landen vnd Stetin sein werden, vnsern gunstigen lieben fründen. Als uch denne wissintlich ist, wie wir allhie zu Görlitz abgescheiden sein, das wir bey andern Landen vnd Steten zur Lobaw als morne zu Tage suldin gewest sein, als von des hawsis wegin Oywin. Also thun wir uch zu wissen, das wir gewarnet sein, wie
91 630. 1430, Jan. 23 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Wenzel von Polenz: Dank für die von ihm angebotene Hilfe, deren man hoffentlich nicht bedürfen werde. (Nürnberger Misslv-Buch VIII, fol. 226.) Wenczlav von Polenczk. L. Wenczlaw! Als Ir vns von der gelegenheit vnd mey- nung der vnglewbigen Hussen verschriben, vnd ewch darauf frewntlich erpotten habt, daz Ir vns zu dienst wol zubringen wöltet an LXXX oder C mit glefen greysiger vnd guter Hof- lewt oc., das haben wir wol vernomen vnd danken ewer erber- keit söllicher frewntschaft vnd erpietung mit ganczem fleisz. Vnd lassen ewch wissen, daz wir vns zu disen zeiten mit Lew- ten also bestalt vnd gericht haben, ob die vorgenanten Hussen einen söllichen Hohmut treiben wurden, daz wir Ir mit Gots hilff meynen zu warten vnd wo wir ewer erberkeit Lieb oder Dienst oc. Datum feria IIa ante conuersionis Paulj. 631. 1430, Jan. 23 (Gorlitz). Der Rath von Görlitz entschuldigt die Abwesenheit seiner Abgeordneten bei dem nach Löbau angesetzten Tage. (Scultetus II, 92b [ann. 1430].) Sen. Gorl. Den Gestrengen und woltüchtigen Herrn Har- tung Clukss ritter zu Schochaw gesessin, Voitlendern von Ge- rissdorff, Jonen von der Kempnitz vnd andern vnsirs allirgne- digsten H. des Rom. oc. koniges Mann, des Landes zu Gorlitzc die vff dem Tage zur Lobaw bey andern landen vnd Stetin sein werden, vnsern gunstigen lieben fründen. Als uch denne wissintlich ist, wie wir allhie zu Görlitz abgescheiden sein, das wir bey andern Landen vnd Steten zur Lobaw als morne zu Tage suldin gewest sein, als von des hawsis wegin Oywin. Also thun wir uch zu wissen, das wir gewarnet sein, wie
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92 man uff die vnsern, die zu demselbin Tage reithin sulden, meynet zu halden, vnd solche botschafft vns so spette kommen ist, das wir uch das so balde nicht kunden zu wissen thun, Do- methe wir verhindert sein, das wir die vnsern zu dem Tage nicht haben mögin gesendin. Wenn sundir nach sulchem abescheiden oc. mag Landen vnd Steten das Haws einwerden, So habit ir vnser gantze macht, das methe einzunemen oc. Vnd dorumb so bitten wir euch oc. solche sachen uff das beste vorzunemen, vns dorinne nicht zu vormercken oc. Geben zu Gorlitz am montage vor sand Pauli- tage Conuersionis. 632. 1430, Jan. 26 (Jena). Der Rath von Jena an den von Erfurt: Nachricht von der Einnahme von Plauen durch die Hussiten. (Gustav Schmidt in s. Beiträgen zur Gesch. d. Hussitenkr. S. 194.) Vnsern dinst zuvor. Ersamen wiesen lute, als ir uns ge- schriben hait uch zu schriben, was wier kuntschaft ader bot- schaft hetten ader vornemen von den Ketzern, als ist uns hute morgen botschaft kamen, wy das dy ketzere Plauwen das sloz yngenomen unde dy darufe vor das leben gesicherd unde sie gefangen haben, der eyne grosse meynige ist. Darnach ist uns botschaft komen von dem voite von Ranis, das sie an unde uns uberzihe wullen. Ander botschafft wissen wir itzund nicht. Unde wes wier uch vorder zu dinste unde willen gesy konden, des teten wir gerne. Geben under unsserm secrete, am dorns- tage Policarpi. Der rait zu Jhene. Hans von Polenzk, Vogt zur Lausitz, an Dieselben: dieselbe Nachricht. (Gust. Schmidt daselbst S. 195.) — Als thun ich uch wissen, daz uns izund botschafft kamen ist, daz sie Plauwe gewunnen habin unde myns hern dez burggraven manne unde myne frunde darin geslagen unde eynteils gefangen habin. Ouch so hat der reysige gezcug mit
92 man uff die vnsern, die zu demselbin Tage reithin sulden, meynet zu halden, vnd solche botschafft vns so spette kommen ist, das wir uch das so balde nicht kunden zu wissen thun, Do- methe wir verhindert sein, das wir die vnsern zu dem Tage nicht haben mögin gesendin. Wenn sundir nach sulchem abescheiden oc. mag Landen vnd Steten das Haws einwerden, So habit ir vnser gantze macht, das methe einzunemen oc. Vnd dorumb so bitten wir euch oc. solche sachen uff das beste vorzunemen, vns dorinne nicht zu vormercken oc. Geben zu Gorlitz am montage vor sand Pauli- tage Conuersionis. 632. 1430, Jan. 26 (Jena). Der Rath von Jena an den von Erfurt: Nachricht von der Einnahme von Plauen durch die Hussiten. (Gustav Schmidt in s. Beiträgen zur Gesch. d. Hussitenkr. S. 194.) Vnsern dinst zuvor. Ersamen wiesen lute, als ir uns ge- schriben hait uch zu schriben, was wier kuntschaft ader bot- schaft hetten ader vornemen von den Ketzern, als ist uns hute morgen botschaft kamen, wy das dy ketzere Plauwen das sloz yngenomen unde dy darufe vor das leben gesicherd unde sie gefangen haben, der eyne grosse meynige ist. Darnach ist uns botschaft komen von dem voite von Ranis, das sie an unde uns uberzihe wullen. Ander botschafft wissen wir itzund nicht. Unde wes wier uch vorder zu dinste unde willen gesy konden, des teten wir gerne. Geben under unsserm secrete, am dorns- tage Policarpi. Der rait zu Jhene. Hans von Polenzk, Vogt zur Lausitz, an Dieselben: dieselbe Nachricht. (Gust. Schmidt daselbst S. 195.) — Als thun ich uch wissen, daz uns izund botschafft kamen ist, daz sie Plauwe gewunnen habin unde myns hern dez burggraven manne unde myne frunde darin geslagen unde eynteils gefangen habin. Ouch so hat der reysige gezcug mit
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93 eynsteils fussmenuen als hirt zcu Pusen gelegin : auer wo su sich mit der waynburg hin keren werden, daz kunnen wier noch nicht gewissin. Unde waz ich forder dervare, daz wiel ich die uwern lassin vorstehin, daz sy uch daz forder zcu wissin thun. Ouch so dungket mich gut sin, daz ir uwer dingk in guter achte habit unde uch mit aller handelunge darnach schicket ; ab is uch izund nicht noid geschiet, so weiss ich anders nicht danne daz is uch uff eyne ander zcijd not geschien wirt. Geg. zu Wyda am donrstage nach s. Pauwels tage (27 Jan.) under meynem insigel. Hans von Polenzk, voit zcu Lusicz. 633. 1430, Jan. 27 (Erfurt). Hermann von Lemmershausen an den Rath von Göttingen: Nachrichten von den Zuständen in Erfurt und vom Kriegsschauplatz. (Gustav Schmidt 1. c. p. 194—5.) Unsern fruntliken deinst. Ersamen leven heren unde frunde, we sin daling fridach gewest vor deme rade to Erforde unde hebben gebeden, dat se uns orloff geyven, unde meynden up dussen sundach sin to hus gewest. Alse we darumme gebeden hadden, leyten uns de rat eynen breif lesen, den de von Jene an se gescreven hadden, de innehilt, das de kettere Plawen de stad unde ok de borch gewunnen hedden unde up der borch eyn michel del lüde gevangen hedden: unde wolden uns neyn orloff geven. Unde we alle sin hir möde to ligende unde weren gerne to hus, unde wetet med neyneme gelimppe: unde dunket och, dat we nicht vele hir nütte sin. Doch dunket den von Erforde, dat se unser neynewis enberen wollen, unde hebben groten geloven to uns. Konde gy nu en ghevoge gedenken, dat we von hir keymen, dat seyge we gerne. Unde we hebben uns overgeven, dat we noch blive willen wente dinstach eyder middeweken (1 Febr.), unde hebbet wol twyge eyder drige von on orloff gebeden, dat se alle wege uns beyden noch 3 eyder 4 dage to harrende unde nicht vordreyten leyten: des we uns forchten, dat aver so gesche, unde konen unser schütten mit
93 eynsteils fussmenuen als hirt zcu Pusen gelegin : auer wo su sich mit der waynburg hin keren werden, daz kunnen wier noch nicht gewissin. Unde waz ich forder dervare, daz wiel ich die uwern lassin vorstehin, daz sy uch daz forder zcu wissin thun. Ouch so dungket mich gut sin, daz ir uwer dingk in guter achte habit unde uch mit aller handelunge darnach schicket ; ab is uch izund nicht noid geschiet, so weiss ich anders nicht danne daz is uch uff eyne ander zcijd not geschien wirt. Geg. zu Wyda am donrstage nach s. Pauwels tage (27 Jan.) under meynem insigel. Hans von Polenzk, voit zcu Lusicz. 633. 1430, Jan. 27 (Erfurt). Hermann von Lemmershausen an den Rath von Göttingen: Nachrichten von den Zuständen in Erfurt und vom Kriegsschauplatz. (Gustav Schmidt 1. c. p. 194—5.) Unsern fruntliken deinst. Ersamen leven heren unde frunde, we sin daling fridach gewest vor deme rade to Erforde unde hebben gebeden, dat se uns orloff geyven, unde meynden up dussen sundach sin to hus gewest. Alse we darumme gebeden hadden, leyten uns de rat eynen breif lesen, den de von Jene an se gescreven hadden, de innehilt, das de kettere Plawen de stad unde ok de borch gewunnen hedden unde up der borch eyn michel del lüde gevangen hedden: unde wolden uns neyn orloff geven. Unde we alle sin hir möde to ligende unde weren gerne to hus, unde wetet med neyneme gelimppe: unde dunket och, dat we nicht vele hir nütte sin. Doch dunket den von Erforde, dat se unser neynewis enberen wollen, unde hebben groten geloven to uns. Konde gy nu en ghevoge gedenken, dat we von hir keymen, dat seyge we gerne. Unde we hebben uns overgeven, dat we noch blive willen wente dinstach eyder middeweken (1 Febr.), unde hebbet wol twyge eyder drige von on orloff gebeden, dat se alle wege uns beyden noch 3 eyder 4 dage to harrende unde nicht vordreyten leyten: des we uns forchten, dat aver so gesche, unde konen unser schütten mit
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94 willen nicht wol leng hir to beholden, unde ok unse ander ge- sellen, an de deyner. Ok is Hans von Bollenhusen daling von hir gereden unde heft eynen ende gededinget unsen heren her- togen Otten von Hartesberge, dat de by de von Erforde ryden wel met 50 glevigen. Unde hir is nicht vele endelker rütere, unde vorderen doch alle dage boven 1000 perde. Unde de lüde hir in dem lande sin gantz mistrostich unde flen sere in de stad. Unde de von Erforde graven ore wege entweig vor allen doren unde hebben ume ör stad up den bütersten graven al umme bolwercket unde hebben ore borgere gedeylet an 4 ende umme de stad, de se darto hebben willen, vnde mank dey de erbaren lüde unde de bussenmestere: unde we sin noch ner- genhen geschicket. Ok is eyn sage, dat de kettere met oren wagenborgen sin upgebroken unde keren sek na Salvelde und willen vort vor Erforde. Wat des geschut, wil we vor dinstach cyder middeweken wol ervaren. Wu we nu unse ding halden scholen, wiste we gerne juwen sin. Dat scrivet uns by Papeyane, up dat uns de bodeschap deste er werde. Ok sende we jn eynen breif, den de kettere an de heren gesant hebben, alse gy wol vornemen. Unde dorfften Papcyans by de wagen, wen we to hus komen scholden. Gescr. under Gyselers ing. Herman von Lemmershusen oc. Den ersamen wysen mannen, deme rade to Gotingen, unsen leven heren unde fruuden gescr. 634. 1430, Jan. 28 (Nürnberg.) Der Rath von Nürnberg an den Markgrafen Friedrich von Brandenburg: er habe zwei Schreiben von ihm, eines von Plassenburg, das andere von Baireuth datirt, erhalten: er wisse jetzt nicht, wo sein Fussvolk sei, doch sei er zur Hilfeleistung willig. (Nürnberger Missiv-Buch VIII, fol. 222.) Hern Fridrich Marggrafen zu Brandemburg oc. vnd Burggrafen zu Nüren- berg, vnserm 9c. Gnediger Herre! Als vns ewr Durchl. nehst von Plassem- burg verschriben hat oc., das haben wir wol vernomen. Nu als
94 willen nicht wol leng hir to beholden, unde ok unse ander ge- sellen, an de deyner. Ok is Hans von Bollenhusen daling von hir gereden unde heft eynen ende gededinget unsen heren her- togen Otten von Hartesberge, dat de by de von Erforde ryden wel met 50 glevigen. Unde hir is nicht vele endelker rütere, unde vorderen doch alle dage boven 1000 perde. Unde de lüde hir in dem lande sin gantz mistrostich unde flen sere in de stad. Unde de von Erforde graven ore wege entweig vor allen doren unde hebben ume ör stad up den bütersten graven al umme bolwercket unde hebben ore borgere gedeylet an 4 ende umme de stad, de se darto hebben willen, vnde mank dey de erbaren lüde unde de bussenmestere: unde we sin noch ner- genhen geschicket. Ok is eyn sage, dat de kettere met oren wagenborgen sin upgebroken unde keren sek na Salvelde und willen vort vor Erforde. Wat des geschut, wil we vor dinstach cyder middeweken wol ervaren. Wu we nu unse ding halden scholen, wiste we gerne juwen sin. Dat scrivet uns by Papeyane, up dat uns de bodeschap deste er werde. Ok sende we jn eynen breif, den de kettere an de heren gesant hebben, alse gy wol vornemen. Unde dorfften Papcyans by de wagen, wen we to hus komen scholden. Gescr. under Gyselers ing. Herman von Lemmershusen oc. Den ersamen wysen mannen, deme rade to Gotingen, unsen leven heren unde fruuden gescr. 634. 1430, Jan. 28 (Nürnberg.) Der Rath von Nürnberg an den Markgrafen Friedrich von Brandenburg: er habe zwei Schreiben von ihm, eines von Plassenburg, das andere von Baireuth datirt, erhalten: er wisse jetzt nicht, wo sein Fussvolk sei, doch sei er zur Hilfeleistung willig. (Nürnberger Missiv-Buch VIII, fol. 222.) Hern Fridrich Marggrafen zu Brandemburg oc. vnd Burggrafen zu Nüren- berg, vnserm 9c. Gnediger Herre! Als vns ewr Durchl. nehst von Plassem- burg verschriben hat oc., das haben wir wol vernomen. Nu als
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95 wir vnsern lieben burger vnd Ratgesellen Petern Volkmer in derselben weil zu ewern fürstenlichen gnaden gesandt hetten, der denn seyd bey ewern gnaden gewesen ist, damit hat es sich in gut verczogen, daz wir ewern gnaden darauf niht geantwurtt haben. Als vns nu ewr gnade yetz von Peyerrewt verschriben vnd Peter Volkmer desgleichen müntlich auch an vns gewor- ben hat oc., haben wir auch wol vernomen. Nu ist etwieuil vnsers greysigen zewgs vnd auch vnsers fussuolks awszen, von den wir in etwiemangen tagen kein botschaft gehabt haben vnd niht wissen, wo die yeczunt sein. Auch so werden wir mangen enden vnd von mangerley Lewten vmb hilff angelangt. Wie darumb, wenn das vorgenant vnser volk herheim kombt, so wellen wir ewer Durchl. von denselben oder andern den vnsern gern zu Hilffe zuschiken. Vnd als ewr fürstenlich gnade zweyr püchsen vnd püchsenmeysters von vns begert hat, also wellen wir ewern gnaden zwo püchsen, einen puchsenmeister vnd etwieuil steyn vnuerczogenlich leihen, wan vnserr trefflicher püchsen- meister etliche zu Eger, etliche vnter vnserm fussuolk noch awszen seyn. Vnd das haben wir ewer gnaden Hofmeister von stund also zu wissen getan. Denn wo wir ewer Durchl. dienst vnd wolgefallen oc. Scriptum sabato post conuersionis Paulj. 635. 1430, Jan. 29 (Nürnberg). Derselbe an Denselben: er habe abermals einen Brief von ihm aus Bai- reuth erhalten und seinen Inhalt auch den Herren von Seinsheim und Ottingen, dem Bischof von Würzburg und Erzbischof von Mainz bekannt gemacht oc. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 222b.) Marggrafen vom Brandemburg. Gnediger Herre! Wir haben ewer Durchl. auf zwen ewer gnaden briefe gestern verschriben vnd geantwurtt, daz etwieuil vnsers greysigen zewgs vnd fussuolks awszen sein vnd niht wissen, wo die yeczunt seyn, vnd daz wir ewern gnaden zwo püchsen, einen püchsenmeister vnd etwieuil steyn leihen vnd schiken, als wir hoffen, daz ewr fürstenlich gnade denselben
95 wir vnsern lieben burger vnd Ratgesellen Petern Volkmer in derselben weil zu ewern fürstenlichen gnaden gesandt hetten, der denn seyd bey ewern gnaden gewesen ist, damit hat es sich in gut verczogen, daz wir ewern gnaden darauf niht geantwurtt haben. Als vns nu ewr gnade yetz von Peyerrewt verschriben vnd Peter Volkmer desgleichen müntlich auch an vns gewor- ben hat oc., haben wir auch wol vernomen. Nu ist etwieuil vnsers greysigen zewgs vnd auch vnsers fussuolks awszen, von den wir in etwiemangen tagen kein botschaft gehabt haben vnd niht wissen, wo die yeczunt sein. Auch so werden wir mangen enden vnd von mangerley Lewten vmb hilff angelangt. Wie darumb, wenn das vorgenant vnser volk herheim kombt, so wellen wir ewer Durchl. von denselben oder andern den vnsern gern zu Hilffe zuschiken. Vnd als ewr fürstenlich gnade zweyr püchsen vnd püchsenmeysters von vns begert hat, also wellen wir ewern gnaden zwo püchsen, einen puchsenmeister vnd etwieuil steyn vnuerczogenlich leihen, wan vnserr trefflicher püchsen- meister etliche zu Eger, etliche vnter vnserm fussuolk noch awszen seyn. Vnd das haben wir ewer gnaden Hofmeister von stund also zu wissen getan. Denn wo wir ewer Durchl. dienst vnd wolgefallen oc. Scriptum sabato post conuersionis Paulj. 635. 1430, Jan. 29 (Nürnberg). Derselbe an Denselben: er habe abermals einen Brief von ihm aus Bai- reuth erhalten und seinen Inhalt auch den Herren von Seinsheim und Ottingen, dem Bischof von Würzburg und Erzbischof von Mainz bekannt gemacht oc. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 222b.) Marggrafen vom Brandemburg. Gnediger Herre! Wir haben ewer Durchl. auf zwen ewer gnaden briefe gestern verschriben vnd geantwurtt, daz etwieuil vnsers greysigen zewgs vnd fussuolks awszen sein vnd niht wissen, wo die yeczunt seyn, vnd daz wir ewern gnaden zwo püchsen, einen püchsenmeister vnd etwieuil steyn leihen vnd schiken, als wir hoffen, daz ewr fürstenlich gnade denselben
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96 vnsern brief nu wol vernomen hab. Nu ist vns auf hewt aber ewer gnaden brief einr von Payrrewt geantwurtt worden, den wir auch vernomen haben. Vnd lassem ewr Durchl. wissen, daz wir von vnserm greysigen zewg vnd fussuolk, die da awszen seyn, noch kein botschaft gehabt haben, vnd niht wissen wo die seyn. Wie darumb so wellen wir ewern fürstenlichen gnaden ctwieuil schüczen zu schiken, so schierist wir mugen. Wir haben auch den vorgeschriben ewer gnaden leczen brief Hern Erkin- gern von Sawnsheim, der bey vns was, hören lassen vnd ge- betten, vnserm gnedigen Herren von Wirtzburg on sewmen also zu wissen zu tun. So haben wir es vnsers Herren von Otingen zewg, die in der nehen bey vns seyn auch zu wissen getan. Auch haben wir es vnserm gnedigen Herren von Meincz in gut verkündt vnd desselben ewer gnaden briefs ein abschrift gesandt. Denn wo wir ewer Durchl. dienst vnd wolgefallen oc. Scriptum Dominica ante Purificationis Marie. 636. 1430, Jan. 29b (Nürnberg). Derselbe an den Erzbischof Konrad zu Mainz: theilt ihm das klägliche Schreiben des Markgrafen von Brandenburg über die Erfolge der Hus- siten mit. (Nürnberger Missiv-Buch VIII, fol. 223.) Hern Conraden Erczbischof zu Meincz oc. Gnediger Herre! Vns hat vnser gnedige Herre Marggraf Fridrich von Brandemburg von gelegenheit vnd Handel der vn- glewbigen Hussen vnd keczer verschriben, derselb brief vns auf hewt geantwurtt ist worden, das wir mit betrübtem Hertzen ver- nomen haben, vnd vernemen. Wollten wir niht lassen wir wölten das ewer Hoch. in gut vnd auch von notdurft wegen der sache verkünden, vnd desselben briefs ein abschrift hierynnen ver- slossen schiken, daz sich ewr fürstenlich gnade darczu wisse zu richten vnd zu tun, als sich gebürt vnd not ist, als wir vns denn aller gnaden trosts vnd guts zu ewern gnaden genczlich versehen. Denn wo wir ewer Hochw. dienst vnd wolgefallen oc. Scriptum ut supra.
96 vnsern brief nu wol vernomen hab. Nu ist vns auf hewt aber ewer gnaden brief einr von Payrrewt geantwurtt worden, den wir auch vernomen haben. Vnd lassem ewr Durchl. wissen, daz wir von vnserm greysigen zewg vnd fussuolk, die da awszen seyn, noch kein botschaft gehabt haben, vnd niht wissen wo die seyn. Wie darumb so wellen wir ewern fürstenlichen gnaden ctwieuil schüczen zu schiken, so schierist wir mugen. Wir haben auch den vorgeschriben ewer gnaden leczen brief Hern Erkin- gern von Sawnsheim, der bey vns was, hören lassen vnd ge- betten, vnserm gnedigen Herren von Wirtzburg on sewmen also zu wissen zu tun. So haben wir es vnsers Herren von Otingen zewg, die in der nehen bey vns seyn auch zu wissen getan. Auch haben wir es vnserm gnedigen Herren von Meincz in gut verkündt vnd desselben ewer gnaden briefs ein abschrift gesandt. Denn wo wir ewer Durchl. dienst vnd wolgefallen oc. Scriptum Dominica ante Purificationis Marie. 636. 1430, Jan. 29b (Nürnberg). Derselbe an den Erzbischof Konrad zu Mainz: theilt ihm das klägliche Schreiben des Markgrafen von Brandenburg über die Erfolge der Hus- siten mit. (Nürnberger Missiv-Buch VIII, fol. 223.) Hern Conraden Erczbischof zu Meincz oc. Gnediger Herre! Vns hat vnser gnedige Herre Marggraf Fridrich von Brandemburg von gelegenheit vnd Handel der vn- glewbigen Hussen vnd keczer verschriben, derselb brief vns auf hewt geantwurtt ist worden, das wir mit betrübtem Hertzen ver- nomen haben, vnd vernemen. Wollten wir niht lassen wir wölten das ewer Hoch. in gut vnd auch von notdurft wegen der sache verkünden, vnd desselben briefs ein abschrift hierynnen ver- slossen schiken, daz sich ewr fürstenlich gnade darczu wisse zu richten vnd zu tun, als sich gebürt vnd not ist, als wir vns denn aller gnaden trosts vnd guts zu ewern gnaden genczlich versehen. Denn wo wir ewer Hochw. dienst vnd wolgefallen oc. Scriptum ut supra.
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97 637. 1430, Jan. 31 (Nürnberg). Derselbe an den Herzog Johann von Bayern: die Disposition über das gesammelte Hussengeld stehe nicht ihm zu, der Herzog möge sich darum an den Markgrafen von Brandenburg als obersten Feldhauptmann wenden; auch sei des Geldes wenig mehr vorhanden. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 224.) Herczog Johansen von Peyern. Gnediger Herre! Als vns ewer gnade verschriben hat, wie von den, die vber der Cristenheit sache geseczt seyn, er- kannt sey, daz man der Cristenheit gelt sülle angreiffen, darauf ewr gnade an vns begert, vnserm gnedigen Herren.. dem Marg- grafen vnd ewern gnaden hilff damit zu tun oc., das haben wir wol vernomen. Vnd lassen ewr fürstenlich gnade wissen, daz vns dieselben ding niht zusteen noch befolhen seyn ausztzu- richten. Auf das haben wir vnser Freund, die mitsampt andern ob denselben dingen waren, darumb verhört, die haben vns ge- sagt, daz dieselb bestellung vnd erkenntnuss nêmlich geseczt vnd beschehen sey in vnserr gnedigen Herren der fürsten ab- wesung nachczugeen, als es denn verlassen ward; die selb er- kenntnuss nu ab sey. Hat nu ewr gnade icht zu begern, das mag ewr gnade an vnsern gnedigen Herren den Marggrafen den obersten Hawbtman bringen, so waisz sein gnade den dingen wol nachczugeen, als sich gebürt. Auch haben wir von vnsern Freunden, den denn der Cristenheit gelt befolhen ist, wol ver- standen, daz der Cristenheit gelts wenig mer vor Handen sey. Denn wo wir ewern fürstenlichen gnaden dienst vnd wolge- fallen oc. Datum feria IIIs ante purificationis Marie virginis.
97 637. 1430, Jan. 31 (Nürnberg). Derselbe an den Herzog Johann von Bayern: die Disposition über das gesammelte Hussengeld stehe nicht ihm zu, der Herzog möge sich darum an den Markgrafen von Brandenburg als obersten Feldhauptmann wenden; auch sei des Geldes wenig mehr vorhanden. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 224.) Herczog Johansen von Peyern. Gnediger Herre! Als vns ewer gnade verschriben hat, wie von den, die vber der Cristenheit sache geseczt seyn, er- kannt sey, daz man der Cristenheit gelt sülle angreiffen, darauf ewr gnade an vns begert, vnserm gnedigen Herren.. dem Marg- grafen vnd ewern gnaden hilff damit zu tun oc., das haben wir wol vernomen. Vnd lassen ewr fürstenlich gnade wissen, daz vns dieselben ding niht zusteen noch befolhen seyn ausztzu- richten. Auf das haben wir vnser Freund, die mitsampt andern ob denselben dingen waren, darumb verhört, die haben vns ge- sagt, daz dieselb bestellung vnd erkenntnuss nêmlich geseczt vnd beschehen sey in vnserr gnedigen Herren der fürsten ab- wesung nachczugeen, als es denn verlassen ward; die selb er- kenntnuss nu ab sey. Hat nu ewr gnade icht zu begern, das mag ewr gnade an vnsern gnedigen Herren den Marggrafen den obersten Hawbtman bringen, so waisz sein gnade den dingen wol nachczugeen, als sich gebürt. Auch haben wir von vnsern Freunden, den denn der Cristenheit gelt befolhen ist, wol ver- standen, daz der Cristenheit gelts wenig mer vor Handen sey. Denn wo wir ewern fürstenlichen gnaden dienst vnd wolge- fallen oc. Datum feria IIIs ante purificationis Marie virginis.
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98 638. 1430, Febr. 1a (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: er werde von vielen Seiten um Hilfe angegangen, und da ihm Warnung zukomme, dass die Hussen in die Nähe von Nürnberg zu zichen meinen, so sei er genöthigt, seine Kriegsmacht beisammen zu erhalten. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 225.) Eger. L. Fr. Als Ir vns aber verschriben vnd gebetten habt, die vnsern ewer weisheit zu hilff zu schiken oc., das haben wir wol vernomen. Nu haben wir ewer frewntschaft nehst verschriben, daz wir vil vnd mangen enden vmb hilff angelangt vnd gebetten werden, vnd daz etwieuil vnsers zewgs awszen sey. Auch so wissen wir niht, wo die dink hin gelangen mugen, wann vns vil treffenlicher botschaft vnd warnung kombt, daz die Hussen in die gegend vnd genêhe vmb vns ye meynen zu ziehen, also daz wir die vnsern zu disen zeiten bey vns meynen zu behaben, das wellet in gut versteen. Wurden sich aber die dink anders machen, so wölten wir gern an ewch gedacht seyn, als wir ewch vor auch willig gewesen seyn. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder dienst oc. Datum ut supra. 639. 1430, Febr. 1b (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an benachbarte Fürsten, Herren und Städte: schildert die nahende Gefahr von Seite der Hussiten und ersucht um be- waffneten Beistand. (Nürnberger Missiv-Buch VIII, fol. 225".) Herczog Heinrich von Peyern. Gnediger Herre! Als ewr fürstenlich gnade wol vernomen hat, wie die vnglewbigen Hussen der heiligen Cristenheit vil zeit her in vil Landen vnd yecz in kurcz in dem lande zu Meichsen vnd dadannen in vnsers gnedigen Herren .... des Marggrafen von Brandemburg vnd des Bischof von Bamberg
98 638. 1430, Febr. 1a (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: er werde von vielen Seiten um Hilfe angegangen, und da ihm Warnung zukomme, dass die Hussen in die Nähe von Nürnberg zu zichen meinen, so sei er genöthigt, seine Kriegsmacht beisammen zu erhalten. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 225.) Eger. L. Fr. Als Ir vns aber verschriben vnd gebetten habt, die vnsern ewer weisheit zu hilff zu schiken oc., das haben wir wol vernomen. Nu haben wir ewer frewntschaft nehst verschriben, daz wir vil vnd mangen enden vmb hilff angelangt vnd gebetten werden, vnd daz etwieuil vnsers zewgs awszen sey. Auch so wissen wir niht, wo die dink hin gelangen mugen, wann vns vil treffenlicher botschaft vnd warnung kombt, daz die Hussen in die gegend vnd genêhe vmb vns ye meynen zu ziehen, also daz wir die vnsern zu disen zeiten bey vns meynen zu behaben, das wellet in gut versteen. Wurden sich aber die dink anders machen, so wölten wir gern an ewch gedacht seyn, als wir ewch vor auch willig gewesen seyn. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder dienst oc. Datum ut supra. 639. 1430, Febr. 1b (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an benachbarte Fürsten, Herren und Städte: schildert die nahende Gefahr von Seite der Hussiten und ersucht um be- waffneten Beistand. (Nürnberger Missiv-Buch VIII, fol. 225".) Herczog Heinrich von Peyern. Gnediger Herre! Als ewr fürstenlich gnade wol vernomen hat, wie die vnglewbigen Hussen der heiligen Cristenheit vil zeit her in vil Landen vnd yecz in kurcz in dem lande zu Meichsen vnd dadannen in vnsers gnedigen Herren .... des Marggrafen von Brandemburg vnd des Bischof von Bamberg
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99 Landen an Lewten vnd an gut laider gross übel und mercklich scheden begangen haben, teglichen mer vnd mer tun vnd dar- ynnen also verhertt vnd erstolczt sind, gen vnserr gegend für sich herawsz zu ziehen; vnd vns manigfalticlich botschaft vnd warnung kombt, daz sie ye in die gegend vnd genêhe vmb vns meynen zu komen, land vnd lewte daselbst auch zu verheren vnd zu verderben vnd verrner zu rucken, ob sie mugen. Nu haben wir vns von langen Jaren her swerlich vnd cöstenlich angegriffen, vnd vnser hilff, lewt vnd gut, mercklich wider sie dargelegt vnd meynen auch das hinfür zu tun vnd vns mit gots hilff Ir aufczuhalten. Vnd bitten darauf ewr fürstenlich gnade dienstlich vnd mit ganczem fleisz, daz vns ewr gnade... L greysiger wol erczewgten gsellen vnd pherd, darunter etwie- uil guter schüczen seyn vnuercziehen in vnser stat zu schicken wellet, den wellen wir einen zymmlichen erbern solde geben, dieweil sie also bey vns seyn. Vnd wir getrawen ewern gnaden, Ir lasset vns Got zu lob, der Cristenheit zu trost vnd dem heiligen Reich zu eren yecz da mit niht, nach dem vnd ewer gnade wol versteen mag, daz des niht alleyn vns, sunder Lande vnd Lewten ein grosse notdurft ist. Daz wellen wir vmb ewr fürstenlich gnade wo sich das ymmer geburt williclich vnd gern verdienen. Datum ut supra. fol. 226. Herczog Ludwig von Peyern grafen zu Mortanj similiter. Bischof von Wirtzburg similiter. Bischof von Eystett vmb XXXII bis in L pferd. Hern Erkinger von Sawnsheim mit sein selbs leib vnd von XXXII bis in L pferd mitzubringen. Hawbten Marschalk mit sein selbs leib zu komen. Vlme vmb L oder LX pferd vnd vmb den felber. Augspurg vmb L pferd. It. Rotemburg vmb iren greysigen zewg, der yecz bey vns ist vnd vmb L schüczen zu fuss gebetten. Dinkelspühel vmb iren greysigen zewg, der yecz bey vns ist, vnd vmb XXV schüczen zu fuss gebetten. Sabato post purificationis. (Febr. 4.)
99 Landen an Lewten vnd an gut laider gross übel und mercklich scheden begangen haben, teglichen mer vnd mer tun vnd dar- ynnen also verhertt vnd erstolczt sind, gen vnserr gegend für sich herawsz zu ziehen; vnd vns manigfalticlich botschaft vnd warnung kombt, daz sie ye in die gegend vnd genêhe vmb vns meynen zu komen, land vnd lewte daselbst auch zu verheren vnd zu verderben vnd verrner zu rucken, ob sie mugen. Nu haben wir vns von langen Jaren her swerlich vnd cöstenlich angegriffen, vnd vnser hilff, lewt vnd gut, mercklich wider sie dargelegt vnd meynen auch das hinfür zu tun vnd vns mit gots hilff Ir aufczuhalten. Vnd bitten darauf ewr fürstenlich gnade dienstlich vnd mit ganczem fleisz, daz vns ewr gnade... L greysiger wol erczewgten gsellen vnd pherd, darunter etwie- uil guter schüczen seyn vnuercziehen in vnser stat zu schicken wellet, den wellen wir einen zymmlichen erbern solde geben, dieweil sie also bey vns seyn. Vnd wir getrawen ewern gnaden, Ir lasset vns Got zu lob, der Cristenheit zu trost vnd dem heiligen Reich zu eren yecz da mit niht, nach dem vnd ewer gnade wol versteen mag, daz des niht alleyn vns, sunder Lande vnd Lewten ein grosse notdurft ist. Daz wellen wir vmb ewr fürstenlich gnade wo sich das ymmer geburt williclich vnd gern verdienen. Datum ut supra. fol. 226. Herczog Ludwig von Peyern grafen zu Mortanj similiter. Bischof von Wirtzburg similiter. Bischof von Eystett vmb XXXII bis in L pferd. Hern Erkinger von Sawnsheim mit sein selbs leib vnd von XXXII bis in L pferd mitzubringen. Hawbten Marschalk mit sein selbs leib zu komen. Vlme vmb L oder LX pferd vnd vmb den felber. Augspurg vmb L pferd. It. Rotemburg vmb iren greysigen zewg, der yecz bey vns ist vnd vmb L schüczen zu fuss gebetten. Dinkelspühel vmb iren greysigen zewg, der yecz bey vns ist, vnd vmb XXV schüczen zu fuss gebetten. Sabato post purificationis. (Febr. 4.)
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100 640. 1430, Febr. 4 (Nürnberg). Derselbe an den Rath von Amberg: er werde vielseitig um Hilfe gebeten und wisse noch nicht, wo die Dinge hin gelangen werden, da die Hussen den Main ab gegen Bamberg ziehen, darum müsse er die Seinigen bei sich behalten oc. (Nürnberger Missiv-Buch VIII, fol. 227.) Dem Rate der Stat zu Amberg. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewer weisheit etliche schüczen und einen puchsenmeister zu leihen vnd zu schicken oc., das haben wir wol vernomen. Nu werden wir vil vnd mangen enden vmb hilff angelangt vnd gebetten. Auch wissen wir niht, wa die dink hin gelangen mugen, nach- dem vnd die Hussen den mayn ab gen Bamberg zu mit macht zichen vnd vns vil botschaft vnd warnung kombt, daz sie in die gegend vnd genêhe vmb vns ye meynen zu zichen, also daz wir die vnsern zu disen zeiten bey vns herheim meynen zu behal- ten; wurden sich aber die dink anders machen, so wölten wir auf ewr bett gedacht seyn. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (sabato post purificationis marie virginis). 641. 1430, Febr. 5 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Dinkelsbühl: gibt Nachricht über die Fortschritte der Hussen in den Landen der Herren von Meissen, Plauen, von Brandenburg und des Bischofs von Bamberg; ersucht, ihm sein Kriegsvolk zur Hilfe zu leihen &c. (Nürnberger Misslv-Buch VIII, fol. 227.) Den von Dinkelspühel. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt ewer weisheit zuverschreiben, wie, wa vnd was schadens vnd übels die vnglewbigen Hussen der heiligen Cristenheit yeczunt tuen oc, das haben wir wol vernomen. Nu haben wir ewer frewnt- schaft auf gestern verschriben, daz dieselben vnglewbigen Hussen
100 640. 1430, Febr. 4 (Nürnberg). Derselbe an den Rath von Amberg: er werde vielseitig um Hilfe gebeten und wisse noch nicht, wo die Dinge hin gelangen werden, da die Hussen den Main ab gegen Bamberg ziehen, darum müsse er die Seinigen bei sich behalten oc. (Nürnberger Missiv-Buch VIII, fol. 227.) Dem Rate der Stat zu Amberg. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewer weisheit etliche schüczen und einen puchsenmeister zu leihen vnd zu schicken oc., das haben wir wol vernomen. Nu werden wir vil vnd mangen enden vmb hilff angelangt vnd gebetten. Auch wissen wir niht, wa die dink hin gelangen mugen, nach- dem vnd die Hussen den mayn ab gen Bamberg zu mit macht zichen vnd vns vil botschaft vnd warnung kombt, daz sie in die gegend vnd genêhe vmb vns ye meynen zu zichen, also daz wir die vnsern zu disen zeiten bey vns herheim meynen zu behal- ten; wurden sich aber die dink anders machen, so wölten wir auf ewr bett gedacht seyn. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (sabato post purificationis marie virginis). 641. 1430, Febr. 5 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Dinkelsbühl: gibt Nachricht über die Fortschritte der Hussen in den Landen der Herren von Meissen, Plauen, von Brandenburg und des Bischofs von Bamberg; ersucht, ihm sein Kriegsvolk zur Hilfe zu leihen &c. (Nürnberger Misslv-Buch VIII, fol. 227.) Den von Dinkelspühel. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt ewer weisheit zuverschreiben, wie, wa vnd was schadens vnd übels die vnglewbigen Hussen der heiligen Cristenheit yeczunt tuen oc, das haben wir wol vernomen. Nu haben wir ewer frewnt- schaft auf gestern verschriben, daz dieselben vnglewbigen Hussen
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101 yeczunt in kürcz in dem Lande zu Meissen vnd darnach dem Herren von Plawen, vnd da dannen in vnserr gnedigen Herren des Marggrafen von Brandemburg vnd des Bischofs von Bam- berg Landen an Lewten vnd an guten laider gross übel vnd mercklich scheden begangen haben vnd teglichen tun, vnd als wir versteen so ziehen sie nu den Mayn ab gen Bamberg zu. Vnd nach dem als vns merkliche Botschaft vnd warnung kombt, daz sie ye in die gegend vnd gnehe vmb vns meynen zu komen vnd damit verwüstung vnd verherung Land vnd Lewt daselbst auch zu treiben, so haben wir ewr ersamkeit da mit verschriben vnd gebetten, vns ewern greysigen zewg, den Ir also auszge- sandt habt, der denn yeczunt bey vns ist, zu gönnen vnd zu verschreiben, bey vns zu beleiben, vnd vns darczu XXV zu fuss guter schüczen mit puchsen vnd armbrosten auch zu leihen vnd onuercziehen zu vns zuschiken, den wir einen zymlichen erbern sold geben wellen, die weil sie also bey vns seyn, als wir hoffen, daz Ir in demselben vnserm brief nu wol vernomen habt. Also bitten wir ewr weisheit aber das also zu tun vnd haben auch einen getrawen, daz Ir vns das niht versagt. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum dominica die post puri- ficationis Marie virginis. 642. 1430, Febr. 6 (Zwernitz). Friedrich Markgraf von Brandenburg, der zwischen den fünf böhmischen Heeren und dem Lande und Stifte Bamberg einen Frieden um 12 tausend Gulden vermittelt hat, erklärt, dass zur Bezahlung der Summe alle An- gehörigen des Landes und Stiftes nach gleichem Anschlag beizutragen haben. (Ex Orig. arch. civ. Bamberg.) Wir Fridrich von gots gnaden Marggraue zu Brandeburg Des heiligen Römischen Reichs Erczkammerer vnd Burggraue zu Nuremberg Von solicher teyding wegen, so danne ytzund zwischen den hauptleuten der fünff here von Beheim auff ein, vnd hansen von wittstat pfleger des Stifts zu Bamberg, hansen Ortlein, heinczen Dockler vnd Cunczen Schawnpûhel Burger der Stat Bamberg, vnd Cünczen Schonlein Burger zu Vorcheim, von
101 yeczunt in kürcz in dem Lande zu Meissen vnd darnach dem Herren von Plawen, vnd da dannen in vnserr gnedigen Herren des Marggrafen von Brandemburg vnd des Bischofs von Bam- berg Landen an Lewten vnd an guten laider gross übel vnd mercklich scheden begangen haben vnd teglichen tun, vnd als wir versteen so ziehen sie nu den Mayn ab gen Bamberg zu. Vnd nach dem als vns merkliche Botschaft vnd warnung kombt, daz sie ye in die gegend vnd gnehe vmb vns meynen zu komen vnd damit verwüstung vnd verherung Land vnd Lewt daselbst auch zu treiben, so haben wir ewr ersamkeit da mit verschriben vnd gebetten, vns ewern greysigen zewg, den Ir also auszge- sandt habt, der denn yeczunt bey vns ist, zu gönnen vnd zu verschreiben, bey vns zu beleiben, vnd vns darczu XXV zu fuss guter schüczen mit puchsen vnd armbrosten auch zu leihen vnd onuercziehen zu vns zuschiken, den wir einen zymlichen erbern sold geben wellen, die weil sie also bey vns seyn, als wir hoffen, daz Ir in demselben vnserm brief nu wol vernomen habt. Also bitten wir ewr weisheit aber das also zu tun vnd haben auch einen getrawen, daz Ir vns das niht versagt. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum dominica die post puri- ficationis Marie virginis. 642. 1430, Febr. 6 (Zwernitz). Friedrich Markgraf von Brandenburg, der zwischen den fünf böhmischen Heeren und dem Lande und Stifte Bamberg einen Frieden um 12 tausend Gulden vermittelt hat, erklärt, dass zur Bezahlung der Summe alle An- gehörigen des Landes und Stiftes nach gleichem Anschlag beizutragen haben. (Ex Orig. arch. civ. Bamberg.) Wir Fridrich von gots gnaden Marggraue zu Brandeburg Des heiligen Römischen Reichs Erczkammerer vnd Burggraue zu Nuremberg Von solicher teyding wegen, so danne ytzund zwischen den hauptleuten der fünff here von Beheim auff ein, vnd hansen von wittstat pfleger des Stifts zu Bamberg, hansen Ortlein, heinczen Dockler vnd Cunczen Schawnpûhel Burger der Stat Bamberg, vnd Cünczen Schonlein Burger zu Vorcheim, von
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102 wegen vnd an stat des Stifts zu Bamberg, vnd des ganczen Landes vnd leute, beyde geistlich vnd werntlich zû dem obge- nannten Stifft gehôrend, nymands auszgenomen, auff die andern seiten gescheen sind, vmb zwelff tausent guter Reinischer gul- dein der man zwey tausent guldein bar bezalt hat, den die danne darvntter geteydingt haben, vnd die andern zehen tausent guldein denselben hauptleuten von Beheim auszrichten vnd be- zalen sol zü der Engelbürge, halp auff Mitfasten schirste, vnd den andern halben teyl auff sand Jorgen tag nechst darnach künfftig, nach auszweisung vnd Innhalt des versigelten briefs In darüber gegeben, Bekennen wir offenlichen mit disem brieff gen allermeniglichen, die In sehen hôren oder lesen, das alle vnd iglich personen, geistlich vnd werntlich, von allen Stifften vnd Clostern auch von den Steten vnd auff dem Lannde, In was wirdigkeit, wesen vnd freyheit die sind, vnd was Namen die haben, die danne zu dem obgenannten Stifft zu Bamberg gehóren, vnd dorinn wonhafftig vnd gesessen vnd noch vnuer- prant sind, In die obgenannte teyding begriffen vnd gezogen sind worden, vnd auch ein iglicher desselben Stiffts vnd landes zu Bamberg an der obgeschriben Sumen zwelff tausent guldein nach gleichem Anslag vnd anczal leiden vnd bezalen sol on widerrede vnd on alles geuerde. Des zu vrkünde haben wir vnser Insigel an disen brieue lassen hencken, Der geben ist an sand Dorotheatag zu Zwernitz nach Cristi vnsers herren gepurt vierczehenhundert Jare vnd darnach Im dreissigsten Jare. (Sigillum avulsum deest.) 643. 1430, Febr. 6 (Bamberg). Da der Markgraf von Brandenburg und andere Herren den Heerführern der Böhmen sich für die Stadt Bamberg verbürgt haben, so verpflichtet sich diese Stadt zur pünktlichen Zahlung von 10 tausend rhein. Gulden an den festgesetzten Terminen und Orten. (Ex orig. arch. civ. Bamberg.) Wir die Burgermeistere Rate vnd Burger gemeiniclich arm vnd Reich der Stette Bamberg vnd Vorcheim Bekennen vnd tün
102 wegen vnd an stat des Stifts zu Bamberg, vnd des ganczen Landes vnd leute, beyde geistlich vnd werntlich zû dem obge- nannten Stifft gehôrend, nymands auszgenomen, auff die andern seiten gescheen sind, vmb zwelff tausent guter Reinischer gul- dein der man zwey tausent guldein bar bezalt hat, den die danne darvntter geteydingt haben, vnd die andern zehen tausent guldein denselben hauptleuten von Beheim auszrichten vnd be- zalen sol zü der Engelbürge, halp auff Mitfasten schirste, vnd den andern halben teyl auff sand Jorgen tag nechst darnach künfftig, nach auszweisung vnd Innhalt des versigelten briefs In darüber gegeben, Bekennen wir offenlichen mit disem brieff gen allermeniglichen, die In sehen hôren oder lesen, das alle vnd iglich personen, geistlich vnd werntlich, von allen Stifften vnd Clostern auch von den Steten vnd auff dem Lannde, In was wirdigkeit, wesen vnd freyheit die sind, vnd was Namen die haben, die danne zu dem obgenannten Stifft zu Bamberg gehóren, vnd dorinn wonhafftig vnd gesessen vnd noch vnuer- prant sind, In die obgenannte teyding begriffen vnd gezogen sind worden, vnd auch ein iglicher desselben Stiffts vnd landes zu Bamberg an der obgeschriben Sumen zwelff tausent guldein nach gleichem Anslag vnd anczal leiden vnd bezalen sol on widerrede vnd on alles geuerde. Des zu vrkünde haben wir vnser Insigel an disen brieue lassen hencken, Der geben ist an sand Dorotheatag zu Zwernitz nach Cristi vnsers herren gepurt vierczehenhundert Jare vnd darnach Im dreissigsten Jare. (Sigillum avulsum deest.) 643. 1430, Febr. 6 (Bamberg). Da der Markgraf von Brandenburg und andere Herren den Heerführern der Böhmen sich für die Stadt Bamberg verbürgt haben, so verpflichtet sich diese Stadt zur pünktlichen Zahlung von 10 tausend rhein. Gulden an den festgesetzten Terminen und Orten. (Ex orig. arch. civ. Bamberg.) Wir die Burgermeistere Rate vnd Burger gemeiniclich arm vnd Reich der Stette Bamberg vnd Vorcheim Bekennen vnd tün
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103 kunt offenlich mit disem brief, vor allen den die In sehent, hóren oder lesen, Als wir mit demütigem fleis vnd ernst getrew- lich gebetten haben, den Irleüchten fürsten vnd herren hern Fridrichen marggrauen zů Brandenburg des heiligen Römischen Reichs Ertzkammrer vnd Burggrauen zû Nüremberg vnsern gne- digen herren vnd die gestrengen, hern Wilhalm von Hohenrech- berg vicztum zû Amberg, hern Veiten vom Rotenhan Rittere, Casparn von Waldenfels vnd Jacoben Feczer vnser liebe herren, das sy für vns Bürge worden sein gegen den Edeln, wirdigen vnd gestrengen Jacoben Cromesinn, Knysi Procopp, Endresen, Jorgen Sigmunden, vnd Cralowitzen, Haubtleuten des Behemi� schen Volcks, der fünff here, des grossen vnd alten Tabors, der waisen, der alten Pregischen Stat vnd den andern Stetten In Beheim, für zehentawsent gûter Reynischer güldein, die wir In halb auf Mitfasten schirst, vnd den andern halben teil auf sant Jórgen tag darnach schirstkünfftig zû der Engelburg bezalen sûllen, nach lawt vnd Innhalt des briefs darüber gegeben, Haben wir dem genannten vnserm gnedigen herren Marggraue Fridrichen vnd auch den andern obgeschriben Bürgen, mit güten waren hantgeben trewen, an eydes stat, gelobt, geredt, vnd versprochen, globen, gereden vnd versprechen In auch mit craft dits briefs, für vns, vnser Stette, Erben vnd nachkommen, das wir sy oder Ir erben von solicher burgschafft gen den vorgenannten haubt- leûten gûtlichen ledigen vnd lôsen sûllen vnd wôllen, one allen Iren schaden, getrewlich vnd one alle geuerde, Iren slechten worten darůmb zů glauben one eyde vnd nottrecht, Des zû warem bekenntnûsse geben wir In disen brief mit vnsere Stette anhangenden Insigeln versigelten. Der geben ist an sant Doro- thea tag nach Cristi vnsers herren gebûrt vierczehen hûndert Jare vnd darnach Im Dreissigsten Jahre. (Sigilla avulsa desiderantur.)
103 kunt offenlich mit disem brief, vor allen den die In sehent, hóren oder lesen, Als wir mit demütigem fleis vnd ernst getrew- lich gebetten haben, den Irleüchten fürsten vnd herren hern Fridrichen marggrauen zů Brandenburg des heiligen Römischen Reichs Ertzkammrer vnd Burggrauen zû Nüremberg vnsern gne- digen herren vnd die gestrengen, hern Wilhalm von Hohenrech- berg vicztum zû Amberg, hern Veiten vom Rotenhan Rittere, Casparn von Waldenfels vnd Jacoben Feczer vnser liebe herren, das sy für vns Bürge worden sein gegen den Edeln, wirdigen vnd gestrengen Jacoben Cromesinn, Knysi Procopp, Endresen, Jorgen Sigmunden, vnd Cralowitzen, Haubtleuten des Behemi� schen Volcks, der fünff here, des grossen vnd alten Tabors, der waisen, der alten Pregischen Stat vnd den andern Stetten In Beheim, für zehentawsent gûter Reynischer güldein, die wir In halb auf Mitfasten schirst, vnd den andern halben teil auf sant Jórgen tag darnach schirstkünfftig zû der Engelburg bezalen sûllen, nach lawt vnd Innhalt des briefs darüber gegeben, Haben wir dem genannten vnserm gnedigen herren Marggraue Fridrichen vnd auch den andern obgeschriben Bürgen, mit güten waren hantgeben trewen, an eydes stat, gelobt, geredt, vnd versprochen, globen, gereden vnd versprechen In auch mit craft dits briefs, für vns, vnser Stette, Erben vnd nachkommen, das wir sy oder Ir erben von solicher burgschafft gen den vorgenannten haubt- leûten gûtlichen ledigen vnd lôsen sûllen vnd wôllen, one allen Iren schaden, getrewlich vnd one alle geuerde, Iren slechten worten darůmb zů glauben one eyde vnd nottrecht, Des zû warem bekenntnûsse geben wir In disen brief mit vnsere Stette anhangenden Insigeln versigelten. Der geben ist an sant Doro- thea tag nach Cristi vnsers herren gebûrt vierczehen hûndert Jare vnd darnach Im Dreissigsten Jahre. (Sigilla avulsa desiderantur.)
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104 644. 1430 s. d. Gleichzeitige Nachricht über die Vorgänge zu Bamberg, während die Hus- siten in der Nähe waren. (Biblioth, reg. universit. Herbipolensis MS. cod. chart. in fol. Nr. 191, olim 34.) „Excerpta ex antiquo libello.“ „Anno dni 1430 ist die Hussenraysz gewesen, die haben Blaen gewunnen vnd vil Volcks erschlagen, darnach zugen sie vnd gewunnen Hof, Kulmbach vnd Bayrreut, die brannten sie alle aus, mitsambt ser vil dorffer, Darnach zugen sie auff das gebirge, vnd legerten sich mit .V. heren weyt vnd prait, prannten aus Holfeld, Scherszlitz, Maineck vnd vil dorffer. Die von Bam- berg fluhen darus bei nacht vnd tag, mit leib vnd gut, erliten vil schadens von iren vntreuen nachbauren, Ist gescheen purifi- cationis Marie, das nit vber 50 gesessner man dae bliben. do kamen bei 300 küner buben zusamen, stiessen das rathaus vnd ander hewser auff, vnd die frauenkloster, namen was In gefiel, mit grosser vnzucht, des war kein hülff oder trost, bis der Mar- graff Friderich mit gleit zun Hussen rite, vnd brachts dahin das sie .12000. fl. fûr brantschatzung nemen wollten von allen den vnuerpranten des stifts Bamberg, nemlich .2000. an 14 tagen, die andern .10000. auff sant Gorgen tag, darfůr wurd Margraff Friderich bürg. vnd wurde die schatzung also angelegt, die werntlichen in Bamberg solten 3000., die geistlichen 4500. die vnuerpranten vffm landt auch .4500. geben.“ „Nach Abzug der Hussen, klagten die von Bamberg seer vber die Thumherren, das sie nye vergunnen wolten, die stat zu befestigen mit mauren vnd gräben, vnd bewilligten sich ein gross theil der Thumherren solchen vnrat vnd ferlikeit der stat zuuerkunnen, gute ordnung fürzunemen“ oc. oc.
104 644. 1430 s. d. Gleichzeitige Nachricht über die Vorgänge zu Bamberg, während die Hus- siten in der Nähe waren. (Biblioth, reg. universit. Herbipolensis MS. cod. chart. in fol. Nr. 191, olim 34.) „Excerpta ex antiquo libello.“ „Anno dni 1430 ist die Hussenraysz gewesen, die haben Blaen gewunnen vnd vil Volcks erschlagen, darnach zugen sie vnd gewunnen Hof, Kulmbach vnd Bayrreut, die brannten sie alle aus, mitsambt ser vil dorffer, Darnach zugen sie auff das gebirge, vnd legerten sich mit .V. heren weyt vnd prait, prannten aus Holfeld, Scherszlitz, Maineck vnd vil dorffer. Die von Bam- berg fluhen darus bei nacht vnd tag, mit leib vnd gut, erliten vil schadens von iren vntreuen nachbauren, Ist gescheen purifi- cationis Marie, das nit vber 50 gesessner man dae bliben. do kamen bei 300 küner buben zusamen, stiessen das rathaus vnd ander hewser auff, vnd die frauenkloster, namen was In gefiel, mit grosser vnzucht, des war kein hülff oder trost, bis der Mar- graff Friderich mit gleit zun Hussen rite, vnd brachts dahin das sie .12000. fl. fûr brantschatzung nemen wollten von allen den vnuerpranten des stifts Bamberg, nemlich .2000. an 14 tagen, die andern .10000. auff sant Gorgen tag, darfůr wurd Margraff Friderich bürg. vnd wurde die schatzung also angelegt, die werntlichen in Bamberg solten 3000., die geistlichen 4500. die vnuerpranten vffm landt auch .4500. geben.“ „Nach Abzug der Hussen, klagten die von Bamberg seer vber die Thumherren, das sie nye vergunnen wolten, die stat zu befestigen mit mauren vnd gräben, vnd bewilligten sich ein gross theil der Thumherren solchen vnrat vnd ferlikeit der stat zuuerkunnen, gute ordnung fürzunemen“ oc. oc.
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105 645. 1430, Febr. 7a (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Johann von Bayern und andere Fürsten und Herren: Bitte um bewaffneten Beistand bei der nahenden Hussitengefahr. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 228 b.) Herczog Johannsen von Peyern. Gnediger Herre! Als ewr fürstenlich gnade wol vernomen hat vnd vernymbt, wie die vnglewbigen Hussen nach den grossen scheden, die sie in dem Lande zu Meichsen dem Herren von Plawen, in vnserr gnedigen Herren.... des Marggrafen von Brandemburg vnd des Bischofs vom Bamberg Landen an Lewten vnd an guten leider swèrlich begangen haben vnd teglich tun, nu in meynung seyn, des vns manig trefflicher warnung vnd botschaft kombt, daz sie ye in die gegend vnd genèhe vmb vns meynen zu komen vnd Lewt vnd gut daselbst auch zu verheren vnd zu verterben vnd verrner zu rucken ob sie mugen; darumb bitten wir ewr fürstenlich gnade mit ganczem fleisz, daz vns ewr gnade L greysiger wolertczewgter gsellen vud pfêrd, dar- unter etwieuil guter schüczen seyn, leihen vnd onuercziehen in vnser stat schicken wellet, den wellen wir einen zymlichen er- bern sold geben, die weil sie also bey vns seyn. Vnd ob sich die dink anders machen wurden, daz ewern gnaden des not wurd, so wölten wir ewern gnaden der vnsern auch gern leihen vnd schicken, als wir vormals auch gern getan haben. Darumb getrawen wir ewern gnaden, ut prius Herczog Heinrichen brief oc. Datum feria IIIe post Dorothee virginis. Herczog Albrechten similiter mutatis mutandis. Hern Heinrich Nothaft zu Wermberg.
105 645. 1430, Febr. 7a (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Johann von Bayern und andere Fürsten und Herren: Bitte um bewaffneten Beistand bei der nahenden Hussitengefahr. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 228 b.) Herczog Johannsen von Peyern. Gnediger Herre! Als ewr fürstenlich gnade wol vernomen hat vnd vernymbt, wie die vnglewbigen Hussen nach den grossen scheden, die sie in dem Lande zu Meichsen dem Herren von Plawen, in vnserr gnedigen Herren.... des Marggrafen von Brandemburg vnd des Bischofs vom Bamberg Landen an Lewten vnd an guten leider swèrlich begangen haben vnd teglich tun, nu in meynung seyn, des vns manig trefflicher warnung vnd botschaft kombt, daz sie ye in die gegend vnd genèhe vmb vns meynen zu komen vnd Lewt vnd gut daselbst auch zu verheren vnd zu verterben vnd verrner zu rucken ob sie mugen; darumb bitten wir ewr fürstenlich gnade mit ganczem fleisz, daz vns ewr gnade L greysiger wolertczewgter gsellen vud pfêrd, dar- unter etwieuil guter schüczen seyn, leihen vnd onuercziehen in vnser stat schicken wellet, den wellen wir einen zymlichen er- bern sold geben, die weil sie also bey vns seyn. Vnd ob sich die dink anders machen wurden, daz ewern gnaden des not wurd, so wölten wir ewern gnaden der vnsern auch gern leihen vnd schicken, als wir vormals auch gern getan haben. Darumb getrawen wir ewern gnaden, ut prius Herczog Heinrichen brief oc. Datum feria IIIe post Dorothee virginis. Herczog Albrechten similiter mutatis mutandis. Hern Heinrich Nothaft zu Wermberg.
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106 646. 1430, Febr. 7b (Nürnberg). Derselbe an die von Hall: Kriegsnachrichten: die Hussen haben mit den von Bamberg sich abgefunden, liegen jetzt um Holfeld herum und wollen weiter gen Nürnberg rücken: Bitte um Beistand oc. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 230.) Den von Hali. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewer weisheit von der vnglewbigen Hussen gelegenheit vnd handel zuuerschreiben oc. das haben wir wol vernomen. Nu als Ir in ewerm brief etlicher maszen berürt, also haben sie nach dem vnd sie awsz dem Lande zu Meichsen komen seyn, dem Herren von Plawen vnd in vnserr gnedigen Herren.. des Marggrafen von Brandemburg vnd ... des Bischofen von Bamberg Landen laider merklich scheden getan, etliche stett vnd sloss gewunnen, so haben sich etlich derselben stette vnd sloss mit In gesetzt. Auch haben wir verstanden, daz sich des Stifts zu Bamberg stett vnd slosse vnd was dartczu gehört, auch mit In gesetzt haben. So ligen sie nu mit iren wagenbürgen vnd greysigen zewg vnd mit irer macht zu Holuelt vnd daselbst vmb. Vnd komen vns vil merklicher warnung vnd botschaft, daz sie ye in die gegend vnd genêhe vmb vns meynen zu komen, Land vnd Lewte daselbst auch zu verheren vnd zu verderben oder verrner zu rucken ob sie mugen. Darumb bitten wir ewr frewntschaft mit ganczem fleisz, dasz Ir ewerm greysigen zewg den Ir mit- sampt andern stetten vnsern guten freunden awszgesandt habt, die yeczunt bey vns seyn, gönnen vnd verschreiben wellet bey vns zubeleiben, als wir des ander ewr vnd vnser gut freund von den stetten auch gebetten vnd auch ganczem getrawen zu Irer vnd ewer weisheit haben, vns des niht zuverczeihen, auf einen zymlichen erbern solde, den wir In geben wellen, die weil sie also bey vns seyn. Das wellen oc. Wir haben auch mit ewern vnd andern stett dienern, die bey vns seyn, desgleichen auch geredt vnd gebetten. Datum ut supra (feria III post Do- rothee virginis).
106 646. 1430, Febr. 7b (Nürnberg). Derselbe an die von Hall: Kriegsnachrichten: die Hussen haben mit den von Bamberg sich abgefunden, liegen jetzt um Holfeld herum und wollen weiter gen Nürnberg rücken: Bitte um Beistand oc. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 230.) Den von Hali. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewer weisheit von der vnglewbigen Hussen gelegenheit vnd handel zuuerschreiben oc. das haben wir wol vernomen. Nu als Ir in ewerm brief etlicher maszen berürt, also haben sie nach dem vnd sie awsz dem Lande zu Meichsen komen seyn, dem Herren von Plawen vnd in vnserr gnedigen Herren.. des Marggrafen von Brandemburg vnd ... des Bischofen von Bamberg Landen laider merklich scheden getan, etliche stett vnd sloss gewunnen, so haben sich etlich derselben stette vnd sloss mit In gesetzt. Auch haben wir verstanden, daz sich des Stifts zu Bamberg stett vnd slosse vnd was dartczu gehört, auch mit In gesetzt haben. So ligen sie nu mit iren wagenbürgen vnd greysigen zewg vnd mit irer macht zu Holuelt vnd daselbst vmb. Vnd komen vns vil merklicher warnung vnd botschaft, daz sie ye in die gegend vnd genêhe vmb vns meynen zu komen, Land vnd Lewte daselbst auch zu verheren vnd zu verderben oder verrner zu rucken ob sie mugen. Darumb bitten wir ewr frewntschaft mit ganczem fleisz, dasz Ir ewerm greysigen zewg den Ir mit- sampt andern stetten vnsern guten freunden awszgesandt habt, die yeczunt bey vns seyn, gönnen vnd verschreiben wellet bey vns zubeleiben, als wir des ander ewr vnd vnser gut freund von den stetten auch gebetten vnd auch ganczem getrawen zu Irer vnd ewer weisheit haben, vns des niht zuverczeihen, auf einen zymlichen erbern solde, den wir In geben wellen, die weil sie also bey vns seyn. Das wellen oc. Wir haben auch mit ewern vnd andern stett dienern, die bey vns seyn, desgleichen auch geredt vnd gebetten. Datum ut supra (feria III post Do- rothee virginis).
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107 647. 1430, Febr. 9 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Kurfürsten: er könne den nach Worms auf den 14 Febr. angesetzten Tag nicht beschicken, da die Hussiten gegen Nürnberg heranrücken; Bitte um ausgiebige Hilfe. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 231.) Hern Conrad Erczbischof zu Meincz vnd Hern Ludwig Pfallnczgrafen oc., Kurfürsten oc. Hochwirdiger vnd Durchlewchtigen Fursten vnd Herren! Vnser vndertenig oc. Gnedige Herren! Als ewr Hoch. vnd Durchl. vns verschriben hat, wie ewr furstenlich gnade von der sweren scheden wegen, die die vnglewbigen Hussen vnd ketzer von Beheim der heiligen Cristenheit mit mort, prant, vergiessung cristênspluts, verwustung vnd mangerley dingen tun, ewch be- sprochen vnd vnsern gnedigen Herren ewern mitkurfursten, an- dern fürsten, grafen, herren vnd stetten einen tag gen worms bescheiden habt auf sand valentins tag (14 Febr.) zu nacht schierist da zu seyn, darczu ewr gnade vnserr erbern botschaft auch begert oc. Das haben wir wol vernomen. Vnd tun ewr Hoch. vnd Durchl. zu wissen, daz dieselben vnglewbigen Hussen leider an allen widerstant in söllicher gnehe bey vns regnieren vnd seyn, daz wir Ir teglich warten, wenn sie für uns komen vnd iren gwalt, verwüstung vnd verherung land vnd Lewt da auch treiben vnd verrner rucken ob sie mugen. Darumb wir vnser erber botschaft zu disen zeiten von vnserr stat niht schiken mugen, vnd bitten ewr fürstenlich gnade, das in gut von vns zuuernemen. Vnd rüffen darauf an ewr gnade demü- ticlich vnd bitten dienstlich vnd mit ganczem fleisz, daz ewr Hoch. vnd Durchl. mitsampt andern vnsern gnedigen Herren... den kurfursten, fürsten, Herren vnd Stetten sölliche der heiligen Cristenheit, des heiligen R. vnd Land vnd Lewt anligende not on sewmen stattlich fürhand zu nemen geruch vnd vns ewr gnedig Hilff vnd rettung vnuerzogenlich schiken vnd tun wellet, wan des niht alleyn vns, sunder allen Landen vnd Lewten ein notdurft ist. Das begern vnd wellen wir vmb ewr furstenlich
107 647. 1430, Febr. 9 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Kurfürsten: er könne den nach Worms auf den 14 Febr. angesetzten Tag nicht beschicken, da die Hussiten gegen Nürnberg heranrücken; Bitte um ausgiebige Hilfe. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 231.) Hern Conrad Erczbischof zu Meincz vnd Hern Ludwig Pfallnczgrafen oc., Kurfürsten oc. Hochwirdiger vnd Durchlewchtigen Fursten vnd Herren! Vnser vndertenig oc. Gnedige Herren! Als ewr Hoch. vnd Durchl. vns verschriben hat, wie ewr furstenlich gnade von der sweren scheden wegen, die die vnglewbigen Hussen vnd ketzer von Beheim der heiligen Cristenheit mit mort, prant, vergiessung cristênspluts, verwustung vnd mangerley dingen tun, ewch be- sprochen vnd vnsern gnedigen Herren ewern mitkurfursten, an- dern fürsten, grafen, herren vnd stetten einen tag gen worms bescheiden habt auf sand valentins tag (14 Febr.) zu nacht schierist da zu seyn, darczu ewr gnade vnserr erbern botschaft auch begert oc. Das haben wir wol vernomen. Vnd tun ewr Hoch. vnd Durchl. zu wissen, daz dieselben vnglewbigen Hussen leider an allen widerstant in söllicher gnehe bey vns regnieren vnd seyn, daz wir Ir teglich warten, wenn sie für uns komen vnd iren gwalt, verwüstung vnd verherung land vnd Lewt da auch treiben vnd verrner rucken ob sie mugen. Darumb wir vnser erber botschaft zu disen zeiten von vnserr stat niht schiken mugen, vnd bitten ewr fürstenlich gnade, das in gut von vns zuuernemen. Vnd rüffen darauf an ewr gnade demü- ticlich vnd bitten dienstlich vnd mit ganczem fleisz, daz ewr Hoch. vnd Durchl. mitsampt andern vnsern gnedigen Herren... den kurfursten, fürsten, Herren vnd Stetten sölliche der heiligen Cristenheit, des heiligen R. vnd Land vnd Lewt anligende not on sewmen stattlich fürhand zu nemen geruch vnd vns ewr gnedig Hilff vnd rettung vnuerzogenlich schiken vnd tun wellet, wan des niht alleyn vns, sunder allen Landen vnd Lewten ein notdurft ist. Das begern vnd wellen wir vmb ewr furstenlich
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108 gnade gehorsamclich verdienen, alsuerren wir ymmer mugen. Scriptum feria Va ante Scolastice. 648. 1430, Febr. 10 (Eger). Der Rath der Stadt Eger an den von Erfurt: Nachrichten über den Lauf des Hussitenzuges in Franken (im Auszug). (Dr. Gustav Schmidts Beiträge S. 201 [aus einer Coplel.) — Thun wir uwir liebe weten, dat sek de Ketter in dat land jeghin Beyern gekerd haben unde sek dem toneghit habin. Unde we erfaren unde vornemet eigintlik unde sin des auch gantz berichtet, dat die gen. Hussen vor die Widen unde dat land heryn vor uns komen unde sek med uns unde dem slote Koningissvart des von Blawen vorsoken unde erbeiden meynen. Unde we vornemen auch, wy etlike stede unde die mid den besten sin solden yn Beyern, alle gerumet werden, unde de lude darut wiken, die danne wol vor on to beholden weren, alse gy danne der endels in der cedeln hirynne mid namen findet. Unde sind dem male, unde also vor in gerumet wirdet, se mer ane twivel, se werden sek an uns vorsuken, wanne we auch vor- nemen, dat on mer volkes ud Merhern unde auch gezuge komen sal. Darover wy danne unse kuntschapp, dat to erfaren, hebbin bestald, unde truwen y mid hulpe des almechtigen godes, uwer unde anders unser heren unde frunde, on unse stad vortoent- holden unde wedirstan, also frome bederve lude, so ferne unse lyff unde gut wendet. — (Eingeschlossener Zettel): Item Hoeff de stad utgebrand, das slod hefft gedingit. It. Beyerrued de stad utgebrand. It. Culminach de stad utgebrand, unde hadden mid on gedingit, ydoch hebben se de stad gantz utgebrand. It. Hoelfeld utgebrand, it. Gefess utgebrand, it. Pegnutz utgebrand, it. Penigk utgebrand, it. vele andern stede, merkede, auk stede unde slote, de we itzund unde noch mid namen nicht weten. Item yn dem lande to Beyern hebbin se gerumet de stede hirna geschr.: it. Soltz- pach, eyn gud stad, it. Aurbach, eyn gut stad, unde vele an- dere unde kleyne stede, de we mit namen nicht weten.
108 gnade gehorsamclich verdienen, alsuerren wir ymmer mugen. Scriptum feria Va ante Scolastice. 648. 1430, Febr. 10 (Eger). Der Rath der Stadt Eger an den von Erfurt: Nachrichten über den Lauf des Hussitenzuges in Franken (im Auszug). (Dr. Gustav Schmidts Beiträge S. 201 [aus einer Coplel.) — Thun wir uwir liebe weten, dat sek de Ketter in dat land jeghin Beyern gekerd haben unde sek dem toneghit habin. Unde we erfaren unde vornemet eigintlik unde sin des auch gantz berichtet, dat die gen. Hussen vor die Widen unde dat land heryn vor uns komen unde sek med uns unde dem slote Koningissvart des von Blawen vorsoken unde erbeiden meynen. Unde we vornemen auch, wy etlike stede unde die mid den besten sin solden yn Beyern, alle gerumet werden, unde de lude darut wiken, die danne wol vor on to beholden weren, alse gy danne der endels in der cedeln hirynne mid namen findet. Unde sind dem male, unde also vor in gerumet wirdet, se mer ane twivel, se werden sek an uns vorsuken, wanne we auch vor- nemen, dat on mer volkes ud Merhern unde auch gezuge komen sal. Darover wy danne unse kuntschapp, dat to erfaren, hebbin bestald, unde truwen y mid hulpe des almechtigen godes, uwer unde anders unser heren unde frunde, on unse stad vortoent- holden unde wedirstan, also frome bederve lude, so ferne unse lyff unde gut wendet. — (Eingeschlossener Zettel): Item Hoeff de stad utgebrand, das slod hefft gedingit. It. Beyerrued de stad utgebrand. It. Culminach de stad utgebrand, unde hadden mid on gedingit, ydoch hebben se de stad gantz utgebrand. It. Hoelfeld utgebrand, it. Gefess utgebrand, it. Pegnutz utgebrand, it. Penigk utgebrand, it. vele andern stede, merkede, auk stede unde slote, de we itzund unde noch mid namen nicht weten. Item yn dem lande to Beyern hebbin se gerumet de stede hirna geschr.: it. Soltz- pach, eyn gud stad, it. Aurbach, eyn gut stad, unde vele an- dere unde kleyne stede, de we mit namen nicht weten.
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109 (Am 15 Februar schrieb der Erfurter Rathschreiber Honrode nach Göt- tingen): — So ist ouch mynen hern ander mancherleye schrift unde botschafft vor diz komen, wie sich die Hussen uff Nuremberg keren unde hertzogen Hansen von Beyern zcu uberzcihene mey- nen. Ouch ist ein gemeyn sage zcu Erfforte, unde haben et- liche burger von Nuremberg vor war ussgesait, daz der kezere houbtman, der knyse Procop, itzunt zcu Nuremberg in der staid by unseme hern dem marcgrafen von Brandenborg sie, ader waz sy under eynander vorhaben oder teidungen, dez weisz man noch nicht. Myne hern haben zcweyerley botschafft darumme itzunt gein Nuremberg an den rait geschicket etwaz handelunge dez zcu erfarn, unde waz ich darumme trefflichs forder irfare, wil ich uwer libe uff eyne andere zyd ouch gerne wisse lasse. 649. 1430, Febr. 11a (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Haupt von Pappenheim: Dank für seine Verwendung und die von der St. Georgsgesellschaft versprochene Hilfe; der Markgraf von Brandenburg sei jetzt zu den Hussen, die um Potten- stein herum lagern, hinausgezogen oc. (Nürnberger Missiv-Buch VIII, fol. 232.) Hawbten zu Pappenheim des heiligen Reichs Erbmarschalk. Erber vnd vester! Ewr zwen brief vns auf vnser schrift zu nehst gesandt haben wir in sundern grossen trewen vnd gut von ewch vernommen, vnd söllicher ewer arbeit, fleisz vnd ernsts, so Ir in den sachen yeczunt tut, vnd als wir ewch gancz ge- trawen, hinfür tun werdet, danken wir ewer erberkeit mit ganczem fleisz vnd wellen das, wo es sich ymmer gebürt, willic- lich vmb ewch verdienen. Nu haben wir ewern diener, der vns ewern andern brief bracht, seidher in gut bey vns verhalten, ob wir ewch von den dingen etwas eygentlicher möchten geschriben haben. In des ist vns auf hewt von den erbern Hawbtleuten vnd gesellschaft sand görgen schilts gar ein frewntlicher brief von einem greysigen gsellen, der sich Clas Pieger genennt hat,
109 (Am 15 Februar schrieb der Erfurter Rathschreiber Honrode nach Göt- tingen): — So ist ouch mynen hern ander mancherleye schrift unde botschafft vor diz komen, wie sich die Hussen uff Nuremberg keren unde hertzogen Hansen von Beyern zcu uberzcihene mey- nen. Ouch ist ein gemeyn sage zcu Erfforte, unde haben et- liche burger von Nuremberg vor war ussgesait, daz der kezere houbtman, der knyse Procop, itzunt zcu Nuremberg in der staid by unseme hern dem marcgrafen von Brandenborg sie, ader waz sy under eynander vorhaben oder teidungen, dez weisz man noch nicht. Myne hern haben zcweyerley botschafft darumme itzunt gein Nuremberg an den rait geschicket etwaz handelunge dez zcu erfarn, unde waz ich darumme trefflichs forder irfare, wil ich uwer libe uff eyne andere zyd ouch gerne wisse lasse. 649. 1430, Febr. 11a (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Haupt von Pappenheim: Dank für seine Verwendung und die von der St. Georgsgesellschaft versprochene Hilfe; der Markgraf von Brandenburg sei jetzt zu den Hussen, die um Potten- stein herum lagern, hinausgezogen oc. (Nürnberger Missiv-Buch VIII, fol. 232.) Hawbten zu Pappenheim des heiligen Reichs Erbmarschalk. Erber vnd vester! Ewr zwen brief vns auf vnser schrift zu nehst gesandt haben wir in sundern grossen trewen vnd gut von ewch vernommen, vnd söllicher ewer arbeit, fleisz vnd ernsts, so Ir in den sachen yeczunt tut, vnd als wir ewch gancz ge- trawen, hinfür tun werdet, danken wir ewer erberkeit mit ganczem fleisz vnd wellen das, wo es sich ymmer gebürt, willic- lich vmb ewch verdienen. Nu haben wir ewern diener, der vns ewern andern brief bracht, seidher in gut bey vns verhalten, ob wir ewch von den dingen etwas eygentlicher möchten geschriben haben. In des ist vns auf hewt von den erbern Hawbtleuten vnd gesellschaft sand görgen schilts gar ein frewntlicher brief von einem greysigen gsellen, der sich Clas Pieger genennt hat,
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110 geantwurtt worden, darynnen sie sich got vnd maria zu lob der heiligen Cristenheit vnd dem R. zu eren, trost vnd rettung merklich erpieten mit einem erbern zewg zu komen, als wir vns wol versehen, daz Ir Innhalt desselben briefs wol wisset, vnd dabey gewesen seyt, daran sie gen got und der cristenheit vast seliclich vnd wol tun, nachdem vnd die Lewffe niht alleyn vnser sunder der ganczen Cristenheit vnd Land vnd Lewt sache vnd notdurft seyn. Also lassen wir ewr erberkeit wissen, daz vnser gnediger Herre Marggraf Fridrich von Brandemburg yeczunt in etlichen sachen awszen ist bey etlichen awsz der Hussen Here, da sie denn niht verren vor vnserr stat bey dem pottenstein vnd daselbstumb mit iren wagenbürgen vnd Heren ligen. Vnd wie sein fürstenlich gnade da abscheiden vnd auch wic sich die dink machen werden, wellen wir ewer erberkeit aber onuer- cziehen verschreiben vnd zu wissen tun. Denn wo wir ewer erberkeit Lieb oder Dienst oc. Datum sabato post scolastice virginis. 650. 1430, Febr. 11b (Nürnberg). Derselbe an den Bischof zu Würzburg: Dank für die gcleistete Hilfe ; der Markgraf sei von den Hussen noch nicht zurückgekommen 9c. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 233.) Hern Johansen Bischof zu wirczburg. Gnediger Herre! Als vns ewr Hoch. verschriben hat, daz vns ewr gnade L pferd greysigs zewgs zuschiken welle oc., das haben wir zu sundern gnaden vernommen. Nu ist derselb ewer gnaden erberger zewg völliclich zu vns kommen, des wir ewern fürstenlichen gnaden mit ganczem fleisz danken. Vnd wir wellen vns des bey vns in vnserr stat von ewern gnaden zu dem mal wol genügen lassen; doch so ist vnser gnediger Herre der Marggraf von Brandemburg von der sache wegen, darumb sein gnade awszen ist, noch niht wider zu vns kommen vnd wir warten seinr gnaden, daz vns wolgefallt vnd geraten dunkt. Vnd auch ewer Hoch. von der Cristenheit wegen dienstlich bitten, daz Ir den andern greysigen zewge, als sich denn ewr gnade beworben hat, bey einander behalten wellet, vncz ewr gnade
110 geantwurtt worden, darynnen sie sich got vnd maria zu lob der heiligen Cristenheit vnd dem R. zu eren, trost vnd rettung merklich erpieten mit einem erbern zewg zu komen, als wir vns wol versehen, daz Ir Innhalt desselben briefs wol wisset, vnd dabey gewesen seyt, daran sie gen got und der cristenheit vast seliclich vnd wol tun, nachdem vnd die Lewffe niht alleyn vnser sunder der ganczen Cristenheit vnd Land vnd Lewt sache vnd notdurft seyn. Also lassen wir ewr erberkeit wissen, daz vnser gnediger Herre Marggraf Fridrich von Brandemburg yeczunt in etlichen sachen awszen ist bey etlichen awsz der Hussen Here, da sie denn niht verren vor vnserr stat bey dem pottenstein vnd daselbstumb mit iren wagenbürgen vnd Heren ligen. Vnd wie sein fürstenlich gnade da abscheiden vnd auch wic sich die dink machen werden, wellen wir ewer erberkeit aber onuer- cziehen verschreiben vnd zu wissen tun. Denn wo wir ewer erberkeit Lieb oder Dienst oc. Datum sabato post scolastice virginis. 650. 1430, Febr. 11b (Nürnberg). Derselbe an den Bischof zu Würzburg: Dank für die gcleistete Hilfe ; der Markgraf sei von den Hussen noch nicht zurückgekommen 9c. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 233.) Hern Johansen Bischof zu wirczburg. Gnediger Herre! Als vns ewr Hoch. verschriben hat, daz vns ewr gnade L pferd greysigs zewgs zuschiken welle oc., das haben wir zu sundern gnaden vernommen. Nu ist derselb ewer gnaden erberger zewg völliclich zu vns kommen, des wir ewern fürstenlichen gnaden mit ganczem fleisz danken. Vnd wir wellen vns des bey vns in vnserr stat von ewern gnaden zu dem mal wol genügen lassen; doch so ist vnser gnediger Herre der Marggraf von Brandemburg von der sache wegen, darumb sein gnade awszen ist, noch niht wider zu vns kommen vnd wir warten seinr gnaden, daz vns wolgefallt vnd geraten dunkt. Vnd auch ewer Hoch. von der Cristenheit wegen dienstlich bitten, daz Ir den andern greysigen zewge, als sich denn ewr gnade beworben hat, bey einander behalten wellet, vncz ewr gnade
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111 desselben vnsers Herren... des Marggrafen botschaft vernemen wirdt. Denn wo wir ewern fürstenlich gnaden dienst vnd wol- gefallen oc. Datum ut supra (sabato post scolastice virginis). 651. 1430, Febr. 12a (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: Dank für die Bereitwilligkeit zur Hilfe; der Markgraf sei nach Nürnberg zurückgekehrt und habe einen Friedensstand vermittelt. (Nurnberger Missiv-Buch VIII. fol. 233b.) Den von Vlme. L. Fr. Ewr ersam tröstlich schrifte vns getan, wie Ir von der sweren Lewffe wegen der Hussen nach vernemung vnsers briefs zustund andere ewr vnd vnser gut freunde, die stett ewr vereynung, vnuerczögenlich zu euch gemant habt, Ir vnd sie für- czunemen vnd ewch der muter der heil. Cristenheit hilflich zu beweisen, wie Ir auch Junkherr Heinrich von Stöffeln, ewerm Hawbtmann vnd meister Hannsen felber, ewerm werkman, ge- schriben habt, mit ewerm greysigen zewg bey vns zubeleiben oc., haben wir in sundern grossen trewen vnd gut vernomen, vnd vnserm gnedigen Herren Marggrafen Fridrich von Brandemburg, des gnade yeczunt bey vns ist, auch ersamclich fürbracht. Nu tut Ir (et per omnia ut sequens litera der gesellschaft, mutatis mutandis, vnd am leczen vor dem artikel "denn wo“, addendo:) Auch 1. Fr. wellen wir ewr vnd der andern stette vnserr guten freunde dienere, die denn bey vns seyn, kürczlich heim reiten lassen, vnd bitten ewr weisheit denselben andern stetten ewer vereynung von vnsern wegen auch fleissiclich zu danken, vnd zu erynnern, daz wir begirig seyn, In söllich sache zu wider dienen. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb, Dienst vnd wolge- fallen oc. Datum dominica die ante valentinj.
111 desselben vnsers Herren... des Marggrafen botschaft vernemen wirdt. Denn wo wir ewern fürstenlich gnaden dienst vnd wol- gefallen oc. Datum ut supra (sabato post scolastice virginis). 651. 1430, Febr. 12a (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: Dank für die Bereitwilligkeit zur Hilfe; der Markgraf sei nach Nürnberg zurückgekehrt und habe einen Friedensstand vermittelt. (Nurnberger Missiv-Buch VIII. fol. 233b.) Den von Vlme. L. Fr. Ewr ersam tröstlich schrifte vns getan, wie Ir von der sweren Lewffe wegen der Hussen nach vernemung vnsers briefs zustund andere ewr vnd vnser gut freunde, die stett ewr vereynung, vnuerczögenlich zu euch gemant habt, Ir vnd sie für- czunemen vnd ewch der muter der heil. Cristenheit hilflich zu beweisen, wie Ir auch Junkherr Heinrich von Stöffeln, ewerm Hawbtmann vnd meister Hannsen felber, ewerm werkman, ge- schriben habt, mit ewerm greysigen zewg bey vns zubeleiben oc., haben wir in sundern grossen trewen vnd gut vernomen, vnd vnserm gnedigen Herren Marggrafen Fridrich von Brandemburg, des gnade yeczunt bey vns ist, auch ersamclich fürbracht. Nu tut Ir (et per omnia ut sequens litera der gesellschaft, mutatis mutandis, vnd am leczen vor dem artikel "denn wo“, addendo:) Auch 1. Fr. wellen wir ewr vnd der andern stette vnserr guten freunde dienere, die denn bey vns seyn, kürczlich heim reiten lassen, vnd bitten ewr weisheit denselben andern stetten ewer vereynung von vnsern wegen auch fleissiclich zu danken, vnd zu erynnern, daz wir begirig seyn, In söllich sache zu wider dienen. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb, Dienst vnd wolge- fallen oc. Datum dominica die ante valentinj.
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112 652. 1430, Febr. 12b (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Rittergesellschaft unter St. Georgs Schild: gleicher Dank und Eröffnung über den vom Markgrafen von Brandenburg vermittelten Frieden für sämmntliche umliegenden Fürstenthümer, Gebiete und Städte. (Nürnberger Missiv-Buch VIII, fol. 233b.) Den Edeln Herren, erbern vnd vesten, Hern Berchtolden vom Stein zu Rons- perg, Hern Hanns Conraden von Bodmen, Rittern, vnd Fridrich von Zupplin- gen, Hawbtlewten vnd der gemeinen Ritterschaft in Swoben der gesellschaft mit sand Görgen Schilt. Edeln erbern, vesten! Vnser willig dienste vnd was wir guts vermugen seyn ewer edell vnd erberkeit mit fleisz bereit. L. Herren vnd guten gönner! Ewr erber tröstlich schrifte vns getan, wie Ir den grossen Jammer, mört, prant, schaden vnd übeltet, so die vngelewbigen Hussen der heil. cristenheit tun, betrachtt habt, daz Ir Got vnd Maria zu lob, der heil. Cristen- heit zu trost vnd rettung, dem heil. R. zu wirden, vnd vns vnd gemeinen Landen vnd Lewten, die denn yeczunt in anfechtigung seyn, zu vestigung, mit einem erbern wolerczewgten volk als M pferd auf den ertag vor sand Mathias tag (21 Febr.) schierist vmb Nördlingen wellet seyn onuercziehen herab zu Lande zu ziehen, vnd was Ir zu fussen vermugt, nach ewch zu kommen oc., haben wir in sundern grossen trewen vnd gut vernommen, vnd vnserm gnedigen Herren Marggrafen Fridrich von Brandemburg, des Gnade yeczunt bey vns ist, auch ersamclich fürbracht. Nu tut Ir an söllichen dingen gen got vnd gen der werlt seliclich vnd wol. Auch danken wir des ewer edell vnd erberkeit mit gantzem ynnigen fleisz, vnd begern das nach vnserm vermugen williclich zu wider dienen, wo sich das ymmer gebürt. Vnd tun ewch zu wissen, daz der vorgenant vnser gnediger Herre... von Brandemburg von seiner gnaden vnd vnsers Herren des Bischofs von Eystett wegen vnser gnediger Herre Herczog Johan von Peyern, die Erwirdigen, edeln vnd erbern.. die pflegere des stifts zu Bamberg.. der Vicztum von Amberg vnd auch wir auf diselbe zeit angesehen haben, die grosse merklichen
112 652. 1430, Febr. 12b (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Rittergesellschaft unter St. Georgs Schild: gleicher Dank und Eröffnung über den vom Markgrafen von Brandenburg vermittelten Frieden für sämmntliche umliegenden Fürstenthümer, Gebiete und Städte. (Nürnberger Missiv-Buch VIII, fol. 233b.) Den Edeln Herren, erbern vnd vesten, Hern Berchtolden vom Stein zu Rons- perg, Hern Hanns Conraden von Bodmen, Rittern, vnd Fridrich von Zupplin- gen, Hawbtlewten vnd der gemeinen Ritterschaft in Swoben der gesellschaft mit sand Görgen Schilt. Edeln erbern, vesten! Vnser willig dienste vnd was wir guts vermugen seyn ewer edell vnd erberkeit mit fleisz bereit. L. Herren vnd guten gönner! Ewr erber tröstlich schrifte vns getan, wie Ir den grossen Jammer, mört, prant, schaden vnd übeltet, so die vngelewbigen Hussen der heil. cristenheit tun, betrachtt habt, daz Ir Got vnd Maria zu lob, der heil. Cristen- heit zu trost vnd rettung, dem heil. R. zu wirden, vnd vns vnd gemeinen Landen vnd Lewten, die denn yeczunt in anfechtigung seyn, zu vestigung, mit einem erbern wolerczewgten volk als M pferd auf den ertag vor sand Mathias tag (21 Febr.) schierist vmb Nördlingen wellet seyn onuercziehen herab zu Lande zu ziehen, vnd was Ir zu fussen vermugt, nach ewch zu kommen oc., haben wir in sundern grossen trewen vnd gut vernommen, vnd vnserm gnedigen Herren Marggrafen Fridrich von Brandemburg, des Gnade yeczunt bey vns ist, auch ersamclich fürbracht. Nu tut Ir an söllichen dingen gen got vnd gen der werlt seliclich vnd wol. Auch danken wir des ewer edell vnd erberkeit mit gantzem ynnigen fleisz, vnd begern das nach vnserm vermugen williclich zu wider dienen, wo sich das ymmer gebürt. Vnd tun ewch zu wissen, daz der vorgenant vnser gnediger Herre... von Brandemburg von seiner gnaden vnd vnsers Herren des Bischofs von Eystett wegen vnser gnediger Herre Herczog Johan von Peyern, die Erwirdigen, edeln vnd erbern.. die pflegere des stifts zu Bamberg.. der Vicztum von Amberg vnd auch wir auf diselbe zeit angesehen haben, die grosse merklichen
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113 macht vnd gewalt, die die egenanten Hussen des zugs in dem Lande zu Meichsen, an dem Herren von Plawen vnd da dannen an vnd In der obgenant vnserr Herren der fürsten Landen, slossen, Lewten vnd guten vncz bey III meyln wegs von vnserr stat leider on allen widerstant türsticlich gehabt, begangen vnd getriben haben, dagegen dieselben vnser Herren noch wir söllicher rettung, macht vnd hilff, als darezu not gewesen wer, laider niht hetten, noch in kurcz getrawten zu gewarten oder zusamen zu bringen. Vnd darumb, daz Irer gnaden vnd vnser Land, lewt vnd gutere icht gancz zu grunt vnerwert verderbt wurden, vnd daz wir der heiligen Cristenheit vnd vns selbs hernach dest bas hilfflich mugen seyn, so haben dieselben vnser Herren.. die fürsten vnd wir mit denselben Heeren der Hussen, der sie fünfe haben, einen weg getroffen, daz sie yecz awsz disen Landen hinter sich ziehen vnd der obgenanten fürsten, Herren vnd vnser Land, sloss, lewt vnd gute hie zwischen sand Jacobs tag schierist niht beschedigen süllen; darynne wir doch vns keinr sicherheit widerumb gegen In begeben noch versprochen noch die muter der heil. cristenheit nichts verdingt haben. So haben sie auch söllicher sache von vns niht begert, sunder alsuil wir versteen können, dunkt vns niht, daz die Hussen keinr sicherheit von yemants meynen zu bedurffen. Das well ewr edell vnd erbar- keit in söllicher gut als es getan vnd gemeynt ist, von vns ver- nemen, vnd ewch auf diselbe zeit darnach wissen zu richten. Wir bitten aber ewr edel vnd erberkeit vnd rüffen an dienstlich vnd mit ganczem fleisz, die swerheit söllicher Lewff in ewern Herczen vnd gemüt wol zu haben, vnd so des mer not wurd, als wir ser besorgen, nachdem sie yecz laider aber mer erkeckt vnd erstolczt sind, daz Ir denn ewr stattlich hilffe got zu Lob, der heil. Cristenheit vnd dem heil. R. zu eren, trost vnd rettung bey zeit vnd onuercziehen wider sie tun wellet, als denn in warheit der heil. cristenheit, dem heil. R., landen vnd Lewten ein gross notdurft ist, daz söllich übel, schande vnd scheden icht verrner gelangen sunder dem noch widerstanden werde, als wir ewer edell vnd erberkeit in sunderheit vnd allen fromen cristenlichen Lewten alles guten wol getrawen. Denn wo wir ewer edell vnd erberkeit Lieb, Dienst vnd wolgefallen oc. Datum ut supra (Dominica die ante walentinj). 8
113 macht vnd gewalt, die die egenanten Hussen des zugs in dem Lande zu Meichsen, an dem Herren von Plawen vnd da dannen an vnd In der obgenant vnserr Herren der fürsten Landen, slossen, Lewten vnd guten vncz bey III meyln wegs von vnserr stat leider on allen widerstant türsticlich gehabt, begangen vnd getriben haben, dagegen dieselben vnser Herren noch wir söllicher rettung, macht vnd hilff, als darezu not gewesen wer, laider niht hetten, noch in kurcz getrawten zu gewarten oder zusamen zu bringen. Vnd darumb, daz Irer gnaden vnd vnser Land, lewt vnd gutere icht gancz zu grunt vnerwert verderbt wurden, vnd daz wir der heiligen Cristenheit vnd vns selbs hernach dest bas hilfflich mugen seyn, so haben dieselben vnser Herren.. die fürsten vnd wir mit denselben Heeren der Hussen, der sie fünfe haben, einen weg getroffen, daz sie yecz awsz disen Landen hinter sich ziehen vnd der obgenanten fürsten, Herren vnd vnser Land, sloss, lewt vnd gute hie zwischen sand Jacobs tag schierist niht beschedigen süllen; darynne wir doch vns keinr sicherheit widerumb gegen In begeben noch versprochen noch die muter der heil. cristenheit nichts verdingt haben. So haben sie auch söllicher sache von vns niht begert, sunder alsuil wir versteen können, dunkt vns niht, daz die Hussen keinr sicherheit von yemants meynen zu bedurffen. Das well ewr edell vnd erbar- keit in söllicher gut als es getan vnd gemeynt ist, von vns ver- nemen, vnd ewch auf diselbe zeit darnach wissen zu richten. Wir bitten aber ewr edel vnd erberkeit vnd rüffen an dienstlich vnd mit ganczem fleisz, die swerheit söllicher Lewff in ewern Herczen vnd gemüt wol zu haben, vnd so des mer not wurd, als wir ser besorgen, nachdem sie yecz laider aber mer erkeckt vnd erstolczt sind, daz Ir denn ewr stattlich hilffe got zu Lob, der heil. Cristenheit vnd dem heil. R. zu eren, trost vnd rettung bey zeit vnd onuercziehen wider sie tun wellet, als denn in warheit der heil. cristenheit, dem heil. R., landen vnd Lewten ein gross notdurft ist, daz söllich übel, schande vnd scheden icht verrner gelangen sunder dem noch widerstanden werde, als wir ewer edell vnd erberkeit in sunderheit vnd allen fromen cristenlichen Lewten alles guten wol getrawen. Denn wo wir ewer edell vnd erberkeit Lieb, Dienst vnd wolgefallen oc. Datum ut supra (Dominica die ante walentinj). 8
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114 653. 1430, Febr. 12e (Nürnberg). Derselbe an den Rath von Frankfurt am Main: Entschuldigung des mit den Hussiten geschlossenen Friedens 3c. (Nürnberger Missiv-Buch VIII, fol. 235 b.) Den von Franckenfurt. L. Fr. Ms Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewerm burger vnd werkman vnterweisung bey vns zu tun oc., das haben wir wol vernomen, vnd haben das vmb cwern willen ett- lichen vnsern freunden zu tun befolhen. Vnd als Ir vns ge- betten habt, ewer weisheit von der vnglewbigen Hussen von Beheim Handel vnd gelegenheit zuuerschreiben, lassen wir ewr ersamkeit wissen, daz die mit grosser macht des zugs von erst in dem Lande zu Meichsen, darnach dem Herren von Plawen vnd dadannen an vnd in vnserr gnedigen Herren ... des Marggrafen von Brandemburg ... des Bischofen von Bamberg, Landen, slossen, Lewten vnd guten vnd an andern lewten vncz bey III meylen wegs von vnserr stat, grossen jammer, mört, prant, scheden vnd übeltet bis her laider on allen widerstant türsticlich begangen vnd getriben haben. Vnd wan sölliche rettung, macht vnd hilff als denn darczu not gewesen wer, laider niht hetten vnd in kürcz niht getrawten zu gewarten, noch zusamen zu bringen, so haben der vorgenant vnser Herre... der Marggraf von seinen vnd vnsers Herren des bischofs von Eystett wegen, vnser Herre Herczog Johan von Peyern, die Erwirdigen edeln vnd erbern... die pflegere des stifts zu Bamberg... der vicztum von Amberg vnd auch wir, darumb daz Irer gnaden vnd vnser Land, Lewt vnd gütere icht gancz zu grunt vnerwert verderbt wurden, vnd daz wir der heiligen cristenheit vnd vns selbs hienach dest bas hilfflich mugen seyn, mit denselben Heeren der Hussen, der sic fünfe haben, einen weg getroffen (vnd für bas per omnia als der gesellschaft brief mutatis mutandis). Datum ut supra.
114 653. 1430, Febr. 12e (Nürnberg). Derselbe an den Rath von Frankfurt am Main: Entschuldigung des mit den Hussiten geschlossenen Friedens 3c. (Nürnberger Missiv-Buch VIII, fol. 235 b.) Den von Franckenfurt. L. Fr. Ms Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewerm burger vnd werkman vnterweisung bey vns zu tun oc., das haben wir wol vernomen, vnd haben das vmb cwern willen ett- lichen vnsern freunden zu tun befolhen. Vnd als Ir vns ge- betten habt, ewer weisheit von der vnglewbigen Hussen von Beheim Handel vnd gelegenheit zuuerschreiben, lassen wir ewr ersamkeit wissen, daz die mit grosser macht des zugs von erst in dem Lande zu Meichsen, darnach dem Herren von Plawen vnd dadannen an vnd in vnserr gnedigen Herren ... des Marggrafen von Brandemburg ... des Bischofen von Bamberg, Landen, slossen, Lewten vnd guten vnd an andern lewten vncz bey III meylen wegs von vnserr stat, grossen jammer, mört, prant, scheden vnd übeltet bis her laider on allen widerstant türsticlich begangen vnd getriben haben. Vnd wan sölliche rettung, macht vnd hilff als denn darczu not gewesen wer, laider niht hetten vnd in kürcz niht getrawten zu gewarten, noch zusamen zu bringen, so haben der vorgenant vnser Herre... der Marggraf von seinen vnd vnsers Herren des bischofs von Eystett wegen, vnser Herre Herczog Johan von Peyern, die Erwirdigen edeln vnd erbern... die pflegere des stifts zu Bamberg... der vicztum von Amberg vnd auch wir, darumb daz Irer gnaden vnd vnser Land, Lewt vnd gütere icht gancz zu grunt vnerwert verderbt wurden, vnd daz wir der heiligen cristenheit vnd vns selbs hienach dest bas hilfflich mugen seyn, mit denselben Heeren der Hussen, der sic fünfe haben, einen weg getroffen (vnd für bas per omnia als der gesellschaft brief mutatis mutandis). Datum ut supra.
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115 654. 1430, Febr. 15 (Nürnberg). Derselbe an die zu Ulm versammelt gewesenen Boten der Reichsstädte Dank für die geleistete Hilfe oc. und Anerbieten, den von ihnen ihren Söldnern geleisteten Sold zu ersetzen. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 237b.) Gemeiner Reichs Stette erbern Ratsbotten der vereynuug in Swoben, die zu Vlme nehst bey einander gewesen seyn. L. Fr. Ewr ersam tröstlich schrifte vns getan, darynn Ir ewch denn wol erpotten habt zu zuciehen, vnd die schrifte, darynnen des hochgebornen Herren Hern Ludwigen grafen zu wirtemberg briefs oc., haben wir in grossen sundern trewen vnd gut vernomen. Vnd wir danken des ewr aller fürsichtikeit mit ganczen ynnigen fleisz vnd begern auch das nach vnserm ver- mugen williclich vnd tröstlich zu wider dienen, wo sih das immer gebürt. Nu haben wir ewern vnd vnsern guten freünden, den von Vlme, gelegenheit derselben dink nehst verschriben auf sölliche meynung, daz vnser gnediger Herre der Marggraf von Brandemburg von seinr gnaden oc. (vnd fürbas per omnia, als der gesellschaft brief donec ad ultimum articulum. Denn wo wir, et ibidem addendo) : Auch l. Fr. haben wir mit ewern erbern hawbtleuten, die den mit ewerm greysigen zewg yecz bey vns waren, geredt vnd angebotten In auszrichtung zu tun vmb iren solde, die weil sie also bey vns gewesen seyn. Die haben des von vns niht wellen nemen, als wir meynen, daz ewr frewnt- schaft von In auch wol verstanden hab. Bitten wir ewr weis- heit mit fleisz vns in guter frewntschaft zuuerschreiben die summe des solds, den Ir ewern dienern, die weil sie also bey vns gewesen seyn, geben habt, die wellen wir ewch gern beczalen vnd die dink zu dank von ewch haben. Vnd wo wir ewer weis- heit vnd den ewern lieb, dienst vnd wolgefallen oc. Datum feria IIII� ut supra. 8'
115 654. 1430, Febr. 15 (Nürnberg). Derselbe an die zu Ulm versammelt gewesenen Boten der Reichsstädte Dank für die geleistete Hilfe oc. und Anerbieten, den von ihnen ihren Söldnern geleisteten Sold zu ersetzen. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 237b.) Gemeiner Reichs Stette erbern Ratsbotten der vereynuug in Swoben, die zu Vlme nehst bey einander gewesen seyn. L. Fr. Ewr ersam tröstlich schrifte vns getan, darynn Ir ewch denn wol erpotten habt zu zuciehen, vnd die schrifte, darynnen des hochgebornen Herren Hern Ludwigen grafen zu wirtemberg briefs oc., haben wir in grossen sundern trewen vnd gut vernomen. Vnd wir danken des ewr aller fürsichtikeit mit ganczen ynnigen fleisz vnd begern auch das nach vnserm ver- mugen williclich vnd tröstlich zu wider dienen, wo sih das immer gebürt. Nu haben wir ewern vnd vnsern guten freünden, den von Vlme, gelegenheit derselben dink nehst verschriben auf sölliche meynung, daz vnser gnediger Herre der Marggraf von Brandemburg von seinr gnaden oc. (vnd fürbas per omnia, als der gesellschaft brief donec ad ultimum articulum. Denn wo wir, et ibidem addendo) : Auch l. Fr. haben wir mit ewern erbern hawbtleuten, die den mit ewerm greysigen zewg yecz bey vns waren, geredt vnd angebotten In auszrichtung zu tun vmb iren solde, die weil sie also bey vns gewesen seyn. Die haben des von vns niht wellen nemen, als wir meynen, daz ewr frewnt- schaft von In auch wol verstanden hab. Bitten wir ewr weis- heit mit fleisz vns in guter frewntschaft zuuerschreiben die summe des solds, den Ir ewern dienern, die weil sie also bey vns gewesen seyn, geben habt, die wellen wir ewch gern beczalen vnd die dink zu dank von ewch haben. Vnd wo wir ewer weis- heit vnd den ewern lieb, dienst vnd wolgefallen oc. Datum feria IIII� ut supra. 8'
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116 655. 1430, Febr. 15 (Nürnberg). Dieselben an die von Eger: obglcich ein Vergleich mit den Feinden bis Jacobi geschlossen sci, so getrauen sic sich nicht, wegen der Nähe derselben, ihnen das verlangte Kriegsvolk zuzusenden. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 238.) Eger. L. Fr. Ewern brief bey disem ewerm botten vns gesandt haben wir wol verstanden. Lassen wir ewch wissen daz die veynt eins theils noch in nêhe bey vns seyn, also daz wir mit grosser vnmusse noch beladen seyn. Denn nach ewer begerung ettwern zu schicken, nach dem vnd denn die Heere vnd die macht zwischen ewer vnd vnser noch seyn, so getrawen wir die vnsern, daz ewch stattlich möcht seyn, zu disen zeiten niht sicher zu ewch zu bringen, als Ir selbs wol versteen mugt. Von der andern sache, die die zettel ynnenhelltt, da wiszt, daz vnser gnedig Herren... der Marggraf von Brandemburg... Bischof von Eystett, Herczog Johann von Peyern ... des Stifts zu Bam- berg pflegere ... der Vicztum von Amberg, vnd wir auf diselbe zeit einen weg mit den Hussen getroffen haben, daz sic yecz awsz disen Landen hintersich zichen, vnd der obgenanten für- sten, Herren vnd vnser Land, Lewt vnd gütere hiezwischen sand Jacobstag schieristkünftig niht beschedigen sullen. Ewer stat, als wir Ir macht verstanden haben, hoffen vnd getrawen wir mit der hilff des almechtigen gots, süllt vnd werdt Ir wol vor In behalten. Denn wo wir ewer Ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra. 656. 1430, Febr. 17 (Nürnberg). Dieselben an die von Erfurt: der Vergleich mit den Hussen von Böhmen sei auf der Burg Beheimstein geschlossen worden. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 238".) (Vgl. Gustav Schmidt Beiträge 1. c. p. 203.) Erffurd. L. F. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewer weis- heit zu uerschreiben von der vnglewbigen Hussen von Beheim
116 655. 1430, Febr. 15 (Nürnberg). Dieselben an die von Eger: obglcich ein Vergleich mit den Feinden bis Jacobi geschlossen sci, so getrauen sic sich nicht, wegen der Nähe derselben, ihnen das verlangte Kriegsvolk zuzusenden. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 238.) Eger. L. Fr. Ewern brief bey disem ewerm botten vns gesandt haben wir wol verstanden. Lassen wir ewch wissen daz die veynt eins theils noch in nêhe bey vns seyn, also daz wir mit grosser vnmusse noch beladen seyn. Denn nach ewer begerung ettwern zu schicken, nach dem vnd denn die Heere vnd die macht zwischen ewer vnd vnser noch seyn, so getrawen wir die vnsern, daz ewch stattlich möcht seyn, zu disen zeiten niht sicher zu ewch zu bringen, als Ir selbs wol versteen mugt. Von der andern sache, die die zettel ynnenhelltt, da wiszt, daz vnser gnedig Herren... der Marggraf von Brandemburg... Bischof von Eystett, Herczog Johann von Peyern ... des Stifts zu Bam- berg pflegere ... der Vicztum von Amberg, vnd wir auf diselbe zeit einen weg mit den Hussen getroffen haben, daz sic yecz awsz disen Landen hintersich zichen, vnd der obgenanten für- sten, Herren vnd vnser Land, Lewt vnd gütere hiezwischen sand Jacobstag schieristkünftig niht beschedigen sullen. Ewer stat, als wir Ir macht verstanden haben, hoffen vnd getrawen wir mit der hilff des almechtigen gots, süllt vnd werdt Ir wol vor In behalten. Denn wo wir ewer Ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra. 656. 1430, Febr. 17 (Nürnberg). Dieselben an die von Erfurt: der Vergleich mit den Hussen von Böhmen sei auf der Burg Beheimstein geschlossen worden. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 238".) (Vgl. Gustav Schmidt Beiträge 1. c. p. 203.) Erffurd. L. F. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewer weis- heit zu uerschreiben von der vnglewbigen Hussen von Beheim
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117 Handl vnd gelegenheit vnd auch von der teyding oder gütli- keit, so von etlichen vnsern Herren... den fürsten mit knyse procopen in vnserr stat geschehen süll seyn oc., das haben wir wol vernomen. Vnd tun ewer fürsichtikeit zu wissen, daz vnser gnediger Herre Marggraf Fridrich von Brandemburg von seynr gnaden vnd vnsers cc. (per omnia als der gesellschaft brief... addendo). Vnd sölliche teyding ist mit der Hussen Hawbtleuten beschehen auf einem slosse genant Beheimstein etliche meyl von vnserr stat. Datum feria VIa post Valentini. 657. 1430, Febr. 18 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an König Sigmund: über die Verheerungen von Seite der Hussiten, welche ohne Widerstand bis auf drei Meilen von Nürn- berg vorgedrungen waren, werde ihr Abgesandter Ulrich Truchses ihm mündlich berichten, dem sie Glauben und Gehör zu schenken bitten. (Nuruberger Missiv-Buch VIII, fol. 240.) Romanorum Regi. Gnedigister Herre! Wir versehen vns wol, ewer kuniglich grossmechtikeit hab vernommen, wie die vnglewbigen Hussen von Beheim vor kurtzen zeiten in dem Lande zu Meichsen geherscht, grosse verwüstung vnd verherung getan haben. Bitten wir ewr küniglich durchl. günsticlich zuuernemen, daz dieselben Hussen von dem lande zu Meichsen mit grosser macht auf dem Herren von Plawen vnd dadannen in vnserr gnedigen Herren Marggraf Fridrich von Brandemburg vnd des.. Bischofs von Bamberg Landen vnd auch an andern Lewten vncz bey dreyn meyln wegs von vnserr Stat grossen Jamer, mört, prant vnd vil anderr mercklicher übeltet vnd scheden laider on allen wider- stant türsticlich begangen vnd getriben haben; darumb wir den gegenwertigen Vlricum Truchsessen, vnsern diener, zu ewer küniglichen maiestat schiken, dem wir befolhen haben mit ewern küniglichen gnaden dauon zu reden, Vnd bitten ewr küniglich grossmechtikeit demüticlich vnd mit ganczem fleiss, was derselb vnser diener in denselben sachen zu disem mal von vnsern wegen an ewr küniglich durchlawcht werbe, daz In ewr künigl.
117 Handl vnd gelegenheit vnd auch von der teyding oder gütli- keit, so von etlichen vnsern Herren... den fürsten mit knyse procopen in vnserr stat geschehen süll seyn oc., das haben wir wol vernomen. Vnd tun ewer fürsichtikeit zu wissen, daz vnser gnediger Herre Marggraf Fridrich von Brandemburg von seynr gnaden vnd vnsers cc. (per omnia als der gesellschaft brief... addendo). Vnd sölliche teyding ist mit der Hussen Hawbtleuten beschehen auf einem slosse genant Beheimstein etliche meyl von vnserr stat. Datum feria VIa post Valentini. 657. 1430, Febr. 18 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an König Sigmund: über die Verheerungen von Seite der Hussiten, welche ohne Widerstand bis auf drei Meilen von Nürn- berg vorgedrungen waren, werde ihr Abgesandter Ulrich Truchses ihm mündlich berichten, dem sie Glauben und Gehör zu schenken bitten. (Nuruberger Missiv-Buch VIII, fol. 240.) Romanorum Regi. Gnedigister Herre! Wir versehen vns wol, ewer kuniglich grossmechtikeit hab vernommen, wie die vnglewbigen Hussen von Beheim vor kurtzen zeiten in dem Lande zu Meichsen geherscht, grosse verwüstung vnd verherung getan haben. Bitten wir ewr küniglich durchl. günsticlich zuuernemen, daz dieselben Hussen von dem lande zu Meichsen mit grosser macht auf dem Herren von Plawen vnd dadannen in vnserr gnedigen Herren Marggraf Fridrich von Brandemburg vnd des.. Bischofs von Bamberg Landen vnd auch an andern Lewten vncz bey dreyn meyln wegs von vnserr Stat grossen Jamer, mört, prant vnd vil anderr mercklicher übeltet vnd scheden laider on allen wider- stant türsticlich begangen vnd getriben haben; darumb wir den gegenwertigen Vlricum Truchsessen, vnsern diener, zu ewer küniglichen maiestat schiken, dem wir befolhen haben mit ewern küniglichen gnaden dauon zu reden, Vnd bitten ewr küniglich grossmechtikeit demüticlich vnd mit ganczem fleiss, was derselb vnser diener in denselben sachen zu disem mal von vnsern wegen an ewr küniglich durchlawcht werbe, daz In ewr künigl.
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118 gnade gunsticlich darynnen zuverhören, Im des genczlich zu gelawben, vnd vmb vnserr vntertenigen dienst willen gnedige awszrichtung zu tun geruche, vnd vns als ewer kuniglichen gnaden getrewen vntertanen gnediclich vorczuseyn, als wir ewer küniglichen grossmechtikeit aller gnaden vnd guts getrawen vnd bedurffen. Das begern vnd wellen wir nach vnserm vermugen gehorsamclich verdienen vmb ewr küniglich maiestat, die der allmechtig got mit seinen gnaden glückseliclich fristen vnd bewarn welle. Scriptum sabato post Valentinj. 658. 1430, Febr. 25 (Nürnberg). Derselbe an die Kurfürsten von Mainz und von der Pfalz: erklärt seine Bereitwilligkeit, den Tag zu Aschaffenburg am 14 März zu beschicken und zu fördern, um den Hussen Widerstand zu leisten. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 241b.) Hern Conraden Erczbischof zu Meincz vnd Hern Lndwigen Pfallnczgrafen bey Reyn, kurfürsten, vnsern oc. Hochwirdiger vnd durchlewchtiger fürsten vnd Herren! Vnser vndertenig oc. Gnedigen Herren! Als ewer Hoch. vnd Durchl. vns vnd andern, die mit vns in eynung seyn, verschriben hat, wie ewr fürstenlich gnade bedunk, daz von des grossen Jamers, mört, prants, plutuergiessens vnd vil andern mercklicher übeltet vnd scheden wegen, so die vnglewbigen Hussen von Be- heimen an der heiligen Cristenheit vnd an vil Landen vnd Lewten laider on allen widerstant türsticlich begangen haben vnd des hinfur mer zu besorgen ist, der ganczen Cristenheit, ewer gnaden, andern fursten, Herren, stetten vnd allen cristen- mentschen dewtscher lande gross notdurft sey, sich zusamen zu fügen vnd samentlich zu vnderreden, wie man dem wider stee; darauf ewer fürstenlich gnade begert vnser erber botschaft auch gen Aschaffenburg zu schiken auf den dinstag zu nacht nach dem Sunntag Reminiscere (14 Mart.) schierist oc., das haben wir zu sundern gnaden vnd gut vernomen, vnd dunkt vns auch merk- liche grosse notdurft seyn, die dink stattlich fürhand zu nemen, da mit söllichen sweren bösen lewffen noch bey zeit wider-
118 gnade gunsticlich darynnen zuverhören, Im des genczlich zu gelawben, vnd vmb vnserr vntertenigen dienst willen gnedige awszrichtung zu tun geruche, vnd vns als ewer kuniglichen gnaden getrewen vntertanen gnediclich vorczuseyn, als wir ewer küniglichen grossmechtikeit aller gnaden vnd guts getrawen vnd bedurffen. Das begern vnd wellen wir nach vnserm vermugen gehorsamclich verdienen vmb ewr küniglich maiestat, die der allmechtig got mit seinen gnaden glückseliclich fristen vnd bewarn welle. Scriptum sabato post Valentinj. 658. 1430, Febr. 25 (Nürnberg). Derselbe an die Kurfürsten von Mainz und von der Pfalz: erklärt seine Bereitwilligkeit, den Tag zu Aschaffenburg am 14 März zu beschicken und zu fördern, um den Hussen Widerstand zu leisten. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 241b.) Hern Conraden Erczbischof zu Meincz vnd Hern Lndwigen Pfallnczgrafen bey Reyn, kurfürsten, vnsern oc. Hochwirdiger vnd durchlewchtiger fürsten vnd Herren! Vnser vndertenig oc. Gnedigen Herren! Als ewer Hoch. vnd Durchl. vns vnd andern, die mit vns in eynung seyn, verschriben hat, wie ewr fürstenlich gnade bedunk, daz von des grossen Jamers, mört, prants, plutuergiessens vnd vil andern mercklicher übeltet vnd scheden wegen, so die vnglewbigen Hussen von Be- heimen an der heiligen Cristenheit vnd an vil Landen vnd Lewten laider on allen widerstant türsticlich begangen haben vnd des hinfur mer zu besorgen ist, der ganczen Cristenheit, ewer gnaden, andern fursten, Herren, stetten vnd allen cristen- mentschen dewtscher lande gross notdurft sey, sich zusamen zu fügen vnd samentlich zu vnderreden, wie man dem wider stee; darauf ewer fürstenlich gnade begert vnser erber botschaft auch gen Aschaffenburg zu schiken auf den dinstag zu nacht nach dem Sunntag Reminiscere (14 Mart.) schierist oc., das haben wir zu sundern gnaden vnd gut vernomen, vnd dunkt vns auch merk- liche grosse notdurft seyn, die dink stattlich fürhand zu nemen, da mit söllichen sweren bösen lewffen noch bey zeit wider-
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119 standen werde. Vnd also wellen wir vnser erber botschaft auf die vorgenant zeit gern gen Aschaffemburg senden. So wellen wir das vnsern freunden, die mit vns in eynung seyn, auch verkünden. Denn wo wir ewer Hoch. vnd Durchl. dienst vnd wolgefallen oc. Scriptum sabato post Mathie Apostoli. 659. 1430, Febr. 25 (Nürnberg). Derselbe an die von Weinsheim und Weissenburg: ladet sie ein, den Tag von Aschaffenburg auch zu beschicken. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 242b.) Winsheim vnd Weissemburg cuilibet sic mutatis mutandis. L. Fr. Vns ist von vnserm gnedigen Herren.... dem Ertzbischof von Meintz vnd Hertzog Ludwigen den Pfallntzgrafen auf hewt ein brief geantwurtt worden, der ewer weisheit, etlichen andern vnd vns steet, des wir ewer ersamkeit ein abschrift hier- ynnen verslossen schicken, darynn Ir wol vernemen werdt, wie Ir gnade begert vnser erber botschaft gen Aschaffemburg sen- den auf den dinstag nach dem sunntag Reminiscere schierist von der swerheit der Hussen lewffe wegen oc. Nu haben wir iren gnaden geantwurtt, daz wir das ewer frewntschaft vnd an- dern die mit vns in eynung seyn, verkunden vnd vnser erber botschaft auf die vorgenant zeit gen Aschaffemburg gern schi- cken wellen. Also gefallt vns wol vnd dunkt vns nücz vnd not daz Ir ewr erber botschaft von ewerm rat zu vns schicket auf den weiszen sunntag (5 Mart.) zu nach schierist. Desgleichen haben wir ewern vnd vnsern guten freunden von Weissemburg auch verschriben, so wellen wir vns mit derselben ewer vnd auch der von Weissenburg botschaft gern von den dingen frewntlich vnterreden. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum ut supra.
119 standen werde. Vnd also wellen wir vnser erber botschaft auf die vorgenant zeit gern gen Aschaffemburg senden. So wellen wir das vnsern freunden, die mit vns in eynung seyn, auch verkünden. Denn wo wir ewer Hoch. vnd Durchl. dienst vnd wolgefallen oc. Scriptum sabato post Mathie Apostoli. 659. 1430, Febr. 25 (Nürnberg). Derselbe an die von Weinsheim und Weissenburg: ladet sie ein, den Tag von Aschaffenburg auch zu beschicken. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 242b.) Winsheim vnd Weissemburg cuilibet sic mutatis mutandis. L. Fr. Vns ist von vnserm gnedigen Herren.... dem Ertzbischof von Meintz vnd Hertzog Ludwigen den Pfallntzgrafen auf hewt ein brief geantwurtt worden, der ewer weisheit, etlichen andern vnd vns steet, des wir ewer ersamkeit ein abschrift hier- ynnen verslossen schicken, darynn Ir wol vernemen werdt, wie Ir gnade begert vnser erber botschaft gen Aschaffemburg sen- den auf den dinstag nach dem sunntag Reminiscere schierist von der swerheit der Hussen lewffe wegen oc. Nu haben wir iren gnaden geantwurtt, daz wir das ewer frewntschaft vnd an- dern die mit vns in eynung seyn, verkunden vnd vnser erber botschaft auf die vorgenant zeit gen Aschaffemburg gern schi- cken wellen. Also gefallt vns wol vnd dunkt vns nücz vnd not daz Ir ewr erber botschaft von ewerm rat zu vns schicket auf den weiszen sunntag (5 Mart.) zu nach schierist. Desgleichen haben wir ewern vnd vnsern guten freunden von Weissemburg auch verschriben, so wellen wir vns mit derselben ewer vnd auch der von Weissenburg botschaft gern von den dingen frewntlich vnterreden. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum ut supra.
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120 660. 1430, Febr. 25 (Nürnberg). Derselbe an den Herzog Ludwig von Bayern: erklärt und entschuldigt den mit den Hussiten getroffenen Vergleich und Waffenstillstand. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 242.) Herczog Ludwigen von Peyern Grafen zu Mortanj oc. Gnediger Herre! Als ewr fürstenlich gnade vns verschri- ben hat wie ewern gnaden gesagt werde, daz etliche vnsere Herren... die Fürsten vnd auch wir mit den Hussen etwas geteydingt süllen haben oc., das haben wir wol vernomen. Vnd tun ewern gnaden zu wissen, daz vnser gnedig Herren Marggraf Fridrich von Brandemburg von seinr gnaden vnd... des Bi- schofs von Eystett wegen, Herczog Johan von Peyern ... die pflegere des stifts zu Bamberg... der Vicztum von Amberg vnd wir auf diselbe zeit angeschen haben die grosse mercklichen macht, gwalt vnd jamer, so dieselben vnglewbigen Hussen auf disem Zug in dem Lande zu Meichsen an dem Herren von Plawen vnd da dannen an vnd in der obgenant vnserr Herren... der Fürsten vnd Herren Landen, slossen, Lewten vnd guten vnd auch an andern Lewten vncz bey III meyln wegs von vnserr stat mit mört, rawb, prant vnd vil andern mercklichen übelteten vnd scheden, leider on allen widerstant türsticlich gehabt, be- gangen vnd getriben haben, dagegen dieselben vnser Herren... die Fürsten vnd Herren vnd auch wir söllicher rettung, macht noch hilff, als denn wider sie not gewesen were, leider niht hetten, noch in kürcz getrawten zu gewarten oder zusammen zu bringen. Vnd darumb daz Irer gnaden vnd vnser Land, Lewt vnd gütere icht gantz zu grunt vnerwert verderbt wurden, vnd daz wir der heiligen Cristenheit vnd vnsselbs hienach dest bas hilfflich mugen seyn, so haben dieselben vnser Herren vnd wir mit den Heeren derselben Hussen, der sie fünf hetten, einen weg getroffen, daz sie yecz awsz disen landen hinter sich ziehen, vnd der obge- nanten Fürsten, Herren vnd vnser land, sloss, lewt vnd gütere hiezwischen sand Jacobs tag schierist künftig niht beschedigen sullen, darynnen wir doch vns keynr sicherheit widerumb gegen In begeben noch versprochen, noch die muter der heiligen Cri-
120 660. 1430, Febr. 25 (Nürnberg). Derselbe an den Herzog Ludwig von Bayern: erklärt und entschuldigt den mit den Hussiten getroffenen Vergleich und Waffenstillstand. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 242.) Herczog Ludwigen von Peyern Grafen zu Mortanj oc. Gnediger Herre! Als ewr fürstenlich gnade vns verschri- ben hat wie ewern gnaden gesagt werde, daz etliche vnsere Herren... die Fürsten vnd auch wir mit den Hussen etwas geteydingt süllen haben oc., das haben wir wol vernomen. Vnd tun ewern gnaden zu wissen, daz vnser gnedig Herren Marggraf Fridrich von Brandemburg von seinr gnaden vnd... des Bi- schofs von Eystett wegen, Herczog Johan von Peyern ... die pflegere des stifts zu Bamberg... der Vicztum von Amberg vnd wir auf diselbe zeit angeschen haben die grosse mercklichen macht, gwalt vnd jamer, so dieselben vnglewbigen Hussen auf disem Zug in dem Lande zu Meichsen an dem Herren von Plawen vnd da dannen an vnd in der obgenant vnserr Herren... der Fürsten vnd Herren Landen, slossen, Lewten vnd guten vnd auch an andern Lewten vncz bey III meyln wegs von vnserr stat mit mört, rawb, prant vnd vil andern mercklichen übelteten vnd scheden, leider on allen widerstant türsticlich gehabt, be- gangen vnd getriben haben, dagegen dieselben vnser Herren... die Fürsten vnd Herren vnd auch wir söllicher rettung, macht noch hilff, als denn wider sie not gewesen were, leider niht hetten, noch in kürcz getrawten zu gewarten oder zusammen zu bringen. Vnd darumb daz Irer gnaden vnd vnser Land, Lewt vnd gütere icht gantz zu grunt vnerwert verderbt wurden, vnd daz wir der heiligen Cristenheit vnd vnsselbs hienach dest bas hilfflich mugen seyn, so haben dieselben vnser Herren vnd wir mit den Heeren derselben Hussen, der sie fünf hetten, einen weg getroffen, daz sie yecz awsz disen landen hinter sich ziehen, vnd der obge- nanten Fürsten, Herren vnd vnser land, sloss, lewt vnd gütere hiezwischen sand Jacobs tag schierist künftig niht beschedigen sullen, darynnen wir doch vns keynr sicherheit widerumb gegen In begeben noch versprochen, noch die muter der heiligen Cri-
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121 stenheit nichts verdingt haben. Die Hussen haben auch des niht begert, wann als vns dunkt so meynen sie keynr sicherheit von yemants zu bedurffen. Das well ewr gnade in söllichen gut, als es getan vnd gemeynt ist, von vns vernemen. Vnd wir bitten vnd ruffen an ewr fürstenlich gnade dienstlich vnd mit ganczem fleiss, die swerheit söllicher lewff in ewerm gemüt wol zu haben. Vnd ob des mer not wurd, als wir ser besorgen, nachdem sie yecz laider aber mer erkeckt vnd erstolczt sind, ewr stattlich hilffe, got zu lob, der heiligen Cristenheit vnd dem heil. R. zu eren, trost vnd rettung bey zeit vnd vnuer- cziehen wider sie zu tun, als denn in warheit der heil. cristen- heit, dem heil. R. Landen vnd Lewten ein gross notdurft ist, daz söllich übel, schande vnd scheden noch nicht verrner ge- langen, sunder dem noch widerstanden werde, als wir ewern gnaden in sunderheit vnd allen fromen cristenlewten alles guten wol getrawen. Denn wo wir ewern fürstenlichen gnaden Dienst vnd wolgefallen oc. Datum ut supra. 661. 1430, Febr. 27 (Nürnberg). Derselbe an König Sigmund: um ihm über die neuesten Ereignisse Aus- kunft zu geben, hat er vor Kurzem einen eigenen Boten zum König ent- sendet und entschuldigt die unwillkommne Verspätung. (Nurnbergor Missiv-Buch VIII, fol. 243b.) Romanorum Regi. Gnedigister Herre! Ewer küniglich grossmechtikeit brief vns bey ewer küniglichen gnaden diener Michel Hönynger ge- sandt, wie ewr küniglich Durchl. vernommen hab, daz die vn- glewbigen Hussen von Beheimen awsz dem Lande zu Meichsen vnbestritten komen seyn vnd sich gen frankenwerts gekert haben, darauf ewr küniglich gnade von vns begert zuuernemen gelegen- heit derselben dinge, was wir dauon wissen oc., haben wir er- samclich empfangen vnd vernomen. Vnd bitten ewr küniglich Maiestat zu wissen, daz wir vnser selbs botschaft etlich tage dauor, ee vns der vorgenant ewer küniglich gnaden brief kam, gefertigt vnd gesandt vnd befolhen haben, ewer küniglichen grossmechtikeit gelegenheit derselben dinge, wie sich die er-
121 stenheit nichts verdingt haben. Die Hussen haben auch des niht begert, wann als vns dunkt so meynen sie keynr sicherheit von yemants zu bedurffen. Das well ewr gnade in söllichen gut, als es getan vnd gemeynt ist, von vns vernemen. Vnd wir bitten vnd ruffen an ewr fürstenlich gnade dienstlich vnd mit ganczem fleiss, die swerheit söllicher lewff in ewerm gemüt wol zu haben. Vnd ob des mer not wurd, als wir ser besorgen, nachdem sie yecz laider aber mer erkeckt vnd erstolczt sind, ewr stattlich hilffe, got zu lob, der heiligen Cristenheit vnd dem heil. R. zu eren, trost vnd rettung bey zeit vnd vnuer- cziehen wider sie zu tun, als denn in warheit der heil. cristen- heit, dem heil. R. Landen vnd Lewten ein gross notdurft ist, daz söllich übel, schande vnd scheden noch nicht verrner ge- langen, sunder dem noch widerstanden werde, als wir ewern gnaden in sunderheit vnd allen fromen cristenlewten alles guten wol getrawen. Denn wo wir ewern fürstenlichen gnaden Dienst vnd wolgefallen oc. Datum ut supra. 661. 1430, Febr. 27 (Nürnberg). Derselbe an König Sigmund: um ihm über die neuesten Ereignisse Aus- kunft zu geben, hat er vor Kurzem einen eigenen Boten zum König ent- sendet und entschuldigt die unwillkommne Verspätung. (Nurnbergor Missiv-Buch VIII, fol. 243b.) Romanorum Regi. Gnedigister Herre! Ewer küniglich grossmechtikeit brief vns bey ewer küniglichen gnaden diener Michel Hönynger ge- sandt, wie ewr küniglich Durchl. vernommen hab, daz die vn- glewbigen Hussen von Beheimen awsz dem Lande zu Meichsen vnbestritten komen seyn vnd sich gen frankenwerts gekert haben, darauf ewr küniglich gnade von vns begert zuuernemen gelegen- heit derselben dinge, was wir dauon wissen oc., haben wir er- samclich empfangen vnd vernomen. Vnd bitten ewr küniglich Maiestat zu wissen, daz wir vnser selbs botschaft etlich tage dauor, ee vns der vorgenant ewer küniglich gnaden brief kam, gefertigt vnd gesandt vnd befolhen haben, ewer küniglichen grossmechtikeit gelegenheit derselben dinge, wie sich die er-
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122 gangen haben, was vns dauon wissend, was müntlich vnd eygent- lich zu ertzâlen, als vns dieselben dinge müntlich stattlicher vnd besser gedewcht haben zu ertzelen denn in schriften, als wir hoffen, daz ewr küniglich gnade söllich gewerbe nu ver- nommen habe. Vnd wir hetten ewer küniglichen Durchl. von vnserr notdurft wegen gern zeitlicher botschaft getan, do waren die ding mit grosser swerheit als wandelbar vnd wegig, daz wir des niht eygenschaft noch ends westen zu bedenken. Wir waren auch mit sorgfeltikeit vnd zuwartung zu vns selbs, vnd von Land vnd Lewt notdurft wegen so mercklich beladen vnd in söllicher vnnuss, daz wir ewern küniglichen gnaden nicht wol ce botschaft getun mochten, dabey etwas eygenschaft zuuer- nemen wer. Vnd alsuil wir von den dingen yecz wissen, so hoffen wir, daz vnser gnedig Herren.. die kurfürsten, Fürsten, Herren, noch andere von den Hussen niht gehindert werden zu ewer küniglichen gnaden tag auf Oculj (19 Mart.) schierist gen Nürenberg zu komen. Als denn die dink yecz gestalt seyn, so haben wir auch ewer küniglichen gnaden vorgenanten dienere dem Michel Hönynger gelegenheit der vorgenant ding nach ewer küniglichen begerung müntlich auch eygenlich erezelt. Vnd wir bitten darauf ewr küniglich maiestat demüticlich vnd mit ganczem Fleisz, die vorgeschriben dinge gnediclich vnd in gut von vns zuuernemen, vnd vns ewerr küniglichen gnaden getrewen vnter- tanen tröstlich vorczuseyn, als wir ewer küniglichen grossmech- tikeit als vnserm rechten Herren aller gnaden vnd guts ge- trawen vnd bedurffen. Das begern wir vnterteniclich nach allem vnserm vermugen zuuerdienen vmb ewer küniglich Durchl., die der allmechtig got mit seinen gnaden glückseliclich fristen vnd bewarn welle. Scriptum ut supra (feria IIa post Dominicam Esto mihi).
122 gangen haben, was vns dauon wissend, was müntlich vnd eygent- lich zu ertzâlen, als vns dieselben dinge müntlich stattlicher vnd besser gedewcht haben zu ertzelen denn in schriften, als wir hoffen, daz ewr küniglich gnade söllich gewerbe nu ver- nommen habe. Vnd wir hetten ewer küniglichen Durchl. von vnserr notdurft wegen gern zeitlicher botschaft getan, do waren die ding mit grosser swerheit als wandelbar vnd wegig, daz wir des niht eygenschaft noch ends westen zu bedenken. Wir waren auch mit sorgfeltikeit vnd zuwartung zu vns selbs, vnd von Land vnd Lewt notdurft wegen so mercklich beladen vnd in söllicher vnnuss, daz wir ewern küniglichen gnaden nicht wol ce botschaft getun mochten, dabey etwas eygenschaft zuuer- nemen wer. Vnd alsuil wir von den dingen yecz wissen, so hoffen wir, daz vnser gnedig Herren.. die kurfürsten, Fürsten, Herren, noch andere von den Hussen niht gehindert werden zu ewer küniglichen gnaden tag auf Oculj (19 Mart.) schierist gen Nürenberg zu komen. Als denn die dink yecz gestalt seyn, so haben wir auch ewer küniglichen gnaden vorgenanten dienere dem Michel Hönynger gelegenheit der vorgenant ding nach ewer küniglichen begerung müntlich auch eygenlich erezelt. Vnd wir bitten darauf ewr küniglich maiestat demüticlich vnd mit ganczem Fleisz, die vorgeschriben dinge gnediclich vnd in gut von vns zuuernemen, vnd vns ewerr küniglichen gnaden getrewen vnter- tanen tröstlich vorczuseyn, als wir ewer küniglichen grossmech- tikeit als vnserm rechten Herren aller gnaden vnd guts ge- trawen vnd bedurffen. Das begern wir vnterteniclich nach allem vnserm vermugen zuuerdienen vmb ewer küniglich Durchl., die der allmechtig got mit seinen gnaden glückseliclich fristen vnd bewarn welle. Scriptum ut supra (feria IIa post Dominicam Esto mihi).
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123 662. 1430, März 4 (Nürnberg). Derselbe an den schwäbischen Städtebund: Antwort in Betreff des seinen Hilfstruppen schuldigen Soldes, und Meldung von dem zu befürchtenden Einfall der Hussiten in Nieder-Bayern. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 245b.) Gemeinen Reichs Stetten der vereynung in Swoben oc. L. Fr. Als vns ewr fürsichtikeit verschriben vnd ewch von ewer dienere soldes vnd auch in den andern sachen frewntlich gen vns erbotten habt oc., das haben wir in guter Frewntschaft vernomen vnd danken auch des ewr aller weisheit mit gantzem fleisz, vnd wir wölten denselben solde gern betzalt vnd zu dank aufgenomen haben. Wir haben auch zu ewer ersamkeit einen ganczen guten getrawen, ob vns des mer not wurd tun, als wir besorgen, Ir süllet vns darynnen mit ewer hilff aber tröstlich vnd willig seyn, als wir denn ewer fürsichtikeit on zweifel des- gleichen widerumb auch teten, wenn sich das gebüret. Vnd als Ir vns gebetten habt, ewer weisheit von derselben vnglewbigen Hussen Lewffen vnd gelegenheit zu schreiben oc. wissen wir zu disen zeiten niht anders, denn daz sie wider hinter sich gen Beheim geczogen vnd noch im lande zu Beheim seyn. Wol geen yeczunt vil mer bey vns vmb, wie daz sie sich aber be- sammen, vnd das niderlande zu Peyern meynen zu übercziehen, zubeschedigen vnd zu nötigen, vnd haben auch darumb vnser gnedig herren Herczog Ernst vnd Herczog Wilhelm von Peyern Ir erber botschaft in kürcz mer denn einmal zu vns gesandt vnd vns vmb hilffe mit Lewten vnd mit zewg angerüfft, auf söllich warnung vnd kuntschaft, die In kommen, daz die Hussen Ir gnade am niderland meynen zu übercziehen. Ob aber söllicher zug also vollgeen oder wie sich die dink machen werden, wissen wir noch niht eygenschaft. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (sabato ante dominicam Inuo- cauit).
123 662. 1430, März 4 (Nürnberg). Derselbe an den schwäbischen Städtebund: Antwort in Betreff des seinen Hilfstruppen schuldigen Soldes, und Meldung von dem zu befürchtenden Einfall der Hussiten in Nieder-Bayern. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 245b.) Gemeinen Reichs Stetten der vereynung in Swoben oc. L. Fr. Als vns ewr fürsichtikeit verschriben vnd ewch von ewer dienere soldes vnd auch in den andern sachen frewntlich gen vns erbotten habt oc., das haben wir in guter Frewntschaft vernomen vnd danken auch des ewr aller weisheit mit gantzem fleisz, vnd wir wölten denselben solde gern betzalt vnd zu dank aufgenomen haben. Wir haben auch zu ewer ersamkeit einen ganczen guten getrawen, ob vns des mer not wurd tun, als wir besorgen, Ir süllet vns darynnen mit ewer hilff aber tröstlich vnd willig seyn, als wir denn ewer fürsichtikeit on zweifel des- gleichen widerumb auch teten, wenn sich das gebüret. Vnd als Ir vns gebetten habt, ewer weisheit von derselben vnglewbigen Hussen Lewffen vnd gelegenheit zu schreiben oc. wissen wir zu disen zeiten niht anders, denn daz sie wider hinter sich gen Beheim geczogen vnd noch im lande zu Beheim seyn. Wol geen yeczunt vil mer bey vns vmb, wie daz sie sich aber be- sammen, vnd das niderlande zu Peyern meynen zu übercziehen, zubeschedigen vnd zu nötigen, vnd haben auch darumb vnser gnedig herren Herczog Ernst vnd Herczog Wilhelm von Peyern Ir erber botschaft in kürcz mer denn einmal zu vns gesandt vnd vns vmb hilffe mit Lewten vnd mit zewg angerüfft, auf söllich warnung vnd kuntschaft, die In kommen, daz die Hussen Ir gnade am niderland meynen zu übercziehen. Ob aber söllicher zug also vollgeen oder wie sich die dink machen werden, wissen wir noch niht eygenschaft. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (sabato ante dominicam Inuo- cauit).
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124 663. 1430, Mart. 5 (Wien). Herzog Albrecht von Osterreich an die von Budweis: auf die auch ihm zugekommene Warnung bereitet er den erforderlichen Widerstand vor und befichlt desgleichen zu thun. (Orlg. im Budweiser Stadtarchiv.) Albrecht von gotes gnaden herczog ze Osterreich vnd markgraf ze Mer- hern 9c. Erbern weisen vnd lieben getrewn! Als ir vns yecz habt verschriben, wie die keczer wider in das land ze Behem sein komen, vnd wie ew tegleich warnung kome, dieselben keczer mainen zu ew, vnd ew zu bekumern oc. das haben wir wol ver- nomen, vnd lassen ew wissen, daz vns von menigern andern ennden auch des geleichen botschafft ist komen, wie dieselben veind anhaym komen sein, vnd wie si fur sich in willen haben, her in das land gen Osterreich zeziehen, vnd sich an geslossern zuuersûlen. Nu schikhen wir vns mit volk vnd andern not- durften daengegen, so wir pest mugen, auf solich maynung, wellenden sich die veind keren werdent, zu ew, her in das land, oder anderswahin, daz wir in denn desterpas widergesteen mügen. Dauon begern wir an ew, daz ir ew auch desterpas fürschet, vnd was ir von derselben veind schikhung wegen er- uaret, daz ir vns das albeg fürderleich lasset wissen, daz wir vns desterpas darnach in allen sachen mügen gerichten. Daran erczaigt ir vns ein sunderliebe geualnuss. Geben zu Wienn an suntag Inuocavit, in der vasten, anno oc. tricesimo. D. dux per Johannem de Schawnberg. Den erbern, weysen vnsern lieben getrewn, dem burgermaister, dem richter vnd dem rat zum Budweis.
124 663. 1430, Mart. 5 (Wien). Herzog Albrecht von Osterreich an die von Budweis: auf die auch ihm zugekommene Warnung bereitet er den erforderlichen Widerstand vor und befichlt desgleichen zu thun. (Orlg. im Budweiser Stadtarchiv.) Albrecht von gotes gnaden herczog ze Osterreich vnd markgraf ze Mer- hern 9c. Erbern weisen vnd lieben getrewn! Als ir vns yecz habt verschriben, wie die keczer wider in das land ze Behem sein komen, vnd wie ew tegleich warnung kome, dieselben keczer mainen zu ew, vnd ew zu bekumern oc. das haben wir wol ver- nomen, vnd lassen ew wissen, daz vns von menigern andern ennden auch des geleichen botschafft ist komen, wie dieselben veind anhaym komen sein, vnd wie si fur sich in willen haben, her in das land gen Osterreich zeziehen, vnd sich an geslossern zuuersûlen. Nu schikhen wir vns mit volk vnd andern not- durften daengegen, so wir pest mugen, auf solich maynung, wellenden sich die veind keren werdent, zu ew, her in das land, oder anderswahin, daz wir in denn desterpas widergesteen mügen. Dauon begern wir an ew, daz ir ew auch desterpas fürschet, vnd was ir von derselben veind schikhung wegen er- uaret, daz ir vns das albeg fürderleich lasset wissen, daz wir vns desterpas darnach in allen sachen mügen gerichten. Daran erczaigt ir vns ein sunderliebe geualnuss. Geben zu Wienn an suntag Inuocavit, in der vasten, anno oc. tricesimo. D. dux per Johannem de Schawnberg. Den erbern, weysen vnsern lieben getrewn, dem burgermaister, dem richter vnd dem rat zum Budweis.
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125 664. 1430, Mart. 10 (Lüben). Hanns von Polenzk an den Rath zu Görlitz: da die Hussen drohen in die Lausitz bis vor Görlitz zu ziehen, und mehrere Fürsten vorhaben, mit ihnen um den Frieden zu „dingen“, so sollen die Görlitzer, wenn sie gleichen Sinnes sind, ihm dies zunächst nach Lüben bekanntgeben. (Orig. in collectan. Sculteti, n. 177.) Den Ersamen Wysen Burgermeister vud Rathmannen zcu Gorlicz, myn libin herrn vnd besundern frunden. Minen fruntlichen dinst zcuuor, Ersamen wysen libin herrn vnd besundern frunde! Ich thun uch wyssin, das myr Iczund als der seyger Nûne slugk vor myttage warhaffte botschaft ko- men ist, das dy ketczer herfart gerûfen habin vnd sind Ein worden zcu czyne In myns gnedigesten herrn des koniges land vnd meynen sich zcum Ersten mal zcu legen vmme den Kre- berberg (?), vnd wollen da zcu En heyschen alle gebûr In dem lande vnd Im lande zcu Lusicz, by vorterpnisse Eres libis vnd gûtes vnd meynen sich denne zcu legen vor üwer stad vnd dy gruntlichen zcu vorterbin da got vor sie. Als habe ich Iczund geschrebin allen herrn mannen vnd steten Im lande zcu Lusicz vnd den bescheyden vff dyssen nesten montag (13 Mart.) zcu myttage keygen Lobin sint ich denne vornommen habe das myn herre der Marggraffe von Brandenburg, myn herre der Bischoff von Werczeborg, dy von Norenberg, der Byschoff von Babenberg myt vordyngenisse vor Ere lande vnd stete gedacht habin, so meyne ich vor dysz land Ouch zcu dengken myt gedyngenisse ab ich kan. Were uch nû sinlichen vor üwer stad vnd land ouch zcu dyngen, so welde ich den von Budissin, den von der Zittaw vnd von Camencz ouch darvmme schribin vnd mich duchte gut sin das wyr alle myt Enander In frede qwemen ab wyr mochten. Vnd was uch nu darumme zcu synne ist, so fer- tiget dyssin knecht von stünd myt der antwort her weder so das her y vff den Montag vor myttage weder by myr sy zcu Lobin, wenne ich myt den tedingen von dysses lands wegen nicht geharen kan. Ouch ab ir meyntet ir weldet myns gne- digsten herren zcukunfft dyrbeyten In dy Slesie ader In üwer land, sult ir wyssen das der zcu dysser czyt nicht Enkommet sundern keygen Norenberg kommet her ane zwyfel. Vnd ich kan dar-
125 664. 1430, Mart. 10 (Lüben). Hanns von Polenzk an den Rath zu Görlitz: da die Hussen drohen in die Lausitz bis vor Görlitz zu ziehen, und mehrere Fürsten vorhaben, mit ihnen um den Frieden zu „dingen“, so sollen die Görlitzer, wenn sie gleichen Sinnes sind, ihm dies zunächst nach Lüben bekanntgeben. (Orig. in collectan. Sculteti, n. 177.) Den Ersamen Wysen Burgermeister vud Rathmannen zcu Gorlicz, myn libin herrn vnd besundern frunden. Minen fruntlichen dinst zcuuor, Ersamen wysen libin herrn vnd besundern frunde! Ich thun uch wyssin, das myr Iczund als der seyger Nûne slugk vor myttage warhaffte botschaft ko- men ist, das dy ketczer herfart gerûfen habin vnd sind Ein worden zcu czyne In myns gnedigesten herrn des koniges land vnd meynen sich zcum Ersten mal zcu legen vmme den Kre- berberg (?), vnd wollen da zcu En heyschen alle gebûr In dem lande vnd Im lande zcu Lusicz, by vorterpnisse Eres libis vnd gûtes vnd meynen sich denne zcu legen vor üwer stad vnd dy gruntlichen zcu vorterbin da got vor sie. Als habe ich Iczund geschrebin allen herrn mannen vnd steten Im lande zcu Lusicz vnd den bescheyden vff dyssen nesten montag (13 Mart.) zcu myttage keygen Lobin sint ich denne vornommen habe das myn herre der Marggraffe von Brandenburg, myn herre der Bischoff von Werczeborg, dy von Norenberg, der Byschoff von Babenberg myt vordyngenisse vor Ere lande vnd stete gedacht habin, so meyne ich vor dysz land Ouch zcu dengken myt gedyngenisse ab ich kan. Were uch nû sinlichen vor üwer stad vnd land ouch zcu dyngen, so welde ich den von Budissin, den von der Zittaw vnd von Camencz ouch darvmme schribin vnd mich duchte gut sin das wyr alle myt Enander In frede qwemen ab wyr mochten. Vnd was uch nu darumme zcu synne ist, so fer- tiget dyssin knecht von stünd myt der antwort her weder so das her y vff den Montag vor myttage weder by myr sy zcu Lobin, wenne ich myt den tedingen von dysses lands wegen nicht geharen kan. Ouch ab ir meyntet ir weldet myns gne- digsten herren zcukunfft dyrbeyten In dy Slesie ader In üwer land, sult ir wyssen das der zcu dysser czyt nicht Enkommet sundern keygen Norenberg kommet her ane zwyfel. Vnd ich kan dar-
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126 vmme myt den tedyngen nicht geharren, das ich mych by acht ader by czehen tagen vff das hogeste zeu synen Gnaden dyr- hebin musz. Vnd wolt ir ymands zeu synen gnaden schigken vnd myt myr ryten lassin den welde ich gerne myt myr nemen. Gegebin zeu Lobin, am frytage nach dem suntage Invocavit vnder mynem Secret. Hanns von Polenczk, voyt zu Lusicz. 1430, Mart. 11 (Görlitz). (Ibid, n. 178.) Vnsere willigen dinste zuuor, gestrenger lieber her foyt vnd besunder gunner! Als Ir vns die ezeitungen von der ketezer wegen geschriben habit, des dangken wir uch mit dinstlichem fleisse. Also lassen wir uch wissen, das wir von sulcher czei- tunge vormals auch gewarnit sein. Vnd als ir denne furder schreibt vndir andirn sachin, ab vns auch synlich were zu din- gen vor vnsers allirgnedigsten hern des Romischen oc. konigs Stad vnd domete berurt vnsers allirgn. hern des konigs land: nu sein vnsers allergn. hern des konigs manne yczunt by vns nicht, vnd kunnen sulche sachen ane iren rat so kurcz nicht vorhandiln, das wir uch keine cigentliche antwort daruff nicht geschriben mogen. Vnd auch so mogit ir by uch selbis wol merken, das vns das ane wissen vnsers allirgn. hern des Ro. oc. konigs nicht zu thun stehet. Geben zcu Gorlicz, des sunabends vor dem suntage Reminiscere vnder vnserm Stat secret. (Aus dem Concept, mit vielen Correcturen.) 665. 1230, Mart. 16. Lewin von Winsberg an seinen Vetter, deutschen Landcomthur von Kalau: umständliche Darstellung des letzten Einfalls der Hussiten nach Meissen und Franken; die bayrischen Niederlande haben mit ihnen „gedingt“; Warnung für den Hochmeister in Preussen 9c. (Aus dem Archlve in Königsberg.) Mein willige dinst vnd Bruderliche trewe seind euch czu- uoran mit fleisz bereyt Liber herre vnd bruder Ir habt mir etwa vil gescriben vnd enpoten was newer lawft hie awsen lan-
126 vmme myt den tedyngen nicht geharren, das ich mych by acht ader by czehen tagen vff das hogeste zeu synen Gnaden dyr- hebin musz. Vnd wolt ir ymands zeu synen gnaden schigken vnd myt myr ryten lassin den welde ich gerne myt myr nemen. Gegebin zeu Lobin, am frytage nach dem suntage Invocavit vnder mynem Secret. Hanns von Polenczk, voyt zu Lusicz. 1430, Mart. 11 (Görlitz). (Ibid, n. 178.) Vnsere willigen dinste zuuor, gestrenger lieber her foyt vnd besunder gunner! Als Ir vns die ezeitungen von der ketezer wegen geschriben habit, des dangken wir uch mit dinstlichem fleisse. Also lassen wir uch wissen, das wir von sulcher czei- tunge vormals auch gewarnit sein. Vnd als ir denne furder schreibt vndir andirn sachin, ab vns auch synlich were zu din- gen vor vnsers allirgnedigsten hern des Romischen oc. konigs Stad vnd domete berurt vnsers allirgn. hern des konigs land: nu sein vnsers allergn. hern des konigs manne yczunt by vns nicht, vnd kunnen sulche sachen ane iren rat so kurcz nicht vorhandiln, das wir uch keine cigentliche antwort daruff nicht geschriben mogen. Vnd auch so mogit ir by uch selbis wol merken, das vns das ane wissen vnsers allirgn. hern des Ro. oc. konigs nicht zu thun stehet. Geben zcu Gorlicz, des sunabends vor dem suntage Reminiscere vnder vnserm Stat secret. (Aus dem Concept, mit vielen Correcturen.) 665. 1230, Mart. 16. Lewin von Winsberg an seinen Vetter, deutschen Landcomthur von Kalau: umständliche Darstellung des letzten Einfalls der Hussiten nach Meissen und Franken; die bayrischen Niederlande haben mit ihnen „gedingt“; Warnung für den Hochmeister in Preussen 9c. (Aus dem Archlve in Königsberg.) Mein willige dinst vnd Bruderliche trewe seind euch czu- uoran mit fleisz bereyt Liber herre vnd bruder Ir habt mir etwa vil gescriben vnd enpoten was newer lawft hie awsen lan-
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127 des weren, vnd wie es vmb vnser frewnt stund vnd gewant were oc. Lasze ich euch wissen, als die Hwssen auf das neste auf die herren von Meyszen vnd in Ir land czugen, In grose schaden mit mortt prantt vnd nome czufugten, als Ir villeicht das vor vornumen habt, Also do sich ausz dem lande kerten von Meyszen, do legerten sie sich fur Plawen, gewunnen stadt vnd slosz vnd derslugen das merer teil alle die sie do betraten, den Hansen von Raschaw, Hans Possek, Jon Tristran vnd et- liche mer doch vber czehen nicht, die numme sie gefangen, do fugten sie dem selbigen plawenern lande grose vorderbliche schaden zu. darnach kerten sie sich vnd czugen auff den hoff, vnd numen die selbige stadt auch ein, denn mein herre der Marggraue hett das slosz mit guten Rittern vnd Knechten be- setczt die das also hilten, In dem kam Caspar von Wallnfels mit In in teyding vnd vbirkam mit In vmb eyn Summa gelds vmb die stadt vnd das landt da vmb das noch vnnorhert was, das also noch sulcher dingnusz vnd vbirkomen, so er denn mit In vbirkumen was nicht gehalten wart von In. darnach czugen sie als sie da auff brachen vnd gein Munchberg kamen das pranten sie ausz vnd das landt darumb. Darnach czugen sie auff pergen vnd tall vber die waltleiten ausz vnd teilten sich vnd wolten Beyerrewt vnd Plassenburg besessen haben vnd rweten czwu nacht zu der hymelkrone vnd czu Lanczendorff vnd pranten daselbst das closter, unser vetter vnd alle vnsere guten freund gesessen darumb ausz vnd vorwusten vnd ver- derbten das landt darumb gancz, do wart Beyerewtt vor In ge- rewmet, das sie auch also einnvmen, vnd das selbige einnumen, da legert sich die weile das eine here In die stadt vnd darvmb Culmach vnd das ander zu In komen, vnd lagen da vncz an den funften tag. daselbst teydingt Caspar von Wallenfels mit In von der stat wegen Culmach vmb eyn Summa gelds das sie die vngeprant sullen lassen, das sy Im also zu sagten zu tun das alles nicht von In gehalten wart, vud pranten auch vbir sulchs gedinge, closter, Kyrchen vnd stadt ausz vud hetten doch das prantschatczegelt mer dann halb auffgehaben, darnach als sie auff brachen do czugen sie auff das Bamberger gebirg vnd pranten da meinem herrn von Bamberg Weiszmein, Cunstat, Scherlichcz Holfelt vnd Weissenfelt ausz vnd andere etwe vil
127 des weren, vnd wie es vmb vnser frewnt stund vnd gewant were oc. Lasze ich euch wissen, als die Hwssen auf das neste auf die herren von Meyszen vnd in Ir land czugen, In grose schaden mit mortt prantt vnd nome czufugten, als Ir villeicht das vor vornumen habt, Also do sich ausz dem lande kerten von Meyszen, do legerten sie sich fur Plawen, gewunnen stadt vnd slosz vnd derslugen das merer teil alle die sie do betraten, den Hansen von Raschaw, Hans Possek, Jon Tristran vnd et- liche mer doch vber czehen nicht, die numme sie gefangen, do fugten sie dem selbigen plawenern lande grose vorderbliche schaden zu. darnach kerten sie sich vnd czugen auff den hoff, vnd numen die selbige stadt auch ein, denn mein herre der Marggraue hett das slosz mit guten Rittern vnd Knechten be- setczt die das also hilten, In dem kam Caspar von Wallnfels mit In in teyding vnd vbirkam mit In vmb eyn Summa gelds vmb die stadt vnd das landt da vmb das noch vnnorhert was, das also noch sulcher dingnusz vnd vbirkomen, so er denn mit In vbirkumen was nicht gehalten wart von In. darnach czugen sie als sie da auff brachen vnd gein Munchberg kamen das pranten sie ausz vnd das landt darumb. Darnach czugen sie auff pergen vnd tall vber die waltleiten ausz vnd teilten sich vnd wolten Beyerrewt vnd Plassenburg besessen haben vnd rweten czwu nacht zu der hymelkrone vnd czu Lanczendorff vnd pranten daselbst das closter, unser vetter vnd alle vnsere guten freund gesessen darumb ausz vnd vorwusten vnd ver- derbten das landt darumb gancz, do wart Beyerewtt vor In ge- rewmet, das sie auch also einnvmen, vnd das selbige einnumen, da legert sich die weile das eine here In die stadt vnd darvmb Culmach vnd das ander zu In komen, vnd lagen da vncz an den funften tag. daselbst teydingt Caspar von Wallenfels mit In von der stat wegen Culmach vmb eyn Summa gelds das sie die vngeprant sullen lassen, das sy Im also zu sagten zu tun das alles nicht von In gehalten wart, vud pranten auch vbir sulchs gedinge, closter, Kyrchen vnd stadt ausz vud hetten doch das prantschatczegelt mer dann halb auffgehaben, darnach als sie auff brachen do czugen sie auff das Bamberger gebirg vnd pranten da meinem herrn von Bamberg Weiszmein, Cunstat, Scherlichcz Holfelt vnd Weissenfelt ausz vnd andere etwe vil
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128 stete Slosz vud sitcze, der ich euch nicht aller verschreiben kan. Auch pranten sie Esschenbach ausz. So wart Awerbach auch vor In geraumet vnd auszgeprant, vnd fugten da vmb meinem herren Herzog Johanse seinen clostern, landen vnd lewten grose scheden zu. Auch ranten sie mit einem grossen Hauffen fur Bamberg vnd wolten auch mit der Wagenburg darauff gefolgt haben. Vnd in dem fugt sich mein herre der Marggrave zu In vnd leget sich mit gutlichen teydingen darein vnd traff wege mit In das sic nicht furder czogen vnd das auch meines herren von Bamberg meines herren von Wirczburg, mei- nes herren herczog Hansen vnd der von Nuremberg Landt furder nicht beschedigt, vnd auch kein stat vnd slosz furder zu sturmen vnd ein fride vncz auff sanct Jacobs tag. darynne auf sant Gurgen tag zu einem tage gein Nuremberg zu kumen vnd zu versuchen ab man die sache gutlich abgetragen, vnd vor- fassen mucht. Auch ist berett das sie nicht sterker denn mit funff hundert pferden zu sulchen tage kumen sollen. doch ist die gemein sage sie wollen mit Ir macht kumen vnd da tey- dingen nach Irem wolgefallen. Auch wissen die herren der lande hie awssen nicht anders vnd hat In auch der Kunig zu enpoten, er wolle auch gein Nvrenberg auff mit vasten kumen doch so haben etwe vil lewte czweifelung darynnen, das es nicht geschee. Auch lieber herre vnd bruder, als die huwssen vor plawen woren, do was ich bey meinem herren dem Marggrauen zu Plassenburg, der selbige mich schickt in das Wunsiedeler landt vnd da helfen auch zu sehen vnd raten vnd helfen nach dem pesten, das ich also tet, als Ir denn wol wist das ich dar- ynne ein behawsung habe, die selbige behawsung ich mit den meinen besaczt vnd hilt auch stetlichen dorob selbs vnd derret also die hawsung vnd mein gut daselbst vmb vnd schinten vor- pranten vnd brachen auch den veinden da vmb vast abe, vnd das es mir von den gnaden gotes an dem ende wol mit den veinden ging, sust habe ich an andern meinen gutern vnd an meinen lehen lewten vast schaden enphangen. Auch vordert mein herre herczog Hans vnsern vettern Conrat der ein pfleger ist zum Borgstein vnd zu der weiden, der von beider herren da ein pfleger ist gein kammen zu reiten, wan Im wart kund- schafft vnd warnung kumen, das sie in das nyderlandt auff die
128 stete Slosz vud sitcze, der ich euch nicht aller verschreiben kan. Auch pranten sie Esschenbach ausz. So wart Awerbach auch vor In geraumet vnd auszgeprant, vnd fugten da vmb meinem herren Herzog Johanse seinen clostern, landen vnd lewten grose scheden zu. Auch ranten sie mit einem grossen Hauffen fur Bamberg vnd wolten auch mit der Wagenburg darauff gefolgt haben. Vnd in dem fugt sich mein herre der Marggrave zu In vnd leget sich mit gutlichen teydingen darein vnd traff wege mit In das sic nicht furder czogen vnd das auch meines herren von Bamberg meines herren von Wirczburg, mei- nes herren herczog Hansen vnd der von Nuremberg Landt furder nicht beschedigt, vnd auch kein stat vnd slosz furder zu sturmen vnd ein fride vncz auff sanct Jacobs tag. darynne auf sant Gurgen tag zu einem tage gein Nuremberg zu kumen vnd zu versuchen ab man die sache gutlich abgetragen, vnd vor- fassen mucht. Auch ist berett das sie nicht sterker denn mit funff hundert pferden zu sulchen tage kumen sollen. doch ist die gemein sage sie wollen mit Ir macht kumen vnd da tey- dingen nach Irem wolgefallen. Auch wissen die herren der lande hie awssen nicht anders vnd hat In auch der Kunig zu enpoten, er wolle auch gein Nvrenberg auff mit vasten kumen doch so haben etwe vil lewte czweifelung darynnen, das es nicht geschee. Auch lieber herre vnd bruder, als die huwssen vor plawen woren, do was ich bey meinem herren dem Marggrauen zu Plassenburg, der selbige mich schickt in das Wunsiedeler landt vnd da helfen auch zu sehen vnd raten vnd helfen nach dem pesten, das ich also tet, als Ir denn wol wist das ich dar- ynne ein behawsung habe, die selbige behawsung ich mit den meinen besaczt vnd hilt auch stetlichen dorob selbs vnd derret also die hawsung vnd mein gut daselbst vmb vnd schinten vor- pranten vnd brachen auch den veinden da vmb vast abe, vnd das es mir von den gnaden gotes an dem ende wol mit den veinden ging, sust habe ich an andern meinen gutern vnd an meinen lehen lewten vast schaden enphangen. Auch vordert mein herre herczog Hans vnsern vettern Conrat der ein pfleger ist zum Borgstein vnd zu der weiden, der von beider herren da ein pfleger ist gein kammen zu reiten, wan Im wart kund- schafft vnd warnung kumen, das sie in das nyderlandt auff die
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129 herren von Bayren czihen wolten vnd die auch vbirczihen vnd vbirherschen wolten. da er also gein Newnburg kame do kam im Potschafft vnter awgen wie das die rete ausz dem Nyder- lande von der herren wegen von Beyren In mit teydigen bege- gent weren zu In vber den Walt geriten mit In vbirkumen das die zeit die selbige landt vnvberczogen do pliben. Auch haben gefangen vnd andere zum Hoffe vnd andern enden gerett das sye ye vermainen auch auff euch In das prewsszen landt zu czihen, do wist Ir euch wol nach zu richten, vernemt Ir ein sulchs das sie sulchen reden vnd drawen nach volgen wolten, so sie denn ewern Orden getan haben, So mucht Ir wol mit dem Hoemeister reden von meinen wegen, dorfft er lewt so wollt ich mit meinen freunden einen zu Im reiten vnd mit ym einen vnd wolt Im gut redliche vnd versucht hofflewt prengen, die denn vil hoffwercks mit In getriben haben vnd Ir lawff zu guter masze wissen wurden. wer Im das zu synnen, so hett mir ein sulchs von des homeisters wegen zugeschriben, so wult ich zu im kumen mich mit Im einen vmb ezwe hundert pferd oder meer redlicher geruster lewt. do wol czwey hundert schutczen vnter sein sullen oder mere. Nicht mer newer mer weisz ich euch zu disen czeiten zu schreiben. Do mit pflege ewer got lange czeit gesunt. Gegeben am donerstag vor Oculi mei Anno domini oс. XXX°. Levin von Wirszberg. Meinem liben herrn vnd bruder herrn Viczencz von Wirszberg dewt- sches ordens Commotir zu der Gola. 666. 1430, Mart. 16 (Tyrnau). König Sigmund dankt dem Ulrich von Rosenberg für die Mittheilung von Nachrichten über die Ereignisse in Böhmen, und ladet denselben ein, ihn auf der Reise zum Reichstage nach Nürnberg zu begleiten, die er unge- säumt antreten werde, da die Verhandlungen mit den schlesischen Fürsten und den Ungarn bereits beendet sind. Im Anhange benachrichtigt er den- selben, dass der Priester Procop und das Heer der Hussiten, welches sich eben in Deutschland befindet, dem Vernehmen nach mit dem Markgrafen von Brandenburg darin übereingekommen seien, zu S. Georgi auf dem Reichstage zu Nürnberg zu Verhandlungen zu erscheinen. (Archlv Český, I, 31.)
129 herren von Bayren czihen wolten vnd die auch vbirczihen vnd vbirherschen wolten. da er also gein Newnburg kame do kam im Potschafft vnter awgen wie das die rete ausz dem Nyder- lande von der herren wegen von Beyren In mit teydigen bege- gent weren zu In vber den Walt geriten mit In vbirkumen das die zeit die selbige landt vnvberczogen do pliben. Auch haben gefangen vnd andere zum Hoffe vnd andern enden gerett das sye ye vermainen auch auff euch In das prewsszen landt zu czihen, do wist Ir euch wol nach zu richten, vernemt Ir ein sulchs das sie sulchen reden vnd drawen nach volgen wolten, so sie denn ewern Orden getan haben, So mucht Ir wol mit dem Hoemeister reden von meinen wegen, dorfft er lewt so wollt ich mit meinen freunden einen zu Im reiten vnd mit ym einen vnd wolt Im gut redliche vnd versucht hofflewt prengen, die denn vil hoffwercks mit In getriben haben vnd Ir lawff zu guter masze wissen wurden. wer Im das zu synnen, so hett mir ein sulchs von des homeisters wegen zugeschriben, so wult ich zu im kumen mich mit Im einen vmb ezwe hundert pferd oder meer redlicher geruster lewt. do wol czwey hundert schutczen vnter sein sullen oder mere. Nicht mer newer mer weisz ich euch zu disen czeiten zu schreiben. Do mit pflege ewer got lange czeit gesunt. Gegeben am donerstag vor Oculi mei Anno domini oс. XXX°. Levin von Wirszberg. Meinem liben herrn vnd bruder herrn Viczencz von Wirszberg dewt- sches ordens Commotir zu der Gola. 666. 1430, Mart. 16 (Tyrnau). König Sigmund dankt dem Ulrich von Rosenberg für die Mittheilung von Nachrichten über die Ereignisse in Böhmen, und ladet denselben ein, ihn auf der Reise zum Reichstage nach Nürnberg zu begleiten, die er unge- säumt antreten werde, da die Verhandlungen mit den schlesischen Fürsten und den Ungarn bereits beendet sind. Im Anhange benachrichtigt er den- selben, dass der Priester Procop und das Heer der Hussiten, welches sich eben in Deutschland befindet, dem Vernehmen nach mit dem Markgrafen von Brandenburg darin übereingekommen seien, zu S. Georgi auf dem Reichstage zu Nürnberg zu Verhandlungen zu erscheinen. (Archlv Český, I, 31.)
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130 667. 1430, Mart. 18 (Lukow). Der Rath von Lukow an den von Görlitz: er und einige Herren seien dem von Hans von Polenz in Antrag gebrachten „Gedinge“ mit den Hussiten nicht beigetreten oc. (Orig. in coll. Sculteti [n. 179].) Den Erhafften wolweisen Burgermeistere vnd Rathherren der Stad Gorlicz vnsern besundern guten gunneru vnd fruntlichin vorderern. Williger dienste Bereitikeidt mit ganczer beheglichkeid zcu allen zcietin vnuerdrossen Erhafften wolwiesen lieben herren, Besundern frundlichen gunner vnd vorderer! Als vwir vernemde wiesheid vns nû nehst von sulchs ge- dingis eynunge vnd vsztragk, des herrn Manne vnd Stete Im Lande zcu Lusicz sich sulden voreynen zcu Lubbin, das sie von den ketczern nicht oberczogen wurden, geschrebin hadte, Bege- rende uch sulchir Sachen geleginheid zeu vorschrieben oc. Als Begeren wir uwer Ersamkeid wissen, Das vns vnsir lieben Eyd- genossen, die wir am Donnrstage nehst vergangin darumb ouch gen Lubbin geschickt hattin Bericht habin, das herren Manne vnd Stete hir Im lande sulches gedingis gemeinihlich Eyn wurden sint, vnd das dem Gestrengen Hannsze von Palenczk vorJahet vnd zcugegeben haben, vszgnohmen alleyne Den Ernwirdigen herrn Ern Peter Abt zcum Dobirluge, Den Edlen herrn Ern heinrich Schengken von Landsbergk mit sienen Brudern vnd Vettern vnd ouch vnserr Stad Lugkow mit vnsern Burgern gutern dorffere vnd Lûten uff eim Lande, die eyn sulch gedinge nicht habin wollen fulborten vnd dem Voyte vorJahen, Das ir uch darnach wisset zcurichten. was wir ouch uwer Erhafften wirdikeid vnd den uwern In sulchen vnd andern Sachen mit willigen diensten fulbrengen mogen, darczu sein wir willigk vnd bereith vnsern ganczen fliesz dobie zcu thûnc nach vnserm besten vermogen. Ouch liebin herren Bittin wir mit besunderm fliesse ye vnser von sulcher warnunge vnd botschafft wegen der verdampten ketczer nû bie dissem vnserm botin ader vff eyn ander czyt vns zcu thûne. so wir uch vermals offte vnd vil gebeten haben, nicht zcu vorgessen vnd vordriessen. Das wollen wir sunder-
130 667. 1430, Mart. 18 (Lukow). Der Rath von Lukow an den von Görlitz: er und einige Herren seien dem von Hans von Polenz in Antrag gebrachten „Gedinge“ mit den Hussiten nicht beigetreten oc. (Orig. in coll. Sculteti [n. 179].) Den Erhafften wolweisen Burgermeistere vnd Rathherren der Stad Gorlicz vnsern besundern guten gunneru vnd fruntlichin vorderern. Williger dienste Bereitikeidt mit ganczer beheglichkeid zcu allen zcietin vnuerdrossen Erhafften wolwiesen lieben herren, Besundern frundlichen gunner vnd vorderer! Als vwir vernemde wiesheid vns nû nehst von sulchs ge- dingis eynunge vnd vsztragk, des herrn Manne vnd Stete Im Lande zcu Lusicz sich sulden voreynen zcu Lubbin, das sie von den ketczern nicht oberczogen wurden, geschrebin hadte, Bege- rende uch sulchir Sachen geleginheid zeu vorschrieben oc. Als Begeren wir uwer Ersamkeid wissen, Das vns vnsir lieben Eyd- genossen, die wir am Donnrstage nehst vergangin darumb ouch gen Lubbin geschickt hattin Bericht habin, das herren Manne vnd Stete hir Im lande sulches gedingis gemeinihlich Eyn wurden sint, vnd das dem Gestrengen Hannsze von Palenczk vorJahet vnd zcugegeben haben, vszgnohmen alleyne Den Ernwirdigen herrn Ern Peter Abt zcum Dobirluge, Den Edlen herrn Ern heinrich Schengken von Landsbergk mit sienen Brudern vnd Vettern vnd ouch vnserr Stad Lugkow mit vnsern Burgern gutern dorffere vnd Lûten uff eim Lande, die eyn sulch gedinge nicht habin wollen fulborten vnd dem Voyte vorJahen, Das ir uch darnach wisset zcurichten. was wir ouch uwer Erhafften wirdikeid vnd den uwern In sulchen vnd andern Sachen mit willigen diensten fulbrengen mogen, darczu sein wir willigk vnd bereith vnsern ganczen fliesz dobie zcu thûnc nach vnserm besten vermogen. Ouch liebin herren Bittin wir mit besunderm fliesse ye vnser von sulcher warnunge vnd botschafft wegen der verdampten ketczer nû bie dissem vnserm botin ader vff eyn ander czyt vns zcu thûne. so wir uch vermals offte vnd vil gebeten haben, nicht zcu vorgessen vnd vordriessen. Das wollen wir sunder-
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131 lichen vmb uwir Liebe mit fliesze vordienen. Geschr. vnder vnserr Stad Secret am Sunabende vor Oculi. Rathmanne zcu Lugkow. 668. 1430, Mart. 20 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die von Ulm: über deren Streit mit Konrad von Weinsberg und des Königs baldige Ankunft in Nürnberg; Nachrichten von den Hussiten oc. (Nürnberger Missiv-Buch VIII, fol. 249b.) Den von Vlme. L. Fr. Vns hat der edel Herr Conrad Herre zu Weyns- perg des heil. Reichs Erbcamrer verschriben vnd zwen sein offenn versigelt briefe da mit zugesandt die zuuerhören, die vns in kürcz geantwurtt worden seyn. Vnd als wir söllich schrifte vnd brief vernommen haben, wolten wir niht lassen, wir wölten ewer fürsichtikeit abschrift dauon in guter Frewntschaft hierynnen verslossen schicken. Nu haben wir demselben Herren von Weins- perg widerumb verschriben vnd geantwurtt, daz vns die sache mit trewen laid sey, vnd wir hoffen, Ir süllt auf beid seiten güttlich vberein bracht werden. Auch getrawen wir, vnser gne- digister Herre.. der Römisch oc. kunig, als sein küniglich gnade yecz zu dem tag zu vns komen werde, darczu tun, damit die dink zu gut kommen. Da mag sich ewr weisheit wissen nach zu richten. Vnd von der Hussen gelegenheit wissen wir auf diselbe zeit niht anders, denn daz sie noch im Lande zu Beheim seyn, wie lank aber das wern, oder was sie nu für sich nemen werden, wissen wir noch niht eygenschaft. Auch L. Fr. tun wir ewer frewntschaft zu wissen, daz vnser botschaft von dem vorgenant vnserm gnedigisten Herren.. dem Römischen oc. künig auf nechten herheim komen ist, vnd vns sein küniglich maiestat verschriben vnd derselb vnserr botschaft befolhen hat vns zu sagen also, daz seinr küniglichen gnade meynung sey, daz er gar in kurczen tagen vnd nemlich vor dem sunntag Letare (26 Mart.) zu nehst in sein selbs persone ye bey vns seyn welle. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (feria IIa post dominicam Oculj). 9*)
131 lichen vmb uwir Liebe mit fliesze vordienen. Geschr. vnder vnserr Stad Secret am Sunabende vor Oculi. Rathmanne zcu Lugkow. 668. 1430, Mart. 20 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die von Ulm: über deren Streit mit Konrad von Weinsberg und des Königs baldige Ankunft in Nürnberg; Nachrichten von den Hussiten oc. (Nürnberger Missiv-Buch VIII, fol. 249b.) Den von Vlme. L. Fr. Vns hat der edel Herr Conrad Herre zu Weyns- perg des heil. Reichs Erbcamrer verschriben vnd zwen sein offenn versigelt briefe da mit zugesandt die zuuerhören, die vns in kürcz geantwurtt worden seyn. Vnd als wir söllich schrifte vnd brief vernommen haben, wolten wir niht lassen, wir wölten ewer fürsichtikeit abschrift dauon in guter Frewntschaft hierynnen verslossen schicken. Nu haben wir demselben Herren von Weins- perg widerumb verschriben vnd geantwurtt, daz vns die sache mit trewen laid sey, vnd wir hoffen, Ir süllt auf beid seiten güttlich vberein bracht werden. Auch getrawen wir, vnser gne- digister Herre.. der Römisch oc. kunig, als sein küniglich gnade yecz zu dem tag zu vns komen werde, darczu tun, damit die dink zu gut kommen. Da mag sich ewr weisheit wissen nach zu richten. Vnd von der Hussen gelegenheit wissen wir auf diselbe zeit niht anders, denn daz sie noch im Lande zu Beheim seyn, wie lank aber das wern, oder was sie nu für sich nemen werden, wissen wir noch niht eygenschaft. Auch L. Fr. tun wir ewer frewntschaft zu wissen, daz vnser botschaft von dem vorgenant vnserm gnedigisten Herren.. dem Römischen oc. künig auf nechten herheim komen ist, vnd vns sein küniglich maiestat verschriben vnd derselb vnserr botschaft befolhen hat vns zu sagen also, daz seinr küniglichen gnade meynung sey, daz er gar in kurczen tagen vnd nemlich vor dem sunntag Letare (26 Mart.) zu nehst in sein selbs persone ye bey vns seyn welle. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (feria IIa post dominicam Oculj). 9*)
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132 669. 1430, Mart. 23 (Sully?). Die Jungfrau (von Orleans) Johanna (d' Arc) an die ketzerischen Böhmen: (apokrypher) Drohbrief, wenn sie nicht zur Rechtgläubigkeit zurückkehren. (E regestis Imperii in arch. C. R. aul.) Jesus Maria. Jam dudum michi Johanne puelle rumor ipse famaque per- tulit quod ex veris christianis heretici et sarracenis similes facti veram religionem atque cultum sustulistis assumpsistisque su- perstitionem fedam ac nefariam quam dum tueri et augere stu- detis nulla est turpitudo neque crudelitas quam non audeatis sacramenta ecclesie labefactatis Articulos fidei laniatis templa diruitis simulacra que memorie causa sunt confecta perfringitis ac succenditis Kristianos quod vestram teneant fidem trucidatis. Quis hic vester furor est aut que vos insania et rabies agitat. Quam deus omnipotens quam filius quam spiritus sanctus exci- tauit instituit extulit et mille modis mille miraculis illustrauit Eam vos fidem persequimini eam euertere eam exterminare co- gitatis Vos vos ceci estis et non qui visu et oculis carent. Numquid creditis (vos) impunes abituros aut ignoratis ideo deum non impedire vestros nefarios conatus, permittereque in tenebris vos et errore versari, ut quanto magis in scelere eritis et sa- crilegijs debachati tanto maiorem vobis penam atque supplicia paret Ego vero ut quod verum est fatear nisi in bellis anglicis essem occupata iam pridem visitatum vos venissem Veruntamen nisi emendatos vos intelligam dimittam forte anglicos aduersusque vos proficiscar ut ferro si alio modo non possum hanc vanam vestram et obstinatam superstitionem exterminem vosque vel heresi priuem vel vita Sed si ad katholicam fidem et pristinam lucem redire mauultis vestros ad me ambasiatores mittatis ipsis dicam quid illud sit quod facere vos oporteat Sin autem minime et obstinate wltis contra stimulum calcitrare mementote que dampna sitis et facinora perpetrati meque expectetis summis cum viribus humanis et diuinis parem omnibus vicem relaturam. Datum Suliaci XXIII Martii. Bohemis hereticis. Pasquarel oc.
132 669. 1430, Mart. 23 (Sully?). Die Jungfrau (von Orleans) Johanna (d' Arc) an die ketzerischen Böhmen: (apokrypher) Drohbrief, wenn sie nicht zur Rechtgläubigkeit zurückkehren. (E regestis Imperii in arch. C. R. aul.) Jesus Maria. Jam dudum michi Johanne puelle rumor ipse famaque per- tulit quod ex veris christianis heretici et sarracenis similes facti veram religionem atque cultum sustulistis assumpsistisque su- perstitionem fedam ac nefariam quam dum tueri et augere stu- detis nulla est turpitudo neque crudelitas quam non audeatis sacramenta ecclesie labefactatis Articulos fidei laniatis templa diruitis simulacra que memorie causa sunt confecta perfringitis ac succenditis Kristianos quod vestram teneant fidem trucidatis. Quis hic vester furor est aut que vos insania et rabies agitat. Quam deus omnipotens quam filius quam spiritus sanctus exci- tauit instituit extulit et mille modis mille miraculis illustrauit Eam vos fidem persequimini eam euertere eam exterminare co- gitatis Vos vos ceci estis et non qui visu et oculis carent. Numquid creditis (vos) impunes abituros aut ignoratis ideo deum non impedire vestros nefarios conatus, permittereque in tenebris vos et errore versari, ut quanto magis in scelere eritis et sa- crilegijs debachati tanto maiorem vobis penam atque supplicia paret Ego vero ut quod verum est fatear nisi in bellis anglicis essem occupata iam pridem visitatum vos venissem Veruntamen nisi emendatos vos intelligam dimittam forte anglicos aduersusque vos proficiscar ut ferro si alio modo non possum hanc vanam vestram et obstinatam superstitionem exterminem vosque vel heresi priuem vel vita Sed si ad katholicam fidem et pristinam lucem redire mauultis vestros ad me ambasiatores mittatis ipsis dicam quid illud sit quod facere vos oporteat Sin autem minime et obstinate wltis contra stimulum calcitrare mementote que dampna sitis et facinora perpetrati meque expectetis summis cum viribus humanis et diuinis parem omnibus vicem relaturam. Datum Suliaci XXIII Martii. Bohemis hereticis. Pasquarel oc.
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133 670. 1430, Mart. 28 (Oels). Herzog Konrad der Junge von Öls an den Hochmeister in Preussen: die Taborer sind, von Puchala geführt, in Schlesien eingefallen und wollen, wie es heisst, nach Polen ziehen oc. (Grünhagen 1. c. n. 123 aus d. Breslauer Stadtarchly.) Meynen willigen, undertengen gehorsam zuvor. Gnediger liebir herre hochmeistir uwir gnade geruche zu wissen, das mir als gestrn in der nacht von den houptlevtin zur Kosel briefe- liche botschaft komen ist, wie das die Thaborer wurdin geczagen obir die Adir, und sind wedir wegk geczagin und habin an dem czoge der herczogynne von Radbor sieben dorffer dirchabin, und sind filnach alle wachen im land zu Kosel, und nemen und bornen, wenn die Thaborer habin mechtiger V hauffin, und Puchale ist ir firer, und meynen den Brige zu besetczen und denne danach fart obir die Adir vor die Olssen zuruckin, ouch get gemeynlich die rede in der Sl(es)ien, das sie wellin in das konigreiche ken Polan czihen. Wie ich den czoge ken Polan vornemen sal, das kan ich nicht vornemen, sunder uvir gnade hat sich danach zu richtin, das man des dirbas im lande zu- sehe. Ouch so get rede, das der romische konig uff sandte Jorgin tage (23 Apr.) bey den korefurstin sein wil zu Nurren- berg. Ouch so sind meyner brüder keyner inheimisch, wenn keyn furste zu dieser czeit in der Sl(es)ien ist sundern her- czugen Lodowig von Briege. Gebin zur Olssin am dinstag nach lethare. Herczuge Conrad pflegir zu Luchstete.
133 670. 1430, Mart. 28 (Oels). Herzog Konrad der Junge von Öls an den Hochmeister in Preussen: die Taborer sind, von Puchala geführt, in Schlesien eingefallen und wollen, wie es heisst, nach Polen ziehen oc. (Grünhagen 1. c. n. 123 aus d. Breslauer Stadtarchly.) Meynen willigen, undertengen gehorsam zuvor. Gnediger liebir herre hochmeistir uwir gnade geruche zu wissen, das mir als gestrn in der nacht von den houptlevtin zur Kosel briefe- liche botschaft komen ist, wie das die Thaborer wurdin geczagen obir die Adir, und sind wedir wegk geczagin und habin an dem czoge der herczogynne von Radbor sieben dorffer dirchabin, und sind filnach alle wachen im land zu Kosel, und nemen und bornen, wenn die Thaborer habin mechtiger V hauffin, und Puchale ist ir firer, und meynen den Brige zu besetczen und denne danach fart obir die Adir vor die Olssen zuruckin, ouch get gemeynlich die rede in der Sl(es)ien, das sie wellin in das konigreiche ken Polan czihen. Wie ich den czoge ken Polan vornemen sal, das kan ich nicht vornemen, sunder uvir gnade hat sich danach zu richtin, das man des dirbas im lande zu- sehe. Ouch so get rede, das der romische konig uff sandte Jorgin tage (23 Apr.) bey den korefurstin sein wil zu Nurren- berg. Ouch so sind meyner brüder keyner inheimisch, wenn keyn furste zu dieser czeit in der Sl(es)ien ist sundern her- czugen Lodowig von Briege. Gebin zur Olssin am dinstag nach lethare. Herczuge Conrad pflegir zu Luchstete.
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134 671. 1430, Mart. 29 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die von Elbogen: es stehe ihm nicht zu, ihnen Rath zu ertheilen; sie mögen sich an K. Sigmund halten, der ver- sprochen habe, nächstens bei dem Tag in Nürnberg einzutreffen. (Nürnberger Misslv-Buch VIII, fol. 252b.) Der Stat zum Ellmpogen. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt ewer weisheit vnsern Rate mitczuteylen, wie ewch nu fürbas zu ent- halten wer von der vnglewbigen Hussen wegen 9c. das haben wir vernomen. Nu mugt Ir wol versteen, daz vns söllicher rate zu swer wer vnd niht zusteet, besunder gebürt sich bas nach vnserm versteen, daz Ir bey vnserm gnedigisten Herren Hern Sigmunden, Römischem oc. künig Rat vnd Hilff darumb suchet, vnd von des tags wegen, den derselb vnser gnedigister Herre.. der Römisch oc. künig auf dise zeit zu vns geseczt hat, haben wir von seinen küniglichen gnaden in schriften vnd in botschaften oft vnd noch allweg vernomen, daz sein küniglich maiestat in sein selbs persone in kürtz herauf zu Lande meyne zu komen. So sein auch etwieuil Herren Rete vnd vil erber Stett botscheft bey vns des tags also zu warten. So hat man vil vnsern Herren.. den Fürsten herberg bey vns darumb verfangen. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum feria IIIIa post dominicam Letare. 672. 1430, Apr. 18 (Kalau). Vincenz von Wirsperg, Comthur zu Kalau, an den Hochmeister in Preussen: sendet ihm das Schreiben seines „Bruders“ vom 16 März (s. oben) und fügt demselben mehrere Zusätze und Erklärungen bei. (Aus dem Könlgsberger Archive. Abschrift im böhm. Museum.) Meynen willigen vndertenigen horsam mit demuticlicher irbithunge nw vnd czu allen geczeiten czuvor Erwirdiger gne- diger her meyster euwir erwirdige gnade geruche czu wissen daz mir deszer ingeslossener briff in desen heiligen tagen mit
134 671. 1430, Mart. 29 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die von Elbogen: es stehe ihm nicht zu, ihnen Rath zu ertheilen; sie mögen sich an K. Sigmund halten, der ver- sprochen habe, nächstens bei dem Tag in Nürnberg einzutreffen. (Nürnberger Misslv-Buch VIII, fol. 252b.) Der Stat zum Ellmpogen. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt ewer weisheit vnsern Rate mitczuteylen, wie ewch nu fürbas zu ent- halten wer von der vnglewbigen Hussen wegen 9c. das haben wir vernomen. Nu mugt Ir wol versteen, daz vns söllicher rate zu swer wer vnd niht zusteet, besunder gebürt sich bas nach vnserm versteen, daz Ir bey vnserm gnedigisten Herren Hern Sigmunden, Römischem oc. künig Rat vnd Hilff darumb suchet, vnd von des tags wegen, den derselb vnser gnedigister Herre.. der Römisch oc. künig auf dise zeit zu vns geseczt hat, haben wir von seinen küniglichen gnaden in schriften vnd in botschaften oft vnd noch allweg vernomen, daz sein küniglich maiestat in sein selbs persone in kürtz herauf zu Lande meyne zu komen. So sein auch etwieuil Herren Rete vnd vil erber Stett botscheft bey vns des tags also zu warten. So hat man vil vnsern Herren.. den Fürsten herberg bey vns darumb verfangen. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum feria IIIIa post dominicam Letare. 672. 1430, Apr. 18 (Kalau). Vincenz von Wirsperg, Comthur zu Kalau, an den Hochmeister in Preussen: sendet ihm das Schreiben seines „Bruders“ vom 16 März (s. oben) und fügt demselben mehrere Zusätze und Erklärungen bei. (Aus dem Könlgsberger Archive. Abschrift im böhm. Museum.) Meynen willigen vndertenigen horsam mit demuticlicher irbithunge nw vnd czu allen geczeiten czuvor Erwirdiger gne- diger her meyster euwir erwirdige gnade geruche czu wissen daz mir deszer ingeslossener briff in desen heiligen tagen mit
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135 eyme redelichen boten von meynem bruder vnd frunde gekomen, lesende den euwir wirdige gnade wol wirt vornemen, desem sel- bigen boten haben sy eynen gelowb briff an mir geben, allis daz her mir sagete von den geloufften dy sich irgangen haben mit den Ketczern alz sy uf dy herrn von Meysen czogen vnd wy is itczunt do steet in dem lande vnd wy is sich etlicher mase hy nach muchte dirfolgen, sulde ich Im gancz vnd wor- hafftig gelowben alz ab sy is selbist mit mir muntlichen retten, So haben sy mir entpoten daz meyn alde herre Marggrafe Fre- derich von Noremberg sich an wille vnd wissen seynes rotes hat in dese tegedinge geleget, czwischen den Ketczern vnd den herrn von Beygern vnd der stat Norenberg vnd etzlicher lande dorvmme gelegen, wy wol daz her doch gutte wege vnd eynunge mit in hat getroffen vnd begriffen vnd ist selbist vil vnd fachen by den Ketczern gewest in deme heere vnd hot sie beleit vf der heym reyse baz in eyn stat genant ... (sic), vnd haben in och gros begobet, mit mancherley gobe, dorvmme in seyn ritter vnd knecht, lant vnd leute diste vmmerer halden, vnd hat sich so mit In geeyniget, daz dy Ketczer han gesprochen wern sy do hyn nicht gekomen, sy welden nu vnd nymmer do hyn komen, Alzo wert meyn herre Marggrafe eynen tag mit den Ketczern uf sancti Georgen halden czu Norenberg Czu desem tage komen och Polen dy desem boten mit XL pherden in der alden mark haben begeynet, dy och meyn here Marggrafe durch alle syne lant mit allir notdurfft vnd czerunge aus held, Ouch erwirdiger gnediger her meyster, hat mir meyn bruder vnd meyn frunt, dy eynteils seyn meyns herrn marggrafen roth entpoten alz in eyner geheyme daz sy vornomen haben Is daz sich die Ket- czere vnd meyn herre Marggrafe eynen vnd wege treffen czu frede vf desem tage So haben dy Ketczer andirs nyrne willen hyn den in dys lant daz czu beschedigen, Sulches han die Ketczer och keyn ere gefangen gedocht vnd gereth, Erwirdiger gnediger Her meyster dese meyn frunt dy mir disse czeitunge han ent- poten mit erem eigen boten vnd dyner, seyn enteils meyns herrn Innerste roth vnd han mir sulchens entpoten vnd andere sache dy ich vmme der lenge wille euwer gnade nicht kan vorsreiben und han daz gethan vmme sunderlicher fruntschafft vnd gunst dy sy czu vnserm orden haben, vf daz ich is euwer wirdikeit
135 eyme redelichen boten von meynem bruder vnd frunde gekomen, lesende den euwir wirdige gnade wol wirt vornemen, desem sel- bigen boten haben sy eynen gelowb briff an mir geben, allis daz her mir sagete von den geloufften dy sich irgangen haben mit den Ketczern alz sy uf dy herrn von Meysen czogen vnd wy is itczunt do steet in dem lande vnd wy is sich etlicher mase hy nach muchte dirfolgen, sulde ich Im gancz vnd wor- hafftig gelowben alz ab sy is selbist mit mir muntlichen retten, So haben sy mir entpoten daz meyn alde herre Marggrafe Fre- derich von Noremberg sich an wille vnd wissen seynes rotes hat in dese tegedinge geleget, czwischen den Ketczern vnd den herrn von Beygern vnd der stat Norenberg vnd etzlicher lande dorvmme gelegen, wy wol daz her doch gutte wege vnd eynunge mit in hat getroffen vnd begriffen vnd ist selbist vil vnd fachen by den Ketczern gewest in deme heere vnd hot sie beleit vf der heym reyse baz in eyn stat genant ... (sic), vnd haben in och gros begobet, mit mancherley gobe, dorvmme in seyn ritter vnd knecht, lant vnd leute diste vmmerer halden, vnd hat sich so mit In geeyniget, daz dy Ketczer han gesprochen wern sy do hyn nicht gekomen, sy welden nu vnd nymmer do hyn komen, Alzo wert meyn herre Marggrafe eynen tag mit den Ketczern uf sancti Georgen halden czu Norenberg Czu desem tage komen och Polen dy desem boten mit XL pherden in der alden mark haben begeynet, dy och meyn here Marggrafe durch alle syne lant mit allir notdurfft vnd czerunge aus held, Ouch erwirdiger gnediger her meyster, hat mir meyn bruder vnd meyn frunt, dy eynteils seyn meyns herrn marggrafen roth entpoten alz in eyner geheyme daz sy vornomen haben Is daz sich die Ket- czere vnd meyn herre Marggrafe eynen vnd wege treffen czu frede vf desem tage So haben dy Ketczer andirs nyrne willen hyn den in dys lant daz czu beschedigen, Sulches han die Ketczer och keyn ere gefangen gedocht vnd gereth, Erwirdiger gnediger Her meyster dese meyn frunt dy mir disse czeitunge han ent- poten mit erem eigen boten vnd dyner, seyn enteils meyns herrn Innerste roth vnd han mir sulchens entpoten vnd andere sache dy ich vmme der lenge wille euwer gnade nicht kan vorsreiben und han daz gethan vmme sunderlicher fruntschafft vnd gunst dy sy czu vnserm orden haben, vf daz ich is euwer wirdikeit
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136 vorscrebe vf daz euwer gnode etzliche czeitunge vnd warnunge moge haben, Ouch so seyn sy so redelich vnd worhafftiget, daz sy mir sulchens nicht entbitten, sy wissen is denn vor wor, Ouch erwirdiger gnediger her meyster, Ab euwer gnade icht andere czeitunge wurde haben, daz dy Ketczer dys lant welden suchen czu beschedigen daz got vorhutten musse, wurde euwer gnade meyns brudern vnd frunde Irne czu durffen, do wurdet ir sy bereit vnd gutwillig ynne finden, Gegeben czur Golaw den Dienstag czu Ostern Im XXX. Kumpthur czur Golaw. Deme Erwirdigen vnserm gnedigen Homeyster mit aller wirdikeit. 673. 1430, Apr. 25 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Herrn Hašek (von Waldstein): über einen mit Herrn Towačowsky (von Cimburg) geschlossenen, jedoch nicht gehaltenen und auch nicht bestätigten Friedensstand. (Arch. Morav. Codex Venceslai de Iglavia f. 116a.) Domino Haskoni. Unsern willigen Dinst zuvor, Edler Herre, besunder liber gunner. Als uns ewere gnade zugeschriben hat von des Frides- anstellung, so Ir mit dem Thowaczawr drei wochen nach sand Jorgen tag betaidingt habt, dorzu wir auch neben des Thowa- czawrs besuchung gegen Im verhangen haben, uf das, als ewere Edlkeit uns sulchs dafur vermeldet hett. Nu wolt derselbe von Thowaczow, das wir uns sunderlichen mit Im sulch obgemelte czeit verschriben hetten, das uns nicht deuchte zuthun, sunder wolden gern benugt haben an dem, wie ewere gnad suchen (sic) Fride mit Im beslossen hett, dem nach zu kumen, wann wie offt er und Herr Wock Fride mit uns ufnemen, so wird uns der nymmer nicht gehalden. Als und in dem Fride, den wir diese czeit mit In haben gehabt, unsere lewte von den Iren berawbt und unmenschlich gemort sein. Auch so haben unsere Soldner rechter Strasrawber wier an warer stat, das sie arme lewte, mannen und Frawen berawbt haben, begriffen, zu den wir nach weisheit vil Frumer lewte, die uns underweist haben, das
136 vorscrebe vf daz euwer gnode etzliche czeitunge vnd warnunge moge haben, Ouch so seyn sy so redelich vnd worhafftiget, daz sy mir sulchens nicht entbitten, sy wissen is denn vor wor, Ouch erwirdiger gnediger her meyster, Ab euwer gnade icht andere czeitunge wurde haben, daz dy Ketczer dys lant welden suchen czu beschedigen daz got vorhutten musse, wurde euwer gnade meyns brudern vnd frunde Irne czu durffen, do wurdet ir sy bereit vnd gutwillig ynne finden, Gegeben czur Golaw den Dienstag czu Ostern Im XXX. Kumpthur czur Golaw. Deme Erwirdigen vnserm gnedigen Homeyster mit aller wirdikeit. 673. 1430, Apr. 25 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Herrn Hašek (von Waldstein): über einen mit Herrn Towačowsky (von Cimburg) geschlossenen, jedoch nicht gehaltenen und auch nicht bestätigten Friedensstand. (Arch. Morav. Codex Venceslai de Iglavia f. 116a.) Domino Haskoni. Unsern willigen Dinst zuvor, Edler Herre, besunder liber gunner. Als uns ewere gnade zugeschriben hat von des Frides- anstellung, so Ir mit dem Thowaczawr drei wochen nach sand Jorgen tag betaidingt habt, dorzu wir auch neben des Thowa- czawrs besuchung gegen Im verhangen haben, uf das, als ewere Edlkeit uns sulchs dafur vermeldet hett. Nu wolt derselbe von Thowaczow, das wir uns sunderlichen mit Im sulch obgemelte czeit verschriben hetten, das uns nicht deuchte zuthun, sunder wolden gern benugt haben an dem, wie ewere gnad suchen (sic) Fride mit Im beslossen hett, dem nach zu kumen, wann wie offt er und Herr Wock Fride mit uns ufnemen, so wird uns der nymmer nicht gehalden. Als und in dem Fride, den wir diese czeit mit In haben gehabt, unsere lewte von den Iren berawbt und unmenschlich gemort sein. Auch so haben unsere Soldner rechter Strasrawber wier an warer stat, das sie arme lewte, mannen und Frawen berawbt haben, begriffen, zu den wir nach weisheit vil Frumer lewte, die uns underweist haben, das
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137 sie rechte Strasrauber und morder sein gewesen, als und sie dasselbs bekant haben lassen richten. Dorumb sich nu der Thowaczawer annympt, uns lesterund und manunde des Frids, den er mit uns unczen uff Georgii nechst vergangen hat betai- dingt, haben wir manicherlai entrichtung, das sie nicht sein geweren (sic) sein, und ab sie dann sein gewesen weren, sinte- moln sie ym Fride gerawbt hetten, so hett der Thowaczawer pillicher den Fride zuprochen. Dorumb und er zum anen were, biten wir mit Fleisse, uns doryn zuraten, sintemoln er uns sulchen Fride, so Ewer gnad mit Im gemacht hat absagt, wie wir uns dorinnen halden sollen. Datum F. III post dominicam Quasi- modo geniti, anno tricesimo. 674. 1430, Apr. 26. (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: zum Nürnberger Tage seien die Reichsfürsten und auch ein Bote von K. Sigmund eingetroffen, der dessen Verspätung durch Hussitengefahr erklärt und entschuldigt. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 2.) Vlme. L. Fr. Wir tun ewer fürsichtikeit zu wissen, daz am vor- dern tag vnd gestern zu vns auch komen seyn vnser gnedig Herren.... der Erczbischof von Meincz.... der Bischof von Speyr.... der Bischof von Bamberg, der Bischof von Wircz- burg, Marggraf Fridrich von Brandenburg, Herczog Johan von Peyern vnd der Herczog von Stetyn vnd auf nechsten be- gerten die vorgenannten Herren an vns der Stett erbern bot- scheft, die noch bey vns weren auf hewt vor tisch auf vnser rathawse zu verbotten, vnd alsuil wir versteen, so hetten sie gern gesehen, da derselben stett botten vil vnd mer gewesen weren. So ist Herr Heinrich Peyr von vnserm gnedigisten Herren... dem Römischen oc. Künig in kürcz zu tyrnaw ge- scheiden eins reytens herauf geritten vnd auch auf nechsten zu vns komen, vnd hat auf hewt den egenanten vnsern Herrn... den Fürsten vnd Herren ertzelt, daz des obgenanten vnsers gne- digisten Herren... des Römischen oc. künigs gnade Im be�
137 sie rechte Strasrauber und morder sein gewesen, als und sie dasselbs bekant haben lassen richten. Dorumb sich nu der Thowaczawer annympt, uns lesterund und manunde des Frids, den er mit uns unczen uff Georgii nechst vergangen hat betai- dingt, haben wir manicherlai entrichtung, das sie nicht sein geweren (sic) sein, und ab sie dann sein gewesen weren, sinte- moln sie ym Fride gerawbt hetten, so hett der Thowaczawer pillicher den Fride zuprochen. Dorumb und er zum anen were, biten wir mit Fleisse, uns doryn zuraten, sintemoln er uns sulchen Fride, so Ewer gnad mit Im gemacht hat absagt, wie wir uns dorinnen halden sollen. Datum F. III post dominicam Quasi- modo geniti, anno tricesimo. 674. 1430, Apr. 26. (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: zum Nürnberger Tage seien die Reichsfürsten und auch ein Bote von K. Sigmund eingetroffen, der dessen Verspätung durch Hussitengefahr erklärt und entschuldigt. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 2.) Vlme. L. Fr. Wir tun ewer fürsichtikeit zu wissen, daz am vor- dern tag vnd gestern zu vns auch komen seyn vnser gnedig Herren.... der Erczbischof von Meincz.... der Bischof von Speyr.... der Bischof von Bamberg, der Bischof von Wircz- burg, Marggraf Fridrich von Brandenburg, Herczog Johan von Peyern vnd der Herczog von Stetyn vnd auf nechsten be- gerten die vorgenannten Herren an vns der Stett erbern bot- scheft, die noch bey vns weren auf hewt vor tisch auf vnser rathawse zu verbotten, vnd alsuil wir versteen, so hetten sie gern gesehen, da derselben stett botten vil vnd mer gewesen weren. So ist Herr Heinrich Peyr von vnserm gnedigisten Herren... dem Römischen oc. Künig in kürcz zu tyrnaw ge- scheiden eins reytens herauf geritten vnd auch auf nechsten zu vns komen, vnd hat auf hewt den egenanten vnsern Herrn... den Fürsten vnd Herren ertzelt, daz des obgenanten vnsers gne- digisten Herren... des Römischen oc. künigs gnade Im be�
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138 folhen hab, vnsern Herren den fürsten vnd andern bey vns zu sagen, seiner küniglichen maiestat zukunft hab bisher gehin- dert, daz er von den Hussen wegen, die nahent bez seinr gna- den Landen yeczunt ligen, bestellung seinr Lande dörtniden getan hab, vnd hab darauf an vnser Herren... die fürsten vnd andere begert, ein mitleiden zu haben vnd seinr kuniglichen gnaden zukunft zu harren, wan er sich nu zu erheben vnd fur- derlich herauf zu komen meyne. Sölliche dink wolten wir ewer frewntschaft niht verhalten, sunder in gut also verkunden. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder dienst oc. Datum feria IIIIe post Marcj ewangeliste. 675. 1430, Apr. 30 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die meisten Reichsstädte: da der Reichstag wegen Abwesenheit des Königs auf den 17 Mai verschoben worden sei, so werden sie erinnert, denselben zu beschicken. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 3.) Cöln, Ach, Meincz, Worms, Straszburg, Basel, Hagnaw vnd den anderen stetten in Elseszen, Zürich, Luczern, Solottern, Mülhawsen, Northawsen, Frankfurt, Geylnhawssn, Fridberg, Winsheim, Schweinfurt, Vlme vnd die mit In in eynung seyn, Costencz vnd die mit In in eynung sein, Freyburg in Vchtland, Freyburg in Preisgew, Preisach, Newemburg, Augspurg, Regens- purg, Eger, Heylprunnen, Wimpfen, Erffurd. Sic est illis ciuitatibus scriptum: L. Fr. Als ewer fürsichtikeit wol vernomen hat, daz der allerdurchlewchtigist Furst vnd Herre Herr Sigmund Römischer, zu Vngern vnd zu Beheim oc. Künig, vnser gnedigister Herre, vnsern gnedigen Herren.... den Kurfursten, Fursten, Herren vnd Stetten verschriben vnd auf etliche kurcz vergangen zeite tag zu vns geseczt hat von der sweren Lewffe wegen der vn- glewbigen Hussen zu Beheim, haben wir von seinen küniglichen gnaden manig treffenlich schrift vnd botschaft, daz seinr kunig- lichen maiestat zukunft gross merklich sache bisher verhindert haben vnd daz sein küniglich mechtikeit gancz gericht sey on- uercziehen herauf zu komen. In des seyn bei etlichen kurczen tagen zu vns komen vnser gnedige Herren... der Erzbischof von
138 folhen hab, vnsern Herren den fürsten vnd andern bey vns zu sagen, seiner küniglichen maiestat zukunft hab bisher gehin- dert, daz er von den Hussen wegen, die nahent bez seinr gna- den Landen yeczunt ligen, bestellung seinr Lande dörtniden getan hab, vnd hab darauf an vnser Herren... die fürsten vnd andere begert, ein mitleiden zu haben vnd seinr kuniglichen gnaden zukunft zu harren, wan er sich nu zu erheben vnd fur- derlich herauf zu komen meyne. Sölliche dink wolten wir ewer frewntschaft niht verhalten, sunder in gut also verkunden. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder dienst oc. Datum feria IIIIe post Marcj ewangeliste. 675. 1430, Apr. 30 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die meisten Reichsstädte: da der Reichstag wegen Abwesenheit des Königs auf den 17 Mai verschoben worden sei, so werden sie erinnert, denselben zu beschicken. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 3.) Cöln, Ach, Meincz, Worms, Straszburg, Basel, Hagnaw vnd den anderen stetten in Elseszen, Zürich, Luczern, Solottern, Mülhawsen, Northawsen, Frankfurt, Geylnhawssn, Fridberg, Winsheim, Schweinfurt, Vlme vnd die mit In in eynung seyn, Costencz vnd die mit In in eynung sein, Freyburg in Vchtland, Freyburg in Preisgew, Preisach, Newemburg, Augspurg, Regens- purg, Eger, Heylprunnen, Wimpfen, Erffurd. Sic est illis ciuitatibus scriptum: L. Fr. Als ewer fürsichtikeit wol vernomen hat, daz der allerdurchlewchtigist Furst vnd Herre Herr Sigmund Römischer, zu Vngern vnd zu Beheim oc. Künig, vnser gnedigister Herre, vnsern gnedigen Herren.... den Kurfursten, Fursten, Herren vnd Stetten verschriben vnd auf etliche kurcz vergangen zeite tag zu vns geseczt hat von der sweren Lewffe wegen der vn- glewbigen Hussen zu Beheim, haben wir von seinen küniglichen gnaden manig treffenlich schrift vnd botschaft, daz seinr kunig- lichen maiestat zukunft gross merklich sache bisher verhindert haben vnd daz sein küniglich mechtikeit gancz gericht sey on- uercziehen herauf zu komen. In des seyn bei etlichen kurczen tagen zu vns komen vnser gnedige Herren... der Erzbischof von
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139 Meintz, der Bischof von Agram des vorgenant vnsers gnedigisten Herren des R. oc. Künigs Canczler ... der Bischof von Speyr, der Bischof von Bamberg... der Bischof von Wirtzburg, Marggraf Fridrich von Brandemburg, Herczog Johan von Peyern... vnd der Herczog von Stetyn in Ir selbs personen vnd etlicher vnserr gnedigen Herren.... der Kurfursten vnd fursten vnd etlicher stette vollmechtig Rete vnd botscheft, die von notdurft wegen der vorgenanten sachen sich mit einander vnterredt vnd etwieuil vnsern Herren.... den fürsten, Herren, ewer weisheit vnd vil andern stetten verschriben, vnd verbodt haben, auf die mit- wochen nach dem sunntag Cantate (17 Mai) schiristkommend zu Iren furstenlichen gnaden vnd andern, die bey vns seyn vnd zu vns komen werden, on sewmnuss zu vns zu komen vnd zu schickken, als ewr frewntschaft in der obgenant vnserr Herren der Fürsten brief eygentlicher vernemen wirt. Vnd sie haben darauf an vns begert, ewer ersamkeit darumb auch zuschreiben. Also bitten wir ewr fursichtikeit mit ganczen Fleisz vnd ernste anczusehen der heiligen Cristenheit vnd gmeiner Land vnd Lewt gross anligend notdurft vnd zu dem obgenanten tag vnd sache stattlich zu schicken, zu raten vnd zu helffen, als wir ewr weisheit in sunderheit wol getrawen, vnd als Ir auch wol versteen mugt daz des not ist. Das wellen oc. Datum do- minica die ante Philippi et Jacobj. 676. 1430, Mai 1 (Braunschweig). Nachtragsartikel des norddeutschen Städtebündnisses, dem zu Folge die genannten Städte sich verbindlich machen, insgesammt derjenigen unter ihnen zu Hilfe zu kommen, welche von den Hussiten feindlich überzogen werden würde. (Gust. Schmidt 1. c. p. 206 aus dem Göttinger Archiv.) Na der bort Christi verteinhundert jar unde in dem dritti- gesten jar, up den hilghen apostelen dach Philippi unde Jacobi, hebben dusse nabescr. rede der stede Goslar, Magdeborch, Er- phorde, Halle, Northusen, Molhusen, Mersborch, Hildensem, Gottingen, Halberstat, Qwedelingheborch, Asschersleve, Hanno- ver, Embeke, Hamelen, Nuwenborch, Helmestede unde Bruns-
139 Meintz, der Bischof von Agram des vorgenant vnsers gnedigisten Herren des R. oc. Künigs Canczler ... der Bischof von Speyr, der Bischof von Bamberg... der Bischof von Wirtzburg, Marggraf Fridrich von Brandemburg, Herczog Johan von Peyern... vnd der Herczog von Stetyn in Ir selbs personen vnd etlicher vnserr gnedigen Herren.... der Kurfursten vnd fursten vnd etlicher stette vollmechtig Rete vnd botscheft, die von notdurft wegen der vorgenanten sachen sich mit einander vnterredt vnd etwieuil vnsern Herren.... den fürsten, Herren, ewer weisheit vnd vil andern stetten verschriben, vnd verbodt haben, auf die mit- wochen nach dem sunntag Cantate (17 Mai) schiristkommend zu Iren furstenlichen gnaden vnd andern, die bey vns seyn vnd zu vns komen werden, on sewmnuss zu vns zu komen vnd zu schickken, als ewr frewntschaft in der obgenant vnserr Herren der Fürsten brief eygentlicher vernemen wirt. Vnd sie haben darauf an vns begert, ewer ersamkeit darumb auch zuschreiben. Also bitten wir ewr fursichtikeit mit ganczen Fleisz vnd ernste anczusehen der heiligen Cristenheit vnd gmeiner Land vnd Lewt gross anligend notdurft vnd zu dem obgenanten tag vnd sache stattlich zu schicken, zu raten vnd zu helffen, als wir ewr weisheit in sunderheit wol getrawen, vnd als Ir auch wol versteen mugt daz des not ist. Das wellen oc. Datum do- minica die ante Philippi et Jacobj. 676. 1430, Mai 1 (Braunschweig). Nachtragsartikel des norddeutschen Städtebündnisses, dem zu Folge die genannten Städte sich verbindlich machen, insgesammt derjenigen unter ihnen zu Hilfe zu kommen, welche von den Hussiten feindlich überzogen werden würde. (Gust. Schmidt 1. c. p. 206 aus dem Göttinger Archiv.) Na der bort Christi verteinhundert jar unde in dem dritti- gesten jar, up den hilghen apostelen dach Philippi unde Jacobi, hebben dusse nabescr. rede der stede Goslar, Magdeborch, Er- phorde, Halle, Northusen, Molhusen, Mersborch, Hildensem, Gottingen, Halberstat, Qwedelingheborch, Asschersleve, Hanno- ver, Embeke, Hamelen, Nuwenborch, Helmestede unde Bruns-
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140 wik, to Brunswik to daghe west, unde overweghen ichteswolke artikel, de on samet unde ichtiswelke besunderen anligghende syn, edder anligghen moghen van alsodaner einunghe unde vor- dracht, dar se syk under enanderen beseghelt hebben, so vorder dat de stede Erphorde, Northusen, Molhusen unde Nuwenborch ore breve verseghelt senden to Brunswik, darinne se syk in de vorgherorden vordracht mede gheven. Tho dem ersten hebben se gheweghen unde betrachtet menigherleye mort, schaden, jamer unde vorstoringhe des hil- ghen cristenloven, des vel (des gode erbarme!) gheschen ys, unde mer vrochtlik ys to schende, an dussen steden unde oren tobehoringhe unde unbeleghenen lande unde luden, unde hebben darup erweghen eynen artikel erer eninghe, darmede er vor- dracht tosloten ys, ludende aldus: Dat orer eyn islik schal unde wil eyn dem andern hiran alle dingh truweliken unde wol to gude holden ane gheverde, unde synt to rade worden: weret, dat desser stede welk van den unsalighen ketteren, Hussen unde Bemen, overtoghen worde, edder se uppe na syk one nalden, se so overtende, dat den de anderen stede vorghenant der overtochliken stat to helpe unde to troste komen unde don wyllen, gode to eren, unde besun- deren de stede, de on beste beleghen weren, myt werhaftighen luden na redelikheyt, also dat juwelker stad beqwemest toto- bringhende were, unde welk orer stad de hulpe afleghen were unde nicht wol totobringhende stonde, de scholden ore hulpe den anderen oren belechliken steden vor dan ore hulpe don, wen dat von den bevrochtliken steden den anderen steden vor- kundighet worde: unde dyt scholde eyn stad der anderen tru- weliken to gude holden ane gheverde. Vortmer ys besproken umme waghenborghe to makende, de desse stede in dussem werke edder to orer behof under enanderen bedorven mochten, dat eyn juwelk desser stede myt oren frunden to hus spreken willen, de to makende unde dar- mede eyn der anderen helpin, alse dat beqwemelikest na rede- licheyt unde leghenicheyt tobringen konden. Nicht mer sunderlikes ys to desser tyd van on besproken, sunder dat se syk jo holden willen an de anderen artikel orer vordracht, also ore breve orer eninghe darvan inneholden. —
140 wik, to Brunswik to daghe west, unde overweghen ichteswolke artikel, de on samet unde ichtiswelke besunderen anligghende syn, edder anligghen moghen van alsodaner einunghe unde vor- dracht, dar se syk under enanderen beseghelt hebben, so vorder dat de stede Erphorde, Northusen, Molhusen unde Nuwenborch ore breve verseghelt senden to Brunswik, darinne se syk in de vorgherorden vordracht mede gheven. Tho dem ersten hebben se gheweghen unde betrachtet menigherleye mort, schaden, jamer unde vorstoringhe des hil- ghen cristenloven, des vel (des gode erbarme!) gheschen ys, unde mer vrochtlik ys to schende, an dussen steden unde oren tobehoringhe unde unbeleghenen lande unde luden, unde hebben darup erweghen eynen artikel erer eninghe, darmede er vor- dracht tosloten ys, ludende aldus: Dat orer eyn islik schal unde wil eyn dem andern hiran alle dingh truweliken unde wol to gude holden ane gheverde, unde synt to rade worden: weret, dat desser stede welk van den unsalighen ketteren, Hussen unde Bemen, overtoghen worde, edder se uppe na syk one nalden, se so overtende, dat den de anderen stede vorghenant der overtochliken stat to helpe unde to troste komen unde don wyllen, gode to eren, unde besun- deren de stede, de on beste beleghen weren, myt werhaftighen luden na redelikheyt, also dat juwelker stad beqwemest toto- bringhende were, unde welk orer stad de hulpe afleghen were unde nicht wol totobringhende stonde, de scholden ore hulpe den anderen oren belechliken steden vor dan ore hulpe don, wen dat von den bevrochtliken steden den anderen steden vor- kundighet worde: unde dyt scholde eyn stad der anderen tru- weliken to gude holden ane gheverde. Vortmer ys besproken umme waghenborghe to makende, de desse stede in dussem werke edder to orer behof under enanderen bedorven mochten, dat eyn juwelk desser stede myt oren frunden to hus spreken willen, de to makende unde dar- mede eyn der anderen helpin, alse dat beqwemelikest na rede- licheyt unde leghenicheyt tobringen konden. Nicht mer sunderlikes ys to desser tyd van on besproken, sunder dat se syk jo holden willen an de anderen artikel orer vordracht, also ore breve orer eninghe darvan inneholden. —
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14d 677. 1430, Mai 5 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Köln: über den neuerdings auf den 17 Mai angeordneten Reichstag; die Hussen sind an die ungrische Gränze und nach Schlesien gezogen oc. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 4b.) Cöln. Ersamen Herren vnd besunder lieben freunde! Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewer fürsichtikeit von vnsers gnedigisten Herren des R. oc. Künigs zukunfte von den Lewften bey vns vnd von der Hussen wegen zuuerschreiben oc., das haben wir wol vernomen. Vnd tun ewer weisheit zu wissen, daz wir in schriften vnd botscheften, der wir von dem vorgenant vnserm gnedigisten Herren.... dem R. oc. K. etwiemange ge- habt haben, nicht anders haben vernomen, denn daz sein kü- niglich maiestat ganz gericht sey onuercziehen herauf zu komen. So seyn kürzlich etliche vnser gnedige Herren .... Kurfursten, fürsten vnd Herren in Ir selbs personen vnd etlicher Fürsten vnd Herren Rete zu vns komen, die sich von notdurft wegen vnterredt vnd etwieuil vnser Herren .... die fürsten vnd Herren, ewer weisheit vnd etlich ander stett zu Iren gnaden in vnser stat zu komen verbodt haben mitwochen nach dem sunntag Cantate (17 Mai) schierist, als ewr fürsichtikeit in derselben vnserr Herren.... der kurfürsten vnd in vnserm (sic) briefen eygentlicher vernemen wirdt. Denn von der Hussen wegen haben wir vernomen, wie die yeczunt mit einem Heer an dem Vngrischen gemerke vnd mit einem Heer in der Slesyen ligen vnd seyn, vnd da iren gewalt vnd vnfur treiben. Denne wo wir ewer weisheit Lieb oder Dienst oc. Datum feria VI- ante Johannis ante portam latinam.
14d 677. 1430, Mai 5 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Köln: über den neuerdings auf den 17 Mai angeordneten Reichstag; die Hussen sind an die ungrische Gränze und nach Schlesien gezogen oc. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 4b.) Cöln. Ersamen Herren vnd besunder lieben freunde! Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewer fürsichtikeit von vnsers gnedigisten Herren des R. oc. Künigs zukunfte von den Lewften bey vns vnd von der Hussen wegen zuuerschreiben oc., das haben wir wol vernomen. Vnd tun ewer weisheit zu wissen, daz wir in schriften vnd botscheften, der wir von dem vorgenant vnserm gnedigisten Herren.... dem R. oc. K. etwiemange ge- habt haben, nicht anders haben vernomen, denn daz sein kü- niglich maiestat ganz gericht sey onuercziehen herauf zu komen. So seyn kürzlich etliche vnser gnedige Herren .... Kurfursten, fürsten vnd Herren in Ir selbs personen vnd etlicher Fürsten vnd Herren Rete zu vns komen, die sich von notdurft wegen vnterredt vnd etwieuil vnser Herren .... die fürsten vnd Herren, ewer weisheit vnd etlich ander stett zu Iren gnaden in vnser stat zu komen verbodt haben mitwochen nach dem sunntag Cantate (17 Mai) schierist, als ewr fürsichtikeit in derselben vnserr Herren.... der kurfürsten vnd in vnserm (sic) briefen eygentlicher vernemen wirdt. Denn von der Hussen wegen haben wir vernomen, wie die yeczunt mit einem Heer an dem Vngrischen gemerke vnd mit einem Heer in der Slesyen ligen vnd seyn, vnd da iren gewalt vnd vnfur treiben. Denne wo wir ewer weisheit Lieb oder Dienst oc. Datum feria VI- ante Johannis ante portam latinam.
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142 678. 1430, Mai 11 (Öls). Herzog Konrad der Junge von Öls an den Hochmeister in Preussen: Nachricht über die Schäden, welche die nach Schlesien eingefallenen Taborer verübt; — in Ungarn sollen sie Tyrnau besetzt haben oc. (Grünhagen 1. c. n. 157 [aus 0. Abschrift in Königsberg].) Mein willigen vndirtanigen gehorsam czuvor. Erwirdiger gnadiger lieber her homeister, euwer gnade geruche czu wissen, die czeitunge, die sich hie in den landen vorlowfen haben, alzo das die ketczer ader Taberer, die man nennet die feld Thaberer, mit geringer macht leichte mit XIIe reytender und czentawsund fusgengern obwendig der Kozil obir die Odir hommen sind und haben mein brudern czwu stete nemlich Bewthum vnd Gleybicz gewonnen, und herczog Sigmund der hat Gleibitz be- satczt, und sint furt herabe obir die Odir bie Krappitcz wiedir geczogen ane brocke durch die forte, und czogen fort kegen Grotkaw und haben da umb drye festen gewunnen nemlich Tif- fensehe, Miristaw (Märzdorf) und Windtumericz, und der junge herczok Bolke von Jopel der der hat Myristaw inne und be- satcz, wenne her am osterobend (15 Apr.) nehest vorgangen mit vil erbaren czu in getreten ist, und czogen do vort ken Nympsch, das haben sie ouch besatcz und haben czum Brige die brocke obir die Odir selber bis in die grund abe gebrand und die czynnen uff der muer abe gebrochen und haben das czoges grossen merclichen schaden getan in der Slesia ane was sie unsern bru- deren getan haben, und czogen fort hen bis ken dem Nuwen- markte und logen do in etczlichin tage, und sint vorbas das gebirge uff geczogen bis ken Ffryberg, do legen sie itczunt, ouch kumpt der grosse Tabor her von Ungern, und leyth itczunt ok acht milen von Troppaw, und meynen vor Troppaw und Kozel, wenne sie herczok Przemkem von Troppaw und andern forsten, die do frede mit en gehat haben, den frede uff gesayt. Ouch geruche euwer gnade wissen, das der hoptman von Greez und der howptman von Troppaw mynen brudern und mir ge- schreben haben, wie das herczog Ffrederich, der itczunt bie myme gnedigen herren dem rom. oc. konig ist, mit dem grosem
142 678. 1430, Mai 11 (Öls). Herzog Konrad der Junge von Öls an den Hochmeister in Preussen: Nachricht über die Schäden, welche die nach Schlesien eingefallenen Taborer verübt; — in Ungarn sollen sie Tyrnau besetzt haben oc. (Grünhagen 1. c. n. 157 [aus 0. Abschrift in Königsberg].) Mein willigen vndirtanigen gehorsam czuvor. Erwirdiger gnadiger lieber her homeister, euwer gnade geruche czu wissen, die czeitunge, die sich hie in den landen vorlowfen haben, alzo das die ketczer ader Taberer, die man nennet die feld Thaberer, mit geringer macht leichte mit XIIe reytender und czentawsund fusgengern obwendig der Kozil obir die Odir hommen sind und haben mein brudern czwu stete nemlich Bewthum vnd Gleybicz gewonnen, und herczog Sigmund der hat Gleibitz be- satczt, und sint furt herabe obir die Odir bie Krappitcz wiedir geczogen ane brocke durch die forte, und czogen fort kegen Grotkaw und haben da umb drye festen gewunnen nemlich Tif- fensehe, Miristaw (Märzdorf) und Windtumericz, und der junge herczok Bolke von Jopel der der hat Myristaw inne und be- satcz, wenne her am osterobend (15 Apr.) nehest vorgangen mit vil erbaren czu in getreten ist, und czogen do vort ken Nympsch, das haben sie ouch besatcz und haben czum Brige die brocke obir die Odir selber bis in die grund abe gebrand und die czynnen uff der muer abe gebrochen und haben das czoges grossen merclichen schaden getan in der Slesia ane was sie unsern bru- deren getan haben, und czogen fort hen bis ken dem Nuwen- markte und logen do in etczlichin tage, und sint vorbas das gebirge uff geczogen bis ken Ffryberg, do legen sie itczunt, ouch kumpt der grosse Tabor her von Ungern, und leyth itczunt ok acht milen von Troppaw, und meynen vor Troppaw und Kozel, wenne sie herczok Przemkem von Troppaw und andern forsten, die do frede mit en gehat haben, den frede uff gesayt. Ouch geruche euwer gnade wissen, das der hoptman von Greez und der howptman von Troppaw mynen brudern und mir ge- schreben haben, wie das herczog Ffrederich, der itczunt bie myme gnedigen herren dem rom. oc. konig ist, mit dem grosem
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143 Thabor gescheffte gehat hat hir czu Ungern, no bie Tirnaw, alzo das her mit en inrante, und hatte die waenborg angewonnen, und den Hungeren was liebe czu plundern, do mete der ketezer hwfen bede weder czu sampne komen, und slugen sie mit macht wedir us der wagenborg, alzo das ir am beyden teilen fil tot bleiben ist, und die rede gehet, das sie Tirnaw solden gewonnen haben. Gegeben czur Olsen am donrstage noch Stanislay. Conrad der junge dutczsches ordens, herczog in Slesien czur Olze und Kozil. Beischluss. Auch geruche ewer gnade wissen, das meine brudere sich eynes feldes mit der stat Breslaw voreynet hatten, und meyne brudere woren iczund ofkomen mit ganczer macht, und logen zum Hundisfelde, do begerten sie zu wissen an den von Breslaw, was ir hulfe sein sulde. Do sprachen sie, si welden helfen mit IIIIe pferde, do trawten meine bruder das felt nicht zu machin mit sulcher geringer huffe und czogen weder weg. Andirs weis ich iczund nicht czuvorschreiben, wenne meine bruder wereten die Odir vmb Lewbis oc. Sunderlich sal ewer gnaden wissen, das der junghe herczog Bolke das haws Greisow, stad und haws zur Newenstad und Wenygenglogaw besatz hat, unde der ald herczog Bolke sein vater der sterket en doruff mit buchsen und pulver, und meinet das bischtum van Breslaw dovon zu be- schadigen, wenne Greisow und Newstad in dem bischtum ist gelegen, und er spricht, er hette und furete eyn guten fertigen glowben oc. 679. 1430, Mai 14 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: er zweifle nicht, dass der zum 17 Mai angeordnete Reichstag vor sich gehen werde oc. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 8b.) Eger. L. Fr. Als Ir vns vorschriben vnd gebetten habt, ewer weisheit zuuerschreiben von des tags wegen, der auf die nehsten
143 Thabor gescheffte gehat hat hir czu Ungern, no bie Tirnaw, alzo das her mit en inrante, und hatte die waenborg angewonnen, und den Hungeren was liebe czu plundern, do mete der ketezer hwfen bede weder czu sampne komen, und slugen sie mit macht wedir us der wagenborg, alzo das ir am beyden teilen fil tot bleiben ist, und die rede gehet, das sie Tirnaw solden gewonnen haben. Gegeben czur Olsen am donrstage noch Stanislay. Conrad der junge dutczsches ordens, herczog in Slesien czur Olze und Kozil. Beischluss. Auch geruche ewer gnade wissen, das meine brudere sich eynes feldes mit der stat Breslaw voreynet hatten, und meyne brudere woren iczund ofkomen mit ganczer macht, und logen zum Hundisfelde, do begerten sie zu wissen an den von Breslaw, was ir hulfe sein sulde. Do sprachen sie, si welden helfen mit IIIIe pferde, do trawten meine bruder das felt nicht zu machin mit sulcher geringer huffe und czogen weder weg. Andirs weis ich iczund nicht czuvorschreiben, wenne meine bruder wereten die Odir vmb Lewbis oc. Sunderlich sal ewer gnaden wissen, das der junghe herczog Bolke das haws Greisow, stad und haws zur Newenstad und Wenygenglogaw besatz hat, unde der ald herczog Bolke sein vater der sterket en doruff mit buchsen und pulver, und meinet das bischtum van Breslaw dovon zu be- schadigen, wenne Greisow und Newstad in dem bischtum ist gelegen, und er spricht, er hette und furete eyn guten fertigen glowben oc. 679. 1430, Mai 14 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: er zweifle nicht, dass der zum 17 Mai angeordnete Reichstag vor sich gehen werde oc. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 8b.) Eger. L. Fr. Als Ir vns vorschriben vnd gebetten habt, ewer weisheit zuuerschreiben von des tags wegen, der auf die nehsten
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144 mitwochen bey vns werden sol oc., das haben wir wol vernomen. Vnd wir wissen vnsers teils niht anders, denn daz derselb tag fürgank gewinnen sol. Es seyn auch vnser gnedig Herren.. der Erczbischof von Meincz vnd andere Fursten und Herren darauf bey vns belyben vnd noch bey vns desselben tags zuge- warten. So sullen andere vnser Herren.. die Fürsten vnd Stette botten zu demselben tag auch zu vns komen. Vnd als Ir begert habt zuuernemen von vnsers gnedigisten Herren .. des Römischen oc. künigs zukunfte, haben wir in allen schriften vnd botscheften, der wir etwiemange von seinen küniglichen gnaden gehabt haben, noch nie anders vernommen, denn daz sein künig- lich maiestat kürzlich meyne herauf zu komen. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum dominica Cantate. 680. 1430, Mai 16 (Nimburg). Taboritische Heerführer an den Lausitzer Vogt Hans von Polenz: er möge die Bürgen des bei der Eroberung von Guben gefangenen und von Wil- helm Kostka von Postupic gegen Lösegeld freigelassenen Pilgram zur wirklichen Erlegung des Lösegeldes anhalten. (Scultetus II, 94 [ann. 1431].) Seniores exercitus præscripti (sic), in Nymburga collecti Ottico de Loza, capitaneus in Nymburga, dominus Procopius dictus Rasus, director operationum Thaboritarum : ad generosum ac strenuum militem Hanussium de Polentzk, advocatum terræ Lusatiæ. Seruitiis præmissis, prout tempus pacis treugarum exigit: Nobilis ac strenue! Non uos latet, quomodo Tymo Pilgram de Scorcadel, Christophorus de Penzek in Moskow residens, Hentz Ziglhem de Coltz, Fridricus Vlricus dicti Pilgram de Zechyn- dorff, Nickel Scapaw de Ylaw, omnes vnanimiter manu conjuncta et indivisa sub obligatione pignorum pecuniarum et bona fide promittentes, fideiussorie exbrigarunt amicum suum Pilgram de captiuitate a strenuo Wilhelmo de Postupitz nunc in Lutomissel residente, qui in ciuitate Gubin mancipatus fuit per nos circa ipsius expugnationem cum strenuo Petro Zilstrang. Sed iniquus
144 mitwochen bey vns werden sol oc., das haben wir wol vernomen. Vnd wir wissen vnsers teils niht anders, denn daz derselb tag fürgank gewinnen sol. Es seyn auch vnser gnedig Herren.. der Erczbischof von Meincz vnd andere Fursten und Herren darauf bey vns belyben vnd noch bey vns desselben tags zuge- warten. So sullen andere vnser Herren.. die Fürsten vnd Stette botten zu demselben tag auch zu vns komen. Vnd als Ir begert habt zuuernemen von vnsers gnedigisten Herren .. des Römischen oc. künigs zukunfte, haben wir in allen schriften vnd botscheften, der wir etwiemange von seinen küniglichen gnaden gehabt haben, noch nie anders vernommen, denn daz sein künig- lich maiestat kürzlich meyne herauf zu komen. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum dominica Cantate. 680. 1430, Mai 16 (Nimburg). Taboritische Heerführer an den Lausitzer Vogt Hans von Polenz: er möge die Bürgen des bei der Eroberung von Guben gefangenen und von Wil- helm Kostka von Postupic gegen Lösegeld freigelassenen Pilgram zur wirklichen Erlegung des Lösegeldes anhalten. (Scultetus II, 94 [ann. 1431].) Seniores exercitus præscripti (sic), in Nymburga collecti Ottico de Loza, capitaneus in Nymburga, dominus Procopius dictus Rasus, director operationum Thaboritarum : ad generosum ac strenuum militem Hanussium de Polentzk, advocatum terræ Lusatiæ. Seruitiis præmissis, prout tempus pacis treugarum exigit: Nobilis ac strenue! Non uos latet, quomodo Tymo Pilgram de Scorcadel, Christophorus de Penzek in Moskow residens, Hentz Ziglhem de Coltz, Fridricus Vlricus dicti Pilgram de Zechyn- dorff, Nickel Scapaw de Ylaw, omnes vnanimiter manu conjuncta et indivisa sub obligatione pignorum pecuniarum et bona fide promittentes, fideiussorie exbrigarunt amicum suum Pilgram de captiuitate a strenuo Wilhelmo de Postupitz nunc in Lutomissel residente, qui in ciuitate Gubin mancipatus fuit per nos circa ipsius expugnationem cum strenuo Petro Zilstrang. Sed iniquus
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145 proditor et deceptor bonorum hominum, vna cum iniquis suis fidejussoribus, obliti promissionum suarum, parvi pendentes etiam fractionem suæ fidei, in omnibus quibus se obligauerunt mentiti sunt. Quare præsentibus Vestram Strenuitatem horta- mur et petimus, quatenus ob gratiam treugarum et futurum servitium nostrum, præscriptos inducere velitis ad solutionem pecuniæ, qua ipsi præscripto domino Wilhelmo obligantur. Quod si non fecerint, Vos rei illius gliscimus memoriam habere, ne forte in postero aliquid nobis adscribatur, si contigerit eos per exercitum nostrum mouendo compellere ad soluendum oc. Etiam petimus, quatenus pecuniam, quæe jam longo tempore detinetur, mox in Lippa reponere studeatis, aliquem Vestrum dirigendo, qui pro dampnis ob non solutionem Vestram acceptis nobiscum terminare valeat. Nec subdolorum sermonibus (credatis, utpote) Czapkonis capitanei Orphanorum, qui prout audimus etiam ex parte nostri Vobis aliqua loquitur, tamquam potentiam nostri haberet. Bene quidem pro parte sua, sicut ipsi placet, potest facere, partis autem nostræe potestatem non habet. Speramus ergo, quod sine mora debitum nostrum per Vos soluetur. Alias si non feceritis, scitote Vos ita monituros, sicut decet eos mo- nere, qui minime curant sua promissa implere. Responsum Ve- strum rationabile scriptum per gerulum præsentem postulamus. Datum feria III post dominicam Cantate. 681. 1430, Mai 25 (Wien). Herzog Albrecht von Osterreich an die von Budweis: ihrer Bitte eu Folge verspricht er sie mit einem Hauptmann su versehen. (Orlg. Im Budwelser Stadtarchiv.) Albrecht von gotes gnaden herczog ze Osterreich vnd markgraf ze Merhern oc- Erbern weysen vnd lieben getrewn. Als ir vns yecz ge- schriben, vnd bey Waczlawern ewrm mitburger emboten vnd begeret habt, ew durch sölher beswernuss willen, so ew von den veinden stetleich widergeent, mit ainem haubtman furze- sehen, damit ir ew denselben veinden desterpas mit ordnung widergehalten mügt oc., das haben wir wol vernomen. Nu ver- 10
145 proditor et deceptor bonorum hominum, vna cum iniquis suis fidejussoribus, obliti promissionum suarum, parvi pendentes etiam fractionem suæ fidei, in omnibus quibus se obligauerunt mentiti sunt. Quare præsentibus Vestram Strenuitatem horta- mur et petimus, quatenus ob gratiam treugarum et futurum servitium nostrum, præscriptos inducere velitis ad solutionem pecuniæ, qua ipsi præscripto domino Wilhelmo obligantur. Quod si non fecerint, Vos rei illius gliscimus memoriam habere, ne forte in postero aliquid nobis adscribatur, si contigerit eos per exercitum nostrum mouendo compellere ad soluendum oc. Etiam petimus, quatenus pecuniam, quæe jam longo tempore detinetur, mox in Lippa reponere studeatis, aliquem Vestrum dirigendo, qui pro dampnis ob non solutionem Vestram acceptis nobiscum terminare valeat. Nec subdolorum sermonibus (credatis, utpote) Czapkonis capitanei Orphanorum, qui prout audimus etiam ex parte nostri Vobis aliqua loquitur, tamquam potentiam nostri haberet. Bene quidem pro parte sua, sicut ipsi placet, potest facere, partis autem nostræe potestatem non habet. Speramus ergo, quod sine mora debitum nostrum per Vos soluetur. Alias si non feceritis, scitote Vos ita monituros, sicut decet eos mo- nere, qui minime curant sua promissa implere. Responsum Ve- strum rationabile scriptum per gerulum præsentem postulamus. Datum feria III post dominicam Cantate. 681. 1430, Mai 25 (Wien). Herzog Albrecht von Osterreich an die von Budweis: ihrer Bitte eu Folge verspricht er sie mit einem Hauptmann su versehen. (Orlg. Im Budwelser Stadtarchiv.) Albrecht von gotes gnaden herczog ze Osterreich vnd markgraf ze Merhern oc- Erbern weysen vnd lieben getrewn. Als ir vns yecz ge- schriben, vnd bey Waczlawern ewrm mitburger emboten vnd begeret habt, ew durch sölher beswernuss willen, so ew von den veinden stetleich widergeent, mit ainem haubtman furze- sehen, damit ir ew denselben veinden desterpas mit ordnung widergehalten mügt oc., das haben wir wol vernomen. Nu ver- 10
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146 steet ir wol, daz wir in den leuffen vil ze schaffen haben; wie aber dem ist, so wellen wir ew in kürcz ainen haubtman schikhen, vnd bitten ew, daz ir ew auch angreiffet, vnd in allen sachen das pest tût, als wir ew des sunderwol getrawn. Das wellen wir in sundern gnaden gen ew erkennen. Geben zu Wienn, an suntag vor dem heiligen auffarttag, anno oc. tricesimo. D. d. in consilio. Den erbern weysen, vnsern lieben getrewn, dem burgermaister, dem richter vnd dem rat zu dem Budweis. 682. 1430, Mai 26 (Nürnberg). Form des Schreibens, womit die zu Nürnberg versammelten Reichsfürsten alle Edlen Deutschlands auffordern, wegen Unterdrückung der böhmischen Ketzerei einstweilen zum täglichen Kriege eine bestimmte Zahl Bewaffneter nach Amberg oc. zu senden. (Пôfler 1. c. n. 29.) Von gots gnaden Cunrad Ertzbischof zu Mentz oc. Fridrich Marggrave zu brandenburg oc. ander fürsten gaistlich vnd wernt- lich vnd ander kurfürsten vnd fürsten Reth die yetze zu Nuren- berg bei einander gewest sein. Vnsern grus zuvor, edler liber neve vnd wesunder guter freunt. Als der allerdurchluchtigst fürst vnd herre her Sigmund Romischer oc. kunig vnser gnediger liber herr vns kurfürsten andern fürsten geistlichen vnd werntleichen graven herrn vnd steten zum letzsten bescriben hatte auff den suntag Oculi (19 März) nechst vergangen her gen Nuremberg zu komen vmb zu raten vnd Ein zu werden vnter andern wie man den vnge- leubigen ketzern zu behem widerste moge vnd als den sein gnad von ander seiner treffenlichen sachen wegen zu sulchem tage her nicht kumen mochte vnd doch screib wie das er dor- noch vnverzogenleichen herkumen wolte die vorgenannte sache vnter andern für hant zu nemen So hon wir zum nechsten vnsser ein teil in eigner persone vnd vnsser ein teil durch vnser vol- mechtige rete alher gefuget dem obgenannten vnserm gnedigen herrn wo er mocht herkomen sein in solgen vorgemelten vnd
146 steet ir wol, daz wir in den leuffen vil ze schaffen haben; wie aber dem ist, so wellen wir ew in kürcz ainen haubtman schikhen, vnd bitten ew, daz ir ew auch angreiffet, vnd in allen sachen das pest tût, als wir ew des sunderwol getrawn. Das wellen wir in sundern gnaden gen ew erkennen. Geben zu Wienn, an suntag vor dem heiligen auffarttag, anno oc. tricesimo. D. d. in consilio. Den erbern weysen, vnsern lieben getrewn, dem burgermaister, dem richter vnd dem rat zu dem Budweis. 682. 1430, Mai 26 (Nürnberg). Form des Schreibens, womit die zu Nürnberg versammelten Reichsfürsten alle Edlen Deutschlands auffordern, wegen Unterdrückung der böhmischen Ketzerei einstweilen zum täglichen Kriege eine bestimmte Zahl Bewaffneter nach Amberg oc. zu senden. (Пôfler 1. c. n. 29.) Von gots gnaden Cunrad Ertzbischof zu Mentz oc. Fridrich Marggrave zu brandenburg oc. ander fürsten gaistlich vnd wernt- lich vnd ander kurfürsten vnd fürsten Reth die yetze zu Nuren- berg bei einander gewest sein. Vnsern grus zuvor, edler liber neve vnd wesunder guter freunt. Als der allerdurchluchtigst fürst vnd herre her Sigmund Romischer oc. kunig vnser gnediger liber herr vns kurfürsten andern fürsten geistlichen vnd werntleichen graven herrn vnd steten zum letzsten bescriben hatte auff den suntag Oculi (19 März) nechst vergangen her gen Nuremberg zu komen vmb zu raten vnd Ein zu werden vnter andern wie man den vnge- leubigen ketzern zu behem widerste moge vnd als den sein gnad von ander seiner treffenlichen sachen wegen zu sulchem tage her nicht kumen mochte vnd doch screib wie das er dor- noch vnverzogenleichen herkumen wolte die vorgenannte sache vnter andern für hant zu nemen So hon wir zum nechsten vnsser ein teil in eigner persone vnd vnsser ein teil durch vnser vol- mechtige rete alher gefuget dem obgenannten vnserm gnedigen herrn wo er mocht herkomen sein in solgen vorgemelten vnd
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147 andern sachen getreulichen zu raten vnd zu helfen. vnd als wir nu alhye bei ein gewest sein vnd der obgenannt vnser gene- diger herr durch ander sein treffenliche sachen verhindert nicht hat kumen mogen So seint wir mit sampt dem Erwirdigen in got vater herren Johanns Bischoff zu agram des obgenannten vnsers genedigen herrn des kunigs kanczler vnserm wesundern guten freund vnd etwevil Graven Herren Rittern vnd knechten die den hie gewest sein, vbersessen, vnd haben wetragt sulche grosse vnd lesterliche smachait so die obgenannten vngelaubigen ketzer got dem almechtigen seiner werden junckfraulichen muter allen seinen liben hailigen vnd den cristenlichen gelauben iczunt laider lang ceit erpoten haben vnd erpiten vnd was mühes yemerlichs cristenlichs pluts vergissen frumer gelaubig leute vnd auch was vnmenschlicher vncelicher morde, raube, prante in cristenlichen vmbgelegen landen sit er manigvalticlichen we- gangen vnd gestifftigt haben vnd teglich wegen vnd stifften vnd sich leider von tag zu tag von allenthalben als mechtichlichen weiten vnd braiten daz zu besorgen ist wo man in nicht wider- stund daz si dan vmgelegen cristenlichen landen vnd lauten ewige vnbiderbrinliche sahden zu fugen möchten vnd darvmb got zu lobe cristenlichen gelaubung zu sterkung vnd gelaubigen landen vnd lauten zu trost vnd zu rettung So han wir einmutic- leich weslossen vnd sein eins worden, als das ein grosse not- durfft ist, das man mit einem gemeinen mechtigen zug bider die egenannt ketzer hinein gen behem ab got wil so man erst mag zihen schulle, sie zu drücken vnd zu tilgen, vnd nachdem nu ein gemeiner zuge nicht als walde zu bege vnd auszubringen ist, als dan wol notürfftig vnd gut were auff das dann der- selben ketzer die weil andere vmbgelegen lande nich also yemer- lichen nätigen weschedigen vnd dringen Sunder das sie nicht sogar iren mutwillen getrewen mögen yn widerstanden werde So han wir mit sampten Cantzler vorgenanten Graven herren Rittern vnd knechten beslossen vnd vns euch vnd andern cri- stenlichen fursten geistlichen vnd wernttlichen Graven herrn rittern in dem heilgen reich vnd teuchssen landen angeslagen daz ein yklicher ein genante zal reisiger laute sicken vnd legen zu einem teglichen vnd reyssigen kryge den obgenannten ketzern zu widersten vnd sie zu helligen vnd zu heren so lang bis daz 10*
147 andern sachen getreulichen zu raten vnd zu helfen. vnd als wir nu alhye bei ein gewest sein vnd der obgenannt vnser gene- diger herr durch ander sein treffenliche sachen verhindert nicht hat kumen mogen So seint wir mit sampt dem Erwirdigen in got vater herren Johanns Bischoff zu agram des obgenannten vnsers genedigen herrn des kunigs kanczler vnserm wesundern guten freund vnd etwevil Graven Herren Rittern vnd knechten die den hie gewest sein, vbersessen, vnd haben wetragt sulche grosse vnd lesterliche smachait so die obgenannten vngelaubigen ketzer got dem almechtigen seiner werden junckfraulichen muter allen seinen liben hailigen vnd den cristenlichen gelauben iczunt laider lang ceit erpoten haben vnd erpiten vnd was mühes yemerlichs cristenlichs pluts vergissen frumer gelaubig leute vnd auch was vnmenschlicher vncelicher morde, raube, prante in cristenlichen vmbgelegen landen sit er manigvalticlichen we- gangen vnd gestifftigt haben vnd teglich wegen vnd stifften vnd sich leider von tag zu tag von allenthalben als mechtichlichen weiten vnd braiten daz zu besorgen ist wo man in nicht wider- stund daz si dan vmgelegen cristenlichen landen vnd lauten ewige vnbiderbrinliche sahden zu fugen möchten vnd darvmb got zu lobe cristenlichen gelaubung zu sterkung vnd gelaubigen landen vnd lauten zu trost vnd zu rettung So han wir einmutic- leich weslossen vnd sein eins worden, als das ein grosse not- durfft ist, das man mit einem gemeinen mechtigen zug bider die egenannt ketzer hinein gen behem ab got wil so man erst mag zihen schulle, sie zu drücken vnd zu tilgen, vnd nachdem nu ein gemeiner zuge nicht als walde zu bege vnd auszubringen ist, als dan wol notürfftig vnd gut were auff das dann der- selben ketzer die weil andere vmbgelegen lande nich also yemer- lichen nätigen weschedigen vnd dringen Sunder das sie nicht sogar iren mutwillen getrewen mögen yn widerstanden werde So han wir mit sampten Cantzler vorgenanten Graven herren Rittern vnd knechten beslossen vnd vns euch vnd andern cri- stenlichen fursten geistlichen vnd wernttlichen Graven herrn rittern in dem heilgen reich vnd teuchssen landen angeslagen daz ein yklicher ein genante zal reisiger laute sicken vnd legen zu einem teglichen vnd reyssigen kryge den obgenannten ketzern zu widersten vnd sie zu helligen vnd zu heren so lang bis daz 10*
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148 man sie also lang ob got bold mit einem mechtigen zuge vber- tigen vnd tilgen werde daryn wir alle gemeinliche vnd sunder- lich die Graven herren ritter vnd knecht die dy hie gebest sein vns willicklich ergeben vnd gewillickt haben vnd da von begern biten vnd pekitren wir dich so wir den allerfreuntgutlichst vnd fleissichst kunnen sullen vnd mugen das du als ein westendiger frumer getrewer cristenlicher herre mit ynniger andacht bedenken vnd betragten bollest solliche vorgerurte gotes vnd aller seiner liben heiligen Erpoten smachait cristenleichs gelaubens sbechung vnd der cristenhait vnd frumer gelaubiger lande vnd laute engst- liche anligende natsache vnd wöllest got dem herrn zu lobe seiner werden junckfraulichen muter vnd allem himlicssen her cristenlichen gelauben zu sterckung vnd allen frumen vmbege- legen lanten vnd lauten zu trost vnd zu rettung oc. vire ge- wappent mit pferde redlicher vnd frummer raissig vnd wolge- zangter manne ausvertigen vnd schickhen alzo das die auff sant Jacobstag (25 Jul.) schirskunftig in der stat zu Amberck bei Sulzbach gelegen Sein bey andern vnsern vnd andern frumen cristen fürsten Graven herren vnd steten geschickten lauten vnd den hauptman oder vnterhaubtman gehorsam sein do oder anderswo darvmb zu ligen zu reitten vnd das pest getrewlich zu tunde helfe wider die ketzer als sie dan von den haubtman oder vnderhaubtman wescheiden werden als lange das man einen mechtigen zuge auffwringen vnd die vngelaubigen ketzer damit trükhet vnd tilget werden vnd wolle dein libe sich also cristen- liche getraulich vnd fleisichlichen hirinen halden vnd beweissen das hirinne an deiner liebe kein bruch gemerket sunder den obgenanten ketzer cristenlichs gelaubes vnd alles erberden stats wesens vnd ordnung vertilgen dester pass widerstanden werde als dan des ein hoge noturfft ist vnd dir des vnd alles gute vngezwayfelt wol getrawen darynen verdinst du von got lan von vnserm genedigen liben heren Egenant kunig danck vnd der cristenlichen werelt Ere vnd erzeugest vns genamen willen vnd wolgevallen die wir freuntlich vnd wesunder gerne deiner libe mit freuntlichem dinste geren verschulden wollen. Geben zu Nuremberg am freitag nach vnsers herrn aufarttag anno oc. tri- gesimo, vnter vnser Erzbischofs Cunrads und Fridreichs ob- genant Insigeln des wir ander hirum mitgebruchen.
148 man sie also lang ob got bold mit einem mechtigen zuge vber- tigen vnd tilgen werde daryn wir alle gemeinliche vnd sunder- lich die Graven herren ritter vnd knecht die dy hie gebest sein vns willicklich ergeben vnd gewillickt haben vnd da von begern biten vnd pekitren wir dich so wir den allerfreuntgutlichst vnd fleissichst kunnen sullen vnd mugen das du als ein westendiger frumer getrewer cristenlicher herre mit ynniger andacht bedenken vnd betragten bollest solliche vorgerurte gotes vnd aller seiner liben heiligen Erpoten smachait cristenleichs gelaubens sbechung vnd der cristenhait vnd frumer gelaubiger lande vnd laute engst- liche anligende natsache vnd wöllest got dem herrn zu lobe seiner werden junckfraulichen muter vnd allem himlicssen her cristenlichen gelauben zu sterckung vnd allen frumen vmbege- legen lanten vnd lauten zu trost vnd zu rettung oc. vire ge- wappent mit pferde redlicher vnd frummer raissig vnd wolge- zangter manne ausvertigen vnd schickhen alzo das die auff sant Jacobstag (25 Jul.) schirskunftig in der stat zu Amberck bei Sulzbach gelegen Sein bey andern vnsern vnd andern frumen cristen fürsten Graven herren vnd steten geschickten lauten vnd den hauptman oder vnterhaubtman gehorsam sein do oder anderswo darvmb zu ligen zu reitten vnd das pest getrewlich zu tunde helfe wider die ketzer als sie dan von den haubtman oder vnderhaubtman wescheiden werden als lange das man einen mechtigen zuge auffwringen vnd die vngelaubigen ketzer damit trükhet vnd tilget werden vnd wolle dein libe sich also cristen- liche getraulich vnd fleisichlichen hirinen halden vnd beweissen das hirinne an deiner liebe kein bruch gemerket sunder den obgenanten ketzer cristenlichs gelaubes vnd alles erberden stats wesens vnd ordnung vertilgen dester pass widerstanden werde als dan des ein hoge noturfft ist vnd dir des vnd alles gute vngezwayfelt wol getrawen darynen verdinst du von got lan von vnserm genedigen liben heren Egenant kunig danck vnd der cristenlichen werelt Ere vnd erzeugest vns genamen willen vnd wolgevallen die wir freuntlich vnd wesunder gerne deiner libe mit freuntlichem dinste geren verschulden wollen. Geben zu Nuremberg am freitag nach vnsers herrn aufarttag anno oc. tri- gesimo, vnter vnser Erzbischofs Cunrads und Fridreichs ob- genant Insigeln des wir ander hirum mitgebruchen.
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149 683. 1430 s. d. (Mai—Jun.) Anonyme Zuschrift aus Görlitz über die Kriegsvorfälle in Ungarn, Schle- sien und Böhmen. (Aus Gust. Schmidts Beiträgen oc. S. 209, vgl. Grünhagen l. c. n. 125.) Auch schriben wier uwer edilkeit von nuwen meren von den ketzcern, daz die Ungern mit on gestretin habin unde habin su ummegeslagin unde habin Wilke, iren obirsten houbt- man, zcu tode geslagin unde vil ander siner bruder, daz oer wenig davon komen sint. Auch lijt der ander huffe zcu Nymcz in der Slesie. Nu habin sich die Fursten mit der ritterschafft die von Preszlaw unde Swidenicz mit allen Polnyschin steten irhabin vnde zcihe zcu on zcu, unde meynen die ouch zcu ge- wynnen unde zcu tilgen, als unse botschafft helt, unde biten uwer edilkeit, daz ir dy zcedeln zcu Dreszden deme rathe ouch uffinbaret unde lesin lasset. Auch thun ich uwern gnaden wissin, daz man mynen hern von Sachzin geschr. haid, daz die Thaborn vorlorn habin, unde sint mer wenne 6000 tod blebin, unde die habin die wagin alle vorlorn unde eynteil sint in eyne stad gewichin, da lijt der konig mit ganczer macht vor unde meynt die ouch zcu gewynnen. — Ouch sait man, daz Jacubko ouch habe vorlorn in Pilsener kreysze, unde eynteil sagin, er sy tod, eynteil sagin, er sij harte wund. — Ich Hans von Gerstorff ritter, houbtman zcu Gorlicz, thu ewern gnaden wissin, daz nuwe mere komen sind gein Gorlicz der stad, daz ez unserme gned. herrn deme konige wol gegangen haid gein den ketczern unde obin gelegin haid unde daz felt behalden hait, unde uff beide teil vil lute tod blebin sind, daz su schriben 10,000 man, unde der ketczer kume 300 davone komen sind. — Auch habin su in der Sleszie die ketczer belegin zu Nympcz, die ouch nicht davon zcu komen habin : der ketczer wol 1000 sint, bose unde gut, unde der junge herzoge Bolko zcu eyme ketczer wurden ist, den die von der Nysse nieder gelegit habin mit alle rei- sigen geczuge, daz er selbiz kume davon ist, daz dez vorwar also ist nach warhafftiger vorschribunge, als ich vorwar ver- nomen habe. Waz ich uwern gnaden sol dynen, daz thun ich
149 683. 1430 s. d. (Mai—Jun.) Anonyme Zuschrift aus Görlitz über die Kriegsvorfälle in Ungarn, Schle- sien und Böhmen. (Aus Gust. Schmidts Beiträgen oc. S. 209, vgl. Grünhagen l. c. n. 125.) Auch schriben wier uwer edilkeit von nuwen meren von den ketzcern, daz die Ungern mit on gestretin habin unde habin su ummegeslagin unde habin Wilke, iren obirsten houbt- man, zcu tode geslagin unde vil ander siner bruder, daz oer wenig davon komen sint. Auch lijt der ander huffe zcu Nymcz in der Slesie. Nu habin sich die Fursten mit der ritterschafft die von Preszlaw unde Swidenicz mit allen Polnyschin steten irhabin vnde zcihe zcu on zcu, unde meynen die ouch zcu ge- wynnen unde zcu tilgen, als unse botschafft helt, unde biten uwer edilkeit, daz ir dy zcedeln zcu Dreszden deme rathe ouch uffinbaret unde lesin lasset. Auch thun ich uwern gnaden wissin, daz man mynen hern von Sachzin geschr. haid, daz die Thaborn vorlorn habin, unde sint mer wenne 6000 tod blebin, unde die habin die wagin alle vorlorn unde eynteil sint in eyne stad gewichin, da lijt der konig mit ganczer macht vor unde meynt die ouch zcu gewynnen. — Ouch sait man, daz Jacubko ouch habe vorlorn in Pilsener kreysze, unde eynteil sagin, er sy tod, eynteil sagin, er sij harte wund. — Ich Hans von Gerstorff ritter, houbtman zcu Gorlicz, thu ewern gnaden wissin, daz nuwe mere komen sind gein Gorlicz der stad, daz ez unserme gned. herrn deme konige wol gegangen haid gein den ketczern unde obin gelegin haid unde daz felt behalden hait, unde uff beide teil vil lute tod blebin sind, daz su schriben 10,000 man, unde der ketczer kume 300 davone komen sind. — Auch habin su in der Sleszie die ketczer belegin zu Nympcz, die ouch nicht davon zcu komen habin : der ketczer wol 1000 sint, bose unde gut, unde der junge herzoge Bolko zcu eyme ketczer wurden ist, den die von der Nysse nieder gelegit habin mit alle rei- sigen geczuge, daz er selbiz kume davon ist, daz dez vorwar also ist nach warhafftiger vorschribunge, als ich vorwar ver- nomen habe. Waz ich uwern gnaden sol dynen, daz thun ich
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150 alleczijt gerne. — Auch als wir uwern gnaden vor geschrebin habin, als von der vorlust wegin, die der Jacubko gnomen haid, thun wier uwern gnaden wissin, daz er selbist sere wunt ist unde hait siner redelichsten viel vorlorn, unde nemelich Petern von Malticz, der ist tod ader gefangen, unde furte 24 wagin mit im usz, der nicht mehir wenne 11 widerkummen ist. Die vorlust ist eigentlich also unde ist geschien vor Pilsen. 684. 1430, Jun. 2 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an andere Reichsstädte: von dem nach Ulm zum 24 Jun. angesetzten Städtetage; von dem Anschlag der Kurfürsten, zum täglichen Kriege gegen die Hussiten 9c. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 9b.) A) Weissemburg, Winsheim vnd Sweinfurt cuilibet similiter. L. Fr. Als Ir vernommen habt, wie vnsers gnedigisten Herren.... des R. oc. künigs Canczler.... der Bischof von Agram, vnd vnser gnedige Herren.... die kurfürsten nehst, andere fürsten, Herren vnd auch stette verbott haben gen Nu- renberg zu iren gnaden zu komen. Also haben sich die erbern Ratsbotten, die von etwieuil stette wegen da gewesen seyn, vnd auch wir mit einander vnterredt, daz von der sweren Lewff wegen der Hussen den stetten gross notdurft sey, zusamen zu komen, vnd ist auch des ein tag vnter In benennt vnd beslossen worden gen Vlme auf sand Johans tag sünnwenden (24 Jun.) schierist zu nacht da zuseyn, vnd des mornends anczufahen, sich wol zu vnterreden von dem artikel: Ob ein freye oder Reichsstatt oder Stette von den Hussen überczogen vnd belegert wurden, wes sich dieselbe stat oder stette zu den andern Stetten darynnen versehen vnd gewarten sölten. Darnach haben die vorgenant vnser gnedig Herren.... die kurfürsten vnd fürsten mit der stette botten geredt, wie sie eins anslags eynig worden seyn, wie vil yederman volks wider die Hussen schiken vnd daz dasselb volk vmb sand Jacobstag (25 Jul.) schierist vmb Nü- renberg seyn sülle, vnd sie gaben der stette botten zettel, wie
150 alleczijt gerne. — Auch als wir uwern gnaden vor geschrebin habin, als von der vorlust wegin, die der Jacubko gnomen haid, thun wier uwern gnaden wissin, daz er selbist sere wunt ist unde hait siner redelichsten viel vorlorn, unde nemelich Petern von Malticz, der ist tod ader gefangen, unde furte 24 wagin mit im usz, der nicht mehir wenne 11 widerkummen ist. Die vorlust ist eigentlich also unde ist geschien vor Pilsen. 684. 1430, Jun. 2 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an andere Reichsstädte: von dem nach Ulm zum 24 Jun. angesetzten Städtetage; von dem Anschlag der Kurfürsten, zum täglichen Kriege gegen die Hussiten 9c. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 9b.) A) Weissemburg, Winsheim vnd Sweinfurt cuilibet similiter. L. Fr. Als Ir vernommen habt, wie vnsers gnedigisten Herren.... des R. oc. künigs Canczler.... der Bischof von Agram, vnd vnser gnedige Herren.... die kurfürsten nehst, andere fürsten, Herren vnd auch stette verbott haben gen Nu- renberg zu iren gnaden zu komen. Also haben sich die erbern Ratsbotten, die von etwieuil stette wegen da gewesen seyn, vnd auch wir mit einander vnterredt, daz von der sweren Lewff wegen der Hussen den stetten gross notdurft sey, zusamen zu komen, vnd ist auch des ein tag vnter In benennt vnd beslossen worden gen Vlme auf sand Johans tag sünnwenden (24 Jun.) schierist zu nacht da zuseyn, vnd des mornends anczufahen, sich wol zu vnterreden von dem artikel: Ob ein freye oder Reichsstatt oder Stette von den Hussen überczogen vnd belegert wurden, wes sich dieselbe stat oder stette zu den andern Stetten darynnen versehen vnd gewarten sölten. Darnach haben die vorgenant vnser gnedig Herren.... die kurfürsten vnd fürsten mit der stette botten geredt, wie sie eins anslags eynig worden seyn, wie vil yederman volks wider die Hussen schiken vnd daz dasselb volk vmb sand Jacobstag (25 Jul.) schierist vmb Nü- renberg seyn sülle, vnd sie gaben der stette botten zettel, wie
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151 uil sie also schiken sölten vnd ist vns ein zettel geantwurtt, daz Ir .... die von Winsheim, von Weissenburg vnd wir vmb hundert pferd angelegt seyn zu schiken. Darauf haben sich der stett botten vnterredt, daz notdurft sey, daz man sich vom demselben anslag auf dem vorgenanten tag zu Vlme auch vnter- rede. Also haben wir vns besprochen, daz vns notdurftig dunkt, daz wir vier Stette vns von den obgeschriben dingen vor dem egenanten tag zu Vlme auch wol mit einander vnterreden. Darumb bitten wir ewr weisheit fleissig, daz Ir ewr erber Rats botschaft wolgefertigt vmb die vorgeschriben stuk zu vns schiken wellet auf den pfincztag zu nacht in den pfingstveyrtagen (8 Jun.) schierist. Das haben wir den andern egenanten zweyen stetten auch also verkündt, vnd daz wir vns des mornends an dem freitag miteinander von den dingen also vnterreden. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum feria VI" ante festum Penthecostis. B) (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 10.) Meistern vnd Reten der Stette Hagnaw, Colmar, Sletstat, Weissemburg. Obernehenheim, Keysersperg, Mülhawsen, Münster in sand Gregoriental, Türckeim vnd Roszheim, vnsern oc. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt von des tags wegen, der von vnsern gnedigen Herren den kurfürsten vnd Fürsten nehst zu vns gen Nürenberg geseczt was oc., das haben wir wol vernomen, vnd haben ewer fürsichtikeit meynung den vorgenant vnsern gnedigen Herren... dem Bischof von Agram vnd andern fürsten vnd auch vnsern guten freünden der Reichstette erbern Ratsbotten, die denn bey vns gewesen seyn, gern vnd frewntlich fürbracht vnd verantwurtt, vnd hienfür dar- ynnen auch têten, ob wir des rede horten. Also tun wir ewer weisheit zu wissen, daz die vorgenant vnser gnedige Herren die Fürsten, eins anslags eynig worden seyn, volk wider die Hussen zu schicken, als wir vns versehen, daz ewr frewntschaft in den schriften die ewch darumb komen werden, eygentlicher werde vernemen. So haben sich denn vnser gut freund der Stette erbern Ratsboten vnd wir mit eynander vnterredt vnd
151 uil sie also schiken sölten vnd ist vns ein zettel geantwurtt, daz Ir .... die von Winsheim, von Weissenburg vnd wir vmb hundert pferd angelegt seyn zu schiken. Darauf haben sich der stett botten vnterredt, daz notdurft sey, daz man sich vom demselben anslag auf dem vorgenanten tag zu Vlme auch vnter- rede. Also haben wir vns besprochen, daz vns notdurftig dunkt, daz wir vier Stette vns von den obgeschriben dingen vor dem egenanten tag zu Vlme auch wol mit einander vnterreden. Darumb bitten wir ewr weisheit fleissig, daz Ir ewr erber Rats botschaft wolgefertigt vmb die vorgeschriben stuk zu vns schiken wellet auf den pfincztag zu nacht in den pfingstveyrtagen (8 Jun.) schierist. Das haben wir den andern egenanten zweyen stetten auch also verkündt, vnd daz wir vns des mornends an dem freitag miteinander von den dingen also vnterreden. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum feria VI" ante festum Penthecostis. B) (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 10.) Meistern vnd Reten der Stette Hagnaw, Colmar, Sletstat, Weissemburg. Obernehenheim, Keysersperg, Mülhawsen, Münster in sand Gregoriental, Türckeim vnd Roszheim, vnsern oc. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt von des tags wegen, der von vnsern gnedigen Herren den kurfürsten vnd Fürsten nehst zu vns gen Nürenberg geseczt was oc., das haben wir wol vernomen, vnd haben ewer fürsichtikeit meynung den vorgenant vnsern gnedigen Herren... dem Bischof von Agram vnd andern fürsten vnd auch vnsern guten freünden der Reichstette erbern Ratsbotten, die denn bey vns gewesen seyn, gern vnd frewntlich fürbracht vnd verantwurtt, vnd hienfür dar- ynnen auch têten, ob wir des rede horten. Also tun wir ewer weisheit zu wissen, daz die vorgenant vnser gnedige Herren die Fürsten, eins anslags eynig worden seyn, volk wider die Hussen zu schicken, als wir vns versehen, daz ewr frewntschaft in den schriften die ewch darumb komen werden, eygentlicher werde vernemen. So haben sich denn vnser gut freund der Stette erbern Ratsboten vnd wir mit eynander vnterredt vnd
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152 eins tags gen Vlme geeynt auf sunnwenden schierist als von der sweren Lewffe der Hussen vnd des obgenanten anslags wegen, als ewr ersamkeit in vnserr guten freunde... der von Vlme schriften, den das befolhen ist, auch eigentlicher vernemen wirdt. Denn von vnsers gnedigisten Herren... des Römischen oc. K. wegen haben wir in schriften vnd in botscheften noch nie anders vernommen, denn daz sein küniglich maiestat meyne kurtzlich herauf zu komen. Es ist auch seiner künigl. gnaden Canczler... der Bischof von Agram bey vns, der seinr künigl. gnaden zukunft bey vns harrt. Denn wo wir ewer fürsichtikeit Lieb oder Dienst oc. Datum vt supra (feria VIa ante festum Penthecostis). 685. 1430, Jun. 13 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: er sche noch immer der An- kunft des Königs entgegen; über Kämpfe mit den Hussiten in Schlesien nur vage Gerüchte 9c. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 13b.) Vlme. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewer weisheit zuuerschreiben oc., denselben ewern brief haben wir wol vernomen, vnd tun ewer fürsichtikeit zu wissen, daz wir von vnser erbern botschaft noch in allen andern schriften vnd botscheften noch niht anders vernommen haben, denn daz vnser gnedigister Herre .. der Römisch oc. kunig ye kürczlich meyne herauf zu komen vnd als wir hoffen kürczlich kommen werde. Denn von der Lewffe wegen zu Beheim dauon wissen wir noch niht sunderheit, denn daz die steen, als do ewr erber botschaft nechst von vns schied. Vnd von der geschicht wegen, so die stette Pressla, Sweidnicz oc. an den Hussen getan sullen haben, haben wir vernomen, wie derselben vnglewbigen Hussen etwieuil in einr stat daselbst in der gegend belegert vnd vmbgeben seyn ; wie aber das ein end genomen hab oder nemen werde, wissen wir noch niht eygenschaft. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oc. Datum feria IIIa ante festum corporis Christi.
152 eins tags gen Vlme geeynt auf sunnwenden schierist als von der sweren Lewffe der Hussen vnd des obgenanten anslags wegen, als ewr ersamkeit in vnserr guten freunde... der von Vlme schriften, den das befolhen ist, auch eigentlicher vernemen wirdt. Denn von vnsers gnedigisten Herren... des Römischen oc. K. wegen haben wir in schriften vnd in botscheften noch nie anders vernommen, denn daz sein küniglich maiestat meyne kurtzlich herauf zu komen. Es ist auch seiner künigl. gnaden Canczler... der Bischof von Agram bey vns, der seinr künigl. gnaden zukunft bey vns harrt. Denn wo wir ewer fürsichtikeit Lieb oder Dienst oc. Datum vt supra (feria VIa ante festum Penthecostis). 685. 1430, Jun. 13 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: er sche noch immer der An- kunft des Königs entgegen; über Kämpfe mit den Hussiten in Schlesien nur vage Gerüchte 9c. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 13b.) Vlme. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewer weisheit zuuerschreiben oc., denselben ewern brief haben wir wol vernomen, vnd tun ewer fürsichtikeit zu wissen, daz wir von vnser erbern botschaft noch in allen andern schriften vnd botscheften noch niht anders vernommen haben, denn daz vnser gnedigister Herre .. der Römisch oc. kunig ye kürczlich meyne herauf zu komen vnd als wir hoffen kürczlich kommen werde. Denn von der Lewffe wegen zu Beheim dauon wissen wir noch niht sunderheit, denn daz die steen, als do ewr erber botschaft nechst von vns schied. Vnd von der geschicht wegen, so die stette Pressla, Sweidnicz oc. an den Hussen getan sullen haben, haben wir vernomen, wie derselben vnglewbigen Hussen etwieuil in einr stat daselbst in der gegend belegert vnd vmbgeben seyn ; wie aber das ein end genomen hab oder nemen werde, wissen wir noch niht eygenschaft. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oc. Datum feria IIIa ante festum corporis Christi.
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153 686. 1430, Jun. 19 (Kittsee). König Sigmund benachrichtigt Ulrich von Rosenberg von seiner bereits angetretenen Reise nach Nürnberg, und bedeutet demselben, ihm mit 40 Berittenen nach Linz oder Passau entgegenzukommen. (Archiv Český, I, 31.) 687. 1430, Jun. 20 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Stadt Pilsen: die angesuchten 2 tausend Gulden könne er ihr jetzt nicht leihen; K. Sigmund werde noch in Nürn- berg erwartet ac. (Nürnberger Missiv-Buch IX, fol. 16b.) Der Stat zu Newpillsen. L. Fr. Als Ir vns verschriben habt von warnung wegen der vbercziehung, so die vnglewbigen Hussen von Beheim ewer weisheit meynen zu tun oc., das haben wir wol vernomen, vnd hoffen der allmechtig got süll die dink besser machen. Vnd als Ir berürt wie ewer ersamkeit mit vnserr hilff vormals mit XII° gulden ein hilff geschehen, das haben wir mit gutem willen getan vnd hinfür auch gern tun wellen, was wir ewch fürdrung vnd guts willens getun mugen. Vnd als Ir vns gebetten habt, ewr frewntschaft mit IIM gulden zu verlegen vnd zu leihen oc., seyn wir zu disen zeiten mit sweren grossen pewen vnd mit andern trefflichen sachen also beladen, daz wir des niht getun mugen, vnd bitten ewr weisheit frewntlich, das in gut zu ver- nemen ... Vnd als Ir begert zuuernemen von vnsers gnedigisten Herren... des Römischen oc. Künigs zukunft, lassen wir ewch wissen, daz vns seiner küniglichen gnaden Canczler, der Bischof von Agram, der etwieuil zeits in vnserr Stat gewesen, vnd noch bey II meiln wegs von vnserr stat ist, auf gestern zu wissen getan hat, daz Im schrift komen sey, daz derselb vnser gnedi- gister Herre.., der Römisch oc. Kunig ye kurtczlich herauf meyne zu komen; so haben wir auch in andern schriften vnd
153 686. 1430, Jun. 19 (Kittsee). König Sigmund benachrichtigt Ulrich von Rosenberg von seiner bereits angetretenen Reise nach Nürnberg, und bedeutet demselben, ihm mit 40 Berittenen nach Linz oder Passau entgegenzukommen. (Archiv Český, I, 31.) 687. 1430, Jun. 20 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Stadt Pilsen: die angesuchten 2 tausend Gulden könne er ihr jetzt nicht leihen; K. Sigmund werde noch in Nürn- berg erwartet ac. (Nürnberger Missiv-Buch IX, fol. 16b.) Der Stat zu Newpillsen. L. Fr. Als Ir vns verschriben habt von warnung wegen der vbercziehung, so die vnglewbigen Hussen von Beheim ewer weisheit meynen zu tun oc., das haben wir wol vernomen, vnd hoffen der allmechtig got süll die dink besser machen. Vnd als Ir berürt wie ewer ersamkeit mit vnserr hilff vormals mit XII° gulden ein hilff geschehen, das haben wir mit gutem willen getan vnd hinfür auch gern tun wellen, was wir ewch fürdrung vnd guts willens getun mugen. Vnd als Ir vns gebetten habt, ewr frewntschaft mit IIM gulden zu verlegen vnd zu leihen oc., seyn wir zu disen zeiten mit sweren grossen pewen vnd mit andern trefflichen sachen also beladen, daz wir des niht getun mugen, vnd bitten ewr weisheit frewntlich, das in gut zu ver- nemen ... Vnd als Ir begert zuuernemen von vnsers gnedigisten Herren... des Römischen oc. Künigs zukunft, lassen wir ewch wissen, daz vns seiner küniglichen gnaden Canczler, der Bischof von Agram, der etwieuil zeits in vnserr Stat gewesen, vnd noch bey II meiln wegs von vnserr stat ist, auf gestern zu wissen getan hat, daz Im schrift komen sey, daz derselb vnser gnedi- gister Herre.., der Römisch oc. Kunig ye kurtczlich herauf meyne zu komen; so haben wir auch in andern schriften vnd
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154 botscheften noch nie anders vernommen. Denn wo wir ewer ersamkeit oc. Datum feria IIIa ante Johannis Baptiste. 688. 1430, Jun. 22 (Nürnberg.) Derselbe an den Markgrafen Friedrich von Brandenburg: neueste Nach- richten von K. Sigmund aus Pressburg; Erkundigung über sich bildende Kriegshaufen in Deutschland oc. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 17b.) Marggrafen Fridrich von Brandemburg. Gnediger Herre! Vns ist seid hewt aber ein brief kommen von vnserm Freund Stepfan Coler, des datum ist zu Pressburg an vnsers Herren Leichnams abend (14 Jun.) nehstuergangen, darynnen er vns schreibt, daz vnser gnedigister Herre.. der Römisch oc. kunig am nehsten sunntag dauor (11 Jun.) ein er vor nacht gen Pressburg komen vnd desselben abends dennoch gen Karlburg gefarn sey, am montag darnach keme sein künig- lich gnade wider gen Pressburg vnd êsz das frwmal mitsampt vnserr gnedigen Frawen der künigin enseit der Tunaw vnter den zelten vnd beschawft do den tag awsz auf sein gepew da- selbst, die grosz seyn püchsen vnd andern werkezewg. Am ertag (13 Jun.) darnach hab Im sein kuniglich grossmechtikeit gesagt, daz er nu gancz darczu gericht sey von stund an herauf zu ziehen. Das wolten wir ewer Durchl. niht verhalten. Auch tun wir ewern fürstenlichen gnaden zu wissen, daz vns treffenlich schrifte vnd botschaft komen ist, wie ein groszmechtig samnung von greysigen zewg bei IIIM pferden in Ötenwald beyeinander ligen, die sich in still gesammet vnd etwielang verhalten haben, vnd auf hewt oder morgen frw anreiten vnd vollziehen werden, als etwer meynt herauf zu Lande ; auf wen aber oder wohin, wissen wir niht eygenschaft. Das wolten wir ewern gnaden auch niht verhalten, bittend fleissig, ob ewr gnade von söllichen gewerben icht vernomen hett oder verneme, vns das auch gne- diclich zuuerkünden. Denn wo wir ewer durchlewchtikeit dienst vnd wolgefallen oc. Scriptum ut supra (feria Va ante Johannis Baptiste).
154 botscheften noch nie anders vernommen. Denn wo wir ewer ersamkeit oc. Datum feria IIIa ante Johannis Baptiste. 688. 1430, Jun. 22 (Nürnberg.) Derselbe an den Markgrafen Friedrich von Brandenburg: neueste Nach- richten von K. Sigmund aus Pressburg; Erkundigung über sich bildende Kriegshaufen in Deutschland oc. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 17b.) Marggrafen Fridrich von Brandemburg. Gnediger Herre! Vns ist seid hewt aber ein brief kommen von vnserm Freund Stepfan Coler, des datum ist zu Pressburg an vnsers Herren Leichnams abend (14 Jun.) nehstuergangen, darynnen er vns schreibt, daz vnser gnedigister Herre.. der Römisch oc. kunig am nehsten sunntag dauor (11 Jun.) ein er vor nacht gen Pressburg komen vnd desselben abends dennoch gen Karlburg gefarn sey, am montag darnach keme sein künig- lich gnade wider gen Pressburg vnd êsz das frwmal mitsampt vnserr gnedigen Frawen der künigin enseit der Tunaw vnter den zelten vnd beschawft do den tag awsz auf sein gepew da- selbst, die grosz seyn püchsen vnd andern werkezewg. Am ertag (13 Jun.) darnach hab Im sein kuniglich grossmechtikeit gesagt, daz er nu gancz darczu gericht sey von stund an herauf zu ziehen. Das wolten wir ewer Durchl. niht verhalten. Auch tun wir ewern fürstenlichen gnaden zu wissen, daz vns treffenlich schrifte vnd botschaft komen ist, wie ein groszmechtig samnung von greysigen zewg bei IIIM pferden in Ötenwald beyeinander ligen, die sich in still gesammet vnd etwielang verhalten haben, vnd auf hewt oder morgen frw anreiten vnd vollziehen werden, als etwer meynt herauf zu Lande ; auf wen aber oder wohin, wissen wir niht eygenschaft. Das wolten wir ewern gnaden auch niht verhalten, bittend fleissig, ob ewr gnade von söllichen gewerben icht vernomen hett oder verneme, vns das auch gne- diclich zuuerkünden. Denn wo wir ewer durchlewchtikeit dienst vnd wolgefallen oc. Scriptum ut supra (feria Va ante Johannis Baptiste).
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155 689. 1430, Jun. 22 (Kittsee.) König Sigmund an Herzog Ludwig von Brieg: ermahnt ihn zur Stand- haftigkeit im Widerstande gegen die Hussiten. (Grünhagen 1. c. n. 126 [aus d. Orig.].) Hochgeborner lieber oheim und ffurste, wir haben dienen brieff, in dem uns dein lieb schrieben und begerit hilff und stewer oc., wol vornomen und antwerten deiner lieb doruff, das wir wol wissen, das dein lieb von den bosen ketczern gros und merglich scheden und vorderpnis entpfangen hat, yedach wie denne ist, so hastu das dorch gots des glowbens und dorch der cristenheit willin getan und geledin und uns als deinem erbherren doran vast gedeint und beygestanden, das wir dir auch in kunfftigen czeitin gnediglich gedenkin sollin und wollin. Und von der hilffe wegin wisse dinelieb, das wir itczunt genc ... von hynne hinuff gen deutschen landen und czu unsern ffursten, herren und steten czihin und hoffin doselbst solich weg zu fyndin mit rat und hilff, damite nit alleyne diner lieb, sunder allin getruen cristin ge- hulfin wirt und die sachen damite zu ende kemet, und das wir so lang vorczogin habin, das machin treffliche sachin, an di wir aws desim unserm lande mit nichte geczin mochtin, also ver wir das unvordorbin behaldin woltin. Aber nu habin wir von den gnaden gots keyn hindernisse, wir geczien gerichts vor uns begerende von diner lieb mit fleiss, du wollist dich an got und uns also enthaldin, als du bisher getan hast, dir und dinen kynden czu ewigen lob und eren; und los dich keyne wedir- wertikeit unterdruckken, wenne got der sinen mit nichte lest, wiewol her sy czu stunden strafet, so wellin wir diner lieb ouch willeglich hulffen noch unserm vormogen, und mochtistu der dyner eynen zu Nurneberg by uns gehabin, der alle ding see und horte, das wer uns zumole lieb. Gebin zu Kostsee am dornstag vor sent Johanniss Baptiste tag, unser ryche des hung- rischen oc. im XLIIII, des romischen im XX und des behemi- schen im X jaren. Ad mandatum domini regis Caspar Sligk.
155 689. 1430, Jun. 22 (Kittsee.) König Sigmund an Herzog Ludwig von Brieg: ermahnt ihn zur Stand- haftigkeit im Widerstande gegen die Hussiten. (Grünhagen 1. c. n. 126 [aus d. Orig.].) Hochgeborner lieber oheim und ffurste, wir haben dienen brieff, in dem uns dein lieb schrieben und begerit hilff und stewer oc., wol vornomen und antwerten deiner lieb doruff, das wir wol wissen, das dein lieb von den bosen ketczern gros und merglich scheden und vorderpnis entpfangen hat, yedach wie denne ist, so hastu das dorch gots des glowbens und dorch der cristenheit willin getan und geledin und uns als deinem erbherren doran vast gedeint und beygestanden, das wir dir auch in kunfftigen czeitin gnediglich gedenkin sollin und wollin. Und von der hilffe wegin wisse dinelieb, das wir itczunt genc ... von hynne hinuff gen deutschen landen und czu unsern ffursten, herren und steten czihin und hoffin doselbst solich weg zu fyndin mit rat und hilff, damite nit alleyne diner lieb, sunder allin getruen cristin ge- hulfin wirt und die sachen damite zu ende kemet, und das wir so lang vorczogin habin, das machin treffliche sachin, an di wir aws desim unserm lande mit nichte geczin mochtin, also ver wir das unvordorbin behaldin woltin. Aber nu habin wir von den gnaden gots keyn hindernisse, wir geczien gerichts vor uns begerende von diner lieb mit fleiss, du wollist dich an got und uns also enthaldin, als du bisher getan hast, dir und dinen kynden czu ewigen lob und eren; und los dich keyne wedir- wertikeit unterdruckken, wenne got der sinen mit nichte lest, wiewol her sy czu stunden strafet, so wellin wir diner lieb ouch willeglich hulffen noch unserm vormogen, und mochtistu der dyner eynen zu Nurneberg by uns gehabin, der alle ding see und horte, das wer uns zumole lieb. Gebin zu Kostsee am dornstag vor sent Johanniss Baptiste tag, unser ryche des hung- rischen oc. im XLIIII, des romischen im XX und des behemi- schen im X jaren. Ad mandatum domini regis Caspar Sligk.
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156 690. 1430, Juli 8 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: König Sigmund sei 28 Juni zu Wien angekommen und habe die Reichsstände nach Straubingen zu sich berufen oc. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 23b.) Vlme. L. Fr. Als Ir nehst vnser erber botschaft, die wir bey ewer Fürsichtikeit vnd andern vnsern guten Freunden.. der stett botten gehabt haben, gebetten vnd begert habt an vns zu bringen, ewer weisheit zuuerschreiben, ob wir von vnsers gnedi- gisten Herren.. des R. oc. künigs zukunft icht vernêmen oc. Also lassen wir ewr Ersamkeit wissen, daz vns von demselben vnserm gnedigisten Herren.. dem R. oc. kunig in kürtz ein brief komen ist, darynnen vns seyn küniglich maiestat schreibt vnd begert, vnser erber botschaft zu seinen küniglichen gnaden gen Strawbingen zu schiken vnuercziehen, wann sein küniglich mechtikeit vnser Herren.. die fürsten vnd ander stette auch dahin berüft hab. So seyn vns von vnserm Ratgesellen, den wir etwielang bey seinen küniglichen gnaden gehabt haben, auf nechten brief vnd schrift komen, daz derselb vnser gnedigister Herre .. der R. oc. K. auf sand Peter vnd Pauls abend (28 Jun.) nehstuergangen spat gen wyen komen sey vnd vnser gnedige fraw die künigin mit Im, vnd sey die rede gantz, daz sein küniglich gnade nu ye onuercziehen herauf zu Land welle. Auf das haben wir vnser erber botschaft auf hewt von vns awsz- gefertigtgen Strawbingen. Sölliche Dink wolten wir ewer weisheit niht verhalten, sunder in frewntschaft verkünden. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum Sabato ante Mar- garete.
156 690. 1430, Juli 8 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: König Sigmund sei 28 Juni zu Wien angekommen und habe die Reichsstände nach Straubingen zu sich berufen oc. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 23b.) Vlme. L. Fr. Als Ir nehst vnser erber botschaft, die wir bey ewer Fürsichtikeit vnd andern vnsern guten Freunden.. der stett botten gehabt haben, gebetten vnd begert habt an vns zu bringen, ewer weisheit zuuerschreiben, ob wir von vnsers gnedi- gisten Herren.. des R. oc. künigs zukunft icht vernêmen oc. Also lassen wir ewr Ersamkeit wissen, daz vns von demselben vnserm gnedigisten Herren.. dem R. oc. kunig in kürtz ein brief komen ist, darynnen vns seyn küniglich maiestat schreibt vnd begert, vnser erber botschaft zu seinen küniglichen gnaden gen Strawbingen zu schiken vnuercziehen, wann sein küniglich mechtikeit vnser Herren.. die fürsten vnd ander stette auch dahin berüft hab. So seyn vns von vnserm Ratgesellen, den wir etwielang bey seinen küniglichen gnaden gehabt haben, auf nechten brief vnd schrift komen, daz derselb vnser gnedigister Herre .. der R. oc. K. auf sand Peter vnd Pauls abend (28 Jun.) nehstuergangen spat gen wyen komen sey vnd vnser gnedige fraw die künigin mit Im, vnd sey die rede gantz, daz sein küniglich gnade nu ye onuercziehen herauf zu Land welle. Auf das haben wir vnser erber botschaft auf hewt von vns awsz- gefertigtgen Strawbingen. Sölliche Dink wolten wir ewer weisheit niht verhalten, sunder in frewntschaft verkünden. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum Sabato ante Mar- garete.
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157 691. 1430, Jul. 26 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: über den Anschlag der Kur- fürsten gegen die Hussiten; der König sei durch Krankheit in Wien auf- gehalten worden, doch meine er nächstens näher zu kommen oc. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 26.) Vlme. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewer weisheit zuuerschreiben, ob vnser Herren... die Fürsten vnd Herren Ir anzal des greysigen zewgs wider die Hussen senden von des anslags wegen, der nehst bey vns beschêh, das haben wir wol vernomen. Vnd lassen ewer fürsichtikeit wissen, daz bis auf dise zeit vnsers Herren von wirtemberg vnd der dewt- schen Herren zewge zu vns komen seyn, die verrner darumb meynen zu vollreiten, als wir verstanden haben. Auch haben wir vernommen, daz vnser gnediger herre... der Marggraf von Brandemburg seinen zewg auch bestellt hab vnd meyne zu sen- den. So haben wir auch verstanden, daz vnser Herre... der Bischof von wirtzburg ein samnung gehabt habe vnd mit seinem zewg auch embor sey. Als Ir vns denn von vnsers gnedigisten Herren... des R. oc. Künigs wegen verschriben vnd gebetten habt, haben wir vernomen, daz vnserm Herren... dem Marg- grafen auf nechten von seinen küniglichen gnaden ein brief komen sey, daz sein küniglich maiestat von krankheit wegen zu wyen verhindert sey worden, doch ye kürtzlich herauf meyne zu komen, als wir desgleichen in allen schriften vnd botscheften noch nie anders verstanden haben, vnd vnser erber botschaft, die wir nehst auf seinr küniglichen gnaden geheiss gen straw- bing wert gesandt hetten, ist vor etlichen tagen wider herheim geritten, do sich die ding in lengrung zugen. Vnd als Ir vns von wegen vnsers gnedigen Herren... des Bischofs von Agram Canczlers verschriben vnd gebetten habt, sol ewr gute frewnt- schaft wissen, daz sein gnade ob XIIII tagen von vns gen Re- gensberg vnd gen strawbingen werts geritten ist. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum feria IIIIa post Jacobj.
157 691. 1430, Jul. 26 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: über den Anschlag der Kur- fürsten gegen die Hussiten; der König sei durch Krankheit in Wien auf- gehalten worden, doch meine er nächstens näher zu kommen oc. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 26.) Vlme. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewer weisheit zuuerschreiben, ob vnser Herren... die Fürsten vnd Herren Ir anzal des greysigen zewgs wider die Hussen senden von des anslags wegen, der nehst bey vns beschêh, das haben wir wol vernomen. Vnd lassen ewer fürsichtikeit wissen, daz bis auf dise zeit vnsers Herren von wirtemberg vnd der dewt- schen Herren zewge zu vns komen seyn, die verrner darumb meynen zu vollreiten, als wir verstanden haben. Auch haben wir vernommen, daz vnser gnediger herre... der Marggraf von Brandemburg seinen zewg auch bestellt hab vnd meyne zu sen- den. So haben wir auch verstanden, daz vnser Herre... der Bischof von wirtzburg ein samnung gehabt habe vnd mit seinem zewg auch embor sey. Als Ir vns denn von vnsers gnedigisten Herren... des R. oc. Künigs wegen verschriben vnd gebetten habt, haben wir vernomen, daz vnserm Herren... dem Marg- grafen auf nechten von seinen küniglichen gnaden ein brief komen sey, daz sein küniglich maiestat von krankheit wegen zu wyen verhindert sey worden, doch ye kürtzlich herauf meyne zu komen, als wir desgleichen in allen schriften vnd botscheften noch nie anders verstanden haben, vnd vnser erber botschaft, die wir nehst auf seinr küniglichen gnaden geheiss gen straw- bing wert gesandt hetten, ist vor etlichen tagen wider herheim geritten, do sich die ding in lengrung zugen. Vnd als Ir vns von wegen vnsers gnedigen Herren... des Bischofs von Agram Canczlers verschriben vnd gebetten habt, sol ewr gute frewnt- schaft wissen, daz sein gnade ob XIIII tagen von vns gen Re- gensberg vnd gen strawbingen werts geritten ist. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum feria IIIIa post Jacobj.
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158 692. 1430, Jul. 26 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Magdeburg: dessen Bote habe noch keine Klage vorgebracht; die Hussiten haben einen Feldzug nach Mähren vor; K. Sigmund war abermals in Pressburg, werde aber nächstens zurück- erwartet ac. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 33.) Ratmannen vnd Innigesmeistern der alden Stat zu Maidburg. Ersamen Herren vnd besunder gunstigen L. fr. Als ewr fürsichtikeit ewern botten von ettlicher sache vnd erfarung wegen in vnser stat gesandt vnd vns da mit verschriben hat oc., des- selben ewrs botten gewerbe vnd auch ewern brief haben wir frewntlich vernomen. Vnd tun ewer weisheit zu wissen, daz von der sache vnd erfarung ewrs botten noch keynrley klag noch rede an vns komen ist, noch sust verstanden haben; vnd ob wir icht rede oder klag hinfür dauon vernemen wurden, darynn wölten wir vns ewer ersamkeit zu Lieb güttlich halten vnd beweisen. So wissen wir zu disen zeiten von der Hussen gelegenheit niht eygentlich, denn daz wir vernemen, wie sie yeczunt im Lande zu Beheim vnd gen Merhernwerts mit irem volk ziehen vnd legern. Als denn ewr gute Frewntschaft von vnsers gnedigisten Herren des R. oc. kunigs wegen begert hat, well ewr fürsichtikeit wissen, daz sein küniglich maiestat noch niht zu vns komen ist, svnder kürtzlich bis gen wyen komen was, vnd da dannen wider gen Pressburg geruckt ist, doch in meynung, als wir vernemen, daz sein küniglich gnade alsbald wider gen wyen komen well, vnd in allen schriften vnd bott- scheften, die wir noch bisher gehabt haben, haben wir niht anders verstanden, denn daz sein küniglich grossmechtikeit ye meyne kurtzlich herauf zu Land zu komen. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum feria IIIIe post assump- tionis marie virginis. Cettula interclusa. Auch I. Fr. als diser Brief geschriben was, kam schrift vnd botschaft in vnser stat, wie der vorgenannt vnser gnedigister Herre .. der R. oc. K. wider gen wyen komen vnd in meynung wer, alsbald herauf zu ziehen. Das wolten wir ewer weisheit auch nicht verhalten. Datum ut supra.
158 692. 1430, Jul. 26 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Magdeburg: dessen Bote habe noch keine Klage vorgebracht; die Hussiten haben einen Feldzug nach Mähren vor; K. Sigmund war abermals in Pressburg, werde aber nächstens zurück- erwartet ac. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 33.) Ratmannen vnd Innigesmeistern der alden Stat zu Maidburg. Ersamen Herren vnd besunder gunstigen L. fr. Als ewr fürsichtikeit ewern botten von ettlicher sache vnd erfarung wegen in vnser stat gesandt vnd vns da mit verschriben hat oc., des- selben ewrs botten gewerbe vnd auch ewern brief haben wir frewntlich vernomen. Vnd tun ewer weisheit zu wissen, daz von der sache vnd erfarung ewrs botten noch keynrley klag noch rede an vns komen ist, noch sust verstanden haben; vnd ob wir icht rede oder klag hinfür dauon vernemen wurden, darynn wölten wir vns ewer ersamkeit zu Lieb güttlich halten vnd beweisen. So wissen wir zu disen zeiten von der Hussen gelegenheit niht eygentlich, denn daz wir vernemen, wie sie yeczunt im Lande zu Beheim vnd gen Merhernwerts mit irem volk ziehen vnd legern. Als denn ewr gute Frewntschaft von vnsers gnedigisten Herren des R. oc. kunigs wegen begert hat, well ewr fürsichtikeit wissen, daz sein küniglich maiestat noch niht zu vns komen ist, svnder kürtzlich bis gen wyen komen was, vnd da dannen wider gen Pressburg geruckt ist, doch in meynung, als wir vernemen, daz sein küniglich gnade alsbald wider gen wyen komen well, vnd in allen schriften vnd bott- scheften, die wir noch bisher gehabt haben, haben wir niht anders verstanden, denn daz sein küniglich grossmechtikeit ye meyne kurtzlich herauf zu Land zu komen. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum feria IIIIe post assump- tionis marie virginis. Cettula interclusa. Auch I. Fr. als diser Brief geschriben was, kam schrift vnd botschaft in vnser stat, wie der vorgenannt vnser gnedigister Herre .. der R. oc. K. wider gen wyen komen vnd in meynung wer, alsbald herauf zu ziehen. Das wolten wir ewer weisheit auch nicht verhalten. Datum ut supra.
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159 693. 1430, Aug. 18 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: der König sei 13 Aug. zu Nacht nach Mölk gekommen und werde ohne Verzug weiter ziehen; er wünsche viele Reichsstände in Straubingen zu treffen; ob der Städtetag in Ulm am 24 Aug. zu Stande komme? oc. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 39.) Vlme. L. Fr. Vns hat vnser 1. Ratgesell Stepfan Coler, der gute weil bey vnserm gnedigisten Herren.. dem R. oc. kunig ge- wesen vnd noch ist, einen reytenden knecht gesandt, der auf nechten spat zu vns komen vnd in vier tagen von pechlern I meil oberhalben melk her geritten ist, bey dem er vns ver- schriben hat, daz derselb vnser gnedigister Herre.. der R. oc. k. am nehstuergangen sunntag (13 Aug.) zu nacht gen melk komen vnd gancz in meynung sey onuercziehen herauf vntz gen Strawbingen zu ziehen, vnd er verstee niht hindrung daran, es were denn ob In vnser Herren.. von Passaw vnd der von Schawmberg, vmb ere seinen küniglichen gnaden vnterwegen zu erpieten, einteil tag verhielten; vnd hab derselb vnser gnedi- gister Herre.. mit dem vorgenant vnserm Ratgesellen geredt, daz sein gnade gern wölt, daz vil fürsten vnd stette zu Straw- bingen bey Im weren. Wie es sich aber darnach machen wirdt, wissen wir noch niht. Das wölten wir ewer fürsichtikeit niht verhalten, sunder in guter frewntschaft zu wissen tun. Als denn nehst bey ewer weisheit von der freyen vnd Reichs stett erbern ratsbotten von der Hussen Lewffe wegen geratslagt vnd ein zeichnuss begriffen ward, darynnen vnter andern worten be- griffen ist, ob vnser gnedigister Herre.. der R. oc. künig da- zwischen zu Land keme, oder tag setzet, so sölten die Stett dest treffenlicher zu seinen kuniglichen gnaden schicken vnd daselbst denselben dingen nachgeen oc. Also schicken wir yecz vnser erbern ratsbotschaft zu der vordern vnsern ratsbotschaft zu dem vorgenant vnserm gnedigisten Herren.. dem R. oc. kunig, den wir von dem obgenant der stette erberm furnemen vnser meynung eygenlich befolhen haben, denselben dingen nach-
159 693. 1430, Aug. 18 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: der König sei 13 Aug. zu Nacht nach Mölk gekommen und werde ohne Verzug weiter ziehen; er wünsche viele Reichsstände in Straubingen zu treffen; ob der Städtetag in Ulm am 24 Aug. zu Stande komme? oc. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 39.) Vlme. L. Fr. Vns hat vnser 1. Ratgesell Stepfan Coler, der gute weil bey vnserm gnedigisten Herren.. dem R. oc. kunig ge- wesen vnd noch ist, einen reytenden knecht gesandt, der auf nechten spat zu vns komen vnd in vier tagen von pechlern I meil oberhalben melk her geritten ist, bey dem er vns ver- schriben hat, daz derselb vnser gnedigister Herre.. der R. oc. k. am nehstuergangen sunntag (13 Aug.) zu nacht gen melk komen vnd gancz in meynung sey onuercziehen herauf vntz gen Strawbingen zu ziehen, vnd er verstee niht hindrung daran, es were denn ob In vnser Herren.. von Passaw vnd der von Schawmberg, vmb ere seinen küniglichen gnaden vnterwegen zu erpieten, einteil tag verhielten; vnd hab derselb vnser gnedi- gister Herre.. mit dem vorgenant vnserm Ratgesellen geredt, daz sein gnade gern wölt, daz vil fürsten vnd stette zu Straw- bingen bey Im weren. Wie es sich aber darnach machen wirdt, wissen wir noch niht. Das wölten wir ewer fürsichtikeit niht verhalten, sunder in guter frewntschaft zu wissen tun. Als denn nehst bey ewer weisheit von der freyen vnd Reichs stett erbern ratsbotten von der Hussen Lewffe wegen geratslagt vnd ein zeichnuss begriffen ward, darynnen vnter andern worten be- griffen ist, ob vnser gnedigister Herre.. der R. oc. künig da- zwischen zu Land keme, oder tag setzet, so sölten die Stett dest treffenlicher zu seinen kuniglichen gnaden schicken vnd daselbst denselben dingen nachgeen oc. Also schicken wir yecz vnser erbern ratsbotschaft zu der vordern vnsern ratsbotschaft zu dem vorgenant vnserm gnedigisten Herren.. dem R. oc. kunig, den wir von dem obgenant der stette erberm furnemen vnser meynung eygenlich befolhen haben, denselben dingen nach-
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160 zugeen. Ob es da zu schulden kombt, wie darumb so denn der tag der auf Bartholomej schierist zu ewch darumb geseczt ward, so nahend ist, so bitten wir ewr fürsichtikeit mit fleisz vns bey disem diener in guter Frewntschaft zuuerschreiben, alsuil ewch wissenlich vnd füklich sey, wie ewch dunk, daz es nu mit dem- selben tag bey ewch gestalt werde seyn, ob er fürgank gewinne oder niht, als wir des vnd alles guten oc. Denn wo wir ewer ersamkeit oc. Datum feria VIa post assumptionis marie virginis. 694. 1430, Aug. 25 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Leipzig: dass auch ihm Warnung von den Hussiten zugekommen sei, daher er die gewünschte Hilfeleistung nur bedingt zusagen könne. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 34b.) Ratmannen vnd geswornen der Stat zu Leipczk vnsern oc. L. Fr. Als vns ewr weisheit von warnung wegen, die ewch mercklich beschehe, daz die vnglewbigen Hussen von Beheim vnser gnedig Herren... die Herczogen von Sachsen Ir land vnd Lewt vnd auch ewr ersamkeit aber meynen zu vberziehen vnd zu beschedigen, verschriben vnd gebetten hat, ewer frewnt- schaft etwieuil schuczen zu hilff zu schiken, ob ewch des not wurd tun oc., das haben wir wol vernomen. Vnd lassen ewr weisheit wissen, daz vns von guten Freunden auch merklich warnung darumb komen vnd geschehen seyn, also daz wir niht wissen vnd villeicht nyemant wol wissen mag, welichs Lands awsz sie sich richten möchten, darumb vns auch wol gebürt bey vnserr warnung zu seyn. Wie darumb, wurd es sich machen, daz Ir von den Hussen vberczogen wurdt, werden ewch denn vnser nachpawrn vnd die Lantschaft vmb vns ir hilffe zuschiken, so wellen wir ewer frewntschaft auf ewr bett auch gern zu willen werden. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum feria VIa post Bartholomej.
160 zugeen. Ob es da zu schulden kombt, wie darumb so denn der tag der auf Bartholomej schierist zu ewch darumb geseczt ward, so nahend ist, so bitten wir ewr fürsichtikeit mit fleisz vns bey disem diener in guter Frewntschaft zuuerschreiben, alsuil ewch wissenlich vnd füklich sey, wie ewch dunk, daz es nu mit dem- selben tag bey ewch gestalt werde seyn, ob er fürgank gewinne oder niht, als wir des vnd alles guten oc. Denn wo wir ewer ersamkeit oc. Datum feria VIa post assumptionis marie virginis. 694. 1430, Aug. 25 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Leipzig: dass auch ihm Warnung von den Hussiten zugekommen sei, daher er die gewünschte Hilfeleistung nur bedingt zusagen könne. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 34b.) Ratmannen vnd geswornen der Stat zu Leipczk vnsern oc. L. Fr. Als vns ewr weisheit von warnung wegen, die ewch mercklich beschehe, daz die vnglewbigen Hussen von Beheim vnser gnedig Herren... die Herczogen von Sachsen Ir land vnd Lewt vnd auch ewr ersamkeit aber meynen zu vberziehen vnd zu beschedigen, verschriben vnd gebetten hat, ewer frewnt- schaft etwieuil schuczen zu hilff zu schiken, ob ewch des not wurd tun oc., das haben wir wol vernomen. Vnd lassen ewr weisheit wissen, daz vns von guten Freunden auch merklich warnung darumb komen vnd geschehen seyn, also daz wir niht wissen vnd villeicht nyemant wol wissen mag, welichs Lands awsz sie sich richten möchten, darumb vns auch wol gebürt bey vnserr warnung zu seyn. Wie darumb, wurd es sich machen, daz Ir von den Hussen vberczogen wurdt, werden ewch denn vnser nachpawrn vnd die Lantschaft vmb vns ir hilffe zuschiken, so wellen wir ewer frewntschaft auf ewr bett auch gern zu willen werden. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum feria VIa post Bartholomej.
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161 695. 1430, Aug 29. Anonymes Schreiben und Warnung über die Kriegsereignisse und Vorbe- reitungen in Böhmen. (Aus Gust. Schmidts Belträgen oc. S. 210.) Die Weisin sind gelegin mit irme here vor dem slosz Liebinsteyn genant, unde zcu dem habin sy kynen sturm nicht gethan, sundern die furburg habin sy gewunnen. Nu sind die Hussen mit irme here von deme genanten slosze abgezogen, unde habin vor demeselbin slosze gelassin 400 schutzen, die do ligen unde blieben sullen ; unde die andern sin zcu pfaffe Prokop in sien her gezogen, wanne der phaffe Prokop unde die Taborn unde ouch die Merherschen sein kamen im Pilszener kreysze, unde also daz sie alle zcu houffe gerucket habin, unde ist ge- meyne rede, daz sie uszwendig des landes wollen. Abir ich kan nicht gewiessin gentzlichin, wohene. Unde als ich vernomen habe, wenner se usz kame werde, daz sie yo uch unde die uwern anruren wolden: hireumbe dunket mich geraten sy, daz uwern ersamkeyt mit den andern bestelle wulle, daz sy daz getreude uszdreschen sullen unde in die stede closter einfuren, daz sie daz behalden muchten. Unde waz ich furder von Hussen unde Taborn gewar wurde, so wil ich euwer ersamkeyt ane bot- schafft bie tage unde bie nacht nicht laszin. — Ouch wullet wissen, daz alle die Bemischen hern zcu pfaffe Prokop in daz her zcum tage ryten, unde waz sy da zcu wege brengen, adir wie sie sich eynen werden adir betagen, daz kan ich nicht wissen, sundern wanne ich gentzlichs unde trefflich erfure, daz wil ich euwer ersamkeyt ouch wissin lassin. — 11
161 695. 1430, Aug 29. Anonymes Schreiben und Warnung über die Kriegsereignisse und Vorbe- reitungen in Böhmen. (Aus Gust. Schmidts Belträgen oc. S. 210.) Die Weisin sind gelegin mit irme here vor dem slosz Liebinsteyn genant, unde zcu dem habin sy kynen sturm nicht gethan, sundern die furburg habin sy gewunnen. Nu sind die Hussen mit irme here von deme genanten slosze abgezogen, unde habin vor demeselbin slosze gelassin 400 schutzen, die do ligen unde blieben sullen ; unde die andern sin zcu pfaffe Prokop in sien her gezogen, wanne der phaffe Prokop unde die Taborn unde ouch die Merherschen sein kamen im Pilszener kreysze, unde also daz sie alle zcu houffe gerucket habin, unde ist ge- meyne rede, daz sie uszwendig des landes wollen. Abir ich kan nicht gewiessin gentzlichin, wohene. Unde als ich vernomen habe, wenner se usz kame werde, daz sie yo uch unde die uwern anruren wolden: hireumbe dunket mich geraten sy, daz uwern ersamkeyt mit den andern bestelle wulle, daz sy daz getreude uszdreschen sullen unde in die stede closter einfuren, daz sie daz behalden muchten. Unde waz ich furder von Hussen unde Taborn gewar wurde, so wil ich euwer ersamkeyt ane bot- schafft bie tage unde bie nacht nicht laszin. — Ouch wullet wissen, daz alle die Bemischen hern zcu pfaffe Prokop in daz her zcum tage ryten, unde waz sy da zcu wege brengen, adir wie sie sich eynen werden adir betagen, daz kan ich nicht wissen, sundern wanne ich gentzlichs unde trefflich erfure, daz wil ich euwer ersamkeyt ouch wissin lassin. — 11
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162 696. 1430, Aug. 30 (Straubingen). Laurentius (von Ehrenberg) an den Rath von Görlitz: der König, die Fürsten und Stände haben (in Straubingen) beschlossen, am 1 Oct. mit aller Macht gegen die böhmischen Ketzer ins Feld zu rücken; darum soll man auch in Görlitz sich dazu rüsten, die Sache jedoch vor der Zeit nicht offenkundig werden lassen oc. (Scultetus II, 96 [ad ann. 1431].) Laurentius ad sen. Gorl. Ersame wolweisen liebe Herren. meine willige dinste bereit. Geruchit zu wissen uff sulch Briue, die ich uch hie von Strubingen gesant habe, Das mein allergn. H. der Röm. könig mit dem Marggrafen von Brandeburg, mit Hertzog Otten des Pholtzgraffen bruder bey Ryn, der sein macht hat, Herzog Hannsen, Herzog Heinrich, Hertzogen Wilhelm, Herzogen Ernst, Herzogen Albrecht zuvoran, mit dem Ertzbischoffe von Magde- burgk, mit dem Bischoffe von Breslaw, mit dem Bischoffe von Agria, mit Herren, Ritter, Knechten vnd Steten, die dese zeit bey sinen G. gewest sein, eigintlich uff ein gantz worhafftig ende Gote zu lobe, der cristenheit zu troste, beslossin hat, Das sie mit irem reysigen gezeug uff das allir sterckste so ir ein yder- man uffkomen mag vnd kan, vnd vs den Steten vnd Dörffern yden Vierden man vszzurichten, in dem Felde sein wellen, des suntags nehest noch sand Michelstag (1 Oct.) schirst zu kommende. So wil mein G. H. binnen 4 oder 5 tagen kein Noren- berg gewiszlich oc. Vnd ist also ouch mit in doran bleben, das man von allen orthen, vmb das Land zu Behmen leginde, zu zihen sol mit macht oc. So wil S. G. mit sinen eigen leibe mehte zihen, by in sterben vnd genesin. Vnd höre y anders nicht, noch sulcher beslissunge des Ratis, do wir bey gewest sein, das gestritten wird, Man möchte denn die Kätzer dozu nicht brengen. Dorumb lieben H. H. geruchit ewer ding in guter achte ouch zu haben uch doruff zu setzin vnd zu schickin, mit rey- sigen pherden, mit wagen oc. was sich dorzu geböerth. Wenn
162 696. 1430, Aug. 30 (Straubingen). Laurentius (von Ehrenberg) an den Rath von Görlitz: der König, die Fürsten und Stände haben (in Straubingen) beschlossen, am 1 Oct. mit aller Macht gegen die böhmischen Ketzer ins Feld zu rücken; darum soll man auch in Görlitz sich dazu rüsten, die Sache jedoch vor der Zeit nicht offenkundig werden lassen oc. (Scultetus II, 96 [ad ann. 1431].) Laurentius ad sen. Gorl. Ersame wolweisen liebe Herren. meine willige dinste bereit. Geruchit zu wissen uff sulch Briue, die ich uch hie von Strubingen gesant habe, Das mein allergn. H. der Röm. könig mit dem Marggrafen von Brandeburg, mit Hertzog Otten des Pholtzgraffen bruder bey Ryn, der sein macht hat, Herzog Hannsen, Herzog Heinrich, Hertzogen Wilhelm, Herzogen Ernst, Herzogen Albrecht zuvoran, mit dem Ertzbischoffe von Magde- burgk, mit dem Bischoffe von Breslaw, mit dem Bischoffe von Agria, mit Herren, Ritter, Knechten vnd Steten, die dese zeit bey sinen G. gewest sein, eigintlich uff ein gantz worhafftig ende Gote zu lobe, der cristenheit zu troste, beslossin hat, Das sie mit irem reysigen gezeug uff das allir sterckste so ir ein yder- man uffkomen mag vnd kan, vnd vs den Steten vnd Dörffern yden Vierden man vszzurichten, in dem Felde sein wellen, des suntags nehest noch sand Michelstag (1 Oct.) schirst zu kommende. So wil mein G. H. binnen 4 oder 5 tagen kein Noren- berg gewiszlich oc. Vnd ist also ouch mit in doran bleben, das man von allen orthen, vmb das Land zu Behmen leginde, zu zihen sol mit macht oc. So wil S. G. mit sinen eigen leibe mehte zihen, by in sterben vnd genesin. Vnd höre y anders nicht, noch sulcher beslissunge des Ratis, do wir bey gewest sein, das gestritten wird, Man möchte denn die Kätzer dozu nicht brengen. Dorumb lieben H. H. geruchit ewer ding in guter achte ouch zu haben uch doruff zu setzin vnd zu schickin, mit rey- sigen pherden, mit wagen oc. was sich dorzu geböerth. Wenn
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163 mein Herr wil, das ir ouch Mann vnd Stete mit vns im Lande, die Slesia, Lusitzer Land uff sein sollen. Wy wir vns aber mit den zögen holden sullen, vmb be- surgung der Ketzer in der Slesia der Possotken vmb vns ge- legen, das hat vnser G. H. vns noch nicht gesagit. Vnd alle die Freden mit in haben, dy sullen den Frede vffsagen, oder wil sy als kätzer haben. Hierumb liben Herren, bitte ich ewer W. sulche sachen in geheime weis niht offinbar zu machen, sunder in Ratisweiss zu holden: So lang biss das mir Gott zu uch geholfft oc. Vnd hoffe dos er vns jo zu Nurenberg ein gnediges ende ohne vor- zihen thun werden. Geschr. Eilende zu Strubingen an der Metenwochen an sand seligen vnd Meretag (s. a.). Ouch geruchit zu wissen, das der von Colditz vnser Foyt mit dem Bischoffe von Magdeburg geredt hot. So bin ich mit im by sinen G. gewest, als von der Rakely wegen, was sich do rede vorlouffin hot, das were zu lang zu schr. Wenn dos es doruff bleben ist, das der Bischoff durch seine Amechtlüthe mit in bestellin wil, do sy ein stehen mit uch sollen hobin biss her wedir von sulcher botschafft kumpt. So als mein H. in mit andern Fürsten zu der Cronung sendit Hertzog Witulden zu einem konige. Vnd dorumb lieben Herren, geruchet das sinem Houptman zu schreiben kein der Dome, daz vnser Foyt vnd ich ein sulchis mit sinen G. geredt habe, vnd das uwer W. ein stehen mit in leiden, noch der zukunfft des Bischoffs, 4 oder 6 wochen. Das selbe auch der Bischoff bestellen wil, als bald her von minem H. hen heym kumpt. 697. 1430, Sept. 3 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Rothenburg: der König sei am 25 Aug. nach Straubingen gekommen, und habe da mit den Fürsten und Herren einen Anschlag gegen die Hussiten verabredet oc. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 41.) Rotemburg. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewer weisheit zuuerschreiben von vnsers gnedigisten Herren.. des 11*
163 mein Herr wil, das ir ouch Mann vnd Stete mit vns im Lande, die Slesia, Lusitzer Land uff sein sollen. Wy wir vns aber mit den zögen holden sullen, vmb be- surgung der Ketzer in der Slesia der Possotken vmb vns ge- legen, das hat vnser G. H. vns noch nicht gesagit. Vnd alle die Freden mit in haben, dy sullen den Frede vffsagen, oder wil sy als kätzer haben. Hierumb liben Herren, bitte ich ewer W. sulche sachen in geheime weis niht offinbar zu machen, sunder in Ratisweiss zu holden: So lang biss das mir Gott zu uch geholfft oc. Vnd hoffe dos er vns jo zu Nurenberg ein gnediges ende ohne vor- zihen thun werden. Geschr. Eilende zu Strubingen an der Metenwochen an sand seligen vnd Meretag (s. a.). Ouch geruchit zu wissen, das der von Colditz vnser Foyt mit dem Bischoffe von Magdeburg geredt hot. So bin ich mit im by sinen G. gewest, als von der Rakely wegen, was sich do rede vorlouffin hot, das were zu lang zu schr. Wenn dos es doruff bleben ist, das der Bischoff durch seine Amechtlüthe mit in bestellin wil, do sy ein stehen mit uch sollen hobin biss her wedir von sulcher botschafft kumpt. So als mein H. in mit andern Fürsten zu der Cronung sendit Hertzog Witulden zu einem konige. Vnd dorumb lieben Herren, geruchet das sinem Houptman zu schreiben kein der Dome, daz vnser Foyt vnd ich ein sulchis mit sinen G. geredt habe, vnd das uwer W. ein stehen mit in leiden, noch der zukunfft des Bischoffs, 4 oder 6 wochen. Das selbe auch der Bischoff bestellen wil, als bald her von minem H. hen heym kumpt. 697. 1430, Sept. 3 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Rothenburg: der König sei am 25 Aug. nach Straubingen gekommen, und habe da mit den Fürsten und Herren einen Anschlag gegen die Hussiten verabredet oc. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 41.) Rotemburg. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewer weisheit zuuerschreiben von vnsers gnedigisten Herren.. des 11*
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164 R. oc. K. zukunft oc. das haben wir wol vernomen, vnd tun ewer frewntschaft zu wissen, daz sein küniglich gnade am frei- tag nach Bartholomei (25 Aug.) nehstuergangen gen Strawbingen komen vnd seyd da gewesen ist, vnd mit den Fürsten vnd Herren, die da bey seinen gnaden gewesen scyn, etwas anslags wider die vnglewbigen Hussen gemacht hat, als Ir an der ab- schrift seiner küniglichen mechtikeit brief, der vns auf gestern kam vnd die wir ewch bey vnser selbs botten gesandt haben, wol vernemen werdet. Darnach mugt Ir ewch wissen zu richten. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder dienst oc. Datum domi- nica die post Egidii. 698. 1430, Sept. 5 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die fränkischen Städte: theill ihnen ein Schreiben des Königs mit und fordert sie auf, am 10 Sept. zu ciner ge- meinsamen Berathung zusammen zu treten. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 42b.) Winsheim, Rotemburg, Dikelspuhel, Sweinfurt vnd Weissemburg cuilibet sic. L. Fr. Vns ist erst auf nechten aber ein brief von vnserm gnedigisten Herren.. dem R. oc. künig von Strawbingen komen vnd geantwurtt, der ewer weisheit, vns vnd andern stetten in Franken, ewern vnd vnsern guten frewnden, steet, des wir ewer frewntschaft vnuerczogenlich ein abschrift hierynnen verslossen schicken, ewch darnach wissen zu richten, als ewch das denn ein notdurft ist zu wissen. Vnd haben wir von vnsern freunden, die diezeit auch zu Strawbingen gewesen seyn, dabey vernomen, daz etwieuil meynung desselben briefs vnd auch die überschrift on ir wissen vnd zutun also furgenomen sey worden. Also haben wir vns vnterredt, daz vns gut vnd not dewcht, daz wir stette kurczlich bey einander weren vnd vns von den dingen wol mit einander vnterredten, vnd ob es ewer weisheit auch gefellich ist, so mugt Ir ewr erber Ratsbotschaft auf den nehsten sunn- tag (10 Sept.) zu nacht zu vns darumb schiken, so wellen wir vns des mornends am montag mit In vnd andern gern dauon vnterreden vnd besprechen als sich gebüren wirdt. Vnd des- gleichen haben wir den andern obgenanten stetten ouch also
164 R. oc. K. zukunft oc. das haben wir wol vernomen, vnd tun ewer frewntschaft zu wissen, daz sein küniglich gnade am frei- tag nach Bartholomei (25 Aug.) nehstuergangen gen Strawbingen komen vnd seyd da gewesen ist, vnd mit den Fürsten vnd Herren, die da bey seinen gnaden gewesen scyn, etwas anslags wider die vnglewbigen Hussen gemacht hat, als Ir an der ab- schrift seiner küniglichen mechtikeit brief, der vns auf gestern kam vnd die wir ewch bey vnser selbs botten gesandt haben, wol vernemen werdet. Darnach mugt Ir ewch wissen zu richten. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder dienst oc. Datum domi- nica die post Egidii. 698. 1430, Sept. 5 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die fränkischen Städte: theill ihnen ein Schreiben des Königs mit und fordert sie auf, am 10 Sept. zu ciner ge- meinsamen Berathung zusammen zu treten. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 42b.) Winsheim, Rotemburg, Dikelspuhel, Sweinfurt vnd Weissemburg cuilibet sic. L. Fr. Vns ist erst auf nechten aber ein brief von vnserm gnedigisten Herren.. dem R. oc. künig von Strawbingen komen vnd geantwurtt, der ewer weisheit, vns vnd andern stetten in Franken, ewern vnd vnsern guten frewnden, steet, des wir ewer frewntschaft vnuerczogenlich ein abschrift hierynnen verslossen schicken, ewch darnach wissen zu richten, als ewch das denn ein notdurft ist zu wissen. Vnd haben wir von vnsern freunden, die diezeit auch zu Strawbingen gewesen seyn, dabey vernomen, daz etwieuil meynung desselben briefs vnd auch die überschrift on ir wissen vnd zutun also furgenomen sey worden. Also haben wir vns vnterredt, daz vns gut vnd not dewcht, daz wir stette kurczlich bey einander weren vnd vns von den dingen wol mit einander vnterredten, vnd ob es ewer weisheit auch gefellich ist, so mugt Ir ewr erber Ratsbotschaft auf den nehsten sunn- tag (10 Sept.) zu nacht zu vns darumb schiken, so wellen wir vns des mornends am montag mit In vnd andern gern dauon vnterreden vnd besprechen als sich gebüren wirdt. Vnd des- gleichen haben wir den andern obgenanten stetten ouch also
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165 verschriben vnd abschrift gesandt. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (feria IIIa post Egidij). 699. 1430, Sept. 6 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die von Weinsheim: er werde sein Volk der Meinung des Königs gemäss ins Feld schicken, sie können, wenn sie wollen, die Ihrigen sich ihm anschliessen lassen. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 43.) Winsheim. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten hobt, ewer weisheit zuuerschreiben, wenn vnd wie wir die vnsern fertigen wellen, als vnser gnedigister Herre.. der Römisch oc. kunig begert hat volk zu schicken oc. das haben wir wol vernomen, vnd haben ewern botten in gut verhalten, daz wir ewch gern etwas eigentlichers geschriben hetten, so können wir aber noch niht anders erfaren, denn daz wir die vnsern nach des vorge- nant vnsers gnedigisten Herren des künigs briefs meynung kürtzlich meynen zu schicken. Ist das ewer frewntschaft ge- fellich, daz die ewern mit den vnsern vollreiten, so mugt Ir die ewern onuercziehen zu vns schiken, so wellen wir vnsern Hawbtleuten vmb ewern willen gern befelhen, den ewern für- drung zu tun vnd gütlich vor czu seyn. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum feria IIIIa ante Natiui- tatis marie virginis. 700. 1430, Sept. 7 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Stadt Weiden: er könne ihr die verlangte Hilfe nicht leisten, da er sich dem vom König und den Fürsten gefassten Anschlag gemäss verhalten müsse oc. (Nurnberger Missiv-Buch 1X, fol. 44b.) Dem Rate der Stat zu der Weyden. L. Fr. Als Ir vns von der samnung wegen der vngelew- bigen Hussen zu Beheim verschriben vnd gebetten habt, ewch
165 verschriben vnd abschrift gesandt. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (feria IIIa post Egidij). 699. 1430, Sept. 6 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die von Weinsheim: er werde sein Volk der Meinung des Königs gemäss ins Feld schicken, sie können, wenn sie wollen, die Ihrigen sich ihm anschliessen lassen. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 43.) Winsheim. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten hobt, ewer weisheit zuuerschreiben, wenn vnd wie wir die vnsern fertigen wellen, als vnser gnedigister Herre.. der Römisch oc. kunig begert hat volk zu schicken oc. das haben wir wol vernomen, vnd haben ewern botten in gut verhalten, daz wir ewch gern etwas eigentlichers geschriben hetten, so können wir aber noch niht anders erfaren, denn daz wir die vnsern nach des vorge- nant vnsers gnedigisten Herren des künigs briefs meynung kürtzlich meynen zu schicken. Ist das ewer frewntschaft ge- fellich, daz die ewern mit den vnsern vollreiten, so mugt Ir die ewern onuercziehen zu vns schiken, so wellen wir vnsern Hawbtleuten vmb ewern willen gern befelhen, den ewern für- drung zu tun vnd gütlich vor czu seyn. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum feria IIIIa ante Natiui- tatis marie virginis. 700. 1430, Sept. 7 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Stadt Weiden: er könne ihr die verlangte Hilfe nicht leisten, da er sich dem vom König und den Fürsten gefassten Anschlag gemäss verhalten müsse oc. (Nurnberger Missiv-Buch 1X, fol. 44b.) Dem Rate der Stat zu der Weyden. L. Fr. Als Ir vns von der samnung wegen der vngelew- bigen Hussen zu Beheim verschriben vnd gebetten habt, ewch
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166 ettlich Lewt zu hilff zuczuschiken oc., das haben wir wol ver- nomen. Vnd tun ewer frewntschaft zu wissen, als vnser gnedi- gister Herre der Römisch oc. künig zu Lande komen ist, daz da sein küniglich maiestat mit sampt ewer Herrschaft vnd andern vnsern gnedigen Herren.. den fürsten vnd Herren einen anslag wider dieselben Hussen gemacht vnd das mêniklich verkündt hat, dem wir vnsers teils also nachgeen. Vnd wir hoffen, sein küniglich gnade ewr Herrschaft vnd ander vnser Herren die Fürsten werden wol bedenken vnd zu rat werden, wenn vnd wo sollichs volks wider dieselben vnglewbigen Hussen allernotdürf- tigist sey vnd werde. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum in vigilia Natiuitatis marie virginis. 701. 1430, Sept. 8 (Straubingen). Herzog Johanu von Bayern an den Markgrafen Friedrich von Branden- burg: der König möge das für den Pilsner Kreis bestimmte Kriegsvolk lieber in die „Schlösser an den Gränzen vor dem Walde“ legen oc. (Hofler 1. c n. 30, ex Orig.) Vnsern fruntlichen dinste zuvor hochgeborner fürste lieber Oheim. Nach dem vnd die ketzer ytzund ir wesen hallten vmb Tachawe vnd den pilsnerkreiss geraumt haben vnd stets ein kuntschaft vber die andern komt, das siie heraus vermeinen zu ziehen, So were vnser meynung das vnser gnediger here der Romisch oc. kunig di tausend pferd die man in den pillsener- kreiss schicken sol, hievon liesse legen in die Sloss an den Grenzen vor dem walld, wann wir doch nit versteen, das die ketzzer in beheim ichts thun, So were es ewer vnsers vettern herzog Wilhelm vnd vnser grosse notdurft das wir vnnsere Sloss vor dem walld nit besezzen mogen on hilff, darvmb so bitten wir ewr liebe fruntlichen das ir an vnsers hern des kunigs gnad ansuchen wollet ob er die hieaussen vor den Walld in die Sloss legen wollte, dann wurden die ketzzer wider hinder sich vnd in den pillsner kreiss rücken vnd ziehen So riten sie dannoch wol hinein, alls ir das selbs wol versteet So hofften wir auch wenne sie hie aussen in den Slossen legern das dann die ketzer
166 ettlich Lewt zu hilff zuczuschiken oc., das haben wir wol ver- nomen. Vnd tun ewer frewntschaft zu wissen, als vnser gnedi- gister Herre der Römisch oc. künig zu Lande komen ist, daz da sein küniglich maiestat mit sampt ewer Herrschaft vnd andern vnsern gnedigen Herren.. den fürsten vnd Herren einen anslag wider dieselben Hussen gemacht vnd das mêniklich verkündt hat, dem wir vnsers teils also nachgeen. Vnd wir hoffen, sein küniglich gnade ewr Herrschaft vnd ander vnser Herren die Fürsten werden wol bedenken vnd zu rat werden, wenn vnd wo sollichs volks wider dieselben vnglewbigen Hussen allernotdürf- tigist sey vnd werde. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum in vigilia Natiuitatis marie virginis. 701. 1430, Sept. 8 (Straubingen). Herzog Johanu von Bayern an den Markgrafen Friedrich von Branden- burg: der König möge das für den Pilsner Kreis bestimmte Kriegsvolk lieber in die „Schlösser an den Gränzen vor dem Walde“ legen oc. (Hofler 1. c n. 30, ex Orig.) Vnsern fruntlichen dinste zuvor hochgeborner fürste lieber Oheim. Nach dem vnd die ketzer ytzund ir wesen hallten vmb Tachawe vnd den pilsnerkreiss geraumt haben vnd stets ein kuntschaft vber die andern komt, das siie heraus vermeinen zu ziehen, So were vnser meynung das vnser gnediger here der Romisch oc. kunig di tausend pferd die man in den pillsener- kreiss schicken sol, hievon liesse legen in die Sloss an den Grenzen vor dem walld, wann wir doch nit versteen, das die ketzzer in beheim ichts thun, So were es ewer vnsers vettern herzog Wilhelm vnd vnser grosse notdurft das wir vnnsere Sloss vor dem walld nit besezzen mogen on hilff, darvmb so bitten wir ewr liebe fruntlichen das ir an vnsers hern des kunigs gnad ansuchen wollet ob er die hieaussen vor den Walld in die Sloss legen wollte, dann wurden die ketzzer wider hinder sich vnd in den pillsner kreiss rücken vnd ziehen So riten sie dannoch wol hinein, alls ir das selbs wol versteet So hofften wir auch wenne sie hie aussen in den Slossen legern das dann die ketzer
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167 dester mynder herauszugen vnd das sie hieaussen dester mynder schaden thun wirrden, dann was darynn gesein moge das lasst vns wissen. Dat. Straubingen an vnnser lieben Frawentag nati- vitatis anno oc. XXXmo Johannes von gots gnaden Herzoge von Beiern. Dem hochgeborn fürsten vnnserm lieben Oheim Hern Fridrichen Marggraven zu brandenburg vnd burggraven zu Nuremberg. 702. 1430, Sept. 8 (Falkenberg). Der Abt von Waldsassen an den Rath von Eger: die Taborer unter „kněz Prokop“ liegen noch vor der Burg Libstein, und die vom Pilsner Kreise theidigen mit ihnen oc. (Orig, areh. civ. Egrae.) Unser gepet zuvor lieben herrn und frunde! Alz ir uns verschriben habt, wi Knisi Procop umb Luticz lige, ny ist uns Kuntschaft nechten von Tachaw kumen, und hat davon gar noch nicht gehört, denn si ligen noch vor dem Libenstein und eins teils umb die heide, und di von Pilssen und andern Herrn und der Dursko schullen sere mit in teidigen, oder waz si teidinge, des kun mer nicht gewissen, denn wir wellen von stundan unser kuntschaft wider ein hin gein Pehem tan und senden, und waz wir treffenlicher mere hören, daz wol wir uch an verzihen wissen lassen, und ab ir hört, daz si heraws zugen, daz lat uns auch wissen. Auch dank wir uch eur mue mit fleisse. Datum Walken- burg in die nativitatis beatæ Mariæ anno domini oc. XXX°. Bruder Niclas Abbt zu Waltsassen. Dem oc. purgermeister und Rat zu Eger oc.
167 dester mynder herauszugen vnd das sie hieaussen dester mynder schaden thun wirrden, dann was darynn gesein moge das lasst vns wissen. Dat. Straubingen an vnnser lieben Frawentag nati- vitatis anno oc. XXXmo Johannes von gots gnaden Herzoge von Beiern. Dem hochgeborn fürsten vnnserm lieben Oheim Hern Fridrichen Marggraven zu brandenburg vnd burggraven zu Nuremberg. 702. 1430, Sept. 8 (Falkenberg). Der Abt von Waldsassen an den Rath von Eger: die Taborer unter „kněz Prokop“ liegen noch vor der Burg Libstein, und die vom Pilsner Kreise theidigen mit ihnen oc. (Orig, areh. civ. Egrae.) Unser gepet zuvor lieben herrn und frunde! Alz ir uns verschriben habt, wi Knisi Procop umb Luticz lige, ny ist uns Kuntschaft nechten von Tachaw kumen, und hat davon gar noch nicht gehört, denn si ligen noch vor dem Libenstein und eins teils umb die heide, und di von Pilssen und andern Herrn und der Dursko schullen sere mit in teidigen, oder waz si teidinge, des kun mer nicht gewissen, denn wir wellen von stundan unser kuntschaft wider ein hin gein Pehem tan und senden, und waz wir treffenlicher mere hören, daz wol wir uch an verzihen wissen lassen, und ab ir hört, daz si heraws zugen, daz lat uns auch wissen. Auch dank wir uch eur mue mit fleisse. Datum Walken- burg in die nativitatis beatæ Mariæ anno domini oc. XXX°. Bruder Niclas Abbt zu Waltsassen. Dem oc. purgermeister und Rat zu Eger oc.
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168 703. 1430, Sept. 11 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: er werde dem vom Könige und den Fürsten gegen die Hussen gefassten Anschlag nachgehen, in der Hoffnung, dass dies das zweckmässigste sei. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 45.) Der Stat zu Eger. L. Fr. Als Ir vns von der Hussen gelegenheit verschriben habt, vnd besunder, wie sie vmb Luttitz ligen vnd zu besorgen sey, daz sie herawsz meynen zu ziehen oc., das haben wir wol vernomen. Vnd tun ewer weisheit zu wissen, daz vnser gnedi- gister Herre. der R. oc. k. zu Lande komen ist, daz da sein kuniglich maiestat mitsampt vnsern gnedigen Herren den Für- sten vnd Herren, die diezeit bey seinen küniglichen gnaden gewesen seyn, einen anslag volkes wider die Hussen zu schiken gemacht vnd mêniclich verkündt hat, dem wir vnsers teils nach- geen vnd vnser anczal also gesandt haben, vnd wir hoffen, der- selb vnser gnedigister Herre der R. oc. k. vnd ander vnser Herren die fürsten werden wol bedenken vnd für sich nemen, wenn vnd wo volkes wider dieselben vnglewbigen Hussen aller notdurftigist sey vnd werde. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum feria IIa post Natiuitatis M. V. 704. 1430, Sept. 12 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Oswald Ottlinger: er möge sich nicht anders- wohin anwerben lassen, da man bei dem neu gefassten Anschlag gegen die Hussiten seines Dienstes bedürfen könnte. (Nürnberger Missiv-Buch IN, fol. 46.) Oswalden Ottlinger. L. Oswald! Als Ir vns verschriben habt, wie an ewch ge- worben sey gen Beheim zu raisen, darynnen Ir vnser meynung begert zu vernemen oc., das haben wir wol vernomen. Vnd lassen ewch wissen, daz vnser gnedigister Herre. der R. oc.
168 703. 1430, Sept. 11 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: er werde dem vom Könige und den Fürsten gegen die Hussen gefassten Anschlag nachgehen, in der Hoffnung, dass dies das zweckmässigste sei. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 45.) Der Stat zu Eger. L. Fr. Als Ir vns von der Hussen gelegenheit verschriben habt, vnd besunder, wie sie vmb Luttitz ligen vnd zu besorgen sey, daz sie herawsz meynen zu ziehen oc., das haben wir wol vernomen. Vnd tun ewer weisheit zu wissen, daz vnser gnedi- gister Herre. der R. oc. k. zu Lande komen ist, daz da sein kuniglich maiestat mitsampt vnsern gnedigen Herren den Für- sten vnd Herren, die diezeit bey seinen küniglichen gnaden gewesen seyn, einen anslag volkes wider die Hussen zu schiken gemacht vnd mêniclich verkündt hat, dem wir vnsers teils nach- geen vnd vnser anczal also gesandt haben, vnd wir hoffen, der- selb vnser gnedigister Herre der R. oc. k. vnd ander vnser Herren die fürsten werden wol bedenken vnd für sich nemen, wenn vnd wo volkes wider dieselben vnglewbigen Hussen aller notdurftigist sey vnd werde. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum feria IIa post Natiuitatis M. V. 704. 1430, Sept. 12 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Oswald Ottlinger: er möge sich nicht anders- wohin anwerben lassen, da man bei dem neu gefassten Anschlag gegen die Hussiten seines Dienstes bedürfen könnte. (Nürnberger Missiv-Buch IN, fol. 46.) Oswalden Ottlinger. L. Oswald! Als Ir vns verschriben habt, wie an ewch ge- worben sey gen Beheim zu raisen, darynnen Ir vnser meynung begert zu vernemen oc., das haben wir wol vernomen. Vnd lassen ewch wissen, daz vnser gnedigister Herre. der R. oc.
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169 Kunig mit vnsern Herren den Fürsten vnd Herren, die diezeit bey seinen küniglichen gnaden gewesen seyn, eins anslags volke wider die Hussen zu schiken überkomen ist, dartzu wir vnserr antzal die vnsern gesandt haben. Darnach ist sein küniglich maiestat eins andern anslags überkomen, noch mer volks wider sie zu schiken, darczu wir, ob das vollgeet, ewr, in masse als wir ewch dann bestellt haben, vnd anderr der vnsern bedurfen werden. Vnd ist vnser meynung vnd begerung, daz Ir des also harren vnd warten süllet vnd andere gewerb in dem besten fug abslahet. Denn wo wir ewch Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra. 705. 1430, Sept. 16 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: König Sigmund sei am 13 Sept. in Nürnberg mit mehreren Fürsten und Herren eingezogen; Bitte um neuere Nachrichten über die Hussiten. (Nurnberger Missiv-Buch IX. fol. 48.) Eger. L. Fr. Als Ir vns aber verschriben habt von knysi Pro- cops vnd der andern Hussen Here gelegenheit, alsuil ewer weisheit auf dieselbe zeit küntlich gewesen ist oc., das haben wir wol vernomen, vnd danken des ewer weisheit mit fleisz. Vnd tun ewch zu wissen, daz vnser gnedigister Herre... der R. oc. künig am nehstuergangen mitwochen (13 Sept.) bey vns eyngetzogen ist, vnd seyn etwieuil vnserr Herren... der Für- sten vnd Herren, geistlicher vnd werntlicher bey seinen künig- lichen gnaden auch bey vns, als Ir das sust nu auch wol ver- nommen mugt haben. Vnd wir bitten ewer weisheit fleissig, was Ir hinfür der vorgenanten Hussen Lewffe vnd gelegenheit tref- fenlich vernemet, vns das auch furderlich in guter frewntschaft zuuerschreiben, als oc. Denn wo wir ewer ersamkeit oc. Datum sabato post exaltacionis sancte Crucis.
169 Kunig mit vnsern Herren den Fürsten vnd Herren, die diezeit bey seinen küniglichen gnaden gewesen seyn, eins anslags volke wider die Hussen zu schiken überkomen ist, dartzu wir vnserr antzal die vnsern gesandt haben. Darnach ist sein küniglich maiestat eins andern anslags überkomen, noch mer volks wider sie zu schiken, darczu wir, ob das vollgeet, ewr, in masse als wir ewch dann bestellt haben, vnd anderr der vnsern bedurfen werden. Vnd ist vnser meynung vnd begerung, daz Ir des also harren vnd warten süllet vnd andere gewerb in dem besten fug abslahet. Denn wo wir ewch Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra. 705. 1430, Sept. 16 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: König Sigmund sei am 13 Sept. in Nürnberg mit mehreren Fürsten und Herren eingezogen; Bitte um neuere Nachrichten über die Hussiten. (Nurnberger Missiv-Buch IX. fol. 48.) Eger. L. Fr. Als Ir vns aber verschriben habt von knysi Pro- cops vnd der andern Hussen Here gelegenheit, alsuil ewer weisheit auf dieselbe zeit küntlich gewesen ist oc., das haben wir wol vernomen, vnd danken des ewer weisheit mit fleisz. Vnd tun ewch zu wissen, daz vnser gnedigister Herre... der R. oc. künig am nehstuergangen mitwochen (13 Sept.) bey vns eyngetzogen ist, vnd seyn etwieuil vnserr Herren... der Für- sten vnd Herren, geistlicher vnd werntlicher bey seinen künig- lichen gnaden auch bey vns, als Ir das sust nu auch wol ver- nommen mugt haben. Vnd wir bitten ewer weisheit fleissig, was Ir hinfür der vorgenanten Hussen Lewffe vnd gelegenheit tref- fenlich vernemet, vns das auch furderlich in guter frewntschaft zuuerschreiben, als oc. Denn wo wir ewer ersamkeit oc. Datum sabato post exaltacionis sancte Crucis.
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170 706. 1430, Sept. 23 (Nürnberg). Derselbe an den Rath von Mainz: der König sei seit einigen Tagen in Nürnberg und mit ihm mehrere Reichsstände; von den Hussen wisse man nichts anderes, als dass sie in ihrem Lande seien. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 50.) Der Stat zu Meyncz. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewer weisheit zuuerschreiben, wo vnser gnedigister Herre .. der R. oc. k. zu finden sey oc., das haben wir wol vernomen. Vnd tun ewer weisheit zu wissen, das sein küniglich maiestat vor etlichen tagen zu vns komen vnd noch bey vns ist, vnd etlich vnser gnedig Herren.. die fürsten vnd Herren, geistlich vnd wernt- lich, vnd etlicher stette botten bey seinen küniglichen gnaden auch bey vns seyn. Vnd von den Hussen hören wir yeczunt anders niht, denn daz sie daheim in Irem Lande seyn. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum sabato post Mathej apostolj et ewangeliste. 707. 1430, Sept. 26 (Nürnberg). Derselbe an die von Regensburg: von dem grossen Anschlag gegen die Hussiten sei es abgekommen; wegen Hilfeleistung gegen dieselben habe der König einen Tag angesetzt 9c. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 50b.) Der Stat zu Regenspurg. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewer weisheit zu verschreiben von des grossen anslags wegen oc., das haben wir wol vernomen. Vnd alsuil wir verstanden haben, so ist der grosz anslag als den vierden manne VIII tag nach Michahelis schierist zu schickeu, zu diesen zeiten ab. Aber dabey hat vnser gnedigister Herre... der R. oc. K. einen an- dern anslag, ein Hilfe auf dieselbe zeit zu schicken vnd zu tun fürhande genomen, darumb vnser gnedig Herren .. die Fürsten
170 706. 1430, Sept. 23 (Nürnberg). Derselbe an den Rath von Mainz: der König sei seit einigen Tagen in Nürnberg und mit ihm mehrere Reichsstände; von den Hussen wisse man nichts anderes, als dass sie in ihrem Lande seien. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 50.) Der Stat zu Meyncz. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewer weisheit zuuerschreiben, wo vnser gnedigister Herre .. der R. oc. k. zu finden sey oc., das haben wir wol vernomen. Vnd tun ewer weisheit zu wissen, das sein küniglich maiestat vor etlichen tagen zu vns komen vnd noch bey vns ist, vnd etlich vnser gnedig Herren.. die fürsten vnd Herren, geistlich vnd wernt- lich, vnd etlicher stette botten bey seinen küniglichen gnaden auch bey vns seyn. Vnd von den Hussen hören wir yeczunt anders niht, denn daz sie daheim in Irem Lande seyn. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum sabato post Mathej apostolj et ewangeliste. 707. 1430, Sept. 26 (Nürnberg). Derselbe an die von Regensburg: von dem grossen Anschlag gegen die Hussiten sei es abgekommen; wegen Hilfeleistung gegen dieselben habe der König einen Tag angesetzt 9c. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 50b.) Der Stat zu Regenspurg. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewer weisheit zu verschreiben von des grossen anslags wegen oc., das haben wir wol vernomen. Vnd alsuil wir verstanden haben, so ist der grosz anslag als den vierden manne VIII tag nach Michahelis schierist zu schickeu, zu diesen zeiten ab. Aber dabey hat vnser gnedigister Herre... der R. oc. K. einen an- dern anslag, ein Hilfe auf dieselbe zeit zu schicken vnd zu tun fürhande genomen, darumb vnser gnedig Herren .. die Fürsten
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171 vnd Herren, die bey vns gewesen seyn, tröstlich zugesagt haben, Auch so hat derselb vnser gnedigister Herre... der R. oc. K. einen tag darnach geseczt, als ewr fürsichtikeit das vnd anders in den küniglichen briefen, die darumb awszgangen vnd die ewern ewch nu mugen komen seyn, oder noch komen werden, eygentlicher vernemen werdet, Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (feria III, ante Michahelis). 708. 1430, Sept. 27 (Nürnberg). K. Sigmund an den Rath von Frankfurt: es sei in Nürnberg beschlossen worden, an den Gränzen von Böhmen zu deren Schutze einen täglichen Krieg zu bestellen und am 25 November einen Reichstag in Nürnberg abzuhalten: da aber neue Warnungen anlangen, so fordert er auf, sich in Waffenbereitschaft zu setzen oc. (Aschbach, III, 417. Sigmund von Gotes gnaden oc. Lieben getruwen. Wir haben uch nest vnser zukunfft her gen dutschen landen vnd was wir zu Strubingen beslossen hatten, alles verkundigt vnd verschriben. Nu als wir herkommen sin vnd mit Rate ettlicher vnserer kurfürsten vnd viel anderer Fürsten, Herren vnd Stette furhand nemen, wie den ketzern zu widdersteen were, ward be- slossen, das wir die Grencz vor dem behemischen Walde, zu rings vmb Behem mit einem trefflichen ridenden zuge bestellen zu tegelichem Kriege vnd den kunftigen sommer mit macht zu felde widder die Ketzer ziehen solten. Vnd machten auch dar- uff einen gemeynen tag uff sant Kathrinentag nestkunftig her gein Nuremberg zu kommen vnd solichs zugs genzlich eins zu werden. vnd als wir nu fürsten, Herren vnd Ritterschaft iglichen sin anczal angeslagen vnd die brief überal gefertigt hetten, usz- genommen den Stetten, den wir noch hinfür ir anzal zu kunden meynen, so quam vns zwivache ware vnd gewisse botschaft vnd warnunge, wie die ketzere mit allen iren Heren zusamen rücken, vnd sich auch von Behem vnd Merern allenthalb mechtiglich samelten vnd meynten also ane zwifel herusz gein deutschen landen zu ziehen vnd vmb sant Gallentag hie vorn im Lande
171 vnd Herren, die bey vns gewesen seyn, tröstlich zugesagt haben, Auch so hat derselb vnser gnedigister Herre... der R. oc. K. einen tag darnach geseczt, als ewr fürsichtikeit das vnd anders in den küniglichen briefen, die darumb awszgangen vnd die ewern ewch nu mugen komen seyn, oder noch komen werden, eygentlicher vernemen werdet, Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (feria III, ante Michahelis). 708. 1430, Sept. 27 (Nürnberg). K. Sigmund an den Rath von Frankfurt: es sei in Nürnberg beschlossen worden, an den Gränzen von Böhmen zu deren Schutze einen täglichen Krieg zu bestellen und am 25 November einen Reichstag in Nürnberg abzuhalten: da aber neue Warnungen anlangen, so fordert er auf, sich in Waffenbereitschaft zu setzen oc. (Aschbach, III, 417. Sigmund von Gotes gnaden oc. Lieben getruwen. Wir haben uch nest vnser zukunfft her gen dutschen landen vnd was wir zu Strubingen beslossen hatten, alles verkundigt vnd verschriben. Nu als wir herkommen sin vnd mit Rate ettlicher vnserer kurfürsten vnd viel anderer Fürsten, Herren vnd Stette furhand nemen, wie den ketzern zu widdersteen were, ward be- slossen, das wir die Grencz vor dem behemischen Walde, zu rings vmb Behem mit einem trefflichen ridenden zuge bestellen zu tegelichem Kriege vnd den kunftigen sommer mit macht zu felde widder die Ketzer ziehen solten. Vnd machten auch dar- uff einen gemeynen tag uff sant Kathrinentag nestkunftig her gein Nuremberg zu kommen vnd solichs zugs genzlich eins zu werden. vnd als wir nu fürsten, Herren vnd Ritterschaft iglichen sin anczal angeslagen vnd die brief überal gefertigt hetten, usz- genommen den Stetten, den wir noch hinfür ir anzal zu kunden meynen, so quam vns zwivache ware vnd gewisse botschaft vnd warnunge, wie die ketzere mit allen iren Heren zusamen rücken, vnd sich auch von Behem vnd Merern allenthalb mechtiglich samelten vnd meynten also ane zwifel herusz gein deutschen landen zu ziehen vnd vmb sant Gallentag hie vorn im Lande
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172 zu seyn. Nu haben wir für vns genommen mit Rate vnserer fürsten, Herren vnd Stete, das wir yn irs frevels widersteen wollen mit der hilff gotes vnd aller frommen christen als billich ist. Darumb begeren wir von uch mit flisze, ermanen uch auch solicher pflicht, da midde ir dem almechtigen got, der heilgen christenheit, dem glauben, vns vnd dem Riche pflichtig siit vnd gebieten uch auch von Rom. königl. macht ernstlich vnd vestig- lich mit diesem briefe das ir uch mit uwer macht zu rosz vnd zu fusz vnd anderm ding so ir am aller stercksten mogt zu richtet vnd vff den egen. S. Gallentag bereit siit, obe sie her- uszquemen vnd wen wir uch zum andern mole schriben werden, das ir dan ane alles verziehen in das felt, das uch dan benennet wirt, zu rücken, den fynden zu widersteen vnd sie mit der hilff gotes zu bestryten, als wir dan allermeniglichen des iglichen auch geboten haben. Wir wollen auch vnd gebieten uch als vor, das ir uff den egen. S. Kathrinentag uwer frunde mit voller macht von des zugs vnd anderer des Richs sachen wegen by vns allhie zn Nuremberg habet, den sachen nachzugen vnd was beslossen wart uffzunemen vnd genzlich ane widder hinter sich zu brengen zu folgen als notturft sin wirdet: daran tut ir got, der cristenheit vnd vns soliche dinste, die wir gein uch allerziit gnediglichen irkennen wollen. Geben zu Nüremberg am nesten Mitwoch vor S. Michelstag vnss. Riche des Unger. oc. im XLIII, des Rom. im XXI vnd des Behem. im XI Jaren. Ad mandat. Dom. Regis Caspar Slick. Den Burgermeistern und Reten der Stett Franckenfurd vnd allen andern Stetten in der Wetteraw gelegen vnsern vnd des Richs lieben getruen. 709. 1430, Oct. 10 (Breslau). Die Breslauer erbitten sich von den Liegnitzern Hilfe zur Belagerung von Nimptsch. (Grünhagen 1. c. n. 129 [aus d. Orig.].) Unsirn fruntlichen grus zuvor. Liebir her houptman vnd liebin frunde. Wir haben vnsern reissigen geczug ken Strelin
172 zu seyn. Nu haben wir für vns genommen mit Rate vnserer fürsten, Herren vnd Stete, das wir yn irs frevels widersteen wollen mit der hilff gotes vnd aller frommen christen als billich ist. Darumb begeren wir von uch mit flisze, ermanen uch auch solicher pflicht, da midde ir dem almechtigen got, der heilgen christenheit, dem glauben, vns vnd dem Riche pflichtig siit vnd gebieten uch auch von Rom. königl. macht ernstlich vnd vestig- lich mit diesem briefe das ir uch mit uwer macht zu rosz vnd zu fusz vnd anderm ding so ir am aller stercksten mogt zu richtet vnd vff den egen. S. Gallentag bereit siit, obe sie her- uszquemen vnd wen wir uch zum andern mole schriben werden, das ir dan ane alles verziehen in das felt, das uch dan benennet wirt, zu rücken, den fynden zu widersteen vnd sie mit der hilff gotes zu bestryten, als wir dan allermeniglichen des iglichen auch geboten haben. Wir wollen auch vnd gebieten uch als vor, das ir uff den egen. S. Kathrinentag uwer frunde mit voller macht von des zugs vnd anderer des Richs sachen wegen by vns allhie zn Nuremberg habet, den sachen nachzugen vnd was beslossen wart uffzunemen vnd genzlich ane widder hinter sich zu brengen zu folgen als notturft sin wirdet: daran tut ir got, der cristenheit vnd vns soliche dinste, die wir gein uch allerziit gnediglichen irkennen wollen. Geben zu Nüremberg am nesten Mitwoch vor S. Michelstag vnss. Riche des Unger. oc. im XLIII, des Rom. im XXI vnd des Behem. im XI Jaren. Ad mandat. Dom. Regis Caspar Slick. Den Burgermeistern und Reten der Stett Franckenfurd vnd allen andern Stetten in der Wetteraw gelegen vnsern vnd des Richs lieben getruen. 709. 1430, Oct. 10 (Breslau). Die Breslauer erbitten sich von den Liegnitzern Hilfe zur Belagerung von Nimptsch. (Grünhagen 1. c. n. 129 [aus d. Orig.].) Unsirn fruntlichen grus zuvor. Liebir her houptman vnd liebin frunde. Wir haben vnsern reissigen geczug ken Strelin
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173 in die stat gelegit ken den ketczern, die uff Nymptsch legen vnd meinen einen reytenden krig mit in eine czeit anczuslahen vnd czuhalden durch der lande bestes vnd beschirmunge willen, vns allen vnd euch zugute vnd zufromen, vnd dovon so bitten wir euch fruntlichen vns hundert pferde gutes vnd tochtiges folkes zu hulffe zusenden vnd ouch ewern herren herczoge Ludwig zu bitten, das vns seine gnade ouch hundert pferde reissiges folkes zuhulffe senden vnd leyen welle, uff das wir den bosen ketczern dester bas mochten widerstehen vnd die lande vor in geschutczen vnd begeren des wider ewer vor- schreben antwort. Geben des dinstagis noch Dyonisii. Ratmanne der Stat Breslaw. Dem erbern vnd woltochtigen Petir Schiraw houptman czu Legnicz vnd den erbern vnd weysen.. ratmannen doselbist vnsern lieben frunden. 710. 1430, Oct. 30 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an seine in Eger lagernden Feldhauptleute: Ver- haltungsbefehle bei bevorstehenden Kriegsunternehmungen. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 59b.) Hartmann Rindsmawl, Weygeln Strobel vnd Petern Heydenaber, vnsern Hawbtl. zu Eger. Vnser frewntschaft beuor. Wir lassen ewch wissen, daz vnserm gnedigisten Herren. Dem R. oc. k. botschaft komen ist, wie die Hussen mit einem söllichen zewg vber walt ziehen auf vnsern Herren Herczog Johansen oder daselbstumb, darczu sein küniglich gnade mit vnserr Herren. der Fürsten vnd anderr Hilff getrawen zu tun, das zu vntersteen. Vnd darauf seyn wir angelangt vnsers greysigen zewgs noch mer dartzu zu leihen vnd zu schicken, als auch wir tun wellen, vnd wirdt Herr Wernher von Parsperg derselb der vnsern ein Hawbtman seyn. Darumb ist vnser meynung vnd befelhen ewch, seyn die Hussen also über walt vnd noch herawszen, daz Ir denn mit vnserm zewg den Ir bey ewch habt vnuerczogenlich reitet zu vnserm zewg gen kamb, gen Nappurg oder daselbst vmb, als Ir denn wol erfaren werdet, wo der Fursten vnd Herren vnd
173 in die stat gelegit ken den ketczern, die uff Nymptsch legen vnd meinen einen reytenden krig mit in eine czeit anczuslahen vnd czuhalden durch der lande bestes vnd beschirmunge willen, vns allen vnd euch zugute vnd zufromen, vnd dovon so bitten wir euch fruntlichen vns hundert pferde gutes vnd tochtiges folkes zu hulffe zusenden vnd ouch ewern herren herczoge Ludwig zu bitten, das vns seine gnade ouch hundert pferde reissiges folkes zuhulffe senden vnd leyen welle, uff das wir den bosen ketczern dester bas mochten widerstehen vnd die lande vor in geschutczen vnd begeren des wider ewer vor- schreben antwort. Geben des dinstagis noch Dyonisii. Ratmanne der Stat Breslaw. Dem erbern vnd woltochtigen Petir Schiraw houptman czu Legnicz vnd den erbern vnd weysen.. ratmannen doselbist vnsern lieben frunden. 710. 1430, Oct. 30 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an seine in Eger lagernden Feldhauptleute: Ver- haltungsbefehle bei bevorstehenden Kriegsunternehmungen. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 59b.) Hartmann Rindsmawl, Weygeln Strobel vnd Petern Heydenaber, vnsern Hawbtl. zu Eger. Vnser frewntschaft beuor. Wir lassen ewch wissen, daz vnserm gnedigisten Herren. Dem R. oc. k. botschaft komen ist, wie die Hussen mit einem söllichen zewg vber walt ziehen auf vnsern Herren Herczog Johansen oder daselbstumb, darczu sein küniglich gnade mit vnserr Herren. der Fürsten vnd anderr Hilff getrawen zu tun, das zu vntersteen. Vnd darauf seyn wir angelangt vnsers greysigen zewgs noch mer dartzu zu leihen vnd zu schicken, als auch wir tun wellen, vnd wirdt Herr Wernher von Parsperg derselb der vnsern ein Hawbtman seyn. Darumb ist vnser meynung vnd befelhen ewch, seyn die Hussen also über walt vnd noch herawszen, daz Ir denn mit vnserm zewg den Ir bey ewch habt vnuerczogenlich reitet zu vnserm zewg gen kamb, gen Nappurg oder daselbst vmb, als Ir denn wol erfaren werdet, wo der Fursten vnd Herren vnd
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174 vnd auch vnser zewg seyn wirdt, vnd da mit sampt den vnsern vnd andern helffet tun, als sichs gebüren vnd machen wirdt, Wêr aber, daz Ir eygenlich west vnd erfüret, daz die Hussen niht herawsz vber walt oder wider hinter sich hineyn geruckt weren, so beleibt zu Eger in masz als vor. Wurd es sich auch machen, daz Herr Wernher mit vnserm zewg, den er yecz awsz- fürt, wider herheim reiten wurden, daz Ir denn mit vnserm zewg, den Ir yecz bey ewch habt, wider gen Eger reitet als vor. Daran tut ir vnsern willen. Datum sub sigillo Vlrici Haller magistri ciuium feria IIa ante Omnium sanctorum. 711. 1430, Nov. 13 (Leipzig). Heinrich von Plauen, Albrecht von Kolditz und Hans von Polenz an die Stadt Görlitz: setzen einen Tag nach Budissin auf den 19 Nov. fest, wo einem königlichen Auftrag gemäss verhandelt werden soll. (Scultetus II, 91b [ann. 1430].) Henrich Burggraue zu Missen oc. Albrecht von Colditz oc., Hans von Polentzke oc. Den Gestrengen vnd Ersamen Weisen Landmannen vnd Rathmannen der Stat zu Gorlitz vn- sern guten freunden oc. Wann vns vnser allirgnedigister libir Herre Der Rö- mische oc. konig zu euch schicket, etzliche seiner G. meynunge an euch zu brengen, Als ir von ewerm Statschreiber wol mögit vornommin habin. Davon so bitten wir euch, das ir auff den nest kommenden Sontag mit ewir gantzen macht zu Budissin sein, vnd dy auss- getriben von Luban, wo ir die wisset adir erfaren mögit, vor- boten vnd auch mit euch brengen wollet. So wollen wir auff den genanten Sontag dehin gein Budissin zu euch kommen, vnd auff den Montag nest darnach, mit euch vnd andern zu den Teidigen greiffen oc. Gebin zu Liptzk am nasten Montag nach Martini.
174 vnd auch vnser zewg seyn wirdt, vnd da mit sampt den vnsern vnd andern helffet tun, als sichs gebüren vnd machen wirdt, Wêr aber, daz Ir eygenlich west vnd erfüret, daz die Hussen niht herawsz vber walt oder wider hinter sich hineyn geruckt weren, so beleibt zu Eger in masz als vor. Wurd es sich auch machen, daz Herr Wernher mit vnserm zewg, den er yecz awsz- fürt, wider herheim reiten wurden, daz Ir denn mit vnserm zewg, den Ir yecz bey ewch habt, wider gen Eger reitet als vor. Daran tut ir vnsern willen. Datum sub sigillo Vlrici Haller magistri ciuium feria IIa ante Omnium sanctorum. 711. 1430, Nov. 13 (Leipzig). Heinrich von Plauen, Albrecht von Kolditz und Hans von Polenz an die Stadt Görlitz: setzen einen Tag nach Budissin auf den 19 Nov. fest, wo einem königlichen Auftrag gemäss verhandelt werden soll. (Scultetus II, 91b [ann. 1430].) Henrich Burggraue zu Missen oc. Albrecht von Colditz oc., Hans von Polentzke oc. Den Gestrengen vnd Ersamen Weisen Landmannen vnd Rathmannen der Stat zu Gorlitz vn- sern guten freunden oc. Wann vns vnser allirgnedigister libir Herre Der Rö- mische oc. konig zu euch schicket, etzliche seiner G. meynunge an euch zu brengen, Als ir von ewerm Statschreiber wol mögit vornommin habin. Davon so bitten wir euch, das ir auff den nest kommenden Sontag mit ewir gantzen macht zu Budissin sein, vnd dy auss- getriben von Luban, wo ir die wisset adir erfaren mögit, vor- boten vnd auch mit euch brengen wollet. So wollen wir auff den genanten Sontag dehin gein Budissin zu euch kommen, vnd auff den Montag nest darnach, mit euch vnd andern zu den Teidigen greiffen oc. Gebin zu Liptzk am nasten Montag nach Martini.
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175 712. 1430, Nov. 28 (auf dem Felde bei Namslau). Die Taboriten-Feldherren an die Stadt zu Namslau: laden sie ein zu einer Unterredung über die Ursachen des von ihnen geführten Krieges und zu friedlicher Unterhandlung. (Scultetus II, 91 [ad ann. 1430].) Nos Jacobus de Brziezowicz capitaneus, Sigismundus dei gratia princeps Lytwanie, dominus in Hluuitz, dominus Proco- pius, domini, milites, clientes et seniores belli exercituum Tabo- ritarum in campis pro nomine dei laborantes: prudentibus ma- gistro civium, consulibus et toti communitati civitatis Namslavie. Salutem vestram videre cupientes, miramur hic, quod damna ista quæ fiunt vobis et communitati circumjacenti indurato animo non curatis perscrutari, quare ista damna et desolationes vobis a nobis fiant. Sciatis, quia nos de vestris damnis dolemus, in quibus vobismet ipsi non vultis compati et circumjacenti com- munitati. Optantes vestrum bonum, desideramus vobiscum con- venire equitando, ut vobis notificaremus, propter quas causas vos et vestros, licet cum misericordia, desolamus. Ad id con- venticulum quotquot vobis videretur treugare et certificare ad nos venire equitando et redire volentes. Sin autem nolueritis facere, tunc augmentabuntur vobis talia damna oc. Datum in campis prope Namslaw, fer. III post festum b. Katharinæ anno oc. XXX°, nostro sub sigillo communi. 713. 1430, Dec. 7 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Peter Volkamer: er möge der Herzoge von Sachsen Begehren einer Hilfe gegen die Hussiten bei dem Könige zu för- dern suchen. (Nürnberger Missiv-Buch IX, fol. 74b.) Peter Volkmer vnserm oc. Lieber Peter! Vns ist ein brief kommen von vnsern gne- digen Herren.. den Herczogen von Sachsen, darynn sie vns
175 712. 1430, Nov. 28 (auf dem Felde bei Namslau). Die Taboriten-Feldherren an die Stadt zu Namslau: laden sie ein zu einer Unterredung über die Ursachen des von ihnen geführten Krieges und zu friedlicher Unterhandlung. (Scultetus II, 91 [ad ann. 1430].) Nos Jacobus de Brziezowicz capitaneus, Sigismundus dei gratia princeps Lytwanie, dominus in Hluuitz, dominus Proco- pius, domini, milites, clientes et seniores belli exercituum Tabo- ritarum in campis pro nomine dei laborantes: prudentibus ma- gistro civium, consulibus et toti communitati civitatis Namslavie. Salutem vestram videre cupientes, miramur hic, quod damna ista quæ fiunt vobis et communitati circumjacenti indurato animo non curatis perscrutari, quare ista damna et desolationes vobis a nobis fiant. Sciatis, quia nos de vestris damnis dolemus, in quibus vobismet ipsi non vultis compati et circumjacenti com- munitati. Optantes vestrum bonum, desideramus vobiscum con- venire equitando, ut vobis notificaremus, propter quas causas vos et vestros, licet cum misericordia, desolamus. Ad id con- venticulum quotquot vobis videretur treugare et certificare ad nos venire equitando et redire volentes. Sin autem nolueritis facere, tunc augmentabuntur vobis talia damna oc. Datum in campis prope Namslaw, fer. III post festum b. Katharinæ anno oc. XXX°, nostro sub sigillo communi. 713. 1430, Dec. 7 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Peter Volkamer: er möge der Herzoge von Sachsen Begehren einer Hilfe gegen die Hussiten bei dem Könige zu för- dern suchen. (Nürnberger Missiv-Buch IX, fol. 74b.) Peter Volkmer vnserm oc. Lieber Peter! Vns ist ein brief kommen von vnsern gne- digen Herren.. den Herczogen von Sachsen, darynn sie vns
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176 von überziehung wegen der Hussen verschriben haben, als du an der eyngeslossen abschrift Irs briefs eygentlicher venemen wirst. Nu haben dieselben vnser Herren von Sachsen vnsern gnedigen Herren den kurfursten darumb auch geschriben, darauf vnser Herre von Meyncz vnserm gnedigisten Herren dem Römischen oc. K. bey disem vnserm diener darumb schreibt vnd söllicher brief abschrift schikt, dem bis fürderlich, daz er mit demselben brief schier fürkommen mug. Vnd tw denn vnsers Herren des künigs gnaden von der vorgenanten schrift, die vns darumb beschehen ist, auch zu wissen, alsuil dich gut vnd not dunken wirdt, vnd wes dich not dunk, vns widerumb zu schreiben. Das tw auch. Datum sub sigillo Vlrici Grunthere magistri ciuium feria Vs vigilia conceptionis marie virginis. 714. 1430, Dec. 7 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Herzoge von Sachsen: er habe ihr Schreiben um Hilfe gegen die Hussen an den König befördert und hofft guten Erfolg. (Nürnberger Missiv-Buch IX, fol. 75.) Hern Fridrichen vnd Hern Sigmunden, Herczogen zu Sachsen, Lantgrafen in Döringen vnd Marggrafen zu Meichsen, vnsern gnedigen Herren. Gnediger Herre! Als ewr Durchl. vns verschriben hat von vbercziehung wegen, so die Hussen ewern gnaden vnd den ewern meynen zu tun, des Ir merklich warnung habt, darauf ewr für- stenlich gnade an vns begert, vnserm gnedigisten Herren .. dem Römischen oc. künig das also fürtzubringen oc., das haben wir wol vernomen. Nu ist der vorgenant vnser gnedigister Herre.. der R. oc. k. auf dieselbe zeit niht bey vns; doch vernemen vnd hoffen wir niht anders, denn daz sein küniglich gnade kürcz- lich komen werde. Auch haben wir verstanden, daz vnser gne- diger Herre von Meynz söllich schrifte, die ewr gnade seinr Hoch. vnd andern gnedigen Herren den kurfürsten darumb getan hab, dem obgenant vnserm gnedigisten Herren.. dem R. oc. k. von stund gesandt vnd selbs darczu auch geschriben hab als sich darczu gebüre. So haben wir bestellt, daz ewr gnaden
176 von überziehung wegen der Hussen verschriben haben, als du an der eyngeslossen abschrift Irs briefs eygentlicher venemen wirst. Nu haben dieselben vnser Herren von Sachsen vnsern gnedigen Herren den kurfursten darumb auch geschriben, darauf vnser Herre von Meyncz vnserm gnedigisten Herren dem Römischen oc. K. bey disem vnserm diener darumb schreibt vnd söllicher brief abschrift schikt, dem bis fürderlich, daz er mit demselben brief schier fürkommen mug. Vnd tw denn vnsers Herren des künigs gnaden von der vorgenanten schrift, die vns darumb beschehen ist, auch zu wissen, alsuil dich gut vnd not dunken wirdt, vnd wes dich not dunk, vns widerumb zu schreiben. Das tw auch. Datum sub sigillo Vlrici Grunthere magistri ciuium feria Vs vigilia conceptionis marie virginis. 714. 1430, Dec. 7 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Herzoge von Sachsen: er habe ihr Schreiben um Hilfe gegen die Hussen an den König befördert und hofft guten Erfolg. (Nürnberger Missiv-Buch IX, fol. 75.) Hern Fridrichen vnd Hern Sigmunden, Herczogen zu Sachsen, Lantgrafen in Döringen vnd Marggrafen zu Meichsen, vnsern gnedigen Herren. Gnediger Herre! Als ewr Durchl. vns verschriben hat von vbercziehung wegen, so die Hussen ewern gnaden vnd den ewern meynen zu tun, des Ir merklich warnung habt, darauf ewr für- stenlich gnade an vns begert, vnserm gnedigisten Herren .. dem Römischen oc. künig das also fürtzubringen oc., das haben wir wol vernomen. Nu ist der vorgenant vnser gnedigister Herre.. der R. oc. k. auf dieselbe zeit niht bey vns; doch vernemen vnd hoffen wir niht anders, denn daz sein küniglich gnade kürcz- lich komen werde. Auch haben wir verstanden, daz vnser gne- diger Herre von Meynz söllich schrifte, die ewr gnade seinr Hoch. vnd andern gnedigen Herren den kurfürsten darumb getan hab, dem obgenant vnserm gnedigisten Herren.. dem R. oc. k. von stund gesandt vnd selbs darczu auch geschriben hab als sich darczu gebüre. So haben wir bestellt, daz ewr gnaden
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177 schrift vns darumb getan demselben vnserm gnedigisten Herren dem K. auch fürbracht werden sol. Vnd wir hoffen, sein künig- lich gnade vnd ander vnser Herren. die kurfürsten vnd Für- sten werden söllich sache fürhand nemen vnd darczu tun nach notdurft. Auch haben wir den anslag vnsers zewgs, als hewr verlassen ward, vor etwieuil zeiten awszgesandt, die noch allweg zu Eger ligen. Denn wo wir ewer durchl. dienst vnd wolge- fallen oc. Scriptum ut supra. 715. 1430, Dec. 22 (Budissin). Der Rath von Budissin an den von Zittau: über die von ihnen wie auch in Sachsen verlangte Hilfe gegen die Hussiten. (Orlg. in collectan. Scult. n. 210.) Vnsere fruntliche willige dinste zcuuor Gestrengen Er- samen vnd weysin herren besundere gunstige libin frunde, Als Ir vns vormols vnd nu abir geschrebin had, vormanende, bie uch vnsser anczal der lute zcu legin, als das vnssers allir- gnedigisten herrnn des koniges Rette, von sinir gnaden enphe- lunge sulden geschickit vssgetragin vnd gelossin habin oc., wist Ir wol das is alzo bestalt vnd geordent ist, das wir vnsser anczal An die von der lobaw legin solden, mit den wir vns vmb vnsser anczal en zcu willin vortragin habin, vnd an vns nicht broch ist, wenn dy manne hy vns Im lande ire anczal by euch legin vnd bestellin sullin, den moget Ir darumb schribin Vnd dorumb Betin wir uwir gestrenge Ersame weysheyt, mit besunderim dinstlichim flyesse uch zcu irfarin, vns eigintlichin schribin wullit, ab ir denn icht von den weysin thaborn vornemit wo sy sich hin kerin, adir vorsacz zcu czihin willin hettin, das Ir vns das bie tage ader nachte ylinde wissin lossit, wenne wir denne an dy Irlauchtin hochgebornne furstin vnd herrin dy herczogin zcu Sachsin Vnd der wolgebornnen Burcgreffin zcu myssin vnd an den gestrengin woltuchtigin hansse von polenczke geschrebin vormant vnd gebettin haben vmb hulffe vnd rettunge, mit des almechtigen gotes vnd irer holffe, dorobir ere vnd fromen nemen mogin, das wir vns denne nach euwir schrifft an sy zcu senden, 12
177 schrift vns darumb getan demselben vnserm gnedigisten Herren dem K. auch fürbracht werden sol. Vnd wir hoffen, sein künig- lich gnade vnd ander vnser Herren. die kurfürsten vnd Für- sten werden söllich sache fürhand nemen vnd darczu tun nach notdurft. Auch haben wir den anslag vnsers zewgs, als hewr verlassen ward, vor etwieuil zeiten awszgesandt, die noch allweg zu Eger ligen. Denn wo wir ewer durchl. dienst vnd wolge- fallen oc. Scriptum ut supra. 715. 1430, Dec. 22 (Budissin). Der Rath von Budissin an den von Zittau: über die von ihnen wie auch in Sachsen verlangte Hilfe gegen die Hussiten. (Orlg. in collectan. Scult. n. 210.) Vnsere fruntliche willige dinste zcuuor Gestrengen Er- samen vnd weysin herren besundere gunstige libin frunde, Als Ir vns vormols vnd nu abir geschrebin had, vormanende, bie uch vnsser anczal der lute zcu legin, als das vnssers allir- gnedigisten herrnn des koniges Rette, von sinir gnaden enphe- lunge sulden geschickit vssgetragin vnd gelossin habin oc., wist Ir wol das is alzo bestalt vnd geordent ist, das wir vnsser anczal An die von der lobaw legin solden, mit den wir vns vmb vnsser anczal en zcu willin vortragin habin, vnd an vns nicht broch ist, wenn dy manne hy vns Im lande ire anczal by euch legin vnd bestellin sullin, den moget Ir darumb schribin Vnd dorumb Betin wir uwir gestrenge Ersame weysheyt, mit besunderim dinstlichim flyesse uch zcu irfarin, vns eigintlichin schribin wullit, ab ir denn icht von den weysin thaborn vornemit wo sy sich hin kerin, adir vorsacz zcu czihin willin hettin, das Ir vns das bie tage ader nachte ylinde wissin lossit, wenne wir denne an dy Irlauchtin hochgebornne furstin vnd herrin dy herczogin zcu Sachsin Vnd der wolgebornnen Burcgreffin zcu myssin vnd an den gestrengin woltuchtigin hansse von polenczke geschrebin vormant vnd gebettin haben vmb hulffe vnd rettunge, mit des almechtigen gotes vnd irer holffe, dorobir ere vnd fromen nemen mogin, das wir vns denne nach euwir schrifft an sy zcu senden, 12
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178 sunder gerichten mogen. Gegeben am fritage nach senthe Tho- mis tage des heiligin czwelffbotin vnter der Stad Secret. Burgermeyster Rathmann der Stad Budissin. Den Gestrengin Ersamen vnd weysin lantmann Burgermeyster vnd Rathmannen des landes vnd stad Sittaw vnserin gunstigin gutin frunden. 716. 1430, Dec. 23 (s. 1.) Ulrich von Biberstein an die von Görlitz: Kriegsnachrichten: die Waisen haben Reichenau eingenommen 9c. (Scultetus II, 108 [ad ann. 1432].) Vlrich von Bebirstein: an Land vnd Stat Gorlitz. oc. geschriben habt, was ich zeytunge wüste oc. Thue ich uch wissen das dy Wesin mit macht gestern Herobir gezogin sint, vnd hobin gelegin zu Reichenaw, zu Terchaw vnd in andern vmb- ligenden dörffern. Vnd haben die kirche zu Reichenaw gewunnen vnd die lewte weggefürt, vnd sint hewtin vffgebrochin. Als hoben sy myne Werthleute zu Hirszfelde gelossen oc. Scapow vnd Chirnhause dy hattin sy gestirn gefangen, das sy en selbs habin gesait, das sy mitt der macht, als sy vor dem Libinstein ge- legin habin, seyn oc. Am sonabind in der nacht vor des H Cristags (s. a.) 717. 1430, Dec. 25 (Budissin). Die von Budissin an die Sechsstädte: theilen Kriegsnachrichten aus Sachsen mit und wünschen über die Ketzerhaufen in Schlesien Näheres zu erfahren oc. (Orig. In collectan. Sculteti, n. 176.) Vnsere fruntliche willige vnuordrossin dinste zuuor, Edeler, gestrengen, Erbern vnd wysin libin herrn besundere gunstige libin frunde ! Als ir vns denne geschrebin habt oc. uwir bewerbunge vmb hulffe dangkin wir uch mit besunderim dinstlichim flicsse
178 sunder gerichten mogen. Gegeben am fritage nach senthe Tho- mis tage des heiligin czwelffbotin vnter der Stad Secret. Burgermeyster Rathmann der Stad Budissin. Den Gestrengin Ersamen vnd weysin lantmann Burgermeyster vnd Rathmannen des landes vnd stad Sittaw vnserin gunstigin gutin frunden. 716. 1430, Dec. 23 (s. 1.) Ulrich von Biberstein an die von Görlitz: Kriegsnachrichten: die Waisen haben Reichenau eingenommen 9c. (Scultetus II, 108 [ad ann. 1432].) Vlrich von Bebirstein: an Land vnd Stat Gorlitz. oc. geschriben habt, was ich zeytunge wüste oc. Thue ich uch wissen das dy Wesin mit macht gestern Herobir gezogin sint, vnd hobin gelegin zu Reichenaw, zu Terchaw vnd in andern vmb- ligenden dörffern. Vnd haben die kirche zu Reichenaw gewunnen vnd die lewte weggefürt, vnd sint hewtin vffgebrochin. Als hoben sy myne Werthleute zu Hirszfelde gelossen oc. Scapow vnd Chirnhause dy hattin sy gestirn gefangen, das sy en selbs habin gesait, das sy mitt der macht, als sy vor dem Libinstein ge- legin habin, seyn oc. Am sonabind in der nacht vor des H Cristags (s. a.) 717. 1430, Dec. 25 (Budissin). Die von Budissin an die Sechsstädte: theilen Kriegsnachrichten aus Sachsen mit und wünschen über die Ketzerhaufen in Schlesien Näheres zu erfahren oc. (Orig. In collectan. Sculteti, n. 176.) Vnsere fruntliche willige vnuordrossin dinste zuuor, Edeler, gestrengen, Erbern vnd wysin libin herrn besundere gunstige libin frunde ! Als ir vns denne geschrebin habt oc. uwir bewerbunge vmb hulffe dangkin wir uch mit besunderim dinstlichim flicsse
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179 vnd thun uch zu wissin das vnsere fraw dy lantgraffynne am fritage (22 Dec.) gein Dreszden komen ist, vnd hat vff vnser schriben das wir dem Burcgraffen von Myssen getan habin Clausse Mansfeld als nechten zcu vns geschicket, der da von vnserr frawn vnd des Burcgraffin wegin wirbit, dy had hinder sich bestalt kein Doringen, daz ir Ire herrn vnd manne folgen sullen mit macht, vnd sy mit Irer macht zcu Rate vnd hulffe komen wil, vnd had vnser gnedige herre der Bischoff vns sine antwort getan vnd darynne sine hulffe zcugeschriben had, als Ir in dess sinis briffes abschrifft wol vornemen werdet, Zo haben wir vnser ritinde frund von lande vnd stad auch an den Ir- lauchten hochgebornen fursten den herzogen von Sachsin, an den edelin herren Hingken Birgken zum Honsteyn vnd an den gestrengen woltuchtigen hansse von Polenczke geschicket, So schire vns dy antwort Inkummt, das wollen wir uch wedir lossen. Vnd darumb betin wir uch edeler gestrengen erbern gunstige liben frunde, ir wullit von stund ylinde uwir ritinde botschafft In dy Slesie by dy ketczir bestellen, wenn wir eigintlich ge- warnit sind das der hauffe der gelegen ist by der Sittaw des hauffin In der Slesie beiten. Sunderlich zo betin wir uch von stunt angesicht desses briffes uwern statschriber zcu vns zcu senden, wenn wir uch sulche heymelichekeit by em zcu enpyten haben, dy wenn sy zcu mole trefflich vnd merglich sey, vnd hetten gerne vnser frunde zcu uch gesant, wir itczund uffdismol vnser pherd daheyme nicht enhaben, wenn dy sachen zo getan sien, das wir uch dy nicht geschribin nach enpitin kunnen. Vnd was ir vmb dy ketczir In der Slesie Irfarin mogit, das schribit vns wedir ylinde vnd lat vns an botschafft nicht. Das wulln wir williclichen gerne vmb uch vordinen. Gegeben an des hei- ligen Cristage vnder vnser Jeszken von Coldicz, Caspar von . .Iticz von des lands wegen vnd under der stad Budissin sigillo. Jeszko von Colditz, lantmanne vnd Burgermeister vnd Rathmanne des lands vnd stad Budissiu. Dem Edeln Gestrengen woltochtigin Ersamen vnd wysin herrn Thymen von Coldicz oc. lantmanne, Burgermeister vnd Rathmanne des lands vnd stad (sic), vnsern gunstigen herrn vnd besundern guten frunden. 12*
179 vnd thun uch zu wissin das vnsere fraw dy lantgraffynne am fritage (22 Dec.) gein Dreszden komen ist, vnd hat vff vnser schriben das wir dem Burcgraffen von Myssen getan habin Clausse Mansfeld als nechten zcu vns geschicket, der da von vnserr frawn vnd des Burcgraffin wegin wirbit, dy had hinder sich bestalt kein Doringen, daz ir Ire herrn vnd manne folgen sullen mit macht, vnd sy mit Irer macht zcu Rate vnd hulffe komen wil, vnd had vnser gnedige herre der Bischoff vns sine antwort getan vnd darynne sine hulffe zcugeschriben had, als Ir in dess sinis briffes abschrifft wol vornemen werdet, Zo haben wir vnser ritinde frund von lande vnd stad auch an den Ir- lauchten hochgebornen fursten den herzogen von Sachsin, an den edelin herren Hingken Birgken zum Honsteyn vnd an den gestrengen woltuchtigen hansse von Polenczke geschicket, So schire vns dy antwort Inkummt, das wollen wir uch wedir lossen. Vnd darumb betin wir uch edeler gestrengen erbern gunstige liben frunde, ir wullit von stund ylinde uwir ritinde botschafft In dy Slesie by dy ketczir bestellen, wenn wir eigintlich ge- warnit sind das der hauffe der gelegen ist by der Sittaw des hauffin In der Slesie beiten. Sunderlich zo betin wir uch von stunt angesicht desses briffes uwern statschriber zcu vns zcu senden, wenn wir uch sulche heymelichekeit by em zcu enpyten haben, dy wenn sy zcu mole trefflich vnd merglich sey, vnd hetten gerne vnser frunde zcu uch gesant, wir itczund uffdismol vnser pherd daheyme nicht enhaben, wenn dy sachen zo getan sien, das wir uch dy nicht geschribin nach enpitin kunnen. Vnd was ir vmb dy ketczir In der Slesie Irfarin mogit, das schribit vns wedir ylinde vnd lat vns an botschafft nicht. Das wulln wir williclichen gerne vmb uch vordinen. Gegeben an des hei- ligen Cristage vnder vnser Jeszken von Coldicz, Caspar von . .Iticz von des lands wegen vnd under der stad Budissin sigillo. Jeszko von Colditz, lantmanne vnd Burgermeister vnd Rathmanne des lands vnd stad Budissiu. Dem Edeln Gestrengen woltochtigin Ersamen vnd wysin herrn Thymen von Coldicz oc. lantmanne, Burgermeister vnd Rathmanne des lands vnd stad (sic), vnsern gunstigen herrn vnd besundern guten frunden. 12*
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180 718. 1430, Dec. 26 (Schweidnitz). Die Schweidnitzer an die von Görlitz: sie entschuldigen das Ausbleiben ihrer Hilfe mit der eigenen Bedrängniss. (Scultetus II, 99 [ad ann. 1431].) (It. Grunhagen 1. c. n. 151.) Hauptman, Manschafft der Fürstenthumb Schweidnitz vnd Jawor. Den Edlen, Gestrengen, Woltüchtigen, Ersamen vnd Weisen H. Thymen von Colditz oc. Landmannen, Bürgermeistern vnd Rathmann, des Landes vnd der Stat Gorlitz, vnsern be- sundern günstigen lieben fründen. Als vns E. Edelkeit vnd liebe vorschriben habt, vmb hülffe wider die Ketzer oc. Tun wir E. Liebe zu wissen, das wir Tag nach Nacht keine ruge habin von den Kätzern. Othmachaw, Nymptze, Weissenberg, Kotzkenstein, Ebirspach mitt andern iren Helffern vnd Possadken, täglichen für vnser Stat sein vnd vns grüntlichen vorterben, So das wir vnser Vorstete Vorberg vnd Mölen für en schützen müssen, vnd haben doch von ny- mande keine hülffe noch roth. So ist vns in diser stunden bot- schafft kommen, als wir euch eine abschrifft oc. So haben wir allen desen Landen vnd Steten ernstlichen geschriben vnd gebothen, bey leybe vnd gutte uffzusein »c. Eines solchen glauben wir euch auch wol, ab vns das noth würde sein, das ir vns auch mit ewer macht zu hülffe wolt kommen. Geben an sende Stephanstage Anno oc. Einschluss. Cuntze Beler off dem Schetzler: ad senatum Hirsperg. Ich thu euch zu wissen ernstlichen, das die samlunge der Kätzer zu Behmen, wollen ein teil auff die Zittaw, vnd der ander hauffe, vorneme ich, die wollen mit Wotyken vor ewer Stat nu in desen Heiligen tagen vnvorzogenlich, Vnd vorwore hierumb warne ich euch, das ir ewr Ding nach dem besten vnseumelichen bestellet, wenn ich vngerne erfare ewern schaden Geben am sontage vor dem H. Cristage (24 Dec.)
180 718. 1430, Dec. 26 (Schweidnitz). Die Schweidnitzer an die von Görlitz: sie entschuldigen das Ausbleiben ihrer Hilfe mit der eigenen Bedrängniss. (Scultetus II, 99 [ad ann. 1431].) (It. Grunhagen 1. c. n. 151.) Hauptman, Manschafft der Fürstenthumb Schweidnitz vnd Jawor. Den Edlen, Gestrengen, Woltüchtigen, Ersamen vnd Weisen H. Thymen von Colditz oc. Landmannen, Bürgermeistern vnd Rathmann, des Landes vnd der Stat Gorlitz, vnsern be- sundern günstigen lieben fründen. Als vns E. Edelkeit vnd liebe vorschriben habt, vmb hülffe wider die Ketzer oc. Tun wir E. Liebe zu wissen, das wir Tag nach Nacht keine ruge habin von den Kätzern. Othmachaw, Nymptze, Weissenberg, Kotzkenstein, Ebirspach mitt andern iren Helffern vnd Possadken, täglichen für vnser Stat sein vnd vns grüntlichen vorterben, So das wir vnser Vorstete Vorberg vnd Mölen für en schützen müssen, vnd haben doch von ny- mande keine hülffe noch roth. So ist vns in diser stunden bot- schafft kommen, als wir euch eine abschrifft oc. So haben wir allen desen Landen vnd Steten ernstlichen geschriben vnd gebothen, bey leybe vnd gutte uffzusein »c. Eines solchen glauben wir euch auch wol, ab vns das noth würde sein, das ir vns auch mit ewer macht zu hülffe wolt kommen. Geben an sende Stephanstage Anno oc. Einschluss. Cuntze Beler off dem Schetzler: ad senatum Hirsperg. Ich thu euch zu wissen ernstlichen, das die samlunge der Kätzer zu Behmen, wollen ein teil auff die Zittaw, vnd der ander hauffe, vorneme ich, die wollen mit Wotyken vor ewer Stat nu in desen Heiligen tagen vnvorzogenlich, Vnd vorwore hierumb warne ich euch, das ir ewr Ding nach dem besten vnseumelichen bestellet, wenn ich vngerne erfare ewern schaden Geben am sontage vor dem H. Cristage (24 Dec.)
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181 719. 1430, Dec. 27 (Bernstadt). Die Stadtgemeinde von Bernstadt gelobt den Heerführern der Waisen in Zukunft weder gegen die (vier Prager) Artikel noch gegen die Waisen und deren Brüder zu sein und ihnen denselben Jahreszins zu leisten, den sie bisher ihren Erbherren gezahlt hat. (Scultetus II, 92" [ad ann. 1430].) (O. L. Urk. Buch n. 812.) In Gotis namen Amen. Wir Bürgermeister vnd Gesworne vnd die gantze Gemeine der Stad Bernsdorff, bekennen offenbar mit diesem Briue, allin vnd iglichin die diese schrifft leszin vnd horin. Als denn vnsir Fynde des Heres der Weiszen in vnser Stat gwomen, vnd fyngen vns in der Befestunge vnsir Kirchen, die wir besatzt hattin: Vnd wir zu der zeit fülende woren, vnd ouch volkomelich dirkanten sie zu stören: Vnd in der obgnanten befestunge des benanten Heres, wir nichte hatten mocht wedirstehin: demeselbin Here wir vnser Helse gegebin Habin, mit solichem vnderscheide, dasselbe Here, welche sie aws vns wellin lebinde lossin, lebinde lossin, Vnd welche sie weldin tothen, töten sulden. Dieselbin brüdir des gnanten Heres, grosse gnad vnd barm- hertzikeit vns irzeigit habin, dess wir in danck sagin : Vmb dess- willin, das sie gantze gewalt obir vns hattin vnd mit iren Swer- tin nicht vorzeretin, Sundir darnoch aws iren banden vnd ge- fengnisz ledig vnd losz liessen. Wenn wir merckinde iren guten willen zu vns, vnd ouch volkommen achtinde ire Gebot: Habin wir denselben globit vnd worhefftiglich mit desem Keginwertigen Briue globin, bey vnsir reynen getrawen, vnd vnsir eren, wedir die Heiligin Artikele der worheit des Ewangelii vnd des Kristin- lichin gloubin, vor welche das obgnante Here wedir die fynde derselben Artikelen, Kriges pflegin, vnd ouch wedir das beschre- bene Here vnd allir andir Heren vnd ire Brüder, die vmb me- runge derselbin Gotlichin worheit krigen, mit streithafftiger Hand in in Keynir weisze zu wedirstehin. Dornach haben wir globit, vnd globin mit diesem kegin-
181 719. 1430, Dec. 27 (Bernstadt). Die Stadtgemeinde von Bernstadt gelobt den Heerführern der Waisen in Zukunft weder gegen die (vier Prager) Artikel noch gegen die Waisen und deren Brüder zu sein und ihnen denselben Jahreszins zu leisten, den sie bisher ihren Erbherren gezahlt hat. (Scultetus II, 92" [ad ann. 1430].) (O. L. Urk. Buch n. 812.) In Gotis namen Amen. Wir Bürgermeister vnd Gesworne vnd die gantze Gemeine der Stad Bernsdorff, bekennen offenbar mit diesem Briue, allin vnd iglichin die diese schrifft leszin vnd horin. Als denn vnsir Fynde des Heres der Weiszen in vnser Stat gwomen, vnd fyngen vns in der Befestunge vnsir Kirchen, die wir besatzt hattin: Vnd wir zu der zeit fülende woren, vnd ouch volkomelich dirkanten sie zu stören: Vnd in der obgnanten befestunge des benanten Heres, wir nichte hatten mocht wedirstehin: demeselbin Here wir vnser Helse gegebin Habin, mit solichem vnderscheide, dasselbe Here, welche sie aws vns wellin lebinde lossin, lebinde lossin, Vnd welche sie weldin tothen, töten sulden. Dieselbin brüdir des gnanten Heres, grosse gnad vnd barm- hertzikeit vns irzeigit habin, dess wir in danck sagin : Vmb dess- willin, das sie gantze gewalt obir vns hattin vnd mit iren Swer- tin nicht vorzeretin, Sundir darnoch aws iren banden vnd ge- fengnisz ledig vnd losz liessen. Wenn wir merckinde iren guten willen zu vns, vnd ouch volkommen achtinde ire Gebot: Habin wir denselben globit vnd worhefftiglich mit desem Keginwertigen Briue globin, bey vnsir reynen getrawen, vnd vnsir eren, wedir die Heiligin Artikele der worheit des Ewangelii vnd des Kristin- lichin gloubin, vor welche das obgnante Here wedir die fynde derselben Artikelen, Kriges pflegin, vnd ouch wedir das beschre- bene Here vnd allir andir Heren vnd ire Brüder, die vmb me- runge derselbin Gotlichin worheit krigen, mit streithafftiger Hand in in Keynir weisze zu wedirstehin. Dornach haben wir globit, vnd globin mit diesem kegin-
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182 wertigin Briue, des genanten Heres Jerliche zinse, welche vnd wie fiel vnsern Erbherren vor aldirs vnd uw haben gezinset vnd gegebin vnde Zinsen, dieselbin zinse dem genantin Here zu ewige zeiten zinsen. Wer es abir das wir andirs thetin, do Got vor sey, So globin wir offinbarlich in diesem keginwertigen Briue, allin vnd iglichin, das wir vns selbis berawben vnsir trawen vnd vnsir eren: dornoch so begebin wir vns, vnd mit diszem keginwertigin Briue begebin, also, wenn die gewald des benanten Heres aus vnsir gemeinschafft fingin, das sie ane alle hinder- nisse vnd vnsir wedirredin, noch irem willin, mit einer solicher personen adir mer personen mögin handeln. Zu merer sicherheit vnd gewissen bekentnisse vnsir Stat Ingesegele an diessin keginwertigin Brieff, von vnserm guttin willin vnd vorwillunge hobin lossin hengin. Gegebin noch Cristi geburt 1400 Jar vnd dornoch im 30 Jaren an der Methewoch an sand Johannis des Heiligen Zwelfbotis vnd Ewangelistentag. 720. 1430, Dec. 27 (im Felde bei Reichenbach). Die Heerführer der Waisen nehmen die Gemeinde von Bernstadt unter ihren Schutz, da sie der Wahrheit Gottes beigetreten ist und einen Jahres- zins zu leisten sich verpflichtet hat. (Scultetus II, 93 und O. L. Urk. Buch, n. 811. [Verzelchn. p. 27.].) In nomine domini amen Nos Wenceslaus Libak de Wrbezan Capitaneus, Consilium et Seniores exercitus Orphanorum, Omni- bus generaliter Dominis Militibus Terrigenis Clientibus Ciuibus et aliis bonis hominibus in veritate dei requiescentibus Conti- nuum Seruicium nostrum, in hiis que lex dei docet cum aug- mento laudabilis desiderii, magnificari in omni bono. Intimantes notificamus, Quando venimus in Opidum Bernarticz, Et reperi- mus hos homines super ecclesiam eorum, Et ipsi contra veri- tatem dei et nos se recluserunt ibidem, cum adjutorio dei in cepimus eos expugnare et etiam intendebamus eos lucrare: Sed illi homines considerantes, quod ibidem non potuissent aduersus nos permanere, Et subdiderunt se nobis ea racione: qui viuit, ille viuit. Sed nos moti misericordia super eos et compassione,
182 wertigin Briue, des genanten Heres Jerliche zinse, welche vnd wie fiel vnsern Erbherren vor aldirs vnd uw haben gezinset vnd gegebin vnde Zinsen, dieselbin zinse dem genantin Here zu ewige zeiten zinsen. Wer es abir das wir andirs thetin, do Got vor sey, So globin wir offinbarlich in diesem keginwertigen Briue, allin vnd iglichin, das wir vns selbis berawben vnsir trawen vnd vnsir eren: dornoch so begebin wir vns, vnd mit diszem keginwertigin Briue begebin, also, wenn die gewald des benanten Heres aus vnsir gemeinschafft fingin, das sie ane alle hinder- nisse vnd vnsir wedirredin, noch irem willin, mit einer solicher personen adir mer personen mögin handeln. Zu merer sicherheit vnd gewissen bekentnisse vnsir Stat Ingesegele an diessin keginwertigin Brieff, von vnserm guttin willin vnd vorwillunge hobin lossin hengin. Gegebin noch Cristi geburt 1400 Jar vnd dornoch im 30 Jaren an der Methewoch an sand Johannis des Heiligen Zwelfbotis vnd Ewangelistentag. 720. 1430, Dec. 27 (im Felde bei Reichenbach). Die Heerführer der Waisen nehmen die Gemeinde von Bernstadt unter ihren Schutz, da sie der Wahrheit Gottes beigetreten ist und einen Jahres- zins zu leisten sich verpflichtet hat. (Scultetus II, 93 und O. L. Urk. Buch, n. 811. [Verzelchn. p. 27.].) In nomine domini amen Nos Wenceslaus Libak de Wrbezan Capitaneus, Consilium et Seniores exercitus Orphanorum, Omni- bus generaliter Dominis Militibus Terrigenis Clientibus Ciuibus et aliis bonis hominibus in veritate dei requiescentibus Conti- nuum Seruicium nostrum, in hiis que lex dei docet cum aug- mento laudabilis desiderii, magnificari in omni bono. Intimantes notificamus, Quando venimus in Opidum Bernarticz, Et reperi- mus hos homines super ecclesiam eorum, Et ipsi contra veri- tatem dei et nos se recluserunt ibidem, cum adjutorio dei in cepimus eos expugnare et etiam intendebamus eos lucrare: Sed illi homines considerantes, quod ibidem non potuissent aduersus nos permanere, Et subdiderunt se nobis ea racione: qui viuit, ille viuit. Sed nos moti misericordia super eos et compassione,
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183 misimus eos viuere et de omni nostra captiuitate liberos feci- mus, nullam pecuniam ab ipsis accipientes, Sed sub talibus com- promissionibus et litera eorum ratificata eos astriximus, quod contra veritatem dei et contra nos nec non alios omnes fratres nunquam deberent fieri, Et cum hoc censum annuatim, quem obligabantur suis dominis hereditariis ab antiquo soluere, eun- dem censum omni anno in tempore futuro perpetue soluerent. Et ad hoc soli beniuole nobis se submiserunt, ymmo optauerunt, quod eos ea condicione susciperemus. Nosque ad augmentum veritati dei fecimus, Bonum earundem sanccionum factarum et fratrum considerantes. Quapropter omnes in genere et vnum quemque Specialiter, ac notanter fratres exercitus campi Et antiqui Thabor, vnanimiter Petimus, quod illis hominibus non noceatis, neque vestros eisdem nocere permittatis propter Serui- cium nostrum, et precipue exercitum super bona non ponentes neque pecora eis auferentes, Ita sicut nos hominibus vestris fecimus et facere intendimus cum adjutorio dei in futuro tem- pore. Hoc idem presumimus de vobis quod hoc propter nos et ad nostrum beneplacitum facietis, Scientes quod non paruam nobis in hoc complacenciam facietis. Datum in Campis iuxta Richtinbach, feria IIII ipsius Johannis apostoli et evangeliste, Annorum M'CCCCXXX° sub Sigillo speciali exercitus nostri. („Dese nachgeschrebene dörffer haben sich mit den Berns- torffern begeben vnd vorwillet den Ketzern, als obin geschrebin stehit: Alde Bernstorff, Dybirszbach, Das eine Keselingestorff. Cunirstorff.“ [Alte Note bei Scultetus.])
183 misimus eos viuere et de omni nostra captiuitate liberos feci- mus, nullam pecuniam ab ipsis accipientes, Sed sub talibus com- promissionibus et litera eorum ratificata eos astriximus, quod contra veritatem dei et contra nos nec non alios omnes fratres nunquam deberent fieri, Et cum hoc censum annuatim, quem obligabantur suis dominis hereditariis ab antiquo soluere, eun- dem censum omni anno in tempore futuro perpetue soluerent. Et ad hoc soli beniuole nobis se submiserunt, ymmo optauerunt, quod eos ea condicione susciperemus. Nosque ad augmentum veritati dei fecimus, Bonum earundem sanccionum factarum et fratrum considerantes. Quapropter omnes in genere et vnum quemque Specialiter, ac notanter fratres exercitus campi Et antiqui Thabor, vnanimiter Petimus, quod illis hominibus non noceatis, neque vestros eisdem nocere permittatis propter Serui- cium nostrum, et precipue exercitum super bona non ponentes neque pecora eis auferentes, Ita sicut nos hominibus vestris fecimus et facere intendimus cum adjutorio dei in futuro tem- pore. Hoc idem presumimus de vobis quod hoc propter nos et ad nostrum beneplacitum facietis, Scientes quod non paruam nobis in hoc complacenciam facietis. Datum in Campis iuxta Richtinbach, feria IIII ipsius Johannis apostoli et evangeliste, Annorum M'CCCCXXX° sub Sigillo speciali exercitus nostri. („Dese nachgeschrebene dörffer haben sich mit den Berns- torffern begeben vnd vorwillet den Ketzern, als obin geschrebin stehit: Alde Bernstorff, Dybirszbach, Das eine Keselingestorff. Cunirstorff.“ [Alte Note bei Scultetus.])
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184 721. 1431, Januar 1 (Meissen). Herzog Friedrich von Sachsen an die Sechslande und Städte: er könn e ihnen die gewünschte und zugesagte Hilfe bis zum 5 Januar nicht zu- kommen lassen, sie möchten den Kampf noch aufschieben oc. (Orlg. In collect. Sculteti n. 201.) Den Edeln Gestre. von Coldicz hanse . vnd Ratmannen de. Camencz vnsern libin.... Friderich von gotes gnaden herczog zeu Sachsen lantgraue In doringin vnd Marggraue zcu Myssen. Vnsern grus zcuuor, Edelin Gestrengin vnd Ersamen wey- sin libin besundern! Als ir vns nehist geleginheit der ketczer vnd vmb hulffe vnd Rettunge angeruffin habt oc. habin wir uch vnser meynunge doruff vorstehin lossen, Vnd als Ir nu aber schribet, wy ir in meynunge syt mit den vordamptin ketczern uff desin nehisten fritag (5 Jan.) zcu striten, darczu wir denn williclichin vnd gerne thun welden, So konnen wir doch dy vn- sern zo kurcz nicht uffbrengen nach sammen, In sulchir macht als wir gerne tettin vnd willig darczu werin vnd die euch ouch hulfflichin gesien mochten Sunden uff solche czyt als wir uch vormols zcugeschreben habin, wollin wir mit ganczir macht zcu felde sien vnd zcu uch komen, wohin ir vns bescheiden werdet. Hirumb zo begeren wir, das Ir vns by desim geinwertigin vn- serm botin widder schribet, ab ir vnser alzo geharrin kunnet vnd auch allin der vorbenanten ketczir geleginheit, das wir vns dornach gerichtin mogin. Wurdet ir abir alzo geschickit vnd in sulcher stergke sien, das ir sy bestriten weldet vnd vnsern nicht Irharren kondet, So betin wir den almechtigin got, uch vornunfft vnd stergke zcuuorlihin widder dy vordamptin ketczir, zcu gesegin sinir heiligin cristinheit, zcu stergkunge vnd uch zcu Eren. Gegebin zcu Missen am montage des nawin Jaris tage anno domini oc. tricesimo 1°. (A tergo inscript. „der herczogen von sachs.. vnd Stat zu Bud oc..... als dy ketczer vor Rachn....“
184 721. 1431, Januar 1 (Meissen). Herzog Friedrich von Sachsen an die Sechslande und Städte: er könn e ihnen die gewünschte und zugesagte Hilfe bis zum 5 Januar nicht zu- kommen lassen, sie möchten den Kampf noch aufschieben oc. (Orlg. In collect. Sculteti n. 201.) Den Edeln Gestre. von Coldicz hanse . vnd Ratmannen de. Camencz vnsern libin.... Friderich von gotes gnaden herczog zeu Sachsen lantgraue In doringin vnd Marggraue zcu Myssen. Vnsern grus zcuuor, Edelin Gestrengin vnd Ersamen wey- sin libin besundern! Als ir vns nehist geleginheit der ketczer vnd vmb hulffe vnd Rettunge angeruffin habt oc. habin wir uch vnser meynunge doruff vorstehin lossen, Vnd als Ir nu aber schribet, wy ir in meynunge syt mit den vordamptin ketczern uff desin nehisten fritag (5 Jan.) zcu striten, darczu wir denn williclichin vnd gerne thun welden, So konnen wir doch dy vn- sern zo kurcz nicht uffbrengen nach sammen, In sulchir macht als wir gerne tettin vnd willig darczu werin vnd die euch ouch hulfflichin gesien mochten Sunden uff solche czyt als wir uch vormols zcugeschreben habin, wollin wir mit ganczir macht zcu felde sien vnd zcu uch komen, wohin ir vns bescheiden werdet. Hirumb zo begeren wir, das Ir vns by desim geinwertigin vn- serm botin widder schribet, ab ir vnser alzo geharrin kunnet vnd auch allin der vorbenanten ketczir geleginheit, das wir vns dornach gerichtin mogin. Wurdet ir abir alzo geschickit vnd in sulcher stergke sien, das ir sy bestriten weldet vnd vnsern nicht Irharren kondet, So betin wir den almechtigin got, uch vornunfft vnd stergke zcuuorlihin widder dy vordamptin ketczir, zcu gesegin sinir heiligin cristinheit, zcu stergkunge vnd uch zcu Eren. Gegebin zcu Missen am montage des nawin Jaris tage anno domini oc. tricesimo 1°. (A tergo inscript. „der herczogen von sachs.. vnd Stat zu Bud oc..... als dy ketczer vor Rachn....“
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185 722. 1431, Jan. 5 (Stolpe). Johann Bischof von Meissen an die von Görlitz: seine Kriegshilfe werde am 7 Januar im Felde bei Budissin eintreffen &c. (Orig. In coll. Sculteti n. 181.) Den Edeln Gestrengen Erbern wisin hern Thymen von Coldicz vorweser der lande vnd Stete Budissin Gorlicz oc. landmannen vnd Rathmannen des landes vnd Stad Gorlicz, vnsern besundern guten frunden. Vnsern fruntlichen grus zcuuor Edeler Gestrengen Erbern wisin Bisundern gute frunde! Als ir vns geschr. habet, uch mit vnserm Reisigen geczuge vnd wen wir vfbrengen mogen by tag vnd nacht zu hulfe zu komen oc. Also thun wir uch wissin, das wir vff dissin nehi- sten Suntag (7 Jan.) vf den Abund die vnsere mit ganczer macht by Budissin in dem felde haben wollen, noch dem als wir danne mit Hannesse von Polenczke vnd den von Budissen abegescheiden sint vnd wollin Ern Hincken Bircken zcum Hon- steyne, noch dem als ir in uwerm brife, der vns hute erst komen ist, begerit, ouch schriben vnd hoffen, daz her ouch mit syner macht in dem felde vf dissin nehisten suntag syn wirdet, wir sint ouch sollicher uwer trostlicher schribunge sunderlichen irfrauwet. Gegeben zcum Stolpen, am fritage der heiligen dreyer konige abunde vnder vnserm sig. Johannes von gotes gnaden Bischoff zcu Missen. 723. 1431, Jan. 6 (Budissin). Der Rath von Budissin an den von Görlitz: theilt ihm seine Besorgnisse bezüglich der Ketzer mit; die Hilfe aus Sachsen werde wohl nicht aus- bleiben &c. (Orig. in collect. Scultetl n. 185.) Den Ersamen Wysen Burgermeister vnd Rathmannen zeu Gorlicz, vnsern libin herrn vnd frunden. Vnsern früntlichen dinst zcuuor, libin herrn vnd besundern frunde ! Wir sint als hiut by Enander gewest, als der seyger
185 722. 1431, Jan. 5 (Stolpe). Johann Bischof von Meissen an die von Görlitz: seine Kriegshilfe werde am 7 Januar im Felde bei Budissin eintreffen &c. (Orig. In coll. Sculteti n. 181.) Den Edeln Gestrengen Erbern wisin hern Thymen von Coldicz vorweser der lande vnd Stete Budissin Gorlicz oc. landmannen vnd Rathmannen des landes vnd Stad Gorlicz, vnsern besundern guten frunden. Vnsern fruntlichen grus zcuuor Edeler Gestrengen Erbern wisin Bisundern gute frunde! Als ir vns geschr. habet, uch mit vnserm Reisigen geczuge vnd wen wir vfbrengen mogen by tag vnd nacht zu hulfe zu komen oc. Also thun wir uch wissin, das wir vff dissin nehi- sten Suntag (7 Jan.) vf den Abund die vnsere mit ganczer macht by Budissin in dem felde haben wollen, noch dem als wir danne mit Hannesse von Polenczke vnd den von Budissen abegescheiden sint vnd wollin Ern Hincken Bircken zcum Hon- steyne, noch dem als ir in uwerm brife, der vns hute erst komen ist, begerit, ouch schriben vnd hoffen, daz her ouch mit syner macht in dem felde vf dissin nehisten suntag syn wirdet, wir sint ouch sollicher uwer trostlicher schribunge sunderlichen irfrauwet. Gegeben zcum Stolpen, am fritage der heiligen dreyer konige abunde vnder vnserm sig. Johannes von gotes gnaden Bischoff zcu Missen. 723. 1431, Jan. 6 (Budissin). Der Rath von Budissin an den von Görlitz: theilt ihm seine Besorgnisse bezüglich der Ketzer mit; die Hilfe aus Sachsen werde wohl nicht aus- bleiben &c. (Orig. in collect. Scultetl n. 185.) Den Ersamen Wysen Burgermeister vnd Rathmannen zeu Gorlicz, vnsern libin herrn vnd frunden. Vnsern früntlichen dinst zcuuor, libin herrn vnd besundern frunde ! Wir sint als hiut by Enander gewest, als der seyger
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186 achte slugk ist vns Eyn besorgen In gefallin, sint alsch nach hulffe obir den Walt ist der dy ketczer meynen zcu beyten hoffe wyr zcu gote sy kunner Er an der stad myt frommen nicht dyr- beyten worden sy denne vnser macht vornemen so forchte wyr sy worden czihen keygen dem Lüban weren anders dy torme vnd kloster dynne nicht wol besaczet vnd meyten da Ere frunde zcu beyten. bytten wir uch Ir wollit da Eynen gedangken vff habin vnd das In uwerm besten gefallin vor nemen Ouch so thun wir uch wyssin das ich Hanns von Polenczk als morne ryte keygen vnserm herrn von Sachsen vnd dem Burggraffen zcu Myssin In Ere nachtleger by Radeberg nach Ere begerunge vnd ich habe myne botschafft gehad zcu Myssin vnd zcu Dresden dy ist alreyst kommen vnd vorneme anders nicht denne das sye myt redelicher macht kommen als ir ab got wyl wol sullit gewar werden vff sulche czyt als wyr zcusamptne sullin kommen. Gegebin zcu Budyssin am sunabunde In dye Epyfanige domini als der seyger achte slugk vff dy nacht, vnder mynem hanns von Polenczk vnd der stad Budyssin Sig. Hanns von Polenczk oc. vnd Rathmanne zcu Budissin. 724. 1431, Jan. 6 (Dresden). Heinrich von Plauen an die Sechslande und Städte: die verlangte Hilfe gegen die Ketzer werde morgen von Lichtenau sich erheben und zu ihnen ziehen 9c. (Orig. in collect. Scultetl n. 200.) Vnsern dinst vnd bisundern gunst vnd guten willen zuuor Edler herre Gestrenge vnd Ersame weisen libe bisundern Als ir vns von der hulffe wegen kegin den vordampten ketczern geschriben habet das habin wir wol vornomen, vnd thun euch wissin, das wir euch heute bey dem boten den die von Budissin vnserer gnedigen frawen gesant, vnd ewern briff Ingesant ein- geslossin hatten, emboten haben, was ir vnserer gnedigen frawen vnd vns geschriben hettit, das wir das also gerne thun wolden vnd wissen anders nicht, denn das sich vnser gnediger herre der herczoge zu Sachsen mit seiner macht, vnd wir mit anderen,
186 achte slugk ist vns Eyn besorgen In gefallin, sint alsch nach hulffe obir den Walt ist der dy ketczer meynen zcu beyten hoffe wyr zcu gote sy kunner Er an der stad myt frommen nicht dyr- beyten worden sy denne vnser macht vornemen so forchte wyr sy worden czihen keygen dem Lüban weren anders dy torme vnd kloster dynne nicht wol besaczet vnd meyten da Ere frunde zcu beyten. bytten wir uch Ir wollit da Eynen gedangken vff habin vnd das In uwerm besten gefallin vor nemen Ouch so thun wir uch wyssin das ich Hanns von Polenczk als morne ryte keygen vnserm herrn von Sachsen vnd dem Burggraffen zcu Myssin In Ere nachtleger by Radeberg nach Ere begerunge vnd ich habe myne botschafft gehad zcu Myssin vnd zcu Dresden dy ist alreyst kommen vnd vorneme anders nicht denne das sye myt redelicher macht kommen als ir ab got wyl wol sullit gewar werden vff sulche czyt als wyr zcusamptne sullin kommen. Gegebin zcu Budyssin am sunabunde In dye Epyfanige domini als der seyger achte slugk vff dy nacht, vnder mynem hanns von Polenczk vnd der stad Budyssin Sig. Hanns von Polenczk oc. vnd Rathmanne zcu Budissin. 724. 1431, Jan. 6 (Dresden). Heinrich von Plauen an die Sechslande und Städte: die verlangte Hilfe gegen die Ketzer werde morgen von Lichtenau sich erheben und zu ihnen ziehen 9c. (Orig. in collect. Scultetl n. 200.) Vnsern dinst vnd bisundern gunst vnd guten willen zuuor Edler herre Gestrenge vnd Ersame weisen libe bisundern Als ir vns von der hulffe wegen kegin den vordampten ketczern geschriben habet das habin wir wol vornomen, vnd thun euch wissin, das wir euch heute bey dem boten den die von Budissin vnserer gnedigen frawen gesant, vnd ewern briff Ingesant ein- geslossin hatten, emboten haben, was ir vnserer gnedigen frawen vnd vns geschriben hettit, das wir das also gerne thun wolden vnd wissen anders nicht, denn das sich vnser gnediger herre der herczoge zu Sachsen mit seiner macht, vnd wir mit anderen,
Strana 187
187 von vnserer gnedigen herschafft vnd vnseren wegin mit vnserer macht als morne vns irhebin, zu lichtenaw, vnd da vmbey ligin vnd furder euch zu hulffe kegin den vorgenanten ketczern an seumen zuczihen werden, das ir euch darnach wisset zu rechten vnd hoffen zu gote das es allis gut werde. Gegebin zu Dresden am Sonnabende der heiligin dreyer konige tage Anno oc. XXXI°. Heinrich Burcgraue zu Meissen herre czu plauwen oc. Den Edeln Gestrengen Ersamen vnd weisen, Hern Thime von Coldicz vorweser der lande vnd Stete Budissin Gorlicz oc. lantmannen vnd Rat- mannen der vorgenanten Stad Gorlicz vnsern gutem freunde vnd libin bi- sundern. 725. 1431, Jan. 8 (Bamberg). König Sigmund gibt Ulrich von Rosenberg die Vollmacht, mit Kunat Kapléř von Sulewic über die Abtretung der Burg Zwikow (Klingenberg) zu verhandeln. (Archlv Český, I, 32.) 726. 1431, Jan. 9 (Nürnberg). Ritter Hartung von Klux an den Rath von Görlitz: dankt für die Freund- schaft und schreibt von dem Verdruss, den die Reichsfürsten über K. Sig- munds lange Abwesenheit von Nürnberg empfinden. (Scultetus II, 99 [ad ann. 1431].) Hartung von Klux Ritter zu Schochaw gesessen oc.: ad sen. Gorl. Ich thu euch zuwissen, das ich von den gnaden Gotes frisch vnd gesunt bin, vnd das irfüre ich von euch vnd von euwir Stat, arm vnd reich auch allzeit gerne. Vnd dancke euch aller frünt- schafft die ir kegen mir vnd den meynen getan habt vnd noch tegelichen tut von tage zu tage. Got gebe das ichs vmb euch vordinen mag. Auch welde ich uch gerne Newzeitunge senden vnd schreiben oc. das etzliche Kurfürsten, fürsten, Herren, Ritter,
187 von vnserer gnedigen herschafft vnd vnseren wegin mit vnserer macht als morne vns irhebin, zu lichtenaw, vnd da vmbey ligin vnd furder euch zu hulffe kegin den vorgenanten ketczern an seumen zuczihen werden, das ir euch darnach wisset zu rechten vnd hoffen zu gote das es allis gut werde. Gegebin zu Dresden am Sonnabende der heiligin dreyer konige tage Anno oc. XXXI°. Heinrich Burcgraue zu Meissen herre czu plauwen oc. Den Edeln Gestrengen Ersamen vnd weisen, Hern Thime von Coldicz vorweser der lande vnd Stete Budissin Gorlicz oc. lantmannen vnd Rat- mannen der vorgenanten Stad Gorlicz vnsern gutem freunde vnd libin bi- sundern. 725. 1431, Jan. 8 (Bamberg). König Sigmund gibt Ulrich von Rosenberg die Vollmacht, mit Kunat Kapléř von Sulewic über die Abtretung der Burg Zwikow (Klingenberg) zu verhandeln. (Archlv Český, I, 32.) 726. 1431, Jan. 9 (Nürnberg). Ritter Hartung von Klux an den Rath von Görlitz: dankt für die Freund- schaft und schreibt von dem Verdruss, den die Reichsfürsten über K. Sig- munds lange Abwesenheit von Nürnberg empfinden. (Scultetus II, 99 [ad ann. 1431].) Hartung von Klux Ritter zu Schochaw gesessen oc.: ad sen. Gorl. Ich thu euch zuwissen, das ich von den gnaden Gotes frisch vnd gesunt bin, vnd das irfüre ich von euch vnd von euwir Stat, arm vnd reich auch allzeit gerne. Vnd dancke euch aller frünt- schafft die ir kegen mir vnd den meynen getan habt vnd noch tegelichen tut von tage zu tage. Got gebe das ichs vmb euch vordinen mag. Auch welde ich uch gerne Newzeitunge senden vnd schreiben oc. das etzliche Kurfürsten, fürsten, Herren, Ritter,
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188 Knechte vnd Stete legen zue Nürmberg, vnd der gar vyl, vnd seint seyner G. zukunfft harrende oc. Vnd lasse euch wissen, das die gnanten Fürsten oc. einen grossen vordrysz haben, das mein gnediger H. also lange vorzewt vnd zu yn nicht kompt, von des Christenglaubens wegen. Wenn mein H. der konig mich auch zu in gesant hatte von Vlm ken Nürnberg sy zu bitten, das sy ir seiner zukunfft harren sullen oc. Vnd ob ir icht thun wolt, das ich thun mag das vorschreibt mir, dorzu bin ich bereit. Geben zu Nürnberg am nesten dinstage noch dem obirsten tage (s. a.) 727. 1431, Jan. 13 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Frau von Gera: er sei willig, der Habe, die sie vor den Hussen nach Nürnberg schicken werde, ein halbjähriges Geleit zuzusichern. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 83b.) Der Edeln Frawn Lutdrad von Gera, frawen zu Sleüwitz. Edle 1. Fraw! Als Ir vns verschriben habt, wie ewch bot- schaft komen sey, daz die vnglewbigen Hussen in die Lande vmb ewch meynen zu ziehen, darauf ewr edel bitt, daz wir ewr Habe, die Ir zu vns schicken wurdet, ein geleyt bey vns geben wellen oc., das haben wir wol vernomen. Nu hoffen wir zu got, söllicher sache süll niht not geschehen ; wurde es sich aber also machen vnd daz ewr erberkeit ewr hab in vnser stat schicken wurde, derselb ewer habe, die also zu vns kême, wellen wir ewer edell zu Lieb gern geleyt bey vns geben ein halb Jare das nehst darnach vngeuerlich; doch ob vns dazwischen icht dareyn fiel, daz es vns niht mer füklich wêr, daz wir denn söllich geleyt einen monat vor wider absagen mugen vngeuer- lich. Denn wo wir ewer erberkeit Lieb oc. Datum sabato post Erhardj.
188 Knechte vnd Stete legen zue Nürmberg, vnd der gar vyl, vnd seint seyner G. zukunfft harrende oc. Vnd lasse euch wissen, das die gnanten Fürsten oc. einen grossen vordrysz haben, das mein gnediger H. also lange vorzewt vnd zu yn nicht kompt, von des Christenglaubens wegen. Wenn mein H. der konig mich auch zu in gesant hatte von Vlm ken Nürnberg sy zu bitten, das sy ir seiner zukunfft harren sullen oc. Vnd ob ir icht thun wolt, das ich thun mag das vorschreibt mir, dorzu bin ich bereit. Geben zu Nürnberg am nesten dinstage noch dem obirsten tage (s. a.) 727. 1431, Jan. 13 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Frau von Gera: er sei willig, der Habe, die sie vor den Hussen nach Nürnberg schicken werde, ein halbjähriges Geleit zuzusichern. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 83b.) Der Edeln Frawn Lutdrad von Gera, frawen zu Sleüwitz. Edle 1. Fraw! Als Ir vns verschriben habt, wie ewch bot- schaft komen sey, daz die vnglewbigen Hussen in die Lande vmb ewch meynen zu ziehen, darauf ewr edel bitt, daz wir ewr Habe, die Ir zu vns schicken wurdet, ein geleyt bey vns geben wellen oc., das haben wir wol vernomen. Nu hoffen wir zu got, söllicher sache süll niht not geschehen ; wurde es sich aber also machen vnd daz ewr erberkeit ewr hab in vnser stat schicken wurde, derselb ewer habe, die also zu vns kême, wellen wir ewer edell zu Lieb gern geleyt bey vns geben ein halb Jare das nehst darnach vngeuerlich; doch ob vns dazwischen icht dareyn fiel, daz es vns niht mer füklich wêr, daz wir denn söllich geleyt einen monat vor wider absagen mugen vngeuer- lich. Denn wo wir ewer erberkeit Lieb oc. Datum sabato post Erhardj.
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189 728. 1431, Jan. 17 (Waldsassen). Der Prior von Waldsassen an den Rath von Eger: von Tachau sei die Nachricht gekommen, dass die Hussen sich in ihr Land zurückgezogen haben. (Orig. arch. civ. Egrae.) Mein innigs gebete zuvor, allerliebsten herrn! Als ir un- serm herrn von Waldsachsen verschriben habt von unsers gne- digen herzogen Johannsen geczewge und rayse wegen oc. das hab ich wol vernomen und tun euch wissenleich, das wir noch von der rayse unsers gnedigen herrn genczleich nicht vernumen haben, denn dy des Closters gewisse botschefft pracht haben und auch gester zw Tachaw in der Stat sein gewesen, dy sagen eygenleich, das dy hussen abgeczogen sein und czihen das lant wider ein gein Behem. Dann ewern brief wil ich unserm herrn von Waltsassen zu stunden senden, und was der von der Raysse vernumen hat, oder noch horen wirdet, das wirt er euch eygenleich verschriben. Geben am Sand Anthonii tag anno oc. XXXI. Bruder Seyfrid prior zu Waltsachssen. Den oc. Burgermeister und dem Rate zu Eger oc. 729. 1431, Jan. 22 (Löwenberg). Der Rath von Löwenberg an den von Görlitz: da Warnungen kommen, dass die Ketzer die Stadt überfallen wollen, so bittet er um Hilfe &c. (Grunhagen 1. c. n. 140.) Unsere freuntliche dinst zcuvor. Erbaren, weisin hern, besundern liben freunde, wir thun ewch czu wissen, das wir von unserin merklichen und bestendigen freunden worhofticli- chen an mere enden gewornet sein. Dieselben wornungen alle alle uber eyne treffen, wie das sich die argen vordampten ketzzer met backen und met anderer beretunge schicken, und meynen uns met 6 od. mit 700 pferden gentzlichen zcu be-
189 728. 1431, Jan. 17 (Waldsassen). Der Prior von Waldsassen an den Rath von Eger: von Tachau sei die Nachricht gekommen, dass die Hussen sich in ihr Land zurückgezogen haben. (Orig. arch. civ. Egrae.) Mein innigs gebete zuvor, allerliebsten herrn! Als ir un- serm herrn von Waldsachsen verschriben habt von unsers gne- digen herzogen Johannsen geczewge und rayse wegen oc. das hab ich wol vernomen und tun euch wissenleich, das wir noch von der rayse unsers gnedigen herrn genczleich nicht vernumen haben, denn dy des Closters gewisse botschefft pracht haben und auch gester zw Tachaw in der Stat sein gewesen, dy sagen eygenleich, das dy hussen abgeczogen sein und czihen das lant wider ein gein Behem. Dann ewern brief wil ich unserm herrn von Waltsassen zu stunden senden, und was der von der Raysse vernumen hat, oder noch horen wirdet, das wirt er euch eygenleich verschriben. Geben am Sand Anthonii tag anno oc. XXXI. Bruder Seyfrid prior zu Waltsachssen. Den oc. Burgermeister und dem Rate zu Eger oc. 729. 1431, Jan. 22 (Löwenberg). Der Rath von Löwenberg an den von Görlitz: da Warnungen kommen, dass die Ketzer die Stadt überfallen wollen, so bittet er um Hilfe &c. (Grunhagen 1. c. n. 140.) Unsere freuntliche dinst zcuvor. Erbaren, weisin hern, besundern liben freunde, wir thun ewch czu wissen, das wir von unserin merklichen und bestendigen freunden worhofticli- chen an mere enden gewornet sein. Dieselben wornungen alle alle uber eyne treffen, wie das sich die argen vordampten ketzzer met backen und met anderer beretunge schicken, und meynen uns met 6 od. mit 700 pferden gentzlichen zcu be-
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190 rennen uff die rede, das unser landmanne und gebawren zcu uns nicht komen mochten, und wellen ere waene u. drawanten eynen tag hinder en lassen, uff das sie ungewornet vor uns komen mochten, dorumb wir bethen ewer weisheit mit dinstli- chem fleisse, er wellet uns eynen oder czwene buchsenmeister, doruff wir uns gewegen mochten, wenne der unser, als er selbst wol wisset, bey ewch gelernet ist, das her uns wenig nutcze werden mochte, von stadan unvorczogenlichen senden; und ab er vornemen wordet, das sich die ketzzer zcu uns kerten, ewrn reisigen geczewge eylende czu uns schicken, u. keyn uns thut, als wir gen ewch gethan habin, noch thun wellen u. freuntlichen alle czeit vordinen. Auch vornemet er ichte von ewern spehen, das uns zcu wornunge komen mochte, das lat uns uff unser gelt an alles salviren wissen, wenne wir vornemen, das eyn hawffe kome von Hirssberg, der ander vor die Cratzze in das lant, die vns belegen werden. Gebin under unser stat secret in die St. Vincencii. Doch hoffe wir zcu dem barmherczigen gote, ob sie sich villeichte des gefrustes trossten, sie sollen des nemen kleinen frommen u. wol von uns geletzzet werden. Burgermeister und ratmanne der stat Lewenberg. 730. 1431, (c. m. Mart.) (Görlitz). Die Görlitzer an König Sigmund: umständliche Schilderung der Bedräng- nisse und Leiden, denen ihre Stadt von Seite der Ketzer ausgesetzt war und ist, insbesondere seit der Einnahme der Stadt Löbau durch die- selben &c. (Scultetus II, 101—2 [ad ann. 1431].) (Cople thellwelse kaum leserlich.) Gorl. ad Sigismundum imp. (sic) Allerdurchluchtigister Furste vnd groszmechtigister könig. Als E. kön. G. getrewe vnd vntertenigen Mann, Bürgemeister, Rathman, arm vnd reich E. G. Land vnd Stat zu Görlicz E. G. nehst haben lassen clagen, beide müntlich, vnd brifflich, sulch gross vorterbnüsse E. G. land vnd Stat in den obirzogen der verdampten ketzer, nemlich als nu ein Jar vergangen zu fünffmalen geschen, dorynne sie vil
190 rennen uff die rede, das unser landmanne und gebawren zcu uns nicht komen mochten, und wellen ere waene u. drawanten eynen tag hinder en lassen, uff das sie ungewornet vor uns komen mochten, dorumb wir bethen ewer weisheit mit dinstli- chem fleisse, er wellet uns eynen oder czwene buchsenmeister, doruff wir uns gewegen mochten, wenne der unser, als er selbst wol wisset, bey ewch gelernet ist, das her uns wenig nutcze werden mochte, von stadan unvorczogenlichen senden; und ab er vornemen wordet, das sich die ketzzer zcu uns kerten, ewrn reisigen geczewge eylende czu uns schicken, u. keyn uns thut, als wir gen ewch gethan habin, noch thun wellen u. freuntlichen alle czeit vordinen. Auch vornemet er ichte von ewern spehen, das uns zcu wornunge komen mochte, das lat uns uff unser gelt an alles salviren wissen, wenne wir vornemen, das eyn hawffe kome von Hirssberg, der ander vor die Cratzze in das lant, die vns belegen werden. Gebin under unser stat secret in die St. Vincencii. Doch hoffe wir zcu dem barmherczigen gote, ob sie sich villeichte des gefrustes trossten, sie sollen des nemen kleinen frommen u. wol von uns geletzzet werden. Burgermeister und ratmanne der stat Lewenberg. 730. 1431, (c. m. Mart.) (Görlitz). Die Görlitzer an König Sigmund: umständliche Schilderung der Bedräng- nisse und Leiden, denen ihre Stadt von Seite der Ketzer ausgesetzt war und ist, insbesondere seit der Einnahme der Stadt Löbau durch die- selben &c. (Scultetus II, 101—2 [ad ann. 1431].) (Cople thellwelse kaum leserlich.) Gorl. ad Sigismundum imp. (sic) Allerdurchluchtigister Furste vnd groszmechtigister könig. Als E. kön. G. getrewe vnd vntertenigen Mann, Bürgemeister, Rathman, arm vnd reich E. G. Land vnd Stat zu Görlicz E. G. nehst haben lassen clagen, beide müntlich, vnd brifflich, sulch gross vorterbnüsse E. G. land vnd Stat in den obirzogen der verdampten ketzer, nemlich als nu ein Jar vergangen zu fünffmalen geschen, dorynne sie vil
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191 kirchen vszgebrant haben, das werde Sakrament vnsers H. Jhesu Christi gelestirt, mitt messirn zu hauwen, mit füssin getreten, jungfrawen frawen beschemet, arme lute gemort, gefangen weg gefürt, geschatzt, alle Rittergesesse E. G. Mann vszgebrannt, dormete E. G. Land groszlich vorwüstet, das die Gebawer in ire zinse nymme haben zugeben, vnd E. G. Mann soh nu in E. G. Stad geruckt do helffen zu weren vnd zuschützen, dessen E. G. getrewen Bürgermeister vnd Rathman ver E. kön. G. fleisseclichen dancsagen. Allergenedigster lieber Herre, als sy dann ouch Dy Vor- stadt an E. G. Stad zu grunde vszgebrant haben, vnd E. G. getrewe Bürger E. G. Stad groszlich haben gevestent vnd ge- bauwet, Böchsin vnd andern wehrlichen gezewg geschickt, vnd von dem anheben sulcher ketzerey, E. G. zudinste kein Mer- hern vnd vor Prage williglich gefulget, Vnd alleine von der Stad wegen by M. Menner in E. G. Stad Zitta gesant hattin, als leider der Luban vorloren vnd vszgebrant wart, donoch uwer Stad Zitta mit iren Soldenern helffin zu schützin. Vnd biszher so merglich vnder in selbis angegriffen vnd bekostiget mit Suldenern zu halden, das sy noch irem vermögen y uff das höchste gerne dozu gefulget haben in E. G. Lande Slcsia, vnd vff fürderunge der hochgebornen Fürsten Herzogen zu Sachsen vor Vsick, do sie an Reisigem gezewgen mehr denn 250 pferde hatten, leider wenig weder dovon qwomen, vnd nu noch E. kön. G. gebot vnd werbungen E. G. getreuwen Rethe zu in irer an- zal von den 200 pherden kein der Zitte mit iren Soldenern bestallt hatten, dessen E. G. Stad alleine 50. do gehat hat vnd 4 gantze wochen do legen lassen, das doch von den andern Landen vnd Steten nicht hingelegit wart vnd geschickt. Vnd als denn sulcher zug der Echter des Hiligen Cristin- glaubins in E. G. land geschehen ist, als sy vor der Kirchen zu Richenbach logen, das mit morthe, brande groszlich vorterbit haben, das sy E. kön. G. am nesten ouch geschriben haben. Also clagen sie dem almechtigen Gote, der Hymmelkoniginne Marien vnd E. kön. G. als iren angebornen, natürlichen Erb- herrn, Das sy nu anderweit am Montage nach aller Manne vasz- nacht (12 Febr.), mit beiden Heren der Thabor vnd Weisin, vsS E. G. Landen der Slesie in E. G. Land zu Gorlitz zogin,
191 kirchen vszgebrant haben, das werde Sakrament vnsers H. Jhesu Christi gelestirt, mitt messirn zu hauwen, mit füssin getreten, jungfrawen frawen beschemet, arme lute gemort, gefangen weg gefürt, geschatzt, alle Rittergesesse E. G. Mann vszgebrannt, dormete E. G. Land groszlich vorwüstet, das die Gebawer in ire zinse nymme haben zugeben, vnd E. G. Mann soh nu in E. G. Stad geruckt do helffen zu weren vnd zuschützen, dessen E. G. getrewen Bürgermeister vnd Rathman ver E. kön. G. fleisseclichen dancsagen. Allergenedigster lieber Herre, als sy dann ouch Dy Vor- stadt an E. G. Stad zu grunde vszgebrant haben, vnd E. G. getrewe Bürger E. G. Stad groszlich haben gevestent vnd ge- bauwet, Böchsin vnd andern wehrlichen gezewg geschickt, vnd von dem anheben sulcher ketzerey, E. G. zudinste kein Mer- hern vnd vor Prage williglich gefulget, Vnd alleine von der Stad wegen by M. Menner in E. G. Stad Zitta gesant hattin, als leider der Luban vorloren vnd vszgebrant wart, donoch uwer Stad Zitta mit iren Soldenern helffin zu schützin. Vnd biszher so merglich vnder in selbis angegriffen vnd bekostiget mit Suldenern zu halden, das sy noch irem vermögen y uff das höchste gerne dozu gefulget haben in E. G. Lande Slcsia, vnd vff fürderunge der hochgebornen Fürsten Herzogen zu Sachsen vor Vsick, do sie an Reisigem gezewgen mehr denn 250 pferde hatten, leider wenig weder dovon qwomen, vnd nu noch E. kön. G. gebot vnd werbungen E. G. getreuwen Rethe zu in irer an- zal von den 200 pherden kein der Zitte mit iren Soldenern bestallt hatten, dessen E. G. Stad alleine 50. do gehat hat vnd 4 gantze wochen do legen lassen, das doch von den andern Landen vnd Steten nicht hingelegit wart vnd geschickt. Vnd als denn sulcher zug der Echter des Hiligen Cristin- glaubins in E. G. land geschehen ist, als sy vor der Kirchen zu Richenbach logen, das mit morthe, brande groszlich vorterbit haben, das sy E. kön. G. am nesten ouch geschriben haben. Also clagen sie dem almechtigen Gote, der Hymmelkoniginne Marien vnd E. kön. G. als iren angebornen, natürlichen Erb- herrn, Das sy nu anderweit am Montage nach aller Manne vasz- nacht (12 Febr.), mit beiden Heren der Thabor vnd Weisin, vsS E. G. Landen der Slesie in E. G. Land zu Gorlitz zogin,
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192 vnd nicht vff 1/4 Wegis von E. G. Stat zu Görlitz sich gelegirtt hattin. Donoch vor E. G. Stad Budissen ruckten. Vnd am Montage nach dem Suntage Reminiscere (26 Febr.) do uffbrachen, vnd vor E. G. Stad zur Lobaw zogen, das im mittel E. G. Stete Gorlitz, Budissin vnd Zitten gelegen ist, die sy leider einge- nommen, vnd mit 400. Reisigen pherden vnd 400. Trabanten besetzt vnd dem Koluch eingegeben habin. Vnd van dannen vor E. G. Stad Zitte gezogin sein, dy sy meinen zu gewinnen, Vnd mit dem gezeuge an Böchsen vnd andern Wergken EG. Stadt Görlitz weder zu vmblegen, das Got metschen (?) gebe dy zu störmen, vnd mit sulchem gezeuge zu erbeten, Vnd haben sich doruff gesatzt, sy zu gewinnen ader dorober zu leiden Als sy das vor E. G. getrewen Herrn vs dem lande zu Behemen, Herrn Janen von Michilsperg, Herrn Otten von Borgaw Herrn Dupitzen brudern, Herrn Rahusken von Berdinstein (sic), von den von der Zitten vs ander merglichen botschafft von Behemen vnd irer speher, die sie im Here der ketzer haben, tegelich gewarnit werden. Allergnedigster kon. als denn nu E. G. Stad Lobaw ein- genommen vnd besatzt han, vnd in E. G. landen legen mit solcher macht, so meinen sy auch E. G. Stedte Luban ader Buntzlaw einzunehmen vnd zu besetzin. So ist E. G. Stad zu Görlitz itzund bereit vmblegen, das ir vs E. G. landen der Slesia kein Getreide zugehen kan, So mag in ouch vs E. G. landen zu Lusitz, vs dem lande zu Miessin, noch vs der Marcke kein Weit, Salfissche, noch keinerley kauff- manschatz zukommen, das in vff alle seiten dy zufure vff der Strosse gantz nedir gelegit ist, Vnd sein vns mit dem Resigen gezewg, doruf sy tegelich gehen den nedir zulegin, zu mechtig uff alle seiten, das wir in das nicht weren mögen. Vnd ab se sy mit Storme, verreternisse vnd brande, das sy in zugeschickt haben, nicht gehoben mögin, So meinen se sy y domethe zu fride oder betedigunge zu betwingen. Wenn als vil ytzunt so dy Katzer vor Reichenbach logen, die hoch. Fürs. fr., e Mann vnd Stete zu sulchen zogen, als wir anders nichten hofften, das sy vnbestritten nicht dovon sulden kommen sein, gefulget haben Vnd als sy denn E. kön. Wirdikeit uffte beide müntlich vnd briflich haben lossen vorbrengen, das dy vorstockten ketzer sy
192 vnd nicht vff 1/4 Wegis von E. G. Stat zu Görlitz sich gelegirtt hattin. Donoch vor E. G. Stad Budissen ruckten. Vnd am Montage nach dem Suntage Reminiscere (26 Febr.) do uffbrachen, vnd vor E. G. Stad zur Lobaw zogen, das im mittel E. G. Stete Gorlitz, Budissin vnd Zitten gelegen ist, die sy leider einge- nommen, vnd mit 400. Reisigen pherden vnd 400. Trabanten besetzt vnd dem Koluch eingegeben habin. Vnd van dannen vor E. G. Stad Zitte gezogin sein, dy sy meinen zu gewinnen, Vnd mit dem gezeuge an Böchsen vnd andern Wergken EG. Stadt Görlitz weder zu vmblegen, das Got metschen (?) gebe dy zu störmen, vnd mit sulchem gezeuge zu erbeten, Vnd haben sich doruff gesatzt, sy zu gewinnen ader dorober zu leiden Als sy das vor E. G. getrewen Herrn vs dem lande zu Behemen, Herrn Janen von Michilsperg, Herrn Otten von Borgaw Herrn Dupitzen brudern, Herrn Rahusken von Berdinstein (sic), von den von der Zitten vs ander merglichen botschafft von Behemen vnd irer speher, die sie im Here der ketzer haben, tegelich gewarnit werden. Allergnedigster kon. als denn nu E. G. Stad Lobaw ein- genommen vnd besatzt han, vnd in E. G. landen legen mit solcher macht, so meinen sy auch E. G. Stedte Luban ader Buntzlaw einzunehmen vnd zu besetzin. So ist E. G. Stad zu Görlitz itzund bereit vmblegen, das ir vs E. G. landen der Slesia kein Getreide zugehen kan, So mag in ouch vs E. G. landen zu Lusitz, vs dem lande zu Miessin, noch vs der Marcke kein Weit, Salfissche, noch keinerley kauff- manschatz zukommen, das in vff alle seiten dy zufure vff der Strosse gantz nedir gelegit ist, Vnd sein vns mit dem Resigen gezewg, doruf sy tegelich gehen den nedir zulegin, zu mechtig uff alle seiten, das wir in das nicht weren mögen. Vnd ab se sy mit Storme, verreternisse vnd brande, das sy in zugeschickt haben, nicht gehoben mögin, So meinen se sy y domethe zu fride oder betedigunge zu betwingen. Wenn als vil ytzunt so dy Katzer vor Reichenbach logen, die hoch. Fürs. fr., e Mann vnd Stete zu sulchen zogen, als wir anders nichten hofften, das sy vnbestritten nicht dovon sulden kommen sein, gefulget haben Vnd als sy denn E. kön. Wirdikeit uffte beide müntlich vnd briflich haben lossen vorbrengen, das dy vorstockten ketzer sy
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193 gerne zu frede vnd betedigunge bracht hetten [als sich denn dy andern lande vnd Stete vmb sy gelegen, mit in gefritt hattin] des sie sich an E. kön. G. wissin vnd willin ny haben wellin begebin, Wy mancherley vnd harte das an in gesucht ist wor- den. Vnd sein y alleine also gelegen, das sy keinerley hülffe vnd rath von nymanden gehabt hoben, denn das sy sich des allmechtigen Gotes vnd E. G. als irem natürlichen Erbherrn getrost haben. Vnd habin dorobir vmb Gottes wille der hiligen Cristenheit zu starkunge, E. kön. G. zu ehren vnd dinste gele- den mort, brannt vnd sulchis gros verterbnisse E. G. landen vnd Stat, vnd dorunder sich also bekestiget habin, an beuwen, an suldenern zu halden, vnd so in schulde kommen sein, das E. G. getrewe Bürger vnd kouflüte donewende vmb bestes wille irer narungen in ander Stete, vmb der wille dye zinse uff E. G. Stat vor langer zeit hoben gehobt, dy sy in itzund nicht vermögen zurichten noch zugeben, nyndert berehen thürrin, vnd hobin is susten von nichten zunehmen, denn was ir ein yderman tegelich von im selbis gebit. Vnd ir sein suste, die ir cleynot vnd cleider ein teil bereit vorkauft hoben vnd tegelich gelossin, das sy noch ir moglichkeit E. G. Stat mit suldenern zu hol- den, ire anzal an gelden dozu zugebin haben. Vnd sint denn sulch gross verterbnisse an E. G. landen vnd stat geschin ist, tegelich y grösser vnd mehr geschit. So sein vil Lüte vmb sulcher not wille vs E. G. landen vnd Stad hinweg gezogin, dy is nymme hobin mocht crharten Vnd nem- lich, so dy Vorstad vor in nicht wedir zu bauwen steht : Vnd ouch dy ir zuflucht von den klein vmbleginden Stetin, in E. G. Land vnd Durffern, dy ir zuflucht in E. G. Stad vor gehat habin, vorterbit sein, Ein teil sich mit en gefredit habin, den in E. G. Stad so hoch nicht steht zu getruwen, vnd besunder den Gebauwern vs den durffern, sind sy die Lobaw eingenommen habin, dy mit in an gedingnis vnd huldungen sten. Dovon E. G. Stad an Lüten gross geswechit ist, vnd müssen y obirhaupt von andern Landen Lüte zu in brengen, dy zuversulden zu Rosse vnd fusse, E. G. Stad domethe zu weren, vnd ir suste noch sein, ee sy die E. G. vertröstungen meinen zubeharren, dorober kein dem allmechtigen Gote vnd E. kön. G. als iren natürlichen erbherren anders wenn recht thun wellen. Vnd so sy is ouch 13
193 gerne zu frede vnd betedigunge bracht hetten [als sich denn dy andern lande vnd Stete vmb sy gelegen, mit in gefritt hattin] des sie sich an E. kön. G. wissin vnd willin ny haben wellin begebin, Wy mancherley vnd harte das an in gesucht ist wor- den. Vnd sein y alleine also gelegen, das sy keinerley hülffe vnd rath von nymanden gehabt hoben, denn das sy sich des allmechtigen Gotes vnd E. G. als irem natürlichen Erbherrn getrost haben. Vnd habin dorobir vmb Gottes wille der hiligen Cristenheit zu starkunge, E. kön. G. zu ehren vnd dinste gele- den mort, brannt vnd sulchis gros verterbnisse E. G. landen vnd Stat, vnd dorunder sich also bekestiget habin, an beuwen, an suldenern zu halden, vnd so in schulde kommen sein, das E. G. getrewe Bürger vnd kouflüte donewende vmb bestes wille irer narungen in ander Stete, vmb der wille dye zinse uff E. G. Stat vor langer zeit hoben gehobt, dy sy in itzund nicht vermögen zurichten noch zugeben, nyndert berehen thürrin, vnd hobin is susten von nichten zunehmen, denn was ir ein yderman tegelich von im selbis gebit. Vnd ir sein suste, die ir cleynot vnd cleider ein teil bereit vorkauft hoben vnd tegelich gelossin, das sy noch ir moglichkeit E. G. Stat mit suldenern zu hol- den, ire anzal an gelden dozu zugebin haben. Vnd sint denn sulch gross verterbnisse an E. G. landen vnd stat geschin ist, tegelich y grösser vnd mehr geschit. So sein vil Lüte vmb sulcher not wille vs E. G. landen vnd Stad hinweg gezogin, dy is nymme hobin mocht crharten Vnd nem- lich, so dy Vorstad vor in nicht wedir zu bauwen steht : Vnd ouch dy ir zuflucht von den klein vmbleginden Stetin, in E. G. Land vnd Durffern, dy ir zuflucht in E. G. Stad vor gehat habin, vorterbit sein, Ein teil sich mit en gefredit habin, den in E. G. Stad so hoch nicht steht zu getruwen, vnd besunder den Gebauwern vs den durffern, sind sy die Lobaw eingenommen habin, dy mit in an gedingnis vnd huldungen sten. Dovon E. G. Stad an Lüten gross geswechit ist, vnd müssen y obirhaupt von andern Landen Lüte zu in brengen, dy zuversulden zu Rosse vnd fusse, E. G. Stad domethe zu weren, vnd ir suste noch sein, ee sy die E. G. vertröstungen meinen zubeharren, dorober kein dem allmechtigen Gote vnd E. kön. G. als iren natürlichen erbherren anders wenn recht thun wellen. Vnd so sy is ouch 13
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194 nymme gewesen mögin, das sie ee ouch dovon zuzihen meinen, ir erbe vnd huser begeben. Allerdurchlücht. fürste, groszmechtigister kö. allergnedig. liber Herre, als denn E. kön. macht vor vnd ouch nu wol gehort hat vnd vernympth, das sy vmb Gotes wille der Hiligen Cri- stenheit zu sterckung, E. kön. G. zu ehren vnd dinste, sich biszher obir sulcher grosser verterbnisse, mit swere bekösti- gungen, mit der hülffe Gotes enthalden haben. Vnd do Got vor sey so dy Stad verloren werde, so hetten sich ander E. G. vmbligende lande vnd Stedte zumale swerlich zu enthalden. Vnd dorumb so ruffen sy an E. G. angeborene gütte, als iren naturlichen angebornen Erbherrn, vnd bitten mit demüttiger vntertenikeit, das E. kön. wirdigkeit geruchen anzusehen sulche truwe vnd gehorsam, dess sy noch willig sein zu thun vnd E. G. williglich zu dinen mit irem leibe vnd alle irem gutte, das der allmechtige Gott in biszher enthalden hat, sy mit E. G. hülffe vnd rot gnedig oc. (sic). 731. 1431, Mart. 14 (Nürnberg.) Reichsabschied von Nürnberg über Herstellung des Landfriedens im Reiche und Einrichtung des Kriegszuges nach Böhmen. (MS. des Prager Capitelarchivs U. XIII, fol. 33—35. Vgl. Neue Sammlung der Reichsabschiede, Frankfurt 1, 1747, 131—149, wo der Abschied voll- standiger enthalten u. vom 25 Apr. datirt ist.) Der Czog keyn Behemin. Wir Segemund oc. bekennen oc. das wir wol gemerket haben, das sulche czwetracht, missehelunge, krig vnd fintschafft, so czwusschin fursten, graffen, freien, hirren, ritter, knechten vnd steten yn dewczschen landen gewest vnd noch sind, zcu uortylgen der bosen Hussen vnd keczer zcu Behemin gros hin- dernisse gebrocht haben, vnd das auch dy selbigen Hussen vnd keczer do durch, vnd auch das yn von dewczsschin landen manchirley zcufurunge an allen dem, des sie denne gebresten haben, geschehin ist vnd tegelich geschiet, vnd wir nw mit vnsern korfursten roth vnd andern fursten, graffen, hern vnd stete voreynunge, dy yczund yn guter vnd merglicher meynunge
194 nymme gewesen mögin, das sie ee ouch dovon zuzihen meinen, ir erbe vnd huser begeben. Allerdurchlücht. fürste, groszmechtigister kö. allergnedig. liber Herre, als denn E. kön. macht vor vnd ouch nu wol gehort hat vnd vernympth, das sy vmb Gotes wille der Hiligen Cri- stenheit zu sterckung, E. kön. G. zu ehren vnd dinste, sich biszher obir sulcher grosser verterbnisse, mit swere bekösti- gungen, mit der hülffe Gotes enthalden haben. Vnd do Got vor sey so dy Stad verloren werde, so hetten sich ander E. G. vmbligende lande vnd Stedte zumale swerlich zu enthalden. Vnd dorumb so ruffen sy an E. G. angeborene gütte, als iren naturlichen angebornen Erbherrn, vnd bitten mit demüttiger vntertenikeit, das E. kön. wirdigkeit geruchen anzusehen sulche truwe vnd gehorsam, dess sy noch willig sein zu thun vnd E. G. williglich zu dinen mit irem leibe vnd alle irem gutte, das der allmechtige Gott in biszher enthalden hat, sy mit E. G. hülffe vnd rot gnedig oc. (sic). 731. 1431, Mart. 14 (Nürnberg.) Reichsabschied von Nürnberg über Herstellung des Landfriedens im Reiche und Einrichtung des Kriegszuges nach Böhmen. (MS. des Prager Capitelarchivs U. XIII, fol. 33—35. Vgl. Neue Sammlung der Reichsabschiede, Frankfurt 1, 1747, 131—149, wo der Abschied voll- standiger enthalten u. vom 25 Apr. datirt ist.) Der Czog keyn Behemin. Wir Segemund oc. bekennen oc. das wir wol gemerket haben, das sulche czwetracht, missehelunge, krig vnd fintschafft, so czwusschin fursten, graffen, freien, hirren, ritter, knechten vnd steten yn dewczschen landen gewest vnd noch sind, zcu uortylgen der bosen Hussen vnd keczer zcu Behemin gros hin- dernisse gebrocht haben, vnd das auch dy selbigen Hussen vnd keczer do durch, vnd auch das yn von dewczsschin landen manchirley zcufurunge an allen dem, des sie denne gebresten haben, geschehin ist vnd tegelich geschiet, vnd wir nw mit vnsern korfursten roth vnd andern fursten, graffen, hern vnd stete voreynunge, dy yczund yn guter vnd merglicher meynunge
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195 zcu Nurenberg gewest sint, angeslagen haben off desin zcu- kumfftigen sommer eynen mechtigen czog weder dy Hussen vnd keczer zcu tunde, vnd sy mit gotes hulffe yn sulcher mosse vndirstehen zcu tylgen, das sy in vnd gewar mogen werdin, das sy sich mit vnrechtim frevel vnd mutwillen wedir dy heylige kirche vnd kristenheit zcu vorsmehunge vnd lasterunge vnsers hern Jesu Christi gesaczt haben vnd seczen. Vnd nw das der selbige czog treffenlicher vnd mechtic- licher geschehe vnd czu gehe, vnd auch alle vnd yczlicher vnser vnd des heyligen romisschen reiches korfursten, fursten, graffen, herrn, ritter, knechte, stete vnd alle kristenglewbige dister ge- rugelicher vnd deste bas dorzcû helffin vnd gedinen mógen: so haben wir nach rathe der egenanten korfursten, graffen, rittern vnd stete frunden, mit wolbedachtem mute, rechter gewissen, dese noch geschreben stucke, ordenunge vnd geboth gemacht, seczen vnd machen ordenunge von romischer koniglicher mechte vnd gebiten yn krafft desis brieffes, das alle vnd yczliche, dy zcu vns vnd dem heyligen reich gehóren, sy seyn geystlich ader wertlich ader was weszins sy seyn, zu mol, nymandis awsge- nomen, dy krig ader fintschafft mit enander haben, nw von datum desis briefes anzcuheben, bys off Sente Mertins tag yn dem winter gelegen nehest komend, vnd furt vber cyn ganczes jar, io keyner zcu dem andern ader zcu den seynen zcu greyffen yn keynerley weize beschedigen sullen, das yn auch der selben czeit des fredes nymand keynen newen krig vmb keynerley sache anfohen, machen ader thuen sullen, wenig ader vil, yn keyner weize. Vnd werr ys, das sich der obgenant czog villeychte lenger denn off den obgenanten Sente Mertins tag nw vber eyn jar komend weren, vnd sich vorzcihen wurden, wer dan yn dem felde vnd leger wer, ader dy seynen do hette, ader der kunt- liche hulffe tete noch dem vnd ym vffgesaczt ist eygentlich, wer der wer, korfurste, geystlich ader wertlich, graffe, hirre, ritter ader knechte, stete ader wer dy weren, keyn den selbigen vnd den seynen solde auch deser frede dy czeit aws vnd also lange, bys der ader dy seynen weder zcu hawse komen, vnd vier wochen dornoch, keyn yderman yn aller mosse als die obgeschrebin czeit awfrichticlich gewandelt werden. 13*)
195 zcu Nurenberg gewest sint, angeslagen haben off desin zcu- kumfftigen sommer eynen mechtigen czog weder dy Hussen vnd keczer zcu tunde, vnd sy mit gotes hulffe yn sulcher mosse vndirstehen zcu tylgen, das sy in vnd gewar mogen werdin, das sy sich mit vnrechtim frevel vnd mutwillen wedir dy heylige kirche vnd kristenheit zcu vorsmehunge vnd lasterunge vnsers hern Jesu Christi gesaczt haben vnd seczen. Vnd nw das der selbige czog treffenlicher vnd mechtic- licher geschehe vnd czu gehe, vnd auch alle vnd yczlicher vnser vnd des heyligen romisschen reiches korfursten, fursten, graffen, herrn, ritter, knechte, stete vnd alle kristenglewbige dister ge- rugelicher vnd deste bas dorzcû helffin vnd gedinen mógen: so haben wir nach rathe der egenanten korfursten, graffen, rittern vnd stete frunden, mit wolbedachtem mute, rechter gewissen, dese noch geschreben stucke, ordenunge vnd geboth gemacht, seczen vnd machen ordenunge von romischer koniglicher mechte vnd gebiten yn krafft desis brieffes, das alle vnd yczliche, dy zcu vns vnd dem heyligen reich gehóren, sy seyn geystlich ader wertlich ader was weszins sy seyn, zu mol, nymandis awsge- nomen, dy krig ader fintschafft mit enander haben, nw von datum desis briefes anzcuheben, bys off Sente Mertins tag yn dem winter gelegen nehest komend, vnd furt vber cyn ganczes jar, io keyner zcu dem andern ader zcu den seynen zcu greyffen yn keynerley weize beschedigen sullen, das yn auch der selben czeit des fredes nymand keynen newen krig vmb keynerley sache anfohen, machen ader thuen sullen, wenig ader vil, yn keyner weize. Vnd werr ys, das sich der obgenant czog villeychte lenger denn off den obgenanten Sente Mertins tag nw vber eyn jar komend weren, vnd sich vorzcihen wurden, wer dan yn dem felde vnd leger wer, ader dy seynen do hette, ader der kunt- liche hulffe tete noch dem vnd ym vffgesaczt ist eygentlich, wer der wer, korfurste, geystlich ader wertlich, graffe, hirre, ritter ader knechte, stete ader wer dy weren, keyn den selbigen vnd den seynen solde auch deser frede dy czeit aws vnd also lange, bys der ader dy seynen weder zcu hawse komen, vnd vier wochen dornoch, keyn yderman yn aller mosse als die obgeschrebin czeit awfrichticlich gewandelt werden. 13*)
Strana 196
196 Was auch lediger vnd reysiger knechte seyn, dy off yr eigene pherde vnd habe siczen, vnd keynen eygen hern ader junghern haben, dy sy vorsprechin ader mechtig seyn zcu rechte, vnd yn der koste vnd brot seyn, der sal auch yn der genanten czeit, als deser frede werden sal vnd weren, keyn geleyte, trostunge fulwort ader frede yn keynen slôssern, steten ader merkten, dorffern ader andern enden yn dem reiche von nymande gegeben, zcugesagt noch gehaldin werden yn keynirley weize. Vnd werr ys, das ymand werr, der ader dy der vorge- nanten stücke eyns ader mer kuntlich oberfur vnd nichten hilden, der ader dy, yn welcher stad, wessins vnd wirdikeit der ader dy seyn, sullen fredebruchig seyn, vnd von vns vnd yderman yn dem reiche vor fredebrecher gehabt werdin, den adir dy sol auch keyn geleyte, frede, furwert ader gnade dor fur helffin ader schirmen, vnd sullen auch nymermer wedir vmb yn ir erste stad komen ader yn frede weder gesaczt werden, der ader dy selbigen fredebruchigen hetten sich denne zcuvor mit dem ader den, an dy sy gebrechen vnd ober das teten, ader yr erbin ader nochkomen mit yrem willen gutlich geseczet, vnd keigen en geton; vnd dor czu wer dy selbigen fredebruchigen hawssen, hoffen ader halden, essen ader trinken ader en sust keynerleye ynlegunge ader zcuschicken wissintlichin thuen werdin, das sich kuntlich yrfinden, sollen ouch yn dy selbige pen seyn vnd gen yn vorgenante masze gehaldin werden. Wir seczen auch, wollin vnd gebiten allin vnd yczlichen fursten, geystlich, wertlich, fursten, hern, rittern vnd knechten gemanschafften, burgern, gebawern vnd allin andern lewten, was status, ordens ader weszin sy seyn, erinstlich ader vesticlich mit desim brieffe, das sy ader yr keyner den obgenanten keczern ader yren zculegern keynerley kawfmanschacz oder ander not- durftig ding, wy dy weren, yn keynen wegen zcu furen ader zcu brengen, ader yn auch keynerley zculegunge thuen ader gemeynschaft haben sullin yn keiner weisze. Wer ader dorweder tete, das wer eyner ader mer, was weszins ader status der ader dy weren, vnd des kuntlich vbirwunden wurdin, ader sust mit worhafftiger tot dorobir gefunden wurdin, dy sullen als verechter kristenliches glowbes vnd zcu leger der keczer vnd keczeryen
196 Was auch lediger vnd reysiger knechte seyn, dy off yr eigene pherde vnd habe siczen, vnd keynen eygen hern ader junghern haben, dy sy vorsprechin ader mechtig seyn zcu rechte, vnd yn der koste vnd brot seyn, der sal auch yn der genanten czeit, als deser frede werden sal vnd weren, keyn geleyte, trostunge fulwort ader frede yn keynen slôssern, steten ader merkten, dorffern ader andern enden yn dem reiche von nymande gegeben, zcugesagt noch gehaldin werden yn keynirley weize. Vnd werr ys, das ymand werr, der ader dy der vorge- nanten stücke eyns ader mer kuntlich oberfur vnd nichten hilden, der ader dy, yn welcher stad, wessins vnd wirdikeit der ader dy seyn, sullen fredebruchig seyn, vnd von vns vnd yderman yn dem reiche vor fredebrecher gehabt werdin, den adir dy sol auch keyn geleyte, frede, furwert ader gnade dor fur helffin ader schirmen, vnd sullen auch nymermer wedir vmb yn ir erste stad komen ader yn frede weder gesaczt werden, der ader dy selbigen fredebruchigen hetten sich denne zcuvor mit dem ader den, an dy sy gebrechen vnd ober das teten, ader yr erbin ader nochkomen mit yrem willen gutlich geseczet, vnd keigen en geton; vnd dor czu wer dy selbigen fredebruchigen hawssen, hoffen ader halden, essen ader trinken ader en sust keynerleye ynlegunge ader zcuschicken wissintlichin thuen werdin, das sich kuntlich yrfinden, sollen ouch yn dy selbige pen seyn vnd gen yn vorgenante masze gehaldin werden. Wir seczen auch, wollin vnd gebiten allin vnd yczlichen fursten, geystlich, wertlich, fursten, hern, rittern vnd knechten gemanschafften, burgern, gebawern vnd allin andern lewten, was status, ordens ader weszin sy seyn, erinstlich ader vesticlich mit desim brieffe, das sy ader yr keyner den obgenanten keczern ader yren zculegern keynerley kawfmanschacz oder ander not- durftig ding, wy dy weren, yn keynen wegen zcu furen ader zcu brengen, ader yn auch keynerley zculegunge thuen ader gemeynschaft haben sullin yn keiner weisze. Wer ader dorweder tete, das wer eyner ader mer, was weszins ader status der ader dy weren, vnd des kuntlich vbirwunden wurdin, ader sust mit worhafftiger tot dorobir gefunden wurdin, dy sullen als verechter kristenliches glowbes vnd zcu leger der keczer vnd keczeryen
Strana 197
197 von vns vnd ydermanne gehalden werdin, vnd yren leib vnd gut verloren haben, also das man sal vnd móchte zcu yrem leybe, gut vnd habe dorumb greyffen vnd sy doran stroffen, als sich das denne gebort; vnd sy sullin vor keynerley frede, geleyt, furwert, gnade ader freyheid, wy dy ader von weheme dy ge- geben werdin, schoczen ader schirmen yn keyner weize. Vnd werr es, das eczliche der weren, vil ader wenig, wer dy weren, dy yn sulchin czoge seyn ader dor zcu schicken ader abir dorzcu thuen wurden, als yn denne vff gesaczet ist, an- geferlich, yn vnser vnd des heyligen reiches ocht ader obir- ocht gefallen ader komen, ader auch an ainiger vnser kor- fursten, fursten, hern, rittern vnd knechten ader steten lant- gerichte, statgerichte ader andern gerichten keynerley ochte, vber ocht, orteyl adir gericht keyn den selbigen eynen ader mer yngemain ader besunderheit gegangen werdin, vmb was sache vnd was willin das geschehin were, keyn deme ader den haben wir sullich vnser vnd des heyligen reiches ocht vnd vber- ocht vnd alle vnser vnd vnsers hoff gerichtes brieff, dy dorobir gegen sy vsgehen, vnd auch alle sulche andir ocht, vber ocht, gerichte vnd orteyl, dy keigen sy gewert maszen gegangen werin, genczlich awsgeslagen, vnd slohen das off von romisscher konig- licher macht mit desim brieffe dy obgenante czeit aws, als sy yn dem felde dy iren do haben, ader kuntlich dorynne werin welchir mosze thun werdin, vnd hynheym komen, vnd yn vier wochen dornoch ungeferlich, doch dor yn noch awsgehin der czeit, vnd das dy vor vnder schaden vns vnd dem reiche vnd sust eynem yczlichin an seynen rechten. Ouch sullen es alle, dy mit yrem leibe yn dem czoge seyn, wer dy denne seyn, vnd auch dy fursten, hern vnd ritterschaft, dy do von crangheit vnd gebrechinheid yres leibes dor czu mit yres selbist personen nichten komen môgen vnd dor czu doch schicken, vnd thuen, als yn denne off gesaczt ist eygentlich, dy besundere freiheid vnd gnade haben, vnd wir yn denn auch von romischer koniglicher macht thuen vnd geben keigenwertlich mit krafft desis brieffes, also das dy selbigen alle dy weile, so sy denne vs yn dem felde ader czoge seyn, ader dy eren do haben vnd dor zcu thuen werdin, als en denne off gesaczet vnd vor geruret ist, bys das sy vnd dy eren weder vmb zcu lande hyn
197 von vns vnd ydermanne gehalden werdin, vnd yren leib vnd gut verloren haben, also das man sal vnd móchte zcu yrem leybe, gut vnd habe dorumb greyffen vnd sy doran stroffen, als sich das denne gebort; vnd sy sullin vor keynerley frede, geleyt, furwert, gnade ader freyheid, wy dy ader von weheme dy ge- geben werdin, schoczen ader schirmen yn keyner weize. Vnd werr es, das eczliche der weren, vil ader wenig, wer dy weren, dy yn sulchin czoge seyn ader dor zcu schicken ader abir dorzcu thuen wurden, als yn denne vff gesaczet ist, an- geferlich, yn vnser vnd des heyligen reiches ocht ader obir- ocht gefallen ader komen, ader auch an ainiger vnser kor- fursten, fursten, hern, rittern vnd knechten ader steten lant- gerichte, statgerichte ader andern gerichten keynerley ochte, vber ocht, orteyl adir gericht keyn den selbigen eynen ader mer yngemain ader besunderheit gegangen werdin, vmb was sache vnd was willin das geschehin were, keyn deme ader den haben wir sullich vnser vnd des heyligen reiches ocht vnd vber- ocht vnd alle vnser vnd vnsers hoff gerichtes brieff, dy dorobir gegen sy vsgehen, vnd auch alle sulche andir ocht, vber ocht, gerichte vnd orteyl, dy keigen sy gewert maszen gegangen werin, genczlich awsgeslagen, vnd slohen das off von romisscher konig- licher macht mit desim brieffe dy obgenante czeit aws, als sy yn dem felde dy iren do haben, ader kuntlich dorynne werin welchir mosze thun werdin, vnd hynheym komen, vnd yn vier wochen dornoch ungeferlich, doch dor yn noch awsgehin der czeit, vnd das dy vor vnder schaden vns vnd dem reiche vnd sust eynem yczlichin an seynen rechten. Ouch sullen es alle, dy mit yrem leibe yn dem czoge seyn, wer dy denne seyn, vnd auch dy fursten, hern vnd ritterschaft, dy do von crangheit vnd gebrechinheid yres leibes dor czu mit yres selbist personen nichten komen môgen vnd dor czu doch schicken, vnd thuen, als yn denne off gesaczt ist eygentlich, dy besundere freiheid vnd gnade haben, vnd wir yn denn auch von romischer koniglicher macht thuen vnd geben keigenwertlich mit krafft desis brieffes, also das dy selbigen alle dy weile, so sy denne vs yn dem felde ader czoge seyn, ader dy eren do haben vnd dor zcu thuen werdin, als en denne off gesaczet vnd vor geruret ist, bys das sy vnd dy eren weder vmb zcu lande hyn
Strana 198
198 heym vnd zcu hawze komen, vnd vier wochen dornoch eygent- lich, nemelich dy selben, dy yn yren eygen personen do seyn vnd dy fursten, graffen, hern, ritterschafft, dy vor krangheid do hen nicht wol komen mogen, vnd doch dy yrn schicken vmb yr eygen geld, vnd auch dy stete, dy dy yrn do hen senden, vnd dar zcu yn vorgerurter mosse thuen vmb yr stad gemeyne sachen mit vnserm vnd des heyligen reiches hoffgerichtes noch mit keynerley vnser korfursten, graffen, hern ader stete lantgerichtes ader andergerichte yn dem reiche, wy dy genant seyn, von komen keynerley sache willin angelanget, besweret, noch vs getreben werdin sullen yn keynerley weisze. Dach wer den andern vortreibet, vorbrifet, ader sust wissint- licher ader kuntlicher schawlt schuldig ist, der sal ym beczalen vnd awsrichten ; geschit des nicht, so mag der selbige, dem mon schuldig ist, sulche seine schult an seinem schuldigern mit rechte furdern, ader sust dem noch gehen, also denne seine schult briffe aus weiszen werden, mit vrkund oc. datum an der mete- woche noch Gregorii. Das ist die begreyffunge, wy man sich yn den hehren halden sal, als her noch stehet geschreben. Item alle dy, dy yn das hehr komen, sullin vore beychten vnd gotis leychenam emphoen vnd sich gotlichin halden. Item der bischoff von Mencz, der bischoff von kôlln, der bischoff von Tryren, der falczgraffe vom Reyne sullin eyn hehr vnd eyn wagenburg haben vnd yren streit bestellen. Das ander der herczog von Sachsen, der lantgraffe von Doringyn, der lantgraffe von Hessen sullen auch eyn her vnd eyn wagenburg haben vnd yren streit bestelleu. It. der margraffe von Brandeburg, der bischoff von Wircz- burg, der bischoff von Bobinberg, dy graffin vnd ritterschaft von Swabin, vnd was aws dem lande von Francken kummet, dy sullin auch eyn hehr vnd eyn wagenburg haben vnd yren streit bestellen. It. der bischoff von Maitburg, der bischoff von Hildesheym, der bischoff von der Halberstad, dy herczogynne von Brawnes czweyk vnd der marggraffe von Brandeburg von der marke
198 heym vnd zcu hawze komen, vnd vier wochen dornoch eygent- lich, nemelich dy selben, dy yn yren eygen personen do seyn vnd dy fursten, graffen, hern, ritterschafft, dy vor krangheid do hen nicht wol komen mogen, vnd doch dy yrn schicken vmb yr eygen geld, vnd auch dy stete, dy dy yrn do hen senden, vnd dar zcu yn vorgerurter mosse thuen vmb yr stad gemeyne sachen mit vnserm vnd des heyligen reiches hoffgerichtes noch mit keynerley vnser korfursten, graffen, hern ader stete lantgerichtes ader andergerichte yn dem reiche, wy dy genant seyn, von komen keynerley sache willin angelanget, besweret, noch vs getreben werdin sullen yn keynerley weisze. Dach wer den andern vortreibet, vorbrifet, ader sust wissint- licher ader kuntlicher schawlt schuldig ist, der sal ym beczalen vnd awsrichten ; geschit des nicht, so mag der selbige, dem mon schuldig ist, sulche seine schult an seinem schuldigern mit rechte furdern, ader sust dem noch gehen, also denne seine schult briffe aus weiszen werden, mit vrkund oc. datum an der mete- woche noch Gregorii. Das ist die begreyffunge, wy man sich yn den hehren halden sal, als her noch stehet geschreben. Item alle dy, dy yn das hehr komen, sullin vore beychten vnd gotis leychenam emphoen vnd sich gotlichin halden. Item der bischoff von Mencz, der bischoff von kôlln, der bischoff von Tryren, der falczgraffe vom Reyne sullin eyn hehr vnd eyn wagenburg haben vnd yren streit bestellen. Das ander der herczog von Sachsen, der lantgraffe von Doringyn, der lantgraffe von Hessen sullen auch eyn her vnd eyn wagenburg haben vnd yren streit bestelleu. It. der margraffe von Brandeburg, der bischoff von Wircz- burg, der bischoff von Bobinberg, dy graffin vnd ritterschaft von Swabin, vnd was aws dem lande von Francken kummet, dy sullin auch eyn hehr vnd eyn wagenburg haben vnd yren streit bestellen. It. der bischoff von Maitburg, der bischoff von Hildesheym, der bischoff von der Halberstad, dy herczogynne von Brawnes czweyk vnd der marggraffe von Brandeburg von der marke
Strana 199
199 wegen, dy sullin eyn hehr vnd eyn wagenburg bestellen mit yrem streite. Item dy reichstete sullin eyn hehr vnd eyn wagenburg haben vnd yren streit bestellen vnd sich mit yrem fulke zcu eynem fursten halden, zcu welchim sie wollen vnd thuen das recht, das ys wol bestellet sey. It. dy fursten, hern aws der Slezia vnd Lawsicz vnd dy VI stete vnd der dewczsche meyster von Prewssen sullin eyn hêhr vnd eyn wagenburg haben vnd bestellen eynen streit. Item alle herczoge von Osterreich sullen eyn hèhr vnd wagenburg haben vnd yren streit bestellin. Vnd wenne dy fursten, hern vnd stete zcu samen komen mit yren hêhren yn das land zcu Behemin, so sullen sy denne yren streit vnd wagenburg bestellin, vnd das beste thuen, wy des sy eynes werdin. Item was eyn yczlicher furste, hirre ader stad fussgen- ger ader wêpener brenget, dy sullen gleich halb buchszen, vnd halb armbrost haben mit pheylen, bley, puluer vnd was dor zců gehóret. Also sal man vber X fussgenger eynen hewptman geben, vnd vber hundert eynen hewptman, vber tawsint eynen hewptman. Wer das, das ymand so vbel tete, wer der werr, vnd von dem streite flihen wurde, ader aws dem lande zcu Behemin rethe, gynge ader fure ane seyner hewptlewthe willin ader wissin, der ader dy, ere weyp vnd kinderr, sullin ewiclichen vortreben seyn, vnd all ir gut ist vorlorn. Ouch so sullen dy fursten vnd hern eynen markt bestellen yn dem hêhr, als das gewonlich ist; vnd wer do weder tete, der sal seynen leip vorlorn haben. Ouch so sal keyn furste ader stat sich vor keyne stad ader burg legen, dy zcu notigen mit stormen, lenger denne eyne nacht, ys sey denne mit wissen vnd mit willen aller fursten, hern vnd stete. Ouch sal man bestellin, wenne dy hern zcu sammen komen, das eyn hêhr eynen tag vor czihe, vnd das ander hennoch, also das redelich vnd bequemlichen ist, vnd als man des eyne wirt. Ouch sal eyn yczlichs hehr seine wepener bestellen, wel-
199 wegen, dy sullin eyn hehr vnd eyn wagenburg bestellen mit yrem streite. Item dy reichstete sullin eyn hehr vnd eyn wagenburg haben vnd yren streit bestellen vnd sich mit yrem fulke zcu eynem fursten halden, zcu welchim sie wollen vnd thuen das recht, das ys wol bestellet sey. It. dy fursten, hern aws der Slezia vnd Lawsicz vnd dy VI stete vnd der dewczsche meyster von Prewssen sullin eyn hêhr vnd eyn wagenburg haben vnd bestellen eynen streit. Item alle herczoge von Osterreich sullen eyn hèhr vnd wagenburg haben vnd yren streit bestellin. Vnd wenne dy fursten, hern vnd stete zcu samen komen mit yren hêhren yn das land zcu Behemin, so sullen sy denne yren streit vnd wagenburg bestellin, vnd das beste thuen, wy des sy eynes werdin. Item was eyn yczlicher furste, hirre ader stad fussgen- ger ader wêpener brenget, dy sullen gleich halb buchszen, vnd halb armbrost haben mit pheylen, bley, puluer vnd was dor zců gehóret. Also sal man vber X fussgenger eynen hewptman geben, vnd vber hundert eynen hewptman, vber tawsint eynen hewptman. Wer das, das ymand so vbel tete, wer der werr, vnd von dem streite flihen wurde, ader aws dem lande zcu Behemin rethe, gynge ader fure ane seyner hewptlewthe willin ader wissin, der ader dy, ere weyp vnd kinderr, sullin ewiclichen vortreben seyn, vnd all ir gut ist vorlorn. Ouch so sullen dy fursten vnd hern eynen markt bestellen yn dem hêhr, als das gewonlich ist; vnd wer do weder tete, der sal seynen leip vorlorn haben. Ouch so sal keyn furste ader stat sich vor keyne stad ader burg legen, dy zcu notigen mit stormen, lenger denne eyne nacht, ys sey denne mit wissen vnd mit willen aller fursten, hern vnd stete. Ouch sal man bestellin, wenne dy hern zcu sammen komen, das eyn hêhr eynen tag vor czihe, vnd das ander hennoch, also das redelich vnd bequemlichen ist, vnd als man des eyne wirt. Ouch sal eyn yczlichs hehr seine wepener bestellen, wel-
Strana 200
200 chir der von dem panyr hen reytet ader feret an des hewpt- mannes willen, deme ader den sal man seine pherde ader wagen nehemen, vnd sal das bewten, vnd do sal nymand vmb reden vff das, das man dister gehorsamer yn dem hehr sey, vnd bey dem panyre bleyben. Item so sal nymand yn dem hehr spelen; wer das tete, dem sal man eyne hand abe slohen. Item so sal nymand eyne gemeyne frawe do haben ; wer das thuet, den sal man vorburnen. Item wer eyn messer gewynnet vnd eynen wundt, dem sal man eyne hand abe slohen, ist ys aber eyne verliche wunde, ader tôt eynen, das sal man richten noch rechte. Ouch sal man yn dem hehr nicht besawnen, besunder wenne man besawnet, so sal eyn yczlicher bereit werdin, vnd an dy stat komen, do her hyn wirt geschicket. Item wer da stelet ader ymande das seyne nymmet, ys sey yn dem hehr ader vor dem hehr, wo das geschiet, ys were harnussch ader pherd ader welchirley das were, den sal man hengen, vnd ym sal keyne gnade helffen. Ouch sal yczlicher furste, hirre, stad yn yrem hehr sun- derliche scheppen dor zcu haben vnd bestellen, ab eyne clage vor sy keme, dy dorober richten vnd finden sullin, was do recht sey, vnd yren stroffer dorbey haben, als das not were dorober zcu richten all zců hand. Wer ys auch ab ymande ym hehr wurde mit dem andern czwetrachtig, welchirley das were, der sal ys dem andern nicht off rucken noch gedencken yn keynem wege, besunderer sal das gutlichen halden vnd lossin bestan yezlicher bys czů seyner behawsunge. Ouch sal man bestellen, ab eyn offlawff yn dem hehr wurde, das sich nymand dor zcû woppen sal, vnd auch nymand dor czû lawffen sal ; besunder denne dy dorczů geschicket werden, also yczlichen fursten, hern vnd steten dorzcu ezwene schicken sullin, vnd also vil dor czu bys man eynes wirt, dy dor zcû kamen vnd den offlawff vnderstehen vnd vnfuge bewaren. Item so sal eyn yczlich hehr, vier ader fumffe wol gelerte phaften haben, dy dem folke predigen vnd leren, wy man sich
200 chir der von dem panyr hen reytet ader feret an des hewpt- mannes willen, deme ader den sal man seine pherde ader wagen nehemen, vnd sal das bewten, vnd do sal nymand vmb reden vff das, das man dister gehorsamer yn dem hehr sey, vnd bey dem panyre bleyben. Item so sal nymand yn dem hehr spelen; wer das tete, dem sal man eyne hand abe slohen. Item so sal nymand eyne gemeyne frawe do haben ; wer das thuet, den sal man vorburnen. Item wer eyn messer gewynnet vnd eynen wundt, dem sal man eyne hand abe slohen, ist ys aber eyne verliche wunde, ader tôt eynen, das sal man richten noch rechte. Ouch sal man yn dem hehr nicht besawnen, besunder wenne man besawnet, so sal eyn yczlicher bereit werdin, vnd an dy stat komen, do her hyn wirt geschicket. Item wer da stelet ader ymande das seyne nymmet, ys sey yn dem hehr ader vor dem hehr, wo das geschiet, ys were harnussch ader pherd ader welchirley das were, den sal man hengen, vnd ym sal keyne gnade helffen. Ouch sal yczlicher furste, hirre, stad yn yrem hehr sun- derliche scheppen dor zcu haben vnd bestellen, ab eyne clage vor sy keme, dy dorober richten vnd finden sullin, was do recht sey, vnd yren stroffer dorbey haben, als das not were dorober zcu richten all zců hand. Wer ys auch ab ymande ym hehr wurde mit dem andern czwetrachtig, welchirley das were, der sal ys dem andern nicht off rucken noch gedencken yn keynem wege, besunderer sal das gutlichen halden vnd lossin bestan yezlicher bys czů seyner behawsunge. Ouch sal man bestellen, ab eyn offlawff yn dem hehr wurde, das sich nymand dor zcû woppen sal, vnd auch nymand dor czû lawffen sal ; besunder denne dy dorczů geschicket werden, also yczlichen fursten, hern vnd steten dorzcu ezwene schicken sullin, vnd also vil dor czu bys man eynes wirt, dy dor zcû kamen vnd den offlawff vnderstehen vnd vnfuge bewaren. Item so sal eyn yczlich hehr, vier ader fumffe wol gelerte phaften haben, dy dem folke predigen vnd leren, wy man sich
Strana 201
201 halden sol, vnd vmb den heyligen kristenlichen glowben streiten sal, so man das allerbeste awsgerichten kan. Item sich sal auch keyn hehr yn keynerley sache vnder- winden awszurichten vnd yn zcu nehemen ader zeu thuen an des obirsten hewptmans willen vnd wissen. Das ist der anslag der büchsen vnd des geczewges, den man haben sal. Item der herczog von Sachssen sol haben XIIII steyn buchsen zcu dem streite vnd eine grosse buchse vnd dor zcu XII M. pheyle. It. der landgraffe von Doringyn VIII buchsen vnd eyne grose buchse vnd VI M. pheyle. It. der margraffe von Brandenburg VII buchsen vnd eyne grosse buchse vnd VI M. pheyle. It. herczog Albrecht vnd herczog Erinsteskind von Oster- reich sullen haben so vil buchsen gros vnd cleyne, also sy der bedurffen vnd gehaben mogen, dor zcû obir dy geschos XII M. pheyle. It. der bisschoff von Salczburg VI buchsen, yczliche dy dy schewst als eyn hewpt, vnd VI M. pheyle. It. der bischoff von Passaw IIII buchsen, der yczliche schewst als eyn hewpt, vnd VI M. pheyle. It. herczog Lodewig Mortain IIII buchsen yn der vorge- nanten mosze vnd eyne grose buchse vnd VI M. pheyle. It. herczog Ernest, herczog Wilhelm von Beyern VIII cam- mer buchsen, das eyne schewst alz eyne bosskawle, vnd VI M. pheyle. It. herczog Heynrich von Beyern eyne grose buchse, VI cleyne, vnd sust dreye grosse als eyn hewpt schissen, vnd VI M. pheyle. It. herczog Hanns II cleyne buchsen, eyne grose buchse vnd III. M. pheyle. It. herczog Otto mit des falczgraffen land zcu Beyern II buchsen, dy gros schissen als eyn hewpt III M. pheyle. It. der bischoff von Mencz IIII buchsen, der yczliche als eyn hewpt schewst vnd VI cleyne vnd VI M. pheyle. It. der bischoff von Bobemberg II buchsen, dy do schissen als eyn hewpt, vnd IIII camer buchsen.
201 halden sol, vnd vmb den heyligen kristenlichen glowben streiten sal, so man das allerbeste awsgerichten kan. Item sich sal auch keyn hehr yn keynerley sache vnder- winden awszurichten vnd yn zcu nehemen ader zeu thuen an des obirsten hewptmans willen vnd wissen. Das ist der anslag der büchsen vnd des geczewges, den man haben sal. Item der herczog von Sachssen sol haben XIIII steyn buchsen zcu dem streite vnd eine grosse buchse vnd dor zcu XII M. pheyle. It. der landgraffe von Doringyn VIII buchsen vnd eyne grose buchse vnd VI M. pheyle. It. der margraffe von Brandenburg VII buchsen vnd eyne grosse buchse vnd VI M. pheyle. It. herczog Albrecht vnd herczog Erinsteskind von Oster- reich sullen haben so vil buchsen gros vnd cleyne, also sy der bedurffen vnd gehaben mogen, dor zcû obir dy geschos XII M. pheyle. It. der bisschoff von Salczburg VI buchsen, yczliche dy dy schewst als eyn hewpt, vnd VI M. pheyle. It. der bischoff von Passaw IIII buchsen, der yczliche schewst als eyn hewpt, vnd VI M. pheyle. It. herczog Lodewig Mortain IIII buchsen yn der vorge- nanten mosze vnd eyne grose buchse vnd VI M. pheyle. It. herczog Ernest, herczog Wilhelm von Beyern VIII cam- mer buchsen, das eyne schewst alz eyne bosskawle, vnd VI M. pheyle. It. herczog Heynrich von Beyern eyne grose buchse, VI cleyne, vnd sust dreye grosse als eyn hewpt schissen, vnd VI M. pheyle. It. herczog Hanns II cleyne buchsen, eyne grose buchse vnd III. M. pheyle. It. herczog Otto mit des falczgraffen land zcu Beyern II buchsen, dy gros schissen als eyn hewpt III M. pheyle. It. der bischoff von Mencz IIII buchsen, der yczliche als eyn hewpt schewst vnd VI cleyne vnd VI M. pheyle. It. der bischoff von Bobemberg II buchsen, dy do schissen als eyn hewpt, vnd IIII camer buchsen.
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202 It. der bischoff von Aussburg VI M. pheyle. It. der bischoff von Anstat (sic) eyne buchse, dy do schewst als eyn hewpt drey cleyne vnd VI M. pheyle. It. dy Lusacia vnd dy VI stete vnd alle fursten yn der Slesia, hern vnd stete sullen so vil buchsen haben zcum streyte, halb cleyn vnd gros mit en furen, als an eren ort not ist, vnd sy getragen mögen, vnd sullen sich dor yn selbist anslohen vnd beladen noch redelichkeit, wenne wir yr vermogen nicht wissin. It. dy von Nurenberg sullen haben yre grose buchse, IIII steyn buchsen, IIII cammer buchsen, VI M. pheyle. It. dy von Ratenburg II grose buchsen, II camer buchsen III M. pheyle. Item dy von Dingspugel I steynbuchse, II cammerbuchsen, II M. pheyle. It. dy von Weisenburg eyn steynbuchse, II camerbuchsen, II M. pheyle. It. dy Furdelingen (sic) II camerbuchsen, II steynbuchsen, III M. pheyle. It. Egern eyne grose buchse, VI camerbuchsen, VI M. pheyle. It. der Elbogen II steynbuchsen, dy do schissen als eyn hewpt, III M. pheyle. It. Awsburg VII camerbuchsen, dy schissen als eyn boss- kawle, VI M. pheyle. Item Vlmm VI steynbuchsen in der selben mosze, I M. pheyle. Item Gemünd II buchsen yn der selben mosze, I M. pheyle. Item Ertfurt eyne grose buchse, VIII steynbuchsen, dy do schissen als eyn hewpt, X M. pheyle. Item Sweinfurt eyn steynbuchse, II M. pheyle. Wympfen III M. pheyle Franckefurt VI M. pheyle Custenicz VI „ Mencz VI „ „ „ Rabelsburg III „ III „ „ Bormss „ III „ IIII „ Bibbrach Speyrer „ Momingyn IIII „ III „ Hill „ Esslingen IIII „ Snygen (?) III „ Vberlingen IIII „ IIII „ Hulbronn
202 It. der bischoff von Aussburg VI M. pheyle. It. der bischoff von Anstat (sic) eyne buchse, dy do schewst als eyn hewpt drey cleyne vnd VI M. pheyle. It. dy Lusacia vnd dy VI stete vnd alle fursten yn der Slesia, hern vnd stete sullen so vil buchsen haben zcum streyte, halb cleyn vnd gros mit en furen, als an eren ort not ist, vnd sy getragen mögen, vnd sullen sich dor yn selbist anslohen vnd beladen noch redelichkeit, wenne wir yr vermogen nicht wissin. It. dy von Nurenberg sullen haben yre grose buchse, IIII steyn buchsen, IIII cammer buchsen, VI M. pheyle. It. dy von Ratenburg II grose buchsen, II camer buchsen III M. pheyle. Item dy von Dingspugel I steynbuchse, II cammerbuchsen, II M. pheyle. It. dy von Weisenburg eyn steynbuchse, II camerbuchsen, II M. pheyle. It. dy Furdelingen (sic) II camerbuchsen, II steynbuchsen, III M. pheyle. It. Egern eyne grose buchse, VI camerbuchsen, VI M. pheyle. It. der Elbogen II steynbuchsen, dy do schissen als eyn hewpt, III M. pheyle. It. Awsburg VII camerbuchsen, dy schissen als eyn boss- kawle, VI M. pheyle. Item Vlmm VI steynbuchsen in der selben mosze, I M. pheyle. Item Gemünd II buchsen yn der selben mosze, I M. pheyle. Item Ertfurt eyne grose buchse, VIII steynbuchsen, dy do schissen als eyn hewpt, X M. pheyle. Item Sweinfurt eyn steynbuchse, II M. pheyle. Wympfen III M. pheyle Franckefurt VI M. pheyle Custenicz VI „ Mencz VI „ „ „ Rabelsburg III „ III „ „ Bormss „ III „ IIII „ Bibbrach Speyrer „ Momingyn IIII „ III „ Hill „ Esslingen IIII „ Snygen (?) III „ Vberlingen IIII „ IIII „ Hulbronn
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203 IIII M. pheyle Lindaw Schaffhawsen IIII „ „ VI „ Paszel „ Hagnaw IIII „ „ Strossburg Collmar Sleczstat VI M. pheyle III „ „ III „ „ 732. 1431, Mart. 27 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Bern: der Zug gegen die Hussen in Böhmen sei beschlossen 9c. (Nurnberger Misslv-Buch IX, fol. 97b.) Schultheissen vnd Rate der Stat zu Bern in Vchtlande. L. Fr. oc. oc. oc. Vnd als Ir denn begert zuvernemen, wie die sache wider die Hussen zu Beheim bey vns beslossen werde oc., da welle ewr gute frewntschaft wissen, daz vnser gnedigister Herre... der Römisch oc. Künig vnd vnser gnedig Herren die kurfürsten vnd fürsten, die bey vns gewesen seyn, einen gemeinen zug auf die Hussen gen Beheim in disem summer zu tun fürgenomen vnd beslossen haben, als Ir das vil- leicht in schriften, die darumb awszgeen, eygentlicher vernemen werdet. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder dienst oc. Datum ut supra (feria IIIs post dominicam Palmarum). 733. 1431, Mart. 28 (Nürnberg). Niklas Sitschin und Laurenz Ehrenberg an die Görlitzer: senden in AU- schrift den Reichsabschied über den künftigen Zug gegen Böhmen oc. (Scultetus II, 94b [ann. 1431].) Nickel Sitschin, Laurentius Erenberg. Den Gestrengen, Er- samen vnd Weisin, Landmannen, Bürgermeister vnd Rathmannen des Landes vnd Stad Gorlitz. Vnser willige vnd vnvordrossene dinste bereit, Gestrengen Ersamen Weisin Herrn oc. Als wir uch denn in fuste briuen haben geschrebin, das der zog, uff disz Jar, uff die Ketzer in das Land zu Behem zu thun, gantz beslossin ist. Also sende wir uch hirynne verslossin
203 IIII M. pheyle Lindaw Schaffhawsen IIII „ „ VI „ Paszel „ Hagnaw IIII „ „ Strossburg Collmar Sleczstat VI M. pheyle III „ „ III „ „ 732. 1431, Mart. 27 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Bern: der Zug gegen die Hussen in Böhmen sei beschlossen 9c. (Nurnberger Misslv-Buch IX, fol. 97b.) Schultheissen vnd Rate der Stat zu Bern in Vchtlande. L. Fr. oc. oc. oc. Vnd als Ir denn begert zuvernemen, wie die sache wider die Hussen zu Beheim bey vns beslossen werde oc., da welle ewr gute frewntschaft wissen, daz vnser gnedigister Herre... der Römisch oc. Künig vnd vnser gnedig Herren die kurfürsten vnd fürsten, die bey vns gewesen seyn, einen gemeinen zug auf die Hussen gen Beheim in disem summer zu tun fürgenomen vnd beslossen haben, als Ir das vil- leicht in schriften, die darumb awszgeen, eygentlicher vernemen werdet. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder dienst oc. Datum ut supra (feria IIIs post dominicam Palmarum). 733. 1431, Mart. 28 (Nürnberg). Niklas Sitschin und Laurenz Ehrenberg an die Görlitzer: senden in AU- schrift den Reichsabschied über den künftigen Zug gegen Böhmen oc. (Scultetus II, 94b [ann. 1431].) Nickel Sitschin, Laurentius Erenberg. Den Gestrengen, Er- samen vnd Weisin, Landmannen, Bürgermeister vnd Rathmannen des Landes vnd Stad Gorlitz. Vnser willige vnd vnvordrossene dinste bereit, Gestrengen Ersamen Weisin Herrn oc. Als wir uch denn in fuste briuen haben geschrebin, das der zog, uff disz Jar, uff die Ketzer in das Land zu Behem zu thun, gantz beslossin ist. Also sende wir uch hirynne verslossin
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204 eine abeschrifft des briues, den vnser allergnedigster Herr der Röm. oc. kon. schreibit, vnd sendit zu allin Cristin Fürstin, Grafin, Freyen, Herrn vnd Steten, sy vermanende zu dem zoge zu fulgen, Dorynne die geistlichen Fürsten, vnd wy man sich zum zoge ein yderman mit seinen gezewgen schicken sul, ouch berürt ist oc. Vnd vernemen y anders nicht, denn das der zog uff sand Johannistag gescheen wird oc. Ouch geruhit zu wissen, das vnser G. Herr der Röm. oc. kön. gestern vor sich beschid den Bischoff von Breszlaw, Herzog Ludwig von Brige, die behmischen Herren vnd alle die von den Stetin hie sein, vnd vnderrichtet sie der gelegenheit vnd be- schlissunge des zoges, mit etlichen andern sachen, die nicht zu schreibin sein, vnd das Er sulcher truwe kein den, die so irber- lich vnd fromlich kein Gote, kein der Cristenheit vnd sinen gnaden, als irem Erbherren, gehalden haben, nimmer vergessen wil oc. vnd welle vns mit seinem leibe vnd gutte helffin vnd nicht lossin. Vnd begerte von vns obir dy Hilige zeit, bisz die Osterhilige tage, geruhet zu lossin, So welle sine gnaden vns mit einem sulchen Enden von im lossin, das wir im zu dancken haben sulden oc. Wollin vns kein vnserm Herrn dem kön fleissechlichen mühen uff seiner gnaden vortröstungen oc. Getruwen zu Gote, das ir alle ewer noth mit sinen götlichen gnaden vnd eren wol obirkommen werdit. Ouch geruchit zu wissin, das der Cardinalis sich mechtig- lich schicket zu dem zoge oc. von vnsers hiligen vatern des Bo- bistes wegen oc. Geschrebin Eilende an der Crummen Mithwoch in Nürnberg. Post script.: Eines vom Lande von der Zitten vnd zwene usz dem Rathe doselbist, sint am Montag nach Palmarum (26 Mart.) ouch her kommen, Vnd von Budissin ist noch nymand hie.
204 eine abeschrifft des briues, den vnser allergnedigster Herr der Röm. oc. kon. schreibit, vnd sendit zu allin Cristin Fürstin, Grafin, Freyen, Herrn vnd Steten, sy vermanende zu dem zoge zu fulgen, Dorynne die geistlichen Fürsten, vnd wy man sich zum zoge ein yderman mit seinen gezewgen schicken sul, ouch berürt ist oc. Vnd vernemen y anders nicht, denn das der zog uff sand Johannistag gescheen wird oc. Ouch geruhit zu wissen, das vnser G. Herr der Röm. oc. kön. gestern vor sich beschid den Bischoff von Breszlaw, Herzog Ludwig von Brige, die behmischen Herren vnd alle die von den Stetin hie sein, vnd vnderrichtet sie der gelegenheit vnd be- schlissunge des zoges, mit etlichen andern sachen, die nicht zu schreibin sein, vnd das Er sulcher truwe kein den, die so irber- lich vnd fromlich kein Gote, kein der Cristenheit vnd sinen gnaden, als irem Erbherren, gehalden haben, nimmer vergessen wil oc. vnd welle vns mit seinem leibe vnd gutte helffin vnd nicht lossin. Vnd begerte von vns obir dy Hilige zeit, bisz die Osterhilige tage, geruhet zu lossin, So welle sine gnaden vns mit einem sulchen Enden von im lossin, das wir im zu dancken haben sulden oc. Wollin vns kein vnserm Herrn dem kön fleissechlichen mühen uff seiner gnaden vortröstungen oc. Getruwen zu Gote, das ir alle ewer noth mit sinen götlichen gnaden vnd eren wol obirkommen werdit. Ouch geruchit zu wissin, das der Cardinalis sich mechtig- lich schicket zu dem zoge oc. von vnsers hiligen vatern des Bo- bistes wegen oc. Geschrebin Eilende an der Crummen Mithwoch in Nürnberg. Post script.: Eines vom Lande von der Zitten vnd zwene usz dem Rathe doselbist, sint am Montag nach Palmarum (26 Mart.) ouch her kommen, Vnd von Budissin ist noch nymand hie.
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205 734. 1431, Apr. 7 (Krakau). König Wladislaw von Polen an König Sigmund: Bericht über die von ihm mit den Abgesandten von Böhmen eingeleiteten Verhandlungen in Betreff ihres Verhaltens dem Basler Concil gegenüber. (E cod. MS. A. 19 archivi Trebon.) Serenissimo principi D. Sigismundo dei gratia Romanorum regi semper augusto, ac Hungariæ, Bohemiæ, Dalmatiæ, Croatiæ oc. regi, fratri et compatri nostro carissimo: Wladislaus eadem gratia rex Poloniæ, Litvaniæque princeps supremus et heres Russiæe oc. salutem et fraternæe caritatis incrementum. Serenissime princeps, frater et compater noster carissime ! Arbitramur Frattem Vram adhuc recentem eorum habere memo- riam, quæe nobis plerisque vicibus per S. D. N. Martinum olim papam quintum sanctæ memoriæ circa reductionem Bohemorum ad sanctæe matris ecclesiæ obedientiam et fidei unitatem com- missa fuerunt, votis vestris ad ea concurrentibus, quorum vo- torum vestrorum usque hodie habemus certa scripta. Et quam- quam negotia talis modi diu per nos tractari cum prædictis Bohemis debuerant, et ad ea fuimus, teste nobis altissimo, summo studio et ferventi desiderio acclinati : tamen inclyti fratris nostri D. Alexandri olim Magni ducis Litvaniæ divæ memoriæe obitus, qui quantos cordi nostro dolores attulerit et quibus tæediis affe- cerit mentem nostram nullus intelligit, nisi qui præcarissimi fratris et singularissimi amici fatum tristis deplanxerat, prædicta negotia hucusque impedivit, aliæque adhuc eo vivente inter ipsum et nos multis rationibus ex insperato subortæ discordiæ impedimentum dedere votis nostris. Nuper igitur venientibus nobis ad regni nostri dominia, extemplo ad ea, quæ hujusmodi salubris et deo accepti negotii consummationem concernunt, vi- gilanti cura intendere nequaquam tardavimus; et ut processus hujusmodi negotiorum Frat. Vram non lateat, scire placeat, quod existentibus nobis Cracoviæe cum prælatis et baronibus totius regni nostri, venerunt ad nostram præsentiam barones, clientes, capitanei exercituum, cives presbyterique regni Bohemiæ sub nostro salvo et securo conductu; quos coram prælatis et baro-
205 734. 1431, Apr. 7 (Krakau). König Wladislaw von Polen an König Sigmund: Bericht über die von ihm mit den Abgesandten von Böhmen eingeleiteten Verhandlungen in Betreff ihres Verhaltens dem Basler Concil gegenüber. (E cod. MS. A. 19 archivi Trebon.) Serenissimo principi D. Sigismundo dei gratia Romanorum regi semper augusto, ac Hungariæ, Bohemiæ, Dalmatiæ, Croatiæ oc. regi, fratri et compatri nostro carissimo: Wladislaus eadem gratia rex Poloniæ, Litvaniæque princeps supremus et heres Russiæe oc. salutem et fraternæe caritatis incrementum. Serenissime princeps, frater et compater noster carissime ! Arbitramur Frattem Vram adhuc recentem eorum habere memo- riam, quæe nobis plerisque vicibus per S. D. N. Martinum olim papam quintum sanctæ memoriæ circa reductionem Bohemorum ad sanctæe matris ecclesiæ obedientiam et fidei unitatem com- missa fuerunt, votis vestris ad ea concurrentibus, quorum vo- torum vestrorum usque hodie habemus certa scripta. Et quam- quam negotia talis modi diu per nos tractari cum prædictis Bohemis debuerant, et ad ea fuimus, teste nobis altissimo, summo studio et ferventi desiderio acclinati : tamen inclyti fratris nostri D. Alexandri olim Magni ducis Litvaniæ divæ memoriæe obitus, qui quantos cordi nostro dolores attulerit et quibus tæediis affe- cerit mentem nostram nullus intelligit, nisi qui præcarissimi fratris et singularissimi amici fatum tristis deplanxerat, prædicta negotia hucusque impedivit, aliæque adhuc eo vivente inter ipsum et nos multis rationibus ex insperato subortæ discordiæ impedimentum dedere votis nostris. Nuper igitur venientibus nobis ad regni nostri dominia, extemplo ad ea, quæ hujusmodi salubris et deo accepti negotii consummationem concernunt, vi- gilanti cura intendere nequaquam tardavimus; et ut processus hujusmodi negotiorum Frat. Vram non lateat, scire placeat, quod existentibus nobis Cracoviæe cum prælatis et baronibus totius regni nostri, venerunt ad nostram præsentiam barones, clientes, capitanei exercituum, cives presbyterique regni Bohemiæ sub nostro salvo et securo conductu; quos coram prælatis et baro-
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206 nibus totius regni nostri majoribus ac doctioribus et magistris de diversis nationibus non in parvo numero ad prædictam au- dientiam congregatis, quantum potuimus humiliter et affectuose requisivimus et rogavimus, et rationibus quibus ipsos melius mo- veri et ad pietatem flecti putabamus eisdem persuasimus, qua- tenus obmissis opinionibus et articulis ipsorum erroneis, ad uni- tatem fidei catholicæ et sanctæ matris ecclesiæ Romanæ redi- rent gremium, ut tot nefandorum bellorum fremitus, tot san- guinis Christiani profluvia, totque ædium sacrarum incendia et presbytericidia, aliaque cessarent exsecrabilia incommoda, quibus regnum ipsum Bohemiæ principaliter, et demum adjacentes ipsi provinciæ inhumaniter longis heu jam temporibus feriuntur; ob- tulimusque nos pro bono fidei sanctæ ad omnes fatigas et ex- pensas tam apud S. D. N. Papam et Romanam ecclesiam, quam etiam apud Frat. Vram et alios principes spirituales et seculares quorum interest faciendas. Ipsi vero longis habitis tractatibus ad hunc finem nobiscum ultimo devenerunt dicentes: quod vel- lent in concilio proxime celebrando sub salvo conductu suffici- enti et securo comparere sub certis condicionibus et clausulis, quæe nobis et prælatis nostris baronibusque atque peritis in jure divino pariter et humano non bene placuerunt. Requisivimus nihilominus eosdem, quatenus lucidius nobis mentem ipsorum aperirent, et obmissis conditionibus dubietate plenis, simpliciter starent determinationi sacri concilii in proximo celebrandi, et nos insuper certos de hoc redderent literis efficacibus et sigillis. Qui responderunt, quod non possent in tam gravi materia, quæ totam regni Bohemiæ communitatem concernit, aliquod finale facere responsum sine communitatum consilio, nec ad obliga- tiones faciendas aliquam haberent facultatem. Petiverunt insuper cum magna humilitate et instantia, quatenus nuntios nostros ad conventionem generalem ad festum SS. Philippi et Jacobi (1 Mai) per barones, capitaneos, civitates et communitates totius regni Bohemiæ proxime celebrandam cum ipsis pro finali et certo re- sponso super præmissis faciendo, sub spe bona mitteremus. Nos itaque zelo fidei inflammati, pacemque ecclesiæe procurare cupi- entes, non parcentes expensis, nuntios nostros Abraham de Swan- ssin et Nicolaum de Brzezie, filium olim Sbignei marsalci, no- tabiles milites ad prædictam conventionem transmisimus pro
206 nibus totius regni nostri majoribus ac doctioribus et magistris de diversis nationibus non in parvo numero ad prædictam au- dientiam congregatis, quantum potuimus humiliter et affectuose requisivimus et rogavimus, et rationibus quibus ipsos melius mo- veri et ad pietatem flecti putabamus eisdem persuasimus, qua- tenus obmissis opinionibus et articulis ipsorum erroneis, ad uni- tatem fidei catholicæ et sanctæ matris ecclesiæ Romanæ redi- rent gremium, ut tot nefandorum bellorum fremitus, tot san- guinis Christiani profluvia, totque ædium sacrarum incendia et presbytericidia, aliaque cessarent exsecrabilia incommoda, quibus regnum ipsum Bohemiæ principaliter, et demum adjacentes ipsi provinciæ inhumaniter longis heu jam temporibus feriuntur; ob- tulimusque nos pro bono fidei sanctæ ad omnes fatigas et ex- pensas tam apud S. D. N. Papam et Romanam ecclesiam, quam etiam apud Frat. Vram et alios principes spirituales et seculares quorum interest faciendas. Ipsi vero longis habitis tractatibus ad hunc finem nobiscum ultimo devenerunt dicentes: quod vel- lent in concilio proxime celebrando sub salvo conductu suffici- enti et securo comparere sub certis condicionibus et clausulis, quæe nobis et prælatis nostris baronibusque atque peritis in jure divino pariter et humano non bene placuerunt. Requisivimus nihilominus eosdem, quatenus lucidius nobis mentem ipsorum aperirent, et obmissis conditionibus dubietate plenis, simpliciter starent determinationi sacri concilii in proximo celebrandi, et nos insuper certos de hoc redderent literis efficacibus et sigillis. Qui responderunt, quod non possent in tam gravi materia, quæ totam regni Bohemiæ communitatem concernit, aliquod finale facere responsum sine communitatum consilio, nec ad obliga- tiones faciendas aliquam haberent facultatem. Petiverunt insuper cum magna humilitate et instantia, quatenus nuntios nostros ad conventionem generalem ad festum SS. Philippi et Jacobi (1 Mai) per barones, capitaneos, civitates et communitates totius regni Bohemiæ proxime celebrandam cum ipsis pro finali et certo re- sponso super præmissis faciendo, sub spe bona mitteremus. Nos itaque zelo fidei inflammati, pacemque ecclesiæe procurare cupi- entes, non parcentes expensis, nuntios nostros Abraham de Swan- ssin et Nicolaum de Brzezie, filium olim Sbignei marsalci, no- tabiles milites ad prædictam conventionem transmisimus pro
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207 responso. Et quidquid nobis de intentione ipsorum finali præe- dicti nuntii nostri attulerint, Vrae Frat. per nuntios nostros so- lemnes volumus e vestigio intimare. Et quia frater carissime, prædicti Bohemi a nobis salvum requirunt conductum, sub cujus securitate tuti venirent ad locum concilii celebrandi: placeat Vra Frat. cum sacri Rom. Imp. Electoribus et ceteris Almanniæe principibus consiliariis vestris tam spiritualibus quam seculari- bus medio tempore deliberare et tractare, si hæc via reductioni eorum videtur accommoda; porro sub qua verborum forma, aut cum quibus honestis conditionibus, vel sub cujus securitate et conductu venire debeant ad concilium. Et si coptam hanc per nos favente deo causam prosequi ad honorem dei et fidei catho- licæ utilitatem debeamus, velitis nos eo celerius per ostensorem præsentium informare, ut factum hoc fidei, si faciendum per nos fuerit, auctore domino ferventiori studio amplectamur. Dat. Cra- coviæ, sabbato ante conductum paschæ, an. dom. MCCCCXXXI°. Ad mandatum D. Regis. Wladislaus Opporow, decret. doctor, regni Poloniæ vicecancellarius. „Hanc (formam) hæretici dederunt regi Poloniæ, sed non fuit acceptata.“ In nomine domini nostri Jesu Christi Amen. Ad volun- tatem et instantiam Sermi princ. et dom. D. Wladislai regis Po- loniæ, summi ducis Litvaniæ et heredis Russiæ: nos Bohemi stare et comparere intendimus et volumus in concilio generali totius christianitatis de proxime celebrando, sic tamen, quod præfatus D. Rex oc. securum sufficientem ct salvum conductum nobis obtineat; hoc adjecto, quod quidquid ibidem ex scriptura legis divinæ aut sanctorum doctorum sententiis in prædicta lege veraciter fundatum deductum fuerit et probatum, hoc in eodem concilio acceptetur. Dat. Cracoviæ, fer. IIa post pascha (2 Apr.) an. 1431. „Hanc rex Poloniæe ipsis vice versa dedit, nec illam ipsi acceptaverunt.“ In nomine domini, Amen. Ad informationem Serml prin- et dom. D. Regis Poloniæ, supremi ducis Litvaniæ et heredis Russiæ, baronum et optimatum totius regni Poloniæ: nos A. B. C. barones Bohemiœ et D. E. nobiles et sacerdotes, F. G. con-
207 responso. Et quidquid nobis de intentione ipsorum finali præe- dicti nuntii nostri attulerint, Vrae Frat. per nuntios nostros so- lemnes volumus e vestigio intimare. Et quia frater carissime, prædicti Bohemi a nobis salvum requirunt conductum, sub cujus securitate tuti venirent ad locum concilii celebrandi: placeat Vra Frat. cum sacri Rom. Imp. Electoribus et ceteris Almanniæe principibus consiliariis vestris tam spiritualibus quam seculari- bus medio tempore deliberare et tractare, si hæc via reductioni eorum videtur accommoda; porro sub qua verborum forma, aut cum quibus honestis conditionibus, vel sub cujus securitate et conductu venire debeant ad concilium. Et si coptam hanc per nos favente deo causam prosequi ad honorem dei et fidei catho- licæ utilitatem debeamus, velitis nos eo celerius per ostensorem præsentium informare, ut factum hoc fidei, si faciendum per nos fuerit, auctore domino ferventiori studio amplectamur. Dat. Cra- coviæ, sabbato ante conductum paschæ, an. dom. MCCCCXXXI°. Ad mandatum D. Regis. Wladislaus Opporow, decret. doctor, regni Poloniæ vicecancellarius. „Hanc (formam) hæretici dederunt regi Poloniæ, sed non fuit acceptata.“ In nomine domini nostri Jesu Christi Amen. Ad volun- tatem et instantiam Sermi princ. et dom. D. Wladislai regis Po- loniæ, summi ducis Litvaniæ et heredis Russiæ: nos Bohemi stare et comparere intendimus et volumus in concilio generali totius christianitatis de proxime celebrando, sic tamen, quod præfatus D. Rex oc. securum sufficientem ct salvum conductum nobis obtineat; hoc adjecto, quod quidquid ibidem ex scriptura legis divinæ aut sanctorum doctorum sententiis in prædicta lege veraciter fundatum deductum fuerit et probatum, hoc in eodem concilio acceptetur. Dat. Cracoviæ, fer. IIa post pascha (2 Apr.) an. 1431. „Hanc rex Poloniæe ipsis vice versa dedit, nec illam ipsi acceptaverunt.“ In nomine domini, Amen. Ad informationem Serml prin- et dom. D. Regis Poloniæ, supremi ducis Litvaniæ et heredis Russiæ, baronum et optimatum totius regni Poloniæ: nos A. B. C. barones Bohemiœ et D. E. nobiles et sacerdotes, F. G. con-
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208 sules Pragenses, L. M. civitatum, nostro et omnium Bohemorum ac aliorum nostræe opinioni adhærentium nominibus: volumus et sine dolo promittimus stare et comparere in concilio generali sanctæ Romanæ ecclesiæ in Basilea vel alibi de proximo cele- brando; sic tamen, quod præfatus D. Rex securum sufficientem et salvum conductum nobis obtineat ; hoc adjecto, quod quidquid ibidem per idem concilium diffinitum fuerit, hoc volumus et pollicemur inviolabiliter acceptare et servare. Dat. Cracoviæ, fer. IV post festum paschæ (4 Apr.) anno 1431 ut supra. 735. 1431, Apr. 12 (Nürnberg). K. Sigmund gebietet den Görlitzern alle diejenigen zu strafen, die mit den Ungläubigen Verkehr treiben. (O. L. Urk. Buch n. 814. Cf. Ser. r. Sil. VI., 103.) Wir Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig zu allen- cziten Merer des Richs vnd zu Hungern zu Beheim oc. kunig, Empieten vnsern lieben getreuen Mannen Burgermeister Rat- mannen vnd Burgern zu Gorlicz vnser gnad vnd alles gut. Lieben getreuen wir haben vernomen wie vil lute vorgessen des heils Irer sel durich gewynnunge willen snodes werntlichen guts den vngelewbingen Speise Tranck geczewg vnd ander notdurfft zu furen In Backen Brewen, vnd ander gemeinschafft, mit kawffen vnd verkawffen mit In treiben, vnd sie domit stercken, vnd sindtemal das wider got die kristenheit vnd alle redlickeit ist, dorumb so beuelhen wir euch vnd gebieten euch auch vesticlich mit disem briefe, bey vnsern hulden, wo ir sulche missetetige lewte, die schuldig sein sulcher sache begreiffet vnd ankomet, das ir sie alsdann mit Iren leiben vnd gutern hindert vffhaldet vnd antastet, vnd in nach Irem verdienen widerfaren lasset als billich ist, vnd tut dorynne nit anders. Mit vrkund diss briefs versigelt mit vnserm kuniglichen anhangunden insigel. Geben zu Nuremberg, nach kristi geburd virczehen hundert Jar vnd darnach in dem Ein vnd dreissigisten Jar, am donerstag vor dem Suntag Misericordia domini, vnsere Riche des hungrischen oc.
208 sules Pragenses, L. M. civitatum, nostro et omnium Bohemorum ac aliorum nostræe opinioni adhærentium nominibus: volumus et sine dolo promittimus stare et comparere in concilio generali sanctæ Romanæ ecclesiæ in Basilea vel alibi de proximo cele- brando; sic tamen, quod præfatus D. Rex securum sufficientem et salvum conductum nobis obtineat ; hoc adjecto, quod quidquid ibidem per idem concilium diffinitum fuerit, hoc volumus et pollicemur inviolabiliter acceptare et servare. Dat. Cracoviæ, fer. IV post festum paschæ (4 Apr.) anno 1431 ut supra. 735. 1431, Apr. 12 (Nürnberg). K. Sigmund gebietet den Görlitzern alle diejenigen zu strafen, die mit den Ungläubigen Verkehr treiben. (O. L. Urk. Buch n. 814. Cf. Ser. r. Sil. VI., 103.) Wir Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig zu allen- cziten Merer des Richs vnd zu Hungern zu Beheim oc. kunig, Empieten vnsern lieben getreuen Mannen Burgermeister Rat- mannen vnd Burgern zu Gorlicz vnser gnad vnd alles gut. Lieben getreuen wir haben vernomen wie vil lute vorgessen des heils Irer sel durich gewynnunge willen snodes werntlichen guts den vngelewbingen Speise Tranck geczewg vnd ander notdurfft zu furen In Backen Brewen, vnd ander gemeinschafft, mit kawffen vnd verkawffen mit In treiben, vnd sie domit stercken, vnd sindtemal das wider got die kristenheit vnd alle redlickeit ist, dorumb so beuelhen wir euch vnd gebieten euch auch vesticlich mit disem briefe, bey vnsern hulden, wo ir sulche missetetige lewte, die schuldig sein sulcher sache begreiffet vnd ankomet, das ir sie alsdann mit Iren leiben vnd gutern hindert vffhaldet vnd antastet, vnd in nach Irem verdienen widerfaren lasset als billich ist, vnd tut dorynne nit anders. Mit vrkund diss briefs versigelt mit vnserm kuniglichen anhangunden insigel. Geben zu Nuremberg, nach kristi geburd virczehen hundert Jar vnd darnach in dem Ein vnd dreissigisten Jar, am donerstag vor dem Suntag Misericordia domini, vnsere Riche des hungrischen oc.
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209 In dem funfvndvirczigisten, des Romischen in dem Ein vnd czwenczigisten, vnd des Behemischen in dem Eylfften Jaren. Ad mandatum dni. Regis Caspar Sligk. 736. 1431, Apг. 23. Wenzel von Polenz an die Görlitzer: warnt sie vor einem newen Hussiten- einfall aus Schlesien her. (Grunhagen 1. c. n. 146 aus Scultetus annal. Gorlic.) Wentzel von Polentz, vndirvoit zu Dressden ad sen. Gor- licensem. Minen steten vnvordrossen dinst zuvor oc. Ich thu uch zu wissen, das itzund hie im lande nuwe sagener irre gehin, also das dy kätzer vs der Slesie uffgebrachen kegen dem Goldt- berge vnd denn fürdir kegen dem Buntzlaw gezogen weren, vnd in demselbigen wege uch andir land vnd stete meynen zu suchen vnd also beschedigen, das ich dach in der werheit gantz eigint- lichen nicht erfaren kan oc. Bitte uch dinstlichen mit flysse als von myner libin gnedigen herren vnd ouch des landvoitis wegen, myns vettern, der itzund uff dem tage zu Nürnberg ist, und mir sulche handlunge der bösen lüthe bey desem kegin- wertigen widdir verschriben wullit, vff das ich mine gnedigin herren wore botschafft dorumb moge gethun oc. Myn vetter vnd ich wollen das ouch williclichen vmb uch vordinen. Denn was ich hirumb bestelle, das thu ich mynen herren, lande vnd steten vnd ouch euch zu gute vnd in dem besten. Geschr. am mon- tage noch jubilate. 737. 1431, c. Mai 30 (Eger). König Sigmund an K. Wladislaw von Polen: Nachricht von seinen frucht- losen Verhandlungen in Eger mit den Hussiten, und Aufforderung zum Einschreiten gegen sie. (E Cod. MS. A. 19 arch. Trebon.) Serenissimo principi D. Wladislao regi Poloniæ, fratri et compatri nostro, salutem et fraterni amoris augmentum. 14
209 In dem funfvndvirczigisten, des Romischen in dem Ein vnd czwenczigisten, vnd des Behemischen in dem Eylfften Jaren. Ad mandatum dni. Regis Caspar Sligk. 736. 1431, Apг. 23. Wenzel von Polenz an die Görlitzer: warnt sie vor einem newen Hussiten- einfall aus Schlesien her. (Grunhagen 1. c. n. 146 aus Scultetus annal. Gorlic.) Wentzel von Polentz, vndirvoit zu Dressden ad sen. Gor- licensem. Minen steten vnvordrossen dinst zuvor oc. Ich thu uch zu wissen, das itzund hie im lande nuwe sagener irre gehin, also das dy kätzer vs der Slesie uffgebrachen kegen dem Goldt- berge vnd denn fürdir kegen dem Buntzlaw gezogen weren, vnd in demselbigen wege uch andir land vnd stete meynen zu suchen vnd also beschedigen, das ich dach in der werheit gantz eigint- lichen nicht erfaren kan oc. Bitte uch dinstlichen mit flysse als von myner libin gnedigen herren vnd ouch des landvoitis wegen, myns vettern, der itzund uff dem tage zu Nürnberg ist, und mir sulche handlunge der bösen lüthe bey desem kegin- wertigen widdir verschriben wullit, vff das ich mine gnedigin herren wore botschafft dorumb moge gethun oc. Myn vetter vnd ich wollen das ouch williclichen vmb uch vordinen. Denn was ich hirumb bestelle, das thu ich mynen herren, lande vnd steten vnd ouch euch zu gute vnd in dem besten. Geschr. am mon- tage noch jubilate. 737. 1431, c. Mai 30 (Eger). König Sigmund an K. Wladislaw von Polen: Nachricht von seinen frucht- losen Verhandlungen in Eger mit den Hussiten, und Aufforderung zum Einschreiten gegen sie. (E Cod. MS. A. 19 arch. Trebon.) Serenissimo principi D. Wladislao regi Poloniæ, fratri et compatri nostro, salutem et fraterni amoris augmentum. 14
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2 10 Serenissime princeps, frater et compater noster carissime! Novissime dum per barones, nobiles, communitates ac alias spirituales et seculares personas regni Bohemiæ in festo sanc- torum apostolorum Philippi et Jacobi (1 Mai) Pragæ celebra- retur generalis conventio, quidam ex potioribus eorum nobis secrete intimarunt, quod si adhuc amplecti vellemus vias in Posonio superiori tempore agitatas, quatenus ex tunc dignaremur nuntios nostros ad ipsam diaetam transmittere; quoniam ipsi essent in firma spe, quod facta illa dante domino ad bonum cedere deberent profectum. Et quamquam nos in proxima con- ventione Electorum et aliorum principum nostrorum, nobilium et civitatum imperii in Nurmberga, ipsorum votis et consiliis concurrentibus, potentem exercitum instauraverimus ad repri- mendam ipsorum Bohemorum insolentiam contra eos deo auspice processurum: tamen inhærentes solitæ mansuetudini nostræ, tracti denique naturali affectione, quam semper habuimus, et ad reductionem ipsius gentis Bohemicæ, pro qua quidem complenda sæpenumero nec rebus nec personæ pepercimus, nuntios et mi- lites nostros notabiles in medio ipsorum versus Pragam trans- misimus, ad aptandum modos convenientiores qui exquiri possent pro reductione ipsorum; et hoc ideo, ut utique nihil, quod in re illa posset conferre, per nos intemptatum maneret; arbitrantes omnimode grande obsequium deo per ipsorum conversionem, ut eo modo cædes, christiani sanguinis effusio et infinita ortho- doxorum discrimina vitarentur. Qui quidem nuntii nostri ora- tores pro omnibus exercitibus, baronibus et communitatibus ipsorum, demptis solum Orphanis et Nova civitate Pragensi, ad hanc civitatem nostram Egrensem sub nostra securitate duxerunt. Verum frater carissime! quia existentibus nobis in Bamberga et in via huc veniendi præsentata nobis Vrae Frat. litera, in qua nobis describitis, qualiter iidem Bohemi nuntios suos apud Vram Frat. habuerunt, quos etiam ipsa Vra Frat. melioribus modis ad- hortata sit, ut dimissis erroribus ad obedientiam S. Rom. Eccle- siæ et catholicæ fidei unitatem redirent: qui habitis delibera- tionibus, Vrae Frat. responderunt, quod in futuro et proximo generali celebrando concilio, habito sufficienti et securo salvo conductu comparere vellent, sub certis tamen conditionibus, quæ vobis et peritis vestris minime placuerunt; requisivit tamen eos
2 10 Serenissime princeps, frater et compater noster carissime! Novissime dum per barones, nobiles, communitates ac alias spirituales et seculares personas regni Bohemiæ in festo sanc- torum apostolorum Philippi et Jacobi (1 Mai) Pragæ celebra- retur generalis conventio, quidam ex potioribus eorum nobis secrete intimarunt, quod si adhuc amplecti vellemus vias in Posonio superiori tempore agitatas, quatenus ex tunc dignaremur nuntios nostros ad ipsam diaetam transmittere; quoniam ipsi essent in firma spe, quod facta illa dante domino ad bonum cedere deberent profectum. Et quamquam nos in proxima con- ventione Electorum et aliorum principum nostrorum, nobilium et civitatum imperii in Nurmberga, ipsorum votis et consiliis concurrentibus, potentem exercitum instauraverimus ad repri- mendam ipsorum Bohemorum insolentiam contra eos deo auspice processurum: tamen inhærentes solitæ mansuetudini nostræ, tracti denique naturali affectione, quam semper habuimus, et ad reductionem ipsius gentis Bohemicæ, pro qua quidem complenda sæpenumero nec rebus nec personæ pepercimus, nuntios et mi- lites nostros notabiles in medio ipsorum versus Pragam trans- misimus, ad aptandum modos convenientiores qui exquiri possent pro reductione ipsorum; et hoc ideo, ut utique nihil, quod in re illa posset conferre, per nos intemptatum maneret; arbitrantes omnimode grande obsequium deo per ipsorum conversionem, ut eo modo cædes, christiani sanguinis effusio et infinita ortho- doxorum discrimina vitarentur. Qui quidem nuntii nostri ora- tores pro omnibus exercitibus, baronibus et communitatibus ipsorum, demptis solum Orphanis et Nova civitate Pragensi, ad hanc civitatem nostram Egrensem sub nostra securitate duxerunt. Verum frater carissime! quia existentibus nobis in Bamberga et in via huc veniendi præsentata nobis Vrae Frat. litera, in qua nobis describitis, qualiter iidem Bohemi nuntios suos apud Vram Frat. habuerunt, quos etiam ipsa Vra Frat. melioribus modis ad- hortata sit, ut dimissis erroribus ad obedientiam S. Rom. Eccle- siæ et catholicæ fidei unitatem redirent: qui habitis delibera- tionibus, Vrae Frat. responderunt, quod in futuro et proximo generali celebrando concilio, habito sufficienti et securo salvo conductu comparere vellent, sub certis tamen conditionibus, quæ vobis et peritis vestris minime placuerunt; requisivit tamen eos
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211 denuo Vra Frat., ut obmissis talismodi dubiosis conditionibus, simpliciter starent determinationi sacri futuri generalis concilii, et rem illam certam redderent suis literis et sigillis; super quo etiam Vra Frat. ad ipsorum petitiones milites vestros una cum ipsis sub bona spe transmiserit, quoniam ipsi ut scribitis se super tantis negotiis dicebant non habere plenariam potestatem. Et licet in missione nostrorum nuntiorum versus Pragam eadem vestra litera ad nos non pervenerit, quamvis tamen fama volante bene audiverimus ipsos Bohemos vobiscum super hac re consti- tutos fuisse: tamen eandem literam vestram ipsis ad perlegen- dum dedimus, ut inspicientes repulsam cedulæ et oblationis suæ dubiosæ et conditionalis, quam et nos in Posonio, assistentibus quatuor doctoribus almæ universitatis Parisiensis et quam plu- ribus studii Viennensis aliisque peritissimis viris, etiam simpli- citer refutavimus, ad hoc, si ad vias honestas et determina- tionem sacri Concilii vellent deflectere; et super illo dispositi fuissemus usque ad ipsius hujusmodi concilii (sic), ab eorum inva- sione cessare. Qui tamen tamquam homines obstinati, coram Electoribus et aliis principibus nostris, ceterisque prælatis ac magnatibus, manifeste sine pudore dixerunt, rem non ita gestam fuisse, imo totaliter aliter se habere, quam tenor literæ vestræe personabat; et iterum quandam cedulam produxerunt ad lucem, in qua se offerebant in futuro concilio comparere, sub certis fallibilibus et adulterinis clausulis captiositate plenis, addentes aliqua verba, quæ tamen in cedula vobis oblata non reperieba- mus. Subjunxerunt etiam, dum detectionem et clarificationem illorum suorum relatorum captiosorum verborum quæreremus, quod in hujusmodi concilio totius Christianitatis etiam Indi, Græeci, Armeni, schismatici et breviter omnes Christum confi- tentes interesse deberent, et plura alia, quæ ad scribendum magis ridiculosa quam utilia forent. Nos itaque ut omnia pro reductione eorum indagatione solerti probaremus, eis obtulimus duas cedulas, unam in Posonio per doctores Parisienses et Vien- nenses, et aliam per doctores nobiscum hic existentes confectas, in verborum serie aliqualiter distantes, sed in sententia con- formes, continentes ut simpliciter starent determinationi sacri Concilii super singulis dubiis, quæ evenire possent. Adhortatique sumus eos, ut ad evitanda multa et innumera mala, quæ ex 14*
211 denuo Vra Frat., ut obmissis talismodi dubiosis conditionibus, simpliciter starent determinationi sacri futuri generalis concilii, et rem illam certam redderent suis literis et sigillis; super quo etiam Vra Frat. ad ipsorum petitiones milites vestros una cum ipsis sub bona spe transmiserit, quoniam ipsi ut scribitis se super tantis negotiis dicebant non habere plenariam potestatem. Et licet in missione nostrorum nuntiorum versus Pragam eadem vestra litera ad nos non pervenerit, quamvis tamen fama volante bene audiverimus ipsos Bohemos vobiscum super hac re consti- tutos fuisse: tamen eandem literam vestram ipsis ad perlegen- dum dedimus, ut inspicientes repulsam cedulæ et oblationis suæ dubiosæ et conditionalis, quam et nos in Posonio, assistentibus quatuor doctoribus almæ universitatis Parisiensis et quam plu- ribus studii Viennensis aliisque peritissimis viris, etiam simpli- citer refutavimus, ad hoc, si ad vias honestas et determina- tionem sacri Concilii vellent deflectere; et super illo dispositi fuissemus usque ad ipsius hujusmodi concilii (sic), ab eorum inva- sione cessare. Qui tamen tamquam homines obstinati, coram Electoribus et aliis principibus nostris, ceterisque prælatis ac magnatibus, manifeste sine pudore dixerunt, rem non ita gestam fuisse, imo totaliter aliter se habere, quam tenor literæ vestræe personabat; et iterum quandam cedulam produxerunt ad lucem, in qua se offerebant in futuro concilio comparere, sub certis fallibilibus et adulterinis clausulis captiositate plenis, addentes aliqua verba, quæ tamen in cedula vobis oblata non reperieba- mus. Subjunxerunt etiam, dum detectionem et clarificationem illorum suorum relatorum captiosorum verborum quæreremus, quod in hujusmodi concilio totius Christianitatis etiam Indi, Græeci, Armeni, schismatici et breviter omnes Christum confi- tentes interesse deberent, et plura alia, quæ ad scribendum magis ridiculosa quam utilia forent. Nos itaque ut omnia pro reductione eorum indagatione solerti probaremus, eis obtulimus duas cedulas, unam in Posonio per doctores Parisienses et Vien- nenses, et aliam per doctores nobiscum hic existentes confectas, in verborum serie aliqualiter distantes, sed in sententia con- formes, continentes ut simpliciter starent determinationi sacri Concilii super singulis dubiis, quæ evenire possent. Adhortatique sumus eos, ut ad evitanda multa et innumera mala, quæ ex 14*
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212 obstinantia ipsorum hucusque patrata sunt, et pejora, quæ si sic perstiterint, secutura sunt, illas oblationes salubres et ho- nestas acceptare, vel saltem tractatibus in Posonio agitatis in- hærere vellent, qui sonabant, ut ad Concilium venirent, et habita concordia cum ecclesia vel non, ad propria remeare possent, quod eis obtinere obtulimus, quodque super illo cum Christi fi- delibus ad tempus treugas tenerent. Ipsi vero breviter respon- derunt, quod nullatenus dispositi essent, nec se vellent submit- tere, quod Concilium generale ipsos judicare deberet, cum id ipsos prius damnasset, et crucem contra eos firmando, multos principes et homines adversus ipsos concitasset; et antequam se judicio et sententiæ inimicorum suorum sic vellent submit- tere, potius una die omnes simul morte vellent succumbere. Dicebant etiam, se sub libertate redeundi ad concilium venire non velle, nisi eis hic monstraremus modos, quibus in eodem concilio tractandi forent. Quod tamen nobis satis alienum fuit, imo impossibile, ut nos sacro Concilio et sanctæ matri Ecclesiæ legem poneremus. Et sic Frater carissime, singulis hinc inde cum prælatis, doctoribus almæ universitatis Parisiensis et aliis peritissimis nobiscum existentibus, quæ ipsos ad pietatem mo- vere et flectere potuissent examinatis, sicut et prius sic et nunc profecimus: sed necessarium est, ut ad arma veniamus, ut quan- doque pestifera hæc vis, quæ mansuetudine molliri nequit, vi repellatur, et calamitas pollutioque sacratissimæ religionis e medio auferatur. Et super iterum et denuo requisivimus nostros et imperii sacri Electores et alios principes, nobiles, civitates et communitates, qui super festo S. Johannis proxime affuturo Bo- hemiam intraturi sunt, quatenus cum transitu suo accelerent, ut ipsorum protervia, quæ pietate deflecti non potest, deo propitio potenti brachio conteratur. Vos ergo Frater carme, quem negotia ista tamquam principem christianum non mediocriter contingunt, cum præfati Bohemi jam in Slesia et aliis locis vobis et regno vestro conterminis se fecerunt propinquos, et indubie quod deus avertat, illis ad plenam obtentis more suo ulterius serperent, nec vos et regnum vestrum sine impugnatione permitterent, efficaciori quo possumus studio adhortamur, quatenus ad laudem omnipotentis dei, tutamentum fidei et christianæ religionis ac eradicationem hujus perfidiæ, una cum ceteris Christi fidelibus
212 obstinantia ipsorum hucusque patrata sunt, et pejora, quæ si sic perstiterint, secutura sunt, illas oblationes salubres et ho- nestas acceptare, vel saltem tractatibus in Posonio agitatis in- hærere vellent, qui sonabant, ut ad Concilium venirent, et habita concordia cum ecclesia vel non, ad propria remeare possent, quod eis obtinere obtulimus, quodque super illo cum Christi fi- delibus ad tempus treugas tenerent. Ipsi vero breviter respon- derunt, quod nullatenus dispositi essent, nec se vellent submit- tere, quod Concilium generale ipsos judicare deberet, cum id ipsos prius damnasset, et crucem contra eos firmando, multos principes et homines adversus ipsos concitasset; et antequam se judicio et sententiæ inimicorum suorum sic vellent submit- tere, potius una die omnes simul morte vellent succumbere. Dicebant etiam, se sub libertate redeundi ad concilium venire non velle, nisi eis hic monstraremus modos, quibus in eodem concilio tractandi forent. Quod tamen nobis satis alienum fuit, imo impossibile, ut nos sacro Concilio et sanctæ matri Ecclesiæ legem poneremus. Et sic Frater carissime, singulis hinc inde cum prælatis, doctoribus almæ universitatis Parisiensis et aliis peritissimis nobiscum existentibus, quæ ipsos ad pietatem mo- vere et flectere potuissent examinatis, sicut et prius sic et nunc profecimus: sed necessarium est, ut ad arma veniamus, ut quan- doque pestifera hæc vis, quæ mansuetudine molliri nequit, vi repellatur, et calamitas pollutioque sacratissimæ religionis e medio auferatur. Et super iterum et denuo requisivimus nostros et imperii sacri Electores et alios principes, nobiles, civitates et communitates, qui super festo S. Johannis proxime affuturo Bo- hemiam intraturi sunt, quatenus cum transitu suo accelerent, ut ipsorum protervia, quæ pietate deflecti non potest, deo propitio potenti brachio conteratur. Vos ergo Frater carme, quem negotia ista tamquam principem christianum non mediocriter contingunt, cum præfati Bohemi jam in Slesia et aliis locis vobis et regno vestro conterminis se fecerunt propinquos, et indubie quod deus avertat, illis ad plenam obtentis more suo ulterius serperent, nec vos et regnum vestrum sine impugnatione permitterent, efficaciori quo possumus studio adhortamur, quatenus ad laudem omnipotentis dei, tutamentum fidei et christianæ religionis ac eradicationem hujus perfidiæ, una cum ceteris Christi fidelibus
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213 cum potentia illico velit insurgere, et hujus causæ orthodoxæ, quæ ad reverentiam dei et cultum fidei per quemlibet christi- anum assumenda est, fructuosi boni particeps esse; recepturi pro eo bravium divinæ mercedis laudemque seculi et a nobis gratitudinem pariformem; provisuri etiam, quod de regno vestro Poloniæ eis auferantur subsidia, quæ hucusque per Sigismundum Coributi et subditos vestros Puchalam et alios multos impensa sunt et quotidie impenduntur. Est enim vobis, ut non ambi- gimus, bene notum, quod fortalitia per hæreticos in Slesia ac- quisita per meros Polonos tenentur possessa, et omnia, quæ fidelibus Christicolis auferuntur, in regno vestro pro libitu venum- dantur; præbetur eis in Cracovia de armis, equis et aliis libe- rum forum, et quotidiana habentur cum ipsis commercia, quæ hucusque ipsis hæreticis non modicos attulerunt favores, imo et ipsi de tali assistentia quodammodo gloriantur coram aliis, de quo Vrae Frat" indubie in plerisque provinciis malus rumor succrevit; quod Vra Frat. velit pro honore vestro de medio tollere et super his cautius providere, vos quoque ad succursum christianorum potentia vestra sic efficaciter contra hanc pestem ostendere, quod mundus experientia possit cognoscere zelum bonum, quem geritis ad fidem catholicam et ecclesiam sanctam Dei. Dat. Egræ, anno 1431. „Hanc (propositionem) hæretici dederunt D. Romanorum Regi in Egra (1431), nec acceptata fuit.“ Quemadmodum cum Sermo principe et domino D. Sigis- mundo Romanorum oc. Rege nos barones, capitanei, milites clientes, civitates et communitates regni Bohemiæ et marchio- natus Moraviæe legi divinæe adhærentes in quadam propositione per nos eidem in Prespurg oblata residere voluimus, sic nos legati hic præesentes parati sumus ex nunc persistere et con- quiescere in eadem; cujus sententia sequitur in hæc verba: „In concilio generali totius christianismi de proximo celebrando nos prænominati stare et comparere volumus et intendimus absque fallo, præhabito securo et sufficienti salvo conductu; hoc tamen adjecto, quod quidquid in eodem concilio ex scriptura divinæ legis ant sanctorum doctorum sententia, fundantium se veraciter et inevitabiliter in eadem, probatum et deductum fuerit, illud
213 cum potentia illico velit insurgere, et hujus causæ orthodoxæ, quæ ad reverentiam dei et cultum fidei per quemlibet christi- anum assumenda est, fructuosi boni particeps esse; recepturi pro eo bravium divinæ mercedis laudemque seculi et a nobis gratitudinem pariformem; provisuri etiam, quod de regno vestro Poloniæ eis auferantur subsidia, quæ hucusque per Sigismundum Coributi et subditos vestros Puchalam et alios multos impensa sunt et quotidie impenduntur. Est enim vobis, ut non ambi- gimus, bene notum, quod fortalitia per hæreticos in Slesia ac- quisita per meros Polonos tenentur possessa, et omnia, quæ fidelibus Christicolis auferuntur, in regno vestro pro libitu venum- dantur; præbetur eis in Cracovia de armis, equis et aliis libe- rum forum, et quotidiana habentur cum ipsis commercia, quæ hucusque ipsis hæreticis non modicos attulerunt favores, imo et ipsi de tali assistentia quodammodo gloriantur coram aliis, de quo Vrae Frat" indubie in plerisque provinciis malus rumor succrevit; quod Vra Frat. velit pro honore vestro de medio tollere et super his cautius providere, vos quoque ad succursum christianorum potentia vestra sic efficaciter contra hanc pestem ostendere, quod mundus experientia possit cognoscere zelum bonum, quem geritis ad fidem catholicam et ecclesiam sanctam Dei. Dat. Egræ, anno 1431. „Hanc (propositionem) hæretici dederunt D. Romanorum Regi in Egra (1431), nec acceptata fuit.“ Quemadmodum cum Sermo principe et domino D. Sigis- mundo Romanorum oc. Rege nos barones, capitanei, milites clientes, civitates et communitates regni Bohemiæ et marchio- natus Moraviæe legi divinæe adhærentes in quadam propositione per nos eidem in Prespurg oblata residere voluimus, sic nos legati hic præesentes parati sumus ex nunc persistere et con- quiescere in eadem; cujus sententia sequitur in hæc verba: „In concilio generali totius christianismi de proximo celebrando nos prænominati stare et comparere volumus et intendimus absque fallo, præhabito securo et sufficienti salvo conductu; hoc tamen adjecto, quod quidquid in eodem concilio ex scriptura divinæ legis ant sanctorum doctorum sententia, fundantium se veraciter et inevitabiliter in eadem, probatum et deductum fuerit, illud
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214 absque omni renitentia et contradictione qualibet acceptetur; et si, quod absit, aliqua persona cujuscunque status, gradus, digni- tatis aut præeminentiæ illud sicuti præefertur probatum et de- ductum acceptare renuerit aut recusaverit, ad consentiendum et ad id suscipiendum rationabiliter per potentiam brachii secularis arceatur et compellatur." „Et hanc dedit Roman. Rex eis vice versa, nec acceptata fuit per eos." „Quidquid ex sacra scriptura doctorum ab ecclesia Romana receptorum sententiis deductum fuerit in concilio generali, illi stabimus: et si quam altercationem aut dubium circa hujusmodi dicta doctorum ex scripturis emergere contigerit, stabimus super hujusmodi altercationibus et dubiis determinationi concilii gene- ralis supradicti.“ 738. 1431, Jun. 2 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an König Sigmund: er habe einen Boten, der verdächtige Schreiben von den Hussen nach Nürnberg gebracht, vorläufig festnehmen lassen und warte auf des Königs Entscheidung über ihn. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 116b.) Romanorum Regi. Gnedigister Herre! Wir bitten ewr küniglich mechtikeit günsticlich zuuernemen, daz vns ewer küniglich gnaden diener.. Hanusco auf hewt zu wissen getan hat, wie sin bott mit etwieuil offenn briefen gen Nürenberg komen sey, vnd spreche, wie In Herczog Bschinko awszgesandt, vnd wie er auch brief getragen hab, die ewer küniglich Durchl. gestanden vnd die Im von den Hussen genomen vnd zuryssen sullen seyn, vnd wie sie die andern briefe alle geöffent vnd gelesen vnd Im die also offen wider gegeben haben. Nu was sorg zu haben, daz derselb man niht redlich sache füren möcht, des wir doch vnsers teils noch kein eygenschaft wissen. Also hat man sich des manns in gut gemechtigt vnd zu fenknuss genomen vncz an ewr küniglich gnade. So schicken wir auch ewer küniglich Hoch. hiebey ver- petschet söllich briefe, die noch bey Im gefunden seyn. Da mag ewr kuniglich mechtikeit nu bestellen zu zutun vnd vns
214 absque omni renitentia et contradictione qualibet acceptetur; et si, quod absit, aliqua persona cujuscunque status, gradus, digni- tatis aut præeminentiæ illud sicuti præefertur probatum et de- ductum acceptare renuerit aut recusaverit, ad consentiendum et ad id suscipiendum rationabiliter per potentiam brachii secularis arceatur et compellatur." „Et hanc dedit Roman. Rex eis vice versa, nec acceptata fuit per eos." „Quidquid ex sacra scriptura doctorum ab ecclesia Romana receptorum sententiis deductum fuerit in concilio generali, illi stabimus: et si quam altercationem aut dubium circa hujusmodi dicta doctorum ex scripturis emergere contigerit, stabimus super hujusmodi altercationibus et dubiis determinationi concilii gene- ralis supradicti.“ 738. 1431, Jun. 2 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an König Sigmund: er habe einen Boten, der verdächtige Schreiben von den Hussen nach Nürnberg gebracht, vorläufig festnehmen lassen und warte auf des Königs Entscheidung über ihn. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 116b.) Romanorum Regi. Gnedigister Herre! Wir bitten ewr küniglich mechtikeit günsticlich zuuernemen, daz vns ewer küniglich gnaden diener.. Hanusco auf hewt zu wissen getan hat, wie sin bott mit etwieuil offenn briefen gen Nürenberg komen sey, vnd spreche, wie In Herczog Bschinko awszgesandt, vnd wie er auch brief getragen hab, die ewer küniglich Durchl. gestanden vnd die Im von den Hussen genomen vnd zuryssen sullen seyn, vnd wie sie die andern briefe alle geöffent vnd gelesen vnd Im die also offen wider gegeben haben. Nu was sorg zu haben, daz derselb man niht redlich sache füren möcht, des wir doch vnsers teils noch kein eygenschaft wissen. Also hat man sich des manns in gut gemechtigt vnd zu fenknuss genomen vncz an ewr küniglich gnade. So schicken wir auch ewer küniglich Hoch. hiebey ver- petschet söllich briefe, die noch bey Im gefunden seyn. Da mag ewr kuniglich mechtikeit nu bestellen zu zutun vnd vns
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215 dauon zuuerkünden als vil sich gebür vnd als ewern küniglichen gnaden gefellich vnd gut wirdt dunken. Denn wir gancz willig vnd bereyt seyn vnterteniklich dienst vnd wolgefallen zu be- weisen ewer küniglich maiestat, die der Allmechtig got mit seinen gnaden glückseliclich fristen vnd bewarn welle. Scriptum sabato post festum corporis Christi. 739. 1431, Jun. 7 (bei Skalic). Die aus Schlesien zurückgekehrten Feldhauptleute des grossen Tabors for- dern die mährischen Herren auf, in den Pilsner Kreis gegen die das Land bedrohenden Feinde zu rücken. (Ubersetzung aus dem Böhmischen.) (Scultetus II, 94b [unvollständig]. Vgl. Grünhagen 1. c. n. 147.) Jacob v. Bozrzowitz (Brzezowicz), kniessz Procop vnd ander Eldisten des grossen Feldes Tabereys oc. bey Skalitz. Dem Wol- gebornen vnd namhafftigin Herrn Jans v. Towatzaw, Herrn Jankin von Grawar vff Tytzin, H. Pauln vnd Wanken von Eilenburg, H. Girziken v. Grawar vff Helffenstein, H. Smylen v. Morawan vff Malenowitz, H. Latzken v. Sternberg vff Holeschaw, Mla- datin von der Potenstat, Abraham hauptman vff der Odir, vnsern Brüdern in Gott gar lyben. Vnsern dinst in rechter begerunge der selikeit, Wolge- bornen, tüchtigen vnd namhafftigen brüder vns in Got dem Herrn. Wir lassen euch wissen, das wir von den gnaden Gotis aus der Slesia keyn Behemen weder seyn komen, dy fynde Gotis, vns vnd ewer ethwas do betrübeten oc. Woren bericht da sie an die Behmische lande kommen das der konig von Vngern mit viel auszlendern der vmbsessin lande weder die warheit Gotis zu einem vorterbnisse der woner in Behemen vnd Merhern, die do zu der worheit Gotis sein geneiget, sich starckh sameth, meinende zu tilgen die warheit Gotis oc. Fodern die gantze versamlung mit aller rüstung gen Pilsen in den kreis, bey straffe als versmeher vnd lesterer des Hei- ligin Gotis ordin vnd seiner gerechtikeit oc. Octava corp. Christi notato anno.
215 dauon zuuerkünden als vil sich gebür vnd als ewern küniglichen gnaden gefellich vnd gut wirdt dunken. Denn wir gancz willig vnd bereyt seyn vnterteniklich dienst vnd wolgefallen zu be- weisen ewer küniglich maiestat, die der Allmechtig got mit seinen gnaden glückseliclich fristen vnd bewarn welle. Scriptum sabato post festum corporis Christi. 739. 1431, Jun. 7 (bei Skalic). Die aus Schlesien zurückgekehrten Feldhauptleute des grossen Tabors for- dern die mährischen Herren auf, in den Pilsner Kreis gegen die das Land bedrohenden Feinde zu rücken. (Ubersetzung aus dem Böhmischen.) (Scultetus II, 94b [unvollständig]. Vgl. Grünhagen 1. c. n. 147.) Jacob v. Bozrzowitz (Brzezowicz), kniessz Procop vnd ander Eldisten des grossen Feldes Tabereys oc. bey Skalitz. Dem Wol- gebornen vnd namhafftigin Herrn Jans v. Towatzaw, Herrn Jankin von Grawar vff Tytzin, H. Pauln vnd Wanken von Eilenburg, H. Girziken v. Grawar vff Helffenstein, H. Smylen v. Morawan vff Malenowitz, H. Latzken v. Sternberg vff Holeschaw, Mla- datin von der Potenstat, Abraham hauptman vff der Odir, vnsern Brüdern in Gott gar lyben. Vnsern dinst in rechter begerunge der selikeit, Wolge- bornen, tüchtigen vnd namhafftigen brüder vns in Got dem Herrn. Wir lassen euch wissen, das wir von den gnaden Gotis aus der Slesia keyn Behemen weder seyn komen, dy fynde Gotis, vns vnd ewer ethwas do betrübeten oc. Woren bericht da sie an die Behmische lande kommen das der konig von Vngern mit viel auszlendern der vmbsessin lande weder die warheit Gotis zu einem vorterbnisse der woner in Behemen vnd Merhern, die do zu der worheit Gotis sein geneiget, sich starckh sameth, meinende zu tilgen die warheit Gotis oc. Fodern die gantze versamlung mit aller rüstung gen Pilsen in den kreis, bey straffe als versmeher vnd lesterer des Hei- ligin Gotis ordin vnd seiner gerechtikeit oc. Octava corp. Christi notato anno.
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216 740. 1431, Jun. 12 (Tirschenreut). Der Abt von Waldsassen an den Rath von Eger: das Gerücht von dem Einfall der Hussiten über die Landesgränze sei unbegründet. (Orig. arch. civ. Egrae.) Unser gepet zuvor, liben herrn und frunde! Als ir uns gestern enpoten habt pei dem Ulrich von Turssenreut von der hussen wegen, wi si starck für den walt komen weren, also sand wir von stund an die unsern hinein dye sach zu erfaren. Di sein hewt wider kumen, und sprechen, daz sie gar do von nicht horen. Wol sei in der rede zu Tachaw, si haben yn sin heraws zu zihen vor dem zuge, der hin ein schol geschehen, den derfur wir in warheit, daz si heraws zugen starck, daz wolde wir uch lassen wissen. Des geleiche gelaub wir uch auch wol, und wir danken eur mue mit fleisse. Geben zu Turssen- reut des ersten dinstags vor Viti anno domini oc. XXXI. Bruder Niclas Abbt zu Waltsassen. Den oc. purgermeister und Rat zu Eger oc. 741. 1431, Jun. 16 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: K. Sigmund sei wieder in Nürnberg, nachdem er in Eger mit den Hussen erfolglos verhandelt; der Zug nach Böhmen werde vorbereitet oc. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 120b.) Vlme. L. Fr. als Ir vns verschriben vnd gebetten habt oc., das haben wir wol vernomen. Vnd tun ewer fürsichtikeit zu wissen, daz vnser gnedigister Herre.... der Römische oc. kunig nehst auf einen tag gen den Hussen zu Eger gewesen, vnd on ende da abgescheiden vnd sein küniglich gnade nu bey vns ist. Vnd von des zugs wegen gen Beheim da haben wir vns vnsers teils zugerüstet vnd hoffen vnd getrawen, es sullen vnser Herren.... die fürsten, Herren vnd andere auch tun, in masse als das vor
216 740. 1431, Jun. 12 (Tirschenreut). Der Abt von Waldsassen an den Rath von Eger: das Gerücht von dem Einfall der Hussiten über die Landesgränze sei unbegründet. (Orig. arch. civ. Egrae.) Unser gepet zuvor, liben herrn und frunde! Als ir uns gestern enpoten habt pei dem Ulrich von Turssenreut von der hussen wegen, wi si starck für den walt komen weren, also sand wir von stund an die unsern hinein dye sach zu erfaren. Di sein hewt wider kumen, und sprechen, daz sie gar do von nicht horen. Wol sei in der rede zu Tachaw, si haben yn sin heraws zu zihen vor dem zuge, der hin ein schol geschehen, den derfur wir in warheit, daz si heraws zugen starck, daz wolde wir uch lassen wissen. Des geleiche gelaub wir uch auch wol, und wir danken eur mue mit fleisse. Geben zu Turssen- reut des ersten dinstags vor Viti anno domini oc. XXXI. Bruder Niclas Abbt zu Waltsassen. Den oc. purgermeister und Rat zu Eger oc. 741. 1431, Jun. 16 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: K. Sigmund sei wieder in Nürnberg, nachdem er in Eger mit den Hussen erfolglos verhandelt; der Zug nach Böhmen werde vorbereitet oc. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 120b.) Vlme. L. Fr. als Ir vns verschriben vnd gebetten habt oc., das haben wir wol vernomen. Vnd tun ewer fürsichtikeit zu wissen, daz vnser gnedigister Herre.... der Römische oc. kunig nehst auf einen tag gen den Hussen zu Eger gewesen, vnd on ende da abgescheiden vnd sein küniglich gnade nu bey vns ist. Vnd von des zugs wegen gen Beheim da haben wir vns vnsers teils zugerüstet vnd hoffen vnd getrawen, es sullen vnser Herren.... die fürsten, Herren vnd andere auch tun, in masse als das vor
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217 beslossen vnd fürhande genomen ist. Denn wo wir ewer ersam- keit Lieb oder Dienst oc. Datum sabato post Vitj. — Basel similiter. 742. 1431, Jun. 19 (Tirschenreut). Der Abt von Waldsassen an den Rath von Eger: die Hussiten lagern vor Pilsen und harren dort des Zuges, der gegen sie geschehen soll oc. (Orig, urch. civ. Egrae.) Unser gepet zuvor liben herrn und freund ! Wir lassen uch wissen, daz uns auf hewt potschaft ist kumen von Behem, wi die hussen mit macht sich legen willen fur Pilsen auf den nesten donerstag, und vermein do zu harren des zugs, der hin ein geschen schol, denn derfure wir icht anders, ab sie heraws wolden zihen, das wolde wir uch auch gern wissen lan, des gelawb wir uch auch wol, ab ir icht derfurt, ir liest uns das auch wissen, wo di hussen aws wolden, und ab ir ieczunt icht west, wo si hin wolden, eur verschribne antburt. Geben zu Turssenreut des nesten dinstags nach Viti anno domini oc. XXXI. Bruder Niclas abbt zu Waltsassen. Den oc. purgermeister und Rate zu Eger 9c. 743. 1431, Jun. 21 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die von Regensburg: in dem Anschlag gegen die Hussiten sei keine Anderung eingetreten, man rüste sich überall zum Zuge. (Nürnberger Missiv-Buch IX, fol. 122b.) Regenspurg. L. Fr. als Ir vns verschriben vnd gebetten habt ewer weisheit zuuerschreiben von des anslags vnd zugs wegen gen Beheim oc., das haben wir wol vernomen. Vnd tun ewer für- sichtikeit zu wissen, daz wir von keinr endrung derselben sache wissen noch vernomen haben, sunder wir hoffen, es werde den dingen nachgegangen als den beslossen vnd verlassen ist. So
217 beslossen vnd fürhande genomen ist. Denn wo wir ewer ersam- keit Lieb oder Dienst oc. Datum sabato post Vitj. — Basel similiter. 742. 1431, Jun. 19 (Tirschenreut). Der Abt von Waldsassen an den Rath von Eger: die Hussiten lagern vor Pilsen und harren dort des Zuges, der gegen sie geschehen soll oc. (Orig, urch. civ. Egrae.) Unser gepet zuvor liben herrn und freund ! Wir lassen uch wissen, daz uns auf hewt potschaft ist kumen von Behem, wi die hussen mit macht sich legen willen fur Pilsen auf den nesten donerstag, und vermein do zu harren des zugs, der hin ein geschen schol, denn derfure wir icht anders, ab sie heraws wolden zihen, das wolde wir uch auch gern wissen lan, des gelawb wir uch auch wol, ab ir icht derfurt, ir liest uns das auch wissen, wo di hussen aws wolden, und ab ir ieczunt icht west, wo si hin wolden, eur verschribne antburt. Geben zu Turssenreut des nesten dinstags nach Viti anno domini oc. XXXI. Bruder Niclas abbt zu Waltsassen. Den oc. purgermeister und Rate zu Eger 9c. 743. 1431, Jun. 21 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die von Regensburg: in dem Anschlag gegen die Hussiten sei keine Anderung eingetreten, man rüste sich überall zum Zuge. (Nürnberger Missiv-Buch IX, fol. 122b.) Regenspurg. L. Fr. als Ir vns verschriben vnd gebetten habt ewer weisheit zuuerschreiben von des anslags vnd zugs wegen gen Beheim oc., das haben wir wol vernomen. Vnd tun ewer für- sichtikeit zu wissen, daz wir von keinr endrung derselben sache wissen noch vernomen haben, sunder wir hoffen, es werde den dingen nachgegangen als den beslossen vnd verlassen ist. So
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218 hören wir sagen, vnser Herren die Fürsten vnd andere vmb den Reyn seyn nu gerüst vnd ziehen an. So seyn wir vnsers teils mit vnserm zewg auch gerüst. Denn wo wir ewer ersam- keit Lieb oc. Datum feria Va ante Johannis Baptiste. 744. 1431, Jun. 22 (Nürnberg). Derselbe an die von Nördlingen: gibt auf Verlangen zu wissen, welchen Sold er seinem zu dem Zuge nach Böhmen verordneten Kriegsvolk zahlen lasse. (Nürnberger Missiv-Buch IX, fol. 123.) Nördlingen. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewer weisheit zuuerschreiben von der bestellung wegen vnserr diener zu dem zug yetzunt oc., das haben wir wol vernomen. Vnd tun ewer guten frewntschaft zu wissen, daz wir auf dise zeit geben auf ein pferd vier wochen III gulden vnserr stat werung, vnd einem fussgengel die wochen XI gr. vnd einem Hawbt- man vnter den fussgengeln die wochen XIII gr. vnd geben Inn allen köst vnd steen In für keinen schaden. So seyn wir mit vnserm zewg gerüst, wenn andere ziehen, so ziehen wir auch. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (feria VIa XM Martirum.) 745. 1431, Jun. 26 (Nürnberg). König Sigmund ernennt den Markgrafen Friedrich von Brandenburg zum obersten Hauptmann des Feldzuges gegen die Böhmen und gibt ihm die Vollmacht, mit ihnen nach Umständen auch in Verhandlungen zu treten. (Höfler 1. c. n. 32 aus e. Cople.) Wir Sigmund oc. Bekennen vnd tun kunt wann wir an- gesehen vnd betrachtet haben des hochgeboren Fridrichs Marg- graven zu brandeburg vnser vnd des Richs Erzkamerer vnd Burggraven zu Nurmberg vnsers Rats liben Oheims vnd kur-
218 hören wir sagen, vnser Herren die Fürsten vnd andere vmb den Reyn seyn nu gerüst vnd ziehen an. So seyn wir vnsers teils mit vnserm zewg auch gerüst. Denn wo wir ewer ersam- keit Lieb oc. Datum feria Va ante Johannis Baptiste. 744. 1431, Jun. 22 (Nürnberg). Derselbe an die von Nördlingen: gibt auf Verlangen zu wissen, welchen Sold er seinem zu dem Zuge nach Böhmen verordneten Kriegsvolk zahlen lasse. (Nürnberger Missiv-Buch IX, fol. 123.) Nördlingen. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewer weisheit zuuerschreiben von der bestellung wegen vnserr diener zu dem zug yetzunt oc., das haben wir wol vernomen. Vnd tun ewer guten frewntschaft zu wissen, daz wir auf dise zeit geben auf ein pferd vier wochen III gulden vnserr stat werung, vnd einem fussgengel die wochen XI gr. vnd einem Hawbt- man vnter den fussgengeln die wochen XIII gr. vnd geben Inn allen köst vnd steen In für keinen schaden. So seyn wir mit vnserm zewg gerüst, wenn andere ziehen, so ziehen wir auch. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (feria VIa XM Martirum.) 745. 1431, Jun. 26 (Nürnberg). König Sigmund ernennt den Markgrafen Friedrich von Brandenburg zum obersten Hauptmann des Feldzuges gegen die Böhmen und gibt ihm die Vollmacht, mit ihnen nach Umständen auch in Verhandlungen zu treten. (Höfler 1. c. n. 32 aus e. Cople.) Wir Sigmund oc. Bekennen vnd tun kunt wann wir an- gesehen vnd betrachtet haben des hochgeboren Fridrichs Marg- graven zu brandeburg vnser vnd des Richs Erzkamerer vnd Burggraven zu Nurmberg vnsers Rats liben Oheims vnd kur-
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219 fürsten redlikeit vernunft vnd festikeit vnd sunderlichen die bewerten libe vnd trewe, die er cristenlichem glauben, vns vnd dem Reich manigvelticlichen zu dinen beweist hat, vnd noch teglich bereitet ist mit gutem willen zu tun vnd zu beweisen, darvmb haben wir jn mit wolbedachtem mute gutem Rate, vnser vnd des Reichs kurfürsten, fürsten Edeler panerherren vnd ge- trewen, von vnsern vnd des heiligen Reichs vnd der kron zu behem wegen zu disem zuge, den wir nach Rate der obgenanten vnser vnd des Reichs kurfürsten vnd ander Fürsten Graven Edeln vnd getrewen vnd auch vil vnser panerherren Edeler vnd getrewen vnser kron zu behem ytzunt fürgenomen vnd beslossen haben in das landt zu behem wider die vnglaubigen vnd ketzerey zu behem zu tun, zu vnserm obersten Haubtman gekorn gemacht vnd gesatzt, machen, setzen vnd orden in von Romischer vnd behemischer koniglicher macht in crafft des brifs vnd haben jm auch vnser volle ganze macht vnd gewalt gegeben, zu tun vnd zu lassen als es wir selbs gegenwürtig da weren vnd bevelhen vnd geben jm auch ytzund gegenwertiglichen vnser vnd des Reichs vnd der kron zu Beheme panyr wider die vorgenanten vngläubigen vnd vngehorsamen zu beheim aufzuwerffen vnd zu füren krig vrlavge wider sie zu treyben vnd alles das jm dorjnn vnd damit zu tun notdurftig bedunket vnd das wir selbs ob wir gegenwertig weren, getun vnd gelassen mochten, Nemlich haben wir Im auch ganze macht geben vnd geben jm die in craft dicz briefs mit allen vnd iglichen Edeln panerheren Rittern vnd knechten vnd inwonern aller vnd iglicher stete Sloss Merkt vnd dorffer, die der vorgenanten vnglaubigen vnd vngehorsamen günner helffer vnd zuleger sind, und auch mit den vnglaubigen zu beheim selber zu teyding zu vberkommen, fride oder ganze richtigung mit in aufzunemen vnd zu beteyding sie zu gnaden zu nemen vnd sie vnd ire güter vnd habe farend vnd ligende zu sichern vnd zu vns vnd vnser vorgenant kron zu beheim zu empfahen vnd auch in allen vnd iglichen gemeiniclich vnd sun- derlicher fride geleyt vnd sicherheit zu geben, vnd ob sie jn jrem vnglauben vnd vngehorsam blyben, sie an leybe vnd gute zu straffen zu peynigen oder zu toten, allerley prantschatzung vnd ander schaczung zu verteydingen, die einzunemen vnd damit zu tun vnd zu lassen was vnd wie er wil, allerley gefangen zu
219 fürsten redlikeit vernunft vnd festikeit vnd sunderlichen die bewerten libe vnd trewe, die er cristenlichem glauben, vns vnd dem Reich manigvelticlichen zu dinen beweist hat, vnd noch teglich bereitet ist mit gutem willen zu tun vnd zu beweisen, darvmb haben wir jn mit wolbedachtem mute gutem Rate, vnser vnd des Reichs kurfürsten, fürsten Edeler panerherren vnd ge- trewen, von vnsern vnd des heiligen Reichs vnd der kron zu behem wegen zu disem zuge, den wir nach Rate der obgenanten vnser vnd des Reichs kurfürsten vnd ander Fürsten Graven Edeln vnd getrewen vnd auch vil vnser panerherren Edeler vnd getrewen vnser kron zu behem ytzunt fürgenomen vnd beslossen haben in das landt zu behem wider die vnglaubigen vnd ketzerey zu behem zu tun, zu vnserm obersten Haubtman gekorn gemacht vnd gesatzt, machen, setzen vnd orden in von Romischer vnd behemischer koniglicher macht in crafft des brifs vnd haben jm auch vnser volle ganze macht vnd gewalt gegeben, zu tun vnd zu lassen als es wir selbs gegenwürtig da weren vnd bevelhen vnd geben jm auch ytzund gegenwertiglichen vnser vnd des Reichs vnd der kron zu Beheme panyr wider die vorgenanten vngläubigen vnd vngehorsamen zu beheim aufzuwerffen vnd zu füren krig vrlavge wider sie zu treyben vnd alles das jm dorjnn vnd damit zu tun notdurftig bedunket vnd das wir selbs ob wir gegenwertig weren, getun vnd gelassen mochten, Nemlich haben wir Im auch ganze macht geben vnd geben jm die in craft dicz briefs mit allen vnd iglichen Edeln panerheren Rittern vnd knechten vnd inwonern aller vnd iglicher stete Sloss Merkt vnd dorffer, die der vorgenanten vnglaubigen vnd vngehorsamen günner helffer vnd zuleger sind, und auch mit den vnglaubigen zu beheim selber zu teyding zu vberkommen, fride oder ganze richtigung mit in aufzunemen vnd zu beteyding sie zu gnaden zu nemen vnd sie vnd ire güter vnd habe farend vnd ligende zu sichern vnd zu vns vnd vnser vorgenant kron zu beheim zu empfahen vnd auch in allen vnd iglichen gemeiniclich vnd sun- derlicher fride geleyt vnd sicherheit zu geben, vnd ob sie jn jrem vnglauben vnd vngehorsam blyben, sie an leybe vnd gute zu straffen zu peynigen oder zu toten, allerley prantschatzung vnd ander schaczung zu verteydingen, die einzunemen vnd damit zu tun vnd zu lassen was vnd wie er wil, allerley gefangen zu
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220 schaczen, jn czyle, czeit vnd tage zu geben, sie ledig zu lassen, gefangen zu haben oder zu toten wie das dann sein vernunft, wil Rate vnd gevallen ist, vnd was er auch also mit allen vnd iglichen menschen geistlichen vnd werntlichen Edeln vnd vn- edeln, wer vnd wie die genant sind, jn der vorgenanten kron zu beheim beteydingt, machet, handelt, tut vnd vberkumet, jn das alles mit seinen briefen zu verschreiben vnd mit namen alles das zu tun vnd zu lassen in allen sachen, nichts ausge- nommen das wir selbs ob wir gegenwertig weren, getun vnd gelassen möchten, vnd was er also tut vnd tun wirdet vnd an vnser stat versprichet, verschreybt oder handelt, das ist alles ganz vnser guter wil, wort vnd heissen vnd sullen noch enwöllen jm das auch jn keinen sachen zu dem ergsten keren. Wir geben jm auch macht auf alle sache, die er dann handeln wirdet, pene zu setzen wie vnd wo jn des not bedünket vnd ob es notdürftig seyn wirdet, bey leyb vnd bey gute vnd wer die pene verfellet, die von jm mit recht oder nach gnaden einzubringen oder zu straffen Wir geben ouch dem egenannten vnserem Oheim dem marggraven vollen gewalt, ob sache were das er krank oder also swach würde, das er der haubtmanschafft nicht aussge- warten möcht, das er dann einen andern fürsten oder wer zu der haubtmanschafft nutz vnd gut bedünket wirt, an sein stat kiessen vnd setzen müge, vnd wir gebiten auch dem, den er also kissen würde, von Romisch koniglicher macht ernstlich vnd festiclich mit disem briefe, das er sich sulch haubtmanschaft annemen, der cristenheit zu trost vnd vns vnd dem heiligen Reich zu eren vnd dorjnn nicht anders tue in kein weise, der- selb auch alle sulche macht haben sol, als vnser egenanter Oheim der marggrave selber, Wir haben auch gelobt vnd geloben mit disem brife bey vnsern koniglichen wortten, das alles gemei- niclichen oder sunderlichen stet veste vnd vnwiderruefflichen, nu als dann vnd dann als nu zu halten vnd zu volenden vnd wo des not ist vnser koniglich brif darüber zu geben on ein- trag widerrede vnd verzihen, vnd wir gebiten auch darauf allen vnd iglichen vnsern vnd des heiligen Reichs Fürsten Graven Edeln Rittern knechten amptlewten Steten vnd getrewen jn was wirden stats oder wesens sie sein, die cristenlichen glauben vnd vns wider die obgenannten vnglaubigen vnd vngehorsamen zu
220 schaczen, jn czyle, czeit vnd tage zu geben, sie ledig zu lassen, gefangen zu haben oder zu toten wie das dann sein vernunft, wil Rate vnd gevallen ist, vnd was er auch also mit allen vnd iglichen menschen geistlichen vnd werntlichen Edeln vnd vn- edeln, wer vnd wie die genant sind, jn der vorgenanten kron zu beheim beteydingt, machet, handelt, tut vnd vberkumet, jn das alles mit seinen briefen zu verschreiben vnd mit namen alles das zu tun vnd zu lassen in allen sachen, nichts ausge- nommen das wir selbs ob wir gegenwertig weren, getun vnd gelassen möchten, vnd was er also tut vnd tun wirdet vnd an vnser stat versprichet, verschreybt oder handelt, das ist alles ganz vnser guter wil, wort vnd heissen vnd sullen noch enwöllen jm das auch jn keinen sachen zu dem ergsten keren. Wir geben jm auch macht auf alle sache, die er dann handeln wirdet, pene zu setzen wie vnd wo jn des not bedünket vnd ob es notdürftig seyn wirdet, bey leyb vnd bey gute vnd wer die pene verfellet, die von jm mit recht oder nach gnaden einzubringen oder zu straffen Wir geben ouch dem egenannten vnserem Oheim dem marggraven vollen gewalt, ob sache were das er krank oder also swach würde, das er der haubtmanschafft nicht aussge- warten möcht, das er dann einen andern fürsten oder wer zu der haubtmanschafft nutz vnd gut bedünket wirt, an sein stat kiessen vnd setzen müge, vnd wir gebiten auch dem, den er also kissen würde, von Romisch koniglicher macht ernstlich vnd festiclich mit disem briefe, das er sich sulch haubtmanschaft annemen, der cristenheit zu trost vnd vns vnd dem heiligen Reich zu eren vnd dorjnn nicht anders tue in kein weise, der- selb auch alle sulche macht haben sol, als vnser egenanter Oheim der marggrave selber, Wir haben auch gelobt vnd geloben mit disem brife bey vnsern koniglichen wortten, das alles gemei- niclichen oder sunderlichen stet veste vnd vnwiderruefflichen, nu als dann vnd dann als nu zu halten vnd zu volenden vnd wo des not ist vnser koniglich brif darüber zu geben on ein- trag widerrede vnd verzihen, vnd wir gebiten auch darauf allen vnd iglichen vnsern vnd des heiligen Reichs Fürsten Graven Edeln Rittern knechten amptlewten Steten vnd getrewen jn was wirden stats oder wesens sie sein, die cristenlichen glauben vnd vns wider die obgenannten vnglaubigen vnd vngehorsamen zu
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221 dinst kumen werden vnd auch allen vnd iglichen panerherren Edeln Rittern knechten amptlewten vnd junwonern aller Stete merkt vnd dorffer der vorgenanten vnser kron zu Beheim ernst- lichen vnd vesticlichen mit disem brife, das sie dem vorgenaunten Friderichen vnserm haubtmann an vnser stat vnd von vnserm wegen in allen vnd iglichen sachen vnd geschefften getrewlich beystendig gewertig vnd gehorsam sein sullen als vns selbs vnd als wir des ein ganzes getrawen zu jn haben als lieb allen den vnsern vnser swere vngnade sei zu vermeyden. Mit urkund dits briefs versigelt mit vnserer koniglichen majestet Insigel Geben zu Nuremberg anno oc. XXXI am nech- sten dinstag nach Johannes Baptistä unser Reich des vngeri- schen oc. im XLV des Romischen im XXI, des behemischen im XI Jaren. Ad mandatum domini Regis Caspar Slick. 746. 1431 s. d. (m. Jun.?) Utraquistische Erklärung über einige Puncte des (wie es scheint im Mai 1431 in Eger) über die Competenz des Conciliums geführten theologischen Streits. (Vgl. n. 737.) (E MS. capit. Prag. O, XXIX, fol. 94b —96. It. D, 51, fol. 313.) Quia nuper scriptum serenissimo principi et domino D. Sigismundo per nos oc. oblatum, in quibusdam punctis impug- natum est a quodam doctore : ideo ad instantiam et petitionem prædicti domini principis hic consignantur et offeruntur eidem principi responsa data impugnationi doctoris præfati in præsentia A B C. (sic). Prima enim impugnatio doctoris hæc erat: quod nostrum scriptum oblatum erat ambiguum sive dubium. Cui responsum est, nostrum scriptum esse planum in sententia et verbis, et ex hac causa viris maturis et intelligentibus dubium aut ambiguum esse non debet. Secunda impugnatio in hoc stetit, quod cum omnes bapti- zati, infantes et adulti, seculares et laici, sicut Graci et Indi, Christiani sint et censentur pro talibus, difficile esset domino regi procurare consilium ex omnibus hujusmodi personis fieri,
221 dinst kumen werden vnd auch allen vnd iglichen panerherren Edeln Rittern knechten amptlewten vnd junwonern aller Stete merkt vnd dorffer der vorgenanten vnser kron zu Beheim ernst- lichen vnd vesticlichen mit disem brife, das sie dem vorgenaunten Friderichen vnserm haubtmann an vnser stat vnd von vnserm wegen in allen vnd iglichen sachen vnd geschefften getrewlich beystendig gewertig vnd gehorsam sein sullen als vns selbs vnd als wir des ein ganzes getrawen zu jn haben als lieb allen den vnsern vnser swere vngnade sei zu vermeyden. Mit urkund dits briefs versigelt mit vnserer koniglichen majestet Insigel Geben zu Nuremberg anno oc. XXXI am nech- sten dinstag nach Johannes Baptistä unser Reich des vngeri- schen oc. im XLV des Romischen im XXI, des behemischen im XI Jaren. Ad mandatum domini Regis Caspar Slick. 746. 1431 s. d. (m. Jun.?) Utraquistische Erklärung über einige Puncte des (wie es scheint im Mai 1431 in Eger) über die Competenz des Conciliums geführten theologischen Streits. (Vgl. n. 737.) (E MS. capit. Prag. O, XXIX, fol. 94b —96. It. D, 51, fol. 313.) Quia nuper scriptum serenissimo principi et domino D. Sigismundo per nos oc. oblatum, in quibusdam punctis impug- natum est a quodam doctore : ideo ad instantiam et petitionem prædicti domini principis hic consignantur et offeruntur eidem principi responsa data impugnationi doctoris præfati in præsentia A B C. (sic). Prima enim impugnatio doctoris hæc erat: quod nostrum scriptum oblatum erat ambiguum sive dubium. Cui responsum est, nostrum scriptum esse planum in sententia et verbis, et ex hac causa viris maturis et intelligentibus dubium aut ambiguum esse non debet. Secunda impugnatio in hoc stetit, quod cum omnes bapti- zati, infantes et adulti, seculares et laici, sicut Graci et Indi, Christiani sint et censentur pro talibus, difficile esset domino regi procurare consilium ex omnibus hujusmodi personis fieri,
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222 congregari aut convocari. Hæc impugnatio doctoris ortum sum- psit ex quibusdam terminis nostro scripto insertis, hiis scil. „totius Christianismi“. Cui responsive sic dictum est: Logici, philosophi et theologi hoc termino "totius“ utuntur quandoque par- ticulariter, quandoque universaliter, aut sub aliis terminis, quan- doque cate(gorice?), quandoque syncate(gorice?), in tantum, quod dominus Hetysbyr in sua logica, ut dominus doctor scire debuit, concedit expresse, quod totum, quod est in mundo, est in oculo suo, i. e. aliquod totum, quod est in mundo, est in oculo suo. Et sic in scripto nostro particulariter et cate(gori)ce, non autem uni- versaliter et syncat(egorice) intelligi volumus terminum antedic- tum. Et sic verbaliter verbali objectioni satisfactum est. Quantum tamen ad rem in se, dictum est, nos hoc affectare et hoc per prædictos terminos „totius Christianismi“ intelligere et sentire, quod propter divisiones et scismata sedanda undecumque ortum habentia inter Christianos convocarentur personæ ecclesiæ orien- talis et occidentalis ad consilium de proximo celebrandum, haben- tes plenariam potestatem suarum regionum aut provinciarum ad tractandum et disponendum salubriter et divinæ legi conformiter de reformationc eorum, quæ sunt reformanda in utraque ecclesia antedicta ; quia aliter, ut nobis videtur, ortæ dissensiones finem bonum sortiri non possunt. Et hujusmodi sensum habent sub- jecti Romanæ ecclesiæ apellantes concilium generale, in quo fit hujusmodi personarum convocatio, non intelligentes, quod uni- versaliter persona quælibet subjecta illi ecclesiæ tali concilio interesse deberet; et tantum dictum est sententialiter objectioni præefatæ. Ulterius nitebatur doctor impugnare scriptum oblatum propter hæc verba posita in eodem: „scriptura divinæ legis“ dixit namque, scripturam divinæ legis in se continere novum et vetus testamentum, et sic ut asseruit nos per illos terminos vellemus in concilio aliqua deducere et probare ex testamento veteri, quod conveniens non esset. Cui vice versa dictum est, moralia legis veteris pro tempore novi testamenti manere in suo robore et vigore, et ideo per ea efficax fit probatio quo ad Christianos; judicialia autem et cerimonialia pro tempore legis gratiæ servanda non esse a Christicolis, tamquam obligatoria ip- sius veteris testamenti; et quantum ad continentiam scripturæ,
222 congregari aut convocari. Hæc impugnatio doctoris ortum sum- psit ex quibusdam terminis nostro scripto insertis, hiis scil. „totius Christianismi“. Cui responsive sic dictum est: Logici, philosophi et theologi hoc termino "totius“ utuntur quandoque par- ticulariter, quandoque universaliter, aut sub aliis terminis, quan- doque cate(gorice?), quandoque syncate(gorice?), in tantum, quod dominus Hetysbyr in sua logica, ut dominus doctor scire debuit, concedit expresse, quod totum, quod est in mundo, est in oculo suo, i. e. aliquod totum, quod est in mundo, est in oculo suo. Et sic in scripto nostro particulariter et cate(gori)ce, non autem uni- versaliter et syncat(egorice) intelligi volumus terminum antedic- tum. Et sic verbaliter verbali objectioni satisfactum est. Quantum tamen ad rem in se, dictum est, nos hoc affectare et hoc per prædictos terminos „totius Christianismi“ intelligere et sentire, quod propter divisiones et scismata sedanda undecumque ortum habentia inter Christianos convocarentur personæ ecclesiæ orien- talis et occidentalis ad consilium de proximo celebrandum, haben- tes plenariam potestatem suarum regionum aut provinciarum ad tractandum et disponendum salubriter et divinæ legi conformiter de reformationc eorum, quæ sunt reformanda in utraque ecclesia antedicta ; quia aliter, ut nobis videtur, ortæ dissensiones finem bonum sortiri non possunt. Et hujusmodi sensum habent sub- jecti Romanæ ecclesiæ apellantes concilium generale, in quo fit hujusmodi personarum convocatio, non intelligentes, quod uni- versaliter persona quælibet subjecta illi ecclesiæ tali concilio interesse deberet; et tantum dictum est sententialiter objectioni præefatæ. Ulterius nitebatur doctor impugnare scriptum oblatum propter hæc verba posita in eodem: „scriptura divinæ legis“ dixit namque, scripturam divinæ legis in se continere novum et vetus testamentum, et sic ut asseruit nos per illos terminos vellemus in concilio aliqua deducere et probare ex testamento veteri, quod conveniens non esset. Cui vice versa dictum est, moralia legis veteris pro tempore novi testamenti manere in suo robore et vigore, et ideo per ea efficax fit probatio quo ad Christianos; judicialia autem et cerimonialia pro tempore legis gratiæ servanda non esse a Christicolis, tamquam obligatoria ip- sius veteris testamenti; et quantum ad continentiam scripturæ,
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223 fatebamur ipsam claudere in se tam vetus quam novum testa- mentum, prout doctor veraciter affirmavit. Consequenter doctor occasionem cepit objiciendi ex aliis verbis scripti nostri „sc. sanctorum doctorum sententia", ubi intellexit, prout intulit, nos velle acceptare et rejicere ad nostrum placitum doctorum dicta, canones et leges, sive jura civilia. Cui diximus e converso, nostræe intentionis esse, quod dicta doctorum, canones et leges de tanto volumus venerari, de quanto promovent et non abstrahunt, facilitant et non impediunt, ab observantia et executione legis domini nostri Jesu Christi. Objecit tunc et ultra doctor præcipue contra illum ter- minum „inevitabiliter“, positum in scripto sæpius dicto: sed contra illum terminum veraciter modicum invexit sive nihil, cum non sit piarum aurium offensivus in aliquo; sed quoad termi- num illum „inevitabiliter" dictum est, sicut et ante hoc in civi- tate Prespurg in præsentia domini regis oc. est responsum, quod illum terminum scripto nostro inseruimus ad tollendum et rese- candum in futuro concilio omnem apparentem sequelam, cap- tam occasionaliter ex scriptura aut doctorum sententia, et hoc tam ex parte nostrorum adversariorum, quam ex parte nostra; et sic ille terminus est illis nobis adversantibus utilis, compe- tens et expediens, sicut et nobis pro multis periculis et diffi- cultatibus verisimiliter et possibiliter futuris amovendis et de- clinandis. Insuper præfatus doctor interrogavit, quibus deberet fieri probatio et deductio, et a quibus acceptatio? præsertim cum in nostra cedula scribitur: "quidquid probatum et deductum fuerit oc. illud acceptetur.“ Cui respondimus: Hoc nos intendere in scripto illo, quod quidquid per ipsos nobis adversantes sub forma nobis oblata nobis probaretur et deduceretur, illud nos parato animo acceptare vellemus, sic tamen, quod ipsi conformem sus- ciperent et admitterent acceptationem, deductionem et proba- tionem. Tunc subjunxit impugnationem aliam, occasionatam ex co- actione et compulsione per brachium seculare, si pars aliqua hujusmodi probationi et deductioni stare recusaverit, dicens hu- jusmodi vindictam non habere ibidem, seu in hac causa locum non habere : sed suo sensu et intellectu dixit, quod si nos vel-
223 fatebamur ipsam claudere in se tam vetus quam novum testa- mentum, prout doctor veraciter affirmavit. Consequenter doctor occasionem cepit objiciendi ex aliis verbis scripti nostri „sc. sanctorum doctorum sententia", ubi intellexit, prout intulit, nos velle acceptare et rejicere ad nostrum placitum doctorum dicta, canones et leges, sive jura civilia. Cui diximus e converso, nostræe intentionis esse, quod dicta doctorum, canones et leges de tanto volumus venerari, de quanto promovent et non abstrahunt, facilitant et non impediunt, ab observantia et executione legis domini nostri Jesu Christi. Objecit tunc et ultra doctor præcipue contra illum ter- minum „inevitabiliter“, positum in scripto sæpius dicto: sed contra illum terminum veraciter modicum invexit sive nihil, cum non sit piarum aurium offensivus in aliquo; sed quoad termi- num illum „inevitabiliter" dictum est, sicut et ante hoc in civi- tate Prespurg in præsentia domini regis oc. est responsum, quod illum terminum scripto nostro inseruimus ad tollendum et rese- candum in futuro concilio omnem apparentem sequelam, cap- tam occasionaliter ex scriptura aut doctorum sententia, et hoc tam ex parte nostrorum adversariorum, quam ex parte nostra; et sic ille terminus est illis nobis adversantibus utilis, compe- tens et expediens, sicut et nobis pro multis periculis et diffi- cultatibus verisimiliter et possibiliter futuris amovendis et de- clinandis. Insuper præfatus doctor interrogavit, quibus deberet fieri probatio et deductio, et a quibus acceptatio? præsertim cum in nostra cedula scribitur: "quidquid probatum et deductum fuerit oc. illud acceptetur.“ Cui respondimus: Hoc nos intendere in scripto illo, quod quidquid per ipsos nobis adversantes sub forma nobis oblata nobis probaretur et deduceretur, illud nos parato animo acceptare vellemus, sic tamen, quod ipsi conformem sus- ciperent et admitterent acceptationem, deductionem et proba- tionem. Tunc subjunxit impugnationem aliam, occasionatam ex co- actione et compulsione per brachium seculare, si pars aliqua hujusmodi probationi et deductioni stare recusaverit, dicens hu- jusmodi vindictam non habere ibidem, seu in hac causa locum non habere : sed suo sensu et intellectu dixit, quod si nos vel-
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224 lemus recedere a dictis et decretis ecclesiæ vel concilii, essemus compescendi potestate coactiva brachii secularis. Cui dictum est: Cum scriptura sacra excellit in perfectione et auctoritate canones, leges et concilia generalia, quam tueri et defendere magis obligantur reges et principes, quam aliqua decreta huma- nitus adinventa: hinc est, quod citius arcendi sunt violatores ipsius legis perfectissimæ potestate coactiva, quam transgressores humanitus adinventorum. Ad hoc enim juxta canones principes in ecclesia positi sunt, ut, ubi disciplina ecclesiastica contem- nitur, potestas subveniat coactiva. Quoad doctoris præefati ultimatam impugnationem, qua asseruit, potestatem papæ et concilii per nostrum scriptum fore nullam aut sublatam de medio, data est responsio sub hac forma : Cum potestas tam secularis quam spiritualis divina approbatur lege, nos utramque justificare intendimus, ut tenemur; scimus ta- men, qualiter sanctus Paulus tangens materiam de potestate asse- rit, ipsam datam in ædificationem, non in destructionem. Et in canone scribitur: Privilegium meretur amittere qui sibi concessa abutitur potestate. De quanto igitur potestas aliqua ædificat et non destruit, nec ad tyrannidem convertitur, veneranda est et amplectenda, de quanto vero exorbitat et in devium trahitur, declinanda. Hiis tunc impugnationibus sic solutis amplius doctor eas dem solutiones impugnare destitit et intactas coram nobis de- reliquit, dicens se velle domino regi promulgare; quod si vera- citer fecit, pro labore retribuat sibi deus ipse oc. 747. 1431, Jul. 2 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die von Weinsheim: der Zug der Kurfürsten und Städte gegen Böhmen habe so eben begonnen. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 124.) Winsheim. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt oc. das haben wir wol vernomen. Vnd haben ewern botten seid des vordern tags in gut bey vns verhalten, wan wir der ding von
224 lemus recedere a dictis et decretis ecclesiæ vel concilii, essemus compescendi potestate coactiva brachii secularis. Cui dictum est: Cum scriptura sacra excellit in perfectione et auctoritate canones, leges et concilia generalia, quam tueri et defendere magis obligantur reges et principes, quam aliqua decreta huma- nitus adinventa: hinc est, quod citius arcendi sunt violatores ipsius legis perfectissimæ potestate coactiva, quam transgressores humanitus adinventorum. Ad hoc enim juxta canones principes in ecclesia positi sunt, ut, ubi disciplina ecclesiastica contem- nitur, potestas subveniat coactiva. Quoad doctoris præefati ultimatam impugnationem, qua asseruit, potestatem papæ et concilii per nostrum scriptum fore nullam aut sublatam de medio, data est responsio sub hac forma : Cum potestas tam secularis quam spiritualis divina approbatur lege, nos utramque justificare intendimus, ut tenemur; scimus ta- men, qualiter sanctus Paulus tangens materiam de potestate asse- rit, ipsam datam in ædificationem, non in destructionem. Et in canone scribitur: Privilegium meretur amittere qui sibi concessa abutitur potestate. De quanto igitur potestas aliqua ædificat et non destruit, nec ad tyrannidem convertitur, veneranda est et amplectenda, de quanto vero exorbitat et in devium trahitur, declinanda. Hiis tunc impugnationibus sic solutis amplius doctor eas dem solutiones impugnare destitit et intactas coram nobis de- reliquit, dicens se velle domino regi promulgare; quod si vera- citer fecit, pro labore retribuat sibi deus ipse oc. 747. 1431, Jul. 2 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die von Weinsheim: der Zug der Kurfürsten und Städte gegen Böhmen habe so eben begonnen. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 124.) Winsheim. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt oc. das haben wir wol vernomen. Vnd haben ewern botten seid des vordern tags in gut bey vns verhalten, wan wir der ding von
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225 vnserselbs auszczugs wegen dennoch niht beslossen waren. Also tun wir ewer weisheit zu wissen, daz vnserr gnedigen Herren.. des Marggrafen.. des von Meyntz.. des von Wirczburg vnd der Stat zu Frankfurt zewg nu bey vns fürgeczogen seyn. Auf das haben wir hewt beslossen, daz wir in dem namen gots auf nu freytag (6 Jul.) mit vnserm zewg auch ausziehen wellen, da mag sich ewr frewntschaft nach wissen zu richten. Datum ipsa die visitationis marie virginis gloriose. 748. 1431, Jul. 5 (Nürnberg). Derselbe un den Rath von Köln: Dank für die Bestrafung eines Augu- stiner-Predigers, der die Nürnberger bezüglich der Hussiten falsch beschul- digt hatte. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 125.) Der Stat zu Cöln. Ersamen Herren vnd besunder lieben Freunde! Vns ist wol fürbracht worden, daz sich ewr fürsichtikeit, do Ir nehst vernommen habt, daz ein Augustiner in ewer stat öffenlich von vns gepredigt hett, wie wir den Hussen victualia vnd ander notdurft teten zufüren, dadurch sie gesterckt wurden oc. mit grossem Fleisz vnd ernst darumb angenomen vnd souil darczu- getan habt, daz sölliche wort öffenlich an der Canczell nach vnserr notdurft widderredt vnd auch sust gestraft seyn worden. Nu wie wol es lantkundig vmb vns ist, daz wir vom anfang her vnser leib vnd gut wider die Hussen fürderlich dargelegt vnd niht gespart haben, also daz es vns grosz mercklich gut gekost hat vnd teglich kost, als wir hoffen, daz es ewer weisheit auch wissenlich süll seyn, yedoch so danken wir ewer ersamkeit mit ganczem fleisz söllicher ewer trewen vnd guts willen, da mit Ir vns söllicher vnwarhaftiger beschuldigung verantwurtt habt, daz Ir mit warheit wol habt mugen tun, wan wir der ding vnschuldig seyn vnd kein dem vnsern mit vnserm wissen oder willen niht hengen oder gestatten, sunder lieber straffen wölten, so wir das mit warheit erfüren, vnd wir seyn begyrig, das gen ewer guten Frewntschaft, ewer stat vnd den ewern in gleichen merern vnd 15
225 vnserselbs auszczugs wegen dennoch niht beslossen waren. Also tun wir ewer weisheit zu wissen, daz vnserr gnedigen Herren.. des Marggrafen.. des von Meyntz.. des von Wirczburg vnd der Stat zu Frankfurt zewg nu bey vns fürgeczogen seyn. Auf das haben wir hewt beslossen, daz wir in dem namen gots auf nu freytag (6 Jul.) mit vnserm zewg auch ausziehen wellen, da mag sich ewr frewntschaft nach wissen zu richten. Datum ipsa die visitationis marie virginis gloriose. 748. 1431, Jul. 5 (Nürnberg). Derselbe un den Rath von Köln: Dank für die Bestrafung eines Augu- stiner-Predigers, der die Nürnberger bezüglich der Hussiten falsch beschul- digt hatte. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 125.) Der Stat zu Cöln. Ersamen Herren vnd besunder lieben Freunde! Vns ist wol fürbracht worden, daz sich ewr fürsichtikeit, do Ir nehst vernommen habt, daz ein Augustiner in ewer stat öffenlich von vns gepredigt hett, wie wir den Hussen victualia vnd ander notdurft teten zufüren, dadurch sie gesterckt wurden oc. mit grossem Fleisz vnd ernst darumb angenomen vnd souil darczu- getan habt, daz sölliche wort öffenlich an der Canczell nach vnserr notdurft widderredt vnd auch sust gestraft seyn worden. Nu wie wol es lantkundig vmb vns ist, daz wir vom anfang her vnser leib vnd gut wider die Hussen fürderlich dargelegt vnd niht gespart haben, also daz es vns grosz mercklich gut gekost hat vnd teglich kost, als wir hoffen, daz es ewer weisheit auch wissenlich süll seyn, yedoch so danken wir ewer ersamkeit mit ganczem fleisz söllicher ewer trewen vnd guts willen, da mit Ir vns söllicher vnwarhaftiger beschuldigung verantwurtt habt, daz Ir mit warheit wol habt mugen tun, wan wir der ding vnschuldig seyn vnd kein dem vnsern mit vnserm wissen oder willen niht hengen oder gestatten, sunder lieber straffen wölten, so wir das mit warheit erfüren, vnd wir seyn begyrig, das gen ewer guten Frewntschaft, ewer stat vnd den ewern in gleichen merern vnd 15
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226 mindern sachen sunder allen zweifel williclich zu wider dienen vnd zu verschulden, wo sich das gebürt vnd an vns gelangt. Datum feria Va post Vdalricj. Schreiben gleichen Inhalts vnd Datums an Niklas Mendell zu Cöln. 749. 1431, Jul. 15 (Nürnberg). Derselbe an den Cardinallegaten Julian Cesarini: Rechtfertigung der Nürnberger gegen Vorwürfe, als wenn sie es gegen die Hussiten an Eifer und Nachdruck hätten fehlen lassen. (Nürnberger Missiv-Buch IX, fol. 128b.) Reuerendissimo in Christo patri et domino domino Juliano tituli sancti Angeli diacono cardinali et sedis apostolice legato, nostro domino gratioso. Reuerendissime pater et domine gratiose. Humili recommen- dacione cum obsequiosa voluntate ad beneplacita Vestre P. Affec- tionem sinceramque dilectionem, quam ad nos licet immeritos gerere dinoscitur in co clarissime experimur, quod nos per cam de sinistre obloquentibus et innocenter murmurantibus via man- suctudinis et paterne caritatis dulciter aduisamur. Quamobrem grates referimus non quas debemus, sed quas valemus, offe- rentes nos possetenus deseruire. Et quatenus zelus feruoris, quem ad fidem habemus ortodoxam, non tegeretur sub modio, sed prodiret ad lucem, affectuose V. R. P. cupimus non latere prout eciam constat vniversitati fidelium maxime in confinibus regni Boemie consistencium quot et quantis vt non dicamus diebus vel mensibus, sed annorum plurium spaciis transactis, ac eciam, que, quanta et qualia ipsis inuocantibus et in tribula- tionibus constitutis ac diuersitudine obsessis et oppressis auxilia et subsidia prestiterimus, quantum succursum prebuerimus nunc per gencium armorum equitum, nunc peditum, nunc balistario- rum, nunc bumbardarum et instrumentorum bellicorum cum pulueribus ceterisque attinenciis ac eciam artificum succursu in numero et multitudine copiosa adco, quod per annos prescriptos nunquam aut saltem rarissime eis defuit subsidium nostrum. Si cciam ad presens principatus, dominia, territoria et districtus tam principum et dominorum quam eciam ciuitatum et communi-
226 mindern sachen sunder allen zweifel williclich zu wider dienen vnd zu verschulden, wo sich das gebürt vnd an vns gelangt. Datum feria Va post Vdalricj. Schreiben gleichen Inhalts vnd Datums an Niklas Mendell zu Cöln. 749. 1431, Jul. 15 (Nürnberg). Derselbe an den Cardinallegaten Julian Cesarini: Rechtfertigung der Nürnberger gegen Vorwürfe, als wenn sie es gegen die Hussiten an Eifer und Nachdruck hätten fehlen lassen. (Nürnberger Missiv-Buch IX, fol. 128b.) Reuerendissimo in Christo patri et domino domino Juliano tituli sancti Angeli diacono cardinali et sedis apostolice legato, nostro domino gratioso. Reuerendissime pater et domine gratiose. Humili recommen- dacione cum obsequiosa voluntate ad beneplacita Vestre P. Affec- tionem sinceramque dilectionem, quam ad nos licet immeritos gerere dinoscitur in co clarissime experimur, quod nos per cam de sinistre obloquentibus et innocenter murmurantibus via man- suctudinis et paterne caritatis dulciter aduisamur. Quamobrem grates referimus non quas debemus, sed quas valemus, offe- rentes nos possetenus deseruire. Et quatenus zelus feruoris, quem ad fidem habemus ortodoxam, non tegeretur sub modio, sed prodiret ad lucem, affectuose V. R. P. cupimus non latere prout eciam constat vniversitati fidelium maxime in confinibus regni Boemie consistencium quot et quantis vt non dicamus diebus vel mensibus, sed annorum plurium spaciis transactis, ac eciam, que, quanta et qualia ipsis inuocantibus et in tribula- tionibus constitutis ac diuersitudine obsessis et oppressis auxilia et subsidia prestiterimus, quantum succursum prebuerimus nunc per gencium armorum equitum, nunc peditum, nunc balistario- rum, nunc bumbardarum et instrumentorum bellicorum cum pulueribus ceterisque attinenciis ac eciam artificum succursu in numero et multitudine copiosa adco, quod per annos prescriptos nunquam aut saltem rarissime eis defuit subsidium nostrum. Si cciam ad presens principatus, dominia, territoria et districtus tam principum et dominorum quam eciam ciuitatum et communi-
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2 227 tatum Sacri Imperii fucrint debite recensita potencia quoque et multitudo subditorum considerata, nec non gentes ac instru- menta bellica ad expedicionem presentis exercitus destinatis sagaciter speculata, Vestra R. P. singula singulis prout optime noscit compensanda omni dubio semoto cognoscet et clare in- tuetur, nos non solum fecisse diligenciam limitatam pro rata nos concernente, verum vltra quam tenebamur vires nostras legaliter extendisse. Supplicamus itaque V. R. P. humiliter et reuerenter, quatenus relacionibus sinistris et informacionibus minus dignis non velitis aures prebere creditiuas, sed potius cum rememora- cione prescriptorum eciam in presentibus nos dignetur habere excusatos et apud alios excusare fauorabiliter et paterne. In eo nobis ostendens fauoris indicium singularis V. R. P., quam altissi- mus conseruare dignetur feliciter et longeue. Datum Nüren- bergi XV Julij anno domini MCCCCXXXI°. Vestre R. P. deuoti consules et proconsules ciuitatis Nürembergensis. 750. 1431, Jul. 20 (Žittau). Der Rath von Zittau an den von Görlitz: über cine Fehde der von Biber- stein und Kolditz; im Einschluss Nachrichten vom Kriegsschauplatze. (Scultetus II, 99 [ad ann. 1431].) Sen. Zittauien. ad sen. Gorl. Wir sein vnderricht, wie sich der Edle H. Vlrich von Biberstein zu fredeland wol mit 400. Pferden gesammet hot. Dorumb zu besorgen ist, das ir vnd wir icht zuschaden qwemen. Noch dem als im denn H. Thymo von Colditz sulle entsagit haben. Dorumb bitten wir euch, ab ir ichts davon vornommen oc. Geben am freitage zu abend vor Magne (s. a.). Einschlusz. Auch wisset von newen meren, das Herrn Dubsky dynere Gemperlein als hewte kommen ist, vnd sagit das vnser allergn. II. der konig mit den kurfürsten noch zu Nürnberg ist, vnd grosse macht der vnsern ligen gen Behmen wertis, von Noremberg 18 meylen, vnd Harren bisz die macht zusammene kompt oc. Vnd die Kätzer hatten sich vber das Gebirge derhaben, do sie sulche macht der vnsern derfuren, 15*
2 227 tatum Sacri Imperii fucrint debite recensita potencia quoque et multitudo subditorum considerata, nec non gentes ac instru- menta bellica ad expedicionem presentis exercitus destinatis sagaciter speculata, Vestra R. P. singula singulis prout optime noscit compensanda omni dubio semoto cognoscet et clare in- tuetur, nos non solum fecisse diligenciam limitatam pro rata nos concernente, verum vltra quam tenebamur vires nostras legaliter extendisse. Supplicamus itaque V. R. P. humiliter et reuerenter, quatenus relacionibus sinistris et informacionibus minus dignis non velitis aures prebere creditiuas, sed potius cum rememora- cione prescriptorum eciam in presentibus nos dignetur habere excusatos et apud alios excusare fauorabiliter et paterne. In eo nobis ostendens fauoris indicium singularis V. R. P., quam altissi- mus conseruare dignetur feliciter et longeue. Datum Nüren- bergi XV Julij anno domini MCCCCXXXI°. Vestre R. P. deuoti consules et proconsules ciuitatis Nürembergensis. 750. 1431, Jul. 20 (Žittau). Der Rath von Zittau an den von Görlitz: über cine Fehde der von Biber- stein und Kolditz; im Einschluss Nachrichten vom Kriegsschauplatze. (Scultetus II, 99 [ad ann. 1431].) Sen. Zittauien. ad sen. Gorl. Wir sein vnderricht, wie sich der Edle H. Vlrich von Biberstein zu fredeland wol mit 400. Pferden gesammet hot. Dorumb zu besorgen ist, das ir vnd wir icht zuschaden qwemen. Noch dem als im denn H. Thymo von Colditz sulle entsagit haben. Dorumb bitten wir euch, ab ir ichts davon vornommen oc. Geben am freitage zu abend vor Magne (s. a.). Einschlusz. Auch wisset von newen meren, das Herrn Dubsky dynere Gemperlein als hewte kommen ist, vnd sagit das vnser allergn. II. der konig mit den kurfürsten noch zu Nürnberg ist, vnd grosse macht der vnsern ligen gen Behmen wertis, von Noremberg 18 meylen, vnd Harren bisz die macht zusammene kompt oc. Vnd die Kätzer hatten sich vber das Gebirge derhaben, do sie sulche macht der vnsern derfuren, 15*
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228 sein sie wider zurücke gezogen, meynende das feld zu reumen, ire Slosz vnd Stete zu besetzen oc. 751. 1431, Jul. 21. Manifest der utraquistischen Böhmen an die gesammte Christenheit: als treue Anhänger der vier (Prager) Artikel hätten sie sich wiederholt zu Unterhandlungen erboten, doch habe man stets verlangt, dass sie sich dem Urtheilsspruche ihrer im Concil versammelten Feinde fügen sollten; wolle man sie mit Gewalt zwingen, werden sie zu widerstehen wissen 9c. (Aus dem Königsberger Archive; vgl. den Abdruck in Monum. conciliorum gener. seculi XV, Vindobonae, 1, 1857, pag. 149 sq.) Vniuersis et singulis Cristi fidelibus, regibus, ducibus, mar- chionibus, comitibus, baronibus, nobilibus, militibus, clientibus, ciuibus et omnis status ac condicionis hominibus: barones, no- biles, milites, clientes, rectores communitatum, prefecti vrbium, judices, consules, jurati et ciues totaque communitas Boemice gentis, in regno Boemie pariter et marchionatu Morauie consti- tuti, diuinarum veritatem cognicionem dileccionem et obserua- cionem salutarem. Cum vnigenitus dei filius, qui est eternaliter in sinu eius- dem patris eterni, descendisset in terras, locum non mutans et majestatem non minuens, sed humanam assumendo naturam sa- lutaris vite documenta ore manu ac moribus contradidit, de quorum reuera numero ista quatuor insignia suis ad imitandum discipulis et exemplari conuersacione reliquit, quorum sic de dignitate primum est: Vt diuinissimum Corporis et Sanguinis eius sacramentum per ministros ecclesie fidelibus ministretur; Secundum, vt verbum domini libere publice et veraciter per eos quorum interest predicetur; Tercium, ut ciuile dominium veluti letale virus auferatur a clero: Quartum, ut publica et notoria crimina per legitimas potestates a plebibus fidelium ex- stirpentur. Has profecto infringibiles veritates, promotiuas fidei, roboratiuas spei, auctiuas caritatis, regulatiuas vite, nec non procuratiuas sempiterne salutis, humiliter amplexantes, iuxta virium nostrarum modulum gratanter suscepimus, studiose pro- sequimur, prosequi quoque intendimus, quousque fides conclu- datur cum vita; et ad illarum agnicionem, amorem et obser-
228 sein sie wider zurücke gezogen, meynende das feld zu reumen, ire Slosz vnd Stete zu besetzen oc. 751. 1431, Jul. 21. Manifest der utraquistischen Böhmen an die gesammte Christenheit: als treue Anhänger der vier (Prager) Artikel hätten sie sich wiederholt zu Unterhandlungen erboten, doch habe man stets verlangt, dass sie sich dem Urtheilsspruche ihrer im Concil versammelten Feinde fügen sollten; wolle man sie mit Gewalt zwingen, werden sie zu widerstehen wissen 9c. (Aus dem Königsberger Archive; vgl. den Abdruck in Monum. conciliorum gener. seculi XV, Vindobonae, 1, 1857, pag. 149 sq.) Vniuersis et singulis Cristi fidelibus, regibus, ducibus, mar- chionibus, comitibus, baronibus, nobilibus, militibus, clientibus, ciuibus et omnis status ac condicionis hominibus: barones, no- biles, milites, clientes, rectores communitatum, prefecti vrbium, judices, consules, jurati et ciues totaque communitas Boemice gentis, in regno Boemie pariter et marchionatu Morauie consti- tuti, diuinarum veritatem cognicionem dileccionem et obserua- cionem salutarem. Cum vnigenitus dei filius, qui est eternaliter in sinu eius- dem patris eterni, descendisset in terras, locum non mutans et majestatem non minuens, sed humanam assumendo naturam sa- lutaris vite documenta ore manu ac moribus contradidit, de quorum reuera numero ista quatuor insignia suis ad imitandum discipulis et exemplari conuersacione reliquit, quorum sic de dignitate primum est: Vt diuinissimum Corporis et Sanguinis eius sacramentum per ministros ecclesie fidelibus ministretur; Secundum, vt verbum domini libere publice et veraciter per eos quorum interest predicetur; Tercium, ut ciuile dominium veluti letale virus auferatur a clero: Quartum, ut publica et notoria crimina per legitimas potestates a plebibus fidelium ex- stirpentur. Has profecto infringibiles veritates, promotiuas fidei, roboratiuas spei, auctiuas caritatis, regulatiuas vite, nec non procuratiuas sempiterne salutis, humiliter amplexantes, iuxta virium nostrarum modulum gratanter suscepimus, studiose pro- sequimur, prosequi quoque intendimus, quousque fides conclu- datur cum vita; et ad illarum agnicionem, amorem et obser-
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229 uanciam fidelem eciam a principio iugiter affectavimus et nunc acuracius omnem populum dei affectamus venire. Vnde non par- centes sumptibus, laboribus et impensis, plures per nonnullas Christianitatis regiones epistolas solidis scripturarum auctorita- tibus easdem virtute fulcientes transmisimus. Nihilominus visi- tauimus christianissimos principes, nunc magnificum Fridericum marchionem Brandenburgensem, nunc illustrem regem Polonie; ac ad serenissimi Sigismundi Romanorum et Vngarie regis in- stanciam, nobis per spectabiles legatos ipsius significatam, pri- dem in Pressburg et nunc in Egram ciuitatem imperii venimus, omni nisu vbique instantes, ut nobis in concilio ecclesie gene- rali audiencia publica libera secura et caritatiua procuraretur super articulis divinis predictis, quatenus publice palam et ma- nifeste in tocius conspectu concilii illos quatuor salutares arti- culos, quos pro fide tenemus, manifestare dilucidare declarare astruere iustificare probare ac defensare scripturis sacris bea- torumque doctorum sentenciis in eisdem scripturis vere et in- evitabiliter fundatis libere omni impedimento secluso valeamus et quod tota vna nobiscum dei viuentis militans reformetur Ec- clesia in capitibus suis pariter et membris iuxta sacre scripture doctrinam. Qui nimirum rex, principum, episcoporum, procerum et doctorum communicato consilio, respondit, quod ista limitacio audiencie et reformacionis ecclesie derogaret libertati et priui- legio concilii generalis supra omnem legem eminentis, sed quod nos illis limitacionibus et declaracionibus nostris ex diuina lege et sanctorum doctorum sentenciis obmissis, stemus in hiis omni- bus determinacioni et diffinicioni ipsius concilii. Quod profecto nos merito racionabiliter et rite reputantes illicitum, incongruum et indignum ac prorsus iniquum, ut videlicet diuinas veritates, iustificatas in semet ipsis, humanum judicet arbitrium et salvet aut solvat pro sua voluntate, quod vtique interdum solida veri- tate relicta opinionem sequitur, sicque ipsum nonnunquam fal- lere contingit et falli; et quod illi earum veritatum et nostri sint judices, qui illas diuino postergato timore tamquam errores notorios et nos propter obseruanciam illarum veluti erroneos inconsulte perperam et temere judicantes dampnauerunt inique, vt sic inimici ac nostri hostes seuissimi in nostrum exterminium aspirantes, sint judices, quod reuera sana vetat racio diuineque
229 uanciam fidelem eciam a principio iugiter affectavimus et nunc acuracius omnem populum dei affectamus venire. Vnde non par- centes sumptibus, laboribus et impensis, plures per nonnullas Christianitatis regiones epistolas solidis scripturarum auctorita- tibus easdem virtute fulcientes transmisimus. Nihilominus visi- tauimus christianissimos principes, nunc magnificum Fridericum marchionem Brandenburgensem, nunc illustrem regem Polonie; ac ad serenissimi Sigismundi Romanorum et Vngarie regis in- stanciam, nobis per spectabiles legatos ipsius significatam, pri- dem in Pressburg et nunc in Egram ciuitatem imperii venimus, omni nisu vbique instantes, ut nobis in concilio ecclesie gene- rali audiencia publica libera secura et caritatiua procuraretur super articulis divinis predictis, quatenus publice palam et ma- nifeste in tocius conspectu concilii illos quatuor salutares arti- culos, quos pro fide tenemus, manifestare dilucidare declarare astruere iustificare probare ac defensare scripturis sacris bea- torumque doctorum sentenciis in eisdem scripturis vere et in- evitabiliter fundatis libere omni impedimento secluso valeamus et quod tota vna nobiscum dei viuentis militans reformetur Ec- clesia in capitibus suis pariter et membris iuxta sacre scripture doctrinam. Qui nimirum rex, principum, episcoporum, procerum et doctorum communicato consilio, respondit, quod ista limitacio audiencie et reformacionis ecclesie derogaret libertati et priui- legio concilii generalis supra omnem legem eminentis, sed quod nos illis limitacionibus et declaracionibus nostris ex diuina lege et sanctorum doctorum sentenciis obmissis, stemus in hiis omni- bus determinacioni et diffinicioni ipsius concilii. Quod profecto nos merito racionabiliter et rite reputantes illicitum, incongruum et indignum ac prorsus iniquum, ut videlicet diuinas veritates, iustificatas in semet ipsis, humanum judicet arbitrium et salvet aut solvat pro sua voluntate, quod vtique interdum solida veri- tate relicta opinionem sequitur, sicque ipsum nonnunquam fal- lere contingit et falli; et quod illi earum veritatum et nostri sint judices, qui illas diuino postergato timore tamquam errores notorios et nos propter obseruanciam illarum veluti erroneos inconsulte perperam et temere judicantes dampnauerunt inique, vt sic inimici ac nostri hostes seuissimi in nostrum exterminium aspirantes, sint judices, quod reuera sana vetat racio diuineque
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230 et humane leges exhorrent. Idcirco ipsis in hac parte nolumus neque intendimus consentire, sed hoc presertim optauimus et ut equum et iustum est iugiter optamus, ut diuinarum scriptu- rarum certissima et infallibilis regula, per justissimum judicem, iusticias et veritatem diligentem, derelicta in terris, que nec fallere potest nec falli, in medium concilii proferatur et beato- rum doctorum ut prefertur sententia et iuxta illam eorundem articulorum et nostra rectitudo aut obliquitas poterit conperiri et consequenter rectificari aut approbari. Sed hoc ipsi nulla- tenus acceptare voluerunt. Hanc iustissimam equitatem, per nos illis oblatam, vestra quesumus dignetur pensare industria, nec non partis aduerse de superbie ignavo tumore contumaciam arrogantem, qua se supra se enormiter erigentes, nituntur sibi subicere non modo omnes christianismi principatus, regna et dominia, sed eciam infringibiles diuine veritatis doctrinas domini nostri Jhesu Cristi morte veraciter confirmatas iuxta suum li- bitum trutinando et judicando variare, ita ut quod nunc per Christi fideles vere creditur et fideliter obseruatur, tandem eorum arbitrio tanquam error et supersticio totaliter declinetur, sicque christiana fides non in petra solidissima, sed in arena mobilissima fundabitur, quottidiane subiecta ruine, et verba Christi perhenni firmitate fulcita, ita ut celum et terra facilius transeant quam ipsius commutentur sermones, veluti lecti opertorium, ipsorum mutabuntur censura. Sed quid hac temeritate stulcius, quid hoc errore nequius, quid hac peste perniciosius potest inveniri? Ipsi quod diximus iudicate, sensate attendite obsecramus vni- uersi et singuli Christifideles, si isti episcopi sedes Apostolorum iuste ac digne occupant, qui illis vita et moribus totaliter ad- uersantur. Illi quippe per orbem terrarum pannosi et contempti a populo migrantes, veritates dominicas cunctis populis tribubus et linguis fideliter nunciarunt, easdem propria morte firmantes: isti purpura vestiti ac bisso, gloriosi in populo, canes muti effecti, in castris et vrbibus tranquille resident et easdem veri- tates eciam aspernantur audire, ac propter carum obseruanciam fidelem fideles spoliant fama vita et rebus, non per se, quia cubant cum scortis, sed per cruente crucis ereccionem, seculare brachium in occisionem fidelium fallaciter concitantes. Illi re- lictis omnibus mundi diuiciis, omni virtute ornati, in paupertate
230 et humane leges exhorrent. Idcirco ipsis in hac parte nolumus neque intendimus consentire, sed hoc presertim optauimus et ut equum et iustum est iugiter optamus, ut diuinarum scriptu- rarum certissima et infallibilis regula, per justissimum judicem, iusticias et veritatem diligentem, derelicta in terris, que nec fallere potest nec falli, in medium concilii proferatur et beato- rum doctorum ut prefertur sententia et iuxta illam eorundem articulorum et nostra rectitudo aut obliquitas poterit conperiri et consequenter rectificari aut approbari. Sed hoc ipsi nulla- tenus acceptare voluerunt. Hanc iustissimam equitatem, per nos illis oblatam, vestra quesumus dignetur pensare industria, nec non partis aduerse de superbie ignavo tumore contumaciam arrogantem, qua se supra se enormiter erigentes, nituntur sibi subicere non modo omnes christianismi principatus, regna et dominia, sed eciam infringibiles diuine veritatis doctrinas domini nostri Jhesu Cristi morte veraciter confirmatas iuxta suum li- bitum trutinando et judicando variare, ita ut quod nunc per Christi fideles vere creditur et fideliter obseruatur, tandem eorum arbitrio tanquam error et supersticio totaliter declinetur, sicque christiana fides non in petra solidissima, sed in arena mobilissima fundabitur, quottidiane subiecta ruine, et verba Christi perhenni firmitate fulcita, ita ut celum et terra facilius transeant quam ipsius commutentur sermones, veluti lecti opertorium, ipsorum mutabuntur censura. Sed quid hac temeritate stulcius, quid hoc errore nequius, quid hac peste perniciosius potest inveniri? Ipsi quod diximus iudicate, sensate attendite obsecramus vni- uersi et singuli Christifideles, si isti episcopi sedes Apostolorum iuste ac digne occupant, qui illis vita et moribus totaliter ad- uersantur. Illi quippe per orbem terrarum pannosi et contempti a populo migrantes, veritates dominicas cunctis populis tribubus et linguis fideliter nunciarunt, easdem propria morte firmantes: isti purpura vestiti ac bisso, gloriosi in populo, canes muti effecti, in castris et vrbibus tranquille resident et easdem veri- tates eciam aspernantur audire, ac propter carum obseruanciam fidelem fideles spoliant fama vita et rebus, non per se, quia cubant cum scortis, sed per cruente crucis ereccionem, seculare brachium in occisionem fidelium fallaciter concitantes. Illi re- lictis omnibus mundi diuiciis, omni virtute ornati, in paupertate
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231 et penuria dominum sequebantur: isti urbium, castrorum, pre- diorum ac regionum possessores, viri diuiciarum, instituti pleni viciis non Christum humilem in contemptu, sed superbissimum Satanam in pompa et fastu carnisque voluptate secuntur, a quibus, vtpote pseudoprophetis, attendite, suadet ipsa Veritas in- creata. Et si illi, ut proponunt, cum exercitibus suis validissimis regnum nostrum inuaserint, usque ad internecionem prout as- seritur demoliri cupientes: nos in altissimi virtute, cuius causam prosequimur, habentes fiduciam, vim vi cogemur repellere, quem- admodum omnes leges et omnia jura permittunt. Que omnia iusta et racionabilia suprascripta vos viri illu- stres et nobiles animo diligenti pensate et catholice discutite, si in adiutorio sceleratorum huiusmodi Clericorum et temerario ac erroneo ausu de veritatibus omnipotentis dei senciencium, in voluptatibusque huius seculi et meretricio sicut in sterqui- linio iacencium, vestras animas, corpora pariter et personas in bellicosis periculis salubriter morti exponetis, contra iustissimas per nos vobis crebro oblatas Cristi Jesu equitates. Datum Sab- bato in vigilia beate Marie Magdalene, sub sigillo communi omnium adherencium Evangelice veritati, circa limites Regni Bohemie, Anno oc. XXX primo. Norenbergensibus et aliis Ciuitatibus Imperialibus presentetur. 752. 1431, Jul. 28 (Nürnberg). Anton Derrer an den Cardinallegaten Julian: von den Truppen aus dem Lande von Utrecht und Lüttich sei in Nürnberg noch nichts zu hören, wohl aber erwarte man daselbst den Grafen von Wirtemberg. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 133b.) Domino Juliano Cardinali apostolice Sedis Legato oc. Reuerendissime p. et gratiosissime domine. Humili recom- mendatione cum obsequiosa promptitudine premissa. Quemad- modum R. V. P. literis vestris michi insinuari decreuit, qualiter eidem V. P. relatum existat, quod nonnulle gentes de partibus inferioribus maxime de patria Traiectensi et Leodiensi ad expe- ditionem istam partes istas applicauerint oc., ita P. V. agnoscat benignitas, quod de huiusmodi gencium aduentu aput nos adhuc
231 et penuria dominum sequebantur: isti urbium, castrorum, pre- diorum ac regionum possessores, viri diuiciarum, instituti pleni viciis non Christum humilem in contemptu, sed superbissimum Satanam in pompa et fastu carnisque voluptate secuntur, a quibus, vtpote pseudoprophetis, attendite, suadet ipsa Veritas in- creata. Et si illi, ut proponunt, cum exercitibus suis validissimis regnum nostrum inuaserint, usque ad internecionem prout as- seritur demoliri cupientes: nos in altissimi virtute, cuius causam prosequimur, habentes fiduciam, vim vi cogemur repellere, quem- admodum omnes leges et omnia jura permittunt. Que omnia iusta et racionabilia suprascripta vos viri illu- stres et nobiles animo diligenti pensate et catholice discutite, si in adiutorio sceleratorum huiusmodi Clericorum et temerario ac erroneo ausu de veritatibus omnipotentis dei senciencium, in voluptatibusque huius seculi et meretricio sicut in sterqui- linio iacencium, vestras animas, corpora pariter et personas in bellicosis periculis salubriter morti exponetis, contra iustissimas per nos vobis crebro oblatas Cristi Jesu equitates. Datum Sab- bato in vigilia beate Marie Magdalene, sub sigillo communi omnium adherencium Evangelice veritati, circa limites Regni Bohemie, Anno oc. XXX primo. Norenbergensibus et aliis Ciuitatibus Imperialibus presentetur. 752. 1431, Jul. 28 (Nürnberg). Anton Derrer an den Cardinallegaten Julian: von den Truppen aus dem Lande von Utrecht und Lüttich sei in Nürnberg noch nichts zu hören, wohl aber erwarte man daselbst den Grafen von Wirtemberg. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 133b.) Domino Juliano Cardinali apostolice Sedis Legato oc. Reuerendissime p. et gratiosissime domine. Humili recom- mendatione cum obsequiosa promptitudine premissa. Quemad- modum R. V. P. literis vestris michi insinuari decreuit, qualiter eidem V. P. relatum existat, quod nonnulle gentes de partibus inferioribus maxime de patria Traiectensi et Leodiensi ad expe- ditionem istam partes istas applicauerint oc., ita P. V. agnoscat benignitas, quod de huiusmodi gencium aduentu aput nos adhuc
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232 nichil auditur, sed certa relacione percipitur, quod magnificus dominus comes de Wirtemberg cum spectabili comitiua pro ex- pedicione memorata iter assumpserit, cras vel die lune proxima ciuitatem Nürmbergensem ingressurus, aput cuius magnificentiam et eciam alias gentes si que superuenerint partes debite sollici- tudinis et diligencie juxta commissa V. R. P. adhibentur. Parati semper fidelibus votis intendere pro expeditione ipsius negocii felici ac comodo et honore R. V. P., quam altissimus conseruare dignetur feliciter et longeue. Datum sabbato post Jacobi anno oc. XXXI. Anthonius Derrer oc. 753а. 1431, Jul. 30 (Nürnberg). König Sigmund ermahnt Ulrich von Rosenberg, das Reichsheer, welches unter der Anführung des Markgrafen Friedrich von Brandenburg an eben demselben Tage über den Böhmerwald nach Böhmen einrücken soll, nach Kräften zu unterstützen. (Archlv Český, I, 32.) 753b 1431, Jul. 30 (Nürnberg). König Sigmund dankt Ulrich von Rosenberg für die mitgetheilte Nach- richt von dem Rückzuge der Hussiten, und bespricht die Stärke, Aus- rüstung und den Operationsplan des nach Böhmen ziehenden Kreuzheeres. (Archiv Český, I, 33.) 754. 1431, Aug. 3 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Zürich: Nachrichten: von einer Niederlage der Hussiten sei noch nichts zu hören; Herzog Albrecht von Österreich wirke erfolgreich in Mähren ; das deutsche Heer sei am 1 August über die Gränze gezogen; K. Sigmund weile noch in Nürnberg. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 134b.) Der Stat zu Zurich. L. Fr. Als Ir vns von der Lewff vnd mar wegen des yeczigen zugs vnd der sache zu Beheim verschriben vnd ge-
232 nichil auditur, sed certa relacione percipitur, quod magnificus dominus comes de Wirtemberg cum spectabili comitiua pro ex- pedicione memorata iter assumpserit, cras vel die lune proxima ciuitatem Nürmbergensem ingressurus, aput cuius magnificentiam et eciam alias gentes si que superuenerint partes debite sollici- tudinis et diligencie juxta commissa V. R. P. adhibentur. Parati semper fidelibus votis intendere pro expeditione ipsius negocii felici ac comodo et honore R. V. P., quam altissimus conseruare dignetur feliciter et longeue. Datum sabbato post Jacobi anno oc. XXXI. Anthonius Derrer oc. 753а. 1431, Jul. 30 (Nürnberg). König Sigmund ermahnt Ulrich von Rosenberg, das Reichsheer, welches unter der Anführung des Markgrafen Friedrich von Brandenburg an eben demselben Tage über den Böhmerwald nach Böhmen einrücken soll, nach Kräften zu unterstützen. (Archlv Český, I, 32.) 753b 1431, Jul. 30 (Nürnberg). König Sigmund dankt Ulrich von Rosenberg für die mitgetheilte Nach- richt von dem Rückzuge der Hussiten, und bespricht die Stärke, Aus- rüstung und den Operationsplan des nach Böhmen ziehenden Kreuzheeres. (Archiv Český, I, 33.) 754. 1431, Aug. 3 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Zürich: Nachrichten: von einer Niederlage der Hussiten sei noch nichts zu hören; Herzog Albrecht von Österreich wirke erfolgreich in Mähren ; das deutsche Heer sei am 1 August über die Gränze gezogen; K. Sigmund weile noch in Nürnberg. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 134b.) Der Stat zu Zurich. L. Fr. Als Ir vns von der Lewff vnd mar wegen des yeczigen zugs vnd der sache zu Beheim verschriben vnd ge-
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233 betten habt oc., denselben ewern brief haben wir wol vernomen. Nu haben wir noch von keinr niderlag der Hussen gehört. Wol haben wir verstanden, daz vnser gnediger Herre Herczog Albrecht von Österreich mit einr erbern menig volks in Merhern geczogen vnd komen sey vnd sich obgotwil noch bas heraufwerts gen den Hussen richten werd. So ist der zug, der denn von disen Lan- den fürgenomen ist, angangen, vnd als wir eygentlich gehört haben, so seyn sie mit einem erbern mechtigen volk an sand Peterstag ad vincula (1 Aug.) nehstuergangen über walt geczogen vnd komen. Der allmechtig got well seinr heiligen Cristenheit beisteen vnd sein gnade dartzu wenden vnd keren. So ist vnser gnedigister Herre Herr Sigmund Römischer oc. künig noch bey vns; was aber sein küniglich gnade willen hab oder fürnemen werde, dauon wissen wir ewer fursichtikeit zu disen zeiten kein eygenschaft zuuerschreiben. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oc. Datum ut supra (feria VIa post Vincula Petrj). 755. 1431, Aug. 5 (Senftenberg). Hans von Polenz an die Stände der Oberlausitz: das grosse Heer sei am 1 August über die Gränze gezogen, er wolle vor Löbau ziehen oc. (Scultetus II, 80 [ad ann. 1428].) Hanns von Polentz Voit zu Lusitz an Land vnd Stete der Ober-Lausitz. Als ich uch denne vor geschreben habe, von des zogis wegen kegin Behmen, das der einen gantzen vorgang habin würde, das ich dobey sein welde, bis das sy obir den wald zogin, so weld ich mich heraus fügen, vnd denne mit dem Lande zu Lusitz vnd mit uwern Landen vor die Lobaw zihen, nach befelunge meines gnedigisten herrn des Koniges. Als thun ich uch wissen, das ich dobey gewest bin, das dy fursten vnd herren an diser nehst vorgangenen Methewochen (1 Aug.) obir den Wald gezogen seyn kegin Behmen oc. Bitte euch, das jr mir wedir schreibit, was uwer meinunge vmb die Lobaw ist oc. Geben zu Senfftenberg am Sontag vor Donati (s. a.).
233 betten habt oc., denselben ewern brief haben wir wol vernomen. Nu haben wir noch von keinr niderlag der Hussen gehört. Wol haben wir verstanden, daz vnser gnediger Herre Herczog Albrecht von Österreich mit einr erbern menig volks in Merhern geczogen vnd komen sey vnd sich obgotwil noch bas heraufwerts gen den Hussen richten werd. So ist der zug, der denn von disen Lan- den fürgenomen ist, angangen, vnd als wir eygentlich gehört haben, so seyn sie mit einem erbern mechtigen volk an sand Peterstag ad vincula (1 Aug.) nehstuergangen über walt geczogen vnd komen. Der allmechtig got well seinr heiligen Cristenheit beisteen vnd sein gnade dartzu wenden vnd keren. So ist vnser gnedigister Herre Herr Sigmund Römischer oc. künig noch bey vns; was aber sein küniglich gnade willen hab oder fürnemen werde, dauon wissen wir ewer fursichtikeit zu disen zeiten kein eygenschaft zuuerschreiben. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oc. Datum ut supra (feria VIa post Vincula Petrj). 755. 1431, Aug. 5 (Senftenberg). Hans von Polenz an die Stände der Oberlausitz: das grosse Heer sei am 1 August über die Gränze gezogen, er wolle vor Löbau ziehen oc. (Scultetus II, 80 [ad ann. 1428].) Hanns von Polentz Voit zu Lusitz an Land vnd Stete der Ober-Lausitz. Als ich uch denne vor geschreben habe, von des zogis wegen kegin Behmen, das der einen gantzen vorgang habin würde, das ich dobey sein welde, bis das sy obir den wald zogin, so weld ich mich heraus fügen, vnd denne mit dem Lande zu Lusitz vnd mit uwern Landen vor die Lobaw zihen, nach befelunge meines gnedigisten herrn des Koniges. Als thun ich uch wissen, das ich dobey gewest bin, das dy fursten vnd herren an diser nehst vorgangenen Methewochen (1 Aug.) obir den Wald gezogen seyn kegin Behmen oc. Bitte euch, das jr mir wedir schreibit, was uwer meinunge vmb die Lobaw ist oc. Geben zu Senfftenberg am Sontag vor Donati (s. a.).
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234 756. 1431, Aug. 6 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den Grafen zu Helfenstein: die Bewegungen des Hussitenheeres in Böhmen seien ihm wenig bekannt; das Reichsheer liege um Tachau, das von Österreich ziehe heran oc. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 135.) Hern Fridrich Grafen zu Helffenstein. Gnediger Herre! Als ewr gnade vnserm Burgermeister verschriben hat von der Lewff wegen der Hussen in dem Lande zu Beheim oc. der hat denselben brief also an vns bracht. Nu ist vns von söllichen dingen niht gnug wissenlich ; doch so haben wir eygenlich gehört, daz die Hussen ein Here gen Merhern warts vnd daz ander Here ynwendig am walt gen vnserm Here warts gehabt vnd dieselben beide Her zu geen haben lassen vnd in ire sloss geruckt seyn. Wie sich das aber seid gemacht hab oder teglich machen mug, können wir niht wissen. Auch tun wir ewern gnaden zu wissen, daz das erber Her von disen Landen mit einem mechtigen volk über walt gerucket vnd nu in dem Lande zu Beheim seyn vnd vmb Tachaw ligen. So sagt man vns, daz vnser gnedige Herrschaft von Österreich auch mit einem erbern volk heraufwarts gen vnserm Here zichen. Der Allmechtig got tw sein gnade dartzu. Denn wo wir ewern gnaden Lieb oder Dienst oc. Datum feria IIa sixti pape. Ein gleichlautendes Schreiben wurde am 7 Aug. an die Stadt Frank- furt gerichtet. (S. bei Aschbach, III, 418.) 757. 1431, Aug. 7 (o. O.) Hanuško an Kilian von der Mosel: Nachrichten über Vorgänge im In- neren Böhmens, über Bewegungen unter den Hussiten, ihre Unlust zum Kriegführen oc. (Aus dem Königsberger Archive [Beischluss zu N. 760].) Mein dinst zu vor liber Kylian alzo alz ir mir schribet alz vmb vnsern gnedigen herren von Sachsen wo der mit an-
234 756. 1431, Aug. 6 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den Grafen zu Helfenstein: die Bewegungen des Hussitenheeres in Böhmen seien ihm wenig bekannt; das Reichsheer liege um Tachau, das von Österreich ziehe heran oc. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 135.) Hern Fridrich Grafen zu Helffenstein. Gnediger Herre! Als ewr gnade vnserm Burgermeister verschriben hat von der Lewff wegen der Hussen in dem Lande zu Beheim oc. der hat denselben brief also an vns bracht. Nu ist vns von söllichen dingen niht gnug wissenlich ; doch so haben wir eygenlich gehört, daz die Hussen ein Here gen Merhern warts vnd daz ander Here ynwendig am walt gen vnserm Here warts gehabt vnd dieselben beide Her zu geen haben lassen vnd in ire sloss geruckt seyn. Wie sich das aber seid gemacht hab oder teglich machen mug, können wir niht wissen. Auch tun wir ewern gnaden zu wissen, daz das erber Her von disen Landen mit einem mechtigen volk über walt gerucket vnd nu in dem Lande zu Beheim seyn vnd vmb Tachaw ligen. So sagt man vns, daz vnser gnedige Herrschaft von Österreich auch mit einem erbern volk heraufwarts gen vnserm Here zichen. Der Allmechtig got tw sein gnade dartzu. Denn wo wir ewern gnaden Lieb oder Dienst oc. Datum feria IIa sixti pape. Ein gleichlautendes Schreiben wurde am 7 Aug. an die Stadt Frank- furt gerichtet. (S. bei Aschbach, III, 418.) 757. 1431, Aug. 7 (o. O.) Hanuško an Kilian von der Mosel: Nachrichten über Vorgänge im In- neren Böhmens, über Bewegungen unter den Hussiten, ihre Unlust zum Kriegführen oc. (Aus dem Königsberger Archive [Beischluss zu N. 760].) Mein dinst zu vor liber Kylian alzo alz ir mir schribet alz vmb vnsern gnedigen herren von Sachsen wo der mit an-
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235 dern kristenlichen fursten vnd herren leit, zo las ich euch wissen, daz sie alz hewte achtage in das lant seyn geczogen vnd legen vor Tachaw in dem lande zu Behem, Auch wist vmb die Ketzer, daz sie sein gewest vmb Hazenburg vnd haben do vmb geczogen vnd sein do hin auff geczogen kegen welwar, vnd legen nu vmb Karlstein vnd do selbest vmb, vnd treiben daz volk zusammen, vnd meinen mit den vnsern zu streiten, doch stelet sich daz volk wider von in bey nacht vnd die preger sein alz gestern aufgereten zu in vnd reden vnder ein ander vnd sprechen, wie sie den vnsern des tages nicht mogen angewinnen, sunder sie meinen in der nacht uff sie, ab sie icht kunden an gewinnen, daz ist der Ketczer meinung, alz vns vnser bote vnderweisen, die do sein komen als hewte. Auch tu ich euch wissen, daz der hauptman auss der weisen here der schribet dem pfaffen Prokop, vnd claget vber den herrn Jan von Opoczen vnd vber herren Sigmund von Teczen vnd vber den Smyriczky vnd vber den von Mokrowicz, vnd dor czu vber fil andere herren Ritter vnd Knechte zu Buntczlaw in dem Kreise daz die abetrunnyk sein worden irem heiligen orden, vnd bit den herren Prokop daz er sie dringen vnd twingen solle, wie er mochte daz sie mit ym czogen, alzo hat er sie besant mit briffen, vnd sie manende mit gar hefftigen worten, alz vorneme ich noch nicht daz sie welden den Ketczern czihen zu holffe, doch hat er nu etlichen ire hoffe zu worffen vnd vorbrant. Datum an sancti Donates tag Anno oc. XXXI°. Hanussko von Loen. Dem Namhafftigen Kylian von der Mozel meinem guten frunde. 758. 1431, Aug. 9 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Ludwig Grafen zu Wirtemberg: das Reichs- heer sei in Böhmen eingezogen und liege bci Tachau; K. Sigmund weile noch in Nürnberg oc. (Nürnberger Missiv-Buch IX, fol. 136.) Herrn Ludwigen Grafen zu Wirtemberg oc. Gnediger Herre! Als ewr gnade vns verschriben vnd begert hat, ewern gnaden von den Lewffen des Zugs vnd der Here zu
235 dern kristenlichen fursten vnd herren leit, zo las ich euch wissen, daz sie alz hewte achtage in das lant seyn geczogen vnd legen vor Tachaw in dem lande zu Behem, Auch wist vmb die Ketzer, daz sie sein gewest vmb Hazenburg vnd haben do vmb geczogen vnd sein do hin auff geczogen kegen welwar, vnd legen nu vmb Karlstein vnd do selbest vmb, vnd treiben daz volk zusammen, vnd meinen mit den vnsern zu streiten, doch stelet sich daz volk wider von in bey nacht vnd die preger sein alz gestern aufgereten zu in vnd reden vnder ein ander vnd sprechen, wie sie den vnsern des tages nicht mogen angewinnen, sunder sie meinen in der nacht uff sie, ab sie icht kunden an gewinnen, daz ist der Ketczer meinung, alz vns vnser bote vnderweisen, die do sein komen als hewte. Auch tu ich euch wissen, daz der hauptman auss der weisen here der schribet dem pfaffen Prokop, vnd claget vber den herrn Jan von Opoczen vnd vber herren Sigmund von Teczen vnd vber den Smyriczky vnd vber den von Mokrowicz, vnd dor czu vber fil andere herren Ritter vnd Knechte zu Buntczlaw in dem Kreise daz die abetrunnyk sein worden irem heiligen orden, vnd bit den herren Prokop daz er sie dringen vnd twingen solle, wie er mochte daz sie mit ym czogen, alzo hat er sie besant mit briffen, vnd sie manende mit gar hefftigen worten, alz vorneme ich noch nicht daz sie welden den Ketczern czihen zu holffe, doch hat er nu etlichen ire hoffe zu worffen vnd vorbrant. Datum an sancti Donates tag Anno oc. XXXI°. Hanussko von Loen. Dem Namhafftigen Kylian von der Mozel meinem guten frunde. 758. 1431, Aug. 9 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Ludwig Grafen zu Wirtemberg: das Reichs- heer sei in Böhmen eingezogen und liege bci Tachau; K. Sigmund weile noch in Nürnberg oc. (Nürnberger Missiv-Buch IX, fol. 136.) Herrn Ludwigen Grafen zu Wirtemberg oc. Gnediger Herre! Als ewr gnade vns verschriben vnd begert hat, ewern gnaden von den Lewffen des Zugs vnd der Here zu
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236 Beheim zuverschreiben oc., denselben brief haben wir wol ver- nomen. Nu ist vns von söllichen dingen niht gnug wissenlich; doch so seyn die erbern Here von disen Landen mit einem mechtigen volk bey VIII tagen vber walt gerucket vnd ligen nu in dem Lande zu Beheim in der gnehe bey tachaw. Wie sich das nu teglich machen mag, wissen wir niht. Der Allmechtig got geruch sein gnade dartzu zu tun. So ist vnser gnedigister Herre Her Sigmund R. oc. künig noch bey vns. Was aber sein küniglich gnade willen hab oder fürnemen werde, dauon wissen wir zu disen zeiten niht eygenschaft zu schreiben. Denn wo wir ewern gnaden dienst vnd wolgefallen oc. Datum feria IIII" ante Laurencij. 759. 1431, Aug. 14 *) (Erfurt). Der Erfurter Rathsschreiber an die Göttinger Rathsherren Hermann von Lemmershausen und Hermann Giseler: hoffnungsvolle Nachrichten vom Kriegsschauplatze. (Aus Gust. Schmidts Belträgen oc. S. 212.) — Ich thu uwer libe vnde ersamkeit zcu wissin, daz myne herrn iczund 3 boden in deme here unde usze haben, unde alle tage hoffende unde begernde sien guder bodschafft. Am nesten sunabinde nach Laurentii (11 Aug.) quam eyn bode myner hern uszme here, da lagen sy vor Tachow: da wolden sy dezselbin tagez, als der bode uszging, uffbrechen unde by Pilsen zcihe, da die kezere mit irme here lagen, unde vorsagen sich ye stritez, aber man sait, daz die Hussen nicht beyten unde alliz hindir sich zcihin. Uff dieselbin zcyd schrebin sy nicht endelichs mynen hern, sunder wan daz man noch wenig icht geandet hatte, unde daz sy da legen unde grosz geld vor- zerten. Myne hern haben usze Heinr. von Wissingerode, iren *) Das Datum dieses Briefs „feria 3 post Assumpt. Mariae" ist wohl irrig und sollte f. 3 ante Ass. Mar. lauten. Es ist nicht zu glauben, dass man von der Flucht des Heeres am 14 Aug. in Erfurt eine Woche später noch keine Kenntniss gehabt haben sollte ; auch wären die Ereignisse vom 11 und 12 August am 21 keine Neuigkeiten mehr gewesen.
236 Beheim zuverschreiben oc., denselben brief haben wir wol ver- nomen. Nu ist vns von söllichen dingen niht gnug wissenlich; doch so seyn die erbern Here von disen Landen mit einem mechtigen volk bey VIII tagen vber walt gerucket vnd ligen nu in dem Lande zu Beheim in der gnehe bey tachaw. Wie sich das nu teglich machen mag, wissen wir niht. Der Allmechtig got geruch sein gnade dartzu zu tun. So ist vnser gnedigister Herre Her Sigmund R. oc. künig noch bey vns. Was aber sein küniglich gnade willen hab oder fürnemen werde, dauon wissen wir zu disen zeiten niht eygenschaft zu schreiben. Denn wo wir ewern gnaden dienst vnd wolgefallen oc. Datum feria IIII" ante Laurencij. 759. 1431, Aug. 14 *) (Erfurt). Der Erfurter Rathsschreiber an die Göttinger Rathsherren Hermann von Lemmershausen und Hermann Giseler: hoffnungsvolle Nachrichten vom Kriegsschauplatze. (Aus Gust. Schmidts Belträgen oc. S. 212.) — Ich thu uwer libe vnde ersamkeit zcu wissin, daz myne herrn iczund 3 boden in deme here unde usze haben, unde alle tage hoffende unde begernde sien guder bodschafft. Am nesten sunabinde nach Laurentii (11 Aug.) quam eyn bode myner hern uszme here, da lagen sy vor Tachow: da wolden sy dezselbin tagez, als der bode uszging, uffbrechen unde by Pilsen zcihe, da die kezere mit irme here lagen, unde vorsagen sich ye stritez, aber man sait, daz die Hussen nicht beyten unde alliz hindir sich zcihin. Uff dieselbin zcyd schrebin sy nicht endelichs mynen hern, sunder wan daz man noch wenig icht geandet hatte, unde daz sy da legen unde grosz geld vor- zerten. Myne hern haben usze Heinr. von Wissingerode, iren *) Das Datum dieses Briefs „feria 3 post Assumpt. Mariae" ist wohl irrig und sollte f. 3 ante Ass. Mar. lauten. Es ist nicht zu glauben, dass man von der Flucht des Heeres am 14 Aug. in Erfurt eine Woche später noch keine Kenntniss gehabt haben sollte ; auch wären die Ereignisse vom 11 und 12 August am 21 keine Neuigkeiten mehr gewesen.
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237 houbtman, unde andere ire frunde wol mit 500 pherden unde mer, reysige unde wagnpherde unde ouch wol so vile manne, die iczunt wol 7 wochin usze gewest sind. Ouch sende ich uwer ersamkeyt hiryn vorsloszin eyne abeschrifft, die der raid zcu Egir myn hern am nesten vorgangen suntage, on uszme here geschr. von iren frunden, forder by andern schrifften ge- sand haben, unde etliche ander mer schriffte. Ich wolde uwer libe gar gerne waz redelichez nuwer handelunge schriven, nu weiss ich nicht redelichs ader endelichs zcu schriben. Ouch sind als gestern (13 Aug.) zewene von Nuremberg komen, die sagen, daz der konig noch da sy unde lege da unde zcere unde habe gude tage, unde daz der von Wertinberg wol mit 800 pherden am suntage nach Laurentii (12 Aug.) und mit 80 waynen vor Nuremberg uber gein Behemen gezogen sie, unde daz die von Northusen ouch korzlich die men dahene von sich geschicket haben. Man sagt, daz dy hern unde stete alzu grosze werlt gein Behemen bracht haben. 760. 1431, Dec. 14 (Freiburg). Kilian von der Mosel an den Hochmeister des deutschen Ordens in Preussen: umständliche Nachrichten über die Stärke und die Bewegungen des Reichsheeres in Böhmen oc. (nebst Beischluss). (Aus dem Archive in Königsberg.) Schuldige dirbytunge williger dinste zcu euwir hochwirdi- gen gnaden behegelichkeyt stets voremphangen. Erwirdiger vnd grosmechtiger besunder liber gnediger herre. Alse myr uwir gnade befolen had da ich von uch gescheyden bin daz Ich uwen gnaden wider schriben solde nuwe mere, der habe ich nicht moch derfaren, daz da eigentlich vnd warhafftig were. Sundern alse an der nesten mittewochen vor sendte Lorenzen tage (8 Aug.) da quam meyner frunde eyner rytende vsz dem here genannt Nigkil von Robis, der hat mich vndirricht daz dy fursten ach- tage haben stille gelegen by Tachaw darczu hatten sy sich ge- richt vnd wolden stormen, da hatte herczoge Hans von Beyern gesagt dy stad were seyn veterlich erbe her wolde der vnuor-
237 houbtman, unde andere ire frunde wol mit 500 pherden unde mer, reysige unde wagnpherde unde ouch wol so vile manne, die iczunt wol 7 wochin usze gewest sind. Ouch sende ich uwer ersamkeyt hiryn vorsloszin eyne abeschrifft, die der raid zcu Egir myn hern am nesten vorgangen suntage, on uszme here geschr. von iren frunden, forder by andern schrifften ge- sand haben, unde etliche ander mer schriffte. Ich wolde uwer libe gar gerne waz redelichez nuwer handelunge schriven, nu weiss ich nicht redelichs ader endelichs zcu schriben. Ouch sind als gestern (13 Aug.) zewene von Nuremberg komen, die sagen, daz der konig noch da sy unde lege da unde zcere unde habe gude tage, unde daz der von Wertinberg wol mit 800 pherden am suntage nach Laurentii (12 Aug.) und mit 80 waynen vor Nuremberg uber gein Behemen gezogen sie, unde daz die von Northusen ouch korzlich die men dahene von sich geschicket haben. Man sagt, daz dy hern unde stete alzu grosze werlt gein Behemen bracht haben. 760. 1431, Dec. 14 (Freiburg). Kilian von der Mosel an den Hochmeister des deutschen Ordens in Preussen: umständliche Nachrichten über die Stärke und die Bewegungen des Reichsheeres in Böhmen oc. (nebst Beischluss). (Aus dem Archive in Königsberg.) Schuldige dirbytunge williger dinste zcu euwir hochwirdi- gen gnaden behegelichkeyt stets voremphangen. Erwirdiger vnd grosmechtiger besunder liber gnediger herre. Alse myr uwir gnade befolen had da ich von uch gescheyden bin daz Ich uwen gnaden wider schriben solde nuwe mere, der habe ich nicht moch derfaren, daz da eigentlich vnd warhafftig were. Sundern alse an der nesten mittewochen vor sendte Lorenzen tage (8 Aug.) da quam meyner frunde eyner rytende vsz dem here genannt Nigkil von Robis, der hat mich vndirricht daz dy fursten ach- tage haben stille gelegen by Tachaw darczu hatten sy sich ge- richt vnd wolden stormen, da hatte herczoge Hans von Beyern gesagt dy stad were seyn veterlich erbe her wolde der vnuor-
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238 brand haben vnd vnezuschossen, domete vordynte her eynen grossen vndangk gein dem gemeynen volke. Das sind dy fursten nu eyn worden vnd wollen in den vier wochen nicht stormen vnd brachen an derselbigen mittewochen uff alse her ervszreyt vnd czogen uff Kladrim vnd wollen die thaborn suchen vnd wollen mit den stryten wo sy sie betreten vnd haben sich gencz- lich czu striete gericht vnd haben iren czugk bestald, dez hat sich der Cardinal geslogen zeu mynem herrn dem herczoge von Sachsen vnd hat mynem herrn dem herczogen befolen dy Rö- mische Banyr dy liegen In irer waynburg alle nacht vnd dy wayne gehen funff fach vnd ist yw an eyner czile hundert wayne vnd haben nach also vil ledige wayne dy sy vmme sich czihen daz der alczu vil ist. So haben sich dy Richstete zcu mynem herrn von Brandenburg geslagen, So haben sich die Beyerisschen fursten zcu houffe geslagen, vnd czuyt Iw iczlich houff von dem andern eyne myle weges breyd. Ouch zo had der Konig willen weg gein welschen landen, da quam der grosse graff von Vngarn vnd hatte mit ym alz scre gered welde her nicht by den fursten seyn vnd zcu desem dinge thun zo dorffte her gän Vngern nymme alse leyd her noch zcu Nornberg. Ouch zo hatten dy thaborn zeu den Fursten In daz heer geschickt vormochten sy den Konig daz her czu in In daz feld czoge sy hofften sy welden redeliche teydingk teydingen, da schreyb der Konig den fursten wider her welde gein Egre komen adir czu Elbogen vnd furbaz welde her nicht, daz brochen dy fursten uff vnd czogen ir strasze. Gegeben zcu Frieberg an vnser lieben frawen abende der worcz- weyhe vnder myn sigil. Kilian von der Mosel. Deme Erwirdigen vnd grosmechtigen herren herrn Pauwel von Rusz- dorff hoemeyster dewtsches Ordens zu Preussen meinem gnedigen liben herrn. (Beischluss N. 1.) Item dis sind dy fursten dy czu felde ligen, der Cardinal, der Bischoff von Collen, der Bischoff von Wirczczeburg, der Marggraff von Brandenburg mit syme sone der herczog von Sachsen, herczoge hans von Beyern, herczoge Heynrich von Beyern herczoge Otte von Beyern, Item der von Werttinberg wenne der andern fursten macht by yn ist beyde geystlichen vnd werltlichen vnd als sy sagen daz sy gar eyne
238 brand haben vnd vnezuschossen, domete vordynte her eynen grossen vndangk gein dem gemeynen volke. Das sind dy fursten nu eyn worden vnd wollen in den vier wochen nicht stormen vnd brachen an derselbigen mittewochen uff alse her ervszreyt vnd czogen uff Kladrim vnd wollen die thaborn suchen vnd wollen mit den stryten wo sy sie betreten vnd haben sich gencz- lich czu striete gericht vnd haben iren czugk bestald, dez hat sich der Cardinal geslogen zeu mynem herrn dem herczoge von Sachsen vnd hat mynem herrn dem herczogen befolen dy Rö- mische Banyr dy liegen In irer waynburg alle nacht vnd dy wayne gehen funff fach vnd ist yw an eyner czile hundert wayne vnd haben nach also vil ledige wayne dy sy vmme sich czihen daz der alczu vil ist. So haben sich dy Richstete zcu mynem herrn von Brandenburg geslagen, So haben sich die Beyerisschen fursten zcu houffe geslagen, vnd czuyt Iw iczlich houff von dem andern eyne myle weges breyd. Ouch zo had der Konig willen weg gein welschen landen, da quam der grosse graff von Vngarn vnd hatte mit ym alz scre gered welde her nicht by den fursten seyn vnd zcu desem dinge thun zo dorffte her gän Vngern nymme alse leyd her noch zcu Nornberg. Ouch zo hatten dy thaborn zeu den Fursten In daz heer geschickt vormochten sy den Konig daz her czu in In daz feld czoge sy hofften sy welden redeliche teydingk teydingen, da schreyb der Konig den fursten wider her welde gein Egre komen adir czu Elbogen vnd furbaz welde her nicht, daz brochen dy fursten uff vnd czogen ir strasze. Gegeben zcu Frieberg an vnser lieben frawen abende der worcz- weyhe vnder myn sigil. Kilian von der Mosel. Deme Erwirdigen vnd grosmechtigen herren herrn Pauwel von Rusz- dorff hoemeyster dewtsches Ordens zu Preussen meinem gnedigen liben herrn. (Beischluss N. 1.) Item dis sind dy fursten dy czu felde ligen, der Cardinal, der Bischoff von Collen, der Bischoff von Wirczczeburg, der Marggraff von Brandenburg mit syme sone der herczog von Sachsen, herczoge hans von Beyern, herczoge Heynrich von Beyern herczoge Otte von Beyern, Item der von Werttinberg wenne der andern fursten macht by yn ist beyde geystlichen vnd werltlichen vnd als sy sagen daz sy gar eyne
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239 grosse macht haben daz ist myn herre von Brandenborg cyn obirster houptmann in dem heere So ist der von Plawen eyn heuptmann dez Cardinals. Ouch zo had der herczog von Ostirreych den fursten ge- schreben her wolle is halden In aller masze wy is zcu Nornberg begriffen worden vnd czuyt mit eyner grossen macht in daz land vnd leyt ouch zcu felde, da czogen dy Ketczer gein ym vnd wolden yn bestriten, vnd slugen sich by yn neher denne uff eyne myle weges, also slug sich der herczoge In syne wayne vnd des selbigen glich taten sie ouch vnd logen wol vier oder funff tage geyn enander vnd da der herczoge syne wayne nicht rumen wolde da brachen dy thaborn uff vnd czogen weg oc. alse welden die thaborn vnd dy weysin gerne stryeten wenne In die stete nicht wollen helffen vnd wollen ire stete nicht rumen, vnd haben noch keyn geschicke nicht gehad mit keynem fur- sten nicht. Ouch gnediger lieber herre thu ich euwern gnaden wissen, daz vnser herre der herczoge land vnd stete mit iren amacht- luten sind Ingeczogen in daz land zcu Behemen am sonnabende vnd Sontage noch sendte Lorencz tage (11—12 Aug.) mit eyner grossen macht vnd noch vmmer darczu czihen vnd czihen vnden vor Resinborg yn wenne sy eynen grossen geczuk haben von grossen buchsen. Ouch thu ich uwern gnaden wissen daz hans von Polenczk lyt mit eyner grossen macht vor der Lobbow mit den steten im lande von Lusicz vnd mit den obirsteten. Ouch gnediger lieber herre also uwer gnade mich her vsz in daz land vmme lute gesand had, alse kann ich der lute iczund nicht bekomen vnd woln uff eyn sulch geld nicht rieten, wenne der Cardinal czu czwen gulden gibet dy woche uff eyn pferd, vnd doch zo wil ich yw harren bis uff den tag alz ich den luten bescheyden habe oc. Beischluss Nr. 2. (siehe oben N. 757.)
239 grosse macht haben daz ist myn herre von Brandenborg cyn obirster houptmann in dem heere So ist der von Plawen eyn heuptmann dez Cardinals. Ouch zo had der herczog von Ostirreych den fursten ge- schreben her wolle is halden In aller masze wy is zcu Nornberg begriffen worden vnd czuyt mit eyner grossen macht in daz land vnd leyt ouch zcu felde, da czogen dy Ketczer gein ym vnd wolden yn bestriten, vnd slugen sich by yn neher denne uff eyne myle weges, also slug sich der herczoge In syne wayne vnd des selbigen glich taten sie ouch vnd logen wol vier oder funff tage geyn enander vnd da der herczoge syne wayne nicht rumen wolde da brachen dy thaborn uff vnd czogen weg oc. alse welden die thaborn vnd dy weysin gerne stryeten wenne In die stete nicht wollen helffen vnd wollen ire stete nicht rumen, vnd haben noch keyn geschicke nicht gehad mit keynem fur- sten nicht. Ouch gnediger lieber herre thu ich euwern gnaden wissen, daz vnser herre der herczoge land vnd stete mit iren amacht- luten sind Ingeczogen in daz land zcu Behemen am sonnabende vnd Sontage noch sendte Lorencz tage (11—12 Aug.) mit eyner grossen macht vnd noch vmmer darczu czihen vnd czihen vnden vor Resinborg yn wenne sy eynen grossen geczuk haben von grossen buchsen. Ouch thu ich uwern gnaden wissen daz hans von Polenczk lyt mit eyner grossen macht vor der Lobbow mit den steten im lande von Lusicz vnd mit den obirsteten. Ouch gnediger lieber herre also uwer gnade mich her vsz in daz land vmme lute gesand had, alse kann ich der lute iczund nicht bekomen vnd woln uff eyn sulch geld nicht rieten, wenne der Cardinal czu czwen gulden gibet dy woche uff eyn pferd, vnd doch zo wil ich yw harren bis uff den tag alz ich den luten bescheyden habe oc. Beischluss Nr. 2. (siehe oben N. 757.)
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240 761. 1431, Aug. 14 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Stadt Basel: das Reichsheer sci von Tachau gegen Taus gerückt und verwüste das Land so viel es könne; der Herzog von Österreich rücke anderseits auch heran oc. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 139.) Der Stat zu Basel. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt ewer fursichtikeit zuuerschreiben von dem Handel des zugs zu Beheim oc., das haben wir wol vernomen. Vnd alsuil wir bis auf dise Zeit dauon gehört haben, so ist das erber Here von disen Lan- den mit einem mechtigen grossen volk bey XIIII tagen vber walt vnd in das Lande gen Beheim komen vnd bey tachaw ab auf tawst zugetzogen, vnd wüsten, heren vnd prennen vast in dem Lande zu Beheim alsuil sie denn erlangen mugen. So zewht vnser gnedige Herrschaft von Österreich auch mit einem erbern Here herwarts gen vnserm Here, vnd wüsten vnd prennen auch. Wie sich das nu fürbas machen wirdt, wissen wir yetz niht. Der Allmechtig got well sein gnade dartzu tun. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum in Vigilia Aussump- tionis beate virginis Marie. 762. 1431, Aug. 15 (Tirschenreut). Der Abt von Waldsassen an den Rath zu Eger: Nachricht über die Flucht des Reichsheeres aus Böhmen. (Orig. arch. civ. Egrae.) Unser gepet zuvor, liben herren und frund! Wir lassen uch wissen, daz unser diner der Ulrich heint an der nacht ku- men ist reiten, und sagt uns, wi daz hir alles heraws zieh uber walt und di hussen zihen In nach mit geraissigen zewg und fusfolk, und ab die hussen gar uber walt nach zihen, das kan er nicht gewissen. Darnach wist uch zu richten. Geben zu Tur-
240 761. 1431, Aug. 14 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Stadt Basel: das Reichsheer sci von Tachau gegen Taus gerückt und verwüste das Land so viel es könne; der Herzog von Österreich rücke anderseits auch heran oc. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 139.) Der Stat zu Basel. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt ewer fursichtikeit zuuerschreiben von dem Handel des zugs zu Beheim oc., das haben wir wol vernomen. Vnd alsuil wir bis auf dise Zeit dauon gehört haben, so ist das erber Here von disen Lan- den mit einem mechtigen grossen volk bey XIIII tagen vber walt vnd in das Lande gen Beheim komen vnd bey tachaw ab auf tawst zugetzogen, vnd wüsten, heren vnd prennen vast in dem Lande zu Beheim alsuil sie denn erlangen mugen. So zewht vnser gnedige Herrschaft von Österreich auch mit einem erbern Here herwarts gen vnserm Here, vnd wüsten vnd prennen auch. Wie sich das nu fürbas machen wirdt, wissen wir yetz niht. Der Allmechtig got well sein gnade dartzu tun. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum in Vigilia Aussump- tionis beate virginis Marie. 762. 1431, Aug. 15 (Tirschenreut). Der Abt von Waldsassen an den Rath zu Eger: Nachricht über die Flucht des Reichsheeres aus Böhmen. (Orig. arch. civ. Egrae.) Unser gepet zuvor, liben herren und frund! Wir lassen uch wissen, daz unser diner der Ulrich heint an der nacht ku- men ist reiten, und sagt uns, wi daz hir alles heraws zieh uber walt und di hussen zihen In nach mit geraissigen zewg und fusfolk, und ab die hussen gar uber walt nach zihen, das kan er nicht gewissen. Darnach wist uch zu richten. Geben zu Tur-
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241 ssenreut an unser lieben Frawentag assumptionis zu nacht anno domini oc. XXXI. Bruder Niclas Abbt zu Waltsassen. Den oc. purgermeister und Rat zu Eger oc. 763. 1431, Aug. 16 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Friedrich Grafen von Toggenburg: Nach- richten von dem Kriegsschauplatze. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 140.) Hern Fridrich Grafen zu Tokemburg zu Brettegew vnd zu Thauas oc. Gnediger Herre! Als vns ewr gnade verschriben vnd be- gert hat ewern gnaden von dem Handel des zugs vnd der Hussen zu Beheim verschriben hat (sic) oc denselben ewern brief haben wir wol vernomen. Vnd alsuil wir bis auf dise zeit da- uon gehöret haben, so ist das erber Here von disen Landen mit einem mechtigen grossen volk bey XIIII tagen über walt vnd in das Lande gen Beheim komen vnd bey tachaw ab auf Tawst zugetzogen vnd wüsten, heren vnd prennen vast in dem Lande zu Beheim, was sie erlangen mugen; vnd haben etlich klein sitz vnd behawsunglin gewunnen vnd etliche hewser an der vorstat zu tawst abgebrant, vnd ligen noch vor tawst. So zewcht vnser gnedige Herrschaft von Österreich von iren Landen auch mit einem erbern Here herwarts gen vnserm Here vnd wüsten vnd prennen auch. Wie sich aber das nu fürbas machen wirdt, wissen wir yetz niht. Der allmechtig got welle sein gnade dartzu tun. So ist vnser gnedigister Herre HIerr Sigmund R oc. künig noch bey vns. Was aber sein küniglich gnade fur- nemen werde, dauon wissen wir zu disen zeiten keine eygenschaft zu schreiben. Denn wo wir ewern gnaden Lieb oder Dienst oc. Datum feria Va post assumptionis gloriose virginis marie. 16
241 ssenreut an unser lieben Frawentag assumptionis zu nacht anno domini oc. XXXI. Bruder Niclas Abbt zu Waltsassen. Den oc. purgermeister und Rat zu Eger oc. 763. 1431, Aug. 16 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Friedrich Grafen von Toggenburg: Nach- richten von dem Kriegsschauplatze. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 140.) Hern Fridrich Grafen zu Tokemburg zu Brettegew vnd zu Thauas oc. Gnediger Herre! Als vns ewr gnade verschriben vnd be- gert hat ewern gnaden von dem Handel des zugs vnd der Hussen zu Beheim verschriben hat (sic) oc denselben ewern brief haben wir wol vernomen. Vnd alsuil wir bis auf dise zeit da- uon gehöret haben, so ist das erber Here von disen Landen mit einem mechtigen grossen volk bey XIIII tagen über walt vnd in das Lande gen Beheim komen vnd bey tachaw ab auf Tawst zugetzogen vnd wüsten, heren vnd prennen vast in dem Lande zu Beheim, was sie erlangen mugen; vnd haben etlich klein sitz vnd behawsunglin gewunnen vnd etliche hewser an der vorstat zu tawst abgebrant, vnd ligen noch vor tawst. So zewcht vnser gnedige Herrschaft von Österreich von iren Landen auch mit einem erbern Here herwarts gen vnserm Here vnd wüsten vnd prennen auch. Wie sich aber das nu fürbas machen wirdt, wissen wir yetz niht. Der allmechtig got welle sein gnade dartzu tun. So ist vnser gnedigister Herre HIerr Sigmund R oc. künig noch bey vns. Was aber sein küniglich gnade fur- nemen werde, dauon wissen wir zu disen zeiten keine eygenschaft zu schreiben. Denn wo wir ewern gnaden Lieb oder Dienst oc. Datum feria Va post assumptionis gloriose virginis marie. 16
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242 764. 1431, Aug. 17 (Eger). Der Rath von Eger gibt dem Rathe von Erfurt Nachricht von der allge- meinen Flucht des deutschen Heeres aus Böhmen. (Aus Gust. Schmidts Belträgen oc. S. 213.) Erbern in aller wieszheit liben hern unde frunde, unsen fruntl. dinst zcuvor. Wir schriben uwer libe, daz wir doch nicht gerne thun, idoch dez nicht vorswige wullen, daz oz leider (gote dem almechtigen sies geclait!) in dem lande zcu Behemen unsern hern den forsten, hern unde steten, dy von der cristen- heit wegen darynne gewesen sind, ubel gegangen haid, also daz leider eyne flucht in unserme here geschen unde daz ganze her gemeynlich gewychen unde uber wald komen ist unde die wayne daz merer teil enhalb waldez unde in deme walde stende blebin sind mit grosser habe, die doruffe gewesen ist: unde wer da vaste haid geflien mogen, deme ist wol gewest. Doch die lute dannoch vaste davone komen sind, unde daz her haid sich alliz zcutrennet, unde yderman zcuhet wider heym. So sagen uns die vnsern sunderlich, der eyntels komen sind, daz die uwern unde die unsern keynen wayn davone bracht unde alle vorlorn haben, danne sich funde nach yemandez, der wir nicht wissen. Aber umme die lute hoffen wir, daz der nicht vile vsze sie, doch ane schaden kan oz yo nicht irgehin an solchir flucht, alz ir selbiz wol vorstehen muget. Unde solchir schade damite der cristenheyt ufferstehet, daz daz bilche zu bekumerne unde zcu herzen zcu nemen ist. Unde wier arme lute hieumme in den greniczin sind des zcogez sere gefrowet gewesen, unde ist leider ubel uszge- gangen, daz wir nicht wissin, wie uns forder geschien sal, wez wir uns trosten oder woruff vorlasse sollen. Is ist nicht alleyne umme uns, sundern umme die ganzin cristenheit zcu thune, danne der almechtige got fuge unde schick ez nach hinfuere nach sinem gotlichen willen. Unde waz wir uwer libe zcu frunt- schaft gesy kunnen, thun wir gerne. Datum am fritage nach Assumptionis.
242 764. 1431, Aug. 17 (Eger). Der Rath von Eger gibt dem Rathe von Erfurt Nachricht von der allge- meinen Flucht des deutschen Heeres aus Böhmen. (Aus Gust. Schmidts Belträgen oc. S. 213.) Erbern in aller wieszheit liben hern unde frunde, unsen fruntl. dinst zcuvor. Wir schriben uwer libe, daz wir doch nicht gerne thun, idoch dez nicht vorswige wullen, daz oz leider (gote dem almechtigen sies geclait!) in dem lande zcu Behemen unsern hern den forsten, hern unde steten, dy von der cristen- heit wegen darynne gewesen sind, ubel gegangen haid, also daz leider eyne flucht in unserme here geschen unde daz ganze her gemeynlich gewychen unde uber wald komen ist unde die wayne daz merer teil enhalb waldez unde in deme walde stende blebin sind mit grosser habe, die doruffe gewesen ist: unde wer da vaste haid geflien mogen, deme ist wol gewest. Doch die lute dannoch vaste davone komen sind, unde daz her haid sich alliz zcutrennet, unde yderman zcuhet wider heym. So sagen uns die vnsern sunderlich, der eyntels komen sind, daz die uwern unde die unsern keynen wayn davone bracht unde alle vorlorn haben, danne sich funde nach yemandez, der wir nicht wissen. Aber umme die lute hoffen wir, daz der nicht vile vsze sie, doch ane schaden kan oz yo nicht irgehin an solchir flucht, alz ir selbiz wol vorstehen muget. Unde solchir schade damite der cristenheyt ufferstehet, daz daz bilche zu bekumerne unde zcu herzen zcu nemen ist. Unde wier arme lute hieumme in den greniczin sind des zcogez sere gefrowet gewesen, unde ist leider ubel uszge- gangen, daz wir nicht wissin, wie uns forder geschien sal, wez wir uns trosten oder woruff vorlasse sollen. Is ist nicht alleyne umme uns, sundern umme die ganzin cristenheit zcu thune, danne der almechtige got fuge unde schick ez nach hinfuere nach sinem gotlichen willen. Unde waz wir uwer libe zcu frunt- schaft gesy kunnen, thun wir gerne. Datum am fritage nach Assumptionis.
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243 765. 1431, Aug. 20 (Nürnberg.) Der Rath von Nürnberg an die von Dinkelsbühl: Nachricht von der am 14 Aug. erfolgten Flucht des deutschen Heeres aus Böhmen. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 140.) Dinkelspühel. L. Fr. Als Ir vns verschriben habt von der geschicht des aufbruchs zu Beheim oc. das haben wir wol vernomen. Vnd lassen ewr weisheit wissen, daz von dem Here, daz von disen dewtschen Landen über walt vnd in das Lande gen Beheim komen was, an vnser frawen abend nehstuergangen (14 Aug.) ein aufbruch geschehen vnd vil wègen vnd fussvolks vnd be- sunder vns alle vnser wègen vnd etwieuil vnsers fussvolks awszen beliben seyn, als Ir das vnd anders von den ewern vnd andern teglich eygentlicher vernemen mugt. Denn wo wir ewer ersam- keit Lieb oder Dienst oc. Datum feria IIa ante Bartholomei. 766. 1431, Aug. 26 (Nürnberg). König Sigmund an den Markgrafen Friedrich von Brandenburg: er habe nach der Flucht des Reichsheeres einen Reichstag nach Frankfurt und einen täglichen Krieg gegen die Ketzer angeordnet; Ermahnung zu kräftiger Mitwirkung oc. (Hofler I. c. n. 34 [irrig zu 31 Aug. 1432] ex Orig.) Sigmund oc. Hochgeborner liber Oheim vnd kurfurst. Als dein lieb wol weiss wie vnser here das gen den ketzern gezogen was, laider aufgebrochen vnd auss beheim wider heim komen ist on schaden der laut (leut) von gots gnaden vnd ist nit not verrer zu schreiben Nu haben wir die sache mit dem Erwirdigen Car- dinallegaten vnd mit andern fursten herren vnd Steten, die auss dem here komen sein, gewogen als deiner lieb das wol wissend- lich ist vnd sein des eins worden, daz man die sache mit nichte so gevinglich ligen lassen, sunder wider trostlich für 16*
243 765. 1431, Aug. 20 (Nürnberg.) Der Rath von Nürnberg an die von Dinkelsbühl: Nachricht von der am 14 Aug. erfolgten Flucht des deutschen Heeres aus Böhmen. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 140.) Dinkelspühel. L. Fr. Als Ir vns verschriben habt von der geschicht des aufbruchs zu Beheim oc. das haben wir wol vernomen. Vnd lassen ewr weisheit wissen, daz von dem Here, daz von disen dewtschen Landen über walt vnd in das Lande gen Beheim komen was, an vnser frawen abend nehstuergangen (14 Aug.) ein aufbruch geschehen vnd vil wègen vnd fussvolks vnd be- sunder vns alle vnser wègen vnd etwieuil vnsers fussvolks awszen beliben seyn, als Ir das vnd anders von den ewern vnd andern teglich eygentlicher vernemen mugt. Denn wo wir ewer ersam- keit Lieb oder Dienst oc. Datum feria IIa ante Bartholomei. 766. 1431, Aug. 26 (Nürnberg). König Sigmund an den Markgrafen Friedrich von Brandenburg: er habe nach der Flucht des Reichsheeres einen Reichstag nach Frankfurt und einen täglichen Krieg gegen die Ketzer angeordnet; Ermahnung zu kräftiger Mitwirkung oc. (Hofler I. c. n. 34 [irrig zu 31 Aug. 1432] ex Orig.) Sigmund oc. Hochgeborner liber Oheim vnd kurfurst. Als dein lieb wol weiss wie vnser here das gen den ketzern gezogen was, laider aufgebrochen vnd auss beheim wider heim komen ist on schaden der laut (leut) von gots gnaden vnd ist nit not verrer zu schreiben Nu haben wir die sache mit dem Erwirdigen Car- dinallegaten vnd mit andern fursten herren vnd Steten, die auss dem here komen sein, gewogen als deiner lieb das wol wissend- lich ist vnd sein des eins worden, daz man die sache mit nichte so gevinglich ligen lassen, sunder wider trostlich für 16*
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244 hant nemen solt, domit die Cristenheit vnd disse vmbgelegen land nit so gar trostlos beleiben vnd die ketzer mit nichte so erfrewet vnd gesterket werden vnd haben dorauf einen tag gesetzt nemlich gen Francfurt auf Sant Gallentag (16 Oct.) nehstkunftig, dohin wir auch alle fursten herren vnd Stet des Richs zukomen besant vnd geboten haben Vnd sintdemal die land an dem Be- hemerwald stossend gancz gekrenket sind, daz sie sich on hilf hart enthalden mogen, vnd ouch täglich warnung kompt, daz die ketzer willen haben herauss vber wald zu rucken vnd die vmbgelegen land gruntlich zu verderben vnd also do got vor sey verrer zu greiffen das pillich zufurkomen ist Nu haben wir allen fürsten herren vnd Steten, die bey dem zug nit gewesen sein, noch ir anzal gesant haben, geboten, das sy ir anzal an den wald senden, drey monad zu taglichen krig doran zu ligen, denselben landen zu helfen vnd ir saumniss domit wider zu brin- gen. dorvmb so begern wir von deiner lieb, ermanen dich auch alles des, das du got der cristenheit dem glauben vns vnd dem Reiche pfligtig pist vnd gebiten dir auch von Romischen kunig- licher macht ernstlich vnd vesticlich mit disem brif, daz du got zu lob der Cristenheit vnd disen beschedigten landen vnd leuten zu trost vnd den ketzern zu erschrecken daz si sich nicht so gar in irer posheit erheben, in sulcher warnung vnd zurustung seyst, ob die ketzer herauss vber wald gen deutschen landen mit irer macht rucken würden daz du dann mit aller deiner macht zu ross vnd zu fuss, so du sterkest magst, zuzihest den ketzern zu widersteen, als dann des ein notdurft ist vnd wellest ouch in dheinen weg lassen bey vnseren hulden, sunder auf den egenanten Sant Gallentag gen Francfurt komen oder ob du ehehafticlich gehindert würdest, dein botschafft mit voller macht nit wider hinder sich zu bringen, dahinsenden, do wir obgot will ouch sein oder ob wir mit ehehaften sachen gehin- dert würden, vnser Rete so treffenlich haben wollen vnd mit sulcher macht als wir selbs da weren, die sache gen den ke- tzern fur hand zu nemen vnd mit der hilf gotes nach dem pesten zu handeln, doran tustu got vnd der Cristenheit ange- nemen dinst vnd vns vnd dem Riche sulch wolgefallen, das wir dir gut gnediclich gedenken wollen. Geben zu Nurenberg am Suntag nach Sant bartholomeus-
244 hant nemen solt, domit die Cristenheit vnd disse vmbgelegen land nit so gar trostlos beleiben vnd die ketzer mit nichte so erfrewet vnd gesterket werden vnd haben dorauf einen tag gesetzt nemlich gen Francfurt auf Sant Gallentag (16 Oct.) nehstkunftig, dohin wir auch alle fursten herren vnd Stet des Richs zukomen besant vnd geboten haben Vnd sintdemal die land an dem Be- hemerwald stossend gancz gekrenket sind, daz sie sich on hilf hart enthalden mogen, vnd ouch täglich warnung kompt, daz die ketzer willen haben herauss vber wald zu rucken vnd die vmbgelegen land gruntlich zu verderben vnd also do got vor sey verrer zu greiffen das pillich zufurkomen ist Nu haben wir allen fürsten herren vnd Steten, die bey dem zug nit gewesen sein, noch ir anzal gesant haben, geboten, das sy ir anzal an den wald senden, drey monad zu taglichen krig doran zu ligen, denselben landen zu helfen vnd ir saumniss domit wider zu brin- gen. dorvmb so begern wir von deiner lieb, ermanen dich auch alles des, das du got der cristenheit dem glauben vns vnd dem Reiche pfligtig pist vnd gebiten dir auch von Romischen kunig- licher macht ernstlich vnd vesticlich mit disem brif, daz du got zu lob der Cristenheit vnd disen beschedigten landen vnd leuten zu trost vnd den ketzern zu erschrecken daz si sich nicht so gar in irer posheit erheben, in sulcher warnung vnd zurustung seyst, ob die ketzer herauss vber wald gen deutschen landen mit irer macht rucken würden daz du dann mit aller deiner macht zu ross vnd zu fuss, so du sterkest magst, zuzihest den ketzern zu widersteen, als dann des ein notdurft ist vnd wellest ouch in dheinen weg lassen bey vnseren hulden, sunder auf den egenanten Sant Gallentag gen Francfurt komen oder ob du ehehafticlich gehindert würdest, dein botschafft mit voller macht nit wider hinder sich zu bringen, dahinsenden, do wir obgot will ouch sein oder ob wir mit ehehaften sachen gehin- dert würden, vnser Rete so treffenlich haben wollen vnd mit sulcher macht als wir selbs da weren, die sache gen den ke- tzern fur hand zu nemen vnd mit der hilf gotes nach dem pesten zu handeln, doran tustu got vnd der Cristenheit ange- nemen dinst vnd vns vnd dem Riche sulch wolgefallen, das wir dir gut gnediclich gedenken wollen. Geben zu Nurenberg am Suntag nach Sant bartholomeus-
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245 tag vnser Riche des hungrischen oc. im XLV, des Romischen im XXI vnd des Behemischen im XII Jaren. Ad mandatum domini Regis Caspar Sligk. dem hochgeborn Fridrichen Marggrafen zu Brandenburg oc. oc. 767. 1431, Aug. 28 (Nürnberg). König Sigmund äussert dem Ulrich von Rosenberg seine Betrübniss über das Misstingen des Feldzuges gegen Böhmen, aber zugleich die Absicht, den Angriff von Neuem kräftiger zu unternehmen, zu welchem Ende er bereits einen Reichstag nach Frankfurt auf S. Galli ausgeschrieben habe, und berichtet demselben, dass er nach der Lombardei aufbrechen werde, und dass die Angelegenheit der Städte Pilsen und Budweis günstig ent- schieden wurde. (Archly Český, I, 34.) 768. 1431, Sept. 5 (Budissin). Laurenz (von Ehrenberg) an den Rath von Görlitz: unter vielen Nach- richten, die von der Wiedereinnahme von Löbau, von des Königs Reise nach Italien 9c. (Scultetus II, 95 [ad ann. 1431].) Laurentius ewir Stadschrebir. Den Ersamen vnd wolweisin Bürgermeister vnd Rathmannen der Stat Gorlitz, sinen lieben Herrn. Meinen vndtertenigen dinst zuuor, Ersamen, wolweisen lieben Herrn. Als ich von euch abgescheiden bin zu vnserm G. Herrn dem kön. zu reiten oc. Do ich her kein Budissin komen bin, do ging ich zu dem Bürgermeister vnd den Herrn vff das Rathus oc. ee ich kein en ichts gedocht, hub der Bürgermeister zu vor vs an, vnd lass mir mynis Herrn des kön. briff oc. dorynne seine G. in dangket das sie die Lobaw eingenommen haben Vnd verner oc. als ir besurgit hat, das sy ire botschafft hinder uch zu sinen G. gesant haben. Vnd so schreibet der von Col-
245 tag vnser Riche des hungrischen oc. im XLV, des Romischen im XXI vnd des Behemischen im XII Jaren. Ad mandatum domini Regis Caspar Sligk. dem hochgeborn Fridrichen Marggrafen zu Brandenburg oc. oc. 767. 1431, Aug. 28 (Nürnberg). König Sigmund äussert dem Ulrich von Rosenberg seine Betrübniss über das Misstingen des Feldzuges gegen Böhmen, aber zugleich die Absicht, den Angriff von Neuem kräftiger zu unternehmen, zu welchem Ende er bereits einen Reichstag nach Frankfurt auf S. Galli ausgeschrieben habe, und berichtet demselben, dass er nach der Lombardei aufbrechen werde, und dass die Angelegenheit der Städte Pilsen und Budweis günstig ent- schieden wurde. (Archly Český, I, 34.) 768. 1431, Sept. 5 (Budissin). Laurenz (von Ehrenberg) an den Rath von Görlitz: unter vielen Nach- richten, die von der Wiedereinnahme von Löbau, von des Königs Reise nach Italien 9c. (Scultetus II, 95 [ad ann. 1431].) Laurentius ewir Stadschrebir. Den Ersamen vnd wolweisin Bürgermeister vnd Rathmannen der Stat Gorlitz, sinen lieben Herrn. Meinen vndtertenigen dinst zuuor, Ersamen, wolweisen lieben Herrn. Als ich von euch abgescheiden bin zu vnserm G. Herrn dem kön. zu reiten oc. Do ich her kein Budissin komen bin, do ging ich zu dem Bürgermeister vnd den Herrn vff das Rathus oc. ee ich kein en ichts gedocht, hub der Bürgermeister zu vor vs an, vnd lass mir mynis Herrn des kön. briff oc. dorynne seine G. in dangket das sie die Lobaw eingenommen haben Vnd verner oc. als ir besurgit hat, das sy ire botschafft hinder uch zu sinen G. gesant haben. Vnd so schreibet der von Col-
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246 ditz, das mein H. der kön. kein Lampartin willin hat zu zihen, vnd der grosse Graffe vnd ander Herren im das fuste weren. Vnd höre in vnsers Voyts briue nicht, das vns myn Herre icht Hülffe zu der zeit thun werde. Vnd der Voyt schreibet aber, das man die Lobaw brechin sulle Vnd ouch vom Luban berürt her, als ir das auch in synes briues abeschrifft, die uch die von Budissin werden senden vor- winen werdit oc. Den konig dorumb zu bitten, vmb die Gütter, dy by den Kätzern in der Lobaw blebin woren, vnd das man die Lüte dy vs der Stat gewichin woren, weder zu Huldunge kommen losse vnd dos her sy sweren losse. Der Bothe (vom Könige) sagit, das mein Herr der könig als hüte achttage vmb vesperzeit sich von Nürenberg irhaben kegen Awssburg oc. Liben Herrn, sy haben nu den gelimphin kein meinen Herrn Herrn Thimo vnd sy, dy sochen vornomit ir nu wol. Was uch nu furder gerathen ducht oc. ab mein Herre nu kein Lam- partin werde, ab ich im noch reiten sol ader nicht, Ader ab ich im nicht weiter denn kein Awssburg oc. Ich lasse mich be- düncken, sol her zu Franckfurt sein vff Galli, her künne kein Lamparten nicht kommen. Geschriben eilende an der Methewoch vor vnser Frauentage Natiuitatis. Post script. Ir Statschriber ist heite von der Lobaw kommen, den habe ich gefraget, ab der Foyt Herr Thime mit land vnd Steten, als is verlassen ist, brechen welle (die Lobaw) der hat mir gesagit, Her wisse noch nicht wy es dorumb bleiben, wenn nymand do sey denn die vnnsern vnd die iren 9c.
246 ditz, das mein H. der kön. kein Lampartin willin hat zu zihen, vnd der grosse Graffe vnd ander Herren im das fuste weren. Vnd höre in vnsers Voyts briue nicht, das vns myn Herre icht Hülffe zu der zeit thun werde. Vnd der Voyt schreibet aber, das man die Lobaw brechin sulle Vnd ouch vom Luban berürt her, als ir das auch in synes briues abeschrifft, die uch die von Budissin werden senden vor- winen werdit oc. Den konig dorumb zu bitten, vmb die Gütter, dy by den Kätzern in der Lobaw blebin woren, vnd das man die Lüte dy vs der Stat gewichin woren, weder zu Huldunge kommen losse vnd dos her sy sweren losse. Der Bothe (vom Könige) sagit, das mein Herr der könig als hüte achttage vmb vesperzeit sich von Nürenberg irhaben kegen Awssburg oc. Liben Herrn, sy haben nu den gelimphin kein meinen Herrn Herrn Thimo vnd sy, dy sochen vornomit ir nu wol. Was uch nu furder gerathen ducht oc. ab mein Herre nu kein Lam- partin werde, ab ich im noch reiten sol ader nicht, Ader ab ich im nicht weiter denn kein Awssburg oc. Ich lasse mich be- düncken, sol her zu Franckfurt sein vff Galli, her künne kein Lamparten nicht kommen. Geschriben eilende an der Methewoch vor vnser Frauentage Natiuitatis. Post script. Ir Statschriber ist heite von der Lobaw kommen, den habe ich gefraget, ab der Foyt Herr Thime mit land vnd Steten, als is verlassen ist, brechen welle (die Lobaw) der hat mir gesagit, Her wisse noch nicht wy es dorumb bleiben, wenn nymand do sey denn die vnnsern vnd die iren 9c.
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247 769. 1431, Sept. 16 (Nürnberg). Ein deutscher Ordensbruder an seinen Hochmeister: Neue (falsche) Zei- tung über (angebliche) grosse Niederlage der Ketzer und das siegreiche Vorrücken des Herzogs von Österreich gegen Časlau und Kuttenberg oc. (Aus dem Königsberger Archiv.) Deme Hogwirdigen Heren Paulen von Rusdorff, Homeister deutsches Ordens oc. Noch willigen vndertenigen gehorsam demutige dinstliche Irbitunge alle meynes vormogens Hogwirdiger gnediger lieber her homeister ewir gnade geruche zu wissen Nuwetzitunge die in diser neest vorgangener wochen meynes herren Koniges gna- den nochgesandt vnde geschreben synt, Is ist geschehen das der here herczog Olbrecht auss Osterrich Itczunt vaste tzit mit heeres crafft In dem lande zu Behemen ist gelegen, vnd Im von den gnaden gotes noch alles geluckelichen hot dirgangen mit sampt den seynen. den fynden sie auch vaste schaden zugetzogen haben, vnd stetis den selbigen Ketzirn stracks nochgeuolget haben, wo sie dy nu wosten oc. Also das die Ketczer wider sich stark besampmelten vnd czogen nu vnder augen den vnsern, vnde do nu hertzog Olbrecht mit den synen vornam der Ketczer meynunge, do wart her eyns mit den seynen, vnde worden also zu Rote das sye drey hawffen vnde teyle vss erem volke machten, Also das in der Waynburg des herrn hertzogen was der here hertzog selbist mit etlicher macht vnd schickten nu dy ander czwene hawffen des volkes bey seyten awss, vnd Im Namen gotis zcoch der hertzog oc. mit seyner waynburg torsticlich ken den fynden, des glichen mit Ir waynburg her wider dy Kettzer, Als sie nu treffen solden, do gab die flocht des hertzogen waynburg, balde sy sich von den fynden schicketen, do das die Kettzer Inne worden, do yageten sie an alles vertzihen awss ere wayn- burg mit eren reisigen, Als sy nu vormols offte getan haben, stracks den vnsern noch, Also das der vnsern zwene hawffen dy besyten hylden, offbrochen vnd slugen an dy Kettzer; vnd der here Hertzog widerumbe mit seyner waynburg vnd slug off die Kettzer forne zu, Also sogit man vor die worheit das zu
247 769. 1431, Sept. 16 (Nürnberg). Ein deutscher Ordensbruder an seinen Hochmeister: Neue (falsche) Zei- tung über (angebliche) grosse Niederlage der Ketzer und das siegreiche Vorrücken des Herzogs von Österreich gegen Časlau und Kuttenberg oc. (Aus dem Königsberger Archiv.) Deme Hogwirdigen Heren Paulen von Rusdorff, Homeister deutsches Ordens oc. Noch willigen vndertenigen gehorsam demutige dinstliche Irbitunge alle meynes vormogens Hogwirdiger gnediger lieber her homeister ewir gnade geruche zu wissen Nuwetzitunge die in diser neest vorgangener wochen meynes herren Koniges gna- den nochgesandt vnde geschreben synt, Is ist geschehen das der here herczog Olbrecht auss Osterrich Itczunt vaste tzit mit heeres crafft In dem lande zu Behemen ist gelegen, vnd Im von den gnaden gotes noch alles geluckelichen hot dirgangen mit sampt den seynen. den fynden sie auch vaste schaden zugetzogen haben, vnd stetis den selbigen Ketzirn stracks nochgeuolget haben, wo sie dy nu wosten oc. Also das die Ketczer wider sich stark besampmelten vnd czogen nu vnder augen den vnsern, vnde do nu hertzog Olbrecht mit den synen vornam der Ketczer meynunge, do wart her eyns mit den seynen, vnde worden also zu Rote das sye drey hawffen vnde teyle vss erem volke machten, Also das in der Waynburg des herrn hertzogen was der here hertzog selbist mit etlicher macht vnd schickten nu dy ander czwene hawffen des volkes bey seyten awss, vnd Im Namen gotis zcoch der hertzog oc. mit seyner waynburg torsticlich ken den fynden, des glichen mit Ir waynburg her wider dy Kettzer, Als sie nu treffen solden, do gab die flocht des hertzogen waynburg, balde sy sich von den fynden schicketen, do das die Kettzer Inne worden, do yageten sie an alles vertzihen awss ere wayn- burg mit eren reisigen, Als sy nu vormols offte getan haben, stracks den vnsern noch, Also das der vnsern zwene hawffen dy besyten hylden, offbrochen vnd slugen an dy Kettzer; vnd der here Hertzog widerumbe mit seyner waynburg vnd slug off die Kettzer forne zu, Also sogit man vor die worheit das zu
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248 der zceit der Kettzer by Sechs tusund adir des glichen synt dirslagen vnd dortzu die wegesten heren zwelffe aws Merhern vnde Behemen syn gefangen Nemelich der Sockel, Also das dy vnsern den Strit aldo gewonnen, vnde bynnen zwelff tagen synt sie gewest vor dem Zeaslaff, vnde zcihen nu stracks vor den Berg, Got der here musse In durch seyner gute wille, vil geluckes verleyen, Ouch so synt Itczund vaste abegetreten von den Kettzern die by den vnseren seyn, vnd von tage zu tage zuyth den vnsern zu vaste volkes, Got der here geruche nu follen beystendig zu seyn der armen Cristenheit, vnd was Ich nu hinfur werde von zitungen vernemen, wil Ich gerne schreyben mit den ersten ewir hogwirdikith oc. Geben zu Nuremberg am Sontage noch Crucis Exaltacionis anno oc. XXX primo. Bruder Clawis von Reddewicz oc. 770. 1431, Nov. 8 (Wien). Herzog Albrecht von Österreich an die Budweiser: zur Verhütung feind- licher Kundschaften sollen sie ihren Fuhrleuten, die um Salz, Wein 9c. nach Österreich fahren, Beglaubigungsschreiben mitgeben. (Orig. im Budwelser Stadtarchiv.) Albrecht von gotes gnaden herczog ze Osterreich vnd markgraf ze Merhern 9c. Erbern, weisen vnd lieben getrewn! Wir sein kuntleich vnderweiset worden, daz die veind von Behem vnd von Merhern durch die furlewt, die in vnser stet gen Osterreich vmb salcz, wein, vnd ander notdurft varent, manig kuntschefft auzrichten, das vns vnd den vnsern zu schaden kumbt. Nu haben wir bey denselben vnsern steten in Osterreich bestellet vnd geordnet, daz man in disen leuffen kainen fromden wagen sol in lassen, noch mit salcz, wein, oder anderer war damit handeln, nur es sein solich wegen, die ew vnd andern vnsern steten vnd ge- slossen, die wir in nemleich haben geschriben geben, zugehorn vnd darumb briefleich kuntschefft haben. Dauon ist vnser may- nung, ob ewr furlewt hinfur vmb salcz, wein, oder andere war gen Osterreich varn vnd arbaitten wellen, daz ir in dann ewr
248 der zceit der Kettzer by Sechs tusund adir des glichen synt dirslagen vnd dortzu die wegesten heren zwelffe aws Merhern vnde Behemen syn gefangen Nemelich der Sockel, Also das dy vnsern den Strit aldo gewonnen, vnde bynnen zwelff tagen synt sie gewest vor dem Zeaslaff, vnde zcihen nu stracks vor den Berg, Got der here musse In durch seyner gute wille, vil geluckes verleyen, Ouch so synt Itczund vaste abegetreten von den Kettzern die by den vnseren seyn, vnd von tage zu tage zuyth den vnsern zu vaste volkes, Got der here geruche nu follen beystendig zu seyn der armen Cristenheit, vnd was Ich nu hinfur werde von zitungen vernemen, wil Ich gerne schreyben mit den ersten ewir hogwirdikith oc. Geben zu Nuremberg am Sontage noch Crucis Exaltacionis anno oc. XXX primo. Bruder Clawis von Reddewicz oc. 770. 1431, Nov. 8 (Wien). Herzog Albrecht von Österreich an die Budweiser: zur Verhütung feind- licher Kundschaften sollen sie ihren Fuhrleuten, die um Salz, Wein 9c. nach Österreich fahren, Beglaubigungsschreiben mitgeben. (Orig. im Budwelser Stadtarchiv.) Albrecht von gotes gnaden herczog ze Osterreich vnd markgraf ze Merhern 9c. Erbern, weisen vnd lieben getrewn! Wir sein kuntleich vnderweiset worden, daz die veind von Behem vnd von Merhern durch die furlewt, die in vnser stet gen Osterreich vmb salcz, wein, vnd ander notdurft varent, manig kuntschefft auzrichten, das vns vnd den vnsern zu schaden kumbt. Nu haben wir bey denselben vnsern steten in Osterreich bestellet vnd geordnet, daz man in disen leuffen kainen fromden wagen sol in lassen, noch mit salcz, wein, oder anderer war damit handeln, nur es sein solich wegen, die ew vnd andern vnsern steten vnd ge- slossen, die wir in nemleich haben geschriben geben, zugehorn vnd darumb briefleich kuntschefft haben. Dauon ist vnser may- nung, ob ewr furlewt hinfur vmb salcz, wein, oder andere war gen Osterreich varn vnd arbaitten wellen, daz ir in dann ewr
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249 brief gebt, damit man ain wissen hab, daz si die ewrn sein, vnd das salcz oder andere war, damit si hanndlent, ew vnd an- dern, die sich mit vnserm gnedigen herren vnd vatter, dem Ro- mischen oc. kunig, vnd vns haltent, vnd nicht den veinden zu- furn, noch in das verner verkauffen, vnd daz dieselben veind hinfur nicht mugn solich kuntschefft durch die fromden furlewt, die in genaigt sind, auzgerichten, vnd daz ewr vnd der ewern arbaitt dannoch fur sich gee. Dauon ist vnser maynung vnd wellen, daz ir in den sachen fleissig seyt, vnd kainen andern, denn den ewrn, vnd die ew zughorent, solich kuntschefft gebt, damit den fürlewten, die den veinden narung züfuren vnd ge- naigt sind, nicht werd geuerleich vbergeholffen. Vns geuellt auch wol, daz ir das offentleich lasset beruffen, daz sich yederman mug darnach gerichtten, wan wir das zu den andern vnsern steten vnd geslossen yecz auch haben desgleichen geschriben. Geben zu Wienn an phincztag vor sant Mertten tag. Anno oc. tricesimo primo. D. dux ín consilio. Den erbern, weisen vnsern lieben getrewn dem burgermaister vnd dem rate zum Budweis. 771. 1431, Nov. 11—12 (s. 1.). Der Lausitzer Vogt Albrecht von Kolditz an seinen Sohn und an die von Görlitz: die Ketzer scien von Löbau weg gegen Schluckenau gezogen: sie mögen sich in Bereitschaft setzen, um dieselben, wenn die Gelegenheit sich dazu ergibt, angreifen zu können. (Scultetus II, 106b [ann. 1432].) Albrecht von Kolditz, von Gots G. vnsers G. H. des königes Cammermeister vnd Foyt zu Budissin vnd Gorlitz oc. Den Edlen vnd gestrengen vnd wysen Thymen von Colditz, vnd Mannen vnd Stat des Landes zu Gorlitz minen guten fründen. Myn dinst zuvor liber Son fründe vnd Herren, Ich thu euch zuwissen, wy das dy Ketzer von der Lobaw gezogen sint, vngestörmet, vnd haben sich in das Gebirge keyn Slockenaw gewant. Nu alse ir vns geschreben habet, mit Hentzen von Geriszdorffs knechte, das ir willig weret zu den sachen zu tun, das dancke wir euch gerne.
249 brief gebt, damit man ain wissen hab, daz si die ewrn sein, vnd das salcz oder andere war, damit si hanndlent, ew vnd an- dern, die sich mit vnserm gnedigen herren vnd vatter, dem Ro- mischen oc. kunig, vnd vns haltent, vnd nicht den veinden zu- furn, noch in das verner verkauffen, vnd daz dieselben veind hinfur nicht mugn solich kuntschefft durch die fromden furlewt, die in genaigt sind, auzgerichten, vnd daz ewr vnd der ewern arbaitt dannoch fur sich gee. Dauon ist vnser maynung vnd wellen, daz ir in den sachen fleissig seyt, vnd kainen andern, denn den ewrn, vnd die ew zughorent, solich kuntschefft gebt, damit den fürlewten, die den veinden narung züfuren vnd ge- naigt sind, nicht werd geuerleich vbergeholffen. Vns geuellt auch wol, daz ir das offentleich lasset beruffen, daz sich yederman mug darnach gerichtten, wan wir das zu den andern vnsern steten vnd geslossen yecz auch haben desgleichen geschriben. Geben zu Wienn an phincztag vor sant Mertten tag. Anno oc. tricesimo primo. D. dux ín consilio. Den erbern, weisen vnsern lieben getrewn dem burgermaister vnd dem rate zum Budweis. 771. 1431, Nov. 11—12 (s. 1.). Der Lausitzer Vogt Albrecht von Kolditz an seinen Sohn und an die von Görlitz: die Ketzer scien von Löbau weg gegen Schluckenau gezogen: sie mögen sich in Bereitschaft setzen, um dieselben, wenn die Gelegenheit sich dazu ergibt, angreifen zu können. (Scultetus II, 106b [ann. 1432].) Albrecht von Kolditz, von Gots G. vnsers G. H. des königes Cammermeister vnd Foyt zu Budissin vnd Gorlitz oc. Den Edlen vnd gestrengen vnd wysen Thymen von Colditz, vnd Mannen vnd Stat des Landes zu Gorlitz minen guten fründen. Myn dinst zuvor liber Son fründe vnd Herren, Ich thu euch zuwissen, wy das dy Ketzer von der Lobaw gezogen sint, vngestörmet, vnd haben sich in das Gebirge keyn Slockenaw gewant. Nu alse ir vns geschreben habet, mit Hentzen von Geriszdorffs knechte, das ir willig weret zu den sachen zu tun, das dancke wir euch gerne.
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250 Thu wir euch wissen, da wirs derfuren wol vir stunden in dy nacht, also wurde wir zurathe mitt Hanse von Polentz, vnd dem Lande vnd Stat, vnd dy von der Zittaw auch Land vnd Stat, dy ire Eldesten bye vns hoben. Vnd hoben en nachge- schickt Peter Wenschen vnsern Foyt, Frederichen von der Heyde, vnd Hentzel Magsan vnd Wittich von der Desen, dy zu besen wo sy sich heynt hen keren ader bliben. Is sache, das sy icht derkennten, das wir sy mochten bestreyten ader icht abge- brechen, So sollen sy euch vnd auch vnns eylende botschafft thun. Do bethe wir euch von Land vnd Stete, Wenn das ir euch in sulcher bereytschafft haldet, ab euch der obingeschreben Peter Wensch botschafft thete, das ir euch mit gantzer macht, gere- then, gefaren vnd zu fusse zu der Lobaw morne zu abend lasset fynden. Wenn wir ab Got wil, mit gantzer macht auch da syen wellen oc. Gegeben an dem suntage zu nacht nach Martini an der neunden stunden (s. a.) vnder Hans von Bolbevitz segil oc. wenn ich mynes segil vnd schreber nicht gehaben mochte, da wir so eylende schreben. Vnd schrybe euch das zu warzeichen, das ich mynem sone eynen Briff vnder mynem segil, mit dem- selbigen knechte gesant hobe. 772. 1431, Nov. 19 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: Erkundigung, ob das Schrei- ben des Concils an die Ungläubigen in Böhmen diesen zugekommen und wie es aufgenommen worden sei. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 173b.) Eger. L. Fr. Als wir nehst ewer weisheit von begerung wegen vnsers vatters vnd Herren ... des Cardinals sancti Angeli vnd des Conciliums zu Basel ettliche brief schikten, der besunder einer ewer frewntschaft stund, darynnen Ir wol vernommen habt, was ewch mit den andern briefen gebürt hat zu tun: Nu vernamen wir des mals in vnsern briefen eygentlich, wie derselb andern brief etliche den vnglewbigen Hussen zu Beheim vom Concilii stunden vnd gesandt werden sölten, daz nu seid wol
250 Thu wir euch wissen, da wirs derfuren wol vir stunden in dy nacht, also wurde wir zurathe mitt Hanse von Polentz, vnd dem Lande vnd Stat, vnd dy von der Zittaw auch Land vnd Stat, dy ire Eldesten bye vns hoben. Vnd hoben en nachge- schickt Peter Wenschen vnsern Foyt, Frederichen von der Heyde, vnd Hentzel Magsan vnd Wittich von der Desen, dy zu besen wo sy sich heynt hen keren ader bliben. Is sache, das sy icht derkennten, das wir sy mochten bestreyten ader icht abge- brechen, So sollen sy euch vnd auch vnns eylende botschafft thun. Do bethe wir euch von Land vnd Stete, Wenn das ir euch in sulcher bereytschafft haldet, ab euch der obingeschreben Peter Wensch botschafft thete, das ir euch mit gantzer macht, gere- then, gefaren vnd zu fusse zu der Lobaw morne zu abend lasset fynden. Wenn wir ab Got wil, mit gantzer macht auch da syen wellen oc. Gegeben an dem suntage zu nacht nach Martini an der neunden stunden (s. a.) vnder Hans von Bolbevitz segil oc. wenn ich mynes segil vnd schreber nicht gehaben mochte, da wir so eylende schreben. Vnd schrybe euch das zu warzeichen, das ich mynem sone eynen Briff vnder mynem segil, mit dem- selbigen knechte gesant hobe. 772. 1431, Nov. 19 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: Erkundigung, ob das Schrei- ben des Concils an die Ungläubigen in Böhmen diesen zugekommen und wie es aufgenommen worden sei. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 173b.) Eger. L. Fr. Als wir nehst ewer weisheit von begerung wegen vnsers vatters vnd Herren ... des Cardinals sancti Angeli vnd des Conciliums zu Basel ettliche brief schikten, der besunder einer ewer frewntschaft stund, darynnen Ir wol vernommen habt, was ewch mit den andern briefen gebürt hat zu tun: Nu vernamen wir des mals in vnsern briefen eygentlich, wie derselb andern brief etliche den vnglewbigen Hussen zu Beheim vom Concilii stunden vnd gesandt werden sölten, daz nu seid wol
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251 geschehen ist, als wir vns versehen. Vnd darumb bitten wir ewr ersamkeit mit sunderm fleiss, daz Ir vns bey disem botten in guter frewntschaft verschreiben wellet, als vil ewch denn fük- lich vnd wissenlich sey, ab sölliche briefe den vnglewbigen zu Beheim also geantwurtt worden seyn, vnd wie sie die aufge- nommen vnd sich dagegen gestellet haben, oder was Irs furne- mens darumb seyn welle. Wer ewch aber yecz dauon niht wissenlich, möchtet Ir ewch denn vmb vnsern willen etwas dar- umb erfaren vnd vns das bey ewer selbs botten verschreiben. Söllich bottenlon wölten wir gern beczaln. Vnd wellet ewch so gunsticlich darynnen beweisen, als wir ewer weisheit besunder wol getrawen. Das wellen oc. Datum ut supra (feria IIa beate Elisabeth vidue.) 773. 1431, Nov. 27 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herrn Aleš Holický von Sternberg: Nach- richten von K. Sigmunds Einzug in Mailand, dem Tage zu Frankfurt, dem Schreiben des Concils an die Böhmen oc. (Nürnberger Missiv-Buch IX, fol. 178.) Herrn Alless von Stermberg anderswo von Holicz. Edler L. Herre. Als ewr edel vns verschriben vnd ge- betten hat, ewer edell von vnsers gnedigisten Herren Hern Sig- munden Römischen oc. kunigs gelegenheit etwas zuuerschreiben oc., das haben wir wol vernomen Vnd tun ewer edel zu wissen, daz die gemein rede bey vns ist, daz derselb vnser gnedigister Herre.. der R. oc. kunig kürczlich zu Maylan erwirdiclich eyn- geczogen mit grosser wirdikeit vnd fest empfangen, die mawren dagegen seinen küniglichen gnaden nidergelegt, die grâben er- schüttet vnd ander gross zierd erbotten sey. Wir haben aber des noch kein eygene schrift noch botschaft gehabt. Als vns denn ewer edell gebetten hat von vnserr gnedigen Herren.. der kurfürsten vnd der sache zu Frankfurt oc., also lassen wir ewr edell wissen, daz des vorgenant vnsers gnedigisten Herren des R. oc. k. treffenlich botschaft vnd sust symlich vnser Herren.. die Fürsten vnd der Fürsten vnd stett Rete da gewesen seyn, vnd von notdurft der sache wegen gen Beheim vil gehandelt
251 geschehen ist, als wir vns versehen. Vnd darumb bitten wir ewr ersamkeit mit sunderm fleiss, daz Ir vns bey disem botten in guter frewntschaft verschreiben wellet, als vil ewch denn fük- lich vnd wissenlich sey, ab sölliche briefe den vnglewbigen zu Beheim also geantwurtt worden seyn, vnd wie sie die aufge- nommen vnd sich dagegen gestellet haben, oder was Irs furne- mens darumb seyn welle. Wer ewch aber yecz dauon niht wissenlich, möchtet Ir ewch denn vmb vnsern willen etwas dar- umb erfaren vnd vns das bey ewer selbs botten verschreiben. Söllich bottenlon wölten wir gern beczaln. Vnd wellet ewch so gunsticlich darynnen beweisen, als wir ewer weisheit besunder wol getrawen. Das wellen oc. Datum ut supra (feria IIa beate Elisabeth vidue.) 773. 1431, Nov. 27 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herrn Aleš Holický von Sternberg: Nach- richten von K. Sigmunds Einzug in Mailand, dem Tage zu Frankfurt, dem Schreiben des Concils an die Böhmen oc. (Nürnberger Missiv-Buch IX, fol. 178.) Herrn Alless von Stermberg anderswo von Holicz. Edler L. Herre. Als ewr edel vns verschriben vnd ge- betten hat, ewer edell von vnsers gnedigisten Herren Hern Sig- munden Römischen oc. kunigs gelegenheit etwas zuuerschreiben oc., das haben wir wol vernomen Vnd tun ewer edel zu wissen, daz die gemein rede bey vns ist, daz derselb vnser gnedigister Herre.. der R. oc. kunig kürczlich zu Maylan erwirdiclich eyn- geczogen mit grosser wirdikeit vnd fest empfangen, die mawren dagegen seinen küniglichen gnaden nidergelegt, die grâben er- schüttet vnd ander gross zierd erbotten sey. Wir haben aber des noch kein eygene schrift noch botschaft gehabt. Als vns denn ewer edell gebetten hat von vnserr gnedigen Herren.. der kurfürsten vnd der sache zu Frankfurt oc., also lassen wir ewr edell wissen, daz des vorgenant vnsers gnedigisten Herren des R. oc. k. treffenlich botschaft vnd sust symlich vnser Herren.. die Fürsten vnd der Fürsten vnd stett Rete da gewesen seyn, vnd von notdurft der sache wegen gen Beheim vil gehandelt
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252 haben, also daz wir hoffen, vnser gnedig Herren.. der Ertz- bischof von Meyntz vnd .. der Pfallntzgraf bey Reyne werden ander teg daran setzen vnd tröstlich zu den Dingen tun. Auch tun wir ewer edell zu wissen, daz vnser Vatter vnd Herre... der Cardinal sancti Angeli vnd mit Im das erwirdig Concilium zu Basel den vngelewbigen gen Beheim Ir treffenlich ersam schrifte getan, sie zu In gen Basel geuordert, sicherheit vnd gleyts gnug zugeschriben haben vnd sie da frewntlich meynen zuuerhören, als wir ewer edell derselben schrift ain abschrift in gut hierynnen verslossen schicken. Als Ir denn von der Greden Birgerin wegen gebetten habt, der haben wir bis her vnser für- drung getan vnd hinfür ewer edell zu Lieb auch gern tun wellen. Denn wo wir ewer edell Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (feria IIIa post Katherine). 774. 1431, Nov. 30 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: sendet ihm ein zweites Schrei- ben des Concils zur Beförderung an die Böhmen und ersucht um Nach- richten von den Ereignissen in Böhmen. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 181b.) Eger. L. F. Vns seyn von vnserm Vatter vnd Herren.... dem Cardinal sancti Angeli vnd dem Concilij zu Basel aber brief gesandt vnd auf hewt geantwurtt worden, ewer weisheit die furder zu senden. Also schicken wir die ewer guten frewnt- schaft hiemit. So werdt Ir wol vernemen, was ewch fürbas da- mit gebürt zu tun. Vnd als wir ewr ersamkeit in vnserm neh- sten brief gebetten haben, also bitten wir ewch aber in sunderm wolgetrawen, daz Ir vns von den Lewffen der vngelewbigen zu Beheim vnd söllicher des Conciliums schrift In getan in guter frewntschaft bey disem botten verschreiben wellet, alsuil ewch denn füklich vnd wissenlich sey, wie sie das aufnemen vnd sich dagegen stellen vnd was ewch ein notdurft dunke, als wir vns denn des vnd anders guten zu ewer weisheit wol versehen. Das wellen wir vmb ewr ersamkeit oc. Datum ipsa die beati An- dree apostoli.
252 haben, also daz wir hoffen, vnser gnedig Herren.. der Ertz- bischof von Meyntz vnd .. der Pfallntzgraf bey Reyne werden ander teg daran setzen vnd tröstlich zu den Dingen tun. Auch tun wir ewer edell zu wissen, daz vnser Vatter vnd Herre... der Cardinal sancti Angeli vnd mit Im das erwirdig Concilium zu Basel den vngelewbigen gen Beheim Ir treffenlich ersam schrifte getan, sie zu In gen Basel geuordert, sicherheit vnd gleyts gnug zugeschriben haben vnd sie da frewntlich meynen zuuerhören, als wir ewer edell derselben schrift ain abschrift in gut hierynnen verslossen schicken. Als Ir denn von der Greden Birgerin wegen gebetten habt, der haben wir bis her vnser für- drung getan vnd hinfür ewer edell zu Lieb auch gern tun wellen. Denn wo wir ewer edell Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (feria IIIa post Katherine). 774. 1431, Nov. 30 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: sendet ihm ein zweites Schrei- ben des Concils zur Beförderung an die Böhmen und ersucht um Nach- richten von den Ereignissen in Böhmen. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 181b.) Eger. L. F. Vns seyn von vnserm Vatter vnd Herren.... dem Cardinal sancti Angeli vnd dem Concilij zu Basel aber brief gesandt vnd auf hewt geantwurtt worden, ewer weisheit die furder zu senden. Also schicken wir die ewer guten frewnt- schaft hiemit. So werdt Ir wol vernemen, was ewch fürbas da- mit gebürt zu tun. Vnd als wir ewr ersamkeit in vnserm neh- sten brief gebetten haben, also bitten wir ewch aber in sunderm wolgetrawen, daz Ir vns von den Lewffen der vngelewbigen zu Beheim vnd söllicher des Conciliums schrift In getan in guter frewntschaft bey disem botten verschreiben wellet, alsuil ewch denn füklich vnd wissenlich sey, wie sie das aufnemen vnd sich dagegen stellen vnd was ewch ein notdurft dunke, als wir vns denn des vnd anders guten zu ewer weisheit wol versehen. Das wellen wir vmb ewr ersamkeit oc. Datum ipsa die beati An- dree apostoli.
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253 775. 1431, Dec. 1 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den Cardinal (Julian Cesarini) und das Concil zu Basel: gibt Nachricht von der Beförderung des Schreibens des Concils an die Stadt Prag und von deren Antwort. (Nurnberger Missly-Buch IX, fol. 183b.) Dem Hochwirdigsten vnd Erwirdigen in got Vättern, prelaten vnd Herrn Hern J. Cardinal sancti Angeli, oberstem presidenten, den prelaten vnd andern in dem heiligen gemeinen Concilio zu Basel gesammet vnsern gne- digen vnd I. Herren. Hochwirdigister vnd Erwirdigen in got vätter, prelaten vnd Herren. Vnser vntertenig willig dienste seyn ewer vätter- likeit mit ganczem fleisz bereit. Gnedig vnd Lieb Herren! Ewer Hoch. briefe vns gesandt, der datum heltet XVIII. Octobris nehstuergangen haben wir ersamclich empfangen vnd die andern ewer erwirdikeit briefe, die vns damit geantwurtt wurden, nach ewer begerung als gehorsam süne den von Eger vnuerczogenlich geschickt, daz die fürbas in das Lande gen Beheim komen möchten. Vnd bitten darauf ewer vätterli- keit gütlich zuuernemen, daz wir als die, die der Cristenheit notdurft vnd geprechen gern gut sehen, den vorgenannten von Eger seid verschriben vnd gebetten haben vns in gut zu ver- schreiben, alsuil In wissend were, ob sölliche ewer Hoch. briefe in das Lande gen Beheim geantwurtt vnd wie die von In em- pfangen vnd aufgenomen weren, oder was Irs fürnemens dar- umb wölt seyn. Also haben vns dieselben von Eger widerumb verschriben vnd geantwurtt, wie sie dieselben ewer erwirdikeit briefe bey Ir selbs botschaft den einen gen Pillsen vnd den andern der alten stat zu Prag auch vnuercziehen gesandt vnd In dieselben von der alten stat zu Prag in eynem behemischen brief, den sie zu dewtsch gemacht vnd vns des ein abschrift in irem brief verslossen haben geschikt, ein antwurt darauf ge- tan haben, als denn ewr vätterlikeit in den abschriften derselben brief hierynnen verslossen eygentlicher vernemen wirdt. Söllich sache haben wir ewer Hoch. niht wellen verhalten, sunder in gut vnuerczogenlich verkünden, getrawend, daz ewr erwirdikeit aber wol fürnemen werde, was nu darczu gebüre. Vnd bitten
253 775. 1431, Dec. 1 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den Cardinal (Julian Cesarini) und das Concil zu Basel: gibt Nachricht von der Beförderung des Schreibens des Concils an die Stadt Prag und von deren Antwort. (Nurnberger Missly-Buch IX, fol. 183b.) Dem Hochwirdigsten vnd Erwirdigen in got Vättern, prelaten vnd Herrn Hern J. Cardinal sancti Angeli, oberstem presidenten, den prelaten vnd andern in dem heiligen gemeinen Concilio zu Basel gesammet vnsern gne- digen vnd I. Herren. Hochwirdigister vnd Erwirdigen in got vätter, prelaten vnd Herren. Vnser vntertenig willig dienste seyn ewer vätter- likeit mit ganczem fleisz bereit. Gnedig vnd Lieb Herren! Ewer Hoch. briefe vns gesandt, der datum heltet XVIII. Octobris nehstuergangen haben wir ersamclich empfangen vnd die andern ewer erwirdikeit briefe, die vns damit geantwurtt wurden, nach ewer begerung als gehorsam süne den von Eger vnuerczogenlich geschickt, daz die fürbas in das Lande gen Beheim komen möchten. Vnd bitten darauf ewer vätterli- keit gütlich zuuernemen, daz wir als die, die der Cristenheit notdurft vnd geprechen gern gut sehen, den vorgenannten von Eger seid verschriben vnd gebetten haben vns in gut zu ver- schreiben, alsuil In wissend were, ob sölliche ewer Hoch. briefe in das Lande gen Beheim geantwurtt vnd wie die von In em- pfangen vnd aufgenomen weren, oder was Irs fürnemens dar- umb wölt seyn. Also haben vns dieselben von Eger widerumb verschriben vnd geantwurtt, wie sie dieselben ewer erwirdikeit briefe bey Ir selbs botschaft den einen gen Pillsen vnd den andern der alten stat zu Prag auch vnuercziehen gesandt vnd In dieselben von der alten stat zu Prag in eynem behemischen brief, den sie zu dewtsch gemacht vnd vns des ein abschrift in irem brief verslossen haben geschikt, ein antwurt darauf ge- tan haben, als denn ewr vätterlikeit in den abschriften derselben brief hierynnen verslossen eygentlicher vernemen wirdt. Söllich sache haben wir ewer Hoch. niht wellen verhalten, sunder in gut vnuerczogenlich verkünden, getrawend, daz ewr erwirdikeit aber wol fürnemen werde, was nu darczu gebüre. Vnd bitten
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254 ewr vätterlikeit dienstlich das also in gut von vns aufczunemen Denn wo wir ewer Hoch. Dienst vnd wolgefallen oc. Scriptum ut supra (Sabato post Andree apostoli.) 776. 1431, Dec. 12 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den Cardinal und das Concil zu Basel: sendet ihnen einen Brief der von Eger über eine Niederlage des Heeres der Waisen. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 188.) Dem Cardinal vnd Concilij zu Basel. Gnedig vnd lieb Herren! Als wir ewer Hoch. nehst ver- schriben vnd der von Eger briefs vnd auch der von der alten stat zu Prag briefs denselben von Eger gesandt abschrift in vnserm brief verslossen geschickt haben, also tun wir ewer erwir- dikeit zu wissen, daz vns von den vorgenannten von Eger auf diselbe zeit ein brief komen ist als von niderlage wegen der Waisen, den wir ewer vätterlikeit auch niht verhalten wellen, sunder des ein abschrift hierynnen verslossen senden, als ge- horsam süne. So haben vns denn dieselben von Eger einen verslossen brief geschickt, der ewer Hoch. steet vnd gehört, den wir ewer erwirdikeit hiemit auch senden. Denn wo wir ewer vätterlikeit Dienst vnd wolgefallen oc. Datum ut supra (feria IIII° ante Lucye). 777. 1431, Dec. 15 (Eltville). Konrad Erzbischof von Mainz an den Pfalzgrafen Ludwig: ladet ihn zu dem Tage ein, der nach Wirzburg auf den 27 Januar 1432 gesetzt wird, um mit ihm und anderen deutschen Fürsten über die Hussiten Rath zu pflegen. (Cople im königl. Reichsarchiv in Munchen.) Dem Hochgebornen fursten hern Ludwigen Pfalzgraue by Rine oc. vnd Hertzugen in Beyern vnserm lieben Oheimen vnd geuattern. Vnsern fruntlichen dinst zuuor Hochgeborner furste lieber oheim vnd geuatter vns hat der Erwirdige her Johann Bischoff
254 ewr vätterlikeit dienstlich das also in gut von vns aufczunemen Denn wo wir ewer Hoch. Dienst vnd wolgefallen oc. Scriptum ut supra (Sabato post Andree apostoli.) 776. 1431, Dec. 12 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den Cardinal und das Concil zu Basel: sendet ihnen einen Brief der von Eger über eine Niederlage des Heeres der Waisen. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 188.) Dem Cardinal vnd Concilij zu Basel. Gnedig vnd lieb Herren! Als wir ewer Hoch. nehst ver- schriben vnd der von Eger briefs vnd auch der von der alten stat zu Prag briefs denselben von Eger gesandt abschrift in vnserm brief verslossen geschickt haben, also tun wir ewer erwir- dikeit zu wissen, daz vns von den vorgenannten von Eger auf diselbe zeit ein brief komen ist als von niderlage wegen der Waisen, den wir ewer vätterlikeit auch niht verhalten wellen, sunder des ein abschrift hierynnen verslossen senden, als ge- horsam süne. So haben vns denn dieselben von Eger einen verslossen brief geschickt, der ewer Hoch. steet vnd gehört, den wir ewer erwirdikeit hiemit auch senden. Denn wo wir ewer vätterlikeit Dienst vnd wolgefallen oc. Datum ut supra (feria IIII° ante Lucye). 777. 1431, Dec. 15 (Eltville). Konrad Erzbischof von Mainz an den Pfalzgrafen Ludwig: ladet ihn zu dem Tage ein, der nach Wirzburg auf den 27 Januar 1432 gesetzt wird, um mit ihm und anderen deutschen Fürsten über die Hussiten Rath zu pflegen. (Cople im königl. Reichsarchiv in Munchen.) Dem Hochgebornen fursten hern Ludwigen Pfalzgraue by Rine oc. vnd Hertzugen in Beyern vnserm lieben Oheimen vnd geuattern. Vnsern fruntlichen dinst zuuor Hochgeborner furste lieber oheim vnd geuatter vns hat der Erwirdige her Johann Bischoff
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255 zu Wirczburg vnser besunder frund yczt geschrieben wie der hochgeborne furste her Friederich Marggraue zu Brandemburg vnser lieber oheim mit Ime rede gehabt habe vnd gerne sehe das das (sic) die fursten den hussen gesessen zu einem kurczen tage quemen sich von der hussen wegen miteinander zuunder- reden vnd zubesprechen vnd dar vmb so habe der vorgenant vnser frund von wirczpurg mit der hochgebornen vnserr oheimen von Sachssen Reten die dann zu derselben zyt zu Ime komen sin auch von solicher rede vnd dags wegen so der vorgenant vnser oheim von Brandemburg mit Ime gerete habe geret vnd gesprochen solichs an die vorgenanten vnser oheimen von Sachssen zu bringen die das auch also getann haben Vnd das Ime der hochgeborne her Sigmund herczog zu sachssen oc. vnser lieber oheim danen widergeschrieben habe das Ime das also wolgefellig sy vnd begerte das der vorgenant vnser frund von wirczburg dem vorgenanten vnserm oheim von brandemburg schriben wolle sich zubearbeiden das der tag in kurczem ge- macht vnd vollenendet werde so wolle der vorgenant vnser oheim von Sachssen oder sin Bruder jn eigener personen zu demselben dage kommen vnd als wir in derselben vnsers frun- des von wirczburg schrifft versten so hat er dem vorgenanten vnserm oheimen Brandemburg darumb geschriben vnd derselbe vnser oheim hat Ime daroff geantwort vnd vnder andern sun- derlich geruet wolten uwer liebe vnd wir zu einem dage gein wirczburg kommen so wolte er sich bearbeiden die herren von Beyern vnser lieben oheimen auch zu solichem dage zubringen Es hat auch der vorgenant vnser oheim der Marggraue dem obgenanten vnserm frunde von wirczburg mit solicher siner schrifft etlicher brieue abeschrifft gesand die Ime von der hussen wesen vnd gelegenheid geschicket sollen sin die wir uwer liebe furter hirjnne verslossen schicken wand nu uwer liebe in einer jnnegeslossener abeschrifft als der vorgenant vnser oheim der Marggraue vnserm frunde von wirczburg von solichs dags wegen schribet eigentlich versten wirdet das der vorgenant vnser oheim von Brandemburg off uwer liebe vnd vns besunder schribet vnd merglich ruret alsferre uwer liebe vnd wir gein Wirczburg zu solichem dage komen wollen So wolle er sich by vnsern oheimen herczugen zu Beyern arbeiden sie auch dahin zubringen vnd
255 zu Wirczburg vnser besunder frund yczt geschrieben wie der hochgeborne furste her Friederich Marggraue zu Brandemburg vnser lieber oheim mit Ime rede gehabt habe vnd gerne sehe das das (sic) die fursten den hussen gesessen zu einem kurczen tage quemen sich von der hussen wegen miteinander zuunder- reden vnd zubesprechen vnd dar vmb so habe der vorgenant vnser frund von wirczpurg mit der hochgebornen vnserr oheimen von Sachssen Reten die dann zu derselben zyt zu Ime komen sin auch von solicher rede vnd dags wegen so der vorgenant vnser oheim von Brandemburg mit Ime gerete habe geret vnd gesprochen solichs an die vorgenanten vnser oheimen von Sachssen zu bringen die das auch also getann haben Vnd das Ime der hochgeborne her Sigmund herczog zu sachssen oc. vnser lieber oheim danen widergeschrieben habe das Ime das also wolgefellig sy vnd begerte das der vorgenant vnser frund von wirczburg dem vorgenanten vnserm oheim von brandemburg schriben wolle sich zubearbeiden das der tag in kurczem ge- macht vnd vollenendet werde so wolle der vorgenant vnser oheim von Sachssen oder sin Bruder jn eigener personen zu demselben dage kommen vnd als wir in derselben vnsers frun- des von wirczburg schrifft versten so hat er dem vorgenanten vnserm oheimen Brandemburg darumb geschriben vnd derselbe vnser oheim hat Ime daroff geantwort vnd vnder andern sun- derlich geruet wolten uwer liebe vnd wir zu einem dage gein wirczburg kommen so wolte er sich bearbeiden die herren von Beyern vnser lieben oheimen auch zu solichem dage zubringen Es hat auch der vorgenant vnser oheim der Marggraue dem obgenanten vnserm frunde von wirczburg mit solicher siner schrifft etlicher brieue abeschrifft gesand die Ime von der hussen wesen vnd gelegenheid geschicket sollen sin die wir uwer liebe furter hirjnne verslossen schicken wand nu uwer liebe in einer jnnegeslossener abeschrifft als der vorgenant vnser oheim der Marggraue vnserm frunde von wirczburg von solichs dags wegen schribet eigentlich versten wirdet das der vorgenant vnser oheim von Brandemburg off uwer liebe vnd vns besunder schribet vnd merglich ruret alsferre uwer liebe vnd wir gein Wirczburg zu solichem dage komen wollen So wolle er sich by vnsern oheimen herczugen zu Beyern arbeiden sie auch dahin zubringen vnd
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256 nach dem vns ein besunder vnd grosz notdurfft vnd geradten sin dunckt nach gelegenheit aller sachen das uwer liebe vnd wir in eigenen personen zu solichem dage kommen vns mit andern fursten vnd herren von der hussen gelegenheit vnd wesen zu vnder reden vnd zu besprechen vnd wand wir auch besorgen ob uwer liebe vnd wir zu solichem dage nit qwemen darumb der dag nit vorgang gewonne das dadurch eyn scheidunge zu- schen uwer liebe vns vnd den andern fursten entsten vnd wer- den mochte, vnd diewile wir nu off hute Samstag von hynnen gein Collen zu dem tage zuschen vnserm bruder von Collen, vnd vnserm Neuen von dem Berge vnd auch von des Rinstraumes wegen als uwer liebe wol weisse mit der hulffe gots faren werden Darumb so han wir dem vorgenanten vnserm frunde von wircz- burg geschrieben das wir uwer liebe von des tags wegen ge- schrieben haben vnd alsferre uwer liebe zusolichem tage komen wolle So wollen wir off den Sontag nach sant päuels tag Con- uersionis (27 Jan. 1432) nehstkompt zunachte obgotwil zu wircz- burg sin den montag zumorgen die sachen anczufahen vnd darusz zureden vnd sy es das yme uwer liebe zuschribe off die obge- nant zyt auch zu Wirczburg zu sin das er dann dem vorge- nanten vnsem oheim von Brandemburg offstund schriben wolle sich furter darynne zuarbeiden das er vnd vnser oheim von Sachssen vnd die herren von Beyern auch zu solichem tage vnd off die vorgenanten zyt gein wirczburg komen vnd darumb so welle uwer liebe manicherlei vnrat vnd schaden der dauon ent- sten vnd kommen mochte ob wir zu solichem dage nit qwemen eigentlichen betrachten vnd wol bedencken vnd wollent uch zu solichem tage fugen vnd in eigenner personen gein wirczburg off die vorgenanten zyt komen dann wir auch sust ein freude jn vns haben by uwer liebe etliche tage zu sin vns mit uwer liebe von manicher hande sachen wegen muntlich zubesprechen vnd wollen auch dem vorgenanten vnserm frunde von wirczburg offstund in eigentschafft dauon schriben sich darnach wissen zu richten dann wir Ime genczlich zugeschrieben haben wolle uwer liebe zu solichem dage komme So wollen wir vns auch darczu fugen also das der vorgenant vnser frund von wirczburg uwer liebden schrifft wartet vnd des tages furgang off uwer liebe
256 nach dem vns ein besunder vnd grosz notdurfft vnd geradten sin dunckt nach gelegenheit aller sachen das uwer liebe vnd wir in eigenen personen zu solichem dage kommen vns mit andern fursten vnd herren von der hussen gelegenheit vnd wesen zu vnder reden vnd zu besprechen vnd wand wir auch besorgen ob uwer liebe vnd wir zu solichem dage nit qwemen darumb der dag nit vorgang gewonne das dadurch eyn scheidunge zu- schen uwer liebe vns vnd den andern fursten entsten vnd wer- den mochte, vnd diewile wir nu off hute Samstag von hynnen gein Collen zu dem tage zuschen vnserm bruder von Collen, vnd vnserm Neuen von dem Berge vnd auch von des Rinstraumes wegen als uwer liebe wol weisse mit der hulffe gots faren werden Darumb so han wir dem vorgenanten vnserm frunde von wircz- burg geschrieben das wir uwer liebe von des tags wegen ge- schrieben haben vnd alsferre uwer liebe zusolichem tage komen wolle So wollen wir off den Sontag nach sant päuels tag Con- uersionis (27 Jan. 1432) nehstkompt zunachte obgotwil zu wircz- burg sin den montag zumorgen die sachen anczufahen vnd darusz zureden vnd sy es das yme uwer liebe zuschribe off die obge- nant zyt auch zu Wirczburg zu sin das er dann dem vorge- nanten vnsem oheim von Brandemburg offstund schriben wolle sich furter darynne zuarbeiden das er vnd vnser oheim von Sachssen vnd die herren von Beyern auch zu solichem tage vnd off die vorgenanten zyt gein wirczburg komen vnd darumb so welle uwer liebe manicherlei vnrat vnd schaden der dauon ent- sten vnd kommen mochte ob wir zu solichem dage nit qwemen eigentlichen betrachten vnd wol bedencken vnd wollent uch zu solichem tage fugen vnd in eigenner personen gein wirczburg off die vorgenanten zyt komen dann wir auch sust ein freude jn vns haben by uwer liebe etliche tage zu sin vns mit uwer liebe von manicher hande sachen wegen muntlich zubesprechen vnd wollen auch dem vorgenanten vnserm frunde von wirczburg offstund in eigentschafft dauon schriben sich darnach wissen zu richten dann wir Ime genczlich zugeschrieben haben wolle uwer liebe zu solichem dage komme So wollen wir vns auch darczu fugen also das der vorgenant vnser frund von wirczburg uwer liebden schrifft wartet vnd des tages furgang off uwer liebe
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257 stet. Geben zu Eltuil an Samsztag nach sant lucien tag Anno oc. Tricesimoprimo. Conrad Erczbischoff zu Mencze oc. 778. 1431, Dec. 21 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: Erkundigung, was auf dem Landtage zu Prag am 6 Dec. beschlossen worden sei, und ob die Böhmen willig scien, der Einladung zum Concil Folge zu leisten. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 192b.) Eger. L. Fr. Ewer frewntlich schrift, die Ir vns yecz etwie oft getan habt, danken wir ewer ersamkeit zu mal fleissig. Nu haben wir in denselben schriften vnter andern dingen vernomen, wie die Lantherren, Ritter, knecht vnd stette vnd gemeyn in Beheim auf den nehstuergangen sand Niclastag (6 Dec.) zu Prag zusamen komen sölten. Bitten wir ewr weisheit mit sunderm fleisz, ob Ir verstanden hettet, daz das also geschehen wer, daz Ir vns denn von irer abscheidung, alsuil ewch den dauon wissend vnd vns zu schreiben füklich sey, bey disem vnserm diener in guter frewntschaft verschreiben wellet. Vnd besunder als Ir wol wiszt, daz sie vnser gnedig vätter vnd Herren der Car- dinal, prelaten vnd Concilium zu Basel durch ir erberg redlich brief vnd schrifte gebetten vnd geuordert haben, Ir treffenlich botschaft zu einr verhörung zu In gen Basel dar vnd wider dannen an ir gewar freylich vnd sicherlich zu schicken oc., ob Ir dauon icht vernomen hettet, wie sic darczu genaigt weren, ob sic Ir botschaft dahin schiken wölten oder die Iren darczu geordiniert hetten, oder wie es darumb gestalt wer, daz Ir vns dauon auch etwas eygenschaft schreiben wellet. Vnd ob ewch yeczunt von söllichen dingen niht genug wissend wer, vernemt Ir denn hienach icht treffenlich dauon, das wellet vns auf vnser köst bey ewer botschaft on alles vercziehen schreiben vnd ewch in dingen vmb vnsern willen so gunsticlich beweisen, als wir ewr guten frewntschaft sunderlich wol getrawen. Das wellen oc. Datum vigilia Natiuitatis Christi de nocte. 17
257 stet. Geben zu Eltuil an Samsztag nach sant lucien tag Anno oc. Tricesimoprimo. Conrad Erczbischoff zu Mencze oc. 778. 1431, Dec. 21 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: Erkundigung, was auf dem Landtage zu Prag am 6 Dec. beschlossen worden sei, und ob die Böhmen willig scien, der Einladung zum Concil Folge zu leisten. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 192b.) Eger. L. Fr. Ewer frewntlich schrift, die Ir vns yecz etwie oft getan habt, danken wir ewer ersamkeit zu mal fleissig. Nu haben wir in denselben schriften vnter andern dingen vernomen, wie die Lantherren, Ritter, knecht vnd stette vnd gemeyn in Beheim auf den nehstuergangen sand Niclastag (6 Dec.) zu Prag zusamen komen sölten. Bitten wir ewr weisheit mit sunderm fleisz, ob Ir verstanden hettet, daz das also geschehen wer, daz Ir vns denn von irer abscheidung, alsuil ewch den dauon wissend vnd vns zu schreiben füklich sey, bey disem vnserm diener in guter frewntschaft verschreiben wellet. Vnd besunder als Ir wol wiszt, daz sie vnser gnedig vätter vnd Herren der Car- dinal, prelaten vnd Concilium zu Basel durch ir erberg redlich brief vnd schrifte gebetten vnd geuordert haben, Ir treffenlich botschaft zu einr verhörung zu In gen Basel dar vnd wider dannen an ir gewar freylich vnd sicherlich zu schicken oc., ob Ir dauon icht vernomen hettet, wie sic darczu genaigt weren, ob sic Ir botschaft dahin schiken wölten oder die Iren darczu geordiniert hetten, oder wie es darumb gestalt wer, daz Ir vns dauon auch etwas eygenschaft schreiben wellet. Vnd ob ewch yeczunt von söllichen dingen niht genug wissend wer, vernemt Ir denn hienach icht treffenlich dauon, das wellet vns auf vnser köst bey ewer botschaft on alles vercziehen schreiben vnd ewch in dingen vmb vnsern willen so gunsticlich beweisen, als wir ewr guten frewntschaft sunderlich wol getrawen. Das wellen oc. Datum vigilia Natiuitatis Christi de nocte. 17
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258 779. 1431, Dec. 26 (Heidelberg). Pfalzgraf Ludwig an die Herzoge Ernst und Wilhelm von Bayern: ladet sie zu dem Tage nach Wirzburg ein und berichtet u. a., dass „die Hussen und Ketzer jetzt darnieder gelegen und einen Swank genommen haben." (Aus dem konigl. Reichsarchiv in Mitnchen.) Den Hochgebornen Fursten Hern Ernsten vnd hern Wilhelm gebrudern Pfalczgrauen by Rine vnd Herczogen In Beyern vnsern lieben vettern. Vnsern fruntlichen dienst zuuor Hochgebornen fursten lie- ben vettern. Vns hat der Erwirdige in got vatter her Conrad Erczbischoff zu Mencze vnser lieber Oheim vnd Geuatter nehst von cynem tage der vff den Sontag nach sand Pauels tag Con- uersionis (27 Januar 1432) zu Wurczperg sin solle sich von der Hussen sache wegen miteinander zu vnderreden geschrieben Als wir vch abeschrifft HerInne verslossen senden Darinne ir wol vernement wie er schribet Sy esz das wir dem Erwirdigen Hern Johanns Bischoff zu Wurczperg vnserm lieben besundern frunde zuschriben vff den vorgenanten tag gein wurczperg zu kommen So wolle er dem Ilochgebornen fursten vnserm lieben Ohcim Hern Friderich Marggrauen zu Brandemburg zu stunt schriben sich furter darynne zu arbeyden, das er vch vnsern Oheim von Sachsen vnsern Sweher Herczog Heinrich vnd vnsern Bruder Herczog Johansen auch daruff bringe, Wand vns nu zumal nit lieb were das solicher tag vnsernthalp gehindert solte werden vnd nit furgangk haben dauon der Cristenheit groszer schade entsten vnd kommen mochte So haben wir dem vorgenanten hern Johannsen Bischoff zu wurczperg zu stund geschriben Das wir vns mit der gots hulff mit vnser selbs personen zu dem vorgenanten tage gein wurczperg wollen fugen vnd das er dem vorgenanten vnserm Oheim von Brandenburg zustund wolle schriben sich darvnder zu arbeyden das Ir vnd die andern vorgenanten auch daruff kommen nach dem vns dann der vor- genant vnser Oheim vnd geuatter von Mencze geschrieben hat. Vnd herumb so begern vnd bitten wir uwer liebe auch frunt- lich mit ernste das Ir beyde oder uwer eyner von uwer beyder wegen auch mit uwer selbs person Off den obgenanten Sontag
258 779. 1431, Dec. 26 (Heidelberg). Pfalzgraf Ludwig an die Herzoge Ernst und Wilhelm von Bayern: ladet sie zu dem Tage nach Wirzburg ein und berichtet u. a., dass „die Hussen und Ketzer jetzt darnieder gelegen und einen Swank genommen haben." (Aus dem konigl. Reichsarchiv in Mitnchen.) Den Hochgebornen Fursten Hern Ernsten vnd hern Wilhelm gebrudern Pfalczgrauen by Rine vnd Herczogen In Beyern vnsern lieben vettern. Vnsern fruntlichen dienst zuuor Hochgebornen fursten lie- ben vettern. Vns hat der Erwirdige in got vatter her Conrad Erczbischoff zu Mencze vnser lieber Oheim vnd Geuatter nehst von cynem tage der vff den Sontag nach sand Pauels tag Con- uersionis (27 Januar 1432) zu Wurczperg sin solle sich von der Hussen sache wegen miteinander zu vnderreden geschrieben Als wir vch abeschrifft HerInne verslossen senden Darinne ir wol vernement wie er schribet Sy esz das wir dem Erwirdigen Hern Johanns Bischoff zu Wurczperg vnserm lieben besundern frunde zuschriben vff den vorgenanten tag gein wurczperg zu kommen So wolle er dem Ilochgebornen fursten vnserm lieben Ohcim Hern Friderich Marggrauen zu Brandemburg zu stunt schriben sich furter darynne zu arbeyden, das er vch vnsern Oheim von Sachsen vnsern Sweher Herczog Heinrich vnd vnsern Bruder Herczog Johansen auch daruff bringe, Wand vns nu zumal nit lieb were das solicher tag vnsernthalp gehindert solte werden vnd nit furgangk haben dauon der Cristenheit groszer schade entsten vnd kommen mochte So haben wir dem vorgenanten hern Johannsen Bischoff zu wurczperg zu stund geschriben Das wir vns mit der gots hulff mit vnser selbs personen zu dem vorgenanten tage gein wurczperg wollen fugen vnd das er dem vorgenanten vnserm Oheim von Brandenburg zustund wolle schriben sich darvnder zu arbeyden das Ir vnd die andern vorgenanten auch daruff kommen nach dem vns dann der vor- genant vnser Oheim vnd geuatter von Mencze geschrieben hat. Vnd herumb so begern vnd bitten wir uwer liebe auch frunt- lich mit ernste das Ir beyde oder uwer eyner von uwer beyder wegen auch mit uwer selbs person Off den obgenanten Sontag
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259 nach sand pauels tag Conuersionis nehst kompt zunacht gein Wurczperg wollent kommen Wann nach dem vns gesaget ist das die vorgenanten Hussen vnd keczer yczunt darnyder gelegen vnd einen swanck genommen haben So hoffen vnd getrawen wir zu dem almechtigen got als verre Ir vnd die andern die In gesessen sind darczu helffen vnd raten wollen als dann Ir vnd wir alle von des Cristen glaubens wegen schuldig sin zu tunde vnd billich tun sollen. Man solle mit der hulff gotes wegen finden vnd treffen die dem heiligen Riche disen dutschen landen vnd der Cristenheit hulfflich vnd stetelich zuuertilgunge der vorgenanten Hussen vnd keczer sin sollen, Wer es aber das Ir nit zu dem vorgenannten tage gein wurczperg woltent kommen begern wir das Ir vns das by disem botten eygentlich verschri- ben vnd wissen laszen wollent vns darnach wiszen zurichten. Datum Heidelberg ipsa dic beati Stephani prothomartyris Anno domini MCCCC° Tricesimo primo. Ludwig von gots gnaden pfalczgraue by Rine des Heiligen Romischen Richs Ober- ster Truchsesz vnd furseher der lande des Rines zu Swaben vnd des Frencke- schen rechten vnd Herczog In Beyern. 780. 1432, Jan. 5 (Nürnberg). Zwei Briefe des Raths von Nürnberg an den von Eger: im ersten wird gefragt, ob und was am Neujahrstage in Prag über eine Sendung an das Concil beschlossen worden sei; im zweiten wird Nachricht gegeben von der Sendung des Priors Johann (Nider) und Br. Johann von Maulbronn, um zwischen dem Concil und den Böhmen zu unterhandeln &c. A) (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 196b.) Eger. L. Fr. Als Ir vns nehst bey vnserm diener verschriben vnd geantwurtt vnd darnach ewern botten, der zu Prag gewesen was, zu vns gesandt habt, vns derselb sache vnd gelegenheit müntlich zu vnterrichten, als er auch getan hat, das haben wir 17*
259 nach sand pauels tag Conuersionis nehst kompt zunacht gein Wurczperg wollent kommen Wann nach dem vns gesaget ist das die vorgenanten Hussen vnd keczer yczunt darnyder gelegen vnd einen swanck genommen haben So hoffen vnd getrawen wir zu dem almechtigen got als verre Ir vnd die andern die In gesessen sind darczu helffen vnd raten wollen als dann Ir vnd wir alle von des Cristen glaubens wegen schuldig sin zu tunde vnd billich tun sollen. Man solle mit der hulff gotes wegen finden vnd treffen die dem heiligen Riche disen dutschen landen vnd der Cristenheit hulfflich vnd stetelich zuuertilgunge der vorgenanten Hussen vnd keczer sin sollen, Wer es aber das Ir nit zu dem vorgenannten tage gein wurczperg woltent kommen begern wir das Ir vns das by disem botten eygentlich verschri- ben vnd wissen laszen wollent vns darnach wiszen zurichten. Datum Heidelberg ipsa dic beati Stephani prothomartyris Anno domini MCCCC° Tricesimo primo. Ludwig von gots gnaden pfalczgraue by Rine des Heiligen Romischen Richs Ober- ster Truchsesz vnd furseher der lande des Rines zu Swaben vnd des Frencke- schen rechten vnd Herczog In Beyern. 780. 1432, Jan. 5 (Nürnberg). Zwei Briefe des Raths von Nürnberg an den von Eger: im ersten wird gefragt, ob und was am Neujahrstage in Prag über eine Sendung an das Concil beschlossen worden sei; im zweiten wird Nachricht gegeben von der Sendung des Priors Johann (Nider) und Br. Johann von Maulbronn, um zwischen dem Concil und den Böhmen zu unterhandeln &c. A) (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 196b.) Eger. L. Fr. Als Ir vns nehst bey vnserm diener verschriben vnd geantwurtt vnd darnach ewern botten, der zu Prag gewesen was, zu vns gesandt habt, vns derselb sache vnd gelegenheit müntlich zu vnterrichten, als er auch getan hat, das haben wir 17*
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260 zu sunderer frewntschaft von ewch vernomen vnd danken des ewer weisheit mit ganczem fleisz. Nu haben wir vnter andern worten von ewerm botten verstanden, wie die Lantherren, stett, gemeyn vnd andere in Beheim auf den nehstuergangen Jarstag zu Prag zusamen komen süllen seyn oc. Bitten wir ewr ersam- keit fleissiclich ewern fleisz darczu zu tun, wie Ir vernemen mugt, ob das also geschehen sey, vnd was vnd wie sie besliessen vnd abscheiden, besunder von der botschaft wegen, die sie zum Concilij gen Basel tun sölten, vnd daz vns denn ewr weisheit von denselben dingen allen bey ewer botschaft auf vnser köst vnuerczögenlich verschreiben vnd verkünden well, alsuil ewch denn füklich sey vnd vus gebüre, vnd ewch darynnen vmb vnsern willen so günsticlich beweiset, als wir ewer guten frewntschaft sunderlich wol getrawen. So ist vns denn auf diselbe zeit ein brief von Basel geantwurtt worden, der ewer weisheit von vnserm vatter vnd Ierren .. Dem Cardinal sancti Angelj steet, den wir ewch hiemit auch in gut schiken. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (sabato ante Epiphania Domini). B) (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 197.) Iterum Eger. L. Fr. Nach söllichen briefen, die vns von vnsern gnedigen vättern vnd Herren ... dem Cardinal vnd Concilij zu Basel vor etlichen zeiten gesandt seyn ewch zu schiken, daz die fürbas gen Beheim geantwurtt wurden, als den geschehen ist, scyn kürczlich zu vns komen die ersamen vnd geistlichen Bruder Jo- hanns prior der Prediger zu Basel, Lerer der heiligen schrift vnd Bruder Johann von Mawlnbrunnen, die von denselben vn- sern vättern vnd Herren dem Concilij mit iren briefen vnd in botschaft gesandt seyn, mit den Behemen oder den iren zu reden vnd eyns zu werden, wie man sölliche die Iren, die sie zum Concilii senden wurden, dar zu komen, da zu wonen vnd wider heim an Ir gewar versorgen süll vnd mug, vnd In auch mer brief von dem Concilij zu schiken, als sie vns gesagt ha- ben. Vnd haben darauf von des Conciliums wegen an vns
260 zu sunderer frewntschaft von ewch vernomen vnd danken des ewer weisheit mit ganczem fleisz. Nu haben wir vnter andern worten von ewerm botten verstanden, wie die Lantherren, stett, gemeyn vnd andere in Beheim auf den nehstuergangen Jarstag zu Prag zusamen komen süllen seyn oc. Bitten wir ewr ersam- keit fleissiclich ewern fleisz darczu zu tun, wie Ir vernemen mugt, ob das also geschehen sey, vnd was vnd wie sie besliessen vnd abscheiden, besunder von der botschaft wegen, die sie zum Concilij gen Basel tun sölten, vnd daz vns denn ewr weisheit von denselben dingen allen bey ewer botschaft auf vnser köst vnuerczögenlich verschreiben vnd verkünden well, alsuil ewch denn füklich sey vnd vus gebüre, vnd ewch darynnen vmb vnsern willen so günsticlich beweiset, als wir ewer guten frewntschaft sunderlich wol getrawen. So ist vns denn auf diselbe zeit ein brief von Basel geantwurtt worden, der ewer weisheit von vnserm vatter vnd Ierren .. Dem Cardinal sancti Angelj steet, den wir ewch hiemit auch in gut schiken. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (sabato ante Epiphania Domini). B) (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 197.) Iterum Eger. L. Fr. Nach söllichen briefen, die vns von vnsern gnedigen vättern vnd Herren ... dem Cardinal vnd Concilij zu Basel vor etlichen zeiten gesandt seyn ewch zu schiken, daz die fürbas gen Beheim geantwurtt wurden, als den geschehen ist, scyn kürczlich zu vns komen die ersamen vnd geistlichen Bruder Jo- hanns prior der Prediger zu Basel, Lerer der heiligen schrift vnd Bruder Johann von Mawlnbrunnen, die von denselben vn- sern vättern vnd Herren dem Concilij mit iren briefen vnd in botschaft gesandt seyn, mit den Behemen oder den iren zu reden vnd eyns zu werden, wie man sölliche die Iren, die sie zum Concilii senden wurden, dar zu komen, da zu wonen vnd wider heim an Ir gewar versorgen süll vnd mug, vnd In auch mer brief von dem Concilij zu schiken, als sie vns gesagt ha- ben. Vnd haben darauf von des Conciliums wegen an vns
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261 begert, den von der alden stat zu Prag darumb auch zu schrei- ben, als wir denn in gut hiemit tun, desselben vnsers briefs wir ewer weisheit ein abschrift hierynnen verslossen schiken. Vnd bitten ewer gute frewntschaft mit fleisz, sölliche briefe, die ewch die vorgenanten zwen geistlich Herren schiken vnd auch vnsern brief der alden stat zu Prag fürderlich zu senden vnd sust ewer furdrung vnd guten willen zu frieden vnd gemeinen nucze der ding darczu auch zu wenden vnd zu keren, als wir vns gancz versehen, daz Ir selbs auch gern tut. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum ut supra (sabato ante Epiphaniam domini). 781. 1432, Jan. 5 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den der Altstadt Prag: Nachricht von den Schreiben des Concils an die Böhmen, welche diesen bereits durch die von Eger übermittelt worden seien, und von der Sendung der Brüder Johann (Nider) und Johann von Maulbronn, um mit Denselben zu verhandeln; Wunsch einer friedlichen Verständigung &c. (Nürnberger Missiv-Buch IX, fol. 197b.) Dem Rat der alden Stat zu Prag. Vnser dienst, als es yeczunt gestalt ist, fürsichtigen vnd, clugen manne! Vns haben vnser gnedig vätter vnd Herren Herr Julian Cardinal sancti Angeli, Öberster president vnd die pre- laten vnd Herren in dem gemeinen Concilij zu Basel gesammet nehst ettliche Ire offen versigelt briefe zugesandt innhaltend, daz sie ewch frewntlich gebetten vnd ermant haben, die ewern zu In gen Basel zu schicken, freylich vnd sicherlich bey In da zu wonen, sie zu hören vnd wider heim an Ir gewar zu komen; vnd begerten darauf an vns, daz wir söllich briefe onuercziehen gen Eger schicken sölten, als wir denn teten, vnd daz denn söllich briefe fürbas von den von Eger ewch gesandt sölten werden, als wir denn verstanden haben, daz seyd auch gesche- hen ist. Also sind nu kürczlich zu vns komen die ersamen vnd geistlichen Bruder Johanns Pryor der Prediger zu Basel, Lerer der heiligen schrift, des Leben, Lere vnd wandel wir wol loben mugen, nachdem er sich etwieuil zeit als ein pryor der Pre-
261 begert, den von der alden stat zu Prag darumb auch zu schrei- ben, als wir denn in gut hiemit tun, desselben vnsers briefs wir ewer weisheit ein abschrift hierynnen verslossen schiken. Vnd bitten ewer gute frewntschaft mit fleisz, sölliche briefe, die ewch die vorgenanten zwen geistlich Herren schiken vnd auch vnsern brief der alden stat zu Prag fürderlich zu senden vnd sust ewer furdrung vnd guten willen zu frieden vnd gemeinen nucze der ding darczu auch zu wenden vnd zu keren, als wir vns gancz versehen, daz Ir selbs auch gern tut. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum ut supra (sabato ante Epiphaniam domini). 781. 1432, Jan. 5 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den der Altstadt Prag: Nachricht von den Schreiben des Concils an die Böhmen, welche diesen bereits durch die von Eger übermittelt worden seien, und von der Sendung der Brüder Johann (Nider) und Johann von Maulbronn, um mit Denselben zu verhandeln; Wunsch einer friedlichen Verständigung &c. (Nürnberger Missiv-Buch IX, fol. 197b.) Dem Rat der alden Stat zu Prag. Vnser dienst, als es yeczunt gestalt ist, fürsichtigen vnd, clugen manne! Vns haben vnser gnedig vätter vnd Herren Herr Julian Cardinal sancti Angeli, Öberster president vnd die pre- laten vnd Herren in dem gemeinen Concilij zu Basel gesammet nehst ettliche Ire offen versigelt briefe zugesandt innhaltend, daz sie ewch frewntlich gebetten vnd ermant haben, die ewern zu In gen Basel zu schicken, freylich vnd sicherlich bey In da zu wonen, sie zu hören vnd wider heim an Ir gewar zu komen; vnd begerten darauf an vns, daz wir söllich briefe onuercziehen gen Eger schicken sölten, als wir denn teten, vnd daz denn söllich briefe fürbas von den von Eger ewch gesandt sölten werden, als wir denn verstanden haben, daz seyd auch gesche- hen ist. Also sind nu kürczlich zu vns komen die ersamen vnd geistlichen Bruder Johanns Pryor der Prediger zu Basel, Lerer der heiligen schrift, des Leben, Lere vnd wandel wir wol loben mugen, nachdem er sich etwieuil zeit als ein pryor der Pre-
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262 diger bey vns erberlich gehalten hat, vnd mit Im Bruder Johann von Mawlnbrunnen, die von den vorgenant vnsern vättern vnd Herren.. dem Cardinal vnd Concilij mit iren briefen vnd in irer botschaft gesandt seyn, mit ewch oder den ewern zu reden vnd eyns zu werden, wie man sölliche die ewern, die Ir also zum Concilij senden würdet, dar zu komen, da zu wonen vnd wider heim an ir gewar versorgen süll vnd muge vnd ewch auch mer briefe von dem Concilij zu schiken, als sie vns gesagt haben, vnd haben darauf von des Conciliums wegen an vns be- gert, ewch darumb auch zu schreiben. Wann vns nu söllich zweytracht vnd vnfried allweg vom Herczen laid gewesen vnd noch seyn, vnd wir zu friden, eynhellikeit vnd guter nachpawr- schaft, als wir denn vor diser misshellung allweg mit einander herbracht haben genczlich seyn geneigt: so bitten wir ewch als fleissig wir süllen vnd vns gebürt, söllich angefangen löblich sache zu fürdern vnd helffen gefürdert werden, daz die ewern also gen Basel zu dem Heiligen Concilij werden gesandt, vnd ein gemeyner frid darynnen got selber allweg wont vnd ist, wider gemacht vnd gehalten mug werden. Hoffen wir, das süll gut vnd seliclich seyn getan. Datum ut supra (sabato ante Epi- phaniam Domini). 782. 1432, Jan. 18 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: Nachricht von den Fürsten- tagen zu Nürnberg (13 Jan.) und zu Wirzburg (27 Jan.) wegen Herstellung des Friedens im Lande. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 202b.) Vlme. L. Fr. Als wir ewer fürsichtikeit von der Ritterschaft für- nemen nehst vor weihennachten verschriben haben, wie wir ver- standen hetten, daz sie vmb Oberst nehstuergangen oder kürcz- lich darnach zu einem andern tag komen sölten, also tun wir ewerer weisheit in guter frewntschaft zu wissen, daz etwieuil grafen, Herren, Ritter vnd knechte auf den nehstuergangen sunn- tag (13 Jan.) zu vns gen Nürenberg komen vnd etlich tage bey vns gewesen seyn, vnd vns nu ertzelt haben mit ersamen worten,
262 diger bey vns erberlich gehalten hat, vnd mit Im Bruder Johann von Mawlnbrunnen, die von den vorgenant vnsern vättern vnd Herren.. dem Cardinal vnd Concilij mit iren briefen vnd in irer botschaft gesandt seyn, mit ewch oder den ewern zu reden vnd eyns zu werden, wie man sölliche die ewern, die Ir also zum Concilij senden würdet, dar zu komen, da zu wonen vnd wider heim an ir gewar versorgen süll vnd muge vnd ewch auch mer briefe von dem Concilij zu schiken, als sie vns gesagt haben, vnd haben darauf von des Conciliums wegen an vns be- gert, ewch darumb auch zu schreiben. Wann vns nu söllich zweytracht vnd vnfried allweg vom Herczen laid gewesen vnd noch seyn, vnd wir zu friden, eynhellikeit vnd guter nachpawr- schaft, als wir denn vor diser misshellung allweg mit einander herbracht haben genczlich seyn geneigt: so bitten wir ewch als fleissig wir süllen vnd vns gebürt, söllich angefangen löblich sache zu fürdern vnd helffen gefürdert werden, daz die ewern also gen Basel zu dem Heiligen Concilij werden gesandt, vnd ein gemeyner frid darynnen got selber allweg wont vnd ist, wider gemacht vnd gehalten mug werden. Hoffen wir, das süll gut vnd seliclich seyn getan. Datum ut supra (sabato ante Epi- phaniam Domini). 782. 1432, Jan. 18 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: Nachricht von den Fürsten- tagen zu Nürnberg (13 Jan.) und zu Wirzburg (27 Jan.) wegen Herstellung des Friedens im Lande. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 202b.) Vlme. L. Fr. Als wir ewer fürsichtikeit von der Ritterschaft für- nemen nehst vor weihennachten verschriben haben, wie wir ver- standen hetten, daz sie vmb Oberst nehstuergangen oder kürcz- lich darnach zu einem andern tag komen sölten, also tun wir ewerer weisheit in guter frewntschaft zu wissen, daz etwieuil grafen, Herren, Ritter vnd knechte auf den nehstuergangen sunn- tag (13 Jan.) zu vns gen Nürenberg komen vnd etlich tage bey vns gewesen seyn, vnd vns nu ertzelt haben mit ersamen worten,
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263 wie sie sich vmn den swèren Lewffen zu Beheim, vnd auch von den merklichen vnfriden, beschedigung vnd Rewbrey der Lande vnd der strassen vast vnterredt, ein zeychnuss begriffen vnd doch niht geendt noch beslossen haben, dieselbe zeichnuss sie vns hören liessen, lawtend auf meynung zu einem zug oder widerstant der sache gen Beheim zu bedenken, vnd auch wie man friden der Lande machen vnd vnfertig sache straffen möcht. Vnd darauf so haben sie In fürgenomen, daz sie söllich sache an etliche vnser gnedig Herren... die kurfürsten vnd fürsten, die auf den sunntag nach conuersionis sancti Paulj schierist (27 Jan.), als wir verstanden haben, gen Wirczburg zusamen komen süllen, bringen, bitten vnd begeren wellen, darczu auch zu helffen und zu raten. Wie sich das nu fürbas machen werde, wissen wir nicht, vernêmen wir aber dauon icht treffenlichs oder daz vns notdurftig dewcht, ewer guten frewntschaft zuuerkünden, wölten wir auch gern tun. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (feria VIa post Anthonij). 783. 1432, m. Januar. Aufruf an alle utraquistischen Stände Böhmens, auf dem Landtage zu er- scheinen, der zum 10 Febr. 1432 nach Prag ausgeschrieben wird. (Archtv Český, III, 395.) 784. 1432, Jan. 24 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Stadt Basel: die Hussiten verhalten sich still; die Unterhandlungen der Gesandten des Concils mit den Böhmen haben noch keinen Erfolg oc. (Nürnberger Missiv-Buch IX, fol. 204b.) Der Stat zu Basel. L. Fr. Als ewr fürsichtikeit vns verschriben vnd gebetten hat von der Lewffen wegen der Hussen zu Beheim oc., das haben wir wol vernomen. Nu wissen vnd hören wir yecz niht anders, denn daz dieselben Hussen zu disen zeiten mit still
263 wie sie sich vmn den swèren Lewffen zu Beheim, vnd auch von den merklichen vnfriden, beschedigung vnd Rewbrey der Lande vnd der strassen vast vnterredt, ein zeychnuss begriffen vnd doch niht geendt noch beslossen haben, dieselbe zeichnuss sie vns hören liessen, lawtend auf meynung zu einem zug oder widerstant der sache gen Beheim zu bedenken, vnd auch wie man friden der Lande machen vnd vnfertig sache straffen möcht. Vnd darauf so haben sie In fürgenomen, daz sie söllich sache an etliche vnser gnedig Herren... die kurfürsten vnd fürsten, die auf den sunntag nach conuersionis sancti Paulj schierist (27 Jan.), als wir verstanden haben, gen Wirczburg zusamen komen süllen, bringen, bitten vnd begeren wellen, darczu auch zu helffen und zu raten. Wie sich das nu fürbas machen werde, wissen wir nicht, vernêmen wir aber dauon icht treffenlichs oder daz vns notdurftig dewcht, ewer guten frewntschaft zuuerkünden, wölten wir auch gern tun. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (feria VIa post Anthonij). 783. 1432, m. Januar. Aufruf an alle utraquistischen Stände Böhmens, auf dem Landtage zu er- scheinen, der zum 10 Febr. 1432 nach Prag ausgeschrieben wird. (Archtv Český, III, 395.) 784. 1432, Jan. 24 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Stadt Basel: die Hussiten verhalten sich still; die Unterhandlungen der Gesandten des Concils mit den Böhmen haben noch keinen Erfolg oc. (Nürnberger Missiv-Buch IX, fol. 204b.) Der Stat zu Basel. L. Fr. Als ewr fürsichtikeit vns verschriben vnd gebetten hat von der Lewffen wegen der Hussen zu Beheim oc., das haben wir wol vernomen. Nu wissen vnd hören wir yecz niht anders, denn daz dieselben Hussen zu disen zeiten mit still
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264 vnd nyendert zu velde seyn. Ob das von heftikeit des kalten winters vnd wetters sey oder warumb sie das tun, wissen wir niht. So haben vnser gnädig vätter vnd Herren.... der Car- dinal vnd ander prelaten vnd Herren des Conciliums zwen er- wirdig geistlich Herren von derselben Hussen sache wegen zu vns gesandt, als ewr weisheit wol vernomen mag haben. Die- selben erbern Herren seyn in arbeit vnd in schriften, die dar- umb gen Beheim beschehen vnd awszgangen vnd doch bis auf dieselbe zeit noch niht entlicher antwurt darüber komen seyn. Wie sich das nu hinfür machen werde, wissen wir auch noch niht. Sust wissen wir zu disen zeiten niht newer mêr. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra. (feria Va ante conuersionis Paulj.) 785. 1432, Jan. 25 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Wilhelm von Bayern: die von Pilsen haben von der Niederlage der Waisen in Ungarn und von der Absicht der Hussen berichtet, Pilsen und Budweis zu belagern; darum wird ihre Bitte um Hilfe bei dem Concil &c. befürwortet &c. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 206.) Herczog Wilhelmen von Peyern. Gnediger Herre! Vns ist auf hewt ein brief von den von Pillzen komen vnd geantwurtt worden, darynnen sie vns ver- schriben haben, daz die niderlag an den waisen zu Vngern ye geschehen vnd ir niht vil daruon komen sey. Nu als sie das vernêmen, do haben sie den allmèchtigen got mit frölicher stymme vnd gesang gelobt vnd gedankt, dardurch die Hussen mit grossem neyd vnd hasse gen In bewegt vnd zu Prag bey einander gewesen seyn, vnd auf sand Dorotheen tag (6 Febr.) schierist aber gen Prag zusamen komen sullen, vnd als sie vnterricht seyn, allda vbereyn werden, vnd zwey velde mit aller irer macht machen wellen, ein velde für sie zu Pillzen, das ander für die stat Behmisch Budwicz. Darauf sie vns fleissig angerüft vnd gebetten haben, durch cristenlichs glawben willen vnsern fleis zu tun, daz söllich ir gross notdurft vnd angst
264 vnd nyendert zu velde seyn. Ob das von heftikeit des kalten winters vnd wetters sey oder warumb sie das tun, wissen wir niht. So haben vnser gnädig vätter vnd Herren.... der Car- dinal vnd ander prelaten vnd Herren des Conciliums zwen er- wirdig geistlich Herren von derselben Hussen sache wegen zu vns gesandt, als ewr weisheit wol vernomen mag haben. Die- selben erbern Herren seyn in arbeit vnd in schriften, die dar- umb gen Beheim beschehen vnd awszgangen vnd doch bis auf dieselbe zeit noch niht entlicher antwurt darüber komen seyn. Wie sich das nu hinfür machen werde, wissen wir auch noch niht. Sust wissen wir zu disen zeiten niht newer mêr. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra. (feria Va ante conuersionis Paulj.) 785. 1432, Jan. 25 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Wilhelm von Bayern: die von Pilsen haben von der Niederlage der Waisen in Ungarn und von der Absicht der Hussen berichtet, Pilsen und Budweis zu belagern; darum wird ihre Bitte um Hilfe bei dem Concil &c. befürwortet &c. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 206.) Herczog Wilhelmen von Peyern. Gnediger Herre! Vns ist auf hewt ein brief von den von Pillzen komen vnd geantwurtt worden, darynnen sie vns ver- schriben haben, daz die niderlag an den waisen zu Vngern ye geschehen vnd ir niht vil daruon komen sey. Nu als sie das vernêmen, do haben sie den allmèchtigen got mit frölicher stymme vnd gesang gelobt vnd gedankt, dardurch die Hussen mit grossem neyd vnd hasse gen In bewegt vnd zu Prag bey einander gewesen seyn, vnd auf sand Dorotheen tag (6 Febr.) schierist aber gen Prag zusamen komen sullen, vnd als sie vnterricht seyn, allda vbereyn werden, vnd zwey velde mit aller irer macht machen wellen, ein velde für sie zu Pillzen, das ander für die stat Behmisch Budwicz. Darauf sie vns fleissig angerüft vnd gebetten haben, durch cristenlichs glawben willen vnsern fleis zu tun, daz söllich ir gross notdurft vnd angst
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265 vnsern gnedigen vättern vnd Herren.. dem Concilij zu Basel verkundt vnd geoffenbart vnd In darynnen geholffen werde mit rettung, lewten vnd mit gelt zu behaltung irer Stett allen cri- stenglewbigen zu dienst vnd zu hilff, vnd daz sie niht als iëmer- lich vntergedrukt werden, wan sie vngern anders meynen zu tun, denn als fromm cristen tun sullen. Söllich ir begerung vnd anligend not haben wir bey vns niht wellen behalten, sunder das ewern furstenlichen gnaden in gut verkunden, bittend dienst- lich vnd mit fleiss, das also in gut von vns zu vernemen vnd dieselben ding den vorgenant vnsern gnedigen vättern vnd Herren Im Consilij gnediclich furtzubringen, vnd ewr gnedig hilff vnd fürdrung dartzu zu tun, daz den fromen Lewten bey zeit zu hilff komen werde, als In des wol not ist, vnd als oc. Das wellen oc. Datum ut supra (ipsa die conuersionis sancti Paulj). 786. 1432, Jan. 25 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Pilsner: Hoffnung besserer Nachrichten; ihre „Nothdurft" ist dem Herzog Wilhelm von Bayern, der als Schirmer des Concils nach Basel reist, bekannt gemacht worden; K. Sigmunds Ein- zug in Mailand oc. (Nurnberger Missiv-Buch IX. fol. 205b.) Der Stat zu Pillsen. L. Fr. Als Ir vns verschriben habt von der niderlag der waisen, das haben wir auch mit frewden vernomen, vnd danken des ewer weisheit mit fleisz. Vnd als Ir vns fürbas verschribeu habt von übereziehung, so die Hussen ewch vnd der stat Be- hemisch Budwicz meynen zu tun, hoffen wir, der allmechtig got werde das mit seinen gnaden vntersteen vnd besser machen. Vnd als Ir von vns begert habt sölliche ewer notdurf dem Concilij zu Basel zuuerkunden, tun wir ewer frewntschaft zu wissen, daz vnser gnediger Herre Herczog Wilhelm von Peyern auf gestern aus vnserr stat geritten ist vnd daselbst hin gen Basel zum Concilij wil, als er in denn von vnserm gnedigisten Herren — dem Römischen oc. K. zu einem schirmer gegeben ist, als wir verstanden haben; demselben vnserm Herren Her�
265 vnsern gnedigen vättern vnd Herren.. dem Concilij zu Basel verkundt vnd geoffenbart vnd In darynnen geholffen werde mit rettung, lewten vnd mit gelt zu behaltung irer Stett allen cri- stenglewbigen zu dienst vnd zu hilff, vnd daz sie niht als iëmer- lich vntergedrukt werden, wan sie vngern anders meynen zu tun, denn als fromm cristen tun sullen. Söllich ir begerung vnd anligend not haben wir bey vns niht wellen behalten, sunder das ewern furstenlichen gnaden in gut verkunden, bittend dienst- lich vnd mit fleiss, das also in gut von vns zu vernemen vnd dieselben ding den vorgenant vnsern gnedigen vättern vnd Herren Im Consilij gnediclich furtzubringen, vnd ewr gnedig hilff vnd fürdrung dartzu zu tun, daz den fromen Lewten bey zeit zu hilff komen werde, als In des wol not ist, vnd als oc. Das wellen oc. Datum ut supra (ipsa die conuersionis sancti Paulj). 786. 1432, Jan. 25 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Pilsner: Hoffnung besserer Nachrichten; ihre „Nothdurft" ist dem Herzog Wilhelm von Bayern, der als Schirmer des Concils nach Basel reist, bekannt gemacht worden; K. Sigmunds Ein- zug in Mailand oc. (Nurnberger Missiv-Buch IX. fol. 205b.) Der Stat zu Pillsen. L. Fr. Als Ir vns verschriben habt von der niderlag der waisen, das haben wir auch mit frewden vernomen, vnd danken des ewer weisheit mit fleisz. Vnd als Ir vns fürbas verschribeu habt von übereziehung, so die Hussen ewch vnd der stat Be- hemisch Budwicz meynen zu tun, hoffen wir, der allmechtig got werde das mit seinen gnaden vntersteen vnd besser machen. Vnd als Ir von vns begert habt sölliche ewer notdurf dem Concilij zu Basel zuuerkunden, tun wir ewer frewntschaft zu wissen, daz vnser gnediger Herre Herczog Wilhelm von Peyern auf gestern aus vnserr stat geritten ist vnd daselbst hin gen Basel zum Concilij wil, als er in denn von vnserm gnedigisten Herren — dem Römischen oc. K. zu einem schirmer gegeben ist, als wir verstanden haben; demselben vnserm Herren Her�
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266 czog Wilhelm haben wir ewer weisheit zu gefallen von stund an sölliche ewer notdurft nach geschrieben vnd seyn gnade fleissig gebetten, dem Concilij das gnediclich fürczubringen vnd zu ewerm nucze vnd trost darynnen hilflich zu seyn. Wir wellen auch ewer ersamkeit zu gefallen vnserm gnedigen Herren... dem Marggrafen von Brandenburg vmb die notdurft in ewerm brief begriffen auch vnuerczogenlich schreiben. Vnd als Ir be- gert habt von des vorgenant vnsers gnedigisten Herren.... des Römischen oc. künigs gelegenheit ettwas zuuernemen, also wellet wissen, daz sein küniglich maiestat vmb sand Kathreyn tag nehstuergangen gar mit grosser erwirdikeit vnd zyrheit zu Maylan empfangen vnd eyngefüret ist, vnd wir vernemen vnd hören niht anders denn daz es seinen küniglichen gnaden glück- seliclich vnd wol gee. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ipsa die conuersionis Paulj. 787. 1432, Jan. 30 (Prag). Der Rath von Prag an den von Nürnberg: er habe das Schreiben des Concils an die Böhmen erhalten und wolle dasselbe dem nächsten Land- tage vorlegen. (MS. Vienn. 5116, fol. 38b.) Prudentibus ac circumspectis viris magistro civium et juratis consulibus civitatis Nurenbergensis. Amicabilem servitutem juxta temporis exigentiam vobis, prudentes ac circumspecti amici præemittentes notificamus, quod triplicatas literas a sacro Basiliensi concilio cum ea qua decuit reverentia nos recepisse noveritis. Sed quia talis legatio in- signis non solum nos et communitatem civitatis nostræ, sed etiam universos et singulos magnates, nobiles, barones, milites, clientes, terrigenas, civitates et communitates parti nostræ ad- hærentes tangit et concernit: quam ob rem præfatas literas nobis ut præefertur a sacro concilio præsentatas, divina favente clementia, in nostra generali congregatione, quæ proxima domi- nica post festum S. Dorotheæ (10 Febr.) nunc venturum nostra in civitate celebrabitur, coram omnibus tam secularibus quam spiritualibus notificare et publicare intendimus. Et quidquid ibi
266 czog Wilhelm haben wir ewer weisheit zu gefallen von stund an sölliche ewer notdurft nach geschrieben vnd seyn gnade fleissig gebetten, dem Concilij das gnediclich fürczubringen vnd zu ewerm nucze vnd trost darynnen hilflich zu seyn. Wir wellen auch ewer ersamkeit zu gefallen vnserm gnedigen Herren... dem Marggrafen von Brandenburg vmb die notdurft in ewerm brief begriffen auch vnuerczogenlich schreiben. Vnd als Ir be- gert habt von des vorgenant vnsers gnedigisten Herren.... des Römischen oc. künigs gelegenheit ettwas zuuernemen, also wellet wissen, daz sein küniglich maiestat vmb sand Kathreyn tag nehstuergangen gar mit grosser erwirdikeit vnd zyrheit zu Maylan empfangen vnd eyngefüret ist, vnd wir vernemen vnd hören niht anders denn daz es seinen küniglichen gnaden glück- seliclich vnd wol gee. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ipsa die conuersionis Paulj. 787. 1432, Jan. 30 (Prag). Der Rath von Prag an den von Nürnberg: er habe das Schreiben des Concils an die Böhmen erhalten und wolle dasselbe dem nächsten Land- tage vorlegen. (MS. Vienn. 5116, fol. 38b.) Prudentibus ac circumspectis viris magistro civium et juratis consulibus civitatis Nurenbergensis. Amicabilem servitutem juxta temporis exigentiam vobis, prudentes ac circumspecti amici præemittentes notificamus, quod triplicatas literas a sacro Basiliensi concilio cum ea qua decuit reverentia nos recepisse noveritis. Sed quia talis legatio in- signis non solum nos et communitatem civitatis nostræ, sed etiam universos et singulos magnates, nobiles, barones, milites, clientes, terrigenas, civitates et communitates parti nostræ ad- hærentes tangit et concernit: quam ob rem præfatas literas nobis ut præefertur a sacro concilio præsentatas, divina favente clementia, in nostra generali congregatione, quæ proxima domi- nica post festum S. Dorotheæ (10 Febr.) nunc venturum nostra in civitate celebrabitur, coram omnibus tam secularibus quam spiritualibus notificare et publicare intendimus. Et quidquid ibi
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267 ex unanimi omnium consensu fuerit in eadem materia decisum, præefato sacro concilio ac vobis per nostras literas quantocius poterimus intimare curabimus. Dat. feria IV ante festum Puri- ficationis. Magister civium et jurati consules majoris civitatis Pragensis. 788. 1432, Febr. 6 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herrn Aleš Holický von Sternberg: dankt für die Mittheilung der böhmischen Entschlüsse, und lehnt eine Intervention bezüglich Ambergs ab; K. Sigmund sei von Mailand nach Piacenza ab- gereist 9c. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 210.) Hern Allsen von Stermberg anders von Holicz. Edler L. Herre! Als ewr edel vns verschriben vnd ein ab- schrift gesandt hat, warauf die Hussen yeczunt beliben seyn oc. des danken wir ewer edell mit ganczem Fleisz bittend, ob ewr edell hinfür icht treffenlich dauon vernême, vns das auch güt- lich wissen zu lassen, als sich denn ewr edel selbs günsticlich erbotten hat. Als denn ewer edel begert hat von der von Am- berg wegen oc.: Also bitten wir ewr edell zu wissen, were ye- mants von Amberg ewer edell oder den ewern selbs schuldig, der bey vns on geleyt wêr vnd mit Recht bey vns darumb an- gelangt wurd, da hülff man bey vns Rechts vmb : aber fremd Lewt bey vns anczulangen vmb sache, die sie selbs niht angeen oder einen für den andern zu verpieten, das ist des Reichs ge- richts form vnd herkomen bey vns niht. Das well ewr edell in gut versteen oc. Als denn ewer edell in vnserr nehsten schrift von vnsers gnedigisten Herren... des R. oc. K. gelegenheit auf dise zeit vernommen hat, also ist vns kurtzlich zu wissen worden, wie etlichen Lewten bey vns schrift komen sey, daz derselb vnser gnedigister Herre.... der R. oc. Künig von Mai- lan gen Placencz sey komen vnd daz der Herre von Maylan seynen küniglichen gnaden volk leihen vnd zuschiken well, also meyne sein küniglich maiestat gen Rom zu vollcziehen sein key- serlich Crönung zuempfahen. Denn wo wir ewer edel Lieb oder Dienst oc. Datum feria IIIIe Dorothee.
267 ex unanimi omnium consensu fuerit in eadem materia decisum, præefato sacro concilio ac vobis per nostras literas quantocius poterimus intimare curabimus. Dat. feria IV ante festum Puri- ficationis. Magister civium et jurati consules majoris civitatis Pragensis. 788. 1432, Febr. 6 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herrn Aleš Holický von Sternberg: dankt für die Mittheilung der böhmischen Entschlüsse, und lehnt eine Intervention bezüglich Ambergs ab; K. Sigmund sei von Mailand nach Piacenza ab- gereist 9c. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 210.) Hern Allsen von Stermberg anders von Holicz. Edler L. Herre! Als ewr edel vns verschriben vnd ein ab- schrift gesandt hat, warauf die Hussen yeczunt beliben seyn oc. des danken wir ewer edell mit ganczem Fleisz bittend, ob ewr edell hinfür icht treffenlich dauon vernême, vns das auch güt- lich wissen zu lassen, als sich denn ewr edel selbs günsticlich erbotten hat. Als denn ewer edel begert hat von der von Am- berg wegen oc.: Also bitten wir ewr edell zu wissen, were ye- mants von Amberg ewer edell oder den ewern selbs schuldig, der bey vns on geleyt wêr vnd mit Recht bey vns darumb an- gelangt wurd, da hülff man bey vns Rechts vmb : aber fremd Lewt bey vns anczulangen vmb sache, die sie selbs niht angeen oder einen für den andern zu verpieten, das ist des Reichs ge- richts form vnd herkomen bey vns niht. Das well ewr edell in gut versteen oc. Als denn ewer edell in vnserr nehsten schrift von vnsers gnedigisten Herren... des R. oc. K. gelegenheit auf dise zeit vernommen hat, also ist vns kurtzlich zu wissen worden, wie etlichen Lewten bey vns schrift komen sey, daz derselb vnser gnedigister Herre.... der R. oc. Künig von Mai- lan gen Placencz sey komen vnd daz der Herre von Maylan seynen küniglichen gnaden volk leihen vnd zuschiken well, also meyne sein küniglich maiestat gen Rom zu vollcziehen sein key- serlich Crönung zuempfahen. Denn wo wir ewer edel Lieb oder Dienst oc. Datum feria IIIIe Dorothee.
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268 789. 1432, Febr. 9 (Basel). Der Notar des Basler Concils Peter Bruneti an das Domcapitel zu Arras: berichtet über seine Reise nach Basel und die Zustände im Concil; er besorgt einen allgemeinen Bauernaufstand in Deutschland, wenn es dem Concil nicht gelingen sollte, die Böhmen zu beschwichtigen ac. (Ex orig. antographo in Cod. MS. Paris. 1512 fol. 27.) Venerabilibus ac circumspectis viris dominis decano et capitulo venerabilis ecclesie Atrebatensis, dominis meis prestantissimis. Brunetj. Venerabiles patres ac domini mei speciales, deuota recom- mendacione premissa. Non sine timore tremoreque et grauibus expensis die sabbati IIda Februarij que fuit dies purificacionis beatissime Marie virginis de mane applicui Basiliam, quo die Jouis sequenti VIIa dicti mensis in plena congregatione presi- dente in eadem dno Cardinali, premissa recommendacione et sub brevi compendio exposita per me non sine tremore causa, propter quam vos domini mei ad hanc sacratissimam synodum Basiliensem me licet indignum premiseratis presentaui cum hu- militate qua decuit mandatum per vestras dominationes michi traditum, Sed quoniam litere domini Cardinalis non dirigebantur nisi solum sibi et non concilio, fui consultus per aliquos domi- nos meos, quod illas non exhiberem propter notificationem disso- lutionis concilij dno. Cardinali prefato factam, qui postmodum non valuit presidere nec intendit saltem in generalibus sessioni- bus, quousque a dno. nro. papa nouum mandatum obtinuerit. Die uero Veneris sequenti VIIIa huius mensis in plena congre- gacione existente in magna stupha conuentus predicatorum ciui- tatis Basiliensis factaque Induccione de presidentia per quam a maiorj parte fuit electus dns. eps. Constant. presidens in eadem per mensem dumtaxat, ut singulis mensibus honores diui- dantur, fui in huiusmodi congregatione admissus in procura- torem nomine vestri et publice prestiti de non reuelando gesta concilij solitum Juramentum. Et quod honestius fuit quia in eodem concilio nisi unicus erat notarius facta Inductione nemine contradicente per huiusmodi congregationem generalem fui nomi-
268 789. 1432, Febr. 9 (Basel). Der Notar des Basler Concils Peter Bruneti an das Domcapitel zu Arras: berichtet über seine Reise nach Basel und die Zustände im Concil; er besorgt einen allgemeinen Bauernaufstand in Deutschland, wenn es dem Concil nicht gelingen sollte, die Böhmen zu beschwichtigen ac. (Ex orig. antographo in Cod. MS. Paris. 1512 fol. 27.) Venerabilibus ac circumspectis viris dominis decano et capitulo venerabilis ecclesie Atrebatensis, dominis meis prestantissimis. Brunetj. Venerabiles patres ac domini mei speciales, deuota recom- mendacione premissa. Non sine timore tremoreque et grauibus expensis die sabbati IIda Februarij que fuit dies purificacionis beatissime Marie virginis de mane applicui Basiliam, quo die Jouis sequenti VIIa dicti mensis in plena congregatione presi- dente in eadem dno Cardinali, premissa recommendacione et sub brevi compendio exposita per me non sine tremore causa, propter quam vos domini mei ad hanc sacratissimam synodum Basiliensem me licet indignum premiseratis presentaui cum hu- militate qua decuit mandatum per vestras dominationes michi traditum, Sed quoniam litere domini Cardinalis non dirigebantur nisi solum sibi et non concilio, fui consultus per aliquos domi- nos meos, quod illas non exhiberem propter notificationem disso- lutionis concilij dno. Cardinali prefato factam, qui postmodum non valuit presidere nec intendit saltem in generalibus sessioni- bus, quousque a dno. nro. papa nouum mandatum obtinuerit. Die uero Veneris sequenti VIIIa huius mensis in plena congre- gacione existente in magna stupha conuentus predicatorum ciui- tatis Basiliensis factaque Induccione de presidentia per quam a maiorj parte fuit electus dns. eps. Constant. presidens in eadem per mensem dumtaxat, ut singulis mensibus honores diui- dantur, fui in huiusmodi congregatione admissus in procura- torem nomine vestri et publice prestiti de non reuelando gesta concilij solitum Juramentum. Et quod honestius fuit quia in eodem concilio nisi unicus erat notarius facta Inductione nemine contradicente per huiusmodi congregationem generalem fui nomi-
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269 natus et deputatus alter notariorum huius sacri generalis con- cilij Basiliensis Et quamuis meas tunc dederam excusaciones quia non reputo me dignum habilem nec ydoncum ad tam solenne officium exercendum, nichilominus de mandato dni. presidentis et tocius congregacionis fui compulsus illius officii notariatus onus assumere, propter quod fideliter exercendum similiter pu- blice prestiti juramentum. Die dominica tercia dicti mensis applicuit hic pro parte dni. Imperatoris dnus. Willelmus dux Bauarie comes palatinus Reni huius sacri concilij protector et deffensor. Et licet dominus noster papa significauerit multis prelatis et principibus dissolucionem concilij, verumtamen domini prelati et alii dni. hic existentes intendunt illud continuare, Nam ad hoc non solum Imperator sed quasi omnes principes Germanie instant, similiter dominus Sabaudie. Heri fuit con- clusum, quod ceteris principibus scriberetur, quod mitterent hic ambassiatores. It. die lune proxima debet mitti una solennis ambassiata ad dum. nostrum dnm. ducem Burgundie pro treugis tenendis et conseruandis inter ipsum et dnm. ducem Austric, cuius ambassiatores fucrunt heri in congregacione ad hoc pro- parte dicti domini ducis Austrie se offerentes, et ut habeat ipse dns. Burgundie sollicitare et inuitare omnes prelatos et viros ecclesiasticos suorum dominiorum ad veniendum ad hoc sacro- sanctum concilium. Summe expedit quod hoc concilium conti- nuetur, nam modicum ante accessum meum supra Renum Ru- stici fere quatuor millia se Insurrexerunt contra duas ciuitates Wunnensem (Bonn ?) et Spirensem nedum contra ecclesiasticos ymo eciam contra nobiles, et si non fuissem aduisatus in responsis singulis noctibus dum eram in stuphis fuissem in maximo peri- culo Et alias si daretis michi duas prebendas non transirem per partes illas. Timendum est quod nisi concilium prouideat, omnes isti Rustici de Germania tenebunt partem istorum Bohe- morum. Audiui dum fui in Valenchen. aliquam fieri mentionem de huiusmodi dissolucione concilij, sed quia non eram certus timebamque ne vos domini si regressus ad vos fuissem repu- tassetis me animo inconstantem, progressus sum vlterius. De nouo concilium Basiliense intendit scribere dominis prelatis et aliis, quod gressus suos ad hoc concilium Basiliense festinent, eciam cum addicione censure maioris quam alias. Vtinam non
269 natus et deputatus alter notariorum huius sacri generalis con- cilij Basiliensis Et quamuis meas tunc dederam excusaciones quia non reputo me dignum habilem nec ydoncum ad tam solenne officium exercendum, nichilominus de mandato dni. presidentis et tocius congregacionis fui compulsus illius officii notariatus onus assumere, propter quod fideliter exercendum similiter pu- blice prestiti juramentum. Die dominica tercia dicti mensis applicuit hic pro parte dni. Imperatoris dnus. Willelmus dux Bauarie comes palatinus Reni huius sacri concilij protector et deffensor. Et licet dominus noster papa significauerit multis prelatis et principibus dissolucionem concilij, verumtamen domini prelati et alii dni. hic existentes intendunt illud continuare, Nam ad hoc non solum Imperator sed quasi omnes principes Germanie instant, similiter dominus Sabaudie. Heri fuit con- clusum, quod ceteris principibus scriberetur, quod mitterent hic ambassiatores. It. die lune proxima debet mitti una solennis ambassiata ad dum. nostrum dnm. ducem Burgundie pro treugis tenendis et conseruandis inter ipsum et dnm. ducem Austric, cuius ambassiatores fucrunt heri in congregacione ad hoc pro- parte dicti domini ducis Austrie se offerentes, et ut habeat ipse dns. Burgundie sollicitare et inuitare omnes prelatos et viros ecclesiasticos suorum dominiorum ad veniendum ad hoc sacro- sanctum concilium. Summe expedit quod hoc concilium conti- nuetur, nam modicum ante accessum meum supra Renum Ru- stici fere quatuor millia se Insurrexerunt contra duas ciuitates Wunnensem (Bonn ?) et Spirensem nedum contra ecclesiasticos ymo eciam contra nobiles, et si non fuissem aduisatus in responsis singulis noctibus dum eram in stuphis fuissem in maximo peri- culo Et alias si daretis michi duas prebendas non transirem per partes illas. Timendum est quod nisi concilium prouideat, omnes isti Rustici de Germania tenebunt partem istorum Bohe- morum. Audiui dum fui in Valenchen. aliquam fieri mentionem de huiusmodi dissolucione concilij, sed quia non eram certus timebamque ne vos domini si regressus ad vos fuissem repu- tassetis me animo inconstantem, progressus sum vlterius. De nouo concilium Basiliense intendit scribere dominis prelatis et aliis, quod gressus suos ad hoc concilium Basiliense festinent, eciam cum addicione censure maioris quam alias. Vtinam non
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270 fuissem ita feruens iter arripiendi ad concilium et quod melius ponderassem non solum expensas, qui iam exposui ultra XXX flor. Reni, ymmo eciam viarum discrimina. Si vos dedissetis michi fructus vnius medie prebende cum mea, ego non venissem. Spero quod vos domini mei ponderabitis onera que pro vobis hic habebo supportare. nam de Rigore prout videre poteritis per decretum huius concilij presentes lucrabuntur plene fructus sua- rum prebendarum quod quidem decretum vnacum alijs publice lectis in sessione publica, quorum aliqua propter nimiam festi- nacionem latoris presencium sunt imperfecta vobis transmitto, domino nostro dno. episcopo cui de gestis huius concilij simi- liter scribo, communicanda. Alia non occurrunt de presenti. Expedit summe quod dominus et magister meus, magister Egi- dius Carlerij et ceteri deputati per clerum diocesis Atrebatensis festinent gressus suos. Dominaciones vestras conseruet altissi- mus feliciter et votiue. Scriptum Basilie calamo currenti hac die sabbati IXa Februarii. Humilis orator vester et concanonicus Petrus Brunetj. (PS.) De die in diem accedunt hic multi ambassiatores cum mandatis sufficientibus et fiunt magne preparaciones. Summe sum contentus de obsequio illius valentis viri compatris mei latoris presencium quia re vera erga me in omnibus fideliter se habuit scitque linguam et competenter patriam quem vobis recommendo. 790. 1432, Febr. 24 (Piacenza). König Sigmund ersucht den Hašek von Waldstein, dahin zu wirken, dass die Feindseligkeiten zwischen Meinhard von Neuhaus und dem Her- zoge Albrecht von Österreich beglichen oder doch bis zu seiner, des Königs, Entscheidung verschoben werden, ferner die Zweifel der Prager und der übrigen Oppositionspartei über die Fortsetzung des Concils zu Basel, das sicher statt finden wird, zu verscheuchen, und sie zur Beschickung des- selben zu bestimmen, und berichtet ihm, dass er sich auf der Reise nach Rom befinde. (Archiv Český, I, 34.)
270 fuissem ita feruens iter arripiendi ad concilium et quod melius ponderassem non solum expensas, qui iam exposui ultra XXX flor. Reni, ymmo eciam viarum discrimina. Si vos dedissetis michi fructus vnius medie prebende cum mea, ego non venissem. Spero quod vos domini mei ponderabitis onera que pro vobis hic habebo supportare. nam de Rigore prout videre poteritis per decretum huius concilij presentes lucrabuntur plene fructus sua- rum prebendarum quod quidem decretum vnacum alijs publice lectis in sessione publica, quorum aliqua propter nimiam festi- nacionem latoris presencium sunt imperfecta vobis transmitto, domino nostro dno. episcopo cui de gestis huius concilij simi- liter scribo, communicanda. Alia non occurrunt de presenti. Expedit summe quod dominus et magister meus, magister Egi- dius Carlerij et ceteri deputati per clerum diocesis Atrebatensis festinent gressus suos. Dominaciones vestras conseruet altissi- mus feliciter et votiue. Scriptum Basilie calamo currenti hac die sabbati IXa Februarii. Humilis orator vester et concanonicus Petrus Brunetj. (PS.) De die in diem accedunt hic multi ambassiatores cum mandatis sufficientibus et fiunt magne preparaciones. Summe sum contentus de obsequio illius valentis viri compatris mei latoris presencium quia re vera erga me in omnibus fideliter se habuit scitque linguam et competenter patriam quem vobis recommendo. 790. 1432, Febr. 24 (Piacenza). König Sigmund ersucht den Hašek von Waldstein, dahin zu wirken, dass die Feindseligkeiten zwischen Meinhard von Neuhaus und dem Her- zoge Albrecht von Österreich beglichen oder doch bis zu seiner, des Königs, Entscheidung verschoben werden, ferner die Zweifel der Prager und der übrigen Oppositionspartei über die Fortsetzung des Concils zu Basel, das sicher statt finden wird, zu verscheuchen, und sie zur Beschickung des- selben zu bestimmen, und berichtet ihm, dass er sich auf der Reise nach Rom befinde. (Archiv Český, I, 34.)
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271 791. 1432, Febr. 25 (Piacenza). Martinek von Baworow an Ulrich von Rosenberg: versichert ihn der Gunst des Königs; berichtet über den Gesundheitszustand des lctzteren, und von dem Zerwürfnisse zwischen Papst und Concil. (Archiv Český, III, 9.) 792. 1232, Febr. 25 (Piacenza). König Sigmund ersucht den Ulrich von Rosenberg, die Prager Partci (Utraquisten), welche seine und des Concils Schreiben gut aufgenommen hat, zur Beschickung des Concils, dessen Fortsetzung zu Bascl sicher stattfinden wird, zu bestimmen, und wenn sie es wünschen würde, sie persönlich dahin zu begleiten. (Archiv Český, I, 35.) 793. 1432, Febr. 27 (Bourges). Gutachten der französischen Geistlichkeit über die Nothwendigkeit, die Auflösung des Basler Conciliums nicht zuzulassen, u. a. auch aus dem Grunde, damit der Geist der Unbotmässigkeit in Folge des unglücklich gefülrten Hussitenkrieges nicht in vielen Ländern überhandnehme. (Auszug.) (E MS. bibliot. Vienn. n. 5116, f. 41—44. It. Mansi Collect. Concilior. XXIX p. 403 sq.) »Avisamenta prolocuta per dnos. prælatos et alios clerum Franciæ et Del- phinatus repræsentantes, qui Bituris convenerunt ad mandatum D. Regis die XXVII Februarii anno M'CCCC XXXI°“ (sic). „Inprimis attentis hæresibus Bohemorum et eorum insul- tationibus, guerrarum calamitatibus et morum in clero et populo undique deformitatibus, conventioneque Basileæ triplici auctori- tate apostolica legitime facta, quæ per annum duravit et ultra, et ad quam de universis fere mundi partibns plures convenerunt, spiritu sancto duce meliora et viciniora saluti sperantes, et man- dati sunt iidem Bohemi, qui sæpius per universa mundi climata
271 791. 1432, Febr. 25 (Piacenza). Martinek von Baworow an Ulrich von Rosenberg: versichert ihn der Gunst des Königs; berichtet über den Gesundheitszustand des lctzteren, und von dem Zerwürfnisse zwischen Papst und Concil. (Archiv Český, III, 9.) 792. 1232, Febr. 25 (Piacenza). König Sigmund ersucht den Ulrich von Rosenberg, die Prager Partci (Utraquisten), welche seine und des Concils Schreiben gut aufgenommen hat, zur Beschickung des Concils, dessen Fortsetzung zu Bascl sicher stattfinden wird, zu bestimmen, und wenn sie es wünschen würde, sie persönlich dahin zu begleiten. (Archiv Český, I, 35.) 793. 1432, Febr. 27 (Bourges). Gutachten der französischen Geistlichkeit über die Nothwendigkeit, die Auflösung des Basler Conciliums nicht zuzulassen, u. a. auch aus dem Grunde, damit der Geist der Unbotmässigkeit in Folge des unglücklich gefülrten Hussitenkrieges nicht in vielen Ländern überhandnehme. (Auszug.) (E MS. bibliot. Vienn. n. 5116, f. 41—44. It. Mansi Collect. Concilior. XXIX p. 403 sq.) »Avisamenta prolocuta per dnos. prælatos et alios clerum Franciæ et Del- phinatus repræsentantes, qui Bituris convenerunt ad mandatum D. Regis die XXVII Februarii anno M'CCCC XXXI°“ (sic). „Inprimis attentis hæresibus Bohemorum et eorum insul- tationibus, guerrarum calamitatibus et morum in clero et populo undique deformitatibus, conventioneque Basileæ triplici auctori- tate apostolica legitime facta, quæ per annum duravit et ultra, et ad quam de universis fere mundi partibns plures convenerunt, spiritu sancto duce meliora et viciniora saluti sperantes, et man- dati sunt iidem Bohemi, qui sæpius per universa mundi climata
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272 devulgaverunt se a katholicis non potuisse audiri et generalis concilii determinationi stare velle; quibus nihil omnino respon- dere utile non videtur, ne forte æstimetur katholicos respon- sionis penuria declinare certamen“ oc. „It. quia naturaliter homo homini subesse aut tributa sol- vere abhorret, et cum error Bohemorum spiritualem et tempo- ralem præsidentiam, aut tributa decimarum, oblationum et quævis alia ecclesiastica nec non et temporalia aboleat et exsecretur: ideo hic cancer lenius serpit. Si enim ex Alexandria Arii scin- tilla, nihil naturale habens, in magnam excrevit orbis flammam, quanto magis hic error per meatus naturales veniens et ava- ritiæ se commiscens facilius multos inflammabit“ c. „It. quia rex Bohemiæ et alii principes et nobiles, qui gladium portant ad laudem bonorum vindictamque malorum, patientius toleraverunt fidem vacillare, templa et personas eccle- siasticas laniari, illum postea seminarent errorem, dominum temporalem in peccato publico mortali non posse populo pra- esse, et quodlibet peccatum publicum et mortale pro suo arbi- trio reputantes, fugarent reges, principes et nobiles“ — (Bohemi) — „castella ipsorum diruerunt et omne dominium a se penitus abjecerunt sine alia cognitione judiciaria; nec fuit possibile, ecclesia tacente et demum fugata, nobilibus resistere; populus enim multus est et dominus unus suis subditis præpositus; nec facile est uni domino adversari populo multo." „It. præfati Bohemi venenum per epistolas plurimas divul- garunt per universas mundi partes et plurimos infecerunt. Et ut Bohemiam prætereamus remotam, domini nostri regis infectas partes non sileamus. Nonne in ballivia Matiskonensi et comi- tatu Forensi visus est a paucis annis citra populus in nobiles dominos suos insurgere et impias manus in cos injicere? non nobilitati et sexui, non ætati aut conditioni parcentes, libros censuales siue terreria concremantes, castella invadentes et do- minos suos suis mobilibus spoliantes; ausique sunt dicere, quod in tota patria sufficerent duo sacerdotes, et quod omnes nobiles ad laborem propriarum manuum tenebantur ex sententia divina in genus humanum et personam Adæe „in sudore videl. vultus tui vesceris pane tuo" prolata. Ex quo inferebant, tributa do- minis temporalibus non debere solvi. Et quantum deviet aut
272 devulgaverunt se a katholicis non potuisse audiri et generalis concilii determinationi stare velle; quibus nihil omnino respon- dere utile non videtur, ne forte æstimetur katholicos respon- sionis penuria declinare certamen“ oc. „It. quia naturaliter homo homini subesse aut tributa sol- vere abhorret, et cum error Bohemorum spiritualem et tempo- ralem præsidentiam, aut tributa decimarum, oblationum et quævis alia ecclesiastica nec non et temporalia aboleat et exsecretur: ideo hic cancer lenius serpit. Si enim ex Alexandria Arii scin- tilla, nihil naturale habens, in magnam excrevit orbis flammam, quanto magis hic error per meatus naturales veniens et ava- ritiæ se commiscens facilius multos inflammabit“ c. „It. quia rex Bohemiæ et alii principes et nobiles, qui gladium portant ad laudem bonorum vindictamque malorum, patientius toleraverunt fidem vacillare, templa et personas eccle- siasticas laniari, illum postea seminarent errorem, dominum temporalem in peccato publico mortali non posse populo pra- esse, et quodlibet peccatum publicum et mortale pro suo arbi- trio reputantes, fugarent reges, principes et nobiles“ — (Bohemi) — „castella ipsorum diruerunt et omne dominium a se penitus abjecerunt sine alia cognitione judiciaria; nec fuit possibile, ecclesia tacente et demum fugata, nobilibus resistere; populus enim multus est et dominus unus suis subditis præpositus; nec facile est uni domino adversari populo multo." „It. præfati Bohemi venenum per epistolas plurimas divul- garunt per universas mundi partes et plurimos infecerunt. Et ut Bohemiam prætereamus remotam, domini nostri regis infectas partes non sileamus. Nonne in ballivia Matiskonensi et comi- tatu Forensi visus est a paucis annis citra populus in nobiles dominos suos insurgere et impias manus in cos injicere? non nobilitati et sexui, non ætati aut conditioni parcentes, libros censuales siue terreria concremantes, castella invadentes et do- minos suos suis mobilibus spoliantes; ausique sunt dicere, quod in tota patria sufficerent duo sacerdotes, et quod omnes nobiles ad laborem propriarum manuum tenebantur ex sententia divina in genus humanum et personam Adæe „in sudore videl. vultus tui vesceris pane tuo" prolata. Ex quo inferebant, tributa do- minis temporalibus non debere solvi. Et quantum deviet aut
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273 conjungatur error iste Bohemis, judicet sapiens quisque. Et nisi exterminatus fuisset providentia dni. ballivi regii Matis- konensis una cum nobilibus patriæ dum nasceretur error ille multorum suppliciis et patibulis, jam divulgabatur in plures populos. „It. nonne etiam in Delphinatu est quædam portio inter montes inclusa, quæ erroribus adhærens prædictis Bohemorum, jam tributum imposuit, levavit et misit eisdem Bohemis; in quibus fautoria manifesta hæresis præedictæ debet judicari. Et novit deus, si multorum popularium latescentia corda leviter detegerentur, sublevata amplius Bohemorum malitia, et ab eis- dem seminaretur concilium generale aufugisse, non valens respon- dere rationibus Bohemorum prædictorum, hoc præsertim tem- pore, cum populus ex guerrarum malitiis lacessitus depaupe- ratum se sæpius vidit, et in partibus multis videtur furere, et ex popularibus multi docti sunt ad proelia. Eapropter cito, imo citissime obviandum est per dnum. nrum. regem, nec non et per ecclesiam catholicam ; quæ tamen aliter occurrere non potest, nisi principum et nobilium fortitudine vel jurium et clericorum rectione.“ oc. . . . Hæc hæresis Bohemica speratur extingui in concilio Basileensi, ad quod vocati sunt dicti Bohemi cum magna caritate, et qui literas ejusdem concilii acceperunt oc. It. licet juste indici possit bellum contra hæreticos dam- natos: sæpius tamen reprobata videtur in hac causa a deo, qui aufert corda principum, fortitudo; cum catholici iteratis vicibus fugerint, nemine persequente, inscrutabiliaque dei judicia licet nullus hominum valeat discernere aut judicare, suaderi tamen potest, quod monstruosos mores in clero et populo voluit pur- gari, — ne coecus coeco ducatum præberet, aut gestans trabem in oculo, festucam de oculo proximi erueret oc. It. quod placeat domino nostro regi suas dirigere literas imperatori et dominis ducibus Sabaudiæ et Mediolanensi, quod velint suo more cum caritate plena favere concilio ipsius im- peratoris grandi instantia et in ejus ditione convocato oc. . . . 18
273 conjungatur error iste Bohemis, judicet sapiens quisque. Et nisi exterminatus fuisset providentia dni. ballivi regii Matis- konensis una cum nobilibus patriæ dum nasceretur error ille multorum suppliciis et patibulis, jam divulgabatur in plures populos. „It. nonne etiam in Delphinatu est quædam portio inter montes inclusa, quæ erroribus adhærens prædictis Bohemorum, jam tributum imposuit, levavit et misit eisdem Bohemis; in quibus fautoria manifesta hæresis præedictæ debet judicari. Et novit deus, si multorum popularium latescentia corda leviter detegerentur, sublevata amplius Bohemorum malitia, et ab eis- dem seminaretur concilium generale aufugisse, non valens respon- dere rationibus Bohemorum prædictorum, hoc præsertim tem- pore, cum populus ex guerrarum malitiis lacessitus depaupe- ratum se sæpius vidit, et in partibus multis videtur furere, et ex popularibus multi docti sunt ad proelia. Eapropter cito, imo citissime obviandum est per dnum. nrum. regem, nec non et per ecclesiam catholicam ; quæ tamen aliter occurrere non potest, nisi principum et nobilium fortitudine vel jurium et clericorum rectione.“ oc. . . . Hæc hæresis Bohemica speratur extingui in concilio Basileensi, ad quod vocati sunt dicti Bohemi cum magna caritate, et qui literas ejusdem concilii acceperunt oc. It. licet juste indici possit bellum contra hæreticos dam- natos: sæpius tamen reprobata videtur in hac causa a deo, qui aufert corda principum, fortitudo; cum catholici iteratis vicibus fugerint, nemine persequente, inscrutabiliaque dei judicia licet nullus hominum valeat discernere aut judicare, suaderi tamen potest, quod monstruosos mores in clero et populo voluit pur- gari, — ne coecus coeco ducatum præberet, aut gestans trabem in oculo, festucam de oculo proximi erueret oc. It. quod placeat domino nostro regi suas dirigere literas imperatori et dominis ducibus Sabaudiæ et Mediolanensi, quod velint suo more cum caritate plena favere concilio ipsius im- peratoris grandi instantia et in ejus ditione convocato oc. . . . 18
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274 794. 1432, Mart. 8 (Piacenza). König Sigmund versichert abermals Ulrich von Rosenberg, dass das in Böhmen verbreitete Gerücht, als ob das Concil von Basel nach Bologna verlegt werden solle, unbegründet sei, und beauftragt ihn, die hierüber auf- tauchenden Zwcifel zu beschwichtigen und die Böhmen zur Beschickung des Concils zu bewegen, da die Fortsetzung desselben sicher stattfinden werde. (Archiv Český, I, 37.) 795. 1432, Mart. 11 (Schweidnitz). Der Lausitzer Vogt Albrecht von Kolditz an die Görlitzer: wegen nahen- der Gefahr, dass Löbau wieder in die Hände der Ketzer fallen könnte, wird dringend gerathen, diese Stadt lieber wüste zu legen. (Scultetus II, 105—6 [ad ann. 1432].) Albrecht von Colditz Voit der Land vnd Stete Budissen, Gorlitz Sittaw oc. den Strengen vnd woltüchtigen, Ersamen vnd weisen Landmannen, Bürgerm. vnd Rathmannen des Landes vnd Stat zu Gorlitz, meinen lieben fründen oc. Ich tu euch zuwissen, das die Kätzer, nemlich di Taborn vnd dic Syrotken mit zweyen Heren vff mich einzihen in die Slesie : als ir denn in des Abtis briue von Brunaw vnd in Herrn Puoten von Czastolowitz briue vornemen werdet. Dorumme so ist is zu mol noth, das ir uffschen habt off die Lobaw, vnd mit Mann vnd Steten zu rathe vnd cyne werdet, vnd dengket das sy ane sewmen wol besatzt werde. Wenn mir ware bot- schafft vnd warnunge kommen ist, das die kätzer domete vmb- geen, wy sy die möchten dirkrigen, vnd welden sy wider be- setzen. Darumme werdet zu rathe, wy irs mit der Lobaw halden wollet : Wenn wo sy nicht wol besatzt wird, so habe ich far, man kan sy nicht wol behalten. So wer noch mein Rath, das man sy auszbrante, Stadmawir, Türme, vnd dy Weren zn würffe vnd zu flüge, vnd die Graben fülte: Vnd wer wil besser, wenn das sy di ketzer wider einkrigen sulden. Vnd do Got vor sey,
274 794. 1432, Mart. 8 (Piacenza). König Sigmund versichert abermals Ulrich von Rosenberg, dass das in Böhmen verbreitete Gerücht, als ob das Concil von Basel nach Bologna verlegt werden solle, unbegründet sei, und beauftragt ihn, die hierüber auf- tauchenden Zwcifel zu beschwichtigen und die Böhmen zur Beschickung des Concils zu bewegen, da die Fortsetzung desselben sicher stattfinden werde. (Archiv Český, I, 37.) 795. 1432, Mart. 11 (Schweidnitz). Der Lausitzer Vogt Albrecht von Kolditz an die Görlitzer: wegen nahen- der Gefahr, dass Löbau wieder in die Hände der Ketzer fallen könnte, wird dringend gerathen, diese Stadt lieber wüste zu legen. (Scultetus II, 105—6 [ad ann. 1432].) Albrecht von Colditz Voit der Land vnd Stete Budissen, Gorlitz Sittaw oc. den Strengen vnd woltüchtigen, Ersamen vnd weisen Landmannen, Bürgerm. vnd Rathmannen des Landes vnd Stat zu Gorlitz, meinen lieben fründen oc. Ich tu euch zuwissen, das die Kätzer, nemlich di Taborn vnd dic Syrotken mit zweyen Heren vff mich einzihen in die Slesie : als ir denn in des Abtis briue von Brunaw vnd in Herrn Puoten von Czastolowitz briue vornemen werdet. Dorumme so ist is zu mol noth, das ir uffschen habt off die Lobaw, vnd mit Mann vnd Steten zu rathe vnd cyne werdet, vnd dengket das sy ane sewmen wol besatzt werde. Wenn mir ware bot- schafft vnd warnunge kommen ist, das die kätzer domete vmb- geen, wy sy die möchten dirkrigen, vnd welden sy wider be- setzen. Darumme werdet zu rathe, wy irs mit der Lobaw halden wollet : Wenn wo sy nicht wol besatzt wird, so habe ich far, man kan sy nicht wol behalten. So wer noch mein Rath, das man sy auszbrante, Stadmawir, Türme, vnd dy Weren zn würffe vnd zu flüge, vnd die Graben fülte: Vnd wer wil besser, wenn das sy di ketzer wider einkrigen sulden. Vnd do Got vor sey,
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275 wo sy dy wider dirkrigten, So teten sy dovon Land vnd Steten grossen vnvorwintlichen schaden, das sy is nimmer vorwinden, Vnd dy Land würden dovon also betwungen, das en swere würde sein. Dorumme liben fründe, würd es cuch zu kurtz dünken, vnd das ir sie müsse nicht brechen kündet, So deucht mich gutt vnd geroten sein, das ir Stat vnd Türme, Closter vnd kirchen auszbrant vnd zuwürfft vnd die Weren zuslüget vnd die Stat torweg hin füret, das si is nicht wider mochten gefesten ; So hofte ich vnd deuchte mich, das sy sich in eyn wüst ding nicht legten. Wenn ir doch wol wist, das is euch mein G. H. der kö- nig müntlichen befohlen vnd geboten hat, das irs tun suldet. Wers sache das irs nichten tet, vnd dy kätzer sy wider inkrigten (do Got vor sey) vnd meines II. des küniges landen vnd Steten schaden dovon entstünde, So seit des eindechtig, das wir cuch doran geynnert vnd vormanet haben noch sulchem geheisse vn- sers H. des kuniges, vnd das die schult hernochmols nicht dürfte vnsir sein. Geben zur Sweidenitz am Dinstage nach In- uocauit Anno oc. 796. 1432, Mart. 17. Aus dem Vortrage der von K. Sigmund an Papst Eugen IV abgeschickten Gesandten: Bericht über des Königs Bemühungen im J. 1431 gegen die böhmischen Ketzer. (Aus einer Basler Iandschrift; it. ap. Martene p. 87.) Oratores Sigismundi Regis ad papam Eugenium IV e civitate Parmensi missi referebant inter cetera in hæc verba: Anno præterito licet esset imbecillis corpore et agri- — tudine magna (Sigismundus), ut etiam in sede fereretur pro stratu (sic), ab insultu quoque Turcorum contra regnum suum Hungariæ non bene tutus, tamen deo cuncta committendo se ad partes Alamanniæ duci fecit, et particulariter cum principibus et aliis crebrius hic habendo consilia, summam operam adhibuit pro extendendo subsidio contra hæreticos vel quotidiana guerra instauranda. Nec tamen ipsas conclusiones effectus aliquis fuit secutus, quousque Sua Maj. conventionem generalem ad Nuren- 18*
275 wo sy dy wider dirkrigten, So teten sy dovon Land vnd Steten grossen vnvorwintlichen schaden, das sy is nimmer vorwinden, Vnd dy Land würden dovon also betwungen, das en swere würde sein. Dorumme liben fründe, würd es cuch zu kurtz dünken, vnd das ir sie müsse nicht brechen kündet, So deucht mich gutt vnd geroten sein, das ir Stat vnd Türme, Closter vnd kirchen auszbrant vnd zuwürfft vnd die Weren zuslüget vnd die Stat torweg hin füret, das si is nicht wider mochten gefesten ; So hofte ich vnd deuchte mich, das sy sich in eyn wüst ding nicht legten. Wenn ir doch wol wist, das is euch mein G. H. der kö- nig müntlichen befohlen vnd geboten hat, das irs tun suldet. Wers sache das irs nichten tet, vnd dy kätzer sy wider inkrigten (do Got vor sey) vnd meines II. des küniges landen vnd Steten schaden dovon entstünde, So seit des eindechtig, das wir cuch doran geynnert vnd vormanet haben noch sulchem geheisse vn- sers H. des kuniges, vnd das die schult hernochmols nicht dürfte vnsir sein. Geben zur Sweidenitz am Dinstage nach In- uocauit Anno oc. 796. 1432, Mart. 17. Aus dem Vortrage der von K. Sigmund an Papst Eugen IV abgeschickten Gesandten: Bericht über des Königs Bemühungen im J. 1431 gegen die böhmischen Ketzer. (Aus einer Basler Iandschrift; it. ap. Martene p. 87.) Oratores Sigismundi Regis ad papam Eugenium IV e civitate Parmensi missi referebant inter cetera in hæc verba: Anno præterito licet esset imbecillis corpore et agri- — tudine magna (Sigismundus), ut etiam in sede fereretur pro stratu (sic), ab insultu quoque Turcorum contra regnum suum Hungariæ non bene tutus, tamen deo cuncta committendo se ad partes Alamanniæ duci fecit, et particulariter cum principibus et aliis crebrius hic habendo consilia, summam operam adhibuit pro extendendo subsidio contra hæreticos vel quotidiana guerra instauranda. Nec tamen ipsas conclusiones effectus aliquis fuit secutus, quousque Sua Maj. conventionem generalem ad Nuren- 18*
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276 bergam cunctis indixit. Ubi decretum fuit unanimi consilio, ut exercitus potens contra ipsos hæreticos mitteretur; cui etiam revmus D. Julianus cardin. A. S. L. assensit sibique placuit, et hincinde peragrando etiam quantum potuit illum sollicitavit. Sua quoque Maj. a loco Nurenbergensi discedere noluit, licet eidem arduissima incumberent, nec etiam potuit propter casum suum præcipitem, sed constituit in capitaneum generalem illustrem D. Marchionem Brandenburgensem, faciendo sibi provisionem cum sua parata pecunia, et in Nurenberga moram continue traxit, sollicitando et mandando nedum opportune sed importune scriptis et nuntiis omnibus qui requirendi erant. Fecitque omnes pro- motiones et amminicula, quæ excrcitui fidelium quoquomodo con- ferre poterant. Et revera in fide non ficta ac secure dici potest, quod si Sertus Sua tantam diligentiam non adhibuisset, exercitus ille licet decretus esset, numquam tamen compilatus fuisset, et utinam succedentibus rebus ut nunc progressum non habuisset. Redeuntibus itaque, beatissime pater ! principibus et aliis ac toto exercitu suo, quod dolenter refert Sua Sertas, ex inopinata quadam ruptura, ut informata, nullo hostili pressi timore, quamvis cum damno, prout præefatus D. Cardinalis legatus, qui singulis affuit, Vrac Sanct“, ut dominus noster indubius est, plene scripsit, Maj. regia die altera quam ipse D. Legatus Nurenbergam appli- cuit et etiam die sequenti hospitium suum intravit. Et convo- catis singulis tam electoribus quam aliis principibus et his qui tunc aderant, audivit, ubi et nos per totum præsentes fuimus, illos infelices successus, et demum petivit dari consilia, quid in ea re amplius esset peragendum, quoniam parata esset ipsa Majtas omnia sibi possibilia subire ad remedia his periculis ad- hibenda. Ipsi vero habito consilio, in præsentia D. Legati respon- derunt, in eorum potestate nullam subsistere conclusionem, sed necessarium esse ut universitas tota sacri Imperii super eo convo- caretur. Et sic dicta iterum indicta fuit ad Frankfordiam super festo S. Galli (16 Oct.) proxime elapso, et ad illam dietam Maj. regia oratores suos solennes pleno mandato fulcitos et personam suam repræsentantes transmisit. Et nihilominus interim tam literis quam nuntiis mandavit et disposuit, ut hi qui taxam gen- tium sibi impositam in exercitu suo non habuerunt, eandem mox ad fronterias Bohemiæ ad tres menses ibidem moraturas
276 bergam cunctis indixit. Ubi decretum fuit unanimi consilio, ut exercitus potens contra ipsos hæreticos mitteretur; cui etiam revmus D. Julianus cardin. A. S. L. assensit sibique placuit, et hincinde peragrando etiam quantum potuit illum sollicitavit. Sua quoque Maj. a loco Nurenbergensi discedere noluit, licet eidem arduissima incumberent, nec etiam potuit propter casum suum præcipitem, sed constituit in capitaneum generalem illustrem D. Marchionem Brandenburgensem, faciendo sibi provisionem cum sua parata pecunia, et in Nurenberga moram continue traxit, sollicitando et mandando nedum opportune sed importune scriptis et nuntiis omnibus qui requirendi erant. Fecitque omnes pro- motiones et amminicula, quæ excrcitui fidelium quoquomodo con- ferre poterant. Et revera in fide non ficta ac secure dici potest, quod si Sertus Sua tantam diligentiam non adhibuisset, exercitus ille licet decretus esset, numquam tamen compilatus fuisset, et utinam succedentibus rebus ut nunc progressum non habuisset. Redeuntibus itaque, beatissime pater ! principibus et aliis ac toto exercitu suo, quod dolenter refert Sua Sertas, ex inopinata quadam ruptura, ut informata, nullo hostili pressi timore, quamvis cum damno, prout præefatus D. Cardinalis legatus, qui singulis affuit, Vrac Sanct“, ut dominus noster indubius est, plene scripsit, Maj. regia die altera quam ipse D. Legatus Nurenbergam appli- cuit et etiam die sequenti hospitium suum intravit. Et convo- catis singulis tam electoribus quam aliis principibus et his qui tunc aderant, audivit, ubi et nos per totum præsentes fuimus, illos infelices successus, et demum petivit dari consilia, quid in ea re amplius esset peragendum, quoniam parata esset ipsa Majtas omnia sibi possibilia subire ad remedia his periculis ad- hibenda. Ipsi vero habito consilio, in præsentia D. Legati respon- derunt, in eorum potestate nullam subsistere conclusionem, sed necessarium esse ut universitas tota sacri Imperii super eo convo- caretur. Et sic dicta iterum indicta fuit ad Frankfordiam super festo S. Galli (16 Oct.) proxime elapso, et ad illam dietam Maj. regia oratores suos solennes pleno mandato fulcitos et personam suam repræsentantes transmisit. Et nihilominus interim tam literis quam nuntiis mandavit et disposuit, ut hi qui taxam gen- tium sibi impositam in exercitu suo non habuerunt, eandem mox ad fronterias Bohemiæ ad tres menses ibidem moraturas
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277 contra hæreticos mitterent, ad ipsorum insultibus resistendum; et denique omnes et singuli essent in puncto, si ipsos hæreticos Alamanniam manu potenti ut avisatur invadere contingeret, ipsi ad subveniendum fidelibus tota sua potentia equestrium et pede- strium parati (sic). Etiam quod Alamannis solis istud negotium conducere et dirigere est satis difficile multis consideratis respec- tibus, et quod nedum opportunum, imo summe necessarium est, ut etiam ex aliis Christianorum finibus subsidia exquirantur, quæe sine consilio et auxilio Vrae Sancttis et S. Sedis Apost. nulla- tenus poterint excitari: idcirco movetur Maj. dni. nri. prælibati ad conveniendum cum Vra Sanctitate et utendum consiliis et amminiculis ejusdem in negotiis memoratis oc. 797. 1432, Mart. 18 (Küstrin). Der Vogt der Neumark an den Hochmeister in Preussen: übersendet dem- selben neue Zeitungen von den Ketzern. (Grütnhagen 1. c. n. 153 [ans d. Archive in Königsbergl.) Minen willigin underthenigin horsam alle wege czuvor gne- diger lyver her homeister, ich thum ouwerm grosmechtigin gna- din czu wissin, daz ich geritten waz kegin Costrin den neistin dinstag nach reminiscere (18 Mart.), und dar wordin mir desse imgeslossin briffe irsten geantwort, darum euwer gnade wol ver- neymin in wort und horin, waz czitunge der von Bebirsteyn eu- wirn gnadin von den kecczern verschriffit oc. Auch gnediger lyver her homeister, ich thwnn euwirn grosmechtigin gnadin zu wissin, wy eczlich redelich lwte us deme lande by mir sint ge- weist czu uwerm Lanczeberg und unsers ordins gute guner sint, mir in der varheit gesaitt und ghewarnit hawin, daz herczog Hans von deme Sagin thusent kecczer mitfuren den Polan zu hulffe, wen doch sy sint nicht hulfflich. Gegeben zu Costrin dez dinstages nach reminiscere anno XXXII°. Vogt der Nwin Marke oc.
277 contra hæreticos mitterent, ad ipsorum insultibus resistendum; et denique omnes et singuli essent in puncto, si ipsos hæreticos Alamanniam manu potenti ut avisatur invadere contingeret, ipsi ad subveniendum fidelibus tota sua potentia equestrium et pede- strium parati (sic). Etiam quod Alamannis solis istud negotium conducere et dirigere est satis difficile multis consideratis respec- tibus, et quod nedum opportunum, imo summe necessarium est, ut etiam ex aliis Christianorum finibus subsidia exquirantur, quæe sine consilio et auxilio Vrae Sancttis et S. Sedis Apost. nulla- tenus poterint excitari: idcirco movetur Maj. dni. nri. prælibati ad conveniendum cum Vra Sanctitate et utendum consiliis et amminiculis ejusdem in negotiis memoratis oc. 797. 1432, Mart. 18 (Küstrin). Der Vogt der Neumark an den Hochmeister in Preussen: übersendet dem- selben neue Zeitungen von den Ketzern. (Grütnhagen 1. c. n. 153 [ans d. Archive in Königsbergl.) Minen willigin underthenigin horsam alle wege czuvor gne- diger lyver her homeister, ich thum ouwerm grosmechtigin gna- din czu wissin, daz ich geritten waz kegin Costrin den neistin dinstag nach reminiscere (18 Mart.), und dar wordin mir desse imgeslossin briffe irsten geantwort, darum euwer gnade wol ver- neymin in wort und horin, waz czitunge der von Bebirsteyn eu- wirn gnadin von den kecczern verschriffit oc. Auch gnediger lyver her homeister, ich thwnn euwirn grosmechtigin gnadin zu wissin, wy eczlich redelich lwte us deme lande by mir sint ge- weist czu uwerm Lanczeberg und unsers ordins gute guner sint, mir in der varheit gesaitt und ghewarnit hawin, daz herczog Hans von deme Sagin thusent kecczer mitfuren den Polan zu hulffe, wen doch sy sint nicht hulfflich. Gegeben zu Costrin dez dinstages nach reminiscere anno XXXII°. Vogt der Nwin Marke oc.
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278 798. 1432, Mart 19 (Sprottau). Herzog Heinrich von Glogau an die Sechsstädte: da die Fürsten und Lande um Parchewitz ins Feld rücken, so räth er desgleichen um Löwen- berg zu thun, wo er zu ihnen stossen wolle oc. (Orig. In coll. Scultetí n. 202.) Heinrich von gotis gnodin herezug zen Glogow oc. Vnsere sunderliche gunst vnd allis gut Edelen gestrengen woltuchtigen Erbern weysin besundern guten frunde vnde gonner ! Also ir denne vns geschrebin habit, doruff habin wir uch wedir geschreben, wes die fursten mit landen vnd Steten Rothis worden sein, do wir vnsern willen zeugegeben haben. Thun wir euch wissin, das die fursten mit land vud Steten In das feld Rucken werdin vnde andirs nicht wissin denne vmb Par- chewicz, wollit ir euch denne hirczu schigken vnde fügen, vnd wollit rucken In das feld mit land vnd Steten, wo euch deucte do euch das feld mit dem beqwemsten were, do ir mochtit zcu den fursten vnd lande komen, zo ist vnsir meynunge das is euch nyrne also beqweme were also vmb Lebenberg, do hen machten wir mit vnsern landen vnd lewte komen zeu euch vnd furbas zcu den fursten, Vnd wollit hans von Polenczk schreiben, das her sich dorczuschiken vnd fügen welde, mit euch In das feld zcu Rucken, also ir vns denne geschrebin habit, wes euch hirynne zynnenlichen wirt sein, das schrebit vns mit desim botten, das wir vns mit den vnsern dornoch gerichten mogin. Geben an der Metwoche eilinde zcur Sprottaw vor Oculi anno domini oc. XXXII°. Den Edeln gestrengen weysin Ern Thymo von Cawldicz vorwezir der lande vnd Stete Budissin vnd Gorlicz, lantmannen, Burgermeistern vnd Rathmannen des landis vnd der Stad Gorlicz, vnsern besundern liben.
278 798. 1432, Mart 19 (Sprottau). Herzog Heinrich von Glogau an die Sechsstädte: da die Fürsten und Lande um Parchewitz ins Feld rücken, so räth er desgleichen um Löwen- berg zu thun, wo er zu ihnen stossen wolle oc. (Orig. In coll. Scultetí n. 202.) Heinrich von gotis gnodin herezug zen Glogow oc. Vnsere sunderliche gunst vnd allis gut Edelen gestrengen woltuchtigen Erbern weysin besundern guten frunde vnde gonner ! Also ir denne vns geschrebin habit, doruff habin wir uch wedir geschreben, wes die fursten mit landen vnd Steten Rothis worden sein, do wir vnsern willen zeugegeben haben. Thun wir euch wissin, das die fursten mit land vud Steten In das feld Rucken werdin vnde andirs nicht wissin denne vmb Par- chewicz, wollit ir euch denne hirczu schigken vnde fügen, vnd wollit rucken In das feld mit land vnd Steten, wo euch deucte do euch das feld mit dem beqwemsten were, do ir mochtit zcu den fursten vnd lande komen, zo ist vnsir meynunge das is euch nyrne also beqweme were also vmb Lebenberg, do hen machten wir mit vnsern landen vnd lewte komen zeu euch vnd furbas zcu den fursten, Vnd wollit hans von Polenczk schreiben, das her sich dorczuschiken vnd fügen welde, mit euch In das feld zcu Rucken, also ir vns denne geschrebin habit, wes euch hirynne zynnenlichen wirt sein, das schrebit vns mit desim botten, das wir vns mit den vnsern dornoch gerichten mogin. Geben an der Metwoche eilinde zcur Sprottaw vor Oculi anno domini oc. XXXII°. Den Edeln gestrengen weysin Ern Thymo von Cawldicz vorwezir der lande vnd Stete Budissin vnd Gorlicz, lantmannen, Burgermeistern vnd Rathmannen des landis vnd der Stad Gorlicz, vnsern besundern liben.
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279 799. 1432, Apr. 17 (Frankfurt a. d. Oder). Der Rath von Frankfurt an der Oder an den von Görlitz: Nachricht von siegreichen Kämpfen mit den Ketzern, die jetzt zu Münchberg liegen, und gegen die jetzt allenthalben gerüstet werde oc. (Scultetus II, 110 [ann. 1432].) Sen. Frankenfordens. ad sen. Gorl. Ewrn briff haben wir wol vornommen, So ir denne begehrt, euch gelegenheit der Ketzer zuzuschreiben. Thun wir euch wissin, das wir mit der Hülffe Gotis der Ketzir na by 400. tot geslagin vnd vorbrant haben zur Mel- rosen im Stetchin. Dorzu vnser G. H. den nehsten dinstag (15 Apr.) vorgangin in ouch mehr denn 40. pferd vnd gefongin habin. Sy woren am Palmtag (13 Apr.) vor vnser Stad, vnd schickten sich zu storme, vnd das bequome in nicht, so das sy rumeten vnd zogen vor Lubus, das haben sy zubrochin gantz weg. Vnd legin itzund Hueten zu Münchberg 5. milen von vns, in dem Lande börnen sy. Vnd vir hoffen ap Got wil, is wirt in obel bekommen. Wenn sich vnser G. H. der Marggraffe schicket gantz dorzu mit in zustriten. Aber he hot noch nicht ein feld gemacht. Abir dy Ketzir drauwin vns zustürmen, wenn sy wider hinder sich zihen oc. Sunderlich zihen alle Nider- landische Herren vnd ouch die Pruschen Herren, vnserm H. dem Marggraffen zu hülffe oc. Dorumb liben Herren, wir bitten euch ir wollet euwir Volck ouch dorzu fertig machen, wenn wir uch schriben, das ir denne mit den euwern zu hülfe qwemet oc. Gegeben am grünen donnerstage.
279 799. 1432, Apr. 17 (Frankfurt a. d. Oder). Der Rath von Frankfurt an der Oder an den von Görlitz: Nachricht von siegreichen Kämpfen mit den Ketzern, die jetzt zu Münchberg liegen, und gegen die jetzt allenthalben gerüstet werde oc. (Scultetus II, 110 [ann. 1432].) Sen. Frankenfordens. ad sen. Gorl. Ewrn briff haben wir wol vornommen, So ir denne begehrt, euch gelegenheit der Ketzer zuzuschreiben. Thun wir euch wissin, das wir mit der Hülffe Gotis der Ketzir na by 400. tot geslagin vnd vorbrant haben zur Mel- rosen im Stetchin. Dorzu vnser G. H. den nehsten dinstag (15 Apr.) vorgangin in ouch mehr denn 40. pferd vnd gefongin habin. Sy woren am Palmtag (13 Apr.) vor vnser Stad, vnd schickten sich zu storme, vnd das bequome in nicht, so das sy rumeten vnd zogen vor Lubus, das haben sy zubrochin gantz weg. Vnd legin itzund Hueten zu Münchberg 5. milen von vns, in dem Lande börnen sy. Vnd vir hoffen ap Got wil, is wirt in obel bekommen. Wenn sich vnser G. H. der Marggraffe schicket gantz dorzu mit in zustriten. Aber he hot noch nicht ein feld gemacht. Abir dy Ketzir drauwin vns zustürmen, wenn sy wider hinder sich zihen oc. Sunderlich zihen alle Nider- landische Herren vnd ouch die Pruschen Herren, vnserm H. dem Marggraffen zu hülffe oc. Dorumb liben Herren, wir bitten euch ir wollet euwir Volck ouch dorzu fertig machen, wenn wir uch schriben, das ir denne mit den euwern zu hülfe qwemet oc. Gegeben am grünen donnerstage.
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280 800. 1432, Apr. 19 (Berlin). Johann Markgraf von Brandenburg an die von Görlitz: er habe den Sei- nigen befohlen, gegen die Ketzer am 3 Mai im Felde zu scin, und bittet um dieselbe Zeit ihre Macht nach Frankfurt an der Oder zu senden. (Scultetus II, 109 [ad ann. 1432].) Johannes v. G. g. Marggraue zu Brandeburg vnd Burggr. zu Nürmberg oc. Bürgerm. Rathm. vnd der gantzen Gemein der Stat Gorlitz. Wann ir vileicht wol vornommen habt, das die Ketzer von Behem in vnser Lande gezogen, vnd das zumal groblichen mit Mordt, Prandt, Rauberey vnd andern beswerungen, onerbermli- chen beschedigen, verheren vnd vorderben oc. Vnd wann wir nu gantz innerlich bewegt sein, solchen ketzerlichen gewalt zu vnderstehn zuweren oc. Hierumb so sein wir mit vnsern Mannen vnd Steten eintrechtiglich zu Rath worden oc. das wir mit etli- cher vnser trefflicher Herren vnd fründen Hilffe vnd beistandes, Streites mit den obgenanten ketzern pflegen sullen. Vnd haben desselben Streites vnser Sammunge oc. den Sunabend vor dem Sontage Misericordia domini (3 Mai). Nu bitten wir E. Ers. mit gantzem, als hoch wir euch vmb Gots, der Cristenheit, auch vmb vnser gnedigsten II. konigs, vnd auch vmb vnsern willen, ge- bieten vnd ermahnen konnen vnd mügen, das ir euch Got vnd vns darnach zu beistende, auff den obgeschriben Sunabend, mit aller ewr macht, so ir mit euch vnd andern den ewern oc. vmb oder in vnser Stat franckfurt, fügen, vnd vns zu solchem Streite folgen oc. Geben zum Berlin am Heiligen Osterabende. 801. 1432 (?) Dec. 30 (s. 1.). Timo von Kolditz an Land und Stadt Görlitz: ermahnt zum Schutze der Stadt Löbau so stark als möglich Hilfe zu leisten. (Scultetus II, 98b [ann. 1431].) Thime von Colditz oc. An Land vnd Stad Gorlitz. Als ir Mann vnd Stat Budissin vnd mir, von wegen der Lobaw, geschriben habt, mich irmanende, die zu bestellin oc.
280 800. 1432, Apr. 19 (Berlin). Johann Markgraf von Brandenburg an die von Görlitz: er habe den Sei- nigen befohlen, gegen die Ketzer am 3 Mai im Felde zu scin, und bittet um dieselbe Zeit ihre Macht nach Frankfurt an der Oder zu senden. (Scultetus II, 109 [ad ann. 1432].) Johannes v. G. g. Marggraue zu Brandeburg vnd Burggr. zu Nürmberg oc. Bürgerm. Rathm. vnd der gantzen Gemein der Stat Gorlitz. Wann ir vileicht wol vornommen habt, das die Ketzer von Behem in vnser Lande gezogen, vnd das zumal groblichen mit Mordt, Prandt, Rauberey vnd andern beswerungen, onerbermli- chen beschedigen, verheren vnd vorderben oc. Vnd wann wir nu gantz innerlich bewegt sein, solchen ketzerlichen gewalt zu vnderstehn zuweren oc. Hierumb so sein wir mit vnsern Mannen vnd Steten eintrechtiglich zu Rath worden oc. das wir mit etli- cher vnser trefflicher Herren vnd fründen Hilffe vnd beistandes, Streites mit den obgenanten ketzern pflegen sullen. Vnd haben desselben Streites vnser Sammunge oc. den Sunabend vor dem Sontage Misericordia domini (3 Mai). Nu bitten wir E. Ers. mit gantzem, als hoch wir euch vmb Gots, der Cristenheit, auch vmb vnser gnedigsten II. konigs, vnd auch vmb vnsern willen, ge- bieten vnd ermahnen konnen vnd mügen, das ir euch Got vnd vns darnach zu beistende, auff den obgeschriben Sunabend, mit aller ewr macht, so ir mit euch vnd andern den ewern oc. vmb oder in vnser Stat franckfurt, fügen, vnd vns zu solchem Streite folgen oc. Geben zum Berlin am Heiligen Osterabende. 801. 1432 (?) Dec. 30 (s. 1.). Timo von Kolditz an Land und Stadt Görlitz: ermahnt zum Schutze der Stadt Löbau so stark als möglich Hilfe zu leisten. (Scultetus II, 98b [ann. 1431].) Thime von Colditz oc. An Land vnd Stad Gorlitz. Als ir Mann vnd Stat Budissin vnd mir, von wegen der Lobaw, geschriben habt, mich irmanende, die zu bestellin oc.
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281 Sulchir ewir besurgunge vnd gutter willen, den ir mit bylegunge dahin meinet zu thune, dancke ich uch mit flisse. Vnd irmane uch wedirumb an vnsirs allergnedigsten H. des koniges stad, das ir von Land vnd Stat ewir Reisigen gezug, so sterckst ir möget, von stund dahin in dy Lobaw schicket. So ir das gethan vnd mir geschrebin habt, wil ich mich selbst mit myner macht von stadan dahin by sy fügen, vnd dy Lobaw so getruwlichste ich ymmer kan vnd mag, Helfin wehrin vnd behaldin oc. Wenn ir wol achtin möget, das mir mit Fussmennern da nicht füget zu legen. Wenn wo ir des nichten tet, vnd geschege irgend schaden an der Lobaw vorlost halben, da Got vor sey, das wolde ich an vnsern allirgn. H. den konig brengen, das ich das nicht bedürffe, das wil ich gerne vmb euch vordienen. Ge- gebin am Mitwoch nach Quasimodo. 802. 1432, Mai 18 (Eger). Wichtiger Vertrag zwischen dem Concil und den Böhmen darüber, was bei ihren Verhandlungen als zu Recht bestehend anerkannt werden soll. (Aus mehreren glelchzeitigen Handschriften.) „Concordata in Egra de Judice in Basilea in disputatione generali habenda facta cum legatis concilii, antequam illuc exivimus.“ In nomine domini nostri Jesu Christi. Anno a nativitate Domini M'CCCC XXXII°, die XVIII mensis Maji, conclusa sunt inter nuntios et ambasiatores sacri concilii Basiliensis et oratores regni Bohemiæ et marchionatus Moraviæ Articuli et forma salvi conductus in oppido Egrensi, qui sequuntur: 1) In nomine domini nostri Jesu Christi. Dabitur amba- siatoribus et nuntiis de regno Bohemiæ et marchionatu Mora- viæ ad generale concilium Basiliense mittendis, quam primum applicuerint et petierint, audientia plena et libera coram tota congregatione ejusdem concilii, totiens quotiens in Basilea ma- nentes poposcerint, et tuta et opportuna negotiis præsertim qua- tuor articulorum, pro quibus se exposuerunt, per ipsos dedu- cendis accomoda. Et nihil tractabitur interim in eodem con- cilio per dictum tempus, quod prosecutionem et expeditionem
281 Sulchir ewir besurgunge vnd gutter willen, den ir mit bylegunge dahin meinet zu thune, dancke ich uch mit flisse. Vnd irmane uch wedirumb an vnsirs allergnedigsten H. des koniges stad, das ir von Land vnd Stat ewir Reisigen gezug, so sterckst ir möget, von stund dahin in dy Lobaw schicket. So ir das gethan vnd mir geschrebin habt, wil ich mich selbst mit myner macht von stadan dahin by sy fügen, vnd dy Lobaw so getruwlichste ich ymmer kan vnd mag, Helfin wehrin vnd behaldin oc. Wenn ir wol achtin möget, das mir mit Fussmennern da nicht füget zu legen. Wenn wo ir des nichten tet, vnd geschege irgend schaden an der Lobaw vorlost halben, da Got vor sey, das wolde ich an vnsern allirgn. H. den konig brengen, das ich das nicht bedürffe, das wil ich gerne vmb euch vordienen. Ge- gebin am Mitwoch nach Quasimodo. 802. 1432, Mai 18 (Eger). Wichtiger Vertrag zwischen dem Concil und den Böhmen darüber, was bei ihren Verhandlungen als zu Recht bestehend anerkannt werden soll. (Aus mehreren glelchzeitigen Handschriften.) „Concordata in Egra de Judice in Basilea in disputatione generali habenda facta cum legatis concilii, antequam illuc exivimus.“ In nomine domini nostri Jesu Christi. Anno a nativitate Domini M'CCCC XXXII°, die XVIII mensis Maji, conclusa sunt inter nuntios et ambasiatores sacri concilii Basiliensis et oratores regni Bohemiæ et marchionatus Moraviæ Articuli et forma salvi conductus in oppido Egrensi, qui sequuntur: 1) In nomine domini nostri Jesu Christi. Dabitur amba- siatoribus et nuntiis de regno Bohemiæ et marchionatu Mora- viæ ad generale concilium Basiliense mittendis, quam primum applicuerint et petierint, audientia plena et libera coram tota congregatione ejusdem concilii, totiens quotiens in Basilea ma- nentes poposcerint, et tuta et opportuna negotiis præsertim qua- tuor articulorum, pro quibus se exposuerunt, per ipsos dedu- cendis accomoda. Et nihil tractabitur interim in eodem con- cilio per dictum tempus, quod prosecutionem et expeditionem
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282 hujus modi audientiæ et causæ impedire posset, sine dolo et fraude. 2) Item si petierint, deputabuntur aliqui notabiles boni et literati viri de concilio, qui cum ipsis vel ipsorum deputatis, super propositis vel proponendis, benigne et fraterne conferant, totiens quotiens opus fuerit. 3) Item assignabitur ipsis pro tali audientia in congregatione ante mutuam nostram unionem honestus et decens locus; post unionem vero habebunt locum sibi juxta exigentiam suæ lega- tionis debitum et honestum. 4) Item dabitur eis tempus unius vel duorum vel plurium dierum, mature deliberandi super hujuscemodi sua audientia et responsis sive replicationibus ex adverso proponendis, secundum quod petierint. 5) Item dabitur eis copia ex adverso propositorum in scriptis, si petierint. Sic et ipsi dabunt similiter in scriptis, si petitum fuerit. 6) Itom quod nulla jura canonum, decretorum, decretalium et statutorum quorumcunque, edita vel edenda, aut quæevis alia scripta in et contra quantumeunque facinorosos homines, etiam usquequaque a fide deviantes sonantia, cruciatæe et sententiæ excommunicationis, qualitercunque in præfatos dominos Bohemos, Moravos vel eis adhærentes utriusque status spiritualis et secu- laris et a quocunque seu per quemcunque fulminata, decreta etiam sive determinationes præsertim concilii Constantionsis et Senensis, aut quæcunque declarationes corumdem, debent aut poterunt, quovismodo excogitata, salvo conductui et audientiæ corum præedictæe derogare, ea infringere et infirmare, aut quovis- modo annullare. 7) Item in causa quatuor articulorum, quam ut præfertur prosequuntur, lex divina, praxis Christi, apostolica et ccclesiæ primitivæ, una cum conciliis doctoribusque fundantibus se vera- citer in cadem, pro veracissimo et evidenti judice in hoc Basi- liensi concilio admittentur. 8) Item liberum erit illis, sicut et nobis, salva pace et bona honestate coram dicto concilio, si placuerit, objicere sive accusare quoscunque status exorbitantes, defectus sibi invicem quos senserint, modeste exponendo.
282 hujus modi audientiæ et causæ impedire posset, sine dolo et fraude. 2) Item si petierint, deputabuntur aliqui notabiles boni et literati viri de concilio, qui cum ipsis vel ipsorum deputatis, super propositis vel proponendis, benigne et fraterne conferant, totiens quotiens opus fuerit. 3) Item assignabitur ipsis pro tali audientia in congregatione ante mutuam nostram unionem honestus et decens locus; post unionem vero habebunt locum sibi juxta exigentiam suæ lega- tionis debitum et honestum. 4) Item dabitur eis tempus unius vel duorum vel plurium dierum, mature deliberandi super hujuscemodi sua audientia et responsis sive replicationibus ex adverso proponendis, secundum quod petierint. 5) Item dabitur eis copia ex adverso propositorum in scriptis, si petierint. Sic et ipsi dabunt similiter in scriptis, si petitum fuerit. 6) Itom quod nulla jura canonum, decretorum, decretalium et statutorum quorumcunque, edita vel edenda, aut quæevis alia scripta in et contra quantumeunque facinorosos homines, etiam usquequaque a fide deviantes sonantia, cruciatæe et sententiæ excommunicationis, qualitercunque in præfatos dominos Bohemos, Moravos vel eis adhærentes utriusque status spiritualis et secu- laris et a quocunque seu per quemcunque fulminata, decreta etiam sive determinationes præsertim concilii Constantionsis et Senensis, aut quæcunque declarationes corumdem, debent aut poterunt, quovismodo excogitata, salvo conductui et audientiæ corum præedictæe derogare, ea infringere et infirmare, aut quovis- modo annullare. 7) Item in causa quatuor articulorum, quam ut præfertur prosequuntur, lex divina, praxis Christi, apostolica et ccclesiæ primitivæ, una cum conciliis doctoribusque fundantibus se vera- citer in cadem, pro veracissimo et evidenti judice in hoc Basi- liensi concilio admittentur. 8) Item liberum erit illis, sicut et nobis, salva pace et bona honestate coram dicto concilio, si placuerit, objicere sive accusare quoscunque status exorbitantes, defectus sibi invicem quos senserint, modeste exponendo.
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283 9) Item sicut domini nuntii de Bohemia institerunt, ut pu- blica crimina eliminarentur ab ecclesia dei, et præsertim a loco dicti concilii: nos nuntii ejusdem concilii pro viribus operabimur, quod hæec gradatim et opportune, sicut et alia in ecclesia dei reformanda deo propitio expediantur. 10) Item ad quemcunque locum eundo, stando et redeundo per totum tempus salvi conductus eos contigerit declinare, nulla fiet cessatio a divinis, nec interdictum servabitur propter eorum præsentiam. 11) Item dabimus operam per honestam ordinationem, ita quod in suis divinis in ipsorum hospitiis agendis non inquie- tentur aut turbentur oc. 803. 1432, Mai 22 (Parma). K. Sigmund an Ulrich von Rosenberg: er möge versichert sein und auch alle Böhmen versichern, dass das Basler Concil unaufgelöst in jedem Falle seinen Fortgang haben werde. (Ex orig. arch. Trebon.) Sigismundus dei gratia Romanorum Rex semper Augustus ac Hungariæ Bohemiæ oc. Rex. Nobilis fidelis dilecte! Scimus quod successus nostros votivos libenter persentis : idcirco te avisamus, quod per dei gratiam sani sumus corpore et aliæ res ipso volente nobis bene succedunt. Et quod post coronationem nostram in Mediolano tantum tardavimus Romam transire, non fecit aliud nisi illa dissensio, quam D. Summus Pontifex habuit cum sacro Concilio Basileensi; quod Sua Sanctitas volebat differre et ad alium locum mutare. Ad quod nos et sacrum Concilium nolebamus annuere, propter pericula christianitati imminentia, et signanter ut Boemi vocati illuc commodosius possent venire. Et pro eo S. Suæ nuntiavimus, quod coronam de manibus suis nollemus accipere, nisi ipso admisso Concilio. Et quia ipsum Concilium quotidic adaugetur fortiter, et ex omni natione homines affluunt, jamque regnum Franciæ et multi alii signanter in regno His- paniæ adhærent, similiter et Anglici, et ipsum Concilium sic se firmaverit, quod nullatenus possit dissolvi: speratur quod ipse
283 9) Item sicut domini nuntii de Bohemia institerunt, ut pu- blica crimina eliminarentur ab ecclesia dei, et præsertim a loco dicti concilii: nos nuntii ejusdem concilii pro viribus operabimur, quod hæec gradatim et opportune, sicut et alia in ecclesia dei reformanda deo propitio expediantur. 10) Item ad quemcunque locum eundo, stando et redeundo per totum tempus salvi conductus eos contigerit declinare, nulla fiet cessatio a divinis, nec interdictum servabitur propter eorum præsentiam. 11) Item dabimus operam per honestam ordinationem, ita quod in suis divinis in ipsorum hospitiis agendis non inquie- tentur aut turbentur oc. 803. 1432, Mai 22 (Parma). K. Sigmund an Ulrich von Rosenberg: er möge versichert sein und auch alle Böhmen versichern, dass das Basler Concil unaufgelöst in jedem Falle seinen Fortgang haben werde. (Ex orig. arch. Trebon.) Sigismundus dei gratia Romanorum Rex semper Augustus ac Hungariæ Bohemiæ oc. Rex. Nobilis fidelis dilecte! Scimus quod successus nostros votivos libenter persentis : idcirco te avisamus, quod per dei gratiam sani sumus corpore et aliæ res ipso volente nobis bene succedunt. Et quod post coronationem nostram in Mediolano tantum tardavimus Romam transire, non fecit aliud nisi illa dissensio, quam D. Summus Pontifex habuit cum sacro Concilio Basileensi; quod Sua Sanctitas volebat differre et ad alium locum mutare. Ad quod nos et sacrum Concilium nolebamus annuere, propter pericula christianitati imminentia, et signanter ut Boemi vocati illuc commodosius possent venire. Et pro eo S. Suæ nuntiavimus, quod coronam de manibus suis nollemus accipere, nisi ipso admisso Concilio. Et quia ipsum Concilium quotidic adaugetur fortiter, et ex omni natione homines affluunt, jamque regnum Franciæ et multi alii signanter in regno His- paniæ adhærent, similiter et Anglici, et ipsum Concilium sic se firmaverit, quod nullatenus possit dissolvi: speratur quod ipse
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284 papa inclinabitur. Et sic nos etiam deo volente crastina die versus Senas procedimus; confidentes in propinquo cum S. Sua bonos modos perquirere pro consummatione rerum illarum. Quid- quid tamen sit, certus esse debes, et sic Boemos qui vocati sunt ad Concilium certos redde, quod ipsum Concilium sacrum omnino felicem habebit progressum ; et sic eos inducere coneris, ut omnino ad illud veniant, quia per dei gratiam cum gaudio ad propria revertentur. Et hoc tibi scripsisse voluimus, ut si aliquis contrarium vellet suggerere et negotia concepta impedire, quod talibus obviare et rem veram possis referre. Sperantes in deo, quod in brevi ad propria ad vos feliciter cum honore et commodo revertemur. Datum Parmæ, die XXII mensis Maji, regnorum nostrorum Anno Hungariæ oc. XLVI, Romanorum XXII et Boemiæ XII. Ad mandatum D. Regis Caspar Sligk. Nobili Ulrico de Rozemberg fideli nostro dilecto. (Ein gleichlautendes Schreiben an Johann von Michelsberg führt auch Scul- tetus, II, 108 an.) 804. 1432, Mai 23 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Stadt Ulm und andere Reichsstädte: Nachricht von dem günstigen Erfolg der in Eger zwischen den Abge- sandten des Concils und der Böhmen geführten Verhandlungen. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 243".) Vlme vnd andern gemeinen Reichs Stetten der vereynung in Swoben vnsern oc. L. Fr. Ewer weisheit mag wol vernomen haben, wie vnser gnedig in gott vätter vnd Herren das Heilig Concilij zu Basel vor etlichen zeiten in das künigreich gen Beheim treffenlich geschriben vnd sie zu einr verhörung zum Concilij gen Basel zu komen ersamclich ersucht, geladen vnd geuordert, vnd dar- nach Ir erwirdig botschaft in vnser stadt gesandt haben, die seidher derselben ding beide in das Lande gen Beheim vnd auch gen vnsern gnedigen Herren den Fürsten, Herren vnd Stetten auf vnserm teil, da des denn not gewesen ist, mit schriften vnd
284 papa inclinabitur. Et sic nos etiam deo volente crastina die versus Senas procedimus; confidentes in propinquo cum S. Sua bonos modos perquirere pro consummatione rerum illarum. Quid- quid tamen sit, certus esse debes, et sic Boemos qui vocati sunt ad Concilium certos redde, quod ipsum Concilium sacrum omnino felicem habebit progressum ; et sic eos inducere coneris, ut omnino ad illud veniant, quia per dei gratiam cum gaudio ad propria revertentur. Et hoc tibi scripsisse voluimus, ut si aliquis contrarium vellet suggerere et negotia concepta impedire, quod talibus obviare et rem veram possis referre. Sperantes in deo, quod in brevi ad propria ad vos feliciter cum honore et commodo revertemur. Datum Parmæ, die XXII mensis Maji, regnorum nostrorum Anno Hungariæ oc. XLVI, Romanorum XXII et Boemiæ XII. Ad mandatum D. Regis Caspar Sligk. Nobili Ulrico de Rozemberg fideli nostro dilecto. (Ein gleichlautendes Schreiben an Johann von Michelsberg führt auch Scul- tetus, II, 108 an.) 804. 1432, Mai 23 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Stadt Ulm und andere Reichsstädte: Nachricht von dem günstigen Erfolg der in Eger zwischen den Abge- sandten des Concils und der Böhmen geführten Verhandlungen. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 243".) Vlme vnd andern gemeinen Reichs Stetten der vereynung in Swoben vnsern oc. L. Fr. Ewer weisheit mag wol vernomen haben, wie vnser gnedig in gott vätter vnd Herren das Heilig Concilij zu Basel vor etlichen zeiten in das künigreich gen Beheim treffenlich geschriben vnd sie zu einr verhörung zum Concilij gen Basel zu komen ersamclich ersucht, geladen vnd geuordert, vnd dar- nach Ir erwirdig botschaft in vnser stadt gesandt haben, die seidher derselben ding beide in das Lande gen Beheim vnd auch gen vnsern gnedigen Herren den Fürsten, Herren vnd Stetten auf vnserm teil, da des denn not gewesen ist, mit schriften vnd
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285 botschaft guten fleiss getan vnd müe vnd arbeit gehabt haben, vncz daz es durch die gnade gots darczu komen ist, daz die Cron zu Beheim vnd das Lande zu Merhern Ir mechtig treffen- lich botschaft yecz nach Ostern (20 Apr.) gen Eger haben ge- sandt. So seyn auf vnserr seyten da gewesen vnser gnedig Herren. der Marggraf von Brandemburg vnd Herczog Johanns von Peyern, sechs erwirdiger gelerter man des Heiligen Con- ciliis botten, vnd vnser erber treffenlich botschaft, vnd ist da- selbst von Hilff des allmechtigen gots souerren beredt worden, daz man der vorgenanten von Beheim vnd von Merhern bot- scheften zum Concilij daselbst zu wonen vnd wider heim an Ir gewar erber redlich fried vnd geleyt bestellen vnd awsztragen sol, vnd darauf haben sie sich dareyn geben, Ir botschaft zum Heiligen Concilij treffenlich zu schiken, als Ir das vnd anders die sach berürend von des obgenanten Conciliis ersamer bot- schaft eygentlicher vernemen werdet, daz wir zu got dem Herren getrawen, dieselben ding süllen besser werden vnd der Heiligen Cristenheit zu fried vnd zu trost komen. Das verkunden wir ewer fürsichtikeit zu sunderm wolgefallen, vnd zweifeln niht, Ir werdet erfrewt, daz söllich Irrsal vnd grosz gebrechen zu frid vnd zu gut komen möchten. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (feria VIa ante Vrbanj). 805. 1432, Mai (fin.) (s. 1.) Ulrich von Rosenberg an König Sigmund: Antwort auf das vorige Schrei- ben und Nachrichten über Vorgänge in Böhmen. (MS. Cod. Paris. 1575, fol. 134.) Sermo principi et domino D. Sigismundo dei gratia Romanorum regi semper Augusto ac Ungariæ, Bohemiæ oc. domino suo metuendissimo. Serme princeps, rex et domine mi gratiose! Servitium meum subjectum Gratiæ Vrac intimo, dans scire quod in causa concilii prout Gratia Vra scripsit, non neglexi Pragam et alias quo mihi videbatur destinare. Et hoc in vero tempore factum est: nam magna vox fuit, quod de concilio nihil esset, et quando eos avisavi, in eo diu resederunt, simul conventionem faciendo; ita
285 botschaft guten fleiss getan vnd müe vnd arbeit gehabt haben, vncz daz es durch die gnade gots darczu komen ist, daz die Cron zu Beheim vnd das Lande zu Merhern Ir mechtig treffen- lich botschaft yecz nach Ostern (20 Apr.) gen Eger haben ge- sandt. So seyn auf vnserr seyten da gewesen vnser gnedig Herren. der Marggraf von Brandemburg vnd Herczog Johanns von Peyern, sechs erwirdiger gelerter man des Heiligen Con- ciliis botten, vnd vnser erber treffenlich botschaft, vnd ist da- selbst von Hilff des allmechtigen gots souerren beredt worden, daz man der vorgenanten von Beheim vnd von Merhern bot- scheften zum Concilij daselbst zu wonen vnd wider heim an Ir gewar erber redlich fried vnd geleyt bestellen vnd awsztragen sol, vnd darauf haben sie sich dareyn geben, Ir botschaft zum Heiligen Concilij treffenlich zu schiken, als Ir das vnd anders die sach berürend von des obgenanten Conciliis ersamer bot- schaft eygentlicher vernemen werdet, daz wir zu got dem Herren getrawen, dieselben ding süllen besser werden vnd der Heiligen Cristenheit zu fried vnd zu trost komen. Das verkunden wir ewer fürsichtikeit zu sunderm wolgefallen, vnd zweifeln niht, Ir werdet erfrewt, daz söllich Irrsal vnd grosz gebrechen zu frid vnd zu gut komen möchten. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (feria VIa ante Vrbanj). 805. 1432, Mai (fin.) (s. 1.) Ulrich von Rosenberg an König Sigmund: Antwort auf das vorige Schrei- ben und Nachrichten über Vorgänge in Böhmen. (MS. Cod. Paris. 1575, fol. 134.) Sermo principi et domino D. Sigismundo dei gratia Romanorum regi semper Augusto ac Ungariæ, Bohemiæ oc. domino suo metuendissimo. Serme princeps, rex et domine mi gratiose! Servitium meum subjectum Gratiæ Vrac intimo, dans scire quod in causa concilii prout Gratia Vra scripsit, non neglexi Pragam et alias quo mihi videbatur destinare. Et hoc in vero tempore factum est: nam magna vox fuit, quod de concilio nihil esset, et quando eos avisavi, in eo diu resederunt, simul conventionem faciendo; ita
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286 quod Pragenses cum litera credentiali ad me miserunt, rogantes quod literas eorum principibus, videlicet marchioni Brandebur- gensi et aliis transmitterem, quod et feci. Quia nuntii sacri concilii Nurenbergæ fuere, et hi eis legationem fecerunt, et hi eisdem e converso, quemadmodum Gratia Vra in copiis quas mitto intuebitur clare. Qui libenter vellent, ut Gratia Vra ibidem personaliter adesset, cum ad concilium irent. Etiam dignemini scire, quod Taboritæ in marchia Brandenburgensi fuerunt, magna- que damna perceperunt; per hoc existunt multum debilitati; et si Gratia Vra hic in provincia esset, magna expectatio esset ad bonum. Et de aliis occurrentibus ex litera Procopii pres- byteri poteritis intelligere. Hoc etiam Gratia Vra scire velit, quod ad marchionatum Moraviæ progrediuntur, volentes claustro Redisch, quod per proditionem est perditum, et ante quod D. Dux Austriæ jacet, subvenire. Ideo dignemini plene scire, quod non negligam, quid mihi Gratia Vra mandaverit facere, vobis tamquam domino meo gratioso intimare, sperans quod eadem Gratia Vra pro malo non imputabit, quod ita diu aliquam lega- tionem non feci : nam si aliquid dignum nuntiationi occurrisset, Gr. Vram avisare non neglexissem, prout præsentis cedulæ osten- sor de his Gr. Vram oretenus informabit. Dat. oc. Ulricus de Rozenberg. 806. 1432, Juni 23 (s. 1.) Heinrich von Maltitz an den Hochmeister in Preussen: berichtet über den von ihm zwischen Böhmen und Sachsen vermittelten Fricdensstand, über Anschläge der Ketzer mit den Polen gegen Schlesien und Preussen 9c. (Grunhagen 1. c. n. 158 [Orlg. In Königsberg].) Minen willigen undirtenigen dinst uwern gnadin czu allin geczitin bereit, howerdiger und grosmechtiger furste, gnediger libir herre, ich sende uwern gnadin iczczunt hir beschrebin geleginheit der keczczer, und wy is iczczund in deme lande zeu Behemen stet, und bitte uwern gnadin wissin, das ich von myner gnedigen herren wege von Sachzin wol ffunff wochin zcu Behemyn gewest byn, und byn an dem nestin fritage vor sinte
286 quod Pragenses cum litera credentiali ad me miserunt, rogantes quod literas eorum principibus, videlicet marchioni Brandebur- gensi et aliis transmitterem, quod et feci. Quia nuntii sacri concilii Nurenbergæ fuere, et hi eis legationem fecerunt, et hi eisdem e converso, quemadmodum Gratia Vra in copiis quas mitto intuebitur clare. Qui libenter vellent, ut Gratia Vra ibidem personaliter adesset, cum ad concilium irent. Etiam dignemini scire, quod Taboritæ in marchia Brandenburgensi fuerunt, magna- que damna perceperunt; per hoc existunt multum debilitati; et si Gratia Vra hic in provincia esset, magna expectatio esset ad bonum. Et de aliis occurrentibus ex litera Procopii pres- byteri poteritis intelligere. Hoc etiam Gratia Vra scire velit, quod ad marchionatum Moraviæ progrediuntur, volentes claustro Redisch, quod per proditionem est perditum, et ante quod D. Dux Austriæ jacet, subvenire. Ideo dignemini plene scire, quod non negligam, quid mihi Gratia Vra mandaverit facere, vobis tamquam domino meo gratioso intimare, sperans quod eadem Gratia Vra pro malo non imputabit, quod ita diu aliquam lega- tionem non feci : nam si aliquid dignum nuntiationi occurrisset, Gr. Vram avisare non neglexissem, prout præsentis cedulæ osten- sor de his Gr. Vram oretenus informabit. Dat. oc. Ulricus de Rozenberg. 806. 1432, Juni 23 (s. 1.) Heinrich von Maltitz an den Hochmeister in Preussen: berichtet über den von ihm zwischen Böhmen und Sachsen vermittelten Fricdensstand, über Anschläge der Ketzer mit den Polen gegen Schlesien und Preussen 9c. (Grunhagen 1. c. n. 158 [Orlg. In Königsberg].) Minen willigen undirtenigen dinst uwern gnadin czu allin geczitin bereit, howerdiger und grosmechtiger furste, gnediger libir herre, ich sende uwern gnadin iczczunt hir beschrebin geleginheit der keczczer, und wy is iczczund in deme lande zeu Behemen stet, und bitte uwern gnadin wissin, das ich von myner gnedigen herren wege von Sachzin wol ffunff wochin zcu Behemyn gewest byn, und byn an dem nestin fritage vor sinte
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287 Johannis tage (20 Jun.) heym komyn und byn uff eyme tage gewest mit den keczczeren adir von myner egenantin gnedigin herren wege, und habe do eynen fredin getedinget vnd begriffin czwuschen mynen egenanten gnedigin herren und alle yren landin uff eyme teyle und mit den Taberen und weisin, und mit den herren, dy do zeu Behemyn czyhin und mit deme ganczin lande zcu Behemyn, dy uff der keczczer sytin syn, drittehalp jar, doch mit sulcher underscheyt, abp der romyssch konygk adir dy kor- furstin yn das lant czu Behemyn weldin czihin, so mogin myne egena(n)ten gnedigen herren wol methe czihin adir sickin un- schedelichen deme egenanten fredin. Were och sache, das dy keczczere andern furstin in ore lant czogin, so mogin och myne egnanten gnedigen herren deme selbin ffurstin adir herren, deme sy in das lant czogin, wol czu hulffe komyn adir sendin, wy stark sy wollen, unschedelich deme fredin. Ouch gnediger libir herre, bitte ich uwern gnaden wissin, das mir dy keczczere uff deme selbin tage selbir gesayt habin, dy do kegyn mir woren, das dy her der weysin und der Taberen und andir ore brudir mit macht czogin hy hyn keyn Merhern und weldin abe tribin den herczogin von Osterrich, der lege vor eyme clostir, das da noc by Olmücz gelegin ist, das dy keczczer dy selbe czit irstegen und gewinnyn hattin, und weldin dy selben dar yre brudir retthin und das closter wedir spisin und do von dannen weldin czihin in dy Slesige, do sulde der konyng von Polan mit andern synen herren und mannen und nemelichin eyn her- czoge aus der Mase mit ym, und sullin do czu hoffe komyn yn eyner stat, die heissit Olszenicz, und wollin sich do mit en vor- eynen und vortragin, das sy denne weldin helffin obir uwir gnade und obir das lant zcu Pruszin, wenn sy wusstin wol, dass uch herczoge Swydergall noch keyne andir ffurstin aus gemme lande winterczit czu hulffe müchten komyn. Ouch, gnediger libir herre, weys ich noch andirs nicht, wenn das derselbige frede mit mynen egenanten gnedigen herren und mit den kecz- czeren also vor sich geyn wirt, und ich werde iczczunt wedir kegin Behemyn darumbe rythin. Och bitte ich uwir gnadin wissin, das dy keczczere, dy also keygin deme konyg von Polan geczogin sy, jo wedir geyn Pragow komyn mussin unde dy for- dir dy us zeu richten unde zcu fertigen, dy von oren wegen
287 Johannis tage (20 Jun.) heym komyn und byn uff eyme tage gewest mit den keczczeren adir von myner egenantin gnedigin herren wege, und habe do eynen fredin getedinget vnd begriffin czwuschen mynen egenanten gnedigin herren und alle yren landin uff eyme teyle und mit den Taberen und weisin, und mit den herren, dy do zeu Behemyn czyhin und mit deme ganczin lande zcu Behemyn, dy uff der keczczer sytin syn, drittehalp jar, doch mit sulcher underscheyt, abp der romyssch konygk adir dy kor- furstin yn das lant czu Behemyn weldin czihin, so mogin myne egena(n)ten gnedigen herren wol methe czihin adir sickin un- schedelichen deme egenanten fredin. Were och sache, das dy keczczere andern furstin in ore lant czogin, so mogin och myne egnanten gnedigen herren deme selbin ffurstin adir herren, deme sy in das lant czogin, wol czu hulffe komyn adir sendin, wy stark sy wollen, unschedelich deme fredin. Ouch gnediger libir herre, bitte ich uwern gnaden wissin, das mir dy keczczere uff deme selbin tage selbir gesayt habin, dy do kegyn mir woren, das dy her der weysin und der Taberen und andir ore brudir mit macht czogin hy hyn keyn Merhern und weldin abe tribin den herczogin von Osterrich, der lege vor eyme clostir, das da noc by Olmücz gelegin ist, das dy keczczer dy selbe czit irstegen und gewinnyn hattin, und weldin dy selben dar yre brudir retthin und das closter wedir spisin und do von dannen weldin czihin in dy Slesige, do sulde der konyng von Polan mit andern synen herren und mannen und nemelichin eyn her- czoge aus der Mase mit ym, und sullin do czu hoffe komyn yn eyner stat, die heissit Olszenicz, und wollin sich do mit en vor- eynen und vortragin, das sy denne weldin helffin obir uwir gnade und obir das lant zcu Pruszin, wenn sy wusstin wol, dass uch herczoge Swydergall noch keyne andir ffurstin aus gemme lande winterczit czu hulffe müchten komyn. Ouch, gnediger libir herre, weys ich noch andirs nicht, wenn das derselbige frede mit mynen egenanten gnedigen herren und mit den kecz- czeren also vor sich geyn wirt, und ich werde iczczunt wedir kegin Behemyn darumbe rythin. Och bitte ich uwir gnadin wissin, das dy keczczere, dy also keygin deme konyg von Polan geczogin sy, jo wedir geyn Pragow komyn mussin unde dy for- dir dy us zeu richten unde zcu fertigen, dy von oren wegen
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288 zcu dem consilium geyn Basille czyn sullin. Geschreben am montage vigilia Johannis baptiste under myn ingesegil. Heinrich von Malticz czu Ffinsterwalde gesessin. 807. 1432, Jun. 23 (Pürstein). Wilhelm von Schönburg an den Rath von Eger: Klagen über Feindselig- keiten des (in Eger wohnenden) Stephan Harnusmeister. (Orig. arch. clv. Egrac.) Vnsser dinst czuvor Ersamen, weissen, besundern liben freunde vnd als wir euch vormals clagende geschriben habin vber Stheffan harnussmeister clage wir euch noch das her vns czu grossem schaden bracht hat, also vnd her vns sulchs Lauffs als sein weyb mit vns begriffen hatte aussgangen ist oc., auch ist wol kuntlich dy weille her auff dem hawenstein geweszen ist, das her dem Jakubko seine Knechte auff seinen eigen pherden czugeschickt vnd yn vnd dy seinen auff vnsere guter haymliche wege furen vnd weiszen lassen hat das vns denn der genante der Cristenhayt, vnszers gnedigsten herren kunig vnd vnszer veynde der Jacubko mit den seinen czu samde dy selbige rais- sern als yn Stheffan auff vns furen vnd weissen lisz der vnssern erberer frumen Knechte eczlichen ermorte vnd fingk eczliche vnsser armleute dy her noch heutentagen gefangen heldet das her denn in sulcher masse an Stheffans hülffe nicht hette können geenden, auch lernte her do von sulche wege auff vns, dovon wir darnoch offt grösslich beschediget sein worden das denn Stheffan nicht gelawgken mag vnd das habe wir von yn geduldet dy weille her vnszer nachber wasz vmb glimpffes willen bis das her vns nu disze vnthugent mit dem Slosze erweiszet vnd czu schaden bracht hat, als wir euch denn vormals geschriben habin, darumb so können wirs nymer also gelassen wir müssen vns von ym erclagen vnd czu ym gedengken also lange bis das vns gleich von ym geschyt vnd als ir vns nest von seinen wegin wider geschriben habet wy her vmb dy sache byte mit vns fur vnssern gnedigsten herren den kunig ader vor vnsern gnedigen herren den marcgraffen von Branwurg czu kunnen 9c. also weisz
288 zcu dem consilium geyn Basille czyn sullin. Geschreben am montage vigilia Johannis baptiste under myn ingesegil. Heinrich von Malticz czu Ffinsterwalde gesessin. 807. 1432, Jun. 23 (Pürstein). Wilhelm von Schönburg an den Rath von Eger: Klagen über Feindselig- keiten des (in Eger wohnenden) Stephan Harnusmeister. (Orig. arch. clv. Egrac.) Vnsser dinst czuvor Ersamen, weissen, besundern liben freunde vnd als wir euch vormals clagende geschriben habin vber Stheffan harnussmeister clage wir euch noch das her vns czu grossem schaden bracht hat, also vnd her vns sulchs Lauffs als sein weyb mit vns begriffen hatte aussgangen ist oc., auch ist wol kuntlich dy weille her auff dem hawenstein geweszen ist, das her dem Jakubko seine Knechte auff seinen eigen pherden czugeschickt vnd yn vnd dy seinen auff vnsere guter haymliche wege furen vnd weiszen lassen hat das vns denn der genante der Cristenhayt, vnszers gnedigsten herren kunig vnd vnszer veynde der Jacubko mit den seinen czu samde dy selbige rais- sern als yn Stheffan auff vns furen vnd weissen lisz der vnssern erberer frumen Knechte eczlichen ermorte vnd fingk eczliche vnsser armleute dy her noch heutentagen gefangen heldet das her denn in sulcher masse an Stheffans hülffe nicht hette können geenden, auch lernte her do von sulche wege auff vns, dovon wir darnoch offt grösslich beschediget sein worden das denn Stheffan nicht gelawgken mag vnd das habe wir von yn geduldet dy weille her vnszer nachber wasz vmb glimpffes willen bis das her vns nu disze vnthugent mit dem Slosze erweiszet vnd czu schaden bracht hat, als wir euch denn vormals geschriben habin, darumb so können wirs nymer also gelassen wir müssen vns von ym erclagen vnd czu ym gedengken also lange bis das vns gleich von ym geschyt vnd als ir vns nest von seinen wegin wider geschriben habet wy her vmb dy sache byte mit vns fur vnssern gnedigsten herren den kunig ader vor vnsern gnedigen herren den marcgraffen von Branwurg czu kunnen 9c. also weisz
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289 her wol das wir in dissen leufften do hyn nicht wol czu tagen kumen mugen vnd maynt vns domit auss czu geen. bite wir Ewer Ersamkayt ir wollet yn anweissen das her vns kume an gelegene stete vnd vns pflege als vil als biderbleute erkennen wil her denn des nicht thun, so glaube wir euch ir haldet yn in Ewer statt nicht wider vns, auch ersamen weissen liben freunde sein Gyndrzich Prawnen freunde gemanygklich fur vns kumen vnd clagen auch vber denn Stheffan Harnussmeister wy her den genanten iren freunde Gyndrzichen bosslich vorraten vnd vorkaufft hyn ken Swamwerg in gefengknuss geantwortt habe der denn kayn sorge auff yn vnd dy seinen gehabt, sunder ym fleissigklich vnd getrewlich gedinet hat vnd habin vns mit fleisse gebeten euch von yren wegin darumb ezu schreiben vnd sy biten euch alle mit grossem fleisse also vnd Stheffan Harnuss- meister in Ewerer stat mit euch wonhafft ist ir wollet yn an- weyssen vnd mit ernst darczu halden das her yren freund sulchs gefengknuss vnbeschediget ledig vnd loss schicke vnd auch ym vmb sulchen schaden vnd smochhayt gleichs pflege wil her denn des nicht thun, so biten sy euch alle vnd glawbin euch wol das ir yn in Ewer statt weder inglayte noch anglayte nicht halden wollet, sunder ir wollet yn denn vmb sulche sach eins gotlichen Rechten von ym beholffen sein darumb wollet vns auff vnsser vnd auff ire clage Ewer vorschriben anttwort gebin. Datum in vigilia sancti Johannis Baptistæ. Anno domini oc. XXXII. Wilhelm von Schonwurg Herre czu Pirssenstein. Den Ersamen weissen Purgermeister vnd Rate der Stat czu Eger vnsern guten freunden oc. oc. 808. 1432, Jun. 26 (s. 1.). Die Heerführer der Taborer und Waisen geben schlesischen Fürsten und Edlen ein sicheres Geleite zu Friedensverhandlungen, auf fünf Tage. (Grunhagen 1. c. n. 161 aus dem Orig. im Breslauer Stadtarchiv.) Ad augumentationem pleniorem et ampliorem veritatum divinarum amen. Nos Johannes dictus Czapko de Saan, Ottiko de Loza, capitanei ceterique officiales et seniores exercitus Orpha- norum et Thaboriensium continue in campis ob ampliacionem 19
289 her wol das wir in dissen leufften do hyn nicht wol czu tagen kumen mugen vnd maynt vns domit auss czu geen. bite wir Ewer Ersamkayt ir wollet yn anweissen das her vns kume an gelegene stete vnd vns pflege als vil als biderbleute erkennen wil her denn des nicht thun, so glaube wir euch ir haldet yn in Ewer statt nicht wider vns, auch ersamen weissen liben freunde sein Gyndrzich Prawnen freunde gemanygklich fur vns kumen vnd clagen auch vber denn Stheffan Harnussmeister wy her den genanten iren freunde Gyndrzichen bosslich vorraten vnd vorkaufft hyn ken Swamwerg in gefengknuss geantwortt habe der denn kayn sorge auff yn vnd dy seinen gehabt, sunder ym fleissigklich vnd getrewlich gedinet hat vnd habin vns mit fleisse gebeten euch von yren wegin darumb ezu schreiben vnd sy biten euch alle mit grossem fleisse also vnd Stheffan Harnuss- meister in Ewerer stat mit euch wonhafft ist ir wollet yn an- weyssen vnd mit ernst darczu halden das her yren freund sulchs gefengknuss vnbeschediget ledig vnd loss schicke vnd auch ym vmb sulchen schaden vnd smochhayt gleichs pflege wil her denn des nicht thun, so biten sy euch alle vnd glawbin euch wol das ir yn in Ewer statt weder inglayte noch anglayte nicht halden wollet, sunder ir wollet yn denn vmb sulche sach eins gotlichen Rechten von ym beholffen sein darumb wollet vns auff vnsser vnd auff ire clage Ewer vorschriben anttwort gebin. Datum in vigilia sancti Johannis Baptistæ. Anno domini oc. XXXII. Wilhelm von Schonwurg Herre czu Pirssenstein. Den Ersamen weissen Purgermeister vnd Rate der Stat czu Eger vnsern guten freunden oc. oc. 808. 1432, Jun. 26 (s. 1.). Die Heerführer der Taborer und Waisen geben schlesischen Fürsten und Edlen ein sicheres Geleite zu Friedensverhandlungen, auf fünf Tage. (Grunhagen 1. c. n. 161 aus dem Orig. im Breslauer Stadtarchiv.) Ad augumentationem pleniorem et ampliorem veritatum divinarum amen. Nos Johannes dictus Czapko de Saan, Ottiko de Loza, capitanei ceterique officiales et seniores exercitus Orpha- norum et Thaboriensium continue in campis ob ampliacionem 19
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290 libertatis veritatum divinarum decertantes vobis illustribus prin- cipibus Bernhardo duci Slezie et heredi Opolnensi atque Con- rado albo duci Slezie et domino Olsnizensi et Kosilensi ac eciam famosis et providis Hanussio Bankow, Petro Raster, Georio Schone, Nicolao de Swidnicz, Conrado Runge, cum sexaginta equis totidemque et personis dedimus ymmo verius presentibus assignantes et profitentes coram universis et singulis ea intui- turis et audituris damus nostrum salvum securumque conductum a data presencium per quinque dies ordinaric et integre evulsos, ultime diei ejus usque ad occasum solis, ut in hiis diebus no- stros exercitus secure possent visitare nobiscumque de omnibus et singulis suis suorumque negociis libere conferre et contractare. Quibus dispositis seu indispositis taliter viceversa secure ad pro- pria vestra remeare salvis personis et rebus una cum omnibus complicibus et sequacibus vestris. Quem quidem prefixum con- ductum lucide promittimus pro nobismet ipsis atque omnibus servitoribus et subditis nostris ac eciam pro tota parte nostra, insuper pro hiis omnibus, qui causa nostri velint facere et dimittere, semoto quovis dolo rate ac christiane tenere et in- violabiliter per terminum premissum observare. Pro cujus firmiori testimonio sigilla exercituum nostrorum communia presentibus sunt anexa. Data et acta in campis, annorum incarnacionis do- mini millesimo cccc. xxxij. feria quinta ipsius beati Johannis in doleo. 809. 1432, Jul. 7 (Görlitz?). Die Görlitzer an K. Sigmund: Nachricht von dem Frieden der Polen mit dem deutschen Orden, und von dem Kriegszuge der Taborer und Waisen in und durch Schlesien; Bitte um Schutz vor dem Vehmgerichte des Stuhls zu Arnsberg oc. (Scultetus II, 111—112 [ann. 1432].) Dem allirdurchluchtigisten Fürsten, groszmechtigisten Künige vnd Herrn, H. Sigmund Römischen künige, zu allen Zeitin mehrer des Reichs, zu Vngern zu Behmen, Dalmatien, Croacien oc. künig vnserm allirgnedigisten lieben Herrn. Allirdurchluchtigister fürst, groszmechtigister künig, aller- gned. lieber Herr, vnser vntertenige getrewe vnd gehorsame
290 libertatis veritatum divinarum decertantes vobis illustribus prin- cipibus Bernhardo duci Slezie et heredi Opolnensi atque Con- rado albo duci Slezie et domino Olsnizensi et Kosilensi ac eciam famosis et providis Hanussio Bankow, Petro Raster, Georio Schone, Nicolao de Swidnicz, Conrado Runge, cum sexaginta equis totidemque et personis dedimus ymmo verius presentibus assignantes et profitentes coram universis et singulis ea intui- turis et audituris damus nostrum salvum securumque conductum a data presencium per quinque dies ordinaric et integre evulsos, ultime diei ejus usque ad occasum solis, ut in hiis diebus no- stros exercitus secure possent visitare nobiscumque de omnibus et singulis suis suorumque negociis libere conferre et contractare. Quibus dispositis seu indispositis taliter viceversa secure ad pro- pria vestra remeare salvis personis et rebus una cum omnibus complicibus et sequacibus vestris. Quem quidem prefixum con- ductum lucide promittimus pro nobismet ipsis atque omnibus servitoribus et subditis nostris ac eciam pro tota parte nostra, insuper pro hiis omnibus, qui causa nostri velint facere et dimittere, semoto quovis dolo rate ac christiane tenere et in- violabiliter per terminum premissum observare. Pro cujus firmiori testimonio sigilla exercituum nostrorum communia presentibus sunt anexa. Data et acta in campis, annorum incarnacionis do- mini millesimo cccc. xxxij. feria quinta ipsius beati Johannis in doleo. 809. 1432, Jul. 7 (Görlitz?). Die Görlitzer an K. Sigmund: Nachricht von dem Frieden der Polen mit dem deutschen Orden, und von dem Kriegszuge der Taborer und Waisen in und durch Schlesien; Bitte um Schutz vor dem Vehmgerichte des Stuhls zu Arnsberg oc. (Scultetus II, 111—112 [ann. 1432].) Dem allirdurchluchtigisten Fürsten, groszmechtigisten Künige vnd Herrn, H. Sigmund Römischen künige, zu allen Zeitin mehrer des Reichs, zu Vngern zu Behmen, Dalmatien, Croacien oc. künig vnserm allirgnedigisten lieben Herrn. Allirdurchluchtigister fürst, groszmechtigister künig, aller- gned. lieber Herr, vnser vntertenige getrewe vnd gehorsame
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291 dinste sein uwern kon. G. als vnserm angebornen natürlichen Erbherrn zu allerzeit williglich bereit. Allergned. lieber H. uwer kön. G. demüttiglich bitten wir zu wissen, Als nu sulche gelegenheit zwischen dem konige von Polan vnd den dutschen Herren, das sie einen Frede mit enander, als von sand Johannis tage des thewffers vnsers Herrn Jhesu Christi nest vergangen obir ein Jahr uffgenommen hobin. Nu ist vns geschriben von cyme der in uwer G. Stat by vns am sulde ist gewest, das der Bischoff von der Coye, der obirster Cantzler ist des koniges von Polen, in Botschafft gewest sey von sinen wegen by dem grossen Für- sten in Littawen, vnd hot kein ander ende von im nicht mögen gehaben, wenn das her der Prewsschischen Herren nicht lassen wil. Vnd vernemen dobey, das is alleine am anheben gebreche. So besurgen sich die Polan grosser krige, wenn sy beiderseit vil Lute kegin enander legin habin. Was wir von irem thun vnd gelegenheit fürbas irfaren, das sulle wir uwern kön. G. gerne schreiben. Groszmechtigister könig, uwer koniglichen gewalt bitte wir in demüttigem gehorsam ouch zuwissen, das die Ketzer, dy dy Stat Nymptschiz in E. G. lande der Slesia ytzund lange zeit ynne gehobit haben, sich mit 18 Wagen von Behemen her haben wulden gespeiset haben, doruffe foste beide swer vnd geringe Weine gewest ist, böchsen, puluer, Weiszbrot, phefferkuchen stefiln vnd ander war: das werden E. G. vndertenige von Bressel ynne, dy dy Stat zur Strelin kein denselben ketzern besatzt hatten, vnd nomen in die Wagen am Fritage vor den Hiligen Pfingisttagen (6 Jun.) vergangen, mit der Speise mitenander, vnd fürten dy kein Strelin. Nu dy ketzer mit iren Hern, beiden Thaborn vnd Weesin in E. G. land zu Merhern, vnd irhuben sich mit dem Reisigen gezeug, das sy by einem futter, by einem tage vnd nacht, rethin 21 meilen, als wir vnderricht sein. Vnd beranten E. G. vndertenige von Bressel dy zu Strelin login, an des Sunabendes vor der Hiligen Drivaldikeit tage (14 Jun.), vnd nomen dy ketzer von Nimptschiz vnd von Otmachaw mit in, vnd stürmeten do ane vnderlasz zu in, bis en die Waginburg mit den Drabanten. Hernoch qwomen dy Breszler vnd ire macht hin. Vnd am montage noch dem tage der Hiligen driualdikeit (16 Jun.) begaben sie sich. Also fingen sy dy Ketzer vnd nomen 19*)
291 dinste sein uwern kon. G. als vnserm angebornen natürlichen Erbherrn zu allerzeit williglich bereit. Allergned. lieber H. uwer kön. G. demüttiglich bitten wir zu wissen, Als nu sulche gelegenheit zwischen dem konige von Polan vnd den dutschen Herren, das sie einen Frede mit enander, als von sand Johannis tage des thewffers vnsers Herrn Jhesu Christi nest vergangen obir ein Jahr uffgenommen hobin. Nu ist vns geschriben von cyme der in uwer G. Stat by vns am sulde ist gewest, das der Bischoff von der Coye, der obirster Cantzler ist des koniges von Polen, in Botschafft gewest sey von sinen wegen by dem grossen Für- sten in Littawen, vnd hot kein ander ende von im nicht mögen gehaben, wenn das her der Prewsschischen Herren nicht lassen wil. Vnd vernemen dobey, das is alleine am anheben gebreche. So besurgen sich die Polan grosser krige, wenn sy beiderseit vil Lute kegin enander legin habin. Was wir von irem thun vnd gelegenheit fürbas irfaren, das sulle wir uwern kön. G. gerne schreiben. Groszmechtigister könig, uwer koniglichen gewalt bitte wir in demüttigem gehorsam ouch zuwissen, das die Ketzer, dy dy Stat Nymptschiz in E. G. lande der Slesia ytzund lange zeit ynne gehobit haben, sich mit 18 Wagen von Behemen her haben wulden gespeiset haben, doruffe foste beide swer vnd geringe Weine gewest ist, böchsen, puluer, Weiszbrot, phefferkuchen stefiln vnd ander war: das werden E. G. vndertenige von Bressel ynne, dy dy Stat zur Strelin kein denselben ketzern besatzt hatten, vnd nomen in die Wagen am Fritage vor den Hiligen Pfingisttagen (6 Jun.) vergangen, mit der Speise mitenander, vnd fürten dy kein Strelin. Nu dy ketzer mit iren Hern, beiden Thaborn vnd Weesin in E. G. land zu Merhern, vnd irhuben sich mit dem Reisigen gezeug, das sy by einem futter, by einem tage vnd nacht, rethin 21 meilen, als wir vnderricht sein. Vnd beranten E. G. vndertenige von Bressel dy zu Strelin login, an des Sunabendes vor der Hiligen Drivaldikeit tage (14 Jun.), vnd nomen dy ketzer von Nimptschiz vnd von Otmachaw mit in, vnd stürmeten do ane vnderlasz zu in, bis en die Waginburg mit den Drabanten. Hernoch qwomen dy Breszler vnd ire macht hin. Vnd am montage noch dem tage der Hiligen driualdikeit (16 Jun.) begaben sie sich. Also fingen sy dy Ketzer vnd nomen 19*)
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292 350 Reisigen ane fuszmenner dy sy by in hatten, vnd ane wagen, pherde, vnd habin nemlich gefangin von iren Eldisten E. G. Bürger Michil Bancken, Erasmum Petzolten, Lorentz Steinkeller vnd etzliche ander E. G. vndertenigen dy sy mit in fürthen vnd was von Erbern dobey waren, den haben sie tag gegeben. Vnd rückten fürbas in E. G. land vmb Bressel, Nuwemarckt, vnd in Herzog Ludwiges land zu Logenitz, vnd mit nomen vnd brande zu male grossin schaden gethon, vnd zogen do biss vor die Steine, do eine Brücke ist obir dy Odir, vnd wulden eynis zogis obirzihen: des woren die Hochgebornen Fürsten, Hertzog Ken- tener vnd der Weisse fürste sein Bruder: Vnd legeten sich innehalbe der Brücken an die Odir, vnd wertin in das sy nicht obir kommen kundin. Also schickten die von Bressel, vnd Mann vnd Stete E. G. fürstenthum Schweynitz vnd Jauwer zu in vmb die gefangenen, ab sy dy hetten mögen vszbrengen, das doch nicht gesein mochte, vnd schiden so ane ende von in. Vnd in des als sy tageten, das was des suntags an sand Petri vnd Pauli tage (29 Jun.), funden die Ketzer einen Furth nedewendig der Brücken, nomen mancher 3. 4. 6. Trabanten neben sich, hinder sich, vnd ein teiles hingen den Pherden an die Zele, vnd swemmeten obir die Odir, vnd qwomen der vorigen Fürsten luten hinderwertis zu, vnd hoben in by 100 reisiger pherden genommen vnd foste Lute tode geslagen vnd gefangen. Vnd zogen damit der Wagenburg obir dy Brücke, vnd habin den vorigen Fürsten, Hertzog Kentnern vnd sinem Bruder in iren Landen jenehalbe der Odir, mit morden vnd branden, grossen schaden gethan, vnd thuen noch tegelich, das Closter zu Lubus haben sy vszgebrannt, sand Hedwigen Closter zu Trebenitz gross beschedigit. Vnd habin sich vor dy Olszen, das Hertzog Ken- teners ist gelegit. Vnd vernemen vsz gemeiner rede als man saget, das der konig von Polan kommen sulle. Was wir war- hafftiger zeitungen dovon fürbas irfaren, das sullen wir E. kon. wirdikeit gerne schreiben. Allergned. könig, als E. kön. G. wol indechtig mag sein, das E. kön. Herrlikeit mitt den Freyen Schepphin, dy dy zeit zu Strubingen waren by uwerm G. vns ledig vnnd los gesprochen hat, in den Heymelichen Gerichten, Ern Johann von Lune wegen von Coln, das E. G. obirster Schreiber Caspar Slick auch wol
292 350 Reisigen ane fuszmenner dy sy by in hatten, vnd ane wagen, pherde, vnd habin nemlich gefangin von iren Eldisten E. G. Bürger Michil Bancken, Erasmum Petzolten, Lorentz Steinkeller vnd etzliche ander E. G. vndertenigen dy sy mit in fürthen vnd was von Erbern dobey waren, den haben sie tag gegeben. Vnd rückten fürbas in E. G. land vmb Bressel, Nuwemarckt, vnd in Herzog Ludwiges land zu Logenitz, vnd mit nomen vnd brande zu male grossin schaden gethon, vnd zogen do biss vor die Steine, do eine Brücke ist obir dy Odir, vnd wulden eynis zogis obirzihen: des woren die Hochgebornen Fürsten, Hertzog Ken- tener vnd der Weisse fürste sein Bruder: Vnd legeten sich innehalbe der Brücken an die Odir, vnd wertin in das sy nicht obir kommen kundin. Also schickten die von Bressel, vnd Mann vnd Stete E. G. fürstenthum Schweynitz vnd Jauwer zu in vmb die gefangenen, ab sy dy hetten mögen vszbrengen, das doch nicht gesein mochte, vnd schiden so ane ende von in. Vnd in des als sy tageten, das was des suntags an sand Petri vnd Pauli tage (29 Jun.), funden die Ketzer einen Furth nedewendig der Brücken, nomen mancher 3. 4. 6. Trabanten neben sich, hinder sich, vnd ein teiles hingen den Pherden an die Zele, vnd swemmeten obir die Odir, vnd qwomen der vorigen Fürsten luten hinderwertis zu, vnd hoben in by 100 reisiger pherden genommen vnd foste Lute tode geslagen vnd gefangen. Vnd zogen damit der Wagenburg obir dy Brücke, vnd habin den vorigen Fürsten, Hertzog Kentnern vnd sinem Bruder in iren Landen jenehalbe der Odir, mit morden vnd branden, grossen schaden gethan, vnd thuen noch tegelich, das Closter zu Lubus haben sy vszgebrannt, sand Hedwigen Closter zu Trebenitz gross beschedigit. Vnd habin sich vor dy Olszen, das Hertzog Ken- teners ist gelegit. Vnd vernemen vsz gemeiner rede als man saget, das der konig von Polan kommen sulle. Was wir war- hafftiger zeitungen dovon fürbas irfaren, das sullen wir E. kon. wirdikeit gerne schreiben. Allergned. könig, als E. kön. G. wol indechtig mag sein, das E. kön. Herrlikeit mitt den Freyen Schepphin, dy dy zeit zu Strubingen waren by uwerm G. vns ledig vnnd los gesprochen hat, in den Heymelichen Gerichten, Ern Johann von Lune wegen von Coln, das E. G. obirster Schreiber Caspar Slick auch wol
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293 wissintlich ist: Also clagen wir Gote vnd E. kön. gewalt, das her hat vns anderweit geladen vor den Frey grafin in dem Stul zu Arnszberg. Do haben wir ein Vidimus E. G. Briffis lossen vorbrengen, vor den Freyen Grafin vnd dy Freyen Schepphin dy dobey gewest. Das hat vns kein dem ehgenanten Johann von Lune nichten mögen gehelffin. Vnd sullen nun uff den montag noch sand Michaelis tag nehest kommende abir vor dem ehegenanten freyen stule in Arnszberg sein. Groszmechtigster könig vnd allergned. lieber Herr vnd dorumb so bitten wir in rechter demüttikeit E. kön. G. an- ruffende, als vnsern angebornen natürlichen Erbherrn, das E. kön. güttikeit geruchen dem Erenwürdigsten vnserm gnedigen H. dem bischoffe zu Colln, vnd dem vorgenanten Freyen grefin, vnd andern Freyen grefin, zu schreiben, das wir von sulcher sachen wegen vnbekümmert bleiben möchten. Wenn Got weis, das wir mitt sulchen sachen, als er vns schuldiget, nichts zu- schaffen gehabt haben, Vnd haben sust genug zu surgen vnd zu bestellen E. G. Stat in sulcher anfechtunge der Kätzer zu enthalden. Allerdurchluchtigister fürste vnd allergned. lieber H. als wir denn E. kön. G. geschriben, das E. G. land vnd Stat von dem Kätzer Kewszburg, der 4 meile vff dem Grefenstein von E. G. Stadt gesessin ist, tag vnd nacht gantz vorterbit wirt, vnd sein von H. Dupzken zum Molstein vnd vss vnser eigen botschafft gewarnet, So die ketzer mit irer macht in dese E. G. Lande kommen, das sie sich vor dese Stat zu legen meinen, vmb des wille wir vns mit suldenern vnd andern vszrichtungen, E. G. lant helffin zu schützin vnd teglich beküstungen müssen. Wenn wir sust von nymanden weder hülffe noch rat hobin, denn was wir vns des almechtigen Gotes vnd der koniglichen macht vertrosten. Vnd so denn der ewige Got E. kön. G. sulche wir- dikeit vnd sachen, dy E. G. itzund in Welschenlanden verhanden hat, Got gebe durch sine barmhertzikeit E. G. dy zu seligem ende zu volbrengen, vnd E. G. in gesundem leibe vnd wol- behaldenem willen mit E. G. getrewen weder zu Dutschlanden zukommen, das E. kön. milde vnd angeborne güte das gnedig- lichen kein vns als E. G. getrewen vnd vntertenigen geruchen zu bedencken vnd irkennen, als wir des ouch zu E. kön. G.
293 wissintlich ist: Also clagen wir Gote vnd E. kön. gewalt, das her hat vns anderweit geladen vor den Frey grafin in dem Stul zu Arnszberg. Do haben wir ein Vidimus E. G. Briffis lossen vorbrengen, vor den Freyen Grafin vnd dy Freyen Schepphin dy dobey gewest. Das hat vns kein dem ehgenanten Johann von Lune nichten mögen gehelffin. Vnd sullen nun uff den montag noch sand Michaelis tag nehest kommende abir vor dem ehegenanten freyen stule in Arnszberg sein. Groszmechtigster könig vnd allergned. lieber Herr vnd dorumb so bitten wir in rechter demüttikeit E. kön. G. an- ruffende, als vnsern angebornen natürlichen Erbherrn, das E. kön. güttikeit geruchen dem Erenwürdigsten vnserm gnedigen H. dem bischoffe zu Colln, vnd dem vorgenanten Freyen grefin, vnd andern Freyen grefin, zu schreiben, das wir von sulcher sachen wegen vnbekümmert bleiben möchten. Wenn Got weis, das wir mitt sulchen sachen, als er vns schuldiget, nichts zu- schaffen gehabt haben, Vnd haben sust genug zu surgen vnd zu bestellen E. G. Stat in sulcher anfechtunge der Kätzer zu enthalden. Allerdurchluchtigister fürste vnd allergned. lieber H. als wir denn E. kön. G. geschriben, das E. G. land vnd Stat von dem Kätzer Kewszburg, der 4 meile vff dem Grefenstein von E. G. Stadt gesessin ist, tag vnd nacht gantz vorterbit wirt, vnd sein von H. Dupzken zum Molstein vnd vss vnser eigen botschafft gewarnet, So die ketzer mit irer macht in dese E. G. Lande kommen, das sie sich vor dese Stat zu legen meinen, vmb des wille wir vns mit suldenern vnd andern vszrichtungen, E. G. lant helffin zu schützin vnd teglich beküstungen müssen. Wenn wir sust von nymanden weder hülffe noch rat hobin, denn was wir vns des almechtigen Gotes vnd der koniglichen macht vertrosten. Vnd so denn der ewige Got E. kön. G. sulche wir- dikeit vnd sachen, dy E. G. itzund in Welschenlanden verhanden hat, Got gebe durch sine barmhertzikeit E. G. dy zu seligem ende zu volbrengen, vnd E. G. in gesundem leibe vnd wol- behaldenem willen mit E. G. getrewen weder zu Dutschlanden zukommen, das E. kön. milde vnd angeborne güte das gnedig- lichen kein vns als E. G. getrewen vnd vntertenigen geruchen zu bedencken vnd irkennen, als wir des ouch zu E. kön. G.
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294 vnserm angebornen natürlichen Erbherrn vertrost vnd ganntz Hoffinde sein. Das wellin wir dem allmechtigen Got vmb E. G. lang leben zu tag vnd nacht mit allem fleisse bitten vnd in stetem gehorsam in demütiger vndertenikeit williclich verdinen. Geschriben des montages vor Sand Kiliani tage vnder E. G. Statsecret Anno oc. XXXII. 810. 1432, Jul. 8 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: er habe zur Verhütung von Schäden bei sich eine „Schau“ der böhmischen Groschen eingeführt. (Nornberger Misslv-Buch X, fol. 11b.) Vlme. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewer weisheit von der fürnemung, die wir mit der schawung der be- hemischen groschen bey vns haben, zuuerschreiben oc., das haben wir wol vernomen. Vnd tun ewer fursichtikeit zu wissen, daz wir von merklicher geprechen wegen, die sich mit den Be- hemischen grosschen bey vns erhaben hetten vnd merten, vnd auch für scheden, die wir dauon besorgten, ein schawe bey vns fürgenomen haben, also daz wir söllich grosschen, der XIX eins Landswerung gulden wert mugen seyn, bei vns stempfen vnd zaichen lassen. Wir lassen aber nyemant keinen grosschen zusneiden, sunder so geben dieselben vnser ambtleut yedenman sein grosschen wider, sie seyn gestampft oder vngestampft. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum feria IIIa Kilianj. 811. 1432, Jul. 8 (Nürnberg.) Derselbe an den von Eger: sendet ihm mehrere Schreiben des Concils an die Böhmen zur Weiterbeförderung zu oc. (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 12.) Eger. L. Fr. Vns seyn von vnsern Erwirdigen vättern vnd Herren .... dem Concilij zu Basel kurczlich etwieuil brief ko-
294 vnserm angebornen natürlichen Erbherrn vertrost vnd ganntz Hoffinde sein. Das wellin wir dem allmechtigen Got vmb E. G. lang leben zu tag vnd nacht mit allem fleisse bitten vnd in stetem gehorsam in demütiger vndertenikeit williclich verdinen. Geschriben des montages vor Sand Kiliani tage vnder E. G. Statsecret Anno oc. XXXII. 810. 1432, Jul. 8 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: er habe zur Verhütung von Schäden bei sich eine „Schau“ der böhmischen Groschen eingeführt. (Nornberger Misslv-Buch X, fol. 11b.) Vlme. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewer weisheit von der fürnemung, die wir mit der schawung der be- hemischen groschen bey vns haben, zuuerschreiben oc., das haben wir wol vernomen. Vnd tun ewer fursichtikeit zu wissen, daz wir von merklicher geprechen wegen, die sich mit den Be- hemischen grosschen bey vns erhaben hetten vnd merten, vnd auch für scheden, die wir dauon besorgten, ein schawe bey vns fürgenomen haben, also daz wir söllich grosschen, der XIX eins Landswerung gulden wert mugen seyn, bei vns stempfen vnd zaichen lassen. Wir lassen aber nyemant keinen grosschen zusneiden, sunder so geben dieselben vnser ambtleut yedenman sein grosschen wider, sie seyn gestampft oder vngestampft. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum feria IIIa Kilianj. 811. 1432, Jul. 8 (Nürnberg.) Derselbe an den von Eger: sendet ihm mehrere Schreiben des Concils an die Böhmen zur Weiterbeförderung zu oc. (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 12.) Eger. L. Fr. Vns seyn von vnsern Erwirdigen vättern vnd Herren .... dem Concilij zu Basel kurczlich etwieuil brief ko-
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295 men vnd geantwurtt worden, der etliche vnsern gnedigen Herren.... dem Marggrafen von Brandemburg vnd Herczog Johansen von Peyern gestanden seyn, die wir Iren gnaden nach derselben vnser Herren vom Concilij begerung gesandt haben. So steen Ir etliche ewer weisheit vnd der priesterschaft bey ewch. So seyn denn dabey gütlich vermanung vnd geleitsbriefe vom Concilij, als nehst bey ewch zu Eger beteydingt vnd ver- lassen ward, vnd ander briefe, die gen Prag steen. Nu haben vns die obgenanten vnser vätter vom Concilij vnter andern dingen verschriben, wie sie Ir treffenlich bottschaft zu vnserm gnedigisten Herren.... dem Römischen oc. künig nach seinr küniglichen gnaden geleyte auch gesandt haben, vnd dabey be- gert, daz wir ewr frewntschaft söllich vorberürt briefe schiken, daz die getrewlich vnd onuertziehen gen Prag geantwurtt werden. Sie haben auch nemlich gemeldt, daz Ir dest einen redlichern botten mit denselben briefen gen Prag schiket vnd also fertiget, daz der vonstund zu In gen Basel kême, daz er sie der Beheim empfahung söllicher briefe Irer antwurt vnd gelegenheit der ding müntlich vnterrichten möcht, dem wölten sie vmb seine zerung awszrichtung tun, als Ir das vnd anderes in Iren briefen ewch von Irer vätterlikeit gesandt villeicht auch vernemen mugt. Also schiken wir ewer weisheit söllich briefe hiemit in gut vnd nach Irem geheiss, daz Ir die fürbas wisset zu senden vnd den dingen nachczugeen, als da vor geschriben steet, als wir vns wol versehen, daz Ir zu vollbringung söllicher löblichen sache selbs gern tut vnd bisher furderlich getan habt, Denn wo wir ewr ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (feria IIIa Kiliani).
295 men vnd geantwurtt worden, der etliche vnsern gnedigen Herren.... dem Marggrafen von Brandemburg vnd Herczog Johansen von Peyern gestanden seyn, die wir Iren gnaden nach derselben vnser Herren vom Concilij begerung gesandt haben. So steen Ir etliche ewer weisheit vnd der priesterschaft bey ewch. So seyn denn dabey gütlich vermanung vnd geleitsbriefe vom Concilij, als nehst bey ewch zu Eger beteydingt vnd ver- lassen ward, vnd ander briefe, die gen Prag steen. Nu haben vns die obgenanten vnser vätter vom Concilij vnter andern dingen verschriben, wie sie Ir treffenlich bottschaft zu vnserm gnedigisten Herren.... dem Römischen oc. künig nach seinr küniglichen gnaden geleyte auch gesandt haben, vnd dabey be- gert, daz wir ewr frewntschaft söllich vorberürt briefe schiken, daz die getrewlich vnd onuertziehen gen Prag geantwurtt werden. Sie haben auch nemlich gemeldt, daz Ir dest einen redlichern botten mit denselben briefen gen Prag schiket vnd also fertiget, daz der vonstund zu In gen Basel kême, daz er sie der Beheim empfahung söllicher briefe Irer antwurt vnd gelegenheit der ding müntlich vnterrichten möcht, dem wölten sie vmb seine zerung awszrichtung tun, als Ir das vnd anderes in Iren briefen ewch von Irer vätterlikeit gesandt villeicht auch vernemen mugt. Also schiken wir ewer weisheit söllich briefe hiemit in gut vnd nach Irem geheiss, daz Ir die fürbas wisset zu senden vnd den dingen nachczugeen, als da vor geschriben steet, als wir vns wol versehen, daz Ir zu vollbringung söllicher löblichen sache selbs gern tut vnd bisher furderlich getan habt, Denn wo wir ewr ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (feria IIIa Kiliani).
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296 812. 1432, Jul. 8 (Bösig). Johann von Michelsberg an den Rath von Görlitz: Gesuch um Fristung seiner Schuld bis zum S. Gallentag. (Scultetus II, 108ab [ad ann. 1432].) Johannes de Michalsperg residens in castro Bezdyez. Fa- mosis et prudentibus Viris Jurkl Kanytz mgro. ciuium, nec non Mates Keyszlar, Hanussio Wydnar Consulibus ciuitatis Gerlitz amicis et fautoribus mihi dilectis. Seruitionum promptitudine in cunctis beneplacitis præ- assumpta. Amici ac fautores præcipui, summam pecuniæ per vos mihi fauorabiliter mutuatam, quam determinato et prefixo ter- mino, videl. in festo sancti Jacobi apostoli proxime venturo vo- bis gratuite refundere promisi, scire vos cupio oc. Quia nuper Taboritæ, aduersarii sancte matris ecclesie, meos speciales pro- curatores, videl. syluanos et alios oc. pecuniam mihi procude- bant, eosdem captiuauerunt et pro ipsorum voluntate astrinxe- runt, super quos totaliter me fundaueram, eandem pecuniam soluturum. Qua spe existens frustratus, rogo studiose tanquam fautores et amicos mihi speciales, quatenus pro eadem summa prolongare mihi tempus solutionis ad terminum S. Galli oc. Etiam pro consolatione Vestra et aliorum fautorum in certis nouitatibus dirigo Vobis copiam literæ mihi istis diebus per certum nuncium a sereniss. oc. rege Romanorum directæ oc. Script. in castro Bezdiez, feria IIIa ante festum sancte Margaritæ. 813. 1432, Jul. (s. d.) Anonymer Bericht über König Sigmunds Ankunft zu Siena. (Orig. arch. civ. Egrae.) Lieben freunde. Als ir vns dan von vnsers gnedigisten herren des Römischen oc. kunigs gelegenheit verschriben vnd gebetten habt oc. Also welle ewr güte freuntschafft wissen daz wir vernommen haben, daz sein kuniglich gnade vor sand Marg-
296 812. 1432, Jul. 8 (Bösig). Johann von Michelsberg an den Rath von Görlitz: Gesuch um Fristung seiner Schuld bis zum S. Gallentag. (Scultetus II, 108ab [ad ann. 1432].) Johannes de Michalsperg residens in castro Bezdyez. Fa- mosis et prudentibus Viris Jurkl Kanytz mgro. ciuium, nec non Mates Keyszlar, Hanussio Wydnar Consulibus ciuitatis Gerlitz amicis et fautoribus mihi dilectis. Seruitionum promptitudine in cunctis beneplacitis præ- assumpta. Amici ac fautores præcipui, summam pecuniæ per vos mihi fauorabiliter mutuatam, quam determinato et prefixo ter- mino, videl. in festo sancti Jacobi apostoli proxime venturo vo- bis gratuite refundere promisi, scire vos cupio oc. Quia nuper Taboritæ, aduersarii sancte matris ecclesie, meos speciales pro- curatores, videl. syluanos et alios oc. pecuniam mihi procude- bant, eosdem captiuauerunt et pro ipsorum voluntate astrinxe- runt, super quos totaliter me fundaueram, eandem pecuniam soluturum. Qua spe existens frustratus, rogo studiose tanquam fautores et amicos mihi speciales, quatenus pro eadem summa prolongare mihi tempus solutionis ad terminum S. Galli oc. Etiam pro consolatione Vestra et aliorum fautorum in certis nouitatibus dirigo Vobis copiam literæ mihi istis diebus per certum nuncium a sereniss. oc. rege Romanorum directæ oc. Script. in castro Bezdiez, feria IIIa ante festum sancte Margaritæ. 813. 1432, Jul. (s. d.) Anonymer Bericht über König Sigmunds Ankunft zu Siena. (Orig. arch. civ. Egrae.) Lieben freunde. Als ir vns dan von vnsers gnedigisten herren des Römischen oc. kunigs gelegenheit verschriben vnd gebetten habt oc. Also welle ewr güte freuntschafft wissen daz wir vernommen haben, daz sein kuniglich gnade vor sand Marg-
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297 rethen tag gen Senys komen vnd von gots gnaden gesundt vnd starck sey vnd vil Volcks zu Ross vnd zu füssen bey seinen gnaden habe. 814. 1432, Jul. 28 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Königin Barbara: der von ihr und dem Könige nach Italien hin berufene Arzt Johann Schindel entschuldige sein Nichtkommen mit Alter und Krankheit. (Nurnberger Missiv-Buch X. fol. 20.) Frawn Barbara Römischen künigin oc. ut regi mutatis mutandis. Gnedigiste Fraw! Als ewr küniglich mechtikeit vns ver- schriben vnd begert hat von meister Johans Schintels des artzts wegen oc., das haben wir wol vernommen, vnd ewer kü- niglich Durchl. zu gefallen, haben wir denselben meister Schin- teln für vns besandt vnd fleissig mit Im dauon reden lassen. Der hat vns gesagt, wie vnser gnedigister Herre Herr Sigmund Römischer, zu Vngern vnd zu Beheim oc. künig, ewr gemahel, als sein kuniglich majstat verd von vns scheiden wölt, fleissig an in begeren liess, mit seinen küniglichen gnaden gen welhischen Landen zu ziehen. Do liess er seiner küniglichen grossmechtikeit antwurten, daz er alt vnd krank were vnd söllicher dienste niht vermöcht noch vorseyn könt. Nu hetten wir Im vnsers theils yeczunt auch gern gegönnt zu ewern küniglichen gnaden zu ziehen; so beleibt er bey der antwurt, die er vormals geben hat, als ewir küniglich mechtikeit in sein selbs antwurt eygent- licher vernemen wirdt. Bitten wir ewr künigl. Durchl. das gnediclich zuuernemen. Denn wo wir ewern küniglichen gnaden dienst vnd wolgefallen oc. Scriptum ut supra (feria II post Jacobj).
297 rethen tag gen Senys komen vnd von gots gnaden gesundt vnd starck sey vnd vil Volcks zu Ross vnd zu füssen bey seinen gnaden habe. 814. 1432, Jul. 28 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Königin Barbara: der von ihr und dem Könige nach Italien hin berufene Arzt Johann Schindel entschuldige sein Nichtkommen mit Alter und Krankheit. (Nurnberger Missiv-Buch X. fol. 20.) Frawn Barbara Römischen künigin oc. ut regi mutatis mutandis. Gnedigiste Fraw! Als ewr küniglich mechtikeit vns ver- schriben vnd begert hat von meister Johans Schintels des artzts wegen oc., das haben wir wol vernommen, vnd ewer kü- niglich Durchl. zu gefallen, haben wir denselben meister Schin- teln für vns besandt vnd fleissig mit Im dauon reden lassen. Der hat vns gesagt, wie vnser gnedigister Herre Herr Sigmund Römischer, zu Vngern vnd zu Beheim oc. künig, ewr gemahel, als sein kuniglich majstat verd von vns scheiden wölt, fleissig an in begeren liess, mit seinen küniglichen gnaden gen welhischen Landen zu ziehen. Do liess er seiner küniglichen grossmechtikeit antwurten, daz er alt vnd krank were vnd söllicher dienste niht vermöcht noch vorseyn könt. Nu hetten wir Im vnsers theils yeczunt auch gern gegönnt zu ewern küniglichen gnaden zu ziehen; so beleibt er bey der antwurt, die er vormals geben hat, als ewir küniglich mechtikeit in sein selbs antwurt eygent- licher vernemen wirdt. Bitten wir ewr künigl. Durchl. das gnediclich zuuernemen. Denn wo wir ewern küniglichen gnaden dienst vnd wolgefallen oc. Scriptum ut supra (feria II post Jacobj).
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298 815. 1432, Aug. 11 (Görlitz). Der Rath von Görlitz an den Hochmeister in Preussen Paul von Russ- dorf: dankt für die von ihm bisher erhaltene, und bittet um neue Unter- stützung, da fast alle Schlesier sich mit den Ketzern gefriedet haben, und Görlitz so wie Prag grosse Wasserschäden erlitten oc. (Aus dem Archlv in Königsberg.) Hoewirdiger vnd Grosmechtiger gnediger lieber Herre. Vnsere willige vnd vnuordrossene dinste zcuuor Als euwern gnadin wol mag yndechtig sein, sulcher hulfe vnd beistendikeit, die Ir von uwern gnadin, vnd uwers ordens wegin, desen vnsers Allirgnedigsten herrn des Romischen oc. Konigis landen, kein den vorstuckten Ketczern zu Behmen zcugelegit hattit, des wir sunderlichin uch, vnd dem orden vor synen koniglichen gnadin zu Nurenberg In Keginwertikeit syner gnadin reichs vnser gne- digsten herrn der Kurfursten, ander fursten, des meisters uwers ordens In dewtschen landen vnd ern Redewicz, Graffen, Freyen, herrn, Rittern vnd Knechten, durch dy vnsern floissiglich habin lossin dangksagen, vnd dangken uwern gnaden des noch mit dinstlichem ganczem fleisse, also hoffen wir das uwern gnadin sulche vorterbnisse an vnsers allergnedigisten herrn des Romi- schen oc. Konigis Statt by vns gescheen, swere bekustunge, an beuwen, suldener zu halden, dy wir doruff geton vnd gewant habin, ouch wol vorkomen sey, vnd das wir also alleyne gelegin von nymandes keine hulfe noch rettunge habin, denn wes wir vns des Almechtigin gotis vs syner barmherczikeit vortrostin vnd zu vnserm allergnedigisten herrn dem Romischen oc. Konige, vnd donoch zu uwern gnaden gancz hoffinde seyn. Also geruche uwer gnade zcu wissin das dy fursten In der Slesien mitten� ander, vsgenomen Herczoge Ludwig zu Legenicz Mannen vnd Stete der furstenthum Sweydenicz Jauwer vnd Breslaw, vnd ouch andir vmblegende lande vnd Stete rurende an vnsers aller- gnedigesten herrn des Romischen oc. Koniges land zu Gorlitz mit den Ketczern von sand Johannis tage des tewffers vnsers herrn Jesu Christi nehst vorgangin czwey Jar als — — ist, gefredet habin. Nu habin die Ketczer mit Iren heren vnd macht
298 815. 1432, Aug. 11 (Görlitz). Der Rath von Görlitz an den Hochmeister in Preussen Paul von Russ- dorf: dankt für die von ihm bisher erhaltene, und bittet um neue Unter- stützung, da fast alle Schlesier sich mit den Ketzern gefriedet haben, und Görlitz so wie Prag grosse Wasserschäden erlitten oc. (Aus dem Archlv in Königsberg.) Hoewirdiger vnd Grosmechtiger gnediger lieber Herre. Vnsere willige vnd vnuordrossene dinste zcuuor Als euwern gnadin wol mag yndechtig sein, sulcher hulfe vnd beistendikeit, die Ir von uwern gnadin, vnd uwers ordens wegin, desen vnsers Allirgnedigsten herrn des Romischen oc. Konigis landen, kein den vorstuckten Ketczern zu Behmen zcugelegit hattit, des wir sunderlichin uch, vnd dem orden vor synen koniglichen gnadin zu Nurenberg In Keginwertikeit syner gnadin reichs vnser gne- digsten herrn der Kurfursten, ander fursten, des meisters uwers ordens In dewtschen landen vnd ern Redewicz, Graffen, Freyen, herrn, Rittern vnd Knechten, durch dy vnsern floissiglich habin lossin dangksagen, vnd dangken uwern gnaden des noch mit dinstlichem ganczem fleisse, also hoffen wir das uwern gnadin sulche vorterbnisse an vnsers allergnedigisten herrn des Romi- schen oc. Konigis Statt by vns gescheen, swere bekustunge, an beuwen, suldener zu halden, dy wir doruff geton vnd gewant habin, ouch wol vorkomen sey, vnd das wir also alleyne gelegin von nymandes keine hulfe noch rettunge habin, denn wes wir vns des Almechtigin gotis vs syner barmherczikeit vortrostin vnd zu vnserm allergnedigisten herrn dem Romischen oc. Konige, vnd donoch zu uwern gnaden gancz hoffinde seyn. Also geruche uwer gnade zcu wissin das dy fursten In der Slesien mitten� ander, vsgenomen Herczoge Ludwig zu Legenicz Mannen vnd Stete der furstenthum Sweydenicz Jauwer vnd Breslaw, vnd ouch andir vmblegende lande vnd Stete rurende an vnsers aller- gnedigesten herrn des Romischen oc. Koniges land zu Gorlitz mit den Ketczern von sand Johannis tage des tewffers vnsers herrn Jesu Christi nehst vorgangin czwey Jar als — — ist, gefredet habin. Nu habin die Ketczer mit Iren heren vnd macht
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299 sich getoilt, vnd sein vor dy hern vff den hewsern Im lande zu Behemen, dy Is mit der Romischen Kirchin vnd vnserm Allergnedigisten herrn dem Romischen Konige haldin, geruckt vnd habin sich davor gelegirt, nu ist is gescheen von des Al- mechtigen gotis vorhengnisse, das des montages vor sand Marie Magdalene tage (21 Jul.) sulche wasserflut im lande zu Behmen komen ist, vnd hat sunderlichen zu Prage sulchen schaden ge- than, der vngloublich ist, als uwer gnade das In des Edeln herrn Jan von Michelsberg briffe hirynne vorslossen wol wirt vornemen, vnd hat an vnsers Allergnedigisten herrn des Konigis Stat (Görlitz?) dy brucke vnd alle mölin weg gefurt vnd zu grunde vsgerissen, vnd an den graben merglichen schaden ge- thon, dy wir so balde nicht wedir gefertigin noch gebuwen kunnen, vnd mussen vmb sulcher swerer anfechtunge der Ketczere beide reisige vnd suldener halden, wenn wir von vnsern guten gunnern des landes zcu Behmen, vnd vs vnser eigen botschafft tegelich gewarnet werden, also, als sich die obgenannten fursten lande vnd Stete sich mit In gefridet haben vnd sulchen schaden an den Mölen vnd sust genomen haben, so sy von den hewsern abeczihen, das sy vnsers Allirgnedigisten herrn des Romischen oc. Konigis Stat vmblegin wellin, dy Strossen zu weren das man vns nicht notdurfft zcugefuren möge, vnd meynen vns domethe y zu frede adir zu beteidingen zu brengin. Hoewirdiger gnediger libir herre wy wol wir denne mit sulcher horter not betretin vnd vmb gebin seyn, so ist y vnser wille vnd meynunge, das wir gote zu lobe, der heiligen Cristenheit zu sterkunge vnserm Allirgnedigisten herrn dem Romischen oc. Konige zu eren vnd dinste, vns Ir bosheit weren vnd schutczen meynen, vnd dorumb so bitten wir euwer gnade mit dinstlichem ganczem fleisse, sulche vnsere geleginheit vnd thun zu herczen zu nemen, vnd gnediglichen zu bedengken, vnd geruchet vns abir uwir gnadin hulfe dozu zu thun vnd bey vns zu legin, Is were an lewten, adir an gelde, wie uwer gnade das am beqwemisten vnd vns am nuczlichsten duncket, das wir vnsers Allirgnedigisten herrn des Romischen oc. Konigis Stat vor In bewaren, vnd vns Ir betriglichen vnd vorstuckten bosheit, vnser liebe vnd gut ge- schutzen mogen vnd wellet uch gnediglichen gutwillig dorynne kein vns beweisen, als wir des eine sunderliche zcuuorsicht vnd
299 sich getoilt, vnd sein vor dy hern vff den hewsern Im lande zu Behemen, dy Is mit der Romischen Kirchin vnd vnserm Allergnedigisten herrn dem Romischen Konige haldin, geruckt vnd habin sich davor gelegirt, nu ist is gescheen von des Al- mechtigen gotis vorhengnisse, das des montages vor sand Marie Magdalene tage (21 Jul.) sulche wasserflut im lande zu Behmen komen ist, vnd hat sunderlichen zu Prage sulchen schaden ge- than, der vngloublich ist, als uwer gnade das In des Edeln herrn Jan von Michelsberg briffe hirynne vorslossen wol wirt vornemen, vnd hat an vnsers Allergnedigisten herrn des Konigis Stat (Görlitz?) dy brucke vnd alle mölin weg gefurt vnd zu grunde vsgerissen, vnd an den graben merglichen schaden ge- thon, dy wir so balde nicht wedir gefertigin noch gebuwen kunnen, vnd mussen vmb sulcher swerer anfechtunge der Ketczere beide reisige vnd suldener halden, wenn wir von vnsern guten gunnern des landes zcu Behmen, vnd vs vnser eigen botschafft tegelich gewarnet werden, also, als sich die obgenannten fursten lande vnd Stete sich mit In gefridet haben vnd sulchen schaden an den Mölen vnd sust genomen haben, so sy von den hewsern abeczihen, das sy vnsers Allirgnedigisten herrn des Romischen oc. Konigis Stat vmblegin wellin, dy Strossen zu weren das man vns nicht notdurfft zcugefuren möge, vnd meynen vns domethe y zu frede adir zu beteidingen zu brengin. Hoewirdiger gnediger libir herre wy wol wir denne mit sulcher horter not betretin vnd vmb gebin seyn, so ist y vnser wille vnd meynunge, das wir gote zu lobe, der heiligen Cristenheit zu sterkunge vnserm Allirgnedigisten herrn dem Romischen oc. Konige zu eren vnd dinste, vns Ir bosheit weren vnd schutczen meynen, vnd dorumb so bitten wir euwer gnade mit dinstlichem ganczem fleisse, sulche vnsere geleginheit vnd thun zu herczen zu nemen, vnd gnediglichen zu bedengken, vnd geruchet vns abir uwir gnadin hulfe dozu zu thun vnd bey vns zu legin, Is were an lewten, adir an gelde, wie uwer gnade das am beqwemisten vnd vns am nuczlichsten duncket, das wir vnsers Allirgnedigisten herrn des Romischen oc. Konigis Stat vor In bewaren, vnd vns Ir betriglichen vnd vorstuckten bosheit, vnser liebe vnd gut ge- schutzen mogen vnd wellet uch gnediglichen gutwillig dorynne kein vns beweisen, als wir des eine sunderliche zcuuorsicht vnd
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300 gancz getruwen zu uwern gnaden habin, das wellen wir uwern gnaden vnd dem orden vor vnserm Allergnedigisten herrn dem Romischen oc. Konige vnd vor eyme ydermann fleissiglichen dangksagen, vnd zu allezcit williglich gerne vmb uwer gnade vnd den orden vnd alle die uwern vordynen vnd bitten uwer gnaden gnedige vorschrebene antwort. Geben zu Gorlicz des nehsten montages noch des heiligen merterers sand Laurencii tage vnder vnserm Stat Secret An. dom. Millesimo CCCC°XXXII°. Burgermeister vnde Ratmanne der Stat Gorlicz. Deme hoewirdigen vnd Grosmechtigen herrn, herrn Pauwel von Russ- dorff Hoemeister dewtczsches Ordens, des Landes zcu Prewssen vnserm gnedigen lieben herrn. 816. 1432, Aug. 13 (s. 1.) Heinz Imhof an Niclas Kummerauer Bürger zu Eger: Nachrichten von einem in Wirzburg begonnenen Kriege, von dem Fürstentage zu Mergent- heim, von K. Sigmund, der in Siena zu überwintern vorhabe oc. (Orig. arch. clv. Egrae.) Mein willig freuntlich dinst zuuoran, lieber herr Gume- rawer ich lasse euch wissen, das mir Hans von dem Moren von ewren wegen geben hat hundert gulden an dem pfincztag vor laurenczy (7 Aug.) oc., auch lasse ich euch wissen, das der Crig zu Wurzburg angangen ist, sy schissen vast von dem Slos herab in dy stat vnd dy andern hin wider auf hin, doch hoffen wir es sol verricht werden in kurcz, den itzunt etlich kurfursten vnd hern vnd Reichstet bey einander sein zu Mergetheym auf einen tag, am nechsten suntag vergangen, sein sy zu einander komen, dy werden sich darvnter muen den worten das sy niht in Crig mit in komen oc. auch wisset das vnsern gnedigen hern der Romisch oc. konig zu der hohen syn ist, do ist der Peter Folkmair zu Im komen vnd vnser herr, der lest Im stuben machen auf den winter zu senis, das man maint er werd den winter da bleiben, den als ich hor so hot der Babst bey VIm pferden wider vnsern gnedigen hern, vnser hergot der mach das vnd alle dinck gut, gebit mir alzeit, grusset mir haus- fraw vnd ewren son vnd gut freunt fleissig, domit pfleg vnser
300 gancz getruwen zu uwern gnaden habin, das wellen wir uwern gnaden vnd dem orden vor vnserm Allergnedigisten herrn dem Romischen oc. Konige vnd vor eyme ydermann fleissiglichen dangksagen, vnd zu allezcit williglich gerne vmb uwer gnade vnd den orden vnd alle die uwern vordynen vnd bitten uwer gnaden gnedige vorschrebene antwort. Geben zu Gorlicz des nehsten montages noch des heiligen merterers sand Laurencii tage vnder vnserm Stat Secret An. dom. Millesimo CCCC°XXXII°. Burgermeister vnde Ratmanne der Stat Gorlicz. Deme hoewirdigen vnd Grosmechtigen herrn, herrn Pauwel von Russ- dorff Hoemeister dewtczsches Ordens, des Landes zcu Prewssen vnserm gnedigen lieben herrn. 816. 1432, Aug. 13 (s. 1.) Heinz Imhof an Niclas Kummerauer Bürger zu Eger: Nachrichten von einem in Wirzburg begonnenen Kriege, von dem Fürstentage zu Mergent- heim, von K. Sigmund, der in Siena zu überwintern vorhabe oc. (Orig. arch. clv. Egrae.) Mein willig freuntlich dinst zuuoran, lieber herr Gume- rawer ich lasse euch wissen, das mir Hans von dem Moren von ewren wegen geben hat hundert gulden an dem pfincztag vor laurenczy (7 Aug.) oc., auch lasse ich euch wissen, das der Crig zu Wurzburg angangen ist, sy schissen vast von dem Slos herab in dy stat vnd dy andern hin wider auf hin, doch hoffen wir es sol verricht werden in kurcz, den itzunt etlich kurfursten vnd hern vnd Reichstet bey einander sein zu Mergetheym auf einen tag, am nechsten suntag vergangen, sein sy zu einander komen, dy werden sich darvnter muen den worten das sy niht in Crig mit in komen oc. auch wisset das vnsern gnedigen hern der Romisch oc. konig zu der hohen syn ist, do ist der Peter Folkmair zu Im komen vnd vnser herr, der lest Im stuben machen auf den winter zu senis, das man maint er werd den winter da bleiben, den als ich hor so hot der Babst bey VIm pferden wider vnsern gnedigen hern, vnser hergot der mach das vnd alle dinck gut, gebit mir alzeit, grusset mir haus- fraw vnd ewren son vnd gut freunt fleissig, domit pfleg vnser
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301 got. Geben an der mitwoch noch sant Lorenczen tag Anno oc. XXXII°. Heincz Imhof. dy quitanczen vnd rechnung dy will ich euch in kurcz schicken vnd meister Peter den arczt. Dem oc. hern Nyclas Gumerawer Burger zcu Eger oc. 817. 1432, Aug. 18. Formel des sicheren Geleits, das den böhmischen Abgesandten zum Basler Concil von Seite der deutschen Reichsstädte ausgestellt wurde. (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 25 duppl.) Wir... die Burgere oc. Bekennen vnd tun kunt öffent- lichen mit disem brief vor allermeniclichen: Als das heilig ge- mein Concilium zu Basel die von Beheim vnd Merhern, die von der Römischen kirchen etwas in dem glawben vnd leben gesundert seyn, darumb wir auch einander bisher schedlich vnd cleglichen gekrieget han, zu In gen Basel frewntlich ge- vordert vnd geladen haben zubesehen, ob dieselben von Beheim vnd Merhern noch durch den heiligen geiste, in des namen vnd kraft dasselb Concilium gesammet ist, bessers geweiset, vnd wir also gen einander frewntlichen on grösser plutvergiessen vnd schaden verrichtet vnd geeynt möchten werden, darauf auch das vorgenant Concilium sich durch Ir erber bottschaft mit den- selben von Beheim vnd Merhern eins freyen geleyts vnd voll- kommener merer sicherheit nu leczt zu Eger vnterredt vnd ge- eynet hat, also daz sie Ir völlige mechtige vnd treffenliche bott- schaft meynen zu dem Concilium zu schiken, darumb söllich löblich sache durch die got manigfalticlichen geeret wirdet, vil mentschen von Irrung zu lautrer erkentnuss der warheit von laster zu tugend, von vnfriden zu friden vnd dadurch zu ewi- gem leben dester fürderlicher komen mugen, zu fürdern; auch von bette vnd geheiss wegen des vorgenanten heiligen Concilijs: So geben wir wissentlich in kraft disz briefs denselben der von Beheim vnd Merhern Ambasiaten vnd botten, allen vnd yegli-
301 got. Geben an der mitwoch noch sant Lorenczen tag Anno oc. XXXII°. Heincz Imhof. dy quitanczen vnd rechnung dy will ich euch in kurcz schicken vnd meister Peter den arczt. Dem oc. hern Nyclas Gumerawer Burger zcu Eger oc. 817. 1432, Aug. 18. Formel des sicheren Geleits, das den böhmischen Abgesandten zum Basler Concil von Seite der deutschen Reichsstädte ausgestellt wurde. (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 25 duppl.) Wir... die Burgere oc. Bekennen vnd tun kunt öffent- lichen mit disem brief vor allermeniclichen: Als das heilig ge- mein Concilium zu Basel die von Beheim vnd Merhern, die von der Römischen kirchen etwas in dem glawben vnd leben gesundert seyn, darumb wir auch einander bisher schedlich vnd cleglichen gekrieget han, zu In gen Basel frewntlich ge- vordert vnd geladen haben zubesehen, ob dieselben von Beheim vnd Merhern noch durch den heiligen geiste, in des namen vnd kraft dasselb Concilium gesammet ist, bessers geweiset, vnd wir also gen einander frewntlichen on grösser plutvergiessen vnd schaden verrichtet vnd geeynt möchten werden, darauf auch das vorgenant Concilium sich durch Ir erber bottschaft mit den- selben von Beheim vnd Merhern eins freyen geleyts vnd voll- kommener merer sicherheit nu leczt zu Eger vnterredt vnd ge- eynet hat, also daz sie Ir völlige mechtige vnd treffenliche bott- schaft meynen zu dem Concilium zu schiken, darumb söllich löblich sache durch die got manigfalticlichen geeret wirdet, vil mentschen von Irrung zu lautrer erkentnuss der warheit von laster zu tugend, von vnfriden zu friden vnd dadurch zu ewi- gem leben dester fürderlicher komen mugen, zu fürdern; auch von bette vnd geheiss wegen des vorgenanten heiligen Concilijs: So geben wir wissentlich in kraft disz briefs denselben der von Beheim vnd Merhern Ambasiaten vnd botten, allen vnd yegli-
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302 chen besundern Iren leiben vnd guten, als die dann zu dem obgenanten Concilium geschickt werden, vnd darczu allen vnd yeglichen Iren wegweisern, fürern oder geleytslewten, wer die seyn oder mit In reiten werden, vnd auch sunderlichen allen Iren botten, die sie in söllichen sachen in bottschaft hin gen Beheim vnd widerumb gen Basel schicken werdent, vor vnd nach, ein wares vollkommes Cristenlich gut sicher geleyte, gen Basel vnd wider von Basel enheim bis an Ir geware zu ziehen, für vns vnd alle die vnsern vnd auch für alle die, die vmb vnsern willen tun vnd lassen sullen. Vnd versprechen auch in guten trewen söllich geleyt vnd sicherheit, als In das vorgenant Concilium vnd auch der Allerdurchlewchtigist fürst vnd Herre Herr Sigmund Römischer künig, vnser allergnedigister Herre, an gemeiner Cristenheit vnd des Römischen Reichs stat vnd auch ander fürsten vnd Herren gegeben versprochen versigelt vnd auch sust vergewisset haben mit allen iren punckten, stücken vnd ynnehalt nichts auszgenomen gentzlichen vnd getrewlichen zu halten für vns, alle die vnsern, vnd für alle, die vmb vnsern willen tun vnd lassen süllen, vnd dawider niht zu tun noch schaffen getan werden in dhein weise. Vnd wenn wir dar- umb angerüft werden Sie durch vnser Lande vnd gepiete vnd als weit vnser geleyt geet, mit den, oder ob sie wellen an die, den das von dem vorgenanten Concilium vnd vnserm allergne- digisten Herren.... dem Römischen oc. künig fürderlichen empfolhen wirdet oder ist, mit den vnsern sicher vnd getrew- licher in vnsern Landen, vnd dadurch sie ziehen werden, vnd als weit vnser geleyt geet, fridlichen geleyten oder geleytet schaffen süllen on alls geuerde vnd arglist. Vnd darauf gepieten wir allen vnsern vntertanen ernstlichen, edeln vnd vnedeln, reichen vnd armen vnd besundern allen vnsern Amptlewten vnd pflegern, wie die genant seyn, bey vnsern Hulden, daz Ir die vorgenant bottschaft von Beheim vnd Merhern vnd auch Ir fürer, geleyts- lewte vnd botten, sie alle vnd yeglichen besunder, als oft sich das gebüren wirdet, sicher vnd vngehindert durch vnser Land, Stette, Mèrkt, Dörffer, gepiete, vnd alsweit vnser geleyt geet, ziehen lasset, Sie frewntlichen aufnemen, sicher geleyten vnd handeln wellet, vnd ewch also gen In halten, daz sie an Leibe, eren und gute mit worten noch werken niht beleydigt werden,
302 chen besundern Iren leiben vnd guten, als die dann zu dem obgenanten Concilium geschickt werden, vnd darczu allen vnd yeglichen Iren wegweisern, fürern oder geleytslewten, wer die seyn oder mit In reiten werden, vnd auch sunderlichen allen Iren botten, die sie in söllichen sachen in bottschaft hin gen Beheim vnd widerumb gen Basel schicken werdent, vor vnd nach, ein wares vollkommes Cristenlich gut sicher geleyte, gen Basel vnd wider von Basel enheim bis an Ir geware zu ziehen, für vns vnd alle die vnsern vnd auch für alle die, die vmb vnsern willen tun vnd lassen sullen. Vnd versprechen auch in guten trewen söllich geleyt vnd sicherheit, als In das vorgenant Concilium vnd auch der Allerdurchlewchtigist fürst vnd Herre Herr Sigmund Römischer künig, vnser allergnedigister Herre, an gemeiner Cristenheit vnd des Römischen Reichs stat vnd auch ander fürsten vnd Herren gegeben versprochen versigelt vnd auch sust vergewisset haben mit allen iren punckten, stücken vnd ynnehalt nichts auszgenomen gentzlichen vnd getrewlichen zu halten für vns, alle die vnsern, vnd für alle, die vmb vnsern willen tun vnd lassen süllen, vnd dawider niht zu tun noch schaffen getan werden in dhein weise. Vnd wenn wir dar- umb angerüft werden Sie durch vnser Lande vnd gepiete vnd als weit vnser geleyt geet, mit den, oder ob sie wellen an die, den das von dem vorgenanten Concilium vnd vnserm allergne- digisten Herren.... dem Römischen oc. künig fürderlichen empfolhen wirdet oder ist, mit den vnsern sicher vnd getrew- licher in vnsern Landen, vnd dadurch sie ziehen werden, vnd als weit vnser geleyt geet, fridlichen geleyten oder geleytet schaffen süllen on alls geuerde vnd arglist. Vnd darauf gepieten wir allen vnsern vntertanen ernstlichen, edeln vnd vnedeln, reichen vnd armen vnd besundern allen vnsern Amptlewten vnd pflegern, wie die genant seyn, bey vnsern Hulden, daz Ir die vorgenant bottschaft von Beheim vnd Merhern vnd auch Ir fürer, geleyts- lewte vnd botten, sie alle vnd yeglichen besunder, als oft sich das gebüren wirdet, sicher vnd vngehindert durch vnser Land, Stette, Mèrkt, Dörffer, gepiete, vnd alsweit vnser geleyt geet, ziehen lasset, Sie frewntlichen aufnemen, sicher geleyten vnd handeln wellet, vnd ewch also gen In halten, daz sie an Leibe, eren und gute mit worten noch werken niht beleydigt werden,
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303 vnd als Ir auch von des Conciliums wegen bescheiden werdet vngeuerlichen. Alle vnd yeglich obgeschriben pünkte vnd artikel gereden wir bey vnsern waren trewen stet, vest vnd vnuerprö- chenlich zu halten on alle arglist vnd on geuerde. Vnd des zu warer bekentnusz haben wir vnserr stat Insigel an disen brief gehangen, der geben ist am montag nach vnserr frawen tag Assumpcionis. 818. 1432, Aug. 19 (Ofen). Der ungarische Palatin Gara an König Sigmund: gibt Nachricht von dem zwischen den Böhmen und den Polen geschlossenen Bunde. (E copia authent. coaeva in archivo Francofurt.) Sermo principi et dno. D. Sigismundo dei gratia Romanorum regi semper Augusto ac Hungariae Boemiae oc. Regi domino meo gratiosissimo. Serme princeps et domine, dne. mi gratiosissime! Scire dignetur Vra Sertas quod existentibus nobis videl. prælatis et ba- ronibus regni vestri Hungariæ simul in congregatione, rex Po- loniæ prælatique et barones sui cum literis eorum credentialibus, mittendo nuntium proprium, a parte intimarunt in hac verba: Vobis dominis prælatis, baronibus et aliis Hungaris volumus esse notum, ne audiatis ab aliis, contraxisse nos unionem et ligam cum Boemis contra omnem nationem et præsertim Teutu- nicam, excepta dumtaxat lingua vestra Hungarorum, quibus vo- lumus semper tranquillissimam pacem et amicitiam observare. Hæc itaque gratiosissime domine Vrae Sert duxi intimanda. Datum Budæ in profesto beati Steffani Regis anno dni. oc. XXXII°. E. Vrae Sert’s fidelis servulus Nicolaus de Gora regni Vestri Hungariæ Palatinus.
303 vnd als Ir auch von des Conciliums wegen bescheiden werdet vngeuerlichen. Alle vnd yeglich obgeschriben pünkte vnd artikel gereden wir bey vnsern waren trewen stet, vest vnd vnuerprö- chenlich zu halten on alle arglist vnd on geuerde. Vnd des zu warer bekentnusz haben wir vnserr stat Insigel an disen brief gehangen, der geben ist am montag nach vnserr frawen tag Assumpcionis. 818. 1432, Aug. 19 (Ofen). Der ungarische Palatin Gara an König Sigmund: gibt Nachricht von dem zwischen den Böhmen und den Polen geschlossenen Bunde. (E copia authent. coaeva in archivo Francofurt.) Sermo principi et dno. D. Sigismundo dei gratia Romanorum regi semper Augusto ac Hungariae Boemiae oc. Regi domino meo gratiosissimo. Serme princeps et domine, dne. mi gratiosissime! Scire dignetur Vra Sertas quod existentibus nobis videl. prælatis et ba- ronibus regni vestri Hungariæ simul in congregatione, rex Po- loniæ prælatique et barones sui cum literis eorum credentialibus, mittendo nuntium proprium, a parte intimarunt in hac verba: Vobis dominis prælatis, baronibus et aliis Hungaris volumus esse notum, ne audiatis ab aliis, contraxisse nos unionem et ligam cum Boemis contra omnem nationem et præsertim Teutu- nicam, excepta dumtaxat lingua vestra Hungarorum, quibus vo- lumus semper tranquillissimam pacem et amicitiam observare. Hæc itaque gratiosissime domine Vrae Sert duxi intimanda. Datum Budæ in profesto beati Steffani Regis anno dni. oc. XXXII°. E. Vrae Sert’s fidelis servulus Nicolaus de Gora regni Vestri Hungariæ Palatinus.
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304 819. 1432, Aug. 23 (im Felde bei Friedstein). Die Feldhauptleute der Taborer und Waisen schliessen mit den Herzogen von Sachsen einen Waffenstillstand bis zum Martinitage des J. 1434. (Aus dem Orlg. des k. sächs. Staatsurchivs.) Nos Ottiko de Loza Johannes Czapko de San Capitanei ceterique Seniores exercituum Thaboritarum Campestrium et Orphanorum Notum facimus tenore presencium vniuersis legen- tibus et audientibus nos inire fecisse et firmare, veras iustas et perfectas pacis treugas, et presentibus facimus et firmamus, cum Illustris principibus et dominis, domino Sigismundo duce Saxonie et domino Friderico ambobus langrauiis Turingie, nec non Marchionibus Misnensibus, Eciam cum eorum reliquis fra- tribus Comitibus Nobilibus Millitibus Terris terrigenis Ciuitatibus Opidis villis hominibus subditis tam spiritualibus quam secula- ribus cuiuscunque status condicionis aut preeminencie existunt Eciam cum Judeis, qui suas mansiones sub dominio dicione ac regimine in terris, et Ciuitatibus prescriptorum principum habent, Quas quidem pacis treugas debemus iuste legitime fideliter tenere integre et infringibiliter seruare promittentes pro nobis met ipsis, exercitibus nostris, pro omnibus Officialibus Castrorum Ciuitatum propugnaculorum uel aliarum municionum ad nos spectancium, et pro omnibus hominibus cuiusque status aut condicionis sunt debitam nobis obedienciam tenentibus, ipsas Treugas sic ut prescriptum est tenere et conseruare sub pena nostre fidei et honoris a data presencium usque festum Sancti Martini nunc proxime venturum A festo vero sancti Martini per duos annos integros sibi inuicem post secuturos ipso die vltimo usque ad occasum solis incluso semota omni contradictione et interrupcione, Tamen cum articulis et excepcionibus infrascriptis. Primum notanter exceptum est Si quis uel qui exercitibus nostris adherentes seu adjutores nostri prescriptas pacis treugas dictis principibus, ut predictum est tenere nollent, mallentes terris seu hominibus eorundem principum nocere, hoc principes seu officiales nobis significare et notificare tenebuntur, Quos si
304 819. 1432, Aug. 23 (im Felde bei Friedstein). Die Feldhauptleute der Taborer und Waisen schliessen mit den Herzogen von Sachsen einen Waffenstillstand bis zum Martinitage des J. 1434. (Aus dem Orlg. des k. sächs. Staatsurchivs.) Nos Ottiko de Loza Johannes Czapko de San Capitanei ceterique Seniores exercituum Thaboritarum Campestrium et Orphanorum Notum facimus tenore presencium vniuersis legen- tibus et audientibus nos inire fecisse et firmare, veras iustas et perfectas pacis treugas, et presentibus facimus et firmamus, cum Illustris principibus et dominis, domino Sigismundo duce Saxonie et domino Friderico ambobus langrauiis Turingie, nec non Marchionibus Misnensibus, Eciam cum eorum reliquis fra- tribus Comitibus Nobilibus Millitibus Terris terrigenis Ciuitatibus Opidis villis hominibus subditis tam spiritualibus quam secula- ribus cuiuscunque status condicionis aut preeminencie existunt Eciam cum Judeis, qui suas mansiones sub dominio dicione ac regimine in terris, et Ciuitatibus prescriptorum principum habent, Quas quidem pacis treugas debemus iuste legitime fideliter tenere integre et infringibiliter seruare promittentes pro nobis met ipsis, exercitibus nostris, pro omnibus Officialibus Castrorum Ciuitatum propugnaculorum uel aliarum municionum ad nos spectancium, et pro omnibus hominibus cuiusque status aut condicionis sunt debitam nobis obedienciam tenentibus, ipsas Treugas sic ut prescriptum est tenere et conseruare sub pena nostre fidei et honoris a data presencium usque festum Sancti Martini nunc proxime venturum A festo vero sancti Martini per duos annos integros sibi inuicem post secuturos ipso die vltimo usque ad occasum solis incluso semota omni contradictione et interrupcione, Tamen cum articulis et excepcionibus infrascriptis. Primum notanter exceptum est Si quis uel qui exercitibus nostris adherentes seu adjutores nostri prescriptas pacis treugas dictis principibus, ut predictum est tenere nollent, mallentes terris seu hominibus eorundem principum nocere, hoc principes seu officiales nobis significare et notificare tenebuntur, Quos si
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305 compescere non valuerimus, ex tunc sepe nominatis principibus plenam et liberam presentibus concedimus et tribuimus pote- statem talibus resistere modo quo meliori poterint, et per hoc infringi presentes Treuge non debent Nosque talibus promitti- mus nullo auxilio subuenire, consilio aut facto hominibus seu quibuscunque defendiculis. Item exemimus si nos contigerit cum exercitibus nostris contra inimicos nostros pacis treugas nobiscum non tenentibus pergere seu Reisam facere et attingere metas aut terras iam nominatorum principum, quidquid tunc escibilium et pro pabulo equorum sumpserimus hoc in preiudicium pacis treugarum esse non debet. Eciam in tali Reisa prescriptorum nostrorum exer- cituum incendia impetus seu expugnaciones Ciuitatum Castrorum propugnaculorum seu quarumlibet municionum facere non debe- mus, excepto solo si preter voluntatem nostram semota dolosi- tate contigerit villam vnam aut duas tres aut quatuor per succen- sionem ignis consumi, hoc eciam infringere has treugas non valebit. Eciam notanter exceptum est, quod prescripti principes Comites Nobiles Milites Clientes Ciues uel alii quicunque homines suas mansiones et posessiones in terris et sub regimine pre- tactorum principum habentes, manu et animo bellicoso per se seu in adiutorium aliorum principum Comitum Baronum seu quorumcunque hominum in terras nostras videlicet Bohemiam et Morauiam, nec non et alia loca transire et pergere non vale- bunt absque violacione presencium Treugarum Nisi, si contigerit Serenissimum principem et dominum Regem Romanorum seu simul Electores Imperii Romani contra nos pergere et accedere, Tunc et ipsi licite sine violacione treugarum contra nos pariter cum ipsis accedere valebunt, Scilicet post recessum eorum a terris nostris pacis treugas ipsis amplius obseruare non obliga- bimur. Item si qui seruiles posessiones in terris sepe scriptorum principum non habentes, per se uel cum aliis insurgere volue- rint resignato seruicio principum seu aliorum dominorum suorum Ex tunc ipsi principes aut Officiales eorum discessionem talium nobis manifestare literis suis tenebuntur in Ciuitatem Lunam Nosque amplius poterimus aduersus tales agere tamquam contra 20
305 compescere non valuerimus, ex tunc sepe nominatis principibus plenam et liberam presentibus concedimus et tribuimus pote- statem talibus resistere modo quo meliori poterint, et per hoc infringi presentes Treuge non debent Nosque talibus promitti- mus nullo auxilio subuenire, consilio aut facto hominibus seu quibuscunque defendiculis. Item exemimus si nos contigerit cum exercitibus nostris contra inimicos nostros pacis treugas nobiscum non tenentibus pergere seu Reisam facere et attingere metas aut terras iam nominatorum principum, quidquid tunc escibilium et pro pabulo equorum sumpserimus hoc in preiudicium pacis treugarum esse non debet. Eciam in tali Reisa prescriptorum nostrorum exer- cituum incendia impetus seu expugnaciones Ciuitatum Castrorum propugnaculorum seu quarumlibet municionum facere non debe- mus, excepto solo si preter voluntatem nostram semota dolosi- tate contigerit villam vnam aut duas tres aut quatuor per succen- sionem ignis consumi, hoc eciam infringere has treugas non valebit. Eciam notanter exceptum est, quod prescripti principes Comites Nobiles Milites Clientes Ciues uel alii quicunque homines suas mansiones et posessiones in terris et sub regimine pre- tactorum principum habentes, manu et animo bellicoso per se seu in adiutorium aliorum principum Comitum Baronum seu quorumcunque hominum in terras nostras videlicet Bohemiam et Morauiam, nec non et alia loca transire et pergere non vale- bunt absque violacione presencium Treugarum Nisi, si contigerit Serenissimum principem et dominum Regem Romanorum seu simul Electores Imperii Romani contra nos pergere et accedere, Tunc et ipsi licite sine violacione treugarum contra nos pariter cum ipsis accedere valebunt, Scilicet post recessum eorum a terris nostris pacis treugas ipsis amplius obseruare non obliga- bimur. Item si qui seruiles posessiones in terris sepe scriptorum principum non habentes, per se uel cum aliis insurgere volue- rint resignato seruicio principum seu aliorum dominorum suorum Ex tunc ipsi principes aut Officiales eorum discessionem talium nobis manifestare literis suis tenebuntur in Ciuitatem Lunam Nosque amplius poterimus aduersus tales agere tamquam contra 20
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306 inimicos nostros sine culpa horum cum quibus presentes pacis treugas tenemus. Sin autem acciderit, quod omnipotens dignetur auertere, in aliquo articulo seu puncto prescriptorum ipsas pacis treugas infringere seu violare, hoc reformare promittimus sub pena pre- nominati pigneris, iuxta edictum et mandatum reformatorum et directorum pacis treugarum in hoc deputatorum, videlicet ex parte nostra Nobilis domini Johannis dicti Rohacz de Duba, aut si ipse adesse non poterit, loco ipsius Nobilis domini Benessij de Kolowrat alias de Roczow, Ex parte uero principum domini Henrici de Waldenburga, aut eo absente Nobilis domini Henrici dicti Theler, et hoc sub tali condicione, Si partem nostram con- tigerit excedere contra partem principum, tunc reformator noster debebit et tenebitur intrare in Ciuitatem Most alias Brux ad talem reformacionem, obtento tamen pleno et integro saluo con- ductu alterius partis per reformatorem eorum, Si uero partem principum contigerit excedere contra partem nostram, viceuersa ad reformandum reformator alterius partis debebit et tenebitur visitare reformatorem nostrum in Ciuitatem Lunensem seu Lunam accepto similiter saluo conductu ut prescriptum est. In quorum omnium testimonium Robur et maiorem eui- denciam Sigilla communia Exercituum nostrorum de certa nostra Scientia, Et ad presentes nostras Sigilla Nobilium dominorum Alssonis dicti Sskopek de Duba, Nicolai Zagiecz de Hazenburg alias de Budyna, nec non Famosorum Johannis Czrnin de Czrnin et Matie dicti Horessowecz presentibus sunt appensa, Datum in campo iuxta Freidsteyn, die Sabbato in vigilia Sancti Bar- tholomei Apostoli, Anno incarnationis domini Millesimo Quadrin- gentesimo Tricesimo secundo oc. (Cum sex sigillis appensis.)
306 inimicos nostros sine culpa horum cum quibus presentes pacis treugas tenemus. Sin autem acciderit, quod omnipotens dignetur auertere, in aliquo articulo seu puncto prescriptorum ipsas pacis treugas infringere seu violare, hoc reformare promittimus sub pena pre- nominati pigneris, iuxta edictum et mandatum reformatorum et directorum pacis treugarum in hoc deputatorum, videlicet ex parte nostra Nobilis domini Johannis dicti Rohacz de Duba, aut si ipse adesse non poterit, loco ipsius Nobilis domini Benessij de Kolowrat alias de Roczow, Ex parte uero principum domini Henrici de Waldenburga, aut eo absente Nobilis domini Henrici dicti Theler, et hoc sub tali condicione, Si partem nostram con- tigerit excedere contra partem principum, tunc reformator noster debebit et tenebitur intrare in Ciuitatem Most alias Brux ad talem reformacionem, obtento tamen pleno et integro saluo con- ductu alterius partis per reformatorem eorum, Si uero partem principum contigerit excedere contra partem nostram, viceuersa ad reformandum reformator alterius partis debebit et tenebitur visitare reformatorem nostrum in Ciuitatem Lunensem seu Lunam accepto similiter saluo conductu ut prescriptum est. In quorum omnium testimonium Robur et maiorem eui- denciam Sigilla communia Exercituum nostrorum de certa nostra Scientia, Et ad presentes nostras Sigilla Nobilium dominorum Alssonis dicti Sskopek de Duba, Nicolai Zagiecz de Hazenburg alias de Budyna, nec non Famosorum Johannis Czrnin de Czrnin et Matie dicti Horessowecz presentibus sunt appensa, Datum in campo iuxta Freidsteyn, die Sabbato in vigilia Sancti Bar- tholomei Apostoli, Anno incarnationis domini Millesimo Quadrin- gentesimo Tricesimo secundo oc. (Cum sex sigillis appensis.)
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307 820. 1432, Aug. 25 (Kaproncza). Der Kanzler Johann Bischof von Agram an K. Sigmund: gibt Nachricht von den Verhandlungen auf dem letzten ungrischen Landtage, insbeson- dere von der Botschaft der jetzt mit den Böhmen verbündeten Polen. (Copie im Frankfurter Stadtarchive.) Sermo principi et dno. D. Sigismundo oc. Serme princeps et excellentissime domine! Post humilem mei recommendationem orationumque suffragia devotarum. Scire dignetur eadem Sertus, quod prælati et barones regni vestri in festo S. Laurentii proxime præterito pro parte majori ad civitatem vestram Budensem pro defensione præfati regni vestri contra in- sultus Turcorum et perfidorum Hussitarum in unum convenerant; inter quos ego ctiam personaliter fui. Quibus quidem dominis prælatis et baronibus ut præemittitur invicem existentibus, in præsentia eorumdem accessit ambasiata regis Poloniæ cum li- teris credentialibus, ipsisque literis per eosdem prælatos et ba- rones vestros revisis, ambasiata memorati regis Poloniæe primo ex parte ipsius D. Regis, demum ex parte D. Reginæ conthoralis suæ, et tandem majorum et ex post filiorum suorum, eisdem præ- latis et baronibus vestris retulit salutes. Tandem autem in persona ejusdem D. Regis querulose protulit, quomodo illi mali homines Pruteni ligas et confoederationes cum eodem rege con- tractas non tenerent, et sibi et regno suo multa damna fecissent, et ipsi etiam contra ipsum cum duce Swydrigal essent confoe- derati. Hoc etiam retulit, quod ipse D. Rex et filii sui ac barones ejus uniti essent cum Bohemis, vellentque cum ipsis contra omnes Teutunicos seu Germanos tenere, sed non contra Hungaros; quoniam a tempore S. Regis Steffani et tandem a tempore S. Regis Ladislai, qui ex parte matris fuisset de regno Poloniæ, usque ad tempora D. Ludowici Regis et durante eo, semper fuerunt unum, et domini Hungari ducebant matrimoni- aliter sorores dominorum regni Poloniæ et e converso. Et hoc idem domini prælati et barones regni ejusdem Poloniæ inti- massent dominis prælatis et baronibus regni Vrac Sertis Domini tamen præfati (sic) et barones vestri super illo nullum dederunt 20*
307 820. 1432, Aug. 25 (Kaproncza). Der Kanzler Johann Bischof von Agram an K. Sigmund: gibt Nachricht von den Verhandlungen auf dem letzten ungrischen Landtage, insbeson- dere von der Botschaft der jetzt mit den Böhmen verbündeten Polen. (Copie im Frankfurter Stadtarchive.) Sermo principi et dno. D. Sigismundo oc. Serme princeps et excellentissime domine! Post humilem mei recommendationem orationumque suffragia devotarum. Scire dignetur eadem Sertus, quod prælati et barones regni vestri in festo S. Laurentii proxime præterito pro parte majori ad civitatem vestram Budensem pro defensione præfati regni vestri contra in- sultus Turcorum et perfidorum Hussitarum in unum convenerant; inter quos ego ctiam personaliter fui. Quibus quidem dominis prælatis et baronibus ut præemittitur invicem existentibus, in præsentia eorumdem accessit ambasiata regis Poloniæ cum li- teris credentialibus, ipsisque literis per eosdem prælatos et ba- rones vestros revisis, ambasiata memorati regis Poloniæe primo ex parte ipsius D. Regis, demum ex parte D. Reginæ conthoralis suæ, et tandem majorum et ex post filiorum suorum, eisdem præ- latis et baronibus vestris retulit salutes. Tandem autem in persona ejusdem D. Regis querulose protulit, quomodo illi mali homines Pruteni ligas et confoederationes cum eodem rege con- tractas non tenerent, et sibi et regno suo multa damna fecissent, et ipsi etiam contra ipsum cum duce Swydrigal essent confoe- derati. Hoc etiam retulit, quod ipse D. Rex et filii sui ac barones ejus uniti essent cum Bohemis, vellentque cum ipsis contra omnes Teutunicos seu Germanos tenere, sed non contra Hungaros; quoniam a tempore S. Regis Steffani et tandem a tempore S. Regis Ladislai, qui ex parte matris fuisset de regno Poloniæ, usque ad tempora D. Ludowici Regis et durante eo, semper fuerunt unum, et domini Hungari ducebant matrimoni- aliter sorores dominorum regni Poloniæ et e converso. Et hoc idem domini prælati et barones regni ejusdem Poloniæ inti- massent dominis prælatis et baronibus regni Vrac Sertis Domini tamen præfati (sic) et barones vestri super illo nullum dederunt 20*
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308 responsum. Et hæc, serme princeps, Vrae Maj" pro avisatione volui intimare. Script. Kaproncze fer. secunda proxima post fe- stum Bartholomæi apostoli anno oc. XXXII. Ej. Vrae Sertis capellanus humillimus Johannes eps. Zagrabiensis cancellarius. 821. 1432, Aug. 26 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herrn Hynek Krušina von Schwamberg: lehnt alle Verantwortlichkeit für die ihm zugefügten Schäden ab. (Nurnberger MissIv-Buch X, fol. 33°.) Hern Hinko Kruschina Herren zu Suannberg. Edler Lieber Herre! Vns hat oc..... Als vns denn ewr edell verschriben hat von schêden wegen, die ewch verd in dem zug gen Beheim von den vnsern sölten widerfarn seyn oc., tun wir ewer edell zu wissen, daz wir desselben zugs niht Hawbtlewt, sunder sonder slecht mitreyter gewesen seyn. So haben wir auch mit vnsers volks Hawbtman in sunderheit fleissig dauon reden lassen, der vns gesagt hat, daz er bey ewern vnd der ewern scheden niht gewesen sey vnd auch niht wisse, daz das kein der vnser getan hab. Dabey ewr erberkeit wol versteen mag, daz wir ewer scheden niht zu schicken ge- habt haben. Darumb bitten wir ewer edel vns darumb on rede zu lassen. Denn wo wir ewer erberkeit Lieb oder Dienst oc. Datum feria IIIa post Bartholomej.
308 responsum. Et hæc, serme princeps, Vrae Maj" pro avisatione volui intimare. Script. Kaproncze fer. secunda proxima post fe- stum Bartholomæi apostoli anno oc. XXXII. Ej. Vrae Sertis capellanus humillimus Johannes eps. Zagrabiensis cancellarius. 821. 1432, Aug. 26 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herrn Hynek Krušina von Schwamberg: lehnt alle Verantwortlichkeit für die ihm zugefügten Schäden ab. (Nurnberger MissIv-Buch X, fol. 33°.) Hern Hinko Kruschina Herren zu Suannberg. Edler Lieber Herre! Vns hat oc..... Als vns denn ewr edell verschriben hat von schêden wegen, die ewch verd in dem zug gen Beheim von den vnsern sölten widerfarn seyn oc., tun wir ewer edell zu wissen, daz wir desselben zugs niht Hawbtlewt, sunder sonder slecht mitreyter gewesen seyn. So haben wir auch mit vnsers volks Hawbtman in sunderheit fleissig dauon reden lassen, der vns gesagt hat, daz er bey ewern vnd der ewern scheden niht gewesen sey vnd auch niht wisse, daz das kein der vnser getan hab. Dabey ewr erberkeit wol versteen mag, daz wir ewer scheden niht zu schicken ge- habt haben. Darumb bitten wir ewer edel vns darumb on rede zu lassen. Denn wo wir ewer erberkeit Lieb oder Dienst oc. Datum feria IIIa post Bartholomej.
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309 822. 1432, Aug. 30 (Nürnberg). Derselbe an Denselben: Wiederholung des vorigen Schreibens und Nach- richt von K. Sigmunds Aufenthalt in Siena. (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 38.) An denselben. (Wiederholung obigen Schreibens, nachdem Hinko den Nürnbergern angezeigt, dasz er sich wegen besagter Beschädigung an den Markgrafen von Brandenburg gewandt habe; das Schreiben fährt dann fort:) ... Vnd als ewer edel begert hat etwas zuuernemen von vnsers gnedigisten Herren.. des Romischen oc. künigs gelegen- heit, tun wir ewer erberkeit zu wissen, daz wir in etlichen zeiten niht botenschaft herawszgehabt haben ; aber die lecz bot- schaft, die wir haben gehabt, sagt vns vnd wir haben seid niht anders vernomen, denn daz seyn kuniglich maiestat von den gnaden gots wol mugend vnd gesund gen Senis komen sey, wol gee vnd in Hoffnung vnd meynung sey, schier gen Rome zu komen, sein keyserliche Crönung da zuempfahen. Denn wo wir ewer edell Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (sabato ante Egidij). 823. 1432, Sept. 5 (Kuttenberg). Der böhmische Landtag ernennt und ermächtigt seine Abgeordneten zu Verhandlungen mit dem Basler Concil. (E MSS. Vienn. 4710 et 4975; it. in Monum. Concil. p. 262, ap. Martene, Mansi oc.) Revmis in Chr. patribus et dominis, præsidenti, cardinali- bus, archiepiscopis, episcopis, doctoribus et magistris, totique coetui ac synodo generali Basiliensi: capitanei exercituum, baro- nes, nobiles, civitates et communitates regni Bohemiæ et mar- chionatus Moraviæ, veritatibus evangelicis adhærentes, reveren- tiam debitam et honorem prout decet præfectis exhibere. Quia audientiam generalem desideranter dudum veluti diem mercenarii sitibunde per nos optatam appropinquare cernimus, gratias ipsi deo cunctorum reparatori in animis nostris exul-
309 822. 1432, Aug. 30 (Nürnberg). Derselbe an Denselben: Wiederholung des vorigen Schreibens und Nach- richt von K. Sigmunds Aufenthalt in Siena. (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 38.) An denselben. (Wiederholung obigen Schreibens, nachdem Hinko den Nürnbergern angezeigt, dasz er sich wegen besagter Beschädigung an den Markgrafen von Brandenburg gewandt habe; das Schreiben fährt dann fort:) ... Vnd als ewer edel begert hat etwas zuuernemen von vnsers gnedigisten Herren.. des Romischen oc. künigs gelegen- heit, tun wir ewer erberkeit zu wissen, daz wir in etlichen zeiten niht botenschaft herawszgehabt haben ; aber die lecz bot- schaft, die wir haben gehabt, sagt vns vnd wir haben seid niht anders vernomen, denn daz seyn kuniglich maiestat von den gnaden gots wol mugend vnd gesund gen Senis komen sey, wol gee vnd in Hoffnung vnd meynung sey, schier gen Rome zu komen, sein keyserliche Crönung da zuempfahen. Denn wo wir ewer edell Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (sabato ante Egidij). 823. 1432, Sept. 5 (Kuttenberg). Der böhmische Landtag ernennt und ermächtigt seine Abgeordneten zu Verhandlungen mit dem Basler Concil. (E MSS. Vienn. 4710 et 4975; it. in Monum. Concil. p. 262, ap. Martene, Mansi oc.) Revmis in Chr. patribus et dominis, præsidenti, cardinali- bus, archiepiscopis, episcopis, doctoribus et magistris, totique coetui ac synodo generali Basiliensi: capitanei exercituum, baro- nes, nobiles, civitates et communitates regni Bohemiæ et mar- chionatus Moraviæ, veritatibus evangelicis adhærentes, reveren- tiam debitam et honorem prout decet præfectis exhibere. Quia audientiam generalem desideranter dudum veluti diem mercenarii sitibunde per nos optatam appropinquare cernimus, gratias ipsi deo cunctorum reparatori in animis nostris exul-
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310 tanter decantamus. Pro cujus quidem utinam felici et toti dei ecclesiæ salubri complemento sumptibus, laboribus et quibus- libet gravibus oneribus hucusque non parcebamus, nec modo manus dissolvimus, nec impensis parcere volumus; vestris quo- que adhortationibus et crebris evocationibus, volentes juxta apo- stolum omnia probare, quod bonum est tenere, annuimus et consentimus, dirigentes ad Vas Ptes et concilium præfatum nobiles Willelmum de Postupicz, capitaneum in Lutomyšl, in Gradek residentem, Benesium de Mokrowus in Vlibicz residentem, fa- mosum Georgium de Rzeczicz in Cluk residentem, providos et circumspectos Johannem Welwar, civem civitatis majoris Pra- gensis, Mathiam de Chlumpczan et Gregorium de Curia, reve- rendos Johannem de Rokyczano et Petrum Payne Anglicum artium liberalium magistros, discretos et honorandos sacerdotes, Procopium exercitus Taborum in spiritualibus rectorem, Nico- laum de Pelrzimow, Ulricum de Znoima, Marcoldum de Brasla- wicz, baccalarios artium studii Pragensis, Martinum rectorem in Chrudim ecclesiæ parochialis, Petrum de Sacz baccalarium, no- stros fideles et carissimos, dantes eisdem plenam potestatem et omnimodam auctoritatem, quam et præsentibus damus et con- cedimus, vota nostra in materia quatuor articulorum, aliaque nobis necessaria consensu cum unanimi coram sæpetacto con- cilio proponendi, cum eodem placitandi, conferendi, tractandi, disponendi, imo et concludendi juxta ordinationem et dispositi- onem per vestros pariter et nostros ambasiatores in Egra utrin- que congestam, confectam et exaratam atque sigillis utrorumque roboratam. Horum in evidentiam sigillum coronæ regni Bohe- miæ appensum est præsentibus testimonio literarum. Datum in plena congregatione regni in Montibus Chutnis, die quinta Sep- tembris anno domini M°CCCC° tricesimo secundo. „Copia mandati Bohemorum, oblati in congrega- tione generali die Veneris XVI mensis Januarii MCCCCXXXIII°.“ „It. Laurinus residens in civitate Tabor, qui fuit omnium oratorum consensu approbatus, quia asse- rebatur per negligentiam scriptorum omissus. (hæc adscripta sunt in Cod. 4710.
310 tanter decantamus. Pro cujus quidem utinam felici et toti dei ecclesiæ salubri complemento sumptibus, laboribus et quibus- libet gravibus oneribus hucusque non parcebamus, nec modo manus dissolvimus, nec impensis parcere volumus; vestris quo- que adhortationibus et crebris evocationibus, volentes juxta apo- stolum omnia probare, quod bonum est tenere, annuimus et consentimus, dirigentes ad Vas Ptes et concilium præfatum nobiles Willelmum de Postupicz, capitaneum in Lutomyšl, in Gradek residentem, Benesium de Mokrowus in Vlibicz residentem, fa- mosum Georgium de Rzeczicz in Cluk residentem, providos et circumspectos Johannem Welwar, civem civitatis majoris Pra- gensis, Mathiam de Chlumpczan et Gregorium de Curia, reve- rendos Johannem de Rokyczano et Petrum Payne Anglicum artium liberalium magistros, discretos et honorandos sacerdotes, Procopium exercitus Taborum in spiritualibus rectorem, Nico- laum de Pelrzimow, Ulricum de Znoima, Marcoldum de Brasla- wicz, baccalarios artium studii Pragensis, Martinum rectorem in Chrudim ecclesiæ parochialis, Petrum de Sacz baccalarium, no- stros fideles et carissimos, dantes eisdem plenam potestatem et omnimodam auctoritatem, quam et præsentibus damus et con- cedimus, vota nostra in materia quatuor articulorum, aliaque nobis necessaria consensu cum unanimi coram sæpetacto con- cilio proponendi, cum eodem placitandi, conferendi, tractandi, disponendi, imo et concludendi juxta ordinationem et dispositi- onem per vestros pariter et nostros ambasiatores in Egra utrin- que congestam, confectam et exaratam atque sigillis utrorumque roboratam. Horum in evidentiam sigillum coronæ regni Bohe- miæ appensum est præsentibus testimonio literarum. Datum in plena congregatione regni in Montibus Chutnis, die quinta Sep- tembris anno domini M°CCCC° tricesimo secundo. „Copia mandati Bohemorum, oblati in congrega- tione generali die Veneris XVI mensis Januarii MCCCCXXXIII°.“ „It. Laurinus residens in civitate Tabor, qui fuit omnium oratorum consensu approbatus, quia asse- rebatur per negligentiam scriptorum omissus. (hæc adscripta sunt in Cod. 4710.
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311 824. 1432, Sept. 7. Die böhmischen Obmänner nehmen in den (am 23 Aug. geschlossenen) Friedensstand nachträglich auch die sächsischen Pfandbesitzungen in Böhmen und den Jakob von Wřesowie auf, und schlichten einige Streit- punkte unter ihnen. (Aus dem kon. Staatsarchive in Dresden.) Wir Jan Czirnin vnd Mathes Horsschowecz von Horscho- wicz Bekennen mit diesem briue vor allen die In sehen adir werden horen lesen Also als die durchluchten fursten vnd Herren Her Sigemund Herczog zcu Sachssin vnd Her Fredrich beyde lantgrauen In doringen vnd Marcgrauen zcu Missen mit allen Iren Brudern Mit vnssern Brudern Heupleuthin vnd Eldisten beyder Here feldthalder Thaborn vnd Weisen, mit allen Iren Slossern vnd vndirtanen einen kristenlichen freden von vns ge- teidinget gemacht vnd vorbrifet habin Als denne die Heuptbriffe obir den freden vszwisen vnd heiszen In denselben freden mit namen das Slos vnd die Stad Bruxs vnd das Slos Resinburg mit deme Closter Oszek yst von den obgeschriben fursten mit nomen aller derselbigen ir sloszer zcugehorung eingenomen, vnd mit allem das sie in deme lande zcu Behmen habin, die wir denne vorgeszin haben inzcusetczen in den houbtbriff dieselbigen sloszern mit Iren zcugehorungen aller teidinge sollen gebruchin als danne die houbtbriffe awszweisen vnd heiszen, vnd das es also ist sollen wir haben geredt vnd gelobit In von den obge- schriben vnszern brudern beider here zcu bekentnis einen brieff vnd irer beider Ingsigel schicken das denselbigen obengeschriben Sloszern mit namen alhye geschriben derselbigen freden gehal- din werden sal in allirmasze vnd uff die zceit als danne die houbtbriue die obir diesen freden gemacht seint heiszen vnd auszweiszen, zcu bekentnisze oc. Anno domini M. CCCCXXXII° in vigil. Natiuit. marie. Dis ist der vzspruch der Namhaftigen Jans von Czernyn vnd mathes Horzessowicz der bruche czwischen dem Namhaftigen Jacubken von Wrzessowiz zu Belin gesessen an einer teile vnd Brosius von Hogenest Burgermeister vnd Rate der Stat Brux
311 824. 1432, Sept. 7. Die böhmischen Obmänner nehmen in den (am 23 Aug. geschlossenen) Friedensstand nachträglich auch die sächsischen Pfandbesitzungen in Böhmen und den Jakob von Wřesowie auf, und schlichten einige Streit- punkte unter ihnen. (Aus dem kon. Staatsarchive in Dresden.) Wir Jan Czirnin vnd Mathes Horsschowecz von Horscho- wicz Bekennen mit diesem briue vor allen die In sehen adir werden horen lesen Also als die durchluchten fursten vnd Herren Her Sigemund Herczog zcu Sachssin vnd Her Fredrich beyde lantgrauen In doringen vnd Marcgrauen zcu Missen mit allen Iren Brudern Mit vnssern Brudern Heupleuthin vnd Eldisten beyder Here feldthalder Thaborn vnd Weisen, mit allen Iren Slossern vnd vndirtanen einen kristenlichen freden von vns ge- teidinget gemacht vnd vorbrifet habin Als denne die Heuptbriffe obir den freden vszwisen vnd heiszen In denselben freden mit namen das Slos vnd die Stad Bruxs vnd das Slos Resinburg mit deme Closter Oszek yst von den obgeschriben fursten mit nomen aller derselbigen ir sloszer zcugehorung eingenomen, vnd mit allem das sie in deme lande zcu Behmen habin, die wir denne vorgeszin haben inzcusetczen in den houbtbriff dieselbigen sloszern mit Iren zcugehorungen aller teidinge sollen gebruchin als danne die houbtbriffe awszweisen vnd heiszen, vnd das es also ist sollen wir haben geredt vnd gelobit In von den obge- schriben vnszern brudern beider here zcu bekentnis einen brieff vnd irer beider Ingsigel schicken das denselbigen obengeschriben Sloszern mit namen alhye geschriben derselbigen freden gehal- din werden sal in allirmasze vnd uff die zceit als danne die houbtbriue die obir diesen freden gemacht seint heiszen vnd auszweiszen, zcu bekentnisze oc. Anno domini M. CCCCXXXII° in vigil. Natiuit. marie. Dis ist der vzspruch der Namhaftigen Jans von Czernyn vnd mathes Horzessowicz der bruche czwischen dem Namhaftigen Jacubken von Wrzessowiz zu Belin gesessen an einer teile vnd Brosius von Hogenest Burgermeister vnd Rate der Stat Brux
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312 vnd der die neben In sint an dem andern teile, den sie von beiden teilen bey trewen vnd eren haben gelobt zu halden mechtiglichen, Czum erstenmale also als Jaross des Jacubken son dem Peyzenrichter vnd dem Rudiger ire pferde genomen had vf dem walde das Jacubke sal siben pferde heissen wider geben, dy ader so gute ynnen virczentagen ader czen schok gr. dauor sal heissen beczalen vnd schaffen, Item als Brosius Hogenest dem Janken vff dem Raten Hawse czu Jurkow genomen had vnd etliche vor funff schok gr. ader me vfgeburget had, aus solcher burgeschafft sal Hogenist dy lute ader ire burgen ledig laszen vnd darczu sal Hogenist den luten von Jurkow vir kuhe widergeben, vnd Heinrich Mal- ticz sal ouch ein schok gr. darczugeben, vnd des Janken lute dy er hat gefangen ledig sal laszen, vnd Janke sal ouch den Peyczenrichter ledig laszen in solchermasse, derfure Janko das der Peyczenrichter seyn vndersessen wer das er Im alle ver- haldene czinse vnd darnach ander czinse beczalen sal vnd geben vnd mit Im also halden sal als mit seyme hern ader mit seyme willen seyn gut beseczen sal mit eyme andern manne, Item das der cleyne Henschen dem Jacubken vmb dy pferde vnd kuhe dy er Im in eyme rechten cristenlichen fride genomen hat, geben sal sechs gulden ader zwey schok gr. vnd zwu kuhe widergeben sal zwischen hy vnd sente merteyns tage, vnd der Tycz vmb das er genomen had ouch dem Jacubken sal geben ein schok gr. zwischen hy vnd sente merteinstage, Item vmb solche sache als Jacubko den Rechenberg als Maxyn hauptman gewest ist von des Federleks wegen beschul- diget vnd dy Bruxer den Jacubken vmb dy Vssygker, das habe wir hinder vns geloszen in solcher masze, wenne sente wencz- laws tag kumet, wilch teil denne das dem andern teile vorlest wissen acht tage, so sal eyn teil dem andern gesteen vnd ire frunde darzcu brengen vnd an In genugk haben, kunden sie aber dy frunde mit einander nicht geeynen, so haben wir In gegeben vor einen hochsten oberman den Vlrich Czeyn ader Gyndrzich von Duban vnd sy haben gelobt an der eynen genug zu haben vnd vfezuhoren, Item so haben wir ausgesprochen zwischen dem hern von
312 vnd der die neben In sint an dem andern teile, den sie von beiden teilen bey trewen vnd eren haben gelobt zu halden mechtiglichen, Czum erstenmale also als Jaross des Jacubken son dem Peyzenrichter vnd dem Rudiger ire pferde genomen had vf dem walde das Jacubke sal siben pferde heissen wider geben, dy ader so gute ynnen virczentagen ader czen schok gr. dauor sal heissen beczalen vnd schaffen, Item als Brosius Hogenest dem Janken vff dem Raten Hawse czu Jurkow genomen had vnd etliche vor funff schok gr. ader me vfgeburget had, aus solcher burgeschafft sal Hogenist dy lute ader ire burgen ledig laszen vnd darczu sal Hogenist den luten von Jurkow vir kuhe widergeben, vnd Heinrich Mal- ticz sal ouch ein schok gr. darczugeben, vnd des Janken lute dy er hat gefangen ledig sal laszen, vnd Janke sal ouch den Peyczenrichter ledig laszen in solchermasse, derfure Janko das der Peyczenrichter seyn vndersessen wer das er Im alle ver- haldene czinse vnd darnach ander czinse beczalen sal vnd geben vnd mit Im also halden sal als mit seyme hern ader mit seyme willen seyn gut beseczen sal mit eyme andern manne, Item das der cleyne Henschen dem Jacubken vmb dy pferde vnd kuhe dy er Im in eyme rechten cristenlichen fride genomen hat, geben sal sechs gulden ader zwey schok gr. vnd zwu kuhe widergeben sal zwischen hy vnd sente merteyns tage, vnd der Tycz vmb das er genomen had ouch dem Jacubken sal geben ein schok gr. zwischen hy vnd sente merteinstage, Item vmb solche sache als Jacubko den Rechenberg als Maxyn hauptman gewest ist von des Federleks wegen beschul- diget vnd dy Bruxer den Jacubken vmb dy Vssygker, das habe wir hinder vns geloszen in solcher masze, wenne sente wencz- laws tag kumet, wilch teil denne das dem andern teile vorlest wissen acht tage, so sal eyn teil dem andern gesteen vnd ire frunde darzcu brengen vnd an In genugk haben, kunden sie aber dy frunde mit einander nicht geeynen, so haben wir In gegeben vor einen hochsten oberman den Vlrich Czeyn ader Gyndrzich von Duban vnd sy haben gelobt an der eynen genug zu haben vnd vfezuhoren, Item so haben wir ausgesprochen zwischen dem hern von
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313 Coldicz vf den Gruppen vnd czwischen dem Jacubken zu Belin von des frides wegen das sy fride halden sollen, bys vff sente wenczlaws tag in solcher masse, vmb was einer den andern beschuldiget, sollen sy lassen steen bis vf dy genante czeit, vnd wer es das der herre von Coldicz dem Jacubken vsrichtunge nicht tete bis vf dy vorgenante czeit, so sal er nicht fride mit Im haben, Tete er Im aber vsrichtunge, so sal er neben den fursten vnd margrafen von missen fride haben, vnd dorczu das getreyde das da ist zcu Tornycz das sy das an beyderseyt ge- lassen sollen bis vf sente wenczlaws tag, welden sie aber sehen so sal der Herre von Coldicz einen dorczu geben vnd der Jacubko den andern, gleicherweise sal der Jacubko dem hern von Col- dicz ouch vsrichtunge tun, Item so sprechen wir aus, das der Jacubko mit den fur- sten vnd margrafen von Meissen von dem hutigen tage bis vf sente mertyne vnd von sente mertyne vber czwey Jar fride haben sal, vnd mit allen den iren mit Brux der Stat vnd mit dem Slosse vnd mit allen andern, was sy in diesem lande czu Beemen haben, mit solcher vorrede ein firtel Jars vor vff czu sagen, vnd solchen fride sollen sy In vorschreiben vnd vor- brieffen vnder solchem pfande, als sy gewonheit vnder enander haben zcu uorschreiben vnd vbermanne in dem fride von der fursten wegen, der herre von Waldenburg ader Heynrich Teler, vnd von des Jacubken wegen, Herre Beness von Colowrath ader Jan Hradek. 825. 1432, Sept. 8. Quittung über 5000 Gulden, welche der Taborer und der Waisen Feld- hauptleute von den Herzogen von Sachsen, als Abschlagszahlung auf die stipulirten 10000 Gulden, erhalten haben. (Aus d. Orig. in Dresden.) Nos Ottko de Loza Johannes Czapko de Saan Capitanei Ceterique Seniores exercituum Taboritarum Campestrium et Or- phanorum Tenore presencium recognoscimus vniuersis Nos ab Illustribus principibus et dominis dominis Sigismundo duce Sa- xonie et domino Friderico ambobus lantgrauiis Duringie debito-
313 Coldicz vf den Gruppen vnd czwischen dem Jacubken zu Belin von des frides wegen das sy fride halden sollen, bys vff sente wenczlaws tag in solcher masse, vmb was einer den andern beschuldiget, sollen sy lassen steen bis vf dy genante czeit, vnd wer es das der herre von Coldicz dem Jacubken vsrichtunge nicht tete bis vf dy vorgenante czeit, so sal er nicht fride mit Im haben, Tete er Im aber vsrichtunge, so sal er neben den fursten vnd margrafen von missen fride haben, vnd dorczu das getreyde das da ist zcu Tornycz das sy das an beyderseyt ge- lassen sollen bis vf sente wenczlaws tag, welden sie aber sehen so sal der Herre von Coldicz einen dorczu geben vnd der Jacubko den andern, gleicherweise sal der Jacubko dem hern von Col- dicz ouch vsrichtunge tun, Item so sprechen wir aus, das der Jacubko mit den fur- sten vnd margrafen von Meissen von dem hutigen tage bis vf sente mertyne vnd von sente mertyne vber czwey Jar fride haben sal, vnd mit allen den iren mit Brux der Stat vnd mit dem Slosse vnd mit allen andern, was sy in diesem lande czu Beemen haben, mit solcher vorrede ein firtel Jars vor vff czu sagen, vnd solchen fride sollen sy In vorschreiben vnd vor- brieffen vnder solchem pfande, als sy gewonheit vnder enander haben zcu uorschreiben vnd vbermanne in dem fride von der fursten wegen, der herre von Waldenburg ader Heynrich Teler, vnd von des Jacubken wegen, Herre Beness von Colowrath ader Jan Hradek. 825. 1432, Sept. 8. Quittung über 5000 Gulden, welche der Taborer und der Waisen Feld- hauptleute von den Herzogen von Sachsen, als Abschlagszahlung auf die stipulirten 10000 Gulden, erhalten haben. (Aus d. Orig. in Dresden.) Nos Ottko de Loza Johannes Czapko de Saan Capitanei Ceterique Seniores exercituum Taboritarum Campestrium et Or- phanorum Tenore presencium recognoscimus vniuersis Nos ab Illustribus principibus et dominis dominis Sigismundo duce Sa- xonie et domino Friderico ambobus lantgrauiis Duringie debito-
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314 ribus principalibus domino Heinrico de Waldinburg. domino Alberto de Lyssnik Henrico Malticz. Brosio Hognest Capitaneo in Most Gelffrido Capitaneo in Osek, Consulibus Ciuitatum Most Drazdyan et Friberg eorum fideiussoribus Quinque milia flore- norum pro termino Beate Marie virginis Natiuitatis nobis plene et integre persolutis. super litera eorum nobis super decem millia florenorum confecta percepisse, De quibus quidem Quinque mil- libus florenorum nobis sic persolutis suprascriptos Duces et prin- cipes ymo et eorum fideiussores presentibus Quittos dicimus liberos penitus et solutos. Promittentes pro nobis et nostris omnibus suprascriptos principes et eorum fideiussores de eisdem quinque milibus florenorum nobis persolutis quoquomodo non ammonere nec infestare per cuncta tempora affutura. In horum Robur Sigilla nostra Communia presentibus duximus appressa et in testimonium ffamosorum clientum Johannis Czernin de Czernin et Mathie Horzessowecz de Horzessowicz, datum anno dni. Mille- simo Quadringentesimo secundo (sic) feria secunda die Natiui- tatis Beate marie gloriosissime virginis et intemerate matris ihesu christi domini nostri. (Cum quatuor sigillis appressis.) 826. 1432, Sept. 13 (Breslau). Die Fürsten und Städte in Schlesien verpflichten sich, den Altesten des Taborer Heeres, zur Auslösung der Burgen und Städte Ottmachau, Nimtsch und Kreuzburg, 10.000 Schock Prager Groschen in bestimmten Terminen zu bezahlen. (Grünhagen 1. c. n. 163 [ans d. Orig. in Breslau].) Nos Conradus dei gratia episcopus Wratislaviensis aut nostri in spiritualibus vicarii et administratores generales, Bern- hardus dominus Opoliensis et Falkenburgensis, Conradus dictus Canthener, Conradus dictus Albus, fratres domini Olsnicenses et Coslenses, Ludwicus dominus Olaviensis et Lobinensis, duces Slesie, vasalli, terrigene terre et territorii et magister consulum et consules civitatis Swidnicensis, vasalli, terrigene terre et ter- ritorii ac magister consulum et consules civitatis Wratislaviensis,
314 ribus principalibus domino Heinrico de Waldinburg. domino Alberto de Lyssnik Henrico Malticz. Brosio Hognest Capitaneo in Most Gelffrido Capitaneo in Osek, Consulibus Ciuitatum Most Drazdyan et Friberg eorum fideiussoribus Quinque milia flore- norum pro termino Beate Marie virginis Natiuitatis nobis plene et integre persolutis. super litera eorum nobis super decem millia florenorum confecta percepisse, De quibus quidem Quinque mil- libus florenorum nobis sic persolutis suprascriptos Duces et prin- cipes ymo et eorum fideiussores presentibus Quittos dicimus liberos penitus et solutos. Promittentes pro nobis et nostris omnibus suprascriptos principes et eorum fideiussores de eisdem quinque milibus florenorum nobis persolutis quoquomodo non ammonere nec infestare per cuncta tempora affutura. In horum Robur Sigilla nostra Communia presentibus duximus appressa et in testimonium ffamosorum clientum Johannis Czernin de Czernin et Mathie Horzessowecz de Horzessowicz, datum anno dni. Mille- simo Quadringentesimo secundo (sic) feria secunda die Natiui- tatis Beate marie gloriosissime virginis et intemerate matris ihesu christi domini nostri. (Cum quatuor sigillis appressis.) 826. 1432, Sept. 13 (Breslau). Die Fürsten und Städte in Schlesien verpflichten sich, den Altesten des Taborer Heeres, zur Auslösung der Burgen und Städte Ottmachau, Nimtsch und Kreuzburg, 10.000 Schock Prager Groschen in bestimmten Terminen zu bezahlen. (Grünhagen 1. c. n. 163 [ans d. Orig. in Breslau].) Nos Conradus dei gratia episcopus Wratislaviensis aut nostri in spiritualibus vicarii et administratores generales, Bern- hardus dominus Opoliensis et Falkenburgensis, Conradus dictus Canthener, Conradus dictus Albus, fratres domini Olsnicenses et Coslenses, Ludwicus dominus Olaviensis et Lobinensis, duces Slesie, vasalli, terrigene terre et territorii et magister consulum et consules civitatis Swidnicensis, vasalli, terrigene terre et ter- ritorii ac magister consulum et consules civitatis Wratislaviensis,
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315 vasalli terrigene terre et territorii ac magister consulum et con- sules civitatis Nissensis, recognoscimus tenore presencium publice universis, quod tenemur et nomine veri et legitimi debiti obli- gamur nobilibus et famosis viris Ottikoni de Loza, capitaneo communi, Wilhelmo Costka de Postupicz, capitaneo Luthomiss- lensi, Gircziconi de Brziezewicz, capitaneo in Reichenburg, Jo- hanni Ssarowecz capitaneo in Landisberg, Johanni Morawa de Liderzewicz, Mathie de Nova villa, ceterisque senioribus exer- citus Thaboritarum in decem milibus sexagenarum grossorum bonorum monete Pragensis racione empcionis et vendicionis castri Othmachaw, civitatum Nympcz et Cruczeburg cum omnibus ip- sorum possessionibus, tributis et proventibus, prout ipsi tenu- crunt, habuerunt et possiderunt, in quibuscunque locis consi- stunt, nullis exclusis. Quam quidem summam pecunie videlicet decem milium sexagenarum, nos suprascripti manu conjuncta et indivisa promittimus una cum heredibus et successoribus nostris sub bona nostra fide et honore ac sine omni dolo spondemus solvere in grossis sive florenis, sexaginta grossos pro qualibet sexagena, viginti sex grossos pro floreno ungaricali, viginti grossos pro floreno renensi et quinquaginta grossos pro floreno nobol computando, ipsamque pecuniam in locis et terminis subnotatis presentare, primo videlicet tria millia sexagenarum grossorum predictorum infra hinc et festum sancti Michaelis archangeli (Sept. 29) nunc proxime affuturum inclusive in Oth- machaw ad manus Johannis dicti Pardus, capitanei ibidem, et eandem pecuniam cum capitaneo prescripto promittimus condu- cere usque in Jermer nostro salvo conductu cum ipsius totali comitiva aut in Luthomissil, ita quod in ipsa prima solucione nobis cedere debent et tenentur predicta castrum Othmuchaw, civitates Nympcz et Cruczeburg possessiones supradictas, et ite- rum tria milllia sexagenarum grossorum prefate monete in festo sancti Georgii (April 23) deinde secuturo in civitate Jermer. Residua vero quattuor milia sexagenarum grossorum jam dicto- rum super festo nativitatis Christi (Dec. 25) extunc advenienti similiter in Jermer reponere promittimus. Et si contingeret, nos in eisdem solucionum terminis aut uno eorum solucione hujusmodi pecunie ad quatuordecim dies post terminum ex causis et sine dolo prolongare, quod hoc in nostrum vergi non
315 vasalli terrigene terre et territorii ac magister consulum et con- sules civitatis Nissensis, recognoscimus tenore presencium publice universis, quod tenemur et nomine veri et legitimi debiti obli- gamur nobilibus et famosis viris Ottikoni de Loza, capitaneo communi, Wilhelmo Costka de Postupicz, capitaneo Luthomiss- lensi, Gircziconi de Brziezewicz, capitaneo in Reichenburg, Jo- hanni Ssarowecz capitaneo in Landisberg, Johanni Morawa de Liderzewicz, Mathie de Nova villa, ceterisque senioribus exer- citus Thaboritarum in decem milibus sexagenarum grossorum bonorum monete Pragensis racione empcionis et vendicionis castri Othmachaw, civitatum Nympcz et Cruczeburg cum omnibus ip- sorum possessionibus, tributis et proventibus, prout ipsi tenu- crunt, habuerunt et possiderunt, in quibuscunque locis consi- stunt, nullis exclusis. Quam quidem summam pecunie videlicet decem milium sexagenarum, nos suprascripti manu conjuncta et indivisa promittimus una cum heredibus et successoribus nostris sub bona nostra fide et honore ac sine omni dolo spondemus solvere in grossis sive florenis, sexaginta grossos pro qualibet sexagena, viginti sex grossos pro floreno ungaricali, viginti grossos pro floreno renensi et quinquaginta grossos pro floreno nobol computando, ipsamque pecuniam in locis et terminis subnotatis presentare, primo videlicet tria millia sexagenarum grossorum predictorum infra hinc et festum sancti Michaelis archangeli (Sept. 29) nunc proxime affuturum inclusive in Oth- machaw ad manus Johannis dicti Pardus, capitanei ibidem, et eandem pecuniam cum capitaneo prescripto promittimus condu- cere usque in Jermer nostro salvo conductu cum ipsius totali comitiva aut in Luthomissil, ita quod in ipsa prima solucione nobis cedere debent et tenentur predicta castrum Othmuchaw, civitates Nympcz et Cruczeburg possessiones supradictas, et ite- rum tria milllia sexagenarum grossorum prefate monete in festo sancti Georgii (April 23) deinde secuturo in civitate Jermer. Residua vero quattuor milia sexagenarum grossorum jam dicto- rum super festo nativitatis Christi (Dec. 25) extunc advenienti similiter in Jermer reponere promittimus. Et si contingeret, nos in eisdem solucionum terminis aut uno eorum solucione hujusmodi pecunie ad quatuordecim dies post terminum ex causis et sine dolo prolongare, quod hoc in nostrum vergi non
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316 debeat dampnum, in casu autem, si in solucione prefate pecunie scilicet decem milium saxagenarum in dictis terminis seu in quolibet termino singulariter negligentes fuerimus vel remissi et per nostros creditores supradictos ad implendum hujusmodi so- lucioni moniti extiterimus, aut aliquis ex nobis monitus exsti- terit, immediate facta monicione debemus pecuniam integraliter reponere. Quod si factum non fuerit, extunc debemus et pro- mittimus triginta personas de nostris nobilibus et militaribus cum totidem equis in obstagium ponere et mittere in unam de infrascriptis civitatibus videlicet Pragam, Nurimbergam *), Jermer aut Luthomisschil, quam ipsi nostri creditores nominaverint, in hospitium seu hospitia, ubi nobis aut alicui ex nobis a nostris creditoribus demonstratum fuerit, et ibi verum obstagium tenere Si vero in obstagio hujusmodi per quatuordecim dies perseve- raremus et solucionem facere non curaremus, extunc damus plenam et omnimodam potestatem creditoribus nostris in toto aut in parte suprascriptam pecuniam recipere et acquirere inter judeos et cristianos super nostrum omnium dampna indivisa, et nostri, quos ad obstagium prescriptum destinaverimus aut trans- mittere debemus, de obstagio prenominato super nullo jure quo- cunque modo excogitato exire debent aut debebunt usque ad perfectam solucionem suprascripte capitalis pecunie in parte aut in toto una cum dampnis exinde perceptis et testimonio fide- digno prolatis. Quod si non fecerimus, tum dedimus et presen- tibus damus eisdem nostris creditoribus plenam et omnimodam potestatem, terras nostras invadendi et quovis modo dampni- ficandi homines quoque nostros subditos et serviles captivandi tamdiu, donec ipsis de pecunia capitali cum omnibus dampnis solucionem integram faciemus, contra quod verbo (vel) opere nullatenus dicere et repugnare debemus aut debebimus. Quod si secus fecimus, quod absit, extunc confitemur, nos fore vio- latores fidei et honoris nobis innate aut innati aut quoquo modo acquisiti et eorundem perditores. Eciam tractatum est et sig- nanter conclusum, quecunque pecunia in datis terminis aut uno eorum parata et prompta in Conradiswalde perducta fuerit, quod tunc nostri creditores salvum et securum conductum dis- *) Vielleicht „in Numburgam" (Nimburg in Böhmen) zu lesen.
316 debeat dampnum, in casu autem, si in solucione prefate pecunie scilicet decem milium saxagenarum in dictis terminis seu in quolibet termino singulariter negligentes fuerimus vel remissi et per nostros creditores supradictos ad implendum hujusmodi so- lucioni moniti extiterimus, aut aliquis ex nobis monitus exsti- terit, immediate facta monicione debemus pecuniam integraliter reponere. Quod si factum non fuerit, extunc debemus et pro- mittimus triginta personas de nostris nobilibus et militaribus cum totidem equis in obstagium ponere et mittere in unam de infrascriptis civitatibus videlicet Pragam, Nurimbergam *), Jermer aut Luthomisschil, quam ipsi nostri creditores nominaverint, in hospitium seu hospitia, ubi nobis aut alicui ex nobis a nostris creditoribus demonstratum fuerit, et ibi verum obstagium tenere Si vero in obstagio hujusmodi per quatuordecim dies perseve- raremus et solucionem facere non curaremus, extunc damus plenam et omnimodam potestatem creditoribus nostris in toto aut in parte suprascriptam pecuniam recipere et acquirere inter judeos et cristianos super nostrum omnium dampna indivisa, et nostri, quos ad obstagium prescriptum destinaverimus aut trans- mittere debemus, de obstagio prenominato super nullo jure quo- cunque modo excogitato exire debent aut debebunt usque ad perfectam solucionem suprascripte capitalis pecunie in parte aut in toto una cum dampnis exinde perceptis et testimonio fide- digno prolatis. Quod si non fecerimus, tum dedimus et presen- tibus damus eisdem nostris creditoribus plenam et omnimodam potestatem, terras nostras invadendi et quovis modo dampni- ficandi homines quoque nostros subditos et serviles captivandi tamdiu, donec ipsis de pecunia capitali cum omnibus dampnis solucionem integram faciemus, contra quod verbo (vel) opere nullatenus dicere et repugnare debemus aut debebimus. Quod si secus fecimus, quod absit, extunc confitemur, nos fore vio- latores fidei et honoris nobis innate aut innati aut quoquo modo acquisiti et eorundem perditores. Eciam tractatum est et sig- nanter conclusum, quecunque pecunia in datis terminis aut uno eorum parata et prompta in Conradiswalde perducta fuerit, quod tunc nostri creditores salvum et securum conductum dis- *) Vielleicht „in Numburgam" (Nimburg in Böhmen) zu lesen.
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317 ponere debent aut debebunt, mediante quo usque in Jermer tute adduci posset et presentari, et viceversa conductores no- strorum creditorum salvi et securi a tota nostra parte esse debent. Insuper promittimus, quod militares, clientes, civiles sive villani aut homines, cujuscunque status vel condicionis exi- stant, qui capitaneis possessionum predictarum adheserunt aut servierunt ipsisque necessaria adduxerunt, in nullo molestare volumus, nec eis hoc in aliquam infamiam vertere debemus Ibidemque in locis solucionum littere quitacionis super pecunia soluta debeant dari et expediri. In cujus rei testimonium seu evidentiam premissorum nos administratores et vicarii in spiri- tualibus loco reverendi patris domini Conradi episcopi Wrati- slaviensis prescripti sigillum nostre administrationis, Bernhardus Opoliensis, Conradus Canthensis et Conradus Albus Olsnicensis et Coslensis, Ludowicus Olaviensis et Lobinensis duces pres scripti, vasalli, terrigene terre, territorii et consules civitati- Swidnicensis, vasalli et terrigene terre, territorii et consules civi- tatis Wratislaviensis, vasallis et terrigene terre, territorii et con- sules civitatis Nisse, sigilla nostra omnia et cuiuslibet nostrum pro nobis, heredibus nostris et successoribus, terris, terrigenis ac civitatibus, oppidis, villis predictis fecimus presentibus sub- appendendum. Datum Wratislavic sabatho ante crucis exalta- cionem, anno domini millesimo quadringentesimo tricesimo secundo. 827. 1432, Sept. 19. Der Bischof von Breslau und einige schlesische Herzoge und Städte leihen von den Breslauern Geld zur Auslösung der von den Hussiten besetzten Schlösser. (Grütnhagen 1. c. n. 164 aus dom Orig. in Breslau.) Wir Conrad von gottes gnaden bisschoff zu Breslaw ader an seiner stat vorweser der kirchen und des bischthumps zu Breslaw, Bernhard herre zu Opul und zu Falkenberg, Conrad, der weisse genand, herre zur Olsen und zur Kosel, und Ludwig, herre zur Olaw, alle von denselbin gnadin fursten in Slesien, manschaft und landlüte der lande und burgermeistere und rat-
317 ponere debent aut debebunt, mediante quo usque in Jermer tute adduci posset et presentari, et viceversa conductores no- strorum creditorum salvi et securi a tota nostra parte esse debent. Insuper promittimus, quod militares, clientes, civiles sive villani aut homines, cujuscunque status vel condicionis exi- stant, qui capitaneis possessionum predictarum adheserunt aut servierunt ipsisque necessaria adduxerunt, in nullo molestare volumus, nec eis hoc in aliquam infamiam vertere debemus Ibidemque in locis solucionum littere quitacionis super pecunia soluta debeant dari et expediri. In cujus rei testimonium seu evidentiam premissorum nos administratores et vicarii in spiri- tualibus loco reverendi patris domini Conradi episcopi Wrati- slaviensis prescripti sigillum nostre administrationis, Bernhardus Opoliensis, Conradus Canthensis et Conradus Albus Olsnicensis et Coslensis, Ludowicus Olaviensis et Lobinensis duces pres scripti, vasalli, terrigene terre, territorii et consules civitati- Swidnicensis, vasalli et terrigene terre, territorii et consules civi- tatis Wratislaviensis, vasallis et terrigene terre, territorii et con- sules civitatis Nisse, sigilla nostra omnia et cuiuslibet nostrum pro nobis, heredibus nostris et successoribus, terris, terrigenis ac civitatibus, oppidis, villis predictis fecimus presentibus sub- appendendum. Datum Wratislavic sabatho ante crucis exalta- cionem, anno domini millesimo quadringentesimo tricesimo secundo. 827. 1432, Sept. 19. Der Bischof von Breslau und einige schlesische Herzoge und Städte leihen von den Breslauern Geld zur Auslösung der von den Hussiten besetzten Schlösser. (Grütnhagen 1. c. n. 164 aus dom Orig. in Breslau.) Wir Conrad von gottes gnaden bisschoff zu Breslaw ader an seiner stat vorweser der kirchen und des bischthumps zu Breslaw, Bernhard herre zu Opul und zu Falkenberg, Conrad, der weisse genand, herre zur Olsen und zur Kosel, und Ludwig, herre zur Olaw, alle von denselbin gnadin fursten in Slesien, manschaft und landlüte der lande und burgermeistere und rat-
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318 manne der stete, die zu in gehoren, nemelich Sweidnicz, Jawor, Stregen, Lemberg, Hirsberg, Bunczle, Reichenbach und Pulken- hayn, manschaft, landlute und ratmanne des landes und stat zur Neisse mit allen andern landen und stetin, die dorzu ge- horen, bekennen und thun kund offenlichin mit diesem brieffe alle den, die in sehin ader horen lesin, das wir schuldig sein den ersamen und weisen ratmannen der stat Breslaw czwei tawsund schok gutter bemisscher grosschin rechten und rede- lichen schulde, die sie uns awsbrocht habin zu christin ader zu juden uff schaden ader ane schaden, wie sie das awsbrocht habin, das sullen und wellen wir in glewben, zu dem gelde, das furstin, manne und stete usrichtin sullin und gebin gen Behemen vor die drei possedken Nympez, Othmuchaw und Cruczeburg uff sande Michele tag (29 Sept.) nestkomende, das- selbe gelt globe wir in zubeczalin mit gesampter hand unge- sundert bey unsern guten trauwen und eren ane arg und alle argelist uff Martini (11 Nov.) nestkomende ungehindert, zu rechen sechczig grosschin vor eyn schok, eyn ungerischin gulden vor sechsundczwenczig grosschin, eyn reynisschin gulden vor czwen- czig grosschin, eyne nobol vor fumfezig grosschin. Und ab wir das obgenante gelt gancz und gar nicht beczaltin uff den vor- genanten tag, als oben geschrebin stet, was nue die vorgenanten ratmanne der stat Breslaw des schaden nemen von nicht be- czalunge wegin zu cristen ader zu juden, ader wellerley der weren, den globen wir in ufczurichtin mit sampt dem haupt- gutte gancz und gar bey trawen und eren und globin auch, uff den vorgenannten sande Mertens tag (11 Nov.), uns des anslages, den wir underenander ansloen sullin, zu eynen, also was yder- man zu den czehen tawsund schockin, die man vor die obge- nannten drey possedken Othmuchaw, Nympcz und Cruczeburg gebin sal. Und ab das nicht geschege und die beczalunge und eynunge uff denselbin tag nicht folfurten, do got vor sey, so globin wer, wenne wir von in vormanet werdin, inzureitin neme- lich wir vorweser des bischthumps zu Breslaw, von vnsers herrn des bisschoffs und bischthums wegin, der burgermeister mit czwein ratmanne zur Neisse und mit czween erbaren knechten in dem bischthum gesessin, salb funfezende mit funfezen pferden, wir obgenanter Bernhard, Conrad und Ludwig, herczogen, yder-
318 manne der stete, die zu in gehoren, nemelich Sweidnicz, Jawor, Stregen, Lemberg, Hirsberg, Bunczle, Reichenbach und Pulken- hayn, manschaft, landlute und ratmanne des landes und stat zur Neisse mit allen andern landen und stetin, die dorzu ge- horen, bekennen und thun kund offenlichin mit diesem brieffe alle den, die in sehin ader horen lesin, das wir schuldig sein den ersamen und weisen ratmannen der stat Breslaw czwei tawsund schok gutter bemisscher grosschin rechten und rede- lichen schulde, die sie uns awsbrocht habin zu christin ader zu juden uff schaden ader ane schaden, wie sie das awsbrocht habin, das sullen und wellen wir in glewben, zu dem gelde, das furstin, manne und stete usrichtin sullin und gebin gen Behemen vor die drei possedken Nympez, Othmuchaw und Cruczeburg uff sande Michele tag (29 Sept.) nestkomende, das- selbe gelt globe wir in zubeczalin mit gesampter hand unge- sundert bey unsern guten trauwen und eren ane arg und alle argelist uff Martini (11 Nov.) nestkomende ungehindert, zu rechen sechczig grosschin vor eyn schok, eyn ungerischin gulden vor sechsundczwenczig grosschin, eyn reynisschin gulden vor czwen- czig grosschin, eyne nobol vor fumfezig grosschin. Und ab wir das obgenante gelt gancz und gar nicht beczaltin uff den vor- genanten tag, als oben geschrebin stet, was nue die vorgenanten ratmanne der stat Breslaw des schaden nemen von nicht be- czalunge wegin zu cristen ader zu juden, ader wellerley der weren, den globen wir in ufczurichtin mit sampt dem haupt- gutte gancz und gar bey trawen und eren und globin auch, uff den vorgenannten sande Mertens tag (11 Nov.), uns des anslages, den wir underenander ansloen sullin, zu eynen, also was yder- man zu den czehen tawsund schockin, die man vor die obge- nannten drey possedken Othmuchaw, Nympcz und Cruczeburg gebin sal. Und ab das nicht geschege und die beczalunge und eynunge uff denselbin tag nicht folfurten, do got vor sey, so globin wer, wenne wir von in vormanet werdin, inzureitin neme- lich wir vorweser des bischthumps zu Breslaw, von vnsers herrn des bisschoffs und bischthums wegin, der burgermeister mit czwein ratmanne zur Neisse und mit czween erbaren knechten in dem bischthum gesessin, salb funfezende mit funfezen pferden, wir obgenanter Bernhard, Conrad und Ludwig, herczogen, yder-
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319 man mit seynes selbis leibe salb czehinde mit czehn pferden, ader mit lawbe und gunst der obgenanten ratmanne zu Breslaw iczlicher under uns fumff erber knechte, iczlichs furstin erber knechte salb czehnde mit czehnin pferdin, der underhauptman zur Sweidnicz, der iczund ist ader hernachmols sein wirt, mit fir erber mannen, die in dem lande gesessen sein, aus den czween furstenthum Sweidnicz und Jawor salb czehinde mit czehn pferdin und eyn ratmann mit eyme eldistin aus dem rate zur Sweidnicz salb firde mit fir pferden, eyn ratmann mit eyme eldistin aus dem rate zum Jawor, salb firde mit fir pferdin, und eyn ratmann aus dem rate zu Lemberg salbander mit czween pferdin in die stat Breslaw in eyne herberge ader mer, die uns geczeiget wirt ader werdin von den vorgenanten ratmannen; und globin do inleger zu leisten, als inlegers recht ist oc. oc. Und des zu geczugnis, so habin wir, obgenanter vorweser des bischthumps und wir Bernhard zu Falkenberg, Conrad der weisse zur Olsen, und Ludwig zur Olaw, Herman Czetheras der under- hauptmann zur Sweidnicz, die manschaft der lande und rat- manne der stete zur Sweidnitz und Jawor, manschaft des landes und ratmanne der stat zur Neisse von unser aller und aller stete wegin, die zu uns gehoren, unser insigele an diesen brieff mit rechten wissen lassen hengen. Geben am freitage vor Mathei nach Christi geborte firczenhundert jar und dornach in dem czweiunddraissigsten jar oc. 828. 1432, Sept. (Basel). Bruder Ulrich Stockel an den Abt von Tegernsee: Nachrichten vom Concil. (MS. der Hofbiblioth. in Munchen, Cod. bavar. 1585, fol. 40.) Inter alias novitates scribo vobis ea quæ sunt certissima. Nuper fer. VIa ante festum S. Mathæi (19 Sept.) venit patri- archa Antiochenus ad Concilium cum tribus episcopis et quatuor doctoribus, qui certificavit nos verbis et scriptis de adhæsione septem regum, videl. regis Franciæ, Anglix, Castellæ, Cypri, Portæegalliæ, Arragoniæ, Scotorum; et istam adhæsionem pro- curavit revmus dnus D. cardinalis S. Eustachii et alii ambasia-
319 man mit seynes selbis leibe salb czehinde mit czehn pferden, ader mit lawbe und gunst der obgenanten ratmanne zu Breslaw iczlicher under uns fumff erber knechte, iczlichs furstin erber knechte salb czehnde mit czehnin pferdin, der underhauptman zur Sweidnicz, der iczund ist ader hernachmols sein wirt, mit fir erber mannen, die in dem lande gesessen sein, aus den czween furstenthum Sweidnicz und Jawor salb czehinde mit czehn pferdin und eyn ratmann mit eyme eldistin aus dem rate zur Sweidnicz salb firde mit fir pferden, eyn ratmann mit eyme eldistin aus dem rate zum Jawor, salb firde mit fir pferdin, und eyn ratmann aus dem rate zu Lemberg salbander mit czween pferdin in die stat Breslaw in eyne herberge ader mer, die uns geczeiget wirt ader werdin von den vorgenanten ratmannen; und globin do inleger zu leisten, als inlegers recht ist oc. oc. Und des zu geczugnis, so habin wir, obgenanter vorweser des bischthumps und wir Bernhard zu Falkenberg, Conrad der weisse zur Olsen, und Ludwig zur Olaw, Herman Czetheras der under- hauptmann zur Sweidnicz, die manschaft der lande und rat- manne der stete zur Sweidnitz und Jawor, manschaft des landes und ratmanne der stat zur Neisse von unser aller und aller stete wegin, die zu uns gehoren, unser insigele an diesen brieff mit rechten wissen lassen hengen. Geben am freitage vor Mathei nach Christi geborte firczenhundert jar und dornach in dem czweiunddraissigsten jar oc. 828. 1432, Sept. (Basel). Bruder Ulrich Stockel an den Abt von Tegernsee: Nachrichten vom Concil. (MS. der Hofbiblioth. in Munchen, Cod. bavar. 1585, fol. 40.) Inter alias novitates scribo vobis ea quæ sunt certissima. Nuper fer. VIa ante festum S. Mathæi (19 Sept.) venit patri- archa Antiochenus ad Concilium cum tribus episcopis et quatuor doctoribus, qui certificavit nos verbis et scriptis de adhæsione septem regum, videl. regis Franciæ, Anglix, Castellæ, Cypri, Portæegalliæ, Arragoniæ, Scotorum; et istam adhæsionem pro- curavit revmus dnus D. cardinalis S. Eustachii et alii ambasia-
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320 tores sacri concilii. Etiam præfati reges mittent solennem amba- siatam ad concilium, et aliqui jam de facto miserunt et sunt in via; et speramus concilium in brevi valde augmentari. Sumus enim certi, quod concilium habet jam plus quam tres partes mundi sibi adhærentes. It. concilium intendit jam mittere so- lennem ambasiatam ad regem Poloniæ, ut etiam adhæreat, faveat et suos mittat ad concilium. It. Concilium misit duos videl. revdum patrem D. abbatem Ebracensem et fr. Johannem de Mol- brûnn ord. Cisterc. ad Hussitas, ut non tardent venire ad con- cilium. Qui rescripserunt nobis noviter, quod marchio Brande- burgensis non velit Bohemos salvos conducere ad concilium, nisi prius habeat literas salvi conductus ab omnibus civitatibus et castellanis, qui sunt inter Nürnbergam et Basileam oc. et forsitan poenitentia ductus, quod in tantum obligavit se; etiam nescitur, quo spiritu ducitur, quod tot excusationes quærit. Post hoc concilium misit revdum in Chr. patrem D. Episcopum Ratis- bonensem et D. Decanum Eystetensem ad præedictum marchionem, supplicans sibi, ut Bohemos salvos conducat ad sacrum conci- lium, sicut promisit et suis literis roboravit, et quod non ponat concilium et ecclesiam dei ad periculum. Etiam Petrus de Vnderstorff collega meus est missus ad omnes civitates et castra, quæ sunt in via per quam Hussitæ debent transire inter Nürn- bergam et Basileam, ad impetrandum literas salvi conductus ; et si ista omnia non sufficiunt, tunc illustris princeps dux Wil- helmus intendit transire personaliter et Hussitas salvos condu- cere a Nürnberga usque in Basileam, et hoc in expensis pro- priis. Dicit etiam, quod corpus, animam et res et omnia quæ- cunque habet vult exponere pro sacro concilio et sancta eccle- sia dei. It. speramus, quod in brevi habebimus multa bona nova, et quod concilium erit valde gloriosum.
320 tores sacri concilii. Etiam præfati reges mittent solennem amba- siatam ad concilium, et aliqui jam de facto miserunt et sunt in via; et speramus concilium in brevi valde augmentari. Sumus enim certi, quod concilium habet jam plus quam tres partes mundi sibi adhærentes. It. concilium intendit jam mittere so- lennem ambasiatam ad regem Poloniæ, ut etiam adhæreat, faveat et suos mittat ad concilium. It. Concilium misit duos videl. revdum patrem D. abbatem Ebracensem et fr. Johannem de Mol- brûnn ord. Cisterc. ad Hussitas, ut non tardent venire ad con- cilium. Qui rescripserunt nobis noviter, quod marchio Brande- burgensis non velit Bohemos salvos conducere ad concilium, nisi prius habeat literas salvi conductus ab omnibus civitatibus et castellanis, qui sunt inter Nürnbergam et Basileam oc. et forsitan poenitentia ductus, quod in tantum obligavit se; etiam nescitur, quo spiritu ducitur, quod tot excusationes quærit. Post hoc concilium misit revdum in Chr. patrem D. Episcopum Ratis- bonensem et D. Decanum Eystetensem ad præedictum marchionem, supplicans sibi, ut Bohemos salvos conducat ad sacrum conci- lium, sicut promisit et suis literis roboravit, et quod non ponat concilium et ecclesiam dei ad periculum. Etiam Petrus de Vnderstorff collega meus est missus ad omnes civitates et castra, quæ sunt in via per quam Hussitæ debent transire inter Nürn- bergam et Basileam, ad impetrandum literas salvi conductus ; et si ista omnia non sufficiunt, tunc illustris princeps dux Wil- helmus intendit transire personaliter et Hussitas salvos condu- cere a Nürnberga usque in Basileam, et hoc in expensis pro- priis. Dicit etiam, quod corpus, animam et res et omnia quæ- cunque habet vult exponere pro sacro concilio et sancta eccle- sia dei. It. speramus, quod in brevi habebimus multa bona nova, et quod concilium erit valde gloriosum.
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321 829. 1432, Sept. 30 (Schweidnitz). Der Lausitzer Vogt Albrecht von Kolditz an die Görlitzer: den Haupt- mann, den sie wünschen, sollten sie ihm selbst in Vorschlag bringen; Prokop der Grosse beschuldige sie, dass sie mit den Böhmen keinen Frieden aufnehmen wollen, und drohe sie um desto mehr bedrängen zu lassen. (Scultetus II, 106 [ad ann. 1432].)! Albrecht von Colditz oc. Heuptman der Fürstenth. Sweid- nitz vnd Jauwir vnd Voit der Land vnd Stete Budissin, Gorlitz c. ad sen. Gorl. Als ir mir geschriben hobt vmb einen Heuptman. So wist ir wol, des ich euch vormals Kunigsheyn gegeben hatte, Hette her welt bleiben. Nu weis ich nicht wen ir gerne wellet haben. Darumme kiset eynen vnd macht mir en namhafftig, So wil ich en euch geben, also ferre als her ein gleichs vnd gewönlichs von mir vnd von meim Sone nemen wil. Wenn ir doch wol wist, das die Land also gröszlich sein vorderbt, das mir vud meim Sone nicht vil gefelt, Vnd ir wist wol das wirs nicht mögen zukommen. So helfft ir euwirn Heupt- leuten auch nicht: als denn dise Stete tun in der Slesien, die Helffen vns das wirs diste bas zukommen vnd geraten vnd ge- helffen mögen. Wenn ir das auch tet, so möchten wir vns bey euch diste bas auszgehalden vnd euch diste bas geraten. Doch so redt mit Heintze Kotwitz, ab sich der der Heupt- manschafft welde vnderwinden, als ferre er euch gefellt, vnd also ferre als her ein gleiches vnd gewonlichs von mir vnd von meim Sone nemen welde, vnd wir zukommen möchten, so welde ich en auch setzen, Doch hatte ich euch vormals einen gesatzt, vnd den habt ir nicht welt vfnehmen, Nu weis ich nicht wen ich euch setzen sal, ir entpitet mirs den wene ir haben wolt. Auch liben fründe, schreibe ich euch in eyner Heymlich- keit, Wy das kniez Procop off dem Berge (Kuttenberg) geredt hat, das nymands andirs ist schuldig daran, das die Land vnd Stete der Sechs Stete vorderben, wenn es sey euwir schult. Vnd hat gesprochen, Kurfürsten, Fürsten, Bischoffe, Hern vnd Stete, die Hetten einen Frede mit en vfgenommen, off eyn dir- kenner vnd ir welts nicht thun. 21
321 829. 1432, Sept. 30 (Schweidnitz). Der Lausitzer Vogt Albrecht von Kolditz an die Görlitzer: den Haupt- mann, den sie wünschen, sollten sie ihm selbst in Vorschlag bringen; Prokop der Grosse beschuldige sie, dass sie mit den Böhmen keinen Frieden aufnehmen wollen, und drohe sie um desto mehr bedrängen zu lassen. (Scultetus II, 106 [ad ann. 1432].)! Albrecht von Colditz oc. Heuptman der Fürstenth. Sweid- nitz vnd Jauwir vnd Voit der Land vnd Stete Budissin, Gorlitz c. ad sen. Gorl. Als ir mir geschriben hobt vmb einen Heuptman. So wist ir wol, des ich euch vormals Kunigsheyn gegeben hatte, Hette her welt bleiben. Nu weis ich nicht wen ir gerne wellet haben. Darumme kiset eynen vnd macht mir en namhafftig, So wil ich en euch geben, also ferre als her ein gleichs vnd gewönlichs von mir vnd von meim Sone nemen wil. Wenn ir doch wol wist, das die Land also gröszlich sein vorderbt, das mir vud meim Sone nicht vil gefelt, Vnd ir wist wol das wirs nicht mögen zukommen. So helfft ir euwirn Heupt- leuten auch nicht: als denn dise Stete tun in der Slesien, die Helffen vns das wirs diste bas zukommen vnd geraten vnd ge- helffen mögen. Wenn ir das auch tet, so möchten wir vns bey euch diste bas auszgehalden vnd euch diste bas geraten. Doch so redt mit Heintze Kotwitz, ab sich der der Heupt- manschafft welde vnderwinden, als ferre er euch gefellt, vnd also ferre als her ein gleiches vnd gewonlichs von mir vnd von meim Sone nemen welde, vnd wir zukommen möchten, so welde ich en auch setzen, Doch hatte ich euch vormals einen gesatzt, vnd den habt ir nicht welt vfnehmen, Nu weis ich nicht wen ich euch setzen sal, ir entpitet mirs den wene ir haben wolt. Auch liben fründe, schreibe ich euch in eyner Heymlich- keit, Wy das kniez Procop off dem Berge (Kuttenberg) geredt hat, das nymands andirs ist schuldig daran, das die Land vnd Stete der Sechs Stete vorderben, wenn es sey euwir schult. Vnd hat gesprochen, Kurfürsten, Fürsten, Bischoffe, Hern vnd Stete, die Hetten einen Frede mit en vfgenommen, off eyn dir- kenner vnd ir welts nicht thun. 21
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322 Nu hat her me gesprochen : Her reyte hinweg : Ab her wol weg reyte, doch so wil her hinder im bestellen, das man euch also twingen sal, das ir des Kriges yo must sat werden, Vnd welle bestellen, das man euch so we gewircken wirt, das is euch wirt vordrissen. Vnd her spricht: Ir tuts vmb des willen Das ir dy Ritterschafft disterbas möget ausgekewfen. Vnd dornoch wist euch zurichten. Darumme liben fründe, wer mein Rat, das ir gedecht off einen gemeinen nutz, vnd bestellt euwir ding andirs, biss an die zukunfft meins H. des küniges euwirs Erbherren, der vns leider allen zu ferre ist. Wenn ir doch wol wist, wer do nicht vber- hin mag, der muss vndin durchkrichen. Auch liben fründe, ab ir euch einen Hlcuptman kiset, so beredts mit ym off das neste was her nemen wil, das wirs zu- kommen mögen. Wenn ir doch wol wist, das di land vorderbt sein vnd wir gar wenig haben oc. Geben zur Sweidenitz am dinstage an S. Hieronimi tage Anno oc. 830. 1432, Oct. 8 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Weinsheim: da K. Sigmund eine Sendung deutschen Kriegsvolkes nach Italien verlange und die Fürsten deshalb einen Tag nach Nürnberg auf den 16 Nov. angesctzt haben, so fordert er ihn auf, zur vorläufigen Besprechung einige vom Rathe nach Nürnberg zum 22 Oct. zu schicken. (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 55°.) Winsheim. L. Fr. Vns ist von vnserm gnedigisten Herren Hern Sig- munden Römischen oc. künig kurtzlich ein brief komen, darynn vns sein küniglich maiestat mit vil treffenlichen worten schreibt, als sein küniglich grossmechtikeit durch gemeins nuczes willen der heiligen Cristenheit, des gemeinen Conciliums vnd des hei- ligen Römischen Reichs gen welhischen Landen komen sey, meyne sich sein künigliche gnade lenger daselbs zu lande zu enthalten. Nu bedörft sein kunigl. Durchl. zu seinem volke daz yeczunt bey Im sey II oder IIIM greysiger pferd, daz Im die kürtzlich
322 Nu hat her me gesprochen : Her reyte hinweg : Ab her wol weg reyte, doch so wil her hinder im bestellen, das man euch also twingen sal, das ir des Kriges yo must sat werden, Vnd welle bestellen, das man euch so we gewircken wirt, das is euch wirt vordrissen. Vnd her spricht: Ir tuts vmb des willen Das ir dy Ritterschafft disterbas möget ausgekewfen. Vnd dornoch wist euch zurichten. Darumme liben fründe, wer mein Rat, das ir gedecht off einen gemeinen nutz, vnd bestellt euwir ding andirs, biss an die zukunfft meins H. des küniges euwirs Erbherren, der vns leider allen zu ferre ist. Wenn ir doch wol wist, wer do nicht vber- hin mag, der muss vndin durchkrichen. Auch liben fründe, ab ir euch einen Hlcuptman kiset, so beredts mit ym off das neste was her nemen wil, das wirs zu- kommen mögen. Wenn ir doch wol wist, das di land vorderbt sein vnd wir gar wenig haben oc. Geben zur Sweidenitz am dinstage an S. Hieronimi tage Anno oc. 830. 1432, Oct. 8 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Weinsheim: da K. Sigmund eine Sendung deutschen Kriegsvolkes nach Italien verlange und die Fürsten deshalb einen Tag nach Nürnberg auf den 16 Nov. angesctzt haben, so fordert er ihn auf, zur vorläufigen Besprechung einige vom Rathe nach Nürnberg zum 22 Oct. zu schicken. (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 55°.) Winsheim. L. Fr. Vns ist von vnserm gnedigisten Herren Hern Sig- munden Römischen oc. künig kurtzlich ein brief komen, darynn vns sein küniglich maiestat mit vil treffenlichen worten schreibt, als sein küniglich grossmechtikeit durch gemeins nuczes willen der heiligen Cristenheit, des gemeinen Conciliums vnd des hei- ligen Römischen Reichs gen welhischen Landen komen sey, meyne sich sein künigliche gnade lenger daselbs zu lande zu enthalten. Nu bedörft sein kunigl. Durchl. zu seinem volke daz yeczunt bey Im sey II oder IIIM greysiger pferd, daz Im die kürtzlich
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323 von dewtschen Landen gesandt vnd auf ettlich mönat versöldet wurden, mit den sein küniglich gnade dem heiligen Reiche merk- lichen nucze getrawet zu schiken, vncz seine gnaden macht vnd volk ausz Vngern, darnach er gesandt hab, auf den nehsten summer zu Im kême. Vnd söllich sache in dewtschen Landen zu werben, zu handeln vnd tag darumb zu seczen, hab sein küniglich maiestat vnsern gnedigen Herren Marggrafen Fridrich von Brandemburg vnd Herczog Wilhelmen von Peyern yeglichen an seinen ort befolhen. Darauf vns nu der vorgenant vnser Herre, der Marggraf, verschriben vnd einen tag zu vns gen Nürenberg darumb geseczt vnd bescheiden hat auf den sunntag nach sand Mertins tag (16 Nov.) schierist zu rechter tagczeit. Söllicher obgeschriben sache verkünden wir ewer weisheit in guter frewntschaft. Nu dewcht vns wol beqwem vnd gut seyn, daz ewr vnd vnser gut freund von Weissemburg, Ir vnd wir vns vor von söllichen sachen mit einander ctwas vnterredten; ob ewch nu das auch also gefellich ist, so mugt ir ewr erber botschaft von ewerm rate zu vns schiken, daz die auf die mit- wochen nach der XIM maidtag (22 Oct.) schierist zu ratzeit bey vns sey. Desgleichen haben wir den vorgenanten von Weissem- burg auch verschriben vnd verkündt. Als denn wellen wir vns mit ewr beider stett bottschaften gern eygentlicher vnd bas dauon vnterreden. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (feria IIIIa ante Dionisij). Weissemburg similiter mutatis mutandis. 831. 1432, Oct. 10 (Bösig). Johann von Michelsberg (Michalowic) an die Görlitzer: Zeitung von den Taborern und ihren Unternehmungen, Frage nach K. Sigmund &c. (Scultetus II, 58—59 [ad ann. 1422].) Jan von Michelsperg. Prudentibus et circumspectis viris magistro civium ceterisque juratis civibus civitatis Gorlicensis amicis carissimis. Ich lass euch wissen, das ich zu diesem mol ander Zeitung von den Taborn nicht weys, Sunder das sy sich zu Prag vnd 21*
323 von dewtschen Landen gesandt vnd auf ettlich mönat versöldet wurden, mit den sein küniglich gnade dem heiligen Reiche merk- lichen nucze getrawet zu schiken, vncz seine gnaden macht vnd volk ausz Vngern, darnach er gesandt hab, auf den nehsten summer zu Im kême. Vnd söllich sache in dewtschen Landen zu werben, zu handeln vnd tag darumb zu seczen, hab sein küniglich maiestat vnsern gnedigen Herren Marggrafen Fridrich von Brandemburg vnd Herczog Wilhelmen von Peyern yeglichen an seinen ort befolhen. Darauf vns nu der vorgenant vnser Herre, der Marggraf, verschriben vnd einen tag zu vns gen Nürenberg darumb geseczt vnd bescheiden hat auf den sunntag nach sand Mertins tag (16 Nov.) schierist zu rechter tagczeit. Söllicher obgeschriben sache verkünden wir ewer weisheit in guter frewntschaft. Nu dewcht vns wol beqwem vnd gut seyn, daz ewr vnd vnser gut freund von Weissemburg, Ir vnd wir vns vor von söllichen sachen mit einander ctwas vnterredten; ob ewch nu das auch also gefellich ist, so mugt ir ewr erber botschaft von ewerm rate zu vns schiken, daz die auf die mit- wochen nach der XIM maidtag (22 Oct.) schierist zu ratzeit bey vns sey. Desgleichen haben wir den vorgenanten von Weissem- burg auch verschriben vnd verkündt. Als denn wellen wir vns mit ewr beider stett bottschaften gern eygentlicher vnd bas dauon vnterreden. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (feria IIIIa ante Dionisij). Weissemburg similiter mutatis mutandis. 831. 1432, Oct. 10 (Bösig). Johann von Michelsberg (Michalowic) an die Görlitzer: Zeitung von den Taborern und ihren Unternehmungen, Frage nach K. Sigmund &c. (Scultetus II, 58—59 [ad ann. 1422].) Jan von Michelsperg. Prudentibus et circumspectis viris magistro civium ceterisque juratis civibus civitatis Gorlicensis amicis carissimis. Ich lass euch wissen, das ich zu diesem mol ander Zeitung von den Taborn nicht weys, Sunder das sy sich zu Prag vnd 21*
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324 vberal in dem Lande gar starck gesampt haben vnd noch sam- nen, und wöllen zihen off den von Osterreich. Auch hab ich vorwar vernommen, das sich der fürst oder der herzog zu Oster- reich mit sampt den Vngern gar zu mole starck hat wider ge- sampt, vnd die Thaborn vor dem Botsteyn ligen noch oc. Ouch bit ich euch früntlichen, ab jr icht hören wert von vnserm gn. herrn dem Konig, das jr mir das wellet verschreiben. Dat. in Bezdyez feria 6 proxima post Marci (s. a.) 832. 1432, Oct. 10 (Wien). Herzog Albrecht von Osterreich an die Budweiser: wegen des drohenden Einfalls der Taborer verlängert er ihren Tag mit Leopold von Kreig bis zum 23 Apr. (1433). (Orig, im Budweiser Stadtarchiv.) Albrecht von gotes gnaden herczog ze Osterreich vnd markgraf ze Merhern oc. Erbern, weisen vnd lieben getrewn. Als ir mit vnserm lieben getrewn Leupolten von Kreyg, vnserm haubtman zu Dro- sendorf, ainn tag zu Weytra haltten sollt auf sant Symons vnd sant Judass tag schierist kunftigen: nu ist ew wol wissentleich, daz die Veind vns vnd vnser land mainent zu bekumern, also mainen wir vns mit vnserr lantschaft gegen in ze schikhen, da- durch derselb vnser haubtman den tag zu disemmal mit ew nicht mag besûchen, vnd dauon haben wir den verlenget, vncz auf sant Jorgen tag, schicrist kunftigen, in solhermass, daz ir den- selben tag dann miteinander haltet in allerweis, als auf den ob- genanten sant Symons tag solt geschehen sein. Geben ze Wienn an freytag vor sant Kolmans tag, anno oc. tricesimo secundo. D. dux in consilio. Den erbern, weisen, vnsern lieben getrewn, dem burgermaister, dem richter vnd dem rate zu dem Budweis.
324 vberal in dem Lande gar starck gesampt haben vnd noch sam- nen, und wöllen zihen off den von Osterreich. Auch hab ich vorwar vernommen, das sich der fürst oder der herzog zu Oster- reich mit sampt den Vngern gar zu mole starck hat wider ge- sampt, vnd die Thaborn vor dem Botsteyn ligen noch oc. Ouch bit ich euch früntlichen, ab jr icht hören wert von vnserm gn. herrn dem Konig, das jr mir das wellet verschreiben. Dat. in Bezdyez feria 6 proxima post Marci (s. a.) 832. 1432, Oct. 10 (Wien). Herzog Albrecht von Osterreich an die Budweiser: wegen des drohenden Einfalls der Taborer verlängert er ihren Tag mit Leopold von Kreig bis zum 23 Apr. (1433). (Orig, im Budweiser Stadtarchiv.) Albrecht von gotes gnaden herczog ze Osterreich vnd markgraf ze Merhern oc. Erbern, weisen vnd lieben getrewn. Als ir mit vnserm lieben getrewn Leupolten von Kreyg, vnserm haubtman zu Dro- sendorf, ainn tag zu Weytra haltten sollt auf sant Symons vnd sant Judass tag schierist kunftigen: nu ist ew wol wissentleich, daz die Veind vns vnd vnser land mainent zu bekumern, also mainen wir vns mit vnserr lantschaft gegen in ze schikhen, da- durch derselb vnser haubtman den tag zu disemmal mit ew nicht mag besûchen, vnd dauon haben wir den verlenget, vncz auf sant Jorgen tag, schicrist kunftigen, in solhermass, daz ir den- selben tag dann miteinander haltet in allerweis, als auf den ob- genanten sant Symons tag solt geschehen sein. Geben ze Wienn an freytag vor sant Kolmans tag, anno oc. tricesimo secundo. D. dux in consilio. Den erbern, weisen, vnsern lieben getrewn, dem burgermaister, dem richter vnd dem rate zu dem Budweis.
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325 833. 1432, Oct. (Basel). Br. Ulrich Stockel an den Abt von Tegernsee: weitere Nachrichten von den Ereignissen im Concil, insbesondere von den Vorboten der Böhmen. (MS. in München, Cod. bavar. 1585 fol. 43.) Nova de Iussitis sunt hæec. Die Hussen haben zwen Boten geschickt zu dem Concilium: der ein heisst Mgr. Nico- laus protonotarius civitatis Pragensis, und ist geschickt von aller Ritterschaft und der ganzen Gemein des Reichs zu Behaim und auch der Stadt zu Prag und von der Grafschaft zu Märchern; der ander ist Purger zu Satz und ist geschickt von der Sekt die do haissen Taboritæ. Et fer. VIa nach Dionysii (10 Oct.) haben sic gehabt audientiam in congregatione generali sacri concilii, und haben gezeigt ein Credenz, darnach fürgelegt V Artikel: in dem ersten haben sie dem Concilio verkündt, wie Ambasiatores des Reichs zu Behaim ganz zugericht und bereit seind ze kommen zu Basel ad locum benedictionis et ad con- gregatos cum deo Abraham, sic ipsi vocant concilium ; in dem andern haben sie erfragt Concilium, ob die Geleitsbrief die ihn’ gesandt sein worden von dem Concilio, mit Willen der ganzen Sammnung der heil. Concilii geben sein, und haben auch des- selben einer Recognition begehrt. In dem dritten haben sie Concilium gepetten, dass man nach dem Römischen küng well senten, dasz er köm ad Concilium und bei der Verhörung well seyn oc. In dem vierten Artikel fragten sie das Concilium, ob all Sach die zwischen des Conciliums und des Reichs ze Behaim beslossen seyn worden auf dem Tag ze Egern, mit willen der ganzen Gemein des Concilii geschehen sei, und begerten des- selben auch einer Recognition. In dem lesten Artikel begehrten sie dass man ecclesiam orientalem das seind Græci auch wolt vordern ad Concilium; et hoc ideo petebant, quia Græeci parti- cipant cum eis in certis articulis. Et facta deliberatione brevis- sima, concilium dedit eis responsum immediate in eadem con- gregatione, in qua responsione fuerunt optime contenti; et in die S. Calixti (14 Oct.) recesserunt de Basilea. Et postquam prædicti nuntii exierunt de congregatione, tunc D. Legatus in-
325 833. 1432, Oct. (Basel). Br. Ulrich Stockel an den Abt von Tegernsee: weitere Nachrichten von den Ereignissen im Concil, insbesondere von den Vorboten der Böhmen. (MS. in München, Cod. bavar. 1585 fol. 43.) Nova de Iussitis sunt hæec. Die Hussen haben zwen Boten geschickt zu dem Concilium: der ein heisst Mgr. Nico- laus protonotarius civitatis Pragensis, und ist geschickt von aller Ritterschaft und der ganzen Gemein des Reichs zu Behaim und auch der Stadt zu Prag und von der Grafschaft zu Märchern; der ander ist Purger zu Satz und ist geschickt von der Sekt die do haissen Taboritæ. Et fer. VIa nach Dionysii (10 Oct.) haben sic gehabt audientiam in congregatione generali sacri concilii, und haben gezeigt ein Credenz, darnach fürgelegt V Artikel: in dem ersten haben sie dem Concilio verkündt, wie Ambasiatores des Reichs zu Behaim ganz zugericht und bereit seind ze kommen zu Basel ad locum benedictionis et ad con- gregatos cum deo Abraham, sic ipsi vocant concilium ; in dem andern haben sie erfragt Concilium, ob die Geleitsbrief die ihn’ gesandt sein worden von dem Concilio, mit Willen der ganzen Sammnung der heil. Concilii geben sein, und haben auch des- selben einer Recognition begehrt. In dem dritten haben sie Concilium gepetten, dass man nach dem Römischen küng well senten, dasz er köm ad Concilium und bei der Verhörung well seyn oc. In dem vierten Artikel fragten sie das Concilium, ob all Sach die zwischen des Conciliums und des Reichs ze Behaim beslossen seyn worden auf dem Tag ze Egern, mit willen der ganzen Gemein des Concilii geschehen sei, und begerten des- selben auch einer Recognition. In dem lesten Artikel begehrten sie dass man ecclesiam orientalem das seind Græci auch wolt vordern ad Concilium; et hoc ideo petebant, quia Græeci parti- cipant cum eis in certis articulis. Et facta deliberatione brevis- sima, concilium dedit eis responsum immediate in eadem con- gregatione, in qua responsione fuerunt optime contenti; et in die S. Calixti (14 Oct.) recesserunt de Basilea. Et postquam prædicti nuntii exierunt de congregatione, tunc D. Legatus in-
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326 junxit nobis omnibus, ut quilibet qui posset habere nuntium scriberet istas novitates ad partes, quia omnis homo gauderet de illis novitatibus, et quod etiam in ambone intimaretur, ut omnes Christi fideles orarent pro reductione Bohemorum et pro- felici progressu sancti concilii oc. Etiam prædicti nuntii dixe- runt aliquibus dominis ad partem, quod ambasiatores regni Bo- hemiæ essent venturi cum ducentis equis. Item de salvo con- ductu eorum nulla est difficultas, quia per dei gratiam totum est expeditum. It. concilium decrevit jam principes seculares, militares et civitates imperiales vocare et invitare ad sacrum concilium, in casu si contingeret quod Bohemi non possent re- duci ad fidem, quod tunc tractaretur de modo qualiter essent expugnandi oc. It. Concilium per dei gratiam bene stat et quo- tidie augmentatur ; etiam habemus adhærentiam multorum regum et principum oc. 834. 1432, Nov. 5 (Breslau). Bischof Konrad von Breslau an den Hochmeister in Preussen: berichtet von den neueren Ereignissen in Litthauen, Polen und Böhmen, von K. Sigmund in Siena und den Verhältnissen zwischen dem Papste und dem Concil, von dem zwischen Schlesien und den Ketzern geschlossenen Wafsen- stillstand oc. (Grünhagen 1. c. n. 166 [aus d. Orig. in Königsberg].) Hochwirdiger und grosmechtiger herre, besundern gun- stiger frund, wir danken euch mit ganczem fleisse aller gute und ere, die uns von ewer herlichkeit frundlich und liblich irczeiget ist, des wir nymmir vorgessin wellen, sunder es kein euch und dem ganczen orden alleczeit mit willen vordinen, und thun ewer erwirdikeit zuwissen, als wir zu lande qwomen, do wart uns manchirley von herczog Swidrigal gesagt, wie her mit den seinen sulde dirnedirgelegt sein, und wie her gefangen were, und ettliche sageten, her were dovon komen und kein Eyfen- land geflogen, des die Polan zu mole fro seint gewest und haben te deum laudamus gesungen und alle glacken gelawtet, dorumme wir sere bekommert woren, ehe denne wir eigentlich der ge- schicht kunt woren, und beten euch mit allem fleisse, wellet
326 junxit nobis omnibus, ut quilibet qui posset habere nuntium scriberet istas novitates ad partes, quia omnis homo gauderet de illis novitatibus, et quod etiam in ambone intimaretur, ut omnes Christi fideles orarent pro reductione Bohemorum et pro- felici progressu sancti concilii oc. Etiam prædicti nuntii dixe- runt aliquibus dominis ad partem, quod ambasiatores regni Bo- hemiæ essent venturi cum ducentis equis. Item de salvo con- ductu eorum nulla est difficultas, quia per dei gratiam totum est expeditum. It. concilium decrevit jam principes seculares, militares et civitates imperiales vocare et invitare ad sacrum concilium, in casu si contingeret quod Bohemi non possent re- duci ad fidem, quod tunc tractaretur de modo qualiter essent expugnandi oc. It. Concilium per dei gratiam bene stat et quo- tidie augmentatur ; etiam habemus adhærentiam multorum regum et principum oc. 834. 1432, Nov. 5 (Breslau). Bischof Konrad von Breslau an den Hochmeister in Preussen: berichtet von den neueren Ereignissen in Litthauen, Polen und Böhmen, von K. Sigmund in Siena und den Verhältnissen zwischen dem Papste und dem Concil, von dem zwischen Schlesien und den Ketzern geschlossenen Wafsen- stillstand oc. (Grünhagen 1. c. n. 166 [aus d. Orig. in Königsberg].) Hochwirdiger und grosmechtiger herre, besundern gun- stiger frund, wir danken euch mit ganczem fleisse aller gute und ere, die uns von ewer herlichkeit frundlich und liblich irczeiget ist, des wir nymmir vorgessin wellen, sunder es kein euch und dem ganczen orden alleczeit mit willen vordinen, und thun ewer erwirdikeit zuwissen, als wir zu lande qwomen, do wart uns manchirley von herczog Swidrigal gesagt, wie her mit den seinen sulde dirnedirgelegt sein, und wie her gefangen were, und ettliche sageten, her were dovon komen und kein Eyfen- land geflogen, des die Polan zu mole fro seint gewest und haben te deum laudamus gesungen und alle glacken gelawtet, dorumme wir sere bekommert woren, ehe denne wir eigentlich der ge- schicht kunt woren, und beten euch mit allem fleisse, wellet
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327 uns eigentlich undirrichten, wie es czwischin euch und herczog Sigismunde dem newen grosfursten gelegen sey. Wenne wir von unserm frunde eyme vornomen haben, deme wir wol glaw- ben, wie der konig von Polan mit herczoge Sigismunde zu eynem tage komen sullen, und rede geet, das sie sich eynen wellin, woroff es geet, konnen wir nicht gewissen, sunder das sich yo der konig von Polan mit fleisse umbe folk und umbe lewte be- wirbet und hat alreit die fursten, die noen kein Crokaw wert gesessen seint, besandt, und vorsprachen mit iren lewten, und vorsehen uns, das die fursten, die itczund allhye zu Breslaw zu eyme tage sint, ouch von im werden besandt, und ist, das ir lewte von hynnen aws dem lande habin weldet, das vor- schreibet uns, so wellin wir unsern fleis thun bey den fursten und iren lewten und euch folk zufugen, so wir meiste mogen. Ouch ist uns botschaft von Merhern komen und geschrebin, das des koniges von Polan boten nu neste vor Symonis und Jude (28 Oct.) wol mit dreissig pferden kein Behemen kein Lytmissel komen sint, und kniez Prokop und herrn Wilhelm Kostke haben sie uffgenomen, und furen sie mit in kein Proge. Was wir denne forbas dovon irfaren, das wellin wir euch lossen wissen, denne von unsers heiligen vaters des bobistes wegen senden wir euch hyerynne vorslossen eyne czedil, wi en das concilium hat contumacem declarirt, so ist eyn bote nu an allir- heiligen tage (1 Nov.) von Rome komen, der awsgeloffen ist am sechzenden tage des monden septembris, und der saget, das her unsern herren den konig zu Senis gelossen hat, und das her ny weiter kein Rome wert komen ist, und rede ging do zu Senis, das unser herre der konig zurucke czien welde umb der tewerunge willen zu Senis. Ouch ist geschrebin, das der car- dinalis de Comitibns czewet zu unserm herren dem konige von des bobistes wegen und der konig hat im geleite gesandt bis kein Rome. Item zu Rome ist es ouch tewer, und der bobist hat nicht mehe denne sechs cardinaln bey im, und die kortisan czien sere von Rome kein Basiln zum concilio, und die noch zu Rome blebin sint, die hat der bobist arrestiret, und hat lossen eyn gebot awsgehen zu Rome, das nymand newe meher von Rome schreibin sal, und hat bestalt, das man uff die brife sihet, wenne man sulche brife findet mit newen mehern, so busset
327 uns eigentlich undirrichten, wie es czwischin euch und herczog Sigismunde dem newen grosfursten gelegen sey. Wenne wir von unserm frunde eyme vornomen haben, deme wir wol glaw- ben, wie der konig von Polan mit herczoge Sigismunde zu eynem tage komen sullen, und rede geet, das sie sich eynen wellin, woroff es geet, konnen wir nicht gewissen, sunder das sich yo der konig von Polan mit fleisse umbe folk und umbe lewte be- wirbet und hat alreit die fursten, die noen kein Crokaw wert gesessen seint, besandt, und vorsprachen mit iren lewten, und vorsehen uns, das die fursten, die itczund allhye zu Breslaw zu eyme tage sint, ouch von im werden besandt, und ist, das ir lewte von hynnen aws dem lande habin weldet, das vor- schreibet uns, so wellin wir unsern fleis thun bey den fursten und iren lewten und euch folk zufugen, so wir meiste mogen. Ouch ist uns botschaft von Merhern komen und geschrebin, das des koniges von Polan boten nu neste vor Symonis und Jude (28 Oct.) wol mit dreissig pferden kein Behemen kein Lytmissel komen sint, und kniez Prokop und herrn Wilhelm Kostke haben sie uffgenomen, und furen sie mit in kein Proge. Was wir denne forbas dovon irfaren, das wellin wir euch lossen wissen, denne von unsers heiligen vaters des bobistes wegen senden wir euch hyerynne vorslossen eyne czedil, wi en das concilium hat contumacem declarirt, so ist eyn bote nu an allir- heiligen tage (1 Nov.) von Rome komen, der awsgeloffen ist am sechzenden tage des monden septembris, und der saget, das her unsern herren den konig zu Senis gelossen hat, und das her ny weiter kein Rome wert komen ist, und rede ging do zu Senis, das unser herre der konig zurucke czien welde umb der tewerunge willen zu Senis. Ouch ist geschrebin, das der car- dinalis de Comitibns czewet zu unserm herren dem konige von des bobistes wegen und der konig hat im geleite gesandt bis kein Rome. Item zu Rome ist es ouch tewer, und der bobist hat nicht mehe denne sechs cardinaln bey im, und die kortisan czien sere von Rome kein Basiln zum concilio, und die noch zu Rome blebin sint, die hat der bobist arrestiret, und hat lossen eyn gebot awsgehen zu Rome, das nymand newe meher von Rome schreibin sal, und hat bestalt, das man uff die brife sihet, wenne man sulche brife findet mit newen mehern, so busset
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328 man den, von deme die brife awsgeen, item das die Venediger und Florentiner sere wedir unsern herren den konig sint, und der bischoff von Kurym her Johannes Tirgarte ist bey dem bobist zu Rome und hat Sboleth uffgelossen, und die Venediger haben es ynne und ouch die Engilburg, und tete der von Mediolan, vernemen wir an boten und an briffen, das es dem konige herte lege. Item prefectus urbis und princz die czien zu unserm herren dem konige. Und denne von der beredunge, die geschen ist czwisschen fursten, landen und steten in der Slezie und den ketczern lossen wir euch wissen, als die ketczer mit irer macht in die Slezie qwomen und heerten und brandten, do begerten sie selbir, das man mit in eynen frede uffneme und lisse nicht die land also vorterbin. Des beriten sich die fursten, lande und stete, sint- demmol das sich die ketczer in dirkentnisse zu dem heiligen concilio gegebin hetten, und das concilium sie dorczu gleyt hat und in eyn vorhorunge gebin wil, das sie wol mit gote und mit eren eyn frede und gutlich steen mit in uffnemen, und teidingten do eyn gutlich steen uff czwey jor, und also wenne der ketczer sendeboten zum concilio komen ist, das sie von dannen ane ende schiden, das denne noch derselbin sendeboten wedirkomen bynnen den czweyen joren die Slesier mit den ketczern eynen tage legen und zusampne komen sullen uff den grenitczen in eyne gelegene stat, und do sullen sie mittenander vórnemen, was do gote zu lobe und der cronen zu Behemen zu ere und zu fromen komen mag, und sullen ouch vorsuchen, das nicht alleyne dis gutlich steen, sunder eyn endlich frede czwisschen den landen werde; und do nu das gutliche steen also betei- dinget und beslossen wart, do czogen die ketczer aws dem lande und legeten eynen tag den unsern zu in zu komen keim Luth- missl, zu reden umbe die stete und slos, die sie in der Slezien besatczt habin und die von in zulosen, und das habin die unsern geton und sulche losunge mit den ketczern gancz beteidinget. Sunder die ketczer geen des itczund aws, und wollen der slos nicht abetreten, dorumme die fursten und stete alhye bey en- ander sint und wellin zu en senden und dirmanen, das sie sulche beteidigunge halden. Ouch wellit wissen, das Hayn von Czirnaw zu den ketczern ist getreten, und hatte eyn haws zu
328 man den, von deme die brife awsgeen, item das die Venediger und Florentiner sere wedir unsern herren den konig sint, und der bischoff von Kurym her Johannes Tirgarte ist bey dem bobist zu Rome und hat Sboleth uffgelossen, und die Venediger haben es ynne und ouch die Engilburg, und tete der von Mediolan, vernemen wir an boten und an briffen, das es dem konige herte lege. Item prefectus urbis und princz die czien zu unserm herren dem konige. Und denne von der beredunge, die geschen ist czwisschen fursten, landen und steten in der Slezie und den ketczern lossen wir euch wissen, als die ketczer mit irer macht in die Slezie qwomen und heerten und brandten, do begerten sie selbir, das man mit in eynen frede uffneme und lisse nicht die land also vorterbin. Des beriten sich die fursten, lande und stete, sint- demmol das sich die ketczer in dirkentnisse zu dem heiligen concilio gegebin hetten, und das concilium sie dorczu gleyt hat und in eyn vorhorunge gebin wil, das sie wol mit gote und mit eren eyn frede und gutlich steen mit in uffnemen, und teidingten do eyn gutlich steen uff czwey jor, und also wenne der ketczer sendeboten zum concilio komen ist, das sie von dannen ane ende schiden, das denne noch derselbin sendeboten wedirkomen bynnen den czweyen joren die Slesier mit den ketczern eynen tage legen und zusampne komen sullen uff den grenitczen in eyne gelegene stat, und do sullen sie mittenander vórnemen, was do gote zu lobe und der cronen zu Behemen zu ere und zu fromen komen mag, und sullen ouch vorsuchen, das nicht alleyne dis gutlich steen, sunder eyn endlich frede czwisschen den landen werde; und do nu das gutliche steen also betei- dinget und beslossen wart, do czogen die ketczer aws dem lande und legeten eynen tag den unsern zu in zu komen keim Luth- missl, zu reden umbe die stete und slos, die sie in der Slezien besatczt habin und die von in zulosen, und das habin die unsern geton und sulche losunge mit den ketczern gancz beteidinget. Sunder die ketczer geen des itczund aws, und wollen der slos nicht abetreten, dorumme die fursten und stete alhye bey en- ander sint und wellin zu en senden und dirmanen, das sie sulche beteidigunge halden. Ouch wellit wissen, das Hayn von Czirnaw zu den ketczern ist getreten, und hatte eyn haws zu
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329 Sweidnicz im furstenthume genandt Nymmersat, dovon her die land beschedigte, nu habin es die Sweidniczer dirfallen und ge- wonnen, also das die ketczer yo dovon qwomen und flogen kein Falkinstein, und die Sweydniczer folgeten en nach, und haben sie uff dem Falkinsteyne berant, und meynen sie herabe zu ge- wynnen, und wie sich die sachen forbas habin werden, das wir dirfaren, das wellin wir euch allewege vorschrebin: inirt losset euch nicht vorviln und geruchet zu bestellen zu Kastrein und mit dem foyte in der Marke und andern pflegern, das sic sulche briffe uffnemen und forbas ewer herlichkeit schicken, wenne die ewern sulche brife bas durch brengen an euch denne unserer boten. Und was ir uns wedir brife sendet, die losset antwerten unserm wirte zu Frankinforte Petern Qwente genant, der sie offnemen wirt und uns forbas schicken. Gegebin zu Breslaw an der metewoche noch omnium sanctorum. Conrad von gotes gnaden bischoff zu Breslaw oc. 835. 1432, Nov. 10 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Johann von Bayern: über K. Sig- munds Verhandlungen zu Siena mit den Abgesandten des Papstes. (Nornberger Missiv-Buch X, fol. 82.) Herczog Johannsen von Peyern. Gnediger Herre! Vns hat vnser lieber burger vnd Ratge- sell Paulus Vörchtel gesagt, wie ewr gnade mit Im geredt vnd begert hab an vns zu bringen, ob wir icht treffenlicher mère von vnserm gnedigisten Herren Hern Sigmunden, Römischen oc. Künig hetten, ewern gnaden zu verschreiben oc. Also well ewr gnade wissen, daz wir in kürcz niht eygenlicher mêre dauon gehabt haben; wol haben wir bey XIIII tagen verstanden, wie zwen Cardinal von vnserm heiligen vatter dem Babst zu dem vorgenant vnserm gnedigisten Herren dem künig dauor gen Senis gesandt vnd komen vnd der ein Cardinal da tod vnd der ander Cardinal mit seinen küniglichen gnaden in rede komen were auf söllich meynung: kême sein küniglich majestat selbs
329 Sweidnicz im furstenthume genandt Nymmersat, dovon her die land beschedigte, nu habin es die Sweidniczer dirfallen und ge- wonnen, also das die ketczer yo dovon qwomen und flogen kein Falkinstein, und die Sweydniczer folgeten en nach, und haben sie uff dem Falkinsteyne berant, und meynen sie herabe zu ge- wynnen, und wie sich die sachen forbas habin werden, das wir dirfaren, das wellin wir euch allewege vorschrebin: inirt losset euch nicht vorviln und geruchet zu bestellen zu Kastrein und mit dem foyte in der Marke und andern pflegern, das sic sulche briffe uffnemen und forbas ewer herlichkeit schicken, wenne die ewern sulche brife bas durch brengen an euch denne unserer boten. Und was ir uns wedir brife sendet, die losset antwerten unserm wirte zu Frankinforte Petern Qwente genant, der sie offnemen wirt und uns forbas schicken. Gegebin zu Breslaw an der metewoche noch omnium sanctorum. Conrad von gotes gnaden bischoff zu Breslaw oc. 835. 1432, Nov. 10 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Johann von Bayern: über K. Sig- munds Verhandlungen zu Siena mit den Abgesandten des Papstes. (Nornberger Missiv-Buch X, fol. 82.) Herczog Johannsen von Peyern. Gnediger Herre! Vns hat vnser lieber burger vnd Ratge- sell Paulus Vörchtel gesagt, wie ewr gnade mit Im geredt vnd begert hab an vns zu bringen, ob wir icht treffenlicher mère von vnserm gnedigisten Herren Hern Sigmunden, Römischen oc. Künig hetten, ewern gnaden zu verschreiben oc. Also well ewr gnade wissen, daz wir in kürcz niht eygenlicher mêre dauon gehabt haben; wol haben wir bey XIIII tagen verstanden, wie zwen Cardinal von vnserm heiligen vatter dem Babst zu dem vorgenant vnserm gnedigisten Herren dem künig dauor gen Senis gesandt vnd komen vnd der ein Cardinal da tod vnd der ander Cardinal mit seinen küniglichen gnaden in rede komen were auf söllich meynung: kême sein küniglich majestat selbs
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330 zu vnserm Heiligen Vatter.... dem Babst, so were zu hoffen, es wurden alle dink, darumb denn spênne zwischen In gewesen seyn, zu gut komen. Wir vernamen auch dabey, daz zuversehen were, derselb vnser gnedigister Herre.... der kunig wurde demselben weg nachgeen; ob aber das seyd vollgangen oder wie es darumb gestalt sey, wissen wir niht eygenschaft. Denn wo wir ewern fürstenlichen gnaden dienst vnd wolgefallen oc. Datum feria IIa ante Martinj. 836. 1432, Dec. 8 (Nürnberg). Derselbe Rath an den von Brüx: gleichen Inhalts wie das vorige Schreiben, dann von der Geleitung der Böhmen zum Concil nach Basel. (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 95b.) Burgermeistern Ratmannen vnd der gemeyn der Stat zu Prüx. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ob wir von dem aller durchlewtigisten fürsten vnd Herrn Hern Sig- munden Römischen, zu Vngern vnd zu Beheim oc. künig, vnserm gnedigisten Herren vnd seinr gelegenheit icht mèr hetten, ewer weisheit das in guter frewntschaft zuuerschreiben oc., das haben wir wol vernomen. Nu haben wir in ettwieuil wochen niht ge- wisser botschaft von seinen küniglichen gnaden gehabt, denn zu denselben zeiten vernamen wir, daz zwen Cardinal von vnserm Heiligen Vatter dem Babst zu dem vorgenant vnserm gnedigisten Herren.. dem künig gen Senis gesandt vnd der Cardinal einer daselbs tod, der ander mit seynen küniglichen gnaden in rede komen were auf meynung, daz versehenlich were, kêmen vnser Heiliger vatter.. der Babst vnd sein kuniglich maiestat selbs persönlich zu einander, es möchten alle andere ding zu gut komen vnd bracht werden. Wir vernamen auch desselben mals dabey, daz derselb vnser gnedigister Herre in meynung wère sich dareyn zugeben vnd gen Rom zu vnserm heiligen Vatter dem Babst also zu vollcziehen; ob aber das seid also vollgangen oder wie es darumb gestalt sey, haben wir seid niht eygenschaft gehabt noch vernomen. Denn von der sache wegen zu Beheim mag ewr gute frewntschaft wol vernommen haben, daz die erwir-
330 zu vnserm Heiligen Vatter.... dem Babst, so were zu hoffen, es wurden alle dink, darumb denn spênne zwischen In gewesen seyn, zu gut komen. Wir vernamen auch dabey, daz zuversehen were, derselb vnser gnedigister Herre.... der kunig wurde demselben weg nachgeen; ob aber das seyd vollgangen oder wie es darumb gestalt sey, wissen wir niht eygenschaft. Denn wo wir ewern fürstenlichen gnaden dienst vnd wolgefallen oc. Datum feria IIa ante Martinj. 836. 1432, Dec. 8 (Nürnberg). Derselbe Rath an den von Brüx: gleichen Inhalts wie das vorige Schreiben, dann von der Geleitung der Böhmen zum Concil nach Basel. (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 95b.) Burgermeistern Ratmannen vnd der gemeyn der Stat zu Prüx. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ob wir von dem aller durchlewtigisten fürsten vnd Herrn Hern Sig- munden Römischen, zu Vngern vnd zu Beheim oc. künig, vnserm gnedigisten Herren vnd seinr gelegenheit icht mèr hetten, ewer weisheit das in guter frewntschaft zuuerschreiben oc., das haben wir wol vernomen. Nu haben wir in ettwieuil wochen niht ge- wisser botschaft von seinen küniglichen gnaden gehabt, denn zu denselben zeiten vernamen wir, daz zwen Cardinal von vnserm Heiligen Vatter dem Babst zu dem vorgenant vnserm gnedigisten Herren.. dem künig gen Senis gesandt vnd der Cardinal einer daselbs tod, der ander mit seynen küniglichen gnaden in rede komen were auf meynung, daz versehenlich were, kêmen vnser Heiliger vatter.. der Babst vnd sein kuniglich maiestat selbs persönlich zu einander, es möchten alle andere ding zu gut komen vnd bracht werden. Wir vernamen auch desselben mals dabey, daz derselb vnser gnedigister Herre in meynung wère sich dareyn zugeben vnd gen Rom zu vnserm heiligen Vatter dem Babst also zu vollcziehen; ob aber das seid also vollgangen oder wie es darumb gestalt sey, haben wir seid niht eygenschaft gehabt noch vernomen. Denn von der sache wegen zu Beheim mag ewr gute frewntschaft wol vernommen haben, daz die erwir-
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331 digisten in got vätter vnd Herren, das heilig concilium zu Basel von gemeiner Cristenheit wegen fürgenomen, vnd der obgenant vnser gnedigister Herre.. der Römisch oc. kunig, auch andere vnser Herren .. die fürsten, Herren vnd Stette gewillkürt haben, des königreichs zu Beheim vnd des Marggraftums zu Merhern botscheften zum Concilij gen Basel vnd wider heim an ir gewar geleyte zu geben zu einr verhörung. Vnd auf das seyn vnser gnedig Herren.. Marggraf Fridrich von Brandemburg vnd Her- czog Johans von Peyern yeczunt geczogen, sölliche botscheft, die also gen Basel meynen zu ziehen, aufczunemen vnd zu be- leyten. Das welle der allmechtig got zu gut fügen, des wir gut getrawen haben wellen. Denn wo wir ewr weisheit Lieb oder Dienst oc. Datum ipsa die conceptionis gloriose virginis marie. 837. 1432, Dec. 10 (Bösig). Johann von Michelsberg an den Rath von Görlitz: Nachrichten von den Waisen und Taborern und der Sendung der Böhmen zum Concil oc. (Scultetus II. 97b [ann. 1431].) Jan von Michelsperck. Prudentibus et circumspectis viris Magistro ciuium ceterisque iuratis ciuibus ciuitatis Gorl. amicis cariss. Mein früntlichen dinst zuvor, besundere liben fründe. Als ir gebeten habt, lass ich euch wissen, das dy Weyzen noch ligen vor dem Botsteyn vnd dy Thaborn dy sint in Mer- hern vnd an der Grentz ken Osterreich wertz oc. Auch wisset das sy dy iren gereyt haben gesant zu dem H. Concilio, vnd in derselben botschafft reyt H. Meynhart vom Newenhaws, vnd mit im herr Watzlaw von Stratznytz eyn Land- herr von Merhern, vnd mit in etliche Ritter vnd manche Bürger von Steten vnd von der gantzen gemein. Auch lass ich euch wissen, das ich meyn bothen auss- gericht hab, zu vnserm G. H. dem kunig vnd zu meynem Sun 9c. Auch bitt ich euch früntlichen, von des Geltes wegen, das ich euch schuldig bin, das ir itzund mit mir wellet mitleydung haben, wenn ich dess itzund nicht hab. Sundir wenn mir des Got der II. bescheret, so wil ich mich selber manen vnd wil
331 digisten in got vätter vnd Herren, das heilig concilium zu Basel von gemeiner Cristenheit wegen fürgenomen, vnd der obgenant vnser gnedigister Herre.. der Römisch oc. kunig, auch andere vnser Herren .. die fürsten, Herren vnd Stette gewillkürt haben, des königreichs zu Beheim vnd des Marggraftums zu Merhern botscheften zum Concilij gen Basel vnd wider heim an ir gewar geleyte zu geben zu einr verhörung. Vnd auf das seyn vnser gnedig Herren.. Marggraf Fridrich von Brandemburg vnd Her- czog Johans von Peyern yeczunt geczogen, sölliche botscheft, die also gen Basel meynen zu ziehen, aufczunemen vnd zu be- leyten. Das welle der allmechtig got zu gut fügen, des wir gut getrawen haben wellen. Denn wo wir ewr weisheit Lieb oder Dienst oc. Datum ipsa die conceptionis gloriose virginis marie. 837. 1432, Dec. 10 (Bösig). Johann von Michelsberg an den Rath von Görlitz: Nachrichten von den Waisen und Taborern und der Sendung der Böhmen zum Concil oc. (Scultetus II. 97b [ann. 1431].) Jan von Michelsperck. Prudentibus et circumspectis viris Magistro ciuium ceterisque iuratis ciuibus ciuitatis Gorl. amicis cariss. Mein früntlichen dinst zuvor, besundere liben fründe. Als ir gebeten habt, lass ich euch wissen, das dy Weyzen noch ligen vor dem Botsteyn vnd dy Thaborn dy sint in Mer- hern vnd an der Grentz ken Osterreich wertz oc. Auch wisset das sy dy iren gereyt haben gesant zu dem H. Concilio, vnd in derselben botschafft reyt H. Meynhart vom Newenhaws, vnd mit im herr Watzlaw von Stratznytz eyn Land- herr von Merhern, vnd mit in etliche Ritter vnd manche Bürger von Steten vnd von der gantzen gemein. Auch lass ich euch wissen, das ich meyn bothen auss- gericht hab, zu vnserm G. H. dem kunig vnd zu meynem Sun 9c. Auch bitt ich euch früntlichen, von des Geltes wegen, das ich euch schuldig bin, das ir itzund mit mir wellet mitleydung haben, wenn ich dess itzund nicht hab. Sundir wenn mir des Got der II. bescheret, so wil ich mich selber manen vnd wil
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332 euch früntlichen bezalen oc. Datum zu Bezdyez fer. IIII proxima ante festum Luciae (s. a.). 838. 1432 (?) Dec. 23. Taboriten-Hauptleute an Johann von Smiřic: laden ihn zu einem in Kuttenberg mit den Abgeordneten aus Schlesien abzuhaltenden Tage ein. (Gleichzeitige Ubersetzung aus dem Böhmischen.) (Grünhagen 1. c. n. 169. Copie in Königsberg.) Dem namhafftigen Jhane von Smiricz, gesessen czu Ru- denicz, unsern liben brudern. Unsern dinst czuvor, namhafftigen brudere undir gotes annemen, wir thun cuch czu wissen, wy von geben gotes es uns in der Slescei gar gluckhafftiglichen czu gefunden hat und ouch gensynt der Oder gewesen synt. Also sint czu uns gesant und komen vyl hern, ritter und knechte in botschafft, die trefflichin czu uns gewurben haben, doruff wir hinder euch keyne entwert haben thun wellen, und haben dorumbe eynen tag uff dem berg geleget, der uff dessen nehesten sontag (28 Dec.) intreten und vor dryn wochen noch eyn ander stehn sal. Dohin wol wir Behmmischen und Mer- hernschen hern, ritter und knechte und stete czu komen vor- boten haben. Dorumbe begern wir von dir und bitten dich mit ganczem fleisse, das ir euch czu dem tage czu komen nicht wedersprechen, uff das wir in mit gotis hulfe und gote czu loube eynen redlichen antworten uss der gemein gebein mochten, wenne nach den als wir ir werbung vornomen haben, mogen wir uns anders nicht selbe undereinander eynen. So wurde sich unser orden und gotis gerechtikeit in dem lande oberal gross meren und breiten, und gelouben euch wol, das ir ezu dem tage czu komen nicht trege sien werdet, und den Jakobken von Bolen (Bilin) und dem Serdein (Žerotin) von unser wegen czu demselben tage ouch vorboten. Gegeben Pkimbab (sic, un- verständlich) feria III post Thome. Jacuko von Urbicz, Hanstan Kinszorocke (sic??) und die edlichsten brudern der Tabern, arbeytinde in den felde.
332 euch früntlichen bezalen oc. Datum zu Bezdyez fer. IIII proxima ante festum Luciae (s. a.). 838. 1432 (?) Dec. 23. Taboriten-Hauptleute an Johann von Smiřic: laden ihn zu einem in Kuttenberg mit den Abgeordneten aus Schlesien abzuhaltenden Tage ein. (Gleichzeitige Ubersetzung aus dem Böhmischen.) (Grünhagen 1. c. n. 169. Copie in Königsberg.) Dem namhafftigen Jhane von Smiricz, gesessen czu Ru- denicz, unsern liben brudern. Unsern dinst czuvor, namhafftigen brudere undir gotes annemen, wir thun cuch czu wissen, wy von geben gotes es uns in der Slescei gar gluckhafftiglichen czu gefunden hat und ouch gensynt der Oder gewesen synt. Also sint czu uns gesant und komen vyl hern, ritter und knechte in botschafft, die trefflichin czu uns gewurben haben, doruff wir hinder euch keyne entwert haben thun wellen, und haben dorumbe eynen tag uff dem berg geleget, der uff dessen nehesten sontag (28 Dec.) intreten und vor dryn wochen noch eyn ander stehn sal. Dohin wol wir Behmmischen und Mer- hernschen hern, ritter und knechte und stete czu komen vor- boten haben. Dorumbe begern wir von dir und bitten dich mit ganczem fleisse, das ir euch czu dem tage czu komen nicht wedersprechen, uff das wir in mit gotis hulfe und gote czu loube eynen redlichen antworten uss der gemein gebein mochten, wenne nach den als wir ir werbung vornomen haben, mogen wir uns anders nicht selbe undereinander eynen. So wurde sich unser orden und gotis gerechtikeit in dem lande oberal gross meren und breiten, und gelouben euch wol, das ir ezu dem tage czu komen nicht trege sien werdet, und den Jakobken von Bolen (Bilin) und dem Serdein (Žerotin) von unser wegen czu demselben tage ouch vorboten. Gegeben Pkimbab (sic, un- verständlich) feria III post Thome. Jacuko von Urbicz, Hanstan Kinszorocke (sic??) und die edlichsten brudern der Tabern, arbeytinde in den felde.
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333 839. 1432, Dec. 29 (Nürnberg.) Der Rath von Nürnberg an König Sigmund: Nachricht von dem Durch- zug und Geleitung der böhmischen Abgesandten bis Ulm, und von cinem Schreiben des Hanuš von Kolowrat. (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 104.) Hern Sigmunden Römischen oc. kunig. Gnedigister Herre! Ewer küniglich gnaden glückselikeit seyn wir als getrew vntertan allczeit begirig zuuernemen. Vnd bitten ewr küniglich Durchl. gnediclich zuuernemen, daz vnser gnedig Herren Marggraf Fridrich von Brandemburg, Herczog Johans von Peyern vnd die erwirdigen des heiligen Conciliums zu Basel ambasiaten .. der von Beheim vnd von Merhern bott- schefte, die denn von iren wegen zu dem vorgenanten Concilio meynen zu ziehen in vier parteyen, nemlich eine von den von Prag, die ander von der Ritterschaft und edeln, die dritte von den Thaboreiten, die vierd von den waisen, vnd von ewer künig- lichen gnaden wegen, als wir versteen, den hawbtman vom Karls- tein zu Camb aufgenomen, geleytet vnd zu vns gen Nürenberg bracht haben auf den sunntag Thome apostolj (21 Dec.) nehst- uergangen. Dieselben der von Beheim botschefte haben sich denn erhaben von vns furter gen Basel warts zu ziehen am Ertag vor dem Cristtag (23 Dec.) auch nehstuergangen, den wir nach ordnung der vorgenant vnserr Herren. der fürsten einen vnsern Ratgesellen vnd etwieuil vnserr dienere vnd greysigen pferd zu gelihen vnd mit In vncz gen Vlme zu reiten gesandt haben. Daz wir ewer küniglichen grossmehtikeit zu sunderm wolgefallen also verkünden. Auch welle ewr kuniglich gnade günsticlich vernemen, daz vns von Hern Hannsen von Colobrat zu Kraschaw am vordern tag ein brief komen ist, des wir ewer kuniglichen Durchl. ein abschrift in gut hierynnen verslossen schicken. Nu haben wir Hern Erkingern, Herren zu Swarczem- berg vnd von Sawnsheim darumb auch geschriben vnd desselben briefs ein abschrift geschikt; wie aber sein erberkeit dieselben ding fürhande nemen oder dartzu antwurten vnd tun werde, wissen wir noch niht. Das haben wir ewerer kuniglichen gross-
333 839. 1432, Dec. 29 (Nürnberg.) Der Rath von Nürnberg an König Sigmund: Nachricht von dem Durch- zug und Geleitung der böhmischen Abgesandten bis Ulm, und von cinem Schreiben des Hanuš von Kolowrat. (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 104.) Hern Sigmunden Römischen oc. kunig. Gnedigister Herre! Ewer küniglich gnaden glückselikeit seyn wir als getrew vntertan allczeit begirig zuuernemen. Vnd bitten ewr küniglich Durchl. gnediclich zuuernemen, daz vnser gnedig Herren Marggraf Fridrich von Brandemburg, Herczog Johans von Peyern vnd die erwirdigen des heiligen Conciliums zu Basel ambasiaten .. der von Beheim vnd von Merhern bott- schefte, die denn von iren wegen zu dem vorgenanten Concilio meynen zu ziehen in vier parteyen, nemlich eine von den von Prag, die ander von der Ritterschaft und edeln, die dritte von den Thaboreiten, die vierd von den waisen, vnd von ewer künig- lichen gnaden wegen, als wir versteen, den hawbtman vom Karls- tein zu Camb aufgenomen, geleytet vnd zu vns gen Nürenberg bracht haben auf den sunntag Thome apostolj (21 Dec.) nehst- uergangen. Dieselben der von Beheim botschefte haben sich denn erhaben von vns furter gen Basel warts zu ziehen am Ertag vor dem Cristtag (23 Dec.) auch nehstuergangen, den wir nach ordnung der vorgenant vnserr Herren. der fürsten einen vnsern Ratgesellen vnd etwieuil vnserr dienere vnd greysigen pferd zu gelihen vnd mit In vncz gen Vlme zu reiten gesandt haben. Daz wir ewer küniglichen grossmehtikeit zu sunderm wolgefallen also verkünden. Auch welle ewr kuniglich gnade günsticlich vernemen, daz vns von Hern Hannsen von Colobrat zu Kraschaw am vordern tag ein brief komen ist, des wir ewer kuniglichen Durchl. ein abschrift in gut hierynnen verslossen schicken. Nu haben wir Hern Erkingern, Herren zu Swarczem- berg vnd von Sawnsheim darumb auch geschriben vnd desselben briefs ein abschrift geschikt; wie aber sein erberkeit dieselben ding fürhande nemen oder dartzu antwurten vnd tun werde, wissen wir noch niht. Das haben wir ewerer kuniglichen gross-
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334 mechtikeit auch niht wellen verhalten, vns vnd die vnsern den- selben ewern küniglichen gnaden demüticlich befelhend; denn wir gancz willig vnd bereyt seyn, vnterteniklich dienst vnd wol- gefallen alsuerren wir mugen zu beweisen ewer küniglichen maie- stat, die der allmechtig got mit seinen gnaden glückseliclich fristen vnd bewaren welle. Scriptum ut supra (feria IIa post Innocentum). 840. Ohne Datum (etwa Ende 1432). Bericht cines Gesandten des Herzogs Ludwig von Schlesien über seinen Vortrag bei dem Hochmeister in Preussen. (Grünhagen 1. c. n. 170 [aus d. Konigsberger Archivel.) Heinrich Rabnaw warb uff die credentie des herren her- czogs Lodewiks in Slesien, wie sie(n) herre vornomen hette von Segemund Rothen, das is sich wurde czu kryge schicken czwischen dem konige von Polan und herczogen Swidrigalen und sienen helfern, und bewarb sich umme hulfe ; so hetten dic Polan sieme herren vaste grosen schaden mit den ketczern czu getre- ben, stete, sloser vorterbet und angewonnen und nemlich Pu- chale die stad Cruczburg seynes herren im von der ketczir wege vorhilde, ouch wie die Polan den ketczern beilegen, helfen und allerley notdurft czufuren. Seyn herre hette noch etliche slos an den polnischen grenitczen gelegen, die veste weren, her be- gerte hulfe und rath, dieselben slos czu bestellen. Wurde is czu kryge gehen, seyn herre welde den Polan an den grenit- czen gelegen mit krygen thun das weeste, das her mochte, und welde dem orden beysten nach alle seyme vormogen. Her gab ouch vor, wie her hette cyne membrane mit seynes herren in- gesegil angehangen und ouch eynen machtbryeff, wie sich sien herre durch in wurde vorschreiben, das her das welde halden ane alles gever und arge liste; item czog her vort czu (dem) grosfursten ken Littauwen.
334 mechtikeit auch niht wellen verhalten, vns vnd die vnsern den- selben ewern küniglichen gnaden demüticlich befelhend; denn wir gancz willig vnd bereyt seyn, vnterteniklich dienst vnd wol- gefallen alsuerren wir mugen zu beweisen ewer küniglichen maie- stat, die der allmechtig got mit seinen gnaden glückseliclich fristen vnd bewaren welle. Scriptum ut supra (feria IIa post Innocentum). 840. Ohne Datum (etwa Ende 1432). Bericht cines Gesandten des Herzogs Ludwig von Schlesien über seinen Vortrag bei dem Hochmeister in Preussen. (Grünhagen 1. c. n. 170 [aus d. Konigsberger Archivel.) Heinrich Rabnaw warb uff die credentie des herren her- czogs Lodewiks in Slesien, wie sie(n) herre vornomen hette von Segemund Rothen, das is sich wurde czu kryge schicken czwischen dem konige von Polan und herczogen Swidrigalen und sienen helfern, und bewarb sich umme hulfe ; so hetten dic Polan sieme herren vaste grosen schaden mit den ketczern czu getre- ben, stete, sloser vorterbet und angewonnen und nemlich Pu- chale die stad Cruczburg seynes herren im von der ketczir wege vorhilde, ouch wie die Polan den ketczern beilegen, helfen und allerley notdurft czufuren. Seyn herre hette noch etliche slos an den polnischen grenitczen gelegen, die veste weren, her be- gerte hulfe und rath, dieselben slos czu bestellen. Wurde is czu kryge gehen, seyn herre welde den Polan an den grenit- czen gelegen mit krygen thun das weeste, das her mochte, und welde dem orden beysten nach alle seyme vormogen. Her gab ouch vor, wie her hette cyne membrane mit seynes herren in- gesegil angehangen und ouch eynen machtbryeff, wie sich sien herre durch in wurde vorschreiben, das her das welde halden ane alles gever und arge liste; item czog her vort czu (dem) grosfursten ken Littauwen.
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335 841. 1433, Jan. 12 (Basel). Herzog Wilhelm von Bayern an seinen Bruder Herzog Ernst: Bericht von der ersten Audienz der böhmischen Gesandten bei dem Concil. (Orig. im k. Reichsarchive in Milnchen.) Dem hochgeboren Fürsten vnserm lieben Pruder herren Ernsten pfallencz- grauen bej Rein vnd Herczogen iu Bayren. Bruderliche lieb, auch was wir liebs vnd guts vermögen allczeit zuuor. Hochgeborner furst, lieber Bruder! Als wir Ew nechst bey Petern ewrem Marstaller geschriben vnd verchundet haben, wie wir die vngelewbigen aus Behaim vnd Märhern her gen Basel mit vnser selbs leib belaittet vnd vngelaidigt pracht haben: darnach hat man In als an dem freitag (9 Jan.) ver- gangen stat geben zu uerhoren, vnd sind komen fur die gancz sammnung des heiligen Concilj der ain grossimenig wirdiger Cardinal, patriarchen, Bischoff, prelaten, doctoren oc. da waren. Vnd also hueb an der legat Julianus ain wirdigen schönen ser- man vor den Behaimen zu tun, der wol in die dritten Or wert. Sagten vns die gelerten, das die so gar ein hohe wirdige lere wer, dy sy chaum erhort hietten. Darauf stund der Behaim priester ainer fur, vnd tet auch in Latein ire wort auf solich maynung, das sy fro wärn, das sy zuuerhorung komen wärn ; vnd begerten das man In ainen genanten tag seczet, vmb Ir artikel zu uerhoren. Also ward in von dem gemain Concilj ain tag gegeben auf den nachsten freitag (16 Jan.) nach data dicz priefs. Wie vnd in welcher mass sich das machen wirdet, das wellen wir ewr lieb, so wir merklichist mügen, nach aller gele- genhait verschreiben vnd aigenlichen verchünden. Dat. Basel an Möntag nach Erhardi Anno oc. XXXIII°. Von gotes genaden Wilhalm pfallnczgraue bey Rein, Herczog in Bairen, des heiligen Concilj zu Basel beschirmer vnd Stathalder vnsers genedi- gisten herrn des Romischen oc. Künigs. D. Dux per se.
335 841. 1433, Jan. 12 (Basel). Herzog Wilhelm von Bayern an seinen Bruder Herzog Ernst: Bericht von der ersten Audienz der böhmischen Gesandten bei dem Concil. (Orig. im k. Reichsarchive in Milnchen.) Dem hochgeboren Fürsten vnserm lieben Pruder herren Ernsten pfallencz- grauen bej Rein vnd Herczogen iu Bayren. Bruderliche lieb, auch was wir liebs vnd guts vermögen allczeit zuuor. Hochgeborner furst, lieber Bruder! Als wir Ew nechst bey Petern ewrem Marstaller geschriben vnd verchundet haben, wie wir die vngelewbigen aus Behaim vnd Märhern her gen Basel mit vnser selbs leib belaittet vnd vngelaidigt pracht haben: darnach hat man In als an dem freitag (9 Jan.) ver- gangen stat geben zu uerhoren, vnd sind komen fur die gancz sammnung des heiligen Concilj der ain grossimenig wirdiger Cardinal, patriarchen, Bischoff, prelaten, doctoren oc. da waren. Vnd also hueb an der legat Julianus ain wirdigen schönen ser- man vor den Behaimen zu tun, der wol in die dritten Or wert. Sagten vns die gelerten, das die so gar ein hohe wirdige lere wer, dy sy chaum erhort hietten. Darauf stund der Behaim priester ainer fur, vnd tet auch in Latein ire wort auf solich maynung, das sy fro wärn, das sy zuuerhorung komen wärn ; vnd begerten das man In ainen genanten tag seczet, vmb Ir artikel zu uerhoren. Also ward in von dem gemain Concilj ain tag gegeben auf den nachsten freitag (16 Jan.) nach data dicz priefs. Wie vnd in welcher mass sich das machen wirdet, das wellen wir ewr lieb, so wir merklichist mügen, nach aller gele- genhait verschreiben vnd aigenlichen verchünden. Dat. Basel an Möntag nach Erhardi Anno oc. XXXIII°. Von gotes genaden Wilhalm pfallnczgraue bey Rein, Herczog in Bairen, des heiligen Concilj zu Basel beschirmer vnd Stathalder vnsers genedi- gisten herrn des Romischen oc. Künigs. D. Dux per se.
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336 842. 1433, Jan. 17 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den Abt von Ebrach und Br. Johann von Maulbronn: Bitte um Nachrichten von den Verhandlungen des Concils mit den Böhmen. (Nürnberger Missiv-Buch X, fol. 112.) Hern Herman, Abbt zu Ebrach, vnd Bruder Johannsen von Mawlenbrunnen beiden oder Ir einem, der yeczunt zu Basel sey. Erwirdigen L. Herren vnd besundern gönner! Als nu der von Beheim vnd Merhern botschefte zu vnsern Erwirdigen vät- tern vnd Herren des Heiligen Conciliums zu Basel mit der hilff gots komen seyn, des ewr wirdikeit vil mw gehabt hat, seyn wir als getrew gehorsam sune der heiligen Cristenheit derselben dinge vnd des heiligen Concilij glückselikeit vnd daz das zu gut komen möcht von herczen begirig zuuernemen. Vnd bitten darauf ewr erwirdikeit mit ganczem Fleisz, daz Ir vns von den- selben vnd andern lewften vnd gelegenheit des heiligen Conci- liis vnd .. der von Beheim bey disem botten in guter frownt- schaft etwas eygenschaft, alsuil vns denn dauon gebürt, ver- schreiben vnd ewern guten willen gunsticlich darynnen beweisen wellet, als wir das vnd anders guten grosse zuuersicht vnd ge- trawen zu ewer ersamkeit haben. Das wellen wir vmb ewr er- wirdikeit oc. Datum sabato ipsa die sancti Anthonii. 843. 1433, Januar (Siena). Instruction für die von K. Sigmund an das Basler Concil abgcordneten Gesandten, (vorgelesen sim Concil] am 20 Januar 1433.) (MS. Vienn. 4975, fol. 309 sq. (zum Theil auch bei Martene, VIII, 530.) Infra scriptæ sunt causæ, quæ regiam Majestatem non tantum habent movere ad standum pracsentialiter in Senis et non ad sacrum concilium accedere, imo et necessitare pro bono statu universalis ecclesiac Romanacque similiter et sacri consilii ac imperii, et denique pro extimatione et honoris sui prae- servatione. Si Majestas sua regia, Tuscia dimissa, ad concilium ipsum nunc transibit, Senenses et Lucenses de eorum defensione de-
336 842. 1433, Jan. 17 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den Abt von Ebrach und Br. Johann von Maulbronn: Bitte um Nachrichten von den Verhandlungen des Concils mit den Böhmen. (Nürnberger Missiv-Buch X, fol. 112.) Hern Herman, Abbt zu Ebrach, vnd Bruder Johannsen von Mawlenbrunnen beiden oder Ir einem, der yeczunt zu Basel sey. Erwirdigen L. Herren vnd besundern gönner! Als nu der von Beheim vnd Merhern botschefte zu vnsern Erwirdigen vät- tern vnd Herren des Heiligen Conciliums zu Basel mit der hilff gots komen seyn, des ewr wirdikeit vil mw gehabt hat, seyn wir als getrew gehorsam sune der heiligen Cristenheit derselben dinge vnd des heiligen Concilij glückselikeit vnd daz das zu gut komen möcht von herczen begirig zuuernemen. Vnd bitten darauf ewr erwirdikeit mit ganczem Fleisz, daz Ir vns von den- selben vnd andern lewften vnd gelegenheit des heiligen Conci- liis vnd .. der von Beheim bey disem botten in guter frownt- schaft etwas eygenschaft, alsuil vns denn dauon gebürt, ver- schreiben vnd ewern guten willen gunsticlich darynnen beweisen wellet, als wir das vnd anders guten grosse zuuersicht vnd ge- trawen zu ewer ersamkeit haben. Das wellen wir vmb ewr er- wirdikeit oc. Datum sabato ipsa die sancti Anthonii. 843. 1433, Januar (Siena). Instruction für die von K. Sigmund an das Basler Concil abgcordneten Gesandten, (vorgelesen sim Concil] am 20 Januar 1433.) (MS. Vienn. 4975, fol. 309 sq. (zum Theil auch bei Martene, VIII, 530.) Infra scriptæ sunt causæ, quæ regiam Majestatem non tantum habent movere ad standum pracsentialiter in Senis et non ad sacrum concilium accedere, imo et necessitare pro bono statu universalis ecclesiac Romanacque similiter et sacri consilii ac imperii, et denique pro extimatione et honoris sui prae- servatione. Si Majestas sua regia, Tuscia dimissa, ad concilium ipsum nunc transibit, Senenses et Lucenses de eorum defensione de-
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337 sperati omni ex parte, præcipue propter onera dietim duci in- cumbentia, videntes se nullatenus Florentinorum et papæ magnæe potentiæ posse resistere, necessario compellentur, ne protinus ruant, papæ adhærere, et se eis votisque suis submittere et cum Florentinis ipsis pacem facere, non justam quippe et hono- rabilem, sed et servilem et verecundam. Ac Pisanos omnes castra in comitatu Pisano tenentes sub firma spe, civitatem Pisanam imperiali præsidio ad ejus libertatem et ditionem re- ducendi, castris ipsis relictis, ad hosteros (sic) fugare oportebit sine spe ulla redeundi. Quam ob rem talis de Tuscia impe- rialis exitus ipso momento imperium totius Tusciæ dominatione privabit et irreparabiliter, majoremque audaciam malignandi papæ contra concilium maxime præbebit, in grandem Cacsareæ majestatis ignominiam et infamiam. Quæ quidem etsi ab initio uti (sic) Italiam pro componenda pace vocata et suscipienda co- rona pacifice venire visa sit: tamen, postquam propter Floren- tinorum rebellionem et resistentiam manu armata a papa factam per terrarum suarum insultum, arma adversus eas potestates ipsa Majestas movere cœpit et populos invocare ac ceteros do- minos Italicos imperii fideles ad suam et sacri imperii defensi- onem, non potest amodo honcste et sine prædictorum justa querela eis ita in infractu dimissis, principiata cum eorum præ- sidio et favore bella, quæsito vocationis concilii colore derelin- quere, præsertim cum palam ipsa regia Majestas in Luca civi- tate oratoribus concilii ca de causa missis morem non gesserit, imo contra rebelles ipsos pro juribus imperii et honore suo agere velle, ac ultra iter versus Urbem velle prosequi etiam pro bono concilii dixerit. Hanc igitur excusationem pro ipso repente recessu seu discessu, scilicet vocationis, quasi ei obtemperandum sit, vulgus saltem non admittet, maxime cum æmuli jam omnes promulgaverint in Senis alimenta poscere, veluti pecuniis et gen- tium potestate in regnis suis carente, ipsumque sacrum conci- lium non universale fore, sed regiæ Majestatis et ducis Medio- lanensis conciliabulum esse, quin imo vulgus occasionem quan- dam pro causa discessus sibi invenisse. Rursum recessus ipse regius suprascriptis rebus dispen- dium nimis allaturus verisimiliter videretur. Nam papæ tota Tuscia post talem recessum momento submissa voluntati dispo- 22
337 sperati omni ex parte, præcipue propter onera dietim duci in- cumbentia, videntes se nullatenus Florentinorum et papæ magnæe potentiæ posse resistere, necessario compellentur, ne protinus ruant, papæ adhærere, et se eis votisque suis submittere et cum Florentinis ipsis pacem facere, non justam quippe et hono- rabilem, sed et servilem et verecundam. Ac Pisanos omnes castra in comitatu Pisano tenentes sub firma spe, civitatem Pisanam imperiali præsidio ad ejus libertatem et ditionem re- ducendi, castris ipsis relictis, ad hosteros (sic) fugare oportebit sine spe ulla redeundi. Quam ob rem talis de Tuscia impe- rialis exitus ipso momento imperium totius Tusciæ dominatione privabit et irreparabiliter, majoremque audaciam malignandi papæ contra concilium maxime præbebit, in grandem Cacsareæ majestatis ignominiam et infamiam. Quæ quidem etsi ab initio uti (sic) Italiam pro componenda pace vocata et suscipienda co- rona pacifice venire visa sit: tamen, postquam propter Floren- tinorum rebellionem et resistentiam manu armata a papa factam per terrarum suarum insultum, arma adversus eas potestates ipsa Majestas movere cœpit et populos invocare ac ceteros do- minos Italicos imperii fideles ad suam et sacri imperii defensi- onem, non potest amodo honcste et sine prædictorum justa querela eis ita in infractu dimissis, principiata cum eorum præ- sidio et favore bella, quæsito vocationis concilii colore derelin- quere, præsertim cum palam ipsa regia Majestas in Luca civi- tate oratoribus concilii ca de causa missis morem non gesserit, imo contra rebelles ipsos pro juribus imperii et honore suo agere velle, ac ultra iter versus Urbem velle prosequi etiam pro bono concilii dixerit. Hanc igitur excusationem pro ipso repente recessu seu discessu, scilicet vocationis, quasi ei obtemperandum sit, vulgus saltem non admittet, maxime cum æmuli jam omnes promulgaverint in Senis alimenta poscere, veluti pecuniis et gen- tium potestate in regnis suis carente, ipsumque sacrum conci- lium non universale fore, sed regiæ Majestatis et ducis Medio- lanensis conciliabulum esse, quin imo vulgus occasionem quan- dam pro causa discessus sibi invenisse. Rursum recessus ipse regius suprascriptis rebus dispen- dium nimis allaturus verisimiliter videretur. Nam papæ tota Tuscia post talem recessum momento submissa voluntati dispo- 22
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338 sitionique suæ confestim cum tota Florentinorum tunc libera potentia et Venetorum per hoc statum Urbini comitis aliorumque dominorum Marchiæ in eandem causam convenientium destruet, ac Santii Garrile capitanei ipsius sacri concilii gentes armigeras annullabit, disperdet. Qui omnes, uti ecclesiæ et sacri imperii fideles, contemplatione Majestatis regiæ concilii vexilla regiæque Majestatis tamquam advocati et ecclesiæ protectoris in Marchia Anconitana erexerunt. Post deinde omnes concilio adhærentes ut annullet, contra Colonienses (sic) et multos alios principes Romanos pro sacro concilio et imperatore facientes procedet papa ipse, quos simi- liter, veluti ex omni parte a terris ecclesiæ Romanæ circumval- latos, infra modicum tempus castrametabit. Et hæc quippe omnia papa verisimiliter ante futuram proximam ætatem ad con- fusionem et verecundiam sacri Imperii et concilii atque damnum perficere potest, qui sine ulla resistentia cum magno potentatu et favore in istis partibus se solum reperiet contra prædictos sacri concilii et Maj"s Suæ servitores ope, consilio et omni suffra- gio maxime imperiali inopinate destitutos. Adveniente vero æstate, cum ipse papa, Veneti et Floren- tini, inimici simul ducis Mediolani, venient pro viribus omnes, ipsasque potentias ad damna et persecutionem prælibati domini ducis mandabunt, qui tali casu adveniente, quod deus avertat, simpliciter perditus remaneret. Item cum hæc omnia mala ex dicto recessu verisimiliter inspecta pravitate temporis secutura sint, animadvertat primum regia Majestas detrimentum, quod immense ac irreparabiliter sacrum imperium pateretur, si permitteret pæne majorem partem Italiæ Venetis occupari, qui tantam potestatem maritimam habent, et plures liberos aditus haberent, si in Germaniam postea transire vellent; et bene consideret, quæ tunc potestas esse posset, quæ jura imperialia occupata eis subtrahere posset et obtinere. Item si ipsis habentibus Romanum pontificem ad sua man- data audacia daretur convolandi ad culmen imperiale diu ab Alamannis quæsitum; et si his præmissis regiæ Majestati a suc- cessoribus excusatio daretur. Item bene intueatur dispensium (sic), quod non modicum ecclesia Romana pateretur. Nam cum iste papa sit Venetus,
338 sitionique suæ confestim cum tota Florentinorum tunc libera potentia et Venetorum per hoc statum Urbini comitis aliorumque dominorum Marchiæ in eandem causam convenientium destruet, ac Santii Garrile capitanei ipsius sacri concilii gentes armigeras annullabit, disperdet. Qui omnes, uti ecclesiæ et sacri imperii fideles, contemplatione Majestatis regiæ concilii vexilla regiæque Majestatis tamquam advocati et ecclesiæ protectoris in Marchia Anconitana erexerunt. Post deinde omnes concilio adhærentes ut annullet, contra Colonienses (sic) et multos alios principes Romanos pro sacro concilio et imperatore facientes procedet papa ipse, quos simi- liter, veluti ex omni parte a terris ecclesiæ Romanæ circumval- latos, infra modicum tempus castrametabit. Et hæc quippe omnia papa verisimiliter ante futuram proximam ætatem ad con- fusionem et verecundiam sacri Imperii et concilii atque damnum perficere potest, qui sine ulla resistentia cum magno potentatu et favore in istis partibus se solum reperiet contra prædictos sacri concilii et Maj"s Suæ servitores ope, consilio et omni suffra- gio maxime imperiali inopinate destitutos. Adveniente vero æstate, cum ipse papa, Veneti et Floren- tini, inimici simul ducis Mediolani, venient pro viribus omnes, ipsasque potentias ad damna et persecutionem prælibati domini ducis mandabunt, qui tali casu adveniente, quod deus avertat, simpliciter perditus remaneret. Item cum hæc omnia mala ex dicto recessu verisimiliter inspecta pravitate temporis secutura sint, animadvertat primum regia Majestas detrimentum, quod immense ac irreparabiliter sacrum imperium pateretur, si permitteret pæne majorem partem Italiæ Venetis occupari, qui tantam potestatem maritimam habent, et plures liberos aditus haberent, si in Germaniam postea transire vellent; et bene consideret, quæ tunc potestas esse posset, quæ jura imperialia occupata eis subtrahere posset et obtinere. Item si ipsis habentibus Romanum pontificem ad sua man- data audacia daretur convolandi ad culmen imperiale diu ab Alamannis quæsitum; et si his præmissis regiæ Majestati a suc- cessoribus excusatio daretur. Item bene intueatur dispensium (sic), quod non modicum ecclesia Romana pateretur. Nam cum iste papa sit Venetus,
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339 Veneti ipsum impellent, ut sub colore eorum securitatis eis daret gubernationem et custodiam civitatum ecclesiæ, mari suo et termino vicinarum, ut Bononia, Ariminum, Anchona, Firmum et similes civitates, quæ sunt claves Romandiolæ et Marchiæ; et deinde in solutum alicujus pecuniæ vel donatione possessione obtenta et quæsita, ipsas in vicariatus perpetui titulum obtinere procurabunt, ut retroactis temporibus multi alii domini egerunt. Sic quoque facere conarentur Florentini de castris et oppidis ecclesiæ terris suis vicinis. Item ubi isto papa deposito alius per concilium eligeretur, quis modus tunc Venetis et Florentinis inimicis inveniretur, et quæ potestas foret, quæ efficere posset, quod talis pontifex electus possessionem Romanæ ecclesiæ suique patrimonii adi- pisci posset, occupatam ab isto papa vel a collegio solum car- dinalium ei adhærentium electo. Item ponderctur, quantum naufragium et periculum uni- versali ecclesiæ et sacro concilio immineret, si papa et hæ com- munitates ita sui natura fraudulentæ tantam potentiam obtine- rent. Nam leviter artibus suis et versutiis cum pollicitationibus vias invenient varias dictam synodum scindendi, aut per medium regis Boloniæ, qui jam papæ favorem propter regna sibi polli- cita ita accurate seu tunc (sic) per aliquos prælatos Italiæ, qui spe sua perderent beneficiorum commoda et reditus in concilio colludere et divertere possent. Item cum quasi regna omnia in hac tempestate invicem divisiones habeant et bella, conaretur papa per medium præe- cipuc istarum communitatum, cum quibus Napuliæ regnum etiam esse compelleretur, et quorum cives in omnibus regnis fere ver- santur, uni parti adhærere; quod quidem papa ipse faciliter obtineret. Infra sequuntur ea, quæ D. Imperator libentissime fecit ad promotionem sacri concilii. Primo, quando D. Cardinalis legatus et illi patres miserunt ad regiam Majestatem in Feltkirch oc. quod ex tunc regia Maje- stas incontinenti deputavit locumtenentem suum. Item misit ad eos D. Baptistam Cigala, eos confortando et de omnibus favo- ribus regiis assecurando. Item qualiter demum regia Majestas 22*
339 Veneti ipsum impellent, ut sub colore eorum securitatis eis daret gubernationem et custodiam civitatum ecclesiæ, mari suo et termino vicinarum, ut Bononia, Ariminum, Anchona, Firmum et similes civitates, quæ sunt claves Romandiolæ et Marchiæ; et deinde in solutum alicujus pecuniæ vel donatione possessione obtenta et quæsita, ipsas in vicariatus perpetui titulum obtinere procurabunt, ut retroactis temporibus multi alii domini egerunt. Sic quoque facere conarentur Florentini de castris et oppidis ecclesiæ terris suis vicinis. Item ubi isto papa deposito alius per concilium eligeretur, quis modus tunc Venetis et Florentinis inimicis inveniretur, et quæ potestas foret, quæ efficere posset, quod talis pontifex electus possessionem Romanæ ecclesiæ suique patrimonii adi- pisci posset, occupatam ab isto papa vel a collegio solum car- dinalium ei adhærentium electo. Item ponderctur, quantum naufragium et periculum uni- versali ecclesiæ et sacro concilio immineret, si papa et hæ com- munitates ita sui natura fraudulentæ tantam potentiam obtine- rent. Nam leviter artibus suis et versutiis cum pollicitationibus vias invenient varias dictam synodum scindendi, aut per medium regis Boloniæ, qui jam papæ favorem propter regna sibi polli- cita ita accurate seu tunc (sic) per aliquos prælatos Italiæ, qui spe sua perderent beneficiorum commoda et reditus in concilio colludere et divertere possent. Item cum quasi regna omnia in hac tempestate invicem divisiones habeant et bella, conaretur papa per medium præe- cipuc istarum communitatum, cum quibus Napuliæ regnum etiam esse compelleretur, et quorum cives in omnibus regnis fere ver- santur, uni parti adhærere; quod quidem papa ipse faciliter obtineret. Infra sequuntur ea, quæ D. Imperator libentissime fecit ad promotionem sacri concilii. Primo, quando D. Cardinalis legatus et illi patres miserunt ad regiam Majestatem in Feltkirch oc. quod ex tunc regia Maje- stas incontinenti deputavit locumtenentem suum. Item misit ad eos D. Baptistam Cigala, eos confortando et de omnibus favo- ribus regiis assecurando. Item qualiter demum regia Majestas 22*
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340 misit iteratis vicibus universis regibus, principibus et etiam præ- latis literas, ut ad concilium properarent. Dedit etiam operam, dum in Lombardia esset apud ducem Mediolani et ducem Subau- diæ et alios, quod prælatos suorum dominiorum mitterent; et omnia conferebat Sua Majestas, quæ erant ad favorem sacri concilii. Item postquam sua regia Majestas de Mediolano ad Pla- centiam se transferret, animo urbem Romanam intrandi et coro- nam suscipiendi et alias res imperii peragendi, et summus pon- tifex mitteret bullas dissolutionis et mutationis concilii, Majestas regis illud moleste tulit et incontinenti papæ scripsit et misit rogando et adhortando, ut illam dissolutionem toti Christianismo damnosam tolleret, quoniam Sua Majestas non posset nisi con- cilio et universali ecclesiæ in tantis bonis adhærere. Itidem Suæ Sanctitati nuntiavit per oratores apostolicos ad Parmam Majestati Suæ missos. Similiter de Parma super illa materia suos solemnes ambasiatores ad papam misit, videlicet D. Johannem de Swihow, D. Præpositum Albensem et D. Nicolaum Stock doctorem et Nicolaum de Blauden nobilem; et tandem a Senis iterum multum celebrem ambasiatam misit, videl. D. Curien- sem, D. Ladislaum cruciferum, Nicolaum Stock doctorem decre- torum. Scripsit etiam universis orbis principibus, ut hujusmodi dissolutionem non adverterent, sed sacro concilio adhærerent. Tandem ultimo de mense Novembris iterum misit suos oratores solemnes, videl. D. Curiensem, D. Laurentium mare- scallum et D. Casparem vicecancellarium, et multas privatas ambasiatas, instando apud papam, ut propositum suum digna- retur mutare; in omnibus legationibus semper addendo, quod nisi Sua Sanctitas concilio adhæreret, regia Majestas non vellet coronam de manibus suis suscipere, sed concilio adhærere. Item Majestas regia post adventum dominorum cardinalium ad Senas disposita erat se periculis quibuscunque submittere, et Urbem intrare et D. Apostolicum visitare, ut saltem ipsum personaliter posset mulcere ad mutandum præpositum, semper præponendo facta concilii sacri privatis suis commodis, de quibus ante multos dies et menses finem optatum habuisset, si sola facta concilii non obstitissent.
340 misit iteratis vicibus universis regibus, principibus et etiam præ- latis literas, ut ad concilium properarent. Dedit etiam operam, dum in Lombardia esset apud ducem Mediolani et ducem Subau- diæ et alios, quod prælatos suorum dominiorum mitterent; et omnia conferebat Sua Majestas, quæ erant ad favorem sacri concilii. Item postquam sua regia Majestas de Mediolano ad Pla- centiam se transferret, animo urbem Romanam intrandi et coro- nam suscipiendi et alias res imperii peragendi, et summus pon- tifex mitteret bullas dissolutionis et mutationis concilii, Majestas regis illud moleste tulit et incontinenti papæ scripsit et misit rogando et adhortando, ut illam dissolutionem toti Christianismo damnosam tolleret, quoniam Sua Majestas non posset nisi con- cilio et universali ecclesiæ in tantis bonis adhærere. Itidem Suæ Sanctitati nuntiavit per oratores apostolicos ad Parmam Majestati Suæ missos. Similiter de Parma super illa materia suos solemnes ambasiatores ad papam misit, videlicet D. Johannem de Swihow, D. Præpositum Albensem et D. Nicolaum Stock doctorem et Nicolaum de Blauden nobilem; et tandem a Senis iterum multum celebrem ambasiatam misit, videl. D. Curien- sem, D. Ladislaum cruciferum, Nicolaum Stock doctorem decre- torum. Scripsit etiam universis orbis principibus, ut hujusmodi dissolutionem non adverterent, sed sacro concilio adhærerent. Tandem ultimo de mense Novembris iterum misit suos oratores solemnes, videl. D. Curiensem, D. Laurentium mare- scallum et D. Casparem vicecancellarium, et multas privatas ambasiatas, instando apud papam, ut propositum suum digna- retur mutare; in omnibus legationibus semper addendo, quod nisi Sua Sanctitas concilio adhæreret, regia Majestas non vellet coronam de manibus suis suscipere, sed concilio adhærere. Item Majestas regia post adventum dominorum cardinalium ad Senas disposita erat se periculis quibuscunque submittere, et Urbem intrare et D. Apostolicum visitare, ut saltem ipsum personaliter posset mulcere ad mutandum præpositum, semper præponendo facta concilii sacri privatis suis commodis, de quibus ante multos dies et menses finem optatum habuisset, si sola facta concilii non obstitissent.
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341 Hic sequuntur, quæ D. Imperator passus et libenter sustinuit propter ad- hæsionem concilii Basiliensis. Item propter istos favores per Majfem regiam sacro con- cilio impensos D. Apostolicus contra Majfem D. Regis indigna- tionem concepit, et Suæ Serti multa incommoda, quantum potuit, procuravit, per mundum Suam Majlem de fautoria hæresis infa- mando, prout instructiones, quas Johannes de Prato portavit, declarant. Itom regnis suis ipsum privando et aliis distribuendo, imperium etiam conando in alios, si potuisset, transferre. It. postquam regia Majtas intravit Tusciam, ipse D. Apo- stolicus se cum Florentinis imperii publicis et rebellibus colli- gavit contra Majtem regiam et terras imperii, et gentes ecclesiæ ante Luccam contra D. Regem venerunt, et hucusque semper ubi potuerunt, territoria Senensium et alia loca imperii offen- derunt. Et adhuc hodie procurantur omnia, quæ excogitari possunt, ad perniciem et destructionem Suæ Maj"s et imperii. Quæ omnia Sua Maj. patienter et voluntarie suffert amore sacri concilii, et sustinebit usque ad finem. It. quia Majestas regia talia incommoda et pericula propter sacrum concilium sustinet: ipsi domini Oratores habebunt patres illos hortari et requirere, et sic dominus dux Wilhelmus hor- tetur, ut ipsi hujusmodi constantia, fide et sinceritate D. Regis inspectis, honori et dignitati ac statui ipsius provideant, prout opportunum fuerit et D. Rex de ipsis indubiam gerit confiden- tiam. Quoniam si hoc non fieret, dominus noster rex magna incurreret pericula; certificando eos, quod dominus noster rex eos numquam deseret usque ad mortem in prosecutione tam salutiferarum rerum, prout eis sæpius scripsit; et si eis aliquid contrarium suggeretur, nullatenus credant. „Hæc lecta sunt in congregatione generali, die Martis, XXa Januarii ann. M° oc. 33°.“
341 Hic sequuntur, quæ D. Imperator passus et libenter sustinuit propter ad- hæsionem concilii Basiliensis. Item propter istos favores per Majfem regiam sacro con- cilio impensos D. Apostolicus contra Majfem D. Regis indigna- tionem concepit, et Suæ Serti multa incommoda, quantum potuit, procuravit, per mundum Suam Majlem de fautoria hæresis infa- mando, prout instructiones, quas Johannes de Prato portavit, declarant. Itom regnis suis ipsum privando et aliis distribuendo, imperium etiam conando in alios, si potuisset, transferre. It. postquam regia Majtas intravit Tusciam, ipse D. Apo- stolicus se cum Florentinis imperii publicis et rebellibus colli- gavit contra Majtem regiam et terras imperii, et gentes ecclesiæ ante Luccam contra D. Regem venerunt, et hucusque semper ubi potuerunt, territoria Senensium et alia loca imperii offen- derunt. Et adhuc hodie procurantur omnia, quæ excogitari possunt, ad perniciem et destructionem Suæ Maj"s et imperii. Quæ omnia Sua Maj. patienter et voluntarie suffert amore sacri concilii, et sustinebit usque ad finem. It. quia Majestas regia talia incommoda et pericula propter sacrum concilium sustinet: ipsi domini Oratores habebunt patres illos hortari et requirere, et sic dominus dux Wilhelmus hor- tetur, ut ipsi hujusmodi constantia, fide et sinceritate D. Regis inspectis, honori et dignitati ac statui ipsius provideant, prout opportunum fuerit et D. Rex de ipsis indubiam gerit confiden- tiam. Quoniam si hoc non fieret, dominus noster rex magna incurreret pericula; certificando eos, quod dominus noster rex eos numquam deseret usque ad mortem in prosecutione tam salutiferarum rerum, prout eis sæpius scripsit; et si eis aliquid contrarium suggeretur, nullatenus credant. „Hæc lecta sunt in congregatione generali, die Martis, XXa Januarii ann. M° oc. 33°.“
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342 844. 1433, Jan. 20 (Basel). Herzog Wilhem von Bayern an seinen Bruder Herzog Ernst: weiterer Bericht von den Verhandlungen der Böhmen in Basel. (Orig. im kön. Relehsarchiv in Manchen.) Dem hochgeboren fursten vnserm lieben Prüder herrn Ernsten Pfallncz- grauen bej Rein vnd Herczogen in Bayren. Hochgeborner fürst lieber Pruder! Bruderliche lieb vnd trew allczeit zuuor. Als nu ewr lieb wol vernomen hat, wie die potschafft aus Beheim in das heilig Concilj komen ist: nu sol ewr lieb wissen, das sy als an Mitichen (14 Jan.) vergangen iren gewalt versiglten mit des konigreichs zu Behaim, vnd auch der vniuersitet zu Brag Insigl versigelt vbergeben haben, vnd man hat sy drey tag an dem ainem artikel von des Sacraments wegen verhort, vnd sy werden nü ir artikel all nach einander furlegen vnd in geschrifft vbergeben, vnd darauf wirt man in dann von des heiligen Concilis wegen antwürten; wie sich das machen wirdet, wellen wir ewr lieb bej dem nachsten poten aber schreiben. Dann ewr lieb sol fürbar gelauben, das sy gar erberglich reden ; also das wir ye gancze hoffnung haben, die sach werde zu gutem komen. Nu hat uns vnser genediger herr der Romisch oc. kunig als nachst spat einen gewalczbrief von der Behaim wegen gesandt in latein geschriben mit seiner gena- den anhangendem Mayestat insigl versigelt, den man vns gar eilends vnd gächlingen in deutsch gemacht hat, des wir euch ein Copi hieinn verslossen schicken (dd. Senis, 1432 Dec. 3), daran ir die Maynung des briefs wol vernemen werdet; doch wenn man vns den zu pesser deutsch bringet, wellen wir ew dann die ordenlich geschriben zuschicken. Lieber Bruder, durch solichen gewalt vnd trewen so vns sein genad geben vnd zu vns hat, ist wol versehenlich, das sich die sach also hanndeln vnd schicken mocht, das ewr lieb, wir vnd all die vnsern dez erfrewt solten werden; als dann ewr lieb solichs pas vnd aigen-
342 844. 1433, Jan. 20 (Basel). Herzog Wilhem von Bayern an seinen Bruder Herzog Ernst: weiterer Bericht von den Verhandlungen der Böhmen in Basel. (Orig. im kön. Relehsarchiv in Manchen.) Dem hochgeboren fursten vnserm lieben Prüder herrn Ernsten Pfallncz- grauen bej Rein vnd Herczogen in Bayren. Hochgeborner fürst lieber Pruder! Bruderliche lieb vnd trew allczeit zuuor. Als nu ewr lieb wol vernomen hat, wie die potschafft aus Beheim in das heilig Concilj komen ist: nu sol ewr lieb wissen, das sy als an Mitichen (14 Jan.) vergangen iren gewalt versiglten mit des konigreichs zu Behaim, vnd auch der vniuersitet zu Brag Insigl versigelt vbergeben haben, vnd man hat sy drey tag an dem ainem artikel von des Sacraments wegen verhort, vnd sy werden nü ir artikel all nach einander furlegen vnd in geschrifft vbergeben, vnd darauf wirt man in dann von des heiligen Concilis wegen antwürten; wie sich das machen wirdet, wellen wir ewr lieb bej dem nachsten poten aber schreiben. Dann ewr lieb sol fürbar gelauben, das sy gar erberglich reden ; also das wir ye gancze hoffnung haben, die sach werde zu gutem komen. Nu hat uns vnser genediger herr der Romisch oc. kunig als nachst spat einen gewalczbrief von der Behaim wegen gesandt in latein geschriben mit seiner gena- den anhangendem Mayestat insigl versigelt, den man vns gar eilends vnd gächlingen in deutsch gemacht hat, des wir euch ein Copi hieinn verslossen schicken (dd. Senis, 1432 Dec. 3), daran ir die Maynung des briefs wol vernemen werdet; doch wenn man vns den zu pesser deutsch bringet, wellen wir ew dann die ordenlich geschriben zuschicken. Lieber Bruder, durch solichen gewalt vnd trewen so vns sein genad geben vnd zu vns hat, ist wol versehenlich, das sich die sach also hanndeln vnd schicken mocht, das ewr lieb, wir vnd all die vnsern dez erfrewt solten werden; als dann ewr lieb solichs pas vnd aigen-
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343 licher verstet, dann wir euch das geschriben mugen. Dat. Basel an Erichtag nach Anthonj Anno oc. XXXIII°. Von gotes genaden Wilhalm Pfallnczgraue bei Rein Herczog in Bayrn, des heil. Concilj zu Basel beschir- mer vnd Stathalder vnsers genedigsten Herrn, des D. Dux per se. Romischen oc. Kunigs. 845. 1433, Jan. 28 (Basel). Die 28 (meist taboritischen) Artikel, über welche das Concil von den Böhmen Aufschluss verlangte. (MS. caplt. Prag. D, 518, fol. 31; 1t. ap. Martene, VIII, 249. Monum, concil. sec. XV, pag. 273.) Articuli, qui dicuntur dogmatisati in regno Boemiæ, propositi per dominum legatum in præesentia Boemorum in generali congregatione die Mercurii XXVIII Januarii anno domini MCCCCXXXIII. 1. Substantia panis et vini materialis manet in sacramento altaris post consecrationem. 2. Accidentia panis et vini non possunt esse sine subjecto in prædicto sacramento. 3. Christus non est in ipso sacramento ydemptice et re- aliter in propria persona corporali. 4. In calice altaris pro conficiendo sacramento sanguinis aqua nullatenus est admiscenda. 5. Sacramentum confirmationis est inutile et supervacuum. 6. Si homo de peccatis suis fuerit corde contritus, confessio oris exterior apud sacerdotem est supervacua et inutilis. 7. Sacramentum extremæ unctionis est inutile et superva- cuum. Relatum est etiam concilio, quod nonnulli in Boemia sacrum crisma et oleum sanctum turpiter dehonestant, et sæpe ocreas hujusmodi crismate et oleo perungunt. 8. Sacro crismate nullatenus inungendi sunt, qui bapti- santur. 9. Nullus ritus seu observantia ecclesiæ universalis obser- vari debet circa sacramenta, tam in vestibus et paramentis sacris, quam in lectione sacræ scripturæ, orationibus et signando signo crucis et aliis cerimoniis hactenus per ecclesiam observatis.
343 licher verstet, dann wir euch das geschriben mugen. Dat. Basel an Erichtag nach Anthonj Anno oc. XXXIII°. Von gotes genaden Wilhalm Pfallnczgraue bei Rein Herczog in Bayrn, des heil. Concilj zu Basel beschir- mer vnd Stathalder vnsers genedigsten Herrn, des D. Dux per se. Romischen oc. Kunigs. 845. 1433, Jan. 28 (Basel). Die 28 (meist taboritischen) Artikel, über welche das Concil von den Böhmen Aufschluss verlangte. (MS. caplt. Prag. D, 518, fol. 31; 1t. ap. Martene, VIII, 249. Monum, concil. sec. XV, pag. 273.) Articuli, qui dicuntur dogmatisati in regno Boemiæ, propositi per dominum legatum in præesentia Boemorum in generali congregatione die Mercurii XXVIII Januarii anno domini MCCCCXXXIII. 1. Substantia panis et vini materialis manet in sacramento altaris post consecrationem. 2. Accidentia panis et vini non possunt esse sine subjecto in prædicto sacramento. 3. Christus non est in ipso sacramento ydemptice et re- aliter in propria persona corporali. 4. In calice altaris pro conficiendo sacramento sanguinis aqua nullatenus est admiscenda. 5. Sacramentum confirmationis est inutile et supervacuum. 6. Si homo de peccatis suis fuerit corde contritus, confessio oris exterior apud sacerdotem est supervacua et inutilis. 7. Sacramentum extremæ unctionis est inutile et superva- cuum. Relatum est etiam concilio, quod nonnulli in Boemia sacrum crisma et oleum sanctum turpiter dehonestant, et sæpe ocreas hujusmodi crismate et oleo perungunt. 8. Sacro crismate nullatenus inungendi sunt, qui bapti- santur. 9. Nullus ritus seu observantia ecclesiæ universalis obser- vari debet circa sacramenta, tam in vestibus et paramentis sacris, quam in lectione sacræ scripturæ, orationibus et signando signo crucis et aliis cerimoniis hactenus per ecclesiam observatis.
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344 10. Item quod post hanc vitam non est purgatorium, sed omnis anima corpore exuta, sive satisfecerit de peccatis suis, sive non, sine ulla mora vadit ad perpetuam gloriam paradisi vel ad perpetuam poenam inferni. 11. Item vanum est orare pro mortuis. 12. Item non sunt orandi sancti dei, nec eorum suffragia quidquam prosunt hominibus. 13. Item imagines Jesu Christi, aut salutiferæ crucis ac beatæ virginis et sanctorum dei, non sunt venerandæ sed con- fringendæ et comburendæ; similiter et reliquiæ quorumcunque sanctorum, etiam beatorum Petri et Pauli. 14. Item jejunia quadragesimalia et alia ab ecclesia indicta non sunt curanda nec servanda, nec etiam celebratio festivitatis sanctorum dei introducta ab ecclesia. 15. Præcepta ab ecclesia circa habitum et tonsuram cle- ricorum et horas canonicas non sunt servanda, nisi ea dumtaxat quæe continentur specifice et verbotenus in lege evangelica. 16. Item si episcopus vel sacerdos existat in peccato mor- tali, non ordinat nec consecrat, non baptisat. 17. Item nullus est dominus civilis, nullus prælatus, dum est in mortali peccato. 18. Item populares et subditi possunt ad suum arbitrium dominos delinquentes punire, corrigere et deponere. 19. Item omnes religiones tam monachorum possessiona- torum, quam fratrum mendicantium, sunt reprobatæ et a diabolo introductæ et sancti instituentes hujusmodi religiones sunt viri diabolici et omnes de ordine mendicantium sunt hæretici, et qui dant eis elemosynam peccant. 20. Item quod omnia de necessitate eveniunt absoluta. 21. Item orationes præescitorum nulli valent. 22. Item præescitus habens perfectam fidem et caritatem non est pro tunc in gratia dei gratum facientis, nec est pars ecclesiæ, nec habet aliquam prælationem in ecclesia; e contra prædestinatus mortaliter peccans non est membrum diaboli, nec extra gratiam dei gratum facientis. 23. Item universitates, studia, collegia et graduationes et magisteria in eisdem sunt vana gentilitate introducta, et tantum prosunt ecclesiæ sicut diabolis.
344 10. Item quod post hanc vitam non est purgatorium, sed omnis anima corpore exuta, sive satisfecerit de peccatis suis, sive non, sine ulla mora vadit ad perpetuam gloriam paradisi vel ad perpetuam poenam inferni. 11. Item vanum est orare pro mortuis. 12. Item non sunt orandi sancti dei, nec eorum suffragia quidquam prosunt hominibus. 13. Item imagines Jesu Christi, aut salutiferæ crucis ac beatæ virginis et sanctorum dei, non sunt venerandæ sed con- fringendæ et comburendæ; similiter et reliquiæ quorumcunque sanctorum, etiam beatorum Petri et Pauli. 14. Item jejunia quadragesimalia et alia ab ecclesia indicta non sunt curanda nec servanda, nec etiam celebratio festivitatis sanctorum dei introducta ab ecclesia. 15. Præcepta ab ecclesia circa habitum et tonsuram cle- ricorum et horas canonicas non sunt servanda, nisi ea dumtaxat quæe continentur specifice et verbotenus in lege evangelica. 16. Item si episcopus vel sacerdos existat in peccato mor- tali, non ordinat nec consecrat, non baptisat. 17. Item nullus est dominus civilis, nullus prælatus, dum est in mortali peccato. 18. Item populares et subditi possunt ad suum arbitrium dominos delinquentes punire, corrigere et deponere. 19. Item omnes religiones tam monachorum possessiona- torum, quam fratrum mendicantium, sunt reprobatæ et a diabolo introductæ et sancti instituentes hujusmodi religiones sunt viri diabolici et omnes de ordine mendicantium sunt hæretici, et qui dant eis elemosynam peccant. 20. Item quod omnia de necessitate eveniunt absoluta. 21. Item orationes præescitorum nulli valent. 22. Item præescitus habens perfectam fidem et caritatem non est pro tunc in gratia dei gratum facientis, nec est pars ecclesiæ, nec habet aliquam prælationem in ecclesia; e contra prædestinatus mortaliter peccans non est membrum diaboli, nec extra gratiam dei gratum facientis. 23. Item universitates, studia, collegia et graduationes et magisteria in eisdem sunt vana gentilitate introducta, et tantum prosunt ecclesiæ sicut diabolis.
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345 24. Item nulla excommunicatio papæ vel alterius prælati timenda est. 25. Item fatuum est credere indulgentias papæ vel alterius prælati et episcoporum. 26. Item omnia juramenta illicita sunt, quæ fiunt in ju- diciis seu ad corroborandum humanos contractus et commercia civilia. 27. Item sancta et universalis ecclesia est tantum præde- stinatorum universitas. 28. Item obedientia ecclesiastica est secundum adinven- tionem sacerdotum ecclesiæ, præter expressam auctoritatem scripturæ. Cupit sacrum consilium certificari ab ambasiatoribus Boe- morum, quibus verbis sacerdotes eorum utuntur in consecratione corporis et sanguinis domini? Item an servetur in Boemia præceptum de matrimoniis non contrahendis usque ad quartum gradum consanguinitatis et affinitatis inclusive, et si infra gra- dum illum contrahitur, an sit verum matrimonium? Item quam potestatem putant sacra concilia generalia legitime congregata habere in ecclesia dei? Item an putent, quod papa canonice electus sit vicarius Christi in terris et successor beati Petri apostoli? et quam potestatem putant ipsum et etiam episcopos et sacerdotes habere in ecclesia dei? Cupit etiam certificari, an credant spiritum sanctum procedere a patre et filio et an putent esse hæreticum, qui hoc non credunt? Item an credatur esse hæreticum, quicumque pertinaciter contradixerit istis qua- tuor conciliis: Niceno, Constantinopolitano, Ephesino primo et Calcedonensi, quæ universalis ecclesia veraciter tenet ut sancta evangelia?
345 24. Item nulla excommunicatio papæ vel alterius prælati timenda est. 25. Item fatuum est credere indulgentias papæ vel alterius prælati et episcoporum. 26. Item omnia juramenta illicita sunt, quæ fiunt in ju- diciis seu ad corroborandum humanos contractus et commercia civilia. 27. Item sancta et universalis ecclesia est tantum præde- stinatorum universitas. 28. Item obedientia ecclesiastica est secundum adinven- tionem sacerdotum ecclesiæ, præter expressam auctoritatem scripturæ. Cupit sacrum consilium certificari ab ambasiatoribus Boe- morum, quibus verbis sacerdotes eorum utuntur in consecratione corporis et sanguinis domini? Item an servetur in Boemia præceptum de matrimoniis non contrahendis usque ad quartum gradum consanguinitatis et affinitatis inclusive, et si infra gra- dum illum contrahitur, an sit verum matrimonium? Item quam potestatem putant sacra concilia generalia legitime congregata habere in ecclesia dei? Item an putent, quod papa canonice electus sit vicarius Christi in terris et successor beati Petri apostoli? et quam potestatem putant ipsum et etiam episcopos et sacerdotes habere in ecclesia dei? Cupit etiam certificari, an credant spiritum sanctum procedere a patre et filio et an putent esse hæreticum, qui hoc non credunt? Item an credatur esse hæreticum, quicumque pertinaciter contradixerit istis qua- tuor conciliis: Niceno, Constantinopolitano, Ephesino primo et Calcedonensi, quæ universalis ecclesia veraciter tenet ut sancta evangelia?
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346 846. 1433, Febr. 4 (Basel). M. Peter Payne's Declaration des von ihm vertretenen Artikels über die weltliche Herrschaft der Geistlichen. (MS. Cod. Basil. A. II. 34, fol. 164b sq.) „Cedula porrecta per Mag. Petrum Anglicum de consortio ambasiatorum regni Bohemiæ in congregatione generali die Mercurii IIII mens. Febr. anno 1433.“ Hæc verba sunt quæ die hesterna procuratores concilii instanter petiverunt inscribi ad acta: primo, ex quo in actu de dominio cleri seculari facta est mentio de usu bonorum tem- poralium licito ipsi clero et de dispensatione: hoc scire dig- nentur Vrae Pattes, quod usus bonorum temporalium est ipsi clero licitus omni resecata superfluitate et superabundantia vitiosa; sic tamen, quod ipse usus limites evangeliorum non excedat, ct semper circa hoc attenta sententia S. Pauli, hac scilicet, habentes alimenta et quibus tegamur, his contenti simus. Dispensatio vero prædictorum bonorum, quæ abstrahit ab officio injuncto et est impeditiva executionis officii ab ipso deo injuncti, excedens limites evangelicos, est resecanda. Dominium autem civile ipsi clero non congruit aut convenit, sed nec licet ipsi in persona propria civiliter dominari. Insuper circa prædictum punctum tenemus, quod ad tantum potest iniquitas regulari in clero, quod in defectu spiritualis præpositi liceret brachio seculari auferre bona temporalia de viris ecclesiasticis habitualiter delinquentibus. 847. 1433, Febr. 7 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: Bericht von den Verhandlun- gen der Böhmen mit dem Concil. (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 121.) Eger. L. F. Wir haben nehst ein botschaft gen Basel getan, bey der vns der wirdig Herre Bruder Johans von Mawlenbrunnen,
346 846. 1433, Febr. 4 (Basel). M. Peter Payne's Declaration des von ihm vertretenen Artikels über die weltliche Herrschaft der Geistlichen. (MS. Cod. Basil. A. II. 34, fol. 164b sq.) „Cedula porrecta per Mag. Petrum Anglicum de consortio ambasiatorum regni Bohemiæ in congregatione generali die Mercurii IIII mens. Febr. anno 1433.“ Hæc verba sunt quæ die hesterna procuratores concilii instanter petiverunt inscribi ad acta: primo, ex quo in actu de dominio cleri seculari facta est mentio de usu bonorum tem- poralium licito ipsi clero et de dispensatione: hoc scire dig- nentur Vrae Pattes, quod usus bonorum temporalium est ipsi clero licitus omni resecata superfluitate et superabundantia vitiosa; sic tamen, quod ipse usus limites evangeliorum non excedat, ct semper circa hoc attenta sententia S. Pauli, hac scilicet, habentes alimenta et quibus tegamur, his contenti simus. Dispensatio vero prædictorum bonorum, quæ abstrahit ab officio injuncto et est impeditiva executionis officii ab ipso deo injuncti, excedens limites evangelicos, est resecanda. Dominium autem civile ipsi clero non congruit aut convenit, sed nec licet ipsi in persona propria civiliter dominari. Insuper circa prædictum punctum tenemus, quod ad tantum potest iniquitas regulari in clero, quod in defectu spiritualis præpositi liceret brachio seculari auferre bona temporalia de viris ecclesiasticis habitualiter delinquentibus. 847. 1433, Febr. 7 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: Bericht von den Verhandlun- gen der Böhmen mit dem Concil. (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 121.) Eger. L. F. Wir haben nehst ein botschaft gen Basel getan, bey der vns der wirdig Herre Bruder Johans von Mawlenbrunnen,
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347 der mit andern des heiligen Conciliums botscheften oft bey ewer weisheit gewesen ist, verschriben hat; söllicher brief vns auf gestern fürbracht ward, daz der von Beheim botscheft frölich vnd fridlich gen Basel komen, frewntlich vnd erberclich da emp- fangen vnd wolgehalten worden sein von mêniclich vnd nach irem fürkomen in gemeiner offner samnung des Conciliis, da vnser Vatter.... der Legat in Person vnd namen der muter der heiligen Cristenheit gar ein treffenlich wol gesaczt göttlich rede getan habe. Da hab der Beheim botschaft begert In einen tag zu stellen zu irer verhörung, als man nach irer begerung getan hab. Also am freitag vor Anthonii (16 Jan.) nehstuer- gangen hub meister Hanns Rockizan an Iren artikl vom sacra- ment vnter beiden gestalten oc. fürczubringen, den er amm dritten tag endet. Am nehsten ertag vnd mitwochen (20, 21 Jan.) darnach brechten sie den andern artikel für, die offenn sunde zu strafen vnd zu tilgen, durch Nikolaum, den sie nennen bischof, einen baccalarij; an dem nehsten freitag vnd samstag (23, 24 Jan.) darnach haben sie den dritten artikel von dem gotswort zu predigen durch Pfaff Vlrich, einen dewtschen, für- bracht; an den nehsten montag (26 Jan.) darnach so sölt der Englisch pfaff von der pfaffen gut reden werden. Darnach meynt der erber Herre, daz von dez Conciliums lerern vnd meistern etlich tage etwas vernünfticlich vnd redlich da gegen auch ge- redt wurd werden, daz in XVI tagen hart geschehen möcht. Vnd derselb erber Herre hat an vns begert, ewer guten frewnt- schaft das also zuuerkünden, daz wir selbs auch gern getan haben. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Da- tum ut supra (sabatho post Dorothee virginis).
347 der mit andern des heiligen Conciliums botscheften oft bey ewer weisheit gewesen ist, verschriben hat; söllicher brief vns auf gestern fürbracht ward, daz der von Beheim botscheft frölich vnd fridlich gen Basel komen, frewntlich vnd erberclich da emp- fangen vnd wolgehalten worden sein von mêniclich vnd nach irem fürkomen in gemeiner offner samnung des Conciliis, da vnser Vatter.... der Legat in Person vnd namen der muter der heiligen Cristenheit gar ein treffenlich wol gesaczt göttlich rede getan habe. Da hab der Beheim botschaft begert In einen tag zu stellen zu irer verhörung, als man nach irer begerung getan hab. Also am freitag vor Anthonii (16 Jan.) nehstuer- gangen hub meister Hanns Rockizan an Iren artikl vom sacra- ment vnter beiden gestalten oc. fürczubringen, den er amm dritten tag endet. Am nehsten ertag vnd mitwochen (20, 21 Jan.) darnach brechten sie den andern artikel für, die offenn sunde zu strafen vnd zu tilgen, durch Nikolaum, den sie nennen bischof, einen baccalarij; an dem nehsten freitag vnd samstag (23, 24 Jan.) darnach haben sie den dritten artikel von dem gotswort zu predigen durch Pfaff Vlrich, einen dewtschen, für- bracht; an den nehsten montag (26 Jan.) darnach so sölt der Englisch pfaff von der pfaffen gut reden werden. Darnach meynt der erber Herre, daz von dez Conciliums lerern vnd meistern etlich tage etwas vernünfticlich vnd redlich da gegen auch ge- redt wurd werden, daz in XVI tagen hart geschehen möcht. Vnd derselb erber Herre hat an vns begert, ewer guten frewnt- schaft das also zuuerkünden, daz wir selbs auch gern getan haben. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Da- tum ut supra (sabatho post Dorothee virginis).
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348 848. 1433, Febr. 15 (Nürnberg). Derselbe an den Cardinallegaten Julian (Cesarini): Dank für die Nach- richten von den Verhandlungen mit den Böhmen. (Nürnberger Missiv-Buch X, fol. 125b.) Reuerendissimo in Christo patri et domino domino Juliano tituli sancti An- geli Sacre Romane Ecclesie Cardinali in Germania apostolice sedis legato domino nostro amantissimo. Cum humili recommendacione ad V. Reuerendissime P. beneplacita et mandata. Vestre Reuerendissime Dominationis paternalem dilectionem et sincerissimum ipsius affectum, quo V. P. nos et nostros prosequitur, oculo cernimus perspicaci, dum nobis motu proprio nostris meritis minime exigentibus statum negotii Bohemorum e. V. R. P. suis decreuit literis intimare, amplior etiam spes et certum refugium nobis datur, dum V. R. Dominacio id facere se offerat in futurum, pro quibus non illas quas debemus nec dignas, sed quas possumus gratiarum referi- mus acciones, supplicantes humiliter, deuote et reuerenter, qua- tenus nos et nostros sub vmbra alarum vestrarum suscipiendo e. V. R. P. habere dignetur fauorabiliter recommissos. Semper enim pro negocii suprascripti sancta expedicione, quantum nobis licuit et facere incumbebat interposuimus sollicite et fideliter partes nostras, quod et in futurum deo propicio faciemus. Spe- ramus denique post plurima certamina variis modis, vsque in diem presentem prochdolor incassum in vanumque consumpta spiritus sancti gratia inspirante Vestre Dominationi tamquam magni consilii angelo hujus pugne victoriam divinitus reserua- tam, quam altissimus misericorditer concedere dignetur ad lau- dem sui nominis et e. Dominationis Vestre exaltationem in pre- senti et pariter in futuro. Datum XV die mensis februarij. V. Reverendissime P. humiles et deuoti Magistri ciuium et Consulatus Imperialis Ciuitatis Nürem- bergensis.
348 848. 1433, Febr. 15 (Nürnberg). Derselbe an den Cardinallegaten Julian (Cesarini): Dank für die Nach- richten von den Verhandlungen mit den Böhmen. (Nürnberger Missiv-Buch X, fol. 125b.) Reuerendissimo in Christo patri et domino domino Juliano tituli sancti An- geli Sacre Romane Ecclesie Cardinali in Germania apostolice sedis legato domino nostro amantissimo. Cum humili recommendacione ad V. Reuerendissime P. beneplacita et mandata. Vestre Reuerendissime Dominationis paternalem dilectionem et sincerissimum ipsius affectum, quo V. P. nos et nostros prosequitur, oculo cernimus perspicaci, dum nobis motu proprio nostris meritis minime exigentibus statum negotii Bohemorum e. V. R. P. suis decreuit literis intimare, amplior etiam spes et certum refugium nobis datur, dum V. R. Dominacio id facere se offerat in futurum, pro quibus non illas quas debemus nec dignas, sed quas possumus gratiarum referi- mus acciones, supplicantes humiliter, deuote et reuerenter, qua- tenus nos et nostros sub vmbra alarum vestrarum suscipiendo e. V. R. P. habere dignetur fauorabiliter recommissos. Semper enim pro negocii suprascripti sancta expedicione, quantum nobis licuit et facere incumbebat interposuimus sollicite et fideliter partes nostras, quod et in futurum deo propicio faciemus. Spe- ramus denique post plurima certamina variis modis, vsque in diem presentem prochdolor incassum in vanumque consumpta spiritus sancti gratia inspirante Vestre Dominationi tamquam magni consilii angelo hujus pugne victoriam divinitus reserua- tam, quam altissimus misericorditer concedere dignetur ad lau- dem sui nominis et e. Dominationis Vestre exaltationem in pre- senti et pariter in futuro. Datum XV die mensis februarij. V. Reverendissime P. humiles et deuoti Magistri ciuium et Consulatus Imperialis Ciuitatis Nürem- bergensis.
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349 849. 1433, Febr. 23 (Siena). König Sigmund an das Basler Concil: dankt für die Mittheilung der Sessionsdecrete; von ihm werden der Cardinal von Rouen und der Bischof von Chur Näheres berichten. (Scultetus II, 116 [ann. 1433].) Rex Sigismundus ad Concilium. Reuerendissimi in Chr. Patres et dni. carissimi ac Venerabiles et egregii nobis sincere dilecti. 19na mensis huius adplicuit ad nos iste nuncius, affe- rens nobis Vestras gratissimas literas, continentes inclusa De- creta præterite sessionis. Que licet dudum præsentes habuis- semus per alios, tamen acceptissimum habemus, quod Vestre Paternitates nos de singulis curant occurrentiis auisare, nec di- latio Vestris Paternitatibus imputanda est, sed Vestrarum dis- criminibus et reclusioni passuum per totam fere Italiam, propter quod nuncius iste diebus quam plurimis maris se periculis submisit. Verum quia reuerendiss. pater dns. Cardinalis Rotho- magensis, et venerabilis episcopus Curiensis de omnibus conditi- onibus rerum nostrarum, et deliberationibus mentis nostre, nunc Paternitates Vestras accedet: idcirco nos hic non extendimus, sed conamur omni studio, quantocius fieri poterit sacrum Con- cilium visitare. Datum in ciuitate Senarum, die 23 mensis Fe- bruarii, Anno regnorum nostrorum Hungarie XLII, Romanorum 23, Bohemie 13. 850. 1433, Febr. 25 (Freynstad). Heinrich Herzog von Gross-Glogau an Papst Eugen IV: Fürsprache für die Görlitzer als säumige Schuldner, da sie im Kampfe mit den Ketzern verarmt seien. (Scultetus II, 114b [ann. 1433].) Heinrich Dei gratia dux Slezie et dominus Glogouiae maioris. Sanctiss° in Chr. patri ac dno, dno Eugenio, diuina prouidentia Pape IIII, in omni conditore patri et domino gratioso. Subiectionem canonicam, obedientiamque perfectam, nec
349 849. 1433, Febr. 23 (Siena). König Sigmund an das Basler Concil: dankt für die Mittheilung der Sessionsdecrete; von ihm werden der Cardinal von Rouen und der Bischof von Chur Näheres berichten. (Scultetus II, 116 [ann. 1433].) Rex Sigismundus ad Concilium. Reuerendissimi in Chr. Patres et dni. carissimi ac Venerabiles et egregii nobis sincere dilecti. 19na mensis huius adplicuit ad nos iste nuncius, affe- rens nobis Vestras gratissimas literas, continentes inclusa De- creta præterite sessionis. Que licet dudum præsentes habuis- semus per alios, tamen acceptissimum habemus, quod Vestre Paternitates nos de singulis curant occurrentiis auisare, nec di- latio Vestris Paternitatibus imputanda est, sed Vestrarum dis- criminibus et reclusioni passuum per totam fere Italiam, propter quod nuncius iste diebus quam plurimis maris se periculis submisit. Verum quia reuerendiss. pater dns. Cardinalis Rotho- magensis, et venerabilis episcopus Curiensis de omnibus conditi- onibus rerum nostrarum, et deliberationibus mentis nostre, nunc Paternitates Vestras accedet: idcirco nos hic non extendimus, sed conamur omni studio, quantocius fieri poterit sacrum Con- cilium visitare. Datum in ciuitate Senarum, die 23 mensis Fe- bruarii, Anno regnorum nostrorum Hungarie XLII, Romanorum 23, Bohemie 13. 850. 1433, Febr. 25 (Freynstad). Heinrich Herzog von Gross-Glogau an Papst Eugen IV: Fürsprache für die Görlitzer als säumige Schuldner, da sie im Kampfe mit den Ketzern verarmt seien. (Scultetus II, 114b [ann. 1433].) Heinrich Dei gratia dux Slezie et dominus Glogouiae maioris. Sanctiss° in Chr. patri ac dno, dno Eugenio, diuina prouidentia Pape IIII, in omni conditore patri et domino gratioso. Subiectionem canonicam, obedientiamque perfectam, nec
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350 non pedum oscula beatorum. Beatisse pater, Sanctitati Vestræ significare et enunciare lamentabilem et intolerabilem Bohe- morum ipsorumque exercituum Thaboritarum et Orphanorum, taliter se nominantium, terrarum vastationem ad præsens nulla vrget necessitas, cum ipsa vestræe sanctitati pleniter innotescat. Et quia in huiusmodi vastitate hostili ciuitas Gorlitz Misnens. diocesis inter alias non minima, per circuitum eius vndique desolationis exterminium perpessa est, nec hucusque incolae ciuitatis memoratæe aliqua treugarum federa cum prædictis exer- citibus contrahere et inire voluerunt, adeo quod nimiæ pauper- tatis penurie aput se intersepta sue conseruationis tam rectores quam vulgus subiacent, et detrimenta dure egestatis non modica patiuntur. Propter quod ad tantam deuenerunt inopiam, quod sibi ipsis iuxta pristinum sui statum minime videantur consu- lere, sicque creditoribus suis, de debitis quibus obligantur, suo modo satis facere nequeunt, vt tenentur. Ideoque beatissime pater, cum dicte ciuitatis inhabitatores, inter tot grandia mala, tamquam vere obedientiæ filii, et vera in corpore mistico Christi membra, quemadmodum fortes atlethe, animose viriliterque sub- stiterunt, et nulla aduersa ab obedientia sedis Apostolicæe et vniuersali eccla Katholica et orthodoxa poterant auellere. Arbi- tratus sum a cunctis Chr. fidelibus debere in possibilibus præe- sertim ab authoritate sedis apostolicæ, penes quam solito mise- ratio plena refulget, et plenitudo pietatis existit, dictis Gorli- censibus copiosius subuenire. Qua in re beatissime pater, si præfatos Gorlicenses causam vel causas apud sedem Apostolicam per se uel a creditoribus tracti agere contingeret, cum et pro eis, mee interuentionis auxilio, Sanctitati Vestræ non, quod absit, ausu temerario sed necessitatis obsequio, cum humilitate omni- moda, qua V. S. indesinenter astringor, quantum possum cogor obnixis in domino precibus supplicare, Quatenus cum opus fuerit, ex visceribus vestræe pietatis, supradictis inhabitatoribus paternam audientiam concedere, et releuationis indulgentiam circa ipsorum vt prefertur creditorib. dignemini facere miseri- corditer gratiosam. Datum Freynstad in die Cinerum.
350 non pedum oscula beatorum. Beatisse pater, Sanctitati Vestræ significare et enunciare lamentabilem et intolerabilem Bohe- morum ipsorumque exercituum Thaboritarum et Orphanorum, taliter se nominantium, terrarum vastationem ad præsens nulla vrget necessitas, cum ipsa vestræe sanctitati pleniter innotescat. Et quia in huiusmodi vastitate hostili ciuitas Gorlitz Misnens. diocesis inter alias non minima, per circuitum eius vndique desolationis exterminium perpessa est, nec hucusque incolae ciuitatis memoratæe aliqua treugarum federa cum prædictis exer- citibus contrahere et inire voluerunt, adeo quod nimiæ pauper- tatis penurie aput se intersepta sue conseruationis tam rectores quam vulgus subiacent, et detrimenta dure egestatis non modica patiuntur. Propter quod ad tantam deuenerunt inopiam, quod sibi ipsis iuxta pristinum sui statum minime videantur consu- lere, sicque creditoribus suis, de debitis quibus obligantur, suo modo satis facere nequeunt, vt tenentur. Ideoque beatissime pater, cum dicte ciuitatis inhabitatores, inter tot grandia mala, tamquam vere obedientiæ filii, et vera in corpore mistico Christi membra, quemadmodum fortes atlethe, animose viriliterque sub- stiterunt, et nulla aduersa ab obedientia sedis Apostolicæe et vniuersali eccla Katholica et orthodoxa poterant auellere. Arbi- tratus sum a cunctis Chr. fidelibus debere in possibilibus præe- sertim ab authoritate sedis apostolicæ, penes quam solito mise- ratio plena refulget, et plenitudo pietatis existit, dictis Gorli- censibus copiosius subuenire. Qua in re beatissime pater, si præfatos Gorlicenses causam vel causas apud sedem Apostolicam per se uel a creditoribus tracti agere contingeret, cum et pro eis, mee interuentionis auxilio, Sanctitati Vestræ non, quod absit, ausu temerario sed necessitatis obsequio, cum humilitate omni- moda, qua V. S. indesinenter astringor, quantum possum cogor obnixis in domino precibus supplicare, Quatenus cum opus fuerit, ex visceribus vestræe pietatis, supradictis inhabitatoribus paternam audientiam concedere, et releuationis indulgentiam circa ipsorum vt prefertur creditorib. dignemini facere miseri- corditer gratiosam. Datum Freynstad in die Cinerum.
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351 851. 1433, Mart. 24 (Stolpen). Neue Zeitung vom Concilium. (Scultetus II, 107 [ann. 1432].) Nicolaus Ylaw Official zum Stolpen : ad sen. Gorl. Myn H. Bischoff hat mich her heym geschickt mit etzlichen syme Gesinde vnd Pherden von Basil us dem Heiligen Concilio vmb lychtunge wille syner zerunge oc. Mir entpholen uch zuvor- kindigen nuwe zytunge derselbis. Der ist nu also gar wil oc. Das die Hussen 12 tage ire artikil die sie meinen zuhalden, vor dem Concilio usz schrifften lassen vnd dornoch an itzlichem tage besunder ire schrifft antwerten, mittils in das Concilium. Vnd das dornoch das Concilium durch vyr Doctores lisz ant- wurt thun uff ire artikil. Vnd das die Hussen am Montag nach Inuocauit (2 Mart.) wider anhuben zu reden schrifftlich uff vnser antwort oc. Man vornymet doch das die Gelerten leigin, die nicht Phaffin sint, mercken das sie geirret habin, vnd ist hoff- nunge eynes guten enden. Man vorstehit ouch, das der Bobist vmb der Venediger willen das Concilium hatte wuld gein Bononia legen, vnd dor vnsern Herrn den könig entsetzen des Römischen Rychs, der kronen zu Behmen oc. uff das die Venediger das Römische Rych behilden, als is etwan die Römer gehabt habin, vnd der konig von Polan die Krone zu Behmen oc. Dorumb das H. Concilium eyne sunderliche Sessio gehabt, vnd offinberlichen ein Decretum lassen lesin: Ab der Bobist keynerley orteil, entsetzunge adir ander process kette gethan adir würde thun, wider vnsern konig Sigismunden, syne Rych, fürsthum, Herrschafft, Land, Stete, das die vntüchtig sullin syn oc. Geschreben zum Stolpen am dinstage nach Laetare (s. a.)
351 851. 1433, Mart. 24 (Stolpen). Neue Zeitung vom Concilium. (Scultetus II, 107 [ann. 1432].) Nicolaus Ylaw Official zum Stolpen : ad sen. Gorl. Myn H. Bischoff hat mich her heym geschickt mit etzlichen syme Gesinde vnd Pherden von Basil us dem Heiligen Concilio vmb lychtunge wille syner zerunge oc. Mir entpholen uch zuvor- kindigen nuwe zytunge derselbis. Der ist nu also gar wil oc. Das die Hussen 12 tage ire artikil die sie meinen zuhalden, vor dem Concilio usz schrifften lassen vnd dornoch an itzlichem tage besunder ire schrifft antwerten, mittils in das Concilium. Vnd das dornoch das Concilium durch vyr Doctores lisz ant- wurt thun uff ire artikil. Vnd das die Hussen am Montag nach Inuocauit (2 Mart.) wider anhuben zu reden schrifftlich uff vnser antwort oc. Man vornymet doch das die Gelerten leigin, die nicht Phaffin sint, mercken das sie geirret habin, vnd ist hoff- nunge eynes guten enden. Man vorstehit ouch, das der Bobist vmb der Venediger willen das Concilium hatte wuld gein Bononia legen, vnd dor vnsern Herrn den könig entsetzen des Römischen Rychs, der kronen zu Behmen oc. uff das die Venediger das Römische Rych behilden, als is etwan die Römer gehabt habin, vnd der konig von Polan die Krone zu Behmen oc. Dorumb das H. Concilium eyne sunderliche Sessio gehabt, vnd offinberlichen ein Decretum lassen lesin: Ab der Bobist keynerley orteil, entsetzunge adir ander process kette gethan adir würde thun, wider vnsern konig Sigismunden, syne Rych, fürsthum, Herrschafft, Land, Stete, das die vntüchtig sullin syn oc. Geschreben zum Stolpen am dinstage nach Laetare (s. a.)
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352 852. 1433, März 31 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Nördlingen: empfiehlt ihm einen böhmischen Boten an das Concil auch zur weitern Geleitung. (Nurnberger MissIv-Buch X, fol. 145b.) Nördlingen. L. Fr. Vns haben vnser gut freunde.. die von Eger von der von Prag schrift vnd bett wegen verschriben vnd gebetten, dem gegenuertigen derselben von Prag botten, den sie yeczunt zu irer botschaft gen Basel schicken, vnser fürdrung vnd guten willen zubeweisen vnd zu tun, als wir denn gern getan haben. Vnd bitten darauf ewr weisheit mit fleisz, demselben botten ewr fürdrung vnd guten willen fürbas gen Vlme mitczuteyln vnd zu tun vnd denselben ewrn vnd vnsern guten freunden von Vlme auch zu schreiben vnd zu bitten, daz sie demselben botten Ir fürdrung vnd guten willen auch mitteylen vnd tun, damit der- selb bott dest bas durchkommen muge, als wir vns des zu ewer vnd der von Vlme frewntschaft auch wol versehen. Denn wo wir ewer ersamkeit oc. Datum feria IIIa post dominicam Judica. 853. 1433, Apr. 2 (Basel). Die Gesandten des Königreichs Böhmen in Basel berichten den böhmischen Ständen, dass sie mit den Abgeordneten des Concils zum Landtage auf Trinitatis nach Prag kommen werden, und verlangen die nöthigen Geleits- briefe für die Legaten. (Archlv Český, III, 396.)
352 852. 1433, März 31 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Nördlingen: empfiehlt ihm einen böhmischen Boten an das Concil auch zur weitern Geleitung. (Nurnberger MissIv-Buch X, fol. 145b.) Nördlingen. L. Fr. Vns haben vnser gut freunde.. die von Eger von der von Prag schrift vnd bett wegen verschriben vnd gebetten, dem gegenuertigen derselben von Prag botten, den sie yeczunt zu irer botschaft gen Basel schicken, vnser fürdrung vnd guten willen zubeweisen vnd zu tun, als wir denn gern getan haben. Vnd bitten darauf ewr weisheit mit fleisz, demselben botten ewr fürdrung vnd guten willen fürbas gen Vlme mitczuteyln vnd zu tun vnd denselben ewrn vnd vnsern guten freunden von Vlme auch zu schreiben vnd zu bitten, daz sie demselben botten Ir fürdrung vnd guten willen auch mitteylen vnd tun, damit der- selb bott dest bas durchkommen muge, als wir vns des zu ewer vnd der von Vlme frewntschaft auch wol versehen. Denn wo wir ewer ersamkeit oc. Datum feria IIIa post dominicam Judica. 853. 1433, Apr. 2 (Basel). Die Gesandten des Königreichs Böhmen in Basel berichten den böhmischen Ständen, dass sie mit den Abgeordneten des Concils zum Landtage auf Trinitatis nach Prag kommen werden, und verlangen die nöthigen Geleits- briefe für die Legaten. (Archlv Český, III, 396.)
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353 854. 1433, Apr. 7 (Nürnberg.) Der Rath von Nürnberg an den von Eger: Erkundigung, ob es wahr sei, dass einige böhmische Kriegerhausen über den Wald nach Deutsch- land ziehen. (Nürnberger Missiv-Buch X, lol. 148".) Eger. L. Fr. Es ist etwas rede bey vns, wie etwas merklichen volks von Beheim herawsz vber walt ziehen well oder villeicht geczogen seyn, die schaden meynen zu tun, des wir aber noch niht eygenschaft wissen. Wan wir vns nu wol versehen, daz ewch dauon wissend mug seyn, bitten wir ewer weisheit mit ganczem fleisz, daz Ir vns bey disem vnserm botten in guter frewntschaft verschriben wellet, alsuil ewch gebüre vnd yeczunt wissenlich sey, ob dem also sey, wie stark vnd wer sie seyn vnd was die sag sey, daz sie meynen zu tun, vnd was ewr frewntschaft notdurftig dunk vns zuuerkünden, vnd ob ir hienach von söllichen oder andern notdürftigen dingen icht verrer tref- fenlich erfüret oder gewar wurdet, daz Ir vns das auch niht verhalten, sunder bey ewr selbs botten auf vnser köste vnuer- tzögenlich wellet verschreiben vnd ewch darynnen so günsticlich gen vns beweisen, als wir des vnd anders guten ein gantz ge- trawen vnd zuuersicht zu ewer weisheit haben. Das wellen wir vmb ewer ersamkeit oc. Datum ut supra (feria IIIa post do- minicam palmarum). 855. 1433, Apr. 15 (Siena). König Sigmund an die Budweiser: in Folge ciner Verständigung mit dem Papste, der das Concilium approbire, werde er von ihm in Rom am 15 Juni oder noch früher gekrönt werden, mit ihm den Monat April in Viterbo zubringen, und dann zum Concil sich begeben oc. (Orig. im Budweiser Stadtarchive.) Sigismundus dei gratia Romanorum rex semper Augustus, ac Hungarie, Bohemie oc. rex. Fideles dilecti! Notum est vobis, quod propter bonum publicum tocius christianitatis, et eciam propter suscepcionem 23
353 854. 1433, Apr. 7 (Nürnberg.) Der Rath von Nürnberg an den von Eger: Erkundigung, ob es wahr sei, dass einige böhmische Kriegerhausen über den Wald nach Deutsch- land ziehen. (Nürnberger Missiv-Buch X, lol. 148".) Eger. L. Fr. Es ist etwas rede bey vns, wie etwas merklichen volks von Beheim herawsz vber walt ziehen well oder villeicht geczogen seyn, die schaden meynen zu tun, des wir aber noch niht eygenschaft wissen. Wan wir vns nu wol versehen, daz ewch dauon wissend mug seyn, bitten wir ewer weisheit mit ganczem fleisz, daz Ir vns bey disem vnserm botten in guter frewntschaft verschriben wellet, alsuil ewch gebüre vnd yeczunt wissenlich sey, ob dem also sey, wie stark vnd wer sie seyn vnd was die sag sey, daz sie meynen zu tun, vnd was ewr frewntschaft notdurftig dunk vns zuuerkünden, vnd ob ir hienach von söllichen oder andern notdürftigen dingen icht verrer tref- fenlich erfüret oder gewar wurdet, daz Ir vns das auch niht verhalten, sunder bey ewr selbs botten auf vnser köste vnuer- tzögenlich wellet verschreiben vnd ewch darynnen so günsticlich gen vns beweisen, als wir des vnd anders guten ein gantz ge- trawen vnd zuuersicht zu ewer weisheit haben. Das wellen wir vmb ewer ersamkeit oc. Datum ut supra (feria IIIa post do- minicam palmarum). 855. 1433, Apr. 15 (Siena). König Sigmund an die Budweiser: in Folge ciner Verständigung mit dem Papste, der das Concilium approbire, werde er von ihm in Rom am 15 Juni oder noch früher gekrönt werden, mit ihm den Monat April in Viterbo zubringen, und dann zum Concil sich begeben oc. (Orig. im Budweiser Stadtarchive.) Sigismundus dei gratia Romanorum rex semper Augustus, ac Hungarie, Bohemie oc. rex. Fideles dilecti! Notum est vobis, quod propter bonum publicum tocius christianitatis, et eciam propter suscepcionem 23
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354 imperialium coronarum nostrarum, quas usque ad presens tempus suscipere pretermisimus propter dissolucionem sacri concilii, quam dominus summus pontifex fecerat, has Italie partes intra- vimus, et usque modo multa difficilia experti sumus; verum- tamen approbante ipso domino summo pontifice ipsum sacrum concilium secum concordes remansimus, ita, quod ipse nos in festo sancti Viti (15 Jun.) proxime futuro sine ulteriori dila- cione, vel prius, in Romana urbe debebit coronare; nosque e converso erga ipsum et sedem apostolicam faciemus, quemad- modum nostri predecessores Romanis pontificibus fecerunt. Et ut ista celerius consummentur, per totum istum mensem Aprilis secum in Viterbio constituemur, ulterius versus Urbem processuri, et peracta coronacione nostra, quantocius poterimus et per dei graciam celerrime versus sacrum concilium nos conferemus, eidem in rebus illis, pro quibus congregatum est, omnes favores et auxilia impendendo. Et si in facto reduccionis Bohemorum et pacificacionis illius regni aliquid facere poterimus, omne stu- dium, omnemque operam, prout dignum est, nullis parcendo laboribus tamquam naturalis dominus adhibebimus. Si vero illud fieri non posset, quod absit, extunc ibidem juxta consilium et auxilium sacri concilii et tocius christianitatis in rebus illius regni et vestrorum omnium ita providebimus, quod per dei graciam iste tribulaciones de medio evellentur. Et hec vobis pro singulari leticia nuncciamus, volentes ut et illa ceteris amicis et benevolis nostris ad gaudium nuncciare velitis, adhor- tantes vestras fidelitates, quatenus in solita vestra constancia perseverare velitis, et facere, quemadmodum de vobis summe confidimus, quoniam in deo speramus, quod omnia ad bonum finem perducentur. Datum Senis, die XV mensis Aprilis, regno- rum nostrorum anno Hungarie oc. XLVII, Romanorum XXIII et Bohemic XIII°. Ad mandatum domini regis Caspar Slik. Fidelibus nostris dilectis magistro civium, consulibus juratis et com- munitati civitatis Budvicensis. (Einen gleichlautenden an den Herrn Hašek von Waldstein gerich- teten Brief führt auch Scultetus, II, 116 an.)
354 imperialium coronarum nostrarum, quas usque ad presens tempus suscipere pretermisimus propter dissolucionem sacri concilii, quam dominus summus pontifex fecerat, has Italie partes intra- vimus, et usque modo multa difficilia experti sumus; verum- tamen approbante ipso domino summo pontifice ipsum sacrum concilium secum concordes remansimus, ita, quod ipse nos in festo sancti Viti (15 Jun.) proxime futuro sine ulteriori dila- cione, vel prius, in Romana urbe debebit coronare; nosque e converso erga ipsum et sedem apostolicam faciemus, quemad- modum nostri predecessores Romanis pontificibus fecerunt. Et ut ista celerius consummentur, per totum istum mensem Aprilis secum in Viterbio constituemur, ulterius versus Urbem processuri, et peracta coronacione nostra, quantocius poterimus et per dei graciam celerrime versus sacrum concilium nos conferemus, eidem in rebus illis, pro quibus congregatum est, omnes favores et auxilia impendendo. Et si in facto reduccionis Bohemorum et pacificacionis illius regni aliquid facere poterimus, omne stu- dium, omnemque operam, prout dignum est, nullis parcendo laboribus tamquam naturalis dominus adhibebimus. Si vero illud fieri non posset, quod absit, extunc ibidem juxta consilium et auxilium sacri concilii et tocius christianitatis in rebus illius regni et vestrorum omnium ita providebimus, quod per dei graciam iste tribulaciones de medio evellentur. Et hec vobis pro singulari leticia nuncciamus, volentes ut et illa ceteris amicis et benevolis nostris ad gaudium nuncciare velitis, adhor- tantes vestras fidelitates, quatenus in solita vestra constancia perseverare velitis, et facere, quemadmodum de vobis summe confidimus, quoniam in deo speramus, quod omnia ad bonum finem perducentur. Datum Senis, die XV mensis Aprilis, regno- rum nostrorum anno Hungarie oc. XLVII, Romanorum XXIII et Bohemic XIII°. Ad mandatum domini regis Caspar Slik. Fidelibus nostris dilectis magistro civium, consulibus juratis et com- munitati civitatis Budvicensis. (Einen gleichlautenden an den Herrn Hašek von Waldstein gerich- teten Brief führt auch Scultetus, II, 116 an.)
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355 856. 1433, Apr. 18 (Breslau). Bischof Konrad von Breslau an die Görlitzer: von den Verheerungen im Lande Ratibor durch die Taborer und dem Bruch der Letzteren mit dem Könige von Polen, den Zuständen in Preussen und Litthauen &c. (Scultotus II, 113ab [ad ann. 1433].) Conrad von Gots G. bischoff zu Breslaw ad sen. Gorl. Vnser gunst vnd alles gut zuvor, Erber weysen lieben gönner. Der newen zeitunge von vnserm gnedigsten H. Römischen kö- nige vns geschriben, sein wir groszlichen dirfrewet, vnd dancken euch mit allem fleisse oc. Geruchet wissen das die Thaborn leychte mit 6000 pfer- den, Herzog Niclas von Ratibor in sein land gezogen sein mit Here, morde, brande vnd störunge Festen vnd der Landlewthe höue vnd woren wedir von danne gezogen in herzog Bernhar- des Land, do sie ouch gethan hobin so sie ergiste mochten. Vnd sind von danne wedir gezogen ken Ratibor in das Land vor Tost, Peissinkretzem vnd den strech uff, Vnd was sie vnsir kirchen, lande, doran dirreychen möchten, sie ouch nicht ge- sparet habin. Vnd sie habin an dem zoge eyne festen genannt Reybenik besatzt, vnd me denn 300 teiche abegestachen, vnd sie legen itzund vor der Plesse, doruffe sie Hertzog Johannsen von Ratibor vnd Herzog Niclas iren sohn beranth haben. Vnd wir huffin zu Gothe das dieselbe Feste so wol angerichtet ist, das sy ir ob Got wil nicht gewynnen oc. Ouch hat vns Vlrich Mönsterberg vnsir dyner, der do von vnsirs brudern wegin in dem Here gewest ist, gesaget, das des HI. königes von Polon bothen hewte acht tage bey den Thaborn gewest sein: zu den sie sulden gesprochen habin, Ewir künig vnd ir sprechet ir hett vns vffgenommen, wer vns das zeyet der reth nicht recht, Sundir ewer konigk vnd ir habt vns glawbit zu vns in vnsern glawbin zu treten, Nu ir das nicht thuet, nu frogen wir ouch euch nichten oc. Ouch von des Ordens von Prewssin vnd der Polan wegen, vornemen wir, als wir ouch von dem Homeyster botschafft ge- 23*)
355 856. 1433, Apr. 18 (Breslau). Bischof Konrad von Breslau an die Görlitzer: von den Verheerungen im Lande Ratibor durch die Taborer und dem Bruch der Letzteren mit dem Könige von Polen, den Zuständen in Preussen und Litthauen &c. (Scultotus II, 113ab [ad ann. 1433].) Conrad von Gots G. bischoff zu Breslaw ad sen. Gorl. Vnser gunst vnd alles gut zuvor, Erber weysen lieben gönner. Der newen zeitunge von vnserm gnedigsten H. Römischen kö- nige vns geschriben, sein wir groszlichen dirfrewet, vnd dancken euch mit allem fleisse oc. Geruchet wissen das die Thaborn leychte mit 6000 pfer- den, Herzog Niclas von Ratibor in sein land gezogen sein mit Here, morde, brande vnd störunge Festen vnd der Landlewthe höue vnd woren wedir von danne gezogen in herzog Bernhar- des Land, do sie ouch gethan hobin so sie ergiste mochten. Vnd sind von danne wedir gezogen ken Ratibor in das Land vor Tost, Peissinkretzem vnd den strech uff, Vnd was sie vnsir kirchen, lande, doran dirreychen möchten, sie ouch nicht ge- sparet habin. Vnd sie habin an dem zoge eyne festen genannt Reybenik besatzt, vnd me denn 300 teiche abegestachen, vnd sie legen itzund vor der Plesse, doruffe sie Hertzog Johannsen von Ratibor vnd Herzog Niclas iren sohn beranth haben. Vnd wir huffin zu Gothe das dieselbe Feste so wol angerichtet ist, das sy ir ob Got wil nicht gewynnen oc. Ouch hat vns Vlrich Mönsterberg vnsir dyner, der do von vnsirs brudern wegin in dem Here gewest ist, gesaget, das des HI. königes von Polon bothen hewte acht tage bey den Thaborn gewest sein: zu den sie sulden gesprochen habin, Ewir künig vnd ir sprechet ir hett vns vffgenommen, wer vns das zeyet der reth nicht recht, Sundir ewer konigk vnd ir habt vns glawbit zu vns in vnsern glawbin zu treten, Nu ir das nicht thuet, nu frogen wir ouch euch nichten oc. Ouch von des Ordens von Prewssin vnd der Polan wegen, vornemen wir, als wir ouch von dem Homeyster botschafft ge- 23*)
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356 habt habin, Wie das sie sich an beyden teylen schicken vff den Sommer zu krige. Ouch hören wir, das der grosse Fürste Hertzog Swytrigal grosse macht hobin sulle, vnd uff den Sommer ouch mit den Polen krigen welle oc. Gegeben Breslaw am Sonnabende vor Quasimodogen. (s. a.). 857. 1433, Apr. 28 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Regensburg: von dem Raub, den „Jan von Zyrnau“ (Hain von Tschirne) in Schlesien an Regensburger und Nürnberger Kaufleuten begangen. (Nürnberger Missiv-Buch X, fol. 155b.) Regenspurg. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt von der nome wegen, die den ewern (von) Hern Jan von Zyrnaw auf Valkenstein geschehen sey, dabey die vnsern auch söllen getroffen seyn oc., das hoben wir wol vernomen. Nu haben wir vor dauon niht gewest, vnd vmb ewern willen haben wir vns vnter vnsern kawfflewten darumb erfarn, von den vns gesagt ist, wie derselb Her Jan vor der von Pressla diener gewesen, vnd da dannen auf der Beheim teile übergeritten sey, vnd die Lewt nu also beschedige; es sprechen auch söllich die vnsern, den auch das Ir dabey genomen ist, nach dem wesen, darynnen derselb Herr Jan nu sey. So haben sie vns von iren scheden nichts geclagt, wan sie sich des Iren sam verwegen haben. Da mag sich ewr fürsichtikeit wissen nachczurichten, als ewch mit ewer weisheit gut wirdt dunken. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (feria IIa ante Walpurgis).
356 habt habin, Wie das sie sich an beyden teylen schicken vff den Sommer zu krige. Ouch hören wir, das der grosse Fürste Hertzog Swytrigal grosse macht hobin sulle, vnd uff den Sommer ouch mit den Polen krigen welle oc. Gegeben Breslaw am Sonnabende vor Quasimodogen. (s. a.). 857. 1433, Apr. 28 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Regensburg: von dem Raub, den „Jan von Zyrnau“ (Hain von Tschirne) in Schlesien an Regensburger und Nürnberger Kaufleuten begangen. (Nürnberger Missiv-Buch X, fol. 155b.) Regenspurg. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt von der nome wegen, die den ewern (von) Hern Jan von Zyrnaw auf Valkenstein geschehen sey, dabey die vnsern auch söllen getroffen seyn oc., das hoben wir wol vernomen. Nu haben wir vor dauon niht gewest, vnd vmb ewern willen haben wir vns vnter vnsern kawfflewten darumb erfarn, von den vns gesagt ist, wie derselb Her Jan vor der von Pressla diener gewesen, vnd da dannen auf der Beheim teile übergeritten sey, vnd die Lewt nu also beschedige; es sprechen auch söllich die vnsern, den auch das Ir dabey genomen ist, nach dem wesen, darynnen derselb Herr Jan nu sey. So haben sie vns von iren scheden nichts geclagt, wan sie sich des Iren sam verwegen haben. Da mag sich ewr fürsichtikeit wissen nachczurichten, als ewch mit ewer weisheit gut wirdt dunken. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (feria IIa ante Walpurgis).
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357 858. 1433, Mai 20 (Görlitz). Der Rath von Görlitz an Herrn Thime von Kolditz: von dem Siege dsr Breslauer über die Ketzer, von der Fehde der Görlitzer mit Georg von Redern 9c. (Scultetus II, 113 [ann. 1433].) Sen. Gorl. Dem Edlen H. Thimen von Colditz Vorwesirn der Lande vnd Stete Budissin, Gorlitz oc. vnserm besundern gönner. Wir thun uch zu wissen, das wir worhafftige botschafft habin, das die Kätzer by Büten vbir die Oder kommen sein vnd ouch das die von Breszlaw der kätzer von Nymtschs etwas dirnedir gelegit habin. Nu wist ir wol von sulcher Fehde zwischen vns vnd Jorge von Redern gelegin: Bitten wir uwer Edilkeit mit besunderm Vleisse, ir wollet als bis morne alhy by vns sein, wenn wir dy vnd andir sachin, die vor vnsers allirgned. H. des königes Land vnd Stat ist vnd uwer Amecht anlangen, meynen mit uch zu vorhandeln vnd ratis dorobir werden, das wir uch nicht ent- pietin noch geschreibin mögen. Vnd wellit vns der Bothe nicht vorsagin, noch kein andir gescheffte lossin benennen oc. Geben in der mitwochen in Vigilia Ascensionis (s. a.). 859. 1433 (ohne Datum, im Mai). Weitere Nachrichten vom Concil und den Böhmen, nach den Aussagen eines österreichischen Boten. (Aus Bočeks Analecten.) Feria quarta ante dominicam Letare (18 Mart.) dominus dux Burgundie misit ad sacrum Concilium suos solempnes Am- basiatores, Inter cetera significans, Quod si Hussite noluerint capere informacionem a Sacro Concilio, quod tunc sua Excel- lencia velit ad mandata sacri Concilii, ut predicti heretici radi- citus euellerentur.
357 858. 1433, Mai 20 (Görlitz). Der Rath von Görlitz an Herrn Thime von Kolditz: von dem Siege dsr Breslauer über die Ketzer, von der Fehde der Görlitzer mit Georg von Redern 9c. (Scultetus II, 113 [ann. 1433].) Sen. Gorl. Dem Edlen H. Thimen von Colditz Vorwesirn der Lande vnd Stete Budissin, Gorlitz oc. vnserm besundern gönner. Wir thun uch zu wissen, das wir worhafftige botschafft habin, das die Kätzer by Büten vbir die Oder kommen sein vnd ouch das die von Breszlaw der kätzer von Nymtschs etwas dirnedir gelegit habin. Nu wist ir wol von sulcher Fehde zwischen vns vnd Jorge von Redern gelegin: Bitten wir uwer Edilkeit mit besunderm Vleisse, ir wollet als bis morne alhy by vns sein, wenn wir dy vnd andir sachin, die vor vnsers allirgned. H. des königes Land vnd Stat ist vnd uwer Amecht anlangen, meynen mit uch zu vorhandeln vnd ratis dorobir werden, das wir uch nicht ent- pietin noch geschreibin mögen. Vnd wellit vns der Bothe nicht vorsagin, noch kein andir gescheffte lossin benennen oc. Geben in der mitwochen in Vigilia Ascensionis (s. a.). 859. 1433 (ohne Datum, im Mai). Weitere Nachrichten vom Concil und den Böhmen, nach den Aussagen eines österreichischen Boten. (Aus Bočeks Analecten.) Feria quarta ante dominicam Letare (18 Mart.) dominus dux Burgundie misit ad sacrum Concilium suos solempnes Am- basiatores, Inter cetera significans, Quod si Hussite noluerint capere informacionem a Sacro Concilio, quod tunc sua Excel- lencia velit ad mandata sacri Concilii, ut predicti heretici radi- citus euellerentur.
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358 Et ambasiatores Hussitarum multum attoniti et stupefacti super huius modi nouitatibus fuerunt. Item Hussite auditis determinacionibus doctorum deputa- torum pro sacro concilio non contenti, suas fecerunt replicaci- ones mordaces viceuersa, nil tamen effectum concludentes. Et videntes se proficere non posse, licenciam proficiscendi ad pro- pria pecierunt. Quia multum sua dicta iustificabant, nec ali- quam informacionem a sacro concilio umquam recipere volu- erunt, semper limitantes se absolute ad praxim Christi oc. Sacrum concilium attendens omnes labores non consequi fructum optatum, attemptauit vnum modum ipsis multum gratum, mittendo suos ambasiatores sollempnes cum eis ad regnum Boemie. Et ibidem ipsi sperant eos multum posse proficere, quia dicebant se non habere plenum mandatum ad consenci- endum et submittendum se determinacionibus sacri concilii. Sed vehementer timeo, quod quamuis sacrum concilium faciat et fecerit cum eis omnem honestatem et mansuetudinem, nil tamen proficiet, quia induratum est cor ipsornm in perfidia eorum, et decipient Sacrum Concilium, quem ad modum dece- perunt fraudulenter Regem Romanorum (Sigismundum) in Po- zonio, dum cum eis tractatus attemptabat. Quare nil caucius existimo, quam apponere gladium mate- rialem. Item Magister Johannes de Rokyczana, qui defendebat, Quod communio vtriusque speciei quantum ad laicos sit de pre- cepto Christi oc. Tribus diebus arguit multa proponendo contra doctorem Johannem de Ragusio, deputatum per Sacrum Conci- lium super hac materia, Et reuera numquam apparuit color minutissimus ad concludendum communionem oc. esse de pre- cepto. Tandem videntes se deficere, surrexit quidam Miles Wil- helmus Kostka, subiungens cessandum fore a disputacionibus, Sed speraret quod Ambasiatores Sacri Concilii, qui cum ipsis transmitterentur, in partibus ipsorum auxiliante domino poterint disponere plenam concordiam et vnionem Boemorum ad hoc Sacrum Concilium. Quicquid autem in futuro fiet, futurus eventus indicabit. Item Hussite extreme laborauerunt, Quod primus articulus
358 Et ambasiatores Hussitarum multum attoniti et stupefacti super huius modi nouitatibus fuerunt. Item Hussite auditis determinacionibus doctorum deputa- torum pro sacro concilio non contenti, suas fecerunt replicaci- ones mordaces viceuersa, nil tamen effectum concludentes. Et videntes se proficere non posse, licenciam proficiscendi ad pro- pria pecierunt. Quia multum sua dicta iustificabant, nec ali- quam informacionem a sacro concilio umquam recipere volu- erunt, semper limitantes se absolute ad praxim Christi oc. Sacrum concilium attendens omnes labores non consequi fructum optatum, attemptauit vnum modum ipsis multum gratum, mittendo suos ambasiatores sollempnes cum eis ad regnum Boemie. Et ibidem ipsi sperant eos multum posse proficere, quia dicebant se non habere plenum mandatum ad consenci- endum et submittendum se determinacionibus sacri concilii. Sed vehementer timeo, quod quamuis sacrum concilium faciat et fecerit cum eis omnem honestatem et mansuetudinem, nil tamen proficiet, quia induratum est cor ipsornm in perfidia eorum, et decipient Sacrum Concilium, quem ad modum dece- perunt fraudulenter Regem Romanorum (Sigismundum) in Po- zonio, dum cum eis tractatus attemptabat. Quare nil caucius existimo, quam apponere gladium mate- rialem. Item Magister Johannes de Rokyczana, qui defendebat, Quod communio vtriusque speciei quantum ad laicos sit de pre- cepto Christi oc. Tribus diebus arguit multa proponendo contra doctorem Johannem de Ragusio, deputatum per Sacrum Conci- lium super hac materia, Et reuera numquam apparuit color minutissimus ad concludendum communionem oc. esse de pre- cepto. Tandem videntes se deficere, surrexit quidam Miles Wil- helmus Kostka, subiungens cessandum fore a disputacionibus, Sed speraret quod Ambasiatores Sacri Concilii, qui cum ipsis transmitterentur, in partibus ipsorum auxiliante domino poterint disponere plenam concordiam et vnionem Boemorum ad hoc Sacrum Concilium. Quicquid autem in futuro fiet, futurus eventus indicabit. Item Hussite extreme laborauerunt, Quod primus articulus
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359 de communione vtriusque speciei per sacrum Concilium ipsis concederetur, Sed numquam sacrum concilium fuit intencionis et propositi, hunc articulum concedere. Et sic absolute et sine omni colore habuerunt repulsam. Nec vmquam prefatum arti- culum a sacro Concilio obtinebant. Item Superuenit huc quidam Episcopus Anglicus cum notabili comitiua, et plurimi doctores de Anglia, multa mirabi- lia et enormia proposuerunt in publica audiencia contra magi- strum Petrum Anglicum heresiarcham, qui eciam fuit cum Boemis. Item primo, Quomodo publice per vniuersitatem Oxoni- ensem fuisset condempnatus ut Hereticus, et quomodo voluisset prodere Regem Anglie, et detentus euasit ut fur et latro, Item ad hec probanda obligabant se in breui tempore sub pena ca- pitis et amissione omnium bonorum suorum. Hec proposita fuerunt de consensu Hussitarum, qui volu- erunt suam famam in Anglia scire. Quibus auditis responderunt, quod regnum Anglie semper dilexisset honorem regni Boemie Et multum admiraretur, quod predicta vera fuerunt, Cur ipsis talia per suas literas non significassent, quia quandocunque de predictis informati fuissent, Magistrum Petrum sufficienti penitencia punire intendunt, tamquam malefactorem et Regis proditorem. Hic finis, nescio cujus, sed puto esse Thome de Hazlbach. Item socii aliqui fuerunt Wienne, illi qui istos articulos domino Abbati Lucensi portauerunt, referunt, quod dns. dux magnam summam congregat, taxando seculares et spirituales, et super eadem summa quod velit litigare cum Hussitis, si nollent esse concordes. Item Thaborite debent esse in Neuburga, cum consilio do- mini ducis, ad tractandum de pace, dominica infra octauam Ascensionis domini (24 Mai). Item feria VIa, in die Sophie (15 Mai), pausauit quidam nunctius circa nos, quem conduxerant Yglauienses Znoymam, ille transit ex parte istorum doctorum, qui venerunt ex parte Sacri Concilii Pragam, portat litteras cum sigillo Concilii, et
359 de communione vtriusque speciei per sacrum Concilium ipsis concederetur, Sed numquam sacrum concilium fuit intencionis et propositi, hunc articulum concedere. Et sic absolute et sine omni colore habuerunt repulsam. Nec vmquam prefatum arti- culum a sacro Concilio obtinebant. Item Superuenit huc quidam Episcopus Anglicus cum notabili comitiua, et plurimi doctores de Anglia, multa mirabi- lia et enormia proposuerunt in publica audiencia contra magi- strum Petrum Anglicum heresiarcham, qui eciam fuit cum Boemis. Item primo, Quomodo publice per vniuersitatem Oxoni- ensem fuisset condempnatus ut Hereticus, et quomodo voluisset prodere Regem Anglie, et detentus euasit ut fur et latro, Item ad hec probanda obligabant se in breui tempore sub pena ca- pitis et amissione omnium bonorum suorum. Hec proposita fuerunt de consensu Hussitarum, qui volu- erunt suam famam in Anglia scire. Quibus auditis responderunt, quod regnum Anglie semper dilexisset honorem regni Boemie Et multum admiraretur, quod predicta vera fuerunt, Cur ipsis talia per suas literas non significassent, quia quandocunque de predictis informati fuissent, Magistrum Petrum sufficienti penitencia punire intendunt, tamquam malefactorem et Regis proditorem. Hic finis, nescio cujus, sed puto esse Thome de Hazlbach. Item socii aliqui fuerunt Wienne, illi qui istos articulos domino Abbati Lucensi portauerunt, referunt, quod dns. dux magnam summam congregat, taxando seculares et spirituales, et super eadem summa quod velit litigare cum Hussitis, si nollent esse concordes. Item Thaborite debent esse in Neuburga, cum consilio do- mini ducis, ad tractandum de pace, dominica infra octauam Ascensionis domini (24 Mai). Item feria VIa, in die Sophie (15 Mai), pausauit quidam nunctius circa nos, quem conduxerant Yglauienses Znoymam, ille transit ex parte istorum doctorum, qui venerunt ex parte Sacri Concilii Pragam, portat litteras cum sigillo Concilii, et
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360 eciam antique ciuitatis Pragensis ad dominum ducem. Ille nobis retulit, quomodo fuisset cum Pragensibus in Basilea, et quomodo Procopius Rasus, volens recedere de concilio, obiecit sacro Con- cilio, et eciam presidenti hec verba : Venerabiles ac Honora- biles nec non Nobiles oc. Miror de vobis, quod nullam expe- dicionem fecistis in istis quatuor articulis, quibus ecclesia re- gitur et sine quibus impossibile est saluari. Primus est, quod peccata publica non tolerentur; secundus est de vtraque specie ; tercius quod sacerdotes ducant apostolicam vitam, quartus, quod verbum dei non sit alligatum, sed quod publice predi- cetur, vbi cui placeret. Fuit responsum, Tot et tantis vicibus interfuisti disputacionibus nostris, et nichil inde reportasti? Si placet, dabitur tibi de nouo publica audiencia. Et sic Rokyczan et alii obruerunt eum verbis dicentes, Quis mandauit tibi talia proferre? Et sic oportebat cum fateri coram Sacro Concilio, quod ex proprio capite ista dixisset. Eciam Procopius dixit coram sacro concilio: Vos ea de causa non vultis admittere, ut sacerdotes ducant vitam aposto- licam, quia soli estis auari et superbi. Ecce blasfema ista et alia plura contumeliosa verba sustinucrunt ab eis pacienter, excepto vno paupere, qui stetit in angulo; ille respondit Pro- copio dicens: Tu inique, et quis plus occupat bona temporalia? Et alia multa obiecit sibi. Et postea abscondit se. Item Idem nunctius retulit, quomodo magister Cristannus Astronomus scripsisset Procopio Basileam litteram in hec verba: Bone frater, conforma te aliis probis sacerdotibus in habitu, corona et ornatu, et non facias confusionem toti regno et nobis. Procopius subridens dixit, Ecce quid mihi iste antiquus fatuus scribit, ut officiarem in ornatu, et ego bene quinque ornatus habeo in mea Joppula, adhuc fatuus mandat mihi plures induere. Et sic per totum mansit in Basilea, quasi vnus latro obstinatus, et sic manebit idem, ut fuit pridem. Hec quidam Nunctius.
360 eciam antique ciuitatis Pragensis ad dominum ducem. Ille nobis retulit, quomodo fuisset cum Pragensibus in Basilea, et quomodo Procopius Rasus, volens recedere de concilio, obiecit sacro Con- cilio, et eciam presidenti hec verba : Venerabiles ac Honora- biles nec non Nobiles oc. Miror de vobis, quod nullam expe- dicionem fecistis in istis quatuor articulis, quibus ecclesia re- gitur et sine quibus impossibile est saluari. Primus est, quod peccata publica non tolerentur; secundus est de vtraque specie ; tercius quod sacerdotes ducant apostolicam vitam, quartus, quod verbum dei non sit alligatum, sed quod publice predi- cetur, vbi cui placeret. Fuit responsum, Tot et tantis vicibus interfuisti disputacionibus nostris, et nichil inde reportasti? Si placet, dabitur tibi de nouo publica audiencia. Et sic Rokyczan et alii obruerunt eum verbis dicentes, Quis mandauit tibi talia proferre? Et sic oportebat cum fateri coram Sacro Concilio, quod ex proprio capite ista dixisset. Eciam Procopius dixit coram sacro concilio: Vos ea de causa non vultis admittere, ut sacerdotes ducant vitam aposto- licam, quia soli estis auari et superbi. Ecce blasfema ista et alia plura contumeliosa verba sustinucrunt ab eis pacienter, excepto vno paupere, qui stetit in angulo; ille respondit Pro- copio dicens: Tu inique, et quis plus occupat bona temporalia? Et alia multa obiecit sibi. Et postea abscondit se. Item Idem nunctius retulit, quomodo magister Cristannus Astronomus scripsisset Procopio Basileam litteram in hec verba: Bone frater, conforma te aliis probis sacerdotibus in habitu, corona et ornatu, et non facias confusionem toti regno et nobis. Procopius subridens dixit, Ecce quid mihi iste antiquus fatuus scribit, ut officiarem in ornatu, et ego bene quinque ornatus habeo in mea Joppula, adhuc fatuus mandat mihi plures induere. Et sic per totum mansit in Basilea, quasi vnus latro obstinatus, et sic manebit idem, ut fuit pridem. Hec quidam Nunctius.
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361 860. 1433, Jun. 3 (Rom). Kaiser Sigmund an Herrn Ulrich von Rosenberg: benachrichtigt ihn von seiner in Rom erfolgten Kaiserkrönung, von des Papstes guter Gesinnung für die Zwecke des Concils und von seiner baldigen Rückkehr. (Ex orig. arch. Trebon.) Sigismundus dei gratia Romanorum Imperator semper Augustus, ac Hun- gariæ, Bohemiæ oc. Rex. Nobilis fidelis dilecte! Quia te scimus de nostris felicibus successibus tamquam fidelem nostrum plurimum gratulari: id- circo tibi notum facimus, quod in sacratissimo die pentecostes (31 Mai) proxime præterito de manibus Smi Dni N� papæ Eugenii in Ecclesia S. Petri in hac urbe Romana in Romanorum Impe- ratorem solemniter coronati sumus, pro dei omnipotentis gloria et sperata salute subjecti nobis populi christiani. Denique a præefato Smo Dno Nro tantas benivolentias, amorem et dilectionem persensimus, quibus Maj. Nostram prosequitur, ut sibi super inde merito grates habeamus. Et quia ipsum ad exstirpationem hæresum, reformationem morum et pacem firmandam in populo christiano, pro quibus sacrum Basiliense Concilium congregatum existit, multum dispositum et ferventem reperimus: speramus, quod ex hujusmodi unanimitate nostra toti Christianismo et tibi, qui pro fide catholica atque nobis multa incommoda sustu- listi, uberes fructus succrescent. Et per dei gratiam brevissime ad regna nostra propria, ad consolationem tuam et aliorum fide- lium nostrorum feliciter revertemur. Datum Romæ, fer. IV. post Pentecostes, Regnorum nostrorum anno Hungariæ oc. XLVII, Romanorum XXIII, Bohemiæ XIII et Imperii primo. Ad mandatum D. Imperatoris Caspar Slick. Nobili Ulrico de Rozemberg fideli nostro dilecto.
361 860. 1433, Jun. 3 (Rom). Kaiser Sigmund an Herrn Ulrich von Rosenberg: benachrichtigt ihn von seiner in Rom erfolgten Kaiserkrönung, von des Papstes guter Gesinnung für die Zwecke des Concils und von seiner baldigen Rückkehr. (Ex orig. arch. Trebon.) Sigismundus dei gratia Romanorum Imperator semper Augustus, ac Hun- gariæ, Bohemiæ oc. Rex. Nobilis fidelis dilecte! Quia te scimus de nostris felicibus successibus tamquam fidelem nostrum plurimum gratulari: id- circo tibi notum facimus, quod in sacratissimo die pentecostes (31 Mai) proxime præterito de manibus Smi Dni N� papæ Eugenii in Ecclesia S. Petri in hac urbe Romana in Romanorum Impe- ratorem solemniter coronati sumus, pro dei omnipotentis gloria et sperata salute subjecti nobis populi christiani. Denique a præefato Smo Dno Nro tantas benivolentias, amorem et dilectionem persensimus, quibus Maj. Nostram prosequitur, ut sibi super inde merito grates habeamus. Et quia ipsum ad exstirpationem hæresum, reformationem morum et pacem firmandam in populo christiano, pro quibus sacrum Basiliense Concilium congregatum existit, multum dispositum et ferventem reperimus: speramus, quod ex hujusmodi unanimitate nostra toti Christianismo et tibi, qui pro fide catholica atque nobis multa incommoda sustu- listi, uberes fructus succrescent. Et per dei gratiam brevissime ad regna nostra propria, ad consolationem tuam et aliorum fide- lium nostrorum feliciter revertemur. Datum Romæ, fer. IV. post Pentecostes, Regnorum nostrorum anno Hungariæ oc. XLVII, Romanorum XXIII, Bohemiæ XIII et Imperii primo. Ad mandatum D. Imperatoris Caspar Slick. Nobili Ulrico de Rozemberg fideli nostro dilecto.
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362 861. 1433, Juni 4 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: die Abgeordneten des Concils von Basel seien in Prag ehrenvoll aufgenommen worden; der Landtag sei dort erst zum 7 Juni berufen. (Nürnberger Missiv-Buch X, fol. 180.) Vlme. Cettula. L. Fr. Als vns denn ewr weisheit verschriben vnd begert hat von gelegenheit des heiligen Conciliums von Basel wirdiger bottschaft gen Beheim gesandt etwas zuuer- nemen oc. Soll ewer frewntschaft wissen, daz vns vnser erber botschaft, die wir mit des vorgenanten Conciliums vnd vnserr Herren, der fürsten vmb vns botschaft auch gen Prag gesandt haben, verschriben hat, daz die vorgenanten botschefte alle an dem eynhinziehen in Beheim vnd auch zu Prag gar mit grosser erwirdikeit empfangen vnd inn mit schankung vnd andern dingen vil zucht vnd eren erbotten vnd geschehen seyn vnd noch ge- schehen. Aber der tag der berüffung vnd zusamenkomnung der Herren, stette vnd Lantschaft in Beheim, der denn gen Prag geseczt ist, vnd da man von den sachen handeln wirdt, der sol erst auf den sunntag Trinitatis (7 Jun.) schierist künftig werden. Wie es sich da machen wirdt, können wir noch niht gewissen. Got der Herre well es zu gut fügen. Datum ut supra (feria Va in festo Penthecostis). 862. 1433, Jun. 7 (Rom). Kaiser Sigmund äussert den auf dem Landtage versammelten Ständen Böhmens seine Freude über den hoffnungsvollen Verlauf ihrer Verhand- lungen mit dem Baseler Concil. (Archiv Český, III, 397.)
362 861. 1433, Juni 4 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: die Abgeordneten des Concils von Basel seien in Prag ehrenvoll aufgenommen worden; der Landtag sei dort erst zum 7 Juni berufen. (Nürnberger Missiv-Buch X, fol. 180.) Vlme. Cettula. L. Fr. Als vns denn ewr weisheit verschriben vnd begert hat von gelegenheit des heiligen Conciliums von Basel wirdiger bottschaft gen Beheim gesandt etwas zuuer- nemen oc. Soll ewer frewntschaft wissen, daz vns vnser erber botschaft, die wir mit des vorgenanten Conciliums vnd vnserr Herren, der fürsten vmb vns botschaft auch gen Prag gesandt haben, verschriben hat, daz die vorgenanten botschefte alle an dem eynhinziehen in Beheim vnd auch zu Prag gar mit grosser erwirdikeit empfangen vnd inn mit schankung vnd andern dingen vil zucht vnd eren erbotten vnd geschehen seyn vnd noch ge- schehen. Aber der tag der berüffung vnd zusamenkomnung der Herren, stette vnd Lantschaft in Beheim, der denn gen Prag geseczt ist, vnd da man von den sachen handeln wirdt, der sol erst auf den sunntag Trinitatis (7 Jun.) schierist künftig werden. Wie es sich da machen wirdt, können wir noch niht gewissen. Got der Herre well es zu gut fügen. Datum ut supra (feria Va in festo Penthecostis). 862. 1433, Jun. 7 (Rom). Kaiser Sigmund äussert den auf dem Landtage versammelten Ständen Böhmens seine Freude über den hoffnungsvollen Verlauf ihrer Verhand- lungen mit dem Baseler Concil. (Archiv Český, III, 397.)
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363 863. 1433, Jun. 14 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: K. Sigmund sei am 21 Mai in Rom eingezogen und soll am 31 Mai als Kaiser gekrönt werden oc. (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 188b.) Eger. L. Fr. Vns vnd etlichen der vnsern ist von vnsern guten gönnern von Rom herawsz eygenlich geschriben worden, söllich brief vns auf dise zeit komen seyn, daz vnser gnedigister Herre Herr Sigmund, Römischer oc. künig von vnserm Heiligen Vatter dem Babst vnd auch von den Römern auf den Heiligen Auf- farttag (21 Mai) nechstuergangen mit grosser erwirdikeit vnd zyrheit zu Rome eyngefüret vnd empfangen worden sey. Vnd sey auch die gemeyn offen lawt vnd sag, daz seynen gnaden die keyserlich Crönung an dem heiligen Pfingstag (31 Mai) auch nehstuergangen auch geben süll werden. Das haben wir ewer weisheit niht wellen verhalten, sunder in gut vnd zu frewden verkünden. Auch schreiben wir das hiemit vnsern freunden, die yetzunt in Prag seyn, zu den der gegenwertig vnser bott nach ewer anweisung lawffen soll. Dewcht aber ewer frewntschaft, daz ewr bott bas durchkomen möcht, sölli- cher gelegenheit Ir ewch denn bas versteet denn wir, so bitten wir ewr ersamkeit, daz Ir denn denselben vnsern brief vnsern freunden bey ewerm botten onuercziehen schiket, als oc. Denn wo wir ewer weisheit Lieb oc. Datum ut supra (Dominica ante Vitj). 864. 1433, Jun. 18 (Prag). Prokop der Grosse rechtfertigt die von den Hussiten bis dahin zu ihrer Vertheidigung geführten Kriege. (Aus Wiener Handschriften; vgl. Monum. concil. sec. XV, pag. 419, it. Martene VIII, 602, Mansi XXX, 596.) „Responsio Procopii Holy, facta in die SS. Marci et Marcelliani Pragæ, in lectorio Theologorum 1433 ex parte Taboritarum super eo, quod diximus, quantum bellis profecimus usque modo, videmus.“ Quoad materiam de bellis, novit qui nil ignorat Altissimus, quod pars vestra cruentæ contra nos crucis erectione urgente,
363 863. 1433, Jun. 14 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: K. Sigmund sei am 21 Mai in Rom eingezogen und soll am 31 Mai als Kaiser gekrönt werden oc. (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 188b.) Eger. L. Fr. Vns vnd etlichen der vnsern ist von vnsern guten gönnern von Rom herawsz eygenlich geschriben worden, söllich brief vns auf dise zeit komen seyn, daz vnser gnedigister Herre Herr Sigmund, Römischer oc. künig von vnserm Heiligen Vatter dem Babst vnd auch von den Römern auf den Heiligen Auf- farttag (21 Mai) nechstuergangen mit grosser erwirdikeit vnd zyrheit zu Rome eyngefüret vnd empfangen worden sey. Vnd sey auch die gemeyn offen lawt vnd sag, daz seynen gnaden die keyserlich Crönung an dem heiligen Pfingstag (31 Mai) auch nehstuergangen auch geben süll werden. Das haben wir ewer weisheit niht wellen verhalten, sunder in gut vnd zu frewden verkünden. Auch schreiben wir das hiemit vnsern freunden, die yetzunt in Prag seyn, zu den der gegenwertig vnser bott nach ewer anweisung lawffen soll. Dewcht aber ewer frewntschaft, daz ewr bott bas durchkomen möcht, sölli- cher gelegenheit Ir ewch denn bas versteet denn wir, so bitten wir ewr ersamkeit, daz Ir denn denselben vnsern brief vnsern freunden bey ewerm botten onuercziehen schiket, als oc. Denn wo wir ewer weisheit Lieb oc. Datum ut supra (Dominica ante Vitj). 864. 1433, Jun. 18 (Prag). Prokop der Grosse rechtfertigt die von den Hussiten bis dahin zu ihrer Vertheidigung geführten Kriege. (Aus Wiener Handschriften; vgl. Monum. concil. sec. XV, pag. 419, it. Martene VIII, 602, Mansi XXX, 596.) „Responsio Procopii Holy, facta in die SS. Marci et Marcelliani Pragæ, in lectorio Theologorum 1433 ex parte Taboritarum super eo, quod diximus, quantum bellis profecimus usque modo, videmus.“ Quoad materiam de bellis, novit qui nil ignorat Altissimus, quod pars vestra cruentæ contra nos crucis erectione urgente,
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364 ut præmittitur, nostris non exigentibus demeritis, coepit ordiri bellorum insultus, ipsum regnum Boemiæe gladio et igne imma- niter devastando; quorum profecto oppressioni iniquæ domini potestate suffulti restitimus usque modo. Ex quibus tamen licet duris bellorum exercitiis nonnulli spirituales germinavere pro- fectus, et ut verisimiliter præsumitur, orituri majores: tum quia quamplurimi quatuor salutarium articulorum exsufflatores et ad- versarii pertinaces sunt compulsi easdem veritates ore et opere profiteri, et tandem ultronee agniti sunt tutores illarum ac ob- servatores, usque ad exitium in eisdem laudabiliter persistentes; tum quia multitudo numerosa fidelium populorum, easdem saluti- geras veritates rite observantium, fuit hactenus a sævitia hostili protecta, qui alias inimicorum horrore dejecti, a dictarum veri- tatum debita observantia coacti fuissent resilire, imo ipsas im- pugnare, et ita in spiritum sanctum delinquere, summum veri- tatis doctorem; tum, quia ut constat ex nonnullis de Basiliensi concilio missis epistolis, ista grandis inquietudo bellorum ad ipsam Basileæ civitatem patres ecclesiæ occasionaliter creditur convocasse, causamque audientiæ nobis datæ dedisse, quod nos pro insigni divino munere suscipimus, ut veritates cunctis fide- libus salutares universis nationibus innotescant; tum quia divinæe pietatis dono ipsi bellorum strepitus movebunt mentes ad ipsa- rum veritatum cognitionem pariter et amplexum, unde fructus eximius ecclesiæ militanti succrescet. Nec ut timemus cessa- bunt isti tumultus, nisi illæ benedictæ veritates ab ecclesiæ membris et suppositis fuerint fideliter acceptatæ. Hoc tamen Vrae Revtiae insinuatur pro certo, quod deordinationes circa bello- rum exercitia quomodolibet emergentes nos detestamur, ipsisque cordetenus condolemus, nec reprehendere quorum interest desi- nimus taliter delinquentes. Sed utique bellorum onera idcirco ferimus, ut beatis illis veritatibus in dei ecclesia præparantes sedilia, pacem felicem ac dies bonos nancisci possimus; unde ecclesiæ unitas, fraterna dilectio, reformatio morum et reliqua optanda quæ tangitis domino operante succrescent.
364 ut præmittitur, nostris non exigentibus demeritis, coepit ordiri bellorum insultus, ipsum regnum Boemiæe gladio et igne imma- niter devastando; quorum profecto oppressioni iniquæ domini potestate suffulti restitimus usque modo. Ex quibus tamen licet duris bellorum exercitiis nonnulli spirituales germinavere pro- fectus, et ut verisimiliter præsumitur, orituri majores: tum quia quamplurimi quatuor salutarium articulorum exsufflatores et ad- versarii pertinaces sunt compulsi easdem veritates ore et opere profiteri, et tandem ultronee agniti sunt tutores illarum ac ob- servatores, usque ad exitium in eisdem laudabiliter persistentes; tum quia multitudo numerosa fidelium populorum, easdem saluti- geras veritates rite observantium, fuit hactenus a sævitia hostili protecta, qui alias inimicorum horrore dejecti, a dictarum veri- tatum debita observantia coacti fuissent resilire, imo ipsas im- pugnare, et ita in spiritum sanctum delinquere, summum veri- tatis doctorem; tum, quia ut constat ex nonnullis de Basiliensi concilio missis epistolis, ista grandis inquietudo bellorum ad ipsam Basileæ civitatem patres ecclesiæ occasionaliter creditur convocasse, causamque audientiæ nobis datæ dedisse, quod nos pro insigni divino munere suscipimus, ut veritates cunctis fide- libus salutares universis nationibus innotescant; tum quia divinæe pietatis dono ipsi bellorum strepitus movebunt mentes ad ipsa- rum veritatum cognitionem pariter et amplexum, unde fructus eximius ecclesiæ militanti succrescet. Nec ut timemus cessa- bunt isti tumultus, nisi illæ benedictæ veritates ab ecclesiæ membris et suppositis fuerint fideliter acceptatæ. Hoc tamen Vrae Revtiae insinuatur pro certo, quod deordinationes circa bello- rum exercitia quomodolibet emergentes nos detestamur, ipsisque cordetenus condolemus, nec reprehendere quorum interest desi- nimus taliter delinquentes. Sed utique bellorum onera idcirco ferimus, ut beatis illis veritatibus in dei ecclesia præparantes sedilia, pacem felicem ac dies bonos nancisci possimus; unde ecclesiæ unitas, fraterna dilectio, reformatio morum et reliqua optanda quæ tangitis domino operante succrescent.
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365 865. 1433, Jun. 18 (Wien). Herzog Albrecht von Österreich an die Budweiser: Glaubbrief für seine Abgesandten zum Prager Tage. (Orig. im Stadtarchiv zu Budwels.) Albrecht von gotes gnaden herczog ze Osterreich vnd markgraf ze Mer- hern oc. Erbern, weisen vnd lieben getrewn. Wir schikhen yecz zu dem tag, der zu Prag sol gehaltten werden, vnser getrewn lieben Jacoben den Seebekhen, vnsern haubtmann zu Weytra, Hansen den Gerssen, vnsern secretari, vnd Hansen den Czur- biczer, vnsern burger zu Brünn; den haben wir empholhen, ettwas vnsrer maynung an ew ze werben. Emphelhen wir ew, vnd begern mit ernst, was si ew nuczemal von vnsern wegen sagen werden, daz ir in das gelaubet genczleich als vns selber- Geben zu Wienn, an phincztag nach sant Veits tag, anno oc. XXXIII°. D. d. in consilio. Den erbern, weisen, vnsern lieben getrewn, dem burgermaister, dem richter vnd dem rat zu dem Budweis. 866. 1433, Jun. 29 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: sendet Briefe vom Kaiser und andere, die er nach Prag zu befördern bittet. (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 198b.) Eger. L. Fr. vns ist auf nechsten spat von dem aller Durch- leüchtigisten fürsten vnd Herren Hern Sigmunden Römischen kayser vnd zu Vngarn zu Beheim künig vnserm gnedigisten Herren, ein Brief komen vnd geantwurt worden, den wir ewer weisheit auch nicht haben verhalten wollen, sunder des ein ab- schrift in gut vnd zu frewden hirynnen verslossen schicken. Auch so schreiben wir das hiemit vnsern frewnden die denn
365 865. 1433, Jun. 18 (Wien). Herzog Albrecht von Österreich an die Budweiser: Glaubbrief für seine Abgesandten zum Prager Tage. (Orig. im Stadtarchiv zu Budwels.) Albrecht von gotes gnaden herczog ze Osterreich vnd markgraf ze Mer- hern oc. Erbern, weisen vnd lieben getrewn. Wir schikhen yecz zu dem tag, der zu Prag sol gehaltten werden, vnser getrewn lieben Jacoben den Seebekhen, vnsern haubtmann zu Weytra, Hansen den Gerssen, vnsern secretari, vnd Hansen den Czur- biczer, vnsern burger zu Brünn; den haben wir empholhen, ettwas vnsrer maynung an ew ze werben. Emphelhen wir ew, vnd begern mit ernst, was si ew nuczemal von vnsern wegen sagen werden, daz ir in das gelaubet genczleich als vns selber- Geben zu Wienn, an phincztag nach sant Veits tag, anno oc. XXXIII°. D. d. in consilio. Den erbern, weisen, vnsern lieben getrewn, dem burgermaister, dem richter vnd dem rat zu dem Budweis. 866. 1433, Jun. 29 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: sendet Briefe vom Kaiser und andere, die er nach Prag zu befördern bittet. (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 198b.) Eger. L. Fr. vns ist auf nechsten spat von dem aller Durch- leüchtigisten fürsten vnd Herren Hern Sigmunden Römischen kayser vnd zu Vngarn zu Beheim künig vnserm gnedigisten Herren, ein Brief komen vnd geantwurt worden, den wir ewer weisheit auch nicht haben verhalten wollen, sunder des ein ab- schrift in gut vnd zu frewden hirynnen verslossen schicken. Auch so schreiben wir das hiemit vnsern frewnden die denn
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366 yeczunt zu Prag seyn. Vnd bitten ewer frewntschaft denselben vnsern Brief vnsern frewnden bey ewer bottschaft vnuerczogen- lich zu senden Vnd daz Ir vns bey diesem vnserm Botten von der gelegenheit der sache vnd tags zu Prag auch verschreiben wellet, alsuil denn ewer weisheit wissentlich sey vnd sich gebüre als oc. das wellen oc. Datum ipsa die Petri et Paulj Apostolorum. 867. 1433, Jul. 4 (Prag). M. Thomas von Haselbach an seine Freunde in Österreich: erklärt sich über die bisherige Erfolglosigkeit der Verhandlungen der Abgesandten des Concils mit den Böhmen. (Aus Bočeks Analecten.) Complacenciam in omnibus iugiter paratam, circumspecti ac multe prudencie viri, fautores et amici karissimi. Non latet deum et homines, presentes nostros tractatus quanta caritate paciencia et humilitate parte nostra incepimus, feruoreque non paruo continuauerimus, et omni sinceritate conati sumus ad optatum perducere finem, vestri aliorumque contem- placione fidelium oppressorum, precipue tamen fidei orthodoxe promocione. Nihil defuit, quin ea, que secundum nostre sub- fuere potestati, libenter impenderimus, sed dei omnipotentis occultum iudicium usque modo non sinebat vota perducere ad effectum. Quesiuimus unionem Boemorum cum ceteris christi- fidelibus viis omnibus, sed non venit. Posuimus pacis viam, sed nondum cessauit turbacio, me iudice, multis inclinatis ad pacem, preualuit populus, quem nostis. Tractatibus hodie con- clusis, postquam suorum articulorum quatuor Boemi a nobis determinacionem habere nequibant, prout optabant, jam nobis- cum ad sacrum concilium Basiliense suos redestinant Oratores, pro obtinendo suorum, si possent, quatuor articulorum liberta- tem et determinacionem. Sed in qua forma, nescimus, quia aliter verbo proponunt, aliter in scriptis exarant eosdem, aliter- que et longe varie praxes eorumdem edocent, quid sub futuro pretenditur. Nostris propriis nominibus ut ambasiatores publice articulorum prefatorum multum interpellati, (sic) diximus sensum, quid de ipsis sentiremus, fugientes ex industria, ne nos in ver-
366 yeczunt zu Prag seyn. Vnd bitten ewer frewntschaft denselben vnsern Brief vnsern frewnden bey ewer bottschaft vnuerczogen- lich zu senden Vnd daz Ir vns bey diesem vnserm Botten von der gelegenheit der sache vnd tags zu Prag auch verschreiben wellet, alsuil denn ewer weisheit wissentlich sey vnd sich gebüre als oc. das wellen oc. Datum ipsa die Petri et Paulj Apostolorum. 867. 1433, Jul. 4 (Prag). M. Thomas von Haselbach an seine Freunde in Österreich: erklärt sich über die bisherige Erfolglosigkeit der Verhandlungen der Abgesandten des Concils mit den Böhmen. (Aus Bočeks Analecten.) Complacenciam in omnibus iugiter paratam, circumspecti ac multe prudencie viri, fautores et amici karissimi. Non latet deum et homines, presentes nostros tractatus quanta caritate paciencia et humilitate parte nostra incepimus, feruoreque non paruo continuauerimus, et omni sinceritate conati sumus ad optatum perducere finem, vestri aliorumque contem- placione fidelium oppressorum, precipue tamen fidei orthodoxe promocione. Nihil defuit, quin ea, que secundum nostre sub- fuere potestati, libenter impenderimus, sed dei omnipotentis occultum iudicium usque modo non sinebat vota perducere ad effectum. Quesiuimus unionem Boemorum cum ceteris christi- fidelibus viis omnibus, sed non venit. Posuimus pacis viam, sed nondum cessauit turbacio, me iudice, multis inclinatis ad pacem, preualuit populus, quem nostis. Tractatibus hodie con- clusis, postquam suorum articulorum quatuor Boemi a nobis determinacionem habere nequibant, prout optabant, jam nobis- cum ad sacrum concilium Basiliense suos redestinant Oratores, pro obtinendo suorum, si possent, quatuor articulorum liberta- tem et determinacionem. Sed in qua forma, nescimus, quia aliter verbo proponunt, aliter in scriptis exarant eosdem, aliter- que et longe varie praxes eorumdem edocent, quid sub futuro pretenditur. Nostris propriis nominibus ut ambasiatores publice articulorum prefatorum multum interpellati, (sic) diximus sensum, quid de ipsis sentiremus, fugientes ex industria, ne nos in ver-
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367 bis venarentur. Nihilominus tamen, uti didicimus, gloriantur nos suos articulos cum communione calicis approbasse, eisdemque indulsisse: quod sicut non potuimus, ut plane coram omnibus exposuimus, ob defectum auctoritatis nobis tradite, ita nec fa- cere umquam cogitauimus. Vnde si rumor aduersus, prout undi- que disseminauerunt, Vestrarum Discrecionum pulsauerit aures, nequaquam fidem credulam adhibeatis, contemplantes et erronee allegantes: si vobis communio calicis cum vestris articulis li- bertata est, cur denuo ambasiatores ad concilium opus fuerit destinare? Cur non a bellis destitistis, cur divinis se coram vobis isto tempore ambasiatores Concilii non miscuerunt? Cur ecclesias vestras vitauerunt et vos pro excommunicatis tenue- runt, sicut et tenent pro presenti? et similia, que Vestre optime norunt Prudencie. Reuertimur nullo habito fine. Institimus pro- treugis generalibus, quatenus tollerentur offense, nihil adderetur ad ignem, interim que tractauimus pro pace: hodie responsum accepimus publice per Procopium Rasum: postquam articuli isti in Concilio secundum legem dei determinati fuerint, tunc omni- bus Christifidelibus pax est in prompto, quantum in eo est. Intelligimus tamen, quod ipse solus huius condicionis, an vide- licet secundum legem dei determinati sint, an non, iudex esse intendit. Residuum Vestris Prudenciis duxi committendum, aui- sans, quatenus caute prospiciatis, prout nostis, et probando ac- curacius et quod melius perspexeritis eligatis, et contra dolos remedia adhibeatis opportuna. Datum Prage, in festo Procopii, Anno domini M°CCCC XXX III°. Thomas de Haselbach Magister in Theologia. 868. 1433, Jul. 7 (s. 1.) Wilhelm von Gersdorf an Herzog Heinrich von Gross-Glogau: Kriegs- nachrichten aus Schlesien und Polen, dann aus Preussen und Litthauen. (Scultetus II, 113—1 [ad ann. 1433].) Wilhelm von Geriszdorff zu Swebissin. Deme Hochege- bornen Fürsten vnd H. Herrn Heynrichen, Herzogen vnd H. zu Grossin Glogaw vnd zu Crossin oc. meynen G. lieben H. Oc. E. G. ich bitte wissen, das der Foyt hewte seyne bot-
367 bis venarentur. Nihilominus tamen, uti didicimus, gloriantur nos suos articulos cum communione calicis approbasse, eisdemque indulsisse: quod sicut non potuimus, ut plane coram omnibus exposuimus, ob defectum auctoritatis nobis tradite, ita nec fa- cere umquam cogitauimus. Vnde si rumor aduersus, prout undi- que disseminauerunt, Vestrarum Discrecionum pulsauerit aures, nequaquam fidem credulam adhibeatis, contemplantes et erronee allegantes: si vobis communio calicis cum vestris articulis li- bertata est, cur denuo ambasiatores ad concilium opus fuerit destinare? Cur non a bellis destitistis, cur divinis se coram vobis isto tempore ambasiatores Concilii non miscuerunt? Cur ecclesias vestras vitauerunt et vos pro excommunicatis tenue- runt, sicut et tenent pro presenti? et similia, que Vestre optime norunt Prudencie. Reuertimur nullo habito fine. Institimus pro- treugis generalibus, quatenus tollerentur offense, nihil adderetur ad ignem, interim que tractauimus pro pace: hodie responsum accepimus publice per Procopium Rasum: postquam articuli isti in Concilio secundum legem dei determinati fuerint, tunc omni- bus Christifidelibus pax est in prompto, quantum in eo est. Intelligimus tamen, quod ipse solus huius condicionis, an vide- licet secundum legem dei determinati sint, an non, iudex esse intendit. Residuum Vestris Prudenciis duxi committendum, aui- sans, quatenus caute prospiciatis, prout nostis, et probando ac- curacius et quod melius perspexeritis eligatis, et contra dolos remedia adhibeatis opportuna. Datum Prage, in festo Procopii, Anno domini M°CCCC XXX III°. Thomas de Haselbach Magister in Theologia. 868. 1433, Jul. 7 (s. 1.) Wilhelm von Gersdorf an Herzog Heinrich von Gross-Glogau: Kriegs- nachrichten aus Schlesien und Polen, dann aus Preussen und Litthauen. (Scultetus II, 113—1 [ad ann. 1433].) Wilhelm von Geriszdorff zu Swebissin. Deme Hochege- bornen Fürsten vnd H. Herrn Heynrichen, Herzogen vnd H. zu Grossin Glogaw vnd zu Crossin oc. meynen G. lieben H. Oc. E. G. ich bitte wissen, das der Foyt hewte seyne bot-
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368 schafft bey mir gehad had, vnd hat mir entpoten, das her be- stallt habe, das ewir land vnbeschedigit bleibin sol von den seynen, wenn er wol mit 1000 reisigen ane Fuszgenger obir die Warte gerückt ist, vnd hat nachtin vnd hewthe vmb Mese- ritz geherit vnd gebrant, vnd sunderlich des Meysters güter von Logaw, die kegen Polen gehören, Langenphul, Seryn, Templow, Bursen, Hogenwalde vnd andere Güttere des strichis aws gelegin allir awszgebrant oc. Item Polan vnd Behemen legen noch hie dissehalbir der grossin Heide, vnd sint noch nicht kein Preussin gerückt. Wenn die Preussin legen mit macht jenehalbe der Heide. Der Swydirgal hat hewthe acht tage der Polan eyne grosse macht dirnedir gelegit, vnd hat das Felt behaldin oc. Gegebin am dinstage noch Visitationis Mariæ (s. a.). 869. 1433, Jul. 24 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Kaiser Sigmund: wünscht ihm Glück zu seiner Krönung, berichtet über die zwischen dem Concil und den Böhmen gewechselten Botschaften und wünscht scine baldige Dazwischenkunft. (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 213.) Dem aller durchlewchtigisten grossmechtigisten keyser vnd Herren Hern Sigmunden, Römischem keyser, zu allen zeiten merer des Reichs, vnd zu Vngern, zu Beheim oc. künig, vnserm gnedigisten Herren. Aller durchlewchtigister grossmechtigister keyser vnd Herre ! Vnser vntertenikeit, schuldig vnd willig dienste, seyn ewer keyser- lichen maiestat gehorsamclich bereyt. Gnedigister Herre! Ewer keyserlichen grossmechtikeit brief vns nehst gesandt, darynnen Ir vns söllich grosse wirdikeit vnd ere der empfahung ewer keyserlichen Crönung gnediclich geruchet habt zuuerkünden, haben wir demüticlich zu grossen gnaden vnd mit pillicher er- samkeit vnd begirde empfangen, vnd seyn dadurch ynniclich vnd von ganczem Herczin erfrewt worden, hoffend, daz dem Allmechtigen got lob, der ganczen Cristenheit vnd dem heiligen Römischen Reiche mercklich ere vnd nucze dauon komen vnd vollgen süllen. Wir wünschen auch derselben ewer keyserlichen
368 schafft bey mir gehad had, vnd hat mir entpoten, das her be- stallt habe, das ewir land vnbeschedigit bleibin sol von den seynen, wenn er wol mit 1000 reisigen ane Fuszgenger obir die Warte gerückt ist, vnd hat nachtin vnd hewthe vmb Mese- ritz geherit vnd gebrant, vnd sunderlich des Meysters güter von Logaw, die kegen Polen gehören, Langenphul, Seryn, Templow, Bursen, Hogenwalde vnd andere Güttere des strichis aws gelegin allir awszgebrant oc. Item Polan vnd Behemen legen noch hie dissehalbir der grossin Heide, vnd sint noch nicht kein Preussin gerückt. Wenn die Preussin legen mit macht jenehalbe der Heide. Der Swydirgal hat hewthe acht tage der Polan eyne grosse macht dirnedir gelegit, vnd hat das Felt behaldin oc. Gegebin am dinstage noch Visitationis Mariæ (s. a.). 869. 1433, Jul. 24 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Kaiser Sigmund: wünscht ihm Glück zu seiner Krönung, berichtet über die zwischen dem Concil und den Böhmen gewechselten Botschaften und wünscht scine baldige Dazwischenkunft. (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 213.) Dem aller durchlewchtigisten grossmechtigisten keyser vnd Herren Hern Sigmunden, Römischem keyser, zu allen zeiten merer des Reichs, vnd zu Vngern, zu Beheim oc. künig, vnserm gnedigisten Herren. Aller durchlewchtigister grossmechtigister keyser vnd Herre ! Vnser vntertenikeit, schuldig vnd willig dienste, seyn ewer keyser- lichen maiestat gehorsamclich bereyt. Gnedigister Herre! Ewer keyserlichen grossmechtikeit brief vns nehst gesandt, darynnen Ir vns söllich grosse wirdikeit vnd ere der empfahung ewer keyserlichen Crönung gnediclich geruchet habt zuuerkünden, haben wir demüticlich zu grossen gnaden vnd mit pillicher er- samkeit vnd begirde empfangen, vnd seyn dadurch ynniclich vnd von ganczem Herczin erfrewt worden, hoffend, daz dem Allmechtigen got lob, der ganczen Cristenheit vnd dem heiligen Römischen Reiche mercklich ere vnd nucze dauon komen vnd vollgen süllen. Wir wünschen auch derselben ewer keyserlichen
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369 maiestat zu söllicher ewer angebornen wirdikeit vnd zu andern ewern sachen vnd handlungen, als ewer keyserlichen gnaden vnd des heiligen Reichs getrew vntertane vil glückselikeit vnd Heyles in zeit vnd ewikeit, als wir hoffen, daz sich vnser erberg botschaft gen ewer keyserlichen Durchl. von vnsern wegen münt- lich desgleichen auch erbotten sülle haben. Gnedigister Herre, als wir denn nehst ewer keyserlichen grossmechtikeit in besun- derr gehorsamkeit vnd gut verkundten, wie des künigreichs von Beheim vnd Marggraftums von Merhern bottschefte, die in dem Heiligen Concilio zu Basel gewesen waren, vnd mit In desselben Heiligen Concilijs erwirdig gelehrt vnd treffenlich bottschefte, die wir ewer keyserlichen Durchl. in demselben vnserm brief namhaft machten, bey vns durchgeczogen, vnd von dem Heiligen Concilio gefertigt weren von notdurft wegen der Heiligen Cri- stenheit vnd derselben sache gen Beheim vnd gen Prag zu einr gemeynen berüffung, die darumb dahin beschehen was, zu volln- cziehen, vnd wic dieselb erwirdig Concilijs bottschaft vnser gnedig Herren, geistliche vnd werntliche fürsten vmb vns ge- sessen, von des Concilijs wegen vmb Ir erberg Rete gebetten vnd an vns begert hetten, vnser erber bottschaft mit In auch dahin zu schicken, des In denn also gewillfart ward: Also tun wir ewer keyserlichen maiestat zu wissen, daz sölliche des Con- cilijs bottschefte, vnserr Herren der fürsten Rete vnd vnser bottschaft auf dise zeit von Prag widerumb zu vns komen seyn, vnd nach vil mercklichen Handlungen, reden vnd widerreden, die da ergangen seyn, die gar czu lank zu schreiben weren, so vernemen wir, daz das vorgenant künigreich zu Beheim vnd Marggraftum zu Merhern als von der vier artikel wegen, die sie vor In haben, Ire bottschefte, die auf dise zeit auch bey vns gewesen seyn, mit der vorgenanten Concilijs bottschaft wider zu denselben vnsern Erwirdigen Vättern vnd Herren des Con- cilijs gen Basel schicken vnd befolhen haben, Ire meynunge, wie sie es mit denselben vier artikeln halten wellen, fürtzu- bringen. Ob sie aber Ire fürbringunge müntlich oder schriftlich dasselbist tun süllen oder werden, oder mit was grunts oder ends, oder wie sich dieselben dink hinfür werden machen, wissen wir noch niht, denn daz vns arm Lewte ewr getrew vntertane dunkt vnd besorgen, daz söllich sache on ewer keyserliche gegen- 24
369 maiestat zu söllicher ewer angebornen wirdikeit vnd zu andern ewern sachen vnd handlungen, als ewer keyserlichen gnaden vnd des heiligen Reichs getrew vntertane vil glückselikeit vnd Heyles in zeit vnd ewikeit, als wir hoffen, daz sich vnser erberg botschaft gen ewer keyserlichen Durchl. von vnsern wegen münt- lich desgleichen auch erbotten sülle haben. Gnedigister Herre, als wir denn nehst ewer keyserlichen grossmechtikeit in besun- derr gehorsamkeit vnd gut verkundten, wie des künigreichs von Beheim vnd Marggraftums von Merhern bottschefte, die in dem Heiligen Concilio zu Basel gewesen waren, vnd mit In desselben Heiligen Concilijs erwirdig gelehrt vnd treffenlich bottschefte, die wir ewer keyserlichen Durchl. in demselben vnserm brief namhaft machten, bey vns durchgeczogen, vnd von dem Heiligen Concilio gefertigt weren von notdurft wegen der Heiligen Cri- stenheit vnd derselben sache gen Beheim vnd gen Prag zu einr gemeynen berüffung, die darumb dahin beschehen was, zu volln- cziehen, vnd wic dieselb erwirdig Concilijs bottschaft vnser gnedig Herren, geistliche vnd werntliche fürsten vmb vns ge- sessen, von des Concilijs wegen vmb Ir erberg Rete gebetten vnd an vns begert hetten, vnser erber bottschaft mit In auch dahin zu schicken, des In denn also gewillfart ward: Also tun wir ewer keyserlichen maiestat zu wissen, daz sölliche des Con- cilijs bottschefte, vnserr Herren der fürsten Rete vnd vnser bottschaft auf dise zeit von Prag widerumb zu vns komen seyn, vnd nach vil mercklichen Handlungen, reden vnd widerreden, die da ergangen seyn, die gar czu lank zu schreiben weren, so vernemen wir, daz das vorgenant künigreich zu Beheim vnd Marggraftum zu Merhern als von der vier artikel wegen, die sie vor In haben, Ire bottschefte, die auf dise zeit auch bey vns gewesen seyn, mit der vorgenanten Concilijs bottschaft wider zu denselben vnsern Erwirdigen Vättern vnd Herren des Con- cilijs gen Basel schicken vnd befolhen haben, Ire meynunge, wie sie es mit denselben vier artikeln halten wellen, fürtzu- bringen. Ob sie aber Ire fürbringunge müntlich oder schriftlich dasselbist tun süllen oder werden, oder mit was grunts oder ends, oder wie sich dieselben dink hinfür werden machen, wissen wir noch niht, denn daz vns arm Lewte ewr getrew vntertane dunkt vnd besorgen, daz söllich sache on ewer keyserliche gegen- 24
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370 wertikeit vnd beywesen hart oder niht zu ende vnd awsztrag kommen mugen. Desgleichen wir von ettlichen merklichen vnter des Heil. Concilijs bottschaft yeczunt auch verstanden haben. So haben des Concilijs bottschaft an vns begert, vnser erber bottschaft yeczunt darumb auch gen Basel zu schicken, darumb wir zugesagt haben vnd tun wellen. So versehen wir vns, ett- liche vnser Herren .. die fürsten vmb vns gesessen werden Ire Rête von des Concilijs bottschaft bett wegen auch dahin senden. Das verkünden wir ewer keyserlichen grossmechtikeit in vnter- tenikeit, das gnediclich von vns zuuernemen, bittend, vnd vns vnd die vnsern gehorsamclich empfelhend ewer keyserlichen maiestat, die der Allmechtig got mit seinen gnaden glückseliclich fristen vnd bewarn welle. Scriptum ut supra (in vigilia sancti Jacobj Apostolj). 870. 1433, Jul. 24 (Nürnberg). Derselbe an Erhard Haller, seinen Abgesandten beim Kaiser: er möge keinen übereilten Urlaub begehren. (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 212.) Erharden Haller vnserm lieben Burger vnd Ratgesellen. L. Erhard. Vns seyn drey deinr brief worden, die wir wol vernommen haben. So schreiben wir vnserm gnedigisten Herren Hern Sigmunden, Römischen oc. keyser hiemit, desselben briefs wir dir ein abschrift hierynnen verslossen schicken, daz du dich von vnsern wegen auch dest bas wissest zu halten vnd zu richten. Vnd lass dir vnser sache befolhen seyn, als wir vns wol zu dir versehen. Besunder so ist vnser meynung, ob dich der gegenwertig bott bey den vorgenanten vnserm gnedigisten Herren .... dem keyser noch trift, vnd daz du von seinen key- serlichen gnaden mit gelimpf noch niht vrlawb hettst, daz du denn, so du vnser notdurft gefertigt hast, sein keyserlich ma- iestat mit vrlawb niht übereylen, sunder daz ye mit glimpf vnd nach seinr keyserlichen gnaden willen erwerben vnd dich denn darnach herheim fugen solt, so du erst macht. Das ist also vnser wolgefallen. Datum sub sigillo Wilhelmj Ebner magistri ciuium ut supra (In vigilia sancti Jacobi apostolj).
370 wertikeit vnd beywesen hart oder niht zu ende vnd awsztrag kommen mugen. Desgleichen wir von ettlichen merklichen vnter des Heil. Concilijs bottschaft yeczunt auch verstanden haben. So haben des Concilijs bottschaft an vns begert, vnser erber bottschaft yeczunt darumb auch gen Basel zu schicken, darumb wir zugesagt haben vnd tun wellen. So versehen wir vns, ett- liche vnser Herren .. die fürsten vmb vns gesessen werden Ire Rête von des Concilijs bottschaft bett wegen auch dahin senden. Das verkünden wir ewer keyserlichen grossmechtikeit in vnter- tenikeit, das gnediclich von vns zuuernemen, bittend, vnd vns vnd die vnsern gehorsamclich empfelhend ewer keyserlichen maiestat, die der Allmechtig got mit seinen gnaden glückseliclich fristen vnd bewarn welle. Scriptum ut supra (in vigilia sancti Jacobj Apostolj). 870. 1433, Jul. 24 (Nürnberg). Derselbe an Erhard Haller, seinen Abgesandten beim Kaiser: er möge keinen übereilten Urlaub begehren. (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 212.) Erharden Haller vnserm lieben Burger vnd Ratgesellen. L. Erhard. Vns seyn drey deinr brief worden, die wir wol vernommen haben. So schreiben wir vnserm gnedigisten Herren Hern Sigmunden, Römischen oc. keyser hiemit, desselben briefs wir dir ein abschrift hierynnen verslossen schicken, daz du dich von vnsern wegen auch dest bas wissest zu halten vnd zu richten. Vnd lass dir vnser sache befolhen seyn, als wir vns wol zu dir versehen. Besunder so ist vnser meynung, ob dich der gegenwertig bott bey den vorgenanten vnserm gnedigisten Herren .... dem keyser noch trift, vnd daz du von seinen key- serlichen gnaden mit gelimpf noch niht vrlawb hettst, daz du denn, so du vnser notdurft gefertigt hast, sein keyserlich ma- iestat mit vrlawb niht übereylen, sunder daz ye mit glimpf vnd nach seinr keyserlichen gnaden willen erwerben vnd dich denn darnach herheim fugen solt, so du erst macht. Das ist also vnser wolgefallen. Datum sub sigillo Wilhelmj Ebner magistri ciuium ut supra (In vigilia sancti Jacobi apostolj).
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371 871. 1433, Jul. 24 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Pilsner: Mitleidbezeugungen; ihr Bote werde ihnen mündliche Antwort bringen. (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 211.) Der Stat zu Pillsen. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd verkundet habt, wie sich die Beheme gesammet haben vnd sammen, vnd ewer weis- heit vnd die ewern zu vmblegern vnd zu beschedigen oc., das haben wir wol vernomen. Vnd sein vns sölliche vnd andere sache, die ewer ersamkeit oder den ewern zu schaden komen möchten, mit ganczem trewen laid. Wir hoffen der Allmechtig got werde die dink ewch zu gut besser machen. Als Ir vns denn fürbas verschriben vnd gebetten vnd ewr diener Wenczla müntlich an vns geworben hat oc., wirdt ewch derselb ewr diener wol erczelen vnd sagen, wie Im darumb geantwurt vnd er von vns abgescheiden ist. Denn wo wir ewer weisheit Lieb oder Dienst oc. Datum in Vigilia sancti Jacobj apostolj. 872. 1433, Jul. 25 (Basel). Hartung von Kluks an die Görlitzer: Nachrichten aus Rom und Italien über den Kaiser und den Papst. (Scultetus II, 115b [ann. 1433].) Hartung von Klux zu Schochaw gesessen. Den Ersamen vnd Wolweisen Herrn N. Burgermst. vnd Ratman der Stat zu Gorlitz meinen besundern gutten fründen oc. Ich loss euch wissen die Newe meher die ich itzt weiss. Das ich von meins H. Keysers G. schid, des nechsten Freytags nach des H. Leichnams tag (12 Jun.) zu Rom, vnd liss ich in frisch vnd gesunt. Vnd vnser H. Herr Vater der Pabst vnd mein H. der keyser die waren zumal wol eyn. Vnd der Pabst hot eynen Frid getaidinget zwischen meinem H. kayser vnd den Ve- nedigern auff 5 Jar: Vnd taidingt auch vest zwischen meim H. 24*
371 871. 1433, Jul. 24 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Pilsner: Mitleidbezeugungen; ihr Bote werde ihnen mündliche Antwort bringen. (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 211.) Der Stat zu Pillsen. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd verkundet habt, wie sich die Beheme gesammet haben vnd sammen, vnd ewer weis- heit vnd die ewern zu vmblegern vnd zu beschedigen oc., das haben wir wol vernomen. Vnd sein vns sölliche vnd andere sache, die ewer ersamkeit oder den ewern zu schaden komen möchten, mit ganczem trewen laid. Wir hoffen der Allmechtig got werde die dink ewch zu gut besser machen. Als Ir vns denn fürbas verschriben vnd gebetten vnd ewr diener Wenczla müntlich an vns geworben hat oc., wirdt ewch derselb ewr diener wol erczelen vnd sagen, wie Im darumb geantwurt vnd er von vns abgescheiden ist. Denn wo wir ewer weisheit Lieb oder Dienst oc. Datum in Vigilia sancti Jacobj apostolj. 872. 1433, Jul. 25 (Basel). Hartung von Kluks an die Görlitzer: Nachrichten aus Rom und Italien über den Kaiser und den Papst. (Scultetus II, 115b [ann. 1433].) Hartung von Klux zu Schochaw gesessen. Den Ersamen vnd Wolweisen Herrn N. Burgermst. vnd Ratman der Stat zu Gorlitz meinen besundern gutten fründen oc. Ich loss euch wissen die Newe meher die ich itzt weiss. Das ich von meins H. Keysers G. schid, des nechsten Freytags nach des H. Leichnams tag (12 Jun.) zu Rom, vnd liss ich in frisch vnd gesunt. Vnd vnser H. Herr Vater der Pabst vnd mein H. der keyser die waren zumal wol eyn. Vnd der Pabst hot eynen Frid getaidinget zwischen meinem H. kayser vnd den Ve- nedigern auff 5 Jar: Vnd taidingt auch vest zwischen meim H. 24*
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372 vnd den Florentzern vmb einen Frid oder vmb eine Süne, da ich hinweg rayt. Aber was doraus worden sey, das kan ich nicht geschreiben. Wann mein H. sant mich in das Concilium gen Basel vnd so fürbass gen Frankreich vnd gen Engellant in seiner botschafft. Aber mein H. der kayser ist Czornig auff den von Malon, das er im nicht gehalten hat, als er im hat vorheissen, da er noch im schickt. Vnd vnser Heiliger Vater der Pabst vnd das Concilium sind noch nicht wol eyn, vnd mein H. taidingt vest dazwischen oc. Vnd da ich von meines H. G. schidt, sagt er mir, Er wolt Jo vor sand Michelstag zu Basel sein mit der Gotes hilff oc. Geben zu Basel an sand Jacobstag. 873. 1433, Jul. 29 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: Erkundigung über das Vor- haben der Hussiten gegen Pilsen (und Deutschland). (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 216.) Eger. L. Fr. Es ist vil rede bey vns, wie die Beheime yecz ne merckliche samnung vnd sich für Pillsen gelegert haben, oder noch zu legern vnd zu beschedigen meynen, vnd wie sie für den walde oder desselben Lands herausz auch meynen zu zie- hen. Nu versehen wir vns wol, daz Ir etwas dauon wissen vnd vernemen, auch gewisse warhaftige kuntschaft vnd erfarung da- rumb bas bestellen vnd gehaben mugt, denn wir, vnd in sunder guten getrawen bitten wir ewer weisheit fleissiclich, ob vnd was Ir von söllichen sachen yeczunt wisset, daz Ir vns das bey disem vnsern botten verschreiben wellet, vnd daz Ir auch vmb vnsern willen ein sunder kuntschaft vnd erfarung darumb be- stellet vnd twet, vnd was ewch denn fürder von söllichen oder andern sachen, die vns zu wissen notdurftig weren, zu wissen werde, daz Ir vns das allweg vnuerczogenlich bey tag vnd bey nacht verkündet. Was denn sölliche kuntschaft vnd bottenlone kosten werden, wellen wir furderlich vnd gern awszrichten. Vnd well sich ewr gute Frewntschaft darynnen gen vns bewei-
372 vnd den Florentzern vmb einen Frid oder vmb eine Süne, da ich hinweg rayt. Aber was doraus worden sey, das kan ich nicht geschreiben. Wann mein H. sant mich in das Concilium gen Basel vnd so fürbass gen Frankreich vnd gen Engellant in seiner botschafft. Aber mein H. der kayser ist Czornig auff den von Malon, das er im nicht gehalten hat, als er im hat vorheissen, da er noch im schickt. Vnd vnser Heiliger Vater der Pabst vnd das Concilium sind noch nicht wol eyn, vnd mein H. taidingt vest dazwischen oc. Vnd da ich von meines H. G. schidt, sagt er mir, Er wolt Jo vor sand Michelstag zu Basel sein mit der Gotes hilff oc. Geben zu Basel an sand Jacobstag. 873. 1433, Jul. 29 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: Erkundigung über das Vor- haben der Hussiten gegen Pilsen (und Deutschland). (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 216.) Eger. L. Fr. Es ist vil rede bey vns, wie die Beheime yecz ne merckliche samnung vnd sich für Pillsen gelegert haben, oder noch zu legern vnd zu beschedigen meynen, vnd wie sie für den walde oder desselben Lands herausz auch meynen zu zie- hen. Nu versehen wir vns wol, daz Ir etwas dauon wissen vnd vernemen, auch gewisse warhaftige kuntschaft vnd erfarung da- rumb bas bestellen vnd gehaben mugt, denn wir, vnd in sunder guten getrawen bitten wir ewer weisheit fleissiclich, ob vnd was Ir von söllichen sachen yeczunt wisset, daz Ir vns das bey disem vnsern botten verschreiben wellet, vnd daz Ir auch vmb vnsern willen ein sunder kuntschaft vnd erfarung darumb be- stellet vnd twet, vnd was ewch denn fürder von söllichen oder andern sachen, die vns zu wissen notdurftig weren, zu wissen werde, daz Ir vns das allweg vnuerczogenlich bey tag vnd bey nacht verkündet. Was denn sölliche kuntschaft vnd bottenlone kosten werden, wellen wir furderlich vnd gern awszrichten. Vnd well sich ewr gute Frewntschaft darynnen gen vns bewei-
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373 sen, als wir gancze zuuersicht zu ewch haben. Daz wellen wir vmb ewr ersamkeit oc. Datum ut supra (feria IIII“ post Jacobj). 874. 1433, Aug. 5 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die St. Georgs-Gesellschaft und an mehrere Städte: Bitte um Anordnung der Kriegsbereitschaft zu seiner Hilfe, wenn die Hussiten, die Pilsen belagern, auch weiter gen Deutschland dringen wollten. (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 219b.) Den wolgebornen, edeln, erbern vnd vesten Herren Grafen, Herrn Rittern vnd Knechten der gesellschafte mit sand Görgen Schilte in Schwoben vnd Iren Hawbtlewten. Wolgebornen edeln, erbern vnd vesten Herren! Wir tun ewern gnaden vnd erberkeit zu wissen, daz die Beheime yeczunt merkliche grosse samnung vnd volke vnd sich für die stat Pillsen gelegert haben, vnd die meynen zu nötigen vnd zu verderben, vnd sagt man, daz sie herawsz gen dewtschen Landen werts auch meynen zu ziehen. So ist vns sunderliche kuntschaft komen, daz sie darauf dest fürderlicher rüstig vnd bey eyn- ander seyn vnd beleyben wellen, also des heiligen Concilijs zu Basel erwirdige botschaft mitsampt ettlicher vnserr Herren.. der Fürsten vmb vns gesessen vnd auch mit vnserr bottscheften kürczlich bey In zu Prag gewesen seyn, darauf denn die Beheime Ire bottschaft mit des Concilijs bottschaft yeczunt wider zu demselben heiligen Concilij gesandt haben, ob in Irs fürnemens daselbist niht gewillfart werde, daz sie denn ye herawsz in die Lande vnd gegende vmb vns ziehen wellen, Iren gewalt, ver- herung, beschedigung vnd nötigung zu treiben. Ob sie aber das als lang sparen, oder wie sie das fürhande nemen, wenn oder wohin sie ziehen werden, wissen wir noch niht eygenschaft. Denn, gnedigen vnd erbern Herren, auf söllich ewr tröstlich erpietung vnd guten willen, darczu Ir ewch eeder Jares mit ewer hilff gerichtet hett zu vns zu komen, des wir noch sun- derliche Hoffnung haben, bitten wir ewr gnade vnd erberkeit dienstlich vnd fleissig, daz Ir ewch dem Allmechtigen got vnd der heiligen Cristenheit zu Lobe, vnserm gnedigisten Herren
373 sen, als wir gancze zuuersicht zu ewch haben. Daz wellen wir vmb ewr ersamkeit oc. Datum ut supra (feria IIII“ post Jacobj). 874. 1433, Aug. 5 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die St. Georgs-Gesellschaft und an mehrere Städte: Bitte um Anordnung der Kriegsbereitschaft zu seiner Hilfe, wenn die Hussiten, die Pilsen belagern, auch weiter gen Deutschland dringen wollten. (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 219b.) Den wolgebornen, edeln, erbern vnd vesten Herren Grafen, Herrn Rittern vnd Knechten der gesellschafte mit sand Görgen Schilte in Schwoben vnd Iren Hawbtlewten. Wolgebornen edeln, erbern vnd vesten Herren! Wir tun ewern gnaden vnd erberkeit zu wissen, daz die Beheime yeczunt merkliche grosse samnung vnd volke vnd sich für die stat Pillsen gelegert haben, vnd die meynen zu nötigen vnd zu verderben, vnd sagt man, daz sie herawsz gen dewtschen Landen werts auch meynen zu ziehen. So ist vns sunderliche kuntschaft komen, daz sie darauf dest fürderlicher rüstig vnd bey eyn- ander seyn vnd beleyben wellen, also des heiligen Concilijs zu Basel erwirdige botschaft mitsampt ettlicher vnserr Herren.. der Fürsten vmb vns gesessen vnd auch mit vnserr bottscheften kürczlich bey In zu Prag gewesen seyn, darauf denn die Beheime Ire bottschaft mit des Concilijs bottschaft yeczunt wider zu demselben heiligen Concilij gesandt haben, ob in Irs fürnemens daselbist niht gewillfart werde, daz sie denn ye herawsz in die Lande vnd gegende vmb vns ziehen wellen, Iren gewalt, ver- herung, beschedigung vnd nötigung zu treiben. Ob sie aber das als lang sparen, oder wie sie das fürhande nemen, wenn oder wohin sie ziehen werden, wissen wir noch niht eygenschaft. Denn, gnedigen vnd erbern Herren, auf söllich ewr tröstlich erpietung vnd guten willen, darczu Ir ewch eeder Jares mit ewer hilff gerichtet hett zu vns zu komen, des wir noch sun- derliche Hoffnung haben, bitten wir ewr gnade vnd erberkeit dienstlich vnd fleissig, daz Ir ewch dem Allmechtigen got vnd der heiligen Cristenheit zu Lobe, vnserm gnedigisten Herren
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374 Hern Sigmunden, Römischem keyser oc. vnd dem heiligen Römi- schen Reiche zu eren, vnd vmb vnserr willigen dienst willen günsticlich darczu schicken vnd richten wellet, ob sich die dinge also machen wurden, daz sie ye für vnserr stat vnd in die nehe vmb vns ziehen wölten, als man vast sagt, wenn wir ewch denn mer schrift oder bottschaft darumb tun werden, daz Ir vns denn mit IIIIC pferden greysiger wolerczewgter tüglicher Lewte, die sich söllicher sache etwas versteen vnd genyet haben, zu Hilffe komen vnd onuercziehen zu vns schicken wellet, vns Iren bey- stande, trew vnd hilffe zu tun, als denn zu söllichen sachen gehört vnd notdurft ist. Die wellen wir, die weile sie also bey vns seyn, gern verkösten vnd nach zymmlichen erbern dingen darumb tun. Vnd wir getrawen ewer edell vnd erberkeit, Ir werdet vns damit niht lassen noch versagen, nachdem vnd Ir wol versteen mugt, daz des niht vns allein, sunder Lande vnd Lewten ein grosse notdurft ist vnd wurde; das wellen wir vmb ewr gnade vnd erberkeit williclich vnd gern verdienen. Vnd bitten des ewr günstig verschriben antwurt wider bey disem botten. Datum feria IIIIa Oswaldi. Cettula interclusa. Lieber Herr Zipplinger! In sunderm getrawen, so wir zu ewer erberkeit haben, schicken wir den gegenwertigen brief zu ewch, bittend fleissig, daz Ir denselben brief vnd die sache an vnser Herren vnd gut gönner der gesell- scheften onuercziehen gutlich anbringen vnd gunsticlich beholffen wellet seyn, daz vns frewntlich darczu geantwurtt, hilff vnd guter wille beweiset werde, als wir des gute zuuersicht haben. Das wellen wir vmb ewr erberkeit oc. Vnd bitten des ewr verschriben antwurt wider bey disem botten. (Vlme vnd den Stetten in Swoben Irer eynung vmb C oder 11/2 C pferd, sust similiter als der gesellschaft mutatis mu tandis Vnd in dem artikel: "darczu Ir ewch eeder Jares mit ewer Hilffe gerichtet“, addito: "vnd zu vns geschikt hett“.) (Augspurg vmb XXX oder XL pferd similiter als den von Vlme.)
374 Hern Sigmunden, Römischem keyser oc. vnd dem heiligen Römi- schen Reiche zu eren, vnd vmb vnserr willigen dienst willen günsticlich darczu schicken vnd richten wellet, ob sich die dinge also machen wurden, daz sie ye für vnserr stat vnd in die nehe vmb vns ziehen wölten, als man vast sagt, wenn wir ewch denn mer schrift oder bottschaft darumb tun werden, daz Ir vns denn mit IIIIC pferden greysiger wolerczewgter tüglicher Lewte, die sich söllicher sache etwas versteen vnd genyet haben, zu Hilffe komen vnd onuercziehen zu vns schicken wellet, vns Iren bey- stande, trew vnd hilffe zu tun, als denn zu söllichen sachen gehört vnd notdurft ist. Die wellen wir, die weile sie also bey vns seyn, gern verkösten vnd nach zymmlichen erbern dingen darumb tun. Vnd wir getrawen ewer edell vnd erberkeit, Ir werdet vns damit niht lassen noch versagen, nachdem vnd Ir wol versteen mugt, daz des niht vns allein, sunder Lande vnd Lewten ein grosse notdurft ist vnd wurde; das wellen wir vmb ewr gnade vnd erberkeit williclich vnd gern verdienen. Vnd bitten des ewr günstig verschriben antwurt wider bey disem botten. Datum feria IIIIa Oswaldi. Cettula interclusa. Lieber Herr Zipplinger! In sunderm getrawen, so wir zu ewer erberkeit haben, schicken wir den gegenwertigen brief zu ewch, bittend fleissig, daz Ir denselben brief vnd die sache an vnser Herren vnd gut gönner der gesell- scheften onuercziehen gutlich anbringen vnd gunsticlich beholffen wellet seyn, daz vns frewntlich darczu geantwurtt, hilff vnd guter wille beweiset werde, als wir des gute zuuersicht haben. Das wellen wir vmb ewr erberkeit oc. Vnd bitten des ewr verschriben antwurt wider bey disem botten. (Vlme vnd den Stetten in Swoben Irer eynung vmb C oder 11/2 C pferd, sust similiter als der gesellschaft mutatis mu tandis Vnd in dem artikel: "darczu Ir ewch eeder Jares mit ewer Hilffe gerichtet“, addito: "vnd zu vns geschikt hett“.) (Augspurg vmb XXX oder XL pferd similiter als den von Vlme.)
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375 875. 1433, Aug. 8 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Sigmund Stromer in Basel: es verlaute, dass die Böhmen, die vor Pilsen liegen, auf nachdrücklichere Führung des Krieges sinnen, wenn das Concil sich nicht willfähriger erzeige; er möge das, wo nöthig, bekannt machen. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 221.) Sigmunden Stromer, vnserm lieben Burger vnd Ratgesellen. L. Sigmund! Als du denn von der Beheime samnung vnd gelegenheit für Pillsen guter masz gehört hast, ee du weg zügt, ist vns seid ein brief von den von Pillsen von derselben sache wegen komen, des wir dir ein abschrift hierynnen verslossen schicken. So seyn die Beheime mit söllichen Iren Heren noch vor Pillsen vnd arbeiten ye mit fewr vnd andern sachen die stat zu nötigen. Hören wir niht anders, denn daz sich die von Pillsen halten vnd weren als biderblewte. So ist vns sunder- liche kuntschaft komen, daz die Beheime dest furderlicher darauf rüstig vnd bey einander seyn vnd beleiben wellen, ob In Irs fürnemens, darumb sie denn Ire botschaft yeczunt wider zu dem Heiligen Concilij gen Basel gesandt haben, niht gewillfart werde, daz sie denn ye vber walde herawsz vnd in die Lande vnd gegende vmb vns ziehen wellen, zu verderben, zu verheren vnd zu nötigen, wen vnd was sie mugen. Ob sie aber das alslang sparen, oder wenn, oder wohin sie ziehen werden, wissen wir nocht niht eygenschaft. Das verkünden wir dir, daz du dich in den dingen dest bas wissest zu richten vnd zu halten, als wir vns wol zu dir versehen. Datum sub sigillo Vlrich Haller magistri ciuium sabato ante Laurencij. Cettula interclusa. L. Sigmund! Vnser rat vnd gefallen ist, daz du mit vnserr Herren .. der fürsten Reten dauon redest, als dich gut dunk, vnd daz sie mitsampt dir, mit dem Abbt von Ebrach vnd mit bruder Johann von Mawlnbrunnen, oder ob ewch zu yemant mer geraten wurd, da es auch gut were, redet von den vorgeschriben notdürften, alsuil sich gebürt vnd Ir zu rat wurdt, daz nücze möcht seyn, damit das Heilig Con- cilij durch söllich Lewte beqwemlich vnd mit fug vnterweiset
375 875. 1433, Aug. 8 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Sigmund Stromer in Basel: es verlaute, dass die Böhmen, die vor Pilsen liegen, auf nachdrücklichere Führung des Krieges sinnen, wenn das Concil sich nicht willfähriger erzeige; er möge das, wo nöthig, bekannt machen. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 221.) Sigmunden Stromer, vnserm lieben Burger vnd Ratgesellen. L. Sigmund! Als du denn von der Beheime samnung vnd gelegenheit für Pillsen guter masz gehört hast, ee du weg zügt, ist vns seid ein brief von den von Pillsen von derselben sache wegen komen, des wir dir ein abschrift hierynnen verslossen schicken. So seyn die Beheime mit söllichen Iren Heren noch vor Pillsen vnd arbeiten ye mit fewr vnd andern sachen die stat zu nötigen. Hören wir niht anders, denn daz sich die von Pillsen halten vnd weren als biderblewte. So ist vns sunder- liche kuntschaft komen, daz die Beheime dest furderlicher darauf rüstig vnd bey einander seyn vnd beleiben wellen, ob In Irs fürnemens, darumb sie denn Ire botschaft yeczunt wider zu dem Heiligen Concilij gen Basel gesandt haben, niht gewillfart werde, daz sie denn ye vber walde herawsz vnd in die Lande vnd gegende vmb vns ziehen wellen, zu verderben, zu verheren vnd zu nötigen, wen vnd was sie mugen. Ob sie aber das alslang sparen, oder wenn, oder wohin sie ziehen werden, wissen wir nocht niht eygenschaft. Das verkünden wir dir, daz du dich in den dingen dest bas wissest zu richten vnd zu halten, als wir vns wol zu dir versehen. Datum sub sigillo Vlrich Haller magistri ciuium sabato ante Laurencij. Cettula interclusa. L. Sigmund! Vnser rat vnd gefallen ist, daz du mit vnserr Herren .. der fürsten Reten dauon redest, als dich gut dunk, vnd daz sie mitsampt dir, mit dem Abbt von Ebrach vnd mit bruder Johann von Mawlnbrunnen, oder ob ewch zu yemant mer geraten wurd, da es auch gut were, redet von den vorgeschriben notdürften, alsuil sich gebürt vnd Ir zu rat wurdt, daz nücze möcht seyn, damit das Heilig Con- cilij durch söllich Lewte beqwemlich vnd mit fug vnterweiset
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376 möcht werden zu notdurft vnd besserung diser ding. Wa aber söllicher ding niht not oder beqwem möcht seyn zu red zu bringen, daz man es da vermeide. Vnd wer dir ichts begegent, daz dich gut oder notdurftig dewcht vns zu wissen, das schreib vns vnuerczogenlich bey disem botten, als wir niht zweifeln, daz du selbs auch gern das best tust. 876. 1433, Aug. (Basel). Bruder Ulrich Stockel an seinen Abt von Tegernsee: Nachrichten von den Verhandlungen des Concils mit den Böhmen sowohl in Prag als in Basel. (MS. der Munchner Hofbibliothek, Cod. bavar. 1585 fol. 96.) „Novitates Concilii.“ Primo an suntag nach advincula S. Petri (2 Aug.) seind ambasiatores concilii kömen von Prag, und drei ambasiatores regni Bohemiæ mit In, ain lay vnd zwen pfaffen, Vnd an Frey- tag vnd sampcztag vor Laurenti (7.—8 Aug.) habent ambasiatores concilii relationem getan in generali congregatione von allen den sachen die sy ze Prag von des heyligen Concilii vnd des gelaubens wegen gehandelt haben. Zum ersten wie das künigreich ze Beheim gancz gesamnet ist gebesen zü Prag von aller ritterschafft Steten vnd Märckten vnd gemainschaft, das kain man so alter ist der gedenkch das die lantschaft als gancz vnd so loblich gesamnet sey gebesen als yeczo auf dem tag oc. It. in die S. trinitatis (7 Jun.) hat sich der tag vnd die tractät zü Prag angeuangen vnd hat gebert ain mönet oder mer. In der zeit habent ambasiatores concilii vil güter sermones ge- tan damit sy die erstockten hercz zů andacht vnd zů kristen- lichem glauben erbekchen möchten, Vnd sunder auf die vier artikell die dy Beheim in concilio zû Basel vnd auch ze Prag fürgelegt haben, Vnd aus aller fürlegung vnd antburt die ge- schehen ist in dem Concilio zû Basel vnd auch zû Prag hat sich am lesten erfunden das nicht grosse Irrung mer ist von der dreyer artikell wegen; möcht es nur schlecht werden vmb den vierden artikell de communione sub utraque specie. It. die täding habent so lang vnd so vil tag gebert das
376 möcht werden zu notdurft vnd besserung diser ding. Wa aber söllicher ding niht not oder beqwem möcht seyn zu red zu bringen, daz man es da vermeide. Vnd wer dir ichts begegent, daz dich gut oder notdurftig dewcht vns zu wissen, das schreib vns vnuerczogenlich bey disem botten, als wir niht zweifeln, daz du selbs auch gern das best tust. 876. 1433, Aug. (Basel). Bruder Ulrich Stockel an seinen Abt von Tegernsee: Nachrichten von den Verhandlungen des Concils mit den Böhmen sowohl in Prag als in Basel. (MS. der Munchner Hofbibliothek, Cod. bavar. 1585 fol. 96.) „Novitates Concilii.“ Primo an suntag nach advincula S. Petri (2 Aug.) seind ambasiatores concilii kömen von Prag, und drei ambasiatores regni Bohemiæ mit In, ain lay vnd zwen pfaffen, Vnd an Frey- tag vnd sampcztag vor Laurenti (7.—8 Aug.) habent ambasiatores concilii relationem getan in generali congregatione von allen den sachen die sy ze Prag von des heyligen Concilii vnd des gelaubens wegen gehandelt haben. Zum ersten wie das künigreich ze Beheim gancz gesamnet ist gebesen zü Prag von aller ritterschafft Steten vnd Märckten vnd gemainschaft, das kain man so alter ist der gedenkch das die lantschaft als gancz vnd so loblich gesamnet sey gebesen als yeczo auf dem tag oc. It. in die S. trinitatis (7 Jun.) hat sich der tag vnd die tractät zü Prag angeuangen vnd hat gebert ain mönet oder mer. In der zeit habent ambasiatores concilii vil güter sermones ge- tan damit sy die erstockten hercz zů andacht vnd zů kristen- lichem glauben erbekchen möchten, Vnd sunder auf die vier artikell die dy Beheim in concilio zû Basel vnd auch ze Prag fürgelegt haben, Vnd aus aller fürlegung vnd antburt die ge- schehen ist in dem Concilio zû Basel vnd auch zû Prag hat sich am lesten erfunden das nicht grosse Irrung mer ist von der dreyer artikell wegen; möcht es nur schlecht werden vmb den vierden artikell de communione sub utraque specie. It. die täding habent so lang vnd so vil tag gebert das
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377 die Lanstchaft gar ein gross Verdriessen het, vnd sprachen all gemainklich sy wolten noch môchten nicht lenger beleiben, sy verzerten vil gûtz vmbsünst, vnd sy wolten doch den artikell de Communione sub utraque specie durch kainerlay sach wegen vallen lassen, ee wolten sy all sterben oc. vnd damit wolten sy ainen aufbrüch getan haben als an end. Do begerten amba- siatores Concilii das man In vor der ritterschaft audientiam gäb, das ward In erlaubet, Also nummen sy die ritterschaft auf ein Ort (25 Jun.) vnd ermonten sy gar ernstlich vnd an- dern worten redten sy mit In also: Ir edell herren oc. ritter vnd knecht degenkcht (sic) daran das Ir die vödrissten seyt in dem künigreich zû Beheim vnd ew billich zůgehört das Ir das künigrich aufhaldet. Secht an die gross er vnd wird dar- inn das künigrich zu zeiten gebesen ist vnd das Ir nû dauon kommen seyt Wann die dy ew vormaln zü dienner hart ver- smacht hieten, die sind yeczo ewr herren worden, Darzů seyt Ir selb irr vndereinander in dem glauben wann wir haben war- lich funden vnder ew das die von Prag iren besundern glauben die Thaboriten iren besundern glauben vnd die waysen iren besundern glauben haben vnd habt auch in allem künigrich zü Beheim kain gelertew person die ew in dem glauben erbeysen kunn oder müg, vnd gebingt der ye lenger ye minner wann die dy irew kinder vormalen zü der schûl geschikcht haben die schikchen irew kinder yeczo zum vechten, Darumb so ist un- müglich das gût kristen in dem künigrich zů Beheim mügen gesein oder werden, nur Ir trachtet das ir gelert lâwt zý ew nemmet, Darumb ir edell herren oc. ritter vnd knechtt lasset ew kristenlichen gelauben beuolhen seyn als ewrem adell billich zůgehört vnd seyt darob das sich die lantschaft nicht entrenn vnd das wir frid vnd ainikait machen oc. Darauf antburt die ritterschaft, Möchten sy ain weg erdenkchen dardurch In Con- cilium communionem sub utraque specie erlaubet, so hofften sy es wurd ainikait, Auf das antburten ambasiatores concilii, man fund wol sôlich weg dardurch In communio sub utraque specie erlaubt wurd, Do begerten sy das sy denselben weg öffnäten, Darauf antburten ambasiatores concilii In wär nicht beuolchen sôlich weg zü öffnen sy hieten auch kainen gebalt darumb von dem heyligen Concilio, aber das sy ir ambasiatores wider schikch-
377 die Lanstchaft gar ein gross Verdriessen het, vnd sprachen all gemainklich sy wolten noch môchten nicht lenger beleiben, sy verzerten vil gûtz vmbsünst, vnd sy wolten doch den artikell de Communione sub utraque specie durch kainerlay sach wegen vallen lassen, ee wolten sy all sterben oc. vnd damit wolten sy ainen aufbrüch getan haben als an end. Do begerten amba- siatores Concilii das man In vor der ritterschaft audientiam gäb, das ward In erlaubet, Also nummen sy die ritterschaft auf ein Ort (25 Jun.) vnd ermonten sy gar ernstlich vnd an- dern worten redten sy mit In also: Ir edell herren oc. ritter vnd knecht degenkcht (sic) daran das Ir die vödrissten seyt in dem künigreich zû Beheim vnd ew billich zůgehört das Ir das künigrich aufhaldet. Secht an die gross er vnd wird dar- inn das künigrich zu zeiten gebesen ist vnd das Ir nû dauon kommen seyt Wann die dy ew vormaln zü dienner hart ver- smacht hieten, die sind yeczo ewr herren worden, Darzů seyt Ir selb irr vndereinander in dem glauben wann wir haben war- lich funden vnder ew das die von Prag iren besundern glauben die Thaboriten iren besundern glauben vnd die waysen iren besundern glauben haben vnd habt auch in allem künigrich zü Beheim kain gelertew person die ew in dem glauben erbeysen kunn oder müg, vnd gebingt der ye lenger ye minner wann die dy irew kinder vormalen zü der schûl geschikcht haben die schikchen irew kinder yeczo zum vechten, Darumb so ist un- müglich das gût kristen in dem künigrich zů Beheim mügen gesein oder werden, nur Ir trachtet das ir gelert lâwt zý ew nemmet, Darumb ir edell herren oc. ritter vnd knechtt lasset ew kristenlichen gelauben beuolhen seyn als ewrem adell billich zůgehört vnd seyt darob das sich die lantschaft nicht entrenn vnd das wir frid vnd ainikait machen oc. Darauf antburt die ritterschaft, Möchten sy ain weg erdenkchen dardurch In Con- cilium communionem sub utraque specie erlaubet, so hofften sy es wurd ainikait, Auf das antburten ambasiatores concilii, man fund wol sôlich weg dardurch In communio sub utraque specie erlaubt wurd, Do begerten sy das sy denselben weg öffnäten, Darauf antburten ambasiatores concilii In wär nicht beuolchen sôlich weg zü öffnen sy hieten auch kainen gebalt darumb von dem heyligen Concilio, aber das sy ir ambasiatores wider schikch-
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378 ten ad concilium so wolten sy auf sölich vnd ander weg ge- denkchen damit man aynikait mêcht gemachen oc. Die wort bracht die ritterschaft an die lantschaft, Vnd auf das habent sy Ir ambasiatores her wider ad concilium geschikcht. It. die ritterschaft hat sein not nicht türen gereden vor der gemain vnd der pübrey wann sy wären stund vertriben oc. It. die Beheim sind gar unstät gebesen in den tractäten zü Prag, vnd was sy fürgelegt habent mit worten das haben sy darnach in anderr form in geschrift geben vnd die sach verkert. Es seind auch ir ambasiatores die yeczo zv Basel seyn desselben geleichen vnstät. It. fer. 3a post Laurenti (11 Aug.) haben ambasiatores von Beheim Ir sach die In beuolchen ist fürgelegt in concilio in generali congregatione, Zum ersten habent sy unam collationem getan dar inn sy gar ernstlich gebeten haben vmb frid vnd ay- nikait als sy dann des geleichen zu Prag auch begert vnd beten haben, Darnach haben sy verlesen ein zedel, der ich Ew. Gnaden copiam schikch, vnd darauf begert das sich concilium mit In aynig vnd In erlauben well die vier artikell nach inhald der zedel. It. wie wol sy ettlich artikell gelimpflicher seczent dann sy von erst in der fürlegung getan haben. So hat doch yeder artikell gifft in im. Sunder vmb den ersten vnd den vierden artikell halt Concilium contrarium, Dann die andern zwen arti- kell stünden satis in bona forma, sy discordiren nür mit vns in practica vnd laychen mäniklich mit ir falsen exposicion darvmb in nicht ze trawen ist oc. Doch ist gûte hoffnung darauf möcht man aynikait machen vmb den artikell de communione sub utraque specie sy liessen vielleicht die andern artikel all vallen. It. darnach sind XXIIII der gelersten de concilio deputati die antburt formiren auf der Beheim fürlegung, Auch verstet man nicht das sy bekert werden nûr es kóm der Kayser. It. in der wochen ist vnserm gnädigen herren herczog Wilhalm ain botschaft kömmen von dem römischen Kayser das er das heylig Concilium ermonen well das sy den dreien sachen darumb das Concilium gesammet ist ordenlich vnd trewlichen anligen vnd besunder der reformacion so well er in auch trew- lich halden alles das er In in der gulden bull versprochen hat
378 ten ad concilium so wolten sy auf sölich vnd ander weg ge- denkchen damit man aynikait mêcht gemachen oc. Die wort bracht die ritterschaft an die lantschaft, Vnd auf das habent sy Ir ambasiatores her wider ad concilium geschikcht. It. die ritterschaft hat sein not nicht türen gereden vor der gemain vnd der pübrey wann sy wären stund vertriben oc. It. die Beheim sind gar unstät gebesen in den tractäten zü Prag, vnd was sy fürgelegt habent mit worten das haben sy darnach in anderr form in geschrift geben vnd die sach verkert. Es seind auch ir ambasiatores die yeczo zv Basel seyn desselben geleichen vnstät. It. fer. 3a post Laurenti (11 Aug.) haben ambasiatores von Beheim Ir sach die In beuolchen ist fürgelegt in concilio in generali congregatione, Zum ersten habent sy unam collationem getan dar inn sy gar ernstlich gebeten haben vmb frid vnd ay- nikait als sy dann des geleichen zu Prag auch begert vnd beten haben, Darnach haben sy verlesen ein zedel, der ich Ew. Gnaden copiam schikch, vnd darauf begert das sich concilium mit In aynig vnd In erlauben well die vier artikell nach inhald der zedel. It. wie wol sy ettlich artikell gelimpflicher seczent dann sy von erst in der fürlegung getan haben. So hat doch yeder artikell gifft in im. Sunder vmb den ersten vnd den vierden artikell halt Concilium contrarium, Dann die andern zwen arti- kell stünden satis in bona forma, sy discordiren nür mit vns in practica vnd laychen mäniklich mit ir falsen exposicion darvmb in nicht ze trawen ist oc. Doch ist gûte hoffnung darauf möcht man aynikait machen vmb den artikell de communione sub utraque specie sy liessen vielleicht die andern artikel all vallen. It. darnach sind XXIIII der gelersten de concilio deputati die antburt formiren auf der Beheim fürlegung, Auch verstet man nicht das sy bekert werden nûr es kóm der Kayser. It. in der wochen ist vnserm gnädigen herren herczog Wilhalm ain botschaft kömmen von dem römischen Kayser das er das heylig Concilium ermonen well das sy den dreien sachen darumb das Concilium gesammet ist ordenlich vnd trewlichen anligen vnd besunder der reformacion so well er in auch trew- lich halden alles das er In in der gulden bull versprochen hat
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379 oc. Auch hat derselb bot gesagt er wiss nicht anders dann es sey der Kayser vnd zwen Cardinäl mit Im vnder wegen vnd kömmen ad Concilium. oc. oc. 9c. 877. 1433, Aug. 15 (Nürnberg). Drei Reichsfürsten und die Nürnberger an die Väter des Concils zu Basel: sie seien nicht im Stande, der neuerdings drohenden Kriegsmacht der Hussiten zu widerstehen: das Concil möge auf wirksame Mittel zu ihrem Schutze bedacht sein. (Nurnberger Missir-Buch X, fol. 228.) Also haben die drey Fürsten vnd wir dem Concilij gen Basel geschriben, des wir dem Sigmund Stromer auch ein Abschrift schickten. Sacro Sancte Basiliensi Sinodo generali, ob salutem Ecclesie katholice in sancto Spiritu congregate, debite reuerencie pro- fessione obsequiosaque sincere mentis affeccione humiliter pre- libatis. Cristiane plebis deuocio propheticis eloquijs perdocetur in angustiarum pressuris oculos leuare in montes, vnde sibi nouit auxilium prouenire. Sane quia non tam cottidianis set quasi horarijs exploratorum nostrorum fidefultorum significacio- nibus expungimur, atque ad prouidendum sollicitamur, quia vide- licet gens hussitarum Pillsnam obsidendo se colligat et ex omni sua se virtute et bellico apparatu corroborans ad erumpendum turmis diuersis placito sibi tempore has terras nostras atque vicinas manu forti obruere et depopularj atroci furore disponat. Quapropter ad hanc diem hoc loco Nürembergensi statuimus pro prouidendis remediis conuenire, vbi materie huius cum suis circumstancijs qualitate distinctissime ex omni parte pensatis in hac conclusione resedimus, quod videlicet eciam in casu, quo castra, ciuitates, castella cetereque contra fines Bohemie firmi- tatis tante municiones, vt ab expugnacionis impetu sperari pos- sent verisimiliter conseruari, gentibus armigeris et rebus bel- licis fuerint conpetenter suffulte, prout de hoc ex magna parte prouidimus, hijs non obstantibus, eciam si cunctam nostri in- genij diligenciam facultatumque ac virium potenciam studeamus impendere, dicte incursitacionis gentis hussitarum et terrarum
379 oc. Auch hat derselb bot gesagt er wiss nicht anders dann es sey der Kayser vnd zwen Cardinäl mit Im vnder wegen vnd kömmen ad Concilium. oc. oc. 9c. 877. 1433, Aug. 15 (Nürnberg). Drei Reichsfürsten und die Nürnberger an die Väter des Concils zu Basel: sie seien nicht im Stande, der neuerdings drohenden Kriegsmacht der Hussiten zu widerstehen: das Concil möge auf wirksame Mittel zu ihrem Schutze bedacht sein. (Nurnberger Missir-Buch X, fol. 228.) Also haben die drey Fürsten vnd wir dem Concilij gen Basel geschriben, des wir dem Sigmund Stromer auch ein Abschrift schickten. Sacro Sancte Basiliensi Sinodo generali, ob salutem Ecclesie katholice in sancto Spiritu congregate, debite reuerencie pro- fessione obsequiosaque sincere mentis affeccione humiliter pre- libatis. Cristiane plebis deuocio propheticis eloquijs perdocetur in angustiarum pressuris oculos leuare in montes, vnde sibi nouit auxilium prouenire. Sane quia non tam cottidianis set quasi horarijs exploratorum nostrorum fidefultorum significacio- nibus expungimur, atque ad prouidendum sollicitamur, quia vide- licet gens hussitarum Pillsnam obsidendo se colligat et ex omni sua se virtute et bellico apparatu corroborans ad erumpendum turmis diuersis placito sibi tempore has terras nostras atque vicinas manu forti obruere et depopularj atroci furore disponat. Quapropter ad hanc diem hoc loco Nürembergensi statuimus pro prouidendis remediis conuenire, vbi materie huius cum suis circumstancijs qualitate distinctissime ex omni parte pensatis in hac conclusione resedimus, quod videlicet eciam in casu, quo castra, ciuitates, castella cetereque contra fines Bohemie firmi- tatis tante municiones, vt ab expugnacionis impetu sperari pos- sent verisimiliter conseruari, gentibus armigeris et rebus bel- licis fuerint conpetenter suffulte, prout de hoc ex magna parte prouidimus, hijs non obstantibus, eciam si cunctam nostri in- genij diligenciam facultatumque ac virium potenciam studeamus impendere, dicte incursitacionis gentis hussitarum et terrarum
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380 nostrarum depopulationibus tantique cristiani sagwinis (sic) effu- sionibus posse resistere fiduciam non habemus, nec posse dicte gentis viribus coequarj, adeo ut ad terrarum dominiorumque per girum Bohemie tam prope quam longius positarum, ad quas hec poterit rabies extentari, proteccionem ac saluacionem a saguinis effusionibus periculisque prememoratis necessarium vi- deatur, vt S. Vestra prouideat, vt huic tam pernicioso scandalo per aliquod reale efficaxque vniuersalis ecclesie generale sub- sidium celerius, cum grauiter vrgeat more periculum, succurratur. Proinde, quia Sanctitatem Vestram diuina prouidentia ob salutem sancte ecclesie katholice ex omnibus Regnis omnique statu feli- citer congregauit, ad vos veluti ad montes sapientia vberes, auctoritate prepigwes (sic) oculos nostros levantes, e. S. Vestram suppliciter inuocamus precantes, quatenus tribulaciones terrarum predictarum et saguinis effusiones tam crudeles necnon et con- nexa pericula, que affutura formidare compellimur, ante mentis vestre constituentes conspectum, de remedio salutari atque auxilio oportuno, quibus a malis pretactis cristianus populus valeat feliciter preseruari, dignemini misericorditer prouidere, certum tenentes, quod spiritus sanctus, cuius vos prouidencia congre- gavit, ipse eciam dono suo sapiencie illustrauit, viasque, formas ac modos docebit, quibus cristifidelibus de effectuali ac salutari prouideatur defensionis presidio per hec non tam harum terra- rum sed et in propinquo et in longinquo positis partibus, ad quas eadem pericula possent proserpere, similiter e. S. salu- briter prouidebit, per que coram deo ac mundo laudem et glo- riam sibi e. Vestra S. thesaurizabit, nosque ad debiti famulatus obsequia sibi faciet indissolubiliter esse constrictos. Datum Nüremberge ipsa die assumptionis Marie Anno oc. Tricesimo tercio. Dei gratia Anthonius episcopus Bambergensis, Fri- dericus marchio Brandemburgensis, sacri Romani Imperij archicammerarius, princeps elector ac burg- grauius Nurembergensis, et Joanes comes palatinus Renj et Bauarie dux, nec non proconsules et con- sules imperialis ciuitatis Nüremberge. Superscriptio ad precedentem literam: Sacrosancte Basiliensi sinodo generali ob salutem ecclesie katholice in sancto spiritu congregate.
380 nostrarum depopulationibus tantique cristiani sagwinis (sic) effu- sionibus posse resistere fiduciam non habemus, nec posse dicte gentis viribus coequarj, adeo ut ad terrarum dominiorumque per girum Bohemie tam prope quam longius positarum, ad quas hec poterit rabies extentari, proteccionem ac saluacionem a saguinis effusionibus periculisque prememoratis necessarium vi- deatur, vt S. Vestra prouideat, vt huic tam pernicioso scandalo per aliquod reale efficaxque vniuersalis ecclesie generale sub- sidium celerius, cum grauiter vrgeat more periculum, succurratur. Proinde, quia Sanctitatem Vestram diuina prouidentia ob salutem sancte ecclesie katholice ex omnibus Regnis omnique statu feli- citer congregauit, ad vos veluti ad montes sapientia vberes, auctoritate prepigwes (sic) oculos nostros levantes, e. S. Vestram suppliciter inuocamus precantes, quatenus tribulaciones terrarum predictarum et saguinis effusiones tam crudeles necnon et con- nexa pericula, que affutura formidare compellimur, ante mentis vestre constituentes conspectum, de remedio salutari atque auxilio oportuno, quibus a malis pretactis cristianus populus valeat feliciter preseruari, dignemini misericorditer prouidere, certum tenentes, quod spiritus sanctus, cuius vos prouidencia congre- gavit, ipse eciam dono suo sapiencie illustrauit, viasque, formas ac modos docebit, quibus cristifidelibus de effectuali ac salutari prouideatur defensionis presidio per hec non tam harum terra- rum sed et in propinquo et in longinquo positis partibus, ad quas eadem pericula possent proserpere, similiter e. S. salu- briter prouidebit, per que coram deo ac mundo laudem et glo- riam sibi e. Vestra S. thesaurizabit, nosque ad debiti famulatus obsequia sibi faciet indissolubiliter esse constrictos. Datum Nüremberge ipsa die assumptionis Marie Anno oc. Tricesimo tercio. Dei gratia Anthonius episcopus Bambergensis, Fri- dericus marchio Brandemburgensis, sacri Romani Imperij archicammerarius, princeps elector ac burg- grauius Nurembergensis, et Joanes comes palatinus Renj et Bauarie dux, nec non proconsules et con- sules imperialis ciuitatis Nüremberge. Superscriptio ad precedentem literam: Sacrosancte Basiliensi sinodo generali ob salutem ecclesie katholice in sancto spiritu congregate.
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381 878. 1433, Aug. 18 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die drei Reichsfürsten: da der vorgelegte Entwurf des Schreibens an das Concil nicht nachdrücklich genug laute, so habe er einen andern aufsetzen lassen, dessen Annahme er nur wünscht, ohne sie zu fordern. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 225.) Marggraf Fridrichen von Brandenburg, Hern Anthonien Bischof zu Bamberg, Herczog Johannsen von Peyern, cuilibet sic mutatis mutandis. Gnediger Herre! Als ewer Durchl. vnd ettlich andere vnser Herren die Fürsten nehst bey vns gewesen seyn sich vnterreden von den notdürften der samnung vnd sache zu Beheim oc., haben vns vnser freunde, die wir dartzu bescheiden hetten ge- sagt, wie nach etlichen andern notdurften vnd bestellungen am leczen auch beslossen vnd verlassen wurde, vnsern erwirdigen vättern vnd Herren des heiligen Conciliis zu Basel ein notdurf- tige schrift von ewern vnd der vorgenanten anderr vnserr Herren.... der Fürsten guaden zu tun, dieselbe schrifte wir auch mit sigeln sölten; doch daz man vns sölliche zaichnuss, so die begriffen wurde, vor hören lassen, vnd wir die denn, ob des not were, nach vnserm versteen bessern söllten vnd möchten. Also tun wir ewern fürstenlichen gnaden zu wissen, daz sölliche briefe an das heilige Concilii vnd an vnsern gne- digen Herren Herczog Wilhelm von Peyern geschriben vnd mit ewerm vnd der andern obgenanten vnserr Herren der fürsten insigeln versigelt vns geantwurtt worden seyn, daz wir der niht gehöret noch vernommen haben. Darauf haben wir von stunde im besten souerren fragen lassen, daz vns ist worden ein ab- schrift des briefs, der denn dem heiligen Concilii also begriffen vnd versigelt ist, die wir do gehöret haben vnd derselben schrift ewern gnaden ein abschrift hierynnen verslossen schik- ken. Nu hat vns nach vnserm versteen gedewcht, daz die- selbe schrift etwas zu linde und niht also geseczet sey, damit das heilig Concilii zu diser Lande ewr aller gnaden vnd auch vnserr notdurft gnug bewegt vnd vnterweiset wurde, Vnd haben
381 878. 1433, Aug. 18 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die drei Reichsfürsten: da der vorgelegte Entwurf des Schreibens an das Concil nicht nachdrücklich genug laute, so habe er einen andern aufsetzen lassen, dessen Annahme er nur wünscht, ohne sie zu fordern. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 225.) Marggraf Fridrichen von Brandenburg, Hern Anthonien Bischof zu Bamberg, Herczog Johannsen von Peyern, cuilibet sic mutatis mutandis. Gnediger Herre! Als ewer Durchl. vnd ettlich andere vnser Herren die Fürsten nehst bey vns gewesen seyn sich vnterreden von den notdürften der samnung vnd sache zu Beheim oc., haben vns vnser freunde, die wir dartzu bescheiden hetten ge- sagt, wie nach etlichen andern notdurften vnd bestellungen am leczen auch beslossen vnd verlassen wurde, vnsern erwirdigen vättern vnd Herren des heiligen Conciliis zu Basel ein notdurf- tige schrift von ewern vnd der vorgenanten anderr vnserr Herren.... der Fürsten guaden zu tun, dieselbe schrifte wir auch mit sigeln sölten; doch daz man vns sölliche zaichnuss, so die begriffen wurde, vor hören lassen, vnd wir die denn, ob des not were, nach vnserm versteen bessern söllten vnd möchten. Also tun wir ewern fürstenlichen gnaden zu wissen, daz sölliche briefe an das heilige Concilii vnd an vnsern gne- digen Herren Herczog Wilhelm von Peyern geschriben vnd mit ewerm vnd der andern obgenanten vnserr Herren der fürsten insigeln versigelt vns geantwurtt worden seyn, daz wir der niht gehöret noch vernommen haben. Darauf haben wir von stunde im besten souerren fragen lassen, daz vns ist worden ein ab- schrift des briefs, der denn dem heiligen Concilii also begriffen vnd versigelt ist, die wir do gehöret haben vnd derselben schrift ewern gnaden ein abschrift hierynnen verslossen schik- ken. Nu hat vns nach vnserm versteen gedewcht, daz die- selbe schrift etwas zu linde und niht also geseczet sey, damit das heilig Concilii zu diser Lande ewr aller gnaden vnd auch vnserr notdurft gnug bewegt vnd vnterweiset wurde, Vnd haben
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382 des ein ander schrifte, die vns gut dewcht, begreiffen lassen, der wir ewern gnaden auch ein abschrift hierynnen verslossen schicken. Wir haben auch in gut dieselbe zwen besigelten brief des Conciliis vnd vnsers Herren Herczog Wilhelmen bey vns verhalten, vncz wir ewer Durchl. dieselben dinge verkündten als wir denn hierynnen tun. Das welle ewr fürstenlich gnade gnediclich vnd in gut von vns versteen vnd die zwo eyngeslossen abschrift gen einander wol vernemen. Ist denn ewer gnaden gefallen die obgenanten zwen brief hin geen zu lassen nach der ersten schrift sag vnd als sie yecz besigelt sind, so wellen wir sie gern vnuerczögenlich hin schiken; dewcht aber ewr gnade die nachgeend verzeichnuss besser vnd nuczlicher seyn, so be- stelle ewr gnade ettwern mit ewerm Insigel vnuerczögenlich zu vns zu komen, daz das gefertigt vnd besigelt werde, als sich gebüre, so wellen wir dieselben brief denn aber gern onuer- cziehen hinschicken. Desgleichen haben wir vnsern gnedigen Herren .... von Bamberg vnd Herczog Johansen auch also ver- schriben vnd verkündt. Auch haben wir die andern brief, die vns von ewern vnd der andern egenanten fürsten gnaden wegen geantwurtt sind, zu stunde hingesandt. Denn wo wir ewer Durchl. dienst vnd wolgefallen oc. Datum feria IIIa post Assumptionis Marie. 879. 1433, Aug. 22 (Nürnberg). Derselbe an sein Mitglied Sigmund Stromer in Basel: macht ihm die Beschlüsse des letzten Fürstentages von Nürnberg bezüglich des Concils und der Böhmen bekannt. (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 227.) Sigmunden Stromer, vnserm lieben burger vnd Ratgesellen. L. Sigmund! Wir haben dir nehst von der Beheime sam- nung vnd geleger vor Pillsen, auch von der sorge Irs herawsz ziehens vnsern rat vnd meynung in einem brief vnd zetteln bey vnser selbs botten guter masz verschriben, die du nu wol ver- nommen hast. Also tun wir dir zu wissen, daz vnser gnedige Herren.. der Bischof von Bamberg, Marggraf Fridrich von Brandemburg vnd Herczog Johans von Peyern seid bey vns
382 des ein ander schrifte, die vns gut dewcht, begreiffen lassen, der wir ewern gnaden auch ein abschrift hierynnen verslossen schicken. Wir haben auch in gut dieselbe zwen besigelten brief des Conciliis vnd vnsers Herren Herczog Wilhelmen bey vns verhalten, vncz wir ewer Durchl. dieselben dinge verkündten als wir denn hierynnen tun. Das welle ewr fürstenlich gnade gnediclich vnd in gut von vns versteen vnd die zwo eyngeslossen abschrift gen einander wol vernemen. Ist denn ewer gnaden gefallen die obgenanten zwen brief hin geen zu lassen nach der ersten schrift sag vnd als sie yecz besigelt sind, so wellen wir sie gern vnuerczögenlich hin schiken; dewcht aber ewr gnade die nachgeend verzeichnuss besser vnd nuczlicher seyn, so be- stelle ewr gnade ettwern mit ewerm Insigel vnuerczögenlich zu vns zu komen, daz das gefertigt vnd besigelt werde, als sich gebüre, so wellen wir dieselben brief denn aber gern onuer- cziehen hinschicken. Desgleichen haben wir vnsern gnedigen Herren .... von Bamberg vnd Herczog Johansen auch also ver- schriben vnd verkündt. Auch haben wir die andern brief, die vns von ewern vnd der andern egenanten fürsten gnaden wegen geantwurtt sind, zu stunde hingesandt. Denn wo wir ewer Durchl. dienst vnd wolgefallen oc. Datum feria IIIa post Assumptionis Marie. 879. 1433, Aug. 22 (Nürnberg). Derselbe an sein Mitglied Sigmund Stromer in Basel: macht ihm die Beschlüsse des letzten Fürstentages von Nürnberg bezüglich des Concils und der Böhmen bekannt. (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 227.) Sigmunden Stromer, vnserm lieben burger vnd Ratgesellen. L. Sigmund! Wir haben dir nehst von der Beheime sam- nung vnd geleger vor Pillsen, auch von der sorge Irs herawsz ziehens vnsern rat vnd meynung in einem brief vnd zetteln bey vnser selbs botten guter masz verschriben, die du nu wol ver- nommen hast. Also tun wir dir zu wissen, daz vnser gnedige Herren.. der Bischof von Bamberg, Marggraf Fridrich von Brandemburg vnd Herczog Johans von Peyern seid bey vns
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383 gewesen seyn vnd sich mitsampt vnsern Freunden, die wir zu iren gnaden darumb bescheiden hetten von notdurft vnd ge- legenheit derselben dinge vast vnterredt haben, vnd besunder in einem stuck auf söllich meynung, daz sich diselben drey vnser Herren die fürsten yeder in ein sein slosse gegen dem walde mit irem volke legen sullen vnd süllen wir vnd andere In sust greysig volk zuschicken, sich damit auftzuhalten, so man best möcht, ob des not geschehe, da aber wir niht grossen trost zu haben. Darnach sein sie zu rate worden, daz Ir gnade vnd wir mitsampt In vnsern Erwirdigen vättern vnd Herren des Heiligen Concilijs zu Basel hiemit darumb schreiben, des wir dir ein abschrift hierynnen verslossen schicken. So schreiben dieselben drey fürsten auch hiemit vnserm gnedigen Herren Herczog Wilhelmen von Peyern stathalter oc., vnd haben im zu andern schriften ein abschrift des vorgenannten Concilijs brief auch eyngeslossen; da bestell, daz diser bott dieselben brief onuercziehen antwurte. Das verkünden wir dir also, daz du dich nach vnserr notdurft auch wissest dartzu vnd dareyn zu richten, zu halten vnd zu tun, wie vnd wo dich not vnd gut dunk, als wir vns wol zu dir versehen, vnd besunder ist vnser meynung, als bald du vernemest, wie sich die dinge mit den Behmen zu Basel machen wellen oder ob dir sust icht begegnet, daz dich notdurftig dewcht vnd zu wissen, daz du uns das all- weg vnuerczogenlich verschreibest. Daran tust du vnser wol- gefallen. Datum sub sigillo Vlrici Haller magistri ciuium sabato ante Bartholomej. 880. 1433, Sept. 7 (Nürnberg). Derselbe an die von Pilsen: die böhmische Botschaft kehre befriedigt vom Concil zurück und ihr folge eine neue Botschaft des Concils an die Böhmen. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 230b.) Pillsen. L. Fr. Vns ist von vnserr erbern botschaft, die wir nehst mit des heiligen Conciliis vnd auch mit der Beheime botscheften wider gen Basel gesandt haben, auf gestern schrift vnd bott-
383 gewesen seyn vnd sich mitsampt vnsern Freunden, die wir zu iren gnaden darumb bescheiden hetten von notdurft vnd ge- legenheit derselben dinge vast vnterredt haben, vnd besunder in einem stuck auf söllich meynung, daz sich diselben drey vnser Herren die fürsten yeder in ein sein slosse gegen dem walde mit irem volke legen sullen vnd süllen wir vnd andere In sust greysig volk zuschicken, sich damit auftzuhalten, so man best möcht, ob des not geschehe, da aber wir niht grossen trost zu haben. Darnach sein sie zu rate worden, daz Ir gnade vnd wir mitsampt In vnsern Erwirdigen vättern vnd Herren des Heiligen Concilijs zu Basel hiemit darumb schreiben, des wir dir ein abschrift hierynnen verslossen schicken. So schreiben dieselben drey fürsten auch hiemit vnserm gnedigen Herren Herczog Wilhelmen von Peyern stathalter oc., vnd haben im zu andern schriften ein abschrift des vorgenannten Concilijs brief auch eyngeslossen; da bestell, daz diser bott dieselben brief onuercziehen antwurte. Das verkünden wir dir also, daz du dich nach vnserr notdurft auch wissest dartzu vnd dareyn zu richten, zu halten vnd zu tun, wie vnd wo dich not vnd gut dunk, als wir vns wol zu dir versehen, vnd besunder ist vnser meynung, als bald du vernemest, wie sich die dinge mit den Behmen zu Basel machen wellen oder ob dir sust icht begegnet, daz dich notdurftig dewcht vnd zu wissen, daz du uns das all- weg vnuerczogenlich verschreibest. Daran tust du vnser wol- gefallen. Datum sub sigillo Vlrici Haller magistri ciuium sabato ante Bartholomej. 880. 1433, Sept. 7 (Nürnberg). Derselbe an die von Pilsen: die böhmische Botschaft kehre befriedigt vom Concil zurück und ihr folge eine neue Botschaft des Concils an die Böhmen. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 230b.) Pillsen. L. Fr. Vns ist von vnserr erbern botschaft, die wir nehst mit des heiligen Conciliis vnd auch mit der Beheime botscheften wider gen Basel gesandt haben, auf gestern schrift vnd bott-
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384 schaft komen auf söllich meynung lawtend, daz der Beheime botschaft von dem heil. Concilii zu Basel aber gütlich vnd wol verhöret vnd mit einem guten ende wider von dannen gefertigt seyn heim zu ziehen, die nu kürtzlich zu vns komen vnd etlich tage bey vns harren werden. So hab das heilig Concilii Ir erber treffenlich botschaft bestellt auch wider gen Beheim zu ziehen, die sich des nehsten tags yecz nach Natiuitatis Marie zu Basel erheben süllen, dardurch, als diselb vnser botschaft schreibt mit gots hilff zu bessrung derselben ding hoffnung zu haben sey. Der allmechtig got well es mit seinen gnaden zu gut fugen. Das verkünden wir ewer weisheit zu sundern frewden vnd trost. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum vigilia Natiuitatis Marie virginis. 881. 1433, Sept. 15 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den Markgrafen von Brandenburg: von der Botschaft des Concils an die Böhmen und von dem Kaiser, der von Rom ausgezogen, jetzt auf dem Wege nach Basel sich befinde. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 231b.) Marggrafen von Brandemburg. Gnediger Herre! Als vns ewr Durchl. zunehst verschriben vnd begert hat mit der Beheme botschaft bey vns zu reden von des heil. Conciliis botschaft zukunft zu vns oc., das haben wir wol vernomen. Vnd künnen noch niht ander finden noch er- farn, denn daz dieselb Conciliis bottschaft entlich gefertigt sey des nehsten tags nach vnserr frawen tag Natiuitatis (9 Sept.) nehstuergangen zu Basel awsczucziehen vnd also meynen auch Ir der Beheim bottschaft bey vns zu warten. Auch tun wir ewern fürstenlichen gnaden zu wissen, daz vns auf nechten bey vnser selbs botten ein brief komen ist von vnserm gnedigisten Herren .... dem Römischen keyser oc., des datum hellt zu Orbyn an sand Egidien abend (31 Aug.) nehstuergangen, darynnen vns sein keyserlich maiestat schreibt, daz er zu Rome awszgezogen vnd auf dem weg sey für sich zu ziehen die Richt gen dewt- schen Landen vnd gen Basel in das heilig Concilii, vnd sein
384 schaft komen auf söllich meynung lawtend, daz der Beheime botschaft von dem heil. Concilii zu Basel aber gütlich vnd wol verhöret vnd mit einem guten ende wider von dannen gefertigt seyn heim zu ziehen, die nu kürtzlich zu vns komen vnd etlich tage bey vns harren werden. So hab das heilig Concilii Ir erber treffenlich botschaft bestellt auch wider gen Beheim zu ziehen, die sich des nehsten tags yecz nach Natiuitatis Marie zu Basel erheben süllen, dardurch, als diselb vnser botschaft schreibt mit gots hilff zu bessrung derselben ding hoffnung zu haben sey. Der allmechtig got well es mit seinen gnaden zu gut fugen. Das verkünden wir ewer weisheit zu sundern frewden vnd trost. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum vigilia Natiuitatis Marie virginis. 881. 1433, Sept. 15 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den Markgrafen von Brandenburg: von der Botschaft des Concils an die Böhmen und von dem Kaiser, der von Rom ausgezogen, jetzt auf dem Wege nach Basel sich befinde. (Nurnberger Missiv-Buch IX, fol. 231b.) Marggrafen von Brandemburg. Gnediger Herre! Als vns ewr Durchl. zunehst verschriben vnd begert hat mit der Beheme botschaft bey vns zu reden von des heil. Conciliis botschaft zukunft zu vns oc., das haben wir wol vernomen. Vnd künnen noch niht ander finden noch er- farn, denn daz dieselb Conciliis bottschaft entlich gefertigt sey des nehsten tags nach vnserr frawen tag Natiuitatis (9 Sept.) nehstuergangen zu Basel awsczucziehen vnd also meynen auch Ir der Beheim bottschaft bey vns zu warten. Auch tun wir ewern fürstenlichen gnaden zu wissen, daz vns auf nechten bey vnser selbs botten ein brief komen ist von vnserm gnedigisten Herren .... dem Römischen keyser oc., des datum hellt zu Orbyn an sand Egidien abend (31 Aug.) nehstuergangen, darynnen vns sein keyserlich maiestat schreibt, daz er zu Rome awszgezogen vnd auf dem weg sey für sich zu ziehen die Richt gen dewt- schen Landen vnd gen Basel in das heilig Concilii, vnd sein
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385 keyserlich gnade werde obgotwil auf den funften oder VI tag dicz monads Septembris zu Verrêr seyn vnd durch Tryent herawszkomen. Das verkunden wir ewern gnaden zu sunderm wolgefallen. Denn wo wir ewer Durchl. dienst vnd wolgefallen oc. Scriptum feria IIIa post Exaltacionis sancte Crucis. 882. 1433, Sept. (Basel). Br. Ulrich Stockel an den Abt von Tegernsee: Nachricht von dem Wider- stande der belagerten Pilsner und von den Geldbeiträgen, womit die Väter des Concils sie unterstützen. (MS. Iu München, Cod. bavar. 1585, fol. 53.) Item die von Pillsen haben zwen burger vnd einen brüder sand francissen orden gesant ad concilium, die habend an Samptz- tag vor Mathei (19 Sept.) fürgelegt in concilio, wie die Hussen XIIII die mensis Julii mit grosser macht kömmen sind gen Pillsen vnd habent sich ze fümf hauffen getaylet vnd für die stat gelegt vnd haben auch gross schäden getan in dem land vmb die Stat, dörffer, häwser, vnd das getrayd auf dem vel verbrant vnd das vich hin getriben oc. vnd do sy II1/2 mönet vor der stat gelegen worden, do besamten sich die von Pillsen bey der nacht vnd zugen heraws vnder das her vnd legten einen hauffen der veint danider vnd verbrannten die hütten vnd habend der Hussen auch vil ze töd geschlagen vnd ettlich geuanngen oc. Darnach haben sich die vier hauffen zv ainem hauffen geschla- gen vnd haben auch gesworen sy wellen nicht firder zyechen nür sy gewinnen die stat. Darumb schickchen die von Pillsen ir boten zü allen fürsten, lantherren vnd steten oc. umb hillff. Also habent In ettlich herren, fürsten vnd Stet »c. söldner geschikcht, ettlich berait gelt gelichen. Sunder habent sy die obgenanten boten zü dem heil. Concilium geschikcht vmb hillff. Also haben patres Concilii vnder In angelegt ain stewr, das ain Cardinal V gulden, ain bischof II gulden ain abbt I oder zwen gulden die andern gemainklich I oder 1/2 gulden süllen geben, vnd die von Basel wellent In auch ein steur geben. Es hoffent auch die von Pillsen sy wellen mit der hilff gotes vnd mit hilff der 25
385 keyserlich gnade werde obgotwil auf den funften oder VI tag dicz monads Septembris zu Verrêr seyn vnd durch Tryent herawszkomen. Das verkunden wir ewern gnaden zu sunderm wolgefallen. Denn wo wir ewer Durchl. dienst vnd wolgefallen oc. Scriptum feria IIIa post Exaltacionis sancte Crucis. 882. 1433, Sept. (Basel). Br. Ulrich Stockel an den Abt von Tegernsee: Nachricht von dem Wider- stande der belagerten Pilsner und von den Geldbeiträgen, womit die Väter des Concils sie unterstützen. (MS. Iu München, Cod. bavar. 1585, fol. 53.) Item die von Pillsen haben zwen burger vnd einen brüder sand francissen orden gesant ad concilium, die habend an Samptz- tag vor Mathei (19 Sept.) fürgelegt in concilio, wie die Hussen XIIII die mensis Julii mit grosser macht kömmen sind gen Pillsen vnd habent sich ze fümf hauffen getaylet vnd für die stat gelegt vnd haben auch gross schäden getan in dem land vmb die Stat, dörffer, häwser, vnd das getrayd auf dem vel verbrant vnd das vich hin getriben oc. vnd do sy II1/2 mönet vor der stat gelegen worden, do besamten sich die von Pillsen bey der nacht vnd zugen heraws vnder das her vnd legten einen hauffen der veint danider vnd verbrannten die hütten vnd habend der Hussen auch vil ze töd geschlagen vnd ettlich geuanngen oc. Darnach haben sich die vier hauffen zv ainem hauffen geschla- gen vnd haben auch gesworen sy wellen nicht firder zyechen nür sy gewinnen die stat. Darumb schickchen die von Pillsen ir boten zü allen fürsten, lantherren vnd steten oc. umb hillff. Also habent In ettlich herren, fürsten vnd Stet »c. söldner geschikcht, ettlich berait gelt gelichen. Sunder habent sy die obgenanten boten zü dem heil. Concilium geschikcht vmb hillff. Also haben patres Concilii vnder In angelegt ain stewr, das ain Cardinal V gulden, ain bischof II gulden ain abbt I oder zwen gulden die andern gemainklich I oder 1/2 gulden süllen geben, vnd die von Basel wellent In auch ein steur geben. Es hoffent auch die von Pillsen sy wellen mit der hilff gotes vnd mit hilff der 25
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386 fürsten, herren ritter vnd knecht vnd Steten »c. die Stat behalten wann solt die Stat verloren werden das wär der heil. Christen- heit grosser schad vnd wurd auch vil landes verloren durch die Stat. Auch haben dieselben boten inter cetera gesagt, das die veint alle tag ad minus bey XXX oder XL grosser stain in die stat werffen, vnd got der behütt die seinen das ain mensch von den Würffen vnd stainen nye gelaydet ist worden. 883. 1433, Oct. 9 (Thorn.) Der Comthur zu Thorn an den Hochmeister in Preussen: gibt Nachricht von dem Zerwürfniss der Polen mit den Ketzern, von den Schäden, die letztere in Polen angerichtet, von deren Rückzug nach Hause oc. (Aus dem Archiy In Königsberg JCopic im böhm. Museum].) Meinen garwilligen vndertenigen horsam mit demuticlicher Irbietunge nu vnd czu allen geczeiten czuvorn Erwirdiger gne- diger lieber Hoemeister Als euwere Erwirdige gnade czeithunge von dem Kumpthur von Nessaw neest kein dem Elbing waz geschreben wie daz dy Polen mit groser besammelung sampt mit den Ketczern wedir czu rucke nach desen landen czogen oc. So geruche Euwer Erwirdige gnade czu wissen daz ich itczunt so vil czithunge vnd Kuntschafft habe, daz sich die czeithunge von dem von Nessaw nichtes nicht dirfollet, vnd als gestern bey mir gehat habe den diner des Kumpthurs von Nessaw den ich mit euwern brifen die an den herrn konig stunden geschre- ben gesant hatte zum Konige vnd Im och befolen hatte zu vor- horn am wege vnd zu seen wie sich dy Polen schicketen kein den Ketzern sy abe zu richten, So daz der diner worhafftig hat irfarn vnd spricht, alz die Ketczer zum Konige sulden kein Po- senaw komen, do wart dem Konige gesaget daz sy den schaden so gros rechenten daz her irkante daz her den schaden nicht vor- muchte aufrichten vnd beczalen, vnd machte sich weg von Po- senow hin hinder nach der wiltnisse vnd wolde der Ketczer nicht erbeyten, so daz im der diner mit euwern briuen XX meyle vf genseit Posenaw muste nach reiten Also ist gewest zu Posenaw hern Dobirgast von Czanter, sampt mit etzlichen
386 fürsten, herren ritter vnd knecht vnd Steten »c. die Stat behalten wann solt die Stat verloren werden das wär der heil. Christen- heit grosser schad vnd wurd auch vil landes verloren durch die Stat. Auch haben dieselben boten inter cetera gesagt, das die veint alle tag ad minus bey XXX oder XL grosser stain in die stat werffen, vnd got der behütt die seinen das ain mensch von den Würffen vnd stainen nye gelaydet ist worden. 883. 1433, Oct. 9 (Thorn.) Der Comthur zu Thorn an den Hochmeister in Preussen: gibt Nachricht von dem Zerwürfniss der Polen mit den Ketzern, von den Schäden, die letztere in Polen angerichtet, von deren Rückzug nach Hause oc. (Aus dem Archiy In Königsberg JCopic im böhm. Museum].) Meinen garwilligen vndertenigen horsam mit demuticlicher Irbietunge nu vnd czu allen geczeiten czuvorn Erwirdiger gne- diger lieber Hoemeister Als euwere Erwirdige gnade czeithunge von dem Kumpthur von Nessaw neest kein dem Elbing waz geschreben wie daz dy Polen mit groser besammelung sampt mit den Ketczern wedir czu rucke nach desen landen czogen oc. So geruche Euwer Erwirdige gnade czu wissen daz ich itczunt so vil czithunge vnd Kuntschafft habe, daz sich die czeithunge von dem von Nessaw nichtes nicht dirfollet, vnd als gestern bey mir gehat habe den diner des Kumpthurs von Nessaw den ich mit euwern brifen die an den herrn konig stunden geschre- ben gesant hatte zum Konige vnd Im och befolen hatte zu vor- horn am wege vnd zu seen wie sich dy Polen schicketen kein den Ketzern sy abe zu richten, So daz der diner worhafftig hat irfarn vnd spricht, alz die Ketczer zum Konige sulden kein Po- senaw komen, do wart dem Konige gesaget daz sy den schaden so gros rechenten daz her irkante daz her den schaden nicht vor- muchte aufrichten vnd beczalen, vnd machte sich weg von Po- senow hin hinder nach der wiltnisse vnd wolde der Ketczer nicht erbeyten, so daz im der diner mit euwern briuen XX meyle vf genseit Posenaw muste nach reiten Also ist gewest zu Posenaw hern Dobirgast von Czanter, sampt mit etzlichen
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387 Polen vnd hat do gehat gewant schoen vnd groe vnd lywant vnd etzliche summa geldes dy nicht gros gewest ist, vnd hat do dy Ketczer von dem schade vnd solde vornuget, So daz der Ketczer howptmann genant Schappko sampt mit etzlichen von den Reysigen vornuget sein Sunder daz gemeyne pofel schreyet vnd claget obir den Konig do zu ober eren howptmann herr Schapko, Vnd dy Ketczer sein von Posenow abegescheiden vnd von dannen heim geczogen, Ouch so spricht desir diner wor- hafftig daz her gehort vnd och geseen hat daz dy Ketczer grosen mechtigen schaden Im lande zu Polen gethon haben vnd geherd vnd weggenomen haben all daz sie betreten haben awsgenomen daz sy nicht gebrant haben, her spricht ouch daz sy dy thumhern wo sy dy han angekomen, gefangen vnd be- schatczt haben, vnd alle geistliche vor In haben must flyen vnd weichen, do wedir dy Polen nichtes nicht han thurst redin, Ouch so spricht her daz dy Ketczer alle Kirchen in erem wege alz sy geczogen haben, han vf gebrochen vnd dor aws Kaselen Kelche vnd all daz sy dor in funden weg genomen haben, Ouch so spricht desir diner worhafftig daz dy Ketczer nach grose Glogaw sein geczogen vnd also sy do vor quomen wolde man sy do nicht durch losen, wen dy stad czwen hern czu hort, vnd herr Schaffranczky ist do eyn howptmann von eyme teile vnd hette dy Ketczer gerne do durch gelosen, sunder dy burger hatten sich so vereyniget, daz sy alle ee welden sterben wen daz sy dy Ketczer do durch lyssen, Also hatte Schaffranczky bestald daz man sy bey nacht dy stad sulde vffen, Also wart daz dy gemeyne gewär daz seyne diner von dem thorn worn vnd quomen vf vnd irslugen im seiner diner wol VI So daz dy Ketczer do nicht durch kunden komen, Sunder wo sy von dannen sein obir geczogen kan her nicht gewissen, Ouch so spricht desir diner daz dy Polen daz meiste teil so arm vnd so kummerhafftig sein, daz sy vil pherde han am wege must losen legen, vnd eyn teils von Krangheit kummerlich weg leiten, vnd hat eyn Polen gehat der in durch dy land do hat must geleiten. der selbige Polen ist im gancz gunstig vnd fruntlich gewest, vnd sein czu sampne als czwene bruder adir gesellen sam ab der diner och eyn Polen were vnd wo sy gelegen haben do hat sich nymand vor Im geschewet, Sunder rittere vnd Knechte do 25*
387 Polen vnd hat do gehat gewant schoen vnd groe vnd lywant vnd etzliche summa geldes dy nicht gros gewest ist, vnd hat do dy Ketczer von dem schade vnd solde vornuget, So daz der Ketczer howptmann genant Schappko sampt mit etzlichen von den Reysigen vornuget sein Sunder daz gemeyne pofel schreyet vnd claget obir den Konig do zu ober eren howptmann herr Schapko, Vnd dy Ketczer sein von Posenow abegescheiden vnd von dannen heim geczogen, Ouch so spricht desir diner wor- hafftig daz her gehort vnd och geseen hat daz dy Ketczer grosen mechtigen schaden Im lande zu Polen gethon haben vnd geherd vnd weggenomen haben all daz sie betreten haben awsgenomen daz sy nicht gebrant haben, her spricht ouch daz sy dy thumhern wo sy dy han angekomen, gefangen vnd be- schatczt haben, vnd alle geistliche vor In haben must flyen vnd weichen, do wedir dy Polen nichtes nicht han thurst redin, Ouch so spricht her daz dy Ketczer alle Kirchen in erem wege alz sy geczogen haben, han vf gebrochen vnd dor aws Kaselen Kelche vnd all daz sy dor in funden weg genomen haben, Ouch so spricht desir diner worhafftig daz dy Ketczer nach grose Glogaw sein geczogen vnd also sy do vor quomen wolde man sy do nicht durch losen, wen dy stad czwen hern czu hort, vnd herr Schaffranczky ist do eyn howptmann von eyme teile vnd hette dy Ketczer gerne do durch gelosen, sunder dy burger hatten sich so vereyniget, daz sy alle ee welden sterben wen daz sy dy Ketczer do durch lyssen, Also hatte Schaffranczky bestald daz man sy bey nacht dy stad sulde vffen, Also wart daz dy gemeyne gewär daz seyne diner von dem thorn worn vnd quomen vf vnd irslugen im seiner diner wol VI So daz dy Ketczer do nicht durch kunden komen, Sunder wo sy von dannen sein obir geczogen kan her nicht gewissen, Ouch so spricht desir diner daz dy Polen daz meiste teil so arm vnd so kummerhafftig sein, daz sy vil pherde han am wege must losen legen, vnd eyn teils von Krangheit kummerlich weg leiten, vnd hat eyn Polen gehat der in durch dy land do hat must geleiten. der selbige Polen ist im gancz gunstig vnd fruntlich gewest, vnd sein czu sampne als czwene bruder adir gesellen sam ab der diner och eyn Polen were vnd wo sy gelegen haben do hat sich nymand vor Im geschewet, Sunder rittere vnd Knechte do 25*
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388 czu reich vnd arm offinbar sprechen hoffen vnd bitten vmme eynen ewigen frede, vnd hoffe wil euwer gnade ir werdet euch vnd euwerm orden nach euwerm willen wol eynen gutten ewigen frede machen oc. Gegeben czu Thorn den freitag nach Fran- cisci Im XXXIIIten Jore. Kumpthur czu Thorn. Deme Erwirdigen Homeyster mit aller wirdikeit oc. 884. 1433, Oct. 14 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Abgesandten des Concils zu den Böhmen: Sigmund Stromer habe sich seines Auftrags bei ihm und dem Markgrafen entledigt und Letzterer habe deshalb einen Tag nach Nürnberg auf den 18 Oct. angesetzt. (Nürnberger Missiv-Buch X, fol. 246.) Reuerendo in Cristo patri et domino D. Philiberto episcopo Constantiensi, aliisque venerabilibus patribus, doctoribus et dominis, sacri Concilij Basi- liensis legatis in causis cristianitatis ad Boemiam, dominis nostris prestan- tissimis. Reuerendi in Cristo venerabilesque eximij patres, doctores et domini prestantissimi! Humili recommendacione promptisque seruitijs nostris V. Paternitatibus deuota subicctione premissis. Quemadmodum Reuerencie ac Paternitatis V. nostrum ciuem et consulatus nostri socium, dilectum, Sigismundum Stromeir, desi- derio concepit cum vestre credencie litera primo ad nos venire et nobis explicare circumstancia cristianitatis negotia, qualiter huiusmodi per Vestras Paternitates erga Boemos hucusque pro- uide gesta sint et etiam disposita: itaque predictus consul noster proxima feria IIa (12 Oct.) mane ad nostrum peruenit consilium, easdem Paternitatis V. commissiones nobis diligenter exposuit. Quem insuper sine prorogacione ad illustrem principem dominum nostrum graciosum D. Fridericum marchionem Brandemburgen- sem »c. destinare curauimus sue Excellencie huiusmodi com- missis debitis relaturis (sic), quod Sua Magnificentia ad specialem sibi conplacentiam et grates referendo suscepit. Et eapropter idem dominus noster proinde sibi ad hanc ciuitatem nostram
388 czu reich vnd arm offinbar sprechen hoffen vnd bitten vmme eynen ewigen frede, vnd hoffe wil euwer gnade ir werdet euch vnd euwerm orden nach euwerm willen wol eynen gutten ewigen frede machen oc. Gegeben czu Thorn den freitag nach Fran- cisci Im XXXIIIten Jore. Kumpthur czu Thorn. Deme Erwirdigen Homeyster mit aller wirdikeit oc. 884. 1433, Oct. 14 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Abgesandten des Concils zu den Böhmen: Sigmund Stromer habe sich seines Auftrags bei ihm und dem Markgrafen entledigt und Letzterer habe deshalb einen Tag nach Nürnberg auf den 18 Oct. angesetzt. (Nürnberger Missiv-Buch X, fol. 246.) Reuerendo in Cristo patri et domino D. Philiberto episcopo Constantiensi, aliisque venerabilibus patribus, doctoribus et dominis, sacri Concilij Basi- liensis legatis in causis cristianitatis ad Boemiam, dominis nostris prestan- tissimis. Reuerendi in Cristo venerabilesque eximij patres, doctores et domini prestantissimi! Humili recommendacione promptisque seruitijs nostris V. Paternitatibus deuota subicctione premissis. Quemadmodum Reuerencie ac Paternitatis V. nostrum ciuem et consulatus nostri socium, dilectum, Sigismundum Stromeir, desi- derio concepit cum vestre credencie litera primo ad nos venire et nobis explicare circumstancia cristianitatis negotia, qualiter huiusmodi per Vestras Paternitates erga Boemos hucusque pro- uide gesta sint et etiam disposita: itaque predictus consul noster proxima feria IIa (12 Oct.) mane ad nostrum peruenit consilium, easdem Paternitatis V. commissiones nobis diligenter exposuit. Quem insuper sine prorogacione ad illustrem principem dominum nostrum graciosum D. Fridericum marchionem Brandemburgen- sem »c. destinare curauimus sue Excellencie huiusmodi com- missis debitis relaturis (sic), quod Sua Magnificentia ad specialem sibi conplacentiam et grates referendo suscepit. Et eapropter idem dominus noster proinde sibi ad hanc ciuitatem nostram
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389 Nurenbergensem venire elegit, aliosque principes, dominos et ciuitates, quos in breui circumferencia requirere potuit, ad se venire vocauit in dominica proxima ventura (18 Oct.), talia pre- tacta negocia necessaria pertractare et ordinare prout necessitas huiusmodi cause exigit et requirit. Offerentes nos per nos ad quelibet sacri concilij et cristianitatis negocia necnon V. reve- rende ac egregie Paternitati beneplacita mandata. Scriptum feria IIIIa ante Galli. 885. 1433, Nov. 6 (Nürnberg). Derselbe an den Markgrafen von Brandenburg: über eine nach Chamb gegen die Böhmen zu leistende Hilfe. (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 261.) Marggrafen von Brandemburg. Gnediger Herre! Vns hat vnser gnediger Herre Herczog Johans von Peyern auf diselbe zeit verschriben, wie seinen gnaden kuntschaft komen sey, daz die Beheim, die vor Pillsen ligen, ye noch vor sunntag herawsz vber wald vnd am ersten gen Chamb zu ziehen wellen, vnd ir macht werde vber VIIM niht seyn. Darauf sein gnade vmb hilff fleissig mant vnd begert Im onuercziehen zuczuschicken. Nu wie wol wir vns versehen, daz ewer Durchl. söllich schrift auch mug komen seyn, so haben wir das doch ewern gnaden niht wellen verhalten, sunder in gut verkunden, bittend ewr fürstenlich gnade fleissig, vns bey disem diener gnediclich zuuerschreiben alsuil vns gebürt, wie ewr gnade dieselben ding vor ewch habe vnd sich darynne meyne zu halten, als oc. Denn wo wir ewer Durchl. dienst vnd wol- gefallen oc. Scriptum ut supra (feria VIa Leonhardj).
389 Nurenbergensem venire elegit, aliosque principes, dominos et ciuitates, quos in breui circumferencia requirere potuit, ad se venire vocauit in dominica proxima ventura (18 Oct.), talia pre- tacta negocia necessaria pertractare et ordinare prout necessitas huiusmodi cause exigit et requirit. Offerentes nos per nos ad quelibet sacri concilij et cristianitatis negocia necnon V. reve- rende ac egregie Paternitati beneplacita mandata. Scriptum feria IIIIa ante Galli. 885. 1433, Nov. 6 (Nürnberg). Derselbe an den Markgrafen von Brandenburg: über eine nach Chamb gegen die Böhmen zu leistende Hilfe. (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 261.) Marggrafen von Brandemburg. Gnediger Herre! Vns hat vnser gnediger Herre Herczog Johans von Peyern auf diselbe zeit verschriben, wie seinen gnaden kuntschaft komen sey, daz die Beheim, die vor Pillsen ligen, ye noch vor sunntag herawsz vber wald vnd am ersten gen Chamb zu ziehen wellen, vnd ir macht werde vber VIIM niht seyn. Darauf sein gnade vmb hilff fleissig mant vnd begert Im onuercziehen zuczuschicken. Nu wie wol wir vns versehen, daz ewer Durchl. söllich schrift auch mug komen seyn, so haben wir das doch ewern gnaden niht wellen verhalten, sunder in gut verkunden, bittend ewr fürstenlich gnade fleissig, vns bey disem diener gnediclich zuuerschreiben alsuil vns gebürt, wie ewr gnade dieselben ding vor ewch habe vnd sich darynne meyne zu halten, als oc. Denn wo wir ewer Durchl. dienst vnd wol- gefallen oc. Scriptum ut supra (feria VIa Leonhardj).
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390 886. 1433, Nov. 8 (Nürnberg). Derselbe an seinen Genossen Stephan Koler (nach Basel): sendet ihm einige Schreiben aus Böhmen zur Besorgung zu, und meldet, dass wegen der Zwietracht, welche im Heere vor Pilsen ausgebrochen, ein Einfall der Böhmen jetzt nicht zu besorgen sei. (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 261b.) Stepfan Coler, vnserm lieben Burger vnd Ratgesellen. Lieber Stepfan! Vns seyn yecz brief komen von Prag von dem erwirdigen Auditor besunder einr an vns vnd darynnen ein schrift an vnsern gnedigen Herren vnd vatter.. den Car- dinal sancti Angeli vns vor zu lesen vnd denn zuzusigeln vnd seinr vätterlikeit denselben vnd den andern beslossen brief dabey on vercziehen zu senden, als wir denn hie mit tun, vnd des- selben vnsers briefs vnd der schrift, die darynnen was, schicken wir dir abschrift hierynnen verslossen, daz du dich dest bas darnach wissest zu richten. Darumb bestell, daz die zwen brief.. dem Cardinal vnuerczogenlich in sein hande geantwurtt werden. So hat vns der Johannes Dürsmid dabey auch geschriben vnd ein zettl ettlicher ergangen ding daselbst eyngeslossen gesandt, derselben zettl wir dir auch ein abschrift hierynnen schicken. So ist vns auf diselbe zeit auch ein brief von vnserm Herren Herczog Johannsen von Peyern komen, vnd schreibt vns sein gnade, daz die im Here vor Pillsen von zwytracht wegen, die vnter Inselbs yecz mercklich entstanden sey, Irer raise über walt herawsz yeczunt wendig worden vnd doch ye sust herawsz wölten seyn; darauf er vns verkündt, vnser volk aber herheim zubehalten, doch, ob Im des hernach not wurd tun, zu sen- den oc. Datum sub sigillo Erhardj Haller magistri ciuium do- minica post Leonhardj.
390 886. 1433, Nov. 8 (Nürnberg). Derselbe an seinen Genossen Stephan Koler (nach Basel): sendet ihm einige Schreiben aus Böhmen zur Besorgung zu, und meldet, dass wegen der Zwietracht, welche im Heere vor Pilsen ausgebrochen, ein Einfall der Böhmen jetzt nicht zu besorgen sei. (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 261b.) Stepfan Coler, vnserm lieben Burger vnd Ratgesellen. Lieber Stepfan! Vns seyn yecz brief komen von Prag von dem erwirdigen Auditor besunder einr an vns vnd darynnen ein schrift an vnsern gnedigen Herren vnd vatter.. den Car- dinal sancti Angeli vns vor zu lesen vnd denn zuzusigeln vnd seinr vätterlikeit denselben vnd den andern beslossen brief dabey on vercziehen zu senden, als wir denn hie mit tun, vnd des- selben vnsers briefs vnd der schrift, die darynnen was, schicken wir dir abschrift hierynnen verslossen, daz du dich dest bas darnach wissest zu richten. Darumb bestell, daz die zwen brief.. dem Cardinal vnuerczogenlich in sein hande geantwurtt werden. So hat vns der Johannes Dürsmid dabey auch geschriben vnd ein zettl ettlicher ergangen ding daselbst eyngeslossen gesandt, derselben zettl wir dir auch ein abschrift hierynnen schicken. So ist vns auf diselbe zeit auch ein brief von vnserm Herren Herczog Johannsen von Peyern komen, vnd schreibt vns sein gnade, daz die im Here vor Pillsen von zwytracht wegen, die vnter Inselbs yecz mercklich entstanden sey, Irer raise über walt herawsz yeczunt wendig worden vnd doch ye sust herawsz wölten seyn; darauf er vns verkündt, vnser volk aber herheim zubehalten, doch, ob Im des hernach not wurd tun, zu sen- den oc. Datum sub sigillo Erhardj Haller magistri ciuium do- minica post Leonhardj.
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391 887. 1433, Nov. 12 (Nürnberg). Derselbe an Denselben: u. A. von einer misslungenen Botschaft an die Legaten nach Prag, von K. Sigmunds Berufung der Reichsfürsten zum 30 Nov. nach Basel oc. (Nurnberger Missiv-Buch X. fol. 263.) Stepfan Coler vnserm lieben Burger vnd Ratgesellen. L. Stephan ! Als dir wissend ist, wie wir vnserm Herren Herczog Heinrich von Peyern geschriben vnd seinen gnaden denselben brief bey ein vnserm eynrüsser gesant haben, der hat den Herczog zu Burkhawsn gefunden vnd der Rete gar lützel bey Im ; doch hat vns der Herre schriftlich bey Im ge- antwurtt auf meynung, daz er sein Rete kürczlich zu Im ver- botten vnd vns bey sein selbs botschaft ein antwurt darumb wissen lassen welle. So hat Berchtold Volkmer dazwisen her verschriben, wie desselben Herren Rete mit Im auch etwas da- uon geredt haben, als du das nu wol macht von Im haben ver- nomen oder noch vernemen. Auch wiss, als Sigmund Stromer yeczunt von Eger bis gein Ellbogen komen was hieneyn gen Prag zu vollreiten, den haben die von Elbogen niht wellen noch getrawen beleyten his an die stat, da In des Jacubkos geleyt genomen söllt haben. Vnd von treffenlicher warnung wegen hingebens, daz Im geschehen were, hat er widerkert vnd kam am vordern tag zu vns herheim vnd hat vns gesagt, daz er den erwirdigen vättern vnd Herren .... des Conciliis botschaft von Eger als bald einen boten gen Prag gesandt vnd denselben handel eygenlich geschriben hab. So ist vns am vordern tag ein brief von vnserm gnedigisten Herren.... dem Römischen keyser oc. komen, daran vns sein keyserlich gnade schreibt, daz er von der stucke der heiligen Cristenheit vnd des Reichs notdurft wegen, darumb denn das yeczig Concilii gemacht wor- den sey, vnser Herren.... die kurfursten, fürsten vnd Stette gen Basel berüfft vnd vordert auf Andree schierist vnd begert vnser erber botschaft auch darczu zu senden, als wir meynen, daz du das nu auch wol vernommen habst. Darauf wellen wir gedacht seyn. So schreib du vns dazwischen auch deinen Rat
391 887. 1433, Nov. 12 (Nürnberg). Derselbe an Denselben: u. A. von einer misslungenen Botschaft an die Legaten nach Prag, von K. Sigmunds Berufung der Reichsfürsten zum 30 Nov. nach Basel oc. (Nurnberger Missiv-Buch X. fol. 263.) Stepfan Coler vnserm lieben Burger vnd Ratgesellen. L. Stephan ! Als dir wissend ist, wie wir vnserm Herren Herczog Heinrich von Peyern geschriben vnd seinen gnaden denselben brief bey ein vnserm eynrüsser gesant haben, der hat den Herczog zu Burkhawsn gefunden vnd der Rete gar lützel bey Im ; doch hat vns der Herre schriftlich bey Im ge- antwurtt auf meynung, daz er sein Rete kürczlich zu Im ver- botten vnd vns bey sein selbs botschaft ein antwurt darumb wissen lassen welle. So hat Berchtold Volkmer dazwisen her verschriben, wie desselben Herren Rete mit Im auch etwas da- uon geredt haben, als du das nu wol macht von Im haben ver- nomen oder noch vernemen. Auch wiss, als Sigmund Stromer yeczunt von Eger bis gein Ellbogen komen was hieneyn gen Prag zu vollreiten, den haben die von Elbogen niht wellen noch getrawen beleyten his an die stat, da In des Jacubkos geleyt genomen söllt haben. Vnd von treffenlicher warnung wegen hingebens, daz Im geschehen were, hat er widerkert vnd kam am vordern tag zu vns herheim vnd hat vns gesagt, daz er den erwirdigen vättern vnd Herren .... des Conciliis botschaft von Eger als bald einen boten gen Prag gesandt vnd denselben handel eygenlich geschriben hab. So ist vns am vordern tag ein brief von vnserm gnedigisten Herren.... dem Römischen keyser oc. komen, daran vns sein keyserlich gnade schreibt, daz er von der stucke der heiligen Cristenheit vnd des Reichs notdurft wegen, darumb denn das yeczig Concilii gemacht wor- den sey, vnser Herren.... die kurfursten, fürsten vnd Stette gen Basel berüfft vnd vordert auf Andree schierist vnd begert vnser erber botschaft auch darczu zu senden, als wir meynen, daz du das nu auch wol vernommen habst. Darauf wellen wir gedacht seyn. So schreib du vns dazwischen auch deinen Rat
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392 vnd meynung darumb vnd was dir sust begegen des notdurft sey, als wir niht zweifeln, daz du selbs auch gern tust. Datum sub sigillo Erhardj Haller magistri ciuium feria Va post Martini. 888. 1433, Nov. 19 (Nürnberg). Derselbe an Herrn Hynek Krušina von Schwamberg: schickt ihm die gewünschten zwei Tonnen Saliter und Schwefel zu. (Nurnberger Missiv-Buch X. fol. 267".) Hern Hinko Kruschina Herren zu Swannberg. Edler lieber Herre! Als vns ewr edel verschriben vnd vmb ein tunnen saliters vnd ein tunnen schwefels gebetten hat ewch die gen Eger zu schiken von sorg wegen belegrung, die ewch die Beheim teglich tun wellen oc., das haben wir wol ver- nomen vnd also schicken wir ewer erberkeit zu Lieb sölliche zwo tunnen zu dem Conrad Meylen gen Eger vnd haben vnsern guten freunden dem Rate zu Eger dabey verschriben vnd ge- betten, Iren fleiss zu tun, daz ewch der gegenwertig vnser brief vnd dieselben zwo tunnen furbas geantwurtt mugen werden. Denn wo wir ewer edell Lieb oder dienst oc. Datum feria Va Elisabeth vidue. 889. 1433, Nov. Verzeichniss der Herren und Ritter aus Böhmen und Mähren, welche 14.33 auf dem Martinilandtage zu Prag zugegen waren. (Archiv Český, III. 415.) 890. 1433, Nov. 30 (Prag). Artikel der ersten Ubereinkunft, welche auf dem Martinilandtage 1433 zu Prag zwischen den Ständen Böhmens und den Legaten des Baseler Concils zum Behufe der Compactaten genehmigt wurden. (Lateinisch und böhmisch.) (Archlv Český. III, 398.)
392 vnd meynung darumb vnd was dir sust begegen des notdurft sey, als wir niht zweifeln, daz du selbs auch gern tust. Datum sub sigillo Erhardj Haller magistri ciuium feria Va post Martini. 888. 1433, Nov. 19 (Nürnberg). Derselbe an Herrn Hynek Krušina von Schwamberg: schickt ihm die gewünschten zwei Tonnen Saliter und Schwefel zu. (Nurnberger Missiv-Buch X. fol. 267".) Hern Hinko Kruschina Herren zu Swannberg. Edler lieber Herre! Als vns ewr edel verschriben vnd vmb ein tunnen saliters vnd ein tunnen schwefels gebetten hat ewch die gen Eger zu schiken von sorg wegen belegrung, die ewch die Beheim teglich tun wellen oc., das haben wir wol ver- nomen vnd also schicken wir ewer erberkeit zu Lieb sölliche zwo tunnen zu dem Conrad Meylen gen Eger vnd haben vnsern guten freunden dem Rate zu Eger dabey verschriben vnd ge- betten, Iren fleiss zu tun, daz ewch der gegenwertig vnser brief vnd dieselben zwo tunnen furbas geantwurtt mugen werden. Denn wo wir ewer edell Lieb oder dienst oc. Datum feria Va Elisabeth vidue. 889. 1433, Nov. Verzeichniss der Herren und Ritter aus Böhmen und Mähren, welche 14.33 auf dem Martinilandtage zu Prag zugegen waren. (Archiv Český, III. 415.) 890. 1433, Nov. 30 (Prag). Artikel der ersten Ubereinkunft, welche auf dem Martinilandtage 1433 zu Prag zwischen den Ständen Böhmens und den Legaten des Baseler Concils zum Behufe der Compactaten genehmigt wurden. (Lateinisch und böhmisch.) (Archlv Český. III, 398.)
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393 891. 1433, Dec. (s. d.) (Görlitz). Die Görlitzer an Kaiser Sigmund: senden ihm ein Hilfsgesuch der Zit- tauer zu und berichten von den Kämpfen, welche sie mit dem Keuschberger und andern Ketzern zu bestehen haben. (Scultetus II. 134b [ann. 1435].) Gorl. ad imp. Sigism. (Temp. capitanei Heinze Kotwitz, da die Zittawer vmb hülffe geschriben oc.) Da E. G. vnterthe- nige Bürgermeister vnd Rathmanne E. G. Stad Zittaw vns als Hüte desin ingeslossin briff haben gesant, anruffende vnd bit- tende in zu hülffe zu kommen, noch sulcher warnunge dy in gethan ist. Das E. kais. G. in irem Brieffe hierynnen verslossen gnediglich geruchen zu vernehmen. Nu ist vns hiute by nacht ouch botschafft kommen von der Spehe, dy wir vssin habin gchabit, das Tschyrnin mit etz- lichen, der dy Leipe itzund ynne hat, sich mit etzlichen andern ketzern von den Schlossen vnd Possetken am Gebirge gelegen ouch starg samlet, mehr denne mit 400 pherden, sust mit we- gen vnd trabanten, vnd willen ein zug zuthun in E. G. Land, vnd nemlich die Vorstat als vil der wedir gebawit ist, vor E. G. Stad Gorlitz Abebörnen vnd grüntlich vorterbin, Sunderlich dorumb das Kewschberger vnd etzliche ander ketzer der seinen, in nehesten geschefften, vor vnser liben Fr. tage Conceptionis, als E. keys. G. das wol mag vorkommen sein, abegeschlagen vnd gefangen habin. So wirt E. G. land vnd des Hiligen Rey- ches freystrosse von etzlichen Slossen vnd Possetken swerlich angegriffen oc. So haben wir doch den von der Zitten die hülffe gerne abir gethan noch ir begeren vnd verschreiben 9c. (Scultetus ibid. f. 121 ad ann. 1433.) Am abend Marie conceptionis, den 7 Dec. (1433) haben die Görlitzer mit jrem hauptman Heintze Kotwitz wiederumb die Hussiten, so sich von der Leipe, Wartenberg, Grefenstein vnd andern Schlossern wol mit 100 Rossen gesamlet vnd auff die Breszlischen wegen gehalten, auch Eberszbach geplündert vnd angesteckt, bey Hirschfelde geschlagen, vnd jnen eine statt- liche Beuthe an Vieh vnd Leuten abgejaget.
393 891. 1433, Dec. (s. d.) (Görlitz). Die Görlitzer an Kaiser Sigmund: senden ihm ein Hilfsgesuch der Zit- tauer zu und berichten von den Kämpfen, welche sie mit dem Keuschberger und andern Ketzern zu bestehen haben. (Scultetus II. 134b [ann. 1435].) Gorl. ad imp. Sigism. (Temp. capitanei Heinze Kotwitz, da die Zittawer vmb hülffe geschriben oc.) Da E. G. vnterthe- nige Bürgermeister vnd Rathmanne E. G. Stad Zittaw vns als Hüte desin ingeslossin briff haben gesant, anruffende vnd bit- tende in zu hülffe zu kommen, noch sulcher warnunge dy in gethan ist. Das E. kais. G. in irem Brieffe hierynnen verslossen gnediglich geruchen zu vernehmen. Nu ist vns hiute by nacht ouch botschafft kommen von der Spehe, dy wir vssin habin gchabit, das Tschyrnin mit etz- lichen, der dy Leipe itzund ynne hat, sich mit etzlichen andern ketzern von den Schlossen vnd Possetken am Gebirge gelegen ouch starg samlet, mehr denne mit 400 pherden, sust mit we- gen vnd trabanten, vnd willen ein zug zuthun in E. G. Land, vnd nemlich die Vorstat als vil der wedir gebawit ist, vor E. G. Stad Gorlitz Abebörnen vnd grüntlich vorterbin, Sunderlich dorumb das Kewschberger vnd etzliche ander ketzer der seinen, in nehesten geschefften, vor vnser liben Fr. tage Conceptionis, als E. keys. G. das wol mag vorkommen sein, abegeschlagen vnd gefangen habin. So wirt E. G. land vnd des Hiligen Rey- ches freystrosse von etzlichen Slossen vnd Possetken swerlich angegriffen oc. So haben wir doch den von der Zitten die hülffe gerne abir gethan noch ir begeren vnd verschreiben 9c. (Scultetus ibid. f. 121 ad ann. 1433.) Am abend Marie conceptionis, den 7 Dec. (1433) haben die Görlitzer mit jrem hauptman Heintze Kotwitz wiederumb die Hussiten, so sich von der Leipe, Wartenberg, Grefenstein vnd andern Schlossern wol mit 100 Rossen gesamlet vnd auff die Breszlischen wegen gehalten, auch Eberszbach geplündert vnd angesteckt, bey Hirschfelde geschlagen, vnd jnen eine statt- liche Beuthe an Vieh vnd Leuten abgejaget.
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394 892. 1433, Dec. 9 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Kaiser Sigmund: sein Bote Sigmund Stromer habe nicht nach Prag dringen können, doch habe er von dort ein Schreiben erhalten, das er dem Kaiser übersendet. (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 281.) Imperatori Sigismundo. Gnedigister Herre! Ewr keyserlich grossmechtikeit well gnediclich vernemen, als vnserr gnedigen Herren vnd vätter des heiligen Conciliis zu Basel erwirdige bottschaft nehst wider gen Beheim geordinirt vnd gesandt ward, also von Irer be- gerung wegen schikten wir vnser erber ratsbotschaft Sigmunden Stromer aber mit In zu vollreiten, vnd als die gen Eger kamen, gebüret sich, daz die botschaft von Beheim von Eger etlich botschaft von In hineyn gen Beheim zu tun hetten vnd teten. Das machet sich do also, daz des Conciliis bottschaft, von gelegenheit vnd notdurft wegen derselb ding die vorgenant vnser erber ratsbotschaft zu vnsern gnedigen Herren... den Fürsten, Herren vnd Stetten vmb vns sckickten, In das zu ertzeln vnd anczubringen, als denn vnser botschaft tet, vnd sich darnach zu In wider eynhin zu fügen, vnd ee nu vnser botschaft wider gefertigt ward, do hetten sich die Ding dazwischen zu Eger also gemacht, daz des heiligen Conciliis botschaft hineyn gen Prag gefürt vnd beleytet waren worden. Do erhob sich vnser erber botschaft vnd kam bis gen Elbogen, daz er gern zu In hineyn gen Prag vollritten were, do kont noch mocht er von Elbogen awsz vnsicherheithalben nicht verrner durchkomen noch beleytet werden. Nu hett er doch vor auch von des Con- ciliis botschaft begerung wegen einen vnsern diener, der denn behemische sprach wol kan, bey In zu Eger gelassen, der auch mit In gen Prag vollritten vnd bey den Handlungen vnd tey- dingen gewesen ist. Derselb hat vns nu verschriben, wie die- selben ding zu Prag gehandelt vnd ergangen sullen seyn bis auf datum desselben briefs, söllicher brief vns auf dise zeit worden ist, den wir ewer keyser. Durchl. von stund hierynnen ver- slossen schicken vnd niht verhalten wolten, denn wir ganz willig vnd bereyt seyn vnterteniklich dienst vnd wolgefallen zubewei-
394 892. 1433, Dec. 9 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Kaiser Sigmund: sein Bote Sigmund Stromer habe nicht nach Prag dringen können, doch habe er von dort ein Schreiben erhalten, das er dem Kaiser übersendet. (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 281.) Imperatori Sigismundo. Gnedigister Herre! Ewr keyserlich grossmechtikeit well gnediclich vernemen, als vnserr gnedigen Herren vnd vätter des heiligen Conciliis zu Basel erwirdige bottschaft nehst wider gen Beheim geordinirt vnd gesandt ward, also von Irer be- gerung wegen schikten wir vnser erber ratsbotschaft Sigmunden Stromer aber mit In zu vollreiten, vnd als die gen Eger kamen, gebüret sich, daz die botschaft von Beheim von Eger etlich botschaft von In hineyn gen Beheim zu tun hetten vnd teten. Das machet sich do also, daz des Conciliis bottschaft, von gelegenheit vnd notdurft wegen derselb ding die vorgenant vnser erber ratsbotschaft zu vnsern gnedigen Herren... den Fürsten, Herren vnd Stetten vmb vns sckickten, In das zu ertzeln vnd anczubringen, als denn vnser botschaft tet, vnd sich darnach zu In wider eynhin zu fügen, vnd ee nu vnser botschaft wider gefertigt ward, do hetten sich die Ding dazwischen zu Eger also gemacht, daz des heiligen Conciliis botschaft hineyn gen Prag gefürt vnd beleytet waren worden. Do erhob sich vnser erber botschaft vnd kam bis gen Elbogen, daz er gern zu In hineyn gen Prag vollritten were, do kont noch mocht er von Elbogen awsz vnsicherheithalben nicht verrner durchkomen noch beleytet werden. Nu hett er doch vor auch von des Con- ciliis botschaft begerung wegen einen vnsern diener, der denn behemische sprach wol kan, bey In zu Eger gelassen, der auch mit In gen Prag vollritten vnd bey den Handlungen vnd tey- dingen gewesen ist. Derselb hat vns nu verschriben, wie die- selben ding zu Prag gehandelt vnd ergangen sullen seyn bis auf datum desselben briefs, söllicher brief vns auf dise zeit worden ist, den wir ewer keyser. Durchl. von stund hierynnen ver- slossen schicken vnd niht verhalten wolten, denn wir ganz willig vnd bereyt seyn vnterteniklich dienst vnd wolgefallen zubewei-
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395 sen ewer keyserlichem Majestat, die der almechtig got mit seinen gnaden glückselicklich fristen vnd bewarn well. Scriptum feria IIIIa post conceptionis Marie virginis. 893. 1433, Dec. 10 (Nürnberg). Derselbe an seinen Diener Dürrschmid (nach Prag): über Beförderung der Schreiben, die sowohl von Prag nach Basel als umgekehrt erlassen wurden. (Nurnberger Missiv-Buch N, fol. 281.) Dem bescheiden Johannes Dürrsmid. Vnser fürdrung beuor. L. Johannes! Dein Brief vns ge- sandt als von der guten mêre wegen zu Beheim ist vns auf gester wol worden. Da macht du den Erwirdigen Herren des Concilijs botschaft wol sagen, daz wir dieselbe mêre vnd die zween brief, die vns damit worden seyn, der einr vnserm gne- digen Herren dem Legaten zu Basel vnd der ander behemische schrift einen in vnsers gnedigisten Herren des keysers oc. hof steen, bey vnser selbs botschaft vnuerczogenlich gen Basel ge- sandt haben. So seyn vns auf dise zeit die gegenwertigen zwen Brief, die den vorgenanten des Concilijs botschaft steen, von Basel zu gesandt vnd wir angelangt worden, dieselben brief fürbas hineyn zu schicken, daz wir auch also mit disem botten tun. Dieselben zwen brief bestell onuercziehen In zu antwurten, vnd wie dieselben ding seyd gehandelt vnd nu gestalt seyn, schreib vns bey disem botten als uil des not sey. Daran tust du vns wolgefallen. Datum sub sigillo Vlrici Gruntherr magistri ciuium feria Va post conceptionis marie virginis. 894. 1433, Dec. 17 (Nürnberg). Derselbe an Kaiser Sigmund: abermals über Beförderung der Schreiben von Prag nach Basel. (Nurnberger Missiv-Buch N, fol. 120.) Imperatori Sigismundo. Gnedigister Herre ! Als wir ewer keyserlichen grossmechti- keit nehst von gelegenheit des heiligen Concilijs erwirdigen bot-
395 sen ewer keyserlichem Majestat, die der almechtig got mit seinen gnaden glückselicklich fristen vnd bewarn well. Scriptum feria IIIIa post conceptionis Marie virginis. 893. 1433, Dec. 10 (Nürnberg). Derselbe an seinen Diener Dürrschmid (nach Prag): über Beförderung der Schreiben, die sowohl von Prag nach Basel als umgekehrt erlassen wurden. (Nurnberger Missiv-Buch N, fol. 281.) Dem bescheiden Johannes Dürrsmid. Vnser fürdrung beuor. L. Johannes! Dein Brief vns ge- sandt als von der guten mêre wegen zu Beheim ist vns auf gester wol worden. Da macht du den Erwirdigen Herren des Concilijs botschaft wol sagen, daz wir dieselbe mêre vnd die zween brief, die vns damit worden seyn, der einr vnserm gne- digen Herren dem Legaten zu Basel vnd der ander behemische schrift einen in vnsers gnedigisten Herren des keysers oc. hof steen, bey vnser selbs botschaft vnuerczogenlich gen Basel ge- sandt haben. So seyn vns auf dise zeit die gegenwertigen zwen Brief, die den vorgenanten des Concilijs botschaft steen, von Basel zu gesandt vnd wir angelangt worden, dieselben brief fürbas hineyn zu schicken, daz wir auch also mit disem botten tun. Dieselben zwen brief bestell onuercziehen In zu antwurten, vnd wie dieselben ding seyd gehandelt vnd nu gestalt seyn, schreib vns bey disem botten als uil des not sey. Daran tust du vns wolgefallen. Datum sub sigillo Vlrici Gruntherr magistri ciuium feria Va post conceptionis marie virginis. 894. 1433, Dec. 17 (Nürnberg). Derselbe an Kaiser Sigmund: abermals über Beförderung der Schreiben von Prag nach Basel. (Nurnberger Missiv-Buch N, fol. 120.) Imperatori Sigismundo. Gnedigister Herre ! Als wir ewer keyserlichen grossmechti- keit nehst von gelegenheit des heiligen Concilijs erwirdigen bot-
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396 schaft, die zu Prag seyn, alsuil vns des do wissend was, ver- schriben, vnd vnsers dieners brief vns gesandt innhaltend, wie dieselben ding zu Prag bis auf datum desselben briefs gehandelt vnd ergangen solten seyn, in gehorsam vnd in gut eyngeslossen gesandt haben, welle ewr keyserlich Durchl. gnediclich vernemen, daz vns nu auf hewt zwen brief von Prag, nemlich einr von dem erwirdigen vatter dem Auditor, der ander aber von vnserm vor- gemeldten diener, komen seyn, derselben brief beider wir ewern keyserlichen gnaden abschrift hierynnen verslossen schicken vnd aber in gehorsam vnd gut niht verhalten wolten ; denn wir gancz willig vnd bereit seyn vnterteniklich dienst vnd wolgefallen zu- beweisen ewer keyserlichen maiestat, die der allmechtig got mit seinen gnaden glückseliclich fristen vnd bewaren welle. Scriptum feria VIa ante thome apostolj. 895. 1433, Dec. 19 (Nürnberg). Derselbe an den von Ulm: sendet ein (von Dürrschmid) aus Prag aber- mals erhaltenes Schreiben in Abschrift zu. (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 292b.) Den von Vlme. L. Fr. Als Ir vns von vernemung der Beheim bekerung verschriben vnd gebetten habt oc., das haben wir wol vernomen. Vnd lassen ewr fürsichtikeit wissen, daz vns auf die mitwochen nach conceptionis marie (9 Dec.) nehstuergangen von ein vnserm diener, den wir mit des heiligen Concilijs von Basel erwirdiger botschaft gen Prag gesandt haben, von derselben ding wegen ein brief kam. So ist vns nu auf hewt von demselben vnserm diener aber ein brief in denselben dingen komen, derselben brief beider wir ewer weisheit in guter frewntschaft abschrift hierynnen verslossen schicken; wie sich aber das nu hinfür machen wirdt, wissen wir niht. Der allmechtig got well sein gnade darczu wenden. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (sabato ante thome apostolj.)
396 schaft, die zu Prag seyn, alsuil vns des do wissend was, ver- schriben, vnd vnsers dieners brief vns gesandt innhaltend, wie dieselben ding zu Prag bis auf datum desselben briefs gehandelt vnd ergangen solten seyn, in gehorsam vnd in gut eyngeslossen gesandt haben, welle ewr keyserlich Durchl. gnediclich vernemen, daz vns nu auf hewt zwen brief von Prag, nemlich einr von dem erwirdigen vatter dem Auditor, der ander aber von vnserm vor- gemeldten diener, komen seyn, derselben brief beider wir ewern keyserlichen gnaden abschrift hierynnen verslossen schicken vnd aber in gehorsam vnd gut niht verhalten wolten ; denn wir gancz willig vnd bereit seyn vnterteniklich dienst vnd wolgefallen zu- beweisen ewer keyserlichen maiestat, die der allmechtig got mit seinen gnaden glückseliclich fristen vnd bewaren welle. Scriptum feria VIa ante thome apostolj. 895. 1433, Dec. 19 (Nürnberg). Derselbe an den von Ulm: sendet ein (von Dürrschmid) aus Prag aber- mals erhaltenes Schreiben in Abschrift zu. (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 292b.) Den von Vlme. L. Fr. Als Ir vns von vernemung der Beheim bekerung verschriben vnd gebetten habt oc., das haben wir wol vernomen. Vnd lassen ewr fürsichtikeit wissen, daz vns auf die mitwochen nach conceptionis marie (9 Dec.) nehstuergangen von ein vnserm diener, den wir mit des heiligen Concilijs von Basel erwirdiger botschaft gen Prag gesandt haben, von derselben ding wegen ein brief kam. So ist vns nu auf hewt von demselben vnserm diener aber ein brief in denselben dingen komen, derselben brief beider wir ewer weisheit in guter frewntschaft abschrift hierynnen verslossen schicken; wie sich aber das nu hinfür machen wirdt, wissen wir niht. Der allmechtig got well sein gnade darczu wenden. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (sabato ante thome apostolj.)
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397 896. 1433, Dec. 22 (Prag). Urkunde über den Beschluss des Martinilandtages zu Prag, wodurch Aleš Wřešťowský von Riesenburg zum Landesverweser des Königreichs Böhmen ernannt wurde. (Archiv Český, III, 412.) 897. 1433, Dec. 31 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Johann von Bayern: über M. Martin (Berruer), einen der Gesandten des Concils an die Böhmen, der von sei- nen Collegen nach Basel gesendet wurde, um das Concil vom Stande der Verhandlungen zu unterrichten. (Nurnberger Misslv-Buch X, fol. 296.) Herczog Johannsen von Peyern. Gnediger Herre! Als vns ewer hochgeborne gnade von wegen des heiligen Concilijs erwirdiger botschaft, die gen Prag seyn gesandt, verschriben hat oc., das haben wir wol vernomen. Vnd tun ewern fürstenlichen gnaden zu wissen, daz derselben erbern Herren einr genannt Meister Martinus, decanus Thuro- nensis, am vordern tag in vnser stat komen ist, vnd vns gesagt hat, wie die andern erwirdigen vätter vnd Herren derselben bottschaft, die denn noch zu Prag beliben seyn, In gesandt haben, dem vorgenanten heiligen Concilij zu Basel vnd vnserm gnedigisten Herren Hern Sigismunden Römischen keyser oc. ergangen teyding vnd sache, die sie dortynnen gehandelt haben, anczubringen, vnd hat vns dabey gesagt, daz ein andere gemeine besamnung der Lantherren, Stett vnd gemeinschaft in Beheim wider gen Prag werden sülle yeczunt auf den nehsten Jarstag, vnd darauf bat er vns fleissig von des heiligen Concilijs vnd der obgenanten irer erwirdigen botschaft wegen vnser erber ratsbotschaft zu leihen mit Im gen Basel also zu vollnreiten, des wir aber in gut willig gewesen seyn vnd getan haben. Denn wo wir ewern fürstenlichen gnaden dienst vnd wolgefallen oc. Datum feria VIs ante festum circumcisionis Dominj.
397 896. 1433, Dec. 22 (Prag). Urkunde über den Beschluss des Martinilandtages zu Prag, wodurch Aleš Wřešťowský von Riesenburg zum Landesverweser des Königreichs Böhmen ernannt wurde. (Archiv Český, III, 412.) 897. 1433, Dec. 31 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Johann von Bayern: über M. Martin (Berruer), einen der Gesandten des Concils an die Böhmen, der von sei- nen Collegen nach Basel gesendet wurde, um das Concil vom Stande der Verhandlungen zu unterrichten. (Nurnberger Misslv-Buch X, fol. 296.) Herczog Johannsen von Peyern. Gnediger Herre! Als vns ewer hochgeborne gnade von wegen des heiligen Concilijs erwirdiger botschaft, die gen Prag seyn gesandt, verschriben hat oc., das haben wir wol vernomen. Vnd tun ewern fürstenlichen gnaden zu wissen, daz derselben erbern Herren einr genannt Meister Martinus, decanus Thuro- nensis, am vordern tag in vnser stat komen ist, vnd vns gesagt hat, wie die andern erwirdigen vätter vnd Herren derselben bottschaft, die denn noch zu Prag beliben seyn, In gesandt haben, dem vorgenanten heiligen Concilij zu Basel vnd vnserm gnedigisten Herren Hern Sigismunden Römischen keyser oc. ergangen teyding vnd sache, die sie dortynnen gehandelt haben, anczubringen, vnd hat vns dabey gesagt, daz ein andere gemeine besamnung der Lantherren, Stett vnd gemeinschaft in Beheim wider gen Prag werden sülle yeczunt auf den nehsten Jarstag, vnd darauf bat er vns fleissig von des heiligen Concilijs vnd der obgenanten irer erwirdigen botschaft wegen vnser erber ratsbotschaft zu leihen mit Im gen Basel also zu vollnreiten, des wir aber in gut willig gewesen seyn vnd getan haben. Denn wo wir ewern fürstenlichen gnaden dienst vnd wolgefallen oc. Datum feria VIs ante festum circumcisionis Dominj.
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398 898. 1433, Dec. 31 (Nürnberg). Derselbe an die Legaten des Concils (nach Prag): er habe seinen Rath- genossen Stromer dem M. Martin (Berruer) nach Basel zur Begleitung mitgegeben; er dankt den Legaten für ihre Bemühungen zum Besten der Christenheit und erklärt seine Bereitwilligkeit zu Diensten &c. (Nürnberger Missiv-Buch X, fol. 297.) Reuerendo in Cristo patri et domino Philiberto episcopo Constantiensi cete- risque venerabilibus patribus et dominis doctoribus sacri Basiliensis con- cilij in causa cristianitatis ad Boemiam legatis, dominis nostris prestan- tissimis Reuerende pater ac domine gratiose, venerabilesque eximij patres et domini venerandi! Humili recommendacione promptis- que nostris seruitijs Paternitatibus V. debita cum subjeccione premissis. Literas Vestrarum Dignitatum jam nobis per egre- gium magistrum Martinum decanum Thuronensem presentatas, eiusque insuper relacionem vive vocis oraculo debite ac dili- genter expositam honorifice accepimus ac competenter intellexi- mus, pro quo V. Paternitatibus significamus per presentes, quod quamquam amicos nostros precipue nostri consulatus consortes dilectos prius in ipso Basiliensi concilio habeamus, tamen ob honorem et reuerentiam eiusdem concilij sacri ac Vestrarum Dignitatum necnon attentis dicti magistri Martini exhortatione ac petitione inspectis ad maiorem conplacenciam veluti obediencie filii nostrum conconsulem et amicum dilectum, Sigismundum Stromeir, cum eodem magistro Martino ad ipsum Basiliense concilium duximus destinandum. Preterca oculo perspicaci con- siderantes, qualiter Vestre Paternitates hactenus non paucis temporibus graues labores curasque perturbaciones et contro- uersias innumerabiles in facto ipsius concilij ymo tocius cristiani- tatis sustinuerint et adhuc sustineri presumantur, e quibus pro- cul dubio apud nos spes certa resultat, quod altissimo annuente huiusmodi vestri labores non frustrentur, sed pocius fine preop- tato et laudabili concludantur, pro quo deus omnipotens, cuius res agitur, ut indubitanter credimus, Vestras Paternitates sine graciarum retribucione immensa penitus non permittit, concilium vero sacrum et vniuersaliter omnes et singuli id ipsum pen-
398 898. 1433, Dec. 31 (Nürnberg). Derselbe an die Legaten des Concils (nach Prag): er habe seinen Rath- genossen Stromer dem M. Martin (Berruer) nach Basel zur Begleitung mitgegeben; er dankt den Legaten für ihre Bemühungen zum Besten der Christenheit und erklärt seine Bereitwilligkeit zu Diensten &c. (Nürnberger Missiv-Buch X, fol. 297.) Reuerendo in Cristo patri et domino Philiberto episcopo Constantiensi cete- risque venerabilibus patribus et dominis doctoribus sacri Basiliensis con- cilij in causa cristianitatis ad Boemiam legatis, dominis nostris prestan- tissimis Reuerende pater ac domine gratiose, venerabilesque eximij patres et domini venerandi! Humili recommendacione promptis- que nostris seruitijs Paternitatibus V. debita cum subjeccione premissis. Literas Vestrarum Dignitatum jam nobis per egre- gium magistrum Martinum decanum Thuronensem presentatas, eiusque insuper relacionem vive vocis oraculo debite ac dili- genter expositam honorifice accepimus ac competenter intellexi- mus, pro quo V. Paternitatibus significamus per presentes, quod quamquam amicos nostros precipue nostri consulatus consortes dilectos prius in ipso Basiliensi concilio habeamus, tamen ob honorem et reuerentiam eiusdem concilij sacri ac Vestrarum Dignitatum necnon attentis dicti magistri Martini exhortatione ac petitione inspectis ad maiorem conplacenciam veluti obediencie filii nostrum conconsulem et amicum dilectum, Sigismundum Stromeir, cum eodem magistro Martino ad ipsum Basiliense concilium duximus destinandum. Preterca oculo perspicaci con- siderantes, qualiter Vestre Paternitates hactenus non paucis temporibus graues labores curasque perturbaciones et contro- uersias innumerabiles in facto ipsius concilij ymo tocius cristiani- tatis sustinuerint et adhuc sustineri presumantur, e quibus pro- cul dubio apud nos spes certa resultat, quod altissimo annuente huiusmodi vestri labores non frustrentur, sed pocius fine preop- tato et laudabili concludantur, pro quo deus omnipotens, cuius res agitur, ut indubitanter credimus, Vestras Paternitates sine graciarum retribucione immensa penitus non permittit, concilium vero sacrum et vniuersaliter omnes et singuli id ipsum pen-
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399 satum erga V. Dignitates merito agnoscere solent et in bono zelo recordare. Ceterum quotquot hucusque litere aut scripta nobis transmissa ac presentata extiterant V. Paternitates con- cernentia, semper sine prothelacione ad ipsam ciuitatem Egram curauimus destinare; et si vltra opus fuisset, aut si nobis ad- huc alique nouitates intimarentur, que nobis viderentur compe- tere Dignitatibus V. denuncianda, nobis firmiter credere potestis, quod in hoc nec sumptibus aut expensis pepercissemus, quin ymo sine dilacione qualibet ad ipsam ciuitatem Egram desti- nasse et adhuc pariformiter parati sumus et esse volumus in posterum, quociescunque oportunum extiterit, fideliter adimplere. Eciam pro nunc nullas speciales nouitates de ipso sacro con- cilio habemus, nisi quod de altitonantis clementia ut percepimus ibidem bene stat et ipsum de die in diem tam de secularibus quam spiritualibus principibus, prelatis ac personis alijs aug- mentetur. Preterea etiam Paternitates V. dignissimas prospere conseruare et dirigere dignetur altissimus feliciter nunc et sem- per. Scriptum (feria Va ante festum circumcisionis domini). 899. 1434, Jan. 13 (Prag). M. Johann Rokycana an die utraquistischen Geistlichen ausserhalb Prag: erklärt die Gründe des zwischen den Basler Legaten und den utraqui- stischen Magistern und Priestern cingetretenen Bruchs, und sein Verhalten dabei. (E MS. Budissin, blblioth. Gersdorl.) Scribit fidelibus presbyteris extra Pragam. Salutem in eo, qui est omnium salus. Dilecti in domino! Ut causa innotescat Vestris Discretionibus diruptionis tractatus inter nos ex una, et legatos a concilio parte ex altera, digne- mini scire: quia cum post pleraque oblatum est ipsis legatis a nobis, ut aliis in finem debitum dispositis, et quæ forent dis- ordinata, dum essent reducta et cuncta bene inter nos et illos disposita, ipsum concilium per media debita disponeret, quatenus singuli sacerdotes ministrarent, et laici sumerent sub duplici specie in regno Boemiæ et marchionatu Moraviæ: prædicti legati
399 satum erga V. Dignitates merito agnoscere solent et in bono zelo recordare. Ceterum quotquot hucusque litere aut scripta nobis transmissa ac presentata extiterant V. Paternitates con- cernentia, semper sine prothelacione ad ipsam ciuitatem Egram curauimus destinare; et si vltra opus fuisset, aut si nobis ad- huc alique nouitates intimarentur, que nobis viderentur compe- tere Dignitatibus V. denuncianda, nobis firmiter credere potestis, quod in hoc nec sumptibus aut expensis pepercissemus, quin ymo sine dilacione qualibet ad ipsam ciuitatem Egram desti- nasse et adhuc pariformiter parati sumus et esse volumus in posterum, quociescunque oportunum extiterit, fideliter adimplere. Eciam pro nunc nullas speciales nouitates de ipso sacro con- cilio habemus, nisi quod de altitonantis clementia ut percepimus ibidem bene stat et ipsum de die in diem tam de secularibus quam spiritualibus principibus, prelatis ac personis alijs aug- mentetur. Preterea etiam Paternitates V. dignissimas prospere conseruare et dirigere dignetur altissimus feliciter nunc et sem- per. Scriptum (feria Va ante festum circumcisionis domini). 899. 1434, Jan. 13 (Prag). M. Johann Rokycana an die utraquistischen Geistlichen ausserhalb Prag: erklärt die Gründe des zwischen den Basler Legaten und den utraqui- stischen Magistern und Priestern cingetretenen Bruchs, und sein Verhalten dabei. (E MS. Budissin, blblioth. Gersdorl.) Scribit fidelibus presbyteris extra Pragam. Salutem in eo, qui est omnium salus. Dilecti in domino! Ut causa innotescat Vestris Discretionibus diruptionis tractatus inter nos ex una, et legatos a concilio parte ex altera, digne- mini scire: quia cum post pleraque oblatum est ipsis legatis a nobis, ut aliis in finem debitum dispositis, et quæ forent dis- ordinata, dum essent reducta et cuncta bene inter nos et illos disposita, ipsum concilium per media debita disponeret, quatenus singuli sacerdotes ministrarent, et laici sumerent sub duplici specie in regno Boemiæ et marchionatu Moraviæ: prædicti legati
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400 ad hoc nullo modo consentire voluerunt, sed libertatem in com- municando dare spopondebant, sic scilicet, quod quibus placeret sacerdotibus in præfatis regno et marchionatu, sic sub duplici specie ministrarent et laici sumerent; quibus non placeret, sub una sic communicare specie libertatem ut singuli haberent. Tan- dem requisiti sunt magistri et sacerdotes, ut consilium darent. At M. Przibram, suo et aliorum magistrorum nomine, in medio congregationis dabat consilium, dicens: Consulimus vobis et suademus, ut non renuatis unioni cum istis prælatis, sed illi libertati consentientes, de calice, ut est prædictum, concludite et pacem facite; adjungens, quia communionem non videmus, sub æterna damnatione obligamur ad illorum unionem, et in periculo damnationis estis, si hanc oblationem a prælatis con- cilii non suscipietis oc. Multa dixit de ecclesia Romana con- traric posita per M. Johannem Hus, imo longe aliter locutus est de ecclesia, quam olim ipsemet scripsit. At ego dum requi- situs fui super consilio dando de libertate habita cum omnibus sacerdotibus senioribus civitatis Antiquæ, dixi pericula nomine meo et sacerdotum ad utramque partem sic dicens: „En si interrumpetur cum hiis prælatis et concilio tractatus, multum video periculosum; tum quia regnum destruitur, tum homines minuuntur, tum fames et mors devastant, tum sacerdotum pau- citas ruinam omnium minatur bonorum, et nescio ubi erit finis malorum. Quare, subjunxi, spectabiles domini, agite pro unione bona modis, quibus secundum deum valetis; et adjeci item ad aliam partem me vertens : Si sic, scilicet sub ista libertate com- munio calicis transibit in regno et marchionatu, video pericula multa, tum quia discidia semper in clero ct in populo crunt; (nam illi dicent: nos sub una melius; illi vero: nos sub duplici melius specie communicamus); tum quia et bella intrinseca pos- sent consurgere; tum quia plebani ad suas redibunt parochias, et in suis sub una specie ecclesiis ministrabunt, et illi sunt multi et plures erunt sub una communicantes specie; tum quia plerique, qui sub utraque communicarunt, ad unam speciem con- vertentur dicentes, tamen libertas; tum quia rex Wenceslaus illam libertatem attemptavit, certas ecclesias in Praga nostræ, et certas adversæ parti deputando, et tamen hoc non potuit durare, sed una pars expulit aliam; et alia plura subjunxi peri-
400 ad hoc nullo modo consentire voluerunt, sed libertatem in com- municando dare spopondebant, sic scilicet, quod quibus placeret sacerdotibus in præfatis regno et marchionatu, sic sub duplici specie ministrarent et laici sumerent; quibus non placeret, sub una sic communicare specie libertatem ut singuli haberent. Tan- dem requisiti sunt magistri et sacerdotes, ut consilium darent. At M. Przibram, suo et aliorum magistrorum nomine, in medio congregationis dabat consilium, dicens: Consulimus vobis et suademus, ut non renuatis unioni cum istis prælatis, sed illi libertati consentientes, de calice, ut est prædictum, concludite et pacem facite; adjungens, quia communionem non videmus, sub æterna damnatione obligamur ad illorum unionem, et in periculo damnationis estis, si hanc oblationem a prælatis con- cilii non suscipietis oc. Multa dixit de ecclesia Romana con- traric posita per M. Johannem Hus, imo longe aliter locutus est de ecclesia, quam olim ipsemet scripsit. At ego dum requi- situs fui super consilio dando de libertate habita cum omnibus sacerdotibus senioribus civitatis Antiquæ, dixi pericula nomine meo et sacerdotum ad utramque partem sic dicens: „En si interrumpetur cum hiis prælatis et concilio tractatus, multum video periculosum; tum quia regnum destruitur, tum homines minuuntur, tum fames et mors devastant, tum sacerdotum pau- citas ruinam omnium minatur bonorum, et nescio ubi erit finis malorum. Quare, subjunxi, spectabiles domini, agite pro unione bona modis, quibus secundum deum valetis; et adjeci item ad aliam partem me vertens : Si sic, scilicet sub ista libertate com- munio calicis transibit in regno et marchionatu, video pericula multa, tum quia discidia semper in clero ct in populo crunt; (nam illi dicent: nos sub una melius; illi vero: nos sub duplici melius specie communicamus); tum quia et bella intrinseca pos- sent consurgere; tum quia plebani ad suas redibunt parochias, et in suis sub una specie ecclesiis ministrabunt, et illi sunt multi et plures erunt sub una communicantes specie; tum quia plerique, qui sub utraque communicarunt, ad unam speciem con- vertentur dicentes, tamen libertas; tum quia rex Wenceslaus illam libertatem attemptavit, certas ecclesias in Praga nostræ, et certas adversæ parti deputando, et tamen hoc non potuit durare, sed una pars expulit aliam; et alia plura subjunxi peri-
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401 cula. Et post adjeci dicens: Vos scitis, quid facere debetis; ego recognosco meam ignorantiam, et nescio, quid sit melius modo, quod eligere debeam. Et si quis in posterum dicet, quia nos rumpimus concordiam, protestor pro præsenti, quia non prohibemus vobis suscipere, quidquid libet, solum, ut quæ sunt mala et pericula, præcaveatis. Et conversus ad Pragenses dixi: Vos domini me non respicite, sed si videtis quid honoris divini, profectum ecclesiæ sanctæ et vestri boni, apprehendite. Hæc scribo optans, ut si qua ab æmulis sinistre loqui de me audie- ritis, fidem creditivam non adhibeatis. Quantum irascuntur mihi multi, quia nolui instigare et consulere, ut unitatem sub liber- tate præefata calicis susciperent! et dicunt, quod per me unio rupta est et omne bonum. Sed considero et video, quia multi heu et calicem domini in modico proponerent, et non multum pro illo instarent. M. Johannes de Rokyczana. Acta sunt hæc anno domini M'CCCC'XXXIIII°, ff. IV in octava epi- phaniæ domini. 900. 1434, Jan. 28 (Eger). Die Legaten des Basler Concils nehmen einige Magister der Prager Uni- versität, welche ihren Artikeln beigetreten sind, in die Gemeinschaft der katholischen Kirche auf. (MS. archivl Trebon. A. 16, fol. 262.) Legati a sacro concilio Basiliensi in Bohemiam destinati universis et singulis Christi fidelibus salutem in omnium salva- tore. Cum inter nos nomine et auctoritate dicti sacri concilii et generalem congregationem regni et marchionatus Moraviæ in Pragensi civitate quæedam capitula inita fuerunt et firmata, et venerabiles viri magister Cristannus de Prachaticz rector uni- versitatis Pragensis, Buzko de Kdyna decanus facultatis artium ejusdem universitatis, Procopius de Plzna, Petrus de Sepekow, Johannes de Przibram et Johannes de Sobieslavia (i. Papussek), tam propriis et privatis eorum nominibus quam totius coetus studii universitatis Pragensis antedictæ, volentes in compactatis in dictis capitulis stare et ea tenere, servare et adimplere, uni- 26
401 cula. Et post adjeci dicens: Vos scitis, quid facere debetis; ego recognosco meam ignorantiam, et nescio, quid sit melius modo, quod eligere debeam. Et si quis in posterum dicet, quia nos rumpimus concordiam, protestor pro præsenti, quia non prohibemus vobis suscipere, quidquid libet, solum, ut quæ sunt mala et pericula, præcaveatis. Et conversus ad Pragenses dixi: Vos domini me non respicite, sed si videtis quid honoris divini, profectum ecclesiæ sanctæ et vestri boni, apprehendite. Hæc scribo optans, ut si qua ab æmulis sinistre loqui de me audie- ritis, fidem creditivam non adhibeatis. Quantum irascuntur mihi multi, quia nolui instigare et consulere, ut unitatem sub liber- tate præefata calicis susciperent! et dicunt, quod per me unio rupta est et omne bonum. Sed considero et video, quia multi heu et calicem domini in modico proponerent, et non multum pro illo instarent. M. Johannes de Rokyczana. Acta sunt hæc anno domini M'CCCC'XXXIIII°, ff. IV in octava epi- phaniæ domini. 900. 1434, Jan. 28 (Eger). Die Legaten des Basler Concils nehmen einige Magister der Prager Uni- versität, welche ihren Artikeln beigetreten sind, in die Gemeinschaft der katholischen Kirche auf. (MS. archivl Trebon. A. 16, fol. 262.) Legati a sacro concilio Basiliensi in Bohemiam destinati universis et singulis Christi fidelibus salutem in omnium salva- tore. Cum inter nos nomine et auctoritate dicti sacri concilii et generalem congregationem regni et marchionatus Moraviæ in Pragensi civitate quæedam capitula inita fuerunt et firmata, et venerabiles viri magister Cristannus de Prachaticz rector uni- versitatis Pragensis, Buzko de Kdyna decanus facultatis artium ejusdem universitatis, Procopius de Plzna, Petrus de Sepekow, Johannes de Przibram et Johannes de Sobieslavia (i. Papussek), tam propriis et privatis eorum nominibus quam totius coetus studii universitatis Pragensis antedictæ, volentes in compactatis in dictis capitulis stare et ea tenere, servare et adimplere, uni- 26
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402 tatem ecclesiasticam et bonam, Christianam, firmam et perpe- tuam pacem juxta dictorum capitulorum continentiam receperunt, acceptaverunt et fecerunt, debiteque professi sunt, firmantes hoc publico instrumento, recepto per Johannem de Torneriis cle- ricum, in artibus magistrum, apostolica et imperiali auctoritate notarium publicum: nos quoque auctoritate sacri concilii gene- ralis ad ecclesiasticam unitatem et Christianam pacem cos re- cepimus. Ideo hoc ad omnium notitiam præsentium serie dedu- centes, auctoritate dicti sacri concilii generalis districte præci- piendo mandamus, quatenus ipsos ad omnem communicationem tam in humanis seu mundanis actibus quam in divinis officiis et ecclesiasticis sacramentis admittatis, tamquam fratres vestros ecclesiæ filios reverentes et obedientes. In quorum omnium fidem præsentes nostras literas eis concessimus, sigillorum no- strorum appensione munitas. Datum Egræ, die 28 mensis Ja- nuarii anno domini MCCCCXXXIIII. 901. 1434, Febr. 19 (Basel). Br. Ulrich Stockel an den Abt von Tegernsee: weitere Berichte über die Verhandlungen des Concils mit den Böhmen. (MS. In Munchon Cod. bavar. 1585 fol. 54 & 57.) — Item XIIII die mensis Februarii venerunt ambasiatores sacri concilii de Bohemia, et sequenti die fecerunt relationem in generali congregatione, et inter alia dixerunt, quod post multos et varios tractatus factos in Praga cum Bohemis, ipsi Bohemi concordaverunt cum ambasiatoribus sacri concilii et ac- ceptarunt pacem. Postea miserunt nuntios suos ad barones et civitates regni, ut omnes convenirent in civitate Pragensi, ut ista concordia et pax acceptata per certos deputatos, per omnes militares, barones, civitates et communitates regni Bohemiæ fir- maretur. Hoc considerans adversarius humani generis, inimicus veritatis et pacis, misit in corda quorumdam sacerdotum civi- tatis Pragensis, quatenus istam unitatem et pacem impedirent. Qui sacerdotes die noctuque laboraverunt, quousque venerunt ad obsidionem quæ est ante civitatem Pilznam, et dixerunt illis
402 tatem ecclesiasticam et bonam, Christianam, firmam et perpe- tuam pacem juxta dictorum capitulorum continentiam receperunt, acceptaverunt et fecerunt, debiteque professi sunt, firmantes hoc publico instrumento, recepto per Johannem de Torneriis cle- ricum, in artibus magistrum, apostolica et imperiali auctoritate notarium publicum: nos quoque auctoritate sacri concilii gene- ralis ad ecclesiasticam unitatem et Christianam pacem cos re- cepimus. Ideo hoc ad omnium notitiam præsentium serie dedu- centes, auctoritate dicti sacri concilii generalis districte præci- piendo mandamus, quatenus ipsos ad omnem communicationem tam in humanis seu mundanis actibus quam in divinis officiis et ecclesiasticis sacramentis admittatis, tamquam fratres vestros ecclesiæ filios reverentes et obedientes. In quorum omnium fidem præsentes nostras literas eis concessimus, sigillorum no- strorum appensione munitas. Datum Egræ, die 28 mensis Ja- nuarii anno domini MCCCCXXXIIII. 901. 1434, Febr. 19 (Basel). Br. Ulrich Stockel an den Abt von Tegernsee: weitere Berichte über die Verhandlungen des Concils mit den Böhmen. (MS. In Munchon Cod. bavar. 1585 fol. 54 & 57.) — Item XIIII die mensis Februarii venerunt ambasiatores sacri concilii de Bohemia, et sequenti die fecerunt relationem in generali congregatione, et inter alia dixerunt, quod post multos et varios tractatus factos in Praga cum Bohemis, ipsi Bohemi concordaverunt cum ambasiatoribus sacri concilii et ac- ceptarunt pacem. Postea miserunt nuntios suos ad barones et civitates regni, ut omnes convenirent in civitate Pragensi, ut ista concordia et pax acceptata per certos deputatos, per omnes militares, barones, civitates et communitates regni Bohemiæ fir- maretur. Hoc considerans adversarius humani generis, inimicus veritatis et pacis, misit in corda quorumdam sacerdotum civi- tatis Pragensis, quatenus istam unitatem et pacem impedirent. Qui sacerdotes die noctuque laboraverunt, quousque venerunt ad obsidionem quæ est ante civitatem Pilznam, et dixerunt illis
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403 hominibus, qui erant in eadem obsidione: videte, quam caute ambuletis! Ecce jam congregabuntur in Praga omnes barones et civitates regni Bohemiæ: certum est, quod non ad pacem, sed ad faciendum vobis patibula et ignes, et ad vestram de- structionem omnes conveniunt. Tunc isti de prædicta obsidione miserunt Procopium inimicum pacis cum aliis suis ad civitatem Pragensem, qui impediverunt hoc sanctum opus unitatis et pacis, quod tamen prius acceptatum erat. Attamen ex illis tractatibus factis cum præfatis Bohemis in concilio et postea in civitate Pragensi secuti sunt boni fructus, quia non possunt ulterius gloriari sicut prius fecerunt, dicentes, quod non volunt audiri; nam data est eis libera audientia in sacro concilio et in civitate Pragensi, et veritas sacræ scripturæ est eis sufficienter decla- rata, ita quod per dei gratiam oculi corum sunt aperti ad vi- dendum et cognoscendum errorem suum. Unde multi sacerdotes jam de facto prædicant sanctam fidem catholicam in suis eccle- siis; multi ctiam magistri universitatis studii Pragensis conversi sunt et tenent fidem nostram ; multi etiam barones et civitates nihil aliud optant nisi unitatem et pacem: solum ista ribaldria impedit sanctam unionem. Item in quatuor articulis suis propo- sitis in sacro concilio ipsi in tribus articulis omnino condescen- derunt sacro concilio, videl. de punitione peccatorum mortalium, de prædicatione verbi dei et de temporalitate et proprietate cleri, et tenent cosdem articulos in practica codem modo sicut nos. Tota difficultas consistit in primo articulo, videl. de communione sacramenti sub utraque specie, in quo sacrum concilium voluit eis condescendere tali conditione, ut hi qui communionem utrius- que speciei haberent in usu, quod ipsi usum suum servarent, communicando sub utraque specie: sed alii qui candem commu- nionem non haberent in usu, deberent suo modo sub una specie tantum communicare. Quod ipsi primo acceptarunt et fuerunt omnino contenti: sed postquam isti de obsidione quæe est ante civitatem Pilznam venerunt, tunc ponitentia ducti et interru- perunt sanctam unionem et pacem prius acceptatam, et dixerunt quod impossibile esset eis servare pacem et unionem, nisi sa- crum concilium induceret omnes incolas et habitatores regni Bohemiæ ad communionem sub utraque specie, ita quod totum regnum Bohemiæ duceretur ad unum ritum, et quod etiam com- 26*
403 hominibus, qui erant in eadem obsidione: videte, quam caute ambuletis! Ecce jam congregabuntur in Praga omnes barones et civitates regni Bohemiæ: certum est, quod non ad pacem, sed ad faciendum vobis patibula et ignes, et ad vestram de- structionem omnes conveniunt. Tunc isti de prædicta obsidione miserunt Procopium inimicum pacis cum aliis suis ad civitatem Pragensem, qui impediverunt hoc sanctum opus unitatis et pacis, quod tamen prius acceptatum erat. Attamen ex illis tractatibus factis cum præfatis Bohemis in concilio et postea in civitate Pragensi secuti sunt boni fructus, quia non possunt ulterius gloriari sicut prius fecerunt, dicentes, quod non volunt audiri; nam data est eis libera audientia in sacro concilio et in civitate Pragensi, et veritas sacræ scripturæ est eis sufficienter decla- rata, ita quod per dei gratiam oculi corum sunt aperti ad vi- dendum et cognoscendum errorem suum. Unde multi sacerdotes jam de facto prædicant sanctam fidem catholicam in suis eccle- siis; multi ctiam magistri universitatis studii Pragensis conversi sunt et tenent fidem nostram ; multi etiam barones et civitates nihil aliud optant nisi unitatem et pacem: solum ista ribaldria impedit sanctam unionem. Item in quatuor articulis suis propo- sitis in sacro concilio ipsi in tribus articulis omnino condescen- derunt sacro concilio, videl. de punitione peccatorum mortalium, de prædicatione verbi dei et de temporalitate et proprietate cleri, et tenent cosdem articulos in practica codem modo sicut nos. Tota difficultas consistit in primo articulo, videl. de communione sacramenti sub utraque specie, in quo sacrum concilium voluit eis condescendere tali conditione, ut hi qui communionem utrius- que speciei haberent in usu, quod ipsi usum suum servarent, communicando sub utraque specie: sed alii qui candem commu- nionem non haberent in usu, deberent suo modo sub una specie tantum communicare. Quod ipsi primo acceptarunt et fuerunt omnino contenti: sed postquam isti de obsidione quæe est ante civitatem Pilznam venerunt, tunc ponitentia ducti et interru- perunt sanctam unionem et pacem prius acceptatam, et dixerunt quod impossibile esset eis servare pacem et unionem, nisi sa- crum concilium induceret omnes incolas et habitatores regni Bohemiæ ad communionem sub utraque specie, ita quod totum regnum Bohemiæ duceretur ad unum ritum, et quod etiam com- 26*
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404 munionem parvulorum, quam in usu habent, etiam vellent te- nere. Quapropter miserunt unum sacerdotem de suis cum no- stris ambasiatoribus ad concilium, qui in die S. Julianæ virginis (16 Febr.) inter alia supplicavit sacro Concilio in generali con- gregatione, quatenus sacrum Concilium dignaretur sanctam com- munionem sub utraque specie concedere omnibus incolis et ha- bitatoribus totius regni Bohemiæ et eisdem adhærentibus. Super qua petitione sacrum Concilium jam stat in deliberatione; sed secundum opinionem multorum videtur, quod nullo modo sit eis condescendendum in hac parte. It. impossibile est fieri pacem et unionem inter nos et Bohemos, nisi prius ista obsidio, quæ est ante civitatem Pilznam amoveatur; quia utique sperant se habere istam civitatem; quæ si perditur vel expugnatur, tunc sine dubio ipsi Bohemi efficiuntur multum fortiores, et multæ aliæ civitates, oppida et castra consequenter perduntur et nullo modo possunt stare. Ideo oportet ut huic civitati celcriter et ante festum S. Georgii succurratur. Quapropter sacrum Conci- lium una cum D. Impre et aliis principibus secularibus in Ba- silea jam existentibus deliberati sunt (sic), quod jam debet mitti unus exercitus ad minus cum mille equis ad castra vicina huic civitati, qui cottidic pugnet contra eos et custodiat, ne isti de obsidione valeant exire pro victualibus. Et dicitur, quod non possunt alio modo repelli de obsidione, nisi per istum modum. Item interim ambasiatores sacri Concilii steterunt in Bohe- mia (sic), mortui sunt in civitate Pragensi centum millia homi- num in peste et gladio, et non remansit aliqua domus in tota civitate Pragensi, quin plures homines sint ex ea mortui, ex- cepta sola domo quam ambasiatores sacri concilii inhabitaverunt, in qua deus omnipotens per suam divinam clementiam omnes conservavit illæsos, ita quod nullus ex eis umquam infirmus fuit, nec hospes eorum cum tota familia. Propter quod multum regratiandum est omnipotenti deo, qui suos qui ita fideliter laboraverunt et cottidie laborant pro honore dei et utilitate sanctæ matris ecclesiæ, a tantis periculis custodivit oc. Reverendi patres et domini! Hæc scribo V. P., quatenus vestris devotis orationibus velitis interpellare omnipotentem deum pro unione et pace sanctæe matris ecclesiæ et pro redu- ctione ipsorum Bohemorum; quia etiam sacrum concilium non
404 munionem parvulorum, quam in usu habent, etiam vellent te- nere. Quapropter miserunt unum sacerdotem de suis cum no- stris ambasiatoribus ad concilium, qui in die S. Julianæ virginis (16 Febr.) inter alia supplicavit sacro Concilio in generali con- gregatione, quatenus sacrum Concilium dignaretur sanctam com- munionem sub utraque specie concedere omnibus incolis et ha- bitatoribus totius regni Bohemiæ et eisdem adhærentibus. Super qua petitione sacrum Concilium jam stat in deliberatione; sed secundum opinionem multorum videtur, quod nullo modo sit eis condescendendum in hac parte. It. impossibile est fieri pacem et unionem inter nos et Bohemos, nisi prius ista obsidio, quæ est ante civitatem Pilznam amoveatur; quia utique sperant se habere istam civitatem; quæ si perditur vel expugnatur, tunc sine dubio ipsi Bohemi efficiuntur multum fortiores, et multæ aliæ civitates, oppida et castra consequenter perduntur et nullo modo possunt stare. Ideo oportet ut huic civitati celcriter et ante festum S. Georgii succurratur. Quapropter sacrum Conci- lium una cum D. Impre et aliis principibus secularibus in Ba- silea jam existentibus deliberati sunt (sic), quod jam debet mitti unus exercitus ad minus cum mille equis ad castra vicina huic civitati, qui cottidic pugnet contra eos et custodiat, ne isti de obsidione valeant exire pro victualibus. Et dicitur, quod non possunt alio modo repelli de obsidione, nisi per istum modum. Item interim ambasiatores sacri Concilii steterunt in Bohe- mia (sic), mortui sunt in civitate Pragensi centum millia homi- num in peste et gladio, et non remansit aliqua domus in tota civitate Pragensi, quin plures homines sint ex ea mortui, ex- cepta sola domo quam ambasiatores sacri concilii inhabitaverunt, in qua deus omnipotens per suam divinam clementiam omnes conservavit illæsos, ita quod nullus ex eis umquam infirmus fuit, nec hospes eorum cum tota familia. Propter quod multum regratiandum est omnipotenti deo, qui suos qui ita fideliter laboraverunt et cottidie laborant pro honore dei et utilitate sanctæ matris ecclesiæ, a tantis periculis custodivit oc. Reverendi patres et domini! Hæc scribo V. P., quatenus vestris devotis orationibus velitis interpellare omnipotentem deum pro unione et pace sanctæe matris ecclesiæ et pro redu- ctione ipsorum Bohemorum; quia etiam sacrum concilium non
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405 cessabit et laborabit et continue laborat pro pace et unione et reductione prædictorum oc. Deinde Vris Patbus et orationibus humillime me recommendo. Datum feria VIt ante Reminiscere anno oc. XXXIIII. Vrarum Pattum humillimus frater Udalricus. 902. 1434, Mart. 3 (Straubingen). Herzog Albrecht an seinen Vater Herzog Ernst von Bayern: frägt an, ob er zu dem vom Kaiser angeordneten Tag nach Kamb sich begeben und ob er des Kaisers Antrag annehmen soll, den Befehl über ein Heer gegen die Türken zu übernehmen. (Orig. des kön. Reichsarchivs in Manchen.) Dem Hochgeborn fursten vnserm lieben herrn vnd vater Herrn Ernsten pfalltzgrauen bej Rein vnd Hertzogn In Bairn. Vnser willig fruntlich dinst vnd Alles gut zuuor Hoch- geborner furst lieber herr vnd vater wir tun ewr lieb zewissen das vnser allergnedigister herr der Romisch oc. Kayser einen tag in die Stat Camb geseczt hat zwischen der Bairischen fur- sten vnd der Behaim Als vmb die zugriff die dann beschehen hinein gen Behaim vnd herwider aus gen Bairen das er gern zu guter ainigkait pracht vnd er wil ettlich Behaimisch herrn auch zu dem obgenanten (sic) schicken des sich vnser lieber Swager Hertzog Johanns verwilliget vnd vns gepeten hat von ewern vnd vnsern wegen auch dahin zekomen, des wir noch In willen sein (es sej denn ob es ew nit geuall). Herumb wir ewer lieb Bitten vns furderlich zewissen lassen ob wir also zu dem tag gen Camb reiten vnd was wir von ewern vnd vnsers Vettern Hertzog Adolphs wegen furbringen sollen dann wir ye mainen mocht man dy lannd gen einander in guten frid pringen Es wurd vnserm vettern Hertzog Adolphen zu kunfftigem nutz komen an seinen leuten vnd guten, Mer lassen wir ewer lieb wissen das Hintzig Pflug auf einen glaubsbrief von vnserm gene- digisten herrn dem kayser an vns gewarben hat das er gern sahe, das wir zu Im gen Behaim riten vnd wie er vns zu einem Hawbtmann auf die Turgken machen wollt, auf die er sich vast besammen vnd uberziehen welle. lieber herr vnd Vater was in
405 cessabit et laborabit et continue laborat pro pace et unione et reductione prædictorum oc. Deinde Vris Patbus et orationibus humillime me recommendo. Datum feria VIt ante Reminiscere anno oc. XXXIIII. Vrarum Pattum humillimus frater Udalricus. 902. 1434, Mart. 3 (Straubingen). Herzog Albrecht an seinen Vater Herzog Ernst von Bayern: frägt an, ob er zu dem vom Kaiser angeordneten Tag nach Kamb sich begeben und ob er des Kaisers Antrag annehmen soll, den Befehl über ein Heer gegen die Türken zu übernehmen. (Orig. des kön. Reichsarchivs in Manchen.) Dem Hochgeborn fursten vnserm lieben herrn vnd vater Herrn Ernsten pfalltzgrauen bej Rein vnd Hertzogn In Bairn. Vnser willig fruntlich dinst vnd Alles gut zuuor Hoch- geborner furst lieber herr vnd vater wir tun ewr lieb zewissen das vnser allergnedigister herr der Romisch oc. Kayser einen tag in die Stat Camb geseczt hat zwischen der Bairischen fur- sten vnd der Behaim Als vmb die zugriff die dann beschehen hinein gen Behaim vnd herwider aus gen Bairen das er gern zu guter ainigkait pracht vnd er wil ettlich Behaimisch herrn auch zu dem obgenanten (sic) schicken des sich vnser lieber Swager Hertzog Johanns verwilliget vnd vns gepeten hat von ewern vnd vnsern wegen auch dahin zekomen, des wir noch In willen sein (es sej denn ob es ew nit geuall). Herumb wir ewer lieb Bitten vns furderlich zewissen lassen ob wir also zu dem tag gen Camb reiten vnd was wir von ewern vnd vnsers Vettern Hertzog Adolphs wegen furbringen sollen dann wir ye mainen mocht man dy lannd gen einander in guten frid pringen Es wurd vnserm vettern Hertzog Adolphen zu kunfftigem nutz komen an seinen leuten vnd guten, Mer lassen wir ewer lieb wissen das Hintzig Pflug auf einen glaubsbrief von vnserm gene- digisten herrn dem kayser an vns gewarben hat das er gern sahe, das wir zu Im gen Behaim riten vnd wie er vns zu einem Hawbtmann auf die Turgken machen wollt, auf die er sich vast besammen vnd uberziehen welle. lieber herr vnd Vater was in
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406 dem ewer gefallen vnd Rat sej das lasst vns auch wissen das wir vnser Antwurt darauf gen vnserm gnedigisten herrn dem kayser wissen zetun. Datum Strawbingen Am Mitichen vor letare Anno oc. XXXIIIIten. Von gottes genaden Albrecht Hertzog In Bairn vnd Graue zu Voburgk. 903. 1434, Mart. 3 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an seine Mitglieder Koler und Stromer in Basel: sie sollen trachten, dass die Nürnberger nach allen Opfern, welche sie bisher zur Bekämpfung der Hussiten gebracht haben, des neuen Anschlags gegen dieselben von Seiten des Concils „vertragen bleiben“ ac. (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 323b.) Stepfan Colern vnd Sigmunden Stromer, vnsern lieben burgern vnd Rat- gesellen. L. Fr. Wir haben kürtzlich aber etwieuil ewer brief, nem- lich einen des datum hellet auf montag nach esto michi (8 Febr.) mit verhaltung auf die aschermitwochen (10 Febr.), einen des datum hellt auf freitag nach esto michj (12 Febr.), einen des datum hellt auf ertag nach Inuocavit (16 Febr.) vnd einen des datum hellt auf Samstag vor Reminiscere (20 Febr.) mit sampt eyngeslossen briefen, zetteln, schrifften vnd iren innhaltungen empfangen vnd vernommen. Vnd als Ir in derselben brief einen vnter andern worten berürt, wie Ir vmb die sache der antwurt als von des anslags wegen gelts vnd hilff gen Beheim, ewern fleisz vnd ernst tun wellet, ob das lenger denn auf den sunntag Judica (14 Mart.) schierist bitt vnd zeit haben möcht oc., sölliche lengrung vnserr antwurt were vns gar wol gemeynt vnd wol ein notdurft. Ob ewch das gegangen ist oder geen mag, da lat es bey beleiben vnd tut vns das mitsampt ewer meynung vnd andern notdurftigen dingen in schriften vnuerczogenlich zu wissen vns darnach zu richten. Dabey wellen wir ewch auch niht ver- halten vnd erynnern, wes wir bis auf diselbe zeit vmb dasselb stuck bedacht seyn, ob wir yeez antwurten müsten, als Ir eygen- lich vnd wol wiszt, wie wir vns von langen Jaren her zu der sache gen Beheim swerlich vnd köstenlich angegriffen, denn
406 dem ewer gefallen vnd Rat sej das lasst vns auch wissen das wir vnser Antwurt darauf gen vnserm gnedigisten herrn dem kayser wissen zetun. Datum Strawbingen Am Mitichen vor letare Anno oc. XXXIIIIten. Von gottes genaden Albrecht Hertzog In Bairn vnd Graue zu Voburgk. 903. 1434, Mart. 3 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an seine Mitglieder Koler und Stromer in Basel: sie sollen trachten, dass die Nürnberger nach allen Opfern, welche sie bisher zur Bekämpfung der Hussiten gebracht haben, des neuen Anschlags gegen dieselben von Seiten des Concils „vertragen bleiben“ ac. (Nurnberger Missiv-Buch X, fol. 323b.) Stepfan Colern vnd Sigmunden Stromer, vnsern lieben burgern vnd Rat- gesellen. L. Fr. Wir haben kürtzlich aber etwieuil ewer brief, nem- lich einen des datum hellet auf montag nach esto michi (8 Febr.) mit verhaltung auf die aschermitwochen (10 Febr.), einen des datum hellt auf freitag nach esto michj (12 Febr.), einen des datum hellt auf ertag nach Inuocavit (16 Febr.) vnd einen des datum hellt auf Samstag vor Reminiscere (20 Febr.) mit sampt eyngeslossen briefen, zetteln, schrifften vnd iren innhaltungen empfangen vnd vernommen. Vnd als Ir in derselben brief einen vnter andern worten berürt, wie Ir vmb die sache der antwurt als von des anslags wegen gelts vnd hilff gen Beheim, ewern fleisz vnd ernst tun wellet, ob das lenger denn auf den sunntag Judica (14 Mart.) schierist bitt vnd zeit haben möcht oc., sölliche lengrung vnserr antwurt were vns gar wol gemeynt vnd wol ein notdurft. Ob ewch das gegangen ist oder geen mag, da lat es bey beleiben vnd tut vns das mitsampt ewer meynung vnd andern notdurftigen dingen in schriften vnuerczogenlich zu wissen vns darnach zu richten. Dabey wellen wir ewch auch niht ver- halten vnd erynnern, wes wir bis auf diselbe zeit vmb dasselb stuck bedacht seyn, ob wir yeez antwurten müsten, als Ir eygen- lich vnd wol wiszt, wie wir vns von langen Jaren her zu der sache gen Beheim swerlich vnd köstenlich angegriffen, denn
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407 vnsern Herren von Sachsen, denn Herczog Johan oder Marg- graf, denn gen Eger, Pillsen, Elbogen vnd in ander Stette gar oft vnd vil vnser lewt zu ross, zu wagen, zu fuss gelihen zu- gesandt, lange zeit selbs merklich verlegt vnd verczert, auch vil vnsers zewgs In gegeben, sust verloren, bar gelt gelihen haben, so oft sust nyemant söllicher ding kein köst, zerung, sorg noch arbeit gehabt hat; wie wir vns auch zu den Zeiten, so züg vnd ansleg gewesen seyn, von vnserr stat vnd communs wegen aber allweg swerlich angegriffen, darczu gesandt, geholffen vnd gegeben haben, so zu zeiten andere, die vast tröstlich zu- gesagt hetten, mit hilff vnd mit gelt aber wenig oder gar nichts teten, daz vns also ein merklich grosz gut gekost hat auszczu- richten, als wir ewch des ein zettl von stucken zu stucken hierynnen verslossen schiken. Ir wiszt auch wol, daz wir zu den vordern anslegen gelts oc. vnser burgere, burgerinne vnd arm lewt auch furderlich haben geben lassen, als Ir in den schriften derselben ding, die wir ewch nehst gesandt haben, guter masz gefunden habt. Wie sich denn vil vnserr burger vnd burgerinne von langen Jaren her von In selbs in sunder- heit swerlich angegriffen, Ir gut vnd gelt vnd etlich Ir leib darczu merklich dargelegt vnd awszgegeben haben, daz auch wol ein summe trêff, wiszt ir auch wol. Ist vnser meynung, daz Ir sölliche ergangene ding vnd vnser vnd der vnsern grosz köst vnd scheden den erwirdigen vättern .. dem Bischofen von Constancz.. Auditor vnd andern des heiligen Concilijs botschaft, die zu Beheim gewesen seyn, vnd auch vnserm gnedigisten Herren.. dem Römischen keyser oc. mit den besten worten vnd form als ewch gut wirdt dunken, als wir wol wissen, daz Ir gern das best von vnsern wegen tut, anbringet vnd darauf demüticlich suchet vnd bittet, dieselben ergangen ding vnd vnser notdurft gnediclich anezusehen, daz wir des geniessen vnd des yeczigen anslags zu disen zeiten vertragen beleiben möchten. Wölt oder möcht des niht seyn, wan wir denn niht gern sêhen, daz wir vnter den, die berät hinter sich genomen haben, mit vnserr antwurt die ersten weren, möchtet Ir denn erfarn, warczu ander stett mit iren antwurten darynnen geneigt weren, das were vns auch wol gemeynt, alsuerren ewch denn anderr stett meynung vnser fug vnd von vnsern wegen auch gut wurden
407 vnsern Herren von Sachsen, denn Herczog Johan oder Marg- graf, denn gen Eger, Pillsen, Elbogen vnd in ander Stette gar oft vnd vil vnser lewt zu ross, zu wagen, zu fuss gelihen zu- gesandt, lange zeit selbs merklich verlegt vnd verczert, auch vil vnsers zewgs In gegeben, sust verloren, bar gelt gelihen haben, so oft sust nyemant söllicher ding kein köst, zerung, sorg noch arbeit gehabt hat; wie wir vns auch zu den Zeiten, so züg vnd ansleg gewesen seyn, von vnserr stat vnd communs wegen aber allweg swerlich angegriffen, darczu gesandt, geholffen vnd gegeben haben, so zu zeiten andere, die vast tröstlich zu- gesagt hetten, mit hilff vnd mit gelt aber wenig oder gar nichts teten, daz vns also ein merklich grosz gut gekost hat auszczu- richten, als wir ewch des ein zettl von stucken zu stucken hierynnen verslossen schiken. Ir wiszt auch wol, daz wir zu den vordern anslegen gelts oc. vnser burgere, burgerinne vnd arm lewt auch furderlich haben geben lassen, als Ir in den schriften derselben ding, die wir ewch nehst gesandt haben, guter masz gefunden habt. Wie sich denn vil vnserr burger vnd burgerinne von langen Jaren her von In selbs in sunder- heit swerlich angegriffen, Ir gut vnd gelt vnd etlich Ir leib darczu merklich dargelegt vnd awszgegeben haben, daz auch wol ein summe trêff, wiszt ir auch wol. Ist vnser meynung, daz Ir sölliche ergangene ding vnd vnser vnd der vnsern grosz köst vnd scheden den erwirdigen vättern .. dem Bischofen von Constancz.. Auditor vnd andern des heiligen Concilijs botschaft, die zu Beheim gewesen seyn, vnd auch vnserm gnedigisten Herren.. dem Römischen keyser oc. mit den besten worten vnd form als ewch gut wirdt dunken, als wir wol wissen, daz Ir gern das best von vnsern wegen tut, anbringet vnd darauf demüticlich suchet vnd bittet, dieselben ergangen ding vnd vnser notdurft gnediclich anezusehen, daz wir des geniessen vnd des yeczigen anslags zu disen zeiten vertragen beleiben möchten. Wölt oder möcht des niht seyn, wan wir denn niht gern sêhen, daz wir vnter den, die berät hinter sich genomen haben, mit vnserr antwurt die ersten weren, möchtet Ir denn erfarn, warczu ander stett mit iren antwurten darynnen geneigt weren, das were vns auch wol gemeynt, alsuerren ewch denn anderr stett meynung vnser fug vnd von vnsern wegen auch gut wurden
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408 dunken. Möcht oder wölt des auch niht seyn, vnd daz Ir ant- wurt niht vercziehen möchtet, so ist vnser meynung, daz Ir beid bey einander dabey beleibet, vnd denn von vnsern wegen antwurtet geen vnser Herren.. die Fürsten, Herren vnd Stette vnserr nachpawrschaft derselben ding also eyn vnd komen auch dem nach, so wellen wir es auch tun vnd vns darynnen also halten, daz wir hoffen in gnaden zu beleiben. Item wir schicken ewch hiemit den schultbrief den.. der Prückler ynnen gehabt hat, zusnitten, als Ir nehst begert habt. Wellet auch ewern fleisz tun zu erfarn, wo vnd wie ewch gut wirdt dunken, ob vnser Herren.. der Marggraf vnd Herczog Heinrich von irer zöll vnd geleyt wegen icht news erworben oder gebessert haben. Datum sub sigillo Paulj Vörchtell magistrj ciuium, feria IIII. Kunigundis. 904. 1434, Mart. 23 (Nürnberg). Derselbe an Herrn Heinrich Reussen von Plauen: er sei des angebotenen Dienstes jetzt nicht bedürftig; in Kamb werde von Boten des Concils ein Heer gegen die Böhmen bestellt. (Nürnberger Missiv-Buch XI, fol. 337.) Heinrich Rewssen von Plawen dem Jüngern, Herren zu Grewcz. Edler lieber Herre! Als vns ewer Edel von vnsers dienst weger verschriben vnd sich erbotten hatt oc. Das haben wir wol vernomen, vnd danken ewer Edell sollicher erbietung mit ganzen fleisse. Vnd lassen euch wissen, dass wir uff dise zeit von der sach wegen, als ir in ewerm brief meldt, niht diener bedürffen. Würden wir aber der hernach bedürffen, so wölten wir gern an ewch gedacht sein. Es ist auch yczo des heiligen Conciliis Erwirdig botschaft zu Cham vnd ander mit In, vnd bestellen von der Cristenheit wegen volk gegen den Beheimen. Das verkünden wir ewer Edell also in gut. Denn wo wir ewer Edell lieb oder Dienste beweysen mochten oc. Datum feria IIIe post Dominicam Palmarum.
408 dunken. Möcht oder wölt des auch niht seyn, vnd daz Ir ant- wurt niht vercziehen möchtet, so ist vnser meynung, daz Ir beid bey einander dabey beleibet, vnd denn von vnsern wegen antwurtet geen vnser Herren.. die Fürsten, Herren vnd Stette vnserr nachpawrschaft derselben ding also eyn vnd komen auch dem nach, so wellen wir es auch tun vnd vns darynnen also halten, daz wir hoffen in gnaden zu beleiben. Item wir schicken ewch hiemit den schultbrief den.. der Prückler ynnen gehabt hat, zusnitten, als Ir nehst begert habt. Wellet auch ewern fleisz tun zu erfarn, wo vnd wie ewch gut wirdt dunken, ob vnser Herren.. der Marggraf vnd Herczog Heinrich von irer zöll vnd geleyt wegen icht news erworben oder gebessert haben. Datum sub sigillo Paulj Vörchtell magistrj ciuium, feria IIII. Kunigundis. 904. 1434, Mart. 23 (Nürnberg). Derselbe an Herrn Heinrich Reussen von Plauen: er sei des angebotenen Dienstes jetzt nicht bedürftig; in Kamb werde von Boten des Concils ein Heer gegen die Böhmen bestellt. (Nürnberger Missiv-Buch XI, fol. 337.) Heinrich Rewssen von Plawen dem Jüngern, Herren zu Grewcz. Edler lieber Herre! Als vns ewer Edel von vnsers dienst weger verschriben vnd sich erbotten hatt oc. Das haben wir wol vernomen, vnd danken ewer Edell sollicher erbietung mit ganzen fleisse. Vnd lassen euch wissen, dass wir uff dise zeit von der sach wegen, als ir in ewerm brief meldt, niht diener bedürffen. Würden wir aber der hernach bedürffen, so wölten wir gern an ewch gedacht sein. Es ist auch yczo des heiligen Conciliis Erwirdig botschaft zu Cham vnd ander mit In, vnd bestellen von der Cristenheit wegen volk gegen den Beheimen. Das verkünden wir ewer Edell also in gut. Denn wo wir ewer Edell lieb oder Dienste beweysen mochten oc. Datum feria IIIe post Dominicam Palmarum.
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409 905. 1434, Apr. 9 (Basel). Kaiser Sigmund berichtet dem Ulrich von Rosenberg, dass eine Gesandt- schaft der Taboriten über Nürnberg nach Basel auf dem Wege sei, und dass im Concil der Entschluss gefasst wurde, in den Verhandlungen mit derselben vorläufig keine bindenden Zusagen zu machen; der Kaiser er- mahnt ferner eindringlich, dass die Adelspartei in Böhmen und Mähren und die Prager mit ihrem Anhange unter Beihilfe des Herzogs Albrecht von Österreich vor die Stadt Pilsen zum Entsatze rücken, da in Folge dessen die Gesandten der Taboriten ihre Forderungen herabstimmen würden. (Archlv Český, I 37.) 906. 1434, Apr. 21 (Kostomlat). Albrecht von Duba an den Hochmeister in Preussen: Nachricht von den Taborern vor Pilsen, von der Verheerung des (dem deutschen Orden gehö- rigen) Schlosses Kostomlat durch dieselben, und der ihm von Hans Maxin (von Chynic) dabei geleisteten Hilfe. (Aus dem Archive in Königsberg.) Meinen willigen vndertenigen gehorsam czuuor Hochwirdiger lieber gnediger Herre Meister. Ewer gnade geruche czu wisen, das ich ewern gnaden gerne wolde warhaftige newe mere schrei- ben vnd zo hore ich noch keine warhaftige trefliche mere. Sunder das sich die Thaborn stark sammeln vor Pilzen vnd also ich vorneme ist das, das vnser gnediger Herre der keyser Ins lant wurde rucken mit Here, das sie meinen In czu bestreiten, Ouch gnediger liber Herre meister, ewer gnade geruch czu wissen, das ich vnd mein Sloss Costomlat swerlichen vorterbt vnd vor- heret byn von den Thaborn, also das mirs gar hert leit vmb speise uff meim slosse. Nu hat der Erber Knecht Maxin ange- sehen vnsern grossen gebrechen vnd hat mir mein Slos gespeist vnd geholffen mit allerlei speis also das Ich Im schuldig bleibe me denne hundert schock, Genediger liber Herre meister Ich bitte ewer gnade mir czu helffen vnd czu raten, das wir das Slos mochten behalden czu nucz vnd czu fromen ewern gnaden
409 905. 1434, Apr. 9 (Basel). Kaiser Sigmund berichtet dem Ulrich von Rosenberg, dass eine Gesandt- schaft der Taboriten über Nürnberg nach Basel auf dem Wege sei, und dass im Concil der Entschluss gefasst wurde, in den Verhandlungen mit derselben vorläufig keine bindenden Zusagen zu machen; der Kaiser er- mahnt ferner eindringlich, dass die Adelspartei in Böhmen und Mähren und die Prager mit ihrem Anhange unter Beihilfe des Herzogs Albrecht von Österreich vor die Stadt Pilsen zum Entsatze rücken, da in Folge dessen die Gesandten der Taboriten ihre Forderungen herabstimmen würden. (Archlv Český, I 37.) 906. 1434, Apr. 21 (Kostomlat). Albrecht von Duba an den Hochmeister in Preussen: Nachricht von den Taborern vor Pilsen, von der Verheerung des (dem deutschen Orden gehö- rigen) Schlosses Kostomlat durch dieselben, und der ihm von Hans Maxin (von Chynic) dabei geleisteten Hilfe. (Aus dem Archive in Königsberg.) Meinen willigen vndertenigen gehorsam czuuor Hochwirdiger lieber gnediger Herre Meister. Ewer gnade geruche czu wisen, das ich ewern gnaden gerne wolde warhaftige newe mere schrei- ben vnd zo hore ich noch keine warhaftige trefliche mere. Sunder das sich die Thaborn stark sammeln vor Pilzen vnd also ich vorneme ist das, das vnser gnediger Herre der keyser Ins lant wurde rucken mit Here, das sie meinen In czu bestreiten, Ouch gnediger liber Herre meister, ewer gnade geruch czu wissen, das ich vnd mein Sloss Costomlat swerlichen vorterbt vnd vor- heret byn von den Thaborn, also das mirs gar hert leit vmb speise uff meim slosse. Nu hat der Erber Knecht Maxin ange- sehen vnsern grossen gebrechen vnd hat mir mein Slos gespeist vnd geholffen mit allerlei speis also das Ich Im schuldig bleibe me denne hundert schock, Genediger liber Herre meister Ich bitte ewer gnade mir czu helffen vnd czu raten, das wir das Slos mochten behalden czu nucz vnd czu fromen ewern gnaden
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410 vnd dem Orden ab es nu der almechtige got in ein besser sacz brecht, zo mochten wir dister bas czu allen vnsern gutern ko- men die denne vnsern orden anlangen vnd durch der grossen trewen willen die Hans Maxin an vns getan hat vnd noch tut, vnd vns vorleget vnd vnsers Orden das beste czumole gerne siehet vnd tut, Bitte ich ewer gnade als meinen gunstigen ge- nedigen obirsten, das Ir Hans Maxin in allen sachen gute vnd Fruntschaft beweiset, vnd mochte es an ewer gnade sein zo bitte ich ewer gnade Hans Maxin das gelt vor vns beczalen vnd geben ab vns das not tetet das er vns mochte aber ein weili- chen vorlegen. Datum in Costomlat feria quarta ante Georgii. Albrecht von der Dauben Lantkumptor czu Beheim vnd czu Merhern. Dem Hochwirdigen vnd grosmechtigen Herrn Herren Paul von Rus- dorff Hoemeister des dewtczen Ordens czu Prewsen, meinem genedigen Obirsten vnd Herrn. 907. 1434, Apr. 30 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Kaiser Sigmund: berichtet über Sendungen von Briefen (die Unterhandlungen mit den Taborern betreffend). (Nurnberger Missiv-Buch XI. fol. 23.) Imperatori Sigismundo. Gnedigister Herre! Vns ist am vordern tag geantwurtt worden ewer keyserlichen gnaden brief innhaltend von der Beheim zukunft, darumb Herr Habard von Adler in arbeit ist. Auf das haben wir ewer keyserlichen grossmechtikeit vnser schriftlich antwurt getan vnd denselben brief ewer keyserlichen Durchl. diener geantwurt. Der hat vns nu auf hewt fürbracht, wie er von ewer keyserlichen gnaden befelhnuss vnd derselben sache wegen selbs gen Beheim meyne zu reiten. Also haben wir jm ewern keyserlichen gnaden zu gefallen ein pferd darczu gelihen vnd die vorberürt vnser antwurt von jm genomen, die wir ewer keyserlichen grossmechtikeit bey vnser selbs botten hiemit schicken. So hat denn der erwirdig (sic) vnd Herre.. der Auditor vnserm lieben burger vnd Ratgesellen, Sigmunden Stromer, ein brief gesandt, der Im auf dise zeit geantwurtt
410 vnd dem Orden ab es nu der almechtige got in ein besser sacz brecht, zo mochten wir dister bas czu allen vnsern gutern ko- men die denne vnsern orden anlangen vnd durch der grossen trewen willen die Hans Maxin an vns getan hat vnd noch tut, vnd vns vorleget vnd vnsers Orden das beste czumole gerne siehet vnd tut, Bitte ich ewer gnade als meinen gunstigen ge- nedigen obirsten, das Ir Hans Maxin in allen sachen gute vnd Fruntschaft beweiset, vnd mochte es an ewer gnade sein zo bitte ich ewer gnade Hans Maxin das gelt vor vns beczalen vnd geben ab vns das not tetet das er vns mochte aber ein weili- chen vorlegen. Datum in Costomlat feria quarta ante Georgii. Albrecht von der Dauben Lantkumptor czu Beheim vnd czu Merhern. Dem Hochwirdigen vnd grosmechtigen Herrn Herren Paul von Rus- dorff Hoemeister des dewtczen Ordens czu Prewsen, meinem genedigen Obirsten vnd Herrn. 907. 1434, Apr. 30 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Kaiser Sigmund: berichtet über Sendungen von Briefen (die Unterhandlungen mit den Taborern betreffend). (Nurnberger Missiv-Buch XI. fol. 23.) Imperatori Sigismundo. Gnedigister Herre! Vns ist am vordern tag geantwurtt worden ewer keyserlichen gnaden brief innhaltend von der Beheim zukunft, darumb Herr Habard von Adler in arbeit ist. Auf das haben wir ewer keyserlichen grossmechtikeit vnser schriftlich antwurt getan vnd denselben brief ewer keyserlichen Durchl. diener geantwurt. Der hat vns nu auf hewt fürbracht, wie er von ewer keyserlichen gnaden befelhnuss vnd derselben sache wegen selbs gen Beheim meyne zu reiten. Also haben wir jm ewern keyserlichen gnaden zu gefallen ein pferd darczu gelihen vnd die vorberürt vnser antwurt von jm genomen, die wir ewer keyserlichen grossmechtikeit bey vnser selbs botten hiemit schicken. So hat denn der erwirdig (sic) vnd Herre.. der Auditor vnserm lieben burger vnd Ratgesellen, Sigmunden Stromer, ein brief gesandt, der Im auf dise zeit geantwurtt
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411 worden ist, sölliche brief wir ewer keyserlichen Durchl. hierynnen verslossen auch in gut schicken. Denn wir gancz willig vnd bereit seyn oc. ut in forma. Scriptum feria VIs ante Walpurgis. 908. Ohne Datum (1434 Monat Mai). Prokop der Grosse an Prokop den Kleinen: da die Landherren sich der Neustadt Prag bemächtigt haben, so möge er ungesäumt von Pilsen gegen Sedlčan ziehen, wo Capek und die Taborer sich sammeln werden, um an den Gegnern Rache zu nehmen. (Aus dem [aufgesangenen] Original Im Wiltingauer Archlv.) Fratri Procopio Parvo rectori exercitus Orphanorum oc. Dominus noster omnipotens, qui post tempestatem tran- quillum facit et post tristitiam consolatur suos: frater in Christo mihi præe aliis dilecte! Scire te cupio, quomodo ex permissione divina falsi domini cum Pragensibus Antiquæe civitatis invaserunt fratres nostros prædilectos cives Novæe civitatis: aliquos occide- runt, et civitatem in ipsis, prout vidimus, lucrati sunt. Ideo nobis videtur, ut omnibus dimissis a civitate Plzna vos moveatis versus Sedlezanam. Czapko enim congregat magnum populum, et nos de Thabor similiter, ut speramus. Quia melius est nobis mori, quam non vindicare sanguinem innocentem in dolo effusum fratrum nostrorum carissimorum. Valete in domino, scientes quia post flagella consolatur suos. Procopius Rasus. 909. 1434, Mai 13 (Bruck). Kaiser Sigmund an scinen Oberstkanzler Caspar Schlik: er möge dem Boten Ulrichs von Rosenberg bci den Vätern des Concils raschen und günstigen Erfolg zu erlangen helfen. (Ex orig. arch. Trebon.) Sigismundns dei gratia Romanorum Imperator semper Augustus ac Hun- gariæ Bohemiæ Dalmatiæ Croatiæ oc. Rex. Magnifice fidelis nobis sincere dilecte! Frater iste, qui has nostras literas tibi præsentabit, rediit a D. Ulrico de Rosis
411 worden ist, sölliche brief wir ewer keyserlichen Durchl. hierynnen verslossen auch in gut schicken. Denn wir gancz willig vnd bereit seyn oc. ut in forma. Scriptum feria VIs ante Walpurgis. 908. Ohne Datum (1434 Monat Mai). Prokop der Grosse an Prokop den Kleinen: da die Landherren sich der Neustadt Prag bemächtigt haben, so möge er ungesäumt von Pilsen gegen Sedlčan ziehen, wo Capek und die Taborer sich sammeln werden, um an den Gegnern Rache zu nehmen. (Aus dem [aufgesangenen] Original Im Wiltingauer Archlv.) Fratri Procopio Parvo rectori exercitus Orphanorum oc. Dominus noster omnipotens, qui post tempestatem tran- quillum facit et post tristitiam consolatur suos: frater in Christo mihi præe aliis dilecte! Scire te cupio, quomodo ex permissione divina falsi domini cum Pragensibus Antiquæe civitatis invaserunt fratres nostros prædilectos cives Novæe civitatis: aliquos occide- runt, et civitatem in ipsis, prout vidimus, lucrati sunt. Ideo nobis videtur, ut omnibus dimissis a civitate Plzna vos moveatis versus Sedlezanam. Czapko enim congregat magnum populum, et nos de Thabor similiter, ut speramus. Quia melius est nobis mori, quam non vindicare sanguinem innocentem in dolo effusum fratrum nostrorum carissimorum. Valete in domino, scientes quia post flagella consolatur suos. Procopius Rasus. 909. 1434, Mai 13 (Bruck). Kaiser Sigmund an scinen Oberstkanzler Caspar Schlik: er möge dem Boten Ulrichs von Rosenberg bci den Vätern des Concils raschen und günstigen Erfolg zu erlangen helfen. (Ex orig. arch. Trebon.) Sigismundns dei gratia Romanorum Imperator semper Augustus ac Hun- gariæ Bohemiæ Dalmatiæ Croatiæ oc. Rex. Magnifice fidelis nobis sincere dilecte! Frater iste, qui has nostras literas tibi præsentabit, rediit a D. Ulrico de Rosis
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412 et retulit nobis suo ordine omnia, quæ per dictum D. de Rosis ibi acta fuere; ex cujus relatibus collegimus ipsum D. de Rosis adhuc a nobis pro gentium suarum levatione, cum quibus gen- tibus campisantibus contra Hussitas nobis adhærentibus se jun- gere debeat, pecunias exspectare. Quem ecce ad te mittimus, ut idem de singulis ibi actis et tractatis te verbotenus infor- met ; quem audias, et ipso audito, eundem ad Rmum D. Cardi- nalem S. Angeli Legatum oc. adducas, super omnibus plene audiendum. Et exhortare ipsum D. Legatum, ut procuret posse- tenus a sacro Concilio sibi bonam dari expeditionem ; imo et tu quantum in te cst, pro viribus insta, quod idem frater habeat bonam et citam expeditionem ; attento potissime, quod in his rebus gerendis periculum est in mora. Sed nobis non apparet pro bono signo, quod nostræe gentes in Bohemia nobis adhærentes nondum se posuerunt ad campum contra Hussitas prænotatos, prout nosti fuit ordinatum. Datum in Pruck, feria quinta pro- xima ante festum Pentecostes, Anno domini M'CCCC XXXIIII°. Magnifico Casparo Slick, nostræe Imp. Maj. Cancell. Supremo, fideli nobis grato et sincere dilecto. 910. 1434, Mai 19 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: Nachricht von der (am 6 Mai erfolgten) Einnahme der Neustadt Prag durch die Landherren, von dem Abzug des vor Pilsen lagernden Heeres oc. (Nürnberger Missiv-Buch XI, fol. 31.) Vlme. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt ewer weisheit von den Lewffen vnd mêren zu Beheim zu verkünden oc. das haben wir wol vernomen. Vnd lassen ewr fürsichtikeit wissen, daz wir etwieuil schrift vnd botschaft haben, got dem herren sey gedankt, daz die Behemischen vnd Merherischen Lantherren mit einr erbern samnung volks in der alten stat zu Prag aufgenomen vnd eyngelassen seyn vnd die newen stat zu Prag gewunnen vnd eingenomen haben. So hat das Here vor Pillsen aufgebrochen vnd sich gen Prag werts gericht, als ewr
412 et retulit nobis suo ordine omnia, quæ per dictum D. de Rosis ibi acta fuere; ex cujus relatibus collegimus ipsum D. de Rosis adhuc a nobis pro gentium suarum levatione, cum quibus gen- tibus campisantibus contra Hussitas nobis adhærentibus se jun- gere debeat, pecunias exspectare. Quem ecce ad te mittimus, ut idem de singulis ibi actis et tractatis te verbotenus infor- met ; quem audias, et ipso audito, eundem ad Rmum D. Cardi- nalem S. Angeli Legatum oc. adducas, super omnibus plene audiendum. Et exhortare ipsum D. Legatum, ut procuret posse- tenus a sacro Concilio sibi bonam dari expeditionem ; imo et tu quantum in te cst, pro viribus insta, quod idem frater habeat bonam et citam expeditionem ; attento potissime, quod in his rebus gerendis periculum est in mora. Sed nobis non apparet pro bono signo, quod nostræe gentes in Bohemia nobis adhærentes nondum se posuerunt ad campum contra Hussitas prænotatos, prout nosti fuit ordinatum. Datum in Pruck, feria quinta pro- xima ante festum Pentecostes, Anno domini M'CCCC XXXIIII°. Magnifico Casparo Slick, nostræe Imp. Maj. Cancell. Supremo, fideli nobis grato et sincere dilecto. 910. 1434, Mai 19 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: Nachricht von der (am 6 Mai erfolgten) Einnahme der Neustadt Prag durch die Landherren, von dem Abzug des vor Pilsen lagernden Heeres oc. (Nürnberger Missiv-Buch XI, fol. 31.) Vlme. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt ewer weisheit von den Lewffen vnd mêren zu Beheim zu verkünden oc. das haben wir wol vernomen. Vnd lassen ewr fürsichtikeit wissen, daz wir etwieuil schrift vnd botschaft haben, got dem herren sey gedankt, daz die Behemischen vnd Merherischen Lantherren mit einr erbern samnung volks in der alten stat zu Prag aufgenomen vnd eyngelassen seyn vnd die newen stat zu Prag gewunnen vnd eingenomen haben. So hat das Here vor Pillsen aufgebrochen vnd sich gen Prag werts gericht, als ewr
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413 Frewntschaft an der yngeslossen abschrift der von Pillsen briefs, der vns erst auf hewt auch geantwurt ist, wol vernemen wirdt. So haben wir auf gestern von den von Eger schrift gehabt, daz Tachaw sloss vnd stat von eygem fewr awszgebrant vnd der Burggraf daselbs nu auch zu der mutter der heiligen Cristen- heit zugetretten sey. Der allmechtig got well es mit seinen gnaden gut machen. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum feria IIIIa IIIIer temporum in festo Penthe- costis. 911. 1434, Mai 21 (Hermersdorf). Der Vogt der Neumark an den Hochmeister in Preussen: Nachricht von der Einnahme der Neustadt Prag durch die Landherren Böhmens und von deren weiterem Vorhaben gegen die Ketzer. (Aus dem Königsberger Archiv.) Mynen garwilligen vndertenigin gehorsam nu vnd czu allen gecziten czuuor Erwirdiger gnediger lieber her Homeister Ewir gnade geruche czu wissen das mir iczund von irer dren adir viren wissentlich ist geworden das die alde Stat czu Proge die nuwe Stat hat vnder gebrochen vnd betwungen das sie iren vn- glowben nicht meh also halden, vnd haben die Ketczere eczlich teil dirslagen, vnd vele Behemischer hern haben sich czu vnserm allirgnedigisten herren Keysere gesaczt, vnd liggen mit den Pro- geren vnd vele andern Behemin vmme Proge vs kegen die Ketczere czu felde. Ab das alles sich in ganczer worheit hat irfolget, kan ich nicht genczlich gewissen, doch so wird es hie yo lenger yo lutbarer geachtet, Abir was ich nu nest do von in vorfolgunge werde dirfaren an enkhaftiger worheit, das wil ich ewern gnaden gerne lassen wissen. Ouch geruche Ewir gnade czu wissen das die Erbarn Ewirn gnaden manne hie Im lande die der Pomeren gefangen sint, sint Ingemanct oc. Gegeben czu Hermenstorph am Freitage In der Phyngestwoche Im XXXIIIIsten Jare. Voit der Nuwemarke. Deme Erwirdigen Homeyster dewczsches Ordens mit aller Erwir- dikeit oc.
413 Frewntschaft an der yngeslossen abschrift der von Pillsen briefs, der vns erst auf hewt auch geantwurt ist, wol vernemen wirdt. So haben wir auf gestern von den von Eger schrift gehabt, daz Tachaw sloss vnd stat von eygem fewr awszgebrant vnd der Burggraf daselbs nu auch zu der mutter der heiligen Cristen- heit zugetretten sey. Der allmechtig got well es mit seinen gnaden gut machen. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum feria IIIIa IIIIer temporum in festo Penthe- costis. 911. 1434, Mai 21 (Hermersdorf). Der Vogt der Neumark an den Hochmeister in Preussen: Nachricht von der Einnahme der Neustadt Prag durch die Landherren Böhmens und von deren weiterem Vorhaben gegen die Ketzer. (Aus dem Königsberger Archiv.) Mynen garwilligen vndertenigin gehorsam nu vnd czu allen gecziten czuuor Erwirdiger gnediger lieber her Homeister Ewir gnade geruche czu wissen das mir iczund von irer dren adir viren wissentlich ist geworden das die alde Stat czu Proge die nuwe Stat hat vnder gebrochen vnd betwungen das sie iren vn- glowben nicht meh also halden, vnd haben die Ketczere eczlich teil dirslagen, vnd vele Behemischer hern haben sich czu vnserm allirgnedigisten herren Keysere gesaczt, vnd liggen mit den Pro- geren vnd vele andern Behemin vmme Proge vs kegen die Ketczere czu felde. Ab das alles sich in ganczer worheit hat irfolget, kan ich nicht genczlich gewissen, doch so wird es hie yo lenger yo lutbarer geachtet, Abir was ich nu nest do von in vorfolgunge werde dirfaren an enkhaftiger worheit, das wil ich ewern gnaden gerne lassen wissen. Ouch geruche Ewir gnade czu wissen das die Erbarn Ewirn gnaden manne hie Im lande die der Pomeren gefangen sint, sint Ingemanct oc. Gegeben czu Hermenstorph am Freitage In der Phyngestwoche Im XXXIIIIsten Jare. Voit der Nuwemarke. Deme Erwirdigen Homeyster dewczsches Ordens mit aller Erwir- dikeit oc.
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414 912. 1434, Jun. 1 et 2. Zwei Berichte über die Schlacht bei Lipan (am 30 Mai). A) Die Pilsner an cinige Minoritenbrüder. (Aus dem Pilsner Archive in Schallers Topographle, IX, 33.) Honorabili viro D. Nicolao Ordinis fratrum Minorum Custodi et Procopio Ferigel Segel Amicis nostris charissimis, Concilium et Comunitas Ciuitatis Nouc Plsne. Servitiis nostris premissis, Amici nostri charissimi, bonas et iucundas nouitates vobis annunciamus, ita, quod omnes ini- mici nostri contriti et prostrati sunt, sicut sacro Concilio et imperiali Majestati ista in scriptis dirigimus enarranda. Pro- cessus autem talis belli fuit. Cum enim utrinque castra ex ad- verso metati fuissent, exercitus Hussitarum multum de bom- bardis maioribus et minoribus castra nostrorum vexabant et per- turbabant. Populus autem communis clamabat contra Barones murmurans et dicens: ut quid ita inaniter vitam perdimus et interficimur, et tempus vane consumimus? Progrediamur intra illos; melius est nos pugnando mori, quam ita miserabiliter perire. Tunc assurgentes Barones et Capitanei nostre partis disposuerunt se, et ordinarunt acies, et processerunt ad pug- nandum. Cumque instaret hora certandi, et acies contra se procederent, nos uero ordinati eramus retro a parte posteriori, tunc nostre acies, secundum quod ordinatum crat, tergaverterunt, fugam fingentes, ita, quod nos, qui eramus a parte posteriori, fuimus a capite a parte anteriori. Inimici autem hoc videntes, videlicet nos terga vertisse, concrepantes buccinis clamabant horribiliter magnis vocibus: consurgite, consurgite, et inse- quamur eos, ecce enim fugiunt. Et sic omnes aduersarii con- surgentes de castris suis et curribus egressi, equestres et pe- destres nos sunt insecuti. Nos autem, qui eramus a parte po- steriori, videntes, quod se a castris suis et curribus elongaverunt, assurgentes in nomine Domini, cujus causa agebatur, agressi sumus eos a tergo, et intercepimus eorum regressum ad corum
414 912. 1434, Jun. 1 et 2. Zwei Berichte über die Schlacht bei Lipan (am 30 Mai). A) Die Pilsner an cinige Minoritenbrüder. (Aus dem Pilsner Archive in Schallers Topographle, IX, 33.) Honorabili viro D. Nicolao Ordinis fratrum Minorum Custodi et Procopio Ferigel Segel Amicis nostris charissimis, Concilium et Comunitas Ciuitatis Nouc Plsne. Servitiis nostris premissis, Amici nostri charissimi, bonas et iucundas nouitates vobis annunciamus, ita, quod omnes ini- mici nostri contriti et prostrati sunt, sicut sacro Concilio et imperiali Majestati ista in scriptis dirigimus enarranda. Pro- cessus autem talis belli fuit. Cum enim utrinque castra ex ad- verso metati fuissent, exercitus Hussitarum multum de bom- bardis maioribus et minoribus castra nostrorum vexabant et per- turbabant. Populus autem communis clamabat contra Barones murmurans et dicens: ut quid ita inaniter vitam perdimus et interficimur, et tempus vane consumimus? Progrediamur intra illos; melius est nos pugnando mori, quam ita miserabiliter perire. Tunc assurgentes Barones et Capitanei nostre partis disposuerunt se, et ordinarunt acies, et processerunt ad pug- nandum. Cumque instaret hora certandi, et acies contra se procederent, nos uero ordinati eramus retro a parte posteriori, tunc nostre acies, secundum quod ordinatum crat, tergaverterunt, fugam fingentes, ita, quod nos, qui eramus a parte posteriori, fuimus a capite a parte anteriori. Inimici autem hoc videntes, videlicet nos terga vertisse, concrepantes buccinis clamabant horribiliter magnis vocibus: consurgite, consurgite, et inse- quamur eos, ecce enim fugiunt. Et sic omnes aduersarii con- surgentes de castris suis et curribus egressi, equestres et pe- destres nos sunt insecuti. Nos autem, qui eramus a parte po- steriori, videntes, quod se a castris suis et curribus elongaverunt, assurgentes in nomine Domini, cujus causa agebatur, agressi sumus eos a tergo, et intercepimus eorum regressum ad corum
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415 castra et currus. Alii autem Barones et Nobiles cum omni multi- tudine consurgentes a parte anteriori inuaserunt eos unanimiter quasi uir unus, et sic a tergo et ante cos tanquam manipulos deiiciebant cedentes, quamuis reddebant se, et reddidissent captiuos. Non erat tunc tempus captivandi, sed interficiendi solum, etiam aliqui per nos captivi extrahebantur violenter de nostris manibus et interficiebantur. Et sic per hunc modum Domino Deo nos precedente omnes inimicos prostrauimus paucis evadentibus. Pro qua victoria sit laus deo et victoria. Omnes currus eorum, omnes bombarde, omnia instrumenta bellica, omnia arma defensiva ablata sunt, quia ibidem omnia relique- runt. Noveritis eciam, quod Domini Barones stant in campis cum valida potencia, nec recedere intendunt, quoadusque incho- ata ad finem deducant. Imperialis Majestas vero solennem am- bassiadam direxit ad nos, uidelicet D. Putham Prircham (sic) et D. Ernestum et alios quam plures, ita, quod illa ambassiada multa bona operabitur. Eciam vobis, ut sciatis, insinuamus, quod D. Imperator scribit nobis, quatenus plures de Consilio et de ciuitate debeamus uenire ad suam serenitatem. Sed duæ causæ nos retrahebant: primo timor inimicorum, qui semper minantur nobis. Quodsi victoriam habuissent, omnibus modis volebant ad ad nos redire et in toto nos delere. Nostra autem intencio semper fuit, libentius semper mori, quam illis subiici, sed in- desinenter gracias deo referimus, quod nos de manibus illorum liberaverit. Secunda caussa adhuc nos impedit, quamuis jam elegerimus eos, qui deberent adire presenciam D. Imperatoris, desunt tamen expense et impense, quia non possumus inter nos conquirere tantum de pecunia pro expeditione illorum, et sti- pendiarii pro maiori parte consurrexerunt contra nos, monentes de stipendiis a multis annis retentis, et sic repetunt illi stipen- dia et damna et nos sumus in penuria magna. Ergo amici charissimi aqud Imperialem Majestatem et sacrum Concilium laboretis, quatenus nobis impendant subsidium, quo modicum ab oncribus debitorum in parte liberari possimus. Datum in Nova Plsna feria tercia post festum Corporis Christi (1 Jun.) Anno domini 1434.
415 castra et currus. Alii autem Barones et Nobiles cum omni multi- tudine consurgentes a parte anteriori inuaserunt eos unanimiter quasi uir unus, et sic a tergo et ante cos tanquam manipulos deiiciebant cedentes, quamuis reddebant se, et reddidissent captiuos. Non erat tunc tempus captivandi, sed interficiendi solum, etiam aliqui per nos captivi extrahebantur violenter de nostris manibus et interficiebantur. Et sic per hunc modum Domino Deo nos precedente omnes inimicos prostrauimus paucis evadentibus. Pro qua victoria sit laus deo et victoria. Omnes currus eorum, omnes bombarde, omnia instrumenta bellica, omnia arma defensiva ablata sunt, quia ibidem omnia relique- runt. Noveritis eciam, quod Domini Barones stant in campis cum valida potencia, nec recedere intendunt, quoadusque incho- ata ad finem deducant. Imperialis Majestas vero solennem am- bassiadam direxit ad nos, uidelicet D. Putham Prircham (sic) et D. Ernestum et alios quam plures, ita, quod illa ambassiada multa bona operabitur. Eciam vobis, ut sciatis, insinuamus, quod D. Imperator scribit nobis, quatenus plures de Consilio et de ciuitate debeamus uenire ad suam serenitatem. Sed duæ causæ nos retrahebant: primo timor inimicorum, qui semper minantur nobis. Quodsi victoriam habuissent, omnibus modis volebant ad ad nos redire et in toto nos delere. Nostra autem intencio semper fuit, libentius semper mori, quam illis subiici, sed in- desinenter gracias deo referimus, quod nos de manibus illorum liberaverit. Secunda caussa adhuc nos impedit, quamuis jam elegerimus eos, qui deberent adire presenciam D. Imperatoris, desunt tamen expense et impense, quia non possumus inter nos conquirere tantum de pecunia pro expeditione illorum, et sti- pendiarii pro maiori parte consurrexerunt contra nos, monentes de stipendiis a multis annis retentis, et sic repetunt illi stipen- dia et damna et nos sumus in penuria magna. Ergo amici charissimi aqud Imperialem Majestatem et sacrum Concilium laboretis, quatenus nobis impendant subsidium, quo modicum ab oncribus debitorum in parte liberari possimus. Datum in Nova Plsna feria tercia post festum Corporis Christi (1 Jun.) Anno domini 1434.
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416 B) Anonymer Bericht. (MS. In München, Cod. bavar. monac. 1585 fol. 137.) Vermerckt die Mär die der Mathias Husnick hat pracht an mitkten nach Gotzleichnamstag anno oc. XXXIIII°. It. an Suntag nach Gotzleichnamstag (30 Mai) haben die herren mit den Hussen gevochten mit des Procopi heer. mit der Waisen heer. vnd mit aller irer macht die si auf dem feld gehabt haben. Also haben die herren der Hussen heer alle nider gelegt erschlagen erstochen vnd gevangen. der veindt sind chaum V°. davon kömen. Vnd die vnsern haben ir Wagenburg püchsen vnd allen Iren Zewg vnd nottorft genomen. vnd die Hussen mûgen chain veld mit macht mer gehaben. It. auch haben die herren allen Steten auf der Hussen Seytten enpoten vnd geschriben das si dem Kaiser gehorsam sein vnd auf vnserr Seitten treten. Welich das tûn wellen, die wellen si aufnemen. Wolten si des aber nicht tûn, so wellen sy die darzu nöten mit gewalt, vnd si mainen auch ausz dem veld nicht zu zichen si wellen ye ee frid machen. vnd wenn si dann ainig werden als ain mensch, so wellen si nach dem Kaiser reytten vnd zu dem lannd pringen. It. herr Niclaus Richlawitz (= Krchlebec) von Klingenwerg der hat den Spicz gefürt. vnd hat zu Im seins herrn dienar vnd die eltisten ausz Pilsnar Kraisz. Vnd die herrn Mänhartz von Newenhausz vnd ander herrn Edellawt, die im darzu taugenlich gewesen sein genomen. vnd haben die wägen zu den Spitz zu- geschickt mit XI Zeylen. Vnd die Hussen haben Ir wägen zu- gericht mit sechs zeilen. Da haben vnser läwt vier püchsen an den Spitz zu geschickt. vnd die andern püchsen all neben auf die Seitten. Da si ze samen ritten vnser spitz mit der Thaber spicz. da haben die vnsern mit den vordristen püchsen in Irn Spicz geschossen. Vnd haben darnach ein klein weil aufgehôrt. vnd haben getan als si getrûbt gewesen sein. vnd haben sich gewendet, als si ausz dem veld haben wellen. Da haben die Hussen alle Ir püchsen auf die vnsern abgeschossen. Also ist herr Niclaus zu stund widervmb zu Iren Spicz kömen. vnd hat
416 B) Anonymer Bericht. (MS. In München, Cod. bavar. monac. 1585 fol. 137.) Vermerckt die Mär die der Mathias Husnick hat pracht an mitkten nach Gotzleichnamstag anno oc. XXXIIII°. It. an Suntag nach Gotzleichnamstag (30 Mai) haben die herren mit den Hussen gevochten mit des Procopi heer. mit der Waisen heer. vnd mit aller irer macht die si auf dem feld gehabt haben. Also haben die herren der Hussen heer alle nider gelegt erschlagen erstochen vnd gevangen. der veindt sind chaum V°. davon kömen. Vnd die vnsern haben ir Wagenburg püchsen vnd allen Iren Zewg vnd nottorft genomen. vnd die Hussen mûgen chain veld mit macht mer gehaben. It. auch haben die herren allen Steten auf der Hussen Seytten enpoten vnd geschriben das si dem Kaiser gehorsam sein vnd auf vnserr Seitten treten. Welich das tûn wellen, die wellen si aufnemen. Wolten si des aber nicht tûn, so wellen sy die darzu nöten mit gewalt, vnd si mainen auch ausz dem veld nicht zu zichen si wellen ye ee frid machen. vnd wenn si dann ainig werden als ain mensch, so wellen si nach dem Kaiser reytten vnd zu dem lannd pringen. It. herr Niclaus Richlawitz (= Krchlebec) von Klingenwerg der hat den Spicz gefürt. vnd hat zu Im seins herrn dienar vnd die eltisten ausz Pilsnar Kraisz. Vnd die herrn Mänhartz von Newenhausz vnd ander herrn Edellawt, die im darzu taugenlich gewesen sein genomen. vnd haben die wägen zu den Spitz zu- geschickt mit XI Zeylen. Vnd die Hussen haben Ir wägen zu- gericht mit sechs zeilen. Da haben vnser läwt vier püchsen an den Spitz zu geschickt. vnd die andern püchsen all neben auf die Seitten. Da si ze samen ritten vnser spitz mit der Thaber spicz. da haben die vnsern mit den vordristen püchsen in Irn Spicz geschossen. Vnd haben darnach ein klein weil aufgehôrt. vnd haben getan als si getrûbt gewesen sein. vnd haben sich gewendet, als si ausz dem veld haben wellen. Da haben die Hussen alle Ir püchsen auf die vnsern abgeschossen. Also ist herr Niclaus zu stund widervmb zu Iren Spicz kömen. vnd hat
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417 die herren auf vnser Seitten haissen schiessen in der Hussen heer auf die Seitten mit den püchsen. Da hat sich her Niclaus aber gewendet vnd ein clain weg von In gezogen als er hiet weichen wellen. Da das die Hussen ersehen haben, da haben si Ir Wagenburg aufgetan. vnd den vnsern nacheilen wellen. Da hat sich herr Niclaus mit dem Volk wider vmbkert. vnd hat mit In inn die Wagenburg gesprungen vnd hat mit den veinden gevochten als lang das si In in die Wagenburg verschlossen haben. Also haben die vnsern von herrn Mänharten vom Newen- hausz der von Rosenberg vnd ander herrn pest gewappent lawt. vnder den vnsern vmb die Wagenburg hin ein gehebt vnd ge- holfen. die weil haben die vnsern die veindt gestürmpt vnd die wägen in der Wagenburg nider geworffen, das sie den vnsern hin ein ze hilf kömen sein. das si das veld also behabt vnd die veindt all nider gelegt haben. It. es haben ettlich zu den herrn auf vnser seitten getretten. vnd der sind ettlich in dem veld gewesen. sunder die von Sacz, Lünn, it. ein Lewtemerytz, Pehemischprott vnd ettleich ander Stet, vnd reitten ye noch ander herrn auf der Hussen Seytten zu den herrn in vnser heer vnd wellen si da mit den vnsern ainen vnd verschreiben. It. das fechten ist geschehen pei den alten Choln vnd pei jungen Choln zwischen des pergs. vnd der vnser sind gar wenig erschlagen aber ir sind gar vil. Wnnd zu stund haben unser herren der Hussen Wagenburg in unser Wagenburg gefürt vnd haben die zugericht. 913. 1434, Jun. 3 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die von Pilsen: Glückwunsch zur Niederlage der Ketzer; anstatt des verlangten Korns schickt er ihnen lieber Geld. (Nurnborger Missiv-Buch XI, fol. 35b.) Pillsen. L. Fr. Als Ir vns nehst die guten mêre, do die bösen keczer Ir here vnd samnung vor ewer stat aufgebrochen vnd von dannen geczogen waren, mit frewden verkundet habt oc. 27
417 die herren auf vnser Seitten haissen schiessen in der Hussen heer auf die Seitten mit den püchsen. Da hat sich her Niclaus aber gewendet vnd ein clain weg von In gezogen als er hiet weichen wellen. Da das die Hussen ersehen haben, da haben si Ir Wagenburg aufgetan. vnd den vnsern nacheilen wellen. Da hat sich herr Niclaus mit dem Volk wider vmbkert. vnd hat mit In inn die Wagenburg gesprungen vnd hat mit den veinden gevochten als lang das si In in die Wagenburg verschlossen haben. Also haben die vnsern von herrn Mänharten vom Newen- hausz der von Rosenberg vnd ander herrn pest gewappent lawt. vnder den vnsern vmb die Wagenburg hin ein gehebt vnd ge- holfen. die weil haben die vnsern die veindt gestürmpt vnd die wägen in der Wagenburg nider geworffen, das sie den vnsern hin ein ze hilf kömen sein. das si das veld also behabt vnd die veindt all nider gelegt haben. It. es haben ettlich zu den herrn auf vnser seitten getretten. vnd der sind ettlich in dem veld gewesen. sunder die von Sacz, Lünn, it. ein Lewtemerytz, Pehemischprott vnd ettleich ander Stet, vnd reitten ye noch ander herrn auf der Hussen Seytten zu den herrn in vnser heer vnd wellen si da mit den vnsern ainen vnd verschreiben. It. das fechten ist geschehen pei den alten Choln vnd pei jungen Choln zwischen des pergs. vnd der vnser sind gar wenig erschlagen aber ir sind gar vil. Wnnd zu stund haben unser herren der Hussen Wagenburg in unser Wagenburg gefürt vnd haben die zugericht. 913. 1434, Jun. 3 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die von Pilsen: Glückwunsch zur Niederlage der Ketzer; anstatt des verlangten Korns schickt er ihnen lieber Geld. (Nurnborger Missiv-Buch XI, fol. 35b.) Pillsen. L. Fr. Als Ir vns nehst die guten mêre, do die bösen keczer Ir here vnd samnung vor ewer stat aufgebrochen vnd von dannen geczogen waren, mit frewden verkundet habt oc. 27
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418 söllicher guten mere, die wir vor ewer schrift auch vernommen hetten vnd durch ewer schrift noch eygentlicher vnterricht wur- den, waren vnd seyn wir von ganczem herczen erfrewet. Als vns denn ewr weisheit verschriben vnd begert hat, ewer frewnt- schaft mit einr hilff Korns zu statten zu komen, desgleichen vns der erwirdig vatter vnd Herre der auditor von ewern wegen auch fleissig gebeten hat, nu besorgten wir, sölten wir ewch korn gesandt haben, daz das merklich zu vil kosten wurd, vnd seyn in hoffnung, daz Ir vmb ewch mit gringerm gelt korn findet zu kawffen, vnd also wellen wir ewch got zu lob IIC gulden schenken, vnd wem Ir die schafft zu geben, dem wellen wir sie gern geben. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder oc. Datum feria Va Erasmi. 914. 1434, Jun. 3 (Ulm). Kaiser Sigmund meldet dem Ulrich von Rosenberg, dass er auf das Er- suchen der böhmischen Herren sich Böhmen nähern wolle, und den Püta von Castolowic und Ernst von Wlaschim als Botschafter vorausschicke. (Archiv Český, I, 39.) 915. 1434, Jun. 5 (Ulm). Kaiser Sigmund an den Rath von Frankfurt am M. Theilt ihm die frohe Botschaft mit von der Niederlage der Taborer und Waisen. (Ex orig. arch. Francoſurt.) Sigmund von gots genaden Romischer keyser zu allenzeiten Merer des Richs vnd zu Hungern zu Behem oc. kunig. Ersamen liben getreuen! Wir lassen euch wissen vnd ver- kunden euch zu grossen vnd sunderlichen freuden das vns ge- stern vmb Vesperzeit gewisse botschafft komen ist das vnsere getreue vndertan in Beheim vnd ouch die Landherren vnd Stete die sich neulich an vns vnd die kirchen geslagen haben am Suntag nechstvergangen (30 Mai) die Thaborn vnd Weisen vnd andere ketczer die vor Pilzen gelegen sein von den genaden des Almechtigen gots zwischen Skalicze vnd Gurim enhalb Prag mit
418 söllicher guten mere, die wir vor ewer schrift auch vernommen hetten vnd durch ewer schrift noch eygentlicher vnterricht wur- den, waren vnd seyn wir von ganczem herczen erfrewet. Als vns denn ewr weisheit verschriben vnd begert hat, ewer frewnt- schaft mit einr hilff Korns zu statten zu komen, desgleichen vns der erwirdig vatter vnd Herre der auditor von ewern wegen auch fleissig gebeten hat, nu besorgten wir, sölten wir ewch korn gesandt haben, daz das merklich zu vil kosten wurd, vnd seyn in hoffnung, daz Ir vmb ewch mit gringerm gelt korn findet zu kawffen, vnd also wellen wir ewch got zu lob IIC gulden schenken, vnd wem Ir die schafft zu geben, dem wellen wir sie gern geben. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder oc. Datum feria Va Erasmi. 914. 1434, Jun. 3 (Ulm). Kaiser Sigmund meldet dem Ulrich von Rosenberg, dass er auf das Er- suchen der böhmischen Herren sich Böhmen nähern wolle, und den Püta von Castolowic und Ernst von Wlaschim als Botschafter vorausschicke. (Archiv Český, I, 39.) 915. 1434, Jun. 5 (Ulm). Kaiser Sigmund an den Rath von Frankfurt am M. Theilt ihm die frohe Botschaft mit von der Niederlage der Taborer und Waisen. (Ex orig. arch. Francoſurt.) Sigmund von gots genaden Romischer keyser zu allenzeiten Merer des Richs vnd zu Hungern zu Behem oc. kunig. Ersamen liben getreuen! Wir lassen euch wissen vnd ver- kunden euch zu grossen vnd sunderlichen freuden das vns ge- stern vmb Vesperzeit gewisse botschafft komen ist das vnsere getreue vndertan in Beheim vnd ouch die Landherren vnd Stete die sich neulich an vns vnd die kirchen geslagen haben am Suntag nechstvergangen (30 Mai) die Thaborn vnd Weisen vnd andere ketczer die vor Pilzen gelegen sein von den genaden des Almechtigen gots zwischen Skalicze vnd Gurim enhalb Prag mit
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419 mennlichen streyt siglichen nidergelegt vnd bestriten haben, also das dieselben her nu getilget sein. vnd ist zugangen an grossen schaden der vnsern, der almechtig got sey gelobt. Es ziehen ouch dieselben landhern vnd andere vnsere furbas die Stett zu noten vnd Inzunemen vnd getrauen zum almechtigen got alle sach sollen besser werden. Vnd das schreiben wir euch dorumb, das Ir solicher vnser vnd der ganczen Cristenheit freuden ouch teilhafftig seid vnd den almechtigen got mit processien vnd an- dern guten wercken lobet vnd bittet das er solichen guten anfang barmhercziglich geruch zu begerten ende zu bringen zu fried der ganczen Cristenheit. Geben zu Ulm an Sand Boni- facientag vnser Rich des hungarischen oc. im XLVIII des Ro- mischen in XXIIII des Behemischen im XIIII vnd des Keyser- tums in andern Jaren. Ad mandatum D Impris Caspar Sligk miles cancell. Den Burgermeistern Rat vnd Burgern der Stat zu Franckfurt vnsern vnd des Richs liben getreuen. 916. 1434, Jun. 24 sq. Nachricht von den Verhandlungen und Beschlüssen des Landtags in Böhmen am 24 Jun. u. flg. (MS. d. Hofbibl. in Mütn hon. Cod. bavar. 1585, fol. 51.) Nach cristi gepurd XIIII° Jar vnd in dem XXXIIII Jar an sand Johanstag baptisten, ist gesetzt ein samnunb (sic) vnd tag durch herren Alsson öbristen regyerern vnd hauptman, vnd durch die herren des künigreichs zü Beheim vnd Märcheren der stet vnd gemaine desselben reichs vnd des margraffetumbs zů Merchären, vnd derselben samnunb vnd tag sind hübsch red ergangen von aynigkeit vnd frid desselben reichs, durch die- selben herren red vnd gemaynen. It. zu dem ersten Czapcko haupman der Baysen vnd Nicolaus Paderwstki sein kömen zü derselben samnunb vnd tage, vnd sein getriben vnd genöttet, das sy sein zügetreten zü dem herren regyerern vnd hauptman vnd zü den herren der gemayn, vnd sy habend sich vndertänig vnd gehorsam gemacht den vorge- 27*
419 mennlichen streyt siglichen nidergelegt vnd bestriten haben, also das dieselben her nu getilget sein. vnd ist zugangen an grossen schaden der vnsern, der almechtig got sey gelobt. Es ziehen ouch dieselben landhern vnd andere vnsere furbas die Stett zu noten vnd Inzunemen vnd getrauen zum almechtigen got alle sach sollen besser werden. Vnd das schreiben wir euch dorumb, das Ir solicher vnser vnd der ganczen Cristenheit freuden ouch teilhafftig seid vnd den almechtigen got mit processien vnd an- dern guten wercken lobet vnd bittet das er solichen guten anfang barmhercziglich geruch zu begerten ende zu bringen zu fried der ganczen Cristenheit. Geben zu Ulm an Sand Boni- facientag vnser Rich des hungarischen oc. im XLVIII des Ro- mischen in XXIIII des Behemischen im XIIII vnd des Keyser- tums in andern Jaren. Ad mandatum D Impris Caspar Sligk miles cancell. Den Burgermeistern Rat vnd Burgern der Stat zu Franckfurt vnsern vnd des Richs liben getreuen. 916. 1434, Jun. 24 sq. Nachricht von den Verhandlungen und Beschlüssen des Landtags in Böhmen am 24 Jun. u. flg. (MS. d. Hofbibl. in Mütn hon. Cod. bavar. 1585, fol. 51.) Nach cristi gepurd XIIII° Jar vnd in dem XXXIIII Jar an sand Johanstag baptisten, ist gesetzt ein samnunb (sic) vnd tag durch herren Alsson öbristen regyerern vnd hauptman, vnd durch die herren des künigreichs zü Beheim vnd Märcheren der stet vnd gemaine desselben reichs vnd des margraffetumbs zů Merchären, vnd derselben samnunb vnd tag sind hübsch red ergangen von aynigkeit vnd frid desselben reichs, durch die- selben herren red vnd gemaynen. It. zu dem ersten Czapcko haupman der Baysen vnd Nicolaus Paderwstki sein kömen zü derselben samnunb vnd tage, vnd sein getriben vnd genöttet, das sy sein zügetreten zü dem herren regyerern vnd hauptman vnd zü den herren der gemayn, vnd sy habend sich vndertänig vnd gehorsam gemacht den vorge- 27*
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420 nanten regyerern vnd hauptman mit allen iren Steten vnd vnder- tanen, vnd habend funden mit In aynigkeit vnd fride bey einer püss des gelaubens vnd der ere ze halten vnd bey X tausend schocken vnd austreyben aus dem land. Auch hat der vorgenant hauptman mit sainen raten gepoten das in allen gepyeten vnd gegenden ain hauptman vnd rate er- bellt werde, zü bestellen Ir sach in denselben gepyeten vnd gegenden ob icht verhandelt oder ettlich krieg vnd sache vnder in hyeten, das sy dieselben vnderstünden vnd aynigchait machten. Mächten sy den aber nicht widersten, das süllen sy bringen an die öbristen hauptman vnd räte. Auch sol die Münss auf dem berg zü dem Kutten vnd nyndert anders geslagen werden, das da geuallen gross, pfenning vnd haller vnd durch das gancz reich genomen werden, vnd das die felscher derselben münss verbrent werden. Auch der wechsel sol sein zü Prag vnd zü dem Kutten, vnd das da geschech als dann vor syt ist gewesen. Auch ein samnunb vnd tag der briester sol werden auf sand Jacobstag, vnd das sy da veraynet werden, vnd In wird geben ein öbrister zu gehorsam, vnd wellich nit wolten sein vnder dem gepote, dye süllen ze stund von dem reich ausge- triben werden. Auch habend sy berüfft, das alle flüchtig vnd ausgetriben wider in ir güetter zestund geseczt süllen werden, vnd wellich die gemain nit leyden wolt vnd haben, das der das sein ver- kauff in ainer benanten zeyt vnd gee von der stat. Auch süllen all geuanngen von payden taylen los vnd ledig gelassen werden in czayn wochen sind sy endlich ausgericht. Auch sind frid gesetzt vnder den herren von des Kaysers wegen bys auf ein zükünfftigen herrn. Auch der öbrist hauptman mit seinen räten sullen besiczen vnd sitzen in seinem gericht, vnd gerechtikayt aynem yedlichen zetüen ob icht wären sach oder handlumb vnder den lawten, es sey von habe güetere oder schulde. Auch sol kayner den andern sräflichen oder geweltiklichen süechen, sunder mit recht von dem obgenanten hauptman vnd räten. Auch sol nyemand hindern die strass noch rauben auf dem
420 nanten regyerern vnd hauptman mit allen iren Steten vnd vnder- tanen, vnd habend funden mit In aynigkeit vnd fride bey einer püss des gelaubens vnd der ere ze halten vnd bey X tausend schocken vnd austreyben aus dem land. Auch hat der vorgenant hauptman mit sainen raten gepoten das in allen gepyeten vnd gegenden ain hauptman vnd rate er- bellt werde, zü bestellen Ir sach in denselben gepyeten vnd gegenden ob icht verhandelt oder ettlich krieg vnd sache vnder in hyeten, das sy dieselben vnderstünden vnd aynigchait machten. Mächten sy den aber nicht widersten, das süllen sy bringen an die öbristen hauptman vnd räte. Auch sol die Münss auf dem berg zü dem Kutten vnd nyndert anders geslagen werden, das da geuallen gross, pfenning vnd haller vnd durch das gancz reich genomen werden, vnd das die felscher derselben münss verbrent werden. Auch der wechsel sol sein zü Prag vnd zü dem Kutten, vnd das da geschech als dann vor syt ist gewesen. Auch ein samnunb vnd tag der briester sol werden auf sand Jacobstag, vnd das sy da veraynet werden, vnd In wird geben ein öbrister zu gehorsam, vnd wellich nit wolten sein vnder dem gepote, dye süllen ze stund von dem reich ausge- triben werden. Auch habend sy berüfft, das alle flüchtig vnd ausgetriben wider in ir güetter zestund geseczt süllen werden, vnd wellich die gemain nit leyden wolt vnd haben, das der das sein ver- kauff in ainer benanten zeyt vnd gee von der stat. Auch süllen all geuanngen von payden taylen los vnd ledig gelassen werden in czayn wochen sind sy endlich ausgericht. Auch sind frid gesetzt vnder den herren von des Kaysers wegen bys auf ein zükünfftigen herrn. Auch der öbrist hauptman mit seinen räten sullen besiczen vnd sitzen in seinem gericht, vnd gerechtikayt aynem yedlichen zetüen ob icht wären sach oder handlumb vnder den lawten, es sey von habe güetere oder schulde. Auch sol kayner den andern sräflichen oder geweltiklichen süechen, sunder mit recht von dem obgenanten hauptman vnd räten. Auch sol nyemand hindern die strass noch rauben auf dem
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421 erdtreich, wer aber das täte fräuelich der tüe das auf sein recht wann geseczt ist durich die herren vnd die ganczen samnumb das dieselben ze stund an alles verczyehen gehenkcht sullen werden. Auch sol nyemand den andern verdampnen noch anlangen von vergangener sach wegen die yeczund vergangen und ge- schlicht sind, ainer dem andern nicht auf zü heben oder zü ver- newen die getan sünde oder tate bey der obgenanten puess. Auch sind die boten des Kaysers gesant zü der ganczen samnumb als der her von Rosenberg, her pöt von Zächlobitz, her ernst von Blasin, den ist geben ein antwurt, das sy ir er- leich boten ausrichten wellen mit der antwurt zu dem Kayser, als her Meinhart von dem Newen haws, herren Taczkoffen von Ratigi, Herren Vlreich von Wartenberg, herren Wenisch von Möckrabitz, Niclasen Schäckell, Johans Zacko, Johans Welcka, Marschiko Limend. It. man sol geben durich das gancz reich zü czwain grossen dem obgenanten hauptman zü zerung damit auszerichten gemainen nutz in dem obgenanten reiche. 917. 1434, Jul. 5. Schreiben eines Utraquisten an seinen Freund über die in jüngster Zeit in Böhmen gefassten Beschlüsse und Anordnungen. (MS. In Munchen, Cod. bavar. 1585, fol. 52.) Mein Dinst zuvor, fürsichtiger lieber freunt! Als du mir geschriben hast, das ich der sach, die wir yeczund auf vnser sammnung haben solt vnderweysen. Geruoch zu wissen, das dyse räte der alten Taboryten, der Waysen vnd veltziecherern alle vergangen sein, vnd habend kain stymm mer, vnd hört nichtz von In. Dann wir alle vnsers tayls oder seyten sein ains worden als für ainen man in czain stymmen, das ist die herren die ritter vnd auch Prager vnd anderr stete all ainträchtiglich vnder ainen Verbeser kömen sein vnd Im gehorsam getan ha- bend, das kainer auf den andern mit kaynem gewalte reyten sol, Dann hat yemand mit dem andern icht ze schicken, das
421 erdtreich, wer aber das täte fräuelich der tüe das auf sein recht wann geseczt ist durich die herren vnd die ganczen samnumb das dieselben ze stund an alles verczyehen gehenkcht sullen werden. Auch sol nyemand den andern verdampnen noch anlangen von vergangener sach wegen die yeczund vergangen und ge- schlicht sind, ainer dem andern nicht auf zü heben oder zü ver- newen die getan sünde oder tate bey der obgenanten puess. Auch sind die boten des Kaysers gesant zü der ganczen samnumb als der her von Rosenberg, her pöt von Zächlobitz, her ernst von Blasin, den ist geben ein antwurt, das sy ir er- leich boten ausrichten wellen mit der antwurt zu dem Kayser, als her Meinhart von dem Newen haws, herren Taczkoffen von Ratigi, Herren Vlreich von Wartenberg, herren Wenisch von Möckrabitz, Niclasen Schäckell, Johans Zacko, Johans Welcka, Marschiko Limend. It. man sol geben durich das gancz reich zü czwain grossen dem obgenanten hauptman zü zerung damit auszerichten gemainen nutz in dem obgenanten reiche. 917. 1434, Jul. 5. Schreiben eines Utraquisten an seinen Freund über die in jüngster Zeit in Böhmen gefassten Beschlüsse und Anordnungen. (MS. In Munchen, Cod. bavar. 1585, fol. 52.) Mein Dinst zuvor, fürsichtiger lieber freunt! Als du mir geschriben hast, das ich der sach, die wir yeczund auf vnser sammnung haben solt vnderweysen. Geruoch zu wissen, das dyse räte der alten Taboryten, der Waysen vnd veltziecherern alle vergangen sein, vnd habend kain stymm mer, vnd hört nichtz von In. Dann wir alle vnsers tayls oder seyten sein ains worden als für ainen man in czain stymmen, das ist die herren die ritter vnd auch Prager vnd anderr stete all ainträchtiglich vnder ainen Verbeser kömen sein vnd Im gehorsam getan ha- bend, das kainer auf den andern mit kaynem gewalte reyten sol, Dann hat yemand mit dem andern icht ze schicken, das
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422 süllen sy vor dem Verbeser mit dem rechten süechen, Vnd ob yemand darüber tät vnd sich ausschlüge, das er auf den andern mit gewalt griffe, so süllen all auf demselben sein über In ze helffen nach gehayssen des Verbesers. Vnd was man icht vn- rechtz hat getan, das habend sy vndereinander vergeben, vnd ob dar über yemand icht wurd versüchen, darauf ist ein puess verlautmert. Auch so süllen wir mit allen den, dye auf des Keysers seyten vnd in Beheim bonend, in fride sein ain gancz Jar. Vnd ob zwisschen yemand icht sunderlich verlauffnusse oder hindernüsse wäre, so süllen sy fride haben vnd läute darzü aufgeben das ze wandeln, ye also das yemand auf den andern rayche vnd in anlange oc. Auch sullen wir zü des Kaysers genaden kömen auf ünser frawen tag (15 Aug.) gen Regenspurg; vnd all ünser pfaffen, der Waysen, der Taboriten vnd ünser süllen ein sammnung haben auf sand Jacobs tag (25 Jul.) zü Prage. Vnd ob indert ein zwyträcht zwissen In wurde, so haben wir ainen aufgeben, was er sy darinne haysset tün, das sy es dabey lassen beleyben vnd aufhören. Datum feria 22 post Udalrici. 918. 1434, Jul. 11 (Ulm). Hlerzog Wilhelm von Bayern an Zdenko Drštka von Ronsperg: er soll den angelobten Frieden auch gegen Friedrich von Ronsperg halten. (Orlg. Im k. Reichsarchive in Manchen.) Wilhalm oc. Vnsern grus vor lieber Durschko du weist wol wie du vns yetzo zu vlm einen frid gelobt hast zehallten vnd wir dir wider- umb Nu hat vns der vest ritter Fridrich von Ramsperg vnser Rat vnd lieber getrewer zu wissen getan wie du Im der seinen ainen In solichen friden beschatzen wellest das vns gar vnbil- lichen bedunckt vnd auch wider den frid ist Herumb wir an dich Begern das du solichs nit entust vnd das gentzlichen ab- schaffest vnd den frid gen vns haldest Als man dann einen frid von rechts wegen halden sol des gleichen sol man gegen dir auch tun damit soliche glubd gehallten werd die darumb In
422 süllen sy vor dem Verbeser mit dem rechten süechen, Vnd ob yemand darüber tät vnd sich ausschlüge, das er auf den andern mit gewalt griffe, so süllen all auf demselben sein über In ze helffen nach gehayssen des Verbesers. Vnd was man icht vn- rechtz hat getan, das habend sy vndereinander vergeben, vnd ob dar über yemand icht wurd versüchen, darauf ist ein puess verlautmert. Auch so süllen wir mit allen den, dye auf des Keysers seyten vnd in Beheim bonend, in fride sein ain gancz Jar. Vnd ob zwisschen yemand icht sunderlich verlauffnusse oder hindernüsse wäre, so süllen sy fride haben vnd läute darzü aufgeben das ze wandeln, ye also das yemand auf den andern rayche vnd in anlange oc. Auch sullen wir zü des Kaysers genaden kömen auf ünser frawen tag (15 Aug.) gen Regenspurg; vnd all ünser pfaffen, der Waysen, der Taboriten vnd ünser süllen ein sammnung haben auf sand Jacobs tag (25 Jul.) zü Prage. Vnd ob indert ein zwyträcht zwissen In wurde, so haben wir ainen aufgeben, was er sy darinne haysset tün, das sy es dabey lassen beleyben vnd aufhören. Datum feria 22 post Udalrici. 918. 1434, Jul. 11 (Ulm). Hlerzog Wilhelm von Bayern an Zdenko Drštka von Ronsperg: er soll den angelobten Frieden auch gegen Friedrich von Ronsperg halten. (Orlg. Im k. Reichsarchive in Manchen.) Wilhalm oc. Vnsern grus vor lieber Durschko du weist wol wie du vns yetzo zu vlm einen frid gelobt hast zehallten vnd wir dir wider- umb Nu hat vns der vest ritter Fridrich von Ramsperg vnser Rat vnd lieber getrewer zu wissen getan wie du Im der seinen ainen In solichen friden beschatzen wellest das vns gar vnbil- lichen bedunckt vnd auch wider den frid ist Herumb wir an dich Begern das du solichs nit entust vnd das gentzlichen ab- schaffest vnd den frid gen vns haldest Als man dann einen frid von rechts wegen halden sol des gleichen sol man gegen dir auch tun damit soliche glubd gehallten werd die darumb In
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423 gegenburtikeit frumer leut beschehen ist. Datum ut supra (Vlm an Sontag vor margarethe Anno oc. XXXIIIIto.) Dem Stendcko von Ramsperg Burggraue zu Teintz. 919. 1434, Jul. 11 (Ulm). Herzog Wilhelm von Bayern an Friedrich von Ronsperg; über dessen Fehde mit Zdenko Drštka und über seine Schuld an ihn. (Orig. In könfgl. Reichsarchiv In München.) Wilhalm oc. Vnsern gunstlichen grus vor Lieber besunder wie du vns yetzund an zwain deinen brieuen geschriben hast das haben wir verlesen vnd wir lassen dich wissen das der Durschko yetzo hie zu vlm bej vnserm allerg. herrn dem R. K. gewesen ist mit dem haben wir vil geredt von solicher angriff wegen Als durch In vnd die seinen Heraus beschehent, er maint auch das Im Hinein vil vnrechts beschehe yedoch So hat er vns einen frid gelobt ze halten mit vns vnd den vnsern vnd wir Im auch dar- umb be(d)unckt vns vnpillichen sein das er soliche schatzung In dem frid von dem deinen nemen solt vnd wir wellen Im auch darumb ernstlich schreiben den selben brief mocht du Im wol zu schicken vnd sein anttwurtt darauf horn Dann als du vns schreibt vnd ettlich gelt an vns vorderst Nu waistu wol das wir vmb der cristenheit nottdurfft willen auch von gebot vnd haissens wegen vnsers Herrn des Romischen kaysers Schier drew gantze Jar aus vnserm lannd vnd bej dem heiligen Concilj gewesen sein, mit grosser kostung vnd zerung vnd darumb wir auch empfolhen haben vnsern Ambtleuten nyemand nichts aus- zegeben bis wir selb hinab In das lannd komen vnd vns aygen- lichen crfaren wie oder warumb soliche Schuld vnd anfordrung sej Also haben wir Syn mit der hillff gottes kurtzlichen hinab In vnser lannd zkomen vnd solich sach auch ander vnser not- turfft aigenlich zuuerhorn vnd furzenemen vnd auch darInne zetun was vns geburt Darauf glauben wir dir gentzlichen wol das du diezeit auch die vnsern mit pfantungen vnbekumert wellest lassen
423 gegenburtikeit frumer leut beschehen ist. Datum ut supra (Vlm an Sontag vor margarethe Anno oc. XXXIIIIto.) Dem Stendcko von Ramsperg Burggraue zu Teintz. 919. 1434, Jul. 11 (Ulm). Herzog Wilhelm von Bayern an Friedrich von Ronsperg; über dessen Fehde mit Zdenko Drštka und über seine Schuld an ihn. (Orig. In könfgl. Reichsarchiv In München.) Wilhalm oc. Vnsern gunstlichen grus vor Lieber besunder wie du vns yetzund an zwain deinen brieuen geschriben hast das haben wir verlesen vnd wir lassen dich wissen das der Durschko yetzo hie zu vlm bej vnserm allerg. herrn dem R. K. gewesen ist mit dem haben wir vil geredt von solicher angriff wegen Als durch In vnd die seinen Heraus beschehent, er maint auch das Im Hinein vil vnrechts beschehe yedoch So hat er vns einen frid gelobt ze halten mit vns vnd den vnsern vnd wir Im auch dar- umb be(d)unckt vns vnpillichen sein das er soliche schatzung In dem frid von dem deinen nemen solt vnd wir wellen Im auch darumb ernstlich schreiben den selben brief mocht du Im wol zu schicken vnd sein anttwurtt darauf horn Dann als du vns schreibt vnd ettlich gelt an vns vorderst Nu waistu wol das wir vmb der cristenheit nottdurfft willen auch von gebot vnd haissens wegen vnsers Herrn des Romischen kaysers Schier drew gantze Jar aus vnserm lannd vnd bej dem heiligen Concilj gewesen sein, mit grosser kostung vnd zerung vnd darumb wir auch empfolhen haben vnsern Ambtleuten nyemand nichts aus- zegeben bis wir selb hinab In das lannd komen vnd vns aygen- lichen crfaren wie oder warumb soliche Schuld vnd anfordrung sej Also haben wir Syn mit der hillff gottes kurtzlichen hinab In vnser lannd zkomen vnd solich sach auch ander vnser not- turfft aigenlich zuuerhorn vnd furzenemen vnd auch darInne zetun was vns geburt Darauf glauben wir dir gentzlichen wol das du diezeit auch die vnsern mit pfantungen vnbekumert wellest lassen
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424 Daran beweist du vns sunders wolgefallen Datum vlm an Son- tag vor margarethe Anno oc. XXXIIIIto. Fridrichen Ramsperger. 920. 1434, Jul. 12 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: dankt ihm für die mitge- theilten Nachrichten und ersucht um neue. (Nurnberger Missiv-Buch XI, fol. 54.) Eger. L. Fr. Als ir vns von gelegenheit der ergangenn ding vnd guten mêr auf dem samnung tag zu Prag verschriben vnd et- tliche yngeslossen schrift damit gesandt hobt oc. das haben wir wol vernomen, vnd danken des ewer weisheit mit ganczem fleisz wan Ir vns besunder frewntschaft vnd wolgefallen daran getan habt. Vnd bitten ewch frewntlich, ob ewch icht mer treffenli- cher mere zu wissen wurden, die ewch notdürftig dewchten vns zu verkünden, daz Ir das auch tun wellet als oc. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder oc. Datum feria IIs ante Margarete virginis. 921. 1434, Jul. 19. Die Städte Saatz, Laun, Leitmeritz und Schlan entsenden zu Aleš Wře- štowský von Riesenburg, dem Landesverweser des Königreichs Böhmen, kraft des jüngsten Landtagsbeschlusses, den Bürger von Laun, Antoch, als Beirath. (Archiv Český, III, 418.) 922. 1434, Jul. 23 (Breslau). Beglaubigungsbrief der schlesischen Fürsten für Georg von Schellendorf, Gesandten an die Stände von Böhmen. (Archiv Český, III, 418.)
424 Daran beweist du vns sunders wolgefallen Datum vlm an Son- tag vor margarethe Anno oc. XXXIIIIto. Fridrichen Ramsperger. 920. 1434, Jul. 12 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: dankt ihm für die mitge- theilten Nachrichten und ersucht um neue. (Nurnberger Missiv-Buch XI, fol. 54.) Eger. L. Fr. Als ir vns von gelegenheit der ergangenn ding vnd guten mêr auf dem samnung tag zu Prag verschriben vnd et- tliche yngeslossen schrift damit gesandt hobt oc. das haben wir wol vernomen, vnd danken des ewer weisheit mit ganczem fleisz wan Ir vns besunder frewntschaft vnd wolgefallen daran getan habt. Vnd bitten ewch frewntlich, ob ewch icht mer treffenli- cher mere zu wissen wurden, die ewch notdürftig dewchten vns zu verkünden, daz Ir das auch tun wellet als oc. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder oc. Datum feria IIs ante Margarete virginis. 921. 1434, Jul. 19. Die Städte Saatz, Laun, Leitmeritz und Schlan entsenden zu Aleš Wře- štowský von Riesenburg, dem Landesverweser des Königreichs Böhmen, kraft des jüngsten Landtagsbeschlusses, den Bürger von Laun, Antoch, als Beirath. (Archiv Český, III, 418.) 922. 1434, Jul. 23 (Breslau). Beglaubigungsbrief der schlesischen Fürsten für Georg von Schellendorf, Gesandten an die Stände von Böhmen. (Archiv Český, III, 418.)
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425 923. 1434, Jul. 25 (Prag). Beschlüsse und Artikel der zu Jacobi in Prag abgehaltenen utraquistischen Synode. (E MS. Budissin. bibl. Gersdorf. Gedruckt bei Mansi XXXI, 279 oc.) Incipiunt articuli synodi generalis cleri regni Boemiæ cele- bratæ anno domini M°CCCC XXXIIII° in festo S. Jacobi apo- stoli in civitate inclita Pragensi. 1) Inprimis pio et fideli corde credimus, et integra mente credendum et asseverandum affirmamus, omne verbum scripturæ sacræ veteris et novi testamenti esse simpliciter et inmobiliter ad sensum, quem spiritus S. flagitat, verum, sanctum, katho- licum et ab universis Christi fidelibus venerandum et tenendum toto corde, asseveramus et nuntiamus. 2) Item symbolum apostolorum, symbolum magni Niceni concilii, symbolum Athanasii una cum omnibus aliis symbolis catholicis in ecclesia primitiva tentis et promulgatis, fideliter ex integro credimus, et credendum ab omnibus asseveramus, omnia- que decreta sancta, statuta rationabilia et catholica apostolorum et ecclesiæ primitivæ, quam pro matre et magistra fidei catho- licæ honoramus, et a qua dicedere nephas putamus, tenenda et observanda decernimus et mandamus, ita ut quod apostoli do- cuerunt, et ipsa servavit antiquitas, nos quoque servemus et custodiamus. 3) De quatuor articulis nostris generalibus. Communio divinissimæ eucharistiæ sub utraque specie, panis scilicet et vini, utilis multum et saluti expediens, toti creden- tium populo est necessaria et a domino præcepta salvatore, sic- que communicantes, moti fide scripturæ aut spiritu domini, etiam si prælati dissentiant, licite faciunt, nec ideo prophani dicendi sunt, nec velut hæretici puniendi. Sub prædicta quoque duplici specie omnes fideles et corde fidelissimo credant, et ore sin- cerissime confiteantur, totum dominum Jesum Christum, verum deum et hominem, cum suo proprio corpore et sanguine naturali, quod sumpsit de Maria virgine, et quo sedet ad dexteram patris, nobiscum esse sua præsentia reali, sicque ab omnibus tenendum
425 923. 1434, Jul. 25 (Prag). Beschlüsse und Artikel der zu Jacobi in Prag abgehaltenen utraquistischen Synode. (E MS. Budissin. bibl. Gersdorf. Gedruckt bei Mansi XXXI, 279 oc.) Incipiunt articuli synodi generalis cleri regni Boemiæ cele- bratæ anno domini M°CCCC XXXIIII° in festo S. Jacobi apo- stoli in civitate inclita Pragensi. 1) Inprimis pio et fideli corde credimus, et integra mente credendum et asseverandum affirmamus, omne verbum scripturæ sacræ veteris et novi testamenti esse simpliciter et inmobiliter ad sensum, quem spiritus S. flagitat, verum, sanctum, katho- licum et ab universis Christi fidelibus venerandum et tenendum toto corde, asseveramus et nuntiamus. 2) Item symbolum apostolorum, symbolum magni Niceni concilii, symbolum Athanasii una cum omnibus aliis symbolis catholicis in ecclesia primitiva tentis et promulgatis, fideliter ex integro credimus, et credendum ab omnibus asseveramus, omnia- que decreta sancta, statuta rationabilia et catholica apostolorum et ecclesiæ primitivæ, quam pro matre et magistra fidei catho- licæ honoramus, et a qua dicedere nephas putamus, tenenda et observanda decernimus et mandamus, ita ut quod apostoli do- cuerunt, et ipsa servavit antiquitas, nos quoque servemus et custodiamus. 3) De quatuor articulis nostris generalibus. Communio divinissimæ eucharistiæ sub utraque specie, panis scilicet et vini, utilis multum et saluti expediens, toti creden- tium populo est necessaria et a domino præcepta salvatore, sic- que communicantes, moti fide scripturæ aut spiritu domini, etiam si prælati dissentiant, licite faciunt, nec ideo prophani dicendi sunt, nec velut hæretici puniendi. Sub prædicta quoque duplici specie omnes fideles et corde fidelissimo credant, et ore sin- cerissime confiteantur, totum dominum Jesum Christum, verum deum et hominem, cum suo proprio corpore et sanguine naturali, quod sumpsit de Maria virgine, et quo sedet ad dexteram patris, nobiscum esse sua præsentia reali, sicque ab omnibus tenendum
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426 fideliter sacerdotes domini populo annuntient et credendum, ejusdem quoque sacrosanctæ eucharistiæ communionem divinissi- mam sub utraque specie panis et vini, quotienscumque spiritus domini suggesserit, sive semel tantum cottidie, sive certis die- rum intervallis, universis Christi fidelibus, tam sanis quam ægris, tam adultis quam infantibus, omni ingenio et pietatis consilio effectualiter exsequendam promoveant, et velut donum omnium gratiarum ardentissime populo recommendent. Cui in codem sacramento honor cultu, genuflexione, adoratione, luminum accen- sione et aliarum venerationum exhibitione debet exhiberi. Et (circa) ministerium aliorum sacramentorum sacramentum cuchari- stiæ sub præmissa forma velut virtus et confirmatio eorundem non deseratur, sed concurrat et ministretur, quia teste beato Dyonisio, nullum sacramentum rite celebratur, in quo sacra eucharistia non sumitur. 4) Item ut omnia peccata mortalia et præsertim publica per eos, quorum interest, rationabiliter et secundum legem dei cohibeantur, corripiantur et eliminentur. 5) Item ut verbum dei a sacerdotibus domini et levitis idoneis libere et fideliter prædicetur. 6) Item non licet clero tempore legis gratiæ super bonis temporalibus seculariter dominari. 7) It. credimus et tenemus, quod septem sacramenta, vide- licet baptisma, confirmatio, poenitentia, sacrosancta eucharistia, ordo, matrimonium, unctio sacra sunt ex fide catholica salu- berrima antidota animarum ab omnibus promovenda et tenenda, ipsumque sacramentum baptismatis more ecclesiæe cum exorcismis et patrinis, cum crismate et oleo sacris ac cum trina immer- sione in aqua benedicta ac aliis ritibus consuetis ab ecclesia est exercendum, dum ad ista adest congrua opportunitas loci, temporis et personarum. Sacramentum vero extreme unctionis poscentibus ægris et infirmis juxta ritum et formam ecclesiæe sanctæ est ministrandum et practisandum. Et nos hortamur omnes et de post volumus adhortari, ut qui dum in gravem in- firmitatem inciderint, illud sacramentum non obmittant, aut quo- vismodo contemnant, quia contemptores illius aut aliorum sacra- mentorum sunt castigandi et juxta censuram ecclesiasticam cor- rigendi.
426 fideliter sacerdotes domini populo annuntient et credendum, ejusdem quoque sacrosanctæ eucharistiæ communionem divinissi- mam sub utraque specie panis et vini, quotienscumque spiritus domini suggesserit, sive semel tantum cottidie, sive certis die- rum intervallis, universis Christi fidelibus, tam sanis quam ægris, tam adultis quam infantibus, omni ingenio et pietatis consilio effectualiter exsequendam promoveant, et velut donum omnium gratiarum ardentissime populo recommendent. Cui in codem sacramento honor cultu, genuflexione, adoratione, luminum accen- sione et aliarum venerationum exhibitione debet exhiberi. Et (circa) ministerium aliorum sacramentorum sacramentum cuchari- stiæ sub præmissa forma velut virtus et confirmatio eorundem non deseratur, sed concurrat et ministretur, quia teste beato Dyonisio, nullum sacramentum rite celebratur, in quo sacra eucharistia non sumitur. 4) Item ut omnia peccata mortalia et præsertim publica per eos, quorum interest, rationabiliter et secundum legem dei cohibeantur, corripiantur et eliminentur. 5) Item ut verbum dei a sacerdotibus domini et levitis idoneis libere et fideliter prædicetur. 6) Item non licet clero tempore legis gratiæ super bonis temporalibus seculariter dominari. 7) It. credimus et tenemus, quod septem sacramenta, vide- licet baptisma, confirmatio, poenitentia, sacrosancta eucharistia, ordo, matrimonium, unctio sacra sunt ex fide catholica salu- berrima antidota animarum ab omnibus promovenda et tenenda, ipsumque sacramentum baptismatis more ecclesiæe cum exorcismis et patrinis, cum crismate et oleo sacris ac cum trina immer- sione in aqua benedicta ac aliis ritibus consuetis ab ecclesia est exercendum, dum ad ista adest congrua opportunitas loci, temporis et personarum. Sacramentum vero extreme unctionis poscentibus ægris et infirmis juxta ritum et formam ecclesiæe sanctæ est ministrandum et practisandum. Et nos hortamur omnes et de post volumus adhortari, ut qui dum in gravem in- firmitatem inciderint, illud sacramentum non obmittant, aut quo- vismodo contemnant, quia contemptores illius aut aliorum sacra- mentorum sunt castigandi et juxta censuram ecclesiasticam cor- rigendi.
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427 8) It. tenemus et observare intendimus, quod ritus et ordo sacrificandi in missa et vesperis, ac circa alia officia divina in habitu, aliisque ab ecclesia consuetis est legitimus et debitus, prout circa missam est humerale, alba, stola, mapula, cingulus et ornatus, qui ritus absque notabili necessitate et circumstantia debita et magna, missa et aliis divinis officiis a sanctis in ho- norem et laudem dei dispositis et ordinatis, a sacerdotibus Christi non debent ommitti, sed in facto teneri et observari. 9) Item jejunia in vigiliis sanctorum ipsi deo facienda et alia jejunia debita in ecclesia sancta hucusque legitime obser- vata, ipsi volumus observare ct nobis subjectos ad observandum tenere. 10) Item clericus professionem suam etiam habitu et ton- sura a communi populo differente, gestu et incessu probet, nec vestimentis, nec calciamentis decorem sed religionem quærat. 11) Item quod nullus sacerdotum Christi pro septem sacra- mentis aut pro ministerio alicujus eorundem, imo nec juxta ministerium alicujus sacramenti, aut alia quæcumque spiritua- libus annexa pecuniam aliquam aut dona recipiat, aut exigat, nec sub obtentu religionis cujusquam pro orationibus recipere audeat. 12) Item tenendum est, quod locus purgatorii animarum a corpore exutarum et salvandarum, non ad implenum hic in via per satisfactionis remedium purgatarum, post hanc vitam est ponendus, quodque fideles hic in via talibus propter vin- culum caritatis et spiritus possunt et debent jejuniis et oratio- nibus, elemosinis et sanctis oblationibus pie suffragari, semotis omnibus avaris questibus et questuosis lucris, pactis et commer- cationibus prohibitis a lege divina et patrum sanctorum insti- tutis, quas solent facere sacerdotes simoniaci et avari. 13) Item quod omnes Christi sacerdotes totam legem domini scriptam ex integro, aut si nullatenus possent, ad minus novam legem habeant et ipsam tota sollicitudine legant et discant, et ita se ad normam et vitam evangelicam et apostolicam, nec non in aliis studiose promoveant, verbum domini jugiter prædicando et constanter promulgando. 14) Item placuit et placet omnibus et singulis, ne laici audeant amplius decimas ecclesiis deputatas pro se aut pro suis
427 8) It. tenemus et observare intendimus, quod ritus et ordo sacrificandi in missa et vesperis, ac circa alia officia divina in habitu, aliisque ab ecclesia consuetis est legitimus et debitus, prout circa missam est humerale, alba, stola, mapula, cingulus et ornatus, qui ritus absque notabili necessitate et circumstantia debita et magna, missa et aliis divinis officiis a sanctis in ho- norem et laudem dei dispositis et ordinatis, a sacerdotibus Christi non debent ommitti, sed in facto teneri et observari. 9) Item jejunia in vigiliis sanctorum ipsi deo facienda et alia jejunia debita in ecclesia sancta hucusque legitime obser- vata, ipsi volumus observare ct nobis subjectos ad observandum tenere. 10) Item clericus professionem suam etiam habitu et ton- sura a communi populo differente, gestu et incessu probet, nec vestimentis, nec calciamentis decorem sed religionem quærat. 11) Item quod nullus sacerdotum Christi pro septem sacra- mentis aut pro ministerio alicujus eorundem, imo nec juxta ministerium alicujus sacramenti, aut alia quæcumque spiritua- libus annexa pecuniam aliquam aut dona recipiat, aut exigat, nec sub obtentu religionis cujusquam pro orationibus recipere audeat. 12) Item tenendum est, quod locus purgatorii animarum a corpore exutarum et salvandarum, non ad implenum hic in via per satisfactionis remedium purgatarum, post hanc vitam est ponendus, quodque fideles hic in via talibus propter vin- culum caritatis et spiritus possunt et debent jejuniis et oratio- nibus, elemosinis et sanctis oblationibus pie suffragari, semotis omnibus avaris questibus et questuosis lucris, pactis et commer- cationibus prohibitis a lege divina et patrum sanctorum insti- tutis, quas solent facere sacerdotes simoniaci et avari. 13) Item quod omnes Christi sacerdotes totam legem domini scriptam ex integro, aut si nullatenus possent, ad minus novam legem habeant et ipsam tota sollicitudine legant et discant, et ita se ad normam et vitam evangelicam et apostolicam, nec non in aliis studiose promoveant, verbum domini jugiter prædicando et constanter promulgando. 14) Item placuit et placet omnibus et singulis, ne laici audeant amplius decimas ecclesiis deputatas pro se aut pro suis
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428 usibus quovismodo recipere, prout hiis temporibus irrationabi- liter usurpabant. 15) Item circa ritus ecclesiasticos illa, quæ sunt ex certis causis obmissa in communitatibus, quod hæc habeantur et tene- antur hiis temporibus pro ommissis, nisi magis rationabilis et utilis causa interveniret pro hiis in generali synodo ex unanimi consensu resumendis. 16) Item placuit omnibus, quod in proxima generali con- gregatione secularium petantur domini barones, et omnes com- munitates regni, de consensu dando ad translationem dedica- tionum ecclesiarum hujus regni ad unum certum diem domini- cum, sic videlicet, quod ipso die omnium fiat simul celebratio uniformis. 17) Item cantu et orationibus, quæ fiunt clara voce secun- dum scripturam in ecclesia, sacerdotes et scolares non lasciviam aut laudem hominum vacuam, sed laudem dei et devotionem populi curent provocare; sacerdotes epistolam et evangelium in vulgari pronuntient, utrique vero discantus cum fractura vocis pro hac vice certis ex causis intermittant, nisi horum rationa- bilis causa ex unanimi consensu resumendorum affuerit, sym- bolumque legatur aut decantetur tempore opportuno. 18) Item tenemus, quod sancti in coelis Christianis hic fidelibus suis orationibus et caritativis auxiliis pro capacitate sive eorum dispositione suffragantur, quorum fideles possunt licite suffragia postulare, juxta doctorum sanctorum sententias. Circa hoc tamen cultum latriæ soli deo debitum eis non im- pendant, sed in moderamine prout decet ad sanctos habere se ad eosdem habeant, et quidquid deordinati foret respectus ad sanctos et supra mensuras postulationis, hoc abiciant. 19) Circa tamen omnia et singula ista superius conclusa, divina pro divinis, et humana pro humanis habeantur, et ipsa in sua mensura et pondere teneantur et custodiantur, sic ut ea quæe sunt Cæsaris Cæsari, et quæe sunt dei deo reddantur, unum tamen pro reliquo non capiatur nec unum alteri adæquetur; nam de necessitate salutis prius et ante omnia ea facere oportet et adimplere, quæ sunt inmediate a deo, quam ea, quæ ab homi- nibus, quia scriptum est: Primum quærite regnum dei et justi- tiam ejus. Etiam cum majori constantia et timore obedire et
428 usibus quovismodo recipere, prout hiis temporibus irrationabi- liter usurpabant. 15) Item circa ritus ecclesiasticos illa, quæ sunt ex certis causis obmissa in communitatibus, quod hæc habeantur et tene- antur hiis temporibus pro ommissis, nisi magis rationabilis et utilis causa interveniret pro hiis in generali synodo ex unanimi consensu resumendis. 16) Item placuit omnibus, quod in proxima generali con- gregatione secularium petantur domini barones, et omnes com- munitates regni, de consensu dando ad translationem dedica- tionum ecclesiarum hujus regni ad unum certum diem domini- cum, sic videlicet, quod ipso die omnium fiat simul celebratio uniformis. 17) Item cantu et orationibus, quæ fiunt clara voce secun- dum scripturam in ecclesia, sacerdotes et scolares non lasciviam aut laudem hominum vacuam, sed laudem dei et devotionem populi curent provocare; sacerdotes epistolam et evangelium in vulgari pronuntient, utrique vero discantus cum fractura vocis pro hac vice certis ex causis intermittant, nisi horum rationa- bilis causa ex unanimi consensu resumendorum affuerit, sym- bolumque legatur aut decantetur tempore opportuno. 18) Item tenemus, quod sancti in coelis Christianis hic fidelibus suis orationibus et caritativis auxiliis pro capacitate sive eorum dispositione suffragantur, quorum fideles possunt licite suffragia postulare, juxta doctorum sanctorum sententias. Circa hoc tamen cultum latriæ soli deo debitum eis non im- pendant, sed in moderamine prout decet ad sanctos habere se ad eosdem habeant, et quidquid deordinati foret respectus ad sanctos et supra mensuras postulationis, hoc abiciant. 19) Circa tamen omnia et singula ista superius conclusa, divina pro divinis, et humana pro humanis habeantur, et ipsa in sua mensura et pondere teneantur et custodiantur, sic ut ea quæe sunt Cæsaris Cæsari, et quæe sunt dei deo reddantur, unum tamen pro reliquo non capiatur nec unum alteri adæquetur; nam de necessitate salutis prius et ante omnia ea facere oportet et adimplere, quæ sunt inmediate a deo, quam ea, quæ ab homi- nibus, quia scriptum est: Primum quærite regnum dei et justi- tiam ejus. Etiam cum majori constantia et timore obedire et
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429 cum majori solertia decet facere ea, quæ sunt a deo præcepta vel quæe vicinius a deo emanant, quam ea, quæ sunt statuta et mandata ab hominibus, dicto apostolorum attestante: Magis opportet deo, quam hominibus obedire. Ipsa tamen præcepta hominum, doctrinæ vel statuta rationabilia non sunt contemp- nenda, prout dominus Jesus determinavit dicens: Hæc oportuit facere, puta dei verba et præcepta, et illa non obmittere, scil. statuta et adinvention es rationabiles superiorum, ita ut trans- gressores divinorum arctius et districtius puniantur, quam trans- gressores mandatorum humanorum, 924. 1434, Aug. 26 (Regensburg). Denkschrift über die von den Legaten des Concils vor dem Kaiser abge- gebenen Erklärungen über einige Puncte der abzuschliessenden Compac- taten. (Autograph M. Thomas von Haselbach im MS. Vienn. 4704, fol. 195.) In nomine domini amen. Anno domini 1434 die 26 mensis Augusti quæ erat fer. 5a in civitate Ratisponensi requisitus D. Auditor Joh. de Polomar ex parte dominorum Bohemorum tunc ambassiatorum ad D. Imprem inter cetera per hanc inquisitionem factam, ut suscepta unitate et pace cum concilio Basileensi per dominos ac communitates de regno Boemiæ et marchionatu Mo- raviæ, quid facere debeant plebani et sacerdotes qui a plebibus recesserunt propter sacri calicis communionem, numquid tene- buntur populum communicare sub utraque specie ad suas plebes redeuntes? Respondit quod sacerdotes et plebani in Boemia illum populum, qui habet usum commnnionis sub utraque specie debent sub dicto ritu utriusque speciei communicare; quod si quis plebanorum hoc facere nollet, aut loco sui alium substi- tuat, aut non toleretur. It. requisitus de archiepiscopo Pragensi et aliis episcopis in Boemia et Moravia, respondit, quod talis archiepiscopus et alii episcopi debent vobis confirmari, qui illum ritum communi- onis sub utraque specie illis qui illum usum habent conservet juxta concilii concessionem, quibus omnes sacerdotes illarum
429 cum majori solertia decet facere ea, quæ sunt a deo præcepta vel quæe vicinius a deo emanant, quam ea, quæ sunt statuta et mandata ab hominibus, dicto apostolorum attestante: Magis opportet deo, quam hominibus obedire. Ipsa tamen præcepta hominum, doctrinæ vel statuta rationabilia non sunt contemp- nenda, prout dominus Jesus determinavit dicens: Hæc oportuit facere, puta dei verba et præcepta, et illa non obmittere, scil. statuta et adinvention es rationabiles superiorum, ita ut trans- gressores divinorum arctius et districtius puniantur, quam trans- gressores mandatorum humanorum, 924. 1434, Aug. 26 (Regensburg). Denkschrift über die von den Legaten des Concils vor dem Kaiser abge- gebenen Erklärungen über einige Puncte der abzuschliessenden Compac- taten. (Autograph M. Thomas von Haselbach im MS. Vienn. 4704, fol. 195.) In nomine domini amen. Anno domini 1434 die 26 mensis Augusti quæ erat fer. 5a in civitate Ratisponensi requisitus D. Auditor Joh. de Polomar ex parte dominorum Bohemorum tunc ambassiatorum ad D. Imprem inter cetera per hanc inquisitionem factam, ut suscepta unitate et pace cum concilio Basileensi per dominos ac communitates de regno Boemiæ et marchionatu Mo- raviæ, quid facere debeant plebani et sacerdotes qui a plebibus recesserunt propter sacri calicis communionem, numquid tene- buntur populum communicare sub utraque specie ad suas plebes redeuntes? Respondit quod sacerdotes et plebani in Boemia illum populum, qui habet usum commnnionis sub utraque specie debent sub dicto ritu utriusque speciei communicare; quod si quis plebanorum hoc facere nollet, aut loco sui alium substi- tuat, aut non toleretur. It. requisitus de archiepiscopo Pragensi et aliis episcopis in Boemia et Moravia, respondit, quod talis archiepiscopus et alii episcopi debent vobis confirmari, qui illum ritum communi- onis sub utraque specie illis qui illum usum habent conservet juxta concilii concessionem, quibus omnes sacerdotes illarum
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430 diocesum subesse debent, etiam illi, si qui fuerint in regno Bo- emiæ et marchionatu Moraviæ, qui populum sub utraque specie non communicarent. Sed auditor altera die dixit, quod omissum est illud, quod ibidem dixit, scil. semper tamen electio debet confirmari a superiore, et electus et confirmatus debet consecrari ab aliis episcopis ad minus duobus vel tribus, et hoc de con- secrando episcopo ab aliis jam consecratis a temporibus apo- stolorum in ecclesia dei est institutum et servatum. It. requisitus, quis illum archiepiscopum cligere debet? Respondit secundum jura, quamvis olim plebs cum clero elige- bat episcopum, tamen secundum decreta juris nunc a longissimis temporibus electio debet fieri per capitula kathedralium eccle- siarum. Ad hoc autem quid specialiter de isto casu sacrum con- cilium vellet facere, non habemus certitudinem a sacro concilio. Sed D. Impor ibidem præesens ad dictam requisitionem sic di- cebat : Domini Boemi! ego suadeo et consulo vobis, ut vos circa electionem et præsentacionem in Boemia et Moravia servetis or- dinem ab antiquo servatum, quia archiepiscopus vester non debet fieri nisi Boemus, similiter in Moravia. It. idem Auditor requisitus quod si quis dominorum vel aliorum, qui nunc communioni calicis adversantur, post conces- sionem factam per concilium Basiliense super illa communione ad dictam communionem accedere voluerit, numquid super hoc specialiter debet fieri licentia a concilio obtincri? Respondit quod hoc fieri non oportet sed sufficit generalis libertatio ct communis concessio ad sic communicandum omnibus volentibus qui sunt de regno Boemiæ vel marchionatu Moraviæ, quando hujusmodi generalis libertatio per dictum concilium fuerit con- cessa et obtenta juxta capitula concordata. Hæc sunt facta in præsentia D. Imprts in horto fratrum Prædicatorum, ubi aderant duo episcopi Constantiensis et Au- gustensis et dictus D. Auditor cum M. Henrico Toge, et de Boemis erat D. Menhardus de Nova domo, Wilhelmus Kostka, Nicolaus Sokol, Joh. Velvar et duo magistri Joh. de Rokyczano et Procopius de Plzna.
430 diocesum subesse debent, etiam illi, si qui fuerint in regno Bo- emiæ et marchionatu Moraviæ, qui populum sub utraque specie non communicarent. Sed auditor altera die dixit, quod omissum est illud, quod ibidem dixit, scil. semper tamen electio debet confirmari a superiore, et electus et confirmatus debet consecrari ab aliis episcopis ad minus duobus vel tribus, et hoc de con- secrando episcopo ab aliis jam consecratis a temporibus apo- stolorum in ecclesia dei est institutum et servatum. It. requisitus, quis illum archiepiscopum cligere debet? Respondit secundum jura, quamvis olim plebs cum clero elige- bat episcopum, tamen secundum decreta juris nunc a longissimis temporibus electio debet fieri per capitula kathedralium eccle- siarum. Ad hoc autem quid specialiter de isto casu sacrum con- cilium vellet facere, non habemus certitudinem a sacro concilio. Sed D. Impor ibidem præesens ad dictam requisitionem sic di- cebat : Domini Boemi! ego suadeo et consulo vobis, ut vos circa electionem et præsentacionem in Boemia et Moravia servetis or- dinem ab antiquo servatum, quia archiepiscopus vester non debet fieri nisi Boemus, similiter in Moravia. It. idem Auditor requisitus quod si quis dominorum vel aliorum, qui nunc communioni calicis adversantur, post conces- sionem factam per concilium Basiliense super illa communione ad dictam communionem accedere voluerit, numquid super hoc specialiter debet fieri licentia a concilio obtincri? Respondit quod hoc fieri non oportet sed sufficit generalis libertatio ct communis concessio ad sic communicandum omnibus volentibus qui sunt de regno Boemiæ vel marchionatu Moraviæ, quando hujusmodi generalis libertatio per dictum concilium fuerit con- cessa et obtenta juxta capitula concordata. Hæc sunt facta in præsentia D. Imprts in horto fratrum Prædicatorum, ubi aderant duo episcopi Constantiensis et Au- gustensis et dictus D. Auditor cum M. Henrico Toge, et de Boemis erat D. Menhardus de Nova domo, Wilhelmus Kostka, Nicolaus Sokol, Joh. Velvar et duo magistri Joh. de Rokyczano et Procopius de Plzna.
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431 925. 1434, Sept. 17 (Regensburg). Kaiser Sigmund schliesst einen friedlichen Stand zwischen Herzog Wil- helm von Bayern und dem Burggrafen von Bischofteinitz Zdenko Drštka von Ronsperg nebst dessen Anhang. (Coplo im k. Reichsarchiv zu München.) Wir Sigmund von gots gnaden Romischer Kayser zu allen zeiten merer des Reichs vnd zu Hungern zu Behaim Dalmacien Croacien oc. Konig. Bekennen vnd thun kunt offenbar mit disem brief allen den die yn sehen oder hörn lesen, von solcher zwi- trecht vnd misszhellung wegen So gewesen sein zwischen dem hochgeboren wilhalmen pfalczgrafen bej Rein vnd Herczogen jn Beyrn vnserm lieben Oheim vnd fursten vnd aller der die Im zuuersprechen steen vnd von seinen wegen darvnder verdacht oder gewant sein vf ain, vnd des Durszken von Deinczgk Jan von Hirsensten Raczko von Risemberg Stibor von Wolfstein pauligk von Mittersdorf, vnd den koden die in Dustker kreissz gehôrn vnd aller Irer beyleger vnd helffer vnd der die yn zu- uersprechen steen, vf die ander seiten, Das wir ainen slechten rechten Cristenlichen frid zwischen baiden egenanten parthien mit beider tail wissen vnd guten willen beredt vnd beteidingt haben getreulich vnd vngeuerlich zu hallden bisz auf den komen- den sand Jorgen tag (23 Apr. 1435) den tag vber bisz zu nacht vnd der Sunnen vndergang vnd sullen all gefangen vf beide seiten die weil tag haben vnd die vor gewisheit getan haben sullen aber gewisheit tun vnd die andern vf ir trew was aber gefangner sy gen einander ledig lassen wöllen stee zu yn vnd sullen auch die vorgenanten parthien durch sich selbs oder irn volmachtigen gewalt zutagen komen gen der Wyden auf den nachstkomenden Suntag nach der heiligen dreier konig tag (9 Januar) schirst komend zuuersuchen ob sy gutlichen oder rechtlichen entschaiden werden mögen, Wurden sy aber da nit entschaiden So sullen sy auf baide seiten auf den Schirst komen- den Sontag Letare (27 Mart.) zu mittervasten durch sich selber oder jrn vollen gewallt fur vns komen wo wir dann vnsern kaiserlichen hove hallden werden vnd wie wir sy als da Es sej
431 925. 1434, Sept. 17 (Regensburg). Kaiser Sigmund schliesst einen friedlichen Stand zwischen Herzog Wil- helm von Bayern und dem Burggrafen von Bischofteinitz Zdenko Drštka von Ronsperg nebst dessen Anhang. (Coplo im k. Reichsarchiv zu München.) Wir Sigmund von gots gnaden Romischer Kayser zu allen zeiten merer des Reichs vnd zu Hungern zu Behaim Dalmacien Croacien oc. Konig. Bekennen vnd thun kunt offenbar mit disem brief allen den die yn sehen oder hörn lesen, von solcher zwi- trecht vnd misszhellung wegen So gewesen sein zwischen dem hochgeboren wilhalmen pfalczgrafen bej Rein vnd Herczogen jn Beyrn vnserm lieben Oheim vnd fursten vnd aller der die Im zuuersprechen steen vnd von seinen wegen darvnder verdacht oder gewant sein vf ain, vnd des Durszken von Deinczgk Jan von Hirsensten Raczko von Risemberg Stibor von Wolfstein pauligk von Mittersdorf, vnd den koden die in Dustker kreissz gehôrn vnd aller Irer beyleger vnd helffer vnd der die yn zu- uersprechen steen, vf die ander seiten, Das wir ainen slechten rechten Cristenlichen frid zwischen baiden egenanten parthien mit beider tail wissen vnd guten willen beredt vnd beteidingt haben getreulich vnd vngeuerlich zu hallden bisz auf den komen- den sand Jorgen tag (23 Apr. 1435) den tag vber bisz zu nacht vnd der Sunnen vndergang vnd sullen all gefangen vf beide seiten die weil tag haben vnd die vor gewisheit getan haben sullen aber gewisheit tun vnd die andern vf ir trew was aber gefangner sy gen einander ledig lassen wöllen stee zu yn vnd sullen auch die vorgenanten parthien durch sich selbs oder irn volmachtigen gewalt zutagen komen gen der Wyden auf den nachstkomenden Suntag nach der heiligen dreier konig tag (9 Januar) schirst komend zuuersuchen ob sy gutlichen oder rechtlichen entschaiden werden mögen, Wurden sy aber da nit entschaiden So sullen sy auf baide seiten auf den Schirst komen- den Sontag Letare (27 Mart.) zu mittervasten durch sich selber oder jrn vollen gewallt fur vns komen wo wir dann vnsern kaiserlichen hove hallden werden vnd wie wir sy als da Es sej
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432 mit Recht oder fruntschaft entschaiden da sol es bej beliben vnd sollich vnser entscheiden sollen baide tail getreulich vnd vngeuarlich hallden vnd Ob solliche zwiträcht auf die obge- schriben tag nit gericht wurden So sol doch der fride in obge- schribner masse bisz auf sand Jorgen tag gehallden werden vnd sol der frid eingeen vf den Sontag nachst vor sand michels tag (26 Sept.) schirstkomend Mit vrkund diss briefs versigelt mit vnserm keiserlichen anhangenden Insigel. Geben zu Regensburg nach Crists gepurt XIIII° Jar vnd darnach In dem XXXIIII Jar am freitag nach des heiligen Craucz tag Exaltacionis vnsers Richs des Hungrischen Im XLVIIIten des Romischen Im XXIIIIton des Behemischen Im XV vnd des keisertumbs Im andern Jar. Auf der Rückseite : Des vom Iirtstain sach darumb man die Rat zu her hanns en von Colobrath geschickt wolt haben. 926. 1434, Sept. 20 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Pilsner: dankt ihnen für das ihm zuge- sandte Kameel. (Nurnberger Missiv-Buch XI, fol. 96.) Der Stat zu Pillsen. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd söllicher Frewntschaft die wir ewer weisheit bisher getan haben, gedanckt habt oc. das haben wir wol vernomen. Vnd wir haben ewerer ersamkeit söllich frewntschaft vnd furdrung gern getan, denn ewr kem- meltier, daz Ir vns gesandt vnd damit geert habt, haben wir zu guter Frewntschaft aufgenomen, vnd danken des ewr weis- heit mit ganczem fleisz. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum in vigilia beati Mathei apostolj et ewan- geliste. Cetula. Auch 1. Fr. haben wir ewerm diener bringer des kemmeltiers II schock groschen geben.
432 mit Recht oder fruntschaft entschaiden da sol es bej beliben vnd sollich vnser entscheiden sollen baide tail getreulich vnd vngeuarlich hallden vnd Ob solliche zwiträcht auf die obge- schriben tag nit gericht wurden So sol doch der fride in obge- schribner masse bisz auf sand Jorgen tag gehallden werden vnd sol der frid eingeen vf den Sontag nachst vor sand michels tag (26 Sept.) schirstkomend Mit vrkund diss briefs versigelt mit vnserm keiserlichen anhangenden Insigel. Geben zu Regensburg nach Crists gepurt XIIII° Jar vnd darnach In dem XXXIIII Jar am freitag nach des heiligen Craucz tag Exaltacionis vnsers Richs des Hungrischen Im XLVIIIten des Romischen Im XXIIIIton des Behemischen Im XV vnd des keisertumbs Im andern Jar. Auf der Rückseite : Des vom Iirtstain sach darumb man die Rat zu her hanns en von Colobrath geschickt wolt haben. 926. 1434, Sept. 20 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Pilsner: dankt ihnen für das ihm zuge- sandte Kameel. (Nurnberger Missiv-Buch XI, fol. 96.) Der Stat zu Pillsen. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd söllicher Frewntschaft die wir ewer weisheit bisher getan haben, gedanckt habt oc. das haben wir wol vernomen. Vnd wir haben ewerer ersamkeit söllich frewntschaft vnd furdrung gern getan, denn ewr kem- meltier, daz Ir vns gesandt vnd damit geert habt, haben wir zu guter Frewntschaft aufgenomen, vnd danken des ewr weis- heit mit ganczem fleisz. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum in vigilia beati Mathei apostolj et ewan- geliste. Cetula. Auch 1. Fr. haben wir ewerm diener bringer des kemmeltiers II schock groschen geben.
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433 927. 1434 (Basel). Das Concil zu Basel an die Stände des Königreichs Böhmen: ermahnt dieselben, die auf dem Martinilandtage (1433) begonnenen Verhandlungen zu Ende zu führen. (Archiv Český, III, 417.) 928. 1434, Dec. 4 (Pressburg). Hartung von Kluks an seinen Bruder N.: über die Erfolg versprechenden Verhandlungen der böhmischen Abgeordneten mit dem Kaiser in Pressburg. (Scultetus II, 131b [ann. 1435].) Hartung von Clux Ritter zu Schochaw gesessin. Mein Brüderliche truwe zuvor liebir Brudir. Ich losse euch wissen, das ich von den gnaden Gottes frisch vnd gesunt byn oc. Vnd losse euch wissen, das dy Behmischen Herren hy sein bey dem Keyser, vnd wir wissn hie nicht anders, wenn das is Frede sol werden zu Behmen vnd den keysir uffnehmen werden vor eynen Herren vnd vor einen könig zu Behmen, Vnd gereyt globt haben myme Herren zu antworten alle dy sloss dy sy haben in der Crone zu Vngern, vnd ein teil gereit abetreten, Sundir Tyrnaw do hat her noch kein ende von, vnd das meynt her zu belegen oc. Vnd bitte uch libir Brudir, sehet wol zu dem ewirn vnd zu dem meynen, vnd helfft das vnser Güttere besatzt werden, vnd saget meynen dinst allen mynen gutten fründen. Ouch libir Brudir losse ich euch wissen, das ich zu Nören- berg was 14 tage vor send Mertinstage, do bestallte ich myt mynem Wyrte Heintzen im Houe, das her euch solde senden 100 Reynische guldin kegin Gorlitz, vnd solde die antworten Jorge Kanitze adir dem Statschreyber. Vnd ap uch das gelt nicht wurden ist, so dirweget uch eynes bothen keyn Norenberg oc. Ouch bitte ich uch lieber brudir, das ir mir schreibet bey dem nehsten bothen oc. wy is mit euch adir mynen fründen vnd ouch in den Landen stet oc. Gegebin zu Presburg an Send Barbarentage. 28
433 927. 1434 (Basel). Das Concil zu Basel an die Stände des Königreichs Böhmen: ermahnt dieselben, die auf dem Martinilandtage (1433) begonnenen Verhandlungen zu Ende zu führen. (Archiv Český, III, 417.) 928. 1434, Dec. 4 (Pressburg). Hartung von Kluks an seinen Bruder N.: über die Erfolg versprechenden Verhandlungen der böhmischen Abgeordneten mit dem Kaiser in Pressburg. (Scultetus II, 131b [ann. 1435].) Hartung von Clux Ritter zu Schochaw gesessin. Mein Brüderliche truwe zuvor liebir Brudir. Ich losse euch wissen, das ich von den gnaden Gottes frisch vnd gesunt byn oc. Vnd losse euch wissen, das dy Behmischen Herren hy sein bey dem Keyser, vnd wir wissn hie nicht anders, wenn das is Frede sol werden zu Behmen vnd den keysir uffnehmen werden vor eynen Herren vnd vor einen könig zu Behmen, Vnd gereyt globt haben myme Herren zu antworten alle dy sloss dy sy haben in der Crone zu Vngern, vnd ein teil gereit abetreten, Sundir Tyrnaw do hat her noch kein ende von, vnd das meynt her zu belegen oc. Vnd bitte uch libir Brudir, sehet wol zu dem ewirn vnd zu dem meynen, vnd helfft das vnser Güttere besatzt werden, vnd saget meynen dinst allen mynen gutten fründen. Ouch libir Brudir losse ich euch wissen, das ich zu Nören- berg was 14 tage vor send Mertinstage, do bestallte ich myt mynem Wyrte Heintzen im Houe, das her euch solde senden 100 Reynische guldin kegin Gorlitz, vnd solde die antworten Jorge Kanitze adir dem Statschreyber. Vnd ap uch das gelt nicht wurden ist, so dirweget uch eynes bothen keyn Norenberg oc. Ouch bitte ich uch lieber brudir, das ir mir schreibet bey dem nehsten bothen oc. wy is mit euch adir mynen fründen vnd ouch in den Landen stet oc. Gegebin zu Presburg an Send Barbarentage. 28
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434 929. 1434, Dec. 10 (ohne Ortsangabe). Johann von Janowic an Warleich von Bubna: schickt ihm eine Abschrift der Urkunde über den Waffenstillstand, den er mit Ulrich von Rosenberg schliessen will. (Archiv Český, III, 305.) 930. 1435, Jan. 7 (Basel). Cardinal Julian Cesarini an Herrn Ulrich von Rosenberg: da auf des Kaisers Wunsch das Concil besondere Legaten zu ihm und den Böhmen schicken wird, so werde er von ihnen über Alles umständlichere Auskunft erhalten. (Ex orig. arch. Trebon.) Magnitico et generoso viro, D. Ulrico de Rosis, amico nostro præcarissimo Magnifice et Generose Domine! Retinuimus D. Abbatem de Altovado usque nunc, ut possemus vobis aliquid certi nun- tiare. Pridie Ser. D. Imperator jocundas literas scripsit Sacro Concilio de bona dispositione negotiorum inclyti regni Bohemiæ, requirens S. Concilium, ut notabilem ambasiatam ad S. Maj. destinaret, ulterius prout opus esset cum co progressuram. Unde sacrum Concilium decrevit incontinenti mittere oratores suos, videlicet D. Episcopum Constantiensem, D. Auditorem, Mag. Mar- tinum decanum Turonensem ambasiatorem D. Regis Franciæ, D. Thilimanum præpositum S. Floriani de Confluentia, Mag. Aegidium Carlerii decanum Cameracensem et Mag. Thomam de Vienna, qui procul dubio circa medium mensis Februarii apud D. Imperatorem constituti crunt. Et quia ipsi domini ambasia- tores plene de omnibus Vram Magn. informabunt, ideo non opus est pro nunc aliud scribere. Et licet supervacuum sit: depre- camur tamen Vram Magn., ut sicut hactenus viriliter ac dili- genter pro defensione fidei catholicæ laboravit, ita sicut spera- mus velit continuare: quoniam speramus cito ficri finem tanta- rum discordiarum, et omnia in pace quiescent; de quo Magn. Vra super omnes majorem gloriam et laudem obtinebit. Offe-
434 929. 1434, Dec. 10 (ohne Ortsangabe). Johann von Janowic an Warleich von Bubna: schickt ihm eine Abschrift der Urkunde über den Waffenstillstand, den er mit Ulrich von Rosenberg schliessen will. (Archiv Český, III, 305.) 930. 1435, Jan. 7 (Basel). Cardinal Julian Cesarini an Herrn Ulrich von Rosenberg: da auf des Kaisers Wunsch das Concil besondere Legaten zu ihm und den Böhmen schicken wird, so werde er von ihnen über Alles umständlichere Auskunft erhalten. (Ex orig. arch. Trebon.) Magnitico et generoso viro, D. Ulrico de Rosis, amico nostro præcarissimo Magnifice et Generose Domine! Retinuimus D. Abbatem de Altovado usque nunc, ut possemus vobis aliquid certi nun- tiare. Pridie Ser. D. Imperator jocundas literas scripsit Sacro Concilio de bona dispositione negotiorum inclyti regni Bohemiæ, requirens S. Concilium, ut notabilem ambasiatam ad S. Maj. destinaret, ulterius prout opus esset cum co progressuram. Unde sacrum Concilium decrevit incontinenti mittere oratores suos, videlicet D. Episcopum Constantiensem, D. Auditorem, Mag. Mar- tinum decanum Turonensem ambasiatorem D. Regis Franciæ, D. Thilimanum præpositum S. Floriani de Confluentia, Mag. Aegidium Carlerii decanum Cameracensem et Mag. Thomam de Vienna, qui procul dubio circa medium mensis Februarii apud D. Imperatorem constituti crunt. Et quia ipsi domini ambasia- tores plene de omnibus Vram Magn. informabunt, ideo non opus est pro nunc aliud scribere. Et licet supervacuum sit: depre- camur tamen Vram Magn., ut sicut hactenus viriliter ac dili- genter pro defensione fidei catholicæ laboravit, ita sicut spera- mus velit continuare: quoniam speramus cito ficri finem tanta- rum discordiarum, et omnia in pace quiescent; de quo Magn. Vra super omnes majorem gloriam et laudem obtinebit. Offe-
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435 rimus nos semper promtos et paratos ad omnia vobis grata et beneplacita. Datum Basileæ, die VII Januarii MCCCCXXXV°. J. Cardinalis S. Angeli Apostolicæ Sedis Legatus. 931. 1435, Jan. 7 (Basel). Bischof Philibert von Coutance und andere Basler Väter an die Stände von Böhmen: auf ihre vom verflossenen Galli-Landtage aus gestellten Wünsche und Forderungen werden nächstens besondere Legaten des Concils die Antwort bringen. (MS. bibl. capit. Prag. K, XXXIIII, fol. 195.) Nobilibus et Generosis viris, dominis Alssoni de Rysmburg alias de Wrzesstiow, gubernatori regni Bohemiæ, baronibus, civitati majori Pragensi, militibus, civitatibus ac communitatibus ipsius regni : Philibertus episcopus Constantiensis, Johannes epi- scopus Lubicensis, Martinus decanus Turonensis, Egidius de- canus Cameracensis, Thomas de Wienna, sacræ paginæ pro- fessores. Nobiles et Generosi viri! Accepimus literas a vestra ge- nerali congregatione in festo sancti Galli habita; et quum non omnes, quibus prædictæ vestræe literæ dirigebantur, hic præsentes erant, absentes pro negotiis publicis hujus sacri concilii, non potuimus vobis citius respondere, præsertim audito, quod non- nulli de regno convenire debebant cum Serenissimo principe do- mino imperatore super hac materia; propter quod videbatur ex- spectandum, quod Sua Serenitas nobis nuntiaret. Illi tamen ex nobis, qui tunc aderant, negotium in literis vestris commissum apud sacrum concilium promoverunt, quantum salva fide et ho- nestate fieri poterat; et quum sacrum concilium intendit nota- bilem destinare ambasiatam, quæe circa medium mensis Febru- arii omnino constituta erit apud Serenissimum principem do- minum imperatorem, in qua deputabitur major pars eorum qui alias fuerunt Ratisbonæ, qui ut speramus versus partes Bohe- miæe appropinquabunt, et ipsi plene instructi de intentione sacri concilii venient: ideo super hiis, quæ petitis, aliud responsum a sacro concilio vobis pro nunc faciendum non habuimus, sed 28*
435 rimus nos semper promtos et paratos ad omnia vobis grata et beneplacita. Datum Basileæ, die VII Januarii MCCCCXXXV°. J. Cardinalis S. Angeli Apostolicæ Sedis Legatus. 931. 1435, Jan. 7 (Basel). Bischof Philibert von Coutance und andere Basler Väter an die Stände von Böhmen: auf ihre vom verflossenen Galli-Landtage aus gestellten Wünsche und Forderungen werden nächstens besondere Legaten des Concils die Antwort bringen. (MS. bibl. capit. Prag. K, XXXIIII, fol. 195.) Nobilibus et Generosis viris, dominis Alssoni de Rysmburg alias de Wrzesstiow, gubernatori regni Bohemiæ, baronibus, civitati majori Pragensi, militibus, civitatibus ac communitatibus ipsius regni : Philibertus episcopus Constantiensis, Johannes epi- scopus Lubicensis, Martinus decanus Turonensis, Egidius de- canus Cameracensis, Thomas de Wienna, sacræ paginæ pro- fessores. Nobiles et Generosi viri! Accepimus literas a vestra ge- nerali congregatione in festo sancti Galli habita; et quum non omnes, quibus prædictæ vestræe literæ dirigebantur, hic præsentes erant, absentes pro negotiis publicis hujus sacri concilii, non potuimus vobis citius respondere, præsertim audito, quod non- nulli de regno convenire debebant cum Serenissimo principe do- mino imperatore super hac materia; propter quod videbatur ex- spectandum, quod Sua Serenitas nobis nuntiaret. Illi tamen ex nobis, qui tunc aderant, negotium in literis vestris commissum apud sacrum concilium promoverunt, quantum salva fide et ho- nestate fieri poterat; et quum sacrum concilium intendit nota- bilem destinare ambasiatam, quæe circa medium mensis Febru- arii omnino constituta erit apud Serenissimum principem do- minum imperatorem, in qua deputabitur major pars eorum qui alias fuerunt Ratisbonæ, qui ut speramus versus partes Bohe- miæe appropinquabunt, et ipsi plene instructi de intentione sacri concilii venient: ideo super hiis, quæ petitis, aliud responsum a sacro concilio vobis pro nunc faciendum non habuimus, sed 28*
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436 ab ipsis ambasiatoribus proximo venturis omnia plene intelli- getis. Datum Basiliæ die septimo Januarii anno oc. XXXV, sub sigillo mei episcopatus Constantiensis. 932. 1435, Jan. 8 (Basel). Das Basler Concil an Kaiser Sigmund: dankt ihm für erfreuliche Nach- richten die verlangte neue Gesandtschaft an die Böhmen werde in einigen Tagen expedirt werden. (MS. capit. Prag. K. XXXIIII, f. 194.) Sacrosancta generalis sinodus Basiliensis in spiritu sancto legitime congregata universalem ecclesiam repræsentans, caris- simo ecclesiæ filio Sigismundo Romanorum imperatori semper Augusto ac Ungariæ, Bohemiæ regi illustri, salutem et omni- potentis Dei benedictionem. Per literas (sic), a magestate tua nuper receptas, quæ nobis magnam lætitiam et jocunditatem attulerunt, maximas gratias Tuæ Imperiali Celsitudini referimus, rogantes omnipotentem Deum, ut de bono in melius usque ad optatum et votivum finem similes literas a Magestate Tua con- tinuo suscipiamus. Ambasiatam, quam Serenitas Tua postulat a nobis venire debere ad eandem Magestatem, et ulterius cum eadem progressura, infra decem aut duodecim dies honorabiliter expeditam, abhinc versus Magestatem Tuam cum hiis, quæ erunt necessaria, transmittemus, rogantes eandem Magestatem, ut ipsos nostros oratores, sicut semper facere consuevit, habeat in omnibus recommissos. Si quid aliud per hanc sanctam sinodum pro pace et unitate tui incliti regni Bohemiæ et pro gloria et ho- nore tuæ magestatis Tua Imperialis Sublimitas judicaverit facien- dum, dignetur nobis continuo significare; et nos pro viribus exe- cutioni curabimus demandare, deprecantes Tuam Magestatem, ut sæpe suis literis notificantibus bonum statum et valitudinem personæ tuæ, dignetur nos visitare et consolari; et quanto a nobis corpore longiores, tanto convenit ut frequentius literas eadem Serenitas nobis transmittat, sicut et nos circa eandem facere intendimus. Oramus omnipotentem Deum, ut hanc glo- riam et honorem pacificandi et uniendi tuum inclitum Bohemiæ
436 ab ipsis ambasiatoribus proximo venturis omnia plene intelli- getis. Datum Basiliæ die septimo Januarii anno oc. XXXV, sub sigillo mei episcopatus Constantiensis. 932. 1435, Jan. 8 (Basel). Das Basler Concil an Kaiser Sigmund: dankt ihm für erfreuliche Nach- richten die verlangte neue Gesandtschaft an die Böhmen werde in einigen Tagen expedirt werden. (MS. capit. Prag. K. XXXIIII, f. 194.) Sacrosancta generalis sinodus Basiliensis in spiritu sancto legitime congregata universalem ecclesiam repræsentans, caris- simo ecclesiæ filio Sigismundo Romanorum imperatori semper Augusto ac Ungariæ, Bohemiæ regi illustri, salutem et omni- potentis Dei benedictionem. Per literas (sic), a magestate tua nuper receptas, quæ nobis magnam lætitiam et jocunditatem attulerunt, maximas gratias Tuæ Imperiali Celsitudini referimus, rogantes omnipotentem Deum, ut de bono in melius usque ad optatum et votivum finem similes literas a Magestate Tua con- tinuo suscipiamus. Ambasiatam, quam Serenitas Tua postulat a nobis venire debere ad eandem Magestatem, et ulterius cum eadem progressura, infra decem aut duodecim dies honorabiliter expeditam, abhinc versus Magestatem Tuam cum hiis, quæ erunt necessaria, transmittemus, rogantes eandem Magestatem, ut ipsos nostros oratores, sicut semper facere consuevit, habeat in omnibus recommissos. Si quid aliud per hanc sanctam sinodum pro pace et unitate tui incliti regni Bohemiæ et pro gloria et ho- nore tuæ magestatis Tua Imperialis Sublimitas judicaverit facien- dum, dignetur nobis continuo significare; et nos pro viribus exe- cutioni curabimus demandare, deprecantes Tuam Magestatem, ut sæpe suis literis notificantibus bonum statum et valitudinem personæ tuæ, dignetur nos visitare et consolari; et quanto a nobis corpore longiores, tanto convenit ut frequentius literas eadem Serenitas nobis transmittat, sicut et nos circa eandem facere intendimus. Oramus omnipotentem Deum, ut hanc glo- riam et honorem pacificandi et uniendi tuum inclitum Bohemiæ
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437 regnum per tuas manus ecclesiæ suæ sanctæ largiri dignetur. Data Basiliæ sexto Idus Januarii, anno oc. XXV (sic). Bartholomæus N. 933. 1435, Jan. 16 (Waldsassen). Der Convent von Waldsassen, in Abwesenheit des Abtes, an den Rath von Eger: er möge Herrn Otto von Ilburg bewegen, keine Feindseligkeiten gegen das Kloster vor des Abtes Ankunft zu begehen. (Orig. arch. civ. Egrao.) Mein gebet zcuvor, lieben herrn! Als ir mir verschriben habt in unsers Herrn von Waltsassen abwesen von des edlen Herrn Otten von Yleborg wegen und seinen brieff mit inbeslossen gesant, des dancke ich uwer weysheit und der gancz Convent zcu male sere, und ich bite uwer lieb und weysheit, das ir dem benanten Herrn von Ileborg von unsers Gocszhaus wegen schreiben wollet, das er ansehen wolle unsers Goczhauss nemlich scheden, die es dann enpfangen hat von den Hussen und andern und auch teglichen noch nympt, und welle die sache in guten ansten lassen piss uff unsers Herrn von Waltsassen zcukunfft, wenn wir hoffen, daz der in kurcz anheim kome, das welle ich und der Convent umb uber lieb mit unserm gebet gein got alczit williglichen verdienen. Auch schicke ich uch Herrn Otten brief hie inn wider beslossen. Datum Waltsassen am suntag vor Ka- thedra Petri anno oc. XXXVto. Bruder Conrad Kelner zu Waltsassen. Eingelegter Zettel: Aûch laz wir euch wissen, wy uns lantmansweis gesagt ist worden, wy unser genediger Herr der Romisch Kunig oc. ganczen willen hab in daz lant gen Behem zu raisen in kurcz. Den erbergen weysen dem Burgermeister und Rat der Stat zcu Eger oc.
437 regnum per tuas manus ecclesiæ suæ sanctæ largiri dignetur. Data Basiliæ sexto Idus Januarii, anno oc. XXV (sic). Bartholomæus N. 933. 1435, Jan. 16 (Waldsassen). Der Convent von Waldsassen, in Abwesenheit des Abtes, an den Rath von Eger: er möge Herrn Otto von Ilburg bewegen, keine Feindseligkeiten gegen das Kloster vor des Abtes Ankunft zu begehen. (Orig. arch. civ. Egrao.) Mein gebet zcuvor, lieben herrn! Als ir mir verschriben habt in unsers Herrn von Waltsassen abwesen von des edlen Herrn Otten von Yleborg wegen und seinen brieff mit inbeslossen gesant, des dancke ich uwer weysheit und der gancz Convent zcu male sere, und ich bite uwer lieb und weysheit, das ir dem benanten Herrn von Ileborg von unsers Gocszhaus wegen schreiben wollet, das er ansehen wolle unsers Goczhauss nemlich scheden, die es dann enpfangen hat von den Hussen und andern und auch teglichen noch nympt, und welle die sache in guten ansten lassen piss uff unsers Herrn von Waltsassen zcukunfft, wenn wir hoffen, daz der in kurcz anheim kome, das welle ich und der Convent umb uber lieb mit unserm gebet gein got alczit williglichen verdienen. Auch schicke ich uch Herrn Otten brief hie inn wider beslossen. Datum Waltsassen am suntag vor Ka- thedra Petri anno oc. XXXVto. Bruder Conrad Kelner zu Waltsassen. Eingelegter Zettel: Aûch laz wir euch wissen, wy uns lantmansweis gesagt ist worden, wy unser genediger Herr der Romisch Kunig oc. ganczen willen hab in daz lant gen Behem zu raisen in kurcz. Den erbergen weysen dem Burgermeister und Rat der Stat zcu Eger oc.
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438 934. 1435, Jan. 20 (Basel). Das Basler Concil an die Abgeordneten der Prager Stadt: Glaubbrief für seine Legaten. (Ex orig. laeso in MS. 1501, Nr. 90 biblioth. Imper. Paris.) Sacrosancta generalis synodus Basiliensis in spiritu sancto legitime congregata, universalem ecclesiam repræsentans: Uni- versis et singulis ambasiatoribus civitatis Pragensis unitatem et pacem in Christo Jesu domino nostro. Pro unitate ecclesi- astica paceque et tranquillitate regni Bohemiæ et marchionatus Moraviæ deputavimus venerabilem Philibertum episcopum Con- stantiensem provinciæ Rotomagensis et dilectos ecclesiæ filios Johannem de Palomar archidiaconum Barchinon. sacri palatii apostolici auditorem, Martinum Berruerii decanum Turonensem, Thilmannum præpositum S. Florini de Confluentia, Aegidium Carlerii decanum Cameracensem et Thomam Hasebach decre- torum doctores et sacræe theologiæ professores, nostros nuntios . ..., quibus nonnulla nostro nomine vobis explicanda commi- simus. Ipsorum igitur relatibus tamquam nostris plenam in omnibus .... credentiæ fidem adhibere. Dat. Basileæ, XIII kal. Februarii anno a nativitate domini millesimo quadringen- tesimo tricesimo quinto. Jo. Suzeler. 935. 1435, Jan. 27 (Wien). Kaiser Sigmund zeigt dem Ulrich von Rosenberg an, dass er durch die wichtigen Besprechungen, welche er soeben am Hofe des Herzogs Albrecht von Osterreich mit dem König von Bosnien und anderen Fürsten und Herren hält, verhindert sei, jeden der Punkte, über die ihm Ulrich zuvor geschrieben, einzeln zu beantworten, und bestellt ihn zur nächsten Zusam- menkunft nach Brünn, wo über die Angelegenheiten des Königreichs Böhmen und Ulrichs eigene Sache das Nöthige verhandelt werden soll. (Archiv Český, I, 39.)
438 934. 1435, Jan. 20 (Basel). Das Basler Concil an die Abgeordneten der Prager Stadt: Glaubbrief für seine Legaten. (Ex orig. laeso in MS. 1501, Nr. 90 biblioth. Imper. Paris.) Sacrosancta generalis synodus Basiliensis in spiritu sancto legitime congregata, universalem ecclesiam repræsentans: Uni- versis et singulis ambasiatoribus civitatis Pragensis unitatem et pacem in Christo Jesu domino nostro. Pro unitate ecclesi- astica paceque et tranquillitate regni Bohemiæ et marchionatus Moraviæ deputavimus venerabilem Philibertum episcopum Con- stantiensem provinciæ Rotomagensis et dilectos ecclesiæ filios Johannem de Palomar archidiaconum Barchinon. sacri palatii apostolici auditorem, Martinum Berruerii decanum Turonensem, Thilmannum præpositum S. Florini de Confluentia, Aegidium Carlerii decanum Cameracensem et Thomam Hasebach decre- torum doctores et sacræe theologiæ professores, nostros nuntios . ..., quibus nonnulla nostro nomine vobis explicanda commi- simus. Ipsorum igitur relatibus tamquam nostris plenam in omnibus .... credentiæ fidem adhibere. Dat. Basileæ, XIII kal. Februarii anno a nativitate domini millesimo quadringen- tesimo tricesimo quinto. Jo. Suzeler. 935. 1435, Jan. 27 (Wien). Kaiser Sigmund zeigt dem Ulrich von Rosenberg an, dass er durch die wichtigen Besprechungen, welche er soeben am Hofe des Herzogs Albrecht von Osterreich mit dem König von Bosnien und anderen Fürsten und Herren hält, verhindert sei, jeden der Punkte, über die ihm Ulrich zuvor geschrieben, einzeln zu beantworten, und bestellt ihn zur nächsten Zusam- menkunft nach Brünn, wo über die Angelegenheiten des Königreichs Böhmen und Ulrichs eigene Sache das Nöthige verhandelt werden soll. (Archiv Český, I, 39.)
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439 936. 1435, Jan. 31 (Wien). Kaiser Sigmund an Ulrich von Rosenberg: entschuldigt sich, dass er ihm jetzt keine Hilfe zukommen lassen könne, da er eben die festen Plätze in Ungarn, welche die Böhmen innehalten, eingelöst habe, und vertröstet ihn bis zur Zusammenkunft in Brünn, wohin auch die Boten des Baseler Concils kommen werden. (Archiv Český, I, 40.) 937. 1435, Febr. 19 (Pressburg). K. Sigmund an Ulrich von Rosenberg: äussert sein Bedauern über den Nachtheil, den dieser von den Taboriten erlitten, und vertröstet ihn be- züglich der begehrten Hilfe auf die baldige Zusammenkunft in Brünn, wohin auch die Boten des Concils und der Böhmen kommen werden. (Archlv Český, I, 41.) 938. 1435, Febr. 19 (Pressburg). Ernst von Wlašim an Ulrich von Rosenberg: äussert sein Bedauern über die Niederlage der Rosenbergischen Truppen im Kampfe gegen die Taboriten. (Archiv Český, III, 10.) 939. 1435, März (ohne Datum). Bedingungen und Forderungen, welche die Stände von Böhmen vom all- gemeinen Landtage aus dem Kaiser Sigmund vor der Aufnahme desselben in das Land vorgelegt haben. (Archiv Český, III, 419.)
439 936. 1435, Jan. 31 (Wien). Kaiser Sigmund an Ulrich von Rosenberg: entschuldigt sich, dass er ihm jetzt keine Hilfe zukommen lassen könne, da er eben die festen Plätze in Ungarn, welche die Böhmen innehalten, eingelöst habe, und vertröstet ihn bis zur Zusammenkunft in Brünn, wohin auch die Boten des Baseler Concils kommen werden. (Archiv Český, I, 40.) 937. 1435, Febr. 19 (Pressburg). K. Sigmund an Ulrich von Rosenberg: äussert sein Bedauern über den Nachtheil, den dieser von den Taboriten erlitten, und vertröstet ihn be- züglich der begehrten Hilfe auf die baldige Zusammenkunft in Brünn, wohin auch die Boten des Concils und der Böhmen kommen werden. (Archlv Český, I, 41.) 938. 1435, Febr. 19 (Pressburg). Ernst von Wlašim an Ulrich von Rosenberg: äussert sein Bedauern über die Niederlage der Rosenbergischen Truppen im Kampfe gegen die Taboriten. (Archiv Český, III, 10.) 939. 1435, März (ohne Datum). Bedingungen und Forderungen, welche die Stände von Böhmen vom all- gemeinen Landtage aus dem Kaiser Sigmund vor der Aufnahme desselben in das Land vorgelegt haben. (Archiv Český, III, 419.)
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440 940. 1435, m. Mart. (Prag). Ahnliche Beschlüsse des St. Valentini-Landtages in Böhmen. (MS. Vienn. 4704, fol. 199.) Conclusiones in dieta Pragensi ann. 1435 ad diem S. Valentini indicta, quæ usque mensem Martium protracta fuit. 1) It. Quod civitates circa jura et libertates maneant. 2) It. Quod peccata mortalia publice non fiant, ut ludus taxillorum, choreæ oc. 3) It. Nullus recipiatur ad aliquam civitatem, nisi commu- nicaret sub utraque specie. 4) It. Qui sunt expulsi de civitatibus et communitatibus propter communionem utriusque speciei, nullus reassumatur, nisi illa civitas aut communitas illum reciperet ad gratiam. 5) It. Qui recesserunt a bonis suis de quacunque civitate, non restituantur ad bona, nisi civitas vel communitas eadem ipsos reciperet ad gratiam. 6) It. Nullus officialis recipiatur ad aliquod officium, nisi communicaret sub utraque specie. 7) It. Nullus Teotonicus ad aliquam civitatem aut ad ali- quod officium recipiatur, licet prius communicaverit sub utraque specie. 8) It. Census spiritualium et secularium non censuentur nec solvantur. 9) It. Imperator nullum consiliarium habeat in consilio suo, qui non communicaret sub utraque specie. 10) It. Nullus baro contrarius legi divinæ sit in aliquo officio. 11) It. In judicio viduarum et orphanorum nullus intersit, præter communitates et civitates. 12) It. Imperator nec alius habeat capellanum, nisi com- municaret sub utraque specie. 13) It. Census retenti transeant, et detur libertas censitis, ut non solvant, nec steuræ inconsuetæ imponantur. 14) It. Proscriptiones Imperatoris ac alienationes bonorum nec non regis Wenceslai defuncti sint invalidæ et tollantur.
440 940. 1435, m. Mart. (Prag). Ahnliche Beschlüsse des St. Valentini-Landtages in Böhmen. (MS. Vienn. 4704, fol. 199.) Conclusiones in dieta Pragensi ann. 1435 ad diem S. Valentini indicta, quæ usque mensem Martium protracta fuit. 1) It. Quod civitates circa jura et libertates maneant. 2) It. Quod peccata mortalia publice non fiant, ut ludus taxillorum, choreæ oc. 3) It. Nullus recipiatur ad aliquam civitatem, nisi commu- nicaret sub utraque specie. 4) It. Qui sunt expulsi de civitatibus et communitatibus propter communionem utriusque speciei, nullus reassumatur, nisi illa civitas aut communitas illum reciperet ad gratiam. 5) It. Qui recesserunt a bonis suis de quacunque civitate, non restituantur ad bona, nisi civitas vel communitas eadem ipsos reciperet ad gratiam. 6) It. Nullus officialis recipiatur ad aliquod officium, nisi communicaret sub utraque specie. 7) It. Nullus Teotonicus ad aliquam civitatem aut ad ali- quod officium recipiatur, licet prius communicaverit sub utraque specie. 8) It. Census spiritualium et secularium non censuentur nec solvantur. 9) It. Imperator nullum consiliarium habeat in consilio suo, qui non communicaret sub utraque specie. 10) It. Nullus baro contrarius legi divinæ sit in aliquo officio. 11) It. In judicio viduarum et orphanorum nullus intersit, præter communitates et civitates. 12) It. Imperator nec alius habeat capellanum, nisi com- municaret sub utraque specie. 13) It. Census retenti transeant, et detur libertas censitis, ut non solvant, nec steuræ inconsuetæ imponantur. 14) It. Proscriptiones Imperatoris ac alienationes bonorum nec non regis Wenceslai defuncti sint invalidæ et tollantur.
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441 15) It. Moravia restituatur ad regnum Boemiæ. 16) It. Reliquiæ imperiales et tabulæ regni Boemiæ resti- tuantur. 17) It. Religiosi ad civitates Boemiæ non reassumantur. 18) It. Ad reædificandum monasteria nullus compellatur, nisi aliqua civitas de bona voluntate reædificaret. 19) It. Imperator nulli officiali aut burgravio proscribat aliqua bona, videl. civitates aut castra. 20) It. Imperator cum suis officialibus communicet sub utraque specie, ex eo, ut unus alium non hæreticet. 21) It. Qui non communicaverunt sub utraque specie, im- perator compellat eos, ut sit unio. 22) It. Servitores imperatoris non impetrent bona orpha- norum et devolutiones ab eo, sed succedant consanguinei. 23) It. Imperator capitaneos potentes in civitatibus non faciat. 24) It. Si aliqua communitas non teneret aliquam conclu- sionem istarum, tunc aliæ communitates insurgant contra illam et imperator non contradicat. 25) It. Si aliqua communitas ab imperatore aut ipsius officialibus opprimeretur propter communionem utriusque spe- ciei, tunc aliæ communitates subveniant illi contra oppressores præfatos. 26) It. In legationibus nullus equitet præter illos qui sunt nominati, sive sint magistri, sive presbyteri. 27) It. In quibuscunque civitatibus, castris, fortalitiis, oppi- dis et villis laici communicarunt sub utraque specie, illi con- scribantur et notentur. 941. 1435, Mart. 21 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: dankt für die Mittheilung der böhmischen Landtagsbeschlüsse oc. (Nurnberger Missiv-Buch XI, fol. 228.) Eger. L. Fr. Als Ir vns bey ewerm botten verschriben vnd ein schrift der ergangen vnterrede vnd handels der samnung zu
441 15) It. Moravia restituatur ad regnum Boemiæ. 16) It. Reliquiæ imperiales et tabulæ regni Boemiæ resti- tuantur. 17) It. Religiosi ad civitates Boemiæ non reassumantur. 18) It. Ad reædificandum monasteria nullus compellatur, nisi aliqua civitas de bona voluntate reædificaret. 19) It. Imperator nulli officiali aut burgravio proscribat aliqua bona, videl. civitates aut castra. 20) It. Imperator cum suis officialibus communicet sub utraque specie, ex eo, ut unus alium non hæreticet. 21) It. Qui non communicaverunt sub utraque specie, im- perator compellat eos, ut sit unio. 22) It. Servitores imperatoris non impetrent bona orpha- norum et devolutiones ab eo, sed succedant consanguinei. 23) It. Imperator capitaneos potentes in civitatibus non faciat. 24) It. Si aliqua communitas non teneret aliquam conclu- sionem istarum, tunc aliæ communitates insurgant contra illam et imperator non contradicat. 25) It. Si aliqua communitas ab imperatore aut ipsius officialibus opprimeretur propter communionem utriusque spe- ciei, tunc aliæ communitates subveniant illi contra oppressores præfatos. 26) It. In legationibus nullus equitet præter illos qui sunt nominati, sive sint magistri, sive presbyteri. 27) It. In quibuscunque civitatibus, castris, fortalitiis, oppi- dis et villis laici communicarunt sub utraque specie, illi con- scribantur et notentur. 941. 1435, Mart. 21 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: dankt für die Mittheilung der böhmischen Landtagsbeschlüsse oc. (Nurnberger Missiv-Buch XI, fol. 228.) Eger. L. Fr. Als Ir vns bey ewerm botten verschriben vnd ein schrift der ergangen vnterrede vnd handels der samnung zu
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442 Prag yngeslossen gesandt habt oc. das haben wir wol vernomen, vnd danken des ewer weisheit mit fleisze, bittend, ob Ir von söllichen ader andern treffenlichen dingen icht mer vernemen wurdet, daz ewch notdurftig dewcht vns zuuerkünden, daz Ir vns das in guter frewntschaft auch verschreiben vnd darynnen tun wellet als oc. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder oc. Datum ut supra (feria IIa post dominicam Oculj). 942. 1435, Mart. 28 (Görlitz). Die Görlitzer (Stadt und Mannen) an Kaiser Sigmund: da das Schloss Grafenstein, nach Keuschbergs Gefangennehmung, in des Waisenfeldherrn Capek Gewalt gerathen ist und dieser sich dem Kaiser unterworfen hat: so bitten sie, es möge dahin gewirkt werden, dass die Feindseligkeiten von dort gegen sic aufhören. (Scultetus 11, 131 [ad ann. 1435].) Allerdurchluchtigster vnd vnobirwintlicher Fürste, aller- groszmechtigster Keyser, gnedigster liber H. Zu uwerm keyser- lichen willen seyn vnsere getruwe vnd gehorsame dinste, mit demütiger vnterthenikeit, zu allerzeit williglich bereit, als vn- serm angebornen vnd rechten natürlichen Erbherren. Allirgrosz- mechtigster keyser, ewer keyserliche wirdikeit demüteclich wir bitten zu wissen, das H. Sigmund von Tettschen N. Kewsch- berg hat gefangen, der das Haus Grefenstein ynne hatte, vnd ewr G. Land vnd Stat Görlitz dovon zu grossem vnd vnvor- wintlichem schaden brachte. Also hat dasselbe Sloss einge- nommen Steffan Tlach, der des Czepken houptleut eyner ist, uff den Hewsern Wartenberg, Roll vnd uff der Possetken zur Eyche, vier meylen von uwer Stat Gorlitz gelegen, der hellt gemeynlich uff dem Slosse Grefinsteine, by 60 odir by 80 pher- din, dy teglich ohne vndislosz reyten in ewer G. Land zu Gor- litz, börnen, Heeren, morden fohen die lute vnd legen des H. Reichs Strassen gar darnider, das sich itzund vor in nymands thar zu erbetin berchen vff dem felde oc. Vnd als dem ewer keys. G. wol vernommen hat, vnd weis vnser not vnd vorterbin oc. Allirgnedigister keyser, nu ist vns gesaget, das der Czepko
442 Prag yngeslossen gesandt habt oc. das haben wir wol vernomen, vnd danken des ewer weisheit mit fleisze, bittend, ob Ir von söllichen ader andern treffenlichen dingen icht mer vernemen wurdet, daz ewch notdurftig dewcht vns zuuerkünden, daz Ir vns das in guter frewntschaft auch verschreiben vnd darynnen tun wellet als oc. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder oc. Datum ut supra (feria IIa post dominicam Oculj). 942. 1435, Mart. 28 (Görlitz). Die Görlitzer (Stadt und Mannen) an Kaiser Sigmund: da das Schloss Grafenstein, nach Keuschbergs Gefangennehmung, in des Waisenfeldherrn Capek Gewalt gerathen ist und dieser sich dem Kaiser unterworfen hat: so bitten sie, es möge dahin gewirkt werden, dass die Feindseligkeiten von dort gegen sic aufhören. (Scultetus 11, 131 [ad ann. 1435].) Allerdurchluchtigster vnd vnobirwintlicher Fürste, aller- groszmechtigster Keyser, gnedigster liber H. Zu uwerm keyser- lichen willen seyn vnsere getruwe vnd gehorsame dinste, mit demütiger vnterthenikeit, zu allerzeit williglich bereit, als vn- serm angebornen vnd rechten natürlichen Erbherren. Allirgrosz- mechtigster keyser, ewer keyserliche wirdikeit demüteclich wir bitten zu wissen, das H. Sigmund von Tettschen N. Kewsch- berg hat gefangen, der das Haus Grefenstein ynne hatte, vnd ewr G. Land vnd Stat Görlitz dovon zu grossem vnd vnvor- wintlichem schaden brachte. Also hat dasselbe Sloss einge- nommen Steffan Tlach, der des Czepken houptleut eyner ist, uff den Hewsern Wartenberg, Roll vnd uff der Possetken zur Eyche, vier meylen von uwer Stat Gorlitz gelegen, der hellt gemeynlich uff dem Slosse Grefinsteine, by 60 odir by 80 pher- din, dy teglich ohne vndislosz reyten in ewer G. Land zu Gor- litz, börnen, Heeren, morden fohen die lute vnd legen des H. Reichs Strassen gar darnider, das sich itzund vor in nymands thar zu erbetin berchen vff dem felde oc. Vnd als dem ewer keys. G. wol vernommen hat, vnd weis vnser not vnd vorterbin oc. Allirgnedigister keyser, nu ist vns gesaget, das der Czepko
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443 sich uwer keys. gewalt vndirtenig habe irgeben oc. Hirumb so bitten wir demüttiglichen ewer keys. angeborne güte, vnser ge- legenheit vnd das grosse vorterben uwer G. Land vnd Stat, obir das als is vormals am grösten von in verheret ist, so jem- merlichen fürder nicht vorterbet werden. Wenn wir sust keiner hülffe noch ratis non nymandes haben, denn das wir vns uwer keys. gewalt zukunfft, in E. G. konigreich zu Behaim ganz vor- trosten oc. Vnder Heintze Kottewitz E. G. houptman zu Gorlitz, Nickels von Gerszdorff Konigiszhan genant, E. G. Mann, vnd E. G. Stat Gorlitz Sigil, der wir E. G. Man gemeineclichen mit in gebruchen, Anno oc. Montags nach Letare. 943. 1435, Apr. 1 (Wien). Bischof Philibert und andere Legaten an das Concil zu Basel: Nachricht über ihre Verhandlungen mit dem Kaiser in Pressburg in den böhmischen Angelegenheiten. (E MS. Paris. Sorbonn. 1149.) „Litera missa per dominos ambassiatores concilii existentes in Boemia sacro concilio et lecta in generali congregatione die sabbati XXIII Aprilis 1435.“ Sacrosanctæe generali Basiliensi synodo in spiritu sancto legitime congregatæ, universalem ecclesiam repræsentanti. Revml in Chr. patres et domini! Quod P. V. usque ad præsens non scripsimus, causa fuit, quoniam scribendi materia non suberat. Negotia enim, pro quibus destinati sumus, inspe- ratam acceperunt dilationem, cujus causam esse ferunt nimiam temporis acerbitatem, propter quam viis omnibus inviis factis, congregatio Pragæ pro eligendis ambassiatoribus et prædispo- nendis aliis præagendis ante carnisprevii tempus haberi non potuit. Nos quidem, qui austeritatem temporis et viarum dis- crimina sumus experti, moram ipsam satis habemus rationa- biliter excusatam. Venerunt igitur pridem (sic) ille nuntius sermt Imptis, qui fuit apud P. V. et Wenceslaus presbyter de Karlestein, et cum eis nuntii Boemorum ad excusandum moram et literas salvi conductus recipiendum pro decem baronibus, decem nobilibus clientibus electis et nominatis atque pro orato-
443 sich uwer keys. gewalt vndirtenig habe irgeben oc. Hirumb so bitten wir demüttiglichen ewer keys. angeborne güte, vnser ge- legenheit vnd das grosse vorterben uwer G. Land vnd Stat, obir das als is vormals am grösten von in verheret ist, so jem- merlichen fürder nicht vorterbet werden. Wenn wir sust keiner hülffe noch ratis non nymandes haben, denn das wir vns uwer keys. gewalt zukunfft, in E. G. konigreich zu Behaim ganz vor- trosten oc. Vnder Heintze Kottewitz E. G. houptman zu Gorlitz, Nickels von Gerszdorff Konigiszhan genant, E. G. Mann, vnd E. G. Stat Gorlitz Sigil, der wir E. G. Man gemeineclichen mit in gebruchen, Anno oc. Montags nach Letare. 943. 1435, Apr. 1 (Wien). Bischof Philibert und andere Legaten an das Concil zu Basel: Nachricht über ihre Verhandlungen mit dem Kaiser in Pressburg in den böhmischen Angelegenheiten. (E MS. Paris. Sorbonn. 1149.) „Litera missa per dominos ambassiatores concilii existentes in Boemia sacro concilio et lecta in generali congregatione die sabbati XXIII Aprilis 1435.“ Sacrosanctæe generali Basiliensi synodo in spiritu sancto legitime congregatæ, universalem ecclesiam repræsentanti. Revml in Chr. patres et domini! Quod P. V. usque ad præsens non scripsimus, causa fuit, quoniam scribendi materia non suberat. Negotia enim, pro quibus destinati sumus, inspe- ratam acceperunt dilationem, cujus causam esse ferunt nimiam temporis acerbitatem, propter quam viis omnibus inviis factis, congregatio Pragæ pro eligendis ambassiatoribus et prædispo- nendis aliis præagendis ante carnisprevii tempus haberi non potuit. Nos quidem, qui austeritatem temporis et viarum dis- crimina sumus experti, moram ipsam satis habemus rationa- biliter excusatam. Venerunt igitur pridem (sic) ille nuntius sermt Imptis, qui fuit apud P. V. et Wenceslaus presbyter de Karlestein, et cum eis nuntii Boemorum ad excusandum moram et literas salvi conductus recipiendum pro decem baronibus, decem nobilibus clientibus electis et nominatis atque pro orato-
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444 ribus fere omnium civitatum, Tabor et paucis tantum exceptis. Arte solita factum est, quod a D. Impre postulatum est, ut daret eis intelligere intentionem sacri concilii per nos missam. Domi- nus autem impor misit pro nobis, ut iremus ad ejus Majtem apud Pozonium; quod fecimus indilate. Cumque Pozonium navigio venissemus, ab ejus consiliariis in litore suscepti sumus et ad hospitium ducti. Eis a nobis recedentibus, morula interjecta, ipse sermus D. Impor hospitium nostrum intravit, adventum no- strum jocunde suscipiens et sacro concilio nostri destinatione gratias magnas agens; post hæc quæ per Boemorum nuntios sibi directa et allata fuerunt, non distulit referre. Nobis quidem visum est dietam, quæ (sic) jam ad dominicam in albis (24 Apr.) posuerunt, refutandam non esse, præsertim cum ex bonis causis factum esse dicatur. Quo ad aliud diximus, quod supplicabamus Suæ Maj", ut non indigne ferret, sed nos dignaretur supportatos habere, quoniam cum essemus a sacro concilio destinati, ut in conventione cum ipsis Boemis coram ejus Majte mentem sacri concilii aperire deberemus, nec deceret, nec forsitan expediret ante locum et tempus et per internuntios talia reserare. Quod ejus imperialis apex benigne suscepit et nuntiis Boemorum suum dedit responsum; et sic illi receptis literis salvi conductus Boe- miam revertuntur, nos vero Viennæe tempus conventionis præ- stolabimur. Existimamus, revmi patres, grate P. V. suscipere, quod hanc prorogationem conventionis non refutavimus, sicut nec erat aliquomodo refutanda. Quod enim hæec negotia difficultates et dilationes suscipiant, P. V. quæ sapientia magna pollent cre- dimus non mirari, sed et speramus confidenter sistere et finem rerum intendere, in quibus tanta et tam mira dei beneficia cogno- verunt. Opus enim est, quod sacrum concilium a prosecutione incepti operis non desistat. Illi siquidem perditi homines, qui coepta bona turbare et dirumpere satagunt, in dissolutionem concilii spem figunt, et exinde spondent suis satellitibus respi- ramen. Unde oportet econtra ut P. V. hoc sacrificium omni- potenti deo offerant, ne susceptorum beneficiorum dei videantur ingratæ, atque ignis qui minutus extinctioni propinquat, per incuriam vires resumens in flammam quod absit vehementem exsurgat. Et quidem, patres revmi! et huic rei accomodum valde foret sanctæ reformationis opus videri, sed et ex multis aliis
444 ribus fere omnium civitatum, Tabor et paucis tantum exceptis. Arte solita factum est, quod a D. Impre postulatum est, ut daret eis intelligere intentionem sacri concilii per nos missam. Domi- nus autem impor misit pro nobis, ut iremus ad ejus Majtem apud Pozonium; quod fecimus indilate. Cumque Pozonium navigio venissemus, ab ejus consiliariis in litore suscepti sumus et ad hospitium ducti. Eis a nobis recedentibus, morula interjecta, ipse sermus D. Impor hospitium nostrum intravit, adventum no- strum jocunde suscipiens et sacro concilio nostri destinatione gratias magnas agens; post hæc quæ per Boemorum nuntios sibi directa et allata fuerunt, non distulit referre. Nobis quidem visum est dietam, quæ (sic) jam ad dominicam in albis (24 Apr.) posuerunt, refutandam non esse, præsertim cum ex bonis causis factum esse dicatur. Quo ad aliud diximus, quod supplicabamus Suæ Maj", ut non indigne ferret, sed nos dignaretur supportatos habere, quoniam cum essemus a sacro concilio destinati, ut in conventione cum ipsis Boemis coram ejus Majte mentem sacri concilii aperire deberemus, nec deceret, nec forsitan expediret ante locum et tempus et per internuntios talia reserare. Quod ejus imperialis apex benigne suscepit et nuntiis Boemorum suum dedit responsum; et sic illi receptis literis salvi conductus Boe- miam revertuntur, nos vero Viennæe tempus conventionis præ- stolabimur. Existimamus, revmi patres, grate P. V. suscipere, quod hanc prorogationem conventionis non refutavimus, sicut nec erat aliquomodo refutanda. Quod enim hæec negotia difficultates et dilationes suscipiant, P. V. quæ sapientia magna pollent cre- dimus non mirari, sed et speramus confidenter sistere et finem rerum intendere, in quibus tanta et tam mira dei beneficia cogno- verunt. Opus enim est, quod sacrum concilium a prosecutione incepti operis non desistat. Illi siquidem perditi homines, qui coepta bona turbare et dirumpere satagunt, in dissolutionem concilii spem figunt, et exinde spondent suis satellitibus respi- ramen. Unde oportet econtra ut P. V. hoc sacrificium omni- potenti deo offerant, ne susceptorum beneficiorum dei videantur ingratæ, atque ignis qui minutus extinctioni propinquat, per incuriam vires resumens in flammam quod absit vehementem exsurgat. Et quidem, patres revmi! et huic rei accomodum valde foret sanctæ reformationis opus videri, sed et ex multis aliis
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445 respectibus est necessaria. Utinam omnes qui sunt in concilio viderent, audirent et intelligerent, quæ nos qui extra processi- mus: profecto etsi jam avidi sunt tanti boni, avidiores et fer- ventiores fieri minime dubitamus. Alia scribenda non instant, nisi quod nos P. V. humillime commendamus cum omni prompti- tudine obsequendi: quas dignetur altissimus ad bonum univer- salis ecclesiæ dirigere ac feliciter conservare. Scriptum Viennæ, prima die mensis Aprilis. Earumdem revmarum P. V. humiles oratores Philibertus eps Constantiensis et ceteri sui collegæ oc. 944. 1435, Jul. (ohne Datum, Brünn). Entwurf der in Brünn zwischen den Legaten des Baseler Concils und den Abgeordneten des Königreichs Böhmen verhandelten Compactaten. (Archiv Český, III, 421.) 945. 1435, Jul. 6 (Brünn). Kaiser Sigmund sichert den Prager Städten die Religionsfreiheit zu. (Archlv Český, III, 431.) 946. 1435, m. Jul. (Brünn). Verwilligungen Kaiser Sigmunds an dic Böhmen in Betreff der Geltung und Durchführung einiger in den Compactaten enthaltenen Puncte. (E MS. Trebon. A. 16, fol. 241—242. Vgl. Archiv Český, III, 427—431.) Proscriptio imperatoris Sigismundi Brunnæe facta nuntiis a Bohemis ad eum missis pro aliquibus articulis ultra compactata. Huic proscriptioni majestatis imperatoris contradixerunt legati oc. Sigismundus dei gratia Romanorum imperator oc. Quia dominus noster Christus Jesus, dei hominumque mediator, sa- lutis curam ex injuncto altissimi gerens humanæ, laborem su-
445 respectibus est necessaria. Utinam omnes qui sunt in concilio viderent, audirent et intelligerent, quæ nos qui extra processi- mus: profecto etsi jam avidi sunt tanti boni, avidiores et fer- ventiores fieri minime dubitamus. Alia scribenda non instant, nisi quod nos P. V. humillime commendamus cum omni prompti- tudine obsequendi: quas dignetur altissimus ad bonum univer- salis ecclesiæ dirigere ac feliciter conservare. Scriptum Viennæ, prima die mensis Aprilis. Earumdem revmarum P. V. humiles oratores Philibertus eps Constantiensis et ceteri sui collegæ oc. 944. 1435, Jul. (ohne Datum, Brünn). Entwurf der in Brünn zwischen den Legaten des Baseler Concils und den Abgeordneten des Königreichs Böhmen verhandelten Compactaten. (Archiv Český, III, 421.) 945. 1435, Jul. 6 (Brünn). Kaiser Sigmund sichert den Prager Städten die Religionsfreiheit zu. (Archlv Český, III, 431.) 946. 1435, m. Jul. (Brünn). Verwilligungen Kaiser Sigmunds an dic Böhmen in Betreff der Geltung und Durchführung einiger in den Compactaten enthaltenen Puncte. (E MS. Trebon. A. 16, fol. 241—242. Vgl. Archiv Český, III, 427—431.) Proscriptio imperatoris Sigismundi Brunnæe facta nuntiis a Bohemis ad eum missis pro aliquibus articulis ultra compactata. Huic proscriptioni majestatis imperatoris contradixerunt legati oc. Sigismundus dei gratia Romanorum imperator oc. Quia dominus noster Christus Jesus, dei hominumque mediator, sa- lutis curam ex injuncto altissimi gerens humanæ, laborem su-
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446 stinens atrocem, pro quo et dira pati voluit simul et morte tur- pissima occumbere non est dedignatus, puta ut utramque in unum repararet. Cujus quidem exemplo velut magistri et ducis peroptimi ex dignitate imperiali nobis ab universorum domino disposita et commissa bonum pacis et unitatis et concordiæ amplexantes, Quum post quædam compactata inter legatos sacri concilii Basiliensis ipsum regnum Boemiæ et marchionatum Mo- raviæ in Praga scripta et consignata resessum est, ut aliis bene dispositis et deductis pro regni Bohemiæ et marchionatus Mo- raviæ expurgatione per sacrum consilium Basiliense nostram quoque prudentiam imperialem, uti melius fieri poterit provi- deatur, adhuc tamen, quia difficultates variæ inter legatos sacri concilii Basiliensis parte ex una, et generosos ac nobiles, Pragam, strenuos famosos, reverendos et prudentes nuntios regni Bohe- miæ pridem ad nos in Brunnam destinatos parte ex altera ortæ fuissent et crebræe pulsassent, animum cor simul et humeros curæe diligenti et solicitudini anxiæ supposuimus, pondus diei et æstus ferentes, ut divisa in unum, adversa in consona, aspera in plana et longe distantia in combinata simul pariterque in sanctam et beatam reduceremus unionem. Quum nos pacem et tranquillitatem ipsius regni quidem semper amavimus atque coluimus cordintime affectantes, volentes futuras dissensiones et controversias, quibus populus subditus posset quomodolibet concitari, convenientibus remediis prævenire, nonnullisque rema- nentiis, quibus in compactatis pro pace regni non videbatur sufficienter provisum, salubriter providere, cum præfatis amba- siatoribus regni et marchionatus ad laudem dei, pacem ipsius regni et omnium circumjacentium nationum et totius populi Christiani ac salutis innumerabilium animarum. In nomine domini notificamus universis et singulis, quod ad infrascriptas conclusiones consensimus et præsertim consen- timus: Primo, beneficia non conferantur per extraneos in regno Bohemiæ et in marchionatu Moraviæ, sed omnino jus collationis eo respondet (sic) ad reges Boemos incolasque regni Boemiæ et marchionatus Moraviæ jure perpetuo debebit pertinere. Personæ etiam seculares et spirituales extra regnum et marchionatum nec citabuntur nec judicabuntur, sed unaquæque persona juris- dictionibus sibi præfecti præpositi in præfato regno et marchi-
446 stinens atrocem, pro quo et dira pati voluit simul et morte tur- pissima occumbere non est dedignatus, puta ut utramque in unum repararet. Cujus quidem exemplo velut magistri et ducis peroptimi ex dignitate imperiali nobis ab universorum domino disposita et commissa bonum pacis et unitatis et concordiæ amplexantes, Quum post quædam compactata inter legatos sacri concilii Basiliensis ipsum regnum Boemiæ et marchionatum Mo- raviæ in Praga scripta et consignata resessum est, ut aliis bene dispositis et deductis pro regni Bohemiæ et marchionatus Mo- raviæ expurgatione per sacrum consilium Basiliense nostram quoque prudentiam imperialem, uti melius fieri poterit provi- deatur, adhuc tamen, quia difficultates variæ inter legatos sacri concilii Basiliensis parte ex una, et generosos ac nobiles, Pragam, strenuos famosos, reverendos et prudentes nuntios regni Bohe- miæ pridem ad nos in Brunnam destinatos parte ex altera ortæ fuissent et crebræe pulsassent, animum cor simul et humeros curæe diligenti et solicitudini anxiæ supposuimus, pondus diei et æstus ferentes, ut divisa in unum, adversa in consona, aspera in plana et longe distantia in combinata simul pariterque in sanctam et beatam reduceremus unionem. Quum nos pacem et tranquillitatem ipsius regni quidem semper amavimus atque coluimus cordintime affectantes, volentes futuras dissensiones et controversias, quibus populus subditus posset quomodolibet concitari, convenientibus remediis prævenire, nonnullisque rema- nentiis, quibus in compactatis pro pace regni non videbatur sufficienter provisum, salubriter providere, cum præfatis amba- siatoribus regni et marchionatus ad laudem dei, pacem ipsius regni et omnium circumjacentium nationum et totius populi Christiani ac salutis innumerabilium animarum. In nomine domini notificamus universis et singulis, quod ad infrascriptas conclusiones consensimus et præsertim consen- timus: Primo, beneficia non conferantur per extraneos in regno Bohemiæ et in marchionatu Moraviæ, sed omnino jus collationis eo respondet (sic) ad reges Boemos incolasque regni Boemiæ et marchionatus Moraviæ jure perpetuo debebit pertinere. Personæ etiam seculares et spirituales extra regnum et marchionatum nec citabuntur nec judicabuntur, sed unaquæque persona juris- dictionibus sibi præfecti præpositi in præfato regno et marchi-
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447 onatu subjecta erit et contenta de eodem gaudebit; libertatibus tamen archicpiscopatus Pragensis et privilegiis in via apellationis a sibi subjectis episcopatibus salvis et illibate conservatis. In- super communicantes sub una specie in sæpe tactis regno et marchionatu, ne confusa sequatur permixtio, contra proprias il- lorum voluntates et libertates non sustinebuntur, sed dumtaxat in locis, in quibus communio duplicis speciei temporibus retro- actis non servabatur, sustincbuntur. Et ut materia occasioque litium auferatur, loca omnia et singula ecclesiarum populique parochiarum signabuntur, in quibus et a quibus communio du- plicis specici in praxi servabatur, ut in futurum pro perpetuo in eisdem servaretur. Quæ quidem consignata in litera speciali in robur et perpetuam rei memoriam sigillo nostræe majestatis munientur. Sed et hoc volumus, ut per dominos Boemos gene- rosos, nobiles, strenuos, famosos, Pragam et civitates alias una- cum clero archiepiscopus Pragensis cum aliis episcopis titula- ribus alias suffragancis eligantur. Qui quidem electi per nostram dispositionem debitam solicitudinem pariter et curam confirma- buntur et in opiscopos consecrabuntur absque quavis pro con- firmatione pallii exhibitione, aut ejus notario persolutione. Et totus clerus diocesis Pragensis subjici ipsi archicpiscopo per præfatos dominos clecto tenebitur et obedire. Scolares ctiam Pragensis diocesis utrique tam sub una quam sub utraque communicantes specic, habilitate et idoneitate illorum præsup- posita ad sacros ordines promoveantur et ordinentur, nihil tamen per hoc causæ et praxi communionis corum derogando. Tum quia licentia per sacrum concilium Basiliense omnibus tam in regno, quam marchionatu Moraviæ constitutis dabitur sub utra- que specie communicandi, episcopi Olomucensis scilicet et Lu- tomyslensis populum laicalem desiderantem sub utraque specie tenebuntur communicare, promovebunturque scolares et ad sa- cros ordines consecrabuntur, idoncitate et habilitate illorum præsupposita, qui vellent populum laicalem sub utraque specie communicare et disponere tenebuntur sacerdotes ad loca suarum diocesum, in quibus præfata communio annis elapsis servabatur, qui sic populum, ut præmittitur, sub duplici specie communi- cabunt; et plebani, si qui ad proprias redire cum scitu et con- sensu diocesani sui voluerint parochias, populum sub duplici
447 onatu subjecta erit et contenta de eodem gaudebit; libertatibus tamen archicpiscopatus Pragensis et privilegiis in via apellationis a sibi subjectis episcopatibus salvis et illibate conservatis. In- super communicantes sub una specie in sæpe tactis regno et marchionatu, ne confusa sequatur permixtio, contra proprias il- lorum voluntates et libertates non sustinebuntur, sed dumtaxat in locis, in quibus communio duplicis speciei temporibus retro- actis non servabatur, sustincbuntur. Et ut materia occasioque litium auferatur, loca omnia et singula ecclesiarum populique parochiarum signabuntur, in quibus et a quibus communio du- plicis specici in praxi servabatur, ut in futurum pro perpetuo in eisdem servaretur. Quæ quidem consignata in litera speciali in robur et perpetuam rei memoriam sigillo nostræe majestatis munientur. Sed et hoc volumus, ut per dominos Boemos gene- rosos, nobiles, strenuos, famosos, Pragam et civitates alias una- cum clero archiepiscopus Pragensis cum aliis episcopis titula- ribus alias suffragancis eligantur. Qui quidem electi per nostram dispositionem debitam solicitudinem pariter et curam confirma- buntur et in opiscopos consecrabuntur absque quavis pro con- firmatione pallii exhibitione, aut ejus notario persolutione. Et totus clerus diocesis Pragensis subjici ipsi archicpiscopo per præfatos dominos clecto tenebitur et obedire. Scolares ctiam Pragensis diocesis utrique tam sub una quam sub utraque communicantes specic, habilitate et idoneitate illorum præsup- posita ad sacros ordines promoveantur et ordinentur, nihil tamen per hoc causæ et praxi communionis corum derogando. Tum quia licentia per sacrum concilium Basiliense omnibus tam in regno, quam marchionatu Moraviæ constitutis dabitur sub utra- que specie communicandi, episcopi Olomucensis scilicet et Lu- tomyslensis populum laicalem desiderantem sub utraque specie tenebuntur communicare, promovebunturque scolares et ad sa- cros ordines consecrabuntur, idoncitate et habilitate illorum præsupposita, qui vellent populum laicalem sub utraque specie communicare et disponere tenebuntur sacerdotes ad loca suarum diocesum, in quibus præfata communio annis elapsis servabatur, qui sic populum, ut præmittitur, sub duplici specie communi- cabunt; et plebani, si qui ad proprias redire cum scitu et con- sensu diocesani sui voluerint parochias, populum sub duplici
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448 specie communicabunt, qui populus sic communicabit et in locis, in quibus præfata servabatur communio ; quod si non fecerint, non sunt tolerandi, sed alii, qui sub duplici specie communica- rent populum laicalem per diocesanum vel per alios, ad quos pertinet, in loca illorum substituendi. Illa nos tenore præsentium affirmamus et pollicemur in verbo cæsareo, præfatis ambasiato- ribus ac regno Boemiæ et marchionatu Moraviæ, quod in omni- bus et singulis suprascriptis capitulis cum eis remanebimus, volumusque, ut per nos et nostros successores in futurum pro perpetuo singula eis teneantur et plene conserventur nosque apud sacrum concilium ac dominum nostrum summum pontificem et alibi ubicumque expediens fuerit omnem operam et curam adhibebimus, ut præfati articuli suum effectum realiter sorti- antur, nec in regno nostro ac marchionatu aliter fieri permit- temus, quin imo, si quis regnum et marchionatum in hiis tur- bare quomodolibet attemptaverit, ipsis pro executione eorundem effectualiter assistemus, dolo et fraude cessantibus quibuscunque. Hæc Brunnæ conscripta sunt post Jacobi apostoli oc.*) 947. 1435, Sept. 11 (Tyrnau). K. Sigmund an Ulrich von Rosenberg: äussert seine Freude über die Niederlage der Hussiten, und ermahnt ihn zur Ausdauer. (Archiv Český, I, 41.) 948. 1435, Sept. 21 (Prag). Die Stände Böhmens bekennen sich zu den Vereinbarungen, welche mit den Gesandten des Baseler Concils getroffen wurden. (Archiv Český, III, 434.) *) Vorstchende Urkunde wurde vom Kaiser erst am 6 Januar 1436 zu Stuhlweissenburg in Ungarn ratificirt und besiegelt. (Siehe Archiv Český, III, 431.)
448 specie communicabunt, qui populus sic communicabit et in locis, in quibus præfata servabatur communio ; quod si non fecerint, non sunt tolerandi, sed alii, qui sub duplici specie communica- rent populum laicalem per diocesanum vel per alios, ad quos pertinet, in loca illorum substituendi. Illa nos tenore præsentium affirmamus et pollicemur in verbo cæsareo, præfatis ambasiato- ribus ac regno Boemiæ et marchionatu Moraviæ, quod in omni- bus et singulis suprascriptis capitulis cum eis remanebimus, volumusque, ut per nos et nostros successores in futurum pro perpetuo singula eis teneantur et plene conserventur nosque apud sacrum concilium ac dominum nostrum summum pontificem et alibi ubicumque expediens fuerit omnem operam et curam adhibebimus, ut præfati articuli suum effectum realiter sorti- antur, nec in regno nostro ac marchionatu aliter fieri permit- temus, quin imo, si quis regnum et marchionatum in hiis tur- bare quomodolibet attemptaverit, ipsis pro executione eorundem effectualiter assistemus, dolo et fraude cessantibus quibuscunque. Hæc Brunnæ conscripta sunt post Jacobi apostoli oc.*) 947. 1435, Sept. 11 (Tyrnau). K. Sigmund an Ulrich von Rosenberg: äussert seine Freude über die Niederlage der Hussiten, und ermahnt ihn zur Ausdauer. (Archiv Český, I, 41.) 948. 1435, Sept. 21 (Prag). Die Stände Böhmens bekennen sich zu den Vereinbarungen, welche mit den Gesandten des Baseler Concils getroffen wurden. (Archiv Český, III, 434.) *) Vorstchende Urkunde wurde vom Kaiser erst am 6 Januar 1436 zu Stuhlweissenburg in Ungarn ratificirt und besiegelt. (Siehe Archiv Český, III, 431.)
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449 949. 1435, Oct. 21 (Prag). Die vom Landtage bevollmächtigten Wahlmänner beurkunden, dass sie den Magister Johann von Rokycan zum Erzbischof von Prag und die Priester Martin (Lupáč) von Chrudim und Waněk von Mauth zu Suffra- ganbischöfen erwählt haben. (Archiv Český, III, 436.) 950. 1435, Oct. 29 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herrn Matthäus Schlick: Dank für die mit- getheilten erfreulichen Nachrichten aus Böhmen. (Nurnberger Missiv-Buch XII. fol. 61.) Dem edeln Hern Matheis Sliken Ritter, zu Eger vnd Ellbogen Burggrafen. Edler vnd lieber Herr Burggraf! Söllich gute newe mêr, die durch den edeln Herren Hern Casparn Slicken, öbersten Canczler oc. ewern bruder mit grossem fleiss vnd mü zu Prag wol gehandelt vnd seliclich beslossen worden seyn, als Ir vns die verschriben vnd verkündt habt, haben wir mit grosser begyr empfangen vnd vernomen. Vnd seyn vnd werden dauon vnd von allem dem, daz der heiligen muter der Cristenheit zu eyni- keit, vnd vnsers gnedigisten Herren.... des Römischen Key- sers oc. maiestat zu glückselikeit zugeet vnd zusteet, gancz vnd pillich erfrewet. Wir danken auch des ewer edell mit ganczem fleisz bittend dienstlich, ob Ir hinfür icht mer treffenlicher dinge vernemen wurdet, Vns die auch zu sunderm dank als uil vns gebürt zu verschreiben vnd zuuerkunden, als oc. Denn wo wir ewer edell oc. Datum sabato post Symonis et Jude apostolorum. Eger der Statt similiter, mutatis mutandis. 29
449 949. 1435, Oct. 21 (Prag). Die vom Landtage bevollmächtigten Wahlmänner beurkunden, dass sie den Magister Johann von Rokycan zum Erzbischof von Prag und die Priester Martin (Lupáč) von Chrudim und Waněk von Mauth zu Suffra- ganbischöfen erwählt haben. (Archiv Český, III, 436.) 950. 1435, Oct. 29 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herrn Matthäus Schlick: Dank für die mit- getheilten erfreulichen Nachrichten aus Böhmen. (Nurnberger Missiv-Buch XII. fol. 61.) Dem edeln Hern Matheis Sliken Ritter, zu Eger vnd Ellbogen Burggrafen. Edler vnd lieber Herr Burggraf! Söllich gute newe mêr, die durch den edeln Herren Hern Casparn Slicken, öbersten Canczler oc. ewern bruder mit grossem fleiss vnd mü zu Prag wol gehandelt vnd seliclich beslossen worden seyn, als Ir vns die verschriben vnd verkündt habt, haben wir mit grosser begyr empfangen vnd vernomen. Vnd seyn vnd werden dauon vnd von allem dem, daz der heiligen muter der Cristenheit zu eyni- keit, vnd vnsers gnedigisten Herren.... des Römischen Key- sers oc. maiestat zu glückselikeit zugeet vnd zusteet, gancz vnd pillich erfrewet. Wir danken auch des ewer edell mit ganczem fleisz bittend dienstlich, ob Ir hinfür icht mer treffenlicher dinge vernemen wurdet, Vns die auch zu sunderm dank als uil vns gebürt zu verschreiben vnd zuuerkunden, als oc. Denn wo wir ewer edell oc. Datum sabato post Symonis et Jude apostolorum. Eger der Statt similiter, mutatis mutandis. 29
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450 951. 1435, Oct. 30 (Presburg). Johann Graf von Schaumberg an Herrn Ulrich von Rosenberg: von der Reise des Kaisers sei cs abgekommen, da Abgeordnete aus Böhmen bei ihm erwartet werden. (Ex orig. arch. Trebon.) Dem Edln vnserm lieben Sweher herrn Vlrichen von Rosenberg. Edler lieber Sweher, vnser freuntlich dinst beuor. Als wir ew vor geschriben hetten, wie sich vnser genediger herr der kayser auch vnser genediger herr von Osterrich vnd sein gemahl vnser genedige fraw, gen Vngern wolden erhebt haben: die selb Rais ist ab, von herrn Kasparn Slikh potschaft wegen, die vnserm herrn dem chaiser an dem nagsten freitag (28 Oct.) chomen ist. Also das der vom Newnhaus, her Pteczk, der Zmyrziczk, der Rokoczon, vnd ander von Pehem, auf den nag- sten Mittichen (2 Nov.) her chomen sullen als mit hundert vnd dreissig pherten, die vnserm herrn dem chaiser zu versteen geben werden, wie di taiding zu Brag ycz beslossen sein. Bitten wir Ewr freuntschaft, ob Ir solh odr andr Lewff Icht wesst, vns di auch zuuerchunden. Des stet vns vmb ewr frewntschaft zu- uerdienen. Geben zu Prezburg an Suntag vor aller heiligen tag anno oc. XXXV°. Johanns Graue zu Schawnberg. 952. 1435, Nov. 9 (Basel). Die Väter des Basler Concils an die Vorsteher der Prager Kirche: die nach Böhmen zurückkehrenden Legaten werden ihnen nähere Auskunft geben über die vom Concil bezüglich der Böhmen gefassten Beschlüsse. (Ex actis Zitavienslbus Consistor. Pragens. ab ann. 1431 sq. [in archivo archlepisc. Prag.J.) Dilectis ecclesiæ filiis, vicariis ecclesiæ Pragensis. Sacrosancta generalis synodus Basiliensis in spiritu sancto legitime congregata, universalem ecclesiam repræsentans, dilectis
450 951. 1435, Oct. 30 (Presburg). Johann Graf von Schaumberg an Herrn Ulrich von Rosenberg: von der Reise des Kaisers sei cs abgekommen, da Abgeordnete aus Böhmen bei ihm erwartet werden. (Ex orig. arch. Trebon.) Dem Edln vnserm lieben Sweher herrn Vlrichen von Rosenberg. Edler lieber Sweher, vnser freuntlich dinst beuor. Als wir ew vor geschriben hetten, wie sich vnser genediger herr der kayser auch vnser genediger herr von Osterrich vnd sein gemahl vnser genedige fraw, gen Vngern wolden erhebt haben: die selb Rais ist ab, von herrn Kasparn Slikh potschaft wegen, die vnserm herrn dem chaiser an dem nagsten freitag (28 Oct.) chomen ist. Also das der vom Newnhaus, her Pteczk, der Zmyrziczk, der Rokoczon, vnd ander von Pehem, auf den nag- sten Mittichen (2 Nov.) her chomen sullen als mit hundert vnd dreissig pherten, die vnserm herrn dem chaiser zu versteen geben werden, wie di taiding zu Brag ycz beslossen sein. Bitten wir Ewr freuntschaft, ob Ir solh odr andr Lewff Icht wesst, vns di auch zuuerchunden. Des stet vns vmb ewr frewntschaft zu- uerdienen. Geben zu Prezburg an Suntag vor aller heiligen tag anno oc. XXXV°. Johanns Graue zu Schawnberg. 952. 1435, Nov. 9 (Basel). Die Väter des Basler Concils an die Vorsteher der Prager Kirche: die nach Böhmen zurückkehrenden Legaten werden ihnen nähere Auskunft geben über die vom Concil bezüglich der Böhmen gefassten Beschlüsse. (Ex actis Zitavienslbus Consistor. Pragens. ab ann. 1431 sq. [in archivo archlepisc. Prag.J.) Dilectis ecclesiæ filiis, vicariis ecclesiæ Pragensis. Sacrosancta generalis synodus Basiliensis in spiritu sancto legitime congregata, universalem ecclesiam repræsentans, dilectis
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451 ecclesiæ filiis, vicariis in spiritualibus ecclesiæ Pragensis, salutem et omnipotentis dei benedictionem. Super his quæ pridie nobis scripsistis, videlicet ut a nobis informemini de negotiis Boemiæ, quomodo per nos disposita et ordinata sunt: revertuntur versus Boemiam venerab. Philbertus episcopus Constantiensis et dilecti ecclesiæ filii Johannes de Polomar archidiaconus Barchinonensis, palatii apostolici auditor, Martinus Berruerii decanus Turonensis et Thomas de Hasebach sacræe paginæ professores, oratores nostri plene informati de omnibus, cum quibus poteritis, habere colloquium et ab eisdem plene de omnibus informari. Quantum vero ad negotium elec- tionis archiepiscopi Pragensis, ex justis et rationabilibus causis et propter bonum vestrum et omnium catholicorum illarum par- tium decrevimus, ut nulla electio vel provisio a quoquam fiat, usque quo per hoc sacrum concilium fuerit aliter deliberatum; super quo a prædictis nostris oratoribus pleniorem informa- tionem habere poteritis. Datum Basiliæ, die nona Novembris M°CCCCXXXV°. Bartholomæus. Literæ hæ vicariis Prag. (Zitaviæ) d. 3 Febr. 1436 præsentatæ fuerunt. 953. 1435, Dec. (ohne Datum). Öffentliches Schreiben des Magister Procopius von Pilsen, worin er die Böhmen ermahnt, die Vercinbarungen mit dem Baseler Concil gutzuheissen und ins Werk zu setzen. (Archiv Český, III, 437.) 954. 1435, Dec. 21 (Tabor). Beschlüsse des zu Tabor gehaltenen Tages über die vorzüglich gegen Kaiser Sigmund zu beobachtende Haltung der ganzen Taborer Partei. (MS. Vienn. 4704, r. 254 sq.) In nomine domini amen. Ad honorem et laudem, ad di- latationem sanctarum veritatum: nos Johannes Rohacz de Duba, 29*
451 ecclesiæ filiis, vicariis in spiritualibus ecclesiæ Pragensis, salutem et omnipotentis dei benedictionem. Super his quæ pridie nobis scripsistis, videlicet ut a nobis informemini de negotiis Boemiæ, quomodo per nos disposita et ordinata sunt: revertuntur versus Boemiam venerab. Philbertus episcopus Constantiensis et dilecti ecclesiæ filii Johannes de Polomar archidiaconus Barchinonensis, palatii apostolici auditor, Martinus Berruerii decanus Turonensis et Thomas de Hasebach sacræe paginæ professores, oratores nostri plene informati de omnibus, cum quibus poteritis, habere colloquium et ab eisdem plene de omnibus informari. Quantum vero ad negotium elec- tionis archiepiscopi Pragensis, ex justis et rationabilibus causis et propter bonum vestrum et omnium catholicorum illarum par- tium decrevimus, ut nulla electio vel provisio a quoquam fiat, usque quo per hoc sacrum concilium fuerit aliter deliberatum; super quo a prædictis nostris oratoribus pleniorem informa- tionem habere poteritis. Datum Basiliæ, die nona Novembris M°CCCCXXXV°. Bartholomæus. Literæ hæ vicariis Prag. (Zitaviæ) d. 3 Febr. 1436 præsentatæ fuerunt. 953. 1435, Dec. (ohne Datum). Öffentliches Schreiben des Magister Procopius von Pilsen, worin er die Böhmen ermahnt, die Vercinbarungen mit dem Baseler Concil gutzuheissen und ins Werk zu setzen. (Archiv Český, III, 437.) 954. 1435, Dec. 21 (Tabor). Beschlüsse des zu Tabor gehaltenen Tages über die vorzüglich gegen Kaiser Sigmund zu beobachtende Haltung der ganzen Taborer Partei. (MS. Vienn. 4704, r. 254 sq.) In nomine domini amen. Ad honorem et laudem, ad di- latationem sanctarum veritatum: nos Johannes Rohacz de Duba, 29*
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452 capitaneus civitatis Hradisscztie dicta Tabor, magister civium, consules et seniores illius civitatis, et communitas civitatum Piesk, Prachaticz, Wodnyan, Grecz Reginæ supra Albeam, Dwor a Jaromirzicze, Czaslaw, Nymburg, Boleslaw juveni, Trebicze, Ewanczicz, et cum communitatibus nobis inclinatis sive adhæ- rentibus, diligenter notantes et intelligentes et effectualiter per- pendentes ex frequentibus et crebris præmunitionibus amicorum et fautorum veritatum sanctarum, imo etiam ab illis, qui sunt de parte adversa, quomodo Imperator, inimicus capitalis veri- tatum divinarum, cum suis adjutoribus manifestis et occultis do- lose, fraudulenter et nimis conspirative conatur et nititur summa diligentia ad hoc que se exposuit, quomodo sub pulcris et ridicu- losis verbis a concessis nobis veritatibus dei nos et omnes fideles surripere, decipere et finaliter destruere possit: anno domini MCCCCXXXV°, die S. Thomæ apostoli, providimus congrega- tionem fieri in civitate Hradissczt pro eo, quomodo possemus nobis auxilio divino cum ceteris fidelibus a dolis, fraudibus et conspirationibus cavere, et in veritatibus divinis cum omnibus fidelibus conservari. In qua congregatione, ut præmittitur facta, in articulis subscriptis resedimus, mansimus et convenimus una- nimiter. Primo et ante omnia renovamus promissiones priores et pactationes omnium fidelium communitatum ad IV articulos in principio admissarum, et nos promisimus ac stipulatione manuum roboravimus fideliter nos simul juncti adjuvare contra et ad- versus Imperatorem et contra quemlibet hominem, qui nos ab illo bono vellet reprimere vel reprimeret sua propria vnluntate, et ad hoc exponere res, facultates, possessiones et corpora. Postea perpendentes et effectualiter videntes, quomodo dominus deus principaliter præsentibus temporibus propter pec- cata et deordinationes multipliciter ulciscitur in apertis inimicis veritatum et hypocritis, et etiam in nobis: volentes igitur fu- turas ultiones domini dei effugere, minas suas, iram et terrorem mitigare, in hoc resedimus et convenimus ac consensimus et consentimus, quod in nobis ipsis et etiam aliis, quantis amplius poterimus, auxilio dei peccata manifesta et etiam occulta ordi- naremus cum diligentia intercipiamus, et a quibus peccatis non cavemus nobis, omni temporo illa deflere et ponitere, et quan-
452 capitaneus civitatis Hradisscztie dicta Tabor, magister civium, consules et seniores illius civitatis, et communitas civitatum Piesk, Prachaticz, Wodnyan, Grecz Reginæ supra Albeam, Dwor a Jaromirzicze, Czaslaw, Nymburg, Boleslaw juveni, Trebicze, Ewanczicz, et cum communitatibus nobis inclinatis sive adhæ- rentibus, diligenter notantes et intelligentes et effectualiter per- pendentes ex frequentibus et crebris præmunitionibus amicorum et fautorum veritatum sanctarum, imo etiam ab illis, qui sunt de parte adversa, quomodo Imperator, inimicus capitalis veri- tatum divinarum, cum suis adjutoribus manifestis et occultis do- lose, fraudulenter et nimis conspirative conatur et nititur summa diligentia ad hoc que se exposuit, quomodo sub pulcris et ridicu- losis verbis a concessis nobis veritatibus dei nos et omnes fideles surripere, decipere et finaliter destruere possit: anno domini MCCCCXXXV°, die S. Thomæ apostoli, providimus congrega- tionem fieri in civitate Hradissczt pro eo, quomodo possemus nobis auxilio divino cum ceteris fidelibus a dolis, fraudibus et conspirationibus cavere, et in veritatibus divinis cum omnibus fidelibus conservari. In qua congregatione, ut præmittitur facta, in articulis subscriptis resedimus, mansimus et convenimus una- nimiter. Primo et ante omnia renovamus promissiones priores et pactationes omnium fidelium communitatum ad IV articulos in principio admissarum, et nos promisimus ac stipulatione manuum roboravimus fideliter nos simul juncti adjuvare contra et ad- versus Imperatorem et contra quemlibet hominem, qui nos ab illo bono vellet reprimere vel reprimeret sua propria vnluntate, et ad hoc exponere res, facultates, possessiones et corpora. Postea perpendentes et effectualiter videntes, quomodo dominus deus principaliter præsentibus temporibus propter pec- cata et deordinationes multipliciter ulciscitur in apertis inimicis veritatum et hypocritis, et etiam in nobis: volentes igitur fu- turas ultiones domini dei effugere, minas suas, iram et terrorem mitigare, in hoc resedimus et convenimus ac consensimus et consentimus, quod in nobis ipsis et etiam aliis, quantis amplius poterimus, auxilio dei peccata manifesta et etiam occulta ordi- naremus cum diligentia intercipiamus, et a quibus peccatis non cavemus nobis, omni temporo illa deflere et ponitere, et quan-
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453 tum amplius possumus superbiam mundialem deponentes, ante faciem ejus humiliemus animas nostras ; signanter propter incum- bentes graves futuras tentationes in hoc resedimus et ad hoc consensimus, quod nunc in hoc tempore usque ad quadragesimam omni septimana unam diem jejunemus et conjunctim oremus. It. convenimus et resedimus in hoc, si in causa aliqua communitas distraheretur et conspirationes faceret partiales, et in se ipsa talis communitas non posset uniri et concordari aut mitigari: ex tunc aliam communitatem sibi vicinius assidentem ac nobiscum in ista sancta unione persistentem debet advocare ad sui concordiam et compositionem. Etiam in congregatione futura, quando omnium ad legem dei inclinatorum esset sermo vel verbum, quomodo se in tali congregatione habere debeant unanimiter resessum est, signanter in talibus congregationibus, quod habeamus unum consilium simul et pro uno homine respondeamus sine distractione. Ultimo quando adhuc in tali congregatione eramus simul, tunc a nobilibus, strenuis, famosis armigeris et aliis providis veritati divinæ fidelibus venit nobis legatio, et signanter a Ja- kubkone de Wrzesowicz capitaneo districtus Zacensis, de Zacz, Luna, Litomericz, Slaneho (sic) et ab aliis bonis hominibus il- lorum districtuum, et ab aliis dominis et hominibus militaribus de Boemia et Moravia aliorum districtuum, quod in his omnibus, in quibus simul uniti sumus et concordes, volunt nobiscum stare et circa veritates divinas cum aliis fidelibus perdurare, substan- tiis suis et castris ad hoc dare consilium auxiliumque præ- bere oc. (sic). 955. 1436, Jan. 17 (Stuhlweissenburg). K. Sigmund an Ulrich von Rosenberg: berichtet, dass er sich mit den Legaten des Concils und den Gesandten der Böhmen bereits über sämmt- liche religiösen und politischen Streitpunkte verglichen habe, und dass die endliche Ratificirung der Verträge auf der gemeinschaftlichen Zusammen- kunft in Iglan am nächstkünftigen S. Georgitage erfolgen solle; Ulrich möge auch dahin kommen. (Archiv Český, I. 12.)
453 tum amplius possumus superbiam mundialem deponentes, ante faciem ejus humiliemus animas nostras ; signanter propter incum- bentes graves futuras tentationes in hoc resedimus et ad hoc consensimus, quod nunc in hoc tempore usque ad quadragesimam omni septimana unam diem jejunemus et conjunctim oremus. It. convenimus et resedimus in hoc, si in causa aliqua communitas distraheretur et conspirationes faceret partiales, et in se ipsa talis communitas non posset uniri et concordari aut mitigari: ex tunc aliam communitatem sibi vicinius assidentem ac nobiscum in ista sancta unione persistentem debet advocare ad sui concordiam et compositionem. Etiam in congregatione futura, quando omnium ad legem dei inclinatorum esset sermo vel verbum, quomodo se in tali congregatione habere debeant unanimiter resessum est, signanter in talibus congregationibus, quod habeamus unum consilium simul et pro uno homine respondeamus sine distractione. Ultimo quando adhuc in tali congregatione eramus simul, tunc a nobilibus, strenuis, famosis armigeris et aliis providis veritati divinæ fidelibus venit nobis legatio, et signanter a Ja- kubkone de Wrzesowicz capitaneo districtus Zacensis, de Zacz, Luna, Litomericz, Slaneho (sic) et ab aliis bonis hominibus il- lorum districtuum, et ab aliis dominis et hominibus militaribus de Boemia et Moravia aliorum districtuum, quod in his omnibus, in quibus simul uniti sumus et concordes, volunt nobiscum stare et circa veritates divinas cum aliis fidelibus perdurare, substan- tiis suis et castris ad hoc dare consilium auxiliumque præ- bere oc. (sic). 955. 1436, Jan. 17 (Stuhlweissenburg). K. Sigmund an Ulrich von Rosenberg: berichtet, dass er sich mit den Legaten des Concils und den Gesandten der Böhmen bereits über sämmt- liche religiösen und politischen Streitpunkte verglichen habe, und dass die endliche Ratificirung der Verträge auf der gemeinschaftlichen Zusammen- kunft in Iglan am nächstkünftigen S. Georgitage erfolgen solle; Ulrich möge auch dahin kommen. (Archiv Český, I. 12.)
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454 956. 1436, Febr. 3 (Plassenberg). Markgraf Friedrich von Brandenburg an den Rath von Eger: Dank für die Nachrichten vom Kaiser und Mittheilung von newen. (Orig. arch. civ. Egrae.) Fridrich von gots gnaden marggraf zu Brandburg oc. und Burggraue zu Nurmberg. Unsern grus zuvor ersamen weisen besunder lieben. Als ir uns iczunt geschrieben habt und etlich schrifft mitgesant von Caspar und Mathes Sligk, das alles haben wir wol vernommen und dancken euch sulchs ewers schreibens mit allem vleis und tun euch auch zu wissen, das der von Hohenloch von unserm gnedigisten Herrn dem Kayser herauf am nehsten mitwochen (1 Febr.) zu nacht here gen Plassemberg zu uns komen ist. Der sagt uns gleicherwysen die mere, so ir uns dann geschriben habt, und sovil mer, das herr Meynhart von Newenhawsz, Wil- helm hase und etlich ander iczunt mit unserm gnedigsten herrn dem Kaiser in Ungern gen Wardein hinabe ziehen und ver- mainen Ine ye mit Ime gen Beheim zu bringen. Geben zu Plassemberg am freitag nach unser lieben frawentag purifica- tionis Anno oc. XXXVI. Den oc. Burgermeister und dem Rate zu Eger. 957. 1436, Mart. 11 (Bologna). Papst Eugenius IV lobt die Geneigtheit der böhmischen Stände zum Frieden mit der Kirche und ermahnt dieselben zur Treue gegen den Kaiser Sigmund. (Gleichzeitige Ubersetzung aus dem Lateinischen. Der lateinische Text in Raynald's Annales ecclesiastici.) (Archiv Český, III, 441.)
454 956. 1436, Febr. 3 (Plassenberg). Markgraf Friedrich von Brandenburg an den Rath von Eger: Dank für die Nachrichten vom Kaiser und Mittheilung von newen. (Orig. arch. civ. Egrae.) Fridrich von gots gnaden marggraf zu Brandburg oc. und Burggraue zu Nurmberg. Unsern grus zuvor ersamen weisen besunder lieben. Als ir uns iczunt geschrieben habt und etlich schrifft mitgesant von Caspar und Mathes Sligk, das alles haben wir wol vernommen und dancken euch sulchs ewers schreibens mit allem vleis und tun euch auch zu wissen, das der von Hohenloch von unserm gnedigisten Herrn dem Kayser herauf am nehsten mitwochen (1 Febr.) zu nacht here gen Plassemberg zu uns komen ist. Der sagt uns gleicherwysen die mere, so ir uns dann geschriben habt, und sovil mer, das herr Meynhart von Newenhawsz, Wil- helm hase und etlich ander iczunt mit unserm gnedigsten herrn dem Kaiser in Ungern gen Wardein hinabe ziehen und ver- mainen Ine ye mit Ime gen Beheim zu bringen. Geben zu Plassemberg am freitag nach unser lieben frawentag purifica- tionis Anno oc. XXXVI. Den oc. Burgermeister und dem Rate zu Eger. 957. 1436, Mart. 11 (Bologna). Papst Eugenius IV lobt die Geneigtheit der böhmischen Stände zum Frieden mit der Kirche und ermahnt dieselben zur Treue gegen den Kaiser Sigmund. (Gleichzeitige Ubersetzung aus dem Lateinischen. Der lateinische Text in Raynald's Annales ecclesiastici.) (Archiv Český, III, 441.)
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455 958. 1436, Mart. 19 (Ofen). K. Sigmund an Ulrich von Rosenberg: berichtet abermals, dass er, nach- dem in Stuhlweissenburg mit den Boten des Concils und der Böhmen eine Ubereinkunft erzielt worden, zu S. Georgi nach Iglau kommen werde, um auf einer gemeinsamen Zusammenkunft die Verträge zu beschliessen, und fordert denselben auf, mit noch anderen Herren ihm dahin entgegen- zuziehen. (Archlv Český, I, 42.) 959. 1436, Jun. 15 (Krumau). Ulrich von Rosenberg verlangt von seinem Diener Tožic Nachricht über die zwischen den Böhmen und dem Kaiser zu Iglau gepflogenen Verhand- lungen wegen der Ernennung des Rokycana zum Prager Erzbischof. (Archiv Český, III, 10.) 960. 1436, m. Jun. (ohne Datum). Ulrich von Rosenberg an Kaiser Sigmund: antwortet auf ein Schreiben des Kaisers über die Verhandlungen wegen der Bestätigung des Rokycana zum Prager Erzbischof, und entschuldigt sich, dass er verhindert sei, an den Verhandlungen zu Iglau persönlich theilzunchmen. (Archiv Český, III, 11.) 961. 1436, Jun. 25 (Iglau). K. Sigmund an Ulrich von Rosenberg: ersucht ihn wiederholt, mit noch anderen Herren nach Iglau zu kommen, und namentlich den Grossmeister des Johanniterordens, Wenzel von Michalowic, mitzubringen. (Archlv Český, I, 43.)
455 958. 1436, Mart. 19 (Ofen). K. Sigmund an Ulrich von Rosenberg: berichtet abermals, dass er, nach- dem in Stuhlweissenburg mit den Boten des Concils und der Böhmen eine Ubereinkunft erzielt worden, zu S. Georgi nach Iglau kommen werde, um auf einer gemeinsamen Zusammenkunft die Verträge zu beschliessen, und fordert denselben auf, mit noch anderen Herren ihm dahin entgegen- zuziehen. (Archlv Český, I, 42.) 959. 1436, Jun. 15 (Krumau). Ulrich von Rosenberg verlangt von seinem Diener Tožic Nachricht über die zwischen den Böhmen und dem Kaiser zu Iglau gepflogenen Verhand- lungen wegen der Ernennung des Rokycana zum Prager Erzbischof. (Archiv Český, III, 10.) 960. 1436, m. Jun. (ohne Datum). Ulrich von Rosenberg an Kaiser Sigmund: antwortet auf ein Schreiben des Kaisers über die Verhandlungen wegen der Bestätigung des Rokycana zum Prager Erzbischof, und entschuldigt sich, dass er verhindert sei, an den Verhandlungen zu Iglau persönlich theilzunchmen. (Archiv Český, III, 11.) 961. 1436, Jun. 25 (Iglau). K. Sigmund an Ulrich von Rosenberg: ersucht ihn wiederholt, mit noch anderen Herren nach Iglau zu kommen, und namentlich den Grossmeister des Johanniterordens, Wenzel von Michalowic, mitzubringen. (Archlv Český, I, 43.)
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456 962. 1436, Jul. 5 (Iglau). Endlicher Abschluss der Compactaten mit den Legaten des Baseler Con- cils, und deren Bestätigung von Seite des Kaisers Sigmund. (Lateinisch u. böhmisch Im Archlv Český, III, 442.) 963. 1436, Jul. 5. Nachricht von den Vorgängen bei Abschluss der Compactaten am 5 Jul. 1436 in Iglau. (Archiv Český, III, 444.) 964. 1436, Jul. 5 (Iglau). Ein anderer Bericht über den Abschluss der Compactaten. (E MS. caplt. Prag. D, 51, fol. 333b.) Summa actorum inter legatos concilii Basiliensis parte ex una et dominos Bohemos et Moravos parte ex altera, ipso die post festum sancti Procopii. Primum a dominis Bohemis et Moravis deputati sunt qua- tuor sacerdotes. Primo sacerdotes dominorum Bohemorum et Moravorum constituti coram legatis promiserunt obedientiam illis et archiepiscopo Pragensi, Romano pontifici, sanctæ matri ecclesiæ generali concilii (sic) et suis pontificibus. Item lectæ sunt literæ, in quibus promittunt domini Boemi et Moravi servare pacem et concordiam cum universis totius orbis principibus et ceteris christianis sive intra sive extra regnum constitutis, et illam nullatenus violare, sed per suos subditos servari facere inviolabiliter, et quod si quis contra hanc concordiam fecerit, non intelligatur pax ipsa violari, sed debet fieri de ipso emenda condigna. Item lectæ sunt literæ dominis Boemis et Moravis per legatos datæ, in quibus etiam pronuntiant veram, firmam perpe-
456 962. 1436, Jul. 5 (Iglau). Endlicher Abschluss der Compactaten mit den Legaten des Baseler Con- cils, und deren Bestätigung von Seite des Kaisers Sigmund. (Lateinisch u. böhmisch Im Archlv Český, III, 442.) 963. 1436, Jul. 5. Nachricht von den Vorgängen bei Abschluss der Compactaten am 5 Jul. 1436 in Iglau. (Archiv Český, III, 444.) 964. 1436, Jul. 5 (Iglau). Ein anderer Bericht über den Abschluss der Compactaten. (E MS. caplt. Prag. D, 51, fol. 333b.) Summa actorum inter legatos concilii Basiliensis parte ex una et dominos Bohemos et Moravos parte ex altera, ipso die post festum sancti Procopii. Primum a dominis Bohemis et Moravis deputati sunt qua- tuor sacerdotes. Primo sacerdotes dominorum Bohemorum et Moravorum constituti coram legatis promiserunt obedientiam illis et archiepiscopo Pragensi, Romano pontifici, sanctæ matri ecclesiæ generali concilii (sic) et suis pontificibus. Item lectæ sunt literæ, in quibus promittunt domini Boemi et Moravi servare pacem et concordiam cum universis totius orbis principibus et ceteris christianis sive intra sive extra regnum constitutis, et illam nullatenus violare, sed per suos subditos servari facere inviolabiliter, et quod si quis contra hanc concordiam fecerit, non intelligatur pax ipsa violari, sed debet fieri de ipso emenda condigna. Item lectæ sunt literæ dominis Boemis et Moravis per legatos datæ, in quibus etiam pronuntiant veram, firmam perpe-
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457 tuam pacem omnium Christianorum cum Boemis et Moravis, et ut nullus audeat per amplius eis in aliquo detrahere aut eos infamare pro eo, quod communicaverunt, communicant et com- municabunt sub utraque specie corpori et sanguini Christi, sed ut eos habeant tamquam bonos fratres et catholicos orthodoxæ fidei. Item per dictas literas et ore mandaverunt dicti legati archiepiscopo Pragensi, episcopo Olomucensi, episcopo Lutho- myslensi, communicare populum sub utraque specie, qui sic communicare consueverunt. Item mandaverunt his episcopis disponere sacerdotes, qui sic communicarent populum sub utraque specie in ecclesiis, in quibus antea fuit talis communio utriusque speciei; item ut cle- ricos ordinent ad sacros ordines, qui sic populum, ut præmittitur, volent communicare. Item mandarunt omnibus prælatis curam habentibus ani- marum, sic populum communicare talem usum communicandi habentem, et ut si quis contra hoc facere præsumpserit, per suum superiorem puniatur. 965. 1436, Jul. 5 (Iglau). Die Basler Legaten an das Concil: freudenvoller Bericht über den Ab- schluss der Compactate. (E MS. bibl. Vindob. aulicae, Nr. 5116, fol. 397b.) Sacrosanctæ generali synodo Basiliensi in spiritu sancto legitime congregatæ univers. ecclesiam repræsentanti. Exulta et jubila synode sacrosancta, altisonas deprome gratiarum actiones et laudes rerum omnium conditori! nuntia in omnibus finibus terræ diem festivitatis et gaudii! universos ecclesiæ filios ad congratulandum et gratias peragendum gratu- labundis admonitionibus exhortare! laudent tecum magna opera dei et exultent ingenti lætitia Christiani orbis provinciæe uni- versæ! Siquidem desideratus ecce dies advenit, quo jam tuorum laborum messis ut (sic) fructus et seminum tuorum in horrea dominica plenos manipulos reportasti. Hodie namque Imperiali Majestate imperialibus infulis decorata in publico foro hujus
457 tuam pacem omnium Christianorum cum Boemis et Moravis, et ut nullus audeat per amplius eis in aliquo detrahere aut eos infamare pro eo, quod communicaverunt, communicant et com- municabunt sub utraque specie corpori et sanguini Christi, sed ut eos habeant tamquam bonos fratres et catholicos orthodoxæ fidei. Item per dictas literas et ore mandaverunt dicti legati archiepiscopo Pragensi, episcopo Olomucensi, episcopo Lutho- myslensi, communicare populum sub utraque specie, qui sic communicare consueverunt. Item mandaverunt his episcopis disponere sacerdotes, qui sic communicarent populum sub utraque specie in ecclesiis, in quibus antea fuit talis communio utriusque speciei; item ut cle- ricos ordinent ad sacros ordines, qui sic populum, ut præmittitur, volent communicare. Item mandarunt omnibus prælatis curam habentibus ani- marum, sic populum communicare talem usum communicandi habentem, et ut si quis contra hoc facere præsumpserit, per suum superiorem puniatur. 965. 1436, Jul. 5 (Iglau). Die Basler Legaten an das Concil: freudenvoller Bericht über den Ab- schluss der Compactate. (E MS. bibl. Vindob. aulicae, Nr. 5116, fol. 397b.) Sacrosanctæ generali synodo Basiliensi in spiritu sancto legitime congregatæ univers. ecclesiam repræsentanti. Exulta et jubila synode sacrosancta, altisonas deprome gratiarum actiones et laudes rerum omnium conditori! nuntia in omnibus finibus terræ diem festivitatis et gaudii! universos ecclesiæ filios ad congratulandum et gratias peragendum gratu- labundis admonitionibus exhortare! laudent tecum magna opera dei et exultent ingenti lætitia Christiani orbis provinciæe uni- versæ! Siquidem desideratus ecce dies advenit, quo jam tuorum laborum messis ut (sic) fructus et seminum tuorum in horrea dominica plenos manipulos reportasti. Hodie namque Imperiali Majestate imperialibus infulis decorata in publico foro hujus
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458 civitatis numerosa populi multitudine assistente coram nobis Tuæ Beatitudinis nuntiis gubernator, barones, nobiles, civitatum ambasiatores regni Bohemiæ primum nobis compactata obtule- runt literis authenticis communita, deinde pro ipsorum execu- tione, de tenenda observanda et defendenda unitate ecclesiastica et pace literas alias secundum formam Brunnæe condictam; post hæc quatuor ad hoc deputati cum pleno et authentico mandato nomine omnium tam ecclesiasticorum quam secularium reveren- tiam et obedientiam canonicam præstiterunt. Nos quoque juxta Tuæ sanctissimæ concionis injuncta unitatem ecclesiasticam per cos factam et acceptatam, pacemque nec non reverentiam et obedientiam exhibitas acceptavimus et pacem pronuntiavimus eis, servandam per universum populum Christianum. Quod o sacro- sancta Synode! stili officium posset sufficienter exprimere exube- rantiam gaudii, quæe assistentium corda replevit multum amoena serenitas ! Lacrymæ præe ubertate lætitiæ ab oculis erumpentes, cantus et applausus internæ lætitiæ testes erant, aut certe melius indicia dici possent, quoniam nulla extrinseca signa immensi- tatem interni gaudii portionabili possent ostensione testari. Sed jam nos ipsius beatissimæ congregationis et universi populi chri- stiani gaudia meditantes nova iterum exultatione replemur. Quo tandem fine nostram claudemus epistolam; et ne si pro motu affectus prodiret oratio metas epistolares excederet, nisi ut cum David eximio prophetarum dicamus: Bonum est confiteri domino et psallere nomini tuo altissime ad annuntiandum mane miseri- cordiam tuam et veritatem tuam per noctem in decacordo psal- terio cum cantico in cithara, quod delectasti me domine in fac- tura tua et in operibus manuum tuarum exultabo. Ipse quidem fecit nobis magna, qui potens est et sanctum nomen ejus; cujus clementiam suppliciter exoramus, ut et quod operatus est con- firmare dignetur et ipsam sacrosanctam synodum tueri, regere et gubernare ad perficiendum sancta opera, pro quibus est in ejus nomine congregata. Scriptum Yglaviæ, V mensis Julii anno domini MCCCCXXXVI. Ejusdem sacrosanctæ synodi perhumiles oratores P. eps. Constant. Joannes de Polmar sacri palatii auditor. M. Rordinet (?) decanus Turonens. et Thomas de Haselpach sacræe theol. professor.
458 civitatis numerosa populi multitudine assistente coram nobis Tuæ Beatitudinis nuntiis gubernator, barones, nobiles, civitatum ambasiatores regni Bohemiæ primum nobis compactata obtule- runt literis authenticis communita, deinde pro ipsorum execu- tione, de tenenda observanda et defendenda unitate ecclesiastica et pace literas alias secundum formam Brunnæe condictam; post hæc quatuor ad hoc deputati cum pleno et authentico mandato nomine omnium tam ecclesiasticorum quam secularium reveren- tiam et obedientiam canonicam præstiterunt. Nos quoque juxta Tuæ sanctissimæ concionis injuncta unitatem ecclesiasticam per cos factam et acceptatam, pacemque nec non reverentiam et obedientiam exhibitas acceptavimus et pacem pronuntiavimus eis, servandam per universum populum Christianum. Quod o sacro- sancta Synode! stili officium posset sufficienter exprimere exube- rantiam gaudii, quæe assistentium corda replevit multum amoena serenitas ! Lacrymæ præe ubertate lætitiæ ab oculis erumpentes, cantus et applausus internæ lætitiæ testes erant, aut certe melius indicia dici possent, quoniam nulla extrinseca signa immensi- tatem interni gaudii portionabili possent ostensione testari. Sed jam nos ipsius beatissimæ congregationis et universi populi chri- stiani gaudia meditantes nova iterum exultatione replemur. Quo tandem fine nostram claudemus epistolam; et ne si pro motu affectus prodiret oratio metas epistolares excederet, nisi ut cum David eximio prophetarum dicamus: Bonum est confiteri domino et psallere nomini tuo altissime ad annuntiandum mane miseri- cordiam tuam et veritatem tuam per noctem in decacordo psal- terio cum cantico in cithara, quod delectasti me domine in fac- tura tua et in operibus manuum tuarum exultabo. Ipse quidem fecit nobis magna, qui potens est et sanctum nomen ejus; cujus clementiam suppliciter exoramus, ut et quod operatus est con- firmare dignetur et ipsam sacrosanctam synodum tueri, regere et gubernare ad perficiendum sancta opera, pro quibus est in ejus nomine congregata. Scriptum Yglaviæ, V mensis Julii anno domini MCCCCXXXVI. Ejusdem sacrosanctæ synodi perhumiles oratores P. eps. Constant. Joannes de Polmar sacri palatii auditor. M. Rordinet (?) decanus Turonens. et Thomas de Haselpach sacræe theol. professor.
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459 966. 1436, Jul. 5 (Iglau). K. Sigmund an Ulrich von Rosenberg: äussert seine Unzufriedenheit darüber, dass Ulrich's Leute während der Friedensunterhandlungen in Iglau die Unterthanen des Meinhard von Neuhaus beschädigt haben, und ermahnt ihn, bey seinen Leuten dergleichen Fehden einzustellen und den zugefügten Schaden zu vergüten; berichtet ferner, dass die Verhandlungen wegen der religiösen Angelegenheiten unter gehöriger Leistung des Gehor- sams von Seite der Böhmen einen feierlichen Abschluss gefunden haben, dass jedoch bezüglich der politischen Fragen noch längere Berathungen bevorstehen, wozu er auch seines Beistandes bedarf. (Archiv Český, I, 44.) 967. 1436, Jul. (s. 1.) Denkschrift über die Vortheile, welche die Utraquisten durch den Abschluss der Compactate erlangt haben. (MS. bibl. univ. Prag. III, G, 16, fol. 63.) „Ex compactatis ista habentur.“ 1um. Communio duplicis speciei Bohemis et Moravis non permittitur permissione tolerantiæ, sicut Judæis fuit permissus libellus repudii, sed quod auctoritate domini nostri Jesu Christi et ecclesiæ veræ sponsæ suæ est licita, et digne sumentibus utilis et salutaris. (Id in principiis circa primum articulum, idem in executoria legatorum.) 2um. It. Archiepiscopus Pragensis, Olomucensis, Litomy- slensis et singuli ecclesiarum prælati debent habentibus usum communionis duplicis speciei, dum fuerint requisiti, ministrare. (Idem habetur in compactatis cum Cæsare factis.) 3um. It. ipsi episcopi pro necessitate plebis, ut non negli- gatur in communione supratacta, faciant ministrari, et his nulla- tenus resistere aut contraire præsumant. (Et in Cæesaris dicitur: „disponere tenebuntur sacerdotes ad loca, ubi communio viguit.) 4um. It. Nullus communicantes sub utraque specie invadere, offendere, infamari, injuriari præsumat. 5um. It. Bohemos et Moravos tamquam fratres bonos et
459 966. 1436, Jul. 5 (Iglau). K. Sigmund an Ulrich von Rosenberg: äussert seine Unzufriedenheit darüber, dass Ulrich's Leute während der Friedensunterhandlungen in Iglau die Unterthanen des Meinhard von Neuhaus beschädigt haben, und ermahnt ihn, bey seinen Leuten dergleichen Fehden einzustellen und den zugefügten Schaden zu vergüten; berichtet ferner, dass die Verhandlungen wegen der religiösen Angelegenheiten unter gehöriger Leistung des Gehor- sams von Seite der Böhmen einen feierlichen Abschluss gefunden haben, dass jedoch bezüglich der politischen Fragen noch längere Berathungen bevorstehen, wozu er auch seines Beistandes bedarf. (Archiv Český, I, 44.) 967. 1436, Jul. (s. 1.) Denkschrift über die Vortheile, welche die Utraquisten durch den Abschluss der Compactate erlangt haben. (MS. bibl. univ. Prag. III, G, 16, fol. 63.) „Ex compactatis ista habentur.“ 1um. Communio duplicis speciei Bohemis et Moravis non permittitur permissione tolerantiæ, sicut Judæis fuit permissus libellus repudii, sed quod auctoritate domini nostri Jesu Christi et ecclesiæ veræ sponsæ suæ est licita, et digne sumentibus utilis et salutaris. (Id in principiis circa primum articulum, idem in executoria legatorum.) 2um. It. Archiepiscopus Pragensis, Olomucensis, Litomy- slensis et singuli ecclesiarum prælati debent habentibus usum communionis duplicis speciei, dum fuerint requisiti, ministrare. (Idem habetur in compactatis cum Cæsare factis.) 3um. It. ipsi episcopi pro necessitate plebis, ut non negli- gatur in communione supratacta, faciant ministrari, et his nulla- tenus resistere aut contraire præsumant. (Et in Cæesaris dicitur: „disponere tenebuntur sacerdotes ad loca, ubi communio viguit.) 4um. It. Nullus communicantes sub utraque specie invadere, offendere, infamari, injuriari præsumat. 5um. It. Bohemos et Moravos tamquam fratres bonos et
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460 catholicos habeant et fraterna dilectione contractent, qui commu- nicaverunt, communicant et communicabunt sub utraque specie oc. It. nec eorum famæ aut honori detrahere. 6um. It. Episcopi obligantur, ut scholares communicantes sub utraque specie et dum sacerdotes fuerint communicareque vellent, ut præmittitur, promoveantur, si non obstat aliud ca- nonicum impedimentum. (Idem in Cæsaris compactatis.) 7um. Item plebani non revertantur ad parochias, nisi velint communicare sub utraque specie populum talem usum habentem. (Item in Cæsaris: Communicantes sub una specie non sustine- buntur: sed ibi, ubi communio duplicis speciei non servabatur, ibi sustineri poterunt.) 8um. It. loca omnia et singula ecclesiarum et populi paro- chiarum signabuntur, in quibus et a quibus communio duplicis specici in praxi servabatur. 9um. It. Subjici electo archiepiscopo per præfatos dominos tenebitur clerus et obedire. 10um. It. in concilio discutietur de præcepto: vide modum discutiendi infra. Judex in omnibus credendis et agendis erit in sancta dei ecclesia, qui in Egra oc. It. in omnibus emergentiis stare volunt dictamini judicis in Egra compactati. (Idem in executoria legatorum.) Dicitur: fidei et ritui conformibus. Per verbum fidei quid intelligunt ? It. de parvulis, quia dicitur in annis discretionis. Dicatur de judice, quis sit. It. in omnibus emergentiis, wzniklostech. 11um. Secundus articulus de peccatis mortalibus exstirpan- dis non tenetur. 12um. Circa tertium articulum de prædicatione verbi dei. 13um. Circa quartum articulum: bona ecclesiæ ab aliis in- juste non debent detineri vel occupari.
460 catholicos habeant et fraterna dilectione contractent, qui commu- nicaverunt, communicant et communicabunt sub utraque specie oc. It. nec eorum famæ aut honori detrahere. 6um. It. Episcopi obligantur, ut scholares communicantes sub utraque specie et dum sacerdotes fuerint communicareque vellent, ut præmittitur, promoveantur, si non obstat aliud ca- nonicum impedimentum. (Idem in Cæsaris compactatis.) 7um. Item plebani non revertantur ad parochias, nisi velint communicare sub utraque specie populum talem usum habentem. (Item in Cæsaris: Communicantes sub una specie non sustine- buntur: sed ibi, ubi communio duplicis speciei non servabatur, ibi sustineri poterunt.) 8um. It. loca omnia et singula ecclesiarum et populi paro- chiarum signabuntur, in quibus et a quibus communio duplicis specici in praxi servabatur. 9um. It. Subjici electo archiepiscopo per præfatos dominos tenebitur clerus et obedire. 10um. It. in concilio discutietur de præcepto: vide modum discutiendi infra. Judex in omnibus credendis et agendis erit in sancta dei ecclesia, qui in Egra oc. It. in omnibus emergentiis stare volunt dictamini judicis in Egra compactati. (Idem in executoria legatorum.) Dicitur: fidei et ritui conformibus. Per verbum fidei quid intelligunt ? It. de parvulis, quia dicitur in annis discretionis. Dicatur de judice, quis sit. It. in omnibus emergentiis, wzniklostech. 11um. Secundus articulus de peccatis mortalibus exstirpan- dis non tenetur. 12um. Circa tertium articulum de prædicatione verbi dei. 13um. Circa quartum articulum: bona ecclesiæ ab aliis in- juste non debent detineri vel occupari.
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461 968. 1436, Jul. 13 (Iglau). Zwei Versicherungs- und Vollzugs-Bullen der abgeschlossenen Compactate von Seite der Basler Legaten. (Aus mehreren alten Handschriften.) A) Philibertus, dei et apostolice sedis gracia Constantiensis episcopus provincie Rothomagensis, Johannes de Polomar, archi- diaconus Barchinonensis, apostolici palacii causarum auditor, decretorum doctor, Martinus Beruerii decanus Turonensis, bacca- larius formatus, in theologia professor, sacri generalis Basiliensis concilii ad regnum Bohemie et marchionatum Moravie legati destinati, reverendis in Christo patribus, archiepiscopo Pragensi, et Olomucensi ac Luthomisslensi episcopis, qui sunt vel pro tempore erunt, universis et singulis ecclesiarum prelatis curam habentibus animarum, salutem in eo, qui est pacis et unitatis amator. Quum compactata inter legatos dicti sacri generalis concilii, et generalem congregacionem inclyti regni Bohemie et marchionatus Moravie Prage habitam circa festum beati Martini anno domini M'CCCC XXXIII° pro pace et unitate jam per dei graciam sunt execucionem sortita, cumque prout in dictis capi- tulis continetur, circa materiam communionis sub utraque specie sit hoc modo concordatum : quod dictis Bohemis et Moravis suscipientibus ecclesiasticam unitatem et pacem realiter et cum effectu, et in omnibus aliis, quam in usu communionis utriusque speciei, fidei et ritui universalis ecclesie conformibus, illi et illæ, qui talem usum habent, communicabunt sub duplici specie cum auctoritate domini nostri Jesu Christi et ecclesie vere sponse ejus; et articulus ille in sacro concilio discucietur ad plenum quoad materiam de precepto, et videbitur, quid circa illum arti- culum pro veritate katholica sit tenendum et agendum pro uti- litate et salute populi christiani, et omnibus mature et digeste pertractatis, nichilominus si in desiderio habendi dictam com- munionem sub duplici specie perseveraverint, hoc eorum amba- siatoribus indicantibus, sacrum concilium sacerdotibus dictorum regni et marchionatus communicandi sub utraque specie populum,
461 968. 1436, Jul. 13 (Iglau). Zwei Versicherungs- und Vollzugs-Bullen der abgeschlossenen Compactate von Seite der Basler Legaten. (Aus mehreren alten Handschriften.) A) Philibertus, dei et apostolice sedis gracia Constantiensis episcopus provincie Rothomagensis, Johannes de Polomar, archi- diaconus Barchinonensis, apostolici palacii causarum auditor, decretorum doctor, Martinus Beruerii decanus Turonensis, bacca- larius formatus, in theologia professor, sacri generalis Basiliensis concilii ad regnum Bohemie et marchionatum Moravie legati destinati, reverendis in Christo patribus, archiepiscopo Pragensi, et Olomucensi ac Luthomisslensi episcopis, qui sunt vel pro tempore erunt, universis et singulis ecclesiarum prelatis curam habentibus animarum, salutem in eo, qui est pacis et unitatis amator. Quum compactata inter legatos dicti sacri generalis concilii, et generalem congregacionem inclyti regni Bohemie et marchionatus Moravie Prage habitam circa festum beati Martini anno domini M'CCCC XXXIII° pro pace et unitate jam per dei graciam sunt execucionem sortita, cumque prout in dictis capi- tulis continetur, circa materiam communionis sub utraque specie sit hoc modo concordatum : quod dictis Bohemis et Moravis suscipientibus ecclesiasticam unitatem et pacem realiter et cum effectu, et in omnibus aliis, quam in usu communionis utriusque speciei, fidei et ritui universalis ecclesie conformibus, illi et illæ, qui talem usum habent, communicabunt sub duplici specie cum auctoritate domini nostri Jesu Christi et ecclesie vere sponse ejus; et articulus ille in sacro concilio discucietur ad plenum quoad materiam de precepto, et videbitur, quid circa illum arti- culum pro veritate katholica sit tenendum et agendum pro uti- litate et salute populi christiani, et omnibus mature et digeste pertractatis, nichilominus si in desiderio habendi dictam com- munionem sub duplici specie perseveraverint, hoc eorum amba- siatoribus indicantibus, sacrum concilium sacerdotibus dictorum regni et marchionatus communicandi sub utraque specie populum,
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462 eas videlicet personas, que in animis discrecionis reverenter et devote postulaverint, facultatem pro eorum utilitate et salute in domino largietur, hoc semper observato: quod sacerdotes sic communicantibus semper dicant, quod ipsi debent firmiter cre- dere, quod non sub specie panis caro tantum, nec sub specie vini sanguis tantum, sed sub qualibet specie est integer totus Christus. Et juxta dictorum compactatorum formam dictis Bohe- mis et Moravis, suscipientibus ecclesiasticam unitatem et pacem realiter et cum effectu, et in omnibus aliis, quam in usu com- munionis utriusque speciei, fidei et ritui universalis ecclesie con- formibus, illi et illæ, qui talem usum habent, valeant commu- nicare sub duplici specie cum auctoritate domini nostri Jesu Christi, et ecclesie vere sponse ejus; hoc expresse declarato, quod per verbum fidei supra et infra positum intelligunt et in- telligi volunt veritatem primam et omnes alias credendas veri- tates, secundum quod manifestatur in scripturis sacris et doctrina ecclesie sane intellectis. Item cum dicitur de ritibus universalis ecclesie, intelligunt et intelligi volunt non de ritibus specialibus, de quibus in diversis provinciis diversa servantur, sed de ritibus, qui communiter et generaliter circa divina servantur; et quod postquam nomine regni et marchionatus in universitate hoc sus- cipietur, si aliqui in divinis celebrandis non statim suscipiant ritus, qui generaliter observantur, propterea non fiat impedi- mentum pacis nec unitatis. Idcirco vobis reverendis in Christo patribus, archiepiscopo Pragensi et Olomucensi ac Lithomislensi episcopis, qui sunt vel pro tempore erunt, universisque et sin- gulis ecclesiarum prelatis curam habentibus animarum, in virtute sancte obediencie districte precipiendo mandamus, quatenus illis personis, que usum habent communicandi sub duplici specie, juxta formam in dicto capitulo contentam sacrum eukaristie sacramentum sub duplici specie requisiti, prout ad unumquem- que pertinet aut pertinebit, in futurum ministretur, quod pro necessitate plebis, ut non negligatur, faciatis ministrari, et hiis nullatenus resistere aut contraire presumatis; scolares quoque, qui communicaverunt, et deinceps juxta formam dictorum capi- tulorum communicare volent, et eciam cum promoti fuerint et ad eos ex officio pertinebit aliis ministrare sub duplici specie, propterea a promocione ad sacros ordincs non prohibeant, sed
462 eas videlicet personas, que in animis discrecionis reverenter et devote postulaverint, facultatem pro eorum utilitate et salute in domino largietur, hoc semper observato: quod sacerdotes sic communicantibus semper dicant, quod ipsi debent firmiter cre- dere, quod non sub specie panis caro tantum, nec sub specie vini sanguis tantum, sed sub qualibet specie est integer totus Christus. Et juxta dictorum compactatorum formam dictis Bohe- mis et Moravis, suscipientibus ecclesiasticam unitatem et pacem realiter et cum effectu, et in omnibus aliis, quam in usu com- munionis utriusque speciei, fidei et ritui universalis ecclesie con- formibus, illi et illæ, qui talem usum habent, valeant commu- nicare sub duplici specie cum auctoritate domini nostri Jesu Christi, et ecclesie vere sponse ejus; hoc expresse declarato, quod per verbum fidei supra et infra positum intelligunt et in- telligi volunt veritatem primam et omnes alias credendas veri- tates, secundum quod manifestatur in scripturis sacris et doctrina ecclesie sane intellectis. Item cum dicitur de ritibus universalis ecclesie, intelligunt et intelligi volunt non de ritibus specialibus, de quibus in diversis provinciis diversa servantur, sed de ritibus, qui communiter et generaliter circa divina servantur; et quod postquam nomine regni et marchionatus in universitate hoc sus- cipietur, si aliqui in divinis celebrandis non statim suscipiant ritus, qui generaliter observantur, propterea non fiat impedi- mentum pacis nec unitatis. Idcirco vobis reverendis in Christo patribus, archiepiscopo Pragensi et Olomucensi ac Lithomislensi episcopis, qui sunt vel pro tempore erunt, universisque et sin- gulis ecclesiarum prelatis curam habentibus animarum, in virtute sancte obediencie districte precipiendo mandamus, quatenus illis personis, que usum habent communicandi sub duplici specie, juxta formam in dicto capitulo contentam sacrum eukaristie sacramentum sub duplici specie requisiti, prout ad unumquem- que pertinet aut pertinebit, in futurum ministretur, quod pro necessitate plebis, ut non negligatur, faciatis ministrari, et hiis nullatenus resistere aut contraire presumatis; scolares quoque, qui communicaverunt, et deinceps juxta formam dictorum capi- tulorum communicare volent, et eciam cum promoti fuerint et ad eos ex officio pertinebit aliis ministrare sub duplici specie, propterea a promocione ad sacros ordincs non prohibeant, sed
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463 si aliud canonicum non obsistat, eos rite promoveant eorum episcopi. Quod si quisquam contra hoc facere presumpserit, per ejus superiorem debite puniatur, ut pena docente cognoscat, quam grave sit, auctoritatem sacri generalis concilii habere con- temptam. In quorum omnium et singulorum fidem et testimo- nium has literas sigillis nostris fecimus communiri. Datum Iglawie, Olomucensis diocesis, die XIII mensis Julii, anno domini M°CCCC°XXXVI°. B) Universis et singulis christiani orbis principibus et aliis Christi fidelibus, cujuscunque status, gradus, preeminencie aut dignitatis existant : Philibertus dei et apostolice sedis gracia Con- stanciensis episcopus provincie Rothomagensis, Johannes de Polo- mar, archidiaconus Barchinonensis, apostolici palacii causarum auditor, decretorum doctor, Martinus Beruerii, decanus Thuro- nensis, baccalarius formatus in theologia, et Thomas Haselbach, sacre theologie professor, sacri generalis Basiliensis concilii ad regnum Boemie et marchionatum Moravie legati destinati, sa- lutem in eo, qui pacis est amator. Cum juxta compactata inter legatos sacri generalis concilii et congregationem incliti regni Boemie et marchionatus Moravic Prage habitam circa festum sancti Martini anno domini M'CCCCXXXIII° et pro eorum execucione nos auctoritate dicti s. generalis concilii pronunciamus veram perpetuam firmam pacem dictorum regni et marchionatus cum reliquo universo populo christiano: idcirco vobis universis et singulis mandamus auctoritate predicta, quatenus dicto regno et marchionatui bonam, firmam et christianam pacem observetis, neque pro causis dissensionum pro difficultatibus aliquibus circa materias fidei et quatuor articulorum dudum exortis et agitatis, cum jam sunt predicta capitula complanata, aut pro eo, quod communicaverunt, communicant et communicabunt sub utraque specie, juxta formam dictorum capitulorum, cos invadere, offen- dere, infamare aut injuriari presumatis, sed ipsos Boemos et Mo- ravos tanquam fratres bonos et katholicos, ecclesie orthodoxe filios reverentes et obedientes eidem habeatis, et fraterna dilec- cione contractetis, hoc declarato expresse, quod si aliquis contra faciat, non intelligatur pax ipsa violata, sed debet fieri de ipso
463 si aliud canonicum non obsistat, eos rite promoveant eorum episcopi. Quod si quisquam contra hoc facere presumpserit, per ejus superiorem debite puniatur, ut pena docente cognoscat, quam grave sit, auctoritatem sacri generalis concilii habere con- temptam. In quorum omnium et singulorum fidem et testimo- nium has literas sigillis nostris fecimus communiri. Datum Iglawie, Olomucensis diocesis, die XIII mensis Julii, anno domini M°CCCC°XXXVI°. B) Universis et singulis christiani orbis principibus et aliis Christi fidelibus, cujuscunque status, gradus, preeminencie aut dignitatis existant : Philibertus dei et apostolice sedis gracia Con- stanciensis episcopus provincie Rothomagensis, Johannes de Polo- mar, archidiaconus Barchinonensis, apostolici palacii causarum auditor, decretorum doctor, Martinus Beruerii, decanus Thuro- nensis, baccalarius formatus in theologia, et Thomas Haselbach, sacre theologie professor, sacri generalis Basiliensis concilii ad regnum Boemie et marchionatum Moravie legati destinati, sa- lutem in eo, qui pacis est amator. Cum juxta compactata inter legatos sacri generalis concilii et congregationem incliti regni Boemie et marchionatus Moravic Prage habitam circa festum sancti Martini anno domini M'CCCCXXXIII° et pro eorum execucione nos auctoritate dicti s. generalis concilii pronunciamus veram perpetuam firmam pacem dictorum regni et marchionatus cum reliquo universo populo christiano: idcirco vobis universis et singulis mandamus auctoritate predicta, quatenus dicto regno et marchionatui bonam, firmam et christianam pacem observetis, neque pro causis dissensionum pro difficultatibus aliquibus circa materias fidei et quatuor articulorum dudum exortis et agitatis, cum jam sunt predicta capitula complanata, aut pro eo, quod communicaverunt, communicant et communicabunt sub utraque specie, juxta formam dictorum capitulorum, cos invadere, offen- dere, infamare aut injuriari presumatis, sed ipsos Boemos et Mo- ravos tanquam fratres bonos et katholicos, ecclesie orthodoxe filios reverentes et obedientes eidem habeatis, et fraterna dilec- cione contractetis, hoc declarato expresse, quod si aliquis contra faciat, non intelligatur pax ipsa violata, sed debet fieri de ipso
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464 emenda condigna. In quorum omnium et singulorum fidem et testimonium has nostras literas sigillis nostris dedimus sigillatas. Datum Iglavie, Olomucensis diocesis, die XIII mensis Julii, anno domini M'CCCC°XXXVIto. 969. 1436, Jul. 13 (Iglau). Kaiser Sigmund bestätigt die durch die Bevollmächtigten des Landtags geschehene Wahl des Erzbischofs und der Suffraganbischöfe in Böhmen. (Archiv Český, III, 445.) 970. 1436, Jul. 20 (Iglau). Majestätsbrief, welchen den Kaiser Sigmund nach dem Abschlusse der Com- pactate den böhmischen Ständen über die Rechte und Freihciten des Kö- nigreichs Böhmen ausstellte. (Archlv Český, III. 446.) 971. 1436, Jul. 22 (Iglau). Kaiser Sigmund versichert die Städte Böhmens, dass sie nicht gezwungen werden sollen, die Einwohner geistlichen und weltlichen Standes, welche während des Krieges mit Hinterlassung ihrer Habe die Flucht ergriffen haben, wieder aufzunchmen und ihnen ihre Güter zurückzustellen. (Archiv Český, III, 449.) 972. 1436, Aug. 3 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herrn Haupt von Pappenheim: Nachricht von den Vorgängen in Böhmen und Mähren nach Abschluss der Com- pactate. (Nurnberger Missiv-Buch XII, fol. 245".) Hawbten zu Pappenheim, des heiligen Römischen Reichs Erbmarschalk. Erber, fester vnd lieber Herr Marschalk! Vns seyn auf nechten von vnserm ratsfreunde, Berchtold Volkmer, der bey
464 emenda condigna. In quorum omnium et singulorum fidem et testimonium has nostras literas sigillis nostris dedimus sigillatas. Datum Iglavie, Olomucensis diocesis, die XIII mensis Julii, anno domini M'CCCC°XXXVIto. 969. 1436, Jul. 13 (Iglau). Kaiser Sigmund bestätigt die durch die Bevollmächtigten des Landtags geschehene Wahl des Erzbischofs und der Suffraganbischöfe in Böhmen. (Archiv Český, III, 445.) 970. 1436, Jul. 20 (Iglau). Majestätsbrief, welchen den Kaiser Sigmund nach dem Abschlusse der Com- pactate den böhmischen Ständen über die Rechte und Freihciten des Kö- nigreichs Böhmen ausstellte. (Archlv Český, III. 446.) 971. 1436, Jul. 22 (Iglau). Kaiser Sigmund versichert die Städte Böhmens, dass sie nicht gezwungen werden sollen, die Einwohner geistlichen und weltlichen Standes, welche während des Krieges mit Hinterlassung ihrer Habe die Flucht ergriffen haben, wieder aufzunchmen und ihnen ihre Güter zurückzustellen. (Archiv Český, III, 449.) 972. 1436, Aug. 3 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herrn Haupt von Pappenheim: Nachricht von den Vorgängen in Böhmen und Mähren nach Abschluss der Com- pactate. (Nurnberger Missiv-Buch XII, fol. 245".) Hawbten zu Pappenheim, des heiligen Römischen Reichs Erbmarschalk. Erber, fester vnd lieber Herr Marschalk! Vns seyn auf nechten von vnserm ratsfreunde, Berchtold Volkmer, der bey
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465 vnserm gnedigisten Herren dem Römischen keyser oc. ist, schrifft komen, darynnen er vns vnter andern dingen schreibt, als die keyserlich maiestat mit seynr keyserlichen gnaden vnd der Beheim sache zu der Iglaw lange zeit her mercklich beladen gewesen sey vnd der grosz mü gehabt hab, also hab der heilig geist sein gnade darczu getan, daz dieselbe sache an den pfincz- tag nach Jacobj (26 Jul.) nehstuergangen daselbs beslossen sey ; wie aber die besliessung sey, sey auf diese zeit lüczel lewten wissend gewesen, vnd sey do den dewtschen vnd andern ver- kündt worden, daz die Behemischen Herren, Stette vnd Lant- schaft den vorgenant vnsern gnedigisten Herren den keyser von demselben pfincztag vber XIIII tag mit grossen zyrheit vnd eren von der Iglaw awsz füren, gen Prag geleiten vnd jm daselbst als irem natürlichen Herren hulden sullen. Vnd auf denselben tag seyn Herr Caspar Slik vnd andere mit einem grossen zewg erst angeritten nach dem heyltum der Crone vnd Lanttafeln oc. dem Reich zu Beheim zugehörende, das süllen sie zu Wyen vnd Presspurg holen. Es sey auch auf diese zeit Herr Ernst, der Behemisch Marschalk gen Prag geritten vmb Herberg zu- bestellen. Er schreibt vns auch dabey, daz vil vnserr Herren.. der fursten geistlicher vnd weltlicher vnd anderr mechtiger Lewt Herren vnd Stett bottscheft, die von weiten Landen vnd von manigerley zungen lang nachgeczogen vnd dagelegen seyn vnd ligen, die in der vorgeschriben Zeit von der keyserlichen maie- stat niht haben verhöret noch awszgericht werden mugen. Söllichs haben wir ewer erberkeit niht wellen verhalten, sunder in gut verkünden. Denn wo wir ewer erberkeit oc. (Das nächstvor- gehende Datum ist: feria sexta post Petri ad vincula.) Hern Ludwigen Grafen zu Ötingen, Hofmeyster oc. similiter mutatis mutandis. 973. 1436, Aug. 23 fg. (Prag). Gleichzeitige Nachricht über K. Sigmunds festlichen Einzug in Prag und seine ersten Verrichtungen dasclbst. (E Libro IV Co vae civit. Prag. ab an. 1432 sq. In curia Prag.) Anno MCCCCXXXVI, in vigilia S. Bartholomai, Sermus princeps et dominus D. Sigismundus rex Ungariæ, Boemiæ nec 30
465 vnserm gnedigisten Herren dem Römischen keyser oc. ist, schrifft komen, darynnen er vns vnter andern dingen schreibt, als die keyserlich maiestat mit seynr keyserlichen gnaden vnd der Beheim sache zu der Iglaw lange zeit her mercklich beladen gewesen sey vnd der grosz mü gehabt hab, also hab der heilig geist sein gnade darczu getan, daz dieselbe sache an den pfincz- tag nach Jacobj (26 Jul.) nehstuergangen daselbs beslossen sey ; wie aber die besliessung sey, sey auf diese zeit lüczel lewten wissend gewesen, vnd sey do den dewtschen vnd andern ver- kündt worden, daz die Behemischen Herren, Stette vnd Lant- schaft den vorgenant vnsern gnedigisten Herren den keyser von demselben pfincztag vber XIIII tag mit grossen zyrheit vnd eren von der Iglaw awsz füren, gen Prag geleiten vnd jm daselbst als irem natürlichen Herren hulden sullen. Vnd auf denselben tag seyn Herr Caspar Slik vnd andere mit einem grossen zewg erst angeritten nach dem heyltum der Crone vnd Lanttafeln oc. dem Reich zu Beheim zugehörende, das süllen sie zu Wyen vnd Presspurg holen. Es sey auch auf diese zeit Herr Ernst, der Behemisch Marschalk gen Prag geritten vmb Herberg zu- bestellen. Er schreibt vns auch dabey, daz vil vnserr Herren.. der fursten geistlicher vnd weltlicher vnd anderr mechtiger Lewt Herren vnd Stett bottscheft, die von weiten Landen vnd von manigerley zungen lang nachgeczogen vnd dagelegen seyn vnd ligen, die in der vorgeschriben Zeit von der keyserlichen maie- stat niht haben verhöret noch awszgericht werden mugen. Söllichs haben wir ewer erberkeit niht wellen verhalten, sunder in gut verkünden. Denn wo wir ewer erberkeit oc. (Das nächstvor- gehende Datum ist: feria sexta post Petri ad vincula.) Hern Ludwigen Grafen zu Ötingen, Hofmeyster oc. similiter mutatis mutandis. 973. 1436, Aug. 23 fg. (Prag). Gleichzeitige Nachricht über K. Sigmunds festlichen Einzug in Prag und seine ersten Verrichtungen dasclbst. (E Libro IV Co vae civit. Prag. ab an. 1432 sq. In curia Prag.) Anno MCCCCXXXVI, in vigilia S. Bartholomai, Sermus princeps et dominus D. Sigismundus rex Ungariæ, Boemiæ nec 30
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466 non Imperator Romanorum semper Augustus cum D. Imperatrice Pragam de Iglavia subintrarunt civitatem, honorifice suscepti et beneventati a Pragensibus post portas prædictæ civitatis cum clavium ab eisdem portis ipsius Serenitati præsentatione, quas illico magistris civium et consulibus restituit, fidem omnimodam ipsis adhibendo creditivam. Et post ingressi ecclesiam beatæ Virginis ante Lætam curiam, M. Johanne de Rokiczano Archi- episcopo electo in hæc verba faciente exhortationem : Domine salvum fac regem et exaudi nos in die qua invocaverimus te. Et his terminatis deductus per eosdem consules et communi- tatem in curiam regiam ad S. Benedictum. Et die dominico inmediate post sequenti (26 Aug.) hora XV idem D. Imperator sedit in circo majoris civitatis Pragensis in sede Suæ Majestatis in corona regni Boemiæ, quam de Ungaria cum tabulis terræ et aliis rebus secum adduxerat; et ibi a tota communitate Pra- gensi et ab aliis baronibus et civibus tunc præsentibus pro do- mino naturali et rege Boemiæ gratioso est susceptus, repositis sibi ibidem sigillis et clavibus a portis civitatum, in signum veræ subjectionis et obedientiæ; quæ sigilla et claves restituit con- sulibus iterum vice versa. Ibi etiam coram Sua Majestate con- sules jurati ac tota communitas Novæ civitatis Pragensis dimissa est libera et soluta a consulibus et tota communitate Majoris civitatis Pragensis, de quibus a biennio et modico plus ipsis promissis fuerant obligati et votis per vivam vocis ipsorum ex- pressionem. Acta sunt hæc die et anno quibus supra. 974. 1436, Aug. 24 (Prag). Bericht eines Basler Legaten (Palomar) an das Concil über des Kaisers und der Legaten Reise von Iglau nach Prag und deren Aufnahme in Prag. (E MS. Paris Sorbonn. 1149, n. 135.) Revme in Chr. pater et domine metuendissime! Tempore nostri exitus ab Iglavia per nuntium proprium V. P. literas destinavi, rerum progressum usque ad illud narrantes. Itaque die sabbati XVIIIa Augusti mane ab Iglavia D. Impor discessit et intravit Boemiam et venit Brodam Teutonicalem, sequenti die (19 Aug.) Czaslaviam, tertia die (20 Aug.) ad Montes Cutnos,
466 non Imperator Romanorum semper Augustus cum D. Imperatrice Pragam de Iglavia subintrarunt civitatem, honorifice suscepti et beneventati a Pragensibus post portas prædictæ civitatis cum clavium ab eisdem portis ipsius Serenitati præsentatione, quas illico magistris civium et consulibus restituit, fidem omnimodam ipsis adhibendo creditivam. Et post ingressi ecclesiam beatæ Virginis ante Lætam curiam, M. Johanne de Rokiczano Archi- episcopo electo in hæc verba faciente exhortationem : Domine salvum fac regem et exaudi nos in die qua invocaverimus te. Et his terminatis deductus per eosdem consules et communi- tatem in curiam regiam ad S. Benedictum. Et die dominico inmediate post sequenti (26 Aug.) hora XV idem D. Imperator sedit in circo majoris civitatis Pragensis in sede Suæ Majestatis in corona regni Boemiæ, quam de Ungaria cum tabulis terræ et aliis rebus secum adduxerat; et ibi a tota communitate Pra- gensi et ab aliis baronibus et civibus tunc præsentibus pro do- mino naturali et rege Boemiæ gratioso est susceptus, repositis sibi ibidem sigillis et clavibus a portis civitatum, in signum veræ subjectionis et obedientiæ; quæ sigilla et claves restituit con- sulibus iterum vice versa. Ibi etiam coram Sua Majestate con- sules jurati ac tota communitas Novæ civitatis Pragensis dimissa est libera et soluta a consulibus et tota communitate Majoris civitatis Pragensis, de quibus a biennio et modico plus ipsis promissis fuerant obligati et votis per vivam vocis ipsorum ex- pressionem. Acta sunt hæc die et anno quibus supra. 974. 1436, Aug. 24 (Prag). Bericht eines Basler Legaten (Palomar) an das Concil über des Kaisers und der Legaten Reise von Iglau nach Prag und deren Aufnahme in Prag. (E MS. Paris Sorbonn. 1149, n. 135.) Revme in Chr. pater et domine metuendissime! Tempore nostri exitus ab Iglavia per nuntium proprium V. P. literas destinavi, rerum progressum usque ad illud narrantes. Itaque die sabbati XVIIIa Augusti mane ab Iglavia D. Impor discessit et intravit Boemiam et venit Brodam Teutonicalem, sequenti die (19 Aug.) Czaslaviam, tertia die (20 Aug.) ad Montes Cutnos,
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467 quarta (21 Aug.) die Gurzim, quinta die (22 Aug.) Brodam Boe- micalem, vigilia vero Bartholomæi (23) Aug.) circa meridiem Pragam intravit, ubi cum magna lætitia et occursu populi cum vexillis multis et processione cleri honorifice susceptus est. In prædictis autem oppidis, seu ut more terræ hujus loquar civita- tibus, similiter susceptus fuit cum gaudio et honore, et præstita sibi fuerunt fidelitatis juramenta, sicut ipso D. Impre nobis hodie referente didicimus. Quoniam nos, causa vitandi pressuram, aliam fecimus viam cum D. Menhardo de Novadomo, qui per castra amicorum suorum nos secure et jocunde perduxit, quod non venimus ad viam, per quam veniebat sermus D. Impor, usque in Gurzim, ubi fuimus feria secunda (20 Aug.); crastino vero feci- mus prandium in Broda Boemicali, et postea intravimus Pragam. Exiverunt nobis obviam aliqui et excusarunt propter nostrum repentinum adventum et rationabiliter. Sequenti vero die mane venit Mag. Johannes Rokazana cum sacerdotibus et scholaribus ecclesiarum, et accepto themate: "Ecce jam tertio venio ad vos“, commendavit numerum trinitatis et in effectu, quod tertio nos venimus et tres venimus. Sperabat quod ad laudem trinitatis, ad robur pacis et unitatis, et ut destrueretur illud trinum, de quo Johannes in canonica, concipicentia (sic) carnis oc. et auge- retur illud fidei, spei et caritatis, fecit oblationes oc. (sic). Respon- dimus sibi cum verbo ex evangelio currenti „Optimam partem elegit“, inducendo post generale ad totum regnum, quod opti- mam partem elegit in IVor, ut tamquam in quadriga salutari summam magnorum bonorum attulerint sibi: primum fuit pax, secundum unitas ecclesiastica, tertium obedientia sanctæ matris ecclesiæ, quartum regia gubernatio; et commendato quolibet istorum concludebatur, optimam partem elegit, quantum ad ipsos prædicta una cum aliis pertinebant, sed iterum specialiter opti- mam partem oc. (sic) quia sacris dedicati officiis oc. Regratiando et offerendo fecimus finem. Eodem die etiam ante prandium venerunt cives Pragenses, et Jo. Welwar unus de civibus accepit verbum: Gratia ejus in me vacua non fuit. Regratiatus est de laboribus et fecit oblationes oc. Respondimus sibi ex eodem verbo, adjecto præcedenti gratia dei oc. et referendo ad deum omnia, diximus sibi esse regratiandum, non nobis. Reddidimus gratias de oblationibus et de prioribus factis, obtulimus nos similiter. 30*
467 quarta (21 Aug.) die Gurzim, quinta die (22 Aug.) Brodam Boe- micalem, vigilia vero Bartholomæi (23) Aug.) circa meridiem Pragam intravit, ubi cum magna lætitia et occursu populi cum vexillis multis et processione cleri honorifice susceptus est. In prædictis autem oppidis, seu ut more terræ hujus loquar civita- tibus, similiter susceptus fuit cum gaudio et honore, et præstita sibi fuerunt fidelitatis juramenta, sicut ipso D. Impre nobis hodie referente didicimus. Quoniam nos, causa vitandi pressuram, aliam fecimus viam cum D. Menhardo de Novadomo, qui per castra amicorum suorum nos secure et jocunde perduxit, quod non venimus ad viam, per quam veniebat sermus D. Impor, usque in Gurzim, ubi fuimus feria secunda (20 Aug.); crastino vero feci- mus prandium in Broda Boemicali, et postea intravimus Pragam. Exiverunt nobis obviam aliqui et excusarunt propter nostrum repentinum adventum et rationabiliter. Sequenti vero die mane venit Mag. Johannes Rokazana cum sacerdotibus et scholaribus ecclesiarum, et accepto themate: "Ecce jam tertio venio ad vos“, commendavit numerum trinitatis et in effectu, quod tertio nos venimus et tres venimus. Sperabat quod ad laudem trinitatis, ad robur pacis et unitatis, et ut destrueretur illud trinum, de quo Johannes in canonica, concipicentia (sic) carnis oc. et auge- retur illud fidei, spei et caritatis, fecit oblationes oc. (sic). Respon- dimus sibi cum verbo ex evangelio currenti „Optimam partem elegit“, inducendo post generale ad totum regnum, quod opti- mam partem elegit in IVor, ut tamquam in quadriga salutari summam magnorum bonorum attulerint sibi: primum fuit pax, secundum unitas ecclesiastica, tertium obedientia sanctæ matris ecclesiæ, quartum regia gubernatio; et commendato quolibet istorum concludebatur, optimam partem elegit, quantum ad ipsos prædicta una cum aliis pertinebant, sed iterum specialiter opti- mam partem oc. (sic) quia sacris dedicati officiis oc. Regratiando et offerendo fecimus finem. Eodem die etiam ante prandium venerunt cives Pragenses, et Jo. Welwar unus de civibus accepit verbum: Gratia ejus in me vacua non fuit. Regratiatus est de laboribus et fecit oblationes oc. Respondimus sibi ex eodem verbo, adjecto præcedenti gratia dei oc. et referendo ad deum omnia, diximus sibi esse regratiandum, non nobis. Reddidimus gratias de oblationibus et de prioribus factis, obtulimus nos similiter. 30*
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468 Eodem die post prandium venerunt rector, magistri et scholares, et quidam Magister nomine Buscho accepit thema ex evangelio dominicali: „Domine gratias ago tibi“, et exprimens dejectionem studii et malitiam temporum, regratiabatur deo et sacrosancto generali concilio Basiliensi et nobis oc. Fecit oblationes et recommendationes. Respondimus ad hoc, primo deo et sacro concilio esse regratiandum, non nobis, secundo quod grate cos videbamus, tertio quod volebamus eos habere commendatos. Et quia decens erat eis aliquid collationis gratia impertiri, cum viri scholastici essent, accepto themate „sedens secus pedes domini audiebat verbum ejus“, deduximus in his verbis sub compendio contineri ea, quæ volentem in scientia proficere habere oportet juxta dictum sapientis, quod recitat Hugo in didascalicon, mens humilis, quia secus pedes, vita quieta quia sedens, studium dicendi (sic) et scrutinium tacitum quia audiebat oc. et expli- catis quæ juxta hoc accomoda visa sunt, exhortationem fecimus oc. et sic illam diem expendimus. Crastino introivit D. Impor ut dictum est; in quo non erat omittendum, quod cum vellent sibi exire obviam cum corpore Christi, et ipse diceret hoc fieri non debere, per suas literas consuluit nos de hoc, et an ad ecclesiam S. Mariæ in Læta curia, sicut ipsi petebant, venire deberet. Respondimus de primo quod non, de secundo quod sic, et ita factum est. Veniente D. Impre nos exivimus sibi obviam, et propter pressuram non intravimus cum eo, sed per aliam partem civitatis. Ipse vero, prout hodic nobis referente didicimus, venit ad dictam ecclesiam, et ibi Rokazana fecit bre- vem sermonem, recommendando ipsum populo, et ut orarent pro eo et pro pace; et facta oratione discesscrunt, D. Imper ivit ad domum propriam hic in civitate, quoniam castrum inhabitare non posset præ ruina. Tota civitas est plena populo, tamquam ad spectaculum magnum, et vere magnum et, non diu est, vix credibile : in quo agnoscendum est et cum laudibus et gratiarum actionibus memorandum, quoniam in manu domini potestas terræ ; ipsius est regnum, et cui vult et quomodo vult concedit illud. Quod olim cum octuaginta millibus armatorum non potuit obti- neri, nune sine gladio, arcu et lancea pacifice est obtentum. Ipsi gloria, benedictio et claritas in secula sempiterna amen. Scriptum Pragæ, ipso die Bartholomai.
468 Eodem die post prandium venerunt rector, magistri et scholares, et quidam Magister nomine Buscho accepit thema ex evangelio dominicali: „Domine gratias ago tibi“, et exprimens dejectionem studii et malitiam temporum, regratiabatur deo et sacrosancto generali concilio Basiliensi et nobis oc. Fecit oblationes et recommendationes. Respondimus ad hoc, primo deo et sacro concilio esse regratiandum, non nobis, secundo quod grate cos videbamus, tertio quod volebamus eos habere commendatos. Et quia decens erat eis aliquid collationis gratia impertiri, cum viri scholastici essent, accepto themate „sedens secus pedes domini audiebat verbum ejus“, deduximus in his verbis sub compendio contineri ea, quæ volentem in scientia proficere habere oportet juxta dictum sapientis, quod recitat Hugo in didascalicon, mens humilis, quia secus pedes, vita quieta quia sedens, studium dicendi (sic) et scrutinium tacitum quia audiebat oc. et expli- catis quæ juxta hoc accomoda visa sunt, exhortationem fecimus oc. et sic illam diem expendimus. Crastino introivit D. Impor ut dictum est; in quo non erat omittendum, quod cum vellent sibi exire obviam cum corpore Christi, et ipse diceret hoc fieri non debere, per suas literas consuluit nos de hoc, et an ad ecclesiam S. Mariæ in Læta curia, sicut ipsi petebant, venire deberet. Respondimus de primo quod non, de secundo quod sic, et ita factum est. Veniente D. Impre nos exivimus sibi obviam, et propter pressuram non intravimus cum eo, sed per aliam partem civitatis. Ipse vero, prout hodic nobis referente didicimus, venit ad dictam ecclesiam, et ibi Rokazana fecit bre- vem sermonem, recommendando ipsum populo, et ut orarent pro eo et pro pace; et facta oratione discesscrunt, D. Imper ivit ad domum propriam hic in civitate, quoniam castrum inhabitare non posset præ ruina. Tota civitas est plena populo, tamquam ad spectaculum magnum, et vere magnum et, non diu est, vix credibile : in quo agnoscendum est et cum laudibus et gratiarum actionibus memorandum, quoniam in manu domini potestas terræ ; ipsius est regnum, et cui vult et quomodo vult concedit illud. Quod olim cum octuaginta millibus armatorum non potuit obti- neri, nune sine gladio, arcu et lancea pacifice est obtentum. Ipsi gloria, benedictio et claritas in secula sempiterna amen. Scriptum Pragæ, ipso die Bartholomai.
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469 975. 1436, Aug. 28 (Prag). Legat Palomar an Cardinal Julian (nach Basel) : von der dem Kaiser von Seite der Prager geleisteten Huldigung. (Lecta in genorall congregatione die 22 Sept. 1436.) (E MS. Paris, Sorbonn. 1149, Nr. 134.) Revmo in Chr. patri et domino metuendissimo, D. Juliano tit. S. Sabinæ S. Rom. eccl. presbytero cardinali S. Angeli nuncupato, Apost. Sedis legato. Revme in Chr. pater oc. (sic) Dominica post festum S. Bartholomæi (26 Aug.) in magna platea civitatis, quæ circulus nuncupatur, sedes alta posita fuit, in qua sedit sermus Impor imperialibus insigniis sed corona regni Boemiæ coronatus. Et ibi multitudine populi congregata, consules et scabini trium ci- vitatum, Pragæe scilicet antiquæ, novæ et minoris, cum omni po- pulo solitum fidelitatis modum præefato domino tamquam suo naturali domino præestiterunt, tradideruntque sibi claves civitatis et sigilla, quæe ipse restituit mox eisdem. Sit deo laus et gloria, qui facit mirabilia magna solus, cujus clementia P. V. dignetur feliciter conservare. Scriptum Pragæ, die S. Augustini. Humilis servitor ejusdem gratiæ se commendando Jo. de Polomar. Sequ. „Alia litera missa eidem D. cardinali, lecta ut supra." (Nr. 135, dd. 24 Aug. S. Nr. 974.) 976. 1436, Oct. 1 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herrn Kaspar Schlik: Bitte um Fürsprache bei dem Kaiser wegen ciner im Dorfe Petschkau einem Kloster in Nürnberg lange Zeit vorenthaltenen Stiftung. (Nurnberger Misslv-Buch X, fol. 263b.) Hern Casparn Slicken oc. Edler lieber Herre! Ewr edel mag wol vernommen haben, wie keyser Karl seliger gedechtnusz vor etwieuil Jaren von
469 975. 1436, Aug. 28 (Prag). Legat Palomar an Cardinal Julian (nach Basel) : von der dem Kaiser von Seite der Prager geleisteten Huldigung. (Lecta in genorall congregatione die 22 Sept. 1436.) (E MS. Paris, Sorbonn. 1149, Nr. 134.) Revmo in Chr. patri et domino metuendissimo, D. Juliano tit. S. Sabinæ S. Rom. eccl. presbytero cardinali S. Angeli nuncupato, Apost. Sedis legato. Revme in Chr. pater oc. (sic) Dominica post festum S. Bartholomæi (26 Aug.) in magna platea civitatis, quæ circulus nuncupatur, sedes alta posita fuit, in qua sedit sermus Impor imperialibus insigniis sed corona regni Boemiæ coronatus. Et ibi multitudine populi congregata, consules et scabini trium ci- vitatum, Pragæe scilicet antiquæ, novæ et minoris, cum omni po- pulo solitum fidelitatis modum præefato domino tamquam suo naturali domino præestiterunt, tradideruntque sibi claves civitatis et sigilla, quæe ipse restituit mox eisdem. Sit deo laus et gloria, qui facit mirabilia magna solus, cujus clementia P. V. dignetur feliciter conservare. Scriptum Pragæ, die S. Augustini. Humilis servitor ejusdem gratiæ se commendando Jo. de Polomar. Sequ. „Alia litera missa eidem D. cardinali, lecta ut supra." (Nr. 135, dd. 24 Aug. S. Nr. 974.) 976. 1436, Oct. 1 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herrn Kaspar Schlik: Bitte um Fürsprache bei dem Kaiser wegen ciner im Dorfe Petschkau einem Kloster in Nürnberg lange Zeit vorenthaltenen Stiftung. (Nurnberger Misslv-Buch X, fol. 263b.) Hern Casparn Slicken oc. Edler lieber Herre! Ewr edel mag wol vernommen haben, wie keyser Karl seliger gedechtnusz vor etwieuil Jaren von
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470 göttlichen eynsprechen in vnser stat ein capell genant Aula regia vnd in der ere Marien der gebererin gots mit dreyen priestern gestifft, vnd künig Wentzla seliger gedechtnusz die darnach begabt hat mit XVIII schocken behemischer groschen jerlicher gult in dem dorff Peczga yenhalben des Behemischen Brots, welche jerliche gült denselben frommen priestern yczunt vil jare awszgestanden vnd niht worden ist, dadurch sie etwas armut gelyden vnd ander narung niht gehabt haben, denn von fromen lewten bey vns, als denn ewer edel gelegenheit derselben ding von den gegenwertigen Hern Wenczlawen Probst derselben Capellen eygentlicher vnterricht werden mag. Bitten wir ewr edel mit allem fleisz voran vmb gots vnd vmb vnserr willigen dienst willen, denselben Probst gütlich darynnen zuuerhören vnd denselben armen Priestern gen vnsers gnedigisten Herren... des Römischen keysers oc. maiestat zu besserung vnd besteti- gung söllicher löblicher seinr eltern stiftung vnd meynung ewr gunst, fürdrung vnd guten willen mittzuteylen, als Ir das zu irem besten wol wiszt zu handeln, vnd als wir ewer erberkeit sunderlich wol getrawen. Das wellen wir zu dem lone, den Ir von dem almechtigen got darumb empfaht, vmb ewr edel wil- liclich vnd gern verdienen. Datum feria IIa post festum sancti Michaelis archangeli. 977. 1436, Oct. 16 (Wittingau). Urkunde über die Vereinbarung, welche durch Ulrich von Rosenberg und Přibík von Klenau zwischen Kaiser Sigmund, in der Eigenschaft als König von Böhmen, und der Stadt Tabor bezüglich der Rechte und Güter der letzteren vermittelt wurde. (Archlv Český, III, 450.) 978. 1436, Oct. 22 (Prag). K. Sigmund an Ulrich von Rosenberg: berichtet über die im Zuge befind- lichen Verhandlungen mit den Taboriten, und dass Herr Ptaček, die Prager, Saatzer und Andere ins Feld rücken u. a. m, (Archiv Český, I, 44.)
470 göttlichen eynsprechen in vnser stat ein capell genant Aula regia vnd in der ere Marien der gebererin gots mit dreyen priestern gestifft, vnd künig Wentzla seliger gedechtnusz die darnach begabt hat mit XVIII schocken behemischer groschen jerlicher gult in dem dorff Peczga yenhalben des Behemischen Brots, welche jerliche gült denselben frommen priestern yczunt vil jare awszgestanden vnd niht worden ist, dadurch sie etwas armut gelyden vnd ander narung niht gehabt haben, denn von fromen lewten bey vns, als denn ewer edel gelegenheit derselben ding von den gegenwertigen Hern Wenczlawen Probst derselben Capellen eygentlicher vnterricht werden mag. Bitten wir ewr edel mit allem fleisz voran vmb gots vnd vmb vnserr willigen dienst willen, denselben Probst gütlich darynnen zuuerhören vnd denselben armen Priestern gen vnsers gnedigisten Herren... des Römischen keysers oc. maiestat zu besserung vnd besteti- gung söllicher löblicher seinr eltern stiftung vnd meynung ewr gunst, fürdrung vnd guten willen mittzuteylen, als Ir das zu irem besten wol wiszt zu handeln, vnd als wir ewer erberkeit sunderlich wol getrawen. Das wellen wir zu dem lone, den Ir von dem almechtigen got darumb empfaht, vmb ewr edel wil- liclich vnd gern verdienen. Datum feria IIa post festum sancti Michaelis archangeli. 977. 1436, Oct. 16 (Wittingau). Urkunde über die Vereinbarung, welche durch Ulrich von Rosenberg und Přibík von Klenau zwischen Kaiser Sigmund, in der Eigenschaft als König von Böhmen, und der Stadt Tabor bezüglich der Rechte und Güter der letzteren vermittelt wurde. (Archlv Český, III, 450.) 978. 1436, Oct. 22 (Prag). K. Sigmund an Ulrich von Rosenberg: berichtet über die im Zuge befind- lichen Verhandlungen mit den Taboriten, und dass Herr Ptaček, die Prager, Saatzer und Andere ins Feld rücken u. a. m, (Archiv Český, I, 44.)
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471 979. 1436, Oct. 23 (Prag). Kaiserin Barbara an Ulrich von Rosenberg: äussert ihre Zweifel, ob die Basler Legaten einer von ihm getroffenen Vereinbarung ihre Zustimmung geben werden. (Ex orig. arch. Trebon.) Barbara von gots gnaden Römische vnd czu Hungern oc. küniginn. Edler besunder lieber getrewer, Nach laut ewers gelaub- briefs, durch ewern Schreiber Hannsen, wir ewer maynung in ettlichen sachen zu gûter moss wol vnderweist sein worden, vnd haben das von euch in grôsser gûet aufgenomen, Yedoch maynen wir, ab all ander ding furgank gewunnen in denselben sachen, so mug es von des gelaubens wegen kainen weg haben, dann versehenlich ist, das das Concili vnd die legaten darczu nymmer- mer willen. Geben czu Prag, an nechsten Erichtag noch der hailigen Aindlefftausent Juncfrawen tag. Anno domini oc. XXXVI°. Ad mandatum Reginalis Majestatis Mgr. Wenceslaus Cancellarius. Dem Edlen vnserm besunder lieben getrewen Vlrichen von Rosenbergk. 980. 1436, Dec. 14 (Prag). K. Sigmund an Ulrich von Rosenberg: befiehlt ihm, die Ausschreibung des Landtags, der am künftigen Neujahrstage wegen Herstellung der Ordnung im Lande in Prag gehalten werden soll, in seinem Gebiete kund- zumachen, und auch selbst auf dem Landtage zu erscheinen. (Archiv Český, I, 45.) 981. 1436, Dec. 15 (Prag). Aleš von Sternberg ladet Ulrich von Rosenberg ein, eilig nach Prag zu kommen, da er mit ihm noch vor dem Beginne des Landtags sehr wichtige Dinge zu besprechen habe. (Archiv Český, II, 4.)
471 979. 1436, Oct. 23 (Prag). Kaiserin Barbara an Ulrich von Rosenberg: äussert ihre Zweifel, ob die Basler Legaten einer von ihm getroffenen Vereinbarung ihre Zustimmung geben werden. (Ex orig. arch. Trebon.) Barbara von gots gnaden Römische vnd czu Hungern oc. küniginn. Edler besunder lieber getrewer, Nach laut ewers gelaub- briefs, durch ewern Schreiber Hannsen, wir ewer maynung in ettlichen sachen zu gûter moss wol vnderweist sein worden, vnd haben das von euch in grôsser gûet aufgenomen, Yedoch maynen wir, ab all ander ding furgank gewunnen in denselben sachen, so mug es von des gelaubens wegen kainen weg haben, dann versehenlich ist, das das Concili vnd die legaten darczu nymmer- mer willen. Geben czu Prag, an nechsten Erichtag noch der hailigen Aindlefftausent Juncfrawen tag. Anno domini oc. XXXVI°. Ad mandatum Reginalis Majestatis Mgr. Wenceslaus Cancellarius. Dem Edlen vnserm besunder lieben getrewen Vlrichen von Rosenbergk. 980. 1436, Dec. 14 (Prag). K. Sigmund an Ulrich von Rosenberg: befiehlt ihm, die Ausschreibung des Landtags, der am künftigen Neujahrstage wegen Herstellung der Ordnung im Lande in Prag gehalten werden soll, in seinem Gebiete kund- zumachen, und auch selbst auf dem Landtage zu erscheinen. (Archiv Český, I, 45.) 981. 1436, Dec. 15 (Prag). Aleš von Sternberg ladet Ulrich von Rosenberg ein, eilig nach Prag zu kommen, da er mit ihm noch vor dem Beginne des Landtags sehr wichtige Dinge zu besprechen habe. (Archiv Český, II, 4.)
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472 982. 1436, Dec. 15 (Prag). Ernst von Wlašim an Ulrich von Rosenberg: berichtet, dass die Geist- lichkeit wegen der strittigen Kirchensatzungen sich bereits verständigt habe, mit der Durchführung derselben jedoch noch zögere. (Archlv Český, III, 12.) 983. 1436, Dec. 17 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Stadt Strassburg: Nachricht von dem beruhigenden Erfolg des Kaisers in Böhmen 9c. (Nurnberger Missiv-Buch XI, fol. 310.) Der Stat zu Straszburg. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewer fürsichtikeit von vnsers gnedigisten Herren.. des Römischen keysers oc. vnd auch des Lands zu Beheim Lewffen vnd gele- genheit zuuerschreiben, das haben wir wol vernomen. Vnd tun ewer weiszheit zu wissen, daz sölliche vnser Ratsfreunde, die wir bey seinr keyserlichen maiestat zu Prag gehabt haben, erst am vordern tag herheym komen seyn, die vns sagen, daz sein keyserlich gnade yeczunt wol mugend vnd mit vil seyner keyser- lichen gnaden widersachen in dem Lande zu Beheim geeynt vnd seid zukunft seinr keyserlichen gnaden in das Lande zü Beheim dieselben ding vast besser worden seyn vnd teglich werden, des sein keyserlich Durchl. mercklich mw, vnd dabey vil vnserr Herren der kurfürsten, anderr fürsten, Herren vnd Stett botschefft, die bey seinen keyserlichen gnaden gewesen seyn, ettliche mit recht- lichem awsztrag vor seyner keyserlichen maiestat, ettliche mit anderr fertigung awszgericht vnd von jm gefertigt hab. Als Ir vns denn fürbasz gebetten habt von etlicher ewer brief wegen vns zugesandt, die mit botten bey vns hineyn zu fertigen oc. da haben wir ewer guten Frewntschaft zu lieb die vnsern zu bescheiden, dieselben ding nach ewer begerung zu bestellen so best si mugen. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (feria IIe ante Thome apostolj).
472 982. 1436, Dec. 15 (Prag). Ernst von Wlašim an Ulrich von Rosenberg: berichtet, dass die Geist- lichkeit wegen der strittigen Kirchensatzungen sich bereits verständigt habe, mit der Durchführung derselben jedoch noch zögere. (Archlv Český, III, 12.) 983. 1436, Dec. 17 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Stadt Strassburg: Nachricht von dem beruhigenden Erfolg des Kaisers in Böhmen 9c. (Nurnberger Missiv-Buch XI, fol. 310.) Der Stat zu Straszburg. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewer fürsichtikeit von vnsers gnedigisten Herren.. des Römischen keysers oc. vnd auch des Lands zu Beheim Lewffen vnd gele- genheit zuuerschreiben, das haben wir wol vernomen. Vnd tun ewer weiszheit zu wissen, daz sölliche vnser Ratsfreunde, die wir bey seinr keyserlichen maiestat zu Prag gehabt haben, erst am vordern tag herheym komen seyn, die vns sagen, daz sein keyserlich gnade yeczunt wol mugend vnd mit vil seyner keyser- lichen gnaden widersachen in dem Lande zu Beheim geeynt vnd seid zukunft seinr keyserlichen gnaden in das Lande zü Beheim dieselben ding vast besser worden seyn vnd teglich werden, des sein keyserlich Durchl. mercklich mw, vnd dabey vil vnserr Herren der kurfürsten, anderr fürsten, Herren vnd Stett botschefft, die bey seinen keyserlichen gnaden gewesen seyn, ettliche mit recht- lichem awsztrag vor seyner keyserlichen maiestat, ettliche mit anderr fertigung awszgericht vnd von jm gefertigt hab. Als Ir vns denn fürbasz gebetten habt von etlicher ewer brief wegen vns zugesandt, die mit botten bey vns hineyn zu fertigen oc. da haben wir ewer guten Frewntschaft zu lieb die vnsern zu bescheiden, dieselben ding nach ewer begerung zu bestellen so best si mugen. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (feria IIe ante Thome apostolj).
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473 984. 1437, Mart. (s. 1.). Kaiserliche Instruction für den Legaten Martin Berruer, was er den Vätern des Concils über die böhmischen Zustände und über Wohnungen in der Stadt Ofen (wohin das Concil verlegt werden sollte) mitzutheilen habe. (E MS. Paris. Sorbonn. 1149, Nr. 179.) Instructiones datæ per D. Improm D. M. Berruerii decano Turon. lectæ in gen! congreg. die Mercurii IIIa Aprilis M°CCCCXXXVII°. Explicanda sacro generali concilio Basiliensi pro parte sermi D. Impris oc. per honorab. Martinum Berruerii decanum Turon. unum e legatis oc. Expositis his, quæ feliciter ad dei gloriam successerunt et in dies succedunt in inclyto regno suo Boemiæ, dicet quemad- modum Sua Implis Maj. intendit perseverare in regno suo præe- dicto, quoadusque viderit ipsum regnum in tranquillo et claro statu et tali, quod judicio baronum et aliorum fidelium subdi- torum suorum possit Sua Maj. absque periculo turbationis ad alia regna sua se transferre. Quod Suæ Maj. non esset gratum remanere in dicto regno et cœepta prosequi negotia, nisi et assistentibus legatis prædicti sacri concilii et cum eorum consilio, sicut hactenus fecit; quo- niam licet Sua Maj. in rebus temporalibus quotidie tamquam dominus naturalis negotia regni ad vota et opportune componat, tamen in spiritualibus quandoque multa occurrunt, in quibus sine subsidio legatorum sacri concilii non bene agere posset. Idcirco multis respectibus, explicandis per dictum decanum, videtur Suæ Imp" Maj. expediens, imo necessarium, legationem sacri concilii in competenti numero personarum continuari et persistere pro manuductione et firmamento susceptæe unitatis et pacis. Et de hoc hortatur et rogat Implis Maj. patres sacri con- cilii, quantum cupiunt hoc pium opus, pro quo tam gloriose laborarunt, feliciter prosperari et concludi. Et nullo modo dare expedit pro præsenti ecclesiæ Pragensi administratorem. Explicabit denique, quantam diligentiam mandavit fieri Implis Maj. de sciendo numerum et qualitatem domorum habi- tationumque in civitate sua Budensi pro receptione patrum, quos
473 984. 1437, Mart. (s. 1.). Kaiserliche Instruction für den Legaten Martin Berruer, was er den Vätern des Concils über die böhmischen Zustände und über Wohnungen in der Stadt Ofen (wohin das Concil verlegt werden sollte) mitzutheilen habe. (E MS. Paris. Sorbonn. 1149, Nr. 179.) Instructiones datæ per D. Improm D. M. Berruerii decano Turon. lectæ in gen! congreg. die Mercurii IIIa Aprilis M°CCCCXXXVII°. Explicanda sacro generali concilio Basiliensi pro parte sermi D. Impris oc. per honorab. Martinum Berruerii decanum Turon. unum e legatis oc. Expositis his, quæ feliciter ad dei gloriam successerunt et in dies succedunt in inclyto regno suo Boemiæ, dicet quemad- modum Sua Implis Maj. intendit perseverare in regno suo præe- dicto, quoadusque viderit ipsum regnum in tranquillo et claro statu et tali, quod judicio baronum et aliorum fidelium subdi- torum suorum possit Sua Maj. absque periculo turbationis ad alia regna sua se transferre. Quod Suæ Maj. non esset gratum remanere in dicto regno et cœepta prosequi negotia, nisi et assistentibus legatis prædicti sacri concilii et cum eorum consilio, sicut hactenus fecit; quo- niam licet Sua Maj. in rebus temporalibus quotidie tamquam dominus naturalis negotia regni ad vota et opportune componat, tamen in spiritualibus quandoque multa occurrunt, in quibus sine subsidio legatorum sacri concilii non bene agere posset. Idcirco multis respectibus, explicandis per dictum decanum, videtur Suæ Imp" Maj. expediens, imo necessarium, legationem sacri concilii in competenti numero personarum continuari et persistere pro manuductione et firmamento susceptæe unitatis et pacis. Et de hoc hortatur et rogat Implis Maj. patres sacri con- cilii, quantum cupiunt hoc pium opus, pro quo tam gloriose laborarunt, feliciter prosperari et concludi. Et nullo modo dare expedit pro præsenti ecclesiæ Pragensi administratorem. Explicabit denique, quantam diligentiam mandavit fieri Implis Maj. de sciendo numerum et qualitatem domorum habi- tationumque in civitate sua Budensi pro receptione patrum, quos
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474 contigisset ibidem pro futuro ycumenico concilio celebrando con- gregari. Insuper et de procurandis galeis et balistariis juxta con- dicta inter sacrum concilium et legatos Græecorum; et intimabit copiam literarum super hoc Imp" Maj" directarum. Certificabit etiam ex parte Implis Maj. patres sacri concilii, qualiter pecuniæ necessariæ pro dictis galeis, balistariis et ad- ventu Græecorum aliisque condictis cum præfatis nuntiis Græe- corum sunt realiter promptæ et paratæ et ad usum præfatarum rerum reservantur. Tamen Sua Maj. petit celerem avisationem, quid patres deliberaturi sunt, ut Sua Maj. secundum hoc posset sua facta dirigere, et de illis pecuniis, si desiderium Suæ Maj. compleri non posset, aliter pro usu suo disponere. Quod et juxta mandatum Suæ Maj. Budæe et locis adja- centibus granorum, vinorum et aliorum victualium copiosa pro- visio facta est. Item in facto primariarum precum faciet apud patres dili- gentem instantiam, quemadmodum prius per D. Auditorem et oratores Suæ Majtis facta est. Sequitur numerus domorum Budæ tam in castro et clau- sura murorum quam in suburbiis existentium. Et primo, in prima parte clausuræ et castro Budensi sunt domus . . СC = 200. IIIICLVIII = 458. It. æstuaria seu stubæ in ipsis domibus It. cameræ in eisdem . . IXIIIIXXXI = 991. . IIIILXXI = 471. It. testudines . . . . . . . . . . . It. cellaria . HCXXXIII = 233. It. in eisdem domibus sunt stabula pro equis locandis . . . . Mille VIICXXXIII = 1833. . . Alia pars domorum, æstuariorum oc. in alia clausura exi- stentium. Primo sunt domus . . . . . . . It. æstuaria . . . . . . . . . . It. cameræ . . . . . . . . . . It. testudines . . . . . . . . . It. cellaria . . . . . . . . . CXXII = 122. 221. CCXXI = IIIIXXV = 425. ПХХXIХ = 239. CXXVII = 127.
474 contigisset ibidem pro futuro ycumenico concilio celebrando con- gregari. Insuper et de procurandis galeis et balistariis juxta con- dicta inter sacrum concilium et legatos Græecorum; et intimabit copiam literarum super hoc Imp" Maj" directarum. Certificabit etiam ex parte Implis Maj. patres sacri concilii, qualiter pecuniæ necessariæ pro dictis galeis, balistariis et ad- ventu Græecorum aliisque condictis cum præfatis nuntiis Græe- corum sunt realiter promptæ et paratæ et ad usum præfatarum rerum reservantur. Tamen Sua Maj. petit celerem avisationem, quid patres deliberaturi sunt, ut Sua Maj. secundum hoc posset sua facta dirigere, et de illis pecuniis, si desiderium Suæ Maj. compleri non posset, aliter pro usu suo disponere. Quod et juxta mandatum Suæ Maj. Budæe et locis adja- centibus granorum, vinorum et aliorum victualium copiosa pro- visio facta est. Item in facto primariarum precum faciet apud patres dili- gentem instantiam, quemadmodum prius per D. Auditorem et oratores Suæ Majtis facta est. Sequitur numerus domorum Budæ tam in castro et clau- sura murorum quam in suburbiis existentium. Et primo, in prima parte clausuræ et castro Budensi sunt domus . . СC = 200. IIIICLVIII = 458. It. æstuaria seu stubæ in ipsis domibus It. cameræ in eisdem . . IXIIIIXXXI = 991. . IIIILXXI = 471. It. testudines . . . . . . . . . . . It. cellaria . HCXXXIII = 233. It. in eisdem domibus sunt stabula pro equis locandis . . . . Mille VIICXXXIII = 1833. . . Alia pars domorum, æstuariorum oc. in alia clausura exi- stentium. Primo sunt domus . . . . . . . It. æstuaria . . . . . . . . . . It. cameræ . . . . . . . . . . It. testudines . . . . . . . . . It. cellaria . . . . . . . . . CXXII = 122. 221. CCXXI = IIIIXXV = 425. ПХХXIХ = 239. CXXVII = 127.
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475 Tertia pars aliarum domorum ibidem existentium in sub- urbiis. Primo sunt domus . . . . . . . IIICVIII = 408. It. æstuaria . IIIIVI = 406. . . . . . . . . . It. cameræ . . . . . . . . . IХХХХ = 930. It. testudines . . XII = 12. . . . . It. cellaria . CLXXXIIII = 184. It. stabula pro equis . . . Mille VIICIIIIXXVI = 1786. Secunda pars domorum in suburbiis existentium. Primo domus . . . = 237. HXXXVII It. æstuaria . . . . . . = 267. II LXVII It. cameræe . IXXXX . . . . . = 930. It. testudines 20. XX = . . It. cellaria . 83. IIIIXXIII = It. stabula pro equis ICXII = 312. Somma (sic) totalis domorum Budæ, tam in castro et clausura, quam in sub- urbiis . . . . . . . . Somma æstuariorum . . . Somma camerarum . . . Somma testitudinarum (sic) sive voltarum Somma cellariorum . . . . Somma pro equis in stabulis tam in castro et clausura quam in suburbiis IXLXVII = 967. MIIICLII = 1352. IМХХVII = 3027. VIICXLII = 742. VICXXXVII = 637. IIIMVIIV = 4705. 985. 1437, Mart. 26 (Prag). Kaiser Sigmund an den Rath der Stadt Oedenburg in Ungarn: zur Uber- führung des Taborer-Hauptmanns und seiner Söldner von Pressburg nach Belgrad soll er in Wien zwölf Schiffe anschaffen und mit Dienstleuten verschen. (E collectanels Joannis Czech.) Sigismundus dei gratia Romanorum imperator semper Augu- stus ac Hungariæ, Bohemiæ, Dalmatiæ, Croatiæ oc. rex : fidelibus nostris providis Magistro civium, judici, juratis ceterisque civibus nostræ civitatis Soproniensis, salutem et gratiam.
475 Tertia pars aliarum domorum ibidem existentium in sub- urbiis. Primo sunt domus . . . . . . . IIICVIII = 408. It. æstuaria . IIIIVI = 406. . . . . . . . . . It. cameræ . . . . . . . . . IХХХХ = 930. It. testudines . . XII = 12. . . . . It. cellaria . CLXXXIIII = 184. It. stabula pro equis . . . Mille VIICIIIIXXVI = 1786. Secunda pars domorum in suburbiis existentium. Primo domus . . . = 237. HXXXVII It. æstuaria . . . . . . = 267. II LXVII It. cameræe . IXXXX . . . . . = 930. It. testudines 20. XX = . . It. cellaria . 83. IIIIXXIII = It. stabula pro equis ICXII = 312. Somma (sic) totalis domorum Budæ, tam in castro et clausura, quam in sub- urbiis . . . . . . . . Somma æstuariorum . . . Somma camerarum . . . Somma testitudinarum (sic) sive voltarum Somma cellariorum . . . . Somma pro equis in stabulis tam in castro et clausura quam in suburbiis IXLXVII = 967. MIIICLII = 1352. IМХХVII = 3027. VIICXLII = 742. VICXXXVII = 637. IIIMVIIV = 4705. 985. 1437, Mart. 26 (Prag). Kaiser Sigmund an den Rath der Stadt Oedenburg in Ungarn: zur Uber- führung des Taborer-Hauptmanns und seiner Söldner von Pressburg nach Belgrad soll er in Wien zwölf Schiffe anschaffen und mit Dienstleuten verschen. (E collectanels Joannis Czech.) Sigismundus dei gratia Romanorum imperator semper Augu- stus ac Hungariæ, Bohemiæ, Dalmatiæ, Croatiæ oc. rex : fidelibus nostris providis Magistro civium, judici, juratis ceterisque civibus nostræ civitatis Soproniensis, salutem et gratiam.
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476 Fidelitati Vestræe firmissime mandando præecipimus, qua- tenus agnita præsentium notitia, omni recusa postergata, de et pro illis residuis mille florenis auri, quibus in sortem solutionis duorum millium florenorum auri super vos pro taxa extraordi- naria impositorum Nostræ obligamini Majestati, quorumque alios mille florenos auri jam illi, cui mandavimus, persolvisse dinos- cimini, duodecim naves, vulgo hochnawer dictas, in Wienna vel alias comparare, et ad quamcunque navim singulos tres homines ad gubernandum et navigandum aptos adparari, ipsasque naves ad festum Pentecostes (19 Mai) proxime venturum in Posonio statuere, et manibus magnifici Georgii de Rozgon comitis Poso- niensis, vel eo absente Johannis Kakas, sollicitatoris laborum nostrorum Posoniens. assignari facere modis omnibus debeatis. In quibus capitaneus Taboritarum cum suis Taboritis et gen- tibus per Danubium usque ad Nandoralbam, per eosdem homines apparandos, conducantur; prout hac etiam vestri concives et nuntii, præsentium ostensores, Vestræe oretenus recitabunt Fide- litati; quorum dictis et relatibus nostri parte vobis referendis plenam in hac parte credulitatis fidem adhibere, et aliud in præemissis facere non ausuri. Dat. Pragæ, fer. III proxima post dominicam Ramispalmarum, anno domini MCCCC XXX septimo, regnorum nostrorum anno Hungar. oc. LI°, Romanorum XXVII, Bohemiæ XVII, imperii vero quarto. Relatio D. .. Czaky magistri curiæ. 986. 1437, Apr. 13 (Prag). Verordnung des Bischofs Philibert von Coutances an sämmtliche Land- dechante in Böhmen, bezüglich der Befolgung der Compactate, so wie der alten Kirchengebräuche. (MS. Klatov. curiae fol. 167b sq.) Philbertus dei gratia Constantiensis episcopus provinciæ Rotomagensis, sacri generalis Basiliensis concilii in Bohemiam et Moraviam legatus destinatus: dilecte nobis in Christo ple- bane Nicolae in Wolina, decane Bechinensis archidiaconatus, salutem in domino!
476 Fidelitati Vestræe firmissime mandando præecipimus, qua- tenus agnita præsentium notitia, omni recusa postergata, de et pro illis residuis mille florenis auri, quibus in sortem solutionis duorum millium florenorum auri super vos pro taxa extraordi- naria impositorum Nostræ obligamini Majestati, quorumque alios mille florenos auri jam illi, cui mandavimus, persolvisse dinos- cimini, duodecim naves, vulgo hochnawer dictas, in Wienna vel alias comparare, et ad quamcunque navim singulos tres homines ad gubernandum et navigandum aptos adparari, ipsasque naves ad festum Pentecostes (19 Mai) proxime venturum in Posonio statuere, et manibus magnifici Georgii de Rozgon comitis Poso- niensis, vel eo absente Johannis Kakas, sollicitatoris laborum nostrorum Posoniens. assignari facere modis omnibus debeatis. In quibus capitaneus Taboritarum cum suis Taboritis et gen- tibus per Danubium usque ad Nandoralbam, per eosdem homines apparandos, conducantur; prout hac etiam vestri concives et nuntii, præsentium ostensores, Vestræe oretenus recitabunt Fide- litati; quorum dictis et relatibus nostri parte vobis referendis plenam in hac parte credulitatis fidem adhibere, et aliud in præemissis facere non ausuri. Dat. Pragæ, fer. III proxima post dominicam Ramispalmarum, anno domini MCCCC XXX septimo, regnorum nostrorum anno Hungar. oc. LI°, Romanorum XXVII, Bohemiæ XVII, imperii vero quarto. Relatio D. .. Czaky magistri curiæ. 986. 1437, Apr. 13 (Prag). Verordnung des Bischofs Philibert von Coutances an sämmtliche Land- dechante in Böhmen, bezüglich der Befolgung der Compactate, so wie der alten Kirchengebräuche. (MS. Klatov. curiae fol. 167b sq.) Philbertus dei gratia Constantiensis episcopus provinciæ Rotomagensis, sacri generalis Basiliensis concilii in Bohemiam et Moraviam legatus destinatus: dilecte nobis in Christo ple- bane Nicolae in Wolina, decane Bechinensis archidiaconatus, salutem in domino!
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477 Quoniam ex ordinatione et assensu sacræ imperialis Maje- statis ea, quæ inferius serta sunt, per nos auctoritate sacri con- cilii Basiliensis cum matura deliberatione conclusa exstiterunt pro reformatione in temporalibus et spiritualibus cleri totius diocesis, qui prohdolor! a multis temporibus dispersus et inor- dinatus exstitit: eapropter in virtute sanctæ obedientiæ et in- dignationis imperialis Majestatis, ad honorem dei, exaltationem fidei catholicæ, prosperitatem hujus inclyti regni et salutem ani- marum, ea omnia et singula infrascripta observetis et executioni demandetis, in quantum vos concernit, omnibus et singulis vestri decanatus præcipiatis eadem auctoritate et sub eisdem ponis, ut prædicta realiter et cum effectu observent et exsequantur: et primo: quod compactata observentur, et juxta corum formam his, qui usum habuerunt tempore compactatorum commu- nicandi sub utraque specie, ipsa eadem sacratissima communio in corum ecclesiis parochialibus absque difficultate per eos ad quos pertinct ministretur. It. quod nullus rector ecclesiæ parochialis alienos subditos vel parochianos alterius ecclesiæ suscipiat et sacramenta mini- stret absque licentia eorum, qui eam dare possunt, videlicet verorum et legitimorum plebanorum, aut eorum superiorum le- gitime institutorum. It. quod omnes et singuli prædicatores possunt communi- onem sacratissimam magnificare et laudare, cavendo ne aliquid dicant in dejectionem aut condemnationem unius vel alterius modi communicandi, præedicareque et dicere monita salutaria et salubria, inducentia populum ad pacem et concordiam, ad obe- dientiam et reverentiam et dispositionem talem, ut quis digne communionem sacratissimam uno vel altero modo suscipere valeat. It. quod ad ministrationem sacramentorum alius ecclesiæ parochialis se ingerat (sic) vel quocunque modo se intromittat, nisi fuerit legitime institutus per sacrum concilium, vel summum pontificem fuerit provisum, quo casu providerit archiepiscopus legitime institutus. It. quod et omnes et singuli rectores ecclesiarum parochi- alium habeant agendas, sicut ab antiquo est constitutum, quibus scil. caveatur, quomodo sacramenta ecclesiastica ministrari de- beant et ritus ecclesiastici servari et executioni demandari, nec
477 Quoniam ex ordinatione et assensu sacræ imperialis Maje- statis ea, quæ inferius serta sunt, per nos auctoritate sacri con- cilii Basiliensis cum matura deliberatione conclusa exstiterunt pro reformatione in temporalibus et spiritualibus cleri totius diocesis, qui prohdolor! a multis temporibus dispersus et inor- dinatus exstitit: eapropter in virtute sanctæ obedientiæ et in- dignationis imperialis Majestatis, ad honorem dei, exaltationem fidei catholicæ, prosperitatem hujus inclyti regni et salutem ani- marum, ea omnia et singula infrascripta observetis et executioni demandetis, in quantum vos concernit, omnibus et singulis vestri decanatus præcipiatis eadem auctoritate et sub eisdem ponis, ut prædicta realiter et cum effectu observent et exsequantur: et primo: quod compactata observentur, et juxta corum formam his, qui usum habuerunt tempore compactatorum commu- nicandi sub utraque specie, ipsa eadem sacratissima communio in corum ecclesiis parochialibus absque difficultate per eos ad quos pertinct ministretur. It. quod nullus rector ecclesiæ parochialis alienos subditos vel parochianos alterius ecclesiæ suscipiat et sacramenta mini- stret absque licentia eorum, qui eam dare possunt, videlicet verorum et legitimorum plebanorum, aut eorum superiorum le- gitime institutorum. It. quod omnes et singuli prædicatores possunt communi- onem sacratissimam magnificare et laudare, cavendo ne aliquid dicant in dejectionem aut condemnationem unius vel alterius modi communicandi, præedicareque et dicere monita salutaria et salubria, inducentia populum ad pacem et concordiam, ad obe- dientiam et reverentiam et dispositionem talem, ut quis digne communionem sacratissimam uno vel altero modo suscipere valeat. It. quod ad ministrationem sacramentorum alius ecclesiæ parochialis se ingerat (sic) vel quocunque modo se intromittat, nisi fuerit legitime institutus per sacrum concilium, vel summum pontificem fuerit provisum, quo casu providerit archiepiscopus legitime institutus. It. quod et omnes et singuli rectores ecclesiarum parochi- alium habeant agendas, sicut ab antiquo est constitutum, quibus scil. caveatur, quomodo sacramenta ecclesiastica ministrari de- beant et ritus ecclesiastici servari et executioni demandari, nec
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478 non statuta provincialia, quibus instrui et informari debeant de singulis per eos agendis in administrationibus sibi commissis. It. et ritus qui servari debuere mandati sunt, quorum co- piam a notario habeant, serventur ac realiter et cum effectu executioni demandentur. It. et vobis decano injungitur, ut præecipiatis singulis et omnibus in suis ecclesiis parochialibus in vestro decanatu con- stitutis sub poena inobedientiæ et indignationis Majestatis impe- rialis, ut a regimine ecclesiarum, quas sic occupant, penitus de- sistant, sed institutionem et informationem a legatis sacri con- cilii procurent, donec ut prædicta sunt, ecclesiæ Pragensi de le- gitimo pastore fuerit provisum. It. et nullum permittatis ecclesias parochiales occupare et in eis administrare, nisi prius ostenderint et docuerint de titulo legitimo. It. et si qui fuerint inobedientes, vobis injungitur et man- datur, ut sine dilatione eos ipsos Majestati imperiali et nobis intimare curetis. It. et inquiratis et inquirere faciatis de omnibus beneficiis quibuscunque in vestro decanatu constitutis, quæ omnia et sin- gula in scriptis annotetis. It. de omnibus juribus archiepiscopalibus inquiratis, et qui sunt hac per quos debeatur (sic). It. veniant et compareant singuli decani in festo S. Viti, et referant cuncta referenda; tamen inobedientes statim noti- ficent, ut præmissum est. It. et fiat synodus in mense Octobris, et conveniant, qui convenire in synodo tenentur, sicut ab antiquo est solitum. It. ut non negligatur cura et salus animarum in ecclesiis parochialibus carentibus rectoribus, provideatis, ut dictæ eccle- siæ una vel plures, prout opportunum vel necessarium fuerit, proximioribus plebanis in suis ecclesiis residentibus commit- tantur, ut de ipsis ecclesiis et subditorum earumdem curam et administrationem habeant. Datum Praga in collegio Caroli, sub nostri sigilli impres- sione et signo notarii nostri, die sabbati post dominicam Qua- simodo, anno domini Millesimo quadringentesimo tricesimo septimo.
478 non statuta provincialia, quibus instrui et informari debeant de singulis per eos agendis in administrationibus sibi commissis. It. et ritus qui servari debuere mandati sunt, quorum co- piam a notario habeant, serventur ac realiter et cum effectu executioni demandentur. It. et vobis decano injungitur, ut præecipiatis singulis et omnibus in suis ecclesiis parochialibus in vestro decanatu con- stitutis sub poena inobedientiæ et indignationis Majestatis impe- rialis, ut a regimine ecclesiarum, quas sic occupant, penitus de- sistant, sed institutionem et informationem a legatis sacri con- cilii procurent, donec ut prædicta sunt, ecclesiæ Pragensi de le- gitimo pastore fuerit provisum. It. et nullum permittatis ecclesias parochiales occupare et in eis administrare, nisi prius ostenderint et docuerint de titulo legitimo. It. et si qui fuerint inobedientes, vobis injungitur et man- datur, ut sine dilatione eos ipsos Majestati imperiali et nobis intimare curetis. It. et inquiratis et inquirere faciatis de omnibus beneficiis quibuscunque in vestro decanatu constitutis, quæ omnia et sin- gula in scriptis annotetis. It. de omnibus juribus archiepiscopalibus inquiratis, et qui sunt hac per quos debeatur (sic). It. veniant et compareant singuli decani in festo S. Viti, et referant cuncta referenda; tamen inobedientes statim noti- ficent, ut præmissum est. It. et fiat synodus in mense Octobris, et conveniant, qui convenire in synodo tenentur, sicut ab antiquo est solitum. It. ut non negligatur cura et salus animarum in ecclesiis parochialibus carentibus rectoribus, provideatis, ut dictæ eccle- siæ una vel plures, prout opportunum vel necessarium fuerit, proximioribus plebanis in suis ecclesiis residentibus commit- tantur, ut de ipsis ecclesiis et subditorum earumdem curam et administrationem habeant. Datum Praga in collegio Caroli, sub nostri sigilli impres- sione et signo notarii nostri, die sabbati post dominicam Qua- simodo, anno domini Millesimo quadringentesimo tricesimo septimo.
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479 Ibidem. (Vide 10 Mart. 1437. Archiv Český, III, 453.) Copia seu tenor rituum est talis. Cum in litera executoria compactatorum pro parte inclyti regni Bohemiæ oc. nobis legatis sacri concilii Basiliensis data ita contineatur : Nos Alsso oc. gubernator regni Bohemiæ, barones, nobiles, milites, clientes, Praga civitas, sacerdotes, generalem congrega- tionem inclyti regni Bohemiæ et marchionatus Moraviæ oc. Inprimis acceptamus et facimus unitatem fidei catholicæ ecclesiasticam realiter et cum effectu, in unitate fidei catholicæ et conformitate ritus universalis ecclesiæ in omnibus aliis, quam in usu communionis utriusque specici, juxta dictorum ca- pitulorum seriem et tenorem servare defendereque promittimus. Petimus, (uti) scriptum est, realiter et effectualiter servari, ut verbis facta respondeant, videlicet ut unitas fidei et confor- mitas ritus universalis ecclesiæ in omnibus aliis, quam in usu communionis utriusque speciei, prout ibi scriptum est, realiter et effectualiter conservetur, de quibus aut quam (?) pauca ex- primemus ad præsens, salva ulteriori expressione et declaratione: Primo, quod sacramenta ecclesiæ rite et canonice admini- strentur secundum ritum universalis ecclesiæ, excepto usu com- munionis utriusque speciei, juxta tenorem et formam compacta- torum. Quod juxta tenorem compactatorum communicantibus semper dicatur, quod ipsi debent credere, quod non sub specie panis caro tantum aut sub specie vini sanguis tantum, sed sub utraque specie est integer totus Christus. Quod sacerdotes orent horas juxta rubricam diocesis. Quod venerabile signum salvatoris nostri crucis portaretur in omnibus juxta morem ecclesiæ populi christiani. Quod in ecclesiis habeantur venerabiles imagines salva- toris nostri, ejus genitricis aliorumque sanctorum et sanctarum. Quod in portis ecclesiarum teneatur aqua benedicta, qua introeuntes possint se aspergere juxta patrum salubria instituta et ritum universalis ecclesiæ. Et fiant aspersiones diebus do- minicis et super funera defunctorum et in aliis consuetis.
479 Ibidem. (Vide 10 Mart. 1437. Archiv Český, III, 453.) Copia seu tenor rituum est talis. Cum in litera executoria compactatorum pro parte inclyti regni Bohemiæ oc. nobis legatis sacri concilii Basiliensis data ita contineatur : Nos Alsso oc. gubernator regni Bohemiæ, barones, nobiles, milites, clientes, Praga civitas, sacerdotes, generalem congrega- tionem inclyti regni Bohemiæ et marchionatus Moraviæ oc. Inprimis acceptamus et facimus unitatem fidei catholicæ ecclesiasticam realiter et cum effectu, in unitate fidei catholicæ et conformitate ritus universalis ecclesiæ in omnibus aliis, quam in usu communionis utriusque specici, juxta dictorum ca- pitulorum seriem et tenorem servare defendereque promittimus. Petimus, (uti) scriptum est, realiter et effectualiter servari, ut verbis facta respondeant, videlicet ut unitas fidei et confor- mitas ritus universalis ecclesiæ in omnibus aliis, quam in usu communionis utriusque speciei, prout ibi scriptum est, realiter et effectualiter conservetur, de quibus aut quam (?) pauca ex- primemus ad præsens, salva ulteriori expressione et declaratione: Primo, quod sacramenta ecclesiæ rite et canonice admini- strentur secundum ritum universalis ecclesiæ, excepto usu com- munionis utriusque speciei, juxta tenorem et formam compacta- torum. Quod juxta tenorem compactatorum communicantibus semper dicatur, quod ipsi debent credere, quod non sub specie panis caro tantum aut sub specie vini sanguis tantum, sed sub utraque specie est integer totus Christus. Quod sacerdotes orent horas juxta rubricam diocesis. Quod venerabile signum salvatoris nostri crucis portaretur in omnibus juxta morem ecclesiæ populi christiani. Quod in ecclesiis habeantur venerabiles imagines salva- toris nostri, ejus genitricis aliorumque sanctorum et sanctarum. Quod in portis ecclesiarum teneatur aqua benedicta, qua introeuntes possint se aspergere juxta patrum salubria instituta et ritum universalis ecclesiæ. Et fiant aspersiones diebus do- minicis et super funera defunctorum et in aliis consuetis.
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480 Quod missa non celebretur nisi in altari consecrato secundum ritum universalis ecclesiæ. Quod missæ cantentur vel legantur integraliter in latino secundum ordinem Romanorum juxta rubricam Pragensis eccle- siæ; et cantentur credo in deum et præefatio et pater noster integraliter, omissis cantilenis. Quia secundum decreta sanctorum patrum non debent cantari in officio missæ, nisi collectæ, prosæ, cantica et hymni ab ecclesia approbati, nec unusquisque pro sua voluntate debet addere, minuere vel mutare. Quod detur osculum pacis post Agnus dei, fiat benedictio candelarum in festo Purificationis, fiat benedictio cinerum in capite jejunii, et imponatur capitibus, ut moris est. Fiat benedictio palmarum, cerei paschalis cum benedictione fontium, ut moris. Fiat canonica institutio legitimorum plebanorum, alias quo- modolibet debite et honeste provideant, ut plebes habeant legi- timos plebanos canonice institutos. Quod peregrinationes et oblationes in ecclesiis non prohi- beantur. Quod reverentia et obedientia promissa sanctæ matri ec- clesiæ, sacro generali concilio Basiliensi ipsam repræsentanti, summoque pontifici, realiter et efficaciter observentur. Quod in sacramento cucharistiæ post verba consecrationis sub speciebus panis et vini est vere totus Christus et non re- manet ibi substantia panis et vini materialis: sic teneant, ut prædicant. Acta et concordata fuerunt præmissa in hahitatione sermi D. Impris et ipsius præsentia, Pragæ, dominica qua cantatur in ecclesia dei Lætare Jerusalem (10 Mart.) a. d. 1437.
480 Quod missa non celebretur nisi in altari consecrato secundum ritum universalis ecclesiæ. Quod missæ cantentur vel legantur integraliter in latino secundum ordinem Romanorum juxta rubricam Pragensis eccle- siæ; et cantentur credo in deum et præefatio et pater noster integraliter, omissis cantilenis. Quia secundum decreta sanctorum patrum non debent cantari in officio missæ, nisi collectæ, prosæ, cantica et hymni ab ecclesia approbati, nec unusquisque pro sua voluntate debet addere, minuere vel mutare. Quod detur osculum pacis post Agnus dei, fiat benedictio candelarum in festo Purificationis, fiat benedictio cinerum in capite jejunii, et imponatur capitibus, ut moris est. Fiat benedictio palmarum, cerei paschalis cum benedictione fontium, ut moris. Fiat canonica institutio legitimorum plebanorum, alias quo- modolibet debite et honeste provideant, ut plebes habeant legi- timos plebanos canonice institutos. Quod peregrinationes et oblationes in ecclesiis non prohi- beantur. Quod reverentia et obedientia promissa sanctæ matri ec- clesiæ, sacro generali concilio Basiliensi ipsam repræsentanti, summoque pontifici, realiter et efficaciter observentur. Quod in sacramento cucharistiæ post verba consecrationis sub speciebus panis et vini est vere totus Christus et non re- manet ibi substantia panis et vini materialis: sic teneant, ut prædicant. Acta et concordata fuerunt præmissa in hahitatione sermi D. Impris et ipsius præsentia, Pragæ, dominica qua cantatur in ecclesia dei Lætare Jerusalem (10 Mart.) a. d. 1437.
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481 987. 1437, Nov. 19 (Prag). Bischof Philibert von Coutances an die Väter des Basler Concils: Nach- richt von den stets wachsenden Fortschritten der katholischen Reaction in Böhmen. (MS. Paris. 1502, fol. 75.) „Litera missa sacro concilio per D. Episcopum Constantiensem, ambassia- torem concilii in Boemiam, lecta in generali congregatione die Jovis quinta Decembris ann. oc. XXXVII°.“ Sacrosanctæ generali synodo Basiliensi in spiritu sancto legitime congregatæ, universalem ecclesiam repræsentanti. Dudum per literas meas sacratissimo coetui vestro sicut decuit notificavi successum continuum corum, quæ pro pace et salute hujus inclyti regni inchoari et continuari decrevit sacro- sancta vestra congregatio. Decet imo et res ipsa exigit, ut quæ consequenter subsecuta sunt, eidem vestro sacratissimo coetui nota fiant. Sic igitur divina disponente clementia cura et sol- licitudine majestatis imperialis interveniente actum est: præter ecclesias cathedralem et S. Apollinaris collegiatam ad XV mona- steria sunt religiosi et religiosæ restituti et restitutæ, ipsis in monasteriis degentibus et deo servientibus, duobus demptis, in quibus propter indispositionem locorum non est habitatio reli- giosis conveniens. Disponuntur autem loca ipsa, ut commode qui in ipsis servire deo intendunt, habitare valeant in eisdem. In prædictis autem ecclesiis ritus universalis ecclesiæ sicut decet observatur. Ad hanc civitatem data est libertas exulibus et aliis quibuscunque redeuntibus et venientibus standi et commo- randi ad libitum; nihil ab eis exigetur, nisi quod decreta et ordinata per sacratissimum coetum vestrum observabunt. Nuper quædam turbatio in hoc inclyto regno suscitari videbatur, quæ divina dispositione, opera imperialis Majestatis, sibi assistentibus baronibus, militaribus et civitatibus ingressum (sic) non habuit; quid autem in posterum futurum sit, novit altissimus. Aliud autem non intelligo, nisi quod volunt compactata servare et ea in quibus vester sacratissimus coetus remansit cum suis ambassia- toribus observare et observari facere; sic enim promiserunt im- 31
481 987. 1437, Nov. 19 (Prag). Bischof Philibert von Coutances an die Väter des Basler Concils: Nach- richt von den stets wachsenden Fortschritten der katholischen Reaction in Böhmen. (MS. Paris. 1502, fol. 75.) „Litera missa sacro concilio per D. Episcopum Constantiensem, ambassia- torem concilii in Boemiam, lecta in generali congregatione die Jovis quinta Decembris ann. oc. XXXVII°.“ Sacrosanctæ generali synodo Basiliensi in spiritu sancto legitime congregatæ, universalem ecclesiam repræsentanti. Dudum per literas meas sacratissimo coetui vestro sicut decuit notificavi successum continuum corum, quæ pro pace et salute hujus inclyti regni inchoari et continuari decrevit sacro- sancta vestra congregatio. Decet imo et res ipsa exigit, ut quæ consequenter subsecuta sunt, eidem vestro sacratissimo coetui nota fiant. Sic igitur divina disponente clementia cura et sol- licitudine majestatis imperialis interveniente actum est: præter ecclesias cathedralem et S. Apollinaris collegiatam ad XV mona- steria sunt religiosi et religiosæ restituti et restitutæ, ipsis in monasteriis degentibus et deo servientibus, duobus demptis, in quibus propter indispositionem locorum non est habitatio reli- giosis conveniens. Disponuntur autem loca ipsa, ut commode qui in ipsis servire deo intendunt, habitare valeant in eisdem. In prædictis autem ecclesiis ritus universalis ecclesiæ sicut decet observatur. Ad hanc civitatem data est libertas exulibus et aliis quibuscunque redeuntibus et venientibus standi et commo- randi ad libitum; nihil ab eis exigetur, nisi quod decreta et ordinata per sacratissimum coetum vestrum observabunt. Nuper quædam turbatio in hoc inclyto regno suscitari videbatur, quæ divina dispositione, opera imperialis Majestatis, sibi assistentibus baronibus, militaribus et civitatibus ingressum (sic) non habuit; quid autem in posterum futurum sit, novit altissimus. Aliud autem non intelligo, nisi quod volunt compactata servare et ea in quibus vester sacratissimus coetus remansit cum suis ambassia- toribus observare et observari facere; sic enim promiserunt im- 31
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482 periali Majestati ad Hungariam proficiscenti, et post ejus reces- sum in communi congregatione remanserunt. Hi sunt effectus, quos ex laboribus suis coetus vester sacratissimus reportavit. Concedat altissimus sua inclyta clementia, ut magis ac magis in hac et ceteris causis, propter quas congregatio vestra cele- berrima agitur, augmentum et effectum landabilem suscipiat, ad dei gloriam, exaltationem fidei catholicæ, pacem et unitatem ecclesiæ dei et Christi fidelium, ac sacratissimi coetus vestri laudem et gloriam in ævum duraturam. Dat. Pragæ, XIX No- vembris anno oc. XXXVII°. Vestri coetus sacratissimi perhumilis orator Philibertus Constant. eps. 988. 1437, Nov. 21 (Telcz). Kaiser Sigmunds (letztes) Schreiben an die Väter des Basler Concils: er sei krank auf der Reise und werde ihrem Abgesandten erst in der nächsten Stadt (Znaim, wo er starb) Bescheid geben können; bis dahin mögen sie (gegen Papst Eugen) keinen Beschluss fassen. (E MS. Paris 1502, fol. 76.) „Litera D. Impris Roman, missa sacro concilio, lecta post missam die domi- nica XV Dec. 1437.“ Revmis reverendisque ac venerabilibus et egregiis in Christo patribus et dominis, sacrosanctæ generali Basiliensi synodo in spiritu sancto legitime congregatæ ecclesiam universalem repræ- sentantibus, amicis nostris carissimis ac grate et sincere nobis dilectis. Revmi revd que in Christo patres, amici carissimi, ac vene- rabiles et egregii sincere grateque dilecti! Missum ad imperialis majestatis nostræe præsentiam venerabilem patrem Georgium Vi- censem episcopum, oratorem vestrum synodalem nobis sincere dilectum et hactenus tempore sacri Constantiensis concilii bene notum, Vestrarum Paternitatum intuitu et etiam respectu vir- tutum suarum gratanter vidimus et libenter audivimus. Sed quia ipse post recessum nostrum de urbe Pragensi vestigia nostra insecutus nos in via reperit cum nostro et suo incommodo et
482 periali Majestati ad Hungariam proficiscenti, et post ejus reces- sum in communi congregatione remanserunt. Hi sunt effectus, quos ex laboribus suis coetus vester sacratissimus reportavit. Concedat altissimus sua inclyta clementia, ut magis ac magis in hac et ceteris causis, propter quas congregatio vestra cele- berrima agitur, augmentum et effectum landabilem suscipiat, ad dei gloriam, exaltationem fidei catholicæ, pacem et unitatem ecclesiæ dei et Christi fidelium, ac sacratissimi coetus vestri laudem et gloriam in ævum duraturam. Dat. Pragæ, XIX No- vembris anno oc. XXXVII°. Vestri coetus sacratissimi perhumilis orator Philibertus Constant. eps. 988. 1437, Nov. 21 (Telcz). Kaiser Sigmunds (letztes) Schreiben an die Väter des Basler Concils: er sei krank auf der Reise und werde ihrem Abgesandten erst in der nächsten Stadt (Znaim, wo er starb) Bescheid geben können; bis dahin mögen sie (gegen Papst Eugen) keinen Beschluss fassen. (E MS. Paris 1502, fol. 76.) „Litera D. Impris Roman, missa sacro concilio, lecta post missam die domi- nica XV Dec. 1437.“ Revmis reverendisque ac venerabilibus et egregiis in Christo patribus et dominis, sacrosanctæ generali Basiliensi synodo in spiritu sancto legitime congregatæ ecclesiam universalem repræ- sentantibus, amicis nostris carissimis ac grate et sincere nobis dilectis. Revmi revd que in Christo patres, amici carissimi, ac vene- rabiles et egregii sincere grateque dilecti! Missum ad imperialis majestatis nostræe præsentiam venerabilem patrem Georgium Vi- censem episcopum, oratorem vestrum synodalem nobis sincere dilectum et hactenus tempore sacri Constantiensis concilii bene notum, Vestrarum Paternitatum intuitu et etiam respectu vir- tutum suarum gratanter vidimus et libenter audivimus. Sed quia ipse post recessum nostrum de urbe Pragensi vestigia nostra insecutus nos in via reperit cum nostro et suo incommodo et
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483 satis indispositos corpore, uti deo placuit : nos non valentes ipsum tam præcipitanter seriatim audire, sibi dietam et locum vicinum præfiximus, ibique sibi plenariam audientiam daturi sumus. Et quia etiam præsentem habemus oratorem domini nostri summi pontificis, idcirco omni partialitate semota summo studio et sol- licitudine indifferenter deo dante laborare curabimus atque in- tendere ad ea, quæ sunt unionis et pacis in ecclesia sancta dei; Vrss Revmas Pattes affectuosissime deprecantes, quatenus cum omni actu et novitate quacunque Vrae Pattes supersedere velint usque ad ipsius oratoris vestri adventum, quem per dei gratiam breviter expeditum faciemus in forma, quæ cedet ad laudem sui sanctissimi nominis, exaltationem catholicæ fidei et statum salubrem ecclesiæ sanctæ dei. Dat. in Telcz die XXIa Novem- bris, regnorum nostrorum anno Hungariæ oc. LI°, Romanorum XXVIII, Boemiæ XVIII, imperii vero quinto. Sigismundus dei gratia Romanorum imperator semper Augustus ac Hungariæ, Boemiæ, Dalmatiæ oc. rex. Ad mandatum D. Imperatoris Petrus Kalde pptus. Nortusensis. 31*
483 satis indispositos corpore, uti deo placuit : nos non valentes ipsum tam præcipitanter seriatim audire, sibi dietam et locum vicinum præfiximus, ibique sibi plenariam audientiam daturi sumus. Et quia etiam præsentem habemus oratorem domini nostri summi pontificis, idcirco omni partialitate semota summo studio et sol- licitudine indifferenter deo dante laborare curabimus atque in- tendere ad ea, quæ sunt unionis et pacis in ecclesia sancta dei; Vrss Revmas Pattes affectuosissime deprecantes, quatenus cum omni actu et novitate quacunque Vrae Pattes supersedere velint usque ad ipsius oratoris vestri adventum, quem per dei gratiam breviter expeditum faciemus in forma, quæ cedet ad laudem sui sanctissimi nominis, exaltationem catholicæ fidei et statum salubrem ecclesiæ sanctæ dei. Dat. in Telcz die XXIa Novem- bris, regnorum nostrorum anno Hungariæ oc. LI°, Romanorum XXVIII, Boemiæ XVIII, imperii vero quinto. Sigismundus dei gratia Romanorum imperator semper Augustus ac Hungariæ, Boemiæ, Dalmatiæ oc. rex. Ad mandatum D. Imperatoris Petrus Kalde pptus. Nortusensis. 31*
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NACHTRAGE VON BRIEFEN UND URKUNDEN, WELCHE IN DER REIHE AUSGELASSEN WORDEN SIND. ODER NICHT BESTIMMT EINGEREIHT WERDEN KONNTEN.
NACHTRAGE VON BRIEFEN UND URKUNDEN, WELCHE IN DER REIHE AUSGELASSEN WORDEN SIND. ODER NICHT BESTIMMT EINGEREIHT WERDEN KONNTEN.
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Erster Nachtrag. A) Briefe und Urkunden mit bestimmten Daten. 1. 1420, Aug. 4 (Weitra). Ernst „Erzherzog zu Oesterreich" entschuldigt sich bei Ulrichen v. Rosenberg, dass seine Leute den vergangenen Frei- tag (2 Aug.) Abends auf seiner Rückreise nach Oesterreich zu „Sweincz“ mit den Wiklefen handgemenge worden sind, wobei der Markt selbst, er wisse nicht von welcher Partei, angezündet worden. D. zu Weitra, Sonntag vor S. Oswald, 1420. (Orig. in arch. Trebon.) 2. 1421, Febr. 8 (Prag). Manifest der Prager an die gesammte Christenheit: worin über das Ver- fahren der römischen Kirche gegen die Hussiten Klage geführt und Nach- richt gegeben wird von dem missglückten Versuche (im Juli 1420 zu Prag), beide Parteien mittels öffentlicher Besprechung der vier Prager Artikel der Verständigung und dem Frieden entgegenzuführen. (Aus dem MS. 54 der Erfurter königl. Bibliothek mitgetheilt von Dr. Gustav Schmidt.) Universis et singulis christianæ fidei cultoribus ubilibet constitutis pro tempore: magistri civium, consules et scabini ac universalitas civium Majoris et Novæ civitatis Pragensis : salutem
Erster Nachtrag. A) Briefe und Urkunden mit bestimmten Daten. 1. 1420, Aug. 4 (Weitra). Ernst „Erzherzog zu Oesterreich" entschuldigt sich bei Ulrichen v. Rosenberg, dass seine Leute den vergangenen Frei- tag (2 Aug.) Abends auf seiner Rückreise nach Oesterreich zu „Sweincz“ mit den Wiklefen handgemenge worden sind, wobei der Markt selbst, er wisse nicht von welcher Partei, angezündet worden. D. zu Weitra, Sonntag vor S. Oswald, 1420. (Orig. in arch. Trebon.) 2. 1421, Febr. 8 (Prag). Manifest der Prager an die gesammte Christenheit: worin über das Ver- fahren der römischen Kirche gegen die Hussiten Klage geführt und Nach- richt gegeben wird von dem missglückten Versuche (im Juli 1420 zu Prag), beide Parteien mittels öffentlicher Besprechung der vier Prager Artikel der Verständigung und dem Frieden entgegenzuführen. (Aus dem MS. 54 der Erfurter königl. Bibliothek mitgetheilt von Dr. Gustav Schmidt.) Universis et singulis christianæ fidei cultoribus ubilibet constitutis pro tempore: magistri civium, consules et scabini ac universalitas civium Majoris et Novæ civitatis Pragensis : salutem
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488 in domino et vera loquentibus credere, deum sincere diligere, in compassione innocentum non deficere, et in judiciis proxi- morum non errare. Præstantissimi domini, virique toto orbe spectabiles uni- versi ! Quamvis inter tot immanes salvatoris offensas, inter tot- que christianissimi regni Boemiæ atroces calumnias, quas hu- manum cor totum flebile cernit et audit, positi simus: tamen ad reprimendum sinistras querulas et hostiles linguas, ultima arma malorum, quibus sæpe justorum subteritur justitia et puris- sima veritas depravatur, indignum censuimus etiam hac vice reticere, sed potius pro lege domini, quam colimus, et pro nostri innocentia, quam adhuc domino donante tenemus, digne cogimur advocare et patrocinia justitiæ ad orbem exponere et plane de- ducere in medium universis: Qualiter pridem utinam sacrum Constantiense, si fas est dicere, concilium, an fortasse verius, si juxta sui capitis merita loquendum erat, influentis in membra pudores, injuriarum col- legium, licet indignante sibi omni justitia, licet solo Christo, Matthæo Luca Marco Johanne publice reclamante, et sanctarum scripturarum copioso aggere renitente, contra testamentum altis- simi ausum est os aperire, et ipsam veritatem domini de divi- nissima eucharistia, sub utraque specie omnibus Christi fidelibus donanda, immortalem quidem et salubrem, quæ deum habet auctorem et defensorem, molitum est extinguere et blasphemare, et quam ad ossa et sanguinem promovere debuerat, Luciferina tumescens superbia, ut hæresim condemnare, et obinde fideles regni nostri, fide et corpore se puriores, nullo licet juris ordine observato, (videlicet nec per legitimæ citationis et accusationis ordinem, cum nec accusator comparuisset idoncus, nec in scripto præcessisset, nec per denuntiationem, legitimo denuntiatore ces- sante, nec per inquisitionis modum, quem clamosa insinuatio non præcessit, cum etiam nullorum inquisitorum nobis facta fuerit copia, nullaque legitima nobis defensa concessa et admissa, imo in procuratoribus copiosis, quos illuc universitas magistrorum doctorum et studentium nostræ civitatis direxerat, violenter op- pressa, ita ut nullus propter tyrannidem pro eisdem mutire au- deret), inauditos et inconvictos inique sententiavit et ut hostes fidei præecipuos captivare jussit, occidere et ut hæreticos jussit
488 in domino et vera loquentibus credere, deum sincere diligere, in compassione innocentum non deficere, et in judiciis proxi- morum non errare. Præstantissimi domini, virique toto orbe spectabiles uni- versi ! Quamvis inter tot immanes salvatoris offensas, inter tot- que christianissimi regni Boemiæ atroces calumnias, quas hu- manum cor totum flebile cernit et audit, positi simus: tamen ad reprimendum sinistras querulas et hostiles linguas, ultima arma malorum, quibus sæpe justorum subteritur justitia et puris- sima veritas depravatur, indignum censuimus etiam hac vice reticere, sed potius pro lege domini, quam colimus, et pro nostri innocentia, quam adhuc domino donante tenemus, digne cogimur advocare et patrocinia justitiæ ad orbem exponere et plane de- ducere in medium universis: Qualiter pridem utinam sacrum Constantiense, si fas est dicere, concilium, an fortasse verius, si juxta sui capitis merita loquendum erat, influentis in membra pudores, injuriarum col- legium, licet indignante sibi omni justitia, licet solo Christo, Matthæo Luca Marco Johanne publice reclamante, et sanctarum scripturarum copioso aggere renitente, contra testamentum altis- simi ausum est os aperire, et ipsam veritatem domini de divi- nissima eucharistia, sub utraque specie omnibus Christi fidelibus donanda, immortalem quidem et salubrem, quæ deum habet auctorem et defensorem, molitum est extinguere et blasphemare, et quam ad ossa et sanguinem promovere debuerat, Luciferina tumescens superbia, ut hæresim condemnare, et obinde fideles regni nostri, fide et corpore se puriores, nullo licet juris ordine observato, (videlicet nec per legitimæ citationis et accusationis ordinem, cum nec accusator comparuisset idoncus, nec in scripto præcessisset, nec per denuntiationem, legitimo denuntiatore ces- sante, nec per inquisitionis modum, quem clamosa insinuatio non præcessit, cum etiam nullorum inquisitorum nobis facta fuerit copia, nullaque legitima nobis defensa concessa et admissa, imo in procuratoribus copiosis, quos illuc universitas magistrorum doctorum et studentium nostræ civitatis direxerat, violenter op- pressa, ita ut nullus propter tyrannidem pro eisdem mutire au- deret), inauditos et inconvictos inique sententiavit et ut hostes fidei præecipuos captivare jussit, occidere et ut hæreticos jussit
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489 inflammare ; tantæ suæ inhumanæ malitiæ inexorabilem execu- torem Sigismundum regem Ungariæ, quem habere poterat duri- orem, instituendo et honore imperii aliisque vanissimis sponsi- onibus ipsum alliciendo et ad fundendum sanguinem innocentum instanter provocando. Et super hoc quemdam Fernandum, præ- tensum episcopum Lucensem, incentorem et auctorem sceleris et stimulum suæ damnationis, ad nostras partes missum legatum quidem non Christi, qui totus auctor est pacis et salutis, sed nuntium Antichristi, qui more Vehemot in armis scutisque fusi- libus fovere (sic), gloriaturque et crescit in sanguine, nece, peste et sanctorum oppressione innocentum, sibi adhibuit et adjunxit: qui revera, velut cognatum genimen novercantis matris, quæ prolem uteri sui didicit non salvare sed damnare, et more me- retricis non amare sed suffocare, imo quod durius est, in san- guine natorum suorum manus commaculare. A qua cum animum traxit et mores ducit, in Wratislavia contra fideles et innocentes regni nostri, sicut præmittitur, non auditos nec convictos, cru- entis suis manibus non est veritus crucem erigere, et velut ju- dex a quo proscripta est justitia, polluto ore pleno sanguine ipsam temere jussit proclamare, et gentes innumeras plus quam de triginta regnis et provinciis, licet armis paratissimas, sed moribus et vita insolentissimas et nomine Christiano eo ipso indignas, et ex illis quam plurimas huic invictissimo regno na- turaliter inimicas, contra parvulam ovem Joseph, nudam penitus et sontem, bellorum et armorum prorsus nesciam, omni auxilio humano armis equis et viribus destitutam, verumtamen in præ- sidio altissimi, in quo super tam numeroso et famoso regum et principum exercitu feliciter triumphavit et triumphat constan- tissime, confidentem, velut Gog et Magog contra agnum studuit convocare, et ut opere factum est, sub perfidissimarum gratia indulgentiarum ipsos allicere et in bella pariter et inferna plures eorum detrudere, nostrosque simplices ruricolas, quos in tugu- riis et in viis nudo odio linguagii rapiebant, sine gratia occidere, res diripere, et ipsos cum casis inflammare, parvulos infantulos cum gemente matre dividere, nullique, quos adire poterant, im- belli juveni seni et lactenti parcere, sed cruentis mortibus afficere et rubras in sanguine animas exhalare. O pastor et idolum, non quidem derelinquens sed perimens universum gregem, verius va-
489 inflammare ; tantæ suæ inhumanæ malitiæ inexorabilem execu- torem Sigismundum regem Ungariæ, quem habere poterat duri- orem, instituendo et honore imperii aliisque vanissimis sponsi- onibus ipsum alliciendo et ad fundendum sanguinem innocentum instanter provocando. Et super hoc quemdam Fernandum, præ- tensum episcopum Lucensem, incentorem et auctorem sceleris et stimulum suæ damnationis, ad nostras partes missum legatum quidem non Christi, qui totus auctor est pacis et salutis, sed nuntium Antichristi, qui more Vehemot in armis scutisque fusi- libus fovere (sic), gloriaturque et crescit in sanguine, nece, peste et sanctorum oppressione innocentum, sibi adhibuit et adjunxit: qui revera, velut cognatum genimen novercantis matris, quæ prolem uteri sui didicit non salvare sed damnare, et more me- retricis non amare sed suffocare, imo quod durius est, in san- guine natorum suorum manus commaculare. A qua cum animum traxit et mores ducit, in Wratislavia contra fideles et innocentes regni nostri, sicut præmittitur, non auditos nec convictos, cru- entis suis manibus non est veritus crucem erigere, et velut ju- dex a quo proscripta est justitia, polluto ore pleno sanguine ipsam temere jussit proclamare, et gentes innumeras plus quam de triginta regnis et provinciis, licet armis paratissimas, sed moribus et vita insolentissimas et nomine Christiano eo ipso indignas, et ex illis quam plurimas huic invictissimo regno na- turaliter inimicas, contra parvulam ovem Joseph, nudam penitus et sontem, bellorum et armorum prorsus nesciam, omni auxilio humano armis equis et viribus destitutam, verumtamen in præ- sidio altissimi, in quo super tam numeroso et famoso regum et principum exercitu feliciter triumphavit et triumphat constan- tissime, confidentem, velut Gog et Magog contra agnum studuit convocare, et ut opere factum est, sub perfidissimarum gratia indulgentiarum ipsos allicere et in bella pariter et inferna plures eorum detrudere, nostrosque simplices ruricolas, quos in tugu- riis et in viis nudo odio linguagii rapiebant, sine gratia occidere, res diripere, et ipsos cum casis inflammare, parvulos infantulos cum gemente matre dividere, nullique, quos adire poterant, im- belli juveni seni et lactenti parcere, sed cruentis mortibus afficere et rubras in sanguine animas exhalare. O pastor et idolum, non quidem derelinquens sed perimens universum gregem, verius va-
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490 stator quam pastor, qui baculum crucis non quidem Christi — — — sed illam crucem Antichristi exexisti — — oc. oc. Fernandus — post tot injurias, offensas et cruentas sen- tentias tactus perturbata conscientia, quæ semper sæva præ- sumit, cordeque compunctus et in se reversus, nobis sub suo sigillo scripsit, tardam et intempestivam asserens se et promittens nobis jam audientiam exhibere. Fecere idem nomine regis atque suo viginti quatuor barones; qui cum se inferiores cernerent, deumque plus posse in togatis quam regem in armatis conspi- cerent et effectu probarent, mox audientiam, quam a multis annis nobis licet ardenter petentibus injuste denegabant, necessitati offerebant, non voluntati, falsitati potius quam promovendæ ve- ritati. O te ridendum judicem et una cum tuis coerrantibus ab omni jure confutandum! Quis te docuit, inprimis homines extinguere et demum illos audire? damnare, antequam initia juris incipere? post clades acerbasque mortes, post ignes, præe- das et gladios et mille hominum injurias, ubi desinendum erat, exordia requirere, et hac juris ineptia ordinem justitiæ confun- dere, saltuque retrogrado velut cancer terga relisus cum tota cohorte retrorsum abire, et audientiam diu licet sinistre damna- tis tarde offerre et præbere! Et quamvis ipsam oblatam nobis sicut præmittitur audientiam, quam nostra utilitas non exegit, cum periclitatione vitæ ob nil aliud quam ob prodesse hetero- clitæ multitudini ex adverso congregatæ, si cominus cepisset in eis veritas et errantibus succurrisset, voluimus suscipere carita- tive, tamen dissentiente veritate a promissis tot virorum ipsam nobis spondentium, nullatenus eam assequi valuimus nec va- lemus usque modo. Sane in terminis placitationis, in quibus colludiis eorum saturati sumus et figmentis, descendentibus ad nos quibusdam viris honestatem et humanitatem vultu et gestu spondentibus, videlicet Lodovico patriarcha Aquilegiensi, Simone Ragusino episcopo Traguriensi aliisque doctoribus et magistris doctrinam et pietatem prætendentibus, super quatuor articulis, summam nostræe intentionis et causæe ex integro continentibus, quos eis sub hac forma tenoris infrascripti legimus et obtulimus, habuere nobiscum et fecere humanos tractatus collationesque magistrales. Quorum articulorum primus ita exprimitur, quod verbum dei per regnum Boemiæe libere et sine impedimento or-
490 stator quam pastor, qui baculum crucis non quidem Christi — — — sed illam crucem Antichristi exexisti — — oc. oc. Fernandus — post tot injurias, offensas et cruentas sen- tentias tactus perturbata conscientia, quæ semper sæva præ- sumit, cordeque compunctus et in se reversus, nobis sub suo sigillo scripsit, tardam et intempestivam asserens se et promittens nobis jam audientiam exhibere. Fecere idem nomine regis atque suo viginti quatuor barones; qui cum se inferiores cernerent, deumque plus posse in togatis quam regem in armatis conspi- cerent et effectu probarent, mox audientiam, quam a multis annis nobis licet ardenter petentibus injuste denegabant, necessitati offerebant, non voluntati, falsitati potius quam promovendæ ve- ritati. O te ridendum judicem et una cum tuis coerrantibus ab omni jure confutandum! Quis te docuit, inprimis homines extinguere et demum illos audire? damnare, antequam initia juris incipere? post clades acerbasque mortes, post ignes, præe- das et gladios et mille hominum injurias, ubi desinendum erat, exordia requirere, et hac juris ineptia ordinem justitiæ confun- dere, saltuque retrogrado velut cancer terga relisus cum tota cohorte retrorsum abire, et audientiam diu licet sinistre damna- tis tarde offerre et præbere! Et quamvis ipsam oblatam nobis sicut præmittitur audientiam, quam nostra utilitas non exegit, cum periclitatione vitæ ob nil aliud quam ob prodesse hetero- clitæ multitudini ex adverso congregatæ, si cominus cepisset in eis veritas et errantibus succurrisset, voluimus suscipere carita- tive, tamen dissentiente veritate a promissis tot virorum ipsam nobis spondentium, nullatenus eam assequi valuimus nec va- lemus usque modo. Sane in terminis placitationis, in quibus colludiis eorum saturati sumus et figmentis, descendentibus ad nos quibusdam viris honestatem et humanitatem vultu et gestu spondentibus, videlicet Lodovico patriarcha Aquilegiensi, Simone Ragusino episcopo Traguriensi aliisque doctoribus et magistris doctrinam et pietatem prætendentibus, super quatuor articulis, summam nostræe intentionis et causæe ex integro continentibus, quos eis sub hac forma tenoris infrascripti legimus et obtulimus, habuere nobiscum et fecere humanos tractatus collationesque magistrales. Quorum articulorum primus ita exprimitur, quod verbum dei per regnum Boemiæe libere et sine impedimento or-
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491 dinate a sacerdotibus domini prædicetur et nuntietur; secundus quod sacramentum divinissimæ eucharistiæ sub utraque specie scil. panis et vini omnibus Christi fidelibus nullo peccato mor- tali indispositis libere ministretur; tertius, quod dominium secu- lare super divitiis et bonis temporalibus, quod contra præceptum Christi clerus occupat in præjudicium sui officii et damnum brachii secularis, ab ipso auferatur et tollatur, et ipse clerus ad regulam evangelicam et apostolicam, qua Christus vixit cum suis apostolis, reducatur; quartus, quod omnia peccata mortalia, et specialiter publica, aliæque deordinationes legi dei contrariæ in quolibet statu rite et rationabiliter per eos, ad quos spectat, prohibeantur et destruantur. Quo facto viris doctis et maturis recte visum est et placitum, ipsos oblatos articulos prorsus ap- probare, et omnino præter partem unius in quodam adjacenti ipsi articulo, scil. an communio sit præcepta, prorsus nobiscum concordare, nec ad tenendum eos ut catholicos dumtaxat mo- nendos, sed cogendos ad exequendum, in gaudia nostra non modica, coperunt asseverare. Et hanc concordiam spectantibus foris baronibus ipsi regi adhærentibus ac capitaneis nostris, pla- cuit omnibus nobis et in eorum gaudia per honorabilem magi- strum Johannem de Przibram decanum dictæ universitatis in vulgari boemico, magistro Paulo de Praga dictis doctoribus regi adhærentibus auscultante, publicare. E quibus unus et syn- onymo nomine dictus Petrus Paulus, nescimus si doctior an eloquentior, stans in honorato coetu et conspectu magnatum et baronum plurimorum ex una, nec non capitaneorum et seniorum nostrorum, et præsentia trium notariorum ad præmissa voca- torum parte ex altera, omnibus una pariter in giro astantibus, exorsus dixit in hæc verba: „Nobiles et magnifici domini, ma- gistri et fratres reverendi ! Notum vobis facimus, quod in hac felici collatione, quam cum magistris præsentibus modo habuimus, in hoc conclusive resedimus, quod ex quatuor punctis nobis per eos oblatis, videlicet primo, tertio et quarto, totaliter et ex integro concordamus : sed de secundo, qui est de communione eucharistiæ omnibus Christi fidelibus porrigenda, partim sumus concordes et partim discordes; concordes quidem, quod prædicta communio potest quidem licite et meritorie fieri et non fieri: sed in hoc, quod sit præceptum domini, ibi discordamus, sed
491 dinate a sacerdotibus domini prædicetur et nuntietur; secundus quod sacramentum divinissimæ eucharistiæ sub utraque specie scil. panis et vini omnibus Christi fidelibus nullo peccato mor- tali indispositis libere ministretur; tertius, quod dominium secu- lare super divitiis et bonis temporalibus, quod contra præceptum Christi clerus occupat in præjudicium sui officii et damnum brachii secularis, ab ipso auferatur et tollatur, et ipse clerus ad regulam evangelicam et apostolicam, qua Christus vixit cum suis apostolis, reducatur; quartus, quod omnia peccata mortalia, et specialiter publica, aliæque deordinationes legi dei contrariæ in quolibet statu rite et rationabiliter per eos, ad quos spectat, prohibeantur et destruantur. Quo facto viris doctis et maturis recte visum est et placitum, ipsos oblatos articulos prorsus ap- probare, et omnino præter partem unius in quodam adjacenti ipsi articulo, scil. an communio sit præcepta, prorsus nobiscum concordare, nec ad tenendum eos ut catholicos dumtaxat mo- nendos, sed cogendos ad exequendum, in gaudia nostra non modica, coperunt asseverare. Et hanc concordiam spectantibus foris baronibus ipsi regi adhærentibus ac capitaneis nostris, pla- cuit omnibus nobis et in eorum gaudia per honorabilem magi- strum Johannem de Przibram decanum dictæ universitatis in vulgari boemico, magistro Paulo de Praga dictis doctoribus regi adhærentibus auscultante, publicare. E quibus unus et syn- onymo nomine dictus Petrus Paulus, nescimus si doctior an eloquentior, stans in honorato coetu et conspectu magnatum et baronum plurimorum ex una, nec non capitaneorum et seniorum nostrorum, et præsentia trium notariorum ad præmissa voca- torum parte ex altera, omnibus una pariter in giro astantibus, exorsus dixit in hæc verba: „Nobiles et magnifici domini, ma- gistri et fratres reverendi ! Notum vobis facimus, quod in hac felici collatione, quam cum magistris præsentibus modo habuimus, in hoc conclusive resedimus, quod ex quatuor punctis nobis per eos oblatis, videlicet primo, tertio et quarto, totaliter et ex integro concordamus : sed de secundo, qui est de communione eucharistiæ omnibus Christi fidelibus porrigenda, partim sumus concordes et partim discordes; concordes quidem, quod prædicta communio potest quidem licite et meritorie fieri et non fieri: sed in hoc, quod sit præceptum domini, ibi discordamus, sed
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492 domino juvante speramus, quod et in hoc erimus concordes." Quibus auditis mox quasi singuli vultum et animum in gaudia, et ob spem beatæ tranquillitatis laxaverunt, et in verba „laudes dei“ devotius eruperunt. Sed ne principiis feliciter gestis discederemus ab invicem negotio imperacto, neglectique et devii in aliqua parte videremur, confirmantibus baronibus æquissima porreximus, crebrisque et repetitis vocibus et precibus diximus ad magistros: „Reverendi domini! cum singula dubia argutæ rationi sunt pervia, et dis- putantes facile inveniunt, quod imperiti non attingunt: ideo pro illo residuo, quod in partem dubiam retorsistis, videlicet an communio supradicta sit præcepta, Vestras desuper Reverentias ad disputandum provocamus, et veluti duces veritatis patronos- que fidei nobis missos et diu præstolatos magna cogente neces- sitate exhortamur, ante omnia hoc præsupponentes, ut nobis modo sitis obligati, quatenus si nos vobis irrefragabiliter pro- baverimus evidentissimis rationibus et scripturis, ut vos nobis, imo veritati probatæ ex debito teneamini consentire; quod si dubia sorte contingat vos nobis oppositum probare, ex tunc parati erimus et vobis obligati a nostris discedere et vestrum oppositum doctius amplexari.“ Laudantibus id omnibus, æquum justumque asserentibus, sic heu! magistri nobis responderunt: „Non expedit nobis vobiscum in hac materia (a) concilio jam determinata disputare, cum unum super omnia sit argumenta: concilium sic decrevit, ergo sic est tenendum. Ac si etiam ve- stris vinceremur argumentis in tantum, ut conscientia nostra immobiliter dictaret, quod plene probastis: contra tamen eccle- siam non auderemus consentire. Quibus auditis vidit, qui corda novit, quam valide et late duo responsa ætati et magistrali eorum dignitati prorsus incon- grua mirabamur, quod concilio mortali immortalem necessitu- dinem recte agendi adhibebant, et opera ejus quasi ex inde- fectibili antecedente formaliter inferebant, quasi non sit illatio solidior per nos illata et ab eis confuta (sic): „Christus verus deus et verus homo sic instituit et sic teneri voluit, ergo sic est tenendum et credendum.“ Secundo mirabamur, quod potius contra conscientiam ædificantes adhærere vellent errabili ecclesiæ, quæ sola fallitur et alios fallit et fallere facit, quam evidentis-
492 domino juvante speramus, quod et in hoc erimus concordes." Quibus auditis mox quasi singuli vultum et animum in gaudia, et ob spem beatæ tranquillitatis laxaverunt, et in verba „laudes dei“ devotius eruperunt. Sed ne principiis feliciter gestis discederemus ab invicem negotio imperacto, neglectique et devii in aliqua parte videremur, confirmantibus baronibus æquissima porreximus, crebrisque et repetitis vocibus et precibus diximus ad magistros: „Reverendi domini! cum singula dubia argutæ rationi sunt pervia, et dis- putantes facile inveniunt, quod imperiti non attingunt: ideo pro illo residuo, quod in partem dubiam retorsistis, videlicet an communio supradicta sit præcepta, Vestras desuper Reverentias ad disputandum provocamus, et veluti duces veritatis patronos- que fidei nobis missos et diu præstolatos magna cogente neces- sitate exhortamur, ante omnia hoc præsupponentes, ut nobis modo sitis obligati, quatenus si nos vobis irrefragabiliter pro- baverimus evidentissimis rationibus et scripturis, ut vos nobis, imo veritati probatæ ex debito teneamini consentire; quod si dubia sorte contingat vos nobis oppositum probare, ex tunc parati erimus et vobis obligati a nostris discedere et vestrum oppositum doctius amplexari.“ Laudantibus id omnibus, æquum justumque asserentibus, sic heu! magistri nobis responderunt: „Non expedit nobis vobiscum in hac materia (a) concilio jam determinata disputare, cum unum super omnia sit argumenta: concilium sic decrevit, ergo sic est tenendum. Ac si etiam ve- stris vinceremur argumentis in tantum, ut conscientia nostra immobiliter dictaret, quod plene probastis: contra tamen eccle- siam non auderemus consentire. Quibus auditis vidit, qui corda novit, quam valide et late duo responsa ætati et magistrali eorum dignitati prorsus incon- grua mirabamur, quod concilio mortali immortalem necessitu- dinem recte agendi adhibebant, et opera ejus quasi ex inde- fectibili antecedente formaliter inferebant, quasi non sit illatio solidior per nos illata et ab eis confuta (sic): „Christus verus deus et verus homo sic instituit et sic teneri voluit, ergo sic est tenendum et credendum.“ Secundo mirabamur, quod potius contra conscientiam ædificantes adhærere vellent errabili ecclesiæ, quæ sola fallitur et alios fallit et fallere facit, quam evidentis-
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493 simæ rationi, quæ toto judicio Constantiensi est constantior et universis mundi doctoribus solidior et doctior, propter quam solam universæe ecclesia creditur, consentire, contradicentes eccle- siæ decreto et consequentur sibi ipsis (Extravag. II, t. IX capel- lanus oc. oc.) — Apparet ergo, quod divinarum scripturarum tractatores in sacrarum scripturarum expositionibus papis præe- ponantur, in causis vero diffiniendis secundum post eos locum merentur. Cui sententiæ fideliter innixi, citra auctorisata, sanc- torum tractatorum allegationes nude et succincte commassatas pro materia supradictæ communionis contestanda dudum per Wenezslaum de Lestna in concilium Constantiense direximus, et loci congruitate et vitæ impunitate habita, quod prædicta communio sit veritas dummodo ore sancita et præcepta, venire optavimus; et sicut tunc ita nunc probare exoptamus, si est dumtaxat, qui magistraliter cum nostris magistris velit confligere, et quod verum est non armis, sed argumentis extorquere; ita tamen, ut in adveniendo sit nostræ vitæe impunitas, in audiendo non tumultuosa sed tranquilla maturitas, et in præsidente inobli- quabilis et indifferens æquitas conservata. Sed licet hucusque multa tentantibus, licet omnia justa exspectantibus, pauca admodum successerunt : ideo more veterum sanctorum persæepe injuste oppressorum prono corde et affixis coelo oculis dominum Jesum Christum principem fortissimum humiliter invocantes, et ipsum testem fidelem, quod puram veri- tatem gerimus et habemus, quinimo ipsos magistros ex adverso, qua confessione et jure nulla est probatior, testes assumentes, ipsam invictam veritatem tenere proponimus, et per vitam et mortem deo donante tenebimus inconcusse et contra quemcunque hominem ad extremas vires possetenus defendemus, firmiter et constanter credentes, quod si omnia coclestia, terrestria et in- ferna cum toto mundo obsisterent, felices triumphos præconiis exornatos et præemiis pro benedicta veritate referemus. Datum Pragæ, sabbato proximo ante dominicam Invocavit, anno domini millesimo quadringentesimo vicesimo primo oc. (sic). (Quidam magister Paulus præsens fuit concordiæ, de qua scribunt hæretici isti, qui dicit eos falsissime scribere et quod numquam cum eis volebant conferre ita, ut judices audiendorum con-
493 simæ rationi, quæ toto judicio Constantiensi est constantior et universis mundi doctoribus solidior et doctior, propter quam solam universæe ecclesia creditur, consentire, contradicentes eccle- siæ decreto et consequentur sibi ipsis (Extravag. II, t. IX capel- lanus oc. oc.) — Apparet ergo, quod divinarum scripturarum tractatores in sacrarum scripturarum expositionibus papis præe- ponantur, in causis vero diffiniendis secundum post eos locum merentur. Cui sententiæ fideliter innixi, citra auctorisata, sanc- torum tractatorum allegationes nude et succincte commassatas pro materia supradictæ communionis contestanda dudum per Wenezslaum de Lestna in concilium Constantiense direximus, et loci congruitate et vitæ impunitate habita, quod prædicta communio sit veritas dummodo ore sancita et præcepta, venire optavimus; et sicut tunc ita nunc probare exoptamus, si est dumtaxat, qui magistraliter cum nostris magistris velit confligere, et quod verum est non armis, sed argumentis extorquere; ita tamen, ut in adveniendo sit nostræ vitæe impunitas, in audiendo non tumultuosa sed tranquilla maturitas, et in præsidente inobli- quabilis et indifferens æquitas conservata. Sed licet hucusque multa tentantibus, licet omnia justa exspectantibus, pauca admodum successerunt : ideo more veterum sanctorum persæepe injuste oppressorum prono corde et affixis coelo oculis dominum Jesum Christum principem fortissimum humiliter invocantes, et ipsum testem fidelem, quod puram veri- tatem gerimus et habemus, quinimo ipsos magistros ex adverso, qua confessione et jure nulla est probatior, testes assumentes, ipsam invictam veritatem tenere proponimus, et per vitam et mortem deo donante tenebimus inconcusse et contra quemcunque hominem ad extremas vires possetenus defendemus, firmiter et constanter credentes, quod si omnia coclestia, terrestria et in- ferna cum toto mundo obsisterent, felices triumphos præconiis exornatos et præemiis pro benedicta veritate referemus. Datum Pragæ, sabbato proximo ante dominicam Invocavit, anno domini millesimo quadringentesimo vicesimo primo oc. (sic). (Quidam magister Paulus præsens fuit concordiæ, de qua scribunt hæretici isti, qui dicit eos falsissime scribere et quod numquam cum eis volebant conferre ita, ut judices audiendorum con-
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494 stituerentur et quælibet pars motiva sua proponeret libere, sed solum in vulgari coram baronibus et laicis volebant disputare; nec diu contulerunt simul de articulis, sed postquam propositi fuerunt cum ceteris, idem magister totus fidelis secundum fidem Romanæ ecclesiæ articulos reformavit et in debitam formam posuit, quæ ne- cessario apponenda erant apposuit secundum veram fidem Romanæ ecclesiæ, quæ omnia isti haretici obmiserunt. Et plura alia me præe- sente retulit, quomodo solum sacram scripturam et evangelia tene- rent in his, quæ sunt pro eis, quæ autem sunt contra eos, cum eis objiciuntur, non respondent adeo, sed dicunt: „ecce hoc est in evangelio scriptum, puta Amen Amen dico vobis, nisi manducaveritis carnem oc. ecce lege oc. oc.“ (sic) Communiter objiciunt cetera quæ pro eis sunt, nec respondent ad objecta contra eos; etiam nullius studii præesidentem volebant recipere.) (Dorso adscriptum: „Præsentetur D. Johanni priori ordinis Carthu- siensis in Erfordia“.) 3. 1421, Apr. 16 (Ungrisch Brod). König Sigmund an den Kanzler Georg Bischof von Passau: er möge die Reichsstände bewegen, seine Ankunft (in Nürnberg) abzuwarten; Peter von (Krawař auf) Stražnic habe sich ihm unterworfen. (Aus Friedr. von Bezolds K. Sigmund u. die Reichskriege gegen die Hussiten oc. [1872] S. 143.) Sigmund oc. Erwirdiger furst, canczler und lieber andechtiger. Als wir dir geschriben hatten, daz du unser und des heiligen reichs kurfürsten diese woche enthalten soldest, und uns nauchdem als du von uns gezogen bist, so sein zu uns all unser lannd- herren von Hungeren her zu uns komen; so sein grosse und herte nöt uns under awgen aufferstanden von der Turcken wegen, die den Wicleffen zulegen; das also notlich gewesen ist zu be- waren, als die sache von der Wicleffen wegen, das wir ob got wil mit grossem volck bestalt und bewart haben, alz wir dich dez, so wir zusammen komen, bas underwissen wellen. Und synt wir uns nu hewt von hynne heben und die richt hinawss ziehen zu den fürsten und uns an dem wege nichts hinderin lassen wellen, nu hetten wir in selber geren geschriben und
494 stituerentur et quælibet pars motiva sua proponeret libere, sed solum in vulgari coram baronibus et laicis volebant disputare; nec diu contulerunt simul de articulis, sed postquam propositi fuerunt cum ceteris, idem magister totus fidelis secundum fidem Romanæ ecclesiæ articulos reformavit et in debitam formam posuit, quæ ne- cessario apponenda erant apposuit secundum veram fidem Romanæ ecclesiæ, quæ omnia isti haretici obmiserunt. Et plura alia me præe- sente retulit, quomodo solum sacram scripturam et evangelia tene- rent in his, quæ sunt pro eis, quæ autem sunt contra eos, cum eis objiciuntur, non respondent adeo, sed dicunt: „ecce hoc est in evangelio scriptum, puta Amen Amen dico vobis, nisi manducaveritis carnem oc. ecce lege oc. oc.“ (sic) Communiter objiciunt cetera quæ pro eis sunt, nec respondent ad objecta contra eos; etiam nullius studii præesidentem volebant recipere.) (Dorso adscriptum: „Præsentetur D. Johanni priori ordinis Carthu- siensis in Erfordia“.) 3. 1421, Apr. 16 (Ungrisch Brod). König Sigmund an den Kanzler Georg Bischof von Passau: er möge die Reichsstände bewegen, seine Ankunft (in Nürnberg) abzuwarten; Peter von (Krawař auf) Stražnic habe sich ihm unterworfen. (Aus Friedr. von Bezolds K. Sigmund u. die Reichskriege gegen die Hussiten oc. [1872] S. 143.) Sigmund oc. Erwirdiger furst, canczler und lieber andechtiger. Als wir dir geschriben hatten, daz du unser und des heiligen reichs kurfürsten diese woche enthalten soldest, und uns nauchdem als du von uns gezogen bist, so sein zu uns all unser lannd- herren von Hungeren her zu uns komen; so sein grosse und herte nöt uns under awgen aufferstanden von der Turcken wegen, die den Wicleffen zulegen; das also notlich gewesen ist zu be- waren, als die sache von der Wicleffen wegen, das wir ob got wil mit grossem volck bestalt und bewart haben, alz wir dich dez, so wir zusammen komen, bas underwissen wellen. Und synt wir uns nu hewt von hynne heben und die richt hinawss ziehen zu den fürsten und uns an dem wege nichts hinderin lassen wellen, nu hetten wir in selber geren geschriben und
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495 forchten, das wir sie erczurnten und unwillige machten. Davon so begeren wir von dir mit ganczem fleiss, dass du sye von unseren wegen bitten wellest, daz sye unser beitten wollen; daz were uns von in ewiglich zu dancke. Vermochtest du aber dez ye nicht von in erwerben, daz wir doch nit getruen, so wellen wir in nach reitten uncz gen Franckfurt und uns in den und anderen sachen mit in bereden und ires rates volgen. Und tu in den sachen deinen fleyss, als wir dir dez besundern glawben und getruen. Geben zum Hungerischen Brod am mittwochen nach Jubilate oc. Nouissima. Auch ist der edell Peter von Straznicz hye bey uns gewest und hat sich gegen uns gedemütigt und uns vor vil fursten und herren von newes trew, ere und hulde gelobt und bey uns zu bleiben wider allermenniglich und wider uns nyemermer zu tun; und wir hoffen, er werde daz leczte gelubde bas halden denn das erste. Ad mandatum domini regis. Franciscus prepositus Bolesl. Dem erwirdigen Jorigen bischoff zu Passaw oc. unserm fursten, canczler und andechtigen. 4. 1421, Apr. 24 (Prag). Conradus Archiepiscopus Pragensis omnibus diocesanis suis mandat, ut sicut et ipse fecit, articulos IV universitatis Pra- gensis pie suscipiant, et ad tractandum super materia horum articulorum susceptorum in oppido ejus Rudnicz, quarta feria proxima post festum S. Spiritus (14 Mai) synodaliter compa- reant oc. D. Pragæ, 1421, 24 April. Mauritius dictus Machutha, generalis procurator Consistorii Pragensis, provocat ab hac sententia Conradi de Vechta præe- tensi Archiepiscopi Pragensis, eique omnem obedientiam ex vo- luntate R. Sigismundi, Johannis Ep. Olom. et Capituli Pragensis abstrahit, in specie quoad evocationem ejus ad synodum super f. IV post Pentec. suprascriptam oc. oc. (Instrumentum notarii publici. S. d.) (Copia in arch. Trebon.)
495 forchten, das wir sie erczurnten und unwillige machten. Davon so begeren wir von dir mit ganczem fleiss, dass du sye von unseren wegen bitten wellest, daz sye unser beitten wollen; daz were uns von in ewiglich zu dancke. Vermochtest du aber dez ye nicht von in erwerben, daz wir doch nit getruen, so wellen wir in nach reitten uncz gen Franckfurt und uns in den und anderen sachen mit in bereden und ires rates volgen. Und tu in den sachen deinen fleyss, als wir dir dez besundern glawben und getruen. Geben zum Hungerischen Brod am mittwochen nach Jubilate oc. Nouissima. Auch ist der edell Peter von Straznicz hye bey uns gewest und hat sich gegen uns gedemütigt und uns vor vil fursten und herren von newes trew, ere und hulde gelobt und bey uns zu bleiben wider allermenniglich und wider uns nyemermer zu tun; und wir hoffen, er werde daz leczte gelubde bas halden denn das erste. Ad mandatum domini regis. Franciscus prepositus Bolesl. Dem erwirdigen Jorigen bischoff zu Passaw oc. unserm fursten, canczler und andechtigen. 4. 1421, Apr. 24 (Prag). Conradus Archiepiscopus Pragensis omnibus diocesanis suis mandat, ut sicut et ipse fecit, articulos IV universitatis Pra- gensis pie suscipiant, et ad tractandum super materia horum articulorum susceptorum in oppido ejus Rudnicz, quarta feria proxima post festum S. Spiritus (14 Mai) synodaliter compa- reant oc. D. Pragæ, 1421, 24 April. Mauritius dictus Machutha, generalis procurator Consistorii Pragensis, provocat ab hac sententia Conradi de Vechta præe- tensi Archiepiscopi Pragensis, eique omnem obedientiam ex vo- luntate R. Sigismundi, Johannis Ep. Olom. et Capituli Pragensis abstrahit, in specie quoad evocationem ejus ad synodum super f. IV post Pentec. suprascriptam oc. oc. (Instrumentum notarii publici. S. d.) (Copia in arch. Trebon.)
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496 5. 1421, Jun. 23 (Pressburg). Kön. Sigmund der Budweiser Gemeinde. Er befiehlt sämmt- liche Güter derjenigen Bürger, die ihre Stadt in deren Nöthen verlassen und daher ihre Mitbürger zweifelhaftig gemacht ha- ben, einzuziehen und zum gemeinen Besten zu verwenden. D. Pressburg, Sonnabend vor S. Johann Baptist. a. r. 35, 11 et 1. (Orig. in arch. Budvicensi.) 6. 1422, Mart. 22 (Bösig). 2 Johannes senior de Michelsperg, sessione in castro Bezdez, Hannuskoni de Falcibus, clienti suo, quem ad Sex civitates di- rigit, tamquam nuntio suo apud eos fidem facit. D. in castro Bezdez, dominica Lætare anno 1422. (Scultetus II, fol. 59.) 7. 1422, Aug. 23 (Nürnberg). Sigismundus Rex irritam declarat alienationem bonorum domus S. Mariæ Pragensis in pede pontis ordinis Johannitarum in personas seculares alias a se factam; conceditque commen- datori, priori et conventui ejusdem domus auctoritatem bona hæc, etiam si opus esset armata manu, revindicandi. Dat. Nurem- bergæ, a. 1422, dominico die prox. ante S. Bartholomæi, regnor. an. H. 36. R. 12. B. 3. (Origin. membran. cum Sig. Majest. In archivo Trebonensl.) 8. 1422, Aug. 29 (Nürnberg). K. Sigmunds Verschreibung über die Voigtlande an die Herzoge von Sachsen um 90.000 flor. (Copla authent. Dresd.) Die Kurfürsten verglichen den König mit Friedrich dem ältern, Wilhelm seinem Bruder und deren Vetter Friedrich d.
496 5. 1421, Jun. 23 (Pressburg). Kön. Sigmund der Budweiser Gemeinde. Er befiehlt sämmt- liche Güter derjenigen Bürger, die ihre Stadt in deren Nöthen verlassen und daher ihre Mitbürger zweifelhaftig gemacht ha- ben, einzuziehen und zum gemeinen Besten zu verwenden. D. Pressburg, Sonnabend vor S. Johann Baptist. a. r. 35, 11 et 1. (Orig. in arch. Budvicensi.) 6. 1422, Mart. 22 (Bösig). 2 Johannes senior de Michelsperg, sessione in castro Bezdez, Hannuskoni de Falcibus, clienti suo, quem ad Sex civitates di- rigit, tamquam nuntio suo apud eos fidem facit. D. in castro Bezdez, dominica Lætare anno 1422. (Scultetus II, fol. 59.) 7. 1422, Aug. 23 (Nürnberg). Sigismundus Rex irritam declarat alienationem bonorum domus S. Mariæ Pragensis in pede pontis ordinis Johannitarum in personas seculares alias a se factam; conceditque commen- datori, priori et conventui ejusdem domus auctoritatem bona hæc, etiam si opus esset armata manu, revindicandi. Dat. Nurem- bergæ, a. 1422, dominico die prox. ante S. Bartholomæi, regnor. an. H. 36. R. 12. B. 3. (Origin. membran. cum Sig. Majest. In archivo Trebonensl.) 8. 1422, Aug. 29 (Nürnberg). K. Sigmunds Verschreibung über die Voigtlande an die Herzoge von Sachsen um 90.000 flor. (Copla authent. Dresd.) Die Kurfürsten verglichen den König mit Friedrich dem ältern, Wilhelm seinem Bruder und deren Vetter Friedrich d.
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497 jüng. Landgrafen in Thüringen oc. Der König ist ihnen für ihre Dienste schuldig 90,000 röm. fi. und verschreibt ihnen dafür in pfandesweise die Schlösser im Voigtlande, Stalberg, Schonek, Mile, Gattendorf und Sparwerg, die sie vom Grafen Heinrich von Schwarzburg einlösen sollen, dazu das Schloss Molberg und seine Gerechtsame auf dem Kloster zu Ossegk und dem Hofe zu Lautschiz und zwei Höfe des Abts von Grünhain. It. Bestim- mungen über die Art der Lösung von Riesenburg, Königstein, Ileburg, Donin, Kolditz, Birnaw u. a. „die unser obgenannten Oheimen von der Krone zu Behem und iren Mannen an sich gebracht haben." Dafür sollen sie helfen Karlstein zu entsetzen, oder wenn Brüx, Kaden und Aussig von den Ketzern bedroht werden. D. zu Nürnberg, 1422, Samstag nach Bartholom. r. a. 36, 12 et 3. It. Ibid. Quittung Grafen Heinrichs von Schwarzburg über 6300 rhein. Gulden, welche die Herzoge von Sachsen oc. für die Voigtlande ihm gezahlt. D. 1423, am Dinstag Mathæi. 9. 1422, Sept. 7 (Nürnberg). K. Sigmunds Vollmachtsbrief für Albrechten von Kolditz, Nikel von Ribenicz und Janko von der Swydnicz, mit Konrad Bischof zu Breslau und den Herzogen in Schlesien zusammen ein Bündniss zwischen ihm und dem deutschen Orden in Preus- sen zu machen und zu vollführen. D. Nüremberg, 1422, an U. L. Fr. abend Nativitatis, r. a. 36, 12 u. 3. Orlg. in DZ. 10. 1422, Oct. 29 (s. 1.) Die Hauptleute des Egerer Kriegsvolks an den Rath von Eger: es sei ein (Waffenstillstand und) Tag (nach Kaaden) verabredet worden: dennoch habe der Markgraf den erbetenen Abschied ihnen verweigert und sie ange- wiesen, den Karlstein mit andern speisen zu helfen; noch heute sollen sie gegen Pilsen rücken oc. (Aus Fr. von Bezold's Reichskrieg oc. S. 145.) Unsern willigen dinst czuvor, ersamen weisen liben herren. Wir lassen euch wissen, daz wir alz gestern auff geprochen 32
497 jüng. Landgrafen in Thüringen oc. Der König ist ihnen für ihre Dienste schuldig 90,000 röm. fi. und verschreibt ihnen dafür in pfandesweise die Schlösser im Voigtlande, Stalberg, Schonek, Mile, Gattendorf und Sparwerg, die sie vom Grafen Heinrich von Schwarzburg einlösen sollen, dazu das Schloss Molberg und seine Gerechtsame auf dem Kloster zu Ossegk und dem Hofe zu Lautschiz und zwei Höfe des Abts von Grünhain. It. Bestim- mungen über die Art der Lösung von Riesenburg, Königstein, Ileburg, Donin, Kolditz, Birnaw u. a. „die unser obgenannten Oheimen von der Krone zu Behem und iren Mannen an sich gebracht haben." Dafür sollen sie helfen Karlstein zu entsetzen, oder wenn Brüx, Kaden und Aussig von den Ketzern bedroht werden. D. zu Nürnberg, 1422, Samstag nach Bartholom. r. a. 36, 12 et 3. It. Ibid. Quittung Grafen Heinrichs von Schwarzburg über 6300 rhein. Gulden, welche die Herzoge von Sachsen oc. für die Voigtlande ihm gezahlt. D. 1423, am Dinstag Mathæi. 9. 1422, Sept. 7 (Nürnberg). K. Sigmunds Vollmachtsbrief für Albrechten von Kolditz, Nikel von Ribenicz und Janko von der Swydnicz, mit Konrad Bischof zu Breslau und den Herzogen in Schlesien zusammen ein Bündniss zwischen ihm und dem deutschen Orden in Preus- sen zu machen und zu vollführen. D. Nüremberg, 1422, an U. L. Fr. abend Nativitatis, r. a. 36, 12 u. 3. Orlg. in DZ. 10. 1422, Oct. 29 (s. 1.) Die Hauptleute des Egerer Kriegsvolks an den Rath von Eger: es sei ein (Waffenstillstand und) Tag (nach Kaaden) verabredet worden: dennoch habe der Markgraf den erbetenen Abschied ihnen verweigert und sie ange- wiesen, den Karlstein mit andern speisen zu helfen; noch heute sollen sie gegen Pilsen rücken oc. (Aus Fr. von Bezold's Reichskrieg oc. S. 145.) Unsern willigen dinst czuvor, ersamen weisen liben herren. Wir lassen euch wissen, daz wir alz gestern auff geprochen 32
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498 worden und worden hin gerukt pei ainer halben meyl wegs. Und in dem selbigen do kam potschafft van herr Hasen van Hasselburk und schreib dem margraven, wie daz er ein tag zwischen herczug Sigmund gemacht hab und dem margraven. Darauff wir all wider wentig wurden und wider ruken musten in di stat. Da ward unsers gnadigen herren gnade zu rot mit sein raten, daz ez pei ein sulchen peliben ist, das sein gnade selbs maint czu reitten gen Kadan und hat do willen mit im czu tagen. Und do kamen wir abber czu sein gnaden, und paten s. gn. uns czu erlauben heym zu rukken, wan kein stat nicht mer do enwer, dan die van dez geleger wegen do sind, und paten s. gn. uns armen lewt czu versehen vnd czu versor- gen und unser grosse willicheit an czu sehen. Darauff uns s. gn. antwort und sprach: Ir liben van Egger, wir erkennen, daz ir ouch mer tut, dan ir vermugt, und wir piten euch van unsers gnadigen herren kunigs wegen und durch meinen willen versucht und lasst euchs nicht czu swar sein ; wan wir hoffen, daz ez noch czu ainem guten ende kumen werde. Auch sey wir do pey ge- sessen, daz man hofft den Karlstain yo czu speyssen mit malcz und mit trank, und darczu ist gesaczt worden der van Plawen czu den obersten hawpman an markgraff van Branburk stat. Und liben herren, do wir den czug yo tun musten und mit kein gelimpff nicht vertragen mochten sein, und so paten wir s. gn. uns furpaz darinnen czu versorgen; doch sprach s. gn. czu den von Plawen und pefalch uns ym sunderlich mit fleisse ; und wer sach, daz man den Karlstain mit fug nicht gespeissen mocht, so hat er gesprochen uns gutlich van ym richten und wider heym helffen. Auch liben herren wist, daz wir in grossen sorgen sein, und schreiben euch alle maynung, und uns dunkt, solt sein on euch, daz ir uns nicht wider schreibet auff unser mey- nung, wie wir uns in allen sachen van ewren wegen halten schullen ; wan wir in allen sachen doch geren s pest tun wolten. Und wist, daz wir alz hawt schullen gen Pilzsen ruken. Und liben herren, was wir in allen sachen tun kunden adder mugen, daz wellen wir allczeit willichleich und geren tun. Geben on donerstag nach Simonis et Jude anno XXII°. Hans Kotenploner, Wenczl Gulden vnd ander ewr howptlewt.
498 worden und worden hin gerukt pei ainer halben meyl wegs. Und in dem selbigen do kam potschafft van herr Hasen van Hasselburk und schreib dem margraven, wie daz er ein tag zwischen herczug Sigmund gemacht hab und dem margraven. Darauff wir all wider wentig wurden und wider ruken musten in di stat. Da ward unsers gnadigen herren gnade zu rot mit sein raten, daz ez pei ein sulchen peliben ist, das sein gnade selbs maint czu reitten gen Kadan und hat do willen mit im czu tagen. Und do kamen wir abber czu sein gnaden, und paten s. gn. uns czu erlauben heym zu rukken, wan kein stat nicht mer do enwer, dan die van dez geleger wegen do sind, und paten s. gn. uns armen lewt czu versehen vnd czu versor- gen und unser grosse willicheit an czu sehen. Darauff uns s. gn. antwort und sprach: Ir liben van Egger, wir erkennen, daz ir ouch mer tut, dan ir vermugt, und wir piten euch van unsers gnadigen herren kunigs wegen und durch meinen willen versucht und lasst euchs nicht czu swar sein ; wan wir hoffen, daz ez noch czu ainem guten ende kumen werde. Auch sey wir do pey ge- sessen, daz man hofft den Karlstain yo czu speyssen mit malcz und mit trank, und darczu ist gesaczt worden der van Plawen czu den obersten hawpman an markgraff van Branburk stat. Und liben herren, do wir den czug yo tun musten und mit kein gelimpff nicht vertragen mochten sein, und so paten wir s. gn. uns furpaz darinnen czu versorgen; doch sprach s. gn. czu den von Plawen und pefalch uns ym sunderlich mit fleisse ; und wer sach, daz man den Karlstain mit fug nicht gespeissen mocht, so hat er gesprochen uns gutlich van ym richten und wider heym helffen. Auch liben herren wist, daz wir in grossen sorgen sein, und schreiben euch alle maynung, und uns dunkt, solt sein on euch, daz ir uns nicht wider schreibet auff unser mey- nung, wie wir uns in allen sachen van ewren wegen halten schullen ; wan wir in allen sachen doch geren s pest tun wolten. Und wist, daz wir alz hawt schullen gen Pilzsen ruken. Und liben herren, was wir in allen sachen tun kunden adder mugen, daz wellen wir allczeit willichleich und geren tun. Geben on donerstag nach Simonis et Jude anno XXII°. Hans Kotenploner, Wenczl Gulden vnd ander ewr howptlewt.
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499 11. 1422, Nov. 4 (Saatz). Erklärungen der utraquistischen Anhänger Herzog Sig- mund Korybuts in Böhmen an den Markgrafen Friedrich von Brandenburg, an die Stadt Brüx und andere, über ihre Bereit- willigkeit, mit der ganzen Partei König Sigmunds überhaupt und mit der Karlsteiner Besatzung insbesondere, in einen Frie- densstand zu treten, wenn ihnen ein Tag zugesichert wird, wo sie ihr ganzes Verfahren frei und öffentlich rechtfertigen könnten. (Archiv Český, VI, 403 405, aus v. Bezolds Reichskrieg oc.) 12. 1422, Nov. 4 (Prag). Der Rath der Stadt Prag bezeugt, dass drei Kauřimer Bürger, welche von den Utraquisten zur Partei K. Sigmunds übergetreten waren, nach Leistung des Gelöbnisses, dass sie Herzog Sigmund Korybut als Landesverweser anerkennen und die vier Prager Artikel annehmen wollen, wieder zu Gnaden aufgenommen worden sind, und legt seine Fürsprache für sie bei der Kauřimer Gemeinde ein. (Archiv Český, VI, 406.) 13. 1422, Nov. 26 (Tachau). Markgraf Friedrich von Brandenburg an dic Herzoge Hans und Otto (von Bayern) : berichtet über den bisherigen Verlauf des diesjährigen Kreuzzuges gegen die Hussiten. (Friodr. v. Bezold oc. S. 150—155, aus dem Orlginal-Concepte.) Unser freuntlich dinste und alles gut czuvor, erwirdigster lieber herre und oheim. Als ewr liebe wol vernomen haben, wie sich alle sach in Beheimen verluffen haben bis uff die zyt, als unser herr von Wirczpurg herauss rait, hat euch der genante unser herr von Wirczpurg, des wir nit zwifeln, wol und aigen- lich bericht. Dann darnach macht es sich, das die auff den 32*
499 11. 1422, Nov. 4 (Saatz). Erklärungen der utraquistischen Anhänger Herzog Sig- mund Korybuts in Böhmen an den Markgrafen Friedrich von Brandenburg, an die Stadt Brüx und andere, über ihre Bereit- willigkeit, mit der ganzen Partei König Sigmunds überhaupt und mit der Karlsteiner Besatzung insbesondere, in einen Frie- densstand zu treten, wenn ihnen ein Tag zugesichert wird, wo sie ihr ganzes Verfahren frei und öffentlich rechtfertigen könnten. (Archiv Český, VI, 403 405, aus v. Bezolds Reichskrieg oc.) 12. 1422, Nov. 4 (Prag). Der Rath der Stadt Prag bezeugt, dass drei Kauřimer Bürger, welche von den Utraquisten zur Partei K. Sigmunds übergetreten waren, nach Leistung des Gelöbnisses, dass sie Herzog Sigmund Korybut als Landesverweser anerkennen und die vier Prager Artikel annehmen wollen, wieder zu Gnaden aufgenommen worden sind, und legt seine Fürsprache für sie bei der Kauřimer Gemeinde ein. (Archiv Český, VI, 406.) 13. 1422, Nov. 26 (Tachau). Markgraf Friedrich von Brandenburg an dic Herzoge Hans und Otto (von Bayern) : berichtet über den bisherigen Verlauf des diesjährigen Kreuzzuges gegen die Hussiten. (Friodr. v. Bezold oc. S. 150—155, aus dem Orlginal-Concepte.) Unser freuntlich dinste und alles gut czuvor, erwirdigster lieber herre und oheim. Als ewr liebe wol vernomen haben, wie sich alle sach in Beheimen verluffen haben bis uff die zyt, als unser herr von Wirczpurg herauss rait, hat euch der genante unser herr von Wirczpurg, des wir nit zwifeln, wol und aigen- lich bericht. Dann darnach macht es sich, das die auff den 32*
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500 Karlstain herab lieffen und den Hussen und Bolen ein michel tail erslugen, und die Bolen erhuben sich gen Prag zu ziehen und wolten nit lenger da sein. Darnach schriben die vom hawss (= Schloss Karlstein), das man in virhundert werhaffer schiken solt*), so hofften sy mit den und auch den andern, die auf dem sloss wern, die sach wol czu enden und grossen frommen darob nemen oc. Also schriben wir den Bechmischen herrn, die dann von unserm gnedigsten herrn dem Romischen oc. konig bestellt seind und seinen sold nemen, das sy mit irer anczal volcks auf ir begerung auf ein genanten tag czu in komen solten, die sache *) Das ursprüngliche Concept enthält, an Statt des bisherigen Eingangs, folgenden durchgestrichenen Bericht: „Als ewr liebe wol vernomen haben, wie und welicher masse wir uns underwonden haben, in das land gen Beheim wider die unglewbigen czu ziehen, das wir getan haben und ettwelangczyt darinne gewesen sein und die sache gern nach dem besten gehandelt vnd czu gutem ende pracht hetten, als billich ist: in dem vernomen wir, wie die von Missen, die Herczogen in Schlesien und die sechs stette als Gorlicz, Budissheim, Sittaw oc. mit irem volck wider hinder sich auss dem lande ziehen wolten. Dann wir erhuben uns mit dryhundert pferden ylend czu in czu reyten, ee sy über wald kömen, und mainten sy ezu behalten; wie wol wir das mit grosser wagnuss und sorgen tetten, doch komen wir ezwischen Risenburg und Brux czu unserm oheim marggraff Wilhelm von Missen. Do waren herczog Hanns auss der Slesy und die sechs stett mit sampt dem von Biberstein und mit den auss dem land czu Lusicz geraid über wald hinder sich geczogen. Dann wir redten mit unserm oheim marggraff Wilhelm so beste wir mochten; der erczelt uns sein geprechen widerumb, czum ersten, wie der gottes gewalt swerlich under sein her und volck kommen und im all tag by czehen men- schen kranck worden und tod wern, und im wer auch der grave von Manssfeld, der sein banir hett, auch tod. Darezu so möcht er noch die seinen keins habern noch futers umb ir geld bekomen noch haben und in wern ire pferd wol sechs tag on futer gestanden und ains tails vor hunger tod. Yedoch wurden wir mit im czu ratt, das wir und auch er herczog Hanns auss der Slesy, den sechs stetten und dem von Bibersten schriben, das sy wider umbkeren solten; so wolt der genant unser oheim auch wider umbkeren oc. Also waren sy czurytten, das es nicht sein mocht. Also ryten wir allein widerumb gen Tachaw. Do sandten uns herr Alesso von Sternberg, Fridrich und Hans die Colobrad ein brief, den in die vom hawss czum Karl- stein gesandt hetten, darinne sy vast begerten, das man in als vil als virhundert werhaftiger shicken solt ; so hofften sy oc. oc.
500 Karlstain herab lieffen und den Hussen und Bolen ein michel tail erslugen, und die Bolen erhuben sich gen Prag zu ziehen und wolten nit lenger da sein. Darnach schriben die vom hawss (= Schloss Karlstein), das man in virhundert werhaffer schiken solt*), so hofften sy mit den und auch den andern, die auf dem sloss wern, die sach wol czu enden und grossen frommen darob nemen oc. Also schriben wir den Bechmischen herrn, die dann von unserm gnedigsten herrn dem Romischen oc. konig bestellt seind und seinen sold nemen, das sy mit irer anczal volcks auf ir begerung auf ein genanten tag czu in komen solten, die sache *) Das ursprüngliche Concept enthält, an Statt des bisherigen Eingangs, folgenden durchgestrichenen Bericht: „Als ewr liebe wol vernomen haben, wie und welicher masse wir uns underwonden haben, in das land gen Beheim wider die unglewbigen czu ziehen, das wir getan haben und ettwelangczyt darinne gewesen sein und die sache gern nach dem besten gehandelt vnd czu gutem ende pracht hetten, als billich ist: in dem vernomen wir, wie die von Missen, die Herczogen in Schlesien und die sechs stette als Gorlicz, Budissheim, Sittaw oc. mit irem volck wider hinder sich auss dem lande ziehen wolten. Dann wir erhuben uns mit dryhundert pferden ylend czu in czu reyten, ee sy über wald kömen, und mainten sy ezu behalten; wie wol wir das mit grosser wagnuss und sorgen tetten, doch komen wir ezwischen Risenburg und Brux czu unserm oheim marggraff Wilhelm von Missen. Do waren herczog Hanns auss der Slesy und die sechs stett mit sampt dem von Biberstein und mit den auss dem land czu Lusicz geraid über wald hinder sich geczogen. Dann wir redten mit unserm oheim marggraff Wilhelm so beste wir mochten; der erczelt uns sein geprechen widerumb, czum ersten, wie der gottes gewalt swerlich under sein her und volck kommen und im all tag by czehen men- schen kranck worden und tod wern, und im wer auch der grave von Manssfeld, der sein banir hett, auch tod. Darezu so möcht er noch die seinen keins habern noch futers umb ir geld bekomen noch haben und in wern ire pferd wol sechs tag on futer gestanden und ains tails vor hunger tod. Yedoch wurden wir mit im czu ratt, das wir und auch er herczog Hanns auss der Slesy, den sechs stetten und dem von Bibersten schriben, das sy wider umbkeren solten; so wolt der genant unser oheim auch wider umbkeren oc. Also waren sy czurytten, das es nicht sein mocht. Also ryten wir allein widerumb gen Tachaw. Do sandten uns herr Alesso von Sternberg, Fridrich und Hans die Colobrad ein brief, den in die vom hawss czum Karl- stein gesandt hetten, darinne sy vast begerten, das man in als vil als virhundert werhaftiger shicken solt ; so hofften sy oc. oc.
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501 helffen czu enden; der doch mer was, wann sy begert hetten. Do namen sy frid auff und widerbotten irem volck, das da nichcz geendet ward. Darnach wurd wir nach ratt der Bech- mischen herrn, die auff die czyte by uns waren, aynig, das wir gen Bilssen ryten solten, und hetten uns furgenommen, den Karstain ye czu retten. Und als wir ettweverre geritten waren, do quam uns ain brief auff dem velde von Wilhelmen Hasen von Hasenburg, darinne er uns schraib, er hette ain tag gemacht gen dem Cadan, dahin die ungelewbigen mit macht komen solten mit uns czu tedingen, und er hoffet, das alle sach, wie wir selbs czu dem tag kömen, czu einem guten cristenlichen ende und disen landen czu gute komen solten oc. Darauff wurden wir czu ratt mit dem von Elsterberg und andern, die by uns waren, das wir mit unser selbs leibe ye czu dem tag ryten solten. Dann wir saczten den von Plauen czu einem hauptmann und schikten in mit unsern gesellen gen Bilssen und hetten den Bechmischen herrn geschriben, mit irer anczal volcks czu in cze komen und die sach vor dem Karlstein czu enden oc. Und wir erhuben uns mit ainem geringen geczeuge nicht on sorge czu dem tag gen dem Cadan czu ryten, da man uns wol acht tag mit mancherlay tedingen aufhielt, das sich doch am leczten czu keinen entlichen sachen cziehen wolt; wann sy voran unsern gnedigen herrn konig gar czu keinem herrn haben und auch czu uns gen dem Cadan nicht komen wolten, wie wol wir in gelaiczbrief und gelaite czugeschickt hetten. So wolten sy auch die unsern czu in nicht gelaiten, also das wir on endes abschaiden musten; und wir versten dabei nicht anders, dann das man uns mit tedingen aufgehalten hat, das die sach vor dem Karlstein nicht geendet wurd. Yedoch hatt der von Plauen unser hauptmann nach unser bevelchnuss sich mit unsern gesellen und auch der Bechmischen herrn volck, das sy wol by dritthalbtusend pferden hetten, gancz darczu gericht, das sy wol by dryhunderten der unsern und auch Bechmischen auf das hawse bringen solten. So solten unser hauptmann und die andern über das ain her der Hussen gerandt sein und vor dem andern her der Hussen ain geschray gemacht haben, das ain her dem andern dester minder czu hilffe möcht komen sein. Und als sy all darczu geschickt und
501 helffen czu enden; der doch mer was, wann sy begert hetten. Do namen sy frid auff und widerbotten irem volck, das da nichcz geendet ward. Darnach wurd wir nach ratt der Bech- mischen herrn, die auff die czyte by uns waren, aynig, das wir gen Bilssen ryten solten, und hetten uns furgenommen, den Karstain ye czu retten. Und als wir ettweverre geritten waren, do quam uns ain brief auff dem velde von Wilhelmen Hasen von Hasenburg, darinne er uns schraib, er hette ain tag gemacht gen dem Cadan, dahin die ungelewbigen mit macht komen solten mit uns czu tedingen, und er hoffet, das alle sach, wie wir selbs czu dem tag kömen, czu einem guten cristenlichen ende und disen landen czu gute komen solten oc. Darauff wurden wir czu ratt mit dem von Elsterberg und andern, die by uns waren, das wir mit unser selbs leibe ye czu dem tag ryten solten. Dann wir saczten den von Plauen czu einem hauptmann und schikten in mit unsern gesellen gen Bilssen und hetten den Bechmischen herrn geschriben, mit irer anczal volcks czu in cze komen und die sach vor dem Karlstein czu enden oc. Und wir erhuben uns mit ainem geringen geczeuge nicht on sorge czu dem tag gen dem Cadan czu ryten, da man uns wol acht tag mit mancherlay tedingen aufhielt, das sich doch am leczten czu keinen entlichen sachen cziehen wolt; wann sy voran unsern gnedigen herrn konig gar czu keinem herrn haben und auch czu uns gen dem Cadan nicht komen wolten, wie wol wir in gelaiczbrief und gelaite czugeschickt hetten. So wolten sy auch die unsern czu in nicht gelaiten, also das wir on endes abschaiden musten; und wir versten dabei nicht anders, dann das man uns mit tedingen aufgehalten hat, das die sach vor dem Karlstein nicht geendet wurd. Yedoch hatt der von Plauen unser hauptmann nach unser bevelchnuss sich mit unsern gesellen und auch der Bechmischen herrn volck, das sy wol by dritthalbtusend pferden hetten, gancz darczu gericht, das sy wol by dryhunderten der unsern und auch Bechmischen auf das hawse bringen solten. So solten unser hauptmann und die andern über das ain her der Hussen gerandt sein und vor dem andern her der Hussen ain geschray gemacht haben, das ain her dem andern dester minder czu hilffe möcht komen sein. Und als sy all darczu geschickt und
Strana 502
502 das czu enden etweverr gegen Karlstein komen waren, do kom in botschafft von den Colobraden, das die vom Karlstein ain fride aufgenomen hetten dry tag; und wer der fride nicht auf- genomen worden, so czweifeln wir nicht, sy hetten die Hussen vor dem Karlstein all on gross scheden geslagen und gancz geendet. Aber wir versten darinne nicht anders, dann das sy uns der eren nit gunnen wolten, das mit solichem volck czu enden, so sy das vormals mit mer volcks nit geendet haben. Sunder darnach, als man aber darczu ton wolt in obgeschribener mass, haben die auf dem Karlstein ain fride mit den Hussen vor dem sloss aufgenommen von Martini nahstvergangen über ain gancz iar, das sy das sloss Karlstein wol pauen, speisen, bevesten und sy und alle ire güter die czyt sicher sein süllen. Wiewol man uns vormals, do man das enden wolt, allweg saget, die Hussen hetten by czehentusenden, by czwelftusenden; dann do solicher frid von in aufgenomen wurd und Hans von Pars- perg und ettlich ander die unsern auf das sloss komen und das her überslugen und aufbrechen sachen, do hetten die Hussen in allem irem her kaum by XVC mannen boss und gut, das man uns doch vor nie czu wyssen getan, wie wol man das doch gewist hat. Daby ir wol versten mugt, wie die sach czugeen. Dann ir sült wissen, das die Prager und die vom Tabor in grossen czwayungen mit einander sein, und die Prager be- gerten ine wider die Taborischen czu helffen und wolten sold darumb geben. Daruff wir botschafft ausston und harren, und wolten sy ob wir mochten gern verrer verwerren und in ezwi- tracht bringen. Und die Bolnischen und die Hussen all sein vor dem Karlstein aufgebrochen und mainen heim czu czichen.*) Dann wir sehen, erkennen und merken in rechter warheit, wie wir lewte hetten, das all sach czu einem guten ende komen würden, und wern uns die lewte halb oder noch minder komen, die komen solten sein, wir wolten mit der hilffe des allmech- tigen gottes all sach langst nach allem unserm willen geendet haben. So seind uns laider die lewte nit komen als sy solten, *) „So begern die Taborischen hilffe und mainen sy ernider czu legen oc. wie es sich darumb machen wirt, des wissen wir nicht.“ (Im Con- cepte wieder durchgestrichen.)
502 das czu enden etweverr gegen Karlstein komen waren, do kom in botschafft von den Colobraden, das die vom Karlstein ain fride aufgenomen hetten dry tag; und wer der fride nicht auf- genomen worden, so czweifeln wir nicht, sy hetten die Hussen vor dem Karlstein all on gross scheden geslagen und gancz geendet. Aber wir versten darinne nicht anders, dann das sy uns der eren nit gunnen wolten, das mit solichem volck czu enden, so sy das vormals mit mer volcks nit geendet haben. Sunder darnach, als man aber darczu ton wolt in obgeschribener mass, haben die auf dem Karlstein ain fride mit den Hussen vor dem sloss aufgenommen von Martini nahstvergangen über ain gancz iar, das sy das sloss Karlstein wol pauen, speisen, bevesten und sy und alle ire güter die czyt sicher sein süllen. Wiewol man uns vormals, do man das enden wolt, allweg saget, die Hussen hetten by czehentusenden, by czwelftusenden; dann do solicher frid von in aufgenomen wurd und Hans von Pars- perg und ettlich ander die unsern auf das sloss komen und das her überslugen und aufbrechen sachen, do hetten die Hussen in allem irem her kaum by XVC mannen boss und gut, das man uns doch vor nie czu wyssen getan, wie wol man das doch gewist hat. Daby ir wol versten mugt, wie die sach czugeen. Dann ir sült wissen, das die Prager und die vom Tabor in grossen czwayungen mit einander sein, und die Prager be- gerten ine wider die Taborischen czu helffen und wolten sold darumb geben. Daruff wir botschafft ausston und harren, und wolten sy ob wir mochten gern verrer verwerren und in ezwi- tracht bringen. Und die Bolnischen und die Hussen all sein vor dem Karlstein aufgebrochen und mainen heim czu czichen.*) Dann wir sehen, erkennen und merken in rechter warheit, wie wir lewte hetten, das all sach czu einem guten ende komen würden, und wern uns die lewte halb oder noch minder komen, die komen solten sein, wir wolten mit der hilffe des allmech- tigen gottes all sach langst nach allem unserm willen geendet haben. So seind uns laider die lewte nit komen als sy solten, *) „So begern die Taborischen hilffe und mainen sy ernider czu legen oc. wie es sich darumb machen wirt, des wissen wir nicht.“ (Im Con- cepte wieder durchgestrichen.)
Strana 503
503 dann villeicht by achthundert pferden czum teglichen krieg, damit wir die czwen krayss Bilsen und Brüx bestelt haben, so beste wir mugen. Es ist auch von stetten czum teglichen krieg nymand komen, dann die ir in disen zedel verslossen findt.*) So sprechen auch des von Cöln und ettlich ander, wie sy nit lenger bestelt sein, dann auf dry monad (Conc. onderhalben monad), der czyt nu schier auss get; darczu sey in kein gelt worden und vermogen nit lenger czu erharren. Darumb so deucht uns geratten sein, das ir den herrn und den stetten allen ernstlich schribt, die czum teglichen krieg gehoren und noch nit komen sein, das sy on saumen komen. Dann wie man lewte hett, so wern all sach gerincklich czu ainem guten ende cze bringen, des wir an allen czweifel sein. So haben wir bisher und auch noch an lewten und an gelt grossen pruch; wann uns solich gelt, so uns von unsers herren konigs wegen solt worden sein, nicht worden ist. So verstet ewer lieb wol, das wir on lewte und gelt nichcz geenden mugen, wie gern wir es getan hetten und gern tetten. Zedula in des von Mencz und Wurczpurg brief. Auch tun wir ewrer lieb czu wissen, als diser brief ge- schriben was, das uns botschafft kom von herr Allso von Stern- berg, wie die Prager und die Taborischen in tedingen sein und mainen sich mit einander wider czu verrichten. Sunder ist uns auch ware botschafft komen, wie die Hussen ain gross samnung haben und ligen czu veld by Kostyal czwo meil von Brüx und mainen sich fur ain sloss cze legen, aber wohin des wissen wir nit. Dann wir haben den von Plauen czu unserm hauptman gemacht und in mit den gesellen hingesant, und auch Erckin- gern von Sansheim, czu versuchen, ob sy daselbst im feld, da sy sich samnen, etwas mit in beginnen und abprechen mochten, ee sy gar czusamen komen ; sunder ob sy nichcz mit in beginnen mochten, wa dann die Hussen sine hin hetten, das sy sich da- selbst hin vor machten czu rettung und hilffe. Wie es sich *) „Es ist auch von den Swebischen stetten, von den stetten von Elsass, von der see gar nymand komen, dann allein Hagnaw und Weissen� burg mit XXIII pferden, die von Worms XIII pferd uud Geilnhusen III pferd.“ (— im Concepte wieder durchgestrichen). —
503 dann villeicht by achthundert pferden czum teglichen krieg, damit wir die czwen krayss Bilsen und Brüx bestelt haben, so beste wir mugen. Es ist auch von stetten czum teglichen krieg nymand komen, dann die ir in disen zedel verslossen findt.*) So sprechen auch des von Cöln und ettlich ander, wie sy nit lenger bestelt sein, dann auf dry monad (Conc. onderhalben monad), der czyt nu schier auss get; darczu sey in kein gelt worden und vermogen nit lenger czu erharren. Darumb so deucht uns geratten sein, das ir den herrn und den stetten allen ernstlich schribt, die czum teglichen krieg gehoren und noch nit komen sein, das sy on saumen komen. Dann wie man lewte hett, so wern all sach gerincklich czu ainem guten ende cze bringen, des wir an allen czweifel sein. So haben wir bisher und auch noch an lewten und an gelt grossen pruch; wann uns solich gelt, so uns von unsers herren konigs wegen solt worden sein, nicht worden ist. So verstet ewer lieb wol, das wir on lewte und gelt nichcz geenden mugen, wie gern wir es getan hetten und gern tetten. Zedula in des von Mencz und Wurczpurg brief. Auch tun wir ewrer lieb czu wissen, als diser brief ge- schriben was, das uns botschafft kom von herr Allso von Stern- berg, wie die Prager und die Taborischen in tedingen sein und mainen sich mit einander wider czu verrichten. Sunder ist uns auch ware botschafft komen, wie die Hussen ain gross samnung haben und ligen czu veld by Kostyal czwo meil von Brüx und mainen sich fur ain sloss cze legen, aber wohin des wissen wir nit. Dann wir haben den von Plauen czu unserm hauptman gemacht und in mit den gesellen hingesant, und auch Erckin- gern von Sansheim, czu versuchen, ob sy daselbst im feld, da sy sich samnen, etwas mit in beginnen und abprechen mochten, ee sy gar czusamen komen ; sunder ob sy nichcz mit in beginnen mochten, wa dann die Hussen sine hin hetten, das sy sich da- selbst hin vor machten czu rettung und hilffe. Wie es sich *) „Es ist auch von den Swebischen stetten, von den stetten von Elsass, von der see gar nymand komen, dann allein Hagnaw und Weissen� burg mit XXIII pferden, die von Worms XIII pferd uud Geilnhusen III pferd.“ (— im Concepte wieder durchgestrichen). —
Strana 504
504 darumb machen wirt, des wissen wir nit. Dann wir bitten ewer liebe, ir wollt den herrn und stetten ernstlich schreiben, das sy on saumen herein komen, wann ir wol verstet, das es not ist. Sunder ob sy ain geleger machen und wir euch umb hilff czu ainer rettung anruffen würden, darinne wollet uns czu hilff komen und nicht lassen, als wir ain gancz unczweifenlich ge- trawen czu ewer lieb haben und allczyt williclich verdienen woln. Datum Tachaw feria quinta post Elyzabeth. Herczog Hansen und herczog Otten. 14. 1422, Dec. 24 (Wien). Herzog Albrecht von Oesterreich, dem Leopold von Kreyg, seinem Hauptmann zu Budweis. Er befiehlt ihm in seinem Streit mit dem von Rosenberg nichts anzufangen, bis der von Schaum- burg und der von Meissau ankommen und den Streit schlichten. (Herzog Albrecht war kurz vorher bei K. Sigmund gewesen, und hatte von ihm diesen Auftrag bekommen.) D. Wien, am heil. Weihnachtsabend, a. 1422. (Orig. in arch. Budvic.) 15. 1423, Mart. 31 (Käsmark). R. Sigismundus, D. Petro de Crawar alias de Stražnicz aliisque baronibus oc. march. Moraviæ. Nunciat se cum Wladi- slao et duce Witoldo ita ad pristinam amicitiam restitutum esse, ut illi promiserint se potenti exercitu auxilia contra hæreticos ferre velle. Ducem Sigismundum Lithuaniæ de Bohemia jam revocatum esse, debereque sub salvo conductu regis Sigismundi ad domicilia sua libere remeare ; hortatur ergo Moravos, ne præ- fato duci Sigismundo redeunti molesti esse velint, sed eundem secure conducant. De ceteris negotiis se brevi nuntios missurum. D. in Kesmark, fer. IV post dom. palmarum, a. r. 37, Rom. 13. Boh. 3. (Copla In arch. Trebon.)
504 darumb machen wirt, des wissen wir nit. Dann wir bitten ewer liebe, ir wollt den herrn und stetten ernstlich schreiben, das sy on saumen herein komen, wann ir wol verstet, das es not ist. Sunder ob sy ain geleger machen und wir euch umb hilff czu ainer rettung anruffen würden, darinne wollet uns czu hilff komen und nicht lassen, als wir ain gancz unczweifenlich ge- trawen czu ewer lieb haben und allczyt williclich verdienen woln. Datum Tachaw feria quinta post Elyzabeth. Herczog Hansen und herczog Otten. 14. 1422, Dec. 24 (Wien). Herzog Albrecht von Oesterreich, dem Leopold von Kreyg, seinem Hauptmann zu Budweis. Er befiehlt ihm in seinem Streit mit dem von Rosenberg nichts anzufangen, bis der von Schaum- burg und der von Meissau ankommen und den Streit schlichten. (Herzog Albrecht war kurz vorher bei K. Sigmund gewesen, und hatte von ihm diesen Auftrag bekommen.) D. Wien, am heil. Weihnachtsabend, a. 1422. (Orig. in arch. Budvic.) 15. 1423, Mart. 31 (Käsmark). R. Sigismundus, D. Petro de Crawar alias de Stražnicz aliisque baronibus oc. march. Moraviæ. Nunciat se cum Wladi- slao et duce Witoldo ita ad pristinam amicitiam restitutum esse, ut illi promiserint se potenti exercitu auxilia contra hæreticos ferre velle. Ducem Sigismundum Lithuaniæ de Bohemia jam revocatum esse, debereque sub salvo conductu regis Sigismundi ad domicilia sua libere remeare ; hortatur ergo Moravos, ne præ- fato duci Sigismundo redeunti molesti esse velint, sed eundem secure conducant. De ceteris negotiis se brevi nuntios missurum. D. in Kesmark, fer. IV post dom. palmarum, a. r. 37, Rom. 13. Boh. 3. (Copla In arch. Trebon.)
Strana 505
505 16. 1423, m. Oct. Die Prager bieten dem Pilsner Landfrieden ein sicheres Geleite an, damit der auf den 16 Oct. (1423) nach Prag aus- geschriebene grosse Landtag von demselben ungefährdet besucht werden könne. (Arohiv Český, VI, 411.) 17. 1423, Nov. 24 (Stuhlweissenburg). Sigismundus Rex notum facit D. Ulrico de Rosenberg se copias tractatuum cum Bohemis initorum sibi missas accepisse; cum tamen D. Johannes de Opočna et Póta de Častolowic ad se nondum redierint, hortatur, ne illos tractatus ratos habeat neve sigillet, priusquam a se, auditis nuntiis illis, fuerit infor- matus. D. in Alba regali, in vigilia S. Catharinæ, r. a. 37, 14 et 4. (Orig. In arch. Trebon.) 18. 1424, Jul. 14 (Ofen). K. Sigmund den Städten Brüx, Budweis und Kaaden, in der Streitsache mit Heinrich von Plauen. Die Boten beider Parteien waren bei ihm gewesen; er konnte aber nicht ent- scheiden, ohne den Ausspruchsbrief K. Wenzels zwischen beiden Parteien vor sich zu haben. Er beschied beide die Sache bis auf S. Kathreintag (sic) friedlich anstehen zu lassen, wo er sie dann vorladen, und nach Einsicht der Urkunden entscheiden werde. D. zu Ofen Freitag nach S. Margareth, a. r. 38, 14 et 4. (Orlg. in arch. Budvic.)
505 16. 1423, m. Oct. Die Prager bieten dem Pilsner Landfrieden ein sicheres Geleite an, damit der auf den 16 Oct. (1423) nach Prag aus- geschriebene grosse Landtag von demselben ungefährdet besucht werden könne. (Arohiv Český, VI, 411.) 17. 1423, Nov. 24 (Stuhlweissenburg). Sigismundus Rex notum facit D. Ulrico de Rosenberg se copias tractatuum cum Bohemis initorum sibi missas accepisse; cum tamen D. Johannes de Opočna et Póta de Častolowic ad se nondum redierint, hortatur, ne illos tractatus ratos habeat neve sigillet, priusquam a se, auditis nuntiis illis, fuerit infor- matus. D. in Alba regali, in vigilia S. Catharinæ, r. a. 37, 14 et 4. (Orig. In arch. Trebon.) 18. 1424, Jul. 14 (Ofen). K. Sigmund den Städten Brüx, Budweis und Kaaden, in der Streitsache mit Heinrich von Plauen. Die Boten beider Parteien waren bei ihm gewesen; er konnte aber nicht ent- scheiden, ohne den Ausspruchsbrief K. Wenzels zwischen beiden Parteien vor sich zu haben. Er beschied beide die Sache bis auf S. Kathreintag (sic) friedlich anstehen zu lassen, wo er sie dann vorladen, und nach Einsicht der Urkunden entscheiden werde. D. zu Ofen Freitag nach S. Margareth, a. r. 38, 14 et 4. (Orlg. in arch. Budvic.)
Strana 506
506 19. 1424, Jul. 26 (im Felde bei Otoslawic.) A) Albertus dux Austriæ Ulrico de Rosenberg. Venit in Mora- viam ad pacificandum terram petitque ut Ulricus veniat Iglaviam cum ceteris baronibus regni ad colloquium instituendum et trac- tandum de dissensionum materia, qualiter sopiri possit. D. in campo juxta Ottoslawicz, fer. quarta post Jacobi apost. 1424. (Orig. arch. Trebon. n. 195.) B) Albertus Dux Austriæ et Marchio Moraviæ rogat D. Ulri- cum de Rosis, ut adhibeat studium apud Bohemiæ barones, quo moveantur ad terminum colloquii secum Iglaviæ habendi accep- tandum, quo pacto idem regnum Bohemiæ tandem pacari possit. D. in campo juxta Ottaslawicz, fer. IV post Jacobi, 1424. Ulr. von Rosenberg meldet hierauf zur Antwort, dass Herr Čenek sammt andern Herren im Kreise an der Elbe und den Pilsnern der vorgeschriebenen Aufforderung zufolge den Herzog bitten lassen, einen Tag hiezu zu bestimmen. S. D. (Ex orig. in arch. Trebon.) 20. 1424, Aug. 10 (bei Ofen). K. Sigmund den Budweisern. Die Budweiser sollen alle Urkunden, die sie in der Streitsache mit Heinrich von Plauen aufzuweisen haben, „fur vns gen Wienn vff sand Michelstag (29 Sept.) nechstkumftig, als die kurfursten zu vns komen wer- den, furbringen“, wo K. Sigmund dann die Sache entscheiden will. D. zu S. Niclas in dem werde bei Ofen, an S. Laurentii Abend, a. r. 38, 14 et 5. (Orig. in arch. Budvicensl.)
506 19. 1424, Jul. 26 (im Felde bei Otoslawic.) A) Albertus dux Austriæ Ulrico de Rosenberg. Venit in Mora- viam ad pacificandum terram petitque ut Ulricus veniat Iglaviam cum ceteris baronibus regni ad colloquium instituendum et trac- tandum de dissensionum materia, qualiter sopiri possit. D. in campo juxta Ottoslawicz, fer. quarta post Jacobi apost. 1424. (Orig. arch. Trebon. n. 195.) B) Albertus Dux Austriæ et Marchio Moraviæ rogat D. Ulri- cum de Rosis, ut adhibeat studium apud Bohemiæ barones, quo moveantur ad terminum colloquii secum Iglaviæ habendi accep- tandum, quo pacto idem regnum Bohemiæ tandem pacari possit. D. in campo juxta Ottaslawicz, fer. IV post Jacobi, 1424. Ulr. von Rosenberg meldet hierauf zur Antwort, dass Herr Čenek sammt andern Herren im Kreise an der Elbe und den Pilsnern der vorgeschriebenen Aufforderung zufolge den Herzog bitten lassen, einen Tag hiezu zu bestimmen. S. D. (Ex orig. in arch. Trebon.) 20. 1424, Aug. 10 (bei Ofen). K. Sigmund den Budweisern. Die Budweiser sollen alle Urkunden, die sie in der Streitsache mit Heinrich von Plauen aufzuweisen haben, „fur vns gen Wienn vff sand Michelstag (29 Sept.) nechstkumftig, als die kurfursten zu vns komen wer- den, furbringen“, wo K. Sigmund dann die Sache entscheiden will. D. zu S. Niclas in dem werde bei Ofen, an S. Laurentii Abend, a. r. 38, 14 et 5. (Orig. in arch. Budvicensl.)
Strana 507
507 21. 1424, Oct. 14 (Tata, Dotis). K. Sigmund an Ulrich von Rosenberg: bei dem nach Wien auf dem 25 Nov. ausgeschriebenen Fürstentage soll auch er erscheinen. (Archlv Český, VI, 412.) 22. 1424, Nov. 8 (Wien). Branda Cardinalis Placentinus, Ap. Sed. Legatus, D. Ul- rico de Rosis. Vehementer dolet, eum seductum, „tractatus quosdam super treugis fiendis cum hæreticis habuisse“, qui tractatus in eum solum finem tendant, „ut ipsi hæretici, jam securi de vobis, fideles catholicos valeant crudelius impugnare". Monet et inhibet, „quatenus his treugis nullatenus assensum præebeatis, sed illas tamquam morbum perniciosissimum tarta- reumque monstrum omnino contemnatis, et ab aliis quantum in vobis est, contemni faciatis, sub interminatione divini judicii" . . . . oc. . .. D. Viennæ, 8a Nov. anno oc. XXIIIIto. 23. 1424, Dec. 4 (Wartenberg). Johannes de Ralsko Zitaviensibus scribit "de Pragensibus et sibi adhærentibus, quod sunt totaliter parati et quasi omni hora debent convenire in Rudnitz, et quod latius proponant seu velint declinare ad partes istius districtus hostiliter invasuri“ oc. D. festinanter in Wartenberg in die Barbaræe 1424. (Scultetus II, 62 [ann. 1424].) Johannes de Ralsko al. de Wartenberg D. Heinrico dicto Rumpold duci maj. Glogoviæe et capitaneo Budissin. — „Nove- ritis quod D. Rex percepit sibi per me scripta, et ego similiter novi, adjecto eo, quod pacem pro viribus amplexans neminem
507 21. 1424, Oct. 14 (Tata, Dotis). K. Sigmund an Ulrich von Rosenberg: bei dem nach Wien auf dem 25 Nov. ausgeschriebenen Fürstentage soll auch er erscheinen. (Archlv Český, VI, 412.) 22. 1424, Nov. 8 (Wien). Branda Cardinalis Placentinus, Ap. Sed. Legatus, D. Ul- rico de Rosis. Vehementer dolet, eum seductum, „tractatus quosdam super treugis fiendis cum hæreticis habuisse“, qui tractatus in eum solum finem tendant, „ut ipsi hæretici, jam securi de vobis, fideles catholicos valeant crudelius impugnare". Monet et inhibet, „quatenus his treugis nullatenus assensum præebeatis, sed illas tamquam morbum perniciosissimum tarta- reumque monstrum omnino contemnatis, et ab aliis quantum in vobis est, contemni faciatis, sub interminatione divini judicii" . . . . oc. . .. D. Viennæ, 8a Nov. anno oc. XXIIIIto. 23. 1424, Dec. 4 (Wartenberg). Johannes de Ralsko Zitaviensibus scribit "de Pragensibus et sibi adhærentibus, quod sunt totaliter parati et quasi omni hora debent convenire in Rudnitz, et quod latius proponant seu velint declinare ad partes istius districtus hostiliter invasuri“ oc. D. festinanter in Wartenberg in die Barbaræe 1424. (Scultetus II, 62 [ann. 1424].) Johannes de Ralsko al. de Wartenberg D. Heinrico dicto Rumpold duci maj. Glogoviæe et capitaneo Budissin. — „Nove- ritis quod D. Rex percepit sibi per me scripta, et ego similiter novi, adjecto eo, quod pacem pro viribus amplexans neminem
Strana 508
508 molesto, vigilantius cogitando, si quomodo interim deo auxiliante terræe Bohemiæ commodum procurare valeam et profectum“ oc. D. in Ralsko fer. 5 ante Procopii (s. a.) (Ibid. II. 62 [ad ann. 1424].) 24. 1425. K. Sigmunds Ernennungs- und Schuldbriefe an den Lausitzer Vogt Albrecht von Kolditz. („Přiepisowé páně Koldicowých zápisów na haitmanstwie.“) K. Sigmund ernennt Albrechten von Kolditz, Hauptmann zur Schweidnitz u. zum Jaur, seinen Kammermeister zu der Krone Böhmen Hauptmann in den Städten Budissin, Gorlitz, Zittau, Luban, Lubau u. Kamenz. D. zu Tottes, 1425, Donners- tag vor Judica, r. a. 38, 15, 5. Dess. Schuldbrief an Dens. um 12.020 ungr. Gulden. D. zu Skalitz, 1425, Samstag nach S. Andreastag, r. a. 39, 16, 6. Ders. versetzt an Dens. einige königl. Schlösser in Schle- sien oc. D. zu Gorlitz, 1425, an S. Barbaratag, r. a. 39, 16, 16. (Copia arch. Trebon. n. 200.) 25. 1426, Jan. 13 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Herrn Ladislaw von Ludanic: obgleich die Feinde bereits von Kremsier abgezogen sind, will er doch sein Kriegsvolk mit ilm und mit Niklas von Perin ver- einigen, der mit den königl. Truppen herbeinaht (Archiv Český, VI, 415.)
508 molesto, vigilantius cogitando, si quomodo interim deo auxiliante terræe Bohemiæ commodum procurare valeam et profectum“ oc. D. in Ralsko fer. 5 ante Procopii (s. a.) (Ibid. II. 62 [ad ann. 1424].) 24. 1425. K. Sigmunds Ernennungs- und Schuldbriefe an den Lausitzer Vogt Albrecht von Kolditz. („Přiepisowé páně Koldicowých zápisów na haitmanstwie.“) K. Sigmund ernennt Albrechten von Kolditz, Hauptmann zur Schweidnitz u. zum Jaur, seinen Kammermeister zu der Krone Böhmen Hauptmann in den Städten Budissin, Gorlitz, Zittau, Luban, Lubau u. Kamenz. D. zu Tottes, 1425, Donners- tag vor Judica, r. a. 38, 15, 5. Dess. Schuldbrief an Dens. um 12.020 ungr. Gulden. D. zu Skalitz, 1425, Samstag nach S. Andreastag, r. a. 39, 16, 6. Ders. versetzt an Dens. einige königl. Schlösser in Schle- sien oc. D. zu Gorlitz, 1425, an S. Barbaratag, r. a. 39, 16, 16. (Copia arch. Trebon. n. 200.) 25. 1426, Jan. 13 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Herrn Ladislaw von Ludanic: obgleich die Feinde bereits von Kremsier abgezogen sind, will er doch sein Kriegsvolk mit ilm und mit Niklas von Perin ver- einigen, der mit den königl. Truppen herbeinaht (Archiv Český, VI, 415.)
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509 26. 1426, Febr. 6 (Pisek). Beschluss des zu Pisek gehaltenen Tages der ganzen Taboritenpartei über ihr Glaubensbekenntniss, ihre Grundsätze und ihr Verhalten gegenüber den anderen Parteien im Lande oc. (Vergl. oben Num. 381.) (Gleichzeitige Ubersetzung aus dem Bohmischen, in Witlingauer Archive n. 273, mitgetheilt von Dr. Emler. Vgl. Archiv Český, III, 256.) Anno domini M° oc. XXVI°, feria IIII die s. Dorothee, in ciuitate Piesk facta est congregacio dominorum, militum, clien- tum, terrigenarum et ciuitatum, videlicet Piescensis, Glatowiensis, Sussicensis, Prachaticensis, Domazlicensis et finium circumia- cencium, inprimis propter laudem et honorem dei et commune bonum huius terre regni Boemie. In qua quidem congregacione facti sunt consensus infrascripti: Inprimis illam causam et illos quatuor articulos, pro quibus se inprimis opposuerunt cum aliis multis bonis et fidelibus homi- nibus, et omnes alias deicas (sic) veritates ad salutem humanam necessarias, illas firmare, protegere et defendere intendunt cum dei adiutorio et voluntate, inprimis cum evangelio domini Christi et eius lege, et scripturis doctorum sanctorum primitiue ecclesie sancte. Item pro audiencia ordinata, honesta, pacifica et cristiana iuxta evangelium et legem domini intendunt et volunt cum omni- bus fidelibus ad legem dei inclinatis instare, prout inantea sem- per pro codem institerunt, parati existentes illam causam et illas veritates sanctas (sic) et adhuc semper existunt et ad illud idem se subicientes evangelio Christi et lege cius sancta et doctorum sanctorum scripturis ostendere et perducere sine omnibus pre- liis corporalibus, violentia, crudelitate, grauaminibus inordinatis et oppressionibus omnimodis, et hoc si illam audientiam vniquam in hac terra Boemie habere poterunt, et in hoc propria volun- tate uti non intendunt, omnibus et cuilibet hoc protestando. Postea illam causam legis dei et illos articulos præscriptos inprimis cum dei et aliorum bonorum et fidelium hominum adiu- torio iuxta informacionem evangelii domini Christi et eius apo- stolorum et iuxta alia scripta doctorum sanctorum intendunt
509 26. 1426, Febr. 6 (Pisek). Beschluss des zu Pisek gehaltenen Tages der ganzen Taboritenpartei über ihr Glaubensbekenntniss, ihre Grundsätze und ihr Verhalten gegenüber den anderen Parteien im Lande oc. (Vergl. oben Num. 381.) (Gleichzeitige Ubersetzung aus dem Bohmischen, in Witlingauer Archive n. 273, mitgetheilt von Dr. Emler. Vgl. Archiv Český, III, 256.) Anno domini M° oc. XXVI°, feria IIII die s. Dorothee, in ciuitate Piesk facta est congregacio dominorum, militum, clien- tum, terrigenarum et ciuitatum, videlicet Piescensis, Glatowiensis, Sussicensis, Prachaticensis, Domazlicensis et finium circumia- cencium, inprimis propter laudem et honorem dei et commune bonum huius terre regni Boemie. In qua quidem congregacione facti sunt consensus infrascripti: Inprimis illam causam et illos quatuor articulos, pro quibus se inprimis opposuerunt cum aliis multis bonis et fidelibus homi- nibus, et omnes alias deicas (sic) veritates ad salutem humanam necessarias, illas firmare, protegere et defendere intendunt cum dei adiutorio et voluntate, inprimis cum evangelio domini Christi et eius lege, et scripturis doctorum sanctorum primitiue ecclesie sancte. Item pro audiencia ordinata, honesta, pacifica et cristiana iuxta evangelium et legem domini intendunt et volunt cum omni- bus fidelibus ad legem dei inclinatis instare, prout inantea sem- per pro codem institerunt, parati existentes illam causam et illas veritates sanctas (sic) et adhuc semper existunt et ad illud idem se subicientes evangelio Christi et lege cius sancta et doctorum sanctorum scripturis ostendere et perducere sine omnibus pre- liis corporalibus, violentia, crudelitate, grauaminibus inordinatis et oppressionibus omnimodis, et hoc si illam audientiam vniquam in hac terra Boemie habere poterunt, et in hoc propria volun- tate uti non intendunt, omnibus et cuilibet hoc protestando. Postea illam causam legis dei et illos articulos præscriptos inprimis cum dei et aliorum bonorum et fidelium hominum adiu- torio iuxta informacionem evangelii domini Christi et eius apo- stolorum et iuxta alia scripta doctorum sanctorum intendunt
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510 ordinate et christiane tenere et producere, quanto magis pote- runt, et dominus deus eis ex sua sancta gratia concedet et fauebit. Eciam quicunque eos violencia, crudelitate et aliis graua- minibus quibuscunque cessarent opprimere, et eis cum illis omnibus, qui cum ipsis in hoc bono requiescerent et perma- nerent, aut volunt requiescere et permanere, et vlterius nollent nocere neque nocerent, et dum darent libertatem illi bono in suis dominiis et subditis, et hoc bonum vlterius non heretica- rent neque condempnarent, soli peccata manifesta deserentes et in suis dominiis et possessionibus ea intercipientes, terram de- fendere et alias deordinaciones intercipere adiuuarent, et pro audientia ordinata præscripta cum eis instarent et laborarent: tales intendunt in spiritu miti et humili supportare, pati et con- seruare et pro eisdem orare, vt dominus deus det eis illius cause cognicionem, et talibus non intendunt nocere ullomodo inconuenienti. Item bello ordinato et christiano ex lege evangelii sancti adinuento et fundato intendunt uti, non ex propria voluntate sed ex oppressione, quando aliquis a præscripto bono violencia vellet eos arcere, dummodo a tali oppressione nullo alio leuiori modo posset auerti. Sed a bellis inordinatis et inhumanis in scriptura legis noue non fundatis intendunt et volunt se pre- scruare, nec ad talia bella volunt cuiquam suffragari. Item potestati seculari ordinate parati sunt subjici iuxta legem dei, que esset ordinate erecta, et ad quam ipsi suam voluntatem adhiberent, ad talem potestatem volunt intendere tota debita obedientia. Item quecunque ordinaciones christiane et profuture in omnibus statibus terre Boemie fuerint erecte secundum deum, illas volunt tenere et obseruare, et priores ordinaciones ordi- natas et honestas christianas non intendunt nec volunt violare. Item terre Boemie ordinate volunt suffragari et eam contra alienigenas et alios inordinatos violentatores et deuastatores, qui contra deum et fidem sunt, defendere et tueri vsque ad suarum rerum et corporum perdicionem ordine prænotato. Item cum suo districtu in hoc consensu aliis districtibus et ciuitatibus in eodem bono præscripto requiescentibus et per-
510 ordinate et christiane tenere et producere, quanto magis pote- runt, et dominus deus eis ex sua sancta gratia concedet et fauebit. Eciam quicunque eos violencia, crudelitate et aliis graua- minibus quibuscunque cessarent opprimere, et eis cum illis omnibus, qui cum ipsis in hoc bono requiescerent et perma- nerent, aut volunt requiescere et permanere, et vlterius nollent nocere neque nocerent, et dum darent libertatem illi bono in suis dominiis et subditis, et hoc bonum vlterius non heretica- rent neque condempnarent, soli peccata manifesta deserentes et in suis dominiis et possessionibus ea intercipientes, terram de- fendere et alias deordinaciones intercipere adiuuarent, et pro audientia ordinata præscripta cum eis instarent et laborarent: tales intendunt in spiritu miti et humili supportare, pati et con- seruare et pro eisdem orare, vt dominus deus det eis illius cause cognicionem, et talibus non intendunt nocere ullomodo inconuenienti. Item bello ordinato et christiano ex lege evangelii sancti adinuento et fundato intendunt uti, non ex propria voluntate sed ex oppressione, quando aliquis a præscripto bono violencia vellet eos arcere, dummodo a tali oppressione nullo alio leuiori modo posset auerti. Sed a bellis inordinatis et inhumanis in scriptura legis noue non fundatis intendunt et volunt se pre- scruare, nec ad talia bella volunt cuiquam suffragari. Item potestati seculari ordinate parati sunt subjici iuxta legem dei, que esset ordinate erecta, et ad quam ipsi suam voluntatem adhiberent, ad talem potestatem volunt intendere tota debita obedientia. Item quecunque ordinaciones christiane et profuture in omnibus statibus terre Boemie fuerint erecte secundum deum, illas volunt tenere et obseruare, et priores ordinaciones ordi- natas et honestas christianas non intendunt nec volunt violare. Item terre Boemie ordinate volunt suffragari et eam contra alienigenas et alios inordinatos violentatores et deuastatores, qui contra deum et fidem sunt, defendere et tueri vsque ad suarum rerum et corporum perdicionem ordine prænotato. Item cum suo districtu in hoc consensu aliis districtibus et ciuitatibus in eodem bono præscripto requiescentibus et per-
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511 manentibus, aut volentibus requiescere et permanere, volunt obli- gari ordine prædicto eis auxiliari, si et in quantum circa tale bonum eis vice reciproca fuerint adjutores. Item illis qui quicquid patenter contra evangelium sanctum pertinaciter producerent et contra ordinem diuinum et christia- num et contra commune bonum starent, non intendunt eis in hoc cooperari, nec cum eis in talibus factis vniri, sed eis in talibus conceptibus, quantum in eis est, contraire. Si autem aliqui seculares uel spirituales, aut vna quecun- que persona christiana in hoc nostro consensu præscripto ali- quid notaret, quod esset contra fidem aut contra commune bonum terre regni Boemie, et nos ordinate et cristiane ex lege dei informarent et dirigerent, aut informaret et dirigeret, infor- macionem et intellectum seu racionem saniorem et meliorem parati sumus assumere, et quicquid fieret indignum, hoc emen- dare volumus pie sine dubio. 27. 1426, Jul. 3. Defensiv-Bündniss der Sechsstädte und der Fürstenthümer Schweidnitz und Jauer. (Scultetus II, 69 [ann. 1426].) Wir Lantmanne vnd Rothmanne der Fürstentumer Sweyd- nicz und Jawer an einem, vnd wir Lantmanne vnd Rothmanne der Sechs Lande vnd Stete Budissin, Gorlitz oc. an dem andern teyle, Bekennen vnd thun kunt allen den, die desen Briff oc. das wir vns mit eintrechtigem vnd mit wol vorhabetem Rothe oc. heren Sigismund oc. dem Romischen Künige zu eren, vnd vnsern beiden teilen zu nutze vnd zu frommen oc. vnd des Erwirdigen Cardinals schrifften awszweisunge, vns vorbunden vnd voreynet haben oc. also, Ab vns vnd vnserm furstentumb Sweydenitz vnd Jawer jndert eine Stad von den Ketzern vmelegen wurde, das Got wende: So globen wir obgenanten Lantmann vnd Rothmann der Sechs Stete oc. das wir dieselbige benante Stad mit vnsern Reysigen gezeugen noch vnserm hochisten vormögen vnd denne mit vnser gantzen macht, mit wagen vnd zufusse, retthin wellen,
511 manentibus, aut volentibus requiescere et permanere, volunt obli- gari ordine prædicto eis auxiliari, si et in quantum circa tale bonum eis vice reciproca fuerint adjutores. Item illis qui quicquid patenter contra evangelium sanctum pertinaciter producerent et contra ordinem diuinum et christia- num et contra commune bonum starent, non intendunt eis in hoc cooperari, nec cum eis in talibus factis vniri, sed eis in talibus conceptibus, quantum in eis est, contraire. Si autem aliqui seculares uel spirituales, aut vna quecun- que persona christiana in hoc nostro consensu præscripto ali- quid notaret, quod esset contra fidem aut contra commune bonum terre regni Boemie, et nos ordinate et cristiane ex lege dei informarent et dirigerent, aut informaret et dirigeret, infor- macionem et intellectum seu racionem saniorem et meliorem parati sumus assumere, et quicquid fieret indignum, hoc emen- dare volumus pie sine dubio. 27. 1426, Jul. 3. Defensiv-Bündniss der Sechsstädte und der Fürstenthümer Schweidnitz und Jauer. (Scultetus II, 69 [ann. 1426].) Wir Lantmanne vnd Rothmanne der Fürstentumer Sweyd- nicz und Jawer an einem, vnd wir Lantmanne vnd Rothmanne der Sechs Lande vnd Stete Budissin, Gorlitz oc. an dem andern teyle, Bekennen vnd thun kunt allen den, die desen Briff oc. das wir vns mit eintrechtigem vnd mit wol vorhabetem Rothe oc. heren Sigismund oc. dem Romischen Künige zu eren, vnd vnsern beiden teilen zu nutze vnd zu frommen oc. vnd des Erwirdigen Cardinals schrifften awszweisunge, vns vorbunden vnd voreynet haben oc. also, Ab vns vnd vnserm furstentumb Sweydenitz vnd Jawer jndert eine Stad von den Ketzern vmelegen wurde, das Got wende: So globen wir obgenanten Lantmann vnd Rothmann der Sechs Stete oc. das wir dieselbige benante Stad mit vnsern Reysigen gezeugen noch vnserm hochisten vormögen vnd denne mit vnser gantzen macht, mit wagen vnd zufusse, retthin wellen,
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512 So wir von en dirmanet werden. Vnd also herwedir oc. Vnd wedirruffen also merglichen, das dese eynunge vnd vorbüntnisse stehen vnd weren sullen von dat. disz Briues uff den nehsten zukommenden sand Michelstag obir ein gantz Jar oc. Dess zu bekentnisse oc. Geben quarta feria post visitationis Marie anno oc. 1426. 28. 1428, m. Mart. Magister Simon von Tišnow ermahnt die Böhmen, zum Gehorsam der Kirche zurückzukehren, und weist nach, dass ihr (der Kirche) von Christus die Macht ertheilt wurde, bezüglich der christlichen Gebräuche auch Neuerungen einzuführen. (Archiv Český, VI, 416.420.) 29. 1428, Apr. 17 (Gorlitz). Senatus Gorlicensis an die Kurfürsten Konrad zu Meinz, Otto zu Trier, Dietrich zu Köln, Pfalzgraf Ludwig, Fridrich herz. von Sachsen u. Fridrich Markgrafen von Brandenburg, „die zu Nürnberg an S. Jorgentag uff dem Tage bey einander sein wer- den": „wir senden zu E. Gn. den erbarn Matthis Geyzeler vnsern Eidgenossen, von sulcher anfechtunge, schaden vnd obir- zogis der vordampten Ketzer" — „und auch von sulches Geldes wegen, als denn von .. dem Cardinali und E. Gn. uff dem Tage zu Franckenfurth gerotislagit wurden ist, vnsern gebrechen vnd vorterbin von obirzoges wegen der Ketzer, dorin allir sachen an „Vns gnediglich dorunder zu besurgen — — E. Gn. zu brengin". oc. das wir von den vorzweiffelten ketzern so jemmerlich nicht obirzogen noch vorterbit werden“ oc. D. zu Gorlitz am Sun- abunde vor dem Suntage Misericordias domini 1428. (Scultetus, II, 85 ad ann.)
512 So wir von en dirmanet werden. Vnd also herwedir oc. Vnd wedirruffen also merglichen, das dese eynunge vnd vorbüntnisse stehen vnd weren sullen von dat. disz Briues uff den nehsten zukommenden sand Michelstag obir ein gantz Jar oc. Dess zu bekentnisse oc. Geben quarta feria post visitationis Marie anno oc. 1426. 28. 1428, m. Mart. Magister Simon von Tišnow ermahnt die Böhmen, zum Gehorsam der Kirche zurückzukehren, und weist nach, dass ihr (der Kirche) von Christus die Macht ertheilt wurde, bezüglich der christlichen Gebräuche auch Neuerungen einzuführen. (Archiv Český, VI, 416.420.) 29. 1428, Apr. 17 (Gorlitz). Senatus Gorlicensis an die Kurfürsten Konrad zu Meinz, Otto zu Trier, Dietrich zu Köln, Pfalzgraf Ludwig, Fridrich herz. von Sachsen u. Fridrich Markgrafen von Brandenburg, „die zu Nürnberg an S. Jorgentag uff dem Tage bey einander sein wer- den": „wir senden zu E. Gn. den erbarn Matthis Geyzeler vnsern Eidgenossen, von sulcher anfechtunge, schaden vnd obir- zogis der vordampten Ketzer" — „und auch von sulches Geldes wegen, als denn von .. dem Cardinali und E. Gn. uff dem Tage zu Franckenfurth gerotislagit wurden ist, vnsern gebrechen vnd vorterbin von obirzoges wegen der Ketzer, dorin allir sachen an „Vns gnediglich dorunder zu besurgen — — E. Gn. zu brengin". oc. das wir von den vorzweiffelten ketzern so jemmerlich nicht obirzogen noch vorterbit werden“ oc. D. zu Gorlitz am Sun- abunde vor dem Suntage Misericordias domini 1428. (Scultetus, II, 85 ad ann.)
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30. 1428, Jun. 25. Die Hauptleute des Taborer- und Waisenheeres sichern derjenigen Gemeinde, welche in Kuttenberg, nach der zweiten Zerstörung der Stadt, sich wieder ansässig gemacht hat, die ihr von Žižka und von Hwězda angewiesenen Gründe und Güter zu, so dass sie dieselben denjenigen Personen, welche zugleich mit dem Könige von Ungarn aus der Stadt geflohen sind, zurück- zuerstatten nicht verpflichtet sein solle. (Archiv Český, VI, 420.) 31. 1428, Dec. 3. Hans von Polentzk Voit zu Lusitz vnd Landvoit zu Myssin — klagt in einem Schreiben an die Ob. Lausitzer über Hrn. Hanns von Kolditz, der „unbewahrt seiner Ehren“, von Hrn. Albrechts von Kolditz Schlosse, Graupen, ihn in zwei Dörfern seiner Pflege, Rudegersdorf u. Schauwalden, raublich angegriffen habe oc. „Auch thu ich uch wissin, das euwir Land nach vor Wyhe- nachten adir gar nahe darumb, von den kätzern gröblichen vnd mit macht obirzogen werden, als ich uch das vor auch geschriben habe, er ich zum heil. Blute reith" oc. D. am Freitage vigilia Barbaræ (s. a.). (Scultetus II, 79b.) (Ibid.) „Thyme von Kolditz, herr zum Graupen“ befreit die von Schönau (Dorf) auf ein Jahr von allen Lasten, wegen erlittener Schäden. D. 1428, an der nehsten Mitwoche vor Ostern. (31 Mart.) 32. 1429, Jan. 23. Bündniss der Herzoge zu Sachsen mit den Schlesischen Fürsten und Städten, nebst Einschluss der Sechs-Städte und Lande, gegen die Hussiten. Friedrich Herzog zu Sachsen und Friedrich landgraf in 33
30. 1428, Jun. 25. Die Hauptleute des Taborer- und Waisenheeres sichern derjenigen Gemeinde, welche in Kuttenberg, nach der zweiten Zerstörung der Stadt, sich wieder ansässig gemacht hat, die ihr von Žižka und von Hwězda angewiesenen Gründe und Güter zu, so dass sie dieselben denjenigen Personen, welche zugleich mit dem Könige von Ungarn aus der Stadt geflohen sind, zurück- zuerstatten nicht verpflichtet sein solle. (Archiv Český, VI, 420.) 31. 1428, Dec. 3. Hans von Polentzk Voit zu Lusitz vnd Landvoit zu Myssin — klagt in einem Schreiben an die Ob. Lausitzer über Hrn. Hanns von Kolditz, der „unbewahrt seiner Ehren“, von Hrn. Albrechts von Kolditz Schlosse, Graupen, ihn in zwei Dörfern seiner Pflege, Rudegersdorf u. Schauwalden, raublich angegriffen habe oc. „Auch thu ich uch wissin, das euwir Land nach vor Wyhe- nachten adir gar nahe darumb, von den kätzern gröblichen vnd mit macht obirzogen werden, als ich uch das vor auch geschriben habe, er ich zum heil. Blute reith" oc. D. am Freitage vigilia Barbaræ (s. a.). (Scultetus II, 79b.) (Ibid.) „Thyme von Kolditz, herr zum Graupen“ befreit die von Schönau (Dorf) auf ein Jahr von allen Lasten, wegen erlittener Schäden. D. 1428, an der nehsten Mitwoche vor Ostern. (31 Mart.) 32. 1429, Jan. 23. Bündniss der Herzoge zu Sachsen mit den Schlesischen Fürsten und Städten, nebst Einschluss der Sechs-Städte und Lande, gegen die Hussiten. Friedrich Herzog zu Sachsen und Friedrich landgraf in 33
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514 Thüringen und Markgraf zu Meissen verbinden sich mit Conrad Bischof von Breslau, mit den Fürsten Ludwig zu Brieg, Johann zu Sagau, Konrad Kentener und Konrad dem Weissen gebrüder zu Olsen und zu Kosel, Ruprecht und Ludwig Brüder zu Lobin (sic) u. zur Olen (sic), Herzogen in Schlesien, mit Pota von Czastolowitz, mit den Landen, Mannen und Städten der Fürsten- thümer Breslau, Schweidnitz und Jauer, von dato des Briefs und dem nächstkommenden S. Georgentage über ein ganzes Jahr, gegen die Ketzer in Böhmen und ihre Helfer einander Hülfe zu leisten, und schliessen auch die Sechsstädte in dieses Bündniss ein. D. 1429, Sonntag nach Vincentii Mart. Ex orig. In (Anton's) Diplomat. Beiträge zu den Geschlchten und zu den teutschen Rechten. Leipzig, 1777, 8° (pag. 212—217). 33. 1429, Mai 23 (Prag). Nachricht von den auf dem Landtage zu Prag gefassten Beschlüssen bezüglich der von König Sigmund gestellten Anträge. (Ex analectis Ant. Boček. Vgl. Archiv Český, VI, 421, und oben dte Nr. 574, 588, 595 oc.) Anno domini oc. XXIX°, secunda feria post festum sancte Trinitatis, et per totam septimanam illam, duravit magna et solempnis congregacio nobilium, militum, famosorum, civitatum et communitatum ad legem divinam inclinatorum Prage in civi- tate capitali terre Boemie, et ad talem congregacionem rex Hun- garie fecit per suos nobiles et milites legacionem, in eadem talia verba de verbo ad verbum conscribens; in eademque lega- cione duo articuli notabiles sunt positi: Primus, super convencione, congregacione seu concilio tocius christianitatis. Secundus, super tranquillitate et treugis pacis cum rege et parte ipsius, et cum aliquibus terris de parte ejus ad duos annos. Ad eosdem ambos articulos magistri et sacerdotes tale consilium suum dederunt de lege domini, videlicet quod dicti ambo articuli possunt admitti cum certis et legitimis causis et excusacionibus. Et ob hoc suprascripti milites, famosi, civitates
514 Thüringen und Markgraf zu Meissen verbinden sich mit Conrad Bischof von Breslau, mit den Fürsten Ludwig zu Brieg, Johann zu Sagau, Konrad Kentener und Konrad dem Weissen gebrüder zu Olsen und zu Kosel, Ruprecht und Ludwig Brüder zu Lobin (sic) u. zur Olen (sic), Herzogen in Schlesien, mit Pota von Czastolowitz, mit den Landen, Mannen und Städten der Fürsten- thümer Breslau, Schweidnitz und Jauer, von dato des Briefs und dem nächstkommenden S. Georgentage über ein ganzes Jahr, gegen die Ketzer in Böhmen und ihre Helfer einander Hülfe zu leisten, und schliessen auch die Sechsstädte in dieses Bündniss ein. D. 1429, Sonntag nach Vincentii Mart. Ex orig. In (Anton's) Diplomat. Beiträge zu den Geschlchten und zu den teutschen Rechten. Leipzig, 1777, 8° (pag. 212—217). 33. 1429, Mai 23 (Prag). Nachricht von den auf dem Landtage zu Prag gefassten Beschlüssen bezüglich der von König Sigmund gestellten Anträge. (Ex analectis Ant. Boček. Vgl. Archiv Český, VI, 421, und oben dte Nr. 574, 588, 595 oc.) Anno domini oc. XXIX°, secunda feria post festum sancte Trinitatis, et per totam septimanam illam, duravit magna et solempnis congregacio nobilium, militum, famosorum, civitatum et communitatum ad legem divinam inclinatorum Prage in civi- tate capitali terre Boemie, et ad talem congregacionem rex Hun- garie fecit per suos nobiles et milites legacionem, in eadem talia verba de verbo ad verbum conscribens; in eademque lega- cione duo articuli notabiles sunt positi: Primus, super convencione, congregacione seu concilio tocius christianitatis. Secundus, super tranquillitate et treugis pacis cum rege et parte ipsius, et cum aliquibus terris de parte ejus ad duos annos. Ad eosdem ambos articulos magistri et sacerdotes tale consilium suum dederunt de lege domini, videlicet quod dicti ambo articuli possunt admitti cum certis et legitimis causis et excusacionibus. Et ob hoc suprascripti milites, famosi, civitates
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515 et communitates ad ambos utrosque articulos consenserunt, et in co residentes, responsum dederunt infra scriptum: Inprimis, si illud concilium erit tocius christianitatis, ita quod ibi intersint Greci, Armeni, et patriarcha Constantinopoli- tanus, qui sub utraque specie corpus et sanguinem domini nostri Jesu Christi communicant. Secundo, quod in eodem concilio sit judicium secundum legem dei, et non secundum decreta papalia, quemadmodum hoc regi expressimus; et ibi quod papa non habeat tantummodo de sua potestate judicandi, sed tota christianitas. Et postquam hujusmodi concilium habebit progressum, tunc ad illud volumus dirigere homines sapientes, discretos et deum timentes, secu- lares et spirituales, cum plena potestate. Eciam quod convencio sit ante medium annum, priusquam talis congressus debeat fieri. Eciam ad treugas pacis supranominate communitates con- senciunt cum excepcionibus infrascriptis: Primum, qui promiserunt accedere ad legem dei et se proscripserunt, sit concordia cum rege vel non, et ipsi non accesserint, cum talibus nolumus treugas habere. Secundo quod reformaretur illud, quod nobis est factum sub illis treugis. Tercio, qui accesserunt ad legem dei, et postea recesse- runt et nobis proditorie fecerunt, cum illis nolumus treugas habere. Quarto, cum rege Hungarie et ejus terra, et Austrie, Slesie et Moravie terris; sed cum Misnensibus et Bawaris non. Quinto, si (dux) Austrie vult habere treugas, ut conservet Moravos in juribus et proscripcionibus, quemadmodum noviter se proscripserunt, videlicet: quod alienigena non debet esse officialis; et rex ut committat alicui domino aut principi terram Moravie, qui esset de linguagio boemico vel slawonico. Sexto, volumus subpeditaneos sive holdas et census tenere interim et in eisdem treugis. Septimo, presbyteri nostri ut ubilibet habeant libertatem; sed sacerdotes corum quod essent in municionibus, et homines non seducerent. Octavo, qui communicant corpore et sanguine domini nostri 33*
515 et communitates ad ambos utrosque articulos consenserunt, et in co residentes, responsum dederunt infra scriptum: Inprimis, si illud concilium erit tocius christianitatis, ita quod ibi intersint Greci, Armeni, et patriarcha Constantinopoli- tanus, qui sub utraque specie corpus et sanguinem domini nostri Jesu Christi communicant. Secundo, quod in eodem concilio sit judicium secundum legem dei, et non secundum decreta papalia, quemadmodum hoc regi expressimus; et ibi quod papa non habeat tantummodo de sua potestate judicandi, sed tota christianitas. Et postquam hujusmodi concilium habebit progressum, tunc ad illud volumus dirigere homines sapientes, discretos et deum timentes, secu- lares et spirituales, cum plena potestate. Eciam quod convencio sit ante medium annum, priusquam talis congressus debeat fieri. Eciam ad treugas pacis supranominate communitates con- senciunt cum excepcionibus infrascriptis: Primum, qui promiserunt accedere ad legem dei et se proscripserunt, sit concordia cum rege vel non, et ipsi non accesserint, cum talibus nolumus treugas habere. Secundo quod reformaretur illud, quod nobis est factum sub illis treugis. Tercio, qui accesserunt ad legem dei, et postea recesse- runt et nobis proditorie fecerunt, cum illis nolumus treugas habere. Quarto, cum rege Hungarie et ejus terra, et Austrie, Slesie et Moravie terris; sed cum Misnensibus et Bawaris non. Quinto, si (dux) Austrie vult habere treugas, ut conservet Moravos in juribus et proscripcionibus, quemadmodum noviter se proscripserunt, videlicet: quod alienigena non debet esse officialis; et rex ut committat alicui domino aut principi terram Moravie, qui esset de linguagio boemico vel slawonico. Sexto, volumus subpeditaneos sive holdas et census tenere interim et in eisdem treugis. Septimo, presbyteri nostri ut ubilibet habeant libertatem; sed sacerdotes corum quod essent in municionibus, et homines non seducerent. Octavo, qui communicant corpore et sanguine domini nostri 33*
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516 Jesu Christi sub utraque specie, ut nobis medietatem censuum darent, et ipsis medietatem, ut hiis se possent reformare. Nono, ut censuales seu villani propter retencionem cen- suum non angariarentur. Decimo, ut publica peccata coherceantur, et hoc non debeat nocere treugis. Undecimo, quando campis progredimur, ut necessaria mo- derata recipiamus, et hoc eciam ut non sit obnoxium treugis. Et ut per nuncios nostros daremus responsum cum istis nunciis regalibus. 34. 1430, Mart. 5. Albrecht Herz. v. Oesterreich, den Budweisern. Die Bud- weiser hatten ihm gemeldet, die Ketzer seyen nach Böhmen zurückgekehrt, und wollten die Budweiser bedrängen. Er hatte von mehreren Gegenden dieselbe Nachricht und Bitte erhalten, und rüstet sich daher : will aber nirgends hin aufbrechen, bevor er sichere Kunde vom Zuge der Feinde erhalten haben werde. Die Budweiser sollen auf ihrer Hut seyn und was sich ereignet schleunig melden. D. zu Wien, am Sonntag Invocavit, 1430. (Orfg. in arch. Budvicensi.) 35. 1431. Gleichzeitiger Bericht von dem grossen Siege der Böhmen bei Taus am 14 Aug. 1431. (Archiv Český, VI. 424.) 36. 1431, Sept. 28 (Troppau). Přemek Herzog von Troppau schliesst mit dem Heere der Taborer und Waisen einen einjährigen Waffenstillstand, nach dessen Ablauf er sich anheischig macht, den IV Prager Artikeln beizutreten. (Archlv Český, VI, 425.)
516 Jesu Christi sub utraque specie, ut nobis medietatem censuum darent, et ipsis medietatem, ut hiis se possent reformare. Nono, ut censuales seu villani propter retencionem cen- suum non angariarentur. Decimo, ut publica peccata coherceantur, et hoc non debeat nocere treugis. Undecimo, quando campis progredimur, ut necessaria mo- derata recipiamus, et hoc eciam ut non sit obnoxium treugis. Et ut per nuncios nostros daremus responsum cum istis nunciis regalibus. 34. 1430, Mart. 5. Albrecht Herz. v. Oesterreich, den Budweisern. Die Bud- weiser hatten ihm gemeldet, die Ketzer seyen nach Böhmen zurückgekehrt, und wollten die Budweiser bedrängen. Er hatte von mehreren Gegenden dieselbe Nachricht und Bitte erhalten, und rüstet sich daher : will aber nirgends hin aufbrechen, bevor er sichere Kunde vom Zuge der Feinde erhalten haben werde. Die Budweiser sollen auf ihrer Hut seyn und was sich ereignet schleunig melden. D. zu Wien, am Sonntag Invocavit, 1430. (Orfg. in arch. Budvicensi.) 35. 1431. Gleichzeitiger Bericht von dem grossen Siege der Böhmen bei Taus am 14 Aug. 1431. (Archiv Český, VI. 424.) 36. 1431, Sept. 28 (Troppau). Přemek Herzog von Troppau schliesst mit dem Heere der Taborer und Waisen einen einjährigen Waffenstillstand, nach dessen Ablauf er sich anheischig macht, den IV Prager Artikeln beizutreten. (Archlv Český, VI, 425.)
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517 37. 1433, Sept. 20 (Nachod). Geleitsbrief von Seite Johann Baštíns von Porostlá und Nikolaus Trčka von Lipa, an schlesiche Fürsten, Herren und Städte ausgestellt, damit dieselben zu einer friedlichen Ver- handlung nach Leitomischl sicher reisen können. (Archiv Český, VI, 429. Orig. in Breslau.) 38. 1433, Sept. 28. Die Vorstände der Taboriten-Gemeinden in Böhmen nehmen in den mit Herrn Ulrich von Rosenberg geschlossenen Waffen- stillstand, auf des Letzteren Verlangen, auch die Stadt Böhmisch- Budweis auf. (Archlv Český, VI, 430. Orig. in Wittingau.) 39. 1434, Febr. 28. Imp. Sigismundus constituit D. Ulricum de Rosenberg suum legitimum procuratorem et factorem in regno Bohemiæ et march. Moraviæ cum plena potestate tractandi vice ac nomine suis per Bohemiam et Moraviam, promittens se omnia ab eo tractata, etiamsi maxima sint, rata et grata habiturum. D. Basileæ, a. 1434, dic ult. Febr., an. r. H. 47. R. 24. B. 14. J. 1. Origin. in membr. cum sig. Majest. Imper. in archivo Trebonensi. 40. 1434, Dec. 13 (s. 1.). Compromissbrief des Johann Pardus von Hradek, in seiner Streitsache mit den schlesischen Fürsten und Städten, über die Gefangenen (kněz Bedřich und Peter Polak) und die festen Orte Ottmachau, Nimtsch und Wrbno, auf den Schiedspruch des Aleš von Riesenburg, Landesverwesers im Königreich Böhmen. (Archiv Český, VI, 432, a. d Orlg. In Breslau.)
517 37. 1433, Sept. 20 (Nachod). Geleitsbrief von Seite Johann Baštíns von Porostlá und Nikolaus Trčka von Lipa, an schlesiche Fürsten, Herren und Städte ausgestellt, damit dieselben zu einer friedlichen Ver- handlung nach Leitomischl sicher reisen können. (Archiv Český, VI, 429. Orig. in Breslau.) 38. 1433, Sept. 28. Die Vorstände der Taboriten-Gemeinden in Böhmen nehmen in den mit Herrn Ulrich von Rosenberg geschlossenen Waffen- stillstand, auf des Letzteren Verlangen, auch die Stadt Böhmisch- Budweis auf. (Archlv Český, VI, 430. Orig. in Wittingau.) 39. 1434, Febr. 28. Imp. Sigismundus constituit D. Ulricum de Rosenberg suum legitimum procuratorem et factorem in regno Bohemiæ et march. Moraviæ cum plena potestate tractandi vice ac nomine suis per Bohemiam et Moraviam, promittens se omnia ab eo tractata, etiamsi maxima sint, rata et grata habiturum. D. Basileæ, a. 1434, dic ult. Febr., an. r. H. 47. R. 24. B. 14. J. 1. Origin. in membr. cum sig. Majest. Imper. in archivo Trebonensi. 40. 1434, Dec. 13 (s. 1.). Compromissbrief des Johann Pardus von Hradek, in seiner Streitsache mit den schlesischen Fürsten und Städten, über die Gefangenen (kněz Bedřich und Peter Polak) und die festen Orte Ottmachau, Nimtsch und Wrbno, auf den Schiedspruch des Aleš von Riesenburg, Landesverwesers im Königreich Böhmen. (Archiv Český, VI, 432, a. d Orlg. In Breslau.)
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518 41. 1435, Apr. 21. „Niklas und Jhan von Lockowitz gebrüder gesessin zum hassinstein“, deren seliger Vater dem sel. Herzog Friedrich zu Sachsen oc. einen Brief mit andern Kleinoden "vor 900 schock groschin" versetzt hatte, wovon die Bürger von Brüx ihnen alle Jahre 75 ungr. Gulden oder 95 rhein. Gulden weniger 5 groschen zinsen sollen, der darüber gegebene Hauptbrief aber nunmehr vermisst wird, — erklären diesen Brief nunmehr für todt und fortan ungiltig, da die Brüxer ihnen dafür in anderer, von Fried- rich von Maltitz, Hans von Schönenberg, Heinrich von Malticz u. Caspar von Rechenberg vorgeschriebener Weise ein Genüge gethan, und dies von Niklas Rosengarten von Cadan u. Johann von Bernstorff in ihrem Namen genehmigt worden ist. Gerung von Sulewicz, gesessen zu Myleschaw, stimmt im Namen seiner Frau Anna, Schwester der Brüder von Lockowitz, diesem Bekennt- niss bei. Zeugen sind Wilhelm von Schonnburg gesessin zcu Nüenschonnburg, Alsch von Schonnburg ges. zcu Pirszinstein u. die Städte Sacz und Cadan. D. 1435, Dornstag vor S. Jürgen- tage. (Sigilla pendent sex.) (Orig. arch. civit. Pontensis.) 42. 1435, Dec. 4 (Dotis). Kaiser Sigmund an Ulrich von Rosenberg: er sei seiner Dienste nicht uneingedenk, da er aber jetzt zu so vielen und grossen Ausgaben um des Königreichs willen genöthigt war, so habe er die Befriedigung seiner (Ulrichs) Wünsche kurze Zeit aufschieben müssen. (Archiv Český, VI, 434.)
518 41. 1435, Apr. 21. „Niklas und Jhan von Lockowitz gebrüder gesessin zum hassinstein“, deren seliger Vater dem sel. Herzog Friedrich zu Sachsen oc. einen Brief mit andern Kleinoden "vor 900 schock groschin" versetzt hatte, wovon die Bürger von Brüx ihnen alle Jahre 75 ungr. Gulden oder 95 rhein. Gulden weniger 5 groschen zinsen sollen, der darüber gegebene Hauptbrief aber nunmehr vermisst wird, — erklären diesen Brief nunmehr für todt und fortan ungiltig, da die Brüxer ihnen dafür in anderer, von Fried- rich von Maltitz, Hans von Schönenberg, Heinrich von Malticz u. Caspar von Rechenberg vorgeschriebener Weise ein Genüge gethan, und dies von Niklas Rosengarten von Cadan u. Johann von Bernstorff in ihrem Namen genehmigt worden ist. Gerung von Sulewicz, gesessen zu Myleschaw, stimmt im Namen seiner Frau Anna, Schwester der Brüder von Lockowitz, diesem Bekennt- niss bei. Zeugen sind Wilhelm von Schonnburg gesessin zcu Nüenschonnburg, Alsch von Schonnburg ges. zcu Pirszinstein u. die Städte Sacz und Cadan. D. 1435, Dornstag vor S. Jürgen- tage. (Sigilla pendent sex.) (Orig. arch. civit. Pontensis.) 42. 1435, Dec. 4 (Dotis). Kaiser Sigmund an Ulrich von Rosenberg: er sei seiner Dienste nicht uneingedenk, da er aber jetzt zu so vielen und grossen Ausgaben um des Königreichs willen genöthigt war, so habe er die Befriedigung seiner (Ulrichs) Wünsche kurze Zeit aufschieben müssen. (Archiv Český, VI, 434.)
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519 43. 1436 (?) Аpr. 27. Burian von Guttenstein an den Markgrafen Friedrich von Brandenburg: er wolle gerne dahin wirken, dass (Hynek) Kru- šina von Schwamberg aufhöre, Krieg gegen ihn zu führen. (Archiv Český, VI, 435, a. d. Orig. In Bamberg.) 44. 1436, Oct. 1 (Prag). Kaiser Sigmund sichert dem Wok von Sowinec (Eulen- burg) Amnestie und der Stadt Prerau freie Religionsübung zu. (Archlv Česky, VI, 436.) 45. 1436, Nov. 18 (Prag). Ulrich Graf von Cilly und einige böhmischen Räthe Kaiser Sigmunds vermitteln einen Vertrag zwischen dem Kaiser und dem kněz Bedřich von Stražnic, bezüglich der Stadt und Herr- schaft Kolin, welche dem Letzteren um 3000 Schock böhm. Groschen zu Pfande verschrieben bleiben soll. (Archiv Český, VI, 437, a. d. Orig. in Wien.)
519 43. 1436 (?) Аpr. 27. Burian von Guttenstein an den Markgrafen Friedrich von Brandenburg: er wolle gerne dahin wirken, dass (Hynek) Kru- šina von Schwamberg aufhöre, Krieg gegen ihn zu führen. (Archiv Český, VI, 435, a. d. Orig. In Bamberg.) 44. 1436, Oct. 1 (Prag). Kaiser Sigmund sichert dem Wok von Sowinec (Eulen- burg) Amnestie und der Stadt Prerau freie Religionsübung zu. (Archlv Česky, VI, 436.) 45. 1436, Nov. 18 (Prag). Ulrich Graf von Cilly und einige böhmischen Räthe Kaiser Sigmunds vermitteln einen Vertrag zwischen dem Kaiser und dem kněz Bedřich von Stražnic, bezüglich der Stadt und Herr- schaft Kolin, welche dem Letzteren um 3000 Schock böhm. Groschen zu Pfande verschrieben bleiben soll. (Archiv Český, VI, 437, a. d. Orig. in Wien.)
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Zweiter Nachtrag. B) Briefe und Urkunden, deren Daten bisher nicht bestimmt werden konnten. 1. Satyrisch-genealogische Tafel von dem Ursprung und der Verbreitung der hussitischen Meinungen in Böhmen, insbesondere unter den Gelehrten der Prager Universität. (E MS. Trebon. A. 17, fol. 64.) E „Missa Wiklef et Hussitarum". Liber maledictionis omnium hæreticorum, filiorum diaboli, filiorum Wiklef. Wiklef autem genuit Joannem Hus in Bohemia Joannes Hus genuit Corandam Coranda genuit Čapkonem Čapko genuit Olešakonem Olešak autem genuit Sadlonem et Zmrzlikonem Zmrzliko genuit Hieronymum Hieronymus genuit Simonem Tišnonem Tišnow autem genuit Jacobellum, qui fuit pater nequitiarum Jacobellus autem Christannum de Prachatic, qui erat baccalarius in medicinis quadruplex et nequam centuplex Christannus autem genuit Simonem de Rokycano Simon autem Marcum de Grecz
Zweiter Nachtrag. B) Briefe und Urkunden, deren Daten bisher nicht bestimmt werden konnten. 1. Satyrisch-genealogische Tafel von dem Ursprung und der Verbreitung der hussitischen Meinungen in Böhmen, insbesondere unter den Gelehrten der Prager Universität. (E MS. Trebon. A. 17, fol. 64.) E „Missa Wiklef et Hussitarum". Liber maledictionis omnium hæreticorum, filiorum diaboli, filiorum Wiklef. Wiklef autem genuit Joannem Hus in Bohemia Joannes Hus genuit Corandam Coranda genuit Čapkonem Čapko genuit Olešakonem Olešak autem genuit Sadlonem et Zmrzlikonem Zmrzliko genuit Hieronymum Hieronymus genuit Simonem Tišnonem Tišnow autem genuit Jacobellum, qui fuit pater nequitiarum Jacobellus autem Christannum de Prachatic, qui erat baccalarius in medicinis quadruplex et nequam centuplex Christannus autem genuit Simonem de Rokycano Simon autem Marcum de Grecz
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522 Marcus autem genuit Jesenic et socios ejus, usque ad transmi- grationem trium nationum, sc. Bavarorum, Saxonum et Polonorum, Jesenic autem genuit Zdislaum leprosum, cujus contagione in- fecti sunt multi Bohemi, ut patet. Novissimis autem temporibus non tantum literati phanta- sticis heu Wiklef insistebant erroribus, verum et laici universa- liter singuli sequaces Hussonis, obtusos habentes oculos, quos deus ob individuam suam trinitatem et ob ferventem nostram deprecationem illuminet luce claritatis, et ut ecclipsis fidei ipso- rum radicitus exstirpetur. Hoc præstare dignetur pater et filius et sanctum flamen, qui vivit et regnat in secula seculorum. Amen. 2. Beschreibung der Art, wie die Communion unter beiden Gestalten von den Priestern der Taboriten-Secte ausgetheilt wurde. (E Cod. MS. Claustroneoburg. 637 A. fol. 109°.) „Missa, qua solebant uti nefandissimi hæretici Taboritarum regni Bohemiæ, scil. Procopius cum suis, extra ritum habituum et orationum universalis ecclesiæ, in hac forma sequenti: dixit enim solum illud sine ornatu eccle- siastico": Ante diem festum paschæ, sciens Jesus, quia venit hora ejus, ut transeat de hoc mundo ad patrem, cum dilexisset suos, qui erant in mundo, in finem dilexit eos. Et cum facta esset hora, discubuit, et duodecim apostoli cum co. Et ait illis: Desiderio desideravi hac pascha manducare vobiscum, antequam patiar. (Matth. XXVI, 21—27.) Et edentibus illis dixit: Amen, amen, dico vobis, quia unus vestrum me traditurus est. Et contri- stati valde, coeperunt singuli dicere: Numquid ego sum, domine? At ipse respondens ait : Qui intingit mecum manum in parapsi- dem, hic me tradet. Filius quidem hominis vadit, sicut scriptum est de eo: vae autem homini illi, per quem filius hominis tra- detur; bonum erat ei, si natus non fuisset homo ille. Respon- dens autem Judas, qui tradidit eum, dixit: Numquid ego sum, rabbi? Ait illi: Tu dixisti. Coenantibus autem illis, accepit Jesus panem, gratias agens fregit, deditque discipulis suis, et ait: „Accipite et comedite, hoc est enim corpus meum, quod
522 Marcus autem genuit Jesenic et socios ejus, usque ad transmi- grationem trium nationum, sc. Bavarorum, Saxonum et Polonorum, Jesenic autem genuit Zdislaum leprosum, cujus contagione in- fecti sunt multi Bohemi, ut patet. Novissimis autem temporibus non tantum literati phanta- sticis heu Wiklef insistebant erroribus, verum et laici universa- liter singuli sequaces Hussonis, obtusos habentes oculos, quos deus ob individuam suam trinitatem et ob ferventem nostram deprecationem illuminet luce claritatis, et ut ecclipsis fidei ipso- rum radicitus exstirpetur. Hoc præstare dignetur pater et filius et sanctum flamen, qui vivit et regnat in secula seculorum. Amen. 2. Beschreibung der Art, wie die Communion unter beiden Gestalten von den Priestern der Taboriten-Secte ausgetheilt wurde. (E Cod. MS. Claustroneoburg. 637 A. fol. 109°.) „Missa, qua solebant uti nefandissimi hæretici Taboritarum regni Bohemiæ, scil. Procopius cum suis, extra ritum habituum et orationum universalis ecclesiæ, in hac forma sequenti: dixit enim solum illud sine ornatu eccle- siastico": Ante diem festum paschæ, sciens Jesus, quia venit hora ejus, ut transeat de hoc mundo ad patrem, cum dilexisset suos, qui erant in mundo, in finem dilexit eos. Et cum facta esset hora, discubuit, et duodecim apostoli cum co. Et ait illis: Desiderio desideravi hac pascha manducare vobiscum, antequam patiar. (Matth. XXVI, 21—27.) Et edentibus illis dixit: Amen, amen, dico vobis, quia unus vestrum me traditurus est. Et contri- stati valde, coeperunt singuli dicere: Numquid ego sum, domine? At ipse respondens ait : Qui intingit mecum manum in parapsi- dem, hic me tradet. Filius quidem hominis vadit, sicut scriptum est de eo: vae autem homini illi, per quem filius hominis tra- detur; bonum erat ei, si natus non fuisset homo ille. Respon- dens autem Judas, qui tradidit eum, dixit: Numquid ego sum, rabbi? Ait illi: Tu dixisti. Coenantibus autem illis, accepit Jesus panem, gratias agens fregit, deditque discipulis suis, et ait: „Accipite et comedite, hoc est enim corpus meum, quod
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523 pro vobis tradetur; hoc facite in meam commemorationem." Similiter et accipiens calicem, postquam coenavit, gratias agens et dedit illis, dicens: „Bibite ex hoc omnes; hic est enim san- guis meus novi testamenti, quod pro vobis et pro multis effun- detur in remissionem peccatorum“. (Corinth. XI, 24—29.) Hoc facite, quotienscunque bibetis, in meam commemorationem. Quo- tienscunque enim manducabitis panem hunc et calicem bibetis, mortem domini annuntiabitis, donec veniat. Itaque quicunque manducaverit panem vel biberit calicem domini indigne, reus erit corporis et sanguinis domini. Probet autem se ipsum homo et sic de pane illo edat et de calice bibat. Qui enim manducat et bibit indigne, judicium sibi manducat et bibit, non dijudicans corpus domini. Et tunc communicat omnes astantes sub utraque specie. 3. (Vom Jahre 1420.) K. Sigmunds satyrischer Belobungsbrief an die hussitischen Prager, und deren Antwort. (E MS. capitull Prag. sign. O, 39.) A) Litera regis Sigismundi, qua inproperat et ironice scribit Pragensibus, eos quasi deridendo. Sigismundus, dei gratia Romanorum rex semper Augustus, Ungariæ, Dalmatiæ heres primarius et dominus regni Boemiæ oc. fidelibus dilectis, judici, magistrocivium Strabochoni, Reczkoni ceterisque scabinis tam antiquæ quam novæ civitatis in Praga, salutem condignam meritis optando, maxime non resilire a Wygle- fistica sanctitate. Concors in domino bono caritatis, o quantum gaudium suo sensato generat principi! Nam principes circum- adjacentium terrarum possunt in admirationem versi dicere: O gloriosus princeps, qui tantos et tales rectores corde possidet subsides! Solium ejus firmabitur et laus ejus personabit ab ortu solis pariter ad occasum! Igitur fideles et dilecti! O quan- tum cor nostrum repletur gaudio, congratulando vestræe saga- citati, prudentiæ, justæ et bonæe concordiæ! Certe vos estis
523 pro vobis tradetur; hoc facite in meam commemorationem." Similiter et accipiens calicem, postquam coenavit, gratias agens et dedit illis, dicens: „Bibite ex hoc omnes; hic est enim san- guis meus novi testamenti, quod pro vobis et pro multis effun- detur in remissionem peccatorum“. (Corinth. XI, 24—29.) Hoc facite, quotienscunque bibetis, in meam commemorationem. Quo- tienscunque enim manducabitis panem hunc et calicem bibetis, mortem domini annuntiabitis, donec veniat. Itaque quicunque manducaverit panem vel biberit calicem domini indigne, reus erit corporis et sanguinis domini. Probet autem se ipsum homo et sic de pane illo edat et de calice bibat. Qui enim manducat et bibit indigne, judicium sibi manducat et bibit, non dijudicans corpus domini. Et tunc communicat omnes astantes sub utraque specie. 3. (Vom Jahre 1420.) K. Sigmunds satyrischer Belobungsbrief an die hussitischen Prager, und deren Antwort. (E MS. capitull Prag. sign. O, 39.) A) Litera regis Sigismundi, qua inproperat et ironice scribit Pragensibus, eos quasi deridendo. Sigismundus, dei gratia Romanorum rex semper Augustus, Ungariæ, Dalmatiæ heres primarius et dominus regni Boemiæ oc. fidelibus dilectis, judici, magistrocivium Strabochoni, Reczkoni ceterisque scabinis tam antiquæ quam novæ civitatis in Praga, salutem condignam meritis optando, maxime non resilire a Wygle- fistica sanctitate. Concors in domino bono caritatis, o quantum gaudium suo sensato generat principi! Nam principes circum- adjacentium terrarum possunt in admirationem versi dicere: O gloriosus princeps, qui tantos et tales rectores corde possidet subsides! Solium ejus firmabitur et laus ejus personabit ab ortu solis pariter ad occasum! Igitur fideles et dilecti! O quan- tum cor nostrum repletur gaudio, congratulando vestræe saga- citati, prudentiæ, justæ et bonæe concordiæ! Certe vos estis
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524 speculum, quo se speculari possunt aliarum terrarum incolæ. Vos estis lumen, illustrans mentes ignorantiæ tenebris obvolutas ; lumen enim decretorum Constantiensis concilii respectu luminis vestræe peritiæ obfuscatur; nam Pragam et totam Bohemiam vestra illuminosa sapientia decorastis, papa carere potestis, regno terreno nullatenus indigetis, Cartusiense monasterium, quod in- clitus Johannes, rex Bohemiæ, avus noster laudandæ memoriæ juxta Pragam fundaverat, concremastis, et merito, quoniam mo- nachi ejusdem monasterii ipsi ecclesiæ sanctæ erant inutiles, quos quasi surdos audire fecistis et mutos loqui, prout in Mathæi evangelio recitatur. Sanctimoniales feminas et monachos de mona- steriis, plebanos ac vicarios corundem de parochialibus ecclesiis ejecistis, qui legem Christi, cujus vos plenariam habetis noti- tiam, suscipere noluerunt. Scabinos quosdam et judicem præ- dictæ novæ civitatis Pragensis præcipitastis de prætorio, et audacter occidistis, ut viri fortissimi roboris. In posterum exe- untes, imagines Cristi et sanctorum tamquam vana idola con- fregistis, clericos plurimos de Praga expulistis, feretra in fune- ralibus exequiis sudariis auctoritate vestra prohibetis, ardentes candelas non patimini ipsis feretris applicare, monstrantias con- tinentes reliquias sanctorum in missis sauctorum pro pace oscu- lari strictius inhibetis, ceterasque cerimonias dudum in ecclesia observari consuctas et solitas condempnastis, insuper magistros Johannem Hus et Jeronymum et quosdam laicos pro lege Cristi, ut asseritis, mortificatos sanctorum annotastis katalogo, quorum etiam festa solemniter celebratis, aliorum sanctorum festa obmit- tentes, optantesque ad coronam similem pervenire, prædicatores etiam et prædicatrices a seculis inauditæ sapientiæ, quas errare est impossibile, gratulantibus animis suscepistis. Et quis vestrorum possit promere laudum præconia, qui semper in novis sanctita- tibus de die in diem proficitis! Vere mirati sunt et mirantur et mirabuntur totius Cristianitatis reges et principes de sapi- entia tanta vobis infusa, ab antiquis prophetis inexperta. Qua- propter quamvis sæpius antea scripsissemus literas, volentes et optantes, ut ab obedientia Romanæe non discederetis ecclesiæ, hoc ex ignorantia fecimus, nescientes vos tantæ sanctitatis et scientiæ legis peritæ præpollere, exultavimusque super isto ma- xime, quod quando exequiarum et planctus tempus advenerat
524 speculum, quo se speculari possunt aliarum terrarum incolæ. Vos estis lumen, illustrans mentes ignorantiæ tenebris obvolutas ; lumen enim decretorum Constantiensis concilii respectu luminis vestræe peritiæ obfuscatur; nam Pragam et totam Bohemiam vestra illuminosa sapientia decorastis, papa carere potestis, regno terreno nullatenus indigetis, Cartusiense monasterium, quod in- clitus Johannes, rex Bohemiæ, avus noster laudandæ memoriæ juxta Pragam fundaverat, concremastis, et merito, quoniam mo- nachi ejusdem monasterii ipsi ecclesiæ sanctæ erant inutiles, quos quasi surdos audire fecistis et mutos loqui, prout in Mathæi evangelio recitatur. Sanctimoniales feminas et monachos de mona- steriis, plebanos ac vicarios corundem de parochialibus ecclesiis ejecistis, qui legem Christi, cujus vos plenariam habetis noti- tiam, suscipere noluerunt. Scabinos quosdam et judicem præ- dictæ novæ civitatis Pragensis præcipitastis de prætorio, et audacter occidistis, ut viri fortissimi roboris. In posterum exe- untes, imagines Cristi et sanctorum tamquam vana idola con- fregistis, clericos plurimos de Praga expulistis, feretra in fune- ralibus exequiis sudariis auctoritate vestra prohibetis, ardentes candelas non patimini ipsis feretris applicare, monstrantias con- tinentes reliquias sanctorum in missis sauctorum pro pace oscu- lari strictius inhibetis, ceterasque cerimonias dudum in ecclesia observari consuctas et solitas condempnastis, insuper magistros Johannem Hus et Jeronymum et quosdam laicos pro lege Cristi, ut asseritis, mortificatos sanctorum annotastis katalogo, quorum etiam festa solemniter celebratis, aliorum sanctorum festa obmit- tentes, optantesque ad coronam similem pervenire, prædicatores etiam et prædicatrices a seculis inauditæ sapientiæ, quas errare est impossibile, gratulantibus animis suscepistis. Et quis vestrorum possit promere laudum præconia, qui semper in novis sanctita- tibus de die in diem proficitis! Vere mirati sunt et mirantur et mirabuntur totius Cristianitatis reges et principes de sapi- entia tanta vobis infusa, ab antiquis prophetis inexperta. Qua- propter quamvis sæpius antea scripsissemus literas, volentes et optantes, ut ab obedientia Romanæe non discederetis ecclesiæ, hoc ex ignorantia fecimus, nescientes vos tantæ sanctitatis et scientiæ legis peritæ præpollere, exultavimusque super isto ma- xime, quod quando exequiarum et planctus tempus advenerat
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525 vestri Serenissimi domini Wenceslai Romanorum regis, fratris nostri carissimi, tam subito, fere infra horas quatuor, ut dicitur, gladiis, fustibus, cambucis, balistis muniti pro remedio animæ ejusdem fratris nostri et pro consolatione relictæ reginæ do- minæ Sophiæ, nostræe gloris vel fratrissæ inclitæ, per claustra, ecclesias et capellas solempnes lætanias celebrastis. Petimus igitur solempniter, quatenus nos, justitiæe et legis dei ignarum in- firmumque in fide, ad scolas vestri consortii suscipere dignemini et ad regnum Bohemiæ assequendum possetenus adjuvare, non dicentes cum evangelista Luca : nolumus hunc regnare super nos, et iterum ut in Mathæo scribitur : hic est heres, venite occi- damus eum, ne videlicet regnum Bohemiæ nanciscatur; promit- timus enim mediante vestro consilio vivere, et regni ejusdem negotia, prout vestra nos docuerit sapientia, pertractare. Datum in Budin, anno domini MCCCCXIX. B) Responsum communitatum Pragensium super præescripta litera Sigismundi. Quemadmodum Serenitas regis Romanorum Sigismundi af- fectum suum exprimit pro salutatione et consolatione salutem condignam meritis et maxime non resilire a Wyglefistica sancti- tate : itidem optantes affectamus, regem Romanorum Sigismundum resilire ab Antichristina et ypocritica sanctitate simoniacaque hæresi ecclesiæ, quam prætendit ad viam veritatis intendendo. Ad subscriptam autem literæe nobis directæ copiam respondere cupientes, cognoscimus bene committi figuram ironiam, quæe di- citur hostilis derisio et vituperatio, libenter ob causam fidei eam sufferimus, salvatore in evangelio nos consolante: si quid patimini propter justitiam, beati, et Petrus apostolus in sua Canonica: si exprobramini in nomine Christi, beati eritis ; item : beati, qui persecutionem patiuntur propter justitiam; insuper: beati, cum maledixerint vos homines oc. Unde tamen prædicta mala, quæe in tenore ejusdem literæ continentur, acciderint, prin- cipalisque et potissima causa horum fuerit, Serenitas regia nobis frequenter asscribit, quod propter abstractionem nostram ab obe- dientia Romanæ ecclesiæ orta sunt talia bella, sectæ, rixæ, sedi- tiones, vastationes oc. erroresque in terra Bohemiæ. Quapropter
525 vestri Serenissimi domini Wenceslai Romanorum regis, fratris nostri carissimi, tam subito, fere infra horas quatuor, ut dicitur, gladiis, fustibus, cambucis, balistis muniti pro remedio animæ ejusdem fratris nostri et pro consolatione relictæ reginæ do- minæ Sophiæ, nostræe gloris vel fratrissæ inclitæ, per claustra, ecclesias et capellas solempnes lætanias celebrastis. Petimus igitur solempniter, quatenus nos, justitiæe et legis dei ignarum in- firmumque in fide, ad scolas vestri consortii suscipere dignemini et ad regnum Bohemiæ assequendum possetenus adjuvare, non dicentes cum evangelista Luca : nolumus hunc regnare super nos, et iterum ut in Mathæo scribitur : hic est heres, venite occi- damus eum, ne videlicet regnum Bohemiæ nanciscatur; promit- timus enim mediante vestro consilio vivere, et regni ejusdem negotia, prout vestra nos docuerit sapientia, pertractare. Datum in Budin, anno domini MCCCCXIX. B) Responsum communitatum Pragensium super præescripta litera Sigismundi. Quemadmodum Serenitas regis Romanorum Sigismundi af- fectum suum exprimit pro salutatione et consolatione salutem condignam meritis et maxime non resilire a Wyglefistica sancti- tate : itidem optantes affectamus, regem Romanorum Sigismundum resilire ab Antichristina et ypocritica sanctitate simoniacaque hæresi ecclesiæ, quam prætendit ad viam veritatis intendendo. Ad subscriptam autem literæe nobis directæ copiam respondere cupientes, cognoscimus bene committi figuram ironiam, quæe di- citur hostilis derisio et vituperatio, libenter ob causam fidei eam sufferimus, salvatore in evangelio nos consolante: si quid patimini propter justitiam, beati, et Petrus apostolus in sua Canonica: si exprobramini in nomine Christi, beati eritis ; item : beati, qui persecutionem patiuntur propter justitiam; insuper: beati, cum maledixerint vos homines oc. Unde tamen prædicta mala, quæe in tenore ejusdem literæ continentur, acciderint, prin- cipalisque et potissima causa horum fuerit, Serenitas regia nobis frequenter asscribit, quod propter abstractionem nostram ab obe- dientia Romanæ ecclesiæ orta sunt talia bella, sectæ, rixæ, sedi- tiones, vastationes oc. erroresque in terra Bohemiæ. Quapropter
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526 notum sit omnibus et singulis, quod propter quatuor articulos evangelicos, propter quos pacifice nos opposuimus adhuc vita co- mite divæ memoriæ Serenissimi regis Wenceslai, domini nostri gratiosi, ab obedientia ecclesiæ Romanæ nos non abstraximus, sed habentes robur in scriptura sacra et fundamentum, adinstar etiam ecclesiæ primitiva se conformare volentes et suam sa- lutem in hoc quærentes, præfatos articulos IV sine offensa qua- rumlibet personarum atque rerum amplexati sumus et eosdem pacifice duximus tenendum atque defendendum. Sed dum post mortem bonæ memoriæ regis Wenceslai, domini nostri gratiosi, rex Sigismundus in regnum Bohemiæ eodem modo, quo non decet, se intromisit, audientes et post opere comprobantes, quod ejus Serenitas illis veritatibus, pro quibus nos pacifice cum baronibus et ceteris communitatibus in spe bona opposuimus, freta consi- lio aliquorum nostrorum specialium æmulorum, contradicit et contradicere omni modo proponit, nos in Brunnam, civitatem marchionatus Moraviæ, annuitione ipsius et aliorum principum sui consilii equitavimus, magnis periculis nos se submittentes, et ejus Serenitatem pro domino nostro gratioso cupientes, ibi- demque gratiam ejus precari volentes, ut ab illis veritatibus sacris nulla vi aut potestate nos velit gravare et removere, sed decentem horificamque audientiam publicam dignaretur nobis ad hoc procurare, ut quidquid ex sacra scriptura deducere pos- semus, hoc nobis concedatur et admittatur; si vero aliquid contra sacram scripturam duceremus aut teneremus, libenter emendare vellemus. Et hoc nobis promisit, istud autem dominis Pragensibus adjecit et mandavit, ut valvæ, statuæ, obstacula, id est šranky platearum catenæque ferreæ earundem in civitate Pra- gensi laboratæ protinus evertantur et procul ejiciantur. Hoc totum ad ejus mandatum fecimus, ejus Serenitati complacere vo- lentes, et de gratia ejus sperantes secundum verbum suum, quod erit dominus noster gratiosus et ab illis veritatibus nulla violentia nos amovere pertinet (sic) oc. Interea autem, quo spiritu ductus, quove fretus consilio nescimus, ad nos adhuc nondum perveniens, permittere coepit homines, cives nostræe civitatis, propter illas veritates crudeliter torqueri, sicut quen- dam zelatorem veritatis de civitate nostra, nomine Krasam, pro- tunc Wratislaviæ existentem, propter communionem utriusque
526 notum sit omnibus et singulis, quod propter quatuor articulos evangelicos, propter quos pacifice nos opposuimus adhuc vita co- mite divæ memoriæ Serenissimi regis Wenceslai, domini nostri gratiosi, ab obedientia ecclesiæ Romanæ nos non abstraximus, sed habentes robur in scriptura sacra et fundamentum, adinstar etiam ecclesiæ primitiva se conformare volentes et suam sa- lutem in hoc quærentes, præfatos articulos IV sine offensa qua- rumlibet personarum atque rerum amplexati sumus et eosdem pacifice duximus tenendum atque defendendum. Sed dum post mortem bonæ memoriæ regis Wenceslai, domini nostri gratiosi, rex Sigismundus in regnum Bohemiæ eodem modo, quo non decet, se intromisit, audientes et post opere comprobantes, quod ejus Serenitas illis veritatibus, pro quibus nos pacifice cum baronibus et ceteris communitatibus in spe bona opposuimus, freta consi- lio aliquorum nostrorum specialium æmulorum, contradicit et contradicere omni modo proponit, nos in Brunnam, civitatem marchionatus Moraviæ, annuitione ipsius et aliorum principum sui consilii equitavimus, magnis periculis nos se submittentes, et ejus Serenitatem pro domino nostro gratioso cupientes, ibi- demque gratiam ejus precari volentes, ut ab illis veritatibus sacris nulla vi aut potestate nos velit gravare et removere, sed decentem horificamque audientiam publicam dignaretur nobis ad hoc procurare, ut quidquid ex sacra scriptura deducere pos- semus, hoc nobis concedatur et admittatur; si vero aliquid contra sacram scripturam duceremus aut teneremus, libenter emendare vellemus. Et hoc nobis promisit, istud autem dominis Pragensibus adjecit et mandavit, ut valvæ, statuæ, obstacula, id est šranky platearum catenæque ferreæ earundem in civitate Pra- gensi laboratæ protinus evertantur et procul ejiciantur. Hoc totum ad ejus mandatum fecimus, ejus Serenitati complacere vo- lentes, et de gratia ejus sperantes secundum verbum suum, quod erit dominus noster gratiosus et ab illis veritatibus nulla violentia nos amovere pertinet (sic) oc. Interea autem, quo spiritu ductus, quove fretus consilio nescimus, ad nos adhuc nondum perveniens, permittere coepit homines, cives nostræe civitatis, propter illas veritates crudeliter torqueri, sicut quen- dam zelatorem veritatis de civitate nostra, nomine Krasam, pro- tunc Wratislaviæ existentem, propter communionem utriusque
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527 speciei, a qua noluit recedere, equis fecit per civitatem trahere et post eundem flammis urere et mortificare. Insuper et cruci- atam erigere disposuit, eandemque in Wratislavia per legatum et alios prælatos contra Boemos veluti contra hæreticos perfidos et ecclesiæ Romanæ rebelles per ecclesias fecit publicari et proclamari, et tandem suis officialibus præcepit, ut omnes sub utraque specie communicantes captivent et mortificent et aliis modis impediant, torqueant et trucident; sicut post hoc opere est compertum, quod in montibus Cuthnis multi fideles Cristiani in argenti fodinas sunt projecti, decollati, fame mortificati et aliis variis poenis vexati et venundati. Super hæc autem omnia, mala malis accumulans, illas veritates sacras conculcare et de- lere volens, cum magna armorum diversarum gentium accumu- latione regnum præfatum intravit et invasit, et tandem signanter civitatem Pragensem oppugnavit et obsedit, ibidemque modo in- humano et inaudito homines utriusque sexus crudeliter fecit in- vadi, vastari, torqueri et mortificari, per quæ inaudita mala tales deordinationes, invasiones, bella, lites oc. inobedientiæ, sibivo- lentiæ, extraneitates, errores et alia plura, quæ nobis ascribun- tur, orta sunt et multiplicata, quæ hucusque in magnam confu- sionem et infamiam vergunt hujus regni, ex parte ipsius regis Sigismundi et non nostri, quia nos ad omnia obtulimus justa et honesta oc. quæ consequi nullatenus potuimus. Imo et audi- entia publica et pacifica, quam nobis disponere promisit postea (?) Brunnæ, in plena congregatione, ubi cum eo convenire debuimus, et quam nobis instituit per principes et per archiepiscopum Mayburgensem aliosque sui consilii legatos, nobis est finaliter denegata, dicentium: nec vobis aliqua dabitur, quia hi articuli, quos vos tenere profitemini, sunt per sacrum concilium Constan- tiense abjudicati tamquam erronei, falsi et suspecti. Jam ergo ex isto quilibet sanæ mentis intelligere potest, quare talia eve- nerunt, quæe nobis Serenitas regis Sigismundi ascribit, quia non per nos, sed per ejus crudelem invasionem regni, qui etiam matres cum filiis voluit ut alter Herodes occidere et mactare; sed deus omnipotens, justus judex, talia fieri non permisit, sed nos de manibus suis eripuit et liberavit.
527 speciei, a qua noluit recedere, equis fecit per civitatem trahere et post eundem flammis urere et mortificare. Insuper et cruci- atam erigere disposuit, eandemque in Wratislavia per legatum et alios prælatos contra Boemos veluti contra hæreticos perfidos et ecclesiæ Romanæ rebelles per ecclesias fecit publicari et proclamari, et tandem suis officialibus præcepit, ut omnes sub utraque specie communicantes captivent et mortificent et aliis modis impediant, torqueant et trucident; sicut post hoc opere est compertum, quod in montibus Cuthnis multi fideles Cristiani in argenti fodinas sunt projecti, decollati, fame mortificati et aliis variis poenis vexati et venundati. Super hæc autem omnia, mala malis accumulans, illas veritates sacras conculcare et de- lere volens, cum magna armorum diversarum gentium accumu- latione regnum præfatum intravit et invasit, et tandem signanter civitatem Pragensem oppugnavit et obsedit, ibidemque modo in- humano et inaudito homines utriusque sexus crudeliter fecit in- vadi, vastari, torqueri et mortificari, per quæ inaudita mala tales deordinationes, invasiones, bella, lites oc. inobedientiæ, sibivo- lentiæ, extraneitates, errores et alia plura, quæ nobis ascribun- tur, orta sunt et multiplicata, quæ hucusque in magnam confu- sionem et infamiam vergunt hujus regni, ex parte ipsius regis Sigismundi et non nostri, quia nos ad omnia obtulimus justa et honesta oc. quæ consequi nullatenus potuimus. Imo et audi- entia publica et pacifica, quam nobis disponere promisit postea (?) Brunnæ, in plena congregatione, ubi cum eo convenire debuimus, et quam nobis instituit per principes et per archiepiscopum Mayburgensem aliosque sui consilii legatos, nobis est finaliter denegata, dicentium: nec vobis aliqua dabitur, quia hi articuli, quos vos tenere profitemini, sunt per sacrum concilium Constan- tiense abjudicati tamquam erronei, falsi et suspecti. Jam ergo ex isto quilibet sanæ mentis intelligere potest, quare talia eve- nerunt, quæe nobis Serenitas regis Sigismundi ascribit, quia non per nos, sed per ejus crudelem invasionem regni, qui etiam matres cum filiis voluit ut alter Herodes occidere et mactare; sed deus omnipotens, justus judex, talia fieri non permisit, sed nos de manibus suis eripuit et liberavit.
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528 4. (1421?) Die Zittauer an die Görlitzer: Bitte um Rath und Hilfe gegen die Ketzer 9c. (Scultotus, II, 54 [ad ann. 1421].) Burgermeister Ratman vnd dij gantze Gemeynde der Stat Zittaw: den gestrengen vnd woltüchtigen, Ersamen vnd weisen Landman, Bürgermeister vnd Rathman des Landes vnd der Stat Gorlitz, vnsern besundern günstigen liben fründen. Also wir am nehsten Metenwoche vnsern Burgermeister mit andern vnsern fründen zu Tagen kegen der Lobaw geschickit hatten vnser merckliche Gebrechen lewterlichen zuvorzelen, Euch zu bitten vnd zu vormanen vmb Rath vnd vmb Hülffe also kegen den Ketzern, wenne wir vns tägelich obirfalles von en müssen besorgen oc. Wenn jr wol wissend, wy sich is an vns vnd an vnsern fründen vor zeyten von sewmnisse wegen vorlauffen hat oc. Solche mergliche schade zuvormeyden, bitten wir Ew. Gestrengekeit vnd ewer weise vorsichtikeit, mit dinsthafftigem gantzem fleisse, vnd vormanen euch solcher Ordnunge, also denn Keiser Karl vnser gnedigister hirre des seligen gedecht- nisse vns zusammene gefügit vnd geordinet hat, zu hülffe vnd zu rathe. Des geruchet euch eygentlichen zu berothen vnd zu vorhandeln, vmb solche hülffe vnd volge oc. Gegeben am frei- tage vor conceptionis Marie (s. a.). 5. (сс. 1422.) Wlašek von Kladno an Markgrafen Friedrich von Brandenburg: Bitle um Hilfe zum Schutze von Schreckenstein und Aussig. (Infler 1. c. ad ann. 1428.) Serenissime princeps et domine domine graciosissime. Promptam ad mandata vestra serviendi premitto voluntatem. Veluti pridem mei ex parte et ex parte civitatis Aust super Albea viva voce extat humiliter supplicatum Sic et nunc iteratis
528 4. (1421?) Die Zittauer an die Görlitzer: Bitte um Rath und Hilfe gegen die Ketzer 9c. (Scultotus, II, 54 [ad ann. 1421].) Burgermeister Ratman vnd dij gantze Gemeynde der Stat Zittaw: den gestrengen vnd woltüchtigen, Ersamen vnd weisen Landman, Bürgermeister vnd Rathman des Landes vnd der Stat Gorlitz, vnsern besundern günstigen liben fründen. Also wir am nehsten Metenwoche vnsern Burgermeister mit andern vnsern fründen zu Tagen kegen der Lobaw geschickit hatten vnser merckliche Gebrechen lewterlichen zuvorzelen, Euch zu bitten vnd zu vormanen vmb Rath vnd vmb Hülffe also kegen den Ketzern, wenne wir vns tägelich obirfalles von en müssen besorgen oc. Wenn jr wol wissend, wy sich is an vns vnd an vnsern fründen vor zeyten von sewmnisse wegen vorlauffen hat oc. Solche mergliche schade zuvormeyden, bitten wir Ew. Gestrengekeit vnd ewer weise vorsichtikeit, mit dinsthafftigem gantzem fleisse, vnd vormanen euch solcher Ordnunge, also denn Keiser Karl vnser gnedigister hirre des seligen gedecht- nisse vns zusammene gefügit vnd geordinet hat, zu hülffe vnd zu rathe. Des geruchet euch eygentlichen zu berothen vnd zu vorhandeln, vmb solche hülffe vnd volge oc. Gegeben am frei- tage vor conceptionis Marie (s. a.). 5. (сс. 1422.) Wlašek von Kladno an Markgrafen Friedrich von Brandenburg: Bitle um Hilfe zum Schutze von Schreckenstein und Aussig. (Infler 1. c. ad ann. 1428.) Serenissime princeps et domine domine graciosissime. Promptam ad mandata vestra serviendi premitto voluntatem. Veluti pridem mei ex parte et ex parte civitatis Aust super Albea viva voce extat humiliter supplicatum Sic et nunc iteratis
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529 atque iteratis vicibus humiliter et attente serenitatem vestram imploramus dignemini memorando verbi vestri in quo nobis et singulis fide sancte christiane vniversali ecclesie ac Romano Im- perio indesinenter adherentibus cujus serenitas vestra vices gerit in hac causa gentes pro defensione contra ejusdem fidei emulos ac Romani Imperii notorios inimicos dirigere sine mora, hoc sciens serenitas vestra indubie quum tales ut perfertur inimici capitales ut puto Illustris Sigismundus dux Lithwanie cum baro- nibus Johanne dicto Crussyna de Lichtemberg Hyncone de Wals- stein ceterisque militibus clientibus et rusticis sibi adherentibus sunt in civitate Luthomirz nobis prope adjacente unanimiter congregati pretendentes ut veridico didicimus ex relatu prefatam civitatem Aust aut castrum regium Schreckenstein cui ego pre- sideo circumvallare ac hostiliter obsidere. Et nisi auxilium divi- num et Serenitatis vestre affucrit, timendum est, ne eadem civitas ab hostium incursibus devastetur. Cujus civitatis perdicio fiet tocius districtus circumjacentis dampnacio et ruina Insuper et castra Regalia domino nostro et Serenitati vestre fideliter ad- herencia eo facilius vastabuntur. Ea de causa dignetur Sere- nitas vestra celerius atque graciosius de remediis providere oportunis ipsam civitatem gentibus in subsidium fulciendo. Nam preter premium retributionis vite eterne quod indubie ex pro- tectione fidei consequimini erga Serenitatem vestram cupimus modis omnibus gratias agendo remereri. Postremo si serenitas Vestra ut percepi propius ad districtum nostrum advenerit gra- tiam vestram visitare non tardabo. vestra mandata exequi semper promptus. Datum in Schreckenstein feria tercia ante festum Elizabeth Wlaschko de Cladna Castellanus in Schreckenstein. Serenissimo principi et domino domino Fridrico marchioni Branden- burgensi nec non Burgravio Norembergensi S. Imperii electori domino gra- ciosissimo. 34
529 atque iteratis vicibus humiliter et attente serenitatem vestram imploramus dignemini memorando verbi vestri in quo nobis et singulis fide sancte christiane vniversali ecclesie ac Romano Im- perio indesinenter adherentibus cujus serenitas vestra vices gerit in hac causa gentes pro defensione contra ejusdem fidei emulos ac Romani Imperii notorios inimicos dirigere sine mora, hoc sciens serenitas vestra indubie quum tales ut perfertur inimici capitales ut puto Illustris Sigismundus dux Lithwanie cum baro- nibus Johanne dicto Crussyna de Lichtemberg Hyncone de Wals- stein ceterisque militibus clientibus et rusticis sibi adherentibus sunt in civitate Luthomirz nobis prope adjacente unanimiter congregati pretendentes ut veridico didicimus ex relatu prefatam civitatem Aust aut castrum regium Schreckenstein cui ego pre- sideo circumvallare ac hostiliter obsidere. Et nisi auxilium divi- num et Serenitatis vestre affucrit, timendum est, ne eadem civitas ab hostium incursibus devastetur. Cujus civitatis perdicio fiet tocius districtus circumjacentis dampnacio et ruina Insuper et castra Regalia domino nostro et Serenitati vestre fideliter ad- herencia eo facilius vastabuntur. Ea de causa dignetur Sere- nitas vestra celerius atque graciosius de remediis providere oportunis ipsam civitatem gentibus in subsidium fulciendo. Nam preter premium retributionis vite eterne quod indubie ex pro- tectione fidei consequimini erga Serenitatem vestram cupimus modis omnibus gratias agendo remereri. Postremo si serenitas Vestra ut percepi propius ad districtum nostrum advenerit gra- tiam vestram visitare non tardabo. vestra mandata exequi semper promptus. Datum in Schreckenstein feria tercia ante festum Elizabeth Wlaschko de Cladna Castellanus in Schreckenstein. Serenissimo principi et domino domino Fridrico marchioni Branden- burgensi nec non Burgravio Norembergensi S. Imperii electori domino gra- ciosissimo. 34
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530 6. (1422 ?) 20 Der Rath von Zittau an den von Görlitz: sendet ihm königliche Briefe zu und meldet, dass die Prager unter Herzog Sigmund Korybut nächstens ins Feld gegen Weisswasser oc. zu ziehen vorhaben. (Orlg. in collectan. Sculteti, n. 183.) Den Ersamen vnd wolweysen Burgermeister vnd Ratmannen der Stat Gor- licz, vnsern besundern lieben frunden. Vnsern willigen vnd fruntlichen dinst zuuor, Ersamen vnd weysen herren, besundern lieben frunde! Wir thun ewir lieben zu wissen, das vnser bote den land vnd Stete zu vnserm gne- digisten herren dem kunige gesant hatten, nechten am abend widerkomen ist, vnd hat von seynen koniglichen gnaden briue brocht Einen der zu lawt den Steten gemeinlichen, den wir vfgebrochen haben Im besten durch nothaftig besorgungen wille vff des boten auch muntliche vorzelunge, des abeschrift wir euch hirynne vnserm briue senden verslossen, die meynung Ir denn wol werdet vornemen. Den houptbrieff abir haben wir den von Budissin vnd auch den andern brieff der den Landen vnd man- schaft allein zustet bey vnserm boten geschicket. Auch senden wir euch hie keigenwortig eyn briff, der zulawt dem hochge- boren fursten herczoge Heinrich als Ir wol vornemen werdet, den der bote von der Sweydnicz ein antwort als vff die vor- schribung die lande vnd Stete neste getan haben neben dem fursten, abir den brieff der landen vnd Steten zustet haben wir vorsegilt ken Budissin gesant, vnd Bethen euch mit dinst- haftigen fleysse dem fursten den gnanten brieff zu schicken. Ouch lieben herren vnd frunde! thu wir euch zu wissen, das vnser bote, den wir ken Prag geschicket hatten widerkomen ist vnd sagit vns, wie das der herczog Sigmund zu sente Wen- czlaw vff dem hawse ist, vnd sameln sich die Prager stark mit allen die is mit In halden Jo awsz dem hawse ein man, vnd Ire meynunge ist das sie sich vff den montag nestekomenden (8 Jun.?) erheben vnd herab In vnsern kreys vff das Weys- wasser oc. czihen wollen, doroff wir vnsere fleyssige achtunge vnd spehe geschaffit vnd bestalt haben, vnd so wir zu tag oder
530 6. (1422 ?) 20 Der Rath von Zittau an den von Görlitz: sendet ihm königliche Briefe zu und meldet, dass die Prager unter Herzog Sigmund Korybut nächstens ins Feld gegen Weisswasser oc. zu ziehen vorhaben. (Orlg. in collectan. Sculteti, n. 183.) Den Ersamen vnd wolweysen Burgermeister vnd Ratmannen der Stat Gor- licz, vnsern besundern lieben frunden. Vnsern willigen vnd fruntlichen dinst zuuor, Ersamen vnd weysen herren, besundern lieben frunde! Wir thun ewir lieben zu wissen, das vnser bote den land vnd Stete zu vnserm gne- digisten herren dem kunige gesant hatten, nechten am abend widerkomen ist, vnd hat von seynen koniglichen gnaden briue brocht Einen der zu lawt den Steten gemeinlichen, den wir vfgebrochen haben Im besten durch nothaftig besorgungen wille vff des boten auch muntliche vorzelunge, des abeschrift wir euch hirynne vnserm briue senden verslossen, die meynung Ir denn wol werdet vornemen. Den houptbrieff abir haben wir den von Budissin vnd auch den andern brieff der den Landen vnd man- schaft allein zustet bey vnserm boten geschicket. Auch senden wir euch hie keigenwortig eyn briff, der zulawt dem hochge- boren fursten herczoge Heinrich als Ir wol vornemen werdet, den der bote von der Sweydnicz ein antwort als vff die vor- schribung die lande vnd Stete neste getan haben neben dem fursten, abir den brieff der landen vnd Steten zustet haben wir vorsegilt ken Budissin gesant, vnd Bethen euch mit dinst- haftigen fleysse dem fursten den gnanten brieff zu schicken. Ouch lieben herren vnd frunde! thu wir euch zu wissen, das vnser bote, den wir ken Prag geschicket hatten widerkomen ist vnd sagit vns, wie das der herczog Sigmund zu sente Wen- czlaw vff dem hawse ist, vnd sameln sich die Prager stark mit allen die is mit In halden Jo awsz dem hawse ein man, vnd Ire meynunge ist das sie sich vff den montag nestekomenden (8 Jun.?) erheben vnd herab In vnsern kreys vff das Weys- wasser oc. czihen wollen, doroff wir vnsere fleyssige achtunge vnd spehe geschaffit vnd bestalt haben, vnd so wir zu tag oder
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531 nacht dirfuren das sie herczuher sich erhuben zu czihen, vnd wir euch vorbotten tag adir nacht, Beten wir ewir lieben mit ganczen fleysse das iczunt In achte zu haben vnd zuschicken das Ir vns denne mit ewir oc. ganczer macht zu hulffe komen wollet, als Ir neste getan habt, nochdem als ir wol dirkennet das vor vns allen merklichen zu wesen. Daz wollen wir In semelichen sachen zu allen czeiten gerne ken euch wider tun vnd dienen mit ganczem fleysse Vnd geruchet das den vom Luban auch zuuerkunden. Gegeben vnder vnserm Stat Secret in vigilia Sancte Trinitatis. Burgermeister vnd Ratmanne der Stat Zittaw. 7. (сč. 1422—24.) Georg Zettritz an die Sechsstädte: Bitte um Hilfeleistung gegen Žižka und die Hussiten. (Scultetus, II, 59 [an. 1422].) Jorge Zcetteritz Ritter vnd howptman oc. den Strengen howptman vnd manscheffte der Stete zur Zittaw, Gorlitz, Baw- dissin, Luban, Lubaw, Camentz oc. vnd den vorsichtigen vnde weisen Bürgermeistern oc. daselbist oc. Wir thun euch zu wissen, das vns worhafftige botschafft kommen ist, wie das sich die Prager und die Gretzer, vnd die in demselben kreysse gesessen sind, sich mit Sissken gantz vnd gar gecynet haben, vnd sich dorzu mit Büchsen, Bleiden, Leitern vnd mit andern werhafftigen handwergken geschickt haben, vnd meynen vns in das Land zuzihen mit grosser macht. Vnd wissen ouch anders nicht, wenn das sie hewte oder morgen in das Land sprengen werden. Dorome liben herren vnd besun- dern fründe, beten wir euch mit allem fleisse, vnd vormanen euch an den Bund, als der uszweiset, das jr euch von stadan noch angesichte disz Brifes dorzu schicket mit ewer aller macht, vnd mit allen den die vor jugent adir vor alder dorzu togen, vnd nehmlich mit allen Schultissen, Lehenlewthen vnd Gebawern, vnd vns zu hülffe kommen wollet sulchen bösen ketzern zu wedirstchen. Wenn die Lemberger vnd andir Stete oc. ouch 34*
531 nacht dirfuren das sie herczuher sich erhuben zu czihen, vnd wir euch vorbotten tag adir nacht, Beten wir ewir lieben mit ganczen fleysse das iczunt In achte zu haben vnd zuschicken das Ir vns denne mit ewir oc. ganczer macht zu hulffe komen wollet, als Ir neste getan habt, nochdem als ir wol dirkennet das vor vns allen merklichen zu wesen. Daz wollen wir In semelichen sachen zu allen czeiten gerne ken euch wider tun vnd dienen mit ganczem fleysse Vnd geruchet das den vom Luban auch zuuerkunden. Gegeben vnder vnserm Stat Secret in vigilia Sancte Trinitatis. Burgermeister vnd Ratmanne der Stat Zittaw. 7. (сč. 1422—24.) Georg Zettritz an die Sechsstädte: Bitte um Hilfeleistung gegen Žižka und die Hussiten. (Scultetus, II, 59 [an. 1422].) Jorge Zcetteritz Ritter vnd howptman oc. den Strengen howptman vnd manscheffte der Stete zur Zittaw, Gorlitz, Baw- dissin, Luban, Lubaw, Camentz oc. vnd den vorsichtigen vnde weisen Bürgermeistern oc. daselbist oc. Wir thun euch zu wissen, das vns worhafftige botschafft kommen ist, wie das sich die Prager und die Gretzer, vnd die in demselben kreysse gesessen sind, sich mit Sissken gantz vnd gar gecynet haben, vnd sich dorzu mit Büchsen, Bleiden, Leitern vnd mit andern werhafftigen handwergken geschickt haben, vnd meynen vns in das Land zuzihen mit grosser macht. Vnd wissen ouch anders nicht, wenn das sie hewte oder morgen in das Land sprengen werden. Dorome liben herren vnd besun- dern fründe, beten wir euch mit allem fleisse, vnd vormanen euch an den Bund, als der uszweiset, das jr euch von stadan noch angesichte disz Brifes dorzu schicket mit ewer aller macht, vnd mit allen den die vor jugent adir vor alder dorzu togen, vnd nehmlich mit allen Schultissen, Lehenlewthen vnd Gebawern, vnd vns zu hülffe kommen wollet sulchen bösen ketzern zu wedirstchen. Wenn die Lemberger vnd andir Stete oc. ouch 34*
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532 als nw off den nehsten dornstag zur Landeshuta sein werden. Dorumme bethen wir euch oc. Gegeben des Sonabendes vor Reminiscere in der XX stund eylende (s. a. et 1.). 8. S. d. (im Januar). Aleš von Seeberg, Verweser der Taborer und Oreber Gemeinden, fordert den Rath von Taus auf, unverzüglich und so zahlreich als möglich, den Brüdern nach Klatau zu Hilfe zu cilen. (Archiv Český, VI, 412 aus d. Orig.) 9. Ohne Datum (J. 1423?) Die weltlichen Vorstände der Utraquisten schreiben ihrer Partei einen Tag nach Nimburg aus, um über die Beseitigung der im Lande einge- rissenen Unordnungen und Ubel zu berathschlagen. (Archív Český, VI, 410.) 10. (1427 ?) Der Rath von Löwenberg an den von Görlitz: Nachricht von der von den Ketzern drohenden Gefahr vnd Bitte um einen Büchsenmeister. (Orig. In coll. Sculteti [n. 194].) Vnsere freuntliche Dinst zcuuor Erbaren Weisen herren besundern liben freunde Wir thun Evch zcu wissen das wir von vnserin merklichen vnd bestendigen freunden worhofticli- chen an mere enden gewornet sein dieselben wornungen alle vber eyne treffen wie das sich die argen vordampten ketzzer met Backen vnd met anderer bereitunge schicken vnd meynen vns met Sechs oder met Sibenhundert pferden gentzlichen zu berennen, vff die rede das vnser landmanne vnd gebawren zcu vns nicht komen mochten vnd wellen ere waene vnd Drawanten eynen tag hinder En lassen vff das sie vngewornet vor vns
532 als nw off den nehsten dornstag zur Landeshuta sein werden. Dorumme bethen wir euch oc. Gegeben des Sonabendes vor Reminiscere in der XX stund eylende (s. a. et 1.). 8. S. d. (im Januar). Aleš von Seeberg, Verweser der Taborer und Oreber Gemeinden, fordert den Rath von Taus auf, unverzüglich und so zahlreich als möglich, den Brüdern nach Klatau zu Hilfe zu cilen. (Archiv Český, VI, 412 aus d. Orig.) 9. Ohne Datum (J. 1423?) Die weltlichen Vorstände der Utraquisten schreiben ihrer Partei einen Tag nach Nimburg aus, um über die Beseitigung der im Lande einge- rissenen Unordnungen und Ubel zu berathschlagen. (Archív Český, VI, 410.) 10. (1427 ?) Der Rath von Löwenberg an den von Görlitz: Nachricht von der von den Ketzern drohenden Gefahr vnd Bitte um einen Büchsenmeister. (Orig. In coll. Sculteti [n. 194].) Vnsere freuntliche Dinst zcuuor Erbaren Weisen herren besundern liben freunde Wir thun Evch zcu wissen das wir von vnserin merklichen vnd bestendigen freunden worhofticli- chen an mere enden gewornet sein dieselben wornungen alle vber eyne treffen wie das sich die argen vordampten ketzzer met Backen vnd met anderer bereitunge schicken vnd meynen vns met Sechs oder met Sibenhundert pferden gentzlichen zu berennen, vff die rede das vnser landmanne vnd gebawren zcu vns nicht komen mochten vnd wellen ere waene vnd Drawanten eynen tag hinder En lassen vff das sie vngewornet vor vns
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533 komen mochten Dorvmb wir Bethen ewer weisheit met dinstli- chem fleisse Er wellet vns eynen oder czwene Buchsenmeister dorvff wir vns gewegen mochten wenne der vnser als Er selbst wol wisset bey ewch gelemet ist, das her vns wenig nutzze werden mochte von stadan vnvorczogenlichen senden vnd ab Er vornemen wordet das sich die ketzzer zcu Vns kerten ewern Reisigen geczewge eylende czu vns schicken vnd keyn vns thut als wir gen ewch gethan habin noch thun wellen vnd fruntlichen alle czeit vordinen. Auch vornemet Er ichte von ewern spehen das vns zcu wornunge komen mochte das lat vns vff vnser gelt an alles sawmen wissen wenne wir vornemen das eyn hawffe kome von Hirssberg der ander vor die Cratzze In das land die vns belegen werden. Gebin vnder vnser Stat secret In die Sancti Vincencii. Doch hoffe wir zcu dem barmherczigen gote ob sie sich villeichte des gefrustes trossten sie sollen des nemen kleinen fromen vnd wol von vns geletzzet werden. Burgermeister vnd Ratmann der Stat lewenberg. Den Erbaren vnd weisin Burgermeister vnd .... Ratmann der Stat Gorlicz vnsern besundern guten freunden oc. 11. (1427 ?) Der Voigt Albrecht von Kolditz an seinen Sohn Time, und an die von Görlitz: über Rathschläge und Verhandlungen &c. (Seultetus, II. 73—74 [ann. 14271.) Albrecht von Colditz oc. Voit zu Budesin, Gorlitz oc. Dem Edlen h. Thime von Colditz vnd E. vnd W. Bürgermeister vnd Rothmanen der Stat Görlitz, meynem liben Sone vnd besundern guten fründen. Mein früntlichen dinst vnd Veterliche libe, liber Son, zuvor, Erbern Weisen libin herrn vnd fründe. Alse jr mir schreibt zu euch zu komen mit meyns herren Mannen vnd mit vnserm Reisigen gezewgen. Thu ich euch zu wissen, das ich das zu mole gerne thuno welde, also gerne als jr is gerne seget, Sundir ich meynes herrn Manne nicht sechse bei mir habe oc.
533 komen mochten Dorvmb wir Bethen ewer weisheit met dinstli- chem fleisse Er wellet vns eynen oder czwene Buchsenmeister dorvff wir vns gewegen mochten wenne der vnser als Er selbst wol wisset bey ewch gelemet ist, das her vns wenig nutzze werden mochte von stadan vnvorczogenlichen senden vnd ab Er vornemen wordet das sich die ketzzer zcu Vns kerten ewern Reisigen geczewge eylende czu vns schicken vnd keyn vns thut als wir gen ewch gethan habin noch thun wellen vnd fruntlichen alle czeit vordinen. Auch vornemet Er ichte von ewern spehen das vns zcu wornunge komen mochte das lat vns vff vnser gelt an alles sawmen wissen wenne wir vornemen das eyn hawffe kome von Hirssberg der ander vor die Cratzze In das land die vns belegen werden. Gebin vnder vnser Stat secret In die Sancti Vincencii. Doch hoffe wir zcu dem barmherczigen gote ob sie sich villeichte des gefrustes trossten sie sollen des nemen kleinen fromen vnd wol von vns geletzzet werden. Burgermeister vnd Ratmann der Stat lewenberg. Den Erbaren vnd weisin Burgermeister vnd .... Ratmann der Stat Gorlicz vnsern besundern guten freunden oc. 11. (1427 ?) Der Voigt Albrecht von Kolditz an seinen Sohn Time, und an die von Görlitz: über Rathschläge und Verhandlungen &c. (Seultetus, II. 73—74 [ann. 14271.) Albrecht von Colditz oc. Voit zu Budesin, Gorlitz oc. Dem Edlen h. Thime von Colditz vnd E. vnd W. Bürgermeister vnd Rothmanen der Stat Görlitz, meynem liben Sone vnd besundern guten fründen. Mein früntlichen dinst vnd Veterliche libe, liber Son, zuvor, Erbern Weisen libin herrn vnd fründe. Alse jr mir schreibt zu euch zu komen mit meyns herren Mannen vnd mit vnserm Reisigen gezewgen. Thu ich euch zu wissen, das ich das zu mole gerne thuno welde, also gerne als jr is gerne seget, Sundir ich meynes herrn Manne nicht sechse bei mir habe oc.
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534 Tu ich euch zu wissen, das wir bey meym h. von Sachsen gereit botschafft gehabt haben oc. vnd zu meym h. dem Bischoffe auch sendin wollen. Auch tu ich euch zu wissen, das wir eynen vnsern Methe- burger von hynne bey hanse von Polentzk habin, vnd der von em nit zeicht, her brengt en denn mitte uff, vnd wöllen em abir eynen von stund an sendin. Auch tu ich ewch zu wissen, das ich von meyns h. Mannen vnd der Stat nicht anders vornehm, denn das sie euch on hülffe vnd Roth nicht lossen wollen oc. Vnd klage euch vbir di von Camentz, was ich en y geschrebin habe, sider vns erste war- nunge kommen ist, So habin sy myr ny keine antwort geschrebin, da sie myr zu adir abe hetten gesait, vnd mir dic Khorfürstin, ander herren vnd fürsten antwort schreibin oc. Auch tu ich euch zu wissen, das wir h. hannsen von hockinborn vnd Sigmund von der Kheine vnd Statschreibers brüdir vor dreyn tagin weg gesant habin, vnd sie vns noch kheine botschafft getan habin, denn das die Kätzir bürnen im Lande vnd nehen sich zu Fridland zu vns oc. Auch tu ich euch zu wissen, das wir eynen geritten bothen senden zu dem khorfürsten, vnd schreiben eintrechtiglichen von meynen wegen vnd von der Lande wegen, vnd clagen eym, wie wir vbirzogen werden vnd gross vorterbt, wissen nicht anders, sie welden den Winter bei vns behausen, vnd bitten ir Gnode vmb hülffe, mit lewten adir mitt gelde, das wir den bösen Kätzern das dirbas wedirsten mûchten oc. Gebin zu Budesein am Frei- tage noch Martini (sine anno). 12. Nachricht über die Lausitzer Gefangenen (von der Schlacht bei Aussig 1426?) (Scultetus II, 83—84 [ann. 1428].) „Nota dij gefangenen dij zur Leyppen gefangin sitzen, die haben sich geschatzt kein den Edeln heren Hlawatz Bircke von der Dubin vmb II° sP gr. vnd dieselben gefangen sint von der Zittaw, Budissin, Gorlitz, Luban vnd Camentz. Vnd dieselben 200 fP gr. sullen geben vnd bezalen von datum des Briffs in 15
534 Tu ich euch zu wissen, das wir bey meym h. von Sachsen gereit botschafft gehabt haben oc. vnd zu meym h. dem Bischoffe auch sendin wollen. Auch tu ich euch zu wissen, das wir eynen vnsern Methe- burger von hynne bey hanse von Polentzk habin, vnd der von em nit zeicht, her brengt en denn mitte uff, vnd wöllen em abir eynen von stund an sendin. Auch tu ich ewch zu wissen, das ich von meyns h. Mannen vnd der Stat nicht anders vornehm, denn das sie euch on hülffe vnd Roth nicht lossen wollen oc. Vnd klage euch vbir di von Camentz, was ich en y geschrebin habe, sider vns erste war- nunge kommen ist, So habin sy myr ny keine antwort geschrebin, da sie myr zu adir abe hetten gesait, vnd mir dic Khorfürstin, ander herren vnd fürsten antwort schreibin oc. Auch tu ich euch zu wissen, das wir h. hannsen von hockinborn vnd Sigmund von der Kheine vnd Statschreibers brüdir vor dreyn tagin weg gesant habin, vnd sie vns noch kheine botschafft getan habin, denn das die Kätzir bürnen im Lande vnd nehen sich zu Fridland zu vns oc. Auch tu ich euch zu wissen, das wir eynen geritten bothen senden zu dem khorfürsten, vnd schreiben eintrechtiglichen von meynen wegen vnd von der Lande wegen, vnd clagen eym, wie wir vbirzogen werden vnd gross vorterbt, wissen nicht anders, sie welden den Winter bei vns behausen, vnd bitten ir Gnode vmb hülffe, mit lewten adir mitt gelde, das wir den bösen Kätzern das dirbas wedirsten mûchten oc. Gebin zu Budesein am Frei- tage noch Martini (sine anno). 12. Nachricht über die Lausitzer Gefangenen (von der Schlacht bei Aussig 1426?) (Scultetus II, 83—84 [ann. 1428].) „Nota dij gefangenen dij zur Leyppen gefangin sitzen, die haben sich geschatzt kein den Edeln heren Hlawatz Bircke von der Dubin vmb II° sP gr. vnd dieselben gefangen sint von der Zittaw, Budissin, Gorlitz, Luban vnd Camentz. Vnd dieselben 200 fP gr. sullen geben vnd bezalen von datum des Briffs in 15
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535 wochin, hundert f gr. in 71/2 wochin vnd 100 fl gr. dornoch obir in 71/2 wochin. Vnd dess sullen sie dem Edeln heren Hlawatzen eyn Briff machin, jm vnd seinen Erben, vnd wer denselben Briff wirde habin mit seynem gutten willin, vnder eym inleger kein Leutmaritz adir kein Ausch, aus der zwey Steten in eyner. Vnd dofür sollin Bürgin sin die Edeln heren henrich Bircke zum Falckensteyn gesessin, vnd hincke Bercke zum honsteine gesessin vnd Jaroslaw Bercke zum Molstein ge- sessin, vnd die gestrengin hannus Wolffl zu Birckensteyn, Alt- hannus zu Libschaw, Benedictus zu Ruperszdorff, Jerusalem zu Rebenstorff vnd Ottick Biba. 13. (1428 ?) Der Rath von Zittau an den von Görlitz: über Jan Towačowskýs Ant- wort an Herzog Friedrich und die von Böhmen her drohenden Angriffe. (Orig. in collectan. Scultetl [u. 311].) Vnnser fruntlich dinste Zuuor Ersame weisse besundere gute frunde. So als ewer frunde off den nehsten sonabendt vergangen off den tag gen der lobaw gefertiget, von dem vnseren eyn abschrifft ader copien euch Zeu senden begeret haben der antwort die der edel vnd wolgeboren herr Jan Thobiczschauer oc. dem erlawchten hochgebornen fursten vnd herren herczog fride- rich oc. off sein schrifft gesant hat, solch copien wir euch Hir ynn verschlossen mit senden der Inhalt ir wol vernemen wert oc. Sundern als ir vns durch ewern boten muntlich vermeldet habt wie die behm mit heresskrafft vmb hirssbergk gesammet weren In meynung In die land vnd gegendt Zcugreiffen oc. Dessz- halben ir denn an vns begert euch volk bey den lawben Zcu fertigen oc. Also fug wir euch Wissen, das wir teglich bot- schafft haben vnd vns warnung eynkummet wie sich die behm vost vmb thorn vmb den rothnstein samelen vnd nu off dem weg seyn herab Zeu Zcyhn, vnd warten teglich wenn sy off vns greiffen werden vnd wusten gestern nicht anders denn das sie das vieh würden auschlahen desshalben wir an die glocken lissen schlahen, vnd den ganczen tag vnd nacht mit gereyten
535 wochin, hundert f gr. in 71/2 wochin vnd 100 fl gr. dornoch obir in 71/2 wochin. Vnd dess sullen sie dem Edeln heren Hlawatzen eyn Briff machin, jm vnd seinen Erben, vnd wer denselben Briff wirde habin mit seynem gutten willin, vnder eym inleger kein Leutmaritz adir kein Ausch, aus der zwey Steten in eyner. Vnd dofür sollin Bürgin sin die Edeln heren henrich Bircke zum Falckensteyn gesessin, vnd hincke Bercke zum honsteine gesessin vnd Jaroslaw Bercke zum Molstein ge- sessin, vnd die gestrengin hannus Wolffl zu Birckensteyn, Alt- hannus zu Libschaw, Benedictus zu Ruperszdorff, Jerusalem zu Rebenstorff vnd Ottick Biba. 13. (1428 ?) Der Rath von Zittau an den von Görlitz: über Jan Towačowskýs Ant- wort an Herzog Friedrich und die von Böhmen her drohenden Angriffe. (Orig. in collectan. Scultetl [u. 311].) Vnnser fruntlich dinste Zuuor Ersame weisse besundere gute frunde. So als ewer frunde off den nehsten sonabendt vergangen off den tag gen der lobaw gefertiget, von dem vnseren eyn abschrifft ader copien euch Zeu senden begeret haben der antwort die der edel vnd wolgeboren herr Jan Thobiczschauer oc. dem erlawchten hochgebornen fursten vnd herren herczog fride- rich oc. off sein schrifft gesant hat, solch copien wir euch Hir ynn verschlossen mit senden der Inhalt ir wol vernemen wert oc. Sundern als ir vns durch ewern boten muntlich vermeldet habt wie die behm mit heresskrafft vmb hirssbergk gesammet weren In meynung In die land vnd gegendt Zcugreiffen oc. Dessz- halben ir denn an vns begert euch volk bey den lawben Zcu fertigen oc. Also fug wir euch Wissen, das wir teglich bot- schafft haben vnd vns warnung eynkummet wie sich die behm vost vmb thorn vmb den rothnstein samelen vnd nu off dem weg seyn herab Zeu Zcyhn, vnd warten teglich wenn sy off vns greiffen werden vnd wusten gestern nicht anders denn das sie das vieh würden auschlahen desshalben wir an die glocken lissen schlahen, vnd den ganczen tag vnd nacht mit gereyten
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536 volk ir gewartet haben vnd noch ir harren müssen, da von getraw wir euch wert vns Hir ynne nicht vermercken, ab wir euch nicht volk Zeu hilff senden werden. wann wir vns selber kawm ir gesuczen vnd offgehalden mögen. Ouch hab wir wol vernummen von ewern soldenern die ir vns Zcu hilff dann her gelyhen vnd geleget hat, Des wir euch fruntlichen Dancken, wie sie off den nehsten sonabendt von vns eyn abscheid haben wür- den. es werd denn das yn noch In der Zceit andere schrifft eynkömme Warvmb bitte wir euch fruntlich wollet solch ewer dyner so kürczlich nicht von vns scheiden lasszen, sunder lenger bey vns verharren, wann es vns eyn guter trost vnd hilff wer, vnd vnsern fynden eyn grossern schewtzel, vnd vil rufes hyn off in behm brecht so das sie vil des myndern off vns adern vmbligendt greiffen würden. hoffendt, euch da von nich legen werdet, woll wir willigen geren Vnuerdrossen vmb euch ver- dynen Geben f. II infra octavam Corporis Cristi vnder vnserm stat secret. Burgermeister vnnd Ratmannen der Stadt Zittaw. Dem Ersamen Weissen Burgermeister vnd Ratmannen der Stadt Gor- licz vnsern bsundern guten frunden. 14. (1428 ? 1430?) Albrecht von Kolditz an die Sechstädte. (Scultetus II, 74 [ann. 1427.) Albrecht von Colditz oc. foyt der Lande vnd Stete Bu- dissin, Gorlitz vnd heuptman zur Sweidnitz. An Land vnd Stete Budissin, Gorlitz oc. Als jr mir schreibet von Ern Berhard von Donin wegen, wie ir uch solcher Gelobde nicht geynnern möget noch davon wisset, des bin ich ser irsrocken. Liben fründe, jr wisset wol das jr mich hisset noch em senden, vnd was jr mich hilfet zu em werben, das er sein haus dem Wancke mit dem ein ougen vorkawffen wolde. Vnd glawbe uch wol jr lot mich nicht dor- ynne stecken, wenn herr Bernhard uch vnd mir seynes hauses getrawet vnd gloubet hat.
536 volk ir gewartet haben vnd noch ir harren müssen, da von getraw wir euch wert vns Hir ynne nicht vermercken, ab wir euch nicht volk Zeu hilff senden werden. wann wir vns selber kawm ir gesuczen vnd offgehalden mögen. Ouch hab wir wol vernummen von ewern soldenern die ir vns Zcu hilff dann her gelyhen vnd geleget hat, Des wir euch fruntlichen Dancken, wie sie off den nehsten sonabendt von vns eyn abscheid haben wür- den. es werd denn das yn noch In der Zceit andere schrifft eynkömme Warvmb bitte wir euch fruntlich wollet solch ewer dyner so kürczlich nicht von vns scheiden lasszen, sunder lenger bey vns verharren, wann es vns eyn guter trost vnd hilff wer, vnd vnsern fynden eyn grossern schewtzel, vnd vil rufes hyn off in behm brecht so das sie vil des myndern off vns adern vmbligendt greiffen würden. hoffendt, euch da von nich legen werdet, woll wir willigen geren Vnuerdrossen vmb euch ver- dynen Geben f. II infra octavam Corporis Cristi vnder vnserm stat secret. Burgermeister vnnd Ratmannen der Stadt Zittaw. Dem Ersamen Weissen Burgermeister vnd Ratmannen der Stadt Gor- licz vnsern bsundern guten frunden. 14. (1428 ? 1430?) Albrecht von Kolditz an die Sechstädte. (Scultetus II, 74 [ann. 1427.) Albrecht von Colditz oc. foyt der Lande vnd Stete Bu- dissin, Gorlitz vnd heuptman zur Sweidnitz. An Land vnd Stete Budissin, Gorlitz oc. Als jr mir schreibet von Ern Berhard von Donin wegen, wie ir uch solcher Gelobde nicht geynnern möget noch davon wisset, des bin ich ser irsrocken. Liben fründe, jr wisset wol das jr mich hisset noch em senden, vnd was jr mich hilfet zu em werben, das er sein haus dem Wancke mit dem ein ougen vorkawffen wolde. Vnd glawbe uch wol jr lot mich nicht dor- ynne stecken, wenn herr Bernhard uch vnd mir seynes hauses getrawet vnd gloubet hat.
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537 Ouch als jr mir schreibet, ich sulde zu uch kommen. Vnd das hette ich lange gerne gethan, hette ich vor den Kätzern gedorst. Wenn vns die Kätzer 11 Wochen in der Slesia lagen. Vnd darnach wurden wir eins, das wir vor den Zotenberg rückten vnd alda lagen, biss wir den wider eyne irkrigeten vnd vns die ketzer an die Grenitz rückten vnd noch alda ligen, vnd meinen noch diese Lande zu vbirzihen. Ouch den briff den mein h. der Bischoff von der Meissen her gesant hat meinem h. dem Bischoffe von der Neysze, also von der vorkündunge wegen mit den Meischenischen, da werden Land vnd Stete zu Bresla bey einander sein, vnd wollen die Sachen an mich nicht han- deln, also das ich mit en reyten muss. Dornoch wil ich gerne kommen. Auch wist jr wol, das uch mein h. der konig geschriben vnd befolen hat, wene ich euch setzet an meyner stat, dem sollet jr gehorsam sein als mir selbir, wie offte vnd wie dicke mir das noth geschee. Nu habe ich uch maynen Sone an meyner stat ge- lossen: dörffet jr des, der sol gerne zu uch kommen vnd sol uch helffin uch rathen vnd nach uwerm rathe halden. Auch sende ich uch hie Brife, die mir mein h. der Bischoff oc. das ich nicht itzund zu uch komme. Vnd möget das selber wol irkennen, wenn vns die Kätzer also gestern im weichbilde zu Hirszberg mit dem Resigen gezüge abir beschediget haben, vnd vns komet vmmer botschafft, das sie vns wider nahen. Darumb liben fründe, seyt meynem sone gehorsam, als uch das mein h. geschreben hat oc. vnd würde uch darübir icht brüchig, das schreibet mir, so wil ichs gerne wandeln. Geben zu der Sweidenitz an der Mitwochen noch Margareth. 15. (1428 Dec.?) Hans von Polenz an die Sechsstädte. (Scultetus, II, 7sb [ann. 1428].) Hannus von Polentz Voyt zu Lusitz, Landvoyt zu Myssin, an die Sechs Land vnd Stete oc. Als jr mir geschrebin habit, das jr die uwern als morne by mir habin wellit zu Senfftenberg, als meine ich dass des
537 Ouch als jr mir schreibet, ich sulde zu uch kommen. Vnd das hette ich lange gerne gethan, hette ich vor den Kätzern gedorst. Wenn vns die Kätzer 11 Wochen in der Slesia lagen. Vnd darnach wurden wir eins, das wir vor den Zotenberg rückten vnd alda lagen, biss wir den wider eyne irkrigeten vnd vns die ketzer an die Grenitz rückten vnd noch alda ligen, vnd meinen noch diese Lande zu vbirzihen. Ouch den briff den mein h. der Bischoff von der Meissen her gesant hat meinem h. dem Bischoffe von der Neysze, also von der vorkündunge wegen mit den Meischenischen, da werden Land vnd Stete zu Bresla bey einander sein, vnd wollen die Sachen an mich nicht han- deln, also das ich mit en reyten muss. Dornoch wil ich gerne kommen. Auch wist jr wol, das uch mein h. der konig geschriben vnd befolen hat, wene ich euch setzet an meyner stat, dem sollet jr gehorsam sein als mir selbir, wie offte vnd wie dicke mir das noth geschee. Nu habe ich uch maynen Sone an meyner stat ge- lossen: dörffet jr des, der sol gerne zu uch kommen vnd sol uch helffin uch rathen vnd nach uwerm rathe halden. Auch sende ich uch hie Brife, die mir mein h. der Bischoff oc. das ich nicht itzund zu uch komme. Vnd möget das selber wol irkennen, wenn vns die Kätzer also gestern im weichbilde zu Hirszberg mit dem Resigen gezüge abir beschediget haben, vnd vns komet vmmer botschafft, das sie vns wider nahen. Darumb liben fründe, seyt meynem sone gehorsam, als uch das mein h. geschreben hat oc. vnd würde uch darübir icht brüchig, das schreibet mir, so wil ichs gerne wandeln. Geben zu der Sweidenitz an der Mitwochen noch Margareth. 15. (1428 Dec.?) Hans von Polenz an die Sechsstädte. (Scultetus, II, 7sb [ann. 1428].) Hannus von Polentz Voyt zu Lusitz, Landvoyt zu Myssin, an die Sechs Land vnd Stete oc. Als jr mir geschrebin habit, das jr die uwern als morne by mir habin wellit zu Senfftenberg, als meine ich dass des
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538 nicht noth thut von sulcher schrifft wegin dy ich uch vore gethan habe, das jr vff dyssin nehstkommen frytag zu Mittage zu Bischoff- werde sin sullit, dahin myns h. von Sachsen Rete ouch kommen werden, da ich denne by uch sin wil. Wolt jr abir darobir dy uwern zu mir schicken keygen Senfftenberg, so fyndet jr mich morne da auch. So habe ich von uwerm knechte vornommen, das die Ketzer weder kommen mit sampt dem Progkoppe. Als bitte ich uch libin fründe, das ir uch darnach richtet vnd schicket soldener vnd lüte in uwer Stete, so jr meiste könt. Hoffe ich zu Gote, ich wil eyne sulche anrichtunge thun, das vor die Land vnd Stete ymmer sin sol. Vnd stellet uch selbst redlichen, So ryten die herren vnd ander Lüte dystir libir zu uch oc. Bischoffwerde kommet, wenn wyr sulche mergliche vnd notsachen zu handeln habin, da grosse macht an gelegen ist, das allis vor uch ist. Darumb sümet daran nicht oc. Gegebin vff dem Felde am mit- wochen nach Lucie (15 Dec. 1428?) (s. a.). (Ibid. 78—79.) Idem ad cosdem. oc. So wil ich, ob Got wil, vff desin nestkommen dornstag zu Myssin sien, by mynem h. von Sachsin, vnd meyne da zu harren biss uff den Suntag nestkommen. Vnd wil denne fort ryten zu mynem h. dem Marggraffen von Bran- dinburg. Vnd wil dy sachen zu eyme gantzin ende nach allir redelichkeit vszrichten. Vnd bitte uch, wenn h. hanns von Hoe- berg kummit mit der botschafft vss der Slesien, das jr mir die ane sümen sendet kegin Senfftinberg, da wil ich bestellin, das sy mir nachkommen sol oc. Auch so thun ich euch wissin, das sich die Kätzer samlin zu Kostelitz. So had den Procop dy Landlute vnd dy Stete zu Behemen alle vorbott vff eyn Tag, uff den nawen Jarstag kegin dem Behmischen Brode. Vnd wy sy sich da scheyden, das wird mir auch zu wissin werden. Vnd weis anders nicht, denn das sy nach dem Tage her vs in das Land zihen werden. Darumb so bete ich uch, das jr uch darnach schicket vnd euwir ding nach redelichkeit vnd ewrim bestin bestellit oc. Sünderlichen so düncket mich gut, jr werdet eyne jr Lande vnd Stete, wenn myns h. von Sachsen Rete vnd myns h. von
538 nicht noth thut von sulcher schrifft wegin dy ich uch vore gethan habe, das jr vff dyssin nehstkommen frytag zu Mittage zu Bischoff- werde sin sullit, dahin myns h. von Sachsen Rete ouch kommen werden, da ich denne by uch sin wil. Wolt jr abir darobir dy uwern zu mir schicken keygen Senfftenberg, so fyndet jr mich morne da auch. So habe ich von uwerm knechte vornommen, das die Ketzer weder kommen mit sampt dem Progkoppe. Als bitte ich uch libin fründe, das ir uch darnach richtet vnd schicket soldener vnd lüte in uwer Stete, so jr meiste könt. Hoffe ich zu Gote, ich wil eyne sulche anrichtunge thun, das vor die Land vnd Stete ymmer sin sol. Vnd stellet uch selbst redlichen, So ryten die herren vnd ander Lüte dystir libir zu uch oc. Bischoffwerde kommet, wenn wyr sulche mergliche vnd notsachen zu handeln habin, da grosse macht an gelegen ist, das allis vor uch ist. Darumb sümet daran nicht oc. Gegebin vff dem Felde am mit- wochen nach Lucie (15 Dec. 1428?) (s. a.). (Ibid. 78—79.) Idem ad cosdem. oc. So wil ich, ob Got wil, vff desin nestkommen dornstag zu Myssin sien, by mynem h. von Sachsin, vnd meyne da zu harren biss uff den Suntag nestkommen. Vnd wil denne fort ryten zu mynem h. dem Marggraffen von Bran- dinburg. Vnd wil dy sachen zu eyme gantzin ende nach allir redelichkeit vszrichten. Vnd bitte uch, wenn h. hanns von Hoe- berg kummit mit der botschafft vss der Slesien, das jr mir die ane sümen sendet kegin Senfftinberg, da wil ich bestellin, das sy mir nachkommen sol oc. Auch so thun ich euch wissin, das sich die Kätzer samlin zu Kostelitz. So had den Procop dy Landlute vnd dy Stete zu Behemen alle vorbott vff eyn Tag, uff den nawen Jarstag kegin dem Behmischen Brode. Vnd wy sy sich da scheyden, das wird mir auch zu wissin werden. Vnd weis anders nicht, denn das sy nach dem Tage her vs in das Land zihen werden. Darumb so bete ich uch, das jr uch darnach schicket vnd euwir ding nach redelichkeit vnd ewrim bestin bestellit oc. Sünderlichen so düncket mich gut, jr werdet eyne jr Lande vnd Stete, wenn myns h. von Sachsen Rete vnd myns h. von
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539 Brandinburg kegin Budissin vnd kegin Gorlitz kommen, das man dy vs den herbergen löse oc. Auch sollit jr wissen, das ich suehir genüge, dy ich vmme uwern willen thu vff Tagen vnd auch in mynem eygen huse oc. vnd wenne ich uch hofelüte gebracht habe adir noch brengin werde, dy mus ich eyne Nacht habin zu Lobin, dy ander zu Senfftinberg, vnd also selbist wedir heym oc. Rite ich vff die Tage, vnd habe nymmer mynre denne 26 adir 30 pherde, dy muss ich haben von uwer fynde wegen. Achtit jr wol, was mich solche zerungen gekosten mag. Meyne ich das, dass Sechs Land vnd Stete bas getragen mögin denn ich alleyne. Gegeben zu Dresden am Suntage nach Nativitatis Christi (s. a.) (26 Dec. 1428?). 16. (1429 Oct. ?) Hanns von Polenz an den Rath von Görlitz. (Scultetus II, 105ab Jud ann. 1432].) Hannus von Polentz Vorweser der sechs Lande vnd Stete Budissen oc. vnnd Voyt zu Lusitz ad sen. Gorl. Hatt vns der von Bergaw eynen Briff gesand oc. vnd der bothe spricht das ir aller myteinander kume 4000 is. Darumb liben fründe Ruffe ich uch abir an, das ir von stund uff syth, by tage vnd by nachte, mit alle uwer macht, vff waynen, gerythen vnd zu fusse vnd mit uwern Buchsen so ir meyste möget. Vnd last vns ein solch klein Folck nicht homuten vnd schaden in dem Lande thun. Vnd zihet gerade zu der Zittaw zu oc. Ouch so schicket das den Mannen, ere bryfe, by redelichen knechten oc. so fulgen uch die Manne oc. Last uwern rytenden gezug von angesichte dysis briffes uff sitzen oc. vnd dy wayne, vnd fuszgenger hernach kommen oc. Gegeben zur Zittaw am Montage vor Galli (s. a.). Post script. Uwern reytenden gezug lost als morne vor mittage hy sein, vnd die andern von stund hernach kommen. Ouch libin Herren, als dysir briff als nechten geschrebin
539 Brandinburg kegin Budissin vnd kegin Gorlitz kommen, das man dy vs den herbergen löse oc. Auch sollit jr wissen, das ich suehir genüge, dy ich vmme uwern willen thu vff Tagen vnd auch in mynem eygen huse oc. vnd wenne ich uch hofelüte gebracht habe adir noch brengin werde, dy mus ich eyne Nacht habin zu Lobin, dy ander zu Senfftinberg, vnd also selbist wedir heym oc. Rite ich vff die Tage, vnd habe nymmer mynre denne 26 adir 30 pherde, dy muss ich haben von uwer fynde wegen. Achtit jr wol, was mich solche zerungen gekosten mag. Meyne ich das, dass Sechs Land vnd Stete bas getragen mögin denn ich alleyne. Gegeben zu Dresden am Suntage nach Nativitatis Christi (s. a.) (26 Dec. 1428?). 16. (1429 Oct. ?) Hanns von Polenz an den Rath von Görlitz. (Scultetus II, 105ab Jud ann. 1432].) Hannus von Polentz Vorweser der sechs Lande vnd Stete Budissen oc. vnnd Voyt zu Lusitz ad sen. Gorl. Hatt vns der von Bergaw eynen Briff gesand oc. vnd der bothe spricht das ir aller myteinander kume 4000 is. Darumb liben fründe Ruffe ich uch abir an, das ir von stund uff syth, by tage vnd by nachte, mit alle uwer macht, vff waynen, gerythen vnd zu fusse vnd mit uwern Buchsen so ir meyste möget. Vnd last vns ein solch klein Folck nicht homuten vnd schaden in dem Lande thun. Vnd zihet gerade zu der Zittaw zu oc. Ouch so schicket das den Mannen, ere bryfe, by redelichen knechten oc. so fulgen uch die Manne oc. Last uwern rytenden gezug von angesichte dysis briffes uff sitzen oc. vnd dy wayne, vnd fuszgenger hernach kommen oc. Gegeben zur Zittaw am Montage vor Galli (s. a.). Post script. Uwern reytenden gezug lost als morne vor mittage hy sein, vnd die andern von stund hernach kommen. Ouch libin Herren, als dysir briff als nechten geschrebin
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540 wart, ist mir als hiut vor tage botschafft komen, dorzu ich der Eldesten von Landen vnd Stetten bedarff. Dorumb so bitte ich uch, das ir mir herobir sendet von dem Lande zu Budissin Nickel von Ponickaw vnd Hanse Puntzel, vnd von dem Lande zu Gorlitz Voytlender von Garszdorff ab er ander geryten kan, vnd Herman Scholtzen, Wenn wyr morgen etlichen weg ryten müssen. Konde abir Voytlender nicht reyten, so sendet mir Hannse von Klüx. 17. 1429 ? Die Zittauer an die Görlitzer. (Orig. in collect. Sculteti n. 174 & 175.) Vnsern willigen vnd fruntlichen dinst czuuor, Gestrengen woltuchtigen Ersamen und weisen Hern, besundere guten frunde, noch sulcher beslissunge vnd beredunge als es denn in kegen- wortikeit land vnd Stete durch vnsers Allergnedigsten hern des Romischen oc. koniges Rethe vorlassen ist, das vns hulfe czu- gelegit sal werden, das land vnd Stete voryoet haben, dorynne Ir euch redelich an ewirn teyl erczeiget habit, das wir euch vor seinen koniglichen gnaden wollen grosslich danksagen, vnd nu fordert Ir die ewern in ewerm briue bitende sic lassen reyten oc. Also mag ewere fruntschaft ye wol wissen das es vor den obgenanten vnsers gnedigsten hern des koniges Rethen vorlassen ist, so wir oberczogen werden, das denn sulche czu- legunge vnd hulfe von vns nicht abgewant werde, dorumb lieben herren vnd frunde Bithen wir euch dinstlichen mit vleisse Ir wollet sulche ordenunge vnd vorlassunge vor sich lassen geen als denn begriffen ist, vnd wollet sunderlichen ansehen wye wir mit den vordampten ketczern allvmb vnd vmb, vmbgeben sein vnd doch gar besorglich were so der ofbruch der ewern geschee das sie sich wider vf vns wendten, vnd vnsers allergnedigsten hern des koniges Stat möcht also do got vor sey czu vnuorwint- lichen schaden komen, dorumb getrawe wir euch wol Ir thuet hirynne als wir euch getrawen, dass wollen wir euch vor vnserm allergnedigsten hern dem konige danksagen vnd willig vmb euch in heischenden zeiten ab sichs ymmer worde geboren fruntlich
540 wart, ist mir als hiut vor tage botschafft komen, dorzu ich der Eldesten von Landen vnd Stetten bedarff. Dorumb so bitte ich uch, das ir mir herobir sendet von dem Lande zu Budissin Nickel von Ponickaw vnd Hanse Puntzel, vnd von dem Lande zu Gorlitz Voytlender von Garszdorff ab er ander geryten kan, vnd Herman Scholtzen, Wenn wyr morgen etlichen weg ryten müssen. Konde abir Voytlender nicht reyten, so sendet mir Hannse von Klüx. 17. 1429 ? Die Zittauer an die Görlitzer. (Orig. in collect. Sculteti n. 174 & 175.) Vnsern willigen vnd fruntlichen dinst czuuor, Gestrengen woltuchtigen Ersamen und weisen Hern, besundere guten frunde, noch sulcher beslissunge vnd beredunge als es denn in kegen- wortikeit land vnd Stete durch vnsers Allergnedigsten hern des Romischen oc. koniges Rethe vorlassen ist, das vns hulfe czu- gelegit sal werden, das land vnd Stete voryoet haben, dorynne Ir euch redelich an ewirn teyl erczeiget habit, das wir euch vor seinen koniglichen gnaden wollen grosslich danksagen, vnd nu fordert Ir die ewern in ewerm briue bitende sic lassen reyten oc. Also mag ewere fruntschaft ye wol wissen das es vor den obgenanten vnsers gnedigsten hern des koniges Rethen vorlassen ist, so wir oberczogen werden, das denn sulche czu- legunge vnd hulfe von vns nicht abgewant werde, dorumb lieben herren vnd frunde Bithen wir euch dinstlichen mit vleisse Ir wollet sulche ordenunge vnd vorlassunge vor sich lassen geen als denn begriffen ist, vnd wollet sunderlichen ansehen wye wir mit den vordampten ketczern allvmb vnd vmb, vmbgeben sein vnd doch gar besorglich were so der ofbruch der ewern geschee das sie sich wider vf vns wendten, vnd vnsers allergnedigsten hern des koniges Stat möcht also do got vor sey czu vnuorwint- lichen schaden komen, dorumb getrawe wir euch wol Ir thuet hirynne als wir euch getrawen, dass wollen wir euch vor vnserm allergnedigsten hern dem konige danksagen vnd willig vmb euch in heischenden zeiten ab sichs ymmer worde geboren fruntlich
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541 vordinen, geben an sente Johannis tage des ewangelisten vnd vnsern Statsecret, das die Manne mitgebrauchen. Landmann vnd Rathman Eldisten vnd geswornen hantwerkmeister des landis vnd Stat Zittaw. Auch lieben herren vnd frunde, wir bieten euch dinstlichen ab Ir icht guter newer czeittunge von vnserm allergnedigsten hern dem konige vorstanden hettit also die koufman gemeynic- lich czu euch durchczihen, vns das wollet vorschreiben, vnd als Ir wol wisset von der von Budissen wegen die euch bot- schaft getan haben, ab sichs machen würde czu einem ofczug als wir czu gote hoffen, das Ir derynne helfit hantlangin, das den vordampten ketzern den doch wol czu stewern were möcht Ir hohmut vnd bosheit gestewert werden, dobey wollen wir auch gerne das beste helfen thun noch Vnserm besten vermögen, vnd an vns sal kein abgang sein Auch hettit Ir icht vornomen von den Thaboren die In der Slesie sein, was sie fürhaben vns das vorschreiben wollet, das wollen wir willig vmb euch verdinen. Den Gestrengen woltuchtigen Ersamen vnd weisen landmann Bur- germeister vnd Rathmann des landes vnd Stat Gorlicz Vnsern besundern fordern vnd guten frunden. 18. (1430 ?) Sigmund Menzel an den Rath von Görlitz: Kriegsnachrichten und War- nungen. (Orlg. in collectan. Scultetí n. 191 [coll.].) Meynen willigen dinst czu vor liber burgermeyster vnnd liben herrn ich thu euch wissen daz nymant noch czu der zittaw ist ven von vns lanth vnnd stat soch vor neme ich nymant daz von bawssin aws dem lande ymant ist adir von steten vnnd mir gesagit daz dy von der zittaw haben XL saldener vnnd ich thu euch czu wy dy weysin kein weyssin wassir kommen wordin vnnd czyen wedir off den berg vnnd ich vor neme daz zi keyn merrern yn daz lanth wellin ab is alzo ist adir nicht daz wisse
541 vordinen, geben an sente Johannis tage des ewangelisten vnd vnsern Statsecret, das die Manne mitgebrauchen. Landmann vnd Rathman Eldisten vnd geswornen hantwerkmeister des landis vnd Stat Zittaw. Auch lieben herren vnd frunde, wir bieten euch dinstlichen ab Ir icht guter newer czeittunge von vnserm allergnedigsten hern dem konige vorstanden hettit also die koufman gemeynic- lich czu euch durchczihen, vns das wollet vorschreiben, vnd als Ir wol wisset von der von Budissen wegen die euch bot- schaft getan haben, ab sichs machen würde czu einem ofczug als wir czu gote hoffen, das Ir derynne helfit hantlangin, das den vordampten ketzern den doch wol czu stewern were möcht Ir hohmut vnd bosheit gestewert werden, dobey wollen wir auch gerne das beste helfen thun noch Vnserm besten vermögen, vnd an vns sal kein abgang sein Auch hettit Ir icht vornomen von den Thaboren die In der Slesie sein, was sie fürhaben vns das vorschreiben wollet, das wollen wir willig vmb euch verdinen. Den Gestrengen woltuchtigen Ersamen vnd weisen landmann Bur- germeister vnd Rathmann des landes vnd Stat Gorlicz Vnsern besundern fordern vnd guten frunden. 18. (1430 ?) Sigmund Menzel an den Rath von Görlitz: Kriegsnachrichten und War- nungen. (Orlg. in collectan. Scultetí n. 191 [coll.].) Meynen willigen dinst czu vor liber burgermeyster vnnd liben herrn ich thu euch wissen daz nymant noch czu der zittaw ist ven von vns lanth vnnd stat soch vor neme ich nymant daz von bawssin aws dem lande ymant ist adir von steten vnnd mir gesagit daz dy von der zittaw haben XL saldener vnnd ich thu euch czu wy dy weysin kein weyssin wassir kommen wordin vnnd czyen wedir off den berg vnnd ich vor neme daz zi keyn merrern yn daz lanth wellin ab is alzo ist adir nicht daz wisse
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542 wir nicht vnnd ich thu euch czu wissin daz yunge alsche hot III hundirt pferde keyn der leype brocht vnnd velde her vedir yn daz lant vnnd habit ewir warnungge bey euch vnnd thu euch czu vissin wy kreczcze am suntage off den von bebersteyn ge- nomen habin do habin zy den hussin XIIII fperde dir schussin vnnd VI gewunt dy do nicht lebenig bleybin vnnd ich thu euch auch czu wissin vy daz kewsberg daz haws speysit vnnd ich thu euch auch czu wissin wy sy noch den hwssin czu fwren daz habit yn gedancken ab is eyn thogin wirt habin adir nicht ab ich hir noch icht irfore daz vil ich euch vor sreybin is sey tag adir nacht do methe befele ich euch gut oc. vnnd ich vor neme auch nicht daz czitter den frede off gesagit habin adir nicht alzo is getediget ist. Segemunt menczil sendit euch den bryff. Den erbarn vnnd weysen burgermeystir vnnd roth mannen czu der stat garlicz sal der bryff dd. 19. (1430 ? 1432?) Albrecht von Kolditz an die Sechsstädte. (Scultetus, II, 91b ann. 1430. Albrecht von Colditz oc. Voit : an die 6 land vnd Stete oc. Ich tu euch zu wissen, das die bozen vormaledeyten vnd vor- dampten kätzer von vns aus dem Lande gezogen seint, hinyn kegen Merhern, vnd sullen auch uff dem Tage sein oc. bey vnsern gnedigen H. dem Römischen künige, mit sulchen stücken vnd artikeln, dy sy meinen vorzubrengen, der ich euch vff diss mol nicht schreiben kan oc. Auch lieben Herren vnd fründe, Haben sy gantzen willen zu Merhern vber die Oder zu kommen vnd genscit zu zihen biss vor Grossenglogaw, vnd von dannen in euwer Lande der sechs Stete, Vnd dy Lande nocheynander grüntlichen mit nome, mord, vnd Brande zu vorterbin. Dornoch wisset euch zu richten, vnd habt cuch in guter warnunge vnd festent euch. Wenn ich des von gewissen leuthen Heymlichen vndirrichtet bin, vnd euch gutes gönnen die mich gebeten haben euch zu warnen.
542 wir nicht vnnd ich thu euch czu wissin daz yunge alsche hot III hundirt pferde keyn der leype brocht vnnd velde her vedir yn daz lant vnnd habit ewir warnungge bey euch vnnd thu euch czu vissin wy kreczcze am suntage off den von bebersteyn ge- nomen habin do habin zy den hussin XIIII fperde dir schussin vnnd VI gewunt dy do nicht lebenig bleybin vnnd ich thu euch auch czu wissin vy daz kewsberg daz haws speysit vnnd ich thu euch auch czu wissin wy sy noch den hwssin czu fwren daz habit yn gedancken ab is eyn thogin wirt habin adir nicht ab ich hir noch icht irfore daz vil ich euch vor sreybin is sey tag adir nacht do methe befele ich euch gut oc. vnnd ich vor neme auch nicht daz czitter den frede off gesagit habin adir nicht alzo is getediget ist. Segemunt menczil sendit euch den bryff. Den erbarn vnnd weysen burgermeystir vnnd roth mannen czu der stat garlicz sal der bryff dd. 19. (1430 ? 1432?) Albrecht von Kolditz an die Sechsstädte. (Scultetus, II, 91b ann. 1430. Albrecht von Colditz oc. Voit : an die 6 land vnd Stete oc. Ich tu euch zu wissen, das die bozen vormaledeyten vnd vor- dampten kätzer von vns aus dem Lande gezogen seint, hinyn kegen Merhern, vnd sullen auch uff dem Tage sein oc. bey vnsern gnedigen H. dem Römischen künige, mit sulchen stücken vnd artikeln, dy sy meinen vorzubrengen, der ich euch vff diss mol nicht schreiben kan oc. Auch lieben Herren vnd fründe, Haben sy gantzen willen zu Merhern vber die Oder zu kommen vnd genscit zu zihen biss vor Grossenglogaw, vnd von dannen in euwer Lande der sechs Stete, Vnd dy Lande nocheynander grüntlichen mit nome, mord, vnd Brande zu vorterbin. Dornoch wisset euch zu richten, vnd habt cuch in guter warnunge vnd festent euch. Wenn ich des von gewissen leuthen Heymlichen vndirrichtet bin, vnd euch gutes gönnen die mich gebeten haben euch zu warnen.
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543 Geben zur Swidenitz am Donnerstage noch der Aschermitwoche (1430 Mart. 2, 1432 Mart. 6) (s. a.). 20. 1430 ? Heinz Stosch an die von Löwenberg und Bunzlau: Warnung und Aufruf. (Scultetus II, 92 [ann. 1130].) Sen. Leoberg. Den Edelen vnd Wolgebornen H. Thymen von Colditz Vorweser, Gestrengen vnd woltüchtigen, Ersamen vnd Weisen, Mannen vnd Stat zu Gorlitz oc. (Einschluss.) Ich Heintze Stosche vnderhauptman der für- stenthum Sweydnitz vnd Jawer, Entpiethe den gestrengen vnd woltüchtigen Menschafft der Weichbilde Lewenberg vnnd Buntz- law oc. Ich thue cuch zu wissen, das ich worhaffte botschafft habe, von dem Edlen Herrn Thymen von Colditz vnd von den 6 Steten: Das die Kätzer vor die Zittaw her, obir das Gebirge kommen sein, vnd gienes vnd dese Land grosslichen vnd grunt- lichen, denne sie noch gethan haben, beschedigen. Dorumbe lieben freinde, gebiethe ich euch ernstlichen, von meines G. H. des koniges wegen. von des hauptmans vnd von meinen wegen, das ir alle mitteinander, mit allen den ewrn, mit ewrn Pferden, mit Harnische vnd mit Wäen dorzu schickit, vnd euch in die Stete Lewenberg vnd Buntzlaw zusammene haldet oc. Als ich auch das in alle ander Weichbilde geschribin habe oc. Geben am sand Stephanstag (s. a.). 21. (1430, Sept. ?) Hans von Polenz an die Görlitzer. (Scultetus II, 104—5 [ann. 1432].) Hannus von Polentzk Vorweser der sechs Lande vnd Stete, Budissin oc. vnd Voyt zu Lusitz: ad sen. Gorl. Ich thun uch wissen, Als ich gestern vff den abund her
543 Geben zur Swidenitz am Donnerstage noch der Aschermitwoche (1430 Mart. 2, 1432 Mart. 6) (s. a.). 20. 1430 ? Heinz Stosch an die von Löwenberg und Bunzlau: Warnung und Aufruf. (Scultetus II, 92 [ann. 1130].) Sen. Leoberg. Den Edelen vnd Wolgebornen H. Thymen von Colditz Vorweser, Gestrengen vnd woltüchtigen, Ersamen vnd Weisen, Mannen vnd Stat zu Gorlitz oc. (Einschluss.) Ich Heintze Stosche vnderhauptman der für- stenthum Sweydnitz vnd Jawer, Entpiethe den gestrengen vnd woltüchtigen Menschafft der Weichbilde Lewenberg vnnd Buntz- law oc. Ich thue cuch zu wissen, das ich worhaffte botschafft habe, von dem Edlen Herrn Thymen von Colditz vnd von den 6 Steten: Das die Kätzer vor die Zittaw her, obir das Gebirge kommen sein, vnd gienes vnd dese Land grosslichen vnd grunt- lichen, denne sie noch gethan haben, beschedigen. Dorumbe lieben freinde, gebiethe ich euch ernstlichen, von meines G. H. des koniges wegen. von des hauptmans vnd von meinen wegen, das ir alle mitteinander, mit allen den ewrn, mit ewrn Pferden, mit Harnische vnd mit Wäen dorzu schickit, vnd euch in die Stete Lewenberg vnd Buntzlaw zusammene haldet oc. Als ich auch das in alle ander Weichbilde geschribin habe oc. Geben am sand Stephanstag (s. a.). 21. (1430, Sept. ?) Hans von Polenz an die Görlitzer. (Scultetus II, 104—5 [ann. 1432].) Hannus von Polentzk Vorweser der sechs Lande vnd Stete, Budissin oc. vnd Voyt zu Lusitz: ad sen. Gorl. Ich thun uch wissen, Als ich gestern vff den abund her
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344 keygen der Zittaw qwam, als Hatte H. Henrich Byrcke von der Dubin, H. zum Falckenstein, als gestern frühe lassen Rynnen in myns gnedigsten II. des Königes land, wol anderthalbe myle weges von der Zittaw, vnd hobin do faste kuwe vnd Schaffe genommen, vnd haben die kuwe alle weg gebracht: dy Schoffe hatten sy lossin stehen. Als lisz ich en nach drobin, vnd brachten wol 700 Schaffe weder heym. Als spricht H. Heinrich obgenant, Her sy dyses Land vnd Stete Fynd: do ich doch vor ny nichtes von gehort hobe. Als bitte ich uch liben Herren vnd fründe, myr zu raten vnd zu schribin, wy ich mich dorynne keygen im holden sulle. Ouch so thun ich uch wyssin, das ich als hüten wol 40 Pherde Soldener hobe lossin wegkryten, vnd behalde noch wol dryssig vnd 200 Pherde hy, die meyne ich dyse 14 tage obir zubehaldin, das ir uch mit dem solde wyst darnoch zurichten. Wenn der Zerde vnd ander Houptlüte, die in dem kreysse zu Pylsen gewest sein, weder heym kommen sin. Vnd hoben itzund faste samplunge vmme her, darumb ich dy lüte behalden wil die 14 tage, das ich in kuntschafft kommen mag, vnd ouch vor- nemen möge, was ire Handlungen sien Was ich darnach ge- mynren (?) mack, dos wil ich mit allem flysse vorsuchen. Gegeben zur Zittaw am mittewochen nach Egidii (s. a.). Post script. Ouch liben HH. vnd besundern fründe, als ich denne nest zu Görlitz von uch gescheiden bin, dos mir die Budissen uff dyse zyt 10 schog gr. gebin solden vnd ir ouch 10 sck. Als haben mir dy von Budissin ere 10 sck. gegebin, vnd uch das ir mir uwer 10 sck gr. ouch sendet by zeigern. Das wil ich gerne vmb cuch oc. 22. (1431?) Wenzel von Polenz an die Görlitzer. (Scultetus, II, 97 [ad ann. 1431].) Wentzel von Polentz vndir Voit zu Dreszden: ad sen. Gorl. Minen steten vnvordrossen dinst zuvor oc.
344 keygen der Zittaw qwam, als Hatte H. Henrich Byrcke von der Dubin, H. zum Falckenstein, als gestern frühe lassen Rynnen in myns gnedigsten II. des Königes land, wol anderthalbe myle weges von der Zittaw, vnd hobin do faste kuwe vnd Schaffe genommen, vnd haben die kuwe alle weg gebracht: dy Schoffe hatten sy lossin stehen. Als lisz ich en nach drobin, vnd brachten wol 700 Schaffe weder heym. Als spricht H. Heinrich obgenant, Her sy dyses Land vnd Stete Fynd: do ich doch vor ny nichtes von gehort hobe. Als bitte ich uch liben Herren vnd fründe, myr zu raten vnd zu schribin, wy ich mich dorynne keygen im holden sulle. Ouch so thun ich uch wyssin, das ich als hüten wol 40 Pherde Soldener hobe lossin wegkryten, vnd behalde noch wol dryssig vnd 200 Pherde hy, die meyne ich dyse 14 tage obir zubehaldin, das ir uch mit dem solde wyst darnoch zurichten. Wenn der Zerde vnd ander Houptlüte, die in dem kreysse zu Pylsen gewest sein, weder heym kommen sin. Vnd hoben itzund faste samplunge vmme her, darumb ich dy lüte behalden wil die 14 tage, das ich in kuntschafft kommen mag, vnd ouch vor- nemen möge, was ire Handlungen sien Was ich darnach ge- mynren (?) mack, dos wil ich mit allem flysse vorsuchen. Gegeben zur Zittaw am mittewochen nach Egidii (s. a.). Post script. Ouch liben HH. vnd besundern fründe, als ich denne nest zu Görlitz von uch gescheiden bin, dos mir die Budissen uff dyse zyt 10 schog gr. gebin solden vnd ir ouch 10 sck. Als haben mir dy von Budissin ere 10 sck. gegebin, vnd uch das ir mir uwer 10 sck gr. ouch sendet by zeigern. Das wil ich gerne vmb cuch oc. 22. (1431?) Wenzel von Polenz an die Görlitzer. (Scultetus, II, 97 [ad ann. 1431].) Wentzel von Polentz vndir Voit zu Dreszden: ad sen. Gorl. Minen steten vnvordrossen dinst zuvor oc.
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545 Ich thu uch zu wissen, das itzund hy im Lande nuwe- sagener irregehin, also, das dy kätzer vs der Slesie vffgebrochen, kegen dem Goldtberge vn denn fürdir kegen dom Buntzlaw gezogen weren, vnd in demsselbigen wege uch andir land vnd Stete meynen zu suchen, vnd also beschedigen, das ich doch in der werheit gantz eygintlichen nicht erfaren 1 an oc. Bitte uch dinstlichen mit flysse, als von n yner libin gne- digen Herren vnd ouch des Lantvoitis wegen myns Vettern der itzund vff dem Tage zu Nürnberg ist, vnd mir sulche handlunge der bösen Lüthe, bey desem keginwertigen widdir verschriben wullit, vff das ich mine gnedigin Herren wor : botschafft dorumb möge gethun oc. Myn Vetter vnd ich wollen das ouch willic- lichen vmb uch vordinen. Denn was ich hirumb bestelle, das thu ich mynen Herren, Lande vnd Steten vnd ouch Euch zu gute vnd in dem besten. Geschriben am Montage noch Jubilate. 23. (1431 ?) Hanns von Polenz an die Görlitzer. (Scultetus II, 98 [ad ann. 1431].) Hanns von Polentz voyt zu Lusitz vnd Landvoyt zu Myssin: ad sen. Gorl. Als von der 200 vnd 60 Rynischen gülden wegen, dy ir noch keygen der Zittaw antworten soldet, dy dem Smyritzken vort solden bezalt werden an diesem nest vorgangen Donnerstage, Ist mir botschafft kommen, das des noch nicht geschen sy. Als wyst ir wol das ich dy sachen myt rate mynes Herren des Bischoffs, in des Landen und uwerm besten habe angehabin vnd vorgenommen. Wundert mich von uch, das ir mich in sulchen schaden lost stecken, vnd von dem Smyritzken in vor- dechtnisse kommen. Dorumme libin Herren vnd besundern fründe, Habit ir der nicht gegebin, so bitte ich uch, das ir dy nach ane lengern vff- zog keigen der Zittaw schicket, So wil ich uwer bestes gerne alle Zyt thun Hy vnd anderszwo wo ich magk oc. Gegebin zu Norenberg am dinstage nach Marci (s. a.). 35
545 Ich thu uch zu wissen, das itzund hy im Lande nuwe- sagener irregehin, also, das dy kätzer vs der Slesie vffgebrochen, kegen dem Goldtberge vn denn fürdir kegen dom Buntzlaw gezogen weren, vnd in demsselbigen wege uch andir land vnd Stete meynen zu suchen, vnd also beschedigen, das ich doch in der werheit gantz eygintlichen nicht erfaren 1 an oc. Bitte uch dinstlichen mit flysse, als von n yner libin gne- digen Herren vnd ouch des Lantvoitis wegen myns Vettern der itzund vff dem Tage zu Nürnberg ist, vnd mir sulche handlunge der bösen Lüthe, bey desem keginwertigen widdir verschriben wullit, vff das ich mine gnedigin Herren wor : botschafft dorumb möge gethun oc. Myn Vetter vnd ich wollen das ouch willic- lichen vmb uch vordinen. Denn was ich hirumb bestelle, das thu ich mynen Herren, Lande vnd Steten vnd ouch Euch zu gute vnd in dem besten. Geschriben am Montage noch Jubilate. 23. (1431 ?) Hanns von Polenz an die Görlitzer. (Scultetus II, 98 [ad ann. 1431].) Hanns von Polentz voyt zu Lusitz vnd Landvoyt zu Myssin: ad sen. Gorl. Als von der 200 vnd 60 Rynischen gülden wegen, dy ir noch keygen der Zittaw antworten soldet, dy dem Smyritzken vort solden bezalt werden an diesem nest vorgangen Donnerstage, Ist mir botschafft kommen, das des noch nicht geschen sy. Als wyst ir wol das ich dy sachen myt rate mynes Herren des Bischoffs, in des Landen und uwerm besten habe angehabin vnd vorgenommen. Wundert mich von uch, das ir mich in sulchen schaden lost stecken, vnd von dem Smyritzken in vor- dechtnisse kommen. Dorumme libin Herren vnd besundern fründe, Habit ir der nicht gegebin, so bitte ich uch, das ir dy nach ane lengern vff- zog keigen der Zittaw schicket, So wil ich uwer bestes gerne alle Zyt thun Hy vnd anderszwo wo ich magk oc. Gegebin zu Norenberg am dinstage nach Marci (s. a.). 35
Strana 546
546 24. (1431?) Der Rath von Breslau an Time von Kolditz, an Heinz Stosch und die Görlitzer. (Scultetus, II, 99b [ad ann. 1431].) Sen. Vratisl. Dem Edlen, Strengen, Erbern vnd Woltüch- tigen, Herrn Thymen von Coldicz, vnd H. Heintza Stosschen, Vorwesern vnd Houptlüthen, der Lande vnd fürstenthume, Bu- dissin, Sweidnitz vnd Jawor, Manschafften daselbst, Vnd den vorsichtigen Rothmonnen zu Gorlitz, vnsern lieben gönnern vnd fründen. Als ir vns abir vmb hülffe ken den vngetrawen Kätzern geschreben habt, begerende euch vnser Soldener vnd Reisigen gezeug, vnd nämlich etliche aus den Märhern, die dy Wagenfart slohen vnd domete vmbgehen können, zu senden oc. Haben wir wol vornommen. Vnd thun euch wissen, das wir dieselben vnser Soldener dorumme vor vns besant hatten vnd befulen in sich dorzu zuschicken vnd uff zu sein, euch zuhülffe zureiten ane sewmen. Die qwomen wider vor vns, vnd mit nahmen die Mer- hern, vnd sprochen, sie künden us dem Lande nicht gereiten, vnd begerten das wir in vor den schaden gestehen solden. Dess wir nicht thuen wolden, vnd orlobten sie dorumb von stundan, mit 80 pferden. Vnd dovon lieben Herren, wiewol wir vmb vnd vmb oc. ydoch vmb ewr fleissigen begerunge willen oc. so sende wir euch etliche der vnsern, des meisten als wir der zu desem mole emperen mögen, denen wir Cuntze Wilkow vnser Hofe- richter zu einem Houptman geben vnd gesatzt haben, vnd dorzu vnsern obirsten Büchsenschisser, der do auch zu der Wagenfart wol kan. Vnd bitten euch hirum nicht zu vermercken oc. Des montags noch dem obirsten tage eilende. Post script. Ouch sunderlichen haben wir befohlen vnserm Hoferichter, op die vnsern icht gebrechens an zerunge hoben würden, das sie zu euch HH. von Gorlitz zuflucht dorumb haben sullen oc. so wollen wir euch solch geld zu dancke gerne vsrichten vnd bezalen.
546 24. (1431?) Der Rath von Breslau an Time von Kolditz, an Heinz Stosch und die Görlitzer. (Scultetus, II, 99b [ad ann. 1431].) Sen. Vratisl. Dem Edlen, Strengen, Erbern vnd Woltüch- tigen, Herrn Thymen von Coldicz, vnd H. Heintza Stosschen, Vorwesern vnd Houptlüthen, der Lande vnd fürstenthume, Bu- dissin, Sweidnitz vnd Jawor, Manschafften daselbst, Vnd den vorsichtigen Rothmonnen zu Gorlitz, vnsern lieben gönnern vnd fründen. Als ir vns abir vmb hülffe ken den vngetrawen Kätzern geschreben habt, begerende euch vnser Soldener vnd Reisigen gezeug, vnd nämlich etliche aus den Märhern, die dy Wagenfart slohen vnd domete vmbgehen können, zu senden oc. Haben wir wol vornommen. Vnd thun euch wissen, das wir dieselben vnser Soldener dorumme vor vns besant hatten vnd befulen in sich dorzu zuschicken vnd uff zu sein, euch zuhülffe zureiten ane sewmen. Die qwomen wider vor vns, vnd mit nahmen die Mer- hern, vnd sprochen, sie künden us dem Lande nicht gereiten, vnd begerten das wir in vor den schaden gestehen solden. Dess wir nicht thuen wolden, vnd orlobten sie dorumb von stundan, mit 80 pferden. Vnd dovon lieben Herren, wiewol wir vmb vnd vmb oc. ydoch vmb ewr fleissigen begerunge willen oc. so sende wir euch etliche der vnsern, des meisten als wir der zu desem mole emperen mögen, denen wir Cuntze Wilkow vnser Hofe- richter zu einem Houptman geben vnd gesatzt haben, vnd dorzu vnsern obirsten Büchsenschisser, der do auch zu der Wagenfart wol kan. Vnd bitten euch hirum nicht zu vermercken oc. Des montags noch dem obirsten tage eilende. Post script. Ouch sunderlichen haben wir befohlen vnserm Hoferichter, op die vnsern icht gebrechens an zerunge hoben würden, das sie zu euch HH. von Gorlitz zuflucht dorumb haben sullen oc. so wollen wir euch solch geld zu dancke gerne vsrichten vnd bezalen.
Strana 547
547 25. (1431?) Der Rath von Löwenberg an den von Görlitz. (Scultetus II, 110b [ann. 1432].) Sen. Lewenberg ad sen. Gorl. Wellet wissen, dass das erste Heer der Thaborn als heynt dy vorgangene Nacht, vmb den Hoff zu Cuntzendorff, vnd das ander der Weisen vor der Warte vnd dorumbe in den Dorffern, seynt gelegen. Aber die Thaborn die sint als hewt frühe vffgebrochen, vnd haben sich kein dem Lawban gegeben. Nu ist vns gesaget, das sy uff euch vnd uff die 6 Stete wellen zihen, vnd meinen die Lubaw vnd Camentz zu besetzen oc. Geben am sonabend vor Letare in meridie. 26. (1431 ?) Der Waisenfeldherr Prokop der Kleine an den Priester Ambros in Kö- nigingrätz. (Scultetus II, 94b [ann. 1431].) Procopius Paruus, fideli Christi ewangelio et nobis fratri Ambrosio dilecto. Salus tibi a domino Jesu Christo frater Ka- rissime. Dignemini V. oc. (sic) vt te diligenter apponas quatenus populus Vestri districtus cum Kralowzone ad uos festine exeat, propter laudem Dei, bonum terræ nostræ, et etiam vt populus illorum districtuum sibi de substantiis inimicorum iuuet. Et si Kralowetz non posset uel forte infirmus esset, propterea con- sonum videtur, vt populus per aliquem ad nos educatur. Bene nobis Deo iuuante succedit.
547 25. (1431?) Der Rath von Löwenberg an den von Görlitz. (Scultetus II, 110b [ann. 1432].) Sen. Lewenberg ad sen. Gorl. Wellet wissen, dass das erste Heer der Thaborn als heynt dy vorgangene Nacht, vmb den Hoff zu Cuntzendorff, vnd das ander der Weisen vor der Warte vnd dorumbe in den Dorffern, seynt gelegen. Aber die Thaborn die sint als hewt frühe vffgebrochen, vnd haben sich kein dem Lawban gegeben. Nu ist vns gesaget, das sy uff euch vnd uff die 6 Stete wellen zihen, vnd meinen die Lubaw vnd Camentz zu besetzen oc. Geben am sonabend vor Letare in meridie. 26. (1431 ?) Der Waisenfeldherr Prokop der Kleine an den Priester Ambros in Kö- nigingrätz. (Scultetus II, 94b [ann. 1431].) Procopius Paruus, fideli Christi ewangelio et nobis fratri Ambrosio dilecto. Salus tibi a domino Jesu Christo frater Ka- rissime. Dignemini V. oc. (sic) vt te diligenter apponas quatenus populus Vestri districtus cum Kralowzone ad uos festine exeat, propter laudem Dei, bonum terræ nostræ, et etiam vt populus illorum districtuum sibi de substantiis inimicorum iuuet. Et si Kralowetz non posset uel forte infirmus esset, propterea con- sonum videtur, vt populus per aliquem ad nos educatur. Bene nobis Deo iuuante succedit.
- I: Titul
- III: Vorbericht
- 3: Edice