z 320 stránek
Titul




Předmluva








































Edice

























































































































































































































































Rejstřík



























Název:
Rudolfs von Ems, Willehalm von Orlens
Autor:
Junk, Victor
Rok vydání:
1905
Místo vydání:
Berlin
Počet stran celkem:
320
Počet stran předmluvy plus obsahu:
XLIV+276
Obsah:
- I: Titul
- V: Předmluva
- 1: Edice
- 250: Rejstřík
upravit
Strana I
Deutsche Texte des Mittelalters herausgegeben von der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften. Band II. Rudolfs von Ems Willehalm von Orlens. BERLIN Weidmannsche Buchhandlung 1905.
Deutsche Texte des Mittelalters herausgegeben von der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften. Band II. Rudolfs von Ems Willehalm von Orlens. BERLIN Weidmannsche Buchhandlung 1905.
Strana II
Strana III
Rudolfs von Ems Willehalm von Orlens herausgegeben aus dem Wasserburger Codex der fürstlich Fürstenbergischen Hofbibliothek in Donaueschingen von Victor Junk. Mit 3 Tafeln in Lichtdruck. BERLIN Weidmannsche Buchhandlung 1905.
Rudolfs von Ems Willehalm von Orlens herausgegeben aus dem Wasserburger Codex der fürstlich Fürstenbergischen Hofbibliothek in Donaueschingen von Victor Junk. Mit 3 Tafeln in Lichtdruck. BERLIN Weidmannsche Buchhandlung 1905.
Strana IV
Strana V
Für die äufsere Einrichtung dieses zweiten und der weiteren Bände 'Deutscher Texte des Mittelalters' sind folgende Grundsätze mafsgebend. 1. Der in grader Antiqua gesetzte Text gibt die zu Grunde gelegte Handschrift genau wieder: doch werden unzweideutige Abbreviaturen ohne weiteres aufgelöst, rein orthographische Eigentümlichkeiten (wie der Gebrauch von v und u, j und i u. ähnl.) vorsichtig geregelt; Interpunktion wird eingeführt, Sinneseinschnitte werden durch Absätze, die Eigennamen durch grofse Anfangsbuchstaben gekennzeichnet. 2. Durch kursiven Satz werden diejenigen Lettern und Worte bemerkbar gemacht, in denen der Text sich von der abgedruckten Handschrift entfernt. Sind Worte der Handschrift ausgelassen oder umgestellt worden, so macht Sperrdruck im Apparat auf diese Abweichung aufmerksam. 3. Kleines Spatium deutet solche Verbindungen und Trennungen von Worten und Silben an, die in der Handschrift von der uns geläufigen Wortabteilung abweichen und die der Herausgeber nicht im Text belassen wollte: so zeigt de kain, ze helfe an, dafs in der Handschrift de kain, zehelfe geschrieben ist. 4. Wenn Lücken der zu Grunde gelegten Handschrift aus andern Hand- schriften ergänzt werden, so bleibt es dem Herausgeber überlassen, ob er diese (kursiv einzufügenden) Füllstücke ganz in der Schreibweise des Codex geben will, dem sie entnommen sind, oder ob er es vorzicht, die Schreibung dem übrigen Text anzunähern: in der Regel wird dieser zweite Weg den Vorzug verdienen. 5. Die Interpunktion der Texte schliefst sich den Grundsätzen Lachmanns namentlich in folgendem Punkte an: folgt auf den Hauptsatz ein Nebensatz, der einen integrierenden Bestandteil des Hauptsatzes bildet, zu seinem Verständnis unentbehrlich ist, so tritt zwischen Haupt- und Nebensatz kein Komma. Dagegen steht das Komma stets, wenn der Nebensatz dem Hauptsatz vorhergeht oder wenn der Nebensatz nur aus- und weiterführende Bemerkungen anreiht. — Direkte Reden werden in einfache Häkchen geschlossen; Doppelhäkchen finden Verwendung, wenn innerhalb einer Rede eine zweite direkt mitgeteilt wird. — Interpunktionszeichen der Handschrift werden in der Einleitung oder im Apparat vermerkt.
Für die äufsere Einrichtung dieses zweiten und der weiteren Bände 'Deutscher Texte des Mittelalters' sind folgende Grundsätze mafsgebend. 1. Der in grader Antiqua gesetzte Text gibt die zu Grunde gelegte Handschrift genau wieder: doch werden unzweideutige Abbreviaturen ohne weiteres aufgelöst, rein orthographische Eigentümlichkeiten (wie der Gebrauch von v und u, j und i u. ähnl.) vorsichtig geregelt; Interpunktion wird eingeführt, Sinneseinschnitte werden durch Absätze, die Eigennamen durch grofse Anfangsbuchstaben gekennzeichnet. 2. Durch kursiven Satz werden diejenigen Lettern und Worte bemerkbar gemacht, in denen der Text sich von der abgedruckten Handschrift entfernt. Sind Worte der Handschrift ausgelassen oder umgestellt worden, so macht Sperrdruck im Apparat auf diese Abweichung aufmerksam. 3. Kleines Spatium deutet solche Verbindungen und Trennungen von Worten und Silben an, die in der Handschrift von der uns geläufigen Wortabteilung abweichen und die der Herausgeber nicht im Text belassen wollte: so zeigt de kain, ze helfe an, dafs in der Handschrift de kain, zehelfe geschrieben ist. 4. Wenn Lücken der zu Grunde gelegten Handschrift aus andern Hand- schriften ergänzt werden, so bleibt es dem Herausgeber überlassen, ob er diese (kursiv einzufügenden) Füllstücke ganz in der Schreibweise des Codex geben will, dem sie entnommen sind, oder ob er es vorzicht, die Schreibung dem übrigen Text anzunähern: in der Regel wird dieser zweite Weg den Vorzug verdienen. 5. Die Interpunktion der Texte schliefst sich den Grundsätzen Lachmanns namentlich in folgendem Punkte an: folgt auf den Hauptsatz ein Nebensatz, der einen integrierenden Bestandteil des Hauptsatzes bildet, zu seinem Verständnis unentbehrlich ist, so tritt zwischen Haupt- und Nebensatz kein Komma. Dagegen steht das Komma stets, wenn der Nebensatz dem Hauptsatz vorhergeht oder wenn der Nebensatz nur aus- und weiterführende Bemerkungen anreiht. — Direkte Reden werden in einfache Häkchen geschlossen; Doppelhäkchen finden Verwendung, wenn innerhalb einer Rede eine zweite direkt mitgeteilt wird. — Interpunktionszeichen der Handschrift werden in der Einleitung oder im Apparat vermerkt.
Strana VI
VI 6. Varianten, die im Apparat ohne Sigle mitgeteilt werden, bezichen sich auf die zu Grunde gelegte Handschrift, von deren Wortlaut Text und Lesarten ein erschöpfendes Bild geben sollen. Von den Varianten anderer Handschriften wird im Apparat nur eine Auswahl mitgeteilt: Schlüsse ex silentio sind also in der Regel unzulässig. Wird im Apparat eine Handschrift in runder Klammer angeführt, so stimmt diese Handschrift zwar nicht ganz genau, aber doch im wesentlichen zu der Lesung der Codices, deren Siglen vor der runden Klammer stehn. 7. Uber Abweichungen von diesen Grundsätzen legen die Einleitungen der Herausgeber regelmäfsig Rechenschaft ab. Roethe.
VI 6. Varianten, die im Apparat ohne Sigle mitgeteilt werden, bezichen sich auf die zu Grunde gelegte Handschrift, von deren Wortlaut Text und Lesarten ein erschöpfendes Bild geben sollen. Von den Varianten anderer Handschriften wird im Apparat nur eine Auswahl mitgeteilt: Schlüsse ex silentio sind also in der Regel unzulässig. Wird im Apparat eine Handschrift in runder Klammer angeführt, so stimmt diese Handschrift zwar nicht ganz genau, aber doch im wesentlichen zu der Lesung der Codices, deren Siglen vor der runden Klammer stehn. 7. Uber Abweichungen von diesen Grundsätzen legen die Einleitungen der Herausgeber regelmäfsig Rechenschaft ab. Roethe.
Strana VII
Willehalm von Orlens.
Willehalm von Orlens.
Strana VIII
Strana IX
Einleitung. Das Gedicht, welches auf den folgenden Blättern zum erstenmale philologischer und ästhetischer Beurteilung zugänglich gemacht wird, erfreute sich im Mittelalter besonderer Beliebtheit: Zeuge dafür sind die zahlreichen uns erhaltenen Handschriften, die dasselbe zum Teil vollständig, zum Teil in Bruchstücken enthalten. Die Absicht Franz Pfeiffers, der schon im J. 1840 das Gedicht nach dem hier zugrundegelegten Wasserburger Codex der Donaueschinger Hofbibliothek ab- geschrieben und verglichen hatte (Haupts. Zs. f. d. A. 8, 156), dann im J. 1842 eine ,nach den reichlichsten Hilfsmitteln vorbereitete Ausgabe‘ desselben versprach (Münchener gel. Anzeigen 1842, Nr. 71) und dieses Versprechen im J. 1843 (Vorrede zur Ausg. des Barlaam p. XII) wiederholte, ist leider nicht zur Ausführung gelangt, und man mufste sich mit den wenigen bei von der Hagen in den Minnesingern zuerst gebrachten1) und von da öfter abgedruckten kleineren Partien oder mit den Abdriicken erst später bekanntgewordener Bruchsticke des Gedichts zufriedengeben. Ich habe mit inniger Freude die Besorgung cines Hs.-Abdruckes gerade dieses Gedichts auf mich genommen und hoffe, dafs das relative Urteil, das ich Beitr. 29, 448 darüber gefällt habe, nunmehr geteilt werden möge. An vollständigen Hss. zählen Goedeke, Grundrifs2 2, p. 125 f. und Zeidler, Untersuchung des Verhältnisses der Handschriften von Rudolfs von Ems Wilhelm von Orlens, XVIII. Jahresbericht der deutschen Staatsrealschule in Karolinenthal. Prag 1894, sechs Pergamenthss., u. z. in den Bibliotheken von München M Haag H Donaueschingen D Wien Bonn Tambach W B 2) O 1) 2) grunde legte. Ich habe diese Stellen unter dem Texte citiert; vgl. Var. zu V. 1, 2143 und 15601. fellt in Zeidlers Aufzählung, da er seinen Studien eine Abschrift dieser Hs. zu-
Einleitung. Das Gedicht, welches auf den folgenden Blättern zum erstenmale philologischer und ästhetischer Beurteilung zugänglich gemacht wird, erfreute sich im Mittelalter besonderer Beliebtheit: Zeuge dafür sind die zahlreichen uns erhaltenen Handschriften, die dasselbe zum Teil vollständig, zum Teil in Bruchstücken enthalten. Die Absicht Franz Pfeiffers, der schon im J. 1840 das Gedicht nach dem hier zugrundegelegten Wasserburger Codex der Donaueschinger Hofbibliothek ab- geschrieben und verglichen hatte (Haupts. Zs. f. d. A. 8, 156), dann im J. 1842 eine ,nach den reichlichsten Hilfsmitteln vorbereitete Ausgabe‘ desselben versprach (Münchener gel. Anzeigen 1842, Nr. 71) und dieses Versprechen im J. 1843 (Vorrede zur Ausg. des Barlaam p. XII) wiederholte, ist leider nicht zur Ausführung gelangt, und man mufste sich mit den wenigen bei von der Hagen in den Minnesingern zuerst gebrachten1) und von da öfter abgedruckten kleineren Partien oder mit den Abdriicken erst später bekanntgewordener Bruchsticke des Gedichts zufriedengeben. Ich habe mit inniger Freude die Besorgung cines Hs.-Abdruckes gerade dieses Gedichts auf mich genommen und hoffe, dafs das relative Urteil, das ich Beitr. 29, 448 darüber gefällt habe, nunmehr geteilt werden möge. An vollständigen Hss. zählen Goedeke, Grundrifs2 2, p. 125 f. und Zeidler, Untersuchung des Verhältnisses der Handschriften von Rudolfs von Ems Wilhelm von Orlens, XVIII. Jahresbericht der deutschen Staatsrealschule in Karolinenthal. Prag 1894, sechs Pergamenthss., u. z. in den Bibliotheken von München M Haag H Donaueschingen D Wien Bonn Tambach W B 2) O 1) 2) grunde legte. Ich habe diese Stellen unter dem Texte citiert; vgl. Var. zu V. 1, 2143 und 15601. fellt in Zeidlers Aufzählung, da er seinen Studien eine Abschrift dieser Hs. zu-
Strana X
X ferner elf Papierhss., u. z. in Stuttgart Gieſsen Haag Cassel Klein Heubach Donaueschingen h C he d Cöln Heidelberg I Heidelberg II Nürnberg Hs. Werners von Haxthausen x cö pl p2 n Bruchstücke des Gedichts enthalten folgende 14 Pergamenthss., u. z. in Altenburg: Zs. f. d. A. 38, 219 Göttingen 1) Strahov Donaueschingen 2) Wien Berlin I Berlin II Cöln Coblenz I Coblenz II3) Duisburg Wiener Sitz.-Ber. 12, 91. 493. Arenfels: Zs. f. d. A. 21, 1932) Straſsburg2) Um keine Verwirrung anzurichten lasse ich diese Bruchstücke ohne Sigle, umsomehr als sie für mich gar nicht in Betracht kamen. Ich bemerke, daſs ich mir erlaubte, Zeidlers Siglen etwas zu vereinfachen: für stu setze ich s, für ni cinfach n, für ca bloſses c und für ha ein h.4) Für die Hs. Werners von Haxthausen, die schon für Zeidler ganz belanglos war, wählte ich x (Zeidler s). Von Fragmenten aus Papierhss. ist mir nur das Innsbrucker (Germ. 6, 386 erwähnt) bekannt geworden. Zu dieser Aufzählung muss bemerkt werden, dafs die strenge Scheidung von vollständigen Hss. und Bruchstücken eigentlich etwas willkürlich ist, da z. B. von den Pergamenthss. blofs D, H und (wie wir annehmen missen) B wirklich den vollständigen Verskomplex der Dichtung enthalten: M fehlt der Schlufs, O und W der Anfang und der Schlufs; diese drei Hss. wären also strenge genommen auch nicht vollständig zu nennen. Das Verhältnis der Hss. zu einander hat Zeidler in seiner vorgenannten Abhandlung zum Gegenstande einer eingehenden Untersuchung gemacht. Ich gebe im Folgenden die wichtigsten von seinen Ergebnissen in der Gestalt eines Stamm- baums wieder, doch nicht ohne eine gewisse Reserve, denn es scheint mir an einigen Stellen seiner Untersuchung das Material nicht vollständig herangezogen, auch seinen 1) bei Goedeke a. a. O. unter den vollständigen Hss. aufgezählt. 2) fehlt bei Goedeke a. a. O. 3) bei Goedeke a. a. O. ist blofs eines erwähnt. 1) Ich glaubte dies umso eher tun zu dürfen, als Zeidler selbst nicht konsequent verfuhr: bald ha, bald h; bald ca, bald Ca. Auch zs hätte er, da es ein Pergamentfragment er schreibt bezeichnet, Zs schreiben müssen.
X ferner elf Papierhss., u. z. in Stuttgart Gieſsen Haag Cassel Klein Heubach Donaueschingen h C he d Cöln Heidelberg I Heidelberg II Nürnberg Hs. Werners von Haxthausen x cö pl p2 n Bruchstücke des Gedichts enthalten folgende 14 Pergamenthss., u. z. in Altenburg: Zs. f. d. A. 38, 219 Göttingen 1) Strahov Donaueschingen 2) Wien Berlin I Berlin II Cöln Coblenz I Coblenz II3) Duisburg Wiener Sitz.-Ber. 12, 91. 493. Arenfels: Zs. f. d. A. 21, 1932) Straſsburg2) Um keine Verwirrung anzurichten lasse ich diese Bruchstücke ohne Sigle, umsomehr als sie für mich gar nicht in Betracht kamen. Ich bemerke, daſs ich mir erlaubte, Zeidlers Siglen etwas zu vereinfachen: für stu setze ich s, für ni cinfach n, für ca bloſses c und für ha ein h.4) Für die Hs. Werners von Haxthausen, die schon für Zeidler ganz belanglos war, wählte ich x (Zeidler s). Von Fragmenten aus Papierhss. ist mir nur das Innsbrucker (Germ. 6, 386 erwähnt) bekannt geworden. Zu dieser Aufzählung muss bemerkt werden, dafs die strenge Scheidung von vollständigen Hss. und Bruchstücken eigentlich etwas willkürlich ist, da z. B. von den Pergamenthss. blofs D, H und (wie wir annehmen missen) B wirklich den vollständigen Verskomplex der Dichtung enthalten: M fehlt der Schlufs, O und W der Anfang und der Schlufs; diese drei Hss. wären also strenge genommen auch nicht vollständig zu nennen. Das Verhältnis der Hss. zu einander hat Zeidler in seiner vorgenannten Abhandlung zum Gegenstande einer eingehenden Untersuchung gemacht. Ich gebe im Folgenden die wichtigsten von seinen Ergebnissen in der Gestalt eines Stamm- baums wieder, doch nicht ohne eine gewisse Reserve, denn es scheint mir an einigen Stellen seiner Untersuchung das Material nicht vollständig herangezogen, auch seinen 1) bei Goedeke a. a. O. unter den vollständigen Hss. aufgezählt. 2) fehlt bei Goedeke a. a. O. 3) bei Goedeke a. a. O. ist blofs eines erwähnt. 1) Ich glaubte dies umso eher tun zu dürfen, als Zeidler selbst nicht konsequent verfuhr: bald ha, bald h; bald ca, bald Ca. Auch zs hätte er, da es ein Pergamentfragment er schreibt bezeichnet, Zs schreiben müssen.
Strana XI
XI Schlufsfolgerungen kann ich mich nicht in allem ohne Weiteres anschliefsen. Es wird wohl ciner auf das gesamte hsl. Material zuriickgreifenden Nachprifung bedürfen, um Zeidlers Resultate zu festigen. Die Bruchsticke lasse ich ganz aufser Acht, cinerscits um die Ubersichtlichkeit nicht zu beeinträchtigen, andrerseits, weil Fragmente für Hs.-Abdrücke doch erst in zweiter Linie in Betracht kommen. Sicher ist, dafs keine der erhaltenen Hss. unmittelbar auf das Original zurickgeht; der Archetypus aller war schon fehlerhaft. Der Stammbaum der Hss. ist, wenn ich von den Fragmenten und den durch ihre Einreihung bedingten Zwischengliedern absche, nach Zeidler der folgende: a Ich darf mir nicht erlauben, dieses Resultat Zeidlers, das im Grofsen und Ganzen eine so reinliche Scheidung bringt, aufgrund meiner ungeniigenden Kennntnis der Hss. (von denen ich nur DMW genauer beurteilen kann) zu kritisieren; was mich zweifeln machte, waren einzelne Punkte der Beweisführurg und der Beurteilung der in Frage kommenden Fehler. So kann ich mich gleich mit der allerersten Begründung Zeidlers, die sich auf die Fehlerhaftigkeit des Archetypus bezieht, nicht abfinden. Zeidler stützt sich hier auf einen einzigen Fall, und noch dazu einen solchen, der meines Erachtens blofs in der einen Hss.-Familie MBHn ein Fehler der Uberlieferung, in DOWgsh aber bloſs Schreib- oder Verlesefehler ist.1) 1) In V. 10852, um den es sich handelt, lesen die Hs. (ich stütze mich dabei auf Zeidlers p. 8 gemachte Angaben, d habe ich selbst hinzugefügt):
XI Schlufsfolgerungen kann ich mich nicht in allem ohne Weiteres anschliefsen. Es wird wohl ciner auf das gesamte hsl. Material zuriickgreifenden Nachprifung bedürfen, um Zeidlers Resultate zu festigen. Die Bruchsticke lasse ich ganz aufser Acht, cinerscits um die Ubersichtlichkeit nicht zu beeinträchtigen, andrerseits, weil Fragmente für Hs.-Abdrücke doch erst in zweiter Linie in Betracht kommen. Sicher ist, dafs keine der erhaltenen Hss. unmittelbar auf das Original zurickgeht; der Archetypus aller war schon fehlerhaft. Der Stammbaum der Hss. ist, wenn ich von den Fragmenten und den durch ihre Einreihung bedingten Zwischengliedern absche, nach Zeidler der folgende: a Ich darf mir nicht erlauben, dieses Resultat Zeidlers, das im Grofsen und Ganzen eine so reinliche Scheidung bringt, aufgrund meiner ungeniigenden Kennntnis der Hss. (von denen ich nur DMW genauer beurteilen kann) zu kritisieren; was mich zweifeln machte, waren einzelne Punkte der Beweisführurg und der Beurteilung der in Frage kommenden Fehler. So kann ich mich gleich mit der allerersten Begründung Zeidlers, die sich auf die Fehlerhaftigkeit des Archetypus bezieht, nicht abfinden. Zeidler stützt sich hier auf einen einzigen Fall, und noch dazu einen solchen, der meines Erachtens blofs in der einen Hss.-Familie MBHn ein Fehler der Uberlieferung, in DOWgsh aber bloſs Schreib- oder Verlesefehler ist.1) 1) In V. 10852, um den es sich handelt, lesen die Hs. (ich stütze mich dabei auf Zeidlers p. 8 gemachte Angaben, d habe ich selbst hinzugefügt):
Strana XII
XII Das Resultat bleibt aber, wie ich glaube, bestehen; ich konnte mir nämlich im Laufe meiner Arbeit einige andere Stellen verzeichnen, die, da sie iberein- stimmende Fehler von Hss. der beiden cinander gegenüberstehenden Hss.-Familien betreffen, wohl den Schlufs auf einen fehlerhaften Archetypus zulassen dürften. V. 13576 hat D und M ich statt des richtigen ist; der Fall ist aber zu unbedeutend und erklärt sich vielleicht graphisch. Mehr Gewicht hat V. 1154 willehelm DM, wilhalm W statt des richtigen Willekîn; da Zeidler S. 36 diesen Fehler als der Gruppe DOWg angehörig ausdriicklich erwähnt, ist es mir unbegreiflich, dafs ihm die Gemeinsamkeit mit M entgangen ist. Auf die Unverständlichkeit von V. 3329 lege ich kein besondres Gewicht (s. die Stelle!), vielleicht ist blofs uns an derselben etwas nicht klar, die Hss. gehn hier nicht aus- cinander. Eher liefse sich aus dem schwerverständlichen hant DM (pawet W) in V. 9672 ein Schlufs auf einen höherliegenden Fehler ziehen; doch ist auch dies keineswegs sicher (vgl. die Stelle und das Wortregister unter strâze).1) Sicherheit wird da erst zu erlangen sein, wenn einmal das ganze hsl. Material vorliegt. Nicht cinwandfrei erscheint mir ferner die von Zeidler p. 52 sub 27 gezogene Schlufsfolgerung, durch die er zu einem Zwischengliede zwischen M und der Mep he gemeinsamen Vorlage gelangt. Zeidler stützt sich wieder nur auf einen einzigen Fall, u. z. wieder auf einen solchen, der eine rein graphische Deutung zuläfst.2) Auch die Zwitterstellung, die M in den beiden engeren Gruppen Mncöd einerseits und Mepthe andrerscits einnimmt, bedarf vielleicht noch näherer Begründung. D glorgalaiz (? vgl. p. 277) s arbragoleiz h norgaleis OWg fehlt das Verspaar M ze waleis H waleis n ze Caleis c ze Waldeis p2 ze fyrmensys B Spatium für dieses Wort d zu walbiß 1) Ein Fall, ähnlich dem von Zeidler herangezogenen V. 10852, ist V. 7040 (Zeidler p. 16), wo wieder die Gruppe DOW ctc. dem richtigen altermüeterlîn (s. das Wortregister hiezu) näher- kommt als die zweite, MBH etc.; hier ergibt sich das richtige aus dem Zusammenhang, den Zeidler ganz überschen hat, denn Willehalm fragt nicht nach seiner Mutter, sondern nach seiner Grofsmutter, worauf ihm auch Bernant, sein Grofsvater, die entsprechende Antwort gibt. Auch dieser Fall ist mir indes für die Gemeinsamkeil des Fehlers nicht sicher beweiskräftig. 2) Der Fehler in M (V. 5832) vben sol ist doch woll kaum etwas anderes als verlesen aus undeutlichem werben (wahrscheinlich w’ben) sach der Vorlage; da der Schreiber von M nun leicht vor dem Niederschreiben der 2. Zeile (V. 5832) deren reimlosen Ausgang bemerken konnte, so kann er schr wohl für die korrespondierenden Reimzeilen je eine Zeile freigelassen haben; die Vorlage braucht dabei gar nicht im Spiel gewesen zu sein. Und selbstverständlich müssen wir die Möglichkeit zugeben, dafs ein anderer Schreiber (eplhe) jenes Undeutliche dennoch richtig entziffern konnte. Die diesen Hss. gemeinsame Buchstabengruppe -(o)rgaleis führt uns auf die einzig richtige Lesung Norgâleis (s. auch p. XIVf.). Das dieser Gruppe zugrunde liegende ze (w)aleis ist falsch, es stammt aus der vorhergehenden Reimzeile.
XII Das Resultat bleibt aber, wie ich glaube, bestehen; ich konnte mir nämlich im Laufe meiner Arbeit einige andere Stellen verzeichnen, die, da sie iberein- stimmende Fehler von Hss. der beiden cinander gegenüberstehenden Hss.-Familien betreffen, wohl den Schlufs auf einen fehlerhaften Archetypus zulassen dürften. V. 13576 hat D und M ich statt des richtigen ist; der Fall ist aber zu unbedeutend und erklärt sich vielleicht graphisch. Mehr Gewicht hat V. 1154 willehelm DM, wilhalm W statt des richtigen Willekîn; da Zeidler S. 36 diesen Fehler als der Gruppe DOWg angehörig ausdriicklich erwähnt, ist es mir unbegreiflich, dafs ihm die Gemeinsamkeit mit M entgangen ist. Auf die Unverständlichkeit von V. 3329 lege ich kein besondres Gewicht (s. die Stelle!), vielleicht ist blofs uns an derselben etwas nicht klar, die Hss. gehn hier nicht aus- cinander. Eher liefse sich aus dem schwerverständlichen hant DM (pawet W) in V. 9672 ein Schlufs auf einen höherliegenden Fehler ziehen; doch ist auch dies keineswegs sicher (vgl. die Stelle und das Wortregister unter strâze).1) Sicherheit wird da erst zu erlangen sein, wenn einmal das ganze hsl. Material vorliegt. Nicht cinwandfrei erscheint mir ferner die von Zeidler p. 52 sub 27 gezogene Schlufsfolgerung, durch die er zu einem Zwischengliede zwischen M und der Mep he gemeinsamen Vorlage gelangt. Zeidler stützt sich wieder nur auf einen einzigen Fall, u. z. wieder auf einen solchen, der eine rein graphische Deutung zuläfst.2) Auch die Zwitterstellung, die M in den beiden engeren Gruppen Mncöd einerseits und Mepthe andrerscits einnimmt, bedarf vielleicht noch näherer Begründung. D glorgalaiz (? vgl. p. 277) s arbragoleiz h norgaleis OWg fehlt das Verspaar M ze waleis H waleis n ze Caleis c ze Waldeis p2 ze fyrmensys B Spatium für dieses Wort d zu walbiß 1) Ein Fall, ähnlich dem von Zeidler herangezogenen V. 10852, ist V. 7040 (Zeidler p. 16), wo wieder die Gruppe DOW ctc. dem richtigen altermüeterlîn (s. das Wortregister hiezu) näher- kommt als die zweite, MBH etc.; hier ergibt sich das richtige aus dem Zusammenhang, den Zeidler ganz überschen hat, denn Willehalm fragt nicht nach seiner Mutter, sondern nach seiner Grofsmutter, worauf ihm auch Bernant, sein Grofsvater, die entsprechende Antwort gibt. Auch dieser Fall ist mir indes für die Gemeinsamkeil des Fehlers nicht sicher beweiskräftig. 2) Der Fehler in M (V. 5832) vben sol ist doch woll kaum etwas anderes als verlesen aus undeutlichem werben (wahrscheinlich w’ben) sach der Vorlage; da der Schreiber von M nun leicht vor dem Niederschreiben der 2. Zeile (V. 5832) deren reimlosen Ausgang bemerken konnte, so kann er schr wohl für die korrespondierenden Reimzeilen je eine Zeile freigelassen haben; die Vorlage braucht dabei gar nicht im Spiel gewesen zu sein. Und selbstverständlich müssen wir die Möglichkeit zugeben, dafs ein anderer Schreiber (eplhe) jenes Undeutliche dennoch richtig entziffern konnte. Die diesen Hss. gemeinsame Buchstabengruppe -(o)rgaleis führt uns auf die einzig richtige Lesung Norgâleis (s. auch p. XIVf.). Das dieser Gruppe zugrunde liegende ze (w)aleis ist falsch, es stammt aus der vorhergehenden Reimzeile.
Strana XIII
XIII Wichtig ist die Schlufsbemerkung Zeidlers p. 55 f., dafs zwischen den von ihm behandelten Hss. nirgend ein direktes Abhängigkeitsverhältnis besteht. Aus diesem Umstande läfst sich auch entnehmen, dafs uns von den ehemals existierenden Hss. des Gedichts nur ein geringer Teil, im besten Falle etwa die Hälfte, wirklich crhalten ist, freilich auch von diesen wieder nur etwa die Hälfte vollständig. Zeidlers Stammbaum bedarf nicht weniger als 25 solcher Zwischenglieder, womit die Zahl der verloren gegangenen Hss. noch keineswegs erschöpft sein muss. Ein Mangel der Zeidlerschen Studie, den ich besonders stark empfunden habe, ist, dafs er zwar die Filiation der Hss. mit einer bis ins Einzelne gehenden Akribie klarzustellen sucht, uns aber über den Wert, die Güte der einzelnen Hss. nicht cinmal ein relatives Urteil gibt. Ich muſste also, vor die Auswahl einer Hs. gestellt, da eine grundlegende Untersuchung über den Wert der Hss. auch sonst nicht besteht, mich damit zufrieden geben, auf Grund der in Zeidlers Aufsatz mit- geteilten Proben von Fehlern und Lücken zunächst eine vorläufige Kritik der Hss. vorzunchmen, die lediglich den Zweck hatte, die relativ beste zu ermitteln. Eine erschöpfende Prüfung des gesamten Materials konnte nicht meine Aufgabe sein, um so weniger als es der Preuſsischen Akademie nicht in letzter Linie um einen baldigen Abdruck zu tun war. Die Uberlegungen, die meine Wahl bestimmmten, sind die folgenden. Durch ihr Alter kamen D und M weitaus in erster Linie in Betracht. H und B sind zwar vollständig, aber jünger, und verschiedene Gründe sprachen dagegen, cine von diesen beiden Hss. zu wählen. Von B bemerkt Zeidler (Die Quellen von Rudolfs von Ems Wilhelm von Orlens, Berlin 1894, Vorwort) selbst, dafs sie sehr weit vom Original abstehe; für H und B liefsen sich aus Zcidlers Untersuchung des Hss.-Verh. p. 39 ff. selbständige Abweichungen in gröfserer Zahl feststellen. Ein Ahnliches gilt von W und O nach Zeidler, a. a. O. p. 25 f., 30 f., wo diesen beiden Hss. erhebliche Licken nachgewiesen werden, von denen Zeidler bemerkt, dafs sie sich leicht noch um ein Bedeutendes vermehren liefsen. Spezielle Mängel in O führt Zeidler p. 25 f. und p. 37 an; von der gänzlichen Unbrauchbarkeit der Hs. W konnte ich mich selbst überzeugen, da ich eine vollständige Abschrift derselben vor mir hatte; auch hat Zeidler p. 28 ff. noch auf Fehler und Zutaten in W aufmerksam gemacht. Beide Hss., O und W, sind aufserdem unvollständig, u. z. nicht nur, wie schon hervorgehoben, am Schlusse, sondern auch in der Mitte innerhalb des literarischen Exkurses (Zeidler p. 9). Von den Papierhss. durfte ich von vornherein absehen. Die Wahl zwischen M und D konnte nicht schwer sein: an Alter gleich ist doch D vollständiger und aufserdem leichter zugänglich gewesen als M, denn diese Hs. wird wegen ihrer äufserst kostbaren, gröfstenteils schon der Zerstörung anheim- fallenden Miniaturen mit begreiflicher Sorgfalt gehiitet und ist von der Versendung nach auswärts prinzipiell ausgeschlossen. D dagegen konnte ich hier in Wien in aller Ruhe und Bequemlichkeit benitzen.
XIII Wichtig ist die Schlufsbemerkung Zeidlers p. 55 f., dafs zwischen den von ihm behandelten Hss. nirgend ein direktes Abhängigkeitsverhältnis besteht. Aus diesem Umstande läfst sich auch entnehmen, dafs uns von den ehemals existierenden Hss. des Gedichts nur ein geringer Teil, im besten Falle etwa die Hälfte, wirklich crhalten ist, freilich auch von diesen wieder nur etwa die Hälfte vollständig. Zeidlers Stammbaum bedarf nicht weniger als 25 solcher Zwischenglieder, womit die Zahl der verloren gegangenen Hss. noch keineswegs erschöpft sein muss. Ein Mangel der Zeidlerschen Studie, den ich besonders stark empfunden habe, ist, dafs er zwar die Filiation der Hss. mit einer bis ins Einzelne gehenden Akribie klarzustellen sucht, uns aber über den Wert, die Güte der einzelnen Hss. nicht cinmal ein relatives Urteil gibt. Ich muſste also, vor die Auswahl einer Hs. gestellt, da eine grundlegende Untersuchung über den Wert der Hss. auch sonst nicht besteht, mich damit zufrieden geben, auf Grund der in Zeidlers Aufsatz mit- geteilten Proben von Fehlern und Lücken zunächst eine vorläufige Kritik der Hss. vorzunchmen, die lediglich den Zweck hatte, die relativ beste zu ermitteln. Eine erschöpfende Prüfung des gesamten Materials konnte nicht meine Aufgabe sein, um so weniger als es der Preuſsischen Akademie nicht in letzter Linie um einen baldigen Abdruck zu tun war. Die Uberlegungen, die meine Wahl bestimmmten, sind die folgenden. Durch ihr Alter kamen D und M weitaus in erster Linie in Betracht. H und B sind zwar vollständig, aber jünger, und verschiedene Gründe sprachen dagegen, cine von diesen beiden Hss. zu wählen. Von B bemerkt Zeidler (Die Quellen von Rudolfs von Ems Wilhelm von Orlens, Berlin 1894, Vorwort) selbst, dafs sie sehr weit vom Original abstehe; für H und B liefsen sich aus Zcidlers Untersuchung des Hss.-Verh. p. 39 ff. selbständige Abweichungen in gröfserer Zahl feststellen. Ein Ahnliches gilt von W und O nach Zeidler, a. a. O. p. 25 f., 30 f., wo diesen beiden Hss. erhebliche Licken nachgewiesen werden, von denen Zeidler bemerkt, dafs sie sich leicht noch um ein Bedeutendes vermehren liefsen. Spezielle Mängel in O führt Zeidler p. 25 f. und p. 37 an; von der gänzlichen Unbrauchbarkeit der Hs. W konnte ich mich selbst überzeugen, da ich eine vollständige Abschrift derselben vor mir hatte; auch hat Zeidler p. 28 ff. noch auf Fehler und Zutaten in W aufmerksam gemacht. Beide Hss., O und W, sind aufserdem unvollständig, u. z. nicht nur, wie schon hervorgehoben, am Schlusse, sondern auch in der Mitte innerhalb des literarischen Exkurses (Zeidler p. 9). Von den Papierhss. durfte ich von vornherein absehen. Die Wahl zwischen M und D konnte nicht schwer sein: an Alter gleich ist doch D vollständiger und aufserdem leichter zugänglich gewesen als M, denn diese Hs. wird wegen ihrer äufserst kostbaren, gröfstenteils schon der Zerstörung anheim- fallenden Miniaturen mit begreiflicher Sorgfalt gehiitet und ist von der Versendung nach auswärts prinzipiell ausgeschlossen. D dagegen konnte ich hier in Wien in aller Ruhe und Bequemlichkeit benitzen.
Strana XIV
XIV Die von Zeidler in seiner Untersuchung des Hss.-Verhältnisses aufgeführten Fehler und Licken von D habe ich bei der Auswahl der Is. nicht iberschen; ein wirklicher Fehler ist z. B. Zeidler p. 9 Mitte (= V. 2271) kan ich in statt kume ich nû; er ist wohl auf eine unleserliche Vorlage der ganzen Gruppe zurückzuführen. Dagegen kann ich in den übrigen von Zeidler aufgeführten Abweichungen dieser Hs. durchaus nicht immer Fehler erkennen. Zeidler p. 8 Mitte (= V. 10852) kommt z. B. die Lesart von D: glorgalaiz dem an dieser Stelle anzusetzenden Norgâleis (welches z. B. h ganz richtig hat!) sehr nahe, denn die von Zeidler zur Stelle herangezogene Parallele aus Wolframs Parzival hat hier weniger Gewicht als des Dichters eigenes Zeugnis im g. Gerh. 5906 Norgâleis und im geographischen Exkurse der Weltchronik (ed. Doberentz in Zachers Zs. 17, p. 170 ff.) Vers 1262; beidemale im Roime auf Wâleis (s. auch das Register der Eigennamen, ferner p. 277 und Einl. p. XI. Anm. 1). Kleinere Abweichungen in einzelnen Worten, auf die ich schon bei den bisher betrachteten Hss. kein allzu grofses Gewicht gelegt habe, kommen auch bei D nicht sonderlich in Betracht. So ist es z. B. von untergeordneter Bedeutung, ob Zeidler p. 8 unten (= V. 596) tûsentstunt oder hundertstunt zu lesen ist. Das erstere findet sich wohl g. Gerh. 4625. 4691 (wörtlich!) und 4793 (ganz ähnlich), nirgends ein hundertstunt, ein Beweis ist dies aber nicht. Auch Z. hat hier sehr wohl grofse Vorsicht angewendet und nicht alle Abweichungen als wirklichen Fehler angeschen wissen wollen. Das Gleiche gilt von den übrigen kleinen Differenzen. Was Zeidler p. 10 oben anführt, ist kein sicherer Fehler in D, sondern kann ebenso gut das Richtige sein: ich vollevar an oder mit einem dinge oder blofs einem dinge sagt Rudolf Barl. 282, 11. Alex. 1858. 8057. 13059 neben einem unpersönlichen vollevarn z. B. Barl. 68, 17. 191, 39. 198, 25. Ich halte aber geradezu das in D (mit OWs und h) iberlieferte er für ganz richtig, denn die genannten Fälle des impersonalen vollevarn entbehren des Dativs, den hingegen (gleich unserer Stelle) die erstzitierten Belege zeigen: er vollevuor mit dem gerihte, wan er swuor ... gehört nach meiner Meinung zusammen; nach daz ergie ist Punkt oder Komma zu setzen (s. V. 2467 f. und das Wortregister bei vollevarn). Ganz zu verwerfen ist jedenfalls die Begründung, mit der Zeidler p. 10 Mitte die beiden in D (OW s und h) überlieferten Verse und helfet mir sîn êre hoehen iemermêre (V. 2639 f.) als unecht ausscheiden will. Eben weil diese Verse, der Abklatsch früherer, kurz vorhergehender Stellen‘ sind, wie Zeidler bemerkt, sind sie formelhaft, aber darum noch lange nicht kritisch verdächtig; sie bringen nur nichts neues. Zeidlers Argu- ment beruht auf einer rein ästhetischen und persönlichen Empfindung.1) Auch im 1) Derlei Wiederholungen finden sich z. B. V. 4745 f., nachdem erst 8 Zeilen vorher inner- halb derselben Rede mit denselben Reimworten dasselbe gesagt worden war (s. die Stelle!), V. 3245 f., 8285 f. sind ähnlich formelhaft; der Reimtypus ist schr beliebt, vgl. V. 413 f., 1141 f., 2525 f., 4793 f.,
XIV Die von Zeidler in seiner Untersuchung des Hss.-Verhältnisses aufgeführten Fehler und Licken von D habe ich bei der Auswahl der Is. nicht iberschen; ein wirklicher Fehler ist z. B. Zeidler p. 9 Mitte (= V. 2271) kan ich in statt kume ich nû; er ist wohl auf eine unleserliche Vorlage der ganzen Gruppe zurückzuführen. Dagegen kann ich in den übrigen von Zeidler aufgeführten Abweichungen dieser Hs. durchaus nicht immer Fehler erkennen. Zeidler p. 8 Mitte (= V. 10852) kommt z. B. die Lesart von D: glorgalaiz dem an dieser Stelle anzusetzenden Norgâleis (welches z. B. h ganz richtig hat!) sehr nahe, denn die von Zeidler zur Stelle herangezogene Parallele aus Wolframs Parzival hat hier weniger Gewicht als des Dichters eigenes Zeugnis im g. Gerh. 5906 Norgâleis und im geographischen Exkurse der Weltchronik (ed. Doberentz in Zachers Zs. 17, p. 170 ff.) Vers 1262; beidemale im Roime auf Wâleis (s. auch das Register der Eigennamen, ferner p. 277 und Einl. p. XI. Anm. 1). Kleinere Abweichungen in einzelnen Worten, auf die ich schon bei den bisher betrachteten Hss. kein allzu grofses Gewicht gelegt habe, kommen auch bei D nicht sonderlich in Betracht. So ist es z. B. von untergeordneter Bedeutung, ob Zeidler p. 8 unten (= V. 596) tûsentstunt oder hundertstunt zu lesen ist. Das erstere findet sich wohl g. Gerh. 4625. 4691 (wörtlich!) und 4793 (ganz ähnlich), nirgends ein hundertstunt, ein Beweis ist dies aber nicht. Auch Z. hat hier sehr wohl grofse Vorsicht angewendet und nicht alle Abweichungen als wirklichen Fehler angeschen wissen wollen. Das Gleiche gilt von den übrigen kleinen Differenzen. Was Zeidler p. 10 oben anführt, ist kein sicherer Fehler in D, sondern kann ebenso gut das Richtige sein: ich vollevar an oder mit einem dinge oder blofs einem dinge sagt Rudolf Barl. 282, 11. Alex. 1858. 8057. 13059 neben einem unpersönlichen vollevarn z. B. Barl. 68, 17. 191, 39. 198, 25. Ich halte aber geradezu das in D (mit OWs und h) iberlieferte er für ganz richtig, denn die genannten Fälle des impersonalen vollevarn entbehren des Dativs, den hingegen (gleich unserer Stelle) die erstzitierten Belege zeigen: er vollevuor mit dem gerihte, wan er swuor ... gehört nach meiner Meinung zusammen; nach daz ergie ist Punkt oder Komma zu setzen (s. V. 2467 f. und das Wortregister bei vollevarn). Ganz zu verwerfen ist jedenfalls die Begründung, mit der Zeidler p. 10 Mitte die beiden in D (OW s und h) überlieferten Verse und helfet mir sîn êre hoehen iemermêre (V. 2639 f.) als unecht ausscheiden will. Eben weil diese Verse, der Abklatsch früherer, kurz vorhergehender Stellen‘ sind, wie Zeidler bemerkt, sind sie formelhaft, aber darum noch lange nicht kritisch verdächtig; sie bringen nur nichts neues. Zeidlers Argu- ment beruht auf einer rein ästhetischen und persönlichen Empfindung.1) Auch im 1) Derlei Wiederholungen finden sich z. B. V. 4745 f., nachdem erst 8 Zeilen vorher inner- halb derselben Rede mit denselben Reimworten dasselbe gesagt worden war (s. die Stelle!), V. 3245 f., 8285 f. sind ähnlich formelhaft; der Reimtypus ist schr beliebt, vgl. V. 413 f., 1141 f., 2525 f., 4793 f.,
Strana XV
XV Alexander schwächt der Dichter öfters den Schlufseffekt einer Rede durch derlei Wiederholungen ab; dies geschieht z. B. fast mit denselben Reimworten wie hier, Alex. V. 6725 f. (wiederholt den schon V. 6703 ausgesprochenen Gedanken gewinnen prîs und êre); ähnliches findet sich V. 11852 f. in einer Anrede Alexanders, V. 12013 f. in einer des Darius und öfter. Das gemeinsame Zeugnis der fünf Hss. darf also an jener Stelle nicht so ohne weiteres in den Wind geschlagen werden. Für mich haben durch diese zwei in DOWs und h allein erhaltenen Zeilen gerade diese Hss. eher gewonnen. Eine gröfsere Verderbnis liegt vor in Zeidler p. 23 oben swie man diu vant etc. aus swie man diu bôt, diu galt zehant (V. 8738). Hält man diese Fehler aber an die bei den anderen Hss., etwa MBHn aufgedeckten, so ergeben sie sich als von viel harmloserer Art; sie sind auch nicht etwa dem Verschulden des Schreibers zur Last zu legen, sondern treten immer zugleich mit D auch in anderen verwandten IIss. auf, gehören also deren Vorlage an. Der Schreiber von D ist vielmehr allem Anscheine nach in seiner Art ganz sorgfältig zu Werke gegangen, er hat, wo er Lücken der Vorlage bemerkte, den Raum hiefür ausgespart und auf solche Weise die Kontrolle erleichtert. Diese Lücken sind dann (Zeidler p. 24 sub 8b) nach einer Hs. der Gruppe MBHn teilweise ergänzt worden. Da diese Stellen aber als Über- korrekturen leicht kenntlich sind (Zeidler p. 36 Mitte), so führen sie nicht irre. Dafs der Schreiber aber auch sonst nicht kopflos abschreibt, beweist vielleicht Zeidler p. 35 unten (V. 10569) einlant statt lant, doch ist das nicht sicher. Auch die von Zeidler p. 36 Mitte schr plausibel gemachte Uberlegung, die den Schreiber von D bewog, an der fraglichen Stelle eine Unkorrektheit der (gemeinsamen) Vorlage dadurch zu umgehn, dafs er eine Lücke für zwei Verse (1779 f.) annahm und späterer Korrektur vorbehielt, spricht schr zu seinen Gunsten. Eine selbständige Einschaltung verzeichnet Zeidler p. 37, wo die Hs. 11/2 Verse hinzufiigt, um über eine in der Vorlage verderbte Stelle hinwegzukommen (V. 8133, s. die Stelle!) Dies ist allerdings bedenklich, aber es ist der einzige Fall. Nimmt man noch das friher erwähnte Zeidler p. 9 kan ich in statt kume ich nů hinzu, sowie die durch Spatia gekennzeichneten Liicken, so sind damit die von Zeidler monierten Fehler von D so ziemlich erschöpft. Und da sich nun keine Hs. als besser ergeben hat, so scheint D für die Textgrundlage sich noch am besten zu eignen. An den erwähnten lücken- haften (vom Schreiber spationierten) und an den fehlerhaften (von Zeidler an- geführten) Stellen wird eine Kontrolle nötig sein. Diese muſs (wegen der Art der Fehler, die meist der ganzen Gruppe angehören) notwendigerweise mit einer Hs. ge- schehen, die von D möglichst weit ab steht, also mit einer Hs. der Gruppe M B Hn etc.; unter diesen Hss. empfichlt sich wiederum M am meisten, nicht blofs wegen 9495 f., 9579 f., 10309 f., 12381 f., 13677 f., 14399 f., 14941 f.; (darunter ist der Fall V. 4793 f. nicht unwichtig, da er eine Wiederholung des vorerwähnten V. 4745 f., bezw. 4737 f., im Munde derselben Person, ist).
XV Alexander schwächt der Dichter öfters den Schlufseffekt einer Rede durch derlei Wiederholungen ab; dies geschieht z. B. fast mit denselben Reimworten wie hier, Alex. V. 6725 f. (wiederholt den schon V. 6703 ausgesprochenen Gedanken gewinnen prîs und êre); ähnliches findet sich V. 11852 f. in einer Anrede Alexanders, V. 12013 f. in einer des Darius und öfter. Das gemeinsame Zeugnis der fünf Hss. darf also an jener Stelle nicht so ohne weiteres in den Wind geschlagen werden. Für mich haben durch diese zwei in DOWs und h allein erhaltenen Zeilen gerade diese Hss. eher gewonnen. Eine gröfsere Verderbnis liegt vor in Zeidler p. 23 oben swie man diu vant etc. aus swie man diu bôt, diu galt zehant (V. 8738). Hält man diese Fehler aber an die bei den anderen Hss., etwa MBHn aufgedeckten, so ergeben sie sich als von viel harmloserer Art; sie sind auch nicht etwa dem Verschulden des Schreibers zur Last zu legen, sondern treten immer zugleich mit D auch in anderen verwandten IIss. auf, gehören also deren Vorlage an. Der Schreiber von D ist vielmehr allem Anscheine nach in seiner Art ganz sorgfältig zu Werke gegangen, er hat, wo er Lücken der Vorlage bemerkte, den Raum hiefür ausgespart und auf solche Weise die Kontrolle erleichtert. Diese Lücken sind dann (Zeidler p. 24 sub 8b) nach einer Hs. der Gruppe MBHn teilweise ergänzt worden. Da diese Stellen aber als Über- korrekturen leicht kenntlich sind (Zeidler p. 36 Mitte), so führen sie nicht irre. Dafs der Schreiber aber auch sonst nicht kopflos abschreibt, beweist vielleicht Zeidler p. 35 unten (V. 10569) einlant statt lant, doch ist das nicht sicher. Auch die von Zeidler p. 36 Mitte schr plausibel gemachte Uberlegung, die den Schreiber von D bewog, an der fraglichen Stelle eine Unkorrektheit der (gemeinsamen) Vorlage dadurch zu umgehn, dafs er eine Lücke für zwei Verse (1779 f.) annahm und späterer Korrektur vorbehielt, spricht schr zu seinen Gunsten. Eine selbständige Einschaltung verzeichnet Zeidler p. 37, wo die Hs. 11/2 Verse hinzufiigt, um über eine in der Vorlage verderbte Stelle hinwegzukommen (V. 8133, s. die Stelle!) Dies ist allerdings bedenklich, aber es ist der einzige Fall. Nimmt man noch das friher erwähnte Zeidler p. 9 kan ich in statt kume ich nů hinzu, sowie die durch Spatia gekennzeichneten Liicken, so sind damit die von Zeidler monierten Fehler von D so ziemlich erschöpft. Und da sich nun keine Hs. als besser ergeben hat, so scheint D für die Textgrundlage sich noch am besten zu eignen. An den erwähnten lücken- haften (vom Schreiber spationierten) und an den fehlerhaften (von Zeidler an- geführten) Stellen wird eine Kontrolle nötig sein. Diese muſs (wegen der Art der Fehler, die meist der ganzen Gruppe angehören) notwendigerweise mit einer Hs. ge- schehen, die von D möglichst weit ab steht, also mit einer Hs. der Gruppe M B Hn etc.; unter diesen Hss. empfichlt sich wiederum M am meisten, nicht blofs wegen 9495 f., 9579 f., 10309 f., 12381 f., 13677 f., 14399 f., 14941 f.; (darunter ist der Fall V. 4793 f. nicht unwichtig, da er eine Wiederholung des vorerwähnten V. 4745 f., bezw. 4737 f., im Munde derselben Person, ist).
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XVI ihres Alters, sondern auch desshalb, weil sich in thr verhältnismäfsig wenig und nicht so schwere Fehler aufdecken liefsen, als in B und H. Mit dieser Uberlegung war der einzuschlagende Weg gegeben: der Textabdruck muſste nach D erfolgen; an den lückenhaften und fehlerhaften Stellen war M zur Ergänzung und Korrektur auserschn. Nun zeigte sich aber schon bei der Kopierung des Textes, dafs die Hs. D von kleinen, leichten, meist Schreib- oder Verlesefehlern, ferner von Auslassungen kleinerer Worte (so der Pronomina) geradczu wimmelte, deren Besserung auf den ersten Blick und ohne kritische Bedenken auch ohne eine andere Hs. hälte erfolgen können. Da aber durch das Programm der Akademie auch für derlci fast selbst- verständliche Emendationen eine handschriftliche Stütze gewünscht wurde, so wählte ich hiezu die mir zunächst liegende Wiener Hs. W, von der mir Herr Hofrat R. Heinzel cine von J. J. David angefertigte Abschrift bereitwilligst zur Verfüigung gestellt hatte; diese hatte ich, nachdem ich mich von ihrer Verläfslichkeit durch eine längere Kollation und Stichproben überzeugt hatte, während meiner ganzen Arbeit neben mir liegen, und ich konnte so mit Sicherheit die vielen leichten Fehler von D schon bei der ersten Niederschrift des Textes ins Reine bringen. Freilich ist W eine der schlechtesten, unter den Perg. hss. gewifs die schlechteste Hs.; für den genannten ersten Zweck aber reichte sie aus, umso mehr als sie ja mit D in eine und dieselbe Gruppe gehört. Wo mich nun W im Stiche liefs oder die Besserung aus W nicht ohne weiteres einleuchtend war, wo ich ferner Grund zum Verdachte gegen W hatte, besonders aber an lückenhaften Stellen (Wort- und Versliicken), dort erfolgte die Besserung, resp. Ergänzung, aus M; einen mehr- tägigen Aufenthalt in München, den mir die finanzielle Unterstützung der Königl. Preuſsischen Akademie sowie ein Urlaub der Kaiserl. Akademie zu Wien ermöglichte, benützte ich zu diesen Eintragungen. Gröfsere oder wichtigere Fehler habe ich stcts nach M kontrolliert, W aber immer mitberücksichtigt. Diese Mitteilungen und Emen- dationen aus M, resp. W sind nicht ganz gleichmäfsig über den Abdruck verteilt: ich bin, was man billigen wird, im Laufe der Arbeit freigebiger geworden, habe insbesondre in wachsendem Maſse Varianten aus diesen beiden Hss. auch dort wenigstens unter dem Texte gebracht, wo mir die Originalität von D aus irgend einem Grunde zweifelhaft erschien; ich konnte auf diese Weise (unter Berufung auf das Verwandtschaftsverhältnis der Hss., von deren beiden Hauptgruppen ich in D und M je den hervorragendsten Vertreter vor mir hatte) durch ausgiebigere Mit- teilungen den Originaltext Rudolfs in vielen Fällen über D hinaus andeuten. Dieses Verfahren wurde mir erleichtert, ja erst ermöglicht durch die Opferwilligkeit des Herrn Dr. E. Pétzet in Minchen, der jeden einzelnen Korrekturbogen meines Abdrucks nicht nur in Bezug auf solche Stellen, für die ich seine Hilfe noch besonders anrief, sondern vom IV. Buche an sogar Wort für Wort mit M verglich. Gegen den Schlufs mufste sich das Verhältnis der Kontrollhss. ändern, da M schon mit V. 14858, W mit V. 15 595 abbricht. Zur Fortsetzung der wertvollen Lesarten von M teilte mir Herr Dr. Petzet auch die Varianten aus dem Münchener
XVI ihres Alters, sondern auch desshalb, weil sich in thr verhältnismäfsig wenig und nicht so schwere Fehler aufdecken liefsen, als in B und H. Mit dieser Uberlegung war der einzuschlagende Weg gegeben: der Textabdruck muſste nach D erfolgen; an den lückenhaften und fehlerhaften Stellen war M zur Ergänzung und Korrektur auserschn. Nun zeigte sich aber schon bei der Kopierung des Textes, dafs die Hs. D von kleinen, leichten, meist Schreib- oder Verlesefehlern, ferner von Auslassungen kleinerer Worte (so der Pronomina) geradczu wimmelte, deren Besserung auf den ersten Blick und ohne kritische Bedenken auch ohne eine andere Hs. hälte erfolgen können. Da aber durch das Programm der Akademie auch für derlci fast selbst- verständliche Emendationen eine handschriftliche Stütze gewünscht wurde, so wählte ich hiezu die mir zunächst liegende Wiener Hs. W, von der mir Herr Hofrat R. Heinzel cine von J. J. David angefertigte Abschrift bereitwilligst zur Verfüigung gestellt hatte; diese hatte ich, nachdem ich mich von ihrer Verläfslichkeit durch eine längere Kollation und Stichproben überzeugt hatte, während meiner ganzen Arbeit neben mir liegen, und ich konnte so mit Sicherheit die vielen leichten Fehler von D schon bei der ersten Niederschrift des Textes ins Reine bringen. Freilich ist W eine der schlechtesten, unter den Perg. hss. gewifs die schlechteste Hs.; für den genannten ersten Zweck aber reichte sie aus, umso mehr als sie ja mit D in eine und dieselbe Gruppe gehört. Wo mich nun W im Stiche liefs oder die Besserung aus W nicht ohne weiteres einleuchtend war, wo ich ferner Grund zum Verdachte gegen W hatte, besonders aber an lückenhaften Stellen (Wort- und Versliicken), dort erfolgte die Besserung, resp. Ergänzung, aus M; einen mehr- tägigen Aufenthalt in München, den mir die finanzielle Unterstützung der Königl. Preuſsischen Akademie sowie ein Urlaub der Kaiserl. Akademie zu Wien ermöglichte, benützte ich zu diesen Eintragungen. Gröfsere oder wichtigere Fehler habe ich stcts nach M kontrolliert, W aber immer mitberücksichtigt. Diese Mitteilungen und Emen- dationen aus M, resp. W sind nicht ganz gleichmäfsig über den Abdruck verteilt: ich bin, was man billigen wird, im Laufe der Arbeit freigebiger geworden, habe insbesondre in wachsendem Maſse Varianten aus diesen beiden Hss. auch dort wenigstens unter dem Texte gebracht, wo mir die Originalität von D aus irgend einem Grunde zweifelhaft erschien; ich konnte auf diese Weise (unter Berufung auf das Verwandtschaftsverhältnis der Hss., von deren beiden Hauptgruppen ich in D und M je den hervorragendsten Vertreter vor mir hatte) durch ausgiebigere Mit- teilungen den Originaltext Rudolfs in vielen Fällen über D hinaus andeuten. Dieses Verfahren wurde mir erleichtert, ja erst ermöglicht durch die Opferwilligkeit des Herrn Dr. E. Pétzet in Minchen, der jeden einzelnen Korrekturbogen meines Abdrucks nicht nur in Bezug auf solche Stellen, für die ich seine Hilfe noch besonders anrief, sondern vom IV. Buche an sogar Wort für Wort mit M verglich. Gegen den Schlufs mufste sich das Verhältnis der Kontrollhss. ändern, da M schon mit V. 14858, W mit V. 15 595 abbricht. Zur Fortsetzung der wertvollen Lesarten von M teilte mir Herr Dr. Petzet auch die Varianten aus dem Münchener
Strana XVII
XVII Codex Cgm. 446 mit, welcher die Hs. M durch eine (im J. 1807 gemachte) Abschrift des Schlusses nach der Casseler Hs. c ergänzt; Herr Dr. Hans Legband in Cassel hatte dann, auf Roethes Vermittlung, die Güte, eine Kollation dieser Eintragungen mit dem Original c zu besorgen. Aufserdem hatte ich schon früher, da mir verschiedene Stellen trotz D, M und W nicht klar geworden waren, von der Donaueschinger Bibliothek die Papierhs. d nach Wien erhalten und konnte auch sie, die gleich c der Hss. gruppe MBH etc. angehört, von dem genannten Punkte ab zur Stütze des Textes ausgiebig heranziehen. Die Papierhs. h habe ich gelegentlich an einigen Stellen im Innern des Gedichts benützen können, die Haager Bibliothek hatte sie mir an die hiesige k. k. Universitätsbibliothek zur Benützung überlassen. Dafs ich gerade diese Hs. wählte, erklärt sich aus den Stellen, an denen sie herangezogen wurde (s. die Beschreibung). In den weitaus meisten Fällen, wo ich D im Text verliefs, handelt es sich lediglich um Berichtigung evidenter Versehen des Schreibers von D. Wo der Fehler weiter zuricklag, wo also D und W ihn teilten, habe ich D nur ganz selten korrigiert, wenn der Text ohne dem sinnlos gewesen wäre und M eine sichere Besserung bot. Und nur in 2—3 Fällen bin ich über DM hinausgegangen (so V. 1154. 13576). Die Akrosticha wurden auch gegen die Hs. cingestellt, um diese wichtige Eigenheit Rudolfs hier, bei der ersten Publikation des Gedichts, doch zur Geltung kommen zu lassen. In der Regel aber habe ich die Abweichungen der andern Hss., auch wo sie mir den Vorzug zu verdienen schienen, nur im Apparat verzeichnet.1) Die Einrichtung des Textabdrucks folgt genau den allgemeinen Vorschriften der Akademie, die Roethe im Eingang dieses Bandes mitgeteilt hat; so wurde ins- besondre jede Abweichung von D entweder durch kursiven Satz im Texte oder (bei Auslassungen und Umstellungen) durch Sperrdruck im Apparat2) kenntlich gemacht. Eine prinzipielle Ausnchme ist bei den Initialen gemacht, die der Hs. durchaus fehlen, aber stets vorgeschrieben sind (s. die Beschreibung). Kursivdruck wurde nur dort für die Initialen angewendet, wo auch die Vorschreibung falsch ist und die Initiale (oder das mit ihr beginnende Wort) aus MW etc. ergänzt werden mufste. Wo mehrere Hss. zur Stütze des Textes herangezogen wurden, steht diejenige voran, deren Lesart in den Text aufgenommen wurde. Weichen die Hss. blofs in Kleinigkeiten voneinander ab (z. B. dialektisch ei für î u. dgl. in W), so ist dies nicht besonders angeführt, da ja die voranstehende Hs. (meist M) für den Text zunächst verantwortlich ist. Geht die Differenz weiter, so stcht die Sigle der ver- derbten Hs. in (); dies trifft sehr oft bei W zu: M (W) bedeutet also, dafs W zwar verderbt ist, aber dem Sinne nach von M nicht besonders abweicht. 1) Ein paar allenfalls entbehrliche Anderungen von D in den ersten Partien des Gedichts nehmen die Nachträge (p. 277) zurück. 2) Im Anfang (s. V. 10. 12. 62) ist auch hierfür ein paarmal Kursivdruck im Text an- ewendet worden.
XVII Codex Cgm. 446 mit, welcher die Hs. M durch eine (im J. 1807 gemachte) Abschrift des Schlusses nach der Casseler Hs. c ergänzt; Herr Dr. Hans Legband in Cassel hatte dann, auf Roethes Vermittlung, die Güte, eine Kollation dieser Eintragungen mit dem Original c zu besorgen. Aufserdem hatte ich schon früher, da mir verschiedene Stellen trotz D, M und W nicht klar geworden waren, von der Donaueschinger Bibliothek die Papierhs. d nach Wien erhalten und konnte auch sie, die gleich c der Hss. gruppe MBH etc. angehört, von dem genannten Punkte ab zur Stütze des Textes ausgiebig heranziehen. Die Papierhs. h habe ich gelegentlich an einigen Stellen im Innern des Gedichts benützen können, die Haager Bibliothek hatte sie mir an die hiesige k. k. Universitätsbibliothek zur Benützung überlassen. Dafs ich gerade diese Hs. wählte, erklärt sich aus den Stellen, an denen sie herangezogen wurde (s. die Beschreibung). In den weitaus meisten Fällen, wo ich D im Text verliefs, handelt es sich lediglich um Berichtigung evidenter Versehen des Schreibers von D. Wo der Fehler weiter zuricklag, wo also D und W ihn teilten, habe ich D nur ganz selten korrigiert, wenn der Text ohne dem sinnlos gewesen wäre und M eine sichere Besserung bot. Und nur in 2—3 Fällen bin ich über DM hinausgegangen (so V. 1154. 13576). Die Akrosticha wurden auch gegen die Hs. cingestellt, um diese wichtige Eigenheit Rudolfs hier, bei der ersten Publikation des Gedichts, doch zur Geltung kommen zu lassen. In der Regel aber habe ich die Abweichungen der andern Hss., auch wo sie mir den Vorzug zu verdienen schienen, nur im Apparat verzeichnet.1) Die Einrichtung des Textabdrucks folgt genau den allgemeinen Vorschriften der Akademie, die Roethe im Eingang dieses Bandes mitgeteilt hat; so wurde ins- besondre jede Abweichung von D entweder durch kursiven Satz im Texte oder (bei Auslassungen und Umstellungen) durch Sperrdruck im Apparat2) kenntlich gemacht. Eine prinzipielle Ausnchme ist bei den Initialen gemacht, die der Hs. durchaus fehlen, aber stets vorgeschrieben sind (s. die Beschreibung). Kursivdruck wurde nur dort für die Initialen angewendet, wo auch die Vorschreibung falsch ist und die Initiale (oder das mit ihr beginnende Wort) aus MW etc. ergänzt werden mufste. Wo mehrere Hss. zur Stütze des Textes herangezogen wurden, steht diejenige voran, deren Lesart in den Text aufgenommen wurde. Weichen die Hss. blofs in Kleinigkeiten voneinander ab (z. B. dialektisch ei für î u. dgl. in W), so ist dies nicht besonders angeführt, da ja die voranstehende Hs. (meist M) für den Text zunächst verantwortlich ist. Geht die Differenz weiter, so stcht die Sigle der ver- derbten Hs. in (); dies trifft sehr oft bei W zu: M (W) bedeutet also, dafs W zwar verderbt ist, aber dem Sinne nach von M nicht besonders abweicht. 1) Ein paar allenfalls entbehrliche Anderungen von D in den ersten Partien des Gedichts nehmen die Nachträge (p. 277) zurück. 2) Im Anfang (s. V. 10. 12. 62) ist auch hierfür ein paarmal Kursivdruck im Text an- ewendet worden.
Strana XVIII
XVIII Hervorheben muſs ich noch ausdrücklich, dafs ich, um das handschriftliche Bild von D im ganzen Abdruck festzuhalten, auch an den aus anderen Hss. emendierten Stellen den Wortlaut dieser Kontrollhss. nur dort unverändert in den Text aufgenommen habe, wo die Orthographie derselben sich mit der in D üblichen verträgt; weichen die Kontrollhss. ab (M ist in einer schr reinlichen, der gemeinmhd. fast gleichkommenden Orthographie geschrieben, W schreibt stets bayrisches ei für 1 u. dgl.), so habe ich eine Orthographie gewählt, die sich an die Schreibgewohnheiten und den Dialekt von D möglichst anschliefst.1) Dies trifft besonders solche Stellen, aus denen ein ganzer Vers ergänzt worden ist; die Bezeichnung in den Var.,so M (fol. so und so)‘ ist also ohne Rücksicht auf die Orthographie der Kontrollhs. ge- wählt.2) Bei ganzen Zeilenlücken habe ich die Auffindung der Stelle in der zur Ergänzung herangezogenen Hs. (meist M, gegen den Schlufs W, c, d) durch genaue Bezeichnung der Fol., Spalte und Zeile zu erleichtern gesucht. Cod. 74 („Der Wasserburgische Codex", wie auf dem Rücken ver- merkt steht) der Fürstlich Fürstenbergischen Hofbibliothek zu Donaueschingen, war ehemals im Besitze des Freiherrn Joseph von Lassberg auf Meersburg am Bodensee (bei ihm als Nr. 175) 3). Format: klein 2°. (16.5x 26.5 cm, die beschriebene Fläche 12.5x21.5 cm) aus dem Ende des XIII. Jhdts. Perg., nur stellenweise fleckig und mit einigen kleinen Löchern, die schon vor Benitzung vorhanden waren, da die Schrift ihnen sorgsam aus dem Wege geht.4) Der Einband besteht aus zwei mit purpurrotem Schafleder (XV. Jh.) über- zogenen Holzdeckeln: ein Vorsatzblatt, gleichfalls Perg., trägt die Aufschrift: Christoff Schulthais, den Namen des bekannten Konstanzer Chronisten, der die Hs. wohl einmal besafs. Auf der Innenseite des vorderen Deckels eine Eintragung mit Tinte (vermutlich von Lassbergs Hand): Eppishauſen den 28 may 1829: 641/2 flor: † 14 flor. reisekoften! dazwischen von älterer Hand, sehr blafs und undeutlich, und verkehrt geschrieben: vrnich (?) ſchaidenbch. Die Innenseite der Deckel ist nur mehr teilweise von den überklebten Pergament- streifen (lateinischer Text mit ungemein kleiner Schrift) verdeckt. Die Hs. dürfte 1) So hätte ich V. 62 auch besser lib slos stehn lassen, sollen statt M in der Schreibung libe sluzze zu folgen. 2) Ein Beispiel für die eingeschlagene Methode bietet Var. 778. Später habe ich auf derlei kleine Abweichungen in den Var. keine Rücksicht genommen. 3) S. Barack, die Hss. der F. F. Hofbibl. zu D. Tübingen 1865. Aeltere Beschreibungen von Pfeiffer in Haupts Zs. 8, 156 und bei Lassberg ,Ein schoen und kurzweilig Gedicht von einem Riesen genannt Siegenot...durch Meister Seppen von Eppishusen. 1830." 4) Die Stellen sind in den Var. verzeichnet.
XVIII Hervorheben muſs ich noch ausdrücklich, dafs ich, um das handschriftliche Bild von D im ganzen Abdruck festzuhalten, auch an den aus anderen Hss. emendierten Stellen den Wortlaut dieser Kontrollhss. nur dort unverändert in den Text aufgenommen habe, wo die Orthographie derselben sich mit der in D üblichen verträgt; weichen die Kontrollhss. ab (M ist in einer schr reinlichen, der gemeinmhd. fast gleichkommenden Orthographie geschrieben, W schreibt stets bayrisches ei für 1 u. dgl.), so habe ich eine Orthographie gewählt, die sich an die Schreibgewohnheiten und den Dialekt von D möglichst anschliefst.1) Dies trifft besonders solche Stellen, aus denen ein ganzer Vers ergänzt worden ist; die Bezeichnung in den Var.,so M (fol. so und so)‘ ist also ohne Rücksicht auf die Orthographie der Kontrollhs. ge- wählt.2) Bei ganzen Zeilenlücken habe ich die Auffindung der Stelle in der zur Ergänzung herangezogenen Hs. (meist M, gegen den Schlufs W, c, d) durch genaue Bezeichnung der Fol., Spalte und Zeile zu erleichtern gesucht. Cod. 74 („Der Wasserburgische Codex", wie auf dem Rücken ver- merkt steht) der Fürstlich Fürstenbergischen Hofbibliothek zu Donaueschingen, war ehemals im Besitze des Freiherrn Joseph von Lassberg auf Meersburg am Bodensee (bei ihm als Nr. 175) 3). Format: klein 2°. (16.5x 26.5 cm, die beschriebene Fläche 12.5x21.5 cm) aus dem Ende des XIII. Jhdts. Perg., nur stellenweise fleckig und mit einigen kleinen Löchern, die schon vor Benitzung vorhanden waren, da die Schrift ihnen sorgsam aus dem Wege geht.4) Der Einband besteht aus zwei mit purpurrotem Schafleder (XV. Jh.) über- zogenen Holzdeckeln: ein Vorsatzblatt, gleichfalls Perg., trägt die Aufschrift: Christoff Schulthais, den Namen des bekannten Konstanzer Chronisten, der die Hs. wohl einmal besafs. Auf der Innenseite des vorderen Deckels eine Eintragung mit Tinte (vermutlich von Lassbergs Hand): Eppishauſen den 28 may 1829: 641/2 flor: † 14 flor. reisekoften! dazwischen von älterer Hand, sehr blafs und undeutlich, und verkehrt geschrieben: vrnich (?) ſchaidenbch. Die Innenseite der Deckel ist nur mehr teilweise von den überklebten Pergament- streifen (lateinischer Text mit ungemein kleiner Schrift) verdeckt. Die Hs. dürfte 1) So hätte ich V. 62 auch besser lib slos stehn lassen, sollen statt M in der Schreibung libe sluzze zu folgen. 2) Ein Beispiel für die eingeschlagene Methode bietet Var. 778. Später habe ich auf derlei kleine Abweichungen in den Var. keine Rücksicht genommen. 3) S. Barack, die Hss. der F. F. Hofbibl. zu D. Tübingen 1865. Aeltere Beschreibungen von Pfeiffer in Haupts Zs. 8, 156 und bei Lassberg ,Ein schoen und kurzweilig Gedicht von einem Riesen genannt Siegenot...durch Meister Seppen von Eppishusen. 1830." 4) Die Stellen sind in den Var. verzeichnet.
Strana XIX
XIX indes einen älteren Einband besessen haben, denn auf der Innenseite des rück- wärtigen Deckels sind deutlich die Abdrücke einer anderen, viel gröfseren Schrift zu sehen, die von anderen vorgeklebten Blättern herrühren als den jetzt dort be- findlichen. Der Rücken des Einbandes enthält ein modernes Inhaltsverzeichnis. Auf dem ersten und letzten Blatt steht der Stempel der gegenwärtigen Besitzerin, auf dem ersten Blatt ist oben rechts das Lassbergische Wappen als Exlibris eingemalt. Uber die Provenienz der Hs. ist aufser dem oben Angedeuteten weiter nichts bekannt, als dafs sie, wie ich einer gütigen Mitteilung des Herrn Bibliotheks- Vorstandes Dr. Tumbült entnehme, im Herbst 1828 in Wasserburg entdeckt wurde und im Frühjahr 1829 in Lassbergs Besitz kam. Die Hs. ist mit Bleistift nach Seiten, nicht nach Blättern paginiert, u. z. nur auf den ungeraden Seiten; sie enthält aufser dem nicht mitgezählten Vorsatz- blatt 148 Seiten, also 74 Blätter, in 8 Lagen zu aufeinander folgend 8. 8. 12. 10. 8. 8. 12. 8 Blatt. Die Auffindung der Lagen ist dadurch erleichtert, dafs der Schreiber der Hs. selber je zwei aneinander gehörige Blätter, d. i. das letzte einer vollgeschriebenen Lage und das erste der nächsten, am unteren Rande mit den Buchstaben a—g fortlaufend bezeichnet hat, so dafs sich a a, b b etc. links und rechts gegenüberstehen. Es geht daraus hervor, dafs der Schreiber selbst für die richtige Ordnung im Einbande Sorge trug. Unser Codex ist eine Sammelhandschrift mit folgender Inhaltsverteilung: p. 1 a — 88 b (dreispaltig beschrieben) Rudolfs Willehalm. p. 88c ist leer. p. 89 a—118b, 15 (zweispaltig) . . Konrads von Fussesbrunnen Kindheit Jesu, hierauf ein Spatium von 3 Zeilen, folgt: p. 118b, 16—129 a (zweispaltig) . . Konrads von Heimesfurt Himmelfahrt Mariä, v. 129b ist leer, folgt: p. 130 a—148b (dreispaltig) . . . Sigenot und Egge. p. 148c ist leer. Die ganze Hs. ist von einer und derselben Hand mit äufserst kleiner, aber gefälliger und deutlicher Schrift geschrieben.1) Die Höhe der Buchstaben ist beim 1. und 4. Gedicht nicht gröfser als 1 mm, beim 2. und 3. höchstens 1.5 mm. Die Zeilen stehen auf einem eigens rastrierten Liniensystem von 3, bezw. 4 mm Abstand. Die Zahl der Zeilen auf einer Spalte schwankt in unserem Gedichte zwischen 55 und 65 (also bis zu 390 Verse auf einem Blatt!). Dafs der Schreiber bei solcher Bienenarbeit im 2. und 3. Gedicht sich unter Anwendung einer etwas gröfseren Schrift auf 2 Spalten zu 50—52 Zeilen beschränkt, ist nur begreiflich; indessen 1) vgl. das dieser Ausgabe beigegebene, in Originalgröfse hergestellte Faksimile; ich habe hiezu eine Seite gewählt, auf der alles ersichtlich ist, was für die Beschreibung der Hs. von Belang ist.
XIX indes einen älteren Einband besessen haben, denn auf der Innenseite des rück- wärtigen Deckels sind deutlich die Abdrücke einer anderen, viel gröfseren Schrift zu sehen, die von anderen vorgeklebten Blättern herrühren als den jetzt dort be- findlichen. Der Rücken des Einbandes enthält ein modernes Inhaltsverzeichnis. Auf dem ersten und letzten Blatt steht der Stempel der gegenwärtigen Besitzerin, auf dem ersten Blatt ist oben rechts das Lassbergische Wappen als Exlibris eingemalt. Uber die Provenienz der Hs. ist aufser dem oben Angedeuteten weiter nichts bekannt, als dafs sie, wie ich einer gütigen Mitteilung des Herrn Bibliotheks- Vorstandes Dr. Tumbült entnehme, im Herbst 1828 in Wasserburg entdeckt wurde und im Frühjahr 1829 in Lassbergs Besitz kam. Die Hs. ist mit Bleistift nach Seiten, nicht nach Blättern paginiert, u. z. nur auf den ungeraden Seiten; sie enthält aufser dem nicht mitgezählten Vorsatz- blatt 148 Seiten, also 74 Blätter, in 8 Lagen zu aufeinander folgend 8. 8. 12. 10. 8. 8. 12. 8 Blatt. Die Auffindung der Lagen ist dadurch erleichtert, dafs der Schreiber der Hs. selber je zwei aneinander gehörige Blätter, d. i. das letzte einer vollgeschriebenen Lage und das erste der nächsten, am unteren Rande mit den Buchstaben a—g fortlaufend bezeichnet hat, so dafs sich a a, b b etc. links und rechts gegenüberstehen. Es geht daraus hervor, dafs der Schreiber selbst für die richtige Ordnung im Einbande Sorge trug. Unser Codex ist eine Sammelhandschrift mit folgender Inhaltsverteilung: p. 1 a — 88 b (dreispaltig beschrieben) Rudolfs Willehalm. p. 88c ist leer. p. 89 a—118b, 15 (zweispaltig) . . Konrads von Fussesbrunnen Kindheit Jesu, hierauf ein Spatium von 3 Zeilen, folgt: p. 118b, 16—129 a (zweispaltig) . . Konrads von Heimesfurt Himmelfahrt Mariä, v. 129b ist leer, folgt: p. 130 a—148b (dreispaltig) . . . Sigenot und Egge. p. 148c ist leer. Die ganze Hs. ist von einer und derselben Hand mit äufserst kleiner, aber gefälliger und deutlicher Schrift geschrieben.1) Die Höhe der Buchstaben ist beim 1. und 4. Gedicht nicht gröfser als 1 mm, beim 2. und 3. höchstens 1.5 mm. Die Zeilen stehen auf einem eigens rastrierten Liniensystem von 3, bezw. 4 mm Abstand. Die Zahl der Zeilen auf einer Spalte schwankt in unserem Gedichte zwischen 55 und 65 (also bis zu 390 Verse auf einem Blatt!). Dafs der Schreiber bei solcher Bienenarbeit im 2. und 3. Gedicht sich unter Anwendung einer etwas gröfseren Schrift auf 2 Spalten zu 50—52 Zeilen beschränkt, ist nur begreiflich; indessen 1) vgl. das dieser Ausgabe beigegebene, in Originalgröfse hergestellte Faksimile; ich habe hiezu eine Seite gewählt, auf der alles ersichtlich ist, was für die Beschreibung der Hs. von Belang ist.
Strana XX
XX kehrt er beim 4. Gedicht zu seiner anfänglichen mihsamen kleinen Schreibweise in 3 Spalten zu 67—69 Zeilen wieder zurück. Die Texte sind richtig in Zeilen abgesetzt, deren jede mit einem grofsen Buchstaben beginnt und mit einem Punkt abgeschlossen wird. Spatia macht der Schreiber nicht, ebensowenig grofse Anfangsbuchstaben im Innern der Zeilen, auch nicht bei Eigennamen. Der Enge des für die Beschreibung bestimmten Flächenraumes ist es zu- zuschreiben, wenn der Schreiber mit der Zeile nicht auskommt und zu Kürzungen und Nachträgen über der Zeile und am Rande seine Zuflucht nehmen muſs. So stehen nicht selten Buchstaben über der Zeile (args wr 570, zéstòp 7497, sprwer 7595, vgl. noch Var. 2747. 15310, u. dgl.), die Endsilben oder Endworte der Zeilen sind davon am meisten betroffen.1) Initialen fehlen unserer Hs. durchwegs, es ist aber auf sie Bedacht ge- nommen, indem ein entsprechender Raum (4—6 Zeilen hoch bei den Bücheran- fängen, 2 Zeilen hoch bei den übrigen) ausgespart und der betreffende Buchstabe am Rande klein vorgeschrieben ist.2) Dieser vorgeschriebene Buchstabe gehört schon zum ersten Wort der Zeile, ist also gleich bei Niederschrift des Textes gesetzt worden.3) Die ersten 63 Initialspatia sind mit roten Nummern von 1—63 versehen (teilweise irrig: nach Nr. 47, V. 1589 wird gleich Nr. 50 gezählt; bei V. 1, 539 und 587 fehlen diese Nrn. ganz). Von p. 13a angefangen, V. 2143 ff., hören auch diese roten Nummern auf. Falsch angebracht ist der für die Initiale ausgesparte Raum bei bei V. 7471; die Initiale sollte offenbar schon bei V. 7470 zu stehen kommen (s. die Stelle). Alle diese Eigentümlichkeiten gelten (mit Ausnahme der roten Init.-Ziffern, die ja ïberhaupt bald aufgegeben sind) auch für die auf den Willehalm folgenden Gedichte der Hs. Im 4. sind nur drei Initialen vorgeschen, p. 130a, 132c und 137b, und zwar je über 5—6 Zeilen hoch; auch diese sind unausgefüllt geblieben. Vereinzelte Lesczeichen sind die (in den Var. stets verzeichneten) † beim Anfange der Liebesbriefe (V. 6277. 6847. 7559 und 8025); diese Zeichen sind ctwas blässer als die Tinte des Schreibers; bei V. 3013 findet sich am Rande die Ziffer 3000; weiters steht ein kleineres, offenbar von der Hand des Schreibers stammendes dunkles Kreuz bei V. 12612 (wohl wegen des Riickverweises auf früher Erzähltes) und bei 14458 (zur Andeutung des Fehlers? s. die Stellen!). Im 4. Gedicht, p. 137a, ist mit roter Tinte ein ad eingefügt, auf das sich ein am rückwärtigen Deckel befindliches, gleichfalls mit roter Tinte gemachtes Zitat bezieht: 1) Ich habe derlei in den Lesarten in der Regel gar nicht gebracht, sondern als eindeutige Abkürzungen einfach aufgelöst. 2) Ausnahmefälle sind unter dem Texte verzeichnet. 3) Nur zweimal, V. 2219. 9819 steht derselbe doppelt, d. h. bei seinem Worte und vor- geschrieben.
XX kehrt er beim 4. Gedicht zu seiner anfänglichen mihsamen kleinen Schreibweise in 3 Spalten zu 67—69 Zeilen wieder zurück. Die Texte sind richtig in Zeilen abgesetzt, deren jede mit einem grofsen Buchstaben beginnt und mit einem Punkt abgeschlossen wird. Spatia macht der Schreiber nicht, ebensowenig grofse Anfangsbuchstaben im Innern der Zeilen, auch nicht bei Eigennamen. Der Enge des für die Beschreibung bestimmten Flächenraumes ist es zu- zuschreiben, wenn der Schreiber mit der Zeile nicht auskommt und zu Kürzungen und Nachträgen über der Zeile und am Rande seine Zuflucht nehmen muſs. So stehen nicht selten Buchstaben über der Zeile (args wr 570, zéstòp 7497, sprwer 7595, vgl. noch Var. 2747. 15310, u. dgl.), die Endsilben oder Endworte der Zeilen sind davon am meisten betroffen.1) Initialen fehlen unserer Hs. durchwegs, es ist aber auf sie Bedacht ge- nommen, indem ein entsprechender Raum (4—6 Zeilen hoch bei den Bücheran- fängen, 2 Zeilen hoch bei den übrigen) ausgespart und der betreffende Buchstabe am Rande klein vorgeschrieben ist.2) Dieser vorgeschriebene Buchstabe gehört schon zum ersten Wort der Zeile, ist also gleich bei Niederschrift des Textes gesetzt worden.3) Die ersten 63 Initialspatia sind mit roten Nummern von 1—63 versehen (teilweise irrig: nach Nr. 47, V. 1589 wird gleich Nr. 50 gezählt; bei V. 1, 539 und 587 fehlen diese Nrn. ganz). Von p. 13a angefangen, V. 2143 ff., hören auch diese roten Nummern auf. Falsch angebracht ist der für die Initiale ausgesparte Raum bei bei V. 7471; die Initiale sollte offenbar schon bei V. 7470 zu stehen kommen (s. die Stelle). Alle diese Eigentümlichkeiten gelten (mit Ausnahme der roten Init.-Ziffern, die ja ïberhaupt bald aufgegeben sind) auch für die auf den Willehalm folgenden Gedichte der Hs. Im 4. sind nur drei Initialen vorgeschen, p. 130a, 132c und 137b, und zwar je über 5—6 Zeilen hoch; auch diese sind unausgefüllt geblieben. Vereinzelte Lesczeichen sind die (in den Var. stets verzeichneten) † beim Anfange der Liebesbriefe (V. 6277. 6847. 7559 und 8025); diese Zeichen sind ctwas blässer als die Tinte des Schreibers; bei V. 3013 findet sich am Rande die Ziffer 3000; weiters steht ein kleineres, offenbar von der Hand des Schreibers stammendes dunkles Kreuz bei V. 12612 (wohl wegen des Riickverweises auf früher Erzähltes) und bei 14458 (zur Andeutung des Fehlers? s. die Stellen!). Im 4. Gedicht, p. 137a, ist mit roter Tinte ein ad eingefügt, auf das sich ein am rückwärtigen Deckel befindliches, gleichfalls mit roter Tinte gemachtes Zitat bezieht: 1) Ich habe derlei in den Lesarten in der Regel gar nicht gebracht, sondern als eindeutige Abkürzungen einfach aufgelöst. 2) Ausnahmefälle sind unter dem Texte verzeichnet. 3) Nur zweimal, V. 2219. 9819 steht derselbe doppelt, d. h. bei seinem Worte und vor- geschrieben.
Strana XXI
XXI p. 137. erft feit von Lune Helferich. Endlich ist der letzte Vers des Kodex, p. 148b: Vnd wie si bi dem hare darunter mit blässerer, etwas späterer Hand wiederholt: vnd wie si bij dem har. Ich habe S. XIX die Behauptung ausgesprochen, die ganze Hs. sei von einer Hand geschrieben, und stelle mich dadurch in Widerspruch zu Pfeiffer, der in der Zs. f. d. Alt. 8, 156 behauptete, das 2. und 3. der in D überlieferten 4 Gedichte sei zwar von derselben, aber von 1 (Willehalm) verschiedenen Hand, das 4. Gedicht wieder von einer anderen, dritten Hand geschrieben, — und zu Zeidler, der a. a. O. p. 24 der Ansicht war, es seien innerhalb unseres Gedichts verschiedene Zeilenlücken „von deutlich anderer Hand ausgefüllt" worden. Pfeiffer wurde zu seiner Behauptung durch die S. XIX erwähnte Verschiedenheit der Buchstabengröfse beim 1. und 4., bezw. 2. und 3. Gedichte der Hs. geführt. Dafs aber trotzdem alle 4 Gedichte von einer und derselben Hand herrühren, ist mir durch die Buchstabenformen gewifs und wird überdies durch die unbedingte Identität des Schreibers von 1 und 4 gestützt, über die ein Zweifel gar nicht bestehen kann: es ist doch höchst unwahrscheinlich, daſs innerhalb eines Bandes, der von einer ersten Hand begonnen und von einer zweiten fortgesetzt wird, dann wieder die erste Hand weiterschreiben sollte. Dazu kommt, dafs der Eintritt eines neuen Gedichts niemals mit dem Beginne einer newen Lage zusammenfällt: vielmehr beginnt das 2. Gedicht innerhalb der Lage zu 10 Bogen (deren Eintritt am Rande mit c bezeichnet ist, s. p. XIX), das 3. und 4. inner- halb der 4. Lage zu 8 Bogen (deren Eintritt mit e bezeichnet ist); auch rühren diese Marginalindices vom Schreiber der Hs. selber her. Also alle 4 Gedichte gehören einer und derselben Hand an; dies beweisen dann aufser dem Schriftbild und Schriftzug noch der Gebrauch der Abkürzungen, der unorganischen Wortverbindung und Worttrennung, der Buchstabenvertretung (v für w, w für v, u. dgl.), sowie endlich der Dialekt der Schreiber; alle diese Dinge, auf die ich bald ausführlicher zu sprechen komme, sind den Schreibern aller 4 Gedichte vollkommen gleichmäfsig eigen.1) 1) Ich gebe zur Erhärtung meiner Behauptung noch einige Beispiele, wobei ich freilich etwas vorgreifen und mich auf die S. XXV u. ff. aufgeführten Eigenheiten in Orthographie etc. unseres Gedichts berufen muſs. Abkürzungen: mt für mit 135 b3. mr für mir 135 a 1. 137 b 41. 145 a 1. d. = das 129 a 29. 133 b 1, 4, 5, 6 u. s. f. wrde für wurde 90 a 50, 51. 93 b 5. 97 b 6. wrzan für wurzen 144 a 10, 14. wnd’ für wunder 97 b 8. 132 c 42. 136 a 28. wndlich 136 a 24. — Wort- verbindungen: and’ für an der 90 a 39. zeliebe 132 c9. zeb'ne = ze Berne 135 c 6. — Wort- trennungen: de haines 90 a 40. en hain 90 a 46. en ain 97 b 6. Die Beispiele sind hier wenig zahl- reich, was begreiflich ist, da der Schreiber hierin schon gegen Schlufs des Willehalm sich der sonst üblichen, regelmäfsigen Trennung und Verbindung der Silben anbequemt. — Buchstabenvertretung: gewalle(n) für gevallen 91 b 47. 109 a 1. wolgot = volget 118 b 18. gewarn für gevarn 95 a 7. watt für vater 123 c 34; umgekehrt bevachont für bewachent 123 b 30; dann gesriben 113 b 27. ivb' (= über) 93b 8. iubel 95 a 7. vare : bâre 121 a 19: 20. — Buchstabenabfall: nih 89 b 46. lanlúte 109 b 7. — Dialektisches: weler 95 a 2. 109 b 11. an and’ für einander 128 b 47. 145 b 19. b
XXI p. 137. erft feit von Lune Helferich. Endlich ist der letzte Vers des Kodex, p. 148b: Vnd wie si bi dem hare darunter mit blässerer, etwas späterer Hand wiederholt: vnd wie si bij dem har. Ich habe S. XIX die Behauptung ausgesprochen, die ganze Hs. sei von einer Hand geschrieben, und stelle mich dadurch in Widerspruch zu Pfeiffer, der in der Zs. f. d. Alt. 8, 156 behauptete, das 2. und 3. der in D überlieferten 4 Gedichte sei zwar von derselben, aber von 1 (Willehalm) verschiedenen Hand, das 4. Gedicht wieder von einer anderen, dritten Hand geschrieben, — und zu Zeidler, der a. a. O. p. 24 der Ansicht war, es seien innerhalb unseres Gedichts verschiedene Zeilenlücken „von deutlich anderer Hand ausgefüllt" worden. Pfeiffer wurde zu seiner Behauptung durch die S. XIX erwähnte Verschiedenheit der Buchstabengröfse beim 1. und 4., bezw. 2. und 3. Gedichte der Hs. geführt. Dafs aber trotzdem alle 4 Gedichte von einer und derselben Hand herrühren, ist mir durch die Buchstabenformen gewifs und wird überdies durch die unbedingte Identität des Schreibers von 1 und 4 gestützt, über die ein Zweifel gar nicht bestehen kann: es ist doch höchst unwahrscheinlich, daſs innerhalb eines Bandes, der von einer ersten Hand begonnen und von einer zweiten fortgesetzt wird, dann wieder die erste Hand weiterschreiben sollte. Dazu kommt, dafs der Eintritt eines neuen Gedichts niemals mit dem Beginne einer newen Lage zusammenfällt: vielmehr beginnt das 2. Gedicht innerhalb der Lage zu 10 Bogen (deren Eintritt am Rande mit c bezeichnet ist, s. p. XIX), das 3. und 4. inner- halb der 4. Lage zu 8 Bogen (deren Eintritt mit e bezeichnet ist); auch rühren diese Marginalindices vom Schreiber der Hs. selber her. Also alle 4 Gedichte gehören einer und derselben Hand an; dies beweisen dann aufser dem Schriftbild und Schriftzug noch der Gebrauch der Abkürzungen, der unorganischen Wortverbindung und Worttrennung, der Buchstabenvertretung (v für w, w für v, u. dgl.), sowie endlich der Dialekt der Schreiber; alle diese Dinge, auf die ich bald ausführlicher zu sprechen komme, sind den Schreibern aller 4 Gedichte vollkommen gleichmäfsig eigen.1) 1) Ich gebe zur Erhärtung meiner Behauptung noch einige Beispiele, wobei ich freilich etwas vorgreifen und mich auf die S. XXV u. ff. aufgeführten Eigenheiten in Orthographie etc. unseres Gedichts berufen muſs. Abkürzungen: mt für mit 135 b3. mr für mir 135 a 1. 137 b 41. 145 a 1. d. = das 129 a 29. 133 b 1, 4, 5, 6 u. s. f. wrde für wurde 90 a 50, 51. 93 b 5. 97 b 6. wrzan für wurzen 144 a 10, 14. wnd’ für wunder 97 b 8. 132 c 42. 136 a 28. wndlich 136 a 24. — Wort- verbindungen: and’ für an der 90 a 39. zeliebe 132 c9. zeb'ne = ze Berne 135 c 6. — Wort- trennungen: de haines 90 a 40. en hain 90 a 46. en ain 97 b 6. Die Beispiele sind hier wenig zahl- reich, was begreiflich ist, da der Schreiber hierin schon gegen Schlufs des Willehalm sich der sonst üblichen, regelmäfsigen Trennung und Verbindung der Silben anbequemt. — Buchstabenvertretung: gewalle(n) für gevallen 91 b 47. 109 a 1. wolgot = volget 118 b 18. gewarn für gevarn 95 a 7. watt für vater 123 c 34; umgekehrt bevachont für bewachent 123 b 30; dann gesriben 113 b 27. ivb' (= über) 93b 8. iubel 95 a 7. vare : bâre 121 a 19: 20. — Buchstabenabfall: nih 89 b 46. lanlúte 109 b 7. — Dialektisches: weler 95 a 2. 109 b 11. an and’ für einander 128 b 47. 145 b 19. b
Strana XXII
XXII Zeidler andrerseits, der von zweierlei Händen innerhalb unseres Gedichts sprach, wurde dazu durch die richtige Beobachtung geführt, dafs sich wirklich an verschiedenen Stellen, an denen, wie wir schliefsen missen, den Schreiber der Hs. seine Vorlage im Stiche liefs, eine oder mehr Zeilen, bezw. ein entsprechender Raum innerhalb der Zeile freigelassen findet, der dann in vielen Fällen mit einer auf- fallend blässeren Tinte ergänzt wurde. Ich führe zunächst die sämtlichen Lücken, die D im Willehalm aufweist, an, indem ich auch auf diejenigen Rücksicht nehme, wo eine Ergänzung mit der blässeren Tinte nicht erfolgt ist. Sie verteilen sich in folgender Weise: A) Ganze Zeilenlücken. I. Der Schreiber hat an einer lückenhaften Stelle ursprünglich eine ganze Zeile freigelassen, dieselbe dann mit blässerer Tinte richtig an Ort und Stelle ergänzt: V. 1386—1396 (11 Zeilen), 1544, 1779—1780 (2 Zeilen), 2176—2177 (2 Zeilen), 2380, 2745,1) 3586, 4461—4667 (207 Zeilen! zu dieser Stelle vgl. auch unter III, V. 4667), 4782, 4994 und 5671, zusammen 229 Zeilen. Dafs hier eine bewufste Tätigkeit, nicht nur in der erfolgten Korrektur, sondern schon in der Sparung des Raumes vorwaltet, ist klar; die Ursache dürfen wir ohne weiteres der Mangelhaftigkeit der Vorlage bei der ersten Niederschrift zuschreiben. II. Der Schreiber hat an einer lückenhaften Stelle die Zeile spationiert, eine nachträgliche Korrektur ist jedoch nicht erfolgt: V. 9936, 11114 und 12914. Auch hier ist höchstwahrscheinlich die Lückenhaftigkeit oder Unleserlichkeit der Vorlage der Grund für die Sparung der Zeile gewesen. III. Die nachträgliche Ergänzung mit blässerer Tinte ist am Rande er- folgt; hier kommen zwei Fälle in Betracht: V. 2771, wo der Schreiber keinen Raum gelassen hatte, und V. 4667; dieser 2. Fall ist insofern interessant, als der Korrektor durch sein eigenes Verschulden genötigt war, am Rande zu ergänzen: er hatte nämlich bei der Eintragung jener ad I aufgeführten 207 Verse eine Zeile (V. 4652) in zwei zerschrieben und dadurch den sonst richtig ausgesparten Raum für die letzte Zeile dieser grofsen Eintragung (d. i. eben V. 4667) verloren (s. die Var. zu V. 4461 und 4652). IV. Eine oder mehr Zeilen fehlen, ohne dafs der Raum spationiert oder irgend eine Ergänzung erfolgt wäre. Diese zahlreichen Fälle, die entweder auf eine vom Schreiber übersehene Lücke der Vorlage zurickgehn oder auf eigener Verderbnis des Schreibers beruhen, geben uns schon ein relatives Urteil über die Fehler in D. and'an für anderen 128 b 49. selan für selen 128 a 3. müdu für müede 144 a 1. schallo für schallen 126 a 42. machot 114b 12. machote 117 b3. úns 95 a 11. 109 a 8 (: sunes). 129 a 12. sicchlichē 134 b 7. an für ân(e) 137 b 42. sú für si 113 b 8. gewese für gewesen 128 a 38. gewalle für gevallen 109 a 1. wartotont 115 b 41. mornunt für morgen 136 a 17. sâgont für sagen (wir!) 109 b 29. arbaiten 113 b 4. arebait 113 b 29. — Gleitelaut in zewen (= zwêne) 112 b 16. Auch die interessanten Nasallaute treten auf, z. B. iugsten (= jungesten) 89 a 6 u. s. f. 1) besonders lehrreich für die Tätigkeit des Schreibers, s. die Stelle selbst!
XXII Zeidler andrerseits, der von zweierlei Händen innerhalb unseres Gedichts sprach, wurde dazu durch die richtige Beobachtung geführt, dafs sich wirklich an verschiedenen Stellen, an denen, wie wir schliefsen missen, den Schreiber der Hs. seine Vorlage im Stiche liefs, eine oder mehr Zeilen, bezw. ein entsprechender Raum innerhalb der Zeile freigelassen findet, der dann in vielen Fällen mit einer auf- fallend blässeren Tinte ergänzt wurde. Ich führe zunächst die sämtlichen Lücken, die D im Willehalm aufweist, an, indem ich auch auf diejenigen Rücksicht nehme, wo eine Ergänzung mit der blässeren Tinte nicht erfolgt ist. Sie verteilen sich in folgender Weise: A) Ganze Zeilenlücken. I. Der Schreiber hat an einer lückenhaften Stelle ursprünglich eine ganze Zeile freigelassen, dieselbe dann mit blässerer Tinte richtig an Ort und Stelle ergänzt: V. 1386—1396 (11 Zeilen), 1544, 1779—1780 (2 Zeilen), 2176—2177 (2 Zeilen), 2380, 2745,1) 3586, 4461—4667 (207 Zeilen! zu dieser Stelle vgl. auch unter III, V. 4667), 4782, 4994 und 5671, zusammen 229 Zeilen. Dafs hier eine bewufste Tätigkeit, nicht nur in der erfolgten Korrektur, sondern schon in der Sparung des Raumes vorwaltet, ist klar; die Ursache dürfen wir ohne weiteres der Mangelhaftigkeit der Vorlage bei der ersten Niederschrift zuschreiben. II. Der Schreiber hat an einer lückenhaften Stelle die Zeile spationiert, eine nachträgliche Korrektur ist jedoch nicht erfolgt: V. 9936, 11114 und 12914. Auch hier ist höchstwahrscheinlich die Lückenhaftigkeit oder Unleserlichkeit der Vorlage der Grund für die Sparung der Zeile gewesen. III. Die nachträgliche Ergänzung mit blässerer Tinte ist am Rande er- folgt; hier kommen zwei Fälle in Betracht: V. 2771, wo der Schreiber keinen Raum gelassen hatte, und V. 4667; dieser 2. Fall ist insofern interessant, als der Korrektor durch sein eigenes Verschulden genötigt war, am Rande zu ergänzen: er hatte nämlich bei der Eintragung jener ad I aufgeführten 207 Verse eine Zeile (V. 4652) in zwei zerschrieben und dadurch den sonst richtig ausgesparten Raum für die letzte Zeile dieser grofsen Eintragung (d. i. eben V. 4667) verloren (s. die Var. zu V. 4461 und 4652). IV. Eine oder mehr Zeilen fehlen, ohne dafs der Raum spationiert oder irgend eine Ergänzung erfolgt wäre. Diese zahlreichen Fälle, die entweder auf eine vom Schreiber übersehene Lücke der Vorlage zurickgehn oder auf eigener Verderbnis des Schreibers beruhen, geben uns schon ein relatives Urteil über die Fehler in D. and'an für anderen 128 b 49. selan für selen 128 a 3. müdu für müede 144 a 1. schallo für schallen 126 a 42. machot 114b 12. machote 117 b3. úns 95 a 11. 109 a 8 (: sunes). 129 a 12. sicchlichē 134 b 7. an für ân(e) 137 b 42. sú für si 113 b 8. gewese für gewesen 128 a 38. gewalle für gevallen 109 a 1. wartotont 115 b 41. mornunt für morgen 136 a 17. sâgont für sagen (wir!) 109 b 29. arbaiten 113 b 4. arebait 113 b 29. — Gleitelaut in zewen (= zwêne) 112 b 16. Auch die interessanten Nasallaute treten auf, z. B. iugsten (= jungesten) 89 a 6 u. s. f. 1) besonders lehrreich für die Tätigkeit des Schreibers, s. die Stelle selbst!
Strana XXIII
XXIII Hierher gehören: V. 114. 431. 624. 778. 1296. 1356. 2190. 2468. 2500. 2515. 2562. 2603. 3142. 3174. 3323. 3444. 3786. 4420. 4430. 4992. 5536—5541 (6 Zeilen). 5866. 6388. 6762. 6964. 7612. 7622. 8468. 9402. 9444—9453 (10 Zeilen). 9646. 9725. 9885—9886 (2 Zeilen). 9901. 10273—10274 (2 Zeilen). 10600. 11432. 12514. 12918. 13035. 14214—14215 (2 Zeilen). 15502. 15586. 15687—15688 (2 Zeilen), zusammen 62 Zeilen. V. Der Schreiber hat je 1 Zeile ausgespart, ohne daſs eine Lücke im Texte vorhanden wäre; natürlich sind diese Zeilen auch später leer geblieben. Es sind: V. 8920, 9430, 12475 und 14119.1) B) Halbe Zeilenlücken. Darunter verstehe ich, dafs auf einer Zeile die ersten 1—2 Worte stehen, das ibrige aber leer geblieben ist. Bei diesen Stellen hat nirgends eine Uber- korrektur mit jener blässeren Tinte stattgefunden. Zwei Fälle sind zu unterscheiden. VI. Es finden sich nämlich einerseits 8 solcher Halbzeilenlücken, in denen der Schreiber das erste oder die ersten Worte ganz richtig gesetzt und nur den Schlufs der Zeile verschwiegen hat; hierher gehören: V. 4872, 6651, 6686, 10239,2) 10480, 12583, 12590 und 14059. An den meisten dieser Stellen dürfen wir wohl eine unleserliche oder von unserem Schreiber nicht verstandene Vorlage für die Aus- lassung verantwortlich machen. VII. Andrerseits gehören hierher zwei solcher halber Zeilenlücken, wo auf der sonst leeren Zeile ein oder mehr Worte aus der Umgebung der Zeile irrig gesetzt sind: V. 13538, wo der Schreiber den Anfang der vorhergehenden, und V. 15286, wo er das erste Wort der folgenden Zeile hinsetzte und dann, den Fehler bemerkend, in der halben Zeile abbrach. C) Lücken im Zeileninnern. Es ist selbstverständlich, dafs ich hier nicht alle Stellen anführen kann, die im Versinnern lückenhaft sind; sie zählen nach Hunderten. Ich betrachte hier bloſs zwei Fälle. VIII. Erstens innerhalb einer Zeile gelassene Spatia, V. 9592, 12924 und 15382; diese sind von der Korrektur mit der blässeren Tinte durchweg verschont geblieben (s. auch Zeidler a. a. O. p. 24). IX. Dann aber finden sich mehrere Stellen, wo das ursprünglich (mit der tiefschwarzen Tinte der ersten Niederschrift) Eingesetzte mit jener überkorrigierenden blässeren Tinte verbessert wurde, u. z. durch Streichung, Interpunktion oder Rasur des Falschen und Nachtrag des Richtigen an Ort und Stelle (über dem Getilgten), über der Zeile oder am Rande. Diese für die genaue, kollationierende Tätigkeit des Korrektors höchst wichtigen Stellen, an welchen es sich aber in der Regel nur um 1) Bei diesem letzten Falle ist der Schreiber durch einen eigenen Fehler bestimmt worden, eine Lücke anzunchmen und für sie zu spationieren. 2) dieser Fall wohl blofs infolge grofser Flüchtigkeit, s. die Stelle! b'
XXIII Hierher gehören: V. 114. 431. 624. 778. 1296. 1356. 2190. 2468. 2500. 2515. 2562. 2603. 3142. 3174. 3323. 3444. 3786. 4420. 4430. 4992. 5536—5541 (6 Zeilen). 5866. 6388. 6762. 6964. 7612. 7622. 8468. 9402. 9444—9453 (10 Zeilen). 9646. 9725. 9885—9886 (2 Zeilen). 9901. 10273—10274 (2 Zeilen). 10600. 11432. 12514. 12918. 13035. 14214—14215 (2 Zeilen). 15502. 15586. 15687—15688 (2 Zeilen), zusammen 62 Zeilen. V. Der Schreiber hat je 1 Zeile ausgespart, ohne daſs eine Lücke im Texte vorhanden wäre; natürlich sind diese Zeilen auch später leer geblieben. Es sind: V. 8920, 9430, 12475 und 14119.1) B) Halbe Zeilenlücken. Darunter verstehe ich, dafs auf einer Zeile die ersten 1—2 Worte stehen, das ibrige aber leer geblieben ist. Bei diesen Stellen hat nirgends eine Uber- korrektur mit jener blässeren Tinte stattgefunden. Zwei Fälle sind zu unterscheiden. VI. Es finden sich nämlich einerseits 8 solcher Halbzeilenlücken, in denen der Schreiber das erste oder die ersten Worte ganz richtig gesetzt und nur den Schlufs der Zeile verschwiegen hat; hierher gehören: V. 4872, 6651, 6686, 10239,2) 10480, 12583, 12590 und 14059. An den meisten dieser Stellen dürfen wir wohl eine unleserliche oder von unserem Schreiber nicht verstandene Vorlage für die Aus- lassung verantwortlich machen. VII. Andrerseits gehören hierher zwei solcher halber Zeilenlücken, wo auf der sonst leeren Zeile ein oder mehr Worte aus der Umgebung der Zeile irrig gesetzt sind: V. 13538, wo der Schreiber den Anfang der vorhergehenden, und V. 15286, wo er das erste Wort der folgenden Zeile hinsetzte und dann, den Fehler bemerkend, in der halben Zeile abbrach. C) Lücken im Zeileninnern. Es ist selbstverständlich, dafs ich hier nicht alle Stellen anführen kann, die im Versinnern lückenhaft sind; sie zählen nach Hunderten. Ich betrachte hier bloſs zwei Fälle. VIII. Erstens innerhalb einer Zeile gelassene Spatia, V. 9592, 12924 und 15382; diese sind von der Korrektur mit der blässeren Tinte durchweg verschont geblieben (s. auch Zeidler a. a. O. p. 24). IX. Dann aber finden sich mehrere Stellen, wo das ursprünglich (mit der tiefschwarzen Tinte der ersten Niederschrift) Eingesetzte mit jener überkorrigierenden blässeren Tinte verbessert wurde, u. z. durch Streichung, Interpunktion oder Rasur des Falschen und Nachtrag des Richtigen an Ort und Stelle (über dem Getilgten), über der Zeile oder am Rande. Diese für die genaue, kollationierende Tätigkeit des Korrektors höchst wichtigen Stellen, an welchen es sich aber in der Regel nur um 1) Bei diesem letzten Falle ist der Schreiber durch einen eigenen Fehler bestimmt worden, eine Lücke anzunchmen und für sie zu spationieren. 2) dieser Fall wohl blofs infolge grofser Flüchtigkeit, s. die Stelle! b'
Strana XXIV
XXIV ein Wort, eine Silbe oder einen Buchstaben handelt, sind: V. 2170. 2171. 2173. 2502. 2563. 2581. 3231. 4432. 4805. 4809 (über zwei Worte). 5788 (über drei Worte) und 5883. Ich will aus diesem Material nun herausheben, was sich für die Tätigkeit des Korrektors und seine Identität mit dem Schreiber unserer Hs. gewinnen läfst. Zunächst ergibt sich aus den Zusammenstellungen bei I. III. IX direkt, aus II. VI. VII. VIII indirekt, dafs jene Ergänzungen und Besserungen mit der blässeren Tinte blofs über das erste Drittel des Gedichts sich verteilen; V. 5883 ist der letzte Fall. Die erste derartige Korrektur findet sich bei V. 1386—1396, eine Ergänzung von 11 Zeilen, die wohl überhaupt den Anstofs zur Vornahme von Korrekturen erst gegeben hat, wenigstens findet sich vorher keine blässere Eintragung, auch keine ausgesparte Zeilenlicke: hier war der Text zum erstenmale merklich unterbrochen, und es mufste, sollte die Hs. ihren Zweck erfüllen, die Lücke nach einer anderen Hs. ergänzt werden. Hierzu wählte der Korrektor eine Hs., die der Gruppe MBHn nahe verwandt ist. Dafs die korrigierende Hand sich nicht auf die Ausfüllung der sub I angeführten, deutlich in die Augen springenden Zeilenpartien beschränkte, sondern es mit der Besserung des Textes ernster nahm, zeigt aufser der verhältnismäſsig grofsen Zahl der Korrekturen sub IX auch der sub III erwähnte wichtige Fall V. 2771; man sieht, dafs es dem Korrektor auf Vollständigkeit und Genauigkeit des Textes zugleich ankam. Die Fälle sub IV aber zeigen, dafs er diesem löblichen Vorsatze nicht treu geblieben ist: innerhalb jenes Teiles des Gedichts, auf den sich seine Tätigkeit beschränkte (etwa von V. 1386 bis V. 5883), hat er 16 der bei IV genannten Lücken übersehen, darunter die 6 Zeilen umfassende Stelle V. 5536—5541, die allerdings den Zusammenhang und das Verständnis des Textes nach der Lesung von D nicht auffällig genug unterbricht. Die Summe der mit blässerer Schrift nachgetragenen ganzen Zeilen erreicht die stattliche Zahl 230.1) Die Nachträge und Verbesserungen nun sind von keiner anderen Hand gemacht als von der des ursprünglichen Schreibers der Hs., die einzige Verschiedenheit liegt in der Farbe der verwendeten Tinte. Man prife dies selbst an der Hand der auf dem Faksimile befindlichen Eintragungen, wo von den besprochenen Fällen die Verse 2176—2177 (p. 13 a 37. 38) ganz, ferner einzelne Worte in V. 2170. 2171 und 2173 (p. 13 a 31. 32. 34), im letzteren Falle der Name Veldekes am Rande, korrigiert sind. Noch klarer läfst sich die Identität beider Schreiber an der 207 Zeilen langen Eintragung V. 4461—4667 erweisen; wer die Stelle prüft, wird als- bald finden, dafs auch in den graphischen und orthographischen Eigentümlichkeiten, sowie im Dialekt eine Differenz der beiden Schriften nicht besteht. An einigen Stellen (V. 1386—1396, also beim allerersten Nachtrage!) scheint die Schrift des Korrektors allerdings etwas freier, späterhin aber ist sie genau dieselbe wie die 1) V. 4667 (sub III.) ist schon bei I. (V. 4461—4667) mitgezählt worden.
XXIV ein Wort, eine Silbe oder einen Buchstaben handelt, sind: V. 2170. 2171. 2173. 2502. 2563. 2581. 3231. 4432. 4805. 4809 (über zwei Worte). 5788 (über drei Worte) und 5883. Ich will aus diesem Material nun herausheben, was sich für die Tätigkeit des Korrektors und seine Identität mit dem Schreiber unserer Hs. gewinnen läfst. Zunächst ergibt sich aus den Zusammenstellungen bei I. III. IX direkt, aus II. VI. VII. VIII indirekt, dafs jene Ergänzungen und Besserungen mit der blässeren Tinte blofs über das erste Drittel des Gedichts sich verteilen; V. 5883 ist der letzte Fall. Die erste derartige Korrektur findet sich bei V. 1386—1396, eine Ergänzung von 11 Zeilen, die wohl überhaupt den Anstofs zur Vornahme von Korrekturen erst gegeben hat, wenigstens findet sich vorher keine blässere Eintragung, auch keine ausgesparte Zeilenlicke: hier war der Text zum erstenmale merklich unterbrochen, und es mufste, sollte die Hs. ihren Zweck erfüllen, die Lücke nach einer anderen Hs. ergänzt werden. Hierzu wählte der Korrektor eine Hs., die der Gruppe MBHn nahe verwandt ist. Dafs die korrigierende Hand sich nicht auf die Ausfüllung der sub I angeführten, deutlich in die Augen springenden Zeilenpartien beschränkte, sondern es mit der Besserung des Textes ernster nahm, zeigt aufser der verhältnismäſsig grofsen Zahl der Korrekturen sub IX auch der sub III erwähnte wichtige Fall V. 2771; man sieht, dafs es dem Korrektor auf Vollständigkeit und Genauigkeit des Textes zugleich ankam. Die Fälle sub IV aber zeigen, dafs er diesem löblichen Vorsatze nicht treu geblieben ist: innerhalb jenes Teiles des Gedichts, auf den sich seine Tätigkeit beschränkte (etwa von V. 1386 bis V. 5883), hat er 16 der bei IV genannten Lücken übersehen, darunter die 6 Zeilen umfassende Stelle V. 5536—5541, die allerdings den Zusammenhang und das Verständnis des Textes nach der Lesung von D nicht auffällig genug unterbricht. Die Summe der mit blässerer Schrift nachgetragenen ganzen Zeilen erreicht die stattliche Zahl 230.1) Die Nachträge und Verbesserungen nun sind von keiner anderen Hand gemacht als von der des ursprünglichen Schreibers der Hs., die einzige Verschiedenheit liegt in der Farbe der verwendeten Tinte. Man prife dies selbst an der Hand der auf dem Faksimile befindlichen Eintragungen, wo von den besprochenen Fällen die Verse 2176—2177 (p. 13 a 37. 38) ganz, ferner einzelne Worte in V. 2170. 2171 und 2173 (p. 13 a 31. 32. 34), im letzteren Falle der Name Veldekes am Rande, korrigiert sind. Noch klarer läfst sich die Identität beider Schreiber an der 207 Zeilen langen Eintragung V. 4461—4667 erweisen; wer die Stelle prüft, wird als- bald finden, dafs auch in den graphischen und orthographischen Eigentümlichkeiten, sowie im Dialekt eine Differenz der beiden Schriften nicht besteht. An einigen Stellen (V. 1386—1396, also beim allerersten Nachtrage!) scheint die Schrift des Korrektors allerdings etwas freier, späterhin aber ist sie genau dieselbe wie die 1) V. 4667 (sub III.) ist schon bei I. (V. 4461—4667) mitgezählt worden.
Strana XXV
XXV ursprüngliche Niederschrift, und die Ahnlichkeit ist nicht etwa blofs durch die Enge des zum Beschreiben übrigen Raumes erzwungen worden; der Zug beider Schrift- arten und die graphische Technik ist durchaus identisch. Aus der Tatsache, dafs der Schreiber ganze Zeilen späterer Ergänzung vor- behielt, ist wohl der Schlufs gcboten, die erste Vorlage unseres Schreibers sei an all jenen Stellen unlesbar, lädiert oder sonst lückenhaft gewesen. Damit brauchen freilich die Licken dieser Vorlage noch lange nicht erschöpft zu sein, es sind dies eben nur die Stellen, an denen der Schreiber selbst durch den Sinn oder durch den Zustand der Vorlage auf den Fehler aufmerksam wurde.1) Wie die halben Zeilenlicken (VI und VII) zu beurteilen sind, ist zum min- desten nicht leicht zu entscheiden: war der Schreiber so flüchtig, mitten in der Zeile abzubrechen (seine vielen Lücken kleinerer Worte im Versinnern lassen das nicht unmöglich erscheinen), oder war die Vorlage undeutlich, oder geht der Fehler über- haupt auf die Vorlage zurück? An den beiden Stellen sub VII dürfte die Vorlage kein Verschulden treffen. Sicher der Vorlage in die Schuhe zu schieben sind aber die unter VIII besprochenen, im Versinnern ausgesparten Stellen, sei es dafs sie undeutlichen Worten oder wirklichen Lücken, sei es dafs sie vom Schreiber bemerkten und nicht übernommenen Fehlern der Vorlage entsprechen. Der Schreiber unserer Hs. war aufserordentlich gewandt. Dafür spricht schon der grofse Apparat von Abkürzungen, die er mit einer an Flüchtigkeit streifenden Leichtigkeit verwendet. A) Buchstabenkürzungen. Hochgestellte Buchstaben stehen für eine ganze Silbe: nicht blofs, wie all- gemein in den Hss., a über der Zeile = ra, i über der Zeile = ri treffen wir an, sondern sämtliche fünf Vokale bedeuten über der Zeile r + Vokal. So: 1. hochgestelltes a für ra in tait, getagen, spach, gaue, babant usw. Aber auch für blofses a tritt hochgestelltes a auf, so in schar 417. scharph 1257. thage 1623. erbarm 4837. gar 6951. da 8837. 9039 usw.; einmal auch für an in brabat 2361, einmal für af in maist’schet 1278. Daſs nicht Platzmangel der Grund war, beweisen Fälle wie sprch 371. 10935, wo auf der Zeile Platz genug gewesen wäre, das Wort auszuschreiben. 2. hochgestelltes e für re in spechen 12821. spechet 8651, einmal für bloſses r in bêche 1840 ; einmal sche (= schone) 10452. 3. hochgestelltes i für ri in pis, ergiffen, tibent, stit u. s. f. 4. hochgestelltes o für ro, gleichfalls in den Hss. vielfach verwendet, hier z. B. in g's 152. 156. 279. 303. 501. u. s f. c�ne 1639. 3790. unbetoge 1) Ob die beiden ersten ad V. genannten Fälle aus der Vorlage übernommen sind, ist unsicher.
XXV ursprüngliche Niederschrift, und die Ahnlichkeit ist nicht etwa blofs durch die Enge des zum Beschreiben übrigen Raumes erzwungen worden; der Zug beider Schrift- arten und die graphische Technik ist durchaus identisch. Aus der Tatsache, dafs der Schreiber ganze Zeilen späterer Ergänzung vor- behielt, ist wohl der Schlufs gcboten, die erste Vorlage unseres Schreibers sei an all jenen Stellen unlesbar, lädiert oder sonst lückenhaft gewesen. Damit brauchen freilich die Licken dieser Vorlage noch lange nicht erschöpft zu sein, es sind dies eben nur die Stellen, an denen der Schreiber selbst durch den Sinn oder durch den Zustand der Vorlage auf den Fehler aufmerksam wurde.1) Wie die halben Zeilenlicken (VI und VII) zu beurteilen sind, ist zum min- desten nicht leicht zu entscheiden: war der Schreiber so flüchtig, mitten in der Zeile abzubrechen (seine vielen Lücken kleinerer Worte im Versinnern lassen das nicht unmöglich erscheinen), oder war die Vorlage undeutlich, oder geht der Fehler über- haupt auf die Vorlage zurück? An den beiden Stellen sub VII dürfte die Vorlage kein Verschulden treffen. Sicher der Vorlage in die Schuhe zu schieben sind aber die unter VIII besprochenen, im Versinnern ausgesparten Stellen, sei es dafs sie undeutlichen Worten oder wirklichen Lücken, sei es dafs sie vom Schreiber bemerkten und nicht übernommenen Fehlern der Vorlage entsprechen. Der Schreiber unserer Hs. war aufserordentlich gewandt. Dafür spricht schon der grofse Apparat von Abkürzungen, die er mit einer an Flüchtigkeit streifenden Leichtigkeit verwendet. A) Buchstabenkürzungen. Hochgestellte Buchstaben stehen für eine ganze Silbe: nicht blofs, wie all- gemein in den Hss., a über der Zeile = ra, i über der Zeile = ri treffen wir an, sondern sämtliche fünf Vokale bedeuten über der Zeile r + Vokal. So: 1. hochgestelltes a für ra in tait, getagen, spach, gaue, babant usw. Aber auch für blofses a tritt hochgestelltes a auf, so in schar 417. scharph 1257. thage 1623. erbarm 4837. gar 6951. da 8837. 9039 usw.; einmal auch für an in brabat 2361, einmal für af in maist’schet 1278. Daſs nicht Platzmangel der Grund war, beweisen Fälle wie sprch 371. 10935, wo auf der Zeile Platz genug gewesen wäre, das Wort auszuschreiben. 2. hochgestelltes e für re in spechen 12821. spechet 8651, einmal für bloſses r in bêche 1840 ; einmal sche (= schone) 10452. 3. hochgestelltes i für ri in pis, ergiffen, tibent, stit u. s. f. 4. hochgestelltes o für ro, gleichfalls in den Hss. vielfach verwendet, hier z. B. in g's 152. 156. 279. 303. 501. u. s f. c�ne 1639. 3790. unbetoge 1) Ob die beiden ersten ad V. genannten Fälle aus der Vorlage übernommen sind, ist unsicher.
Strana XXVI
XXVI 3249 u. ö. Einmal für ruo in g°z (= gruoz) 3939, desgleichen einmal für rú (riu) oder rou in get-liche 8299; für blofses ou in iuncvrwě 4809. 5. hochgestelltes v für ru in vnt’we (= untriuwen) 9815. Ofter für ur in t'naý 7272, auent e 2169. 5906. 5930. 7177. 7628. 8008. 9755. 10441. 10691 u. ö.; auch für ou in sch wen 7428. 13280; für iu in rich' 7299. An hochgestellten Buchstaben gebraucht unser Schreiber weiter noch: 6. hochgestelltes r für ir; die hierher gehörigen Fälle können geradezu als Siglen angesehen werden, es sind m = mir 353. 377. 393 u. ö. 1 = ir 110 (das zweite ir!). 555. dr = dir 2966. 5193. 10278 (das erste dir!), daher dann auch d’re = dirre 9212 u. s. f. 7. hochgestelltes t für it in mt = mit 46. 358. 466. 501. 533. 609. st = sit 9046, dann in m'te = mitte 3658. 6444. 7802. semt = semit 6381 u. ö. Das- selbe hochgestellte t erscheint im Wortende auch in freierer Verwendung: macht = machet 7128. dukt = dunket 1857. bert = brait 4654. warh = warhait 7292. 8760. gezemt = gezement 9710. gt = gût 6562. Ganz vereinzelt ist: nht = niht 8000. B) Zeichenkürzungen. Aufserdem verwendet unser Schreiber noch folgende Abkürzungszeichen und -striche : 1. einen z-ähnlichen Haken am Wortende für -et; dies ist der Fall in höbz 1121. gehabz 1865. gesagz 1986. 7466. 8760. strebz 3988. gedienz 8068. Vwirdz 9675. getailz 7638. vnbeschônz 9077. unu'zagz 10440. windz (= vindet) 10661. 10667. kumz 10667 u. s. f.; einmal -ez für -et: libez (= liebet) 9880. (Einmal für -en in köz = komen 13195?) dem c ähnliche, aber mit ihm nicht identische Zeichen (1) für -az und -es, nur in d, w, sw. in zahllosen Fällen, besonders für -az; die Stellen, wo -es gemeint ist oder gemeint sein kann, habe ich in den Var. stets notiert. — Isoliert steht vien’sch (:kraft) 8359. 3. das allgemein übliche Abkürzungszeichen ' für er oder r; für er z. B. Rain’ 1. h’zen 2. w’dekait 3 u. s. f., für blofses r: e° 5. 77. 80. e'habě 70. e'lait 84. e’kant 86, also nur in der Silbe er- Einmal auch für ar: m'schalc 5929? Endlich 4. der wagerechte Strich — für n, en und m; für n nach dem Vokal, wie allgemein üblich, iugede I. vo 2. u. s. f.; für n vor dem Vokal allaië 4. kabe 2860 u. dgl.; für en in kom 276; für m meist nur nach dem Vokal de 53. 465. aine 62. hohe 342, geza 946 u. s. f., auch wilhel 2105; für an: engell t 14470; sogar für -men in u'no 14547. ko 8322; einmal auffällig für re in psente 5482. Uberflüssig ist dieser Strich in kvrnewal 2. das 1) Es wird in Hs. abdrücken in der Regel durch c wiedergegeben; in unserer Hs. aber besteht es blofs aus einem nach rechts geöffneten Halbkreisbogen und steht etwas tiefer.
XXVI 3249 u. ö. Einmal für ruo in g°z (= gruoz) 3939, desgleichen einmal für rú (riu) oder rou in get-liche 8299; für blofses ou in iuncvrwě 4809. 5. hochgestelltes v für ru in vnt’we (= untriuwen) 9815. Ofter für ur in t'naý 7272, auent e 2169. 5906. 5930. 7177. 7628. 8008. 9755. 10441. 10691 u. ö.; auch für ou in sch wen 7428. 13280; für iu in rich' 7299. An hochgestellten Buchstaben gebraucht unser Schreiber weiter noch: 6. hochgestelltes r für ir; die hierher gehörigen Fälle können geradezu als Siglen angesehen werden, es sind m = mir 353. 377. 393 u. ö. 1 = ir 110 (das zweite ir!). 555. dr = dir 2966. 5193. 10278 (das erste dir!), daher dann auch d’re = dirre 9212 u. s. f. 7. hochgestelltes t für it in mt = mit 46. 358. 466. 501. 533. 609. st = sit 9046, dann in m'te = mitte 3658. 6444. 7802. semt = semit 6381 u. ö. Das- selbe hochgestellte t erscheint im Wortende auch in freierer Verwendung: macht = machet 7128. dukt = dunket 1857. bert = brait 4654. warh = warhait 7292. 8760. gezemt = gezement 9710. gt = gût 6562. Ganz vereinzelt ist: nht = niht 8000. B) Zeichenkürzungen. Aufserdem verwendet unser Schreiber noch folgende Abkürzungszeichen und -striche : 1. einen z-ähnlichen Haken am Wortende für -et; dies ist der Fall in höbz 1121. gehabz 1865. gesagz 1986. 7466. 8760. strebz 3988. gedienz 8068. Vwirdz 9675. getailz 7638. vnbeschônz 9077. unu'zagz 10440. windz (= vindet) 10661. 10667. kumz 10667 u. s. f.; einmal -ez für -et: libez (= liebet) 9880. (Einmal für -en in köz = komen 13195?) dem c ähnliche, aber mit ihm nicht identische Zeichen (1) für -az und -es, nur in d, w, sw. in zahllosen Fällen, besonders für -az; die Stellen, wo -es gemeint ist oder gemeint sein kann, habe ich in den Var. stets notiert. — Isoliert steht vien’sch (:kraft) 8359. 3. das allgemein übliche Abkürzungszeichen ' für er oder r; für er z. B. Rain’ 1. h’zen 2. w’dekait 3 u. s. f., für blofses r: e° 5. 77. 80. e'habě 70. e'lait 84. e’kant 86, also nur in der Silbe er- Einmal auch für ar: m'schalc 5929? Endlich 4. der wagerechte Strich — für n, en und m; für n nach dem Vokal, wie allgemein üblich, iugede I. vo 2. u. s. f.; für n vor dem Vokal allaië 4. kabe 2860 u. dgl.; für en in kom 276; für m meist nur nach dem Vokal de 53. 465. aine 62. hohe 342, geza 946 u. s. f., auch wilhel 2105; für an: engell t 14470; sogar für -men in u'no 14547. ko 8322; einmal auffällig für re in psente 5482. Uberflüssig ist dieser Strich in kvrnewal 2. das 1) Es wird in Hs. abdrücken in der Regel durch c wiedergegeben; in unserer Hs. aber besteht es blofs aus einem nach rechts geöffneten Halbkreisbogen und steht etwas tiefer.
Strana XXVII
XXVII 10177. Vgl. auch wilhm (= Wilhelmen) 15306. Eine Kombination von 2. und 4. zeigt V. 14646: engell. = Engellant. Eine wirkliche Sigle ist vn, womit der Schreiber die einsilbige Kopula zu meinen scheint, so 30. 33. 35 u. s. f.; zweisilbiges unde schreibt er aus: vnde, unde 6. 7. 10. 32. 41. 58. 63 u. s. f.; höchst selten vnd 1140. 14263; einmal vn 9008, sehr selten v 7810. 8321. Ich habe diesen Unterschied selbstverständlich bewahrt, und und unde auseinandergehalten. u nach w wird nur selten ausgedrückt; wnsch 69. 200. 208. 913 (sogar wsch 214 beidemale). wnne 1028. wnt 1081. wrde(n, nt) 356. 612. 673. 992 (ein- mal wurdět 4654). (er)wrbě 540. 1283. zw = zwů 405. gewch = gewůch 718. whs = wůhs 1425. (1266). zwschen(t) = zwúschen(t) 399. 433. 436. (einmal zwú- schent ausgeschrieben 399). ântwrten 423. 4836. 10218 (einmal geantwirtet 8717). entwrket 6678. wrde 1016. 3059. swr 1049. 1719. wrfet 367 u. s. f. Dieser Gebrauch ist ganz fest; ich habe das u (ú, û) daher stets ergänzt und nicht unter dem Texte verzeichnet. Auch wo w für v steht (s. unten), kann ein folgendes u gespart werden: wrt = vürt 773. wôren = vüren 918; auch v an sich scheint ähnliche Kraft gehabt haben, vgl. vor = vûr 468 u. s. w. Solche Ausnahmsfälle habe ich stets in den Var. verzeichnet. Unser Schreiber ist aber nicht nur aufserordentlich gewandt, er ist auch recht sorglos verfahren und hat dadurch seinen Text, der durch Alter, Echtheit und Vollständigkeit so entscheidende Vorzige besitzt, sehr beeinträchtigt. Für seine Leicht- fertigkeit sprechen z. B. die zahllosen Auslassungen kleinerer Worte, wie ist, was, der, und, so etc., besonders aber der Pronomina. Man vgl. z. B. innerhalb des I. Buches V. 828. 1040. 1233. 1288. 1528. 1531. 1565. 1570. 1706. 1721. 1765. 1775. 1872. 1893. 1935. 1937. 2017. 2103. 2132. Er steht ferner im höchsten Maſse unter dem unwillkürlichen Einfluſs der Nachbarsilben und -worte; der Auslaut eines Wortes ist z. B. bestimmt durch den Auslaut eines vorangehenden, vgl. 1988. 2176. 2327. 3369. 3579. 3897 u. s. f.; umgekehrt beeinflufst das folgende Wort ein vorausgehendes, z. B. 953. 1001. 1054. 1112. 1281. 1668. 1873 u. s. f.; dafs ein Wort beiderseitigem Einflufs ausgesetzt ist, findet z. B. statt in V. 3321. 3621. 5156; weiter kann eine Veränderung im Reime durch das korrespondierende Reim- wort verursacht sein, vgl. V. 3487. 3578. 4668. 5414. 5859. 5884 u. s. f.; dann einzelne Fälle, in denen der Einflufs eines Wortes der nächstbenachbarten Zeile vorwaltet: 3896. 3986. 4915 u. s. f.; am auffälligsten ist es, wenn innerhalb eines und desselben Wortes die Buchstaben einander beeinflussen (über die Assimilation s. XXXV). Der Schreiber verwechselt weiter ziemlich regellos w und v und läfst sie sich gegenseitig vertreten: walsch 5s. 183. wilippe (= Vilippe) 158. wollekomen 172. 239. gewolgic 376. howisch 476. umbwange 597. warn 620. 785. wil 355. 790. 865. wrt (= vürt) 773. wolle 834. bewolhen 899 u. s. f.; wrsten (= vürsten) 1353. wr (= vür) 1389; umgekehrt: vol (= wol) 387. vie 464. vent (= went) 832. vo (= won, wan) 1348. var 1452 u. s. f. (auch hie und da u für w: geuin 1351.
XXVII 10177. Vgl. auch wilhm (= Wilhelmen) 15306. Eine Kombination von 2. und 4. zeigt V. 14646: engell. = Engellant. Eine wirkliche Sigle ist vn, womit der Schreiber die einsilbige Kopula zu meinen scheint, so 30. 33. 35 u. s. f.; zweisilbiges unde schreibt er aus: vnde, unde 6. 7. 10. 32. 41. 58. 63 u. s. f.; höchst selten vnd 1140. 14263; einmal vn 9008, sehr selten v 7810. 8321. Ich habe diesen Unterschied selbstverständlich bewahrt, und und unde auseinandergehalten. u nach w wird nur selten ausgedrückt; wnsch 69. 200. 208. 913 (sogar wsch 214 beidemale). wnne 1028. wnt 1081. wrde(n, nt) 356. 612. 673. 992 (ein- mal wurdět 4654). (er)wrbě 540. 1283. zw = zwů 405. gewch = gewůch 718. whs = wůhs 1425. (1266). zwschen(t) = zwúschen(t) 399. 433. 436. (einmal zwú- schent ausgeschrieben 399). ântwrten 423. 4836. 10218 (einmal geantwirtet 8717). entwrket 6678. wrde 1016. 3059. swr 1049. 1719. wrfet 367 u. s. f. Dieser Gebrauch ist ganz fest; ich habe das u (ú, û) daher stets ergänzt und nicht unter dem Texte verzeichnet. Auch wo w für v steht (s. unten), kann ein folgendes u gespart werden: wrt = vürt 773. wôren = vüren 918; auch v an sich scheint ähnliche Kraft gehabt haben, vgl. vor = vûr 468 u. s. w. Solche Ausnahmsfälle habe ich stets in den Var. verzeichnet. Unser Schreiber ist aber nicht nur aufserordentlich gewandt, er ist auch recht sorglos verfahren und hat dadurch seinen Text, der durch Alter, Echtheit und Vollständigkeit so entscheidende Vorzige besitzt, sehr beeinträchtigt. Für seine Leicht- fertigkeit sprechen z. B. die zahllosen Auslassungen kleinerer Worte, wie ist, was, der, und, so etc., besonders aber der Pronomina. Man vgl. z. B. innerhalb des I. Buches V. 828. 1040. 1233. 1288. 1528. 1531. 1565. 1570. 1706. 1721. 1765. 1775. 1872. 1893. 1935. 1937. 2017. 2103. 2132. Er steht ferner im höchsten Maſse unter dem unwillkürlichen Einfluſs der Nachbarsilben und -worte; der Auslaut eines Wortes ist z. B. bestimmt durch den Auslaut eines vorangehenden, vgl. 1988. 2176. 2327. 3369. 3579. 3897 u. s. f.; umgekehrt beeinflufst das folgende Wort ein vorausgehendes, z. B. 953. 1001. 1054. 1112. 1281. 1668. 1873 u. s. f.; dafs ein Wort beiderseitigem Einflufs ausgesetzt ist, findet z. B. statt in V. 3321. 3621. 5156; weiter kann eine Veränderung im Reime durch das korrespondierende Reim- wort verursacht sein, vgl. V. 3487. 3578. 4668. 5414. 5859. 5884 u. s. f.; dann einzelne Fälle, in denen der Einflufs eines Wortes der nächstbenachbarten Zeile vorwaltet: 3896. 3986. 4915 u. s. f.; am auffälligsten ist es, wenn innerhalb eines und desselben Wortes die Buchstaben einander beeinflussen (über die Assimilation s. XXXV). Der Schreiber verwechselt weiter ziemlich regellos w und v und läfst sie sich gegenseitig vertreten: walsch 5s. 183. wilippe (= Vilippe) 158. wollekomen 172. 239. gewolgic 376. howisch 476. umbwange 597. warn 620. 785. wil 355. 790. 865. wrt (= vürt) 773. wolle 834. bewolhen 899 u. s. f.; wrsten (= vürsten) 1353. wr (= vür) 1389; umgekehrt: vol (= wol) 387. vie 464. vent (= went) 832. vo (= won, wan) 1348. var 1452 u. s. f. (auch hie und da u für w: geuin 1351.
Strana XXVIII
XXVIII unu’lichen 1356 u. ö.) — sind nur einzelne Beispiele dafür. Diese regellose Willkür bleibt sich bis zum Schlusse des Gedichts gleich. Ich habe hier im Interesse der Lesbarkeit und des Verständnisses stets gebessert, aber nirgends durch Kursivdruck darauf besonders aufmerksam gemacht, um den Text mit kursiven Lettern nicht noch mehr zu überladen; unter dem Texte sind die Fälle alle aufgeführt. Auch sonst bietet die Orthographie der Hs. des Regellosen genug. Diese scheinbare Willkür wird noch erhöht durch den Dialekt, dem der Schreiber zugehört. Da hier eine Trennung zwischen rein orthographischen und dialektischen Eigentüm- lichkeiten nur schwer und erzwungen wäre, behandle ich beides unter Einem und behalte mir vor, bei der Feststellung des Dialekts auf das im folgenden gegebene Material einfach zuriickzuverweisen. Grofse Mannigfaltigkeit herrscht in der Wiedergabe der Vokale. Dies zeigt sich schon bei dem kurzen a, wo eine ausgesprochene Neigung zu weitgehendem Umlaute vorhanden ist; man vgl. folgende besonders deutliche Fälle: mange 441. mánic 711. 1629. manic 1197. 1233. 1424. menic 714. 724. 797 u. s. f.; hárnasch 1492. hærnasch 1473. hernasch 1038; ferner âlle(s) 1815. 1949. 2392. ârbait(e) 1426. 2323. vælsche 1462. vâlsche 2149; ja sogar hânschůehe 2739. clegte 2824. anbach (= ambet) 2826. walden 10485. ellan für allen 10103 u. s. f. — ai für a bringt claigendes 115. gehorsaim 4465. wais 4478 (beeinflufst durch die Um- gebung?). schaiden 10779. 15551. wainten (wohl eher als weinten gemeint?) 11268. raigete 12668. Für a tritt öfters o ein in won 755. 1348. 1862. 2505. u. s. f. â, gewöhnlich durch blofses a wiedergegeben, erscheint als â1) in gan 52. an 1796. 1804. 1845.2) râte 1962. rám 11139 u. ö.; seltener als æ: en 9908; auch als ai in understain 443. zwair 4477. ze raite 7984. clairhait 7201 (wohl beeinfluſst durch die 2. Silbe). — æ, meist â, æ, erscheint auch als blofses a in mare 1016. 1220. 2282; gesahi 1858. salic 1876 u. ö. Einigemale ae, so in helfaere 687. waere 1949. Stoffaere 2212. maere 2258. raete 2316. e in Nebensilben erscheint als a: rottan 690. galac 1160. gabaren 1400. manan 2393. wundan 2422 u. ö. (interessanter ist ellan für allen 10103); dann als i: zi 635. sôlin 683. wari 812. hetti 859. wirdi 932. hirni 1122. 1193. gischehin 1380. vahint 1440. zirhuwent 1473 u. s. f. in zahllosen Fällen; ferner als ie in ophier 1759. diekainem (= dekeinem) 1785; als ú in guselleschaft 1924. gúwan 2610. kúndú (= kunde) 2197. starchú (?) 1391 u. ö.; auch als iu geschrieben: wurdiu (= würde) 9990; vereinzelt als û in gůmûte 1786 (wohl 1) Das e steht nicht immer genau über dem a, und es wäre manchmal ein Zweifel möglich, ob der Schreiber, der so gerne Buchstaben (auch ohne Nötigung) hochstellt, wirklich à (= æ) gemeint habe, und nicht ein einzureihendes e, z. B. ane, wenn er an schreibt, oder arebait, wenn er arbait schreibt; die Fälle gân, râm, sowie die parallele Verwendung des ô für ô machen dies aber höchst unwahrscheinlich. 2) Dies ist bei an (= âne) geradezu die Regel; einmal ane 4562. an 10255; selten an 1955. 4276. 10337. 14515. ane 4338. 5363. 10316.
XXVIII unu’lichen 1356 u. ö.) — sind nur einzelne Beispiele dafür. Diese regellose Willkür bleibt sich bis zum Schlusse des Gedichts gleich. Ich habe hier im Interesse der Lesbarkeit und des Verständnisses stets gebessert, aber nirgends durch Kursivdruck darauf besonders aufmerksam gemacht, um den Text mit kursiven Lettern nicht noch mehr zu überladen; unter dem Texte sind die Fälle alle aufgeführt. Auch sonst bietet die Orthographie der Hs. des Regellosen genug. Diese scheinbare Willkür wird noch erhöht durch den Dialekt, dem der Schreiber zugehört. Da hier eine Trennung zwischen rein orthographischen und dialektischen Eigentüm- lichkeiten nur schwer und erzwungen wäre, behandle ich beides unter Einem und behalte mir vor, bei der Feststellung des Dialekts auf das im folgenden gegebene Material einfach zuriickzuverweisen. Grofse Mannigfaltigkeit herrscht in der Wiedergabe der Vokale. Dies zeigt sich schon bei dem kurzen a, wo eine ausgesprochene Neigung zu weitgehendem Umlaute vorhanden ist; man vgl. folgende besonders deutliche Fälle: mange 441. mánic 711. 1629. manic 1197. 1233. 1424. menic 714. 724. 797 u. s. f.; hárnasch 1492. hærnasch 1473. hernasch 1038; ferner âlle(s) 1815. 1949. 2392. ârbait(e) 1426. 2323. vælsche 1462. vâlsche 2149; ja sogar hânschůehe 2739. clegte 2824. anbach (= ambet) 2826. walden 10485. ellan für allen 10103 u. s. f. — ai für a bringt claigendes 115. gehorsaim 4465. wais 4478 (beeinflufst durch die Um- gebung?). schaiden 10779. 15551. wainten (wohl eher als weinten gemeint?) 11268. raigete 12668. Für a tritt öfters o ein in won 755. 1348. 1862. 2505. u. s. f. â, gewöhnlich durch blofses a wiedergegeben, erscheint als â1) in gan 52. an 1796. 1804. 1845.2) râte 1962. rám 11139 u. ö.; seltener als æ: en 9908; auch als ai in understain 443. zwair 4477. ze raite 7984. clairhait 7201 (wohl beeinfluſst durch die 2. Silbe). — æ, meist â, æ, erscheint auch als blofses a in mare 1016. 1220. 2282; gesahi 1858. salic 1876 u. ö. Einigemale ae, so in helfaere 687. waere 1949. Stoffaere 2212. maere 2258. raete 2316. e in Nebensilben erscheint als a: rottan 690. galac 1160. gabaren 1400. manan 2393. wundan 2422 u. ö. (interessanter ist ellan für allen 10103); dann als i: zi 635. sôlin 683. wari 812. hetti 859. wirdi 932. hirni 1122. 1193. gischehin 1380. vahint 1440. zirhuwent 1473 u. s. f. in zahllosen Fällen; ferner als ie in ophier 1759. diekainem (= dekeinem) 1785; als ú in guselleschaft 1924. gúwan 2610. kúndú (= kunde) 2197. starchú (?) 1391 u. ö.; auch als iu geschrieben: wurdiu (= würde) 9990; vereinzelt als û in gůmûte 1786 (wohl 1) Das e steht nicht immer genau über dem a, und es wäre manchmal ein Zweifel möglich, ob der Schreiber, der so gerne Buchstaben (auch ohne Nötigung) hochstellt, wirklich à (= æ) gemeint habe, und nicht ein einzureihendes e, z. B. ane, wenn er an schreibt, oder arebait, wenn er arbait schreibt; die Fälle gân, râm, sowie die parallele Verwendung des ô für ô machen dies aber höchst unwahrscheinlich. 2) Dies ist bei an (= âne) geradezu die Regel; einmal ane 4562. an 10255; selten an 1955. 4276. 10337. 14515. ane 4338. 5363. 10316.
Strana XXIX
XXIX beeinflufst); als o (ahd. ô) in soltont 560. beherbergot 723. ahtont 819. tweltont 838. machot 1027. begundost 2255 u. s. f.; schliefslich als u in mornunc 751. 833. witun 1133. drungunt 1170 (diese beiden Fälle vielleicht auch beeinfluſst ?). richun 2348. ammun 2610. pinun 3268. clarun 3875. allum 7006 u. s. f. Die meisten dieser Färbungen erklären sich entweder aus dem Einflufs des Nachbarvokals oder aus der Nachwirkung des alten Endsilbenvokalismus, den das Alemannische besonders treu festhielt. Für ei gebraucht der Schreiber ganz ausnahmslos ai (aý) und a allein; Bei- spiele für ai (aý) anzuführen, halte ich für überflüssig1): a = ei ist auch recht häufig und offenbar dialektisch, es findet sich z. B. an 510. beratschaft 564. gela- sieret 765. antweders 783. anunge 834. satspil 1001. vermat 1114. wanlich 1232. aner 1236. anen 1699. rane 1936. satint (= seiten) 1611 u. ö.; ganz fest ist die Verbindung an ander 741. 817. 840. 843. 851 u. s. f. Vereinzelt steht ie für ei in hies 3777. 11639. i (mit y, ý wechselnd) wird zuweilen zu ú getrübt: núftel 1785. 1825. (sú 680. 1570. 3591. 4632 u. ö. nút 3590 u.s. f.); auch erscheint es diphthongisiert zu ie, gerne vor r und h: wierret 441. 885. 4186. 4219. 8547. vierric 8491. ierte 8997. ierre 9145. 9159. gewierren 1703 (vielleicht gehört auch hieher das bei e eingereihte ophier = ophir? 1759). wiechen 1237. geschiehet 2268, aber auch ien 2349. Fälschlich erscheint es sogar für î in siet 10207. ziehen 12214. Umgekehrt tritt einfaches i für ie ein: wi 684. itweder 1141. enschumphiret 1358. enphingen 1480. genissen 1889. liset (= liezet) 2256. lipliche 2577. niman 1729 u. dgl. m.; sogar e: schet 627. genesen (= geniezen) 4158. retenz 5237. lefen 7821. saluer(t)en 6079. krageraire (= kroijierare) 6397. gezimert 6660. lebt (= liebet) 6944. leb 13945. lezent 12077. (de 909. 1203 (?). 7129), vgl. auch den Reim V. 13651 f. iu für ie erscheint einigemale im Akkus. des Fem. diu, z. B. 9672. 9675. Was das iu und seine Wiedergabe betrifft, so lässt sich deutlich im Verlaufe des Gedichts cine Anderung der Technik des Schreibers feststellen: während er nämlich anfangs fast nur ú (é) hiefür verwendet, treten später daneben iu (iv, 1) auf, die gegen das Ende zu bedeutend überwiegen, schliefslich aber wieder zuriick gehn.2) — iu erscheint manchmal als ui, was vielleicht auf besonders dempfe tiefe Aussprache deutet, die Fälle sind: sinui 2309. tuire 6271. nuilaise 6646 rainui 6761; zweimal für kurzes ü in kuinges 13478. 13510. Einigemale úi und iú, z. B. frúintlich 213. 9015. iúch 2396. 2398. 2486. 3027. iúwer 2402 u. ö. — u für iu s. bei ů. 1) Dafs ich mir in den Akrostichen (V. 14. 9740 und 12210) erlaubte Ein für Ain der Hs einzusetzen, bedarf wohl keiner Rechtfertigung. 2) Auf p. 1 zähle ich 36 ú(v) und kein iu (iv). „ „20 „ „ 13 „ „ „30 „ „ 9 „ „ „ 6 „ „ 35 „ „55 „ „ Auf p. 70 zähle ich 13 ú (ý) und 28 iu (iv). 5 „ „ 10 „ „ „ „ 80 „ „ „ 88 „ „ 8 „ „ 8 „
XXIX beeinflufst); als o (ahd. ô) in soltont 560. beherbergot 723. ahtont 819. tweltont 838. machot 1027. begundost 2255 u. s. f.; schliefslich als u in mornunc 751. 833. witun 1133. drungunt 1170 (diese beiden Fälle vielleicht auch beeinfluſst ?). richun 2348. ammun 2610. pinun 3268. clarun 3875. allum 7006 u. s. f. Die meisten dieser Färbungen erklären sich entweder aus dem Einflufs des Nachbarvokals oder aus der Nachwirkung des alten Endsilbenvokalismus, den das Alemannische besonders treu festhielt. Für ei gebraucht der Schreiber ganz ausnahmslos ai (aý) und a allein; Bei- spiele für ai (aý) anzuführen, halte ich für überflüssig1): a = ei ist auch recht häufig und offenbar dialektisch, es findet sich z. B. an 510. beratschaft 564. gela- sieret 765. antweders 783. anunge 834. satspil 1001. vermat 1114. wanlich 1232. aner 1236. anen 1699. rane 1936. satint (= seiten) 1611 u. ö.; ganz fest ist die Verbindung an ander 741. 817. 840. 843. 851 u. s. f. Vereinzelt steht ie für ei in hies 3777. 11639. i (mit y, ý wechselnd) wird zuweilen zu ú getrübt: núftel 1785. 1825. (sú 680. 1570. 3591. 4632 u. ö. nút 3590 u.s. f.); auch erscheint es diphthongisiert zu ie, gerne vor r und h: wierret 441. 885. 4186. 4219. 8547. vierric 8491. ierte 8997. ierre 9145. 9159. gewierren 1703 (vielleicht gehört auch hieher das bei e eingereihte ophier = ophir? 1759). wiechen 1237. geschiehet 2268, aber auch ien 2349. Fälschlich erscheint es sogar für î in siet 10207. ziehen 12214. Umgekehrt tritt einfaches i für ie ein: wi 684. itweder 1141. enschumphiret 1358. enphingen 1480. genissen 1889. liset (= liezet) 2256. lipliche 2577. niman 1729 u. dgl. m.; sogar e: schet 627. genesen (= geniezen) 4158. retenz 5237. lefen 7821. saluer(t)en 6079. krageraire (= kroijierare) 6397. gezimert 6660. lebt (= liebet) 6944. leb 13945. lezent 12077. (de 909. 1203 (?). 7129), vgl. auch den Reim V. 13651 f. iu für ie erscheint einigemale im Akkus. des Fem. diu, z. B. 9672. 9675. Was das iu und seine Wiedergabe betrifft, so lässt sich deutlich im Verlaufe des Gedichts cine Anderung der Technik des Schreibers feststellen: während er nämlich anfangs fast nur ú (é) hiefür verwendet, treten später daneben iu (iv, 1) auf, die gegen das Ende zu bedeutend überwiegen, schliefslich aber wieder zuriick gehn.2) — iu erscheint manchmal als ui, was vielleicht auf besonders dempfe tiefe Aussprache deutet, die Fälle sind: sinui 2309. tuire 6271. nuilaise 6646 rainui 6761; zweimal für kurzes ü in kuinges 13478. 13510. Einigemale úi und iú, z. B. frúintlich 213. 9015. iúch 2396. 2398. 2486. 3027. iúwer 2402 u. ö. — u für iu s. bei ů. 1) Dafs ich mir in den Akrostichen (V. 14. 9740 und 12210) erlaubte Ein für Ain der Hs einzusetzen, bedarf wohl keiner Rechtfertigung. 2) Auf p. 1 zähle ich 36 ú(v) und kein iu (iv). „ „20 „ „ 13 „ „ „30 „ „ 9 „ „ „ 6 „ „ 35 „ „55 „ „ Auf p. 70 zähle ich 13 ú (ý) und 28 iu (iv). 5 „ „ 10 „ „ „ „ 80 „ „ „ 88 „ „ 8 „ „ 8 „
Strana XXX
XXX Kurz o erscheint vor f öfters als 5, u. zw. in höf 10523. 15352. 15360. 15367. 15397. hove 3100. 3296. 3311. 3486. 3688. 3905 u. ö., öfte 9867. höflichen 13250. höfch 12434, einmal sogar bei Unterdrückung des Labials: hösches 9866. Auch hier, wie bei kurz a, neigt der Schreiber sehr zum Umlaut, der aber ebenso- wenig als dort konsequent bezeichnet wird: dôrt 1561. sólich 594. 1837. 1879. 2086. wir sôlin(t) 683. 2032. 2658. si sôllen 2019. erlôschen (Part.) 2047. dôrfer 672. dohte: môhte 855 f., u. s. f.; einmal oe in Goetfrides 2185. ô ist, ähnlich wie â, einigemale durch ô wiedergegeben: sône (= Adv. schône) 2096. lôse 1462. (hierher wohl auch ô für ou = ô in sômeschrine 5362, dagegen wird hôhú 932 eher Umlaut sein); durch 5: unvrò 1128. schòne 2595. ou, gewöhnlich ö geschrieben, erscheint als blofses o in loben 630. trome 1860. 4876. hobet 1933. 6387. Stoffaere 2212. geloben 2433. betroc 2966. loffen 4715. slof 4847. fron 5395. zom 6697. rop 9813 u. ö.; einmal geluben 12700. û für 5 erscheint in frůte 6073. frůt 12954. 12961; ü in frůte 15024. oi in französischen Wörtern und Eigennamen gilt für unseren Schreiber als zweisilbig: 0-îs; dies beweisen die Reime auf blofses is: 523. 531. 657. 677. 933. 5713. 6075. 7285. 7691. 13723. Auch bei u herrscht Vorliebe für umgelautete Formen, besonders gern in úns, das für uns fast ausnahmslos gebraucht wird, z. B. 1682. 1735. 1738 u. s. f., dann kúnde 2189. 2197 u. ö.; dagegen ist der Umlaut auch hier sehr oft nicht ausgedrückt: furder 1492. buhel 766. w(u)rdist 1906. geluke 2528. kur : fur 5983 f. u. s. f. — Für ü notierte ich mir einmal e in verkomen 2208, einmal ûe in güertel 2739 (s. das Folgende bei uo und üe), einmal û in flûge 3284; sogar iu (iv) findet sich einige- male, u. zw. gegen den Schlufs des Gedichts (s. p. XXIX Anm. 2), u. zw.: fiunf 3943. iuber 10389. 11646. 11832. 11963. 13714. iubel 12837. iuns 12763. 13081. iurlúg 11814. û erscheint auch als ú (vgl. á, 6) in nú 1673. růmde 2090. súmdent 2550; umgekehrt sind ohne Andeutung des Umlauts geschrieben aventure 742. 2333 u. ö. schumphenture 1511. du 1818. 4750. getruwes 1964. allu 4698. 5665. rainu 5126. uo und üe sind meist als û und û auseinandergehalten, doch finden auch Verschiebungen statt, güter 2263, und umgekehrt demůte 3412. hûte dich 3415. gefüge 3427 u. dgl.; für beide Diphthonge tritt daneben die Schreibung üe auf, für uo z. B. in güete 1978. 2107. 2258. 2317. hohgemüete 656. vüegte 2409. süene 2585. müese 1268 u. s. f., für üe in gemüet 2326. füeren 2367. güete : ungemüete 2677 : 8. gûete : blûete 2723 : 4 u. ö.; für üe speziell kommen noch in Betracht die vereinzelten Schreibungen demuete 1883 und behûotent 881; bei Unterdrückung des u nach w: woeget (= vüeget, vom Schreiber als vüeget gemeint) 1742. So inkonsequent sich auch die Schreibung der Vokale darstellt, so konnte ich doch in der Regel D treu folgen, da an Schreibfehler nur sehr selten zu denken ist und auch das Verständnis nicht ernstlich leidet. Schwerer wird die Entscheidung, was Schreibfehler, was orthographische Eigenheit ist, bei den Konsonanten.
XXX Kurz o erscheint vor f öfters als 5, u. zw. in höf 10523. 15352. 15360. 15367. 15397. hove 3100. 3296. 3311. 3486. 3688. 3905 u. ö., öfte 9867. höflichen 13250. höfch 12434, einmal sogar bei Unterdrückung des Labials: hösches 9866. Auch hier, wie bei kurz a, neigt der Schreiber sehr zum Umlaut, der aber ebenso- wenig als dort konsequent bezeichnet wird: dôrt 1561. sólich 594. 1837. 1879. 2086. wir sôlin(t) 683. 2032. 2658. si sôllen 2019. erlôschen (Part.) 2047. dôrfer 672. dohte: môhte 855 f., u. s. f.; einmal oe in Goetfrides 2185. ô ist, ähnlich wie â, einigemale durch ô wiedergegeben: sône (= Adv. schône) 2096. lôse 1462. (hierher wohl auch ô für ou = ô in sômeschrine 5362, dagegen wird hôhú 932 eher Umlaut sein); durch 5: unvrò 1128. schòne 2595. ou, gewöhnlich ö geschrieben, erscheint als blofses o in loben 630. trome 1860. 4876. hobet 1933. 6387. Stoffaere 2212. geloben 2433. betroc 2966. loffen 4715. slof 4847. fron 5395. zom 6697. rop 9813 u. ö.; einmal geluben 12700. û für 5 erscheint in frůte 6073. frůt 12954. 12961; ü in frůte 15024. oi in französischen Wörtern und Eigennamen gilt für unseren Schreiber als zweisilbig: 0-îs; dies beweisen die Reime auf blofses is: 523. 531. 657. 677. 933. 5713. 6075. 7285. 7691. 13723. Auch bei u herrscht Vorliebe für umgelautete Formen, besonders gern in úns, das für uns fast ausnahmslos gebraucht wird, z. B. 1682. 1735. 1738 u. s. f., dann kúnde 2189. 2197 u. ö.; dagegen ist der Umlaut auch hier sehr oft nicht ausgedrückt: furder 1492. buhel 766. w(u)rdist 1906. geluke 2528. kur : fur 5983 f. u. s. f. — Für ü notierte ich mir einmal e in verkomen 2208, einmal ûe in güertel 2739 (s. das Folgende bei uo und üe), einmal û in flûge 3284; sogar iu (iv) findet sich einige- male, u. zw. gegen den Schlufs des Gedichts (s. p. XXIX Anm. 2), u. zw.: fiunf 3943. iuber 10389. 11646. 11832. 11963. 13714. iubel 12837. iuns 12763. 13081. iurlúg 11814. û erscheint auch als ú (vgl. á, 6) in nú 1673. růmde 2090. súmdent 2550; umgekehrt sind ohne Andeutung des Umlauts geschrieben aventure 742. 2333 u. ö. schumphenture 1511. du 1818. 4750. getruwes 1964. allu 4698. 5665. rainu 5126. uo und üe sind meist als û und û auseinandergehalten, doch finden auch Verschiebungen statt, güter 2263, und umgekehrt demůte 3412. hûte dich 3415. gefüge 3427 u. dgl.; für beide Diphthonge tritt daneben die Schreibung üe auf, für uo z. B. in güete 1978. 2107. 2258. 2317. hohgemüete 656. vüegte 2409. süene 2585. müese 1268 u. s. f., für üe in gemüet 2326. füeren 2367. güete : ungemüete 2677 : 8. gûete : blûete 2723 : 4 u. ö.; für üe speziell kommen noch in Betracht die vereinzelten Schreibungen demuete 1883 und behûotent 881; bei Unterdrückung des u nach w: woeget (= vüeget, vom Schreiber als vüeget gemeint) 1742. So inkonsequent sich auch die Schreibung der Vokale darstellt, so konnte ich doch in der Regel D treu folgen, da an Schreibfehler nur sehr selten zu denken ist und auch das Verständnis nicht ernstlich leidet. Schwerer wird die Entscheidung, was Schreibfehler, was orthographische Eigenheit ist, bei den Konsonanten.
Strana XXXI
XXXI Was zunächst die Labialen anlangt, so werden p und b meist reinlich getrennt; b wird im Auslaut beibehalten in lieb 3996. -halb 4559. 4735. 5634. gab 5384. lieblich 3972. 4984; es geht vor t in p über auch in Fällen wie lepte 4526. 10491. 15566. gelopt 5854. 15504. gehapt 6254. liepte 12390. b und p schwanken im Anlaut von Fremdworten: balas 5734. paldegin 5772. prief 8313. Merkwürdiger ist lipe (= lîbe) 4860. f und v wechscln, wie in den Hss. gewöhnlich. ff findet sich öfter im Zeilen- anfange, z. B. 60. 526. 666. 3250. 3827. 3888. 8038 u. ö.; im Innern auch nach Länge: slaffes 3661. slaffen 4874. 8999. 13935. lieffen: rieffen 7965: 66. loffen 4715. waffen 4226 u. ö. Für ph, pf einmal bloſses p: plegen 7620, einmal phf: schimphfe 9022, einmal f allein: schefares 15632. Einmal pf für sonstiges v: Pfilippes 5935. w ist aufgelöst in enzuschen 7304. Uber den regellosen Wechsel von w—V und v—w s. früher (p. XXVII). Dieselbe Unsicherheit in der Verwendung von Media und Tenuis zeigen die Gutturalen, hier in Fällen, wo schwerlich an lautliche oder graphische Gründe gedacht werden kann, wenn z. B. g für k im Anlaute eintritt: gint 3773. gunegin 5486. gam 5742. 14925. gumbenie 7161. 7167. gumpan 10082, oder in paldegin 5772; eher begreiflich am Wortende, wie in phlag: bewag 4501:2. swaig 10918. kúnig 4660. mánegvalt 4412. hailighait 4578 u. dgl. — k für g konnte ich nur einmal belegen: kelmen 3160. Dafs k und c ziemlich regellos wechseln (comen 3939. 4901. cam 5691. marce 5380. cúr 5434; berk 28. rok 10984. dank 11596), nimmt uns nicht Wunder, eher ch für die gutt. Tenuis, so in genüch : gewůch 717. banechen 760. 772. Ereches 2177. berch: werch 2201:2. kúnich 3701 (durch die Umgebung beeinflufst?). marche 3872. cranchtent : wanchtent 4461 : 2. sanch 4470 etc.; einmal gh: pflagh 690; einmal blofses h: werdehait 7131. Für ck einigemale blofses k: deke 1100. Strikære 2230; für gg einfaches g: bruge 9177. Die Spirans erfährt sehr gerne eine dialektische Verschärfung: cch, so in siccher 481. 528. 783. 811. 901. 1482. 4699 u. ö., sacche 876. 1527. lacchetent 3924 u. s. f.; bloſses h für ch bieten: ih 1378. unmazecliher 1685. sprehen 4833. sprah 7376. gerûhent 5619 u. dgl.; auch gischah 1783. nah 2711. 5806. 6000, blofses c: sac 982. (un)gemac 1504. 4727. 4814.1) ric 3684. mic 6130. sic 12823. gerücten 2819. scharlacen 3640. entwaic: blaic 5107 :81) u. ö., einmal k: strik 13266; einmal sch: wischen 1206. Spirantenvikariat in schafzabel 2777. ch für h: bracht 1906. gicht 2006. geschicht 4604. 4633 u. dgl. m. Uber den Ausfall von h und c vgl. später (p. XXXIII). Auch bei den Dentalen tritt die Media für auslautende Tenuis auf, z. B. stad: bad 5533 : 4. wend für we(1)nt 4906. sid 11085; einmal im Anlaut: dugende 1) Diese Fälle nicht ganz sicher, da auch das Versende den Anlafs zur Verstümmelung gegeben haben kann (s. p. XXXIV).
XXXI Was zunächst die Labialen anlangt, so werden p und b meist reinlich getrennt; b wird im Auslaut beibehalten in lieb 3996. -halb 4559. 4735. 5634. gab 5384. lieblich 3972. 4984; es geht vor t in p über auch in Fällen wie lepte 4526. 10491. 15566. gelopt 5854. 15504. gehapt 6254. liepte 12390. b und p schwanken im Anlaut von Fremdworten: balas 5734. paldegin 5772. prief 8313. Merkwürdiger ist lipe (= lîbe) 4860. f und v wechscln, wie in den Hss. gewöhnlich. ff findet sich öfter im Zeilen- anfange, z. B. 60. 526. 666. 3250. 3827. 3888. 8038 u. ö.; im Innern auch nach Länge: slaffes 3661. slaffen 4874. 8999. 13935. lieffen: rieffen 7965: 66. loffen 4715. waffen 4226 u. ö. Für ph, pf einmal bloſses p: plegen 7620, einmal phf: schimphfe 9022, einmal f allein: schefares 15632. Einmal pf für sonstiges v: Pfilippes 5935. w ist aufgelöst in enzuschen 7304. Uber den regellosen Wechsel von w—V und v—w s. früher (p. XXVII). Dieselbe Unsicherheit in der Verwendung von Media und Tenuis zeigen die Gutturalen, hier in Fällen, wo schwerlich an lautliche oder graphische Gründe gedacht werden kann, wenn z. B. g für k im Anlaute eintritt: gint 3773. gunegin 5486. gam 5742. 14925. gumbenie 7161. 7167. gumpan 10082, oder in paldegin 5772; eher begreiflich am Wortende, wie in phlag: bewag 4501:2. swaig 10918. kúnig 4660. mánegvalt 4412. hailighait 4578 u. dgl. — k für g konnte ich nur einmal belegen: kelmen 3160. Dafs k und c ziemlich regellos wechseln (comen 3939. 4901. cam 5691. marce 5380. cúr 5434; berk 28. rok 10984. dank 11596), nimmt uns nicht Wunder, eher ch für die gutt. Tenuis, so in genüch : gewůch 717. banechen 760. 772. Ereches 2177. berch: werch 2201:2. kúnich 3701 (durch die Umgebung beeinflufst?). marche 3872. cranchtent : wanchtent 4461 : 2. sanch 4470 etc.; einmal gh: pflagh 690; einmal blofses h: werdehait 7131. Für ck einigemale blofses k: deke 1100. Strikære 2230; für gg einfaches g: bruge 9177. Die Spirans erfährt sehr gerne eine dialektische Verschärfung: cch, so in siccher 481. 528. 783. 811. 901. 1482. 4699 u. ö., sacche 876. 1527. lacchetent 3924 u. s. f.; bloſses h für ch bieten: ih 1378. unmazecliher 1685. sprehen 4833. sprah 7376. gerûhent 5619 u. dgl.; auch gischah 1783. nah 2711. 5806. 6000, blofses c: sac 982. (un)gemac 1504. 4727. 4814.1) ric 3684. mic 6130. sic 12823. gerücten 2819. scharlacen 3640. entwaic: blaic 5107 :81) u. ö., einmal k: strik 13266; einmal sch: wischen 1206. Spirantenvikariat in schafzabel 2777. ch für h: bracht 1906. gicht 2006. geschicht 4604. 4633 u. dgl. m. Uber den Ausfall von h und c vgl. später (p. XXXIII). Auch bei den Dentalen tritt die Media für auslautende Tenuis auf, z. B. stad: bad 5533 : 4. wend für we(1)nt 4906. sid 11085; einmal im Anlaut: dugende 1) Diese Fälle nicht ganz sicher, da auch das Versende den Anlafs zur Verstümmelung gegeben haben kann (s. p. XXXIV).
Strana XXXII
XXXII 7317; umgekehrt dagegen tos 6035. teke 6608. 7400. tranc 6727. 12116. tahter 10106. fròte (= vröude!) 12992. ter 13901. lante (: besante) 14892; einmal dt im Auslaut: stundt 9989, einmal im Inlaut: diendtent 299. Intervokalisches t nach Kürze verdoppelt zu finden (bette, sitte, Gotte, botten u. s. f.), sind wir gewohnt, hier aber auch einmal nach Länge: rotter 733. t im An- und Inlaut wird öfter aspiriert: ritherliche 1037. hurthelichen 1115. thage 1623. thuginde 2573. thoke 3822. thwanc 4114; ebenso Doppel-t: ritther 496. 521. 572. 639. 677. 719. 720. 914 u. s. f. — Uber Ab- und Ausfall von t s. später (p. XXXIII). s für z (mûs, dis, das, was, es etc.) ist ganz gewöhnlich, ebenso ss im Innern: müssent 1797. 1798. drissic 3863. naisswas 4531 u. dgl., aber auch asen 4631 ; sehr selten steht richtig z: enblôzen 1842. grůz: můz 3939: 40. ez 3337; einmal c: bůcet 4947; dagegen tritt einigemale z für s ein, z. B. dez 1718. 5054. 14997. ez 2970(?). laz (legit) 3926. — s und ſ wechseln im In- und Auslaute ziemlich regellos, Bei- spiele sind überflissig. — Ss steht öfter im Zeilenanfange, z. B. 1875. 3202. 7660. 8111. 9625 u. ö. sch erscheint auch als sc: gesciht 2078. scin 2953. -scaft 1235. 4458. wunsclich 7417. scar 5812. valscliche 12694; schr oft vereinfacht zu s: Ansowe 525. srike 4690. 9639. gesriben 87. 6267. 6276. 6907. 8090. 8247. 10554. srab (= schreip) 8081. 8250. sribære 2281. sône 2096. ersraken 8927. sranz 13973. wunsliche 2733. 14728, besonders gern in hoves (hovis, höfes) 625s. 6309. 7855. 7856. 8619. 11159. 12436; im Auslaut einmal st: harnást 1099. — Umgekehrt findet sich der Wandel des anlautenden s zu sch in schliefen 6598. schlegen 6625, im Innern: æpitischen (= abbetissenne) 11800. Für die Affricata z tritt öfter c ein: zûcim u. dgl. 2944. 2963 u. ö. sprin- celin 3:27 u. dgl.; aber auch vor dunklen Vokalen: gecam 342. francos 3927. francoýs 498. 2041 u. ö.; cinmal tritt dafür sch auf: franschose 1163. — z gilt auch für ds, ts, vgl. lanzvrowen 7178. gozhus 11866, vgl. auch ezewenne 5224. Der Halbvokal j erscheint des öfteren als g: so meist in sig 111. 436 u. s. f., drig 11893. 14858, ferner intervokalisch sigist 2933. figentschaft 302. 318. zwaiger 12840. můgen 12881. blûgende 13210 (zweimal). maigen 3722 u. s. f.; vgl. noch Spangiol 7471. Die Liquiden geben zu wenig Bemerkungen Anlafs. -ll- für einfaches -l- zeigt wolltent 7176; umgekehrt ist -ll- vereinfacht in fravelichem 1270. — rr (aus rj) hat sich einigemale erhalten: verkerren 3762. 3769. generren 12506. swerren (= swern) 12510. zerren 3894. füerren 8552, ferner inrren 11505. Interessanter ist die Behandlung der Nasallaute. -n für -m, besonders im Reimauslaut (wo öfter Eigentum Rudolfs selbst): Wilheln 4488. 4520. 4623 u. ö. bon 6375. 7407. heln 6387. 6436 u. ö. run 7428. magetun 14011; vgl. auch zònde 6654. unbehanc 2196. 4811; assimilativ ausgefallen ist n in umaht 4867. — nn vereinfacht zu n: mine 4340. 8124. 11754. manes 7919; mm für einfaches m: niemmer 4553.
XXXII 7317; umgekehrt dagegen tos 6035. teke 6608. 7400. tranc 6727. 12116. tahter 10106. fròte (= vröude!) 12992. ter 13901. lante (: besante) 14892; einmal dt im Auslaut: stundt 9989, einmal im Inlaut: diendtent 299. Intervokalisches t nach Kürze verdoppelt zu finden (bette, sitte, Gotte, botten u. s. f.), sind wir gewohnt, hier aber auch einmal nach Länge: rotter 733. t im An- und Inlaut wird öfter aspiriert: ritherliche 1037. hurthelichen 1115. thage 1623. thuginde 2573. thoke 3822. thwanc 4114; ebenso Doppel-t: ritther 496. 521. 572. 639. 677. 719. 720. 914 u. s. f. — Uber Ab- und Ausfall von t s. später (p. XXXIII). s für z (mûs, dis, das, was, es etc.) ist ganz gewöhnlich, ebenso ss im Innern: müssent 1797. 1798. drissic 3863. naisswas 4531 u. dgl., aber auch asen 4631 ; sehr selten steht richtig z: enblôzen 1842. grůz: můz 3939: 40. ez 3337; einmal c: bůcet 4947; dagegen tritt einigemale z für s ein, z. B. dez 1718. 5054. 14997. ez 2970(?). laz (legit) 3926. — s und ſ wechseln im In- und Auslaute ziemlich regellos, Bei- spiele sind überflissig. — Ss steht öfter im Zeilenanfange, z. B. 1875. 3202. 7660. 8111. 9625 u. ö. sch erscheint auch als sc: gesciht 2078. scin 2953. -scaft 1235. 4458. wunsclich 7417. scar 5812. valscliche 12694; schr oft vereinfacht zu s: Ansowe 525. srike 4690. 9639. gesriben 87. 6267. 6276. 6907. 8090. 8247. 10554. srab (= schreip) 8081. 8250. sribære 2281. sône 2096. ersraken 8927. sranz 13973. wunsliche 2733. 14728, besonders gern in hoves (hovis, höfes) 625s. 6309. 7855. 7856. 8619. 11159. 12436; im Auslaut einmal st: harnást 1099. — Umgekehrt findet sich der Wandel des anlautenden s zu sch in schliefen 6598. schlegen 6625, im Innern: æpitischen (= abbetissenne) 11800. Für die Affricata z tritt öfter c ein: zûcim u. dgl. 2944. 2963 u. ö. sprin- celin 3:27 u. dgl.; aber auch vor dunklen Vokalen: gecam 342. francos 3927. francoýs 498. 2041 u. ö.; cinmal tritt dafür sch auf: franschose 1163. — z gilt auch für ds, ts, vgl. lanzvrowen 7178. gozhus 11866, vgl. auch ezewenne 5224. Der Halbvokal j erscheint des öfteren als g: so meist in sig 111. 436 u. s. f., drig 11893. 14858, ferner intervokalisch sigist 2933. figentschaft 302. 318. zwaiger 12840. můgen 12881. blûgende 13210 (zweimal). maigen 3722 u. s. f.; vgl. noch Spangiol 7471. Die Liquiden geben zu wenig Bemerkungen Anlafs. -ll- für einfaches -l- zeigt wolltent 7176; umgekehrt ist -ll- vereinfacht in fravelichem 1270. — rr (aus rj) hat sich einigemale erhalten: verkerren 3762. 3769. generren 12506. swerren (= swern) 12510. zerren 3894. füerren 8552, ferner inrren 11505. Interessanter ist die Behandlung der Nasallaute. -n für -m, besonders im Reimauslaut (wo öfter Eigentum Rudolfs selbst): Wilheln 4488. 4520. 4623 u. ö. bon 6375. 7407. heln 6387. 6436 u. ö. run 7428. magetun 14011; vgl. auch zònde 6654. unbehanc 2196. 4811; assimilativ ausgefallen ist n in umaht 4867. — nn vereinfacht zu n: mine 4340. 8124. 11754. manes 7919; mm für einfaches m: niemmer 4553.
Strana XXXIII
XXXIII Den gutturalen Nasallaut deutet der Schreiber zuweilen durch bloſses n an und spart dabei den gutt. Verschlufslaut: gedin 13910. enpfien 13590. junfrowe 2608. 3732. 3770. 4728. 8193. 8952. 8996. 11155. 11765. 12905. junherren 5393. zenellant 9339.; dagegen steht der Guttural bei Sparung des n in: jugen 1959. 12197. jugest 8539. 10104. gastuge 5747. viegent (= viengen) 6623. jucherrelin 6015. brigen 6335. unlage 12540. sach 14787. Raiher 8148. Ein besonders lehrreicher Fall ist V. 6445: sůzen růz (= süezen gruoz): hier erklärt sich die Verwendung des Nasals aus der Enge der lautlichen Verbindung (Sandhi), in welcher der Schreiber die beiden Worte im Ohre hatte: sûzenrůz). Ahnliche Fälle sind V. 8844 in (= im) gelunge und 15627 ainen (Dat.) knappen. Der dentale Nasal fehlt in stût (:tûnt) 1747; in us (= uns) 11565. úser (= unser) 2503. wir sit 6108. swaidon 13436. Wie weit hier Schreibfehler vorliegen oder ungenügende Wiedergabe des nasalierten Vokals, ist kaum zu entscheiden: bei der Seltenheit der Erscheinung habe ich nur den ersten Fall, der auch ganz nasal- los denkbar ist, im Text belassen, die andern korrigiert. — Französisch wird das stehende isel sein: 10046. 11794. 11958. 12056. 13028 (s. auch Namenverzeichnis unter Desilvois). — Umgekehrt finden sich Fälle, wo die Nasalierung aus der Schreibung des n hervorgeht, u. zw.: kúnsche (so fast immer für kiusche, die Belege s. im Wortregister). tunsen (= tûsent) 485. súnftebarú 1218. súnftigez 2688. — Einen labialen Nasal deutet vielleicht die Schreibung sunbde 5929 an, vgl. aber drunbe 12310; schimphens 8887 ist wohl verschrieben. Ist das graphische Bild der Hs. infolge der besprochenen Eigenheiten schon abwechslungsreich genug, so wird es noch bunter durch den Ausfall und Abfall gewisser Konsonanten. Dafs auch hier nicht allein die Flüchtigkeit des Schreibers die Ursache ist, ergibt sich aus einer gewissen Regelmäfsigkeit der Erscheinungen. Bekannt ist der Ausfall von -h- in weler 4293. 5319. (s)weles 2661. 9942. nit, nút 4524. 4530. 7415. 9678. 9963. 10376. 10622 u. ö. niet 7799. út (= iht) 8646, aber auch furt 11549. von vorten 11606. vortlich 1902. 12801. — Abfall von -h: selbstverständlich öfter in dur, auch durlútic 5450. — Abfall von c (in der Lautgruppe cgr) : burgraben 7339. margrave 696. 1136 u. ö. — Ausfall von -t-:1) hunderstunt 596. warman 774. tugenlich 3319. kinlich 4281. angeslich 10097. 11334. tugenrich 1679. 2071. 5139. 11722. vienlich 1211. 1213. 7472. dienlichem 93382). gülichen 1712. gülicher 14688. golicher 15215. swerlaite 5276. lanlúte 3459. 5515. 9383. 12152. lanvröwen 14681. rageben 9702. hânschůh 1151. — Abfall von t: ah 2771. nih 3771. 4119. 15600. zuh 15445. anbach 2826. nah 11025. 11552. 13339. dor 7834. wor 9481. wer 11254. -schaf 2138. 14784. hunder 6394; besonders in der 3. Sing. des Verbums: geschich 5224. 1295I. gelob 477. winc 10958. clag 1498. frag 13107.3) grůz 10017. sůch 13666. wol 7265. war 6126. 6600. 8821. 1) Umgekehrt vgl. ellentsriche 1427. 2) Dafs hier für den Schreiber blofs das t ausgefallen, zeigt dientlichen 6286. 3) Vgl. aber lobp 2067. Deutet dies vielleicht auf eine fortis-Aussprache, wie in Tirol noch heute gsagk = gesagt gesprochen wird?
XXXIII Den gutturalen Nasallaut deutet der Schreiber zuweilen durch bloſses n an und spart dabei den gutt. Verschlufslaut: gedin 13910. enpfien 13590. junfrowe 2608. 3732. 3770. 4728. 8193. 8952. 8996. 11155. 11765. 12905. junherren 5393. zenellant 9339.; dagegen steht der Guttural bei Sparung des n in: jugen 1959. 12197. jugest 8539. 10104. gastuge 5747. viegent (= viengen) 6623. jucherrelin 6015. brigen 6335. unlage 12540. sach 14787. Raiher 8148. Ein besonders lehrreicher Fall ist V. 6445: sůzen růz (= süezen gruoz): hier erklärt sich die Verwendung des Nasals aus der Enge der lautlichen Verbindung (Sandhi), in welcher der Schreiber die beiden Worte im Ohre hatte: sûzenrůz). Ahnliche Fälle sind V. 8844 in (= im) gelunge und 15627 ainen (Dat.) knappen. Der dentale Nasal fehlt in stût (:tûnt) 1747; in us (= uns) 11565. úser (= unser) 2503. wir sit 6108. swaidon 13436. Wie weit hier Schreibfehler vorliegen oder ungenügende Wiedergabe des nasalierten Vokals, ist kaum zu entscheiden: bei der Seltenheit der Erscheinung habe ich nur den ersten Fall, der auch ganz nasal- los denkbar ist, im Text belassen, die andern korrigiert. — Französisch wird das stehende isel sein: 10046. 11794. 11958. 12056. 13028 (s. auch Namenverzeichnis unter Desilvois). — Umgekehrt finden sich Fälle, wo die Nasalierung aus der Schreibung des n hervorgeht, u. zw.: kúnsche (so fast immer für kiusche, die Belege s. im Wortregister). tunsen (= tûsent) 485. súnftebarú 1218. súnftigez 2688. — Einen labialen Nasal deutet vielleicht die Schreibung sunbde 5929 an, vgl. aber drunbe 12310; schimphens 8887 ist wohl verschrieben. Ist das graphische Bild der Hs. infolge der besprochenen Eigenheiten schon abwechslungsreich genug, so wird es noch bunter durch den Ausfall und Abfall gewisser Konsonanten. Dafs auch hier nicht allein die Flüchtigkeit des Schreibers die Ursache ist, ergibt sich aus einer gewissen Regelmäfsigkeit der Erscheinungen. Bekannt ist der Ausfall von -h- in weler 4293. 5319. (s)weles 2661. 9942. nit, nút 4524. 4530. 7415. 9678. 9963. 10376. 10622 u. ö. niet 7799. út (= iht) 8646, aber auch furt 11549. von vorten 11606. vortlich 1902. 12801. — Abfall von -h: selbstverständlich öfter in dur, auch durlútic 5450. — Abfall von c (in der Lautgruppe cgr) : burgraben 7339. margrave 696. 1136 u. ö. — Ausfall von -t-:1) hunderstunt 596. warman 774. tugenlich 3319. kinlich 4281. angeslich 10097. 11334. tugenrich 1679. 2071. 5139. 11722. vienlich 1211. 1213. 7472. dienlichem 93382). gülichen 1712. gülicher 14688. golicher 15215. swerlaite 5276. lanlúte 3459. 5515. 9383. 12152. lanvröwen 14681. rageben 9702. hânschůh 1151. — Abfall von t: ah 2771. nih 3771. 4119. 15600. zuh 15445. anbach 2826. nah 11025. 11552. 13339. dor 7834. wor 9481. wer 11254. -schaf 2138. 14784. hunder 6394; besonders in der 3. Sing. des Verbums: geschich 5224. 1295I. gelob 477. winc 10958. clag 1498. frag 13107.3) grůz 10017. sůch 13666. wol 7265. war 6126. 6600. 8821. 1) Umgekehrt vgl. ellentsriche 1427. 2) Dafs hier für den Schreiber blofs das t ausgefallen, zeigt dientlichen 6286. 3) Vgl. aber lobp 2067. Deutet dies vielleicht auf eine fortis-Aussprache, wie in Tirol noch heute gsagk = gesagt gesprochen wird?
Strana XXXIV
XXXIV 9623. 11074. 12066. 13119. 13531. 14883. wir 6544. 9802. ha 10632. wa: erga :ha 15685 : 6 : 9; dann im Part. Perf.: geendo 4757. gegeste 5722. gehúrte 6639. geherberge 7315. bewâre 14342. Ausfall von -s-: náhte 7206. höhter 9277. sehte 13792. — Abfall von -s: seh 7121. 9087. 10748. 14892. Ausfall von -r-: make 5383. 8085. gemeken 9800. hámelin 3299. háminne 5773. wender (= wernder, lautliche Vereinfachung?) 11499. eregende (ebenso) 12301. Ylant 11935. 11953. vetriben 14219. erweben 15068. duch 14522 (zweimal). heberge 13839. 13933. — Abfall von -r: he 853. de 513. 1035. 1203. 2281. 3589. 4009 (beeinflufst?). 7483. 7727. 11415. 11801. 13629. 14584. iuwe 11908. Ausfall von -n-: eregerde (lautliche Vereinfachung?) 3265. minneberden 13993. varden 5875. 14087. zurdent 11173. werde 14205. 15224 (?). ellethaft 1065. 8019. werdens (= werndez) 8278. gesworer 13720; ferner in Eigennamen: Eschi- bach 2179. Zezichoven 2198. Graveberch 2201. — Abfall des -n im Inf. und Part.: si 13503. hasse 7958. getrúwe 9361. bedenke 6538. húrte 7659. verswende 6189. helfe 12212. gelunge 8844. 14372. gedrunge 9283; Prät.: wolde 6519. solde 12209. pflage 13934; ferner de (Beeinflussung durch Nachbarsilben ist hier ausgeschlossen) 13160. morge 3097. ritter(n) 3314. vrúnde(n) 322. Ausfall von -l-: ziemlich ausnahmslos in ir sont, wir sont, si sont, si son, ferner in ir went (die Belege s. im Wortverzeichnis unter soln und wellen); hierher gehören dann Formen wie sode 6010. 7099. schide 6356. von schuden 13889; ferner baidenthap 272. innerhab 6519. sebander 6026. hefâre 14092. Ausfall von -b-: ir gent (= gebent) 5262. 9363. Nun finden sich aber daneben zahllose Fälle von Aus- und Abfall, wo nicht im entferntesten an lautliche oder dialektische Gründe zu denken und auch eine Beeinflussung vonseiten der Umgebung ausgeschlossen ist; wir haben es hier mit ganz besonders argen Flüchtigkeitsfehlern des Schreibers zu tun. Ich führe nur einiges an: so scheint sich der Schreiber für den letzten Buchstaben der Zeile öfters keine Zeit mehr genommen zu haben: 982. 1504. 1545. 2486. 4727. 4814. 5224. 5923. 6180. 10989. 11064. 11116. 12898. 13198 u. s. f.; oder es ist das letzte Wort der Zeile überhaupt verstümmelt: pfle (= pflegen) 961. main(d)e 2365. ande(r)swa 2977. úberkra(f)t 6119 u. dgl. m.; zahlreicher im Innern der Zeile g(et)rúwen 113. wa(r)hait 2418. wi(p)lich 4018. kun(s)t 4067. 14010. gn(a)de 4307. k(i)nthait 4314. Willehe(1)m 4317. vrag(t)on 4495. gen(e)sen 4693. frun(ts)chaft 5144. so(1) 5354. 13287. de(s) 5534. clageli(ch)ste 12546. trû(c) 13184. Ganze Konsonantengruppen werden verstümmelt bezw. durcheinander ge- worfen: slach für schal 1167. shlit für schilt 2045.1) 1) Diese beiden Fälle scheinen wieder auf die Gewandtheit des Schreibers ein deutliches Licht zu werfen, dessen Auge nicht an einzelnen Buchstaben haftete, sondern den ganzen Laut- komplex auf einmal übersah; vgl. z. B. auch biade für baide 7053 (s. auch unter Metathese, p. XXXV).
XXXIV 9623. 11074. 12066. 13119. 13531. 14883. wir 6544. 9802. ha 10632. wa: erga :ha 15685 : 6 : 9; dann im Part. Perf.: geendo 4757. gegeste 5722. gehúrte 6639. geherberge 7315. bewâre 14342. Ausfall von -s-: náhte 7206. höhter 9277. sehte 13792. — Abfall von -s: seh 7121. 9087. 10748. 14892. Ausfall von -r-: make 5383. 8085. gemeken 9800. hámelin 3299. háminne 5773. wender (= wernder, lautliche Vereinfachung?) 11499. eregende (ebenso) 12301. Ylant 11935. 11953. vetriben 14219. erweben 15068. duch 14522 (zweimal). heberge 13839. 13933. — Abfall von -r: he 853. de 513. 1035. 1203. 2281. 3589. 4009 (beeinflufst?). 7483. 7727. 11415. 11801. 13629. 14584. iuwe 11908. Ausfall von -n-: eregerde (lautliche Vereinfachung?) 3265. minneberden 13993. varden 5875. 14087. zurdent 11173. werde 14205. 15224 (?). ellethaft 1065. 8019. werdens (= werndez) 8278. gesworer 13720; ferner in Eigennamen: Eschi- bach 2179. Zezichoven 2198. Graveberch 2201. — Abfall des -n im Inf. und Part.: si 13503. hasse 7958. getrúwe 9361. bedenke 6538. húrte 7659. verswende 6189. helfe 12212. gelunge 8844. 14372. gedrunge 9283; Prät.: wolde 6519. solde 12209. pflage 13934; ferner de (Beeinflussung durch Nachbarsilben ist hier ausgeschlossen) 13160. morge 3097. ritter(n) 3314. vrúnde(n) 322. Ausfall von -l-: ziemlich ausnahmslos in ir sont, wir sont, si sont, si son, ferner in ir went (die Belege s. im Wortverzeichnis unter soln und wellen); hierher gehören dann Formen wie sode 6010. 7099. schide 6356. von schuden 13889; ferner baidenthap 272. innerhab 6519. sebander 6026. hefâre 14092. Ausfall von -b-: ir gent (= gebent) 5262. 9363. Nun finden sich aber daneben zahllose Fälle von Aus- und Abfall, wo nicht im entferntesten an lautliche oder dialektische Gründe zu denken und auch eine Beeinflussung vonseiten der Umgebung ausgeschlossen ist; wir haben es hier mit ganz besonders argen Flüchtigkeitsfehlern des Schreibers zu tun. Ich führe nur einiges an: so scheint sich der Schreiber für den letzten Buchstaben der Zeile öfters keine Zeit mehr genommen zu haben: 982. 1504. 1545. 2486. 4727. 4814. 5224. 5923. 6180. 10989. 11064. 11116. 12898. 13198 u. s. f.; oder es ist das letzte Wort der Zeile überhaupt verstümmelt: pfle (= pflegen) 961. main(d)e 2365. ande(r)swa 2977. úberkra(f)t 6119 u. dgl. m.; zahlreicher im Innern der Zeile g(et)rúwen 113. wa(r)hait 2418. wi(p)lich 4018. kun(s)t 4067. 14010. gn(a)de 4307. k(i)nthait 4314. Willehe(1)m 4317. vrag(t)on 4495. gen(e)sen 4693. frun(ts)chaft 5144. so(1) 5354. 13287. de(s) 5534. clageli(ch)ste 12546. trû(c) 13184. Ganze Konsonantengruppen werden verstümmelt bezw. durcheinander ge- worfen: slach für schal 1167. shlit für schilt 2045.1) 1) Diese beiden Fälle scheinen wieder auf die Gewandtheit des Schreibers ein deutliches Licht zu werfen, dessen Auge nicht an einzelnen Buchstaben haftete, sondern den ganzen Laut- komplex auf einmal übersah; vgl. z. B. auch biade für baide 7053 (s. auch unter Metathese, p. XXXV).
Strana XXXV
XXXV Man vgl. noch Verstümmelungen, wie z. B. in V. 2309, Zusammenziehungen, wie in V. 5950. 12836. 12954. 14249. 14843. 15455, Doppelschreibungen, wie in V. 2211. 11062. 11118. 11394. 12645. Eine weitere Quelle für arge Fehlschläge in der Orthographie ist die Assi- milation. Fälle wie lilich für rilich 8324. 14549.1) lâld (= salde) 12381. lieliu (= liebe) 12709 können freilich kaum als Gegenbilder lautlicher Vorgänge gelten, wohl aber Brabrant (s. das Namenverzeichnis); zisamme 1493. Unter den früher (p. XXVIII) erwähnten Fällen von a, o, u für unbetontes e sind vielleicht auch einzelne durch eine Art vokalischer Assimilation zu erklären, so z. B. dunkat gar 11660. witun run 1133; auch galac, gabaren, drungunt, kundú könnten dem Ein- flusse des Nachbarvokales zuzuschreiben sein. Assimilativ sind auch vielleicht die epenthetischen n in gerndens 8. Wilnhelm 498 am ehesten zu begreifen. Die enge Zusammengehörigkeit der Lautgruppen nebeneinander stehender Worte erzeugt in mehreren Fällen Sandhi-Erscheinungen; hierher gehören dem für den, aim für ain, sinem für sinen etc. vor Labialen, u. zw. 1051. 1297. 5310. 5637. 8751 (hier nachträglich gebessert). 9859. 10248. 11646. 12176. 14274. 14795. 15115. 15288. 15415; in für im vor Dental: 6775; hier muss dann wohl auch erinnert werden an den engen Anschlufs des gutturalen Nasals (s. dort, p. XXXIII) in den Fällen 8844 und 15627; ferner gehören hierher entschieden Erscheinungen wie 12216. 12761. 13971. 14698, wo das auslautende -n vor anlautendem m- unterdrückt ist: alles dies bezeugt das lebhafte Sandhigefühl des Schreibers. Enge dazu stellen sich Zusammenzichungen: innerhalb des Wortes wird kontrahiert in clabâre, clæbære (= clagebare) 1024. 1102. stâkait (= stætekeit) 3384; dann auf zwei Worte sich erstreckend unden (= und den) 6713. und an (= und dan) 8908. gert er (= gert der) 4890, mit Synkope des Vokals druchtn (= druhte in) 13397. Synkope zeigen Fälle, wie gvangen 12138. bsande 14531. vollekomenr 2788. 5100. 5410. unbescholtenr 4404. edelr 8940. liebz 12865. 15439. höfch (= hovesch) 12434; Endungs-e ist apokopiert, z. B. in wis 5576. gacht selb 5577. von lant 5578 u. ö., mit Verschärfung des Auslauts wert (= werde) 12755. Weitere Erscheinungen, die zur Verwirrung der Orthographie führen, sind Svarabhakti: anbeliken 9640 (Metathese?). gelast 1055. zewen 11000. enedelich 14124. (geschihit 1440. 2268); ferner die Metathesis: wsch, wsh für wuohs 1266. 2709. 3803. 4125. 7774. erscharch (= erschrac) 8545. erscharht 9045. umnaht 10105. furthen 6551. sáztent 7123. öhc 4677. 7265. edenl 14544. Eine besondere Eigentümlichkeit ist fernér die Zusammenschreibung von sonst getrennten Wörtern, und umgekehrt die Trennung zusammengehöriger Silben; erstere tritt besonders häufig bei präpositionalen Wendungen auf, z. B.: 1) doch 1 für r auch sonst: aufser dem bekannten kilchen 1803 z. B. lumde 12938; umgekehrt wieder kragte 10410.
XXXV Man vgl. noch Verstümmelungen, wie z. B. in V. 2309, Zusammenziehungen, wie in V. 5950. 12836. 12954. 14249. 14843. 15455, Doppelschreibungen, wie in V. 2211. 11062. 11118. 11394. 12645. Eine weitere Quelle für arge Fehlschläge in der Orthographie ist die Assi- milation. Fälle wie lilich für rilich 8324. 14549.1) lâld (= salde) 12381. lieliu (= liebe) 12709 können freilich kaum als Gegenbilder lautlicher Vorgänge gelten, wohl aber Brabrant (s. das Namenverzeichnis); zisamme 1493. Unter den früher (p. XXVIII) erwähnten Fällen von a, o, u für unbetontes e sind vielleicht auch einzelne durch eine Art vokalischer Assimilation zu erklären, so z. B. dunkat gar 11660. witun run 1133; auch galac, gabaren, drungunt, kundú könnten dem Ein- flusse des Nachbarvokales zuzuschreiben sein. Assimilativ sind auch vielleicht die epenthetischen n in gerndens 8. Wilnhelm 498 am ehesten zu begreifen. Die enge Zusammengehörigkeit der Lautgruppen nebeneinander stehender Worte erzeugt in mehreren Fällen Sandhi-Erscheinungen; hierher gehören dem für den, aim für ain, sinem für sinen etc. vor Labialen, u. zw. 1051. 1297. 5310. 5637. 8751 (hier nachträglich gebessert). 9859. 10248. 11646. 12176. 14274. 14795. 15115. 15288. 15415; in für im vor Dental: 6775; hier muss dann wohl auch erinnert werden an den engen Anschlufs des gutturalen Nasals (s. dort, p. XXXIII) in den Fällen 8844 und 15627; ferner gehören hierher entschieden Erscheinungen wie 12216. 12761. 13971. 14698, wo das auslautende -n vor anlautendem m- unterdrückt ist: alles dies bezeugt das lebhafte Sandhigefühl des Schreibers. Enge dazu stellen sich Zusammenzichungen: innerhalb des Wortes wird kontrahiert in clabâre, clæbære (= clagebare) 1024. 1102. stâkait (= stætekeit) 3384; dann auf zwei Worte sich erstreckend unden (= und den) 6713. und an (= und dan) 8908. gert er (= gert der) 4890, mit Synkope des Vokals druchtn (= druhte in) 13397. Synkope zeigen Fälle, wie gvangen 12138. bsande 14531. vollekomenr 2788. 5100. 5410. unbescholtenr 4404. edelr 8940. liebz 12865. 15439. höfch (= hovesch) 12434; Endungs-e ist apokopiert, z. B. in wis 5576. gacht selb 5577. von lant 5578 u. ö., mit Verschärfung des Auslauts wert (= werde) 12755. Weitere Erscheinungen, die zur Verwirrung der Orthographie führen, sind Svarabhakti: anbeliken 9640 (Metathese?). gelast 1055. zewen 11000. enedelich 14124. (geschihit 1440. 2268); ferner die Metathesis: wsch, wsh für wuohs 1266. 2709. 3803. 4125. 7774. erscharch (= erschrac) 8545. erscharht 9045. umnaht 10105. furthen 6551. sáztent 7123. öhc 4677. 7265. edenl 14544. Eine besondere Eigentümlichkeit ist fernér die Zusammenschreibung von sonst getrennten Wörtern, und umgekehrt die Trennung zusammengehöriger Silben; erstere tritt besonders häufig bei präpositionalen Wendungen auf, z. B.: 1) doch 1 für r auch sonst: aufser dem bekannten kilchen 1803 z. B. lumde 12938; umgekehrt wieder kragte 10410.
Strana XXXVI
XXXVI zegelaite 1007. zichrank 1015. ander 1019. 1525. ansich 1312. zerache 1607. alden 1625. zereht 2007 u. dgl.; dagegen sind getrennt geschrieben de kaine 1345. 2072. 2133. 2504. en blôzen 1842. be neme 2848. ge varn 5314 u. s. f., ferner gerne in Compositis blůmen schin 1639. herze lieb, herze lait 1917. veder spil 2780 u. dgl. m. Eine Kombination beider Erscheinungen tritt auf in der Verbindung ze mersten 2131. 5855. 13597 u. ö. ze merst 2136. 5062 u. s. f. Ich habe für diese Eigenheiten, die ich nicht ohne weiteres in den Text nehmen konnte, ohne die Ubersichtlichkeit zu gefährden, nach der Vorschrift der preuſsischen Akademie das kleine Spatium gewählt; übrigens ändert auch hierin der Schreiber seine Gewohnheit gegen den Schlufs, indem er sich der üblichen Trennung, bezw. Zusammenschreibung immer mehr anbequemt. Spuren eines Anlautgesetzes könnte man finden in Fällen wie ir balas 5734. uf pinze 6064. mengem gulter 6062. 13305. und truchet 4945; da dem aber genug Fälle entgegenstehen, in denen das Gegenteil der Fall ist: der plide 514. 928. den prief 8313. wunden tahter 10106. vròwe Peatrise 10388, so haben wir es wohl nur mit einer speziellen Art jener so oft beobachteten Inkonsequenz zu tun. Bei der grofsen Masse evidenter Schreib- und Lesefehler1) war die Ent- scheidung, was zu bessern war und was stehen bleiben konnte, schwer zu treffen, die Grenze schwer zu ziehen, und ich habe mich, der Verständlichkeit zuliebe, vielleicht öfter von der Hs. entfernt, als es strenge den Grundsätzen der preufsischen Akademie entspricht. Was z. B. gleich die Behandlung jenes erwähnten Einflusses der Nachbar- silben und -Buchstaben betrifft, so konnte nicht in allen Fällen gleich vorgegangen werden. Den sinnlosen Wechsel von -n und -m im Auslaute habe ich nur da bei- behalten, wo Sandhi in Betracht kam, z. B. -m vor m- etc.; in den übrigen Fällen hielt ich es für richtig, zu bessern. Ein ähnliches gilt von dem zahlreich fehlenden -t im Auslaut; auch dieses liefs ich fort in Sandhiverbindungen, also -t vor Dentalen, dann in unbetonten Silben: anbaech, und Worten: nih, ferner in Konsonanten- gruppen, bei denen sich der Ausfall des -t- lautlich begründen liefs, z. B. in lanlúte, doch der Deutlichkeit wegen ergänzt z. B. in wartman, ratgebe, gotlich. Formen, wie geendo, gegeste, wa im Texte zu lassen, konnte ich mich nicht entschliefsen, während ich jetzt fast bedaure, war für wart nicht beibehalten zu haben. — Ausfall von -h- hielt ich aufrecht, doch vorhtliche 1902, weil unmittelbar daneben vorhte. — Abgefallenes -r liefs ich fehlen in he, de Nom. Sing., sonst aber wurden die reichlich fehlenden -r ergänzt, so z. B. auch in wernden, eregernden, wo immerhin eine lautliche Vereinfachung nicht ausgeschlossen wäre, wie ich sie z. B. bei fehlendem -n- in gerde, varde, werde stets angenommen habe. 1) Ein z = z der Vorlage hat der Schreiber in vielen Fällen für h gelesen: 777. 3081. 3351. 3719 f. 4069. 6724 u. dgl., eine Verwechslung, die für das Alter der Vorlage zeugt: sie wird Rudolfs Zeit ganz nahe gestanden haben.
XXXVI zegelaite 1007. zichrank 1015. ander 1019. 1525. ansich 1312. zerache 1607. alden 1625. zereht 2007 u. dgl.; dagegen sind getrennt geschrieben de kaine 1345. 2072. 2133. 2504. en blôzen 1842. be neme 2848. ge varn 5314 u. s. f., ferner gerne in Compositis blůmen schin 1639. herze lieb, herze lait 1917. veder spil 2780 u. dgl. m. Eine Kombination beider Erscheinungen tritt auf in der Verbindung ze mersten 2131. 5855. 13597 u. ö. ze merst 2136. 5062 u. s. f. Ich habe für diese Eigenheiten, die ich nicht ohne weiteres in den Text nehmen konnte, ohne die Ubersichtlichkeit zu gefährden, nach der Vorschrift der preuſsischen Akademie das kleine Spatium gewählt; übrigens ändert auch hierin der Schreiber seine Gewohnheit gegen den Schlufs, indem er sich der üblichen Trennung, bezw. Zusammenschreibung immer mehr anbequemt. Spuren eines Anlautgesetzes könnte man finden in Fällen wie ir balas 5734. uf pinze 6064. mengem gulter 6062. 13305. und truchet 4945; da dem aber genug Fälle entgegenstehen, in denen das Gegenteil der Fall ist: der plide 514. 928. den prief 8313. wunden tahter 10106. vròwe Peatrise 10388, so haben wir es wohl nur mit einer speziellen Art jener so oft beobachteten Inkonsequenz zu tun. Bei der grofsen Masse evidenter Schreib- und Lesefehler1) war die Ent- scheidung, was zu bessern war und was stehen bleiben konnte, schwer zu treffen, die Grenze schwer zu ziehen, und ich habe mich, der Verständlichkeit zuliebe, vielleicht öfter von der Hs. entfernt, als es strenge den Grundsätzen der preufsischen Akademie entspricht. Was z. B. gleich die Behandlung jenes erwähnten Einflusses der Nachbar- silben und -Buchstaben betrifft, so konnte nicht in allen Fällen gleich vorgegangen werden. Den sinnlosen Wechsel von -n und -m im Auslaute habe ich nur da bei- behalten, wo Sandhi in Betracht kam, z. B. -m vor m- etc.; in den übrigen Fällen hielt ich es für richtig, zu bessern. Ein ähnliches gilt von dem zahlreich fehlenden -t im Auslaut; auch dieses liefs ich fort in Sandhiverbindungen, also -t vor Dentalen, dann in unbetonten Silben: anbaech, und Worten: nih, ferner in Konsonanten- gruppen, bei denen sich der Ausfall des -t- lautlich begründen liefs, z. B. in lanlúte, doch der Deutlichkeit wegen ergänzt z. B. in wartman, ratgebe, gotlich. Formen, wie geendo, gegeste, wa im Texte zu lassen, konnte ich mich nicht entschliefsen, während ich jetzt fast bedaure, war für wart nicht beibehalten zu haben. — Ausfall von -h- hielt ich aufrecht, doch vorhtliche 1902, weil unmittelbar daneben vorhte. — Abgefallenes -r liefs ich fehlen in he, de Nom. Sing., sonst aber wurden die reichlich fehlenden -r ergänzt, so z. B. auch in wernden, eregernden, wo immerhin eine lautliche Vereinfachung nicht ausgeschlossen wäre, wie ich sie z. B. bei fehlendem -n- in gerde, varde, werde stets angenommen habe. 1) Ein z = z der Vorlage hat der Schreiber in vielen Fällen für h gelesen: 777. 3081. 3351. 3719 f. 4069. 6724 u. dgl., eine Verwechslung, die für das Alter der Vorlage zeugt: sie wird Rudolfs Zeit ganz nahe gestanden haben.
Strana XXXVII
XXXVII Die Betrachtung des Dialekts unserer Hs. verweist uns zunächst ganz entschieden auf alemannisches Gebiet: untrigliche Zeichen hiefür bietet hauptsächlich der Konsonantenstand mit seiner rauhen Aspiration des inlautenden ch als cch, des t als th, tth ; ebenso ist einfaches s für sch im 13. Jhdt. eher ein Kennzeichen des Alem. als des Mitteld. Ein besonderes Merkmal ist dann der häufige Gebrauch von k (c) für ch, namentlich im Auslaut; ebenso ist die erhaltene Verdoppelung des r, ferner die Verwandlung des stammhaften m in n, das häufige wel für welch, die bunten Endsilbenvokale u. dgl. charakteristisch für das Alem. Interessant erscheint auch vom dialektologischen Standpunkte die graphische Behandlung der Nasale: Weinhold hat für eine so reichlich ausgedrückte Nasalierung Belege erst aus dem 14. Jhdt. als „von den Schreibern sorgfältiger angedeutet“ bei- gebracht; hierher gehören sowohl die Fälle, in denen das ausgestofsene n auf der erfolgten Nasalierung beruht (us, iugen), als auch jene, wo der Eintritt eines n (kúnsche, anch) auf die Nasalierung des Vokals hindeutet (Weinh., Al. Gr. § 200. 201). Auck der Abfall des -t in der 3. Sg. Präs. oder Prät. darf mit Rücksicht auf die bei Weinhold (Al. Gr. § 177) für das Alem. aus so früher Zeit hervorgehobenen Belege vielleicht hergerechnet werden. Die Ausstofsung des 1 in sont, son, went ist ein sicheres Zeichen alemannischer Herkunft.1) Innerhalb dieses durch den Stand des Konsonanten gegebenen Dialekt- bezirkes läfst sich ein engeres Gebiet mit Hilfe der Erscheinungen des Vokalismus für unsere Hs. abgrenzen: sie verweisen uns nämlich auf die Grenzlinie zwischen dem Niederalemanischen und Schwäbischen; die nähere Zugehörigkeit zu dem einen oder andern ist kaum sicher zu bestimmen. Eine Stütze für das Alemannische bietet vielleicht die „unechte Ausdehnung des Umlautes“ (Weinh., Al. Gr. § 35. 88): â, ô, ú für â, ô, û (und u = úns!), ebenso die Vertretung des a und â durch ai (Weinh. § 49). Dafs in unserer Hs. für den „unbestimmten Laut“ (e) sowohl u als ú, o auftreten, schliefst das Schwäbische nahezu aus. Auch die in unserer Hs. so zahl- reichen a (= â) für den Diphthong ai, ei sind alemannischer Herkunft günstiger; von Einzelheiten sei abgesehen. Von weiteren Dialektformen, die alle dem gewonnenen Resultat nicht wider- sprechen, verzeichne ich noch die Konj. stand 12733, tůg 13681, gebessereg 3518; dann du kemd 7051, du gewund 4864 (deshalb von Interesse, weil diese Belege um ein Bedeutendes älter sind als die, auf welche sich Weinh., Al. Gr. § 245, bei der Ableitung dieser Erscheinung stützt); weiter wären zu erwähnen Formen wie kilchen 1803, hohzig 11689, dien 13607 u. dgl. m. Auf der Grenzlinie zwischen dem Niederalem. und dem Schwäb., zwischen dem Heuberg und dem schwäbischen Meere, nicht gar weit von dem Orte, an dem sie jetzt dauernden Aufenthalt gefunden, wird unsere Hs. also wohl entstanden sein: auf dieser Linie liegen ja auch alle jene Orte, in denen sie sich vorüber- 1) Vielleicht deutet sogar die vereinzelte Abkürzung köz (= komen) V. 13195 auf das ein- silbige alem. kon (Weinh., Mhd. Gr. § 62).
XXXVII Die Betrachtung des Dialekts unserer Hs. verweist uns zunächst ganz entschieden auf alemannisches Gebiet: untrigliche Zeichen hiefür bietet hauptsächlich der Konsonantenstand mit seiner rauhen Aspiration des inlautenden ch als cch, des t als th, tth ; ebenso ist einfaches s für sch im 13. Jhdt. eher ein Kennzeichen des Alem. als des Mitteld. Ein besonderes Merkmal ist dann der häufige Gebrauch von k (c) für ch, namentlich im Auslaut; ebenso ist die erhaltene Verdoppelung des r, ferner die Verwandlung des stammhaften m in n, das häufige wel für welch, die bunten Endsilbenvokale u. dgl. charakteristisch für das Alem. Interessant erscheint auch vom dialektologischen Standpunkte die graphische Behandlung der Nasale: Weinhold hat für eine so reichlich ausgedrückte Nasalierung Belege erst aus dem 14. Jhdt. als „von den Schreibern sorgfältiger angedeutet“ bei- gebracht; hierher gehören sowohl die Fälle, in denen das ausgestofsene n auf der erfolgten Nasalierung beruht (us, iugen), als auch jene, wo der Eintritt eines n (kúnsche, anch) auf die Nasalierung des Vokals hindeutet (Weinh., Al. Gr. § 200. 201). Auck der Abfall des -t in der 3. Sg. Präs. oder Prät. darf mit Rücksicht auf die bei Weinhold (Al. Gr. § 177) für das Alem. aus so früher Zeit hervorgehobenen Belege vielleicht hergerechnet werden. Die Ausstofsung des 1 in sont, son, went ist ein sicheres Zeichen alemannischer Herkunft.1) Innerhalb dieses durch den Stand des Konsonanten gegebenen Dialekt- bezirkes läfst sich ein engeres Gebiet mit Hilfe der Erscheinungen des Vokalismus für unsere Hs. abgrenzen: sie verweisen uns nämlich auf die Grenzlinie zwischen dem Niederalemanischen und Schwäbischen; die nähere Zugehörigkeit zu dem einen oder andern ist kaum sicher zu bestimmen. Eine Stütze für das Alemannische bietet vielleicht die „unechte Ausdehnung des Umlautes“ (Weinh., Al. Gr. § 35. 88): â, ô, ú für â, ô, û (und u = úns!), ebenso die Vertretung des a und â durch ai (Weinh. § 49). Dafs in unserer Hs. für den „unbestimmten Laut“ (e) sowohl u als ú, o auftreten, schliefst das Schwäbische nahezu aus. Auch die in unserer Hs. so zahl- reichen a (= â) für den Diphthong ai, ei sind alemannischer Herkunft günstiger; von Einzelheiten sei abgesehen. Von weiteren Dialektformen, die alle dem gewonnenen Resultat nicht wider- sprechen, verzeichne ich noch die Konj. stand 12733, tůg 13681, gebessereg 3518; dann du kemd 7051, du gewund 4864 (deshalb von Interesse, weil diese Belege um ein Bedeutendes älter sind als die, auf welche sich Weinh., Al. Gr. § 245, bei der Ableitung dieser Erscheinung stützt); weiter wären zu erwähnen Formen wie kilchen 1803, hohzig 11689, dien 13607 u. dgl. m. Auf der Grenzlinie zwischen dem Niederalem. und dem Schwäb., zwischen dem Heuberg und dem schwäbischen Meere, nicht gar weit von dem Orte, an dem sie jetzt dauernden Aufenthalt gefunden, wird unsere Hs. also wohl entstanden sein: auf dieser Linie liegen ja auch alle jene Orte, in denen sie sich vorüber- 1) Vielleicht deutet sogar die vereinzelte Abkürzung köz (= komen) V. 13195 auf das ein- silbige alem. kon (Weinh., Mhd. Gr. § 62).
Strana XXXVIII
XXXVIII gehend befunden hat: Konstanz, Eppishausen, Meersburg, Wasserburg und Donau- eschingen selbst. M: Cod. germ. 63 (Cim. 103) der kgl. Hof- und Staatsbibliothek zu München, Pergamenths. des XIII. Jahrhunderts in klein 8°, enthält nur Rudolfs Willehalm, u. z. auf 111 beiderseitig zu je 2 Spalten beschrichenen Blättern, von der schönen, gleichmäfsigen Hand eines Schreibers auf rastrierten Zeilen (s. Tafel III). Der Text reicht jedoch nur bis V. 14858, der Schlufs fehlt. Von sonstigen gröfseren Unterbrechungen des Textes verzeichnete ich V. 5423—5498: sie sind durch den Ausfall eines ganzen Blattes verloren gegangen, u. z. schon frih, da das fehlende Blatt bei der Numerierung im Einbande nicht bemerkt wurde. Der Einband ist alt. Die einzelnen Blätter dieser Hs. sind voller Eintragungen und Notizen von älteren und modernen Händen. Die Ausstattung der Hs. ist ungemein zierlich und kostbar (s. Tafel II und III). Der Schreiber befleifsigt sich einer sehr sorgfältigen, unserm normalisierten Mhd. ganz ähnlichen Schreibweise. Die Initialen der Bücheranfänge und die fol. 2a zu Beginn des eigentlichen Textes (V. 133) stehende Initiale sind über 6—8 Zeilen hoch und in Gold ausgeführt; die übrigen, einzelne Kapitel anhebenden Initialen (die Kapiteleinteilung stimmt im Grofsen und Ganzen zu der in D) sind über 2 Zeilen hoch und einfach rot (also ähnlich denen, die in D vorgeschen waren). Das Kostbarste an unserer Hs. sind aber die 27, ganze Seiten füllenden, auf dickem Goldgrunde gemalten Bilder, die sich durch das ganze Gedicht hinziehen und genau ihrem Inhalte nach verteilt sind. Unter der Malerei ist auf vielen noch deutlich die (offenbar vom Schreiber der Hs. selbst herrührende) Anweisung für den Miniator zu sehen; auf dem diesem Abdrucke beigegebenen Faksimile (Tafel II), welches in der oberen Hälfte die aus dem „Waller" bekannte Szene (V. 7952 ff.), in der unteren Hälfte die Ubergabe des Briefes an Pitipas (V. 8081 ff.) darstellt, ist auf dem oberen Rande unter der Umrahmung des Bildes jene Illustrationsanweisung noch zu erkennen, aber freilich kaum mehr zu entziffern. Bei einigen Fällen geht die Anweisung auch quer durch das Bild. Doch sind diese Schriftzige, wie die Bilder selbst, meist schon ganz verblafst oder abgesprungen. Der Goldgrund, auf dem die Bilder gemalt sind, ist oft allein noch übrig, und von den Bildern sind nur noch die Konturen erhalten. So unscheinbar nun die Wiedergabe des Bildes auf Tafel II für den ersten Blick sein mag, so trefflich ist sie unter den hervorgehobenen Umständen zu nennen. Der Grund, warum die kgl. Hof- und Staatsbibliothek gerade von diesem Kodex noch keine Bilderreproduktion machen lassen konnte, liegt eben in den genannten Schwierigkeiten, in der Blässe der Farben; farbige Wiedergabe war daher nicht ratsam. Der Sorgfalt der Firma Meisenbach Riffarth & Comp. in München bei der photographischen Aufnahme ist es zu danken, dafs trotz der schlechten Erhaltung auch von den Miniaturen der Hs. eine leidliche Probe gegeben werden konnte.
XXXVIII gehend befunden hat: Konstanz, Eppishausen, Meersburg, Wasserburg und Donau- eschingen selbst. M: Cod. germ. 63 (Cim. 103) der kgl. Hof- und Staatsbibliothek zu München, Pergamenths. des XIII. Jahrhunderts in klein 8°, enthält nur Rudolfs Willehalm, u. z. auf 111 beiderseitig zu je 2 Spalten beschrichenen Blättern, von der schönen, gleichmäfsigen Hand eines Schreibers auf rastrierten Zeilen (s. Tafel III). Der Text reicht jedoch nur bis V. 14858, der Schlufs fehlt. Von sonstigen gröfseren Unterbrechungen des Textes verzeichnete ich V. 5423—5498: sie sind durch den Ausfall eines ganzen Blattes verloren gegangen, u. z. schon frih, da das fehlende Blatt bei der Numerierung im Einbande nicht bemerkt wurde. Der Einband ist alt. Die einzelnen Blätter dieser Hs. sind voller Eintragungen und Notizen von älteren und modernen Händen. Die Ausstattung der Hs. ist ungemein zierlich und kostbar (s. Tafel II und III). Der Schreiber befleifsigt sich einer sehr sorgfältigen, unserm normalisierten Mhd. ganz ähnlichen Schreibweise. Die Initialen der Bücheranfänge und die fol. 2a zu Beginn des eigentlichen Textes (V. 133) stehende Initiale sind über 6—8 Zeilen hoch und in Gold ausgeführt; die übrigen, einzelne Kapitel anhebenden Initialen (die Kapiteleinteilung stimmt im Grofsen und Ganzen zu der in D) sind über 2 Zeilen hoch und einfach rot (also ähnlich denen, die in D vorgeschen waren). Das Kostbarste an unserer Hs. sind aber die 27, ganze Seiten füllenden, auf dickem Goldgrunde gemalten Bilder, die sich durch das ganze Gedicht hinziehen und genau ihrem Inhalte nach verteilt sind. Unter der Malerei ist auf vielen noch deutlich die (offenbar vom Schreiber der Hs. selbst herrührende) Anweisung für den Miniator zu sehen; auf dem diesem Abdrucke beigegebenen Faksimile (Tafel II), welches in der oberen Hälfte die aus dem „Waller" bekannte Szene (V. 7952 ff.), in der unteren Hälfte die Ubergabe des Briefes an Pitipas (V. 8081 ff.) darstellt, ist auf dem oberen Rande unter der Umrahmung des Bildes jene Illustrationsanweisung noch zu erkennen, aber freilich kaum mehr zu entziffern. Bei einigen Fällen geht die Anweisung auch quer durch das Bild. Doch sind diese Schriftzige, wie die Bilder selbst, meist schon ganz verblafst oder abgesprungen. Der Goldgrund, auf dem die Bilder gemalt sind, ist oft allein noch übrig, und von den Bildern sind nur noch die Konturen erhalten. So unscheinbar nun die Wiedergabe des Bildes auf Tafel II für den ersten Blick sein mag, so trefflich ist sie unter den hervorgehobenen Umständen zu nennen. Der Grund, warum die kgl. Hof- und Staatsbibliothek gerade von diesem Kodex noch keine Bilderreproduktion machen lassen konnte, liegt eben in den genannten Schwierigkeiten, in der Blässe der Farben; farbige Wiedergabe war daher nicht ratsam. Der Sorgfalt der Firma Meisenbach Riffarth & Comp. in München bei der photographischen Aufnahme ist es zu danken, dafs trotz der schlechten Erhaltung auch von den Miniaturen der Hs. eine leidliche Probe gegeben werden konnte.
Strana XXXIX
XXXIX Auf fol. 1, obere Hälfte, findet sich noch ein Bild, auf der unteren Hälfte beginnt der Text. Dieses Halbbild (links ein bärtiger Mann mit einem Buche in der Hand?, der cinem rechts vor ihm Sitzenden zu diktieren oder doch einen Austrag zu geben scheint; dieser rechts sitzende Bartlose schneidet, wie es scheint, cben das Pergament zurecht, das vor ihm auf einem Schreibpulte liegt), bezicht sich wohl auf den Dichter selbst, u. z. entweder darauf, wie ihm Johannes von Ravensburg das wälsche Märe bringt (V. 15622 ff.), oder, wie ihm Konrad von Winterstetten (V. 2318 ff. und später V. 15660 ff.) den Auftrag zur deutschen Umdichtung der französischen Erzählung erteilt. W: Cod. 2704 (Tabulac codicum: Rec. 2131; auf dem Rücken eine ältere Bezeichnung: Nr. 104) der k. k. Hofbibliothek zu Wien. XIV. Jahrhundert; in 4°, Pergament, stellenweise fleckig und mit kleinen Löchern behaftet, denen die Schrift ausweicht. In einem alten Ledereinband, auf dessen Aussenseite noch die Abdrücke von Metallknöpfen zu sehen; auf der Innenseite Abdrücke der gegenüber- liegenden Schrift. Die Hs. enthält 109 Blatt, davon das erste unnumeriert, die folgenden richtig von 1—108, u. z. mit Bleistift. Blattgröfse: 16 X 24 cm, die Gröfse des beschriebenen Raumes ungefähr 13 X 18 cm. Die Blätter sind beiderseitig in 2 Spalten von rund 30 Zeilen geschrieben. Das erste, unnumerierte Blatt ist nicht etwa überzählig, sondern gehört zum urspringlichen Bestande der Hs., es ist vielmehr das als fol. 1 numerierte zweite Blatt von diesem unnumerierten abgeschrieben.1) Diese erste, unnumerierte fol. trägt am unteren Rande die Notiz: 1 4 3 9 AEIOV womit vielleicht ein Bezug auf Osterreich (Austria Erit In Orbe Ultima?) aus- gedrückt erscheint. Ich glaube an der Hs. nicht weniger als 5 Hände feststellen zu können, die sich durch verschiedene Technik (Rastrierung des Flächenraumes, Zahl der Zeilen, Initialen, Schrift, Farbe der Tinte), wie mir scheint, deutlich voneinander abheben und in folgender Weise über den Kodex verteilen: Hand I: fol. 0; Hand II: fol. 1; Hand I: fol. 2r—46v; Hand III: fol. 47r—49ra, 14; Hand IV: fol. 49ra, 15—54v; Hand V: fol. 55r—62v; Hand II: fol. 63r—108v. Die Schreiber I, III, IV und V bilden insofern eine engere Gruppe, als innerhalb derselben beim Zusammenstoſsen zweier verschiedener Hände keine Licke des Textes entstanden ist; dagegen hebt sich die II. Hand deutlich und markant ab und zeigt eine ganz mechanische 1) Eine ganz genaue Beschreibung der Hs. mit detaillierten Angaben über die Verteilung der verschiedenen Hände habe ich dem Hs.-Archive der preuſs. Akademie eingesendet.
XXXIX Auf fol. 1, obere Hälfte, findet sich noch ein Bild, auf der unteren Hälfte beginnt der Text. Dieses Halbbild (links ein bärtiger Mann mit einem Buche in der Hand?, der cinem rechts vor ihm Sitzenden zu diktieren oder doch einen Austrag zu geben scheint; dieser rechts sitzende Bartlose schneidet, wie es scheint, cben das Pergament zurecht, das vor ihm auf einem Schreibpulte liegt), bezicht sich wohl auf den Dichter selbst, u. z. entweder darauf, wie ihm Johannes von Ravensburg das wälsche Märe bringt (V. 15622 ff.), oder, wie ihm Konrad von Winterstetten (V. 2318 ff. und später V. 15660 ff.) den Auftrag zur deutschen Umdichtung der französischen Erzählung erteilt. W: Cod. 2704 (Tabulac codicum: Rec. 2131; auf dem Rücken eine ältere Bezeichnung: Nr. 104) der k. k. Hofbibliothek zu Wien. XIV. Jahrhundert; in 4°, Pergament, stellenweise fleckig und mit kleinen Löchern behaftet, denen die Schrift ausweicht. In einem alten Ledereinband, auf dessen Aussenseite noch die Abdrücke von Metallknöpfen zu sehen; auf der Innenseite Abdrücke der gegenüber- liegenden Schrift. Die Hs. enthält 109 Blatt, davon das erste unnumeriert, die folgenden richtig von 1—108, u. z. mit Bleistift. Blattgröfse: 16 X 24 cm, die Gröfse des beschriebenen Raumes ungefähr 13 X 18 cm. Die Blätter sind beiderseitig in 2 Spalten von rund 30 Zeilen geschrieben. Das erste, unnumerierte Blatt ist nicht etwa überzählig, sondern gehört zum urspringlichen Bestande der Hs., es ist vielmehr das als fol. 1 numerierte zweite Blatt von diesem unnumerierten abgeschrieben.1) Diese erste, unnumerierte fol. trägt am unteren Rande die Notiz: 1 4 3 9 AEIOV womit vielleicht ein Bezug auf Osterreich (Austria Erit In Orbe Ultima?) aus- gedrückt erscheint. Ich glaube an der Hs. nicht weniger als 5 Hände feststellen zu können, die sich durch verschiedene Technik (Rastrierung des Flächenraumes, Zahl der Zeilen, Initialen, Schrift, Farbe der Tinte), wie mir scheint, deutlich voneinander abheben und in folgender Weise über den Kodex verteilen: Hand I: fol. 0; Hand II: fol. 1; Hand I: fol. 2r—46v; Hand III: fol. 47r—49ra, 14; Hand IV: fol. 49ra, 15—54v; Hand V: fol. 55r—62v; Hand II: fol. 63r—108v. Die Schreiber I, III, IV und V bilden insofern eine engere Gruppe, als innerhalb derselben beim Zusammenstoſsen zweier verschiedener Hände keine Licke des Textes entstanden ist; dagegen hebt sich die II. Hand deutlich und markant ab und zeigt eine ganz mechanische 1) Eine ganz genaue Beschreibung der Hs. mit detaillierten Angaben über die Verteilung der verschiedenen Hände habe ich dem Hs.-Archive der preuſs. Akademie eingesendet.
Strana XL
XL Anfügung: fol. 62 v schliefst mit V. 9053, fol. 63r beginnt mit V. 8993 und bringt die ganze Stelle V. 8993—9053 noch cinmal (s. die Var. zu V. 9020). Das von der II. Hand herrührende, in die Arbeit des I. Schreibers eingeschobene Blatt fol. 1 ist gleichfalls ganz mechanisch eingefiigt: es liegt mitten in der mit dem unnumerierten Blatte beginnenden ersten Lage. Die ersten fünf Lagen tragen am unteren Rande der ersten fol. je eine fortlaufende römische Ziffer; und wieder steht diese für die erste Lage nicht auf fol. 1, sondern auf fol. 0. Die Verteilung der Lagen ist zu aufeinanderfolgend 3 mal 10, 7, 9, 8 mal 8 Bogen; die ungerade Ziffer bci der 4. und 5. Lage erklärt sich daraus, dafs zwischen fol. 35/36 und zwischen fol. 46/47 je ein Blatt herausgeschnitten ist. Die Hs., welche nur unser Gedicht enthält, bringt V. 1—151 doppelt (s. oben über die unnumerierte fol. 0) und bricht mit V. 15595 mitten im Verse ab, trotzdem noch ein Raum für etwa fünf Zeilen auf der Spalte frei ist (s. die Stelle im Texte). Die Hs. bringt übrigens auch im Innern durchaus nicht etwa den voll- ständigen Versbestand des Willehalm: Lücken von 2, 4, 6, auch noch mehr Zeilen begegnen fast auf jeder Blattseite; dazu finden sich freie Anderungen, Kürzungen, selbständige Uberleitungen u. dgl.;1) auch macht sich ein deutliches Bestreben nach Modernisierung der Sprache geltend.2) Ich habe von dieser Hs. eine Abschrift benützt, die J. J. David vor Jahren gemacht hatte und die mir R. Heinzel zur Verfügung stellte; die Auflösung der Abkürzungen habe ich in den Var. beibehalten. d: Cod. 77 (Lafsbergisch: 179) der fürstlich Fürstenbergischen Hof- bibliothek zu Donaueschingen, in 2°. Papierhs. des XV. Jahrhunderts; die Hs. enthält zunächst auf 247 fortlaufend mit Bleistift paginierten Seiten, beiderseits zweispaltig zu rund 30 Zeilen auf jeder Spalte beschrieben, Rudolfs Willehalm, sodann nach 4 leer gelassenen nicht gezählten Blättern die Bemerkung: 1) Die literarische Stelle z. B., die ohnedies durch Ausfall schon verstümmelt ist, bricht nach V. 2218 mit einer unechten Variierung der Verse 2332 ff. ab: (D)I rede lazze wir nv stan Vnd heven ein ander an Von der rehten aventiwer hie Wie ez dem chlainem chinden ergie (fol. 15c). Oder, um sich die lange Erzählung Amelies V. 13511 ff. zu ersparen, bricht der Schreiber in der Mitte (mit V. 13524) ab und fügt hinzu: Si sait von obenher ze tal Wie ez chomen was vber al (fol. 95b) u. dgl. m. 2) Vgl. die Lesarten in W an folgenden Stellen, die sich aber noch bedeutend vermehren liefsen: V. 1767, 2164 (wo W die Lesart von M modernisiert), 9844, 10335, 10630, 11265, 11606 u. s. f.
XL Anfügung: fol. 62 v schliefst mit V. 9053, fol. 63r beginnt mit V. 8993 und bringt die ganze Stelle V. 8993—9053 noch cinmal (s. die Var. zu V. 9020). Das von der II. Hand herrührende, in die Arbeit des I. Schreibers eingeschobene Blatt fol. 1 ist gleichfalls ganz mechanisch eingefiigt: es liegt mitten in der mit dem unnumerierten Blatte beginnenden ersten Lage. Die ersten fünf Lagen tragen am unteren Rande der ersten fol. je eine fortlaufende römische Ziffer; und wieder steht diese für die erste Lage nicht auf fol. 1, sondern auf fol. 0. Die Verteilung der Lagen ist zu aufeinanderfolgend 3 mal 10, 7, 9, 8 mal 8 Bogen; die ungerade Ziffer bci der 4. und 5. Lage erklärt sich daraus, dafs zwischen fol. 35/36 und zwischen fol. 46/47 je ein Blatt herausgeschnitten ist. Die Hs., welche nur unser Gedicht enthält, bringt V. 1—151 doppelt (s. oben über die unnumerierte fol. 0) und bricht mit V. 15595 mitten im Verse ab, trotzdem noch ein Raum für etwa fünf Zeilen auf der Spalte frei ist (s. die Stelle im Texte). Die Hs. bringt übrigens auch im Innern durchaus nicht etwa den voll- ständigen Versbestand des Willehalm: Lücken von 2, 4, 6, auch noch mehr Zeilen begegnen fast auf jeder Blattseite; dazu finden sich freie Anderungen, Kürzungen, selbständige Uberleitungen u. dgl.;1) auch macht sich ein deutliches Bestreben nach Modernisierung der Sprache geltend.2) Ich habe von dieser Hs. eine Abschrift benützt, die J. J. David vor Jahren gemacht hatte und die mir R. Heinzel zur Verfügung stellte; die Auflösung der Abkürzungen habe ich in den Var. beibehalten. d: Cod. 77 (Lafsbergisch: 179) der fürstlich Fürstenbergischen Hof- bibliothek zu Donaueschingen, in 2°. Papierhs. des XV. Jahrhunderts; die Hs. enthält zunächst auf 247 fortlaufend mit Bleistift paginierten Seiten, beiderseits zweispaltig zu rund 30 Zeilen auf jeder Spalte beschrieben, Rudolfs Willehalm, sodann nach 4 leer gelassenen nicht gezählten Blättern die Bemerkung: 1) Die literarische Stelle z. B., die ohnedies durch Ausfall schon verstümmelt ist, bricht nach V. 2218 mit einer unechten Variierung der Verse 2332 ff. ab: (D)I rede lazze wir nv stan Vnd heven ein ander an Von der rehten aventiwer hie Wie ez dem chlainem chinden ergie (fol. 15c). Oder, um sich die lange Erzählung Amelies V. 13511 ff. zu ersparen, bricht der Schreiber in der Mitte (mit V. 13524) ab und fügt hinzu: Si sait von obenher ze tal Wie ez chomen was vber al (fol. 95b) u. dgl. m. 2) Vgl. die Lesarten in W an folgenden Stellen, die sich aber noch bedeutend vermehren liefsen: V. 1767, 2164 (wo W die Lesart von M modernisiert), 9844, 10335, 10630, 11265, 11606 u. s. f.
Strana XLI
XLI hie folgt: Der werden mynne lere, von maister Johannes von Kostentz. Auf den folgenden, für sich von 1—74 mit Bleistift paginierten Seiten folgen 1) p. 1—38 „Der Minne Lehre"; hierauf, von Lafsbergs Hand mit B, C, D, E, F bezeichnet, die folgenden fünf Gedichte: (B) p. 39—46 a 29 „Von der Treue der Frauen“; (C) p. 46 a 30—56 „Von den 10 Schwestern“; (D) p. 57—69 a 12 „Zwie- gespräch eines Liebeskranken mit seinem Sinne“; (E) p. 69 a 13—72 a 7 „Von den 6 Farben“; (F) p. 72 a 8—74 „Von den Buchstaben“; am Schlusse noch 21 leere Blätter und das Vorsatzblatt. Die Hs. umschliefst ein neuer grüner Halblederband mit einem modernen, dem Rücken cingeprefsten Inhaltsverzeichnis, das aber nur die beiden ersten Gedichte aufführt (Wilhelm von Orlens. Got Amur. etc.). Die Einteilung in Lagen ist infolge des Einbandes nicht mehr festzustellen. Ubrigens herrscht in der Auf- einanderfolge der zusammen gehörigen Blätter stellenweise eine grofse Unordnung, der einige von älterer Hand herrührende Verweisungen abzuhelfen suchen: so folgen sich z. B. gleich im Anfange V. 167—234, 305—376 (mitten in der Rede abbrechend), 235—304, dann folgt V. 377 u. ff. h: Cod. 718 (Y. 120), der kgl. Bibliothek im Haag, Papierhs. des XV. Jahrhunderts in Folio; enthält 383 gezählte Blätter, beiderseitig in einer Spalte beschrieben, zu 20—24 Zeilen. Sehr grofse, schöne und deutliche Schrift. Mit Voll- bildern aus der Lauberschen Werkstatt, roten Uberschriften, grofsen und kleineren Initialen. Die Hs. enthält nur Rudolfs Willehalm und bringt auf den ersten Seiten cine genauc Kapiteleinteilung (s. auch Zeidler, Unters. des Hss.-verh. Nr. 2). Ich habe diese Hs. nur an wenigen Stellen benützen können (s. Einl. p. XVII), namentlich V. 3322, wo h eine selbständige Lesart hat; an den übrigen Stellen (V. 3329—34. 4483. 4485. 5603 f. 6750. 6999 f. 7101 f. 7499 f. 9835 f.) stimmt auch h zu den sonst befragten und gab keinen Anlafs zu Bemerkungen in den Varianten. c: die Casseler Papierhss. vom J. 1474, in Folio, gleichfalls mit Kapitel- einteilung vor dem Anfange des Gedichts (Zeidler, a. a. O. Nr. 22), habe ich nicht im Originale geschen (s. Einl. p. XVII). Zum Schlusse bemerke ich noch, daſs ich nach Jellineks Muster (Bd. I dieser ,Texte*) einmal vor die Zeile ein Kreuz setzte, um anzudeuten, daſs 1) Die näheren Angaben über Druck u. s. w. dieser Stücke s. bei Barack.
XLI hie folgt: Der werden mynne lere, von maister Johannes von Kostentz. Auf den folgenden, für sich von 1—74 mit Bleistift paginierten Seiten folgen 1) p. 1—38 „Der Minne Lehre"; hierauf, von Lafsbergs Hand mit B, C, D, E, F bezeichnet, die folgenden fünf Gedichte: (B) p. 39—46 a 29 „Von der Treue der Frauen“; (C) p. 46 a 30—56 „Von den 10 Schwestern“; (D) p. 57—69 a 12 „Zwie- gespräch eines Liebeskranken mit seinem Sinne“; (E) p. 69 a 13—72 a 7 „Von den 6 Farben“; (F) p. 72 a 8—74 „Von den Buchstaben“; am Schlusse noch 21 leere Blätter und das Vorsatzblatt. Die Hs. umschliefst ein neuer grüner Halblederband mit einem modernen, dem Rücken cingeprefsten Inhaltsverzeichnis, das aber nur die beiden ersten Gedichte aufführt (Wilhelm von Orlens. Got Amur. etc.). Die Einteilung in Lagen ist infolge des Einbandes nicht mehr festzustellen. Ubrigens herrscht in der Auf- einanderfolge der zusammen gehörigen Blätter stellenweise eine grofse Unordnung, der einige von älterer Hand herrührende Verweisungen abzuhelfen suchen: so folgen sich z. B. gleich im Anfange V. 167—234, 305—376 (mitten in der Rede abbrechend), 235—304, dann folgt V. 377 u. ff. h: Cod. 718 (Y. 120), der kgl. Bibliothek im Haag, Papierhs. des XV. Jahrhunderts in Folio; enthält 383 gezählte Blätter, beiderseitig in einer Spalte beschrieben, zu 20—24 Zeilen. Sehr grofse, schöne und deutliche Schrift. Mit Voll- bildern aus der Lauberschen Werkstatt, roten Uberschriften, grofsen und kleineren Initialen. Die Hs. enthält nur Rudolfs Willehalm und bringt auf den ersten Seiten cine genauc Kapiteleinteilung (s. auch Zeidler, Unters. des Hss.-verh. Nr. 2). Ich habe diese Hs. nur an wenigen Stellen benützen können (s. Einl. p. XVII), namentlich V. 3322, wo h eine selbständige Lesart hat; an den übrigen Stellen (V. 3329—34. 4483. 4485. 5603 f. 6750. 6999 f. 7101 f. 7499 f. 9835 f.) stimmt auch h zu den sonst befragten und gab keinen Anlafs zu Bemerkungen in den Varianten. c: die Casseler Papierhss. vom J. 1474, in Folio, gleichfalls mit Kapitel- einteilung vor dem Anfange des Gedichts (Zeidler, a. a. O. Nr. 22), habe ich nicht im Originale geschen (s. Einl. p. XVII). Zum Schlusse bemerke ich noch, daſs ich nach Jellineks Muster (Bd. I dieser ,Texte*) einmal vor die Zeile ein Kreuz setzte, um anzudeuten, daſs 1) Die näheren Angaben über Druck u. s. w. dieser Stücke s. bei Barack.
Strana XLII
XLII mir der Sinn der Stelle trotz Heranziehung anderer Hss. nicht klar geworden ist (V. 3329). Auch muss ich bemerken, dafs die Einteilung des Gedichts in die fünf Bicher von mir herrihrt und in der Hs. sich nur durch gröfsere Initialspatia bei den Bicheranfängen (s. p. XX) verrät; indes ist die Absicht des Dichters, dic gröfseren Sinnesabschnitte auch äufserlich zu markieren, durch die von mir gegen die Hs. cingesetzten Akrosticha deutlich gekennzeichnet.1) Es crübrigt noch, die stattliche Liste derer aufzuführen, die sich um den vorliegenden Abdruck verdient gemacht haben und denen ich hiemit meinen ver- bindlichsten Dank zum Ausdruck bringe. Aufser dem wissenschaftlichen Leiter der „Deutschen Texte des Mittelalters', dessen warme Fürsorge und fachliche Unter- stützung mir während der ganzen Dauer meiner Arbeit im reichsten Ausmaſse zu Gute kam, gebihrt mein Dank vor allem den Vorständen der fürstlich Fürstenbergischen Bibliothek zu Donaueschingen, der k. k. Hofbibliothek und der k. k. Universitäts- bibliothek zu Wien, der königl. Hof- und Staatsbibliothek zu München, sowie der königl. Bibliothek im Haag; dann aber fühle ich mich speziell noch dankbarst ver- pflichtet Herrn Hofrat J. Ritter von Karabacek in Wien für seine freundliche Ver- wendung bei der Entlehnung von Hss., Herrn Erich Petzet in München für die 1) Ich kann mich dabci übrigens noch auf des Dichters cigenen Vorgang im Alex. berufen, wo er z. B. am Schlusse des II. Buchs, V. 8009 ff. ausdrücklich sagt: 8010 daz ander buoch sich endet hie. — Nû vernement vürbaz wie daz dritte buoch sich hebet an von dem edeln wisen man! Oder am Schlufs des III. Buchs, V. 12190 ff., wo er sogar den Grund für diese (offenbar neuc und sonst nicht übliche) Einteilungsweise anzugeben für nötig hält (auch dic Bedeutung des Wortes buoch als âventiure, Unterabtcilung des ganzen Gedichts, ist originell): 12910 hie endet sich daz dritte buoch — von Alexanders getât. Diz buoch alhie geteilet hât in manege âventiure sich, wan die âventiure sint mislich ; durch daz nenne ich über al an disem buoche alsolche zal als ir mê denne einez si: dem einen wonent genuoge bî, und hât doch niht wan einen namen von dem werden lobesamen. — wie er Persiam betwanc hebet sich des vierden anevanc. 12915 12920
XLII mir der Sinn der Stelle trotz Heranziehung anderer Hss. nicht klar geworden ist (V. 3329). Auch muss ich bemerken, dafs die Einteilung des Gedichts in die fünf Bicher von mir herrihrt und in der Hs. sich nur durch gröfsere Initialspatia bei den Bicheranfängen (s. p. XX) verrät; indes ist die Absicht des Dichters, dic gröfseren Sinnesabschnitte auch äufserlich zu markieren, durch die von mir gegen die Hs. cingesetzten Akrosticha deutlich gekennzeichnet.1) Es crübrigt noch, die stattliche Liste derer aufzuführen, die sich um den vorliegenden Abdruck verdient gemacht haben und denen ich hiemit meinen ver- bindlichsten Dank zum Ausdruck bringe. Aufser dem wissenschaftlichen Leiter der „Deutschen Texte des Mittelalters', dessen warme Fürsorge und fachliche Unter- stützung mir während der ganzen Dauer meiner Arbeit im reichsten Ausmaſse zu Gute kam, gebihrt mein Dank vor allem den Vorständen der fürstlich Fürstenbergischen Bibliothek zu Donaueschingen, der k. k. Hofbibliothek und der k. k. Universitäts- bibliothek zu Wien, der königl. Hof- und Staatsbibliothek zu München, sowie der königl. Bibliothek im Haag; dann aber fühle ich mich speziell noch dankbarst ver- pflichtet Herrn Hofrat J. Ritter von Karabacek in Wien für seine freundliche Ver- wendung bei der Entlehnung von Hss., Herrn Erich Petzet in München für die 1) Ich kann mich dabci übrigens noch auf des Dichters cigenen Vorgang im Alex. berufen, wo er z. B. am Schlusse des II. Buchs, V. 8009 ff. ausdrücklich sagt: 8010 daz ander buoch sich endet hie. — Nû vernement vürbaz wie daz dritte buoch sich hebet an von dem edeln wisen man! Oder am Schlufs des III. Buchs, V. 12190 ff., wo er sogar den Grund für diese (offenbar neuc und sonst nicht übliche) Einteilungsweise anzugeben für nötig hält (auch dic Bedeutung des Wortes buoch als âventiure, Unterabtcilung des ganzen Gedichts, ist originell): 12910 hie endet sich daz dritte buoch — von Alexanders getât. Diz buoch alhie geteilet hât in manege âventiure sich, wan die âventiure sint mislich ; durch daz nenne ich über al an disem buoche alsolche zal als ir mê denne einez si: dem einen wonent genuoge bî, und hât doch niht wan einen namen von dem werden lobesamen. — wie er Persiam betwanc hebet sich des vierden anevanc. 12915 12920
Strana XLIII
XLIII zahlreichen Kollationen mit der dortigen Hs., desgleichen Herrn Hans Legband in Cassel. Einen, dem ich mich besonders verbunden fühle, weil ich ihm mehr verdanke als jene Hs.-Kopie, die er mir in seiner bekannten Uneigennützigkeit bereit- willigst zur Verfüguug stellte, trifft mein Dank nicht mehr unter den Lebenden an: Richard Heinzel, der für Rudolfs Willehalm an sich ein lebhaftes persönliches Interesse stets bekundet und mir noch wenige Tage vor seinem Tode aufs neue bezeigt hatte: ihm sei diese Arbeit, kommt sie für ihn auch schon zu spät, doch im Geiste dargebracht. Wien, im Mai 1905. V. Junk.
XLIII zahlreichen Kollationen mit der dortigen Hs., desgleichen Herrn Hans Legband in Cassel. Einen, dem ich mich besonders verbunden fühle, weil ich ihm mehr verdanke als jene Hs.-Kopie, die er mir in seiner bekannten Uneigennützigkeit bereit- willigst zur Verfüguug stellte, trifft mein Dank nicht mehr unter den Lebenden an: Richard Heinzel, der für Rudolfs Willehalm an sich ein lebhaftes persönliches Interesse stets bekundet und mir noch wenige Tage vor seinem Tode aufs neue bezeigt hatte: ihm sei diese Arbeit, kommt sie für ihn auch schon zu spät, doch im Geiste dargebracht. Wien, im Mai 1905. V. Junk.
Strana XLIV
Strana 1
I. Buch. [1a] Rainer tugende wiser rat "Von edeles herzen lere gat. Ob alles lobes werdekait JDen pris dü zuht allaine trait. 5 Och mils ain man, swas er getiit, T.ob unde lobeliches git KF lorieren unde statin In gerndes herzen rätin, Ob er an ime der welte pris 10 Höhin wil unde werden wis. Alle die getrůwe sint TNemmet man der eren kint. TNihtes nüt getugenden kan Einen eregernden man 15 So wol so reht beschaidenhait, Di Alles lobes crone trait. Wis ich nu ob ieman her Dar uf war komen das er 1—16. vgl. HMS 4,548 Anm. 2. 1. Init. [VK] fehlt, x ist vorgeschrieben und der Raum (über 4 Zeilenhöhen) freigelassen; die folgenden, zum Akrostich gehörigen Init. nicht hervorgehoben, sondern gewöhnliche Majuskel. tugende] iug&de. 8. gerndens. 10. Hóhin wil] hohin wil M, Wil hóhin D. 12. Nemmet] nennet M, Die nëmet D. 13. getugenden, das zweite g aus d ge- bessert. 14. einen M, Ainem D. 17. Init. [W] fehlt (wie alle folgenden, was Deutsche Texte des Mittelalters. II. Hie sáze mit spotlichen sitten, 20 Den wolt ich vil gerne bitten Das er gerüchte gan hin dan: Swas ungerne hôret ain man, Das ist ime unsanfte bi. Nu merkent óch wie jenen si 25 Der da sait dû mâre! Er dunket in also swáre Als ob in druhte faste Ain berk mit sinem laste; Der unfüge erlasse sich 30 Durch sine füege und óch mich, Das üns iht alsame geschehe, Unde ge da man in gerne sehe, Und lasse komen ainen man Der güti mér erkennen kan 35 Und der liht ist also gemiit Das süze rede im sanfte tüt! Die sich der haben us genomen, ich durch eckige Klammern andeute), w vorgeschr.; in dem ausgesparten Raum (2 Zeilenhóhen) die rote Initialen- Nr. 2. Wis ich nu] wis nu, nach wis ein Verweisungszeichen T, dem am Rande e (schwer wahrnehmbares) ähnliches entspricht; das Wort ich, welches vermutlich, hier am. Rande er- gänzt war, ist aber nicht mehr zw entziffern (auch in M fast wnleserlich, zu erkennen ist noch: w ...rich ob i. h; im W fehlt diese Partie). 26. düket, t aus Korr. 37. der D, besser wohl: des M (‘die sich dadurch auszeichnen’).
I. Buch. [1a] Rainer tugende wiser rat "Von edeles herzen lere gat. Ob alles lobes werdekait JDen pris dü zuht allaine trait. 5 Och mils ain man, swas er getiit, T.ob unde lobeliches git KF lorieren unde statin In gerndes herzen rätin, Ob er an ime der welte pris 10 Höhin wil unde werden wis. Alle die getrůwe sint TNemmet man der eren kint. TNihtes nüt getugenden kan Einen eregernden man 15 So wol so reht beschaidenhait, Di Alles lobes crone trait. Wis ich nu ob ieman her Dar uf war komen das er 1—16. vgl. HMS 4,548 Anm. 2. 1. Init. [VK] fehlt, x ist vorgeschrieben und der Raum (über 4 Zeilenhöhen) freigelassen; die folgenden, zum Akrostich gehörigen Init. nicht hervorgehoben, sondern gewöhnliche Majuskel. tugende] iug&de. 8. gerndens. 10. Hóhin wil] hohin wil M, Wil hóhin D. 12. Nemmet] nennet M, Die nëmet D. 13. getugenden, das zweite g aus d ge- bessert. 14. einen M, Ainem D. 17. Init. [W] fehlt (wie alle folgenden, was Deutsche Texte des Mittelalters. II. Hie sáze mit spotlichen sitten, 20 Den wolt ich vil gerne bitten Das er gerüchte gan hin dan: Swas ungerne hôret ain man, Das ist ime unsanfte bi. Nu merkent óch wie jenen si 25 Der da sait dû mâre! Er dunket in also swáre Als ob in druhte faste Ain berk mit sinem laste; Der unfüge erlasse sich 30 Durch sine füege und óch mich, Das üns iht alsame geschehe, Unde ge da man in gerne sehe, Und lasse komen ainen man Der güti mér erkennen kan 35 Und der liht ist also gemiit Das süze rede im sanfte tüt! Die sich der haben us genomen, ich durch eckige Klammern andeute), w vorgeschr.; in dem ausgesparten Raum (2 Zeilenhóhen) die rote Initialen- Nr. 2. Wis ich nu] wis nu, nach wis ein Verweisungszeichen T, dem am Rande e (schwer wahrnehmbares) ähnliches entspricht; das Wort ich, welches vermutlich, hier am. Rande er- gänzt war, ist aber nicht mehr zw entziffern (auch in M fast wnleserlich, zu erkennen ist noch: w ...rich ob i. h; im W fehlt diese Partie). 26. düket, t aus Korr. 37. der D, besser wohl: des M (‘die sich dadurch auszeichnen’).
Strana 2
Die sint dem máre willekomen, Die sölin mit zühten sizzen gan. 40 Ich wil si gerne wissen lan Baide liep unde lait Von rittherlicher werdekait, Von wiplichen trüwen, Von sender herzen rüwen, 45 Von lieplicher geselleschaft Und wie die minne mit ir kraft Süsis sur und liebes lait, Laides lieb mit arebait Zwai gelieben lerte 50 Und unverhöwen serte Ir minne gerenden herzen Mit so nach gändem smerzen, Der vil nach gegen dem ende wac. Der herzen ietweders lao, 55 Swie verre es was, dem andern bi; De weders was des andern vri An státelichen triwen Unvalschen unde nüwen; Ir trúwe ir herze nie geschiet, 60 Für das der minne kraft geriet, [15] Das sü dü andrunge under in zwain Mit ainem libe sluzze in ain Unde ze ainem von in baiden Si baide «olde schaiden 65 Von al der welte in ainen lip, Und das deweder man noch wip An in gemaines hettint niht 48. lieb mitielst des gewöhnlichen Verwei- sungszeichens T am Bande nachgetragen. 51. geredem. 58. der M, Die D. . wil. 55. wre. 58. Vnwalsche. 59. triwe M, fehlt D, stand aber wohl am Rande, wie das Verweisungszeichen andeutet; auch ist das -e noch zu sehen. hertzen M. 60. kraft M, fehlt D (war gleichfalls am Rande nachgetragen; Verweisungszeichen noch deutlich sichtbar). Wan sü baide in ainer phliht. "WV'er der sálden wunsches kint, 70 Von dem dü máre erhaben sint, Von gebirte warin, Des wil ich üch bümáren, Swer es gerüchet hóren hie, Und wil üch beschaiden wie 75 Der stolze degen wart geborn Dem disü máre sint erkorn, Unde wer er von gebürte was, Und wie sin müter sin genas, Und wie sin vatter vor im starp, 80 Do er der welte lob erwarp, Und wie sin hóhü manehait Der welte werdekait erstrait, Und wie er not und arebait Durch aines wibes minne erlait, 85 Und wie der degen was genant, Als üns das máre tet erkant, Der sü in wálsche gesriben vant Und sü her braht her in tüsche lant. X€ünd ich & gesprechen wol 90 Dar nach so man sprechen sol Von ieglichem prise In wol geziminder wise, Riterliche von riterschaft, Minnecliche von der craft 95 Die dü süze minne hat, Wisliche wisen rat Ze wisem ende bringen, 61. dá — die (Accus.). 62. aine. libe sluzze] liebe schvzze M, lib sich slos D (vgl. aber v. 6298). 64. wolde M, vo den D. 66. man] nà. 69. [W], w, rote M. 3. 79. watt. 89. [K], k, rote M. 4. ich am Rande nachgetragen. Ý D, ny M. 93. von] vn (das n scheint korr.). 96. wisliche M, Wil ich D.
Die sint dem máre willekomen, Die sölin mit zühten sizzen gan. 40 Ich wil si gerne wissen lan Baide liep unde lait Von rittherlicher werdekait, Von wiplichen trüwen, Von sender herzen rüwen, 45 Von lieplicher geselleschaft Und wie die minne mit ir kraft Süsis sur und liebes lait, Laides lieb mit arebait Zwai gelieben lerte 50 Und unverhöwen serte Ir minne gerenden herzen Mit so nach gändem smerzen, Der vil nach gegen dem ende wac. Der herzen ietweders lao, 55 Swie verre es was, dem andern bi; De weders was des andern vri An státelichen triwen Unvalschen unde nüwen; Ir trúwe ir herze nie geschiet, 60 Für das der minne kraft geriet, [15] Das sü dü andrunge under in zwain Mit ainem libe sluzze in ain Unde ze ainem von in baiden Si baide «olde schaiden 65 Von al der welte in ainen lip, Und das deweder man noch wip An in gemaines hettint niht 48. lieb mitielst des gewöhnlichen Verwei- sungszeichens T am Bande nachgetragen. 51. geredem. 58. der M, Die D. . wil. 55. wre. 58. Vnwalsche. 59. triwe M, fehlt D, stand aber wohl am Rande, wie das Verweisungszeichen andeutet; auch ist das -e noch zu sehen. hertzen M. 60. kraft M, fehlt D (war gleichfalls am Rande nachgetragen; Verweisungszeichen noch deutlich sichtbar). Wan sü baide in ainer phliht. "WV'er der sálden wunsches kint, 70 Von dem dü máre erhaben sint, Von gebirte warin, Des wil ich üch bümáren, Swer es gerüchet hóren hie, Und wil üch beschaiden wie 75 Der stolze degen wart geborn Dem disü máre sint erkorn, Unde wer er von gebürte was, Und wie sin müter sin genas, Und wie sin vatter vor im starp, 80 Do er der welte lob erwarp, Und wie sin hóhü manehait Der welte werdekait erstrait, Und wie er not und arebait Durch aines wibes minne erlait, 85 Und wie der degen was genant, Als üns das máre tet erkant, Der sü in wálsche gesriben vant Und sü her braht her in tüsche lant. X€ünd ich & gesprechen wol 90 Dar nach so man sprechen sol Von ieglichem prise In wol geziminder wise, Riterliche von riterschaft, Minnecliche von der craft 95 Die dü süze minne hat, Wisliche wisen rat Ze wisem ende bringen, 61. dá — die (Accus.). 62. aine. libe sluzze] liebe schvzze M, lib sich slos D (vgl. aber v. 6298). 64. wolde M, vo den D. 66. man] nà. 69. [W], w, rote M. 3. 79. watt. 89. [K], k, rote M. 4. ich am Rande nachgetragen. Ý D, ny M. 93. von] vn (das n scheint korr.). 96. wisliche M, Wil ich D.
Strana 3
Von hovelichen dingen Hoverede machen gůt, 100 In hohgemůte hohen můt Höhin unde crönen, Schöne wol geschönen An minneclichem wibe Unde ieglichem libe 105 Sin lop mit wisen sacchan Lobelichen gemachan Mit süzer minne stüre, — So wär dü aventüre Ze wissenne den werden güt, 110 Dar nach in stüonde ir herze, ir müt, Es sig wip oder man; Die minnere vindent minne dran, Die getriuwen státe trüwe, Die sencden senede rüwe, 115 Die erbarmherzigen claigendes lait, Die manlichen vil manhait, Die güten rehte güte, Die werden hohgemüte: Disü aventüre wert 190 Swes ieman von máren gert, Des man den ere gernden sol [1c] Sagen und in gezimet wol Zehóre ane missetat. Da von ist mines herzen rat 125 Das ich àrbáte mine kunst Durch aller werder lüten gunst, Ob ich die wol bejagen mag. Uf der sálden bejag Wil ich, so ich beste kan, 130 Die aventüre griffen an 102. uol. 119. die minnere vindent minne dran M, Der min' windet nieman D. 1183. getriwen M, grüwe D. 114. so M (fol. 2a), feht D. 115 und 116 in M umgestellt. 119. wert M, üert D. 190. swes M, Sw, D. 195. arbeite M. Wie disü máre hüoben sich, Als dir warhait máre wisent mich. Ain her in Francriche saz, Des man sältan ie vergaz 135 Swan man der besten ie gewüg; Sin lop so hohe wirdi trüg Das nieman ime gelichen Sich kunde in wálscen richen Bi den ziten do er was; 140 So hohes lop er an sich las Das mit siner werdekait Ir aller pris wart hin gelait Und man niht wan sines aines gar Nam für alle die besten war 145 Die man bi sinen ziten vant; Von Orlens Willehalm genant Was der degen hohgemüt. Sin herschaft, sin gebürd, sin güt Was so hoch und also gros 150 Das er wol fürsten genos Moht sin und was genant; So grosse lehen leh sin hant Das man in doch fürsten hiez Und in des namen niht erliz 155 Dureh sine aigew herschaf. Von magen het er grosse kraft Mit angeborner sippe: Ain werder künig Vilippe, Der da ze lande schóne 160 Trüg des landes crone, Was siner swester sun genant. Nu was Kärlingen das lant 132. dir = dirre (vgl. v. 9354). 133. [A], a, rote Nr. 5. 149. so hoch M, in D mur mehr -ch zw lesen, alles übrige verschwunden. 150. wol M, w, D. 155. sin eigen M, sein eingen W, sin aigern D. 158. wilippe. 1*
Von hovelichen dingen Hoverede machen gůt, 100 In hohgemůte hohen můt Höhin unde crönen, Schöne wol geschönen An minneclichem wibe Unde ieglichem libe 105 Sin lop mit wisen sacchan Lobelichen gemachan Mit süzer minne stüre, — So wär dü aventüre Ze wissenne den werden güt, 110 Dar nach in stüonde ir herze, ir müt, Es sig wip oder man; Die minnere vindent minne dran, Die getriuwen státe trüwe, Die sencden senede rüwe, 115 Die erbarmherzigen claigendes lait, Die manlichen vil manhait, Die güten rehte güte, Die werden hohgemüte: Disü aventüre wert 190 Swes ieman von máren gert, Des man den ere gernden sol [1c] Sagen und in gezimet wol Zehóre ane missetat. Da von ist mines herzen rat 125 Das ich àrbáte mine kunst Durch aller werder lüten gunst, Ob ich die wol bejagen mag. Uf der sálden bejag Wil ich, so ich beste kan, 130 Die aventüre griffen an 102. uol. 119. die minnere vindent minne dran M, Der min' windet nieman D. 1183. getriwen M, grüwe D. 114. so M (fol. 2a), feht D. 115 und 116 in M umgestellt. 119. wert M, üert D. 190. swes M, Sw, D. 195. arbeite M. Wie disü máre hüoben sich, Als dir warhait máre wisent mich. Ain her in Francriche saz, Des man sältan ie vergaz 135 Swan man der besten ie gewüg; Sin lop so hohe wirdi trüg Das nieman ime gelichen Sich kunde in wálscen richen Bi den ziten do er was; 140 So hohes lop er an sich las Das mit siner werdekait Ir aller pris wart hin gelait Und man niht wan sines aines gar Nam für alle die besten war 145 Die man bi sinen ziten vant; Von Orlens Willehalm genant Was der degen hohgemüt. Sin herschaft, sin gebürd, sin güt Was so hoch und also gros 150 Das er wol fürsten genos Moht sin und was genant; So grosse lehen leh sin hant Das man in doch fürsten hiez Und in des namen niht erliz 155 Dureh sine aigew herschaf. Von magen het er grosse kraft Mit angeborner sippe: Ain werder künig Vilippe, Der da ze lande schóne 160 Trüg des landes crone, Was siner swester sun genant. Nu was Kärlingen das lant 132. dir = dirre (vgl. v. 9354). 133. [A], a, rote Nr. 5. 149. so hoch M, in D mur mehr -ch zw lesen, alles übrige verschwunden. 150. wol M, w, D. 155. sin eigen M, sein eingen W, sin aigern D. 158. wilippe. 1*
Strana 4
Bi der zit so riche niht So nu, des úns dů warhait giht, 165 Und was kreftig und brait Gewalteclicher ricchait. "Von Orlens Wilhelm er was Aller tugende ain spiegel glaz, Als úns dü aventüre sait; 170 An rittherlicher werdekait Was er zen besten us genomen, An allen dingen vollekomen, Er was getrüwe, milte, gůt, Zühtig, werhaft, hohgemüt 175 Libes unde gütes, Wishait unde mütes, Tugende richer danne rich Was im an lob nieman gelich, Das můeste sin dů aine, 180 Dü clare sůze raine, Dü schöne minnecliche, [?a] Dü güte tugenderiche, Dü künsche valsches láre, Dü wise unwandelbare, 185 Dü werde userkorne, Dü edel hohgeborne, Sin vil herzeliebes wip, Dü im leben unde lip Und sine tugende bernden jugent 190 Liebte mit ir rainer tugent, Dü was genant Elye, Geborn von Normandye Des graven Bernandes kint. Allü wip getüret sint 195 Von der lieben werdekait Die Got hat an si gelait, Ir tugent blüt in blümen wis. Dü süze raine und ir amis 167. [V], v, rote Nr. 6. 172. wollekomen. 183. valshez lere W, unwalsches riche D. 198. vor b'nades steht nor. 205. Die weders. An an ander funden 200 Nach wunsche ze allen stunden Swas ietweders duhte güt, Si baide trügent ainen mit, Ain trüwe und ainen sin Mit státen trüwen under in, 205 De weders gerte fróden niht Wan des andern angesiht, Ir ietweders dem andern bar Nach wunsche sinen willen gar, De weders an dem andern sach 210 Wan des es im ze vróden jach Und das es beswarte nie. Mit sólicher liebü lebton sie Früintlichen alle ir jungen tage Nach wunsche wunscheclichen ane clage. 215 Alsus was under in baiden Mit trüwen ungeschaiden Geselleclicher liebü kraft. Ze Hanegó die graveschaft Dienten Willehelmes hant; 220 Im was ze gülte genant Fünf tusent mare jàreclich; Das sin güt im zinste sich, Das tailte also sin miltü hant Das sin milti wart erkant 295 Mit wirdi über alles riche. Óch kund er dienestliche So nach der welte werdekait Dienen das im was berait Gemanlichen der welte pris; 230 Mit den wisen was er wis, Den tumben tump, den güten güt, Den starken stark und hohgemüt, Armen unde richen 207. andrn. 215. [A], a, rote Nr. 1. 218. gweschaft. 222. das] D,, vielleicht besser: des? (daz W).
Bi der zit so riche niht So nu, des úns dů warhait giht, 165 Und was kreftig und brait Gewalteclicher ricchait. "Von Orlens Wilhelm er was Aller tugende ain spiegel glaz, Als úns dü aventüre sait; 170 An rittherlicher werdekait Was er zen besten us genomen, An allen dingen vollekomen, Er was getrüwe, milte, gůt, Zühtig, werhaft, hohgemüt 175 Libes unde gütes, Wishait unde mütes, Tugende richer danne rich Was im an lob nieman gelich, Das můeste sin dů aine, 180 Dü clare sůze raine, Dü schöne minnecliche, [?a] Dü güte tugenderiche, Dü künsche valsches láre, Dü wise unwandelbare, 185 Dü werde userkorne, Dü edel hohgeborne, Sin vil herzeliebes wip, Dü im leben unde lip Und sine tugende bernden jugent 190 Liebte mit ir rainer tugent, Dü was genant Elye, Geborn von Normandye Des graven Bernandes kint. Allü wip getüret sint 195 Von der lieben werdekait Die Got hat an si gelait, Ir tugent blüt in blümen wis. Dü süze raine und ir amis 167. [V], v, rote Nr. 6. 172. wollekomen. 183. valshez lere W, unwalsches riche D. 198. vor b'nades steht nor. 205. Die weders. An an ander funden 200 Nach wunsche ze allen stunden Swas ietweders duhte güt, Si baide trügent ainen mit, Ain trüwe und ainen sin Mit státen trüwen under in, 205 De weders gerte fróden niht Wan des andern angesiht, Ir ietweders dem andern bar Nach wunsche sinen willen gar, De weders an dem andern sach 210 Wan des es im ze vróden jach Und das es beswarte nie. Mit sólicher liebü lebton sie Früintlichen alle ir jungen tage Nach wunsche wunscheclichen ane clage. 215 Alsus was under in baiden Mit trüwen ungeschaiden Geselleclicher liebü kraft. Ze Hanegó die graveschaft Dienten Willehelmes hant; 220 Im was ze gülte genant Fünf tusent mare jàreclich; Das sin güt im zinste sich, Das tailte also sin miltü hant Das sin milti wart erkant 295 Mit wirdi über alles riche. Óch kund er dienestliche So nach der welte werdekait Dienen das im was berait Gemanlichen der welte pris; 230 Mit den wisen was er wis, Den tumben tump, den güten güt, Den starken stark und hohgemüt, Armen unde richen 207. andrn. 215. [A], a, rote Nr. 1. 218. gweschaft. 222. das] D,, vielleicht besser: des? (daz W).
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Kund er sich wol gelichen; 235 Och hat er an ritterschaft Sölche kunst unde kraft Das sich nieman des zerwarf, Swes an lobe ieman bedarf, Des wär er gar vollekomen 240 Und für die besten usgenomen [25] Nach weltlicher werdekait. In wibes prise was berait Dis lob der hoh gemüten Ilýen der vil gůten, 245 Dü was in wiplicher zuht Nach blůnder blůte ain bernde fruht. Sus warenz in gelicher tugent Wahsende in nuzlicher jugent An libe, an lob gar fúr war 250 Und hatent doch ir besten jar Mit alter noch ergriffen niht, Als üns die aventüre giht. INu was ain herzog in Brabant, Des lob was óch so wit erkant 255 In frómden landen verre, Und enwáre dirre herre, So hette er bi sinen tagen Der welte pris gar hin getragen, Und móhte in allen richen 260 Nieman sich gelichen Gen Wilhelmes werdekait, Das wart im ainem unversait, Der was Joffrit genant. Hanegó und Brabant 265 Gelegenliche sint gelegen, Die baider lande sóltint pflegen, Das si zesamenne stiessent. Die enwolten noch enliessent Gefrünt die edeln herren sin, 270 Zwai claine wort ,mi» unde din‘ Begunden sere werren Baidentha/p die herren. Der aine sprach des andern man Aigen alder lehen an, 275 Des het er zim ain reht genomen; Swa man dewederthalb sach komen Des ainen lüt ins andern lant, Der wart beswáret sa zehant Mit mengem ungelte groz; 280 Itweders lüt des andern noz, Es wär ritter oder kneht, Gewaltheclichen ane reht. So das versünet hüte wart, So was ir ürlüg ungespart 285 Unz aber die süene wart zertrant, Und vahtent aber sa zehant. Ze jungist tribent sis da ran Baidenthalp ir baide man Das si sich ze allen stunden 290 Gasten, swa si kunden, Uf an ander gastecliche ze aller zit In allen wis en wider strit; Swa dehain unminne ergie, So half ie der aine hie, 295 Der ander half mit siner wer Anderthalb dem ander» her. Turnay, tágedinc, hohgezit Laitens óch in wider strit 988. Sw, 289. wollekomen. 248. iugende W, tugent D (in W lautet der Vers: w. in zv legender i) 253. [N], n, rote Nr. 8. 260. Nieman DM, Jenem W, richtig wohl: iemen. 267. das| dc M, Da D. 270. min unde din] mein vnd dein W, münde sin D. 271. Begunde. 272. Baidenthap. 273. des andern man W, dem and'n an D. 274. Aigens oder lehens W. 287. [Z], z, rote Nr. 9. 296. and'her.
Kund er sich wol gelichen; 235 Och hat er an ritterschaft Sölche kunst unde kraft Das sich nieman des zerwarf, Swes an lobe ieman bedarf, Des wär er gar vollekomen 240 Und für die besten usgenomen [25] Nach weltlicher werdekait. In wibes prise was berait Dis lob der hoh gemüten Ilýen der vil gůten, 245 Dü was in wiplicher zuht Nach blůnder blůte ain bernde fruht. Sus warenz in gelicher tugent Wahsende in nuzlicher jugent An libe, an lob gar fúr war 250 Und hatent doch ir besten jar Mit alter noch ergriffen niht, Als üns die aventüre giht. INu was ain herzog in Brabant, Des lob was óch so wit erkant 255 In frómden landen verre, Und enwáre dirre herre, So hette er bi sinen tagen Der welte pris gar hin getragen, Und móhte in allen richen 260 Nieman sich gelichen Gen Wilhelmes werdekait, Das wart im ainem unversait, Der was Joffrit genant. Hanegó und Brabant 265 Gelegenliche sint gelegen, Die baider lande sóltint pflegen, Das si zesamenne stiessent. Die enwolten noch enliessent Gefrünt die edeln herren sin, 270 Zwai claine wort ,mi» unde din‘ Begunden sere werren Baidentha/p die herren. Der aine sprach des andern man Aigen alder lehen an, 275 Des het er zim ain reht genomen; Swa man dewederthalb sach komen Des ainen lüt ins andern lant, Der wart beswáret sa zehant Mit mengem ungelte groz; 280 Itweders lüt des andern noz, Es wär ritter oder kneht, Gewaltheclichen ane reht. So das versünet hüte wart, So was ir ürlüg ungespart 285 Unz aber die süene wart zertrant, Und vahtent aber sa zehant. Ze jungist tribent sis da ran Baidenthalp ir baide man Das si sich ze allen stunden 290 Gasten, swa si kunden, Uf an ander gastecliche ze aller zit In allen wis en wider strit; Swa dehain unminne ergie, So half ie der aine hie, 295 Der ander half mit siner wer Anderthalb dem ander» her. Turnay, tágedinc, hohgezit Laitens óch in wider strit 988. Sw, 289. wollekomen. 248. iugende W, tugent D (in W lautet der Vers: w. in zv legender i) 253. [N], n, rote Nr. 8. 260. Nieman DM, Jenem W, richtig wohl: iemen. 267. das| dc M, Da D. 270. min unde din] mein vnd dein W, münde sin D. 271. Begunde. 272. Baidenthap. 273. des andern man W, dem and'n an D. 274. Aigens oder lehens W. 287. [Z], z, rote Nr. 9. 296. and'her.
Strana 6
6 299 Und diendtent uf an ander vil: [2c] ‚Nain‘ gen ‚ja‘, ‚wil‘ gen ‚in wil‘ Trüg ietwederm des andern sin; Die figentschaft was under in Mit grossem hasse an baiden. Dis kunden nie geschaiden 305 Die herren von den landen. Den wisen wiganden Was der künig Vilippe Vil nach geliche sippe: Der herzog von Brabant 310 Was siner basen sun genant, Her Wilhelm was sin óhan, Da von mist er under in zwain Mit helfe sizzen stille. Ir baider unwille 315 Was alle zit, alle tage Sin hóheste lait, sin hóhste clage. IDo si vil lange dis getribent Und in der vigentschaft belibent, Das alle ir lantlûte 320 Nu mornune nun hûte Ürlüges warten von in zwain, Von ir vründen wart in ain Getragen an tac den künen, Das man si gerne sünen 325 Wolte vrüntliche; Der künie von Vrancriche Nam ir baider sippe war Und kam durch ir willen dar Mit gelerten fürsten wis, 330 Von Remis und von Paris 300. ist Objekt zu dem folgenden: „jeder begegnete dem andern mit Widerspruch“. 301. itwederm W, ietweders D. zil D. 302. 315. 317. 321. 322. sin W, was DD, besser: wvchs W. tzeit vnd alle W. [D], d, rote Nr. 10. warten M, warent D. frivnden M, vránde D. in M, fehlt D. Den edeln bischofen zwain. Herre Wilhelm sin óhan Brahte wiser lüte vil, Der ich nu niht nemmen wil: 385 Si sint mir niht wol erkant. Jofrit der fürste von Brabant Kam óch gewaltheclichen dar Mit den hóhsten fürsten gar Die er in sinem lande vant. 340 An richer fürste wit erkant Von Lüteche durch in dar kam, Der hohem rate wol gezam. fSus kamen s? hin an den tac, Der vor in gesprochen lac, 345 Do man sü süonen solde, Als man es enden wolde. Vil manie hoverede hoh, Die sich gen früntschaft niendert zoh, Von in baiden gischach. 350 Itweder mit gelphworten sprach ‚Ich müs schaden von üch han, Des habt ir mir vil getan, Doch wais ich wol, ir tüt mir bas, Swen üch Got gebütet das. 355 Vil wart der rede von in zwain. Do wurdent des ir fründe in ain Das si die rede soltint lan Und es mit rate liessint stan [3a] An zwene die hóhsten fürsten sa 360 Die si bi in hattont da. Das sumede sich niht mere; Swas von der fürsten lere Und von ir hohen wishait 323. 334. an = ain. nemen vil. 338. gar W, dar D. 342. hohe. gecam. 843. [S], s, rote Nr. 11. fehlt D. 347. manich W, fehlt D. 350. gelph worten W, geltworten D. 355. Wil. si] siv W,
6 299 Und diendtent uf an ander vil: [2c] ‚Nain‘ gen ‚ja‘, ‚wil‘ gen ‚in wil‘ Trüg ietwederm des andern sin; Die figentschaft was under in Mit grossem hasse an baiden. Dis kunden nie geschaiden 305 Die herren von den landen. Den wisen wiganden Was der künig Vilippe Vil nach geliche sippe: Der herzog von Brabant 310 Was siner basen sun genant, Her Wilhelm was sin óhan, Da von mist er under in zwain Mit helfe sizzen stille. Ir baider unwille 315 Was alle zit, alle tage Sin hóheste lait, sin hóhste clage. IDo si vil lange dis getribent Und in der vigentschaft belibent, Das alle ir lantlûte 320 Nu mornune nun hûte Ürlüges warten von in zwain, Von ir vründen wart in ain Getragen an tac den künen, Das man si gerne sünen 325 Wolte vrüntliche; Der künie von Vrancriche Nam ir baider sippe war Und kam durch ir willen dar Mit gelerten fürsten wis, 330 Von Remis und von Paris 300. ist Objekt zu dem folgenden: „jeder begegnete dem andern mit Widerspruch“. 301. itwederm W, ietweders D. zil D. 302. 315. 317. 321. 322. sin W, was DD, besser: wvchs W. tzeit vnd alle W. [D], d, rote Nr. 10. warten M, warent D. frivnden M, vránde D. in M, fehlt D. Den edeln bischofen zwain. Herre Wilhelm sin óhan Brahte wiser lüte vil, Der ich nu niht nemmen wil: 385 Si sint mir niht wol erkant. Jofrit der fürste von Brabant Kam óch gewaltheclichen dar Mit den hóhsten fürsten gar Die er in sinem lande vant. 340 An richer fürste wit erkant Von Lüteche durch in dar kam, Der hohem rate wol gezam. fSus kamen s? hin an den tac, Der vor in gesprochen lac, 345 Do man sü süonen solde, Als man es enden wolde. Vil manie hoverede hoh, Die sich gen früntschaft niendert zoh, Von in baiden gischach. 350 Itweder mit gelphworten sprach ‚Ich müs schaden von üch han, Des habt ir mir vil getan, Doch wais ich wol, ir tüt mir bas, Swen üch Got gebütet das. 355 Vil wart der rede von in zwain. Do wurdent des ir fründe in ain Das si die rede soltint lan Und es mit rate liessint stan [3a] An zwene die hóhsten fürsten sa 360 Die si bi in hattont da. Das sumede sich niht mere; Swas von der fürsten lere Und von ir hohen wishait 323. 334. an = ain. nemen vil. 338. gar W, dar D. 342. hohe. gecam. 843. [S], s, rote Nr. 11. fehlt D. 347. manich W, fehlt D. 350. gelph worten W, geltworten D. 355. Wil. si] siv W,
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Zem wägesten wart uf gelait, 365 Das wart vernihtet und zertrant, Als es in baiden wart erkant. Si würfent so vi] kriege dar in Gen an ander under in, Das niemanne tóhte 370 Der si versünen móhte. Min her Wilhelm do sprach, Do er die slihte ruhen sach Mit worten an in baiden „Nu liesse ichz gerne schaiden, 375 Hatten ir gevolget mir, Ich wáre gevolgig, woltent ir Iemer früntschaft gen mir pflegen. Min lant ist à ze wol gelegen, Des went ir niessen ze aller zit 380 Durch das ir ime gesessen sit. - Das sint ir, das wais ich wol; Swa ich des engelten sol, Das tün ich hart ungerne; Vil kum ich das lerne 385 Das ich es lange von üch trage Ane wer und ane clage. Ir sint rich und wol gemüt, Óch hat man mich so wol für güt Das ich ungerne von üch dol 390 Des ich von üch niht dulden sol. Nu ist des laider alze vil. Da schaident ins hin oder her! Ich wil das man stosse ain sper Zwüschent Hanegó und Brabant: 400 Swer das mit werlicher hant Füre hin, der habe den pris. Der tac st iu in allen wis Gezelt und vor gesprochen, Er sig über aine wochen, 405 Zwuo, vier oder dri, Oder went ir das er si Über aines oder über ain halbes jar, Des vröte min herze sich für war; Der tac si üch vor gezelt 410 Kurz, lanc oder swie ir welt. Swer da die lanze füre hin, Das ens kraft niht wendet in, Der habe iemermere Des andern pris und ere, 415 Und las im lüt unde lant Unvertriben und unverbrant, Und bringe baidenthalp die schar Mit so gewantem vride dar Als ob wir ain hohgezit 420 Sus laisten wolten ane strit. Went ir das, ich wil also; Went ir anders, des bin ich vro.‘ Der rede äntwürte sa zehant Jofrit der fürste von Brabant [35] Ain spil ich üch tailen wil. 425 ‚Frünt her Wilhelm, das ir Üch lustet früntschaft gen mir niht, Alsus hant erbotten mir Das selbe óch lihte mir geschiht. Iúwern strit, das ist mir lait 395 Das ist ain ze langes bochen! Und doch lip. ich bin berait, Ü sig ain tag gesprochen, Swas ir went, das si getan, 364. uf] ovt W, fehlt D. 891. alzevil M, alse vil D. 367. so vil W, fehlt D. 393. [V] * (veh), rote Nr. 13. 871. [M], m, rote Nr. 12. 402. si] sei W, fehlt D. 874. ichz M, ich D. 405. Zw. 376. gewolgig. 412. ens = enes für jenes (M: ienes). 979. Des] D. in M, fehlt D. 380. ir ein fvrste sit MW. sint. 423. [D], d, rote Nr. 14. 385. trage W, han D. 387. vol. 494. fürte. 428. lip = liep W.
Zem wägesten wart uf gelait, 365 Das wart vernihtet und zertrant, Als es in baiden wart erkant. Si würfent so vi] kriege dar in Gen an ander under in, Das niemanne tóhte 370 Der si versünen móhte. Min her Wilhelm do sprach, Do er die slihte ruhen sach Mit worten an in baiden „Nu liesse ichz gerne schaiden, 375 Hatten ir gevolget mir, Ich wáre gevolgig, woltent ir Iemer früntschaft gen mir pflegen. Min lant ist à ze wol gelegen, Des went ir niessen ze aller zit 380 Durch das ir ime gesessen sit. - Das sint ir, das wais ich wol; Swa ich des engelten sol, Das tün ich hart ungerne; Vil kum ich das lerne 385 Das ich es lange von üch trage Ane wer und ane clage. Ir sint rich und wol gemüt, Óch hat man mich so wol für güt Das ich ungerne von üch dol 390 Des ich von üch niht dulden sol. Nu ist des laider alze vil. Da schaident ins hin oder her! Ich wil das man stosse ain sper Zwüschent Hanegó und Brabant: 400 Swer das mit werlicher hant Füre hin, der habe den pris. Der tac st iu in allen wis Gezelt und vor gesprochen, Er sig über aine wochen, 405 Zwuo, vier oder dri, Oder went ir das er si Über aines oder über ain halbes jar, Des vröte min herze sich für war; Der tac si üch vor gezelt 410 Kurz, lanc oder swie ir welt. Swer da die lanze füre hin, Das ens kraft niht wendet in, Der habe iemermere Des andern pris und ere, 415 Und las im lüt unde lant Unvertriben und unverbrant, Und bringe baidenthalp die schar Mit so gewantem vride dar Als ob wir ain hohgezit 420 Sus laisten wolten ane strit. Went ir das, ich wil also; Went ir anders, des bin ich vro.‘ Der rede äntwürte sa zehant Jofrit der fürste von Brabant [35] Ain spil ich üch tailen wil. 425 ‚Frünt her Wilhelm, das ir Üch lustet früntschaft gen mir niht, Alsus hant erbotten mir Das selbe óch lihte mir geschiht. Iúwern strit, das ist mir lait 395 Das ist ain ze langes bochen! Und doch lip. ich bin berait, Ü sig ain tag gesprochen, Swas ir went, das si getan, 364. uf] ovt W, fehlt D. 891. alzevil M, alse vil D. 367. so vil W, fehlt D. 393. [V] * (veh), rote Nr. 13. 871. [M], m, rote Nr. 12. 402. si] sei W, fehlt D. 874. ichz M, ich D. 405. Zw. 376. gewolgig. 412. ens = enes für jenes (M: ienes). 979. Des] D. in M, fehlt D. 380. ir ein fvrste sit MW. sint. 423. [D], d, rote Nr. 14. 385. trage W, han D. 387. vol. 494. fürte. 428. lip = liep W.
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8 430 Ich wil als ich gesprochen han* — ‚So si der tac gesprochen Über zwainzig wochan, Zwüschen Avens und Vivins Da gebin stritlichen zins! 485 Alse Marle und Nivel lit, Da enzwüschen sig der strit Uf dem witen gevilden. Mit spern und mit schilden Las ich da gerne schaiden 440 Swas üns zen andern baiden Wierret nu vil mànge zit. Die herren woltent disen strit Mit süne gerne understain. Do wolt ietweder laster han 445 Und duhte in wandelbáre Ob er entwichen wáre Des er durch mitlichen has Gen dem andern sich vermas, Als ez mit rede da geschach. 450 Der künic von Vrancriche sprach „Das ich ü nit geschaiden mac, Das ist mir ain laider tac, Der mir tüt von herzen we. Nu was sol ich sprechen me? 455 Tüt ir wol, des bin ich vro. Min dine gen iu sich vieget so Das ich dewederm wil gestan Und den andern durch in lan.‘ 431. 433. 435. so M (fol. 4a), fehlt D. vivins W, vinins D. marle M, morle D. 439. da M, d, D. 440. Sw, (das Zeichen* von moderner Hand mit Tinte, vgl. die folgende Zeile). 441. wirret W, Vierret (das Zeichen wieder von moderner Hand mit Tinte) D. mänge. zit] zeit W, tac D. 447. des] dez W, D, D. durch am Rande nachgetragen. ^ nitlichen M, etliche D. 456. iv sich M, fehlt D. Yeget. 457. vil. Die herren sprachent baide do 460 ,Des mütent wir und sint es vro Und ist wol ünser wille Das ir sizzent stille Und lant ins baidenthalp gesehen Wie ünser schaiden sül geschehen.‘ 465 JDo schiedent si sich von dem tage Und iltent mit vil gaher jage Baidenthalp hain in ir lant. Der herzog vár hain gen Brabant, Her Wilhelm hain óch ze lande. 470 Ietweder fůr und sande Nach helfe dar für unde wider Hin und her uf unde nider. Gen Flandern der herzog warp Nach helfe, da si niht verdarp. 415 Der edel grave Rubert, En fürste hovisch und wert, Gelobé im die helfe sin. [3c] Der margrave Willegin Von Brandenburg sich im bot 480 Ze helfare us aller not. Mit ritterlicher siccherhait Im Jofride ze helfe rait Ain edel degen wit erkant, Von Haspingó grave Signant 485 Mit werden wiganden. Grave Adam von Selanden 463. gesehe D, besser besehen W. 464. Vie. 465. [D], d, rote Nr. 15. 468. vor. 470. vor für steht hain. 475. edel M, fehlt D. 476. howisch. 477. gelob. 482. In Joffrides helfe r. W. 483. degen W, fehlt D. 485. werden weiganden W, tvnsen wigden D.
8 430 Ich wil als ich gesprochen han* — ‚So si der tac gesprochen Über zwainzig wochan, Zwüschen Avens und Vivins Da gebin stritlichen zins! 485 Alse Marle und Nivel lit, Da enzwüschen sig der strit Uf dem witen gevilden. Mit spern und mit schilden Las ich da gerne schaiden 440 Swas üns zen andern baiden Wierret nu vil mànge zit. Die herren woltent disen strit Mit süne gerne understain. Do wolt ietweder laster han 445 Und duhte in wandelbáre Ob er entwichen wáre Des er durch mitlichen has Gen dem andern sich vermas, Als ez mit rede da geschach. 450 Der künic von Vrancriche sprach „Das ich ü nit geschaiden mac, Das ist mir ain laider tac, Der mir tüt von herzen we. Nu was sol ich sprechen me? 455 Tüt ir wol, des bin ich vro. Min dine gen iu sich vieget so Das ich dewederm wil gestan Und den andern durch in lan.‘ 431. 433. 435. so M (fol. 4a), fehlt D. vivins W, vinins D. marle M, morle D. 439. da M, d, D. 440. Sw, (das Zeichen* von moderner Hand mit Tinte, vgl. die folgende Zeile). 441. wirret W, Vierret (das Zeichen wieder von moderner Hand mit Tinte) D. mänge. zit] zeit W, tac D. 447. des] dez W, D, D. durch am Rande nachgetragen. ^ nitlichen M, etliche D. 456. iv sich M, fehlt D. Yeget. 457. vil. Die herren sprachent baide do 460 ,Des mütent wir und sint es vro Und ist wol ünser wille Das ir sizzent stille Und lant ins baidenthalp gesehen Wie ünser schaiden sül geschehen.‘ 465 JDo schiedent si sich von dem tage Und iltent mit vil gaher jage Baidenthalp hain in ir lant. Der herzog vár hain gen Brabant, Her Wilhelm hain óch ze lande. 470 Ietweder fůr und sande Nach helfe dar für unde wider Hin und her uf unde nider. Gen Flandern der herzog warp Nach helfe, da si niht verdarp. 415 Der edel grave Rubert, En fürste hovisch und wert, Gelobé im die helfe sin. [3c] Der margrave Willegin Von Brandenburg sich im bot 480 Ze helfare us aller not. Mit ritterlicher siccherhait Im Jofride ze helfe rait Ain edel degen wit erkant, Von Haspingó grave Signant 485 Mit werden wiganden. Grave Adam von Selanden 463. gesehe D, besser besehen W. 464. Vie. 465. [D], d, rote Nr. 15. 468. vor. 470. vor für steht hain. 475. edel M, fehlt D. 476. howisch. 477. gelob. 482. In Joffrides helfe r. W. 483. degen W, fehlt D. 485. werden weiganden W, tvnsen wigden D.
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Kam óch mit helflichen sitten In sine helfe geritten, Der fürte mengen werden man. 490 Jofrides helfe do began Sich hóhen unde wahsen Von der Elbe und óch von Sahsen Mit so werlichem her Das er versach sieh ane wer 495 Das sper gewinnen mit der kraft Der hohgemüten rittherschaft. JDer edel degen kurtoys, Her Wilhelm der Francoys Warp in Francriche 500 Nach helfe festecliche Mit grosser gabe und óch mit bette: Swem er dienst óch ie getete, Der wart sin nu von im gemant; Swen er i» welschem lande vant 505 Der der bette was gen helfe wert, An den wart helfe sa gegert Von dem edlen herren güt: Si trügent im alle holden müt Durch sinen hohgelobten pris. 510 An ellenthafter fürste wis, Der grave von sant Gylien lant, Der gelobt im helfe sa zehant, De was gehaissen Wide, Der künsche und der plide 515 Was siner mümen sun von art. Gen Lorens geworben wart Lotier der wiser wigant, Des helfe wart im wol erkant, Der do was herzog al da, 520 Lobt im óch sin helfe sa Und fürt im werde rittherschaft. Óch braht im werliche kraft Perrin der fürste kortoys, Von Schamponye der Schamponoys. 525 Von Ansówe Fierliun, Fillehgunt Miliun, Ain ellenthafter markis, Bot im óch siccherlichen pris, Das er sin helfáre 530 In allen dingen wáre. Sam tet von Scharters Belloys, Der edel burgrave wis, Und kam mit helden mütes fier. Mengen werden soldier 535 Erwarp im óch sin richer solt, Lehen, gabe, sWber, golt, [4a] Des sin miltä hant vil bot Den edeln armen in ir not. Von vrómden landen verren 540 Erwurben baide herren In ir helfeclicher schar Ritter vil die durch s? dar Ze helfe in baiden kamen. Do si den strit vernamen, 545 In kam vil helde werhaft Ze helfe durch ir ritterschaft, Genüge durch ir hohen mit, Sumelich durch ir güt, Genáge durch die werden wip 550 Menegen werlichen lip Brahte in des strites schówe Sines herzen vrówe Die im sin hohgemüte 497. [D], d, rote Nr. 16. 498. wilnhelm. 504. in welshen landen W, welchem lande D. 507. dem W, den D. 508. vor im Rasur. 523. perrin M, Berrin D. 524. schamponýs. 525. Anschowe M. 581. bellowis M. 535. riche. 536. silber golt W, richen solt D. 539. [V], v, zer fehlt aber die rote Nr. 542. si] siv W, fehlt D. 549. genYge M, gewegen D.
Kam óch mit helflichen sitten In sine helfe geritten, Der fürte mengen werden man. 490 Jofrides helfe do began Sich hóhen unde wahsen Von der Elbe und óch von Sahsen Mit so werlichem her Das er versach sieh ane wer 495 Das sper gewinnen mit der kraft Der hohgemüten rittherschaft. JDer edel degen kurtoys, Her Wilhelm der Francoys Warp in Francriche 500 Nach helfe festecliche Mit grosser gabe und óch mit bette: Swem er dienst óch ie getete, Der wart sin nu von im gemant; Swen er i» welschem lande vant 505 Der der bette was gen helfe wert, An den wart helfe sa gegert Von dem edlen herren güt: Si trügent im alle holden müt Durch sinen hohgelobten pris. 510 An ellenthafter fürste wis, Der grave von sant Gylien lant, Der gelobt im helfe sa zehant, De was gehaissen Wide, Der künsche und der plide 515 Was siner mümen sun von art. Gen Lorens geworben wart Lotier der wiser wigant, Des helfe wart im wol erkant, Der do was herzog al da, 520 Lobt im óch sin helfe sa Und fürt im werde rittherschaft. Óch braht im werliche kraft Perrin der fürste kortoys, Von Schamponye der Schamponoys. 525 Von Ansówe Fierliun, Fillehgunt Miliun, Ain ellenthafter markis, Bot im óch siccherlichen pris, Das er sin helfáre 530 In allen dingen wáre. Sam tet von Scharters Belloys, Der edel burgrave wis, Und kam mit helden mütes fier. Mengen werden soldier 535 Erwarp im óch sin richer solt, Lehen, gabe, sWber, golt, [4a] Des sin miltä hant vil bot Den edeln armen in ir not. Von vrómden landen verren 540 Erwurben baide herren In ir helfeclicher schar Ritter vil die durch s? dar Ze helfe in baiden kamen. Do si den strit vernamen, 545 In kam vil helde werhaft Ze helfe durch ir ritterschaft, Genüge durch ir hohen mit, Sumelich durch ir güt, Genáge durch die werden wip 550 Menegen werlichen lip Brahte in des strites schówe Sines herzen vrówe Die im sin hohgemüte 497. [D], d, rote Nr. 16. 498. wilnhelm. 504. in welshen landen W, welchem lande D. 507. dem W, den D. 508. vor im Rasur. 523. perrin M, Berrin D. 524. schamponýs. 525. Anschowe M. 581. bellowis M. 535. riche. 536. silber golt W, richen solt D. 539. [V], v, zer fehlt aber die rote Nr. 542. si] siv W, fehlt D. 549. genYge M, gewegen D.
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10 Crönde mit ir güte, 555 Durch sippeschaft kam óch ir vil. Do nahte des strites zil, Sich samente dü ritterschaft Von verre mit werlicher craft Ze Francrich, als ich han vernomen. 560 Die dem von Orlens soltont komen, Die mertent sich von tage ze tage Nach der aventüre sage. JDo hies der fürste wise Beratschaft unde spise 565 Ver hin beraiten in das lant Da dü herberge was benant Den ellenthaften gesten. Mit helden mûütes vesten Bewart er sine veste gar, 570 Das im dar an niht arges war, Und hies óch er beraiten sich Mit máneger koste rittherlich Der er bedorft uf sine vart. Schiere do er beraitet wart 575 Und sinü dine gesazte en ain, Aines tages do der morgen schain Und er uf güt gelingen Aine messe hiez gesingen Und man den segen dar nach gesprach, 580 Do der imbis geschach, Er gie zü fron Ylien, Sines herzen trut amien. Er druhte an sich ir rainen lip, Er sprach ,vrówe sálic wip, 585 Got rüche dich gesunt bewarn Und pflege din! ich wil von dir varn.' JDo sprach vil trurecliche Dü edel tugenriche ,Nu sage mir, trut geselle min, 590 Wenne sol ich warten din?! — ,Vrówe, des enwais ich niht Wie oder wenne das geschiht Das ich wider keren mac. Got füge mir sólichen tac 595 Das ich dich finde noch gesunt Do kust er si wol hunderstunt [46] Mit sûzem umbvange, Ir mundel und ir wangen Druhte er nahe an sinen munt. 600 Da wart vil herze rûwen kunt Den gelieben baiden, Do si sich müstent schaiden. IDie vrôwe ir trüwe erschainde, Vil sere si erwainde, 605 Si sprach ,ówe ich armes wip, Trut geselle, sálig lip, Wem wiltu nu lassen mich ?' — ,Gotte dem ergib ich dich, Der gerüche din mit sálden pflegen 610 Und füge dir sinen süzen segen! Gehabe dich wol! wie tüst du so? Dwn wurde nie so reht unvro, Swie dike ich ie geschiet von dir.‘ — Das sol nieman wissen mir 615 Das ich so sere waine! Ich enwais niht was es maine, Wan minem herzen wart nie me Nach dir so herzeclichen we, 558. verre M, vuere D, verte W. 560. kme. 501. von W, fehlt D. 568. [D], d, rote Nr. 17. 568. heldes. 577. uf] ovf W, vs D. 586. pflede. 587. [D], d, die rote Nr. fehlt wieder. 588. edel W, ede D. 593. vor mac steht sol. 594. got MW, Gog D. 597. vmbwange. 600. ráwen] riw W, tràwe D. 603. [DD], d, vote Nr. 18. 612. Dv wvrd W, Dn wrde D. 614. wissen = wizen, so lieben t. MW.
10 Crönde mit ir güte, 555 Durch sippeschaft kam óch ir vil. Do nahte des strites zil, Sich samente dü ritterschaft Von verre mit werlicher craft Ze Francrich, als ich han vernomen. 560 Die dem von Orlens soltont komen, Die mertent sich von tage ze tage Nach der aventüre sage. JDo hies der fürste wise Beratschaft unde spise 565 Ver hin beraiten in das lant Da dü herberge was benant Den ellenthaften gesten. Mit helden mûütes vesten Bewart er sine veste gar, 570 Das im dar an niht arges war, Und hies óch er beraiten sich Mit máneger koste rittherlich Der er bedorft uf sine vart. Schiere do er beraitet wart 575 Und sinü dine gesazte en ain, Aines tages do der morgen schain Und er uf güt gelingen Aine messe hiez gesingen Und man den segen dar nach gesprach, 580 Do der imbis geschach, Er gie zü fron Ylien, Sines herzen trut amien. Er druhte an sich ir rainen lip, Er sprach ,vrówe sálic wip, 585 Got rüche dich gesunt bewarn Und pflege din! ich wil von dir varn.' JDo sprach vil trurecliche Dü edel tugenriche ,Nu sage mir, trut geselle min, 590 Wenne sol ich warten din?! — ,Vrówe, des enwais ich niht Wie oder wenne das geschiht Das ich wider keren mac. Got füge mir sólichen tac 595 Das ich dich finde noch gesunt Do kust er si wol hunderstunt [46] Mit sûzem umbvange, Ir mundel und ir wangen Druhte er nahe an sinen munt. 600 Da wart vil herze rûwen kunt Den gelieben baiden, Do si sich müstent schaiden. IDie vrôwe ir trüwe erschainde, Vil sere si erwainde, 605 Si sprach ,ówe ich armes wip, Trut geselle, sálig lip, Wem wiltu nu lassen mich ?' — ,Gotte dem ergib ich dich, Der gerüche din mit sálden pflegen 610 Und füge dir sinen süzen segen! Gehabe dich wol! wie tüst du so? Dwn wurde nie so reht unvro, Swie dike ich ie geschiet von dir.‘ — Das sol nieman wissen mir 615 Das ich so sere waine! Ich enwais niht was es maine, Wan minem herzen wart nie me Nach dir so herzeclichen we, 558. verre M, vuere D, verte W. 560. kme. 501. von W, fehlt D. 568. [D], d, rote Nr. 17. 568. heldes. 577. uf] ovf W, vs D. 586. pflede. 587. [D], d, die rote Nr. fehlt wieder. 588. edel W, ede D. 593. vor mac steht sol. 594. got MW, Gog D. 597. vmbwange. 600. ráwen] riw W, tràwe D. 603. [DD], d, vote Nr. 18. 612. Dv wvrd W, Dn wrde D. 614. wissen = wizen, so lieben t. MW.
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Das git mir jamers gelimph. 620 Din varn was čch ie ain schimph Unz an dise raise: Machet mich dů waise, So müs ich iemer truric sin.“ — „Nu swige, liebiu frowe min, 625 Und lebe niht mit jamer sus!‘ Si gab im mengen süezen kus. Mit urlube schiet der wise man Von sinem herze liebe dan. IDie vrówe er mit jamer lie, 630 An aine loben si do gie Und sach im senelichen nach. Do was im von ir vil gach, Als er mit senelichem sitten Gerne wolte sin entritten, 635 Daz half si niht, ir was zivil. Dar nach in vil kurzem zil Kam er mit fürsteclichem sitten Ze Avens in die stat geritten Und baite siner rittherschaft; 640 Dü wuochs mit werlicher kraft. Lehgunt de sante Gilis, Der ellenthafte fürste wis, Zogte in die stat mit siner schar, Fünfhundert ritter braht er dar, 645 Turkopel, sarjende genic, Der ieglicher wappen tric, Als si der riche fürste bat; Die belaitent die halben stat Und lagent schallichen da. 650 Mit grossen rotten kam ouch sa Von Schamponie grave Perrin, 620. warn. 622. dû] idû D, die W. 624. so M (fol. 5d), fehlt D. 627. schet. 629. [D], d, rote Nr. 19. 635. ziwil. 641. Jehgvnt wide de santegelis M. 650. kam ouch M, kament D, 11 Der getrůwe neve sin, Sehs hundert braht im der; Siner basen sun was er; 655 Dem wart der stat das andertail. Hohgemüete helde gail Brahte im der werde Schamponoys. [£c] Lotier der fürste kurtoys, Lidue gentil de Lorens, 660 Dem herren brahte von Orlens Vier hundert werder ritter gût; Der wise fürste wol gemüt Ze Marli geherberget wart. Noch was komen uf die vart 665 Der margrave Fierliun, Fillehgunt Miliun, Der brahte óch in siner schar Zwai hundert werder ritter dar Werlich und wol berait; 670 Ze Marlei wart och der gelait, Da solt er herberge han. Stette dórfer unde plan Wurden beherberget gar. Durch den wirt warent dar 675 Siben hundert ritter komen, Als ich dû mâre han vernomen, Si trügent rittherlichen pris. Der burgrave Belloys Hundert ritter brahte do. 680 Swer sü zelt, der giht also Das der ritter si nach rehter zal Drithalb tusent über al. TNu sólin wir óch sagen hie Wi es dort anderthalb ergie. 651. porrin D, petrin W. 653. dàr. 657. schamponys. 663. marle M. 672. stette M, Stotte D, Stat W. 678. vor burgue steht gue. bellowis M. 683. [N], n, rote Nr. 20.
Das git mir jamers gelimph. 620 Din varn was čch ie ain schimph Unz an dise raise: Machet mich dů waise, So müs ich iemer truric sin.“ — „Nu swige, liebiu frowe min, 625 Und lebe niht mit jamer sus!‘ Si gab im mengen süezen kus. Mit urlube schiet der wise man Von sinem herze liebe dan. IDie vrówe er mit jamer lie, 630 An aine loben si do gie Und sach im senelichen nach. Do was im von ir vil gach, Als er mit senelichem sitten Gerne wolte sin entritten, 635 Daz half si niht, ir was zivil. Dar nach in vil kurzem zil Kam er mit fürsteclichem sitten Ze Avens in die stat geritten Und baite siner rittherschaft; 640 Dü wuochs mit werlicher kraft. Lehgunt de sante Gilis, Der ellenthafte fürste wis, Zogte in die stat mit siner schar, Fünfhundert ritter braht er dar, 645 Turkopel, sarjende genic, Der ieglicher wappen tric, Als si der riche fürste bat; Die belaitent die halben stat Und lagent schallichen da. 650 Mit grossen rotten kam ouch sa Von Schamponie grave Perrin, 620. warn. 622. dû] idû D, die W. 624. so M (fol. 5d), fehlt D. 627. schet. 629. [D], d, rote Nr. 19. 635. ziwil. 641. Jehgvnt wide de santegelis M. 650. kam ouch M, kament D, 11 Der getrůwe neve sin, Sehs hundert braht im der; Siner basen sun was er; 655 Dem wart der stat das andertail. Hohgemüete helde gail Brahte im der werde Schamponoys. [£c] Lotier der fürste kurtoys, Lidue gentil de Lorens, 660 Dem herren brahte von Orlens Vier hundert werder ritter gût; Der wise fürste wol gemüt Ze Marli geherberget wart. Noch was komen uf die vart 665 Der margrave Fierliun, Fillehgunt Miliun, Der brahte óch in siner schar Zwai hundert werder ritter dar Werlich und wol berait; 670 Ze Marlei wart och der gelait, Da solt er herberge han. Stette dórfer unde plan Wurden beherberget gar. Durch den wirt warent dar 675 Siben hundert ritter komen, Als ich dû mâre han vernomen, Si trügent rittherlichen pris. Der burgrave Belloys Hundert ritter brahte do. 680 Swer sü zelt, der giht also Das der ritter si nach rehter zal Drithalb tusent über al. TNu sólin wir óch sagen hie Wi es dort anderthalb ergie. 651. porrin D, petrin W. 653. dàr. 657. schamponys. 663. marle M. 672. stette M, Stotte D, Stat W. 678. vor burgue steht gue. bellowis M. 683. [N], n, rote Nr. 20.
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12 685 Jofrit der fúrste riche Samente óch werliche Sine helfaere. Der fürste unwandelbare Zi Vivins werlichen lae 690 Mit sinen rottan der er pflagh; Er brahte sehz hundert ritter wert. Von Flandern grave Rubert Brahte im mit siner werlicher hant Sehs hundert ritter gen Brabant 695 Und tet im hohe helfe schin. Der margrave Willegin Braht im vier hundert ritter dar. Zwal hundert in siner schar Braht im der grave Sigenant, 700 Den man ie hohes mütes vant, Als ich von im vernomen han. Von Selanden grave Adan Braht im zwai hundert Ritter us gesundert 705 Àn manlicher manhait. Zi dem richen fürsten reit Jofride menic werlicher man. Zwai tusent ritter er gewan Die an den selben ziten 710 Durch in da wolden striten, Und mánie werlicher sarjant. Do wart baidenthalb erkant Von baiden hern über al Menie hohe wegender schal 715 Mit werken und mit worten, Die wol ze schalle horten, Der was da baidenthalb genüch, [a] Als áns die aventure gewüch. JDo mit rittherlicher craft 790 Dü vil grosse rittherschaft Baidenthalb ze samenne kam, Ietweder wirt die sine nam Und beherbergot si uf das velt; Menic riche hohgezelt 725 Wart da durch richait uf geslagen. Die aventüre hort ich sagen Das baidü spat und vrü Ze allen ziten sigent zü Turkopel, sarjande Von ietwederm lande Mit vrechen rotten grossen. Nu was ôch uf gestossen Das sper und ain rotter van Oben uf gebunden dran, 735 Der gab verre brehenden schin; Ze maze hoh ain bergelin Was alda gestraht al dur den plan, Da sach man das sper uf stan. Swer es wolte nemen war, Der sach drabe wol baide schar, Si sahent aber an ander niht, Des dü aventure giht. INu was dar, als ich han vernomen, Vil gelerter fürsten komen, Die woltent si verebent han; Des mohte niht ergan, Si waren hin von in geritten Gar mit zornlichen sitten, Und was der vride ze ende komen 750 Der von in baiden wart genomen, Und solte mornune sin der strit. 73 © 74 © 74 u Nu was an der selben zit Der wise Willehelm berait, Er hate niht an sich gelait 689. viues W, uinins D. 696. wilegin D, willekin M. 706. reit M, wert D. 707. mengé wliche D, manie werder M. 718. aneture. 119. [D], d, rote Nr. 21. 723. velt W, lant D. 725. durch W, fehlt D. 743. [N], n, rote Nr. 22. 745. woltet am Rande nachgetragen. 746. des] D,.
12 685 Jofrit der fúrste riche Samente óch werliche Sine helfaere. Der fürste unwandelbare Zi Vivins werlichen lae 690 Mit sinen rottan der er pflagh; Er brahte sehz hundert ritter wert. Von Flandern grave Rubert Brahte im mit siner werlicher hant Sehs hundert ritter gen Brabant 695 Und tet im hohe helfe schin. Der margrave Willegin Braht im vier hundert ritter dar. Zwal hundert in siner schar Braht im der grave Sigenant, 700 Den man ie hohes mütes vant, Als ich von im vernomen han. Von Selanden grave Adan Braht im zwai hundert Ritter us gesundert 705 Àn manlicher manhait. Zi dem richen fürsten reit Jofride menic werlicher man. Zwai tusent ritter er gewan Die an den selben ziten 710 Durch in da wolden striten, Und mánie werlicher sarjant. Do wart baidenthalb erkant Von baiden hern über al Menie hohe wegender schal 715 Mit werken und mit worten, Die wol ze schalle horten, Der was da baidenthalb genüch, [a] Als áns die aventure gewüch. JDo mit rittherlicher craft 790 Dü vil grosse rittherschaft Baidenthalb ze samenne kam, Ietweder wirt die sine nam Und beherbergot si uf das velt; Menic riche hohgezelt 725 Wart da durch richait uf geslagen. Die aventüre hort ich sagen Das baidü spat und vrü Ze allen ziten sigent zü Turkopel, sarjande Von ietwederm lande Mit vrechen rotten grossen. Nu was ôch uf gestossen Das sper und ain rotter van Oben uf gebunden dran, 735 Der gab verre brehenden schin; Ze maze hoh ain bergelin Was alda gestraht al dur den plan, Da sach man das sper uf stan. Swer es wolte nemen war, Der sach drabe wol baide schar, Si sahent aber an ander niht, Des dü aventure giht. INu was dar, als ich han vernomen, Vil gelerter fürsten komen, Die woltent si verebent han; Des mohte niht ergan, Si waren hin von in geritten Gar mit zornlichen sitten, Und was der vride ze ende komen 750 Der von in baiden wart genomen, Und solte mornune sin der strit. 73 © 74 © 74 u Nu was an der selben zit Der wise Willehelm berait, Er hate niht an sich gelait 689. viues W, uinins D. 696. wilegin D, willekin M. 706. reit M, wert D. 707. mengé wliche D, manie werder M. 718. aneture. 119. [D], d, rote Nr. 21. 723. velt W, lant D. 725. durch W, fehlt D. 743. [N], n, rote Nr. 22. 745. woltet am Rande nachgetragen. 746. des] D,.
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755 Won ain veste panzier Über ain sidin spallier, Ain sper von stahel, ainen hüt. Der ellenthafter degen güt Wolte an den selben ziten 760 Ze velde banechen riten; Uf sin ors er gesaz, Das was güt, stark und niht laz, Und wolte siner viende kraft Besehen und ir rittherschaft, 765 Und kam gelasieret her Uf den buhel da das sper Uf gestossen was durch strit. Da bi hielt bi der selben zit Jofrit der wise wigant, 770 Der herzoge von Brabant, Und was och allaine gar Durch banechen geritten dar, Und vürt ouch liehten harnasch an, Als noch ain wiser wariman 775 Ze so gewanten dingen tit. Als er den degen hohgemit Sach zücim gahen Und er begunde nahen, [55] Gen im naigt er sin sper, 780 Er rief vil lute ‚hera her! Alhie müs under üns baiden Der kriec werden geschaiden! Antweders siccherhait Müs hie dem andern sin berait 785 Und von hinnan mit im varn. — „Her herzog, das sont ir sparnf Sprach der degen wol geborn, 760. welde. 762. strark. 765. geleisiert W. 773. Wrt. 774. wartman W, warman D. 777. züch im. 778. vii er begvnde nahin M (fol. 6d), fehlt D. 785. warn. 13 ‚Ir sont senften üwern zorn Unz ich gerede das ich wil 790 Sprechen, des ist doch niht vil; Dannoch vindet ir an mir Allen &wers herzen gir. — ‚Das si, so wil ich es nu lan, Sprach der herzog ,es sig getan 795 Unz ir geredent. nu sprechent an! Do sprach der tugentricher man „Es ist so menig gûter helt An hoher manhait userwelt Durch üns komen in dis lant, 800 Der etlichen hat gesant Ut dienst sin amye her, Och ist alhie mit frecher ger Ritter vil umb ünser güt, Genüge durch ir hohen mit, 805 Durch rittherschaft ist hie vil, Der ieglicher dienen wil Das er hie lon nach dienste nem Der sinem dienste wol gezem. Die lassen dar nach werben! 810 letweder wolt e sterben E das er siner siccherhait Den andern wári alhie berait. Ir sint manlich und wis Und habent ritterlichen pris: 815 So bin óch als ich da bin. Ez war ain torlicher sin Ob wir an ander slüegent hie: Tünt ritterlich! ich sag üch wie. Ahtont üwer rittherschaft, 820 So zel óch ich mine craft; 790. sprechen M, Sprach e' D. fehlt D. — wil. 797. [X], e, rote Nr. 93. 808. ünses. 812. De, kann also auch dem bedeuten. 815. pin ich ovch W. 816. Ez W, So D. 818. tünt — tün (wir)! doch M,
755 Won ain veste panzier Über ain sidin spallier, Ain sper von stahel, ainen hüt. Der ellenthafter degen güt Wolte an den selben ziten 760 Ze velde banechen riten; Uf sin ors er gesaz, Das was güt, stark und niht laz, Und wolte siner viende kraft Besehen und ir rittherschaft, 765 Und kam gelasieret her Uf den buhel da das sper Uf gestossen was durch strit. Da bi hielt bi der selben zit Jofrit der wise wigant, 770 Der herzoge von Brabant, Und was och allaine gar Durch banechen geritten dar, Und vürt ouch liehten harnasch an, Als noch ain wiser wariman 775 Ze so gewanten dingen tit. Als er den degen hohgemit Sach zücim gahen Und er begunde nahen, [55] Gen im naigt er sin sper, 780 Er rief vil lute ‚hera her! Alhie müs under üns baiden Der kriec werden geschaiden! Antweders siccherhait Müs hie dem andern sin berait 785 Und von hinnan mit im varn. — „Her herzog, das sont ir sparnf Sprach der degen wol geborn, 760. welde. 762. strark. 765. geleisiert W. 773. Wrt. 774. wartman W, warman D. 777. züch im. 778. vii er begvnde nahin M (fol. 6d), fehlt D. 785. warn. 13 ‚Ir sont senften üwern zorn Unz ich gerede das ich wil 790 Sprechen, des ist doch niht vil; Dannoch vindet ir an mir Allen &wers herzen gir. — ‚Das si, so wil ich es nu lan, Sprach der herzog ,es sig getan 795 Unz ir geredent. nu sprechent an! Do sprach der tugentricher man „Es ist so menig gûter helt An hoher manhait userwelt Durch üns komen in dis lant, 800 Der etlichen hat gesant Ut dienst sin amye her, Och ist alhie mit frecher ger Ritter vil umb ünser güt, Genüge durch ir hohen mit, 805 Durch rittherschaft ist hie vil, Der ieglicher dienen wil Das er hie lon nach dienste nem Der sinem dienste wol gezem. Die lassen dar nach werben! 810 letweder wolt e sterben E das er siner siccherhait Den andern wári alhie berait. Ir sint manlich und wis Und habent ritterlichen pris: 815 So bin óch als ich da bin. Ez war ain torlicher sin Ob wir an ander slüegent hie: Tünt ritterlich! ich sag üch wie. Ahtont üwer rittherschaft, 820 So zel óch ich mine craft; 790. sprechen M, Sprach e' D. fehlt D. — wil. 797. [X], e, rote Nr. 93. 808. ünses. 812. De, kann also auch dem bedeuten. 815. pin ich ovch W. 816. Ez W, So D. 818. tünt — tün (wir)! doch M,
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14 Habe ich danne me danne ir Ritter, die lasse ich von mir ; So tût ir, hant ir mere. Swie ir uf úwer ere Mir enbietent úwer habe, Al dar nach tûn ich mich abe Swas ich ritter fúr úch han: Gelich wil ich úch bestan. Also tût mir, ob ir welt, Und lassent mengen stolzen helt Sin ellen hie versüchen! Went ir frides gerüchen, Der sig den tac mornunc gar, Biz dú anunge volle var." 835 ,Des bin ich herzeclichen vro," Sprach der herzoge do; Ir baider truwe lobte das. Do tweltont si niht fürebas [5c] An der selben warte da, 840 Si schiedent von an ander sa. 825 830 845 Ietweder zû den sinen rait. Swas under in was uf gelait, Das laisten si an ander sa Und hiesen ahten baide da Ir rittherschaft baidenthalb. do vant Her Wilhelm der wigant Das er fûnfhundert me Hatte, als ich han gesprochen e, Danne Jofrit von Brabant 850 Hatte braht dar in das lant, Als si an ander tatent kunt. 855 865 875 Nu dahte an der selben stunt Her Wilhelm der gûte Vil dik in sinem můte Wie das mit füge dohte Das er geschaiden môhte Die funfhundert gar Von sinen rittern, das die schar Niht hetti wan geliche kraft 860 Gen Jofrides rittherschaft. Nach sinen magen sant er do, Den fúrsten gar, und sprach also „Mir ist von rehter warhait Von dem herzogen gesait Er habe so vil ritter niht So vil man ritter bi úns siht Die durch úns sint komen her; Fúnfhundert ritter me dan er Han wir, als ich vernomen han: 870 Das hat durch liste getan Der herzoge von Brabant, Hinder úns wil er min lant An riten mit ainem andern her. Das ratet wie ich es erwer! — ,Swie du wilt, das ratent wir Unbe dise sacche dir," Sprachent alle die herren do. Er sprach ,so rate ich also Das wir die úberwegenden schar 880 Senden gen den sinen dar, Das si behûotent úns das lant." Die herren sprachent al ze hant ,Der rat úns alle dunket gût, 825. enbietent M, ebúten D. 828. ich W, fehlt D. 832. Vent. 834. wolle. 841. [I], i, rote Nr. 24. 843. si] siv W, fehlt D. 845. rittherschaft D, ritter W. 847. fymf hvndert ritter me W; ritter scheint nicht unbedingt nötig, vgl. V. 857. 853. Her] He. 861. sant W, rat D, allerdings könnte der Schreiber dies rat auch als rait gemeint haben. 865. wil. 869. vernomen han W, han u'nomen D. 872. hinder W, Hin under D. 874. das] D 875. [S], s, rote Nr. 25.
14 Habe ich danne me danne ir Ritter, die lasse ich von mir ; So tût ir, hant ir mere. Swie ir uf úwer ere Mir enbietent úwer habe, Al dar nach tûn ich mich abe Swas ich ritter fúr úch han: Gelich wil ich úch bestan. Also tût mir, ob ir welt, Und lassent mengen stolzen helt Sin ellen hie versüchen! Went ir frides gerüchen, Der sig den tac mornunc gar, Biz dú anunge volle var." 835 ,Des bin ich herzeclichen vro," Sprach der herzoge do; Ir baider truwe lobte das. Do tweltont si niht fürebas [5c] An der selben warte da, 840 Si schiedent von an ander sa. 825 830 845 Ietweder zû den sinen rait. Swas under in was uf gelait, Das laisten si an ander sa Und hiesen ahten baide da Ir rittherschaft baidenthalb. do vant Her Wilhelm der wigant Das er fûnfhundert me Hatte, als ich han gesprochen e, Danne Jofrit von Brabant 850 Hatte braht dar in das lant, Als si an ander tatent kunt. 855 865 875 Nu dahte an der selben stunt Her Wilhelm der gûte Vil dik in sinem můte Wie das mit füge dohte Das er geschaiden môhte Die funfhundert gar Von sinen rittern, das die schar Niht hetti wan geliche kraft 860 Gen Jofrides rittherschaft. Nach sinen magen sant er do, Den fúrsten gar, und sprach also „Mir ist von rehter warhait Von dem herzogen gesait Er habe so vil ritter niht So vil man ritter bi úns siht Die durch úns sint komen her; Fúnfhundert ritter me dan er Han wir, als ich vernomen han: 870 Das hat durch liste getan Der herzoge von Brabant, Hinder úns wil er min lant An riten mit ainem andern her. Das ratet wie ich es erwer! — ,Swie du wilt, das ratent wir Unbe dise sacche dir," Sprachent alle die herren do. Er sprach ,so rate ich also Das wir die úberwegenden schar 880 Senden gen den sinen dar, Das si behûotent úns das lant." Die herren sprachent al ze hant ,Der rat úns alle dunket gût, 825. enbietent M, ebúten D. 828. ich W, fehlt D. 832. Vent. 834. wolle. 841. [I], i, rote Nr. 24. 843. si] siv W, fehlt D. 845. rittherschaft D, ritter W. 847. fymf hvndert ritter me W; ritter scheint nicht unbedingt nötig, vgl. V. 857. 853. Her] He. 861. sant W, rat D, allerdings könnte der Schreiber dies rat auch als rait gemeint haben. 865. wil. 869. vernomen han W, han u'nomen D. 872. hinder W, Hin under D. 874. das] D 875. [S], s, rote Nr. 25.
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Mit den ist es also behůt 885 Das dir niht arges wierret dran. Do hies der ellenthafter man Die ritter gar besenden dar, Er las us aller siner schar, Der mit der zal da mere was; 890 Als er fünfhundert us gelas, Er nam si sunder und sprach zin ‚Ir herren, da ich üch wil hin Senden nu, da frument ir Bas danne ieman ander mir. 895 Das üwer werliche hant Mit wer behütent mir min lant, Dar zü han ich üch us erkorn. Nu stolzen helde wol geborn, [64] Lat mich iü bevolhen sin 900 Durch Got und durch den willen min, Und wissint siecherliche Das ich üch iemer riche Und ü min helfe müs gestan; Swa ich niht des gütes han, 905 Da sol iń sin min lip berait Dienstlicher arebait. Nu vart und pflege üwer Got Durch sin gotelich gebot! De schiedent dannan do sa, 910 Do si urlup genament da. Io si geschiedent von dan, Do hiez der tugentricher man Wisliche sinü her 888. 892. 899. Er W, Ar D. wil hin M, hin wil D. bewolhen. 900. got W, fehlt D. 909. von dannen vüren si do sa M (ähn- lich auch in W). sa MW, fehlt D. 910. da M, do D. 911. [D], d, rote Mr. 26. 913. wisliche M, Wnschliche D. 914. rottieren] kotieren M, Ritth'lich D. 918. Wóren. 15 Rottieren gen manlicher wer, 915 Und machte fünf werliche schar Der iecliche solde dar Fier hundert ritter in den strit Vüren an der selben zit. Der schar ieglichü wart 920 Under ainen fürsten geschart, Under des banier si rittent Und mit im an die viende stritent. Der ersten pflag der herzog von Lorens; Under des banier von Orlens 925 Die ander rotte wart geschart; Die dritte fürte uf die vart Der edel grave Wide, De sante Gilis der plide; Von Schamponie der grave Perrin 930 Der vierde venre solte sin; Fierlieun der fünften phlac, An dem vil höhü wirdi lac Und rittherlicher pris; Der burgrave Belloys 935 Die banier solte füren do. Es schüf her Wilhelm also, Das der grave Perrin Hielte mit der rotte sin Stille unz an die stunde 940 Das der strit begunde Herten die lenge, Und danne in das gedrenge Mit gerüweten scharn 920. fürster. 921. des] der D, daz W. 923. d' h'zog vo lores D, besser: duc de lorens W. 924. orlóns. 927. edel W, fehlt D. 998. Der sante gylis D, desangelis M. 930. wenre. 934. bellowis M, polloÿs D. 935. dä.
Mit den ist es also behůt 885 Das dir niht arges wierret dran. Do hies der ellenthafter man Die ritter gar besenden dar, Er las us aller siner schar, Der mit der zal da mere was; 890 Als er fünfhundert us gelas, Er nam si sunder und sprach zin ‚Ir herren, da ich üch wil hin Senden nu, da frument ir Bas danne ieman ander mir. 895 Das üwer werliche hant Mit wer behütent mir min lant, Dar zü han ich üch us erkorn. Nu stolzen helde wol geborn, [64] Lat mich iü bevolhen sin 900 Durch Got und durch den willen min, Und wissint siecherliche Das ich üch iemer riche Und ü min helfe müs gestan; Swa ich niht des gütes han, 905 Da sol iń sin min lip berait Dienstlicher arebait. Nu vart und pflege üwer Got Durch sin gotelich gebot! De schiedent dannan do sa, 910 Do si urlup genament da. Io si geschiedent von dan, Do hiez der tugentricher man Wisliche sinü her 888. 892. 899. Er W, Ar D. wil hin M, hin wil D. bewolhen. 900. got W, fehlt D. 909. von dannen vüren si do sa M (ähn- lich auch in W). sa MW, fehlt D. 910. da M, do D. 911. [D], d, rote Mr. 26. 913. wisliche M, Wnschliche D. 914. rottieren] kotieren M, Ritth'lich D. 918. Wóren. 15 Rottieren gen manlicher wer, 915 Und machte fünf werliche schar Der iecliche solde dar Fier hundert ritter in den strit Vüren an der selben zit. Der schar ieglichü wart 920 Under ainen fürsten geschart, Under des banier si rittent Und mit im an die viende stritent. Der ersten pflag der herzog von Lorens; Under des banier von Orlens 925 Die ander rotte wart geschart; Die dritte fürte uf die vart Der edel grave Wide, De sante Gilis der plide; Von Schamponie der grave Perrin 930 Der vierde venre solte sin; Fierlieun der fünften phlac, An dem vil höhü wirdi lac Und rittherlicher pris; Der burgrave Belloys 935 Die banier solte füren do. Es schüf her Wilhelm also, Das der grave Perrin Hielte mit der rotte sin Stille unz an die stunde 940 Das der strit begunde Herten die lenge, Und danne in das gedrenge Mit gerüweten scharn 920. fürster. 921. des] der D, daz W. 923. d' h'zog vo lores D, besser: duc de lorens W. 924. orlóns. 927. edel W, fehlt D. 998. Der sante gylis D, desangelis M. 930. wenre. 934. bellowis M, polloÿs D. 935. dä.
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16 Solde hurtelichen varn. 945 Der fürsten ieglicher do nam Zi vanr der im wol gezam. Ouch wil ich üch nu tün erkant Wie der herzog von Brabant Sine rittherschaft rotierte, 950 Gein strite conduierte. Die ritter tailt er in vier schar, Die herren, die durch in al dar Waren im ze helfe komen. Der ersten rotte wart genomen 955 Ze herren grave Robert, Von Flandern der fürste wert; Der andern vænre solde sin [62] Der margrave Willegin; Der dritter grave Sigenant 960 Und grave Adam von Selant; Der vierden wolte er selbe pflegen; Ain ellenthafter stolzer degen Sin selbes vánre solte sin, Von Leven grave Làmbekin, 965 Der jung stolze degen wis, Der ie bejagte hohen pris Nahen unde verren. Ain ieglicher hóbtherre Kos im óch ze vànre sa 970 Der in der beste duht alda, Und mante in alles gütes Und rittherliches mites, 946. vor vanr sieht varn. 947. [©], o, (ovch) rote Nr. 27. tin erkant] tütéhat. 952. das erste die am Rande nachgetragen. Die herren DM, Den herren W. 953. Warem. 954. rotte] rot W, wite D. 957. værnne. 958. margrawe. 961. pflé. 963. wänre. 968. hobt am Rande nachgelragen. Das er sin er im hulfe wern. Das geschach in baiden hern 975 Die ganzen naht unz an den tac. legliche fürste der er pflag Die schikete er in den ziten Da si solten striten Unde kurn die si wolden, 980 Die uf si warten solden. Do dis alles geschach, Den tac man balde uf dringen sach. Den ellenthaften jungen Wart baidenthalp gesungen, 985 Die enpfiengent alle Gottes segen; Unlange wart dar nach gelegen, Ain pitit mangier assen sie. Vil schiere do die sunne uf gie, Sich wafende die rittherschaft 990 In prises gerndes ritthers craft Werlich in hoher manhait. Do si wurdent berait, Si zogen us für die gezelt Bedenthalp uf das velt. 995 Tegliches fürsten schar Warent gerottieret dar, Biz das dà manlichen her Bisamenden sich in aine wer In engels wis gezieret. 1000 S? hatte geconduieret Süzer schal und satspil, 969. ze M, fehlt D. 972. mites M, gütes D. 981. [D], d, rote Nr. 28. 982. dge sac. 988. schiere - do. 995. vor schar steht hant. 996. dar, d aus g oder g aus d korrigiert. 999. In engels weiz W, Gen engels wis D, in engel wis M; vgl. Iw. 2554. 1000. si M, siv W, Sich D. D, gvndewieret M. 1001. Süzel. gecondrieret
16 Solde hurtelichen varn. 945 Der fürsten ieglicher do nam Zi vanr der im wol gezam. Ouch wil ich üch nu tün erkant Wie der herzog von Brabant Sine rittherschaft rotierte, 950 Gein strite conduierte. Die ritter tailt er in vier schar, Die herren, die durch in al dar Waren im ze helfe komen. Der ersten rotte wart genomen 955 Ze herren grave Robert, Von Flandern der fürste wert; Der andern vænre solde sin [62] Der margrave Willegin; Der dritter grave Sigenant 960 Und grave Adam von Selant; Der vierden wolte er selbe pflegen; Ain ellenthafter stolzer degen Sin selbes vánre solte sin, Von Leven grave Làmbekin, 965 Der jung stolze degen wis, Der ie bejagte hohen pris Nahen unde verren. Ain ieglicher hóbtherre Kos im óch ze vànre sa 970 Der in der beste duht alda, Und mante in alles gütes Und rittherliches mites, 946. vor vanr sieht varn. 947. [©], o, (ovch) rote Nr. 27. tin erkant] tütéhat. 952. das erste die am Rande nachgetragen. Die herren DM, Den herren W. 953. Warem. 954. rotte] rot W, wite D. 957. værnne. 958. margrawe. 961. pflé. 963. wänre. 968. hobt am Rande nachgelragen. Das er sin er im hulfe wern. Das geschach in baiden hern 975 Die ganzen naht unz an den tac. legliche fürste der er pflag Die schikete er in den ziten Da si solten striten Unde kurn die si wolden, 980 Die uf si warten solden. Do dis alles geschach, Den tac man balde uf dringen sach. Den ellenthaften jungen Wart baidenthalp gesungen, 985 Die enpfiengent alle Gottes segen; Unlange wart dar nach gelegen, Ain pitit mangier assen sie. Vil schiere do die sunne uf gie, Sich wafende die rittherschaft 990 In prises gerndes ritthers craft Werlich in hoher manhait. Do si wurdent berait, Si zogen us für die gezelt Bedenthalp uf das velt. 995 Tegliches fürsten schar Warent gerottieret dar, Biz das dà manlichen her Bisamenden sich in aine wer In engels wis gezieret. 1000 S? hatte geconduieret Süzer schal und satspil, 969. ze M, fehlt D. 972. mites M, gütes D. 981. [D], d, rote Nr. 28. 982. dge sac. 988. schiere - do. 995. vor schar steht hant. 996. dar, d aus g oder g aus d korrigiert. 999. In engels weiz W, Gen engels wis D, in engel wis M; vgl. Iw. 2554. 1000. si M, siv W, Sich D. D, gvndewieret M. 1001. Süzel. gecondrieret
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Fleter, tambur was da vil Und wälscher videläre; Der don was frödenbäre 1005 Der mit süozer raise notten Wart der rittherschaft gebotten Ze vröden und ze gelaite Gein strites arbaite Und ze vestenunge ir müte 1010 Gen werlicher hüete. Wie und mit welcher manhait Teglich her wart berait Und ieglich ritter, wolt ich das Prioven, dar zi war ze las 1015 Min kunst und al min sin zi chrank Und würden dü mare óch zi lanch; [6c] Durch das wil es hie gedagen Und kurzelich die warhait sagen Wie die herren an der zit 1020 Sich beraitent uf den strit. Und sol ich der rówen cranz Mit jamer iendert machen ganz Dekainem werden wibe Mit clabárem libe? 1025 Das tüt an den máren we. Swa der vróden grünen cle Die rüwe machot blütie var An also wunnebernder schar, Des wolt ich gerner gedagen, — 1080 Nu müs ich die warhait sagen Wie der ere blümen da Di rüwe stróte uf laides sla Und wie der strit erhaben wart. 1009. 1011. 1017. 1025. mir we. 1034. mvete W, gemüte D. [W], w, rote Nr. 29. wil ich ez M. besser in M: d, mvet mich vi tt wart. 1039. [S], s, rote Nr. 30. 1040. was] waz W, fehlt D. Deutsohe Texte des Mittelaltera. 11, 17 Do was beraitet uf die vart 1035 Her Wilhelm de werde man Und zogte mit den sinen dan Gewapent ritherliche. Sin hernasch der was riche; fSwas er true von isen an, 1040 Das was wisser danne ain swan. Sin wapenroc gab liehten schin, Er was edel sidin Unde druf sin schilt gebcstet. Rilieh und wol gevestet 1045 Was sin tugentricher lip, Als in lobte ain raines wip, Sin liep, sin süze amie, Dü raine schóne Elye, Der sin herze ie hulde swür, 1050 In der dienst er do für. Sin schilt was von hermix wis, An dem lae vil grosser vliz, Von zobel druf ain lówe geslagen. Sin helm de» er solte tragen 1055 Gab so rilichen gelast Das im nihtes gebrast,. Und sin clanode das er trüc Was óch rilich genüc Und verre erkand al durch die schar. 1060 Ritter und fürsten gar Warent kostlich óch berait Nach rittherlicher werdekait. Do si ze velde kamen Und schilt ze halse namen 1065 Die ellethaften jungen, 1041. Sin] Sein W, Ain D. 1042. Er D, Der W. 1044. gevestet W, gestalt D. 1046. in lobte D, ez prYuite M, iz prvevet W. 1051. hermim. 1054. den W, d' D. 1063. [D], d, rote Nr.31. welde. 2
Fleter, tambur was da vil Und wälscher videläre; Der don was frödenbäre 1005 Der mit süozer raise notten Wart der rittherschaft gebotten Ze vröden und ze gelaite Gein strites arbaite Und ze vestenunge ir müte 1010 Gen werlicher hüete. Wie und mit welcher manhait Teglich her wart berait Und ieglich ritter, wolt ich das Prioven, dar zi war ze las 1015 Min kunst und al min sin zi chrank Und würden dü mare óch zi lanch; [6c] Durch das wil es hie gedagen Und kurzelich die warhait sagen Wie die herren an der zit 1020 Sich beraitent uf den strit. Und sol ich der rówen cranz Mit jamer iendert machen ganz Dekainem werden wibe Mit clabárem libe? 1025 Das tüt an den máren we. Swa der vróden grünen cle Die rüwe machot blütie var An also wunnebernder schar, Des wolt ich gerner gedagen, — 1080 Nu müs ich die warhait sagen Wie der ere blümen da Di rüwe stróte uf laides sla Und wie der strit erhaben wart. 1009. 1011. 1017. 1025. mir we. 1034. mvete W, gemüte D. [W], w, rote Nr. 29. wil ich ez M. besser in M: d, mvet mich vi tt wart. 1039. [S], s, rote Nr. 30. 1040. was] waz W, fehlt D. Deutsohe Texte des Mittelaltera. 11, 17 Do was beraitet uf die vart 1035 Her Wilhelm de werde man Und zogte mit den sinen dan Gewapent ritherliche. Sin hernasch der was riche; fSwas er true von isen an, 1040 Das was wisser danne ain swan. Sin wapenroc gab liehten schin, Er was edel sidin Unde druf sin schilt gebcstet. Rilieh und wol gevestet 1045 Was sin tugentricher lip, Als in lobte ain raines wip, Sin liep, sin süze amie, Dü raine schóne Elye, Der sin herze ie hulde swür, 1050 In der dienst er do für. Sin schilt was von hermix wis, An dem lae vil grosser vliz, Von zobel druf ain lówe geslagen. Sin helm de» er solte tragen 1055 Gab so rilichen gelast Das im nihtes gebrast,. Und sin clanode das er trüc Was óch rilich genüc Und verre erkand al durch die schar. 1060 Ritter und fürsten gar Warent kostlich óch berait Nach rittherlicher werdekait. Do si ze velde kamen Und schilt ze halse namen 1065 Die ellethaften jungen, 1041. Sin] Sein W, Ain D. 1042. Er D, Der W. 1044. gevestet W, gestalt D. 1046. in lobte D, ez prYuite M, iz prvevet W. 1051. hermim. 1054. den W, d' D. 1063. [D], d, rote Nr.31. welde. 2
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18 Uf an ander drungen Der herzoge von Lorens Und der fürste von Orlens Uf des herzogen schar 1070 Unde die er mit im brahte dar, Von Flandern grave Rubert. Die ritter hovesch und wert Uf an ander hurteclichen ritten Mit so manlichen sitten 1075 Das sper und schilte brachent, (7a] Si slügent unde stachent, Si drungent her unde dar Für unde wider durch die schar. Da viel menic werder man, 1080 Der sin ende da gewan, Uf den sant tot unde wunt. Da wurden an der selben stunt Die Franzoyser durch den plan Ain wenic umbe hin getan, 1085 biz le kunt de sancte Gylis Und Fierlun der markis Kament in den strit gevarn Mit ir helflichen scharn. Do waich der fürste von Brabant, 1090 Unz im der grave Sigenant Kam mit der rotte sin Und der margrave Willegin Und der werde grave Adam. Do wart ir fluht so widertan 1095 Das es vil menic degen balt An dem libe ser engalt. JDo hüb sich angest und not, Das velt wart von blüete rot, Harnást unde geschilde, 1100 Deke, ors unde gevilde Begunden sere roten; Claebaren toten, Die menic herze sit unvro Machten, die vielen do. 1105 Sich die werlichen schar Hattent geparrieret gar In der enge und in der wite. Nu kam in dem strite Firliun gedrungen 1110 Uf den wisen jungen Adamen von Selanden, Der wisen wiganden Vor mit ritthers wizzen strait; Der junge helt in niht vermat, 1115 Er rait in hurthelichen an Und stach den ellenthaften man Durch das winster ahselbain, Das anderthalp di źrunze schain; Ze der geschiht er in verschriet, 1120 Den helt er von dem libe schiet, Durch helm, durch hóbet er in stach, Das.ez im durch das hirni brach; Er viel tot uf den sant. Der ellenthafter wigant 1125 Wart wibes herzen swáre, In witen landen clagebare. JDie Brabande wichen do; Do wart mánie herze unvró, Das iemer clagender swáre phlac 1130 Durch mengen degen der da lac Tot in dem strite. 1070. die er M, fehlt D. 1080. ende do W, enda D. 1085. biz lehgvnt desantgelis M, Hies le kunt de sancte gylis D. 1086. marhis D, marcoys M. 1092. willekin M. 1097. [D], d, rote Nr. 32. 1102. clagebere M. 1111. Adanen M. 1112. der M, Den D. 1116. de (da/s hier wie 1119. 1180. 1190 der Akkus. gemeint ist, nicht dem, beweist in 1260). 1118. trunzen W, stunze D. 1119. 1. verschriet W, erriet D. 1120. schielt. 1122. ez M, er D. 1126. besser in W: Vnd weiten cl. 1197. [D], d, rote Nr. 83.
18 Uf an ander drungen Der herzoge von Lorens Und der fürste von Orlens Uf des herzogen schar 1070 Unde die er mit im brahte dar, Von Flandern grave Rubert. Die ritter hovesch und wert Uf an ander hurteclichen ritten Mit so manlichen sitten 1075 Das sper und schilte brachent, (7a] Si slügent unde stachent, Si drungent her unde dar Für unde wider durch die schar. Da viel menic werder man, 1080 Der sin ende da gewan, Uf den sant tot unde wunt. Da wurden an der selben stunt Die Franzoyser durch den plan Ain wenic umbe hin getan, 1085 biz le kunt de sancte Gylis Und Fierlun der markis Kament in den strit gevarn Mit ir helflichen scharn. Do waich der fürste von Brabant, 1090 Unz im der grave Sigenant Kam mit der rotte sin Und der margrave Willegin Und der werde grave Adam. Do wart ir fluht so widertan 1095 Das es vil menic degen balt An dem libe ser engalt. JDo hüb sich angest und not, Das velt wart von blüete rot, Harnást unde geschilde, 1100 Deke, ors unde gevilde Begunden sere roten; Claebaren toten, Die menic herze sit unvro Machten, die vielen do. 1105 Sich die werlichen schar Hattent geparrieret gar In der enge und in der wite. Nu kam in dem strite Firliun gedrungen 1110 Uf den wisen jungen Adamen von Selanden, Der wisen wiganden Vor mit ritthers wizzen strait; Der junge helt in niht vermat, 1115 Er rait in hurthelichen an Und stach den ellenthaften man Durch das winster ahselbain, Das anderthalp di źrunze schain; Ze der geschiht er in verschriet, 1120 Den helt er von dem libe schiet, Durch helm, durch hóbet er in stach, Das.ez im durch das hirni brach; Er viel tot uf den sant. Der ellenthafter wigant 1125 Wart wibes herzen swáre, In witen landen clagebare. JDie Brabande wichen do; Do wart mánie herze unvró, Das iemer clagender swáre phlac 1130 Durch mengen degen der da lac Tot in dem strite. 1070. die er M, fehlt D. 1080. ende do W, enda D. 1085. biz lehgvnt desantgelis M, Hies le kunt de sancte gylis D. 1086. marhis D, marcoys M. 1092. willekin M. 1097. [D], d, rote Nr. 32. 1102. clagebere M. 1111. Adanen M. 1112. der M, Den D. 1116. de (da/s hier wie 1119. 1180. 1190 der Akkus. gemeint ist, nicht dem, beweist in 1260). 1118. trunzen W, stunze D. 1119. 1. verschriet W, erriet D. 1120. schielt. 1122. ez M, er D. 1126. besser in W: Vnd weiten cl. 1197. [D], d, rote Nr. 83.
Strana 19
In der enge mänege wite Machete und mänegen witun run Der wise fürste Fierliun [75] Und warte niht der wunden sin. 1136 Der margrave Willegin Kam mit werlicher schar Gedrungen uf den fürsten dar. Als er begunde nahen 1140 Und gen ime gahen, Itweder der unmüsse phlac Das er dem andern mengen slac Uf helme slüc und uf den schilt. Firliune wart gezilt 1145 Gen dem schilde ain slac mit kraft, Da von wart im das swert behaft So sere das der wise man Es mohte me gewinnen dan. Da wart der strit mit zorne gros. 1150 Dem fürsten schain die hant al bloz, Der hánschüh óch was dem wisen man Gevallen übern arm hin dam, Da von den sinen lait geschach. Als das Willegim ersach, 1155 Er slüg dem stolzen helde wert Die hant her abe, das im das swert Bestünt in dem schilte da, Uf den fürsten hurt er sa Und slüg im mengen herten slac; 1160 Der edel degen tot galac 1141— 46 in M (und W) stark abweichend: fierlivn mit nide wac || vf den marcgraven einen slac || da gein er bot (W: da en gegen bot er) sinen schilt || gein der hende (W: gein dem ende) wart gezilt || der slac mit so (so fehlt W) grozer kraft || d, daz swert wart behaft. 1144. firline. 1148. me M, nie W, fehlt D. 1152. gewalle. 1154. willehelm D M, wilhalm W (s. Zeidler, Unters. des Verh. der Hss. S. 36). 1164. nid' vielent vf de plan ist wohl Er- 19 Und vil der rittherschafte sin. Do twane der grave Willegin Die Franschose und ir man Das si nider vielent uf den plan. 1165 Alhie was das geverte Vigentlich und herte Und also gros das der schal An der ainen stat erhal Also sere das sich al die schar 1170 Dar samente und drungunt dar Durch den schallichen galm. Do müste der wise Willehalm Entwichen mit den sinen. Do le werliche schinen 1175 Der burgrave Belloys Sinen rittherlichen pris, Als in sin herze lerte. In den strit er kerte An Jofriden von Brabant 1180 Und síach den fürsten wit erkant Dur den arm und durch den schilt. Wie sere mich der rede bevilt, Swa ich sol dà máre sagen Wa die werdent erslagen 1185 Die man von rehte clagen sol! Da nam diu rüwe laiden zol An dem ellenthaften man. Der edel fürste rait in am, Jofrit der wise wigant, findung des Schreibers, besser in MW: wichen wider dan. 1165. 1107. 1169. 1171. 1173. 1174. 1180. 1184. 1186. 1188. [A] a, rote M. 34. schal] slach. also sere M, fehlt D. galm W, qualm D. entwichen M, In wishait D. lie M, fehlt D. stach W, sig ich D. de. Wa JD, besser vielleicht da M. nam M, mà D. zol M, &ol D. an W, ain D. ok
In der enge mänege wite Machete und mänegen witun run Der wise fürste Fierliun [75] Und warte niht der wunden sin. 1136 Der margrave Willegin Kam mit werlicher schar Gedrungen uf den fürsten dar. Als er begunde nahen 1140 Und gen ime gahen, Itweder der unmüsse phlac Das er dem andern mengen slac Uf helme slüc und uf den schilt. Firliune wart gezilt 1145 Gen dem schilde ain slac mit kraft, Da von wart im das swert behaft So sere das der wise man Es mohte me gewinnen dan. Da wart der strit mit zorne gros. 1150 Dem fürsten schain die hant al bloz, Der hánschüh óch was dem wisen man Gevallen übern arm hin dam, Da von den sinen lait geschach. Als das Willegim ersach, 1155 Er slüg dem stolzen helde wert Die hant her abe, das im das swert Bestünt in dem schilte da, Uf den fürsten hurt er sa Und slüg im mengen herten slac; 1160 Der edel degen tot galac 1141— 46 in M (und W) stark abweichend: fierlivn mit nide wac || vf den marcgraven einen slac || da gein er bot (W: da en gegen bot er) sinen schilt || gein der hende (W: gein dem ende) wart gezilt || der slac mit so (so fehlt W) grozer kraft || d, daz swert wart behaft. 1144. firline. 1148. me M, nie W, fehlt D. 1152. gewalle. 1154. willehelm D M, wilhalm W (s. Zeidler, Unters. des Verh. der Hss. S. 36). 1164. nid' vielent vf de plan ist wohl Er- 19 Und vil der rittherschafte sin. Do twane der grave Willegin Die Franschose und ir man Das si nider vielent uf den plan. 1165 Alhie was das geverte Vigentlich und herte Und also gros das der schal An der ainen stat erhal Also sere das sich al die schar 1170 Dar samente und drungunt dar Durch den schallichen galm. Do müste der wise Willehalm Entwichen mit den sinen. Do le werliche schinen 1175 Der burgrave Belloys Sinen rittherlichen pris, Als in sin herze lerte. In den strit er kerte An Jofriden von Brabant 1180 Und síach den fürsten wit erkant Dur den arm und durch den schilt. Wie sere mich der rede bevilt, Swa ich sol dà máre sagen Wa die werdent erslagen 1185 Die man von rehte clagen sol! Da nam diu rüwe laiden zol An dem ellenthaften man. Der edel fürste rait in am, Jofrit der wise wigant, findung des Schreibers, besser in MW: wichen wider dan. 1165. 1107. 1169. 1171. 1173. 1174. 1180. 1184. 1186. 1188. [A] a, rote M. 34. schal] slach. also sere M, fehlt D. galm W, qualm D. entwichen M, In wishait D. lie M, fehlt D. stach W, sig ich D. de. Wa JD, besser vielleicht da M. nam M, mà D. zol M, &ol D. an W, ain D. ok
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20 1190 Und slüc den fürsten wit erkant Mit kreften übers höbet; Da von wart er betöbet So sere das im das hirni brast [7c] Und das der tugenderiche gast 1195 Viel und lae vor im tot. Des kam in angestliche not Sider mænic werdes wip Die sere clagten sinen lip. Der fürste von sante Gilis schier 1200 Nam balde die panier, Do er sach des herren val, Und kerte wider in die wal Und rait manliche vor de schar; Do wichen die Franeose gar. 1205 Als do der grave Perrin Wichen sach die fründe sin, Er kam mit nüwer rittherschaft Und mit gerüweter kraft Zü den werlichen scharn 1910 Mit hürtenne in den strit gevarn. Da wart vienlicher nit Allerersé erhaben und der strit Harte groz und vienlich; Da begunde zinsen sich 1215 Düà fróde rüwelicher not; Da frumede werden ritter tot 1190. de. 1194. der W, fehlt D, es steht am der Stelle wohl ein Verweisungszeichen, ohne da[s aber am Rande etwas machgetragen ist. 1199. Besser in M: JDesangelis der fivrste fier. 1200. 1201. 1204. 1205. 1206. vil balde M. h're. Franzoýser M, frarcose D. [A], a, rote Nr. 35. Wichen W, Wischen D. 1212. Als erst erhaben W, Aller erbaben D. 1216. werden ritter (weder ritter W) ist Gen. Plur., tot ist Subjekt. Laitlichen smerzen, Sünftebzerü herzen, Clageliche swære, 1220 Lait und laider mare, Unfróliche frage, Rüwige mage, Nazzü wibes ógen Offenliche und tógen, 1925 Windende hende, Nach liebe laides ende, Nach vróden unvróliches lait, Angest, not und arebait, Nach süzer geselleschaft 1930 Sendes sur mit jamers kraft, Enschumphierter vróden sic, Roter ógen wanlich blic, Da werdü wip und mænic man Sit würdent getrübet an. 1235 TNoch hielt dà werde rittherscaft Stritlichen in aner kraft Das deweder wichen Von slegen noch von stichen; Geflohten hatten sich die schar, 1240 In ain ander dar und dar Begunden si sich werren, Des strites hóbet herren Und die uf sie warten Vil herter helme scharten 1223. Nazzev W, Naizü D. 1931. enschvmphierder vróden s. M (W ühnlich), Rin schumphiert' trurende s. D. 1232. weinlich W. 1233. vnd W, fehlt D. 1235. [N], n rote Nr. 36. fehlt D. 1236. 1237. 1239. 1243. hielt W, Stritlichen D, besser: steteclich M. wachen. harten D, het W. sie] siv W, sich D.
20 1190 Und slüc den fürsten wit erkant Mit kreften übers höbet; Da von wart er betöbet So sere das im das hirni brast [7c] Und das der tugenderiche gast 1195 Viel und lae vor im tot. Des kam in angestliche not Sider mænic werdes wip Die sere clagten sinen lip. Der fürste von sante Gilis schier 1200 Nam balde die panier, Do er sach des herren val, Und kerte wider in die wal Und rait manliche vor de schar; Do wichen die Franeose gar. 1205 Als do der grave Perrin Wichen sach die fründe sin, Er kam mit nüwer rittherschaft Und mit gerüweter kraft Zü den werlichen scharn 1910 Mit hürtenne in den strit gevarn. Da wart vienlicher nit Allerersé erhaben und der strit Harte groz und vienlich; Da begunde zinsen sich 1215 Düà fróde rüwelicher not; Da frumede werden ritter tot 1190. de. 1194. der W, fehlt D, es steht am der Stelle wohl ein Verweisungszeichen, ohne da[s aber am Rande etwas machgetragen ist. 1199. Besser in M: JDesangelis der fivrste fier. 1200. 1201. 1204. 1205. 1206. vil balde M. h're. Franzoýser M, frarcose D. [A], a, rote Nr. 35. Wichen W, Wischen D. 1212. Als erst erhaben W, Aller erbaben D. 1216. werden ritter (weder ritter W) ist Gen. Plur., tot ist Subjekt. Laitlichen smerzen, Sünftebzerü herzen, Clageliche swære, 1220 Lait und laider mare, Unfróliche frage, Rüwige mage, Nazzü wibes ógen Offenliche und tógen, 1925 Windende hende, Nach liebe laides ende, Nach vróden unvróliches lait, Angest, not und arebait, Nach süzer geselleschaft 1930 Sendes sur mit jamers kraft, Enschumphierter vróden sic, Roter ógen wanlich blic, Da werdü wip und mænic man Sit würdent getrübet an. 1235 TNoch hielt dà werde rittherscaft Stritlichen in aner kraft Das deweder wichen Von slegen noch von stichen; Geflohten hatten sich die schar, 1240 In ain ander dar und dar Begunden si sich werren, Des strites hóbet herren Und die uf sie warten Vil herter helme scharten 1223. Nazzev W, Naizü D. 1931. enschvmphierder vróden s. M (W ühnlich), Rin schumphiert' trurende s. D. 1232. weinlich W. 1233. vnd W, fehlt D. 1235. [N], n rote Nr. 36. fehlt D. 1236. 1237. 1239. 1243. hielt W, Stritlichen D, besser: steteclich M. wachen. harten D, het W. sie] siv W, sich D.
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1245 Und stolze degen drunder. Menic helt wunder In dem strite wart gesehen, Des můste vil al da geschehen Von den werden jungen. . 1250 Uf ain ander drungen Her Wilhelm der wise, Der an hohem prise [8a] Für ander herren was erkant, Und der grave Sigenant. 1955 Her Wilhelm erkanden, Dos an ain ander wanden. Scharph ain nüwe slifen sper Vürte Wilehalm al her, Das naigte er gen dem helde schier 1260 Und stach in vor der barbier Durch die kelen das er sa Tot uf sines orses sla Viel nider uf die wal. Da wart der dos und der schal 1265 Von schalle und och von jamer brat, Do wüchs witez herze lait. Io der herre wart erslagen, Do müese menic helt verzagen, Der uf sines aines wishait 1270 Mit fravelichem mite strait. 1245. drunder, das zweite d aus g ge- bessert. 1247. gesehs am Rande nachgetragen, am 1250. ander W, ande D. ^ ^ 1252. 1254. 1255. helmen D. 1256. 1259. 1260. 1263. 1266. 1267. 1269. ander W, ande D. Der ie an MW. und] vi M, vod W, Do D. willehelm M, wilhalm W, wil- ain am Rande nachgetragen. schier D, besser fier W. stach W, fehlt D. Viel W, Vii viel D. Wsch. [D], d, rote Nr. 37. vf M, vs D. 21 Der werden Franzoiser her Begunde ir wahsend4 wer Wahsen ie bas und ie baz; Ir hóbet herre in fügete das 1275 Si gelükes wielten Und státe ir pris behielten, Das ir riterlichü kraft Behielt an wer die maisterschaft. Jofrit der firste von Brabant 1980 Bejagte óch mit siner hant Den sine» hohes lobes taii. Das si dureh rittherliches hail Und umbe weltlich ere Wurbent also sere 1985 Baidenthalb, des wart mit schaden letweders her über laden. Von Leven grave Lembekin Tet ritters ellen so wol schin Das er der Franzoyser schar 1990 Baide her und dar Ze allen ziten gar dur brach. Do das der wise fürste sach Von Loringen Lotier, Der drane wf in. die banier 1995 Er im us den henden want. Do zuhte sa der wigant Aim messer und werte sich, fraweliche. ir wahsindiv 74, 1 wahsede dá D. wahsen M, Wahsent D. hovpt herre W, hóhz h're D, hovbit 1270. 1272. 1273. 1274. herren M. 1278. 1280. 1281. 1282. maist'schat. Beiagt ovh W, Beiagt er óch D. seinem W, sines D. Vor hail steht pis; dementsprechend 1283 und 84 nach M und W wmgestellt, in D geht 84 vor 83. 1987. leoven M. 1988. so W, fehlt D. 1994. vf in M, im vf D. 1296. so M (fol. 10d), fehlt D.
1245 Und stolze degen drunder. Menic helt wunder In dem strite wart gesehen, Des můste vil al da geschehen Von den werden jungen. . 1250 Uf ain ander drungen Her Wilhelm der wise, Der an hohem prise [8a] Für ander herren was erkant, Und der grave Sigenant. 1955 Her Wilhelm erkanden, Dos an ain ander wanden. Scharph ain nüwe slifen sper Vürte Wilehalm al her, Das naigte er gen dem helde schier 1260 Und stach in vor der barbier Durch die kelen das er sa Tot uf sines orses sla Viel nider uf die wal. Da wart der dos und der schal 1265 Von schalle und och von jamer brat, Do wüchs witez herze lait. Io der herre wart erslagen, Do müese menic helt verzagen, Der uf sines aines wishait 1270 Mit fravelichem mite strait. 1245. drunder, das zweite d aus g ge- bessert. 1247. gesehs am Rande nachgetragen, am 1250. ander W, ande D. ^ ^ 1252. 1254. 1255. helmen D. 1256. 1259. 1260. 1263. 1266. 1267. 1269. ander W, ande D. Der ie an MW. und] vi M, vod W, Do D. willehelm M, wilhalm W, wil- ain am Rande nachgetragen. schier D, besser fier W. stach W, fehlt D. Viel W, Vii viel D. Wsch. [D], d, rote Nr. 37. vf M, vs D. 21 Der werden Franzoiser her Begunde ir wahsend4 wer Wahsen ie bas und ie baz; Ir hóbet herre in fügete das 1275 Si gelükes wielten Und státe ir pris behielten, Das ir riterlichü kraft Behielt an wer die maisterschaft. Jofrit der firste von Brabant 1980 Bejagte óch mit siner hant Den sine» hohes lobes taii. Das si dureh rittherliches hail Und umbe weltlich ere Wurbent also sere 1985 Baidenthalb, des wart mit schaden letweders her über laden. Von Leven grave Lembekin Tet ritters ellen so wol schin Das er der Franzoyser schar 1990 Baide her und dar Ze allen ziten gar dur brach. Do das der wise fürste sach Von Loringen Lotier, Der drane wf in. die banier 1995 Er im us den henden want. Do zuhte sa der wigant Aim messer und werte sich, fraweliche. ir wahsindiv 74, 1 wahsede dá D. wahsen M, Wahsent D. hovpt herre W, hóhz h're D, hovbit 1270. 1272. 1273. 1274. herren M. 1278. 1280. 1281. 1282. maist'schat. Beiagt ovh W, Beiagt er óch D. seinem W, sines D. Vor hail steht pis; dementsprechend 1283 und 84 nach M und W wmgestellt, in D geht 84 vor 83. 1987. leoven M. 1988. so W, fehlt D. 1994. vf in M, im vf D. 1296. so M (fol. 10d), fehlt D.
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22 Mengen slac und stich Tatens uf den fúrsten gůt. 1300 Do viel der degen hohgemüt An in und vie den werden man. Der Franzoyser schar began Ir wiclaisen singen Und aber naher dringen. 1305 Idie Brabande wichen do, Des wurden die Franzoyser do vro, Sie riefin uf si ,phya phy! Si vliehint! der sic ist üns bi. № zu zin! si sint sigelos.' 1310 Die Brabande der sic verkos. Do rief Jofrit der wise man Den sinen an sich wider dan; [85] Das was ain tail ze sere Versumet. do si mere 1815 Sahent ir banier niht, Si enwissen, als es noch geschiht, War si keren wolden Und wie si striten solden; Si kertent wider unde für. 1320 Do drungen in werlicher kur Die Franzose vaste uf sie Mit wahsenden kreften ie, Da von Jofrides helfe brach. Als er die sinen wichen sach 1325 Allenthalben herhaft Von der Franzoser überkraft, Der werde fürste riche Kerte unschameliche Sin ors gen der fluht sa; 1330 Wan er versach sich, ob er da Gevangen wurde, er müste geben Ere, güt alder leben. JDü vorhte in widerkerte, Dü widervart in lerte 1335 Vliehen und entwichen dan. Her Wilhelm der wise man Begunde nach dem fürsten jagen, Als er sin ellen sach verzagen, Von al der schar er in uz schiet, 1840 Uf sine fluht er geriet Und jagte uf in in sinem spor Nach im da er vloch hin vor; Im wart flühten gach, Er jagete im so mit vlisse nach 1345 Das er nam de kaine war Wer nach jagte von der schar, Das was er niht besehende; Niht won selbe zehende Jagte er nach uf sine sla. 1350 Die Franzaisen verierte sa Hinder im der gewin Das si sus aine liessen in Nach dem richen vürsten jagen. Die aventüre hort ich sagen 1355 Das dirre dem, jenen die Sicherten gevangen he. Die Brabande wurden gar Enschumphiret und ir schar Gevangen und gar ir habe 1360 Unwerlichen gebrochen abe; 1304. 1305. 1309. 1323. 1331. Vor dringen ein s. [D], d, rote Nr. 38. sint W, ist D. helf W, fehlt D. Gewagen. 1333. [D], d, rote Nr. 39. worhte. 1847. das] D, vielleicht — des? 1348. vo. zehende M, sehende D. 1350. verierte] verierten D, verirret W, fróte M. 1351. geuin. 1353. wrsten. 1355. die M, hie D. Der Sinn ergibt. sich aus der Phrase ich sichere einem; gevangen ist Apposition zu dirre und die. 1356. si chertin gevangen hie M (fol. 114), fehlt D. 1359. gewangen. 1360. vnulichen.
22 Mengen slac und stich Tatens uf den fúrsten gůt. 1300 Do viel der degen hohgemüt An in und vie den werden man. Der Franzoyser schar began Ir wiclaisen singen Und aber naher dringen. 1305 Idie Brabande wichen do, Des wurden die Franzoyser do vro, Sie riefin uf si ,phya phy! Si vliehint! der sic ist üns bi. № zu zin! si sint sigelos.' 1310 Die Brabande der sic verkos. Do rief Jofrit der wise man Den sinen an sich wider dan; [85] Das was ain tail ze sere Versumet. do si mere 1815 Sahent ir banier niht, Si enwissen, als es noch geschiht, War si keren wolden Und wie si striten solden; Si kertent wider unde für. 1320 Do drungen in werlicher kur Die Franzose vaste uf sie Mit wahsenden kreften ie, Da von Jofrides helfe brach. Als er die sinen wichen sach 1325 Allenthalben herhaft Von der Franzoser überkraft, Der werde fürste riche Kerte unschameliche Sin ors gen der fluht sa; 1330 Wan er versach sich, ob er da Gevangen wurde, er müste geben Ere, güt alder leben. JDü vorhte in widerkerte, Dü widervart in lerte 1335 Vliehen und entwichen dan. Her Wilhelm der wise man Begunde nach dem fürsten jagen, Als er sin ellen sach verzagen, Von al der schar er in uz schiet, 1840 Uf sine fluht er geriet Und jagte uf in in sinem spor Nach im da er vloch hin vor; Im wart flühten gach, Er jagete im so mit vlisse nach 1345 Das er nam de kaine war Wer nach jagte von der schar, Das was er niht besehende; Niht won selbe zehende Jagte er nach uf sine sla. 1350 Die Franzaisen verierte sa Hinder im der gewin Das si sus aine liessen in Nach dem richen vürsten jagen. Die aventüre hort ich sagen 1355 Das dirre dem, jenen die Sicherten gevangen he. Die Brabande wurden gar Enschumphiret und ir schar Gevangen und gar ir habe 1360 Unwerlichen gebrochen abe; 1304. 1305. 1309. 1323. 1331. Vor dringen ein s. [D], d, rote Nr. 38. sint W, ist D. helf W, fehlt D. Gewagen. 1333. [D], d, rote Nr. 39. worhte. 1847. das] D, vielleicht — des? 1348. vo. zehende M, sehende D. 1350. verierte] verierten D, verirret W, fróte M. 1351. geuin. 1353. wrsten. 1355. die M, hie D. Der Sinn ergibt. sich aus der Phrase ich sichere einem; gevangen ist Apposition zu dirre und die. 1356. si chertin gevangen hie M (fol. 114), fehlt D. 1359. gewangen. 1360. vnulichen.
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Swer ungevangen da endran, Der duhte sich ain sálic man Und duhte in alles ain gewin Swas er des sinen brahte hin. 1365 „Jofrit der fúrste wise, Des pris gen hohem prise Was ie giric unde snel, Begunde vliehen gen Nivel. Die porten vant er uf getan, 1370 Dar in lies er balde gan; Doch was im, als ich han vernomen, Her Wilhelm so nahe komen [8c] In der flüht al da das er In began mit dem sper 1375 Rüren und an raichen. Er rief sin herzaichen Und wande er hette helfe hie Und dachte also ,dez ih ie Wunschende und in dem herzen bat, 1380 Das ist gischehin: ich han die stat Gewunnen und den herzogen Gevangen; bin ich niht betrogen, So han ich hail und óch gewin.‘ Mit dem gedanke für er in 1385 Durch das inre birgetor. Do die uf der wer enbor Vernament vientlichen krie Und das die viende warent hie, Si liessent vir ietweder tor 1390 Ain schlegtor, da was enbor Ain starchü sail gespannen. 1361. 1365. 1376. vngewange. [J], j, rote Nr. 40. hertzeichen W, hersarbin DD. 1382. Gewange. bet$en (ein Fleck über tg). 1384. Vor in steht hin. 1386 — 1396 sind auf den hiefür ursprünglich freigelassenen Zeilen mit bldsserer Schrift nach- getragen (s. Finl.). 1389. wr. 1390. Aain, A aus N gebessert. das. 23 Do wolte wider dannan Her Wilheln entwichen sa, Wan er sach nieman bi im da 1395 Wan zehen die mit im dar Gejaget hettent von der schar. IDo der degen innan wart Das im die porte vor gespart So vesteclichen waren, 1400 Sin müt und sin gabaren Warin baidû mandich, Gein den sinen kert er sich, Er sprach ,nu stolzen helde güt, Habent werlichen müt 1405 Und werent üch unz etwer So wol geborner komi her Der üns durch ritters pris gener! Unz dar hant mannes wer! Dis vole ist so swacher art 1410 Das es dekainer güte wart Und des wolgebornen man Niht schonen wil noch schonen kan, Und nement niemannes war. Nu luffent allenthalben dar 1415 Die sarjande von der stat, Mit den dů veste was besat, Mit spern und mit geschûtze vil. Si haten in vil kurzem zil Den helden gar dû ros erslagen. 1420 Owe! das ich nu mus sagen Laitlichü mâre, Dast mines herzen swäre 1391. Vor gespane steht gebunden. 1397 u. ff. wieder mit der gewöhnlichen dunklen Schrift der Hs. [ID], d, rote Nr. 41. 1401. manleich W, manich D. 1409. so W, nu D. 1412. das erste schonen M, schônen D (freilich scheint das drübergesetzte e ausradiert zu sein, es ist aber ganz deutlich zu lesen). 1417. geschýtze M, geschiezes W, ge- schůche D.
Swer ungevangen da endran, Der duhte sich ain sálic man Und duhte in alles ain gewin Swas er des sinen brahte hin. 1365 „Jofrit der fúrste wise, Des pris gen hohem prise Was ie giric unde snel, Begunde vliehen gen Nivel. Die porten vant er uf getan, 1370 Dar in lies er balde gan; Doch was im, als ich han vernomen, Her Wilhelm so nahe komen [8c] In der flüht al da das er In began mit dem sper 1375 Rüren und an raichen. Er rief sin herzaichen Und wande er hette helfe hie Und dachte also ,dez ih ie Wunschende und in dem herzen bat, 1380 Das ist gischehin: ich han die stat Gewunnen und den herzogen Gevangen; bin ich niht betrogen, So han ich hail und óch gewin.‘ Mit dem gedanke für er in 1385 Durch das inre birgetor. Do die uf der wer enbor Vernament vientlichen krie Und das die viende warent hie, Si liessent vir ietweder tor 1390 Ain schlegtor, da was enbor Ain starchü sail gespannen. 1361. 1365. 1376. vngewange. [J], j, rote Nr. 40. hertzeichen W, hersarbin DD. 1382. Gewange. bet$en (ein Fleck über tg). 1384. Vor in steht hin. 1386 — 1396 sind auf den hiefür ursprünglich freigelassenen Zeilen mit bldsserer Schrift nach- getragen (s. Finl.). 1389. wr. 1390. Aain, A aus N gebessert. das. 23 Do wolte wider dannan Her Wilheln entwichen sa, Wan er sach nieman bi im da 1395 Wan zehen die mit im dar Gejaget hettent von der schar. IDo der degen innan wart Das im die porte vor gespart So vesteclichen waren, 1400 Sin müt und sin gabaren Warin baidû mandich, Gein den sinen kert er sich, Er sprach ,nu stolzen helde güt, Habent werlichen müt 1405 Und werent üch unz etwer So wol geborner komi her Der üns durch ritters pris gener! Unz dar hant mannes wer! Dis vole ist so swacher art 1410 Das es dekainer güte wart Und des wolgebornen man Niht schonen wil noch schonen kan, Und nement niemannes war. Nu luffent allenthalben dar 1415 Die sarjande von der stat, Mit den dů veste was besat, Mit spern und mit geschûtze vil. Si haten in vil kurzem zil Den helden gar dû ros erslagen. 1420 Owe! das ich nu mus sagen Laitlichü mâre, Dast mines herzen swäre 1391. Vor gespane steht gebunden. 1397 u. ff. wieder mit der gewöhnlichen dunklen Schrift der Hs. [ID], d, rote Nr. 41. 1401. manleich W, manich D. 1409. so W, nu D. 1412. das erste schonen M, schônen D (freilich scheint das drübergesetzte e ausradiert zu sein, es ist aber ganz deutlich zu lesen). 1417. geschýtze M, geschiezes W, ge- schůche D.
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24 Und clag es durch das ungemach Das maengen herzen da geschach! 1425 Do wihs der clainen rittherschaft Gros árbait mit ir überkraft; Si warent ellentsriche Und wertent sich manliche; Vil schiere lagent fünfe tot, 1480 Die fünfe hattent grosse not Unz ir óch zwene gelagen, [9a] Die drig ir wer noch pflagent, Alse si do mohten sich bewarn. Do kam der herzoge givarn; 1435 Ain swert fürt er an der hant. Der ellenthafter wigant Began die sine rüfen an „Lat stan, lat stan, lat disen man Geniessen! tüt im laides niht! 1440 Vahint in! swie das geschihit, So hant wir seld und ere Bejaget iemermere Üns und ünser nach komen! Dü rede wart da niht vernomen, 1445 Swie lute er schre oder rief. Er erbaiste, balde er lief Ze dem ellenthaften man; Swie vil er slüg die sine dan Und swie grosse helfe er bot 1450 Dem herren güt in siner not, Si drungent allenthalben dar, Wart ob im so sere wunt Das er sit vil ungesunt Von den wunden lange was 1460 Unde vil kume genas. fSus liefins an den herren gar, Di valsche tugende lóse schar Ir zorn an deme helde rach; Dirre slüg, jener stach 1465 Mit unerbarmherzigen sitten, Die helmsnüre si versnittent Unde wunden ime den helm hin dan, -Sie slügent den getrüwen man Laider das er da ie sa 1470 Tot müste geligen da, Den edeln degen getrüwen Si vil gar zir hiwent, Den harnasch vieltent si uf hin Und stachent dike durch in: 1475 Alse wart im der lip benomen. Die mit im dar warent komen, Als ich e sprach, von sinem her, Die warent komen an ain gewer Und werten sich biz das ir swert 1480 Enphingen edel ritter wert Und sie behieltent uf ir ait In rittherlicher siecherhait; Die warent mit dem firsten dar Nüwelichen komen von der schar. Die nament sin dehaine war, 1485 Do der ellenthafter degen Dem hohgebornen fürsten wert Her Wilhelm was tot gelegen, Underdrungen si sin swert Jofrit der fürste hoch geborn 1455 Und slügent in nider uf den sant; Kerte in vientlichem zorn Jofrit der fürste von Brabant An si die in slügen da, 1424. mange, vielleicht — msngem? 14601. [S], s. rote Nr. 43. lieffen siv W, 1425. [D], d, rote Nr. 42. Desine he gar gan Denn p 1430. fvmf W, fünfte D. 1468. si W, Die D © 1452. var. 1483. dem W, de D. 1455. den W, d, D. 1485. [D], d, rote Nr. 44. 1458. vil am Rande nachgetragen. 1488. wientlichem.
24 Und clag es durch das ungemach Das maengen herzen da geschach! 1425 Do wihs der clainen rittherschaft Gros árbait mit ir überkraft; Si warent ellentsriche Und wertent sich manliche; Vil schiere lagent fünfe tot, 1480 Die fünfe hattent grosse not Unz ir óch zwene gelagen, [9a] Die drig ir wer noch pflagent, Alse si do mohten sich bewarn. Do kam der herzoge givarn; 1435 Ain swert fürt er an der hant. Der ellenthafter wigant Began die sine rüfen an „Lat stan, lat stan, lat disen man Geniessen! tüt im laides niht! 1440 Vahint in! swie das geschihit, So hant wir seld und ere Bejaget iemermere Üns und ünser nach komen! Dü rede wart da niht vernomen, 1445 Swie lute er schre oder rief. Er erbaiste, balde er lief Ze dem ellenthaften man; Swie vil er slüg die sine dan Und swie grosse helfe er bot 1450 Dem herren güt in siner not, Si drungent allenthalben dar, Wart ob im so sere wunt Das er sit vil ungesunt Von den wunden lange was 1460 Unde vil kume genas. fSus liefins an den herren gar, Di valsche tugende lóse schar Ir zorn an deme helde rach; Dirre slüg, jener stach 1465 Mit unerbarmherzigen sitten, Die helmsnüre si versnittent Unde wunden ime den helm hin dan, -Sie slügent den getrüwen man Laider das er da ie sa 1470 Tot müste geligen da, Den edeln degen getrüwen Si vil gar zir hiwent, Den harnasch vieltent si uf hin Und stachent dike durch in: 1475 Alse wart im der lip benomen. Die mit im dar warent komen, Als ich e sprach, von sinem her, Die warent komen an ain gewer Und werten sich biz das ir swert 1480 Enphingen edel ritter wert Und sie behieltent uf ir ait In rittherlicher siecherhait; Die warent mit dem firsten dar Nüwelichen komen von der schar. Die nament sin dehaine war, 1485 Do der ellenthafter degen Dem hohgebornen fürsten wert Her Wilhelm was tot gelegen, Underdrungen si sin swert Jofrit der fürste hoch geborn 1455 Und slügent in nider uf den sant; Kerte in vientlichem zorn Jofrit der fürste von Brabant An si die in slügen da, 1424. mange, vielleicht — msngem? 14601. [S], s. rote Nr. 43. lieffen siv W, 1425. [D], d, rote Nr. 42. Desine he gar gan Denn p 1430. fvmf W, fünfte D. 1468. si W, Die D © 1452. var. 1483. dem W, de D. 1455. den W, d, D. 1485. [D], d, rote Nr. 44. 1458. vil am Rande nachgetragen. 1488. wientlichem.
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1490 Er hies si gar verderben sa [95] Unde ir gesláhte dannan jagen, Den hárnasch hiez er furder tragen Und den lip zisamme alse Legen. — da wart vil lute we, 1495 Den sin jámerlicher tot Herzelait mit jamer bot. Der edel fürste riche Clagt in jemerliche, Er sprach ,ówe und iemer we! 1500 Nu mis ich clagen iemer me Das ich stolzer werder man Din ie kündi gewan Und das ich dich ie gesach! Din tot, din clegelich ungemach 1505 Müs den lüten iemer mer Vügen clagendes herze ser, Swa in dà hóhü werdekait Wirt mit maren vir gelait. Owe des siges der dich erkos! 1510 Du bist mit sige sigelos, Ze schumphenture in sige komen, Ich han unsigende sic genomen. Das wais Got, das ist mir lait; Uf miner selden statekait 1515 Getar ich nu wol sprehen hie Das mir geschach so laide nie: Des wil ich mich verslihten, Got und der welte rihten sa W, da D. levte W. iamerleicher W, iám'lichen D. bot W, hat D. Chlagt W, clag D. dich M, fehit D. ungemac. fvr gelait W, vblait D. mir W, fehlt D. [D], d, rote Nr. 45. und] via M, fehit D. 1526. Niema getorst noch enkunde D, Ge- treten niemen chvnde W. 1528. in W, fehit D. 1529. beren JM, besachen D, 25 Das nie geschach so laide mir 1520 Alse es geschehen ist an dir.‘ IDer ellenthafte wigant Begunde har und das gewant Us brechen unde zeren abe, So gros was sin ungehabe 1525 Das in an der stunde Nieman getrasten kunde Mit enkainer slahte sacchan. Do hies er in uf machen Unde schone beren, 1530 Den vil clagebæren Hiez er ze herbergen tragen. Do hitb sich jamerliche clagen, Umbe sinen süozen lip Hüben man unde wip 1535 Mit jamer clagelichen galm. Do wart der edel Willehelm Virmachet riliche In ainen pfeller riche, Als es der herzoge gebot, 1540 Den sin tot in solche not Mit grossem jamer brahte Das man niht des gedahte Wan, solt er so mit jamer leben, Er müse leben und lip begeben. 1545 Die andern, die óch bi im alda Lagent tot, die bart man sa Und wart an den stunden 1530. clagebæren, & aus b gebessert. 1531. er M, feht DW. zv mvnster tragen W. 1532. aiámerliche D, iemerliches M, weinen vnd W. 1585. chlagelichen galm W, clagelichem ge- barem D. 1540. tot W, dort D. 1544. Er mvest leib vnd leben geben W, Er mise lebe vi sich begebe auf der hiefür ursprimglich freigelassenen Zeile mit blásserer Schrift nachgetragen D. (die Eintragung stimmt zu M: E. m. leben vn sich begeben s. Zeidler a. a. O. S. 24). 1545. alda] ald,
1490 Er hies si gar verderben sa [95] Unde ir gesláhte dannan jagen, Den hárnasch hiez er furder tragen Und den lip zisamme alse Legen. — da wart vil lute we, 1495 Den sin jámerlicher tot Herzelait mit jamer bot. Der edel fürste riche Clagt in jemerliche, Er sprach ,ówe und iemer we! 1500 Nu mis ich clagen iemer me Das ich stolzer werder man Din ie kündi gewan Und das ich dich ie gesach! Din tot, din clegelich ungemach 1505 Müs den lüten iemer mer Vügen clagendes herze ser, Swa in dà hóhü werdekait Wirt mit maren vir gelait. Owe des siges der dich erkos! 1510 Du bist mit sige sigelos, Ze schumphenture in sige komen, Ich han unsigende sic genomen. Das wais Got, das ist mir lait; Uf miner selden statekait 1515 Getar ich nu wol sprehen hie Das mir geschach so laide nie: Des wil ich mich verslihten, Got und der welte rihten sa W, da D. levte W. iamerleicher W, iám'lichen D. bot W, hat D. Chlagt W, clag D. dich M, fehit D. ungemac. fvr gelait W, vblait D. mir W, fehlt D. [D], d, rote Nr. 45. und] via M, fehit D. 1526. Niema getorst noch enkunde D, Ge- treten niemen chvnde W. 1528. in W, fehit D. 1529. beren JM, besachen D, 25 Das nie geschach so laide mir 1520 Alse es geschehen ist an dir.‘ IDer ellenthafte wigant Begunde har und das gewant Us brechen unde zeren abe, So gros was sin ungehabe 1525 Das in an der stunde Nieman getrasten kunde Mit enkainer slahte sacchan. Do hies er in uf machen Unde schone beren, 1530 Den vil clagebæren Hiez er ze herbergen tragen. Do hitb sich jamerliche clagen, Umbe sinen süozen lip Hüben man unde wip 1535 Mit jamer clagelichen galm. Do wart der edel Willehelm Virmachet riliche In ainen pfeller riche, Als es der herzoge gebot, 1540 Den sin tot in solche not Mit grossem jamer brahte Das man niht des gedahte Wan, solt er so mit jamer leben, Er müse leben und lip begeben. 1545 Die andern, die óch bi im alda Lagent tot, die bart man sa Und wart an den stunden 1530. clagebæren, & aus b gebessert. 1531. er M, feht DW. zv mvnster tragen W. 1532. aiámerliche D, iemerliches M, weinen vnd W. 1585. chlagelichen galm W, clagelichem ge- barem D. 1540. tot W, dort D. 1544. Er mvest leib vnd leben geben W, Er mise lebe vi sich begebe auf der hiefür ursprimglich freigelassenen Zeile mit blásserer Schrift nachgetragen D. (die Eintragung stimmt zu M: E. m. leben vn sich begeben s. Zeidler a. a. O. S. 24). 1545. alda] ald,
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26 Der herzoge verbunden, Der von sinen wunden lait [9c] Und óch von jamer unsálekait 1551 Mit ungehabe der er phlac, Das er dike unversunnen lac Und al die sine machte unvro. Ze den zwain rittern sprach er do 1555 ,Ir herren, ich bit üch durch Got Getrülichen an allen spot Das ir die gezüge min An disen dingen gerüchent sin, Wie dis alles sig beschehen, 1560 Als ir selbe habt gesehen, Und bittent dort die herren gar Und al der Franzoser schar Das si sich des lassent gezemen Das si min gerihte wellint nemen, 1565 Das ich an alle forhte wil Bieten nu und alla zil, Das mich üwers herren tot Hat in die grósten not Braht die ich ie gewan. 1570 Do schiedent sü mit jamer dan, Gen dem her si wider rittent. Mit sorclichem zwivels sitten Was der Franzoyser schar. Si sprachent alle ,herre, war 1575 Ist her Wilhelm nu komen? Hat das ieman vernomen? — Owe, hat das ieman gesehen Ob im iht arges si gischehen Und wie es sig ergangen? — 1580 Aý her, ist er gevangen Oder wie ist es umb in? 1555. 1563. 1565. 1570. 1579. 1580. 1584. [E], i, rote M. 46. gezemen W, genüegen D. ich W, fehlt D. mit W, mat D. wie W, fehlt D. gewangen. waz W. Do nahten balde zü in hin Die dit mare solten sagen Wie der herre sig erslagen. 1585 Die riefen lute ,owi owe Clagindes laides iemer me Des tins nu an dirre vrist Geschehen an minem herren ist! IDo riefent al geliche 1590 ,Aÿ herre Got der riche, Was ist im?' — ‘er ist erslagen! — Do si dis lait begundent sagen, Sich hüb ain jámerlicher schal Von den rittern über al, 1595 Ir har si gar us brachen, ]r herzelait si rachen An hare und an gewande, Die trurigen wigande Die hende si sere wunden. 1600 Do giengen an den stunden Die herren da vil drate Ze ainem sundern rate Wie si gebaren solden Und wie si sich rechen wolden 1605 An Jofriden dem wisen manm, Ob si in wolten riten an Ze rache nach laide. Do sprachen ene baide [10a] Die mit ime jagetin dar 1610 ,Nain herre, er ist unschuldic gar. Si satint gar wie es was komen, Als ir e selb hant vernomen. Do wart die clage al nüwe Mit clagelicher rûwe. 1615 Die gevangen hiez man sa, Die gevangen warent da, 1586. iemer M, iamer D. 1589. [D], d rote Nr. 47. riefens M. 1610. vnschvldik W, unschic D. 1611. saiten W. komen] ko. 1615. gewagen. 1616. gewange.
26 Der herzoge verbunden, Der von sinen wunden lait [9c] Und óch von jamer unsálekait 1551 Mit ungehabe der er phlac, Das er dike unversunnen lac Und al die sine machte unvro. Ze den zwain rittern sprach er do 1555 ,Ir herren, ich bit üch durch Got Getrülichen an allen spot Das ir die gezüge min An disen dingen gerüchent sin, Wie dis alles sig beschehen, 1560 Als ir selbe habt gesehen, Und bittent dort die herren gar Und al der Franzoser schar Das si sich des lassent gezemen Das si min gerihte wellint nemen, 1565 Das ich an alle forhte wil Bieten nu und alla zil, Das mich üwers herren tot Hat in die grósten not Braht die ich ie gewan. 1570 Do schiedent sü mit jamer dan, Gen dem her si wider rittent. Mit sorclichem zwivels sitten Was der Franzoyser schar. Si sprachent alle ,herre, war 1575 Ist her Wilhelm nu komen? Hat das ieman vernomen? — Owe, hat das ieman gesehen Ob im iht arges si gischehen Und wie es sig ergangen? — 1580 Aý her, ist er gevangen Oder wie ist es umb in? 1555. 1563. 1565. 1570. 1579. 1580. 1584. [E], i, rote M. 46. gezemen W, genüegen D. ich W, fehlt D. mit W, mat D. wie W, fehlt D. gewangen. waz W. Do nahten balde zü in hin Die dit mare solten sagen Wie der herre sig erslagen. 1585 Die riefen lute ,owi owe Clagindes laides iemer me Des tins nu an dirre vrist Geschehen an minem herren ist! IDo riefent al geliche 1590 ,Aÿ herre Got der riche, Was ist im?' — ‘er ist erslagen! — Do si dis lait begundent sagen, Sich hüb ain jámerlicher schal Von den rittern über al, 1595 Ir har si gar us brachen, ]r herzelait si rachen An hare und an gewande, Die trurigen wigande Die hende si sere wunden. 1600 Do giengen an den stunden Die herren da vil drate Ze ainem sundern rate Wie si gebaren solden Und wie si sich rechen wolden 1605 An Jofriden dem wisen manm, Ob si in wolten riten an Ze rache nach laide. Do sprachen ene baide [10a] Die mit ime jagetin dar 1610 ,Nain herre, er ist unschuldic gar. Si satint gar wie es was komen, Als ir e selb hant vernomen. Do wart die clage al nüwe Mit clagelicher rûwe. 1615 Die gevangen hiez man sa, Die gevangen warent da, 1586. iemer M, iamer D. 1589. [D], d rote Nr. 47. riefens M. 1610. vnschvldik W, unschic D. 1611. saiten W. komen] ko. 1615. gewagen. 1616. gewange.
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Behalten und füeren dan; Herren, dar zü dienest man, Die da tot lagen, 1620 Wurdent von ir magen Gefüret, als man solde, Da man si legen wolde. Den tac und sit vil menge thage Was vil jámerliche clage 1625 In al den náhsten landen Nach den wiganden Die da gelegin warin tot; Vil liehtü ögen wurden rot Und rüwic mänic lip, 1630 Betrübet mänic werdes wip Von der jämerlichen clage. Nu was an dem selben tage Do her Wilhelm erstarb, Der mänigen hohen pris erwarp, 1635 Dü raine güt Ylie, Du kunsche, wandels frie, Genesen aines kindes, Der erin ingesindes Ain crone, tugent ain blümen schin, 1640 Das was ain sun. des sol nu sin Disü aventüre, So der vil gehüre, Sin werder vatter wirt gelait, Der mengen herzen vróde trait! 1645 Dis erhal durch dü lant. Nu hate botten hin gesant Die vrówe durch máre 27 Wie in gelungen wáre, Die das dort sagen solden 1650 Und die gewinnen wolden Nach lieben máren bottenbrot. Aber wmb des herren tot Erstrichen óch die botten dan. Uf dem wege an ander an 1655 Die selben botten qamen. Do si alda vernament Baidenthalp dû mâre, Mit clagelicher swáre Kerten si ze lande do 1660 Und machten menic herze unvro Mit clage durch des heldes lip. Nu wart das vil edel wip Verswigen das sie niht vernam Die mare wie es alles quam 1665 Vil bi zwene ganze tage. Nu si so dike grosse clage Sach von dem ingesinde da, [100] Si begunde denken sa ‚Ja herre, durch die güte din, 1670 Was sol disü clage sin Das sich dis lüt alsus verclaget? Was laider märe ist in gesaget Und mich die nü verswigen sint?‘ Do kam ain hohgebornes kint, 1675 Ain juncherre, und tet ir kunt Die rehten märe sa ze stunt In siner tumber kinthait, Das was dem ingesinde lait. Du vröwe tugenriche 1617. behalten] behalden M, bede halten W, Belten D. 1624. iämeliche. 1629. wor lip steht wp. 1636. wandels W, wandes D. 1639. tvgende M, iuget D. 1640. svn des sol vn sin M, sunlin D. 1643. watt. 1644. mege. 89, 22. vrovd entreit W; vgl. Barl. 1645. 1652. 1653. 1655. 1666. 1668. 1673. 1674. 1679. [D], d, rote Nr. 50. vmb W, fehlt D. Strichen W. dan W, ab dan D. q^men. si W, fehlt D. begvnde W, begunden D. die nû D, noch div M, noh W. chom W, hà D. [D], d, rote Nr. 51.
Behalten und füeren dan; Herren, dar zü dienest man, Die da tot lagen, 1620 Wurdent von ir magen Gefüret, als man solde, Da man si legen wolde. Den tac und sit vil menge thage Was vil jámerliche clage 1625 In al den náhsten landen Nach den wiganden Die da gelegin warin tot; Vil liehtü ögen wurden rot Und rüwic mänic lip, 1630 Betrübet mänic werdes wip Von der jämerlichen clage. Nu was an dem selben tage Do her Wilhelm erstarb, Der mänigen hohen pris erwarp, 1635 Dü raine güt Ylie, Du kunsche, wandels frie, Genesen aines kindes, Der erin ingesindes Ain crone, tugent ain blümen schin, 1640 Das was ain sun. des sol nu sin Disü aventüre, So der vil gehüre, Sin werder vatter wirt gelait, Der mengen herzen vróde trait! 1645 Dis erhal durch dü lant. Nu hate botten hin gesant Die vrówe durch máre 27 Wie in gelungen wáre, Die das dort sagen solden 1650 Und die gewinnen wolden Nach lieben máren bottenbrot. Aber wmb des herren tot Erstrichen óch die botten dan. Uf dem wege an ander an 1655 Die selben botten qamen. Do si alda vernament Baidenthalp dû mâre, Mit clagelicher swáre Kerten si ze lande do 1660 Und machten menic herze unvro Mit clage durch des heldes lip. Nu wart das vil edel wip Verswigen das sie niht vernam Die mare wie es alles quam 1665 Vil bi zwene ganze tage. Nu si so dike grosse clage Sach von dem ingesinde da, [100] Si begunde denken sa ‚Ja herre, durch die güte din, 1670 Was sol disü clage sin Das sich dis lüt alsus verclaget? Was laider märe ist in gesaget Und mich die nü verswigen sint?‘ Do kam ain hohgebornes kint, 1675 Ain juncherre, und tet ir kunt Die rehten märe sa ze stunt In siner tumber kinthait, Das was dem ingesinde lait. Du vröwe tugenriche 1617. behalten] behalden M, bede halten W, Belten D. 1624. iämeliche. 1629. wor lip steht wp. 1636. wandels W, wandes D. 1639. tvgende M, iuget D. 1640. svn des sol vn sin M, sunlin D. 1643. watt. 1644. mege. 89, 22. vrovd entreit W; vgl. Barl. 1645. 1652. 1653. 1655. 1666. 1668. 1673. 1674. 1679. [D], d, rote Nr. 50. vmb W, fehlt D. Strichen W. dan W, ab dan D. q^men. si W, fehlt D. begvnde W, begunden D. die nû D, noch div M, noh W. chom W, hà D. [D], d, rote Nr. 51.
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28 1680 Bisant si al geliche Die sines gütes soltent pflegen. Si sprach ‚das üns der stolze degen Ist, min lieber her, erslagen, Das sont wir von herzen clagen 1685 Und doch niht ze unmäzecliher wis. Min her hatte hohen pris; Laider des genügte in nie, Lebennes lenge vloch er ie, Sin rittherlich güte, 1690 Sin werdes hoh gemüte Was in so hohe wirdi komen, Das het im nu den lip benomen. Swie ich vrödeloses wip Allaine umb sinen lip 1695 Den grösten jamer müese han, So het mir doch vil wol getan Got der raine süze Crist Das der schade getailet ist : Han ich anen man verlorn, 1700 Da wider ist mir ain sun geborn, An dem ich ergezzet bin; Nach verlust han ich gewin. Was kan mir nu gewerren? Habit ir óch ainen herren 1705 An minem herren nu verlorn, So ist an andre & geborn, Min vil liebes kindelin, An dem sont ir ergezzet sin Des herren min. gehabt üch wol! 1710 Swes man sich getrösten sol Und das nieman mac gehan, An minem kinde und an mir 1715 Behaltent üwer trüwe Und mir die machent nüwe Mit aiden und mit siccherhait.‘ Dez warent si ir vil berait Und swürent dem kinde do 1720 Hulde. si sprach aber also: Sagt an, habt ir iht vernomen Wen sol her wider komen Min toter trut geselle Und wen man in welle 1795 Legen, das solt ir mir sagen! — ,Vrówe, in disen zwain tagen [10c] Bringet man her wider in“ — ,Da sont ir mich füren hin. Ich wil ze begrebde sin 1730 Und wil das man min kindelin Tófe vor der liche da, Das ist besser da den anderswa.' — ,Nain, vrôwe,‘ sprachen si do gar, Sint ir hie, lant füren dar 1735 Ünsern juncherren! Ü móhte wol gewerren Dü vart, als üwer dinc stat; Da von ist ünser aller rat Das ir der vart erwindit, 1740 Wan ir niht anders vindit Wan lait und clagende not, Das vüeget mines herren tot. Si sprach ,binamen, swas mir beschiht, So wil ich beliben niht.' Das sol man gülichen lan. 1745 JOo si sahent das an ir TNu müt ich des an üch das ir Das gar ir jamer und ir gir 1696. wil. 1720. sprach M, sp?chet DD, sprachen W. 1708. gewierren. 1791. ir W, fehlt D. 1705. mine. 1740. widit — vindet W. 1706. ist W, fehlt D. 1749. woeget. tot, das erste t aus n 17183. [N], n, rote Nr. 52. korrigiert. 1716. di W, fehlt D. 1745. [D], d, rote Nr. 53. 1719. kinde] kin.
28 1680 Bisant si al geliche Die sines gütes soltent pflegen. Si sprach ‚das üns der stolze degen Ist, min lieber her, erslagen, Das sont wir von herzen clagen 1685 Und doch niht ze unmäzecliher wis. Min her hatte hohen pris; Laider des genügte in nie, Lebennes lenge vloch er ie, Sin rittherlich güte, 1690 Sin werdes hoh gemüte Was in so hohe wirdi komen, Das het im nu den lip benomen. Swie ich vrödeloses wip Allaine umb sinen lip 1695 Den grösten jamer müese han, So het mir doch vil wol getan Got der raine süze Crist Das der schade getailet ist : Han ich anen man verlorn, 1700 Da wider ist mir ain sun geborn, An dem ich ergezzet bin; Nach verlust han ich gewin. Was kan mir nu gewerren? Habit ir óch ainen herren 1705 An minem herren nu verlorn, So ist an andre & geborn, Min vil liebes kindelin, An dem sont ir ergezzet sin Des herren min. gehabt üch wol! 1710 Swes man sich getrösten sol Und das nieman mac gehan, An minem kinde und an mir 1715 Behaltent üwer trüwe Und mir die machent nüwe Mit aiden und mit siccherhait.‘ Dez warent si ir vil berait Und swürent dem kinde do 1720 Hulde. si sprach aber also: Sagt an, habt ir iht vernomen Wen sol her wider komen Min toter trut geselle Und wen man in welle 1795 Legen, das solt ir mir sagen! — ,Vrówe, in disen zwain tagen [10c] Bringet man her wider in“ — ,Da sont ir mich füren hin. Ich wil ze begrebde sin 1730 Und wil das man min kindelin Tófe vor der liche da, Das ist besser da den anderswa.' — ,Nain, vrôwe,‘ sprachen si do gar, Sint ir hie, lant füren dar 1735 Ünsern juncherren! Ü móhte wol gewerren Dü vart, als üwer dinc stat; Da von ist ünser aller rat Das ir der vart erwindit, 1740 Wan ir niht anders vindit Wan lait und clagende not, Das vüeget mines herren tot. Si sprach ,binamen, swas mir beschiht, So wil ich beliben niht.' Das sol man gülichen lan. 1745 JOo si sahent das an ir TNu müt ich des an üch das ir Das gar ir jamer und ir gir 1696. wil. 1720. sprach M, sp?chet DD, sprachen W. 1708. gewierren. 1791. ir W, fehlt D. 1705. mine. 1740. widit — vindet W. 1706. ist W, fehlt D. 1749. woeget. tot, das erste t aus n 17183. [N], n, rote Nr. 52. korrigiert. 1716. di W, fehlt D. 1745. [D], d, rote Nr. 53. 1719. kinde] kin.
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Hin gen der bigrebde stůt, Si tatent als die noch tůnt Die ir herschafte můt 1750 Dunket billich unde gůt. Si bartent si mit amer da Uf aine rossebare sa Und fůrten clagelichen si Ze ainem closter lac da bi 1755 Uf sinem aigen, da man in Wolte legen. si kam da hin, Do messe halb gesungen was Und den ebengelien man gelas Und do dar nach ze opher gie. 1760 Nu was vil siner mage hie Mit amer trurecliche, Der künig von Francriche Was clägelichen komen dar Und die lantherren gar, 1765 Die ich han hie vor genant, Die durch in warent in dü lant Zi kuste in sine helfe komen, Da im das leben wart benomen. Io die verieschent mare 1770 Das da komen Ware Ile die getrüwe Mit jamerlicher rüwe, Der künic, die fürsten und ir man Giengent schone gen ir dan 1775 Da sí solte erbaizen. Dis müste jamer raizen Allen den da waren. 1754. 1758. 1759. 1765. lac M, d, D. man M, da D. do D, man M. ich W, fehlt. D. 1767. kuste = tjoste (zem strite MW). 1769. [D], d, rote Nr. 54. die W, fehlt D. weieschent D, erfrieschen W. 1774. ir über in. 1775. si W, fehlt D. 1776 ráschen. 1777. Allen dae da warent. ophier. erbaichen. 29 Der vürstinne gebaren Was vrólich, niendert dem gelich 1780 Das si wári jamers rich, Ir ógen wurden nie durch das Dester róter noch nas Das ir dis grosse lait gischah. Der künie von Francriche sprach 1785 ,Frówe liebü nüftel min, [11a] Tróste das gümüte din Bas denne üns allen sig geschehen! Wir müesen dir des alle jehen Das also hohes ungemach 1790 Nie von einem man geschach Also mengem libe, Bedü man und wibe, Als üns nu an dirre vrist Geschehen an minem óhan ist. 1795 Si sprach ,herre, das sol sin! Sit das wir nu àn den herren min Laider müssent nu ginesen, So müssent wir gemüt óch wesen Und üns gehaben als es nu stat 1800 Und ünser dinc sich gendet hat. Herre, nu ist à wol kunt Das ich nu an dirre stunt Sol und müs vor kilchen stan Und niht àn urlup sol gan; 1805 Des helfent umbe den bischof mir, Unz ich geophir, das ist min gir! JDas geschach. do gie für 1778. wurstine. 1779 und 1780 sind auf den hiefir wr- sprünglich freigelassenen 2 Zeilen mit blisserer Schrift nachgetragen (s. Eind.). 1788. alle D, vn vns M(W). 1790. nie M, Die D. einem M, dine D. 1794. mine. 1795. sprach W, sprachent D. 1799. es am Rande machgetragen. Stat em i. 1807. Vor [D], d, rote Nr. 55.
Hin gen der bigrebde stůt, Si tatent als die noch tůnt Die ir herschafte můt 1750 Dunket billich unde gůt. Si bartent si mit amer da Uf aine rossebare sa Und fůrten clagelichen si Ze ainem closter lac da bi 1755 Uf sinem aigen, da man in Wolte legen. si kam da hin, Do messe halb gesungen was Und den ebengelien man gelas Und do dar nach ze opher gie. 1760 Nu was vil siner mage hie Mit amer trurecliche, Der künig von Francriche Was clägelichen komen dar Und die lantherren gar, 1765 Die ich han hie vor genant, Die durch in warent in dü lant Zi kuste in sine helfe komen, Da im das leben wart benomen. Io die verieschent mare 1770 Das da komen Ware Ile die getrüwe Mit jamerlicher rüwe, Der künic, die fürsten und ir man Giengent schone gen ir dan 1775 Da sí solte erbaizen. Dis müste jamer raizen Allen den da waren. 1754. 1758. 1759. 1765. lac M, d, D. man M, da D. do D, man M. ich W, fehlt. D. 1767. kuste = tjoste (zem strite MW). 1769. [D], d, rote Nr. 54. die W, fehlt D. weieschent D, erfrieschen W. 1774. ir über in. 1775. si W, fehlt D. 1776 ráschen. 1777. Allen dae da warent. ophier. erbaichen. 29 Der vürstinne gebaren Was vrólich, niendert dem gelich 1780 Das si wári jamers rich, Ir ógen wurden nie durch das Dester róter noch nas Das ir dis grosse lait gischah. Der künie von Francriche sprach 1785 ,Frówe liebü nüftel min, [11a] Tróste das gümüte din Bas denne üns allen sig geschehen! Wir müesen dir des alle jehen Das also hohes ungemach 1790 Nie von einem man geschach Also mengem libe, Bedü man und wibe, Als üns nu an dirre vrist Geschehen an minem óhan ist. 1795 Si sprach ,herre, das sol sin! Sit das wir nu àn den herren min Laider müssent nu ginesen, So müssent wir gemüt óch wesen Und üns gehaben als es nu stat 1800 Und ünser dinc sich gendet hat. Herre, nu ist à wol kunt Das ich nu an dirre stunt Sol und müs vor kilchen stan Und niht àn urlup sol gan; 1805 Des helfent umbe den bischof mir, Unz ich geophir, das ist min gir! JDas geschach. do gie für 1778. wurstine. 1779 und 1780 sind auf den hiefir wr- sprünglich freigelassenen 2 Zeilen mit blisserer Schrift nachgetragen (s. Eind.). 1788. alle D, vn vns M(W). 1790. nie M, Die D. einem M, dine D. 1794. mine. 1795. sprach W, sprachent D. 1799. es am Rande machgetragen. Stat em i. 1807. Vor [D], d, rote Nr. 55.
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80 Der bischof für des münsters tür Von dem altare hin 1810 Und fürte da die vröwen in, Biz si getäte ir opher hie. Die vröwe trureclichen gie Under des künges armen, Die güte müste erbarmen 1815 Alle die si sahent da. Sie opfirt unde gie da sa Hin an die jämerlichen stat Da du bar was gasazt Und zaigete wipliche gar 1820 Den kumber der ir herzen war, Und ir clagendes ungemach. Zü dem künge si do sprach ‚Herre, ich müs den herren min Gesehen, ob es mac sin“ — 1825 ,Nain, nûftellin, so vüegest du Alhie den grosten jamer nu Der ie geschach oder sol geschehen.‘ Sie sprach ‚ich müs in gesehen. Geschiht es nüt, so bin ich tot.‘ — 1830 ‚Nain, vröwe, erlas üns dirre not Das wir in suln sehen iht.‘“ — ‚Herre, swie es niht gischiht, So müs ich zware sterben. Nu wendent mir min verderben 1835 Und lat mich in noch sehen an, Unz ich von minem minneclichen man An sölich urlop alhie genem Als ez üns baiden wol gezem!‘ IDer kinic niht me sich flehen lies, 1840 Den sare er balde uf brechen hiez Und den lip unz uf die brust 1816. Si ophert W, Zie opfir D. 1819. zaigt W, haigete D. 1825. Wegest. 1836. minecliche D, besser: lieben W. 1838. vol. 1839. [D], d, rote Nr.56. lies am Rande machgetragen. En blôzen, das was ir gelust. Dü edel tugenderiche Kunde wipliche [115] Ir lait in alles wainen 1846 So clâgeliche irschainen Als ir niht arges wâre. Von ir grossen sware Vil mángen herzen we geschach. 1850 Die vröwe jämerlichen sprach ‚Ay Wilhelm, min amis, Wie hat din hohgelobter pris So laides ende genomen, Wie bistu nu mir wider komen! 1855 Owe dines libes, Owe mins armes wibes! Nu ist mir reht und dunket mich Als ich nie gesahi dich Und ich dir gewesen bi 1860 Niht wan in ainem trome si. Ich mac wol clagen dinen lip, Won ich wais wol das nie wip Liebern noch getrůwern man Bi disen ziten nie gewan 1865 Danne ich gehabet han an dir, Da von ich din ungern enbir. Trut geselle, sälic lip, Wem hastu mich armes wip In wernden sorgen sus gelan? 1870 Owe, wie sol es mir nu ergan Das ich laider din müs entwesen, Owe, wie sol ich nu genesen? Das ist min hóhste herzeser. Got wais wol das nie ritter mer 1875 Státer trüwe her gewan 1849. 1851. vil W, Vi D. Ay gyllames dvs amys W. 1872. ich W, fehlt D. 1873. Dast ist. h'zes'ait (es ist also ser aus lait gebessert).
80 Der bischof für des münsters tür Von dem altare hin 1810 Und fürte da die vröwen in, Biz si getäte ir opher hie. Die vröwe trureclichen gie Under des künges armen, Die güte müste erbarmen 1815 Alle die si sahent da. Sie opfirt unde gie da sa Hin an die jämerlichen stat Da du bar was gasazt Und zaigete wipliche gar 1820 Den kumber der ir herzen war, Und ir clagendes ungemach. Zü dem künge si do sprach ‚Herre, ich müs den herren min Gesehen, ob es mac sin“ — 1825 ,Nain, nûftellin, so vüegest du Alhie den grosten jamer nu Der ie geschach oder sol geschehen.‘ Sie sprach ‚ich müs in gesehen. Geschiht es nüt, so bin ich tot.‘ — 1830 ‚Nain, vröwe, erlas üns dirre not Das wir in suln sehen iht.‘“ — ‚Herre, swie es niht gischiht, So müs ich zware sterben. Nu wendent mir min verderben 1835 Und lat mich in noch sehen an, Unz ich von minem minneclichen man An sölich urlop alhie genem Als ez üns baiden wol gezem!‘ IDer kinic niht me sich flehen lies, 1840 Den sare er balde uf brechen hiez Und den lip unz uf die brust 1816. Si ophert W, Zie opfir D. 1819. zaigt W, haigete D. 1825. Wegest. 1836. minecliche D, besser: lieben W. 1838. vol. 1839. [D], d, rote Nr.56. lies am Rande machgetragen. En blôzen, das was ir gelust. Dü edel tugenderiche Kunde wipliche [115] Ir lait in alles wainen 1846 So clâgeliche irschainen Als ir niht arges wâre. Von ir grossen sware Vil mángen herzen we geschach. 1850 Die vröwe jämerlichen sprach ‚Ay Wilhelm, min amis, Wie hat din hohgelobter pris So laides ende genomen, Wie bistu nu mir wider komen! 1855 Owe dines libes, Owe mins armes wibes! Nu ist mir reht und dunket mich Als ich nie gesahi dich Und ich dir gewesen bi 1860 Niht wan in ainem trome si. Ich mac wol clagen dinen lip, Won ich wais wol das nie wip Liebern noch getrůwern man Bi disen ziten nie gewan 1865 Danne ich gehabet han an dir, Da von ich din ungern enbir. Trut geselle, sälic lip, Wem hastu mich armes wip In wernden sorgen sus gelan? 1870 Owe, wie sol es mir nu ergan Das ich laider din müs entwesen, Owe, wie sol ich nu genesen? Das ist min hóhste herzeser. Got wais wol das nie ritter mer 1875 Státer trüwe her gewan 1849. 1851. vil W, Vi D. Ay gyllames dvs amys W. 1872. ich W, fehlt D. 1873. Dast ist. h'zes'ait (es ist also ser aus lait gebessert).
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Danne du vil salic man Hast ane missewende Braht unz an din ende. Das ich diz gesprochen han, 1880 Da mit wil si alle lan Unbescholten die nu lebent Und nach der welte prise strebent. Sig Got nu demuete, So gůt in rehter gůte 1885 Als er ie was und man úns sagit, So rüch durch die rainen maget, Die minneclichen in gebar, Diner trüwen nemen war, Und lasse ir nu genissen dich 1890 Durch die genad das er sich Durch üns her uf die erde lie, Do er die menschait enphie, Und helfe dir durch sinen tot Von der iemer werender not 1895 Und von der laiden helle. Owe, trut geselle, Wie rehte min ungemüte mir Saite und das gehiez von dir Mit vor bedunkunge das ich 1900 Niemer me geszhi dich, Do du nu jungest von mir rite: Mine vorhtliche site, Die ich forhte, die sint mir [11e] Rehte volle varn an dir; 1905 Doch hate ich des ungedaht Das du mir alsus wurdist bracht. 31 Owe, herre, wem hast du Mich rüwie wip gelassen nu Und din vil claines kindelin? 1910 Wie süln wir nu verwaiset sin, Ich witüwe, es ain waisi? Anch mich der laiden raise Dar dich din hohgemüte trab Und da din sälic lip belab 1915 Und al dü höhsti vröde min! Ich hate e mit dem libe din Herzelieb, nu herze lait. Welt, din valsch unstatekait Und din wandelbáres lebin 1920 Sol minem lebenne urlub geben Also das ich an disem zil Geselleschaft hie laisten wil Mit sterbenne dem herren min. Dü güselleschaft müs sin, 1925 Das ist mir besser vil dan ich lemer nach dir sene mich. Mir ist lieber, ich hie verderbe Danne ich lebe und doch ersterbe. JDo naigte sich die gite 1930 Mit clagelichem mite Hin uf die bare sa zestunt, Si bot irn roten munt Sim hobet dik unde dike, Mit menges herze srike 1935 Druhte si an sich den lip. Do überwac das rane wip 1880. 1881. wil ich W, fehlt D. lebent, das zweite e aus o gebessert. 1883. [S], s rote M. 57. 1886. rvch er W. di rainen magt W, die rainuc D. 1887. in über der Zeile nachgetragen. 1889. ir W, ie D. 1898. dir M, fehlt D. 1898. vor bedüküge D, vor bedvnkenne M, vorbedvnken W. 1909. vortliche. 1904. wolle warn. 1910. verwaset M, verwaisint W, vwitz (am Rande nachgetragen für das an Ort und Stelle befindliche w'assen) D. 1999. [D], d, roie Nr. 58. 1981. Vor zestüt steht ze hant. 1934. menges D, menegen M(W). 1935. si MW, fehlt D. 1936. *$b'vac D, vber want W.
Danne du vil salic man Hast ane missewende Braht unz an din ende. Das ich diz gesprochen han, 1880 Da mit wil si alle lan Unbescholten die nu lebent Und nach der welte prise strebent. Sig Got nu demuete, So gůt in rehter gůte 1885 Als er ie was und man úns sagit, So rüch durch die rainen maget, Die minneclichen in gebar, Diner trüwen nemen war, Und lasse ir nu genissen dich 1890 Durch die genad das er sich Durch üns her uf die erde lie, Do er die menschait enphie, Und helfe dir durch sinen tot Von der iemer werender not 1895 Und von der laiden helle. Owe, trut geselle, Wie rehte min ungemüte mir Saite und das gehiez von dir Mit vor bedunkunge das ich 1900 Niemer me geszhi dich, Do du nu jungest von mir rite: Mine vorhtliche site, Die ich forhte, die sint mir [11e] Rehte volle varn an dir; 1905 Doch hate ich des ungedaht Das du mir alsus wurdist bracht. 31 Owe, herre, wem hast du Mich rüwie wip gelassen nu Und din vil claines kindelin? 1910 Wie süln wir nu verwaiset sin, Ich witüwe, es ain waisi? Anch mich der laiden raise Dar dich din hohgemüte trab Und da din sälic lip belab 1915 Und al dü höhsti vröde min! Ich hate e mit dem libe din Herzelieb, nu herze lait. Welt, din valsch unstatekait Und din wandelbáres lebin 1920 Sol minem lebenne urlub geben Also das ich an disem zil Geselleschaft hie laisten wil Mit sterbenne dem herren min. Dü güselleschaft müs sin, 1925 Das ist mir besser vil dan ich lemer nach dir sene mich. Mir ist lieber, ich hie verderbe Danne ich lebe und doch ersterbe. JDo naigte sich die gite 1930 Mit clagelichem mite Hin uf die bare sa zestunt, Si bot irn roten munt Sim hobet dik unde dike, Mit menges herze srike 1935 Druhte si an sich den lip. Do überwac das rane wip 1880. 1881. wil ich W, fehlt D. lebent, das zweite e aus o gebessert. 1883. [S], s rote M. 57. 1886. rvch er W. di rainen magt W, die rainuc D. 1887. in über der Zeile nachgetragen. 1889. ir W, ie D. 1898. dir M, fehlt D. 1898. vor bedüküge D, vor bedvnkenne M, vorbedvnken W. 1909. vortliche. 1904. wolle warn. 1910. verwaset M, verwaisint W, vwitz (am Rande nachgetragen für das an Ort und Stelle befindliche w'assen) D. 1999. [D], d, roie Nr. 58. 1981. Vor zestüt steht ze hant. 1934. menges D, menegen M(W). 1935. si MW, fehlt D. 1936. *$b'vac D, vber want W.
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32 Das jamer das si lute sre ,Anch mir armen und ówe, Das ich dich herren ie gesach! 1940 Der tot ir das herze brach Und vürt ir blüt zer stunde Zer nasen us und zem munde; Dü edel raine güte Begos mit ir blüte 1945 Den lichamen von ir not. Also lae si bi im tot Und het in an irn arm gelait. Do wandent si von warhait Alle das ir waere 1950 Geswunden von der swäre Die si lait mit jamer da; Wasser gussent si ir sa An die kelen und under dů gen: Do was es sunder lögen 1955 Si wari reht an zwivel tot. Da wart der jamer und dü not, Di da was an dem selben tage, Zwivalt mit trureclicher clage Von alten und jungen. 1960 Do misse was gesungen, Do wurden vil drate Die herren ze ráte [724] Das man des edeln herren lip Und sin vil getruwes wip 1965 Behielte biz an den andern tac. Den tac da nieman vróden phlac. IDo der imbis geschach, In ainen sarc man bárin sach Die lichamen baide, 1987. D, D, der W. si W, fehlt D. 1941. vürt] wórt D, fir M, vur W. 1944. begoz W, Beges D. 1959. iugen. 1967. [D] d, rote Nr. 59. 1984. tugend. 1970 Mit mengem herze laide Wart ir baider tot geclaget. Do was der ander tac betaget, Nach mittem morgen was niht lanc E das man messe gesanc 1975 Und dar nach mit werdekait Der edel degen wart gelait Und óch dü güt Ylie, Dü güete wandels vrie, Der lip alsólicher trüwen pflac 1980 Das si von jamer tot gelac, Als ir státe trüwe riet, Di si von dem libe schiet. So wol sü raine sálic wip, Das ir tugende richer lip 1985 Hat so hohin pris bejaget, Swa von ir trüwen wirt gesaget, Das man da wibes werdekait An lobe deste hoher sait, An den der wiplicher name 1990 Ist ane unwipliche schame! Unwip hant des tailes niht Des man rehten wiben giht. Wiplich wip und uzwip, Swie die haben gelichen lip, 1995 Ir name ungeliche trait. Mir ist durch ir namen lait Swa die geliche sint genant Der müt ist ungelich erkant. Wipliches wibes wiphait 2000 Das lop in wibes namen trait, Mannes hoh gemite Hahet wibes gute, Durch das frót sieh ain sálic man, 1988. hoher W, hohe D. 1990. schame am. Rande nachgetragen für das an Ort und Stelle stehende name. 1993. [V], v (viplich), rote Nr. 60. — vn- wip MW, wip D. 2002. Hoehet W, Habet D.
32 Das jamer das si lute sre ,Anch mir armen und ówe, Das ich dich herren ie gesach! 1940 Der tot ir das herze brach Und vürt ir blüt zer stunde Zer nasen us und zem munde; Dü edel raine güte Begos mit ir blüte 1945 Den lichamen von ir not. Also lae si bi im tot Und het in an irn arm gelait. Do wandent si von warhait Alle das ir waere 1950 Geswunden von der swäre Die si lait mit jamer da; Wasser gussent si ir sa An die kelen und under dů gen: Do was es sunder lögen 1955 Si wari reht an zwivel tot. Da wart der jamer und dü not, Di da was an dem selben tage, Zwivalt mit trureclicher clage Von alten und jungen. 1960 Do misse was gesungen, Do wurden vil drate Die herren ze ráte [724] Das man des edeln herren lip Und sin vil getruwes wip 1965 Behielte biz an den andern tac. Den tac da nieman vróden phlac. IDo der imbis geschach, In ainen sarc man bárin sach Die lichamen baide, 1987. D, D, der W. si W, fehlt D. 1941. vürt] wórt D, fir M, vur W. 1944. begoz W, Beges D. 1959. iugen. 1967. [D] d, rote Nr. 59. 1984. tugend. 1970 Mit mengem herze laide Wart ir baider tot geclaget. Do was der ander tac betaget, Nach mittem morgen was niht lanc E das man messe gesanc 1975 Und dar nach mit werdekait Der edel degen wart gelait Und óch dü güt Ylie, Dü güete wandels vrie, Der lip alsólicher trüwen pflac 1980 Das si von jamer tot gelac, Als ir státe trüwe riet, Di si von dem libe schiet. So wol sü raine sálic wip, Das ir tugende richer lip 1985 Hat so hohin pris bejaget, Swa von ir trüwen wirt gesaget, Das man da wibes werdekait An lobe deste hoher sait, An den der wiplicher name 1990 Ist ane unwipliche schame! Unwip hant des tailes niht Des man rehten wiben giht. Wiplich wip und uzwip, Swie die haben gelichen lip, 1995 Ir name ungeliche trait. Mir ist durch ir namen lait Swa die geliche sint genant Der müt ist ungelich erkant. Wipliches wibes wiphait 2000 Das lop in wibes namen trait, Mannes hoh gemite Hahet wibes gute, Durch das frót sieh ain sálic man, 1988. hoher W, hohe D. 1990. schame am. Rande nachgetragen für das an Ort und Stelle stehende name. 1993. [V], v (viplich), rote Nr. 60. — vn- wip MW, wip D. 2002. Hoehet W, Habet D.
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Der wibes namen eren gan, 2005 Swa rainen wiben wol geschiht, Den man rehter wiphait gicht. Wip zereht türen sol, Swa man wiben sprichet wol; Unwip es nieman fürtrait 2010 An prise und an werdekait, Da man priset rainü wip. Da von hat dirre vrówen lip Getüret wiplichen pris, Wan sü mit wiphait was so wis 2015 Das wipliche missetat Virdaht ir lob mit lobe hat, Swa von ir rainen wiphait Werden liten wirt gesait. Durch das sóllen noch raini wip 2020 Clagen der rainen vrówen lip Der wiplich trüwe das gebot [124] Das si durch trüwe lait den tot. Io des edeln herren lip Und sin vil herzeliebes wip 2095 Wurdent herlich begraben, Do wart da michel clage erhaben: Junge alte arm und rich Riefent alle geliche ‚Ey deus kia feit 2030 Das also grosses herze lait Üns vródelosen ist beschehen, Das wir den niemer sólint gesehen Der ane valsh ain blüme was Und státer trüwe ain adamas! 2035 Ay de Franze trihte gent, 33 Wie diner salden fundament, Dar uf din ere was gesat, Gewichen ist von siner stat, Sit ins der ist verdorben 2040 Des tugent hat erworben Das der Francoyser werdekait Von siner wirdi crone trait! Allen werden vrówen Ist an im verhówen 2045 Der vródin sch?/t, der sselden cranz; Der welte lobes sunnen glanz Müst an im erlóschen sin, Wan im wart niht anders schin Wan lobelich allen wis 2050 Swas prisen sol der welte pris. "Vil geschach der clag al da. Wider in das münster sa Hüb sich dü vrödelose schar. Den clainen knaben trüc man dar, 2055 Der wart getöfet sa zehant Unde öch Willehelm genant. In hüben al die besten do Und wunschent im gar also Das in Got in sälden pfat 2060 Wiste und an sines vatter stat In gerüchte sezzen Und si mit im ergezzen Des in an sinem vatter war. Do baten al die fürsten gar 2065 Den künic das er das kindelin Näme in die pflege sin, Das lobt er in güteliche. In allem Francriche 2004. 2009. 2015. 2016. 2017. 2023. 2024. 2029. MW. Deutsche Texte des Mittelalters. II. gan (g über k nachgetragen). ez wenic iht für treit M. vnwiplichiv M. ir lob am Rande nachgetragen. von MW, fehlt D. [D], d, rote Nr. 61. herzen liebs W, hliebes D. ay dvze (dvlee W) devs qui afeit 2035. defranze M, der frantze W, die franzese D. trihte DM, drihte W (= triste?). 2045. schilt W, shlit (darnach Punkt) D. 2049. in alle M. 2051. [W], v, rote Mr. 62. 2053. sich W, fehlt D. 2055. Der W, Da D. 2060. 63. watt‘. 2067. lopt W, lobp D.
Der wibes namen eren gan, 2005 Swa rainen wiben wol geschiht, Den man rehter wiphait gicht. Wip zereht türen sol, Swa man wiben sprichet wol; Unwip es nieman fürtrait 2010 An prise und an werdekait, Da man priset rainü wip. Da von hat dirre vrówen lip Getüret wiplichen pris, Wan sü mit wiphait was so wis 2015 Das wipliche missetat Virdaht ir lob mit lobe hat, Swa von ir rainen wiphait Werden liten wirt gesait. Durch das sóllen noch raini wip 2020 Clagen der rainen vrówen lip Der wiplich trüwe das gebot [124] Das si durch trüwe lait den tot. Io des edeln herren lip Und sin vil herzeliebes wip 2095 Wurdent herlich begraben, Do wart da michel clage erhaben: Junge alte arm und rich Riefent alle geliche ‚Ey deus kia feit 2030 Das also grosses herze lait Üns vródelosen ist beschehen, Das wir den niemer sólint gesehen Der ane valsh ain blüme was Und státer trüwe ain adamas! 2035 Ay de Franze trihte gent, 33 Wie diner salden fundament, Dar uf din ere was gesat, Gewichen ist von siner stat, Sit ins der ist verdorben 2040 Des tugent hat erworben Das der Francoyser werdekait Von siner wirdi crone trait! Allen werden vrówen Ist an im verhówen 2045 Der vródin sch?/t, der sselden cranz; Der welte lobes sunnen glanz Müst an im erlóschen sin, Wan im wart niht anders schin Wan lobelich allen wis 2050 Swas prisen sol der welte pris. "Vil geschach der clag al da. Wider in das münster sa Hüb sich dü vrödelose schar. Den clainen knaben trüc man dar, 2055 Der wart getöfet sa zehant Unde öch Willehelm genant. In hüben al die besten do Und wunschent im gar also Das in Got in sälden pfat 2060 Wiste und an sines vatter stat In gerüchte sezzen Und si mit im ergezzen Des in an sinem vatter war. Do baten al die fürsten gar 2065 Den künic das er das kindelin Näme in die pflege sin, Das lobt er in güteliche. In allem Francriche 2004. 2009. 2015. 2016. 2017. 2023. 2024. 2029. MW. Deutsche Texte des Mittelalters. II. gan (g über k nachgetragen). ez wenic iht für treit M. vnwiplichiv M. ir lob am Rande nachgetragen. von MW, fehlt D. [D], d, rote Nr. 61. herzen liebs W, hliebes D. ay dvze (dvlee W) devs qui afeit 2035. defranze M, der frantze W, die franzese D. trihte DM, drihte W (= triste?). 2045. schilt W, shlit (darnach Punkt) D. 2049. in alle M. 2051. [W], v, rote Mr. 62. 2053. sich W, fehlt D. 2055. Der W, Da D. 2060. 63. watt‘. 2067. lopt W, lobp D.
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Vůgete der gelieben tot 2070 Den liten clegeliche not, Wan swer des tugenrichen man De kaine künde ie gewan, Umbe den kund er wol bejagen Das er in sere müste clagen. 2075 Der bi im lebenden umb sin leben Von nide hate niht gegeben, Der gunde im doch des todes niht, Als es vil lihte noch gesciht; Doch was der harte claine. 2080 Sin tugint was so raine [12e] Das er mit eregernder kunst Bejagen kunde ir aller gunst, Das si in sere müstent clagen, Alse man nu bi disen tagen 2085 Den edeln Otingáre claget, Der sólichen pris hat bejaget Das also kurzelich nie nieman So gemaines lop gewan So der grave Cünrat 2090 Bejagit in drin jaren hat, Di er ritter was genant, E das er rümde tüsche lant. Nu helfe im Got durch sinen tot Unde lóse in dort us aller not! 2095 TNu, vro Rüwe, ist iwer cranz Gevlohten sóne worden ganz An den von den der welte pris Blüte in blündes blümen wis Nach weltlicher werdekait. 2100 Wa hat dü Aventüre ir lait Umbe iuch gedient, das solt ir sagen, Das ir ir die habt intragen Die si herzeclichen claget? | Wie wart der degen unverzaget 2105 Her Wilhelm der wise tot? Wie verdarp in sender not Nach im dá güete Ylie, Sin liebü trut amie? Wie lac der grave Sigenant, 2110 Der mit siner milten hant Bejagt der welte pris? Wie lac der stolze degen wis Von Selanden grave Adan? Wie hate iw Fierliun getan, 2115 Der eren hoehester amus, Und der burgrave Pelloys, Der edel vil gehüre? — Ir habt der Aventüre Gebrochen jamerlichen abe 2190 An werden rittern grosse habe, Der ich kan genemmen niht! In git gesellecliche phliht Der Tot mit geselleschaft, Der mit siner laiden craft 2195 Der welte nieman leben lat An dem der pris der sáldin stat. Doch ist er so dancneme Das im niht widerzáme Ist, er nemes allis gar. 2130 Doch misent die in sine schar Zi mersten varn die also lebent 2069. 2075. 2080. 2082. 2091. 2095. 2096. 2100. 2103. 2106. wógete. bi im M(W), ainem D. tvgent MW, iugint D. gvnst W, kunst D. Di D, Do W. [N], n, rote Nr. 68. sóne — schone W. Wa D, Wi W. si W, feMt D. wie verdarp MW, Wie er verdarp D. vgl. 1021. 2109. 2114. 2115. 2122. 2194. 2127. me D. 2129. 2130. sin W. Wie lac MW, W, D. iv M, in D. hohster amys W, hoehesten ains D. In D, Ev W. laide am Rande nachgetragen. so dane neme M(W), doch danne er nemes M, ir ueme D. die in sine D, si in siner M, siv in
Vůgete der gelieben tot 2070 Den liten clegeliche not, Wan swer des tugenrichen man De kaine künde ie gewan, Umbe den kund er wol bejagen Das er in sere müste clagen. 2075 Der bi im lebenden umb sin leben Von nide hate niht gegeben, Der gunde im doch des todes niht, Als es vil lihte noch gesciht; Doch was der harte claine. 2080 Sin tugint was so raine [12e] Das er mit eregernder kunst Bejagen kunde ir aller gunst, Das si in sere müstent clagen, Alse man nu bi disen tagen 2085 Den edeln Otingáre claget, Der sólichen pris hat bejaget Das also kurzelich nie nieman So gemaines lop gewan So der grave Cünrat 2090 Bejagit in drin jaren hat, Di er ritter was genant, E das er rümde tüsche lant. Nu helfe im Got durch sinen tot Unde lóse in dort us aller not! 2095 TNu, vro Rüwe, ist iwer cranz Gevlohten sóne worden ganz An den von den der welte pris Blüte in blündes blümen wis Nach weltlicher werdekait. 2100 Wa hat dü Aventüre ir lait Umbe iuch gedient, das solt ir sagen, Das ir ir die habt intragen Die si herzeclichen claget? | Wie wart der degen unverzaget 2105 Her Wilhelm der wise tot? Wie verdarp in sender not Nach im dá güete Ylie, Sin liebü trut amie? Wie lac der grave Sigenant, 2110 Der mit siner milten hant Bejagt der welte pris? Wie lac der stolze degen wis Von Selanden grave Adan? Wie hate iw Fierliun getan, 2115 Der eren hoehester amus, Und der burgrave Pelloys, Der edel vil gehüre? — Ir habt der Aventüre Gebrochen jamerlichen abe 2190 An werden rittern grosse habe, Der ich kan genemmen niht! In git gesellecliche phliht Der Tot mit geselleschaft, Der mit siner laiden craft 2195 Der welte nieman leben lat An dem der pris der sáldin stat. Doch ist er so dancneme Das im niht widerzáme Ist, er nemes allis gar. 2130 Doch misent die in sine schar Zi mersten varn die also lebent 2069. 2075. 2080. 2082. 2091. 2095. 2096. 2100. 2103. 2106. wógete. bi im M(W), ainem D. tvgent MW, iugint D. gvnst W, kunst D. Di D, Do W. [N], n, rote Nr. 68. sóne — schone W. Wa D, Wi W. si W, feMt D. wie verdarp MW, Wie er verdarp D. vgl. 1021. 2109. 2114. 2115. 2122. 2194. 2127. me D. 2129. 2130. sin W. Wie lac MW, W, D. iv M, in D. hohster amys W, hoehesten ains D. In D, Ev W. laide am Rande nachgetragen. so dane neme M(W), doch danne er nemes M, ir ueme D. die in sine D, si in siner M, siv in
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35 Das si in der hôhesten wirdi swebent: Der lat er leben de kainen, Der andirn niender ainen. 2135 Doch clagt ich das in des gezimt Das er ze merst die túrsten nimet. Nu helfe úns dú Gottes craft Das wir siner botteschaf Werdin also hie bewart, [13a] So wir varn uf sin vart, 2141 Das wir danne Gottes riche Besizent eweclichen! amen. leih 2132. si W, fehlt D. 2137. helf W, hefe D. 2140. wir W, fehlt D. warn. 2141 und 42 in W = daz wir danne ewich- Besitzen gotes reih. 2141. riche. 2142. Vor amen Punkt. Nach diesem Vers kein Spatium. Der Text läuft ohne Unterbrechung fort. Siehe das Faksimile! 2*)
35 Das si in der hôhesten wirdi swebent: Der lat er leben de kainen, Der andirn niender ainen. 2135 Doch clagt ich das in des gezimt Das er ze merst die túrsten nimet. Nu helfe úns dú Gottes craft Das wir siner botteschaf Werdin also hie bewart, [13a] So wir varn uf sin vart, 2141 Das wir danne Gottes riche Besizent eweclichen! amen. leih 2132. si W, fehlt D. 2137. helf W, hefe D. 2140. wir W, fehlt D. warn. 2141 und 42 in W = daz wir danne ewich- Besitzen gotes reih. 2141. riche. 2142. Vor amen Punkt. Nach diesem Vers kein Spatium. Der Text läuft ohne Unterbrechung fort. Siehe das Faksimile! 2*)
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II. Buch. „VVer hat mich güter her gelesen? 2160 Wan ich an in gedinge, Ist es ieman gewesen Sol er min vurspreche wesen. 2145 Lebende in solicher wise, Er frume mich also gelesen Lob er mich dez mich prise Das man fúr gût òch dulde mich. Es sig man oder wip, Růdolf, nu sprich du mich Hab er so getruwen lip, Und sage der mære mere von mir, 2165 Ane vâlsche sol er mich An den bin ich givolgic dir Nach der gewâren warhait Lieben, das ist frúntlich, — Mit sůzer sinne stúre: Die dú walsh von mir sait!“ — „Vrò Aventure, sit ir das?“ Ich bin dú Aventúre, Diu des mit flehelichen sitten ,Ja‘ — ,so mohtet ir wol baz 2170 Wil die ere gernden bitten Sin an wiser lúte komin Das si mich niht verkeren Und besser maister han genomen, Von Veldeg den wisen, Unde minen maister lerin, Der úch wol kunde prisen Der mich biz her getihtet hat, 2175 Lobelichú mâre, Ane spot so wisen rat Oder der Owâre, Das er mich vollebringe, 2150 2155 2143—2331 vgl. HMS 4, 549 Anm. 868 f. 2143. [W], w, der Raum über 5 Zeilen ausgespart. Die roten Init.-Nummern fehlen von hier ab gänzlich. (in M = fol. 17b, in W = fol. 15b). 2144. I und die folgenden zum Akrostich gehörigen Init. wieder nicht besonders hervor- gehoben, es sind die gewöhnlichen grofsen Buch- staben am Zeilenanfange. 2159. wollebringe. 2161. er M, fehlt D. wrspreche. 2164. R. nv versprich dv dich M, R. nv sprich vur dich W. 2166. giwolgic. 2170. Ja nachträglich (mit blässerer Schrift) aus ursprünglichem Jo gebessert. 2171. an mit blässerer Schrift über der Zeile nachgetragen. 2173. An der Stelle des Eigennamens steht der welte durchstrichen; eine drübergeschriebene Korrektur (weldeg?) ist gleichfalls durchstrichen, und am Rande mit blässerer Schrift (die die Korrekturen vorgenommen hat) weldeg nach- getragen (s. das Faksimile). 2176 und 2177 sind auf den hiefür ur- sprünglich freigelassenen beiden Zeilen mit blässerer Schrift nachgetragen. 2176. den MW.
II. Buch. „VVer hat mich güter her gelesen? 2160 Wan ich an in gedinge, Ist es ieman gewesen Sol er min vurspreche wesen. 2145 Lebende in solicher wise, Er frume mich also gelesen Lob er mich dez mich prise Das man fúr gût òch dulde mich. Es sig man oder wip, Růdolf, nu sprich du mich Hab er so getruwen lip, Und sage der mære mere von mir, 2165 Ane vâlsche sol er mich An den bin ich givolgic dir Nach der gewâren warhait Lieben, das ist frúntlich, — Mit sůzer sinne stúre: Die dú walsh von mir sait!“ — „Vrò Aventure, sit ir das?“ Ich bin dú Aventúre, Diu des mit flehelichen sitten ,Ja‘ — ,so mohtet ir wol baz 2170 Wil die ere gernden bitten Sin an wiser lúte komin Das si mich niht verkeren Und besser maister han genomen, Von Veldeg den wisen, Unde minen maister lerin, Der úch wol kunde prisen Der mich biz her getihtet hat, 2175 Lobelichú mâre, Ane spot so wisen rat Oder der Owâre, Das er mich vollebringe, 2150 2155 2143—2331 vgl. HMS 4, 549 Anm. 868 f. 2143. [W], w, der Raum über 5 Zeilen ausgespart. Die roten Init.-Nummern fehlen von hier ab gänzlich. (in M = fol. 17b, in W = fol. 15b). 2144. I und die folgenden zum Akrostich gehörigen Init. wieder nicht besonders hervor- gehoben, es sind die gewöhnlichen grofsen Buch- staben am Zeilenanfange. 2159. wollebringe. 2161. er M, fehlt D. wrspreche. 2164. R. nv versprich dv dich M, R. nv sprich vur dich W. 2166. giwolgic. 2170. Ja nachträglich (mit blässerer Schrift) aus ursprünglichem Jo gebessert. 2171. an mit blässerer Schrift über der Zeile nachgetragen. 2173. An der Stelle des Eigennamens steht der welte durchstrichen; eine drübergeschriebene Korrektur (weldeg?) ist gleichfalls durchstrichen, und am Rande mit blässerer Schrift (die die Korrekturen vorgenommen hat) weldeg nach- getragen (s. das Faksimile). 2176 und 2177 sind auf den hiefür ur- sprünglich freigelassenen beiden Zeilen mit blässerer Schrift nachgetragen. 2176. den MW.
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Der úns Ereches getat Und von dem leun getihtet hat, Oder den von Eschibach, 2180 Der wol ze maister schefte sprach Von Parzifalis manhait, Und wie nach hohem prise strait Sante Wilhelmis leben, Oder hetint üch irgeben 2185 Maister Goetfrides kunst Von Strasburg, hettent ir des gunst So wol so Tristram und Ysot, Der liep, der trüwe und ir not Er so wol kinde wahin 2190 Mit wisen worten spæhen, Der lettis bas denne ich getan; Oder hettint üch virlan Den wisen Blikeren An gut getihte keren, 2195 Des kunst, des wislicher rat Den Unbehanc gemalet hat: Der kindi iu rehter han getan dan ich. Von Zezichoven her Ulrich, Der üns tihte Lanzoleten, [130] Hette mich wol an iu vertretten 2201 Und herre Wirnt von Graveberch, Der üns vil manlichi werch An dem Rade hat gesait Von Wigolaises manhait; 2205 So wurdint ir niht also cranc. Wolde üch maister Fridanc 97 Getihtet han, so wárint ir Bas vńrkomen danne an mir, — Oder von Absolone, 2210 Hette er üch also schóne Birihtet als dà máre Wie der edel Stoffaere, Der kaiser Friderich, verdarp Und lebende hohes lop erwarp. 2215 Hettint ir kunde gewunnen Des von Vuozes brunnen, So wäri à aber bas giscLehen Danne an mir, des müs ich jehen. Ir wárent óch bas vollekomen, 2220 Hatte sich üwer an genomen Here Flec der.güte Cünrat, Do er Floren getat Und Blancheflurs berihte. Och wire iwere getihte 2225. Komen in besser schówe Mit dem von Linówe, Der Ekkennes manhait Hat getihtet und gesait, Das ist der Wallare. 2230 Óch heti ńch der Strikare Bas danne ich berihtet, Wold er üch han getihtet Als Daniel vom blünden tal. Die werden ritter über al 2235 Die bi Artwses jaren In sinem hove waren 2177. Die Ligatur æ in getet ist wohl mur scheinbar und durch fliichtige Schreibung ent- standen (s. das Faksimile). 2178. dem levn getihtet M, den leun ge- rihtet D. 2183. 2185. 2186. g über k. 2187. 2190. 2193. 2194. leben W, lip D. chvnst W, kunt D. strasburp. des W, de D. gunst, tistrain D. so M H fol. 17c), feht D. plichern W, sin keren D. getihte W, gerihte D. 9197. d'kvnde iv rehter tn dann ich MW). 2198. zezinchoven M, zëhichouen D. 2201. Wirnt M, wirut D. gravenberc M, grageberch D. 2208. vur chomen W, u'komen D. 2211. als als. 2212. der am Rande nachgetragen. ^ edil M, del D. 2916. vizsprunnin M, sizes brunnen D. 2919. iir. wollekom. 2233. vo. von blÿm M. 2234. werder D, wrden M. 2235. artoses.
Der úns Ereches getat Und von dem leun getihtet hat, Oder den von Eschibach, 2180 Der wol ze maister schefte sprach Von Parzifalis manhait, Und wie nach hohem prise strait Sante Wilhelmis leben, Oder hetint üch irgeben 2185 Maister Goetfrides kunst Von Strasburg, hettent ir des gunst So wol so Tristram und Ysot, Der liep, der trüwe und ir not Er so wol kinde wahin 2190 Mit wisen worten spæhen, Der lettis bas denne ich getan; Oder hettint üch virlan Den wisen Blikeren An gut getihte keren, 2195 Des kunst, des wislicher rat Den Unbehanc gemalet hat: Der kindi iu rehter han getan dan ich. Von Zezichoven her Ulrich, Der üns tihte Lanzoleten, [130] Hette mich wol an iu vertretten 2201 Und herre Wirnt von Graveberch, Der üns vil manlichi werch An dem Rade hat gesait Von Wigolaises manhait; 2205 So wurdint ir niht also cranc. Wolde üch maister Fridanc 97 Getihtet han, so wárint ir Bas vńrkomen danne an mir, — Oder von Absolone, 2210 Hette er üch also schóne Birihtet als dà máre Wie der edel Stoffaere, Der kaiser Friderich, verdarp Und lebende hohes lop erwarp. 2215 Hettint ir kunde gewunnen Des von Vuozes brunnen, So wäri à aber bas giscLehen Danne an mir, des müs ich jehen. Ir wárent óch bas vollekomen, 2220 Hatte sich üwer an genomen Here Flec der.güte Cünrat, Do er Floren getat Und Blancheflurs berihte. Och wire iwere getihte 2225. Komen in besser schówe Mit dem von Linówe, Der Ekkennes manhait Hat getihtet und gesait, Das ist der Wallare. 2230 Óch heti ńch der Strikare Bas danne ich berihtet, Wold er üch han getihtet Als Daniel vom blünden tal. Die werden ritter über al 2235 Die bi Artwses jaren In sinem hove waren 2177. Die Ligatur æ in getet ist wohl mur scheinbar und durch fliichtige Schreibung ent- standen (s. das Faksimile). 2178. dem levn getihtet M, den leun ge- rihtet D. 2183. 2185. 2186. g über k. 2187. 2190. 2193. 2194. leben W, lip D. chvnst W, kunt D. strasburp. des W, de D. gunst, tistrain D. so M H fol. 17c), feht D. plichern W, sin keren D. getihte W, gerihte D. 9197. d'kvnde iv rehter tn dann ich MW). 2198. zezinchoven M, zëhichouen D. 2201. Wirnt M, wirut D. gravenberc M, grageberch D. 2208. vur chomen W, u'komen D. 2211. als als. 2212. der am Rande nachgetragen. ^ edil M, del D. 2916. vizsprunnin M, sizes brunnen D. 2919. iir. wollekom. 2233. vo. von blÿm M. 2234. werder D, wrden M. 2235. artoses.
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Für die werdesten erkant, Die hat wislichen genant En Gotfrit von Hohenloch, 2240 Der künde üch han gemachet hoch, Ob er üch gerne wolde han So wol so ieman dort getan. Óch hetti üch mit wishait Her Albreht bas denne ich gesait, 2245 Von Keminat der wise manm, Der maisterliche tihten kan. An den soltin ir sin komen Ald ü ze maister han genomen Andir wise lüte, 2250 Die üch ze wiser tiute Kunden bas dan ich gesagen! — ‚Da was ich do bi den tagen In wälsche verborgen unz nu An dise selben zit das du 2255 Mich begundost tihten.‘ — ‚Wan liset iuch doch rihten Den wisen Türhaimare, Der wol güete maere [13c] Ze maisterschefte tihten kan! 2260 Der hat Artuse ainen man Von Kriechen niuliche Gesant in siniu riche Mit so güter spruche craft Das ich mich der maisterschaft 2265 Und der hohen wishait, 2238. 2239. 2242. 2250. 2252. 2256. 2262. 2264. 2267. Vor genat steht erkant. jenem? HMS 4, 869. tivte M, tihte D. wis ich D, w, eht ich M. liezet iv do M. in siniv riche M, niweliche D. daz M, Da D. wil am Rande nachgetragen. 2269. im M, mir D. 2271. kYm ich niht an M, kan ich in nit an D (HMS 4, 869). 2274. vi ich M, Ich ich D. Die er an Clies hat gelait, Niht gelichen wil noch ensol. Geschiehet iu von mir niht so wol So jenim ist von im geschehen, 2270 Des sol man mich unschuldic sehen. ‚Sich, da kum ich nit an, Swie maisterlichen er tihten kan: Sit das du dich min hast an genomen Und ich nu bin an dich komen, 2275 So volfitre eht du mich! Es ist gar unschamelich, Ob in gütem müte an man Tüt so er beste kan. — „Nu tate śchz, ob ich wisse 2280 Ob mir maister Hesse Von Strasburg de sribaere Wolde disü mare Prisen ob s? wárent güt/ — „Ja er, binamen ja, er tüt! 2285 Er hat beschaidenhait so vil, Swa er tihte bessern wil, Das er zerehte bessern sol, Da kumt sin überhóren wol, Wan ez besserunge holt.‘ — 2290 Wil min frünt Vasolt Und ander merkáre, Die wol güte mzre Kunnent merken, tihten, sagen, Min unkunst an iu vertragen, 9975. wolfüre. eht M, er D. 2977. uiite. 9979. ichz M, fehlt D. 2283. prisen ob si weren M, Prisen ob wärent (si fehlt) D, priieven ob sie wseren HMS a. a. O. (in W fehlt die ganze Stelle). 2286. getihte (g aus b gebessert) M. — vil. 2287. sol M, wil D. 2288. kvmit M, kunt D. 2289. ez M, fehlt D. 2294. unkunst M, unkunt D. M, tragen D. vertragen
Für die werdesten erkant, Die hat wislichen genant En Gotfrit von Hohenloch, 2240 Der künde üch han gemachet hoch, Ob er üch gerne wolde han So wol so ieman dort getan. Óch hetti üch mit wishait Her Albreht bas denne ich gesait, 2245 Von Keminat der wise manm, Der maisterliche tihten kan. An den soltin ir sin komen Ald ü ze maister han genomen Andir wise lüte, 2250 Die üch ze wiser tiute Kunden bas dan ich gesagen! — ‚Da was ich do bi den tagen In wälsche verborgen unz nu An dise selben zit das du 2255 Mich begundost tihten.‘ — ‚Wan liset iuch doch rihten Den wisen Türhaimare, Der wol güete maere [13c] Ze maisterschefte tihten kan! 2260 Der hat Artuse ainen man Von Kriechen niuliche Gesant in siniu riche Mit so güter spruche craft Das ich mich der maisterschaft 2265 Und der hohen wishait, 2238. 2239. 2242. 2250. 2252. 2256. 2262. 2264. 2267. Vor genat steht erkant. jenem? HMS 4, 869. tivte M, tihte D. wis ich D, w, eht ich M. liezet iv do M. in siniv riche M, niweliche D. daz M, Da D. wil am Rande nachgetragen. 2269. im M, mir D. 2271. kYm ich niht an M, kan ich in nit an D (HMS 4, 869). 2274. vi ich M, Ich ich D. Die er an Clies hat gelait, Niht gelichen wil noch ensol. Geschiehet iu von mir niht so wol So jenim ist von im geschehen, 2270 Des sol man mich unschuldic sehen. ‚Sich, da kum ich nit an, Swie maisterlichen er tihten kan: Sit das du dich min hast an genomen Und ich nu bin an dich komen, 2275 So volfitre eht du mich! Es ist gar unschamelich, Ob in gütem müte an man Tüt so er beste kan. — „Nu tate śchz, ob ich wisse 2280 Ob mir maister Hesse Von Strasburg de sribaere Wolde disü mare Prisen ob s? wárent güt/ — „Ja er, binamen ja, er tüt! 2285 Er hat beschaidenhait so vil, Swa er tihte bessern wil, Das er zerehte bessern sol, Da kumt sin überhóren wol, Wan ez besserunge holt.‘ — 2290 Wil min frünt Vasolt Und ander merkáre, Die wol güte mzre Kunnent merken, tihten, sagen, Min unkunst an iu vertragen, 9975. wolfüre. eht M, er D. 2977. uiite. 9979. ichz M, fehlt D. 2283. prisen ob si weren M, Prisen ob wärent (si fehlt) D, priieven ob sie wseren HMS a. a. O. (in W fehlt die ganze Stelle). 2286. getihte (g aus b gebessert) M. — vil. 2287. sol M, wil D. 2288. kvmit M, kunt D. 2289. ez M, fehlt D. 2294. unkunst M, unkunt D. M, tragen D. vertragen
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2295 So wil ich mich arbaiten Und iuwere máre braiten.‘ — ,Uf ir gnade la du das Und brine mich aber fürbas: Es wáre üns baiden missetan, 2300 Woltist du mich also lan. — ,Vro Aventüre, so wil ich Mit iu gerne arbaiten mich, Das ir mit güetlichen sitten Gerüchent sine vrówen bitten 2305 Das si dur wibes güte Im hóhe sin gemüte, Der er mit státem müte, Mit libe und óch mit güte Wil iemer dienen siniu zil, 2310 Durch den ich üch tihtin wil, Und manent si der werdekait Die Got hat an si gelait Also lobeliche, Das si in fróden riche 2315 Und das si siner státe Durch ir tugende raete Ze güete an im gedenke, [144] Das ist der werde schenke, Der hoh gemitte Cinrat 2320 Von Winterstetten, der mich hat Gebetten durch den willen sin Das ich durch in die sinne min Arbaite und ńch tihte In rehter rime rihte. 2325 Das wil ich gerne tün durch in, Wan sin gemüet und öch sin sin 2303. güetliche. 9305. dvr M, gerüchent D. 2306. hohe M, hóhen D. 9807. er M, fehlt D. 9309. dinem sinui. 9910. vil 9314. Vor si steht in. 2319. KYnrat M, crónet D. 2322. ich am Rande machgetragen. 2323. tihte M, rihte D. 39 Und aller siner tugende rat Gar nach der welte prise stat; Da von dunket er mich wert, 2830 Des er hat an mich gigert, Das ich es gerne durch in tů. Die rede lassint! griffen zů Der rehten aventure hie Wie es dem clainen kinde ergie! 2335 Xo der degen wit erkant Her Wilhelm der wigant Mit grosser clage wart begraben, Sin kint den hoh gebornen knaben Der kunic hate an sich genomen 2340 Und was hain ze huse komen, Da er mit huse wolte wesin. Nu began 6ch Jofrit genesin Siner grossen wunden Und was in kurzen stunden 2345 Das im niht vil arges war, Und hatte sine botten dar Ze Francriche in das lant An den richun künic gesant, Die funden ien ze Paris. 2350 Ain vil werder herre wis, Von Loven grave Lampert, Was ze botten dar gegert, Der was von alter grise Und was mit hohem prise 2355 Komin in das alter sin; Des sun was grave Làmbekin, Der in dem strit was 2826. Das erste sin am Rande nach- getragen. 2327. tugend. 2332. lassint — lazen M. griffe dar zü D. 2833. Dier (Der aus Die korr.). 2337. grozzer W, grosse D. 2345. war, r aus 8 gebessert. 9851. louen D, leon M. lampret D. grifen zV M, Lambert M,
2295 So wil ich mich arbaiten Und iuwere máre braiten.‘ — ,Uf ir gnade la du das Und brine mich aber fürbas: Es wáre üns baiden missetan, 2300 Woltist du mich also lan. — ,Vro Aventüre, so wil ich Mit iu gerne arbaiten mich, Das ir mit güetlichen sitten Gerüchent sine vrówen bitten 2305 Das si dur wibes güte Im hóhe sin gemüte, Der er mit státem müte, Mit libe und óch mit güte Wil iemer dienen siniu zil, 2310 Durch den ich üch tihtin wil, Und manent si der werdekait Die Got hat an si gelait Also lobeliche, Das si in fróden riche 2315 Und das si siner státe Durch ir tugende raete Ze güete an im gedenke, [144] Das ist der werde schenke, Der hoh gemitte Cinrat 2320 Von Winterstetten, der mich hat Gebetten durch den willen sin Das ich durch in die sinne min Arbaite und ńch tihte In rehter rime rihte. 2325 Das wil ich gerne tün durch in, Wan sin gemüet und öch sin sin 2303. güetliche. 9305. dvr M, gerüchent D. 2306. hohe M, hóhen D. 9807. er M, fehlt D. 9309. dinem sinui. 9910. vil 9314. Vor si steht in. 2319. KYnrat M, crónet D. 2322. ich am Rande machgetragen. 2323. tihte M, rihte D. 39 Und aller siner tugende rat Gar nach der welte prise stat; Da von dunket er mich wert, 2830 Des er hat an mich gigert, Das ich es gerne durch in tů. Die rede lassint! griffen zů Der rehten aventure hie Wie es dem clainen kinde ergie! 2335 Xo der degen wit erkant Her Wilhelm der wigant Mit grosser clage wart begraben, Sin kint den hoh gebornen knaben Der kunic hate an sich genomen 2340 Und was hain ze huse komen, Da er mit huse wolte wesin. Nu began 6ch Jofrit genesin Siner grossen wunden Und was in kurzen stunden 2345 Das im niht vil arges war, Und hatte sine botten dar Ze Francriche in das lant An den richun künic gesant, Die funden ien ze Paris. 2350 Ain vil werder herre wis, Von Loven grave Lampert, Was ze botten dar gegert, Der was von alter grise Und was mit hohem prise 2355 Komin in das alter sin; Des sun was grave Làmbekin, Der in dem strit was 2826. Das erste sin am Rande nach- getragen. 2327. tugend. 2332. lassint — lazen M. griffe dar zü D. 2833. Dier (Der aus Die korr.). 2337. grozzer W, grosse D. 2345. war, r aus 8 gebessert. 9851. louen D, leon M. lampret D. grifen zV M, Lambert M,
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40 Gevangen, als ich iu e vor las. Schiere wart von warhait 2360 Dem kúnge Vilippen gesait Das sin neve von Brabant Im hette botten dar gesant, Durch was, das was im unkunt. Do begunden sa zestunt Wundirn was es mainde, Von jamer er erwainde. Die botten hies er füeren hin Mit grosser werdekait fúr in. Das geschach, der grave in gie, Mit grüeze er in vil wol enpfie, Er duhte in hohes lobes wert. Do sprach grave Lampert „Herre, mich hat her gesant Iuwer neve von Brabant 2375 Und hat iu dienstlichen můt Enbotten, da bi alles gût [14b] Und das er allú sinú zil Iuwer diener wesen wil, Alse er von rehte wesen sol." 2380 ,Des getruwe ich im vil wol Nach der red, als es nu stat." „Herre min, das er nu hat Bi mir enbotten fúrbas, Swenne ir welt, ich sag in das.' — 2385 ,Ie zû! ich hôre wol swas ir — Von iemanne sagent mir." „Lieber herre, so hat er Mich also gesant her Das ich úch mane an dirre zit 2365 2370 — — 2390 Das ir im schuldic sit Genâdecliches mûtes Von Gotte und âlles gûtes, Und hies úch manan das ain man Was úwer baider an, Der siner mûter vatter hies, Uwer vatter, der iúch lies Mit erbe cron und lant. Der gnade er iúch mant Und der nahen sippeschaft, Das ir der selben sippe craft An im mit truwen nement war Und iuwer mage gar, Arm und riche, Ritter al geliche, 2405 Das si sich lassint des gezemen Das si sin gerihti nemen Umbe iuwers ôhaines tot. Das im sin sterben und sin not Vüegte das grost ungemach 2410 Das im ie biz dar geschach, Das wil er iuwerm gebot, Und al der welte und Got Rihten, swie de kain man Girihtes im erdenken kan. Das wil er rihten als er sol Und mac es bereden wol Mit dien die es hant gesehen, Ob si der warhait wellint jehen, Und an den die in slûgen, 2420 Die schulde an im trûgent; Die hiez er gar verderben sit. 2395 2400 2415 2358. gewangen. 2360. wilippě. 2361. brabat. 2364. begvnden M, begüde D. 2365. meinde W, maine D. 2370. er W, fehlt D. 2380 ist auf der hiefür ursprünglich frei- gelassenen Zeile mit blässerer Schrift nachgetragen. des W, D. D. 2385. iezv M, Iezue W, Iezent D. 2386. iemanne MD, ienem W. 2395. 96. watt. 2401. memět. 2405. dez W, d. D. sin M, min D. 2406. Wegte. grost W, ges D. 2409. 2413. dehain W, de kain' D. 2418. wahait. 2421. verderben] u'de
40 Gevangen, als ich iu e vor las. Schiere wart von warhait 2360 Dem kúnge Vilippen gesait Das sin neve von Brabant Im hette botten dar gesant, Durch was, das was im unkunt. Do begunden sa zestunt Wundirn was es mainde, Von jamer er erwainde. Die botten hies er füeren hin Mit grosser werdekait fúr in. Das geschach, der grave in gie, Mit grüeze er in vil wol enpfie, Er duhte in hohes lobes wert. Do sprach grave Lampert „Herre, mich hat her gesant Iuwer neve von Brabant 2375 Und hat iu dienstlichen můt Enbotten, da bi alles gût [14b] Und das er allú sinú zil Iuwer diener wesen wil, Alse er von rehte wesen sol." 2380 ,Des getruwe ich im vil wol Nach der red, als es nu stat." „Herre min, das er nu hat Bi mir enbotten fúrbas, Swenne ir welt, ich sag in das.' — 2385 ,Ie zû! ich hôre wol swas ir — Von iemanne sagent mir." „Lieber herre, so hat er Mich also gesant her Das ich úch mane an dirre zit 2365 2370 — — 2390 Das ir im schuldic sit Genâdecliches mûtes Von Gotte und âlles gûtes, Und hies úch manan das ain man Was úwer baider an, Der siner mûter vatter hies, Uwer vatter, der iúch lies Mit erbe cron und lant. Der gnade er iúch mant Und der nahen sippeschaft, Das ir der selben sippe craft An im mit truwen nement war Und iuwer mage gar, Arm und riche, Ritter al geliche, 2405 Das si sich lassint des gezemen Das si sin gerihti nemen Umbe iuwers ôhaines tot. Das im sin sterben und sin not Vüegte das grost ungemach 2410 Das im ie biz dar geschach, Das wil er iuwerm gebot, Und al der welte und Got Rihten, swie de kain man Girihtes im erdenken kan. Das wil er rihten als er sol Und mac es bereden wol Mit dien die es hant gesehen, Ob si der warhait wellint jehen, Und an den die in slûgen, 2420 Die schulde an im trûgent; Die hiez er gar verderben sit. 2395 2400 2415 2358. gewangen. 2360. wilippě. 2361. brabat. 2364. begvnden M, begüde D. 2365. meinde W, maine D. 2370. er W, fehlt D. 2380 ist auf der hiefür ursprünglich frei- gelassenen Zeile mit blässerer Schrift nachgetragen. des W, D. D. 2385. iezv M, Iezue W, Iezent D. 2386. iemanne MD, ienem W. 2395. 96. watt. 2401. memět. 2405. dez W, d. D. sin M, min D. 2406. Wegte. grost W, ges D. 2409. 2413. dehain W, de kain' D. 2418. wahait. 2421. verderben] u'de
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Von sinen wundan er noch lit, Die er mit wer ob im enpfie Do sin sterben ergie, 2425 Mit den ers óch bereden mac. Er bittet üch das ir ainen tac Im gebint nach gerihte, Das er sich des verslihte Das er hie gebotten hat. 2430 Der künic sprach ,das ist wol min rat Das man üch gebe ain zil. Sit das er gerihten wil, Vil wol man ims geloben sol. Er hat gebaret sit so wol 2435 Und so manlich sit getan [14e] Das man in unschuldig han An diesen selben dingen mac. Im si mit stàter trüwe ain tac Gegebin und gesprochen 2440 Über sehs wochen: Swas sin ritterlicher ait Ir zaiget da mit warhait, Des sol er unschuldig sin Mir und al den fürsten min. 2445 IDie botten nament da zehant Urlub. si vürent gen Brabant Und saiten endelich dort Den tac und des künges wort. Des was der riche fürste vro. 2450 Der tac begunde schiere do Vil kurzelichen zü gahen; Als er begunde nahen, Si kament baidenthalb aldar Mit ir grósten fründen schar. 2455 Jofrit sin gerihte bot gebotten, g aus b gebessert. Ych D, im W. gelovben W, geloben D. Daz W, Jas D. Y bes. Wrent schar W, dar D. 41 Umbe Wilhelmes tot. Der künic sich beriet also Mit sinen besten magen do Das si genügen solde 2460 Ob er in sweren wolde Sines aides. das geschach. Der ellenthafte furste sprach „Dekaines gerihtes mich bevilt, Das mir hie wirt vor gezit. 2465 Do genügte si des sa Das er mit aiden rihte da. Das ergie, er vollefiir Mit dem gerihte, wan er swûr Das er unschuldic wari. 2470 Das duhte si gewäri Und wurden sine frůnde gar, Die gen im warent komen dar. JOo der fürste rich Gerihte lobeliche 2475 Vil wol nach unschulden Und er ze des künges hulden Was komen da mit sünschaft Und zn früntlicher kraft Ir aller frintschaft gewan, 2480 Do sprach der ellenhafter man ,Herre künic Vilippe, Ir hant an mir die sippe Genomen früntlichen war, Das ir mir dise herren gar, 2485 Riche und arme die hie stant, Und ińch ze frind gewunnen hant Gar nach mines herzen gir. Nu crónent die genad an mir 2464. gezilt W, gesait D. 2467. er D, vü M. volle fir M, wolle- swr DW). 9468. so M (fol. 19c), fehlt DW. 2478. in M, fehlt DW. 9481. wilippe. 2486. ham.
Von sinen wundan er noch lit, Die er mit wer ob im enpfie Do sin sterben ergie, 2425 Mit den ers óch bereden mac. Er bittet üch das ir ainen tac Im gebint nach gerihte, Das er sich des verslihte Das er hie gebotten hat. 2430 Der künic sprach ,das ist wol min rat Das man üch gebe ain zil. Sit das er gerihten wil, Vil wol man ims geloben sol. Er hat gebaret sit so wol 2435 Und so manlich sit getan [14e] Das man in unschuldig han An diesen selben dingen mac. Im si mit stàter trüwe ain tac Gegebin und gesprochen 2440 Über sehs wochen: Swas sin ritterlicher ait Ir zaiget da mit warhait, Des sol er unschuldig sin Mir und al den fürsten min. 2445 IDie botten nament da zehant Urlub. si vürent gen Brabant Und saiten endelich dort Den tac und des künges wort. Des was der riche fürste vro. 2450 Der tac begunde schiere do Vil kurzelichen zü gahen; Als er begunde nahen, Si kament baidenthalb aldar Mit ir grósten fründen schar. 2455 Jofrit sin gerihte bot gebotten, g aus b gebessert. Ych D, im W. gelovben W, geloben D. Daz W, Jas D. Y bes. Wrent schar W, dar D. 41 Umbe Wilhelmes tot. Der künic sich beriet also Mit sinen besten magen do Das si genügen solde 2460 Ob er in sweren wolde Sines aides. das geschach. Der ellenthafte furste sprach „Dekaines gerihtes mich bevilt, Das mir hie wirt vor gezit. 2465 Do genügte si des sa Das er mit aiden rihte da. Das ergie, er vollefiir Mit dem gerihte, wan er swûr Das er unschuldic wari. 2470 Das duhte si gewäri Und wurden sine frůnde gar, Die gen im warent komen dar. JOo der fürste rich Gerihte lobeliche 2475 Vil wol nach unschulden Und er ze des künges hulden Was komen da mit sünschaft Und zn früntlicher kraft Ir aller frintschaft gewan, 2480 Do sprach der ellenhafter man ,Herre künic Vilippe, Ir hant an mir die sippe Genomen früntlichen war, Das ir mir dise herren gar, 2485 Riche und arme die hie stant, Und ińch ze frind gewunnen hant Gar nach mines herzen gir. Nu crónent die genad an mir 2464. gezilt W, gesait D. 2467. er D, vü M. volle fir M, wolle- swr DW). 9468. so M (fol. 19c), fehlt DW. 2478. in M, fehlt DW. 9481. wilippe. 2486. ham.
Strana 42
42 Und künecliche sitte 2490 Und tünt ain wenic des ich bitte!‘ ‚Gerne‘, sprach de künic do. ‚So wil ich bitten üch also. Sit es mir also komen ist Das ich ze frünt an dirre vrist [15a] Si han gewunnen ane has 2496 Die ich aller maiste entsas, Die des kindes mage sint, So müete ich das ir mir das kint Gerüchent ze ainem kinde lan, 2500 Sit ich miht ander kinde han: Gotte und dem so wil ich Also wol unschulden mich Das er under ünser baider tage Hat von mir dehaine clage 2505 Und mich niht won gütes Und vaterliches mütes Zihet noch gezihen mac. Swas rehter triwen ie gephlac Ain vatter gen dem sune sin, 2510 Das sol im von mir werden schin Mit libe und óch mit güte, Des ist mir wol ze mite. JDo sprach der künic ,dez wil ich Beraiten wol und gerne mich. 2515 Und gie vil drate Ze sinem sundern rate Mit sinen besten vründen do. Die rietent al gelich also „Herre, ins dunket alle güt 2520 Das ir dis willeclichen tüt: 2496. 2499. entsaz M, enschas D. lan W, ha D. 2500. so M (fol. 19 c), fehlt D. 2502. vnschulden, vn- steht über be- mit blüsserer Schrift verbessert. 2503. ds. 2505. vo. 2506. watliches. 2508. ie am Rande nachgetragen. Dis ist ain alse wiser man, Genimet er sich des kindes an, So tůt er im benamen wol Nieman dar an zwiveln sol, 2525 Er můze an im sin ere Behalten iemermere. Öch müzen wir von warhait jehen, Iu sig geluke dran geschehen; Wan swer kinde pflegen sol, 2530 Der mac vil kume tün also wol Das man es habe an im vergüt: Swas dar nach das kint getüt, Das gat alles über in. Hat es wandelbärin sin 2535 Oder unlobeliche sitte, Da ist er be:cholten mitte; Getüt es aber gütes iht, Das vil lihte geschicht, Des wirt im niemer dance gesait. 2540 Da von sol üch niht wesen lait Ob der ellenthafter man Sich wil nemen des kindes an. Sid er nit anderr kinde hat, So lat es im, das ist min rat.‘ 2545 IDo sprach der kinie „sit das ir Das mit trüwen ratent mir, So dunket es mich selber güt. Ich wais wol das er im wol tüt Durch sin selbes ere. 2550 Si sümdent das niht mere, Si giengent wider sa zehant An den herzogen von Brabant. 2509. 2511. 2514. 2515. 2516. 2519. 2536. 2552. watt. libe M, liebe W, fehlt D. Beraite D, beraten W. so M (fol. 19d), fehlt D. sinem D, einem W. dunkent. er W, fehlt D. den W, fehlt D.
42 Und künecliche sitte 2490 Und tünt ain wenic des ich bitte!‘ ‚Gerne‘, sprach de künic do. ‚So wil ich bitten üch also. Sit es mir also komen ist Das ich ze frünt an dirre vrist [15a] Si han gewunnen ane has 2496 Die ich aller maiste entsas, Die des kindes mage sint, So müete ich das ir mir das kint Gerüchent ze ainem kinde lan, 2500 Sit ich miht ander kinde han: Gotte und dem so wil ich Also wol unschulden mich Das er under ünser baider tage Hat von mir dehaine clage 2505 Und mich niht won gütes Und vaterliches mütes Zihet noch gezihen mac. Swas rehter triwen ie gephlac Ain vatter gen dem sune sin, 2510 Das sol im von mir werden schin Mit libe und óch mit güte, Des ist mir wol ze mite. JDo sprach der künic ,dez wil ich Beraiten wol und gerne mich. 2515 Und gie vil drate Ze sinem sundern rate Mit sinen besten vründen do. Die rietent al gelich also „Herre, ins dunket alle güt 2520 Das ir dis willeclichen tüt: 2496. 2499. entsaz M, enschas D. lan W, ha D. 2500. so M (fol. 19 c), fehlt D. 2502. vnschulden, vn- steht über be- mit blüsserer Schrift verbessert. 2503. ds. 2505. vo. 2506. watliches. 2508. ie am Rande nachgetragen. Dis ist ain alse wiser man, Genimet er sich des kindes an, So tůt er im benamen wol Nieman dar an zwiveln sol, 2525 Er můze an im sin ere Behalten iemermere. Öch müzen wir von warhait jehen, Iu sig geluke dran geschehen; Wan swer kinde pflegen sol, 2530 Der mac vil kume tün also wol Das man es habe an im vergüt: Swas dar nach das kint getüt, Das gat alles über in. Hat es wandelbärin sin 2535 Oder unlobeliche sitte, Da ist er be:cholten mitte; Getüt es aber gütes iht, Das vil lihte geschicht, Des wirt im niemer dance gesait. 2540 Da von sol üch niht wesen lait Ob der ellenthafter man Sich wil nemen des kindes an. Sid er nit anderr kinde hat, So lat es im, das ist min rat.‘ 2545 IDo sprach der kinie „sit das ir Das mit trüwen ratent mir, So dunket es mich selber güt. Ich wais wol das er im wol tüt Durch sin selbes ere. 2550 Si sümdent das niht mere, Si giengent wider sa zehant An den herzogen von Brabant. 2509. 2511. 2514. 2515. 2516. 2519. 2536. 2552. watt. libe M, liebe W, fehlt D. Beraite D, beraten W. so M (fol. 19d), fehlt D. sinem D, einem W. dunkent. er W, fehlt D. den W, fehlt D.
Strana 43
Do sprach der kinic ,neve min, Sit das du die trüwe din 2555 An dem kinde erzaigen wilt Und dich der salden niht bevilt, [120] Du. wellist im genádic sin, So wil ich dir das kindelin An diner sálden hóheste leben 2560 Und an dine gnade ergeben. — ,Uf die selben trüwe Stete und iemer nWwe Wil ich es enphahen. Do hies er balde gahen 2565 Nach dem kinde. do es kam, An sinen arm ers schone nam, Jofrit der fürste riche, Und kust es minnecliche, Wan im sin herze ie trüwen jach. 2570 Er wainde clágelichen und sprach „Ai, hohgeborni fruht, Got lasse dines vatir zuht Und siner thuginde wunsches craft An dir werden berhaft 2575 Und sine hohen werdekait, Und helfe mir das ich din lait Dir also lipliche benem Das es ins baiden wol gezem, Mir an manlichem mite, 2580 Dir an eren und an güte!' fSus kert er gen dem künge sich. Er sprach ,herre, nu müte ich Wider der gevangen min, Die mir ab gevangen sin, 2585 Und státe ganze süene hie. Das geschach. als es ergie, salden — selde M. bewilt. hóheste D, hohste M. 2562. so M (fol. 20€), fehit D. 2563. ich mut blásserer Schrift über der Zeile nachgetragen. 2581. sich über sa mit blässerer Schrift nachgetragen, 2556. 2559. 43 Do schieden sich güetlichen da Die herren von ain ander sa. Das kint fürt er gen Brabant, 2590 Jofrit der wise wigant, Als sinen trüwen wol gezam. Als er hain ze lande quam, ‘Dü herzogin Elise, Dü künsche und die wise, 2595 Gen irm man si vil schöne gie, Vil minneclichen si in eupfie Als die noch getrüwe sint. Do hies er tragen dar das kint, Er sprach ,vil liebü vrówe min, 2600 La dir dis kint bevolhen sin, Des werden Willehelmes barn! Du hais es schone bewarn Und, herliche beraten, In dinen kemenaten 2605 Ziehen rilichen und wol, Als man fürsten ziehen sol! — Gerne, herre, das tün ich. Die junvrówn minneclich Nament sich des kindes an. 2610 Ain ammun im do güwan Dü edel rainü herzogin, Die zugen wol das kindelin. JDo der tugent richer degen Des juncherren begunde pflegen, 2615 Sine man besant er gar Von allem sinem lande dar. Er sprach ,getrüwen helde git, [1c] Habent státen trüwen müt 2583. 2586. 2598. 2600. 2603. 2604. 84. gewagen. ergie W, in gie D. er W, fehlt D. bewolhe. so M (fol. 20d), fehlt D. deiner W.
Do sprach der kinic ,neve min, Sit das du die trüwe din 2555 An dem kinde erzaigen wilt Und dich der salden niht bevilt, [120] Du. wellist im genádic sin, So wil ich dir das kindelin An diner sálden hóheste leben 2560 Und an dine gnade ergeben. — ,Uf die selben trüwe Stete und iemer nWwe Wil ich es enphahen. Do hies er balde gahen 2565 Nach dem kinde. do es kam, An sinen arm ers schone nam, Jofrit der fürste riche, Und kust es minnecliche, Wan im sin herze ie trüwen jach. 2570 Er wainde clágelichen und sprach „Ai, hohgeborni fruht, Got lasse dines vatir zuht Und siner thuginde wunsches craft An dir werden berhaft 2575 Und sine hohen werdekait, Und helfe mir das ich din lait Dir also lipliche benem Das es ins baiden wol gezem, Mir an manlichem mite, 2580 Dir an eren und an güte!' fSus kert er gen dem künge sich. Er sprach ,herre, nu müte ich Wider der gevangen min, Die mir ab gevangen sin, 2585 Und státe ganze süene hie. Das geschach. als es ergie, salden — selde M. bewilt. hóheste D, hohste M. 2562. so M (fol. 20€), fehit D. 2563. ich mut blásserer Schrift über der Zeile nachgetragen. 2581. sich über sa mit blässerer Schrift nachgetragen, 2556. 2559. 43 Do schieden sich güetlichen da Die herren von ain ander sa. Das kint fürt er gen Brabant, 2590 Jofrit der wise wigant, Als sinen trüwen wol gezam. Als er hain ze lande quam, ‘Dü herzogin Elise, Dü künsche und die wise, 2595 Gen irm man si vil schöne gie, Vil minneclichen si in eupfie Als die noch getrüwe sint. Do hies er tragen dar das kint, Er sprach ,vil liebü vrówe min, 2600 La dir dis kint bevolhen sin, Des werden Willehelmes barn! Du hais es schone bewarn Und, herliche beraten, In dinen kemenaten 2605 Ziehen rilichen und wol, Als man fürsten ziehen sol! — Gerne, herre, das tün ich. Die junvrówn minneclich Nament sich des kindes an. 2610 Ain ammun im do güwan Dü edel rainü herzogin, Die zugen wol das kindelin. JDo der tugent richer degen Des juncherren begunde pflegen, 2615 Sine man besant er gar Von allem sinem lande dar. Er sprach ,getrüwen helde git, [1c] Habent státen trüwen müt 2583. 2586. 2598. 2600. 2603. 2604. 84. gewagen. ergie W, in gie D. er W, fehlt D. bewolhe. so M (fol. 20d), fehlt D. deiner W.
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44 An úwerm juncherren 2620 Und lant im niht werren Durch úwer ritterliche tugent Sine krankin kindes jugent Und das er in $0 gáher frist Und also frü verwaiset ist 2625 An sinem werden vattir gar, Und nement sin mit trüwen war; Wan ich wil mit müte, Mit libe und óch mit güte Sin vatter iemer sin genant 2630 Und vatters trüwe iemer tün erkant Mit getrüwelichen sitten. Nu wil ich üch gerne bitten Von sinenthalben und von mir Das ir gedenkent des das ir 2635 In sont ze ainem herren han, Des sont ir in geniessen lam, Und swerent das ir im sint berait Getrülicher státkait, Und helfent mir sin ere 2640 Hóhen iemermere!* JDes swürenz an der selben stat, Als si der rich fürste bat, Und nüwertent ir aide da. Des kindes manne nam er sa 2645 Zwen und óch von den sinen. Er sprach ,nu lant schinen Das iu was ie unz her berait Getrüwes herzen státekait, Und sament alle tzgelich 2650 Des kindes güt, das cz sich Allü jar zinsen sol, Und pflegent des óch mit trüwen wol Unz es gewahse an sine zit, Die zwelf jar zil im git, 2655 Und hant es also bewart Das es niemer geschart Ain pfenninc werde biz dar; Die gülte sólint wir gar An golt und silber keren 2660 Und sin güt also gemeren, In sweles lant er welle varn, Das er muge wol bewarn Mit güte sine miltekait.' Uf ir trüwe und uf ir ait 2665 Enpfiengent si die pfliht also Von dem wisen fürsten do. JDo nament sa dez kindes man Urlop und schiedent dan Und liesent da das kindelin. 2670 Elÿse dû herzogin, Dü edel sálden riche, Zoh ez so zartecliche Das es nie müter kinde bas Erbot mit trüwen ane has. 2675 Óch liesent an im schówen Die edeln junevrówen [16a] Ir tugende riche güete; Iegelicher ungemiiete Müste schier erwunden sin, 2680 Do si gevie das kindelin. Si begunden minnen Von herzeclichen sinnen Das hail an sinem libe, 2619. 2623. 2625. 2629. 2630. 2631. 2635. 2636. 2638. iunch'rern. geher W, gàb' D. an W, Vn D. sine. watt. watters. getrüweliche. In W, Ir D. in W, fehlt D. Getr. st. MW, Mit getr. st. D. wattir. 2641. 2649. 2650. 2652. 2656. 2672. 2678. 2680. swôrenz. wor stat steht zit. allir iergelich M. I ez M, fehlt D. des M, fehlt D. verschart M. ez W, fehlt D. Jägelicher. gewie.
44 An úwerm juncherren 2620 Und lant im niht werren Durch úwer ritterliche tugent Sine krankin kindes jugent Und das er in $0 gáher frist Und also frü verwaiset ist 2625 An sinem werden vattir gar, Und nement sin mit trüwen war; Wan ich wil mit müte, Mit libe und óch mit güte Sin vatter iemer sin genant 2630 Und vatters trüwe iemer tün erkant Mit getrüwelichen sitten. Nu wil ich üch gerne bitten Von sinenthalben und von mir Das ir gedenkent des das ir 2635 In sont ze ainem herren han, Des sont ir in geniessen lam, Und swerent das ir im sint berait Getrülicher státkait, Und helfent mir sin ere 2640 Hóhen iemermere!* JDes swürenz an der selben stat, Als si der rich fürste bat, Und nüwertent ir aide da. Des kindes manne nam er sa 2645 Zwen und óch von den sinen. Er sprach ,nu lant schinen Das iu was ie unz her berait Getrüwes herzen státekait, Und sament alle tzgelich 2650 Des kindes güt, das cz sich Allü jar zinsen sol, Und pflegent des óch mit trüwen wol Unz es gewahse an sine zit, Die zwelf jar zil im git, 2655 Und hant es also bewart Das es niemer geschart Ain pfenninc werde biz dar; Die gülte sólint wir gar An golt und silber keren 2660 Und sin güt also gemeren, In sweles lant er welle varn, Das er muge wol bewarn Mit güte sine miltekait.' Uf ir trüwe und uf ir ait 2665 Enpfiengent si die pfliht also Von dem wisen fürsten do. JDo nament sa dez kindes man Urlop und schiedent dan Und liesent da das kindelin. 2670 Elÿse dû herzogin, Dü edel sálden riche, Zoh ez so zartecliche Das es nie müter kinde bas Erbot mit trüwen ane has. 2675 Óch liesent an im schówen Die edeln junevrówen [16a] Ir tugende riche güete; Iegelicher ungemiiete Müste schier erwunden sin, 2680 Do si gevie das kindelin. Si begunden minnen Von herzeclichen sinnen Das hail an sinem libe, 2619. 2623. 2625. 2629. 2630. 2631. 2635. 2636. 2638. iunch'rern. geher W, gàb' D. an W, Vn D. sine. watt. watters. getrüweliche. In W, Ir D. in W, fehlt D. Getr. st. MW, Mit getr. st. D. wattir. 2641. 2649. 2650. 2652. 2656. 2672. 2678. 2680. swôrenz. wor stat steht zit. allir iergelich M. I ez M, fehlt D. des M, fehlt D. verschart M. ez W, fehlt D. Jägelicher. gewie.
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Das er so mánigem wibe 2685 Ze hohen vröden was geborn Und sit ze herze lieb erkorn Und ze süzer ögen spehe, Nach sünftigez herzen jehe Ain sende suht mit jamers sitten. 2690 Öch was an ime niht vermitten, Got hate gar an in gelait Der welte wunsch mit werdekait. Es was sälden richer, Nach wunsche minneclicher 2695 Unde schöner danne minneclich. Ay herre Got, wie kund ez sich So rehte lieb gemachen! Wie kunde sin gelachen So mengen frünt gewinnen, 2700 Der ez müste minnen! Wie was es nach wunsche gar So rehte minneclich gevar Und öch ze wunsche gestalt! Do wart ez aines jares alt, 2705 Das gie hin, an anders quam. Nach wunsche ez also vernam Das sin salden säldekait Begunde an sälden sin berait Und wüchs an im von tage ze tage; 2710 Nach der aventüre sage Kam das dritte jar, dar nah Dem vierden was ze komen gach. Das kint gie und rette wol, Als noch ain kint des altirs sol; 2715 An im hat aller tägelich An zuht nah wunsche erhaben sich, 2706. 2707. 2709. 2712. also wol v. M. siner selden selicheit M. Wsch. das erste tage W, fehlt D. virden W, vier D. 2716. An — Ain (W: Ein). 2727. vier M, fünf D. 2728. 29. es M. 2736. vol. 2738. im W, fehlt D. 45 Die schóne in sinem miite Ze allen ziten blüte; Sin lip, sin müt, sin süze tugent 2720 Blüte gen prislicher jugent Und gen manlicher clarhait. Dü fruht in baiden was berait Mit manlicher güete, Nach der süzen blüete 2725 Wart ez mit sólicher kraft Schóne, zühtig, tugenthaft. In disen vier jaren Kund er so wol gebaren Das er niman an sach 2730 Wan der im hoher eren jach. Mit gebárden süzen Begund ez die geste grüzen Und in wunsliche sich Wol gemachen hanlich, 2735 Óch kund ez milteclichen leben Und vil wol mit füge gebin [166] Die gabe, swer si von im nam; Dü kindes gabe 4m wol gezam: Hánschüehe, güertel, messerlin, 2740 Swas inder füege solte sin, Als es geben solte, Swas es geben wolte, Des lie man im gebresten. nie. Das fünfte jar ane vie, 2745 Der wart ez alt. sin süzü jugent Laite zü mit rainer tugent Und an süzen sinnen. Der fürste hiez gewinnen 2743. 2744. wie. 2745. auf dieser Zeile stcht das zur folgen- den gehörige Laite, jedoch mit blässerer Schrift interpungiert, und der richtige hierher gehörige Vers ist auf dem übrigen leergelassenen Raume man W, fehlt D. stark verkürzt (D' wart ez alt si süsü sh mit bldsserer Schrift nachgetragen.
Das er so mánigem wibe 2685 Ze hohen vröden was geborn Und sit ze herze lieb erkorn Und ze süzer ögen spehe, Nach sünftigez herzen jehe Ain sende suht mit jamers sitten. 2690 Öch was an ime niht vermitten, Got hate gar an in gelait Der welte wunsch mit werdekait. Es was sälden richer, Nach wunsche minneclicher 2695 Unde schöner danne minneclich. Ay herre Got, wie kund ez sich So rehte lieb gemachen! Wie kunde sin gelachen So mengen frünt gewinnen, 2700 Der ez müste minnen! Wie was es nach wunsche gar So rehte minneclich gevar Und öch ze wunsche gestalt! Do wart ez aines jares alt, 2705 Das gie hin, an anders quam. Nach wunsche ez also vernam Das sin salden säldekait Begunde an sälden sin berait Und wüchs an im von tage ze tage; 2710 Nach der aventüre sage Kam das dritte jar, dar nah Dem vierden was ze komen gach. Das kint gie und rette wol, Als noch ain kint des altirs sol; 2715 An im hat aller tägelich An zuht nah wunsche erhaben sich, 2706. 2707. 2709. 2712. also wol v. M. siner selden selicheit M. Wsch. das erste tage W, fehlt D. virden W, vier D. 2716. An — Ain (W: Ein). 2727. vier M, fünf D. 2728. 29. es M. 2736. vol. 2738. im W, fehlt D. 45 Die schóne in sinem miite Ze allen ziten blüte; Sin lip, sin müt, sin süze tugent 2720 Blüte gen prislicher jugent Und gen manlicher clarhait. Dü fruht in baiden was berait Mit manlicher güete, Nach der süzen blüete 2725 Wart ez mit sólicher kraft Schóne, zühtig, tugenthaft. In disen vier jaren Kund er so wol gebaren Das er niman an sach 2730 Wan der im hoher eren jach. Mit gebárden süzen Begund ez die geste grüzen Und in wunsliche sich Wol gemachen hanlich, 2735 Óch kund ez milteclichen leben Und vil wol mit füge gebin [166] Die gabe, swer si von im nam; Dü kindes gabe 4m wol gezam: Hánschüehe, güertel, messerlin, 2740 Swas inder füege solte sin, Als es geben solte, Swas es geben wolte, Des lie man im gebresten. nie. Das fünfte jar ane vie, 2745 Der wart ez alt. sin süzü jugent Laite zü mit rainer tugent Und an süzen sinnen. Der fürste hiez gewinnen 2743. 2744. wie. 2745. auf dieser Zeile stcht das zur folgen- den gehörige Laite, jedoch mit blässerer Schrift interpungiert, und der richtige hierher gehörige Vers ist auf dem übrigen leergelassenen Raume man W, fehlt D. stark verkürzt (D' wart ez alt si süsü sh mit bldsserer Schrift nachgetragen.
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46 2760 Zwelf wol gebornu kindelin, 2750 Dú bi im soltent sin Und dú glich im waren An alter und an jaren; Dú clait man im geliche. Das kint an sâlden riche Lerte man latine do, Sunder slege und an dro Gelernet es des jares zil Latine wol und also vil Das man im des mûste jehen, Wâri es in funf jaren beschehen, Im wâri wol gelungen; Von menger hande zungen Vil maister zûhin kerten, Die es die sprache lerten Reden und an büchen lesen. Mit willen ez begunde wesen Swa man es lerren wolte Und da es lernen solte. 2755 2765 Bi den bûchen ez belaip 2770 Unz es das sibende jar vertraip Und es wart ah jar alt. Do was sin lernen mânic valt, Er lernete wol riten, Schirmen unde striten, Ze ros und füsse ringen, Wol und füege singen, Schachzabel und schiessen; Och wolt in niht verdriessen 2775 Er lernet gûte tagalt vil, 2780 Mit hunden und mit veder spil Kund es vil wol gebaren. Sine sitte waren In allen wis vollebraht. Swes ze lobe ie wart gedaht 2785 De kainem also jungen knaben, Das hat sich an im erhaben Und nach der welte prise In vollekomenr wise Wunschecliche an im vollevarn. Wilhelm, der sâlden barn, Was aller tugende züversiht, An im was wandelbares niht, Er was beschaiden und gût, Ze tugende stûnt im gar sin mût 2795 Unde ze gebinde du hant. Sin pris vil wite wart erkant Mit wirdi in fromden landen, [16c] Die besten in erkanden Von der hohen sâlekait 2800 Die Got hat an in gelait. Do hies der fúrstliche degen Ainen sinen man des pflegen, Swas der juncher an in Iesche und wolte geben hin, Das er im das beraite Und niemer niht versaite; Der lobt im guetlichen das. Do begunde fúrbas Bezeren sich des kindes leben: 2790 2805 2760. fúnf iare D, statt dessen in M: nivnen. 2763. zúhen D, zv im W. 2771. dieser Vers mit blässerer Schrift und zwar nicht innerhalb der Zeilen, sondern am Rande nachgetragen. riten W, rihte D. 2773. Er D, Ez W. 2777. mit der blässeren Schrift auf der vom Schreiber freigelassenen Zeile ergänzt. zabel D, zabeln MW. Schaf- 2780. wed. 2781. wil. 2783. wollebraht. 2784. Swez W, Sw. D. 2785. Die kainem. 2788. wollekomenr. 2789. wollevar. 2791. zv versiht W, zúhte rich D. 2805. er W, fehlt D. 2809. bezern M, Bekeren D.
46 2760 Zwelf wol gebornu kindelin, 2750 Dú bi im soltent sin Und dú glich im waren An alter und an jaren; Dú clait man im geliche. Das kint an sâlden riche Lerte man latine do, Sunder slege und an dro Gelernet es des jares zil Latine wol und also vil Das man im des mûste jehen, Wâri es in funf jaren beschehen, Im wâri wol gelungen; Von menger hande zungen Vil maister zûhin kerten, Die es die sprache lerten Reden und an büchen lesen. Mit willen ez begunde wesen Swa man es lerren wolte Und da es lernen solte. 2755 2765 Bi den bûchen ez belaip 2770 Unz es das sibende jar vertraip Und es wart ah jar alt. Do was sin lernen mânic valt, Er lernete wol riten, Schirmen unde striten, Ze ros und füsse ringen, Wol und füege singen, Schachzabel und schiessen; Och wolt in niht verdriessen 2775 Er lernet gûte tagalt vil, 2780 Mit hunden und mit veder spil Kund es vil wol gebaren. Sine sitte waren In allen wis vollebraht. Swes ze lobe ie wart gedaht 2785 De kainem also jungen knaben, Das hat sich an im erhaben Und nach der welte prise In vollekomenr wise Wunschecliche an im vollevarn. Wilhelm, der sâlden barn, Was aller tugende züversiht, An im was wandelbares niht, Er was beschaiden und gût, Ze tugende stûnt im gar sin mût 2795 Unde ze gebinde du hant. Sin pris vil wite wart erkant Mit wirdi in fromden landen, [16c] Die besten in erkanden Von der hohen sâlekait 2800 Die Got hat an in gelait. Do hies der fúrstliche degen Ainen sinen man des pflegen, Swas der juncher an in Iesche und wolte geben hin, Das er im das beraite Und niemer niht versaite; Der lobt im guetlichen das. Do begunde fúrbas Bezeren sich des kindes leben: 2790 2805 2760. fúnf iare D, statt dessen in M: nivnen. 2763. zúhen D, zv im W. 2771. dieser Vers mit blässerer Schrift und zwar nicht innerhalb der Zeilen, sondern am Rande nachgetragen. riten W, rihte D. 2773. Er D, Ez W. 2777. mit der blässeren Schrift auf der vom Schreiber freigelassenen Zeile ergänzt. zabel D, zabeln MW. Schaf- 2780. wed. 2781. wil. 2783. wollebraht. 2784. Swez W, Sw. D. 2785. Die kainem. 2788. wollekomenr. 2789. wollevar. 2791. zv versiht W, zúhte rich D. 2805. er W, fehlt D. 2809. bezern M, Bekeren D.
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2810 Es bezerte zuht und geben, Sin miltů hant, sin sůezer můt Ze gebenne sin gemaines gůt Begunde an im tágelich Von tage ze tage besseron sich, 2815 Sin gůetlich geselleschaft Bejaget im hoher sælden kraît. Mit mânger nottůrftiger habe Nam er den notürftigen abe Ir not, die des gerücten 2820 Das si ze not in süchten, Den benam er gar ir clage. Nu kam züzim an ainem tage Ain wapen knappe umbe git Und clegte im sin armüt 2825 Mit grogierenden worten Di an sin anbach hortin, Die tet er gar mit vüge erkant. Den hies er claiden sa zehant, Als er in nottürftg sach. 2830 Der knappe do von vróden sprach ‚Ay tuginde richis kint, Wie gar uf dich gerbet sint Die tugende der din vatter pflag Werdecliche mengen tac 2835 Mit manlichen trüwen! Got herre, la dich rüwen Das er so junger wart erslagen In so wunschelichen tagen! Da bin ich beswäret an 2840 Und manec an dir notic man. JDer knappe sprach ,was saist du Mir von minem vatter nu? Ich wande er lebte.‘ — ,nain er niht! Des din munt ze vatter giht, 9810. bezerte M, bekerte D. 2825. grogierenden D, eregernden M, chlaglihen W. 2826. anbæch D, ammet M. 2827. mit W, fehlt D. Wge. 47 2845 Der wart nie niht von sippe dir‘ — „Was mac er den mainen an mir? — „Das er dir din ungemach Be neme, das dir von im geschach An dem werden vatter din, 2850 Der lac von den schulden sin Ze Nivel tot in siner stat.‘ Der juncherre im do sagen bat Die endelichen warhait, Gar als ich ûch han gesait, 2855 Wie der vatter sin verdarp Und wie sin mûter nach im starp Und wie es alles komen was, [77a] Als ich hie vor dû mære las Von dem hohgebornen man. 2860 Der knabe wainen do began, Von jamer wart sin herze unvro, Trureclichen sprach er do ,Wie bin ich danne sus betrogen! Ich bin ze lieplichen gezogen 2865 Ze ainem frómden kinde; Min vrówe und dis gesinde Und óch der fürste riche Hant mich ze zartliche Erzogen und gar ze wol, 9870 Das ieh niht langer dulden sol; Sit ich mich dienstes sol began, So wil ich ainen herren han Der mich durch sine ere Zuht und ere lere. 9875 Des solt du bewisen mich, Entrüwen, des bit ich dich.‘ — ‚Men wil ich gerne zaigen dir Der gar nach dines herzen gir Der welte zem besten ist erkant, 2880 Min herre, der künic von Engellant, 2833. 42. 44. 49. 55. watt. 2838. so W, fehlt D. 2840. maniger W, mainet D. 2845. dir W, niht D. 2863. vor dane sieht ein 1.
2810 Es bezerte zuht und geben, Sin miltů hant, sin sůezer můt Ze gebenne sin gemaines gůt Begunde an im tágelich Von tage ze tage besseron sich, 2815 Sin gůetlich geselleschaft Bejaget im hoher sælden kraît. Mit mânger nottůrftiger habe Nam er den notürftigen abe Ir not, die des gerücten 2820 Das si ze not in süchten, Den benam er gar ir clage. Nu kam züzim an ainem tage Ain wapen knappe umbe git Und clegte im sin armüt 2825 Mit grogierenden worten Di an sin anbach hortin, Die tet er gar mit vüge erkant. Den hies er claiden sa zehant, Als er in nottürftg sach. 2830 Der knappe do von vróden sprach ‚Ay tuginde richis kint, Wie gar uf dich gerbet sint Die tugende der din vatter pflag Werdecliche mengen tac 2835 Mit manlichen trüwen! Got herre, la dich rüwen Das er so junger wart erslagen In so wunschelichen tagen! Da bin ich beswäret an 2840 Und manec an dir notic man. JDer knappe sprach ,was saist du Mir von minem vatter nu? Ich wande er lebte.‘ — ,nain er niht! Des din munt ze vatter giht, 9810. bezerte M, bekerte D. 2825. grogierenden D, eregernden M, chlaglihen W. 2826. anbæch D, ammet M. 2827. mit W, fehlt D. Wge. 47 2845 Der wart nie niht von sippe dir‘ — „Was mac er den mainen an mir? — „Das er dir din ungemach Be neme, das dir von im geschach An dem werden vatter din, 2850 Der lac von den schulden sin Ze Nivel tot in siner stat.‘ Der juncherre im do sagen bat Die endelichen warhait, Gar als ich ûch han gesait, 2855 Wie der vatter sin verdarp Und wie sin mûter nach im starp Und wie es alles komen was, [77a] Als ich hie vor dû mære las Von dem hohgebornen man. 2860 Der knabe wainen do began, Von jamer wart sin herze unvro, Trureclichen sprach er do ,Wie bin ich danne sus betrogen! Ich bin ze lieplichen gezogen 2865 Ze ainem frómden kinde; Min vrówe und dis gesinde Und óch der fürste riche Hant mich ze zartliche Erzogen und gar ze wol, 9870 Das ieh niht langer dulden sol; Sit ich mich dienstes sol began, So wil ich ainen herren han Der mich durch sine ere Zuht und ere lere. 9875 Des solt du bewisen mich, Entrüwen, des bit ich dich.‘ — ‚Men wil ich gerne zaigen dir Der gar nach dines herzen gir Der welte zem besten ist erkant, 2880 Min herre, der künic von Engellant, 2833. 42. 44. 49. 55. watt. 2838. so W, fehlt D. 2840. maniger W, mainet D. 2845. dir W, niht D. 2863. vor dane sieht ein 1.
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48 Der tugende richer Rainher, Der mit sige an alle wer Trait mit gewalte schone Des lobes hóhste crone, 2885 Der edel hohgemüte Tit also wol mit güte Das nu niemannes git So wol nach hohem prise tüt, Des im nu gemaine volge giht. 2890 Nieman finfhundert ritter siht Sich so dike anderswa Samenon so bi ime da; Sin hof mit grosser wirdi stat. Da von ist dir an in min rat, 2895 Da wirdest du gar gewert Des ieman kurzewile gert, - Und verlige dich hie niht, Als man dich hie verligen siht!* Do gie Wilhelm zehant 2900 Da er den herzogen vant, Der grüste in schone. als er in sach, Der knabe zühteclichen sprach ,Herre, ich wil des bitten Got Das er üch durch sin gebot 2905 Der gnaden lone Mit himelschlicher crone Das ir hant getan ze mir Genádeclichen, sit das ir In üwer pflege nament mich. 2910 Herre, ich wais wol das ich Iuch bestan ze kinde niht, Als üwer sálic munt vergiht, Wan das iuwer güte 2881. 2889. 2907. 2910. 92918. ivuv. 2991. ich W, fehlt D, dafür steht vor iv ich, und vor niht si. reinher W, rain' her D. wolge hiht. D, D, die MW. vol. Die grossen demite 2915 Iu gen mir gebotten hat, [176] Den genádeclichen rat Das ir mir hant so wol getan. Nu lant mich iuwer urlup han Das ich von hinnan anderswar 2920 An ainen andern herren var, Dem ich so zart als iu niht si! Dem wil ich gerne wesen bi, Das er mich zuht und ere Mit maisterschefte lere. 2925 Swas ich hie gelernet han, Das ist ane maisterschaft getan: Mit zarte ich niemer werden kan Ain rehter vollekomenr man. Io wart der fürste unfro, 2930 Zi dem kinde sprach er do „Lieber sun, nu wise mich, Wer hat dis bewiset dich Das du nit sigist min rehtes kint? Sit das dir ze wissenne sint 2935 Dü máre wie es komen ist, So ere an mir den süezen Crist Und la durch dine trüwe mich Unschuldic werden wider dich, Als ich dinen magen han 2940 Mit gerihte getan, Den ich unschuldic worden bin!‘ Sus lief er dar und fiel für in Wainende uf sinü knie. Das kint er schone zücim vie, 2945 Mit im mist ez wainen da, Gezogenlichen sprach ez sa „Owe, vil lieber herre güt, 2998. wollekomenr. 2929. [D], hier fehlt auch das vorzu- schreibende d. do D, Der rede M. 2937. la M, fehlt D. 2938. vnschvldic werden wider dich M, D, ich unschuldic w'de dich D. 2944. wie.
48 Der tugende richer Rainher, Der mit sige an alle wer Trait mit gewalte schone Des lobes hóhste crone, 2885 Der edel hohgemüte Tit also wol mit güte Das nu niemannes git So wol nach hohem prise tüt, Des im nu gemaine volge giht. 2890 Nieman finfhundert ritter siht Sich so dike anderswa Samenon so bi ime da; Sin hof mit grosser wirdi stat. Da von ist dir an in min rat, 2895 Da wirdest du gar gewert Des ieman kurzewile gert, - Und verlige dich hie niht, Als man dich hie verligen siht!* Do gie Wilhelm zehant 2900 Da er den herzogen vant, Der grüste in schone. als er in sach, Der knabe zühteclichen sprach ,Herre, ich wil des bitten Got Das er üch durch sin gebot 2905 Der gnaden lone Mit himelschlicher crone Das ir hant getan ze mir Genádeclichen, sit das ir In üwer pflege nament mich. 2910 Herre, ich wais wol das ich Iuch bestan ze kinde niht, Als üwer sálic munt vergiht, Wan das iuwer güte 2881. 2889. 2907. 2910. 92918. ivuv. 2991. ich W, fehlt D, dafür steht vor iv ich, und vor niht si. reinher W, rain' her D. wolge hiht. D, D, die MW. vol. Die grossen demite 2915 Iu gen mir gebotten hat, [176] Den genádeclichen rat Das ir mir hant so wol getan. Nu lant mich iuwer urlup han Das ich von hinnan anderswar 2920 An ainen andern herren var, Dem ich so zart als iu niht si! Dem wil ich gerne wesen bi, Das er mich zuht und ere Mit maisterschefte lere. 2925 Swas ich hie gelernet han, Das ist ane maisterschaft getan: Mit zarte ich niemer werden kan Ain rehter vollekomenr man. Io wart der fürste unfro, 2930 Zi dem kinde sprach er do „Lieber sun, nu wise mich, Wer hat dis bewiset dich Das du nit sigist min rehtes kint? Sit das dir ze wissenne sint 2935 Dü máre wie es komen ist, So ere an mir den süezen Crist Und la durch dine trüwe mich Unschuldic werden wider dich, Als ich dinen magen han 2940 Mit gerihte getan, Den ich unschuldic worden bin!‘ Sus lief er dar und fiel für in Wainende uf sinü knie. Das kint er schone zücim vie, 2945 Mit im mist ez wainen da, Gezogenlichen sprach ez sa „Owe, vil lieber herre güt, 2998. wollekomenr. 2929. [D], hier fehlt auch das vorzu- schreibende d. do D, Der rede M. 2937. la M, fehlt D. 2938. vnschvldic werden wider dich M, D, ich unschuldic w'de dich D. 2944. wie.
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Wie sere ir wider iuch selber tůt! Zware, herre, ich wais vil wol 2950 Das ich üch nihtes zihen sol Wan eren und gütes Und vatterliches mütes, Das mir von iu ist worden scin. Hettint ir den vatter min 2955 Wissentlichen selber erslagen, Das solt ich iu wol vertragen, Das ir niemer durch das Gewinnen sóltint von mir has. So vatterlichen hant ir 2960 Tuch gesinet wol gen mir „Jofrit der fürste rich Vienk in vil minnecliche Zie im, er stünt uf und sprach ,Wol mich, das ich ie gesach 2965 Und ie kündi din gevie! Min wan betroc mich an dir nie, Wan ich funden han an dir Alles mines herzen gir. Du hast geret gen mir so wol 2970 Das ich ez iemer gedienen sol, Vil sizes kint, umbe dich. Saliger lip, nu wise mich, Wa gerost du urlubes hin [17e] Ald war stat dines herzen sin?* — 2975 „Herre min, gen Engellant. Da ist mir wärlich erkant Das ich niendert anderswa So werde herschaft als da Noch so herlich gesinde 2980 In andren landen vinde. Da wil ich hin keren Und mine sinne leren 49 Besserunge miner sitte, Mac ich gebessern mich da mitte. 2985 Das ich der da vil sehen sol Die mich dienst lerent wol Und hohe zuht mit werdekait, Als man mir von dem hove sait, Das sol mit iuwerm rate ergan. 2990 Ir hant mir also wol getan Das ich wol wais, swas ir Mit rehtent trüwen ratent mir, Das mir das ze sálden kumet Und mir an allen dingen frumet/ — 2995 ‚Lieber sun, so tü des ich Ze dirre vart wil wisen dich,‘ Sprach der wise fürste güt, ‚Wan ich han des güten müt Das ich dich wil ze kinde han 3000 Und wil dir machon undertan Lüte, güt und lant Des ich herre bin genant. Des baite aine kurze zit, Wan der kaiser iezunt lit 3005 Ze Kólne und hat die fürsten dar Geladet ze ainem hóve gar; Dar koment die fürsten alle Mit fürsteclichem schalle Und mine herren, von der hant 3010 Ich lüte han, bürge und lant, Urborn, gülte, lehen vil, Das ich dir alles machen wil, Ob du es wilt volgen mir. Bitist dus, ich hilfe dir 3015 Das du maht mit eren, Swa du hin wilt keren, Bejagen holde werdekait. 2949. vol. 2952. 54. 59. watt. 2964. ich dich ie M. 2965. gewie. 2977. andeswa. Deutsche Texte des Mittelalters. II. 2983. 2988. miner] mine D, nimer W. man W, fehlt D. 2999. dich wil ze M, niht D. 3013. wolgen. bei diesem Vers steht mit Tinte am Rande die Ziffer: 3000. 4
Wie sere ir wider iuch selber tůt! Zware, herre, ich wais vil wol 2950 Das ich üch nihtes zihen sol Wan eren und gütes Und vatterliches mütes, Das mir von iu ist worden scin. Hettint ir den vatter min 2955 Wissentlichen selber erslagen, Das solt ich iu wol vertragen, Das ir niemer durch das Gewinnen sóltint von mir has. So vatterlichen hant ir 2960 Tuch gesinet wol gen mir „Jofrit der fürste rich Vienk in vil minnecliche Zie im, er stünt uf und sprach ,Wol mich, das ich ie gesach 2965 Und ie kündi din gevie! Min wan betroc mich an dir nie, Wan ich funden han an dir Alles mines herzen gir. Du hast geret gen mir so wol 2970 Das ich ez iemer gedienen sol, Vil sizes kint, umbe dich. Saliger lip, nu wise mich, Wa gerost du urlubes hin [17e] Ald war stat dines herzen sin?* — 2975 „Herre min, gen Engellant. Da ist mir wärlich erkant Das ich niendert anderswa So werde herschaft als da Noch so herlich gesinde 2980 In andren landen vinde. Da wil ich hin keren Und mine sinne leren 49 Besserunge miner sitte, Mac ich gebessern mich da mitte. 2985 Das ich der da vil sehen sol Die mich dienst lerent wol Und hohe zuht mit werdekait, Als man mir von dem hove sait, Das sol mit iuwerm rate ergan. 2990 Ir hant mir also wol getan Das ich wol wais, swas ir Mit rehtent trüwen ratent mir, Das mir das ze sálden kumet Und mir an allen dingen frumet/ — 2995 ‚Lieber sun, so tü des ich Ze dirre vart wil wisen dich,‘ Sprach der wise fürste güt, ‚Wan ich han des güten müt Das ich dich wil ze kinde han 3000 Und wil dir machon undertan Lüte, güt und lant Des ich herre bin genant. Des baite aine kurze zit, Wan der kaiser iezunt lit 3005 Ze Kólne und hat die fürsten dar Geladet ze ainem hóve gar; Dar koment die fürsten alle Mit fürsteclichem schalle Und mine herren, von der hant 3010 Ich lüte han, bürge und lant, Urborn, gülte, lehen vil, Das ich dir alles machen wil, Ob du es wilt volgen mir. Bitist dus, ich hilfe dir 3015 Das du maht mit eren, Swa du hin wilt keren, Bejagen holde werdekait. 2949. vol. 2952. 54. 59. watt. 2964. ich dich ie M. 2965. gewie. 2977. andeswa. Deutsche Texte des Mittelalters. II. 2983. 2988. miner] mine D, nimer W. man W, fehlt D. 2999. dich wil ze M, niht D. 3013. wolgen. bei diesem Vers steht mit Tinte am Rande die Ziffer: 3000. 4
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50 Ich han ze samen dir gelait Das silber das dir járeclich 3020 Din gůt hat gezinset sich, Das wirt gegriffen niemer an E du gewahsest ze ainem man; Wiltu danne hohe leben, So maht du riliche geben. 8025 Io sprach gezogenliche Der knabe tugende riche ,Herre, das vergelt ińch Got Durch sin gotteliches gebot An libe, an sele, an werdekait! 3030 Ir hant grosselichen gelait Iuwern hohen flis an mich, [18a] Willeclichen so wil ich Ane widerstriten Der genade biten 3035 Der ir mir tünt und hant getan: Des ieh gebeten solte han, Des hant ir underwiset mich. Si schieden sa. do hiez sich Jofrit der fürste riche 8040 Gen hove kostecliche Beraiten. schiere wart er berait Und wurdent riliche beclait Der juncherre und dü kint Die bi Wilhelmen sint, 3045 Und al die werden ritter gar Die mit im woltont dar An den selben ziten Ze hove durch in riten. Gen Köln hüb sich do zehant 3050 Jofrit der fürste von Brabant, Mit hundert rittern er dar rait, Er für mit grosser richait; 9019. daz dir MW, d, dir D. 90883. widerstrten. 3063. rittsliche. 3072 ff. „da kümmerte sich das Volk nicht mehr um ritter oder kneht, sondern lief dem jungen Willehalm zu.“ Die sine er für keren bat Herberge nemen in der stat 3055 Dü so riche wäre, Swer durch sin swäre Des von im gerüchte Das er da helfe süchte, Das im da helfe wurde erkant, 3060 Swie sin name wär genant, Durch Got und durch ere. Das sumde sich niht mere E das mit ritterslichen sitten Der fürste selbe kam geritten 3065 Mit ritterlichem schalle. Do die varnden alle Vernament disü märe Das da komen wäre Wilhelm der milte, 3070 Des kinthait nie bevilte Sie täte gar des wunsches reht, Es wari ritter oder kneht, Der lie das volc usser ahte gar Und luffent alle gen im dar 3075 Mit hofschen worten sizen Den juncherren grüzen Und óch mit lobe sange. Mit grossem gedrange Wart der werde fürste sa 3080 Enphangen von den herren da Die züczim durch grázen ritten Gar mit lobelichen sitten. Jofrit der fürste an sich do nam Swas hofscher lite kam 3085 Und swen er mohte behaben. Bi dem hoh gebornen knaben In siner herberge hie Mistent wesen alle die 3075. 3081. 3083. 3088. hofche. züchim. dvrh grvzzen W, dürche D. do W, des D. die W, hie D.
50 Ich han ze samen dir gelait Das silber das dir járeclich 3020 Din gůt hat gezinset sich, Das wirt gegriffen niemer an E du gewahsest ze ainem man; Wiltu danne hohe leben, So maht du riliche geben. 8025 Io sprach gezogenliche Der knabe tugende riche ,Herre, das vergelt ińch Got Durch sin gotteliches gebot An libe, an sele, an werdekait! 3030 Ir hant grosselichen gelait Iuwern hohen flis an mich, [18a] Willeclichen so wil ich Ane widerstriten Der genade biten 3035 Der ir mir tünt und hant getan: Des ieh gebeten solte han, Des hant ir underwiset mich. Si schieden sa. do hiez sich Jofrit der fürste riche 8040 Gen hove kostecliche Beraiten. schiere wart er berait Und wurdent riliche beclait Der juncherre und dü kint Die bi Wilhelmen sint, 3045 Und al die werden ritter gar Die mit im woltont dar An den selben ziten Ze hove durch in riten. Gen Köln hüb sich do zehant 3050 Jofrit der fürste von Brabant, Mit hundert rittern er dar rait, Er für mit grosser richait; 9019. daz dir MW, d, dir D. 90883. widerstrten. 3063. rittsliche. 3072 ff. „da kümmerte sich das Volk nicht mehr um ritter oder kneht, sondern lief dem jungen Willehalm zu.“ Die sine er für keren bat Herberge nemen in der stat 3055 Dü so riche wäre, Swer durch sin swäre Des von im gerüchte Das er da helfe süchte, Das im da helfe wurde erkant, 3060 Swie sin name wär genant, Durch Got und durch ere. Das sumde sich niht mere E das mit ritterslichen sitten Der fürste selbe kam geritten 3065 Mit ritterlichem schalle. Do die varnden alle Vernament disü märe Das da komen wäre Wilhelm der milte, 3070 Des kinthait nie bevilte Sie täte gar des wunsches reht, Es wari ritter oder kneht, Der lie das volc usser ahte gar Und luffent alle gen im dar 3075 Mit hofschen worten sizen Den juncherren grüzen Und óch mit lobe sange. Mit grossem gedrange Wart der werde fürste sa 3080 Enphangen von den herren da Die züczim durch grázen ritten Gar mit lobelichen sitten. Jofrit der fürste an sich do nam Swas hofscher lite kam 3085 Und swen er mohte behaben. Bi dem hoh gebornen knaben In siner herberge hie Mistent wesen alle die 3075. 3081. 3083. 3088. hofche. züchim. dvrh grvzzen W, dürche D. do W, des D. die W, hie D.
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Die kaine füge kunden. [185] Do wühs an den stunden 3091 Bi im die kurzewile sa; Swas e was schalles anderswa, Der wart nu bi im gar. Mit menger fróde bernder schar 3095 Belap der fürste rich Mit vróden schallecliche Unz das der ander morgen kam. Die fürsten er do züzim nam Und rait mit fróden sa zehant 3100 Ze hóve, da er den kaiser vant Mit grosser werdekait. Swa er uf dem wege rait, Da luffens allenthalben dar, Das si des kindes nemint war 3105 Von dem so wunslich sálekait Also wite wäri gesait. Io dem kaiser wart erkant Das der fürste von Brabant Komen was und für in gie, 3110 Vil minneclich er in enpfie Vor den edeln fürsten da. Nach grüsse sprach der herre sa „Herre, ich bin her züz üch geritten Und wil üch der genaden bitten 3115 Durch minen dienst das ir Gerüchent des gestatten mir Das ich hie mit iuwer hant Minü lehen, minů lant Willehelmen dinge, 3089. 3093. 3097. 3103. 3110. gelragen. 3111. 3112. chaine W, kainen D. nv M, fehlt D. morge. lieffens W, luffen D. enphie, en- über der Zeile nach- den W, dem D. sa W, da D. 51 8120 In sine gewalt hie bringe Di lehen dń ich von ich han. Der kaiser sprach ‚das sig getan. Er hat sälekait so vil Das ich in iemer richen wil 8125 Durch iuch und durch den vatter sin. Ir tůnt im sólche trůwe schin Und hant im her getan so wol Das mans ú iemer danken sol, Ich und âlle die getrůwe sint. 3130 Das edel hoh geborne kint Mit zühten vür den kaiser gie, Sinü lehen es enpfie Und von al der fürsten hant. Der man was Jofrit genant, 3135 Die enphiengen in óch da ze man. E das er schiede von dan, Do wart im güteliche dort Erbotten manic zarteclich wort. IDo si riten woltent 3140 Ze herberge als si soltent, Und gar ir wille dort geschach, Ze herberge man si sach So rilichen zogen dan Das baidü wip unde mam, 3145 Die alten zü den jungen, Allenthalben zü drungen Den juncherren schöwen; Von der stat die vröwen Laitent in die fenster sich [18c] Und die juncfrôwen minneclich 3151 Durch schôwen das juncherrelin 3119. Willehelme dinge M (W), Wille- helmë dem iunge D. 3125. watt. 3138. manik W, fehli D. 3142. ze herberge man siv sah W, ze- herbergen man sach (fol. 24b) M, fehlt D. 3143. dan, n aus r korrigiert. 3145. alten zv den W, alle zü dem D. 4*
Die kaine füge kunden. [185] Do wühs an den stunden 3091 Bi im die kurzewile sa; Swas e was schalles anderswa, Der wart nu bi im gar. Mit menger fróde bernder schar 3095 Belap der fürste rich Mit vróden schallecliche Unz das der ander morgen kam. Die fürsten er do züzim nam Und rait mit fróden sa zehant 3100 Ze hóve, da er den kaiser vant Mit grosser werdekait. Swa er uf dem wege rait, Da luffens allenthalben dar, Das si des kindes nemint war 3105 Von dem so wunslich sálekait Also wite wäri gesait. Io dem kaiser wart erkant Das der fürste von Brabant Komen was und für in gie, 3110 Vil minneclich er in enpfie Vor den edeln fürsten da. Nach grüsse sprach der herre sa „Herre, ich bin her züz üch geritten Und wil üch der genaden bitten 3115 Durch minen dienst das ir Gerüchent des gestatten mir Das ich hie mit iuwer hant Minü lehen, minů lant Willehelmen dinge, 3089. 3093. 3097. 3103. 3110. gelragen. 3111. 3112. chaine W, kainen D. nv M, fehlt D. morge. lieffens W, luffen D. enphie, en- über der Zeile nach- den W, dem D. sa W, da D. 51 8120 In sine gewalt hie bringe Di lehen dń ich von ich han. Der kaiser sprach ‚das sig getan. Er hat sälekait so vil Das ich in iemer richen wil 8125 Durch iuch und durch den vatter sin. Ir tůnt im sólche trůwe schin Und hant im her getan so wol Das mans ú iemer danken sol, Ich und âlle die getrůwe sint. 3130 Das edel hoh geborne kint Mit zühten vür den kaiser gie, Sinü lehen es enpfie Und von al der fürsten hant. Der man was Jofrit genant, 3135 Die enphiengen in óch da ze man. E das er schiede von dan, Do wart im güteliche dort Erbotten manic zarteclich wort. IDo si riten woltent 3140 Ze herberge als si soltent, Und gar ir wille dort geschach, Ze herberge man si sach So rilichen zogen dan Das baidü wip unde mam, 3145 Die alten zü den jungen, Allenthalben zü drungen Den juncherren schöwen; Von der stat die vröwen Laitent in die fenster sich [18c] Und die juncfrôwen minneclich 3151 Durch schôwen das juncherrelin 3119. Willehelme dinge M (W), Wille- helmë dem iunge D. 3125. watt. 3138. manik W, fehli D. 3142. ze herberge man siv sah W, ze- herbergen man sach (fol. 24b) M, fehlt D. 3143. dan, n aus r korrigiert. 3145. alten zv den W, alle zü dem D. 4*
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52 Und die juncherren sin. Ie zwai nement an ander rittent. Do wart gros gaffen niht vermitten, 8155 Wan so gar des wunsches gunst Lag an in mit grosser kunst, Doch was ir aller schöne ain wint Unz an Wilhelmes kint, Den jungen Willehelmen. 3160 In des wunsches gelmen Gelötet und gemalet was An im der schöne spigel glas, Als es gewunschet solte sin. Wunnebernder ogen schin 3165 Gab sin liehte varwe gar, Wol gestalt und lieht gevar Was er und gar nach wunsche clar; Val raide was sin har, Liht als ain gelwe side, 3170 Als es juncvrôwen blide Gemachet hettint durch ir flis; Ze rehte rot, ze rehte wis Was er, als er solde. Swes iemen wünschen wolde 8175 An sálde, an zuht, an clarhait, Das hatte Got an in gelait Und alles des an herze gert, Des wart er silic und wert. JDo der herzog enbais, 3180 Der junge Wilhelm sich vlais In allen wis des besten Vor kunden und vor gesten. Er sprach gezogenliche „Mich hat wol so riche 3185 Gemachet der herre min 3153. nement — neben. 3156. in] im DMW. 3160. galmen W, kelmen D. 3162. im W, fehit D. 3165—68. die Reihenfolge dieser 4 Zeilen nach M. und W eingesetzt; in D ist sie verändert, es folgen aufeinander: 66. 67. 65. 68. 3165. warwe. gar M, clar D. Das ich ain herre wol mac sin Und wol riliche leben, Ich mac wol mit füge geben Gar nach mines herzen giri — 8190 ,Zwar, sun, des hilf ich dir Fürbaz, als es min herze gert,' Sprach der fürste wert, ‚Lebe swie du wellist leben, Gib swem du wellist geben, 3195 Das sezze ich gar an din gebot.‘ — „Herre, das vergelt úch Got, Sprach der eregernder knabe. Des edeln herzogen habe Tailt er so minneclichen do 8200 Das er mengen machet fro, Dem er sin armůt ab nam; Swer durch gabe zůz im kam, Den kund er so mit fůge wern Das er niht anders mohte gern 3205 Von aines jungen kindes hant; In swelcher wirdi er was erkant, Dem kunde ers wol gebieten; Wan im die sine rietent [79a] Mit zuhten hohgemüete; 3210 Milti in rehter güte Lerte in óch das herze sin: Den tet er baiden volge schin. Unlange si beliben da, Urlop nament si do sa 3215 Von dem richen kaiser her. Do belibent si niht mer, In die stat si rittent dan. Baidu wip und man 8166. 3167. 8171. 3174. 3186. 3192. 3202. 3207. gewar. clar M, gewar D. flis. so M (fol. 25a), fehlt D. vol. der riche f. M. im W, in D. ers W, es D.
52 Und die juncherren sin. Ie zwai nement an ander rittent. Do wart gros gaffen niht vermitten, 8155 Wan so gar des wunsches gunst Lag an in mit grosser kunst, Doch was ir aller schöne ain wint Unz an Wilhelmes kint, Den jungen Willehelmen. 3160 In des wunsches gelmen Gelötet und gemalet was An im der schöne spigel glas, Als es gewunschet solte sin. Wunnebernder ogen schin 3165 Gab sin liehte varwe gar, Wol gestalt und lieht gevar Was er und gar nach wunsche clar; Val raide was sin har, Liht als ain gelwe side, 3170 Als es juncvrôwen blide Gemachet hettint durch ir flis; Ze rehte rot, ze rehte wis Was er, als er solde. Swes iemen wünschen wolde 8175 An sálde, an zuht, an clarhait, Das hatte Got an in gelait Und alles des an herze gert, Des wart er silic und wert. JDo der herzog enbais, 3180 Der junge Wilhelm sich vlais In allen wis des besten Vor kunden und vor gesten. Er sprach gezogenliche „Mich hat wol so riche 3185 Gemachet der herre min 3153. nement — neben. 3156. in] im DMW. 3160. galmen W, kelmen D. 3162. im W, fehit D. 3165—68. die Reihenfolge dieser 4 Zeilen nach M. und W eingesetzt; in D ist sie verändert, es folgen aufeinander: 66. 67. 65. 68. 3165. warwe. gar M, clar D. Das ich ain herre wol mac sin Und wol riliche leben, Ich mac wol mit füge geben Gar nach mines herzen giri — 8190 ,Zwar, sun, des hilf ich dir Fürbaz, als es min herze gert,' Sprach der fürste wert, ‚Lebe swie du wellist leben, Gib swem du wellist geben, 3195 Das sezze ich gar an din gebot.‘ — „Herre, das vergelt úch Got, Sprach der eregernder knabe. Des edeln herzogen habe Tailt er so minneclichen do 8200 Das er mengen machet fro, Dem er sin armůt ab nam; Swer durch gabe zůz im kam, Den kund er so mit fůge wern Das er niht anders mohte gern 3205 Von aines jungen kindes hant; In swelcher wirdi er was erkant, Dem kunde ers wol gebieten; Wan im die sine rietent [79a] Mit zuhten hohgemüete; 3210 Milti in rehter güte Lerte in óch das herze sin: Den tet er baiden volge schin. Unlange si beliben da, Urlop nament si do sa 3215 Von dem richen kaiser her. Do belibent si niht mer, In die stat si rittent dan. Baidu wip und man 8166. 3167. 8171. 3174. 3186. 3192. 3202. 3207. gewar. clar M, gewar D. flis. so M (fol. 25a), fehlt D. vol. der riche f. M. im W, in D. ers W, es D.
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Bätent Got des kindes pflegen, 3220 Im wart menger süzer segen Von mengem munde da gegeben Das in Got lange liesse leben In das alter von der jugent In der lobelichen tugent 3225 Wernde in ganzer stäte, Der er begunnen häte, Des wart im gewünschet vil. Dar nach in vil kurzem zil Kament si hain gen Brabant. 3230 Uber alles Jofrides lant Erschullent do dà máre Wie es ergangen wäre Und das ir herre solte sin Das edel juncherrelin 3235 Willehelm der güte. Mit frölichem müte Wurdent al geliche Arm und dar zü riche Des kindes zainem herren vro. 3240 Si sprachen alle gelich also ‚Des sig gelobet der süze Crist Das der juncherre üns ist Und sol ze herren sin gegeben! Nu las in Got mit sálden leben 3945 Und rüch an im mit eren Git und ere meren!‘ INach der aventüre sage Gie dar nach an ainem tage Der knabe an sälden unbetrogen 3250 Für den werden herzogen. Er sprach ,vil lieber herre min, Nu lant mit iuwern hulden sin Das ich durch mine werdekait 3224. lobliher W, lebelichen D. 3231. Erschullent, das s erst spáter nach- getragen, wie aus der blásseren Schrift deutlich erkennbar ist. 3240. sprahen W, sprach D. 53 Var, als ich iu han gesait, 3255 Àn den künic von Engellant. Es ist mir also bewant Das ich durch werder vrówen grüz Urboren und ärbaiten müz Dienestlichen minen lip. 3260 Ich hôre sagen das werdû wip Crônent mit ir güet Manlich gemüte, Und das niht in der welte lebe Das so riche vróde gebe 3265 Ainem eregerden man, Der in nach lone dienen kan, [19b] So rainü wip. durch das wil ich Pinun und árbaiten mich Das ich dienen gelerne; 8270 Wan ich wil iemer gerne Mit dienste beliben An allen werden wiben, Ob ich gelebe an mine tage Das ich ir süzen grüz bejage 3275 Und man mich habe für ainen man, Das wil ich werben swa ich kan.‘ „Jofrit der wise fürste sprach, Do disü rede alsus beschach ‚Vil liebes kint, nu sich ich wol 3280 Das du bist aller tugenden vol Und das din müt so hohe strebt Das nieman in der welte lebt Der dinen müt erraigen muge. Dine hohe swebende flüge 3285 Hant dinen müt so hohe braht, Ist der sälden dir gedaht Das du gewahsest ze ainem man, Das niemannes gemüte kan Mit hóhe ergriffen dinü zil. 3242. angefügt). 3258. 3273. 3283. d, Der (d, ist erst später am Rande vrborn M, Erbören D. an D, alle W. dinen M, din D. irreichen M.
Bätent Got des kindes pflegen, 3220 Im wart menger süzer segen Von mengem munde da gegeben Das in Got lange liesse leben In das alter von der jugent In der lobelichen tugent 3225 Wernde in ganzer stäte, Der er begunnen häte, Des wart im gewünschet vil. Dar nach in vil kurzem zil Kament si hain gen Brabant. 3230 Uber alles Jofrides lant Erschullent do dà máre Wie es ergangen wäre Und das ir herre solte sin Das edel juncherrelin 3235 Willehelm der güte. Mit frölichem müte Wurdent al geliche Arm und dar zü riche Des kindes zainem herren vro. 3240 Si sprachen alle gelich also ‚Des sig gelobet der süze Crist Das der juncherre üns ist Und sol ze herren sin gegeben! Nu las in Got mit sálden leben 3945 Und rüch an im mit eren Git und ere meren!‘ INach der aventüre sage Gie dar nach an ainem tage Der knabe an sälden unbetrogen 3250 Für den werden herzogen. Er sprach ,vil lieber herre min, Nu lant mit iuwern hulden sin Das ich durch mine werdekait 3224. lobliher W, lebelichen D. 3231. Erschullent, das s erst spáter nach- getragen, wie aus der blásseren Schrift deutlich erkennbar ist. 3240. sprahen W, sprach D. 53 Var, als ich iu han gesait, 3255 Àn den künic von Engellant. Es ist mir also bewant Das ich durch werder vrówen grüz Urboren und ärbaiten müz Dienestlichen minen lip. 3260 Ich hôre sagen das werdû wip Crônent mit ir güet Manlich gemüte, Und das niht in der welte lebe Das so riche vróde gebe 3265 Ainem eregerden man, Der in nach lone dienen kan, [19b] So rainü wip. durch das wil ich Pinun und árbaiten mich Das ich dienen gelerne; 8270 Wan ich wil iemer gerne Mit dienste beliben An allen werden wiben, Ob ich gelebe an mine tage Das ich ir süzen grüz bejage 3275 Und man mich habe für ainen man, Das wil ich werben swa ich kan.‘ „Jofrit der wise fürste sprach, Do disü rede alsus beschach ‚Vil liebes kint, nu sich ich wol 3280 Das du bist aller tugenden vol Und das din müt so hohe strebt Das nieman in der welte lebt Der dinen müt erraigen muge. Dine hohe swebende flüge 3285 Hant dinen müt so hohe braht, Ist der sälden dir gedaht Das du gewahsest ze ainem man, Das niemannes gemüte kan Mit hóhe ergriffen dinü zil. 3242. angefügt). 3258. 3273. 3283. d, Der (d, ist erst später am Rande vrborn M, Erbören D. an D, alle W. dinen M, din D. irreichen M.
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54 3290 Vil gerne ich dir helfen wil Mit lib und öch mit güte Das du nach dinem müte Rilich und wol maht varn Und dine miltekait bewarn. 3295 Nu vernime das wie ich Wil ze hófe senden dich. Ich wil dir geben an dirre zit Scarlachen, pfeller, samit, Bunt, härmelin und gra; 3300 Vier sómer die solt du da Den hovelüten tailen Und dir da mitte vailen Ir gunst, als es din herze gert. Ich gibe dir tusent marke wert 3305 Klainodes, das sol sin Der vil werden künegin Und ir junvrówen, Das si dich bi in schówen Deste gerner ane has 3810 Und dir fágen deste bas Din wesen in dem hófe da; Das liebet dich óch anderswa. Lieber sun, dar zü wil ich Bevelhen zehen ritterz dich 3315 Und dinü juncherrelin; Der son sehsü bi dir sin 3299. hámelin D. 3302. wailen. 3309. gerner W, g'ne D. 3310. fwgen. 3314. Bewelhë. rittern W, ritt D. 3320. Jvch D, dich W. 3321. zvhten W, zûge D. 3322. Das D MW, besser: Die h. 3323. ein marschalc vn ein schenche M (fol. 26a), fehlt D. 3324. bedenke M, denke D. 3325. willecliche die ere din M (fol. 26a), Wisliche din schenke D. 3329. Die suln? 3330—33: „wie im Dienste gegen Herrn und Diener, so soll man dich auch dir selbst gegen- über finden.“ In iuwerre geselleschaft Und mit maisterlicher kraft Gen tugenlichen eren 3820 Iuch ziehen und leren Und an rehten zühten wegen; Das fier dines hoves pflegen, Ein marschale und cin schenke Der ietweder bedenke 3325 Wisliche die ere din, [19c] Ain truhsäze sol bi dir sin Und ain kameräre Wise und unwandelbáre. {Du solt mit dir selben sin, 3330 So du dem herren din Gedienest und dem gesinde, So sich das man dich vinde Da du mit dir selben sist. In der koste die du gist, 3335 Gebristet dir niht mütes, So lasse ich dir niht gütes Gebresten, sol ich ez geleben: Ich wil dir so vil gütes geben Das du wol mit eren verst, 3840 Swie du beschaidenlichen zerst, Ob du niht durch tumben müt Wilt ane ere swenden din güt Wüestende des gites. 3334. koste M, veste D. 3342. ere M, fehlt D. | Die VV. 3341—44 kónnen durch wechselweise Einstellung der Les- arten von D und M in V. 43 und 44 in zwet- facher Weise syntaktisch geordnet werden, und zwar a) indem, wie oben im Texte, V. 43 das Parlizip wüstende (M) und V.44 der Imperativ Wis zerhaft (D) eingesetzt wird, damn ist V. 41 bis 43 éin Satz; oder b) indem V. 43 das Subst. Wiüestunge (D: Westunges ist natürlich blofs verschrieben wegen der beiden folgenden Wort- auslaute) als Subjekt, V. 44 aber ist torheit (M) als Prädikat eingestellt wird, dann gehören V.43—44, bezw. 41—42 zusammen. Beides gibt einen guten Sinn. 3343. wüstende M, Westunges D.
54 3290 Vil gerne ich dir helfen wil Mit lib und öch mit güte Das du nach dinem müte Rilich und wol maht varn Und dine miltekait bewarn. 3295 Nu vernime das wie ich Wil ze hófe senden dich. Ich wil dir geben an dirre zit Scarlachen, pfeller, samit, Bunt, härmelin und gra; 3300 Vier sómer die solt du da Den hovelüten tailen Und dir da mitte vailen Ir gunst, als es din herze gert. Ich gibe dir tusent marke wert 3305 Klainodes, das sol sin Der vil werden künegin Und ir junvrówen, Das si dich bi in schówen Deste gerner ane has 3810 Und dir fágen deste bas Din wesen in dem hófe da; Das liebet dich óch anderswa. Lieber sun, dar zü wil ich Bevelhen zehen ritterz dich 3315 Und dinü juncherrelin; Der son sehsü bi dir sin 3299. hámelin D. 3302. wailen. 3309. gerner W, g'ne D. 3310. fwgen. 3314. Bewelhë. rittern W, ritt D. 3320. Jvch D, dich W. 3321. zvhten W, zûge D. 3322. Das D MW, besser: Die h. 3323. ein marschalc vn ein schenche M (fol. 26a), fehlt D. 3324. bedenke M, denke D. 3325. willecliche die ere din M (fol. 26a), Wisliche din schenke D. 3329. Die suln? 3330—33: „wie im Dienste gegen Herrn und Diener, so soll man dich auch dir selbst gegen- über finden.“ In iuwerre geselleschaft Und mit maisterlicher kraft Gen tugenlichen eren 3820 Iuch ziehen und leren Und an rehten zühten wegen; Das fier dines hoves pflegen, Ein marschale und cin schenke Der ietweder bedenke 3325 Wisliche die ere din, [19c] Ain truhsäze sol bi dir sin Und ain kameräre Wise und unwandelbáre. {Du solt mit dir selben sin, 3330 So du dem herren din Gedienest und dem gesinde, So sich das man dich vinde Da du mit dir selben sist. In der koste die du gist, 3335 Gebristet dir niht mütes, So lasse ich dir niht gütes Gebresten, sol ich ez geleben: Ich wil dir so vil gütes geben Das du wol mit eren verst, 3840 Swie du beschaidenlichen zerst, Ob du niht durch tumben müt Wilt ane ere swenden din güt Wüestende des gites. 3334. koste M, veste D. 3342. ere M, fehlt D. | Die VV. 3341—44 kónnen durch wechselweise Einstellung der Les- arten von D und M in V. 43 und 44 in zwet- facher Weise syntaktisch geordnet werden, und zwar a) indem, wie oben im Texte, V. 43 das Parlizip wüstende (M) und V.44 der Imperativ Wis zerhaft (D) eingesetzt wird, damn ist V. 41 bis 43 éin Satz; oder b) indem V. 43 das Subst. Wiüestunge (D: Westunges ist natürlich blofs verschrieben wegen der beiden folgenden Wort- auslaute) als Subjekt, V. 44 aber ist torheit (M) als Prädikat eingestellt wird, dann gehören V.43—44, bezw. 41—42 zusammen. Beides gibt einen guten Sinn. 3343. wüstende M, Westunges D.
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Wis zerhaft wises můtes! 3345 Miltekait des můtes, Fürbesiht des gütes, Diu zwai in ainem müte Bejagent mit dem güte Das man den ere gernden müt 3350 Lobt und hat an im vergüt Sin halden und sin lazen, Kan er sü baide mazen. Dis solt du nemen in dinen müt. Ich füge dir er und güt, 3355 Ob du mir gerne volgen wilt! — ,Herre, ich bin den niht bevilt Der gnaden gros der ir Tünt und hant getan an mir, "Sprach des juncherren munt. Do hies der fürste sa zestunt Beraiten kostecliche Das kint an sálden riche Nach fürsteclicher koste gar. Do besant er züzim dar 3365 Die mit im do soltent varn, In und al dû kint bewarn. Die hate der getrüwe helt Von allen sinen us erwelt. Er sprach mit zühteclichen sitten 3370 ,Ir herren, ich wil iuch des bitten Das ir gedenkent wol dar an Das ir mine dienest man Sint und sont von rehte sin, Und tünt mir iuwer trüwe schin 3375 An Wilhelme, das ist min gir; Wan ich in zainem sune mir 3360 55 Mit sólcher liebü han erkorn, Als ob er von mir wár geborm. Des pflegent durch den willen min 3380 Und lant in iuch bevolhen sin!' SSi sprachent ,lieber herre gût, Das kint so saleclichen tit Das wir im gerne sint berait [20a] Mit getriwer staźekait 3385 Alles des sin herze gert.‘ Do sprach der riche fürste wert „Willehelm, nu volge mir Ain tail des ich rate dir!‘ — Gerne, herre, das tün ich. — 3390 ,So wil ich underwisen dich Wie du dich selber solt bewarn. Du wilt n ellende varn: Mit flisse du das werben solt Das dir die láte werdent holt. 8395 Vor allen dingen minne Got Mit rehtem herzen ane spot, Wis getrüwe und güt, Tugenthaft und hoh gemit, Künsche in rehter giete, 3400 Zühtic und hoh gemüte, Milte mit beschaidenhait, Du alles lobes crone trait! Trüwe, zuht, beschaidenhait Sint der eren beste clait, 3405 Si tugenden ere gernde jugent Und eren tugende gernde tugint, Si hohent rehte güete Und gütent hohgemüte. Mit den solt du claiden dich 8410 Und dine sinne, das rat ich. 3844. 3348. 3351. lachen D- 3352. 3355. 3369. wis zerhaft D, ist torheit M. Beiagent W, Bnagent D. halten W, balden D. lazzen W, mazzen W, machzen D. wolge. | zühtecliche. 3380. bewolhe. 3382. so W, fehlt D. 9384. stákait. 3387. wolge. 3392. in ellende M, lernen D. 3393. dv d, M, d, du D. werben] lverbe. 3400. vnd D, mit W.
Wis zerhaft wises můtes! 3345 Miltekait des můtes, Fürbesiht des gütes, Diu zwai in ainem müte Bejagent mit dem güte Das man den ere gernden müt 3350 Lobt und hat an im vergüt Sin halden und sin lazen, Kan er sü baide mazen. Dis solt du nemen in dinen müt. Ich füge dir er und güt, 3355 Ob du mir gerne volgen wilt! — ,Herre, ich bin den niht bevilt Der gnaden gros der ir Tünt und hant getan an mir, "Sprach des juncherren munt. Do hies der fürste sa zestunt Beraiten kostecliche Das kint an sálden riche Nach fürsteclicher koste gar. Do besant er züzim dar 3365 Die mit im do soltent varn, In und al dû kint bewarn. Die hate der getrüwe helt Von allen sinen us erwelt. Er sprach mit zühteclichen sitten 3370 ,Ir herren, ich wil iuch des bitten Das ir gedenkent wol dar an Das ir mine dienest man Sint und sont von rehte sin, Und tünt mir iuwer trüwe schin 3375 An Wilhelme, das ist min gir; Wan ich in zainem sune mir 3360 55 Mit sólcher liebü han erkorn, Als ob er von mir wár geborm. Des pflegent durch den willen min 3380 Und lant in iuch bevolhen sin!' SSi sprachent ,lieber herre gût, Das kint so saleclichen tit Das wir im gerne sint berait [20a] Mit getriwer staźekait 3385 Alles des sin herze gert.‘ Do sprach der riche fürste wert „Willehelm, nu volge mir Ain tail des ich rate dir!‘ — Gerne, herre, das tün ich. — 3390 ,So wil ich underwisen dich Wie du dich selber solt bewarn. Du wilt n ellende varn: Mit flisse du das werben solt Das dir die láte werdent holt. 8395 Vor allen dingen minne Got Mit rehtem herzen ane spot, Wis getrüwe und güt, Tugenthaft und hoh gemit, Künsche in rehter giete, 3400 Zühtic und hoh gemüte, Milte mit beschaidenhait, Du alles lobes crone trait! Trüwe, zuht, beschaidenhait Sint der eren beste clait, 3405 Si tugenden ere gernde jugent Und eren tugende gernde tugint, Si hohent rehte güete Und gütent hohgemüte. Mit den solt du claiden dich 8410 Und dine sinne, das rat ich. 3844. 3348. 3351. lachen D- 3352. 3355. 3369. wis zerhaft D, ist torheit M. Beiagent W, Bnagent D. halten W, balden D. lazzen W, mazzen W, machzen D. wolge. | zühtecliche. 3380. bewolhe. 3382. so W, fehlt D. 9384. stákait. 3387. wolge. 3392. in ellende M, lernen D. 3393. dv d, M, d, du D. werben] lverbe. 3400. vnd D, mit W.
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56 Bis beschaidenliche, Demûte arm und riche, La hinderrede, valschen spot! Durch diner zúhte gebot Hûte dich an der geschicht Das du dich úbersprechest niht, Din selbes so vergessest Das du dich iht vermessist Des din kraft niht geendon muge! 3420 Verbir das smachen und die luge, Tů wol, rûme dich des niht! Habe gesellesliche pfliht Mit den die getrúwe sin! Du solt mit der wissent din 3425 Die ungetruwen gar verbern Und ir geselleschaft niht gern; Mit so gefügen sinnen Das sis niht werdent innan, Wis in unhanlichen und gram! 3430 Pflic rehter masse, rainer scham! Habe aller dinge gelimph, Es sig ernest oder schimph! Minne und ere werdú wip! Die kúnschen durch ir kúnschen lip, 3435 Die jungen mit ir gûte Dir hôhent din gemûte, Die andern durch wiplichen namen. Du solt niemer dich geschamen Du minnest mit státe 3440 Getrúwe und wise râte. Wis gûtlicher gebârde, [20b] Habe die ane biswârde Die durch ir truwe und dur mich Mit dir varn und dur dich, 3445 Und volge swa ir lere Dich zem besten kere; 3415 Ratint si dir anders iht, Des soltu in volgen niht! Liebes kint, also wil ich 3450 In Gottes pflege ergeben dich." 3455 3460 Urlup nam der knappe sa Von dem wisen fúrsten da Und von der werden herzogin. Do taten trureclichen schin Alle die da waren Vil clâgeliche gebaren Nach dem edeln kinde; Von dem ingesinde Und von den lanlúten wart Vil geclagt dú hinevart Des hoh gebornen kindes Und sines ingesindes, Dem es bevalch der werde man. Er fûr mit sehzig rossen dan 3465 Hin úber mer gen Engellant. 3470 3475 Schiere wurden si gesant In das lant hin úber mer. Nu was der kúnic Rainher Mit huse ze Lunders in der stat. Der an das ambet was gesat Das er marschalc was genant, Der fûr nach herberge sa zehant, Der die richsten do nam Die er da vant und im gezam Unde ainen wirt an gûte Rich und an hohem mûte. Do kam mit ritterlichen sitten Der juncherre in die stat geritten Und fürte grosse richait, 3480 Sin wirt wol schone gen im rait 3424. der wissent D, den witzen M. 3426. g'rn. 3428. vdent. 3444. so M (fol. 26 d), fehlt D. 3451. vor sa steht da. 3455. warent. 3463. bewalch. 3474. im W, I D. 3477. rittliche.
56 Bis beschaidenliche, Demûte arm und riche, La hinderrede, valschen spot! Durch diner zúhte gebot Hûte dich an der geschicht Das du dich úbersprechest niht, Din selbes so vergessest Das du dich iht vermessist Des din kraft niht geendon muge! 3420 Verbir das smachen und die luge, Tů wol, rûme dich des niht! Habe gesellesliche pfliht Mit den die getrúwe sin! Du solt mit der wissent din 3425 Die ungetruwen gar verbern Und ir geselleschaft niht gern; Mit so gefügen sinnen Das sis niht werdent innan, Wis in unhanlichen und gram! 3430 Pflic rehter masse, rainer scham! Habe aller dinge gelimph, Es sig ernest oder schimph! Minne und ere werdú wip! Die kúnschen durch ir kúnschen lip, 3435 Die jungen mit ir gûte Dir hôhent din gemûte, Die andern durch wiplichen namen. Du solt niemer dich geschamen Du minnest mit státe 3440 Getrúwe und wise râte. Wis gûtlicher gebârde, [20b] Habe die ane biswârde Die durch ir truwe und dur mich Mit dir varn und dur dich, 3445 Und volge swa ir lere Dich zem besten kere; 3415 Ratint si dir anders iht, Des soltu in volgen niht! Liebes kint, also wil ich 3450 In Gottes pflege ergeben dich." 3455 3460 Urlup nam der knappe sa Von dem wisen fúrsten da Und von der werden herzogin. Do taten trureclichen schin Alle die da waren Vil clâgeliche gebaren Nach dem edeln kinde; Von dem ingesinde Und von den lanlúten wart Vil geclagt dú hinevart Des hoh gebornen kindes Und sines ingesindes, Dem es bevalch der werde man. Er fûr mit sehzig rossen dan 3465 Hin úber mer gen Engellant. 3470 3475 Schiere wurden si gesant In das lant hin úber mer. Nu was der kúnic Rainher Mit huse ze Lunders in der stat. Der an das ambet was gesat Das er marschalc was genant, Der fûr nach herberge sa zehant, Der die richsten do nam Die er da vant und im gezam Unde ainen wirt an gûte Rich und an hohem mûte. Do kam mit ritterlichen sitten Der juncherre in die stat geritten Und fürte grosse richait, 3480 Sin wirt wol schone gen im rait 3424. der wissent D, den witzen M. 3426. g'rn. 3428. vdent. 3444. so M (fol. 26 d), fehlt D. 3451. vor sa steht da. 3455. warent. 3463. bewalch. 3474. im W, I D. 3477. rittliche.
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Und der burgáre vil. Nu was es rehte an dem zil Das der künic ze tische saz, Do twelten si niht fürbas 3485 In der herberge al da, Ze höve rittent si do sa Gegestet ritterlichen gar. Do lieffens allenthalben dar Juncherren, ritter, knehte, 3490 Nach ritterlichem rehte Enpfiengen si die geste wol, Als man noch liebe geste sol Enphahen werdecliche. Das kint an sälden riche 3495 Uf den palast schone gie; Der künic si vil wol enpfie Und al sin massenie Durch ir kurtosye, Der man vil in dem hove vant. 3500 Nu warent die geste unbekant [20c] Dem: kúnic und dem gesinde. Do sprach zů dem kinde Der edel künic riche Vil gezogenliche 3505 ‚Liebes kint, ga her zü mir Und sagent mir rehte, wer sint ir, Du unde die hie mit dir sint?‘ Do sprach das hoh geborne kint ‚Herre, wir sint von Brabant, 3510 Mich hat her züz üch gesant Jofrit der liebe herre min Und hat ü den dienest sin Enbotten mit getrüwen sitten Und hies mich des von üch bitten 3515 Das ir durch den willen sin Iuch rüchent underwinden min 3487. gar W, dar D. 3491. gestä. 3513. getrüwe. 3514. von im üch M. 3519. v'dekait, 57 Ze ainem knehte, unz das ich Bi iń gebessereg mich An tugende und an werdekait. 3520 Im ist so wol von ich gesait Lobes und hoher eren Das er mich her hiez keren, Unz ich gewühse ze ainem man. Der künie sach den knaben an, 3525 Von sage wart er im erkant, Er sprach ,so bistu genant Wilhelm, so man mir sait. — „Ja, her, das ist an warhait/ — „So wis Gotte willekomen! 3530 Ich han mer von dir vernomen Tugentlicher rate Danne ich ie getate Von dekaime kinde, Du bist mir ze ingesinde 3535 Liep und wert. ich bin din vro. ,Herre', sprach der knabe do, ,Das wort is& mir genádeclich, Von herzen vröt die rede mich.‘ Do der künic enbissen was 3540 Und der truhsaze an sich gelas Die noch enbissen solten, Do si sizzen wolten Ieclicher an sine stat, Willehelm mit flisse bat 3545 Al die hovelüte sa Das si bi im wären da; Dis dunkte si wunderlich Und werten allegeliche sich Doch überkam er si mit 3550 Das es ieglicher tet Und mit im kerten alle 3522. her M, fehlt D. 3535. ich bis vro auf Rasur. 3539. d' über der Zeile mit der blässeren Schrift nachgetragen.
Und der burgáre vil. Nu was es rehte an dem zil Das der künic ze tische saz, Do twelten si niht fürbas 3485 In der herberge al da, Ze höve rittent si do sa Gegestet ritterlichen gar. Do lieffens allenthalben dar Juncherren, ritter, knehte, 3490 Nach ritterlichem rehte Enpfiengen si die geste wol, Als man noch liebe geste sol Enphahen werdecliche. Das kint an sälden riche 3495 Uf den palast schone gie; Der künic si vil wol enpfie Und al sin massenie Durch ir kurtosye, Der man vil in dem hove vant. 3500 Nu warent die geste unbekant [20c] Dem: kúnic und dem gesinde. Do sprach zů dem kinde Der edel künic riche Vil gezogenliche 3505 ‚Liebes kint, ga her zü mir Und sagent mir rehte, wer sint ir, Du unde die hie mit dir sint?‘ Do sprach das hoh geborne kint ‚Herre, wir sint von Brabant, 3510 Mich hat her züz üch gesant Jofrit der liebe herre min Und hat ü den dienest sin Enbotten mit getrüwen sitten Und hies mich des von üch bitten 3515 Das ir durch den willen sin Iuch rüchent underwinden min 3487. gar W, dar D. 3491. gestä. 3513. getrüwe. 3514. von im üch M. 3519. v'dekait, 57 Ze ainem knehte, unz das ich Bi iń gebessereg mich An tugende und an werdekait. 3520 Im ist so wol von ich gesait Lobes und hoher eren Das er mich her hiez keren, Unz ich gewühse ze ainem man. Der künie sach den knaben an, 3525 Von sage wart er im erkant, Er sprach ,so bistu genant Wilhelm, so man mir sait. — „Ja, her, das ist an warhait/ — „So wis Gotte willekomen! 3530 Ich han mer von dir vernomen Tugentlicher rate Danne ich ie getate Von dekaime kinde, Du bist mir ze ingesinde 3535 Liep und wert. ich bin din vro. ,Herre', sprach der knabe do, ,Das wort is& mir genádeclich, Von herzen vröt die rede mich.‘ Do der künic enbissen was 3540 Und der truhsaze an sich gelas Die noch enbissen solten, Do si sizzen wolten Ieclicher an sine stat, Willehelm mit flisse bat 3545 Al die hovelüte sa Das si bi im wären da; Dis dunkte si wunderlich Und werten allegeliche sich Doch überkam er si mit 3550 Das es ieglicher tet Und mit im kerten alle 3522. her M, fehlt D. 3535. ich bis vro auf Rasur. 3539. d' über der Zeile mit der blässeren Schrift nachgetragen.
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58 Mit ritterlichem schalle In sine herberge dan. Willehelm und sine man 3555 Hattent sich in richer kraft Geflissen grosser wirteschaft Und dientent in mit flisse. Nach dem imbisse [21a] Nam vil hainliche 8560 Der knabe an sálden riche Die hovelüte, er sprach züz in ‚Lieben herren min, ich bin Der hainliche von üch gewert Der min herze hat gegert. 3565 INu rüchent fürbas mich gewern Des ich an üch welle gern!‘ — ‚Swas du wilt, das wellint wir.“ — ‚So wil ich bitten das ir Min güt niht versmahint 3570 Und von mir enpfahent leglieher von miner hant Ain ors also güt erkant Das ainem ritter wol gezem, Und iglicher von mir nem 3575 Scharlachen, pfeller, samit Ze claidern nu an dirre zit, Das ir mich güetlich ane has Erkennen rüchen dester baz Und dem deste gerner zü 3580 Sehent ob ich icht missetû, Und ir da mit besseront mich“ — ,Herre, es ist vil billich Das wir gerne dienen dir, 3557. 3564. 3573. 3578. 3579. in M, im DW. hat gegert M, wart gewert D. gezem W, gezam D. dester baz W, ane haz D. gerner W, g'ne D. 3580. Sehent] Seht W, Sehe D. 3586. 4st auf der hiefür ursprimglich frei- gelassenen Zeile mit blásserer Schrift nachgetragen. 3587. h'renlute D, besser aber: hovelivte M. Doch ist das nát ünser gir 3585 Das wir des dines nàmen iht. Benamen, wir tünt es niht Sprachent die herren lute do. Willehelm sprach aber also „Ir sont gewern de bette mich, 3590 Wan dû ist nü&t unbettelich — „Ja sú! du solt es ns erlan.‘ Er sprach ‚das wolt ich temer han Für ain ungelük, ob ir Virsaitent dise gabe mir. 3595 XI Pas die hovelite das Verspraechen, das was ane has Und ane smáhliches virsagen; Die woltent gerner bejagen Lob und ere ir herren 3600 Danne im mit güte verren Sinen loblichen pris. Si warent rehter wishait wis Und mit angeborner art Von missewende wol bewart; 8605 Si wolten e der enbern E das si wolten in gewern Geselleschaft durch miete, Daz ir dekainer riete Iht des missezáme, 3610 Swie doch nu so gendme Die miete si das ir rat Reht und ere verdrungen hat: Miet machet krumbes sleht Und krunbet slehtes reht. 3615 Der name herre ist worden kneht: 9592. immer han W, fehit D. 3598. Die D, Siv W. gerner M, gne D. 3600. mit W, nihte D. — verren M, w're D. 3608. Daz W, Dar D. 3611. daz gar ir W. 3612. ere drugen D, ere verdrvngen W, e. verdrvngen M. 3615. name, n über k.
58 Mit ritterlichem schalle In sine herberge dan. Willehelm und sine man 3555 Hattent sich in richer kraft Geflissen grosser wirteschaft Und dientent in mit flisse. Nach dem imbisse [21a] Nam vil hainliche 8560 Der knabe an sálden riche Die hovelüte, er sprach züz in ‚Lieben herren min, ich bin Der hainliche von üch gewert Der min herze hat gegert. 3565 INu rüchent fürbas mich gewern Des ich an üch welle gern!‘ — ‚Swas du wilt, das wellint wir.“ — ‚So wil ich bitten das ir Min güt niht versmahint 3570 Und von mir enpfahent leglieher von miner hant Ain ors also güt erkant Das ainem ritter wol gezem, Und iglicher von mir nem 3575 Scharlachen, pfeller, samit Ze claidern nu an dirre zit, Das ir mich güetlich ane has Erkennen rüchen dester baz Und dem deste gerner zü 3580 Sehent ob ich icht missetû, Und ir da mit besseront mich“ — ,Herre, es ist vil billich Das wir gerne dienen dir, 3557. 3564. 3573. 3578. 3579. in M, im DW. hat gegert M, wart gewert D. gezem W, gezam D. dester baz W, ane haz D. gerner W, g'ne D. 3580. Sehent] Seht W, Sehe D. 3586. 4st auf der hiefür ursprimglich frei- gelassenen Zeile mit blásserer Schrift nachgetragen. 3587. h'renlute D, besser aber: hovelivte M. Doch ist das nát ünser gir 3585 Das wir des dines nàmen iht. Benamen, wir tünt es niht Sprachent die herren lute do. Willehelm sprach aber also „Ir sont gewern de bette mich, 3590 Wan dû ist nü&t unbettelich — „Ja sú! du solt es ns erlan.‘ Er sprach ‚das wolt ich temer han Für ain ungelük, ob ir Virsaitent dise gabe mir. 3595 XI Pas die hovelite das Verspraechen, das was ane has Und ane smáhliches virsagen; Die woltent gerner bejagen Lob und ere ir herren 3600 Danne im mit güte verren Sinen loblichen pris. Si warent rehter wishait wis Und mit angeborner art Von missewende wol bewart; 8605 Si wolten e der enbern E das si wolten in gewern Geselleschaft durch miete, Daz ir dekainer riete Iht des missezáme, 3610 Swie doch nu so gendme Die miete si das ir rat Reht und ere verdrungen hat: Miet machet krumbes sleht Und krunbet slehtes reht. 3615 Der name herre ist worden kneht: 9592. immer han W, fehit D. 3598. Die D, Siv W. gerner M, gne D. 3600. mit W, nihte D. — verren M, w're D. 3608. Daz W, Dar D. 3611. daz gar ir W. 3612. ere drugen D, ere verdrvngen W, e. verdrvngen M. 3615. name, n über k.
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Da man solte vinden reht, [215] Da siht man es verren; An rate sint die herren Worden kranke knehte. 3620 Nach fürsteclichem rehte Nimet man nu knehte rat, Des herren name furder stat Vnd müs beliben vor der tür; Da dringet swacher name für 3625 Und tit ouch swachen rat erkant. Des was do niht ze Engellant Noch bi dem riche hie, Nieman ze künges rate gie Wan die es von rehte tatent, 3630 Die kunden óch geraten Getrülichen ane missetat Herren leben und wisen rat. Durch unpris versprachent sie Die selben gabe hie 3635 Von des juncherren hant, Unz das er si úberwant Der bette das si es lobton gar. Do trůc man vil balde dar Den hovelüten richü clait, 3640 Scharlacen, semit, pfeller brait Und liehte vedern hermelin; Dar nach müste berait sin Ain ors ir ieglichem da, Stark und git; och bat er sa 3645 Dem und dem clanode vil Geben an dem selben zil, Ie dem man nach siner werdekait. Die sine warent des berait 3616. 3617. 3621. 3622. fvrder M. 3625. 3626. 3628. winde. es nv verren M. w'ren D. nan.' knehte D, zeknehten M. D, h'ren furde D, da herren name vi tVt ouch M, Tüt D. zv engellant W, fehlt D. chvniges W, künge D. 59 Und kunden wol die vüge mite; 3650 Gar nach hovelichem site Biraiten si ze rehte Ritter und knehte Und liessen der de kainen Si kunden im erschainen 3655 Etliche werdekait; Des wart ir lop ze hove brait Und in der stat vil schire wit. Diz was nach mittes tages zit, Do der künic mit rüwe lac 3660 Und gesellecliche pflac Slaffes bi der künegin, Dem herze lieben wibe sin, Und dar nach erwachet was Und durch küle uf das grüne gras 3665 Was geselleclichen komen Und die er het an sich genomen Durch geselleclichen mût, Als noch ain herre dike tüt. JDis wart dem juncherren gesait. 3670 Do wurden schiere berait Die sine und er und rittent dar Mit aner ritterlicher schar Und erbaisten vor dem palas. Si giengent da der künic was, [21c] Der tet im süzen grüz erkant. 3676 Er nam in an sine hant, Er sprach ,wir sólint schówen Die künegin und 2r vröwen.‘ Gerne, herre*, sprachen sie. 3680 Der künic mit den gesten gie 3632. 3641. 3642. 3647. 3649. 3670. 3678. herren leben MW, Lerren D. hermelin D, hermin M. darnach M, D, D. Ie de D, dem M. wge. wvrden W, wndé D. ir W, fehlt D. visen.
Da man solte vinden reht, [215] Da siht man es verren; An rate sint die herren Worden kranke knehte. 3620 Nach fürsteclichem rehte Nimet man nu knehte rat, Des herren name furder stat Vnd müs beliben vor der tür; Da dringet swacher name für 3625 Und tit ouch swachen rat erkant. Des was do niht ze Engellant Noch bi dem riche hie, Nieman ze künges rate gie Wan die es von rehte tatent, 3630 Die kunden óch geraten Getrülichen ane missetat Herren leben und wisen rat. Durch unpris versprachent sie Die selben gabe hie 3635 Von des juncherren hant, Unz das er si úberwant Der bette das si es lobton gar. Do trůc man vil balde dar Den hovelüten richü clait, 3640 Scharlacen, semit, pfeller brait Und liehte vedern hermelin; Dar nach müste berait sin Ain ors ir ieglichem da, Stark und git; och bat er sa 3645 Dem und dem clanode vil Geben an dem selben zil, Ie dem man nach siner werdekait. Die sine warent des berait 3616. 3617. 3621. 3622. fvrder M. 3625. 3626. 3628. winde. es nv verren M. w'ren D. nan.' knehte D, zeknehten M. D, h'ren furde D, da herren name vi tVt ouch M, Tüt D. zv engellant W, fehlt D. chvniges W, künge D. 59 Und kunden wol die vüge mite; 3650 Gar nach hovelichem site Biraiten si ze rehte Ritter und knehte Und liessen der de kainen Si kunden im erschainen 3655 Etliche werdekait; Des wart ir lop ze hove brait Und in der stat vil schire wit. Diz was nach mittes tages zit, Do der künic mit rüwe lac 3660 Und gesellecliche pflac Slaffes bi der künegin, Dem herze lieben wibe sin, Und dar nach erwachet was Und durch küle uf das grüne gras 3665 Was geselleclichen komen Und die er het an sich genomen Durch geselleclichen mût, Als noch ain herre dike tüt. JDis wart dem juncherren gesait. 3670 Do wurden schiere berait Die sine und er und rittent dar Mit aner ritterlicher schar Und erbaisten vor dem palas. Si giengent da der künic was, [21c] Der tet im süzen grüz erkant. 3676 Er nam in an sine hant, Er sprach ,wir sólint schówen Die künegin und 2r vröwen.‘ Gerne, herre*, sprachen sie. 3680 Der künic mit den gesten gie 3632. 3641. 3642. 3647. 3649. 3670. 3678. herren leben MW, Lerren D. hermelin D, hermin M. darnach M, D, D. Ie de D, dem M. wge. wvrden W, wndé D. ir W, fehlt D. visen.
Strana 60
60 Hin uf der vröwen palas, Dar uf die küneginne was Mit hofschen junvrówen clar, Die rick und edel al fürwar 8685 Von gebürte warent gar. Dü minneclicheste frówen schar Die man in allen richen vant, Was in dem hóve ze Engellant Bi der rainen wisen 3690 Der küneginnen Beatrisen, Wan dü schöne güte Was in hohem müte Nach weltlicher werdekait Schöne, hovesch, vil gemait 3695 Und vollekomen in alle wis. Trüc also hohgebornen pris Nach des wunsches lere Dekain vrówe mere Do, das ist mir wnbekant. 3700 Dü müs üns werden noch genant! Mer edel künich riche Fürte gesellecliche Den knaben und die sine man In die kemenaten dan 8705 Zü den vil werden vrówen hin; Die hatent alle under in Gewunschet das si sóltint sehin Das kint dem si hortent jehen Also vollekominer tugent 3710 In so wunnebernder jugent. Der was züzin komen do; Des wurdenz al geliche vro Und grüsten in minnecliche, 3684. ric. 3695. wollekome. 9699. do. d, M, So das D. W(M), erkant D. 9709. wollekomin'. 9719. den wnsch des wunsches wnnen cratz M, Den wnch des wnsches mine cranch D. vnbekant Den knaben sálden riche 3715 Und sine juncherrelin Und alle die gesellen sin Die mit im warent da. Do sahent die Brabande sa Den wunsch, des wunsches wunnen cranz 3720 Und aller schóne sunnen glanz, Der welte lop, der sälden pris, Der ógen wunne ain maigen ris, Der herzen fróde eim twinge, Nach sware ain liep gedinge, 3725 Die crone hohes miites Und weltliches gütes, Ain übergulde von seneder not, Den schur und herzelaides tot Und álles lobes crone 3780 Sizen dort vil schone Bi der werden künegin: Dis was ain juntrówelin, [22a] In der lobelichen jugent Blüten alle dise tugint 3735 Und wihsin ie von stunde ze stunt. Sie wart nie óge sehen kunt Das die zunge durch haz Gesprechen móhte ,wáre das, So waer dis ain schôner lip. 3740 Sôlche fruht gebar nie wip In den selben jaren Denne dû zwai dû da waren, Der juncherre und des wunsches barn, An dem der wunsch was vollevarn. 8720. schône] schone M, schôwe D. glantz M, glanch D. 3723. ein twinge M, tvwinge D. 3730. vor schone steht ich. 3735. 3738. 3744. wäre D, enwere M. der W, fehlt D. wollewam.
60 Hin uf der vröwen palas, Dar uf die küneginne was Mit hofschen junvrówen clar, Die rick und edel al fürwar 8685 Von gebürte warent gar. Dü minneclicheste frówen schar Die man in allen richen vant, Was in dem hóve ze Engellant Bi der rainen wisen 3690 Der küneginnen Beatrisen, Wan dü schöne güte Was in hohem müte Nach weltlicher werdekait Schöne, hovesch, vil gemait 3695 Und vollekomen in alle wis. Trüc also hohgebornen pris Nach des wunsches lere Dekain vrówe mere Do, das ist mir wnbekant. 3700 Dü müs üns werden noch genant! Mer edel künich riche Fürte gesellecliche Den knaben und die sine man In die kemenaten dan 8705 Zü den vil werden vrówen hin; Die hatent alle under in Gewunschet das si sóltint sehin Das kint dem si hortent jehen Also vollekominer tugent 3710 In so wunnebernder jugent. Der was züzin komen do; Des wurdenz al geliche vro Und grüsten in minnecliche, 3684. ric. 3695. wollekome. 9699. do. d, M, So das D. W(M), erkant D. 9709. wollekomin'. 9719. den wnsch des wunsches wnnen cratz M, Den wnch des wnsches mine cranch D. vnbekant Den knaben sálden riche 3715 Und sine juncherrelin Und alle die gesellen sin Die mit im warent da. Do sahent die Brabande sa Den wunsch, des wunsches wunnen cranz 3720 Und aller schóne sunnen glanz, Der welte lop, der sälden pris, Der ógen wunne ain maigen ris, Der herzen fróde eim twinge, Nach sware ain liep gedinge, 3725 Die crone hohes miites Und weltliches gütes, Ain übergulde von seneder not, Den schur und herzelaides tot Und álles lobes crone 3780 Sizen dort vil schone Bi der werden künegin: Dis was ain juntrówelin, [22a] In der lobelichen jugent Blüten alle dise tugint 3735 Und wihsin ie von stunde ze stunt. Sie wart nie óge sehen kunt Das die zunge durch haz Gesprechen móhte ,wáre das, So waer dis ain schôner lip. 3740 Sôlche fruht gebar nie wip In den selben jaren Denne dû zwai dû da waren, Der juncherre und des wunsches barn, An dem der wunsch was vollevarn. 8720. schône] schone M, schôwe D. glantz M, glanch D. 3723. ein twinge M, tvwinge D. 3730. vor schone steht ich. 3735. 3738. 3744. wäre D, enwere M. der W, fehlt D. wollewam.
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3745 TDi gite wandels frie Di hies Amelie, Des künges kint von Engellant; Alhie hie han ich sü genant Die man für Beatrisen 3750 Müz hohen und prisen, Swie si noch si ain kint genant. Si nam der künie bi der hant, Er sprach ,vil liebes tóhterlin, Ich han dir nach dem willen din 3755 Ainen gespiln funden, Den wil ich zü dir künden Und dich ime bevelhen nu. Er ist ain kint als du Und du ain kint als er ist. 3160 Ir mugent noch àn argen list Sin gespiln noch mengen tac Das es nieman verkerren mac; Óch wil ich in bevelhen dir Und wil iuch dingen an das ir 3765 Ein ander gar mit liebe craft Laisten geselleschaft Die wil und ir in kindes zit Mit kinthait unbetwungen sit Und es mac ane verkerren sin. 8770 Nu was das junvrôwelin Nih wan siben jar alt Und was von kinthait bald Als noch an kint und sprach also „Vatterlin, des bin ich vro 3775 Und wil in ze gespiln han 61 Und hin zuzim sizzen gan. Heis óch du in sizzen her!' ‚Das tü, Wilhelm!‘ sprach er. Gen dem knaben si do gie, 3780 Bi der hant si in gevie Und bat in sizzen dar zů ir. Das was sines herzen gir, Durch sine zuht versprach ers doch, Als lihte ain kint tet noch, 3785 Das er durch bluge kindes sit Und dur zuht vil lihte mite. Bi wunsche saz der wunsch al da. Was der wunsch żendert anderswa? Nain er, niht! er was alhie, 3790 Da des wunsches crone vie Bi der hant des wunsches kint. [220] Zwai kint da bi an ander sint Die der wunsch nach wunsche gar Ze wunsches kinde im gebar. 3795 Er was gar als er solte sin, Aber das juncfrówelin Was so sere vollekomen Das es der masse hate genomen Ir reht mit so grossem lobe 3800 Das der masse swebet obe. Gar ane vingerzaige, Sunder valsche naige Wühs ir pris so gar uf reht Und ane crangel also sleht 3805 Mit schóne in hoh gemáte, Mit zuht in rehter güte, Mit so hoher werdekait 3749. 3757. 3760. 3761. 3762, 3763. 3773. 3777. beatrisen W, paratsen D. bewelhen. mugent] mvgt W, iunge D. Sint D, Sein W. mac] mach W, sol D. bewelhen. gint. Heiz ouch dv in W, Hies óch in D. 3786. 3788. 3792. 3797. so M (fol. 30a), fehlt D. end't D, inder W. biand' D, pei ein ander W. wollekomen. 3798. ez W, er D. 3802. walsche. 3803. Wsch. 3804. kranch W.
3745 TDi gite wandels frie Di hies Amelie, Des künges kint von Engellant; Alhie hie han ich sü genant Die man für Beatrisen 3750 Müz hohen und prisen, Swie si noch si ain kint genant. Si nam der künie bi der hant, Er sprach ,vil liebes tóhterlin, Ich han dir nach dem willen din 3755 Ainen gespiln funden, Den wil ich zü dir künden Und dich ime bevelhen nu. Er ist ain kint als du Und du ain kint als er ist. 3160 Ir mugent noch àn argen list Sin gespiln noch mengen tac Das es nieman verkerren mac; Óch wil ich in bevelhen dir Und wil iuch dingen an das ir 3765 Ein ander gar mit liebe craft Laisten geselleschaft Die wil und ir in kindes zit Mit kinthait unbetwungen sit Und es mac ane verkerren sin. 8770 Nu was das junvrôwelin Nih wan siben jar alt Und was von kinthait bald Als noch an kint und sprach also „Vatterlin, des bin ich vro 3775 Und wil in ze gespiln han 61 Und hin zuzim sizzen gan. Heis óch du in sizzen her!' ‚Das tü, Wilhelm!‘ sprach er. Gen dem knaben si do gie, 3780 Bi der hant si in gevie Und bat in sizzen dar zů ir. Das was sines herzen gir, Durch sine zuht versprach ers doch, Als lihte ain kint tet noch, 3785 Das er durch bluge kindes sit Und dur zuht vil lihte mite. Bi wunsche saz der wunsch al da. Was der wunsch żendert anderswa? Nain er, niht! er was alhie, 3790 Da des wunsches crone vie Bi der hant des wunsches kint. [220] Zwai kint da bi an ander sint Die der wunsch nach wunsche gar Ze wunsches kinde im gebar. 3795 Er was gar als er solte sin, Aber das juncfrówelin Was so sere vollekomen Das es der masse hate genomen Ir reht mit so grossem lobe 3800 Das der masse swebet obe. Gar ane vingerzaige, Sunder valsche naige Wühs ir pris so gar uf reht Und ane crangel also sleht 3805 Mit schóne in hoh gemáte, Mit zuht in rehter güte, Mit so hoher werdekait 3749. 3757. 3760. 3761. 3762, 3763. 3773. 3777. beatrisen W, paratsen D. bewelhen. mugent] mvgt W, iunge D. Sint D, Sein W. mac] mach W, sol D. bewelhen. gint. Heiz ouch dv in W, Hies óch in D. 3786. 3788. 3792. 3797. so M (fol. 30a), fehlt D. end't D, inder W. biand' D, pei ein ander W. wollekomen. 3798. ez W, er D. 3802. walsche. 3803. Wsch. 3804. kranch W.
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62 Das sich nie öge an ir versnait Mit der gesiht, es funde an ir 3810 Alles sines herzen gir. Was tatent do wip und man? Niht won das sü sahent an Dü zwai do bi an ander; Si vant an im, óch vander 3815 An ir des er gerte, Des selben er si werte. Was disü baidü tatent Und sunder rede hatent Gen an ander under in zwain? 3820 Da wart si lihte des in ain Das si im sagete mare Wie schone ir thoke wäre Und wol ir nahtegal Sunge und hate sûzen schal. 3825 Vil lihte tet er ir óch kunt Wie er ze etelicher stunt Fliegen sach sin sprincelin, Da er und die gesellen sin Rittent baizen uf das velt. 3830 Solcher máre widergelt Ietweders von dem andern nam, Kintlich rede im wol gezam, Dü von in baiden da geschach, Unz das man do schenken sach 3835 Und si sich schaiden soltent da. Von ain z der schiedent s? sich sa Us der kemenaten hin, Er segente si, so tet si in „Wilhelm, Got hite din!‘ — 3840 ,Genad, liebü vröwe min!‘ — ,Kum aber schier, des bit ich dich.‘ — 3808. ir M, in D. 3812. vo. 9814. vander W, wnd' D. 3896. er W, fehlt D. 3830. widergelt MW, áb'gelt D. 3832. in W. 3835. si W, fehlt D. ‚Gerne, vröwe, das tün ich.‘ JDis was an den ziten wol So man vesper láten sol. 3845 Wilhelm von hove rait Mit so grosser werdekait Und mit so grossem schalle Das die burgàre alle, Riche und arme, wip und mam, [2?c] Sich des endes fügeten dan 3851 Da er solte riten hin, Durch nhé wan das si sahint in. Des wart vil claine da vermitten Die hovelüte mit im rittent 3855 Unz er ze herberge kam. Der vrówen kamerdre er nam Und sine hovelite gar, Swas er clainode brahte dar Das den vrówen was benant, 3860 Das bat er tailen sine hant Als es bestatit ware; Er gab dem kamerire Drissic marc und richü clait, Des wart im ofte danc gesait 3865 Mit menger sunderere. Do sumde sich niht mere Der kameràre bi im sa, Sin kamerere für mit im da Und tailet in lobeliche 3870 Du clainode riche, Als es was an in gegert. Er gab zwai hundert marche wert Dem vil lieben herren sin Und alse vil der künegin 3836. si do sa W, sich da D. 3841. des W, det D. 3846. mit W, Sit D. 3852. niht W, fehlt D. si W, fehlt D. 3860. sine — des Kümmerers. 3865. sunder W, fehlt D.
62 Das sich nie öge an ir versnait Mit der gesiht, es funde an ir 3810 Alles sines herzen gir. Was tatent do wip und man? Niht won das sü sahent an Dü zwai do bi an ander; Si vant an im, óch vander 3815 An ir des er gerte, Des selben er si werte. Was disü baidü tatent Und sunder rede hatent Gen an ander under in zwain? 3820 Da wart si lihte des in ain Das si im sagete mare Wie schone ir thoke wäre Und wol ir nahtegal Sunge und hate sûzen schal. 3825 Vil lihte tet er ir óch kunt Wie er ze etelicher stunt Fliegen sach sin sprincelin, Da er und die gesellen sin Rittent baizen uf das velt. 3830 Solcher máre widergelt Ietweders von dem andern nam, Kintlich rede im wol gezam, Dü von in baiden da geschach, Unz das man do schenken sach 3835 Und si sich schaiden soltent da. Von ain z der schiedent s? sich sa Us der kemenaten hin, Er segente si, so tet si in „Wilhelm, Got hite din!‘ — 3840 ,Genad, liebü vröwe min!‘ — ,Kum aber schier, des bit ich dich.‘ — 3808. ir M, in D. 3812. vo. 9814. vander W, wnd' D. 3896. er W, fehlt D. 3830. widergelt MW, áb'gelt D. 3832. in W. 3835. si W, fehlt D. ‚Gerne, vröwe, das tün ich.‘ JDis was an den ziten wol So man vesper láten sol. 3845 Wilhelm von hove rait Mit so grosser werdekait Und mit so grossem schalle Das die burgàre alle, Riche und arme, wip und mam, [2?c] Sich des endes fügeten dan 3851 Da er solte riten hin, Durch nhé wan das si sahint in. Des wart vil claine da vermitten Die hovelüte mit im rittent 3855 Unz er ze herberge kam. Der vrówen kamerdre er nam Und sine hovelite gar, Swas er clainode brahte dar Das den vrówen was benant, 3860 Das bat er tailen sine hant Als es bestatit ware; Er gab dem kamerire Drissic marc und richü clait, Des wart im ofte danc gesait 3865 Mit menger sunderere. Do sumde sich niht mere Der kameràre bi im sa, Sin kamerere für mit im da Und tailet in lobeliche 3870 Du clainode riche, Als es was an in gegert. Er gab zwai hundert marche wert Dem vil lieben herren sin Und alse vil der künegin 3836. si do sa W, sich da D. 3841. des W, det D. 3846. mit W, Sit D. 3852. niht W, fehlt D. si W, fehlt D. 3860. sine — des Kümmerers. 3865. sunder W, fehlt D.
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63 3875 Und der clarun sûzen maget Von der ich han iu gesaget, Alse vil. das ander gar Tailten si der frowen schar, Ieglicher nach ir art, Unz es gar zertailet wart. Dar nach gie do niht ze lanc E das man vesper gesanc Und der kúnic wolte Essen, als man solte; Wilhelm vor im stûnt, Als noch die juncherren tûnt, Unz das er gas. dar nach ze hant Fûr er mit den die er da vant In sine herberge sa; Swen er geladen mahte da, Die mûstent alle mit im varn, Er kunde niht vor eren sparn Und die mit im da waren. Ir zerren und ir gebaren Was naht, tac und alle zit So gros als da man wider strit Ze hohgeziten schallet vil. Singen, sagen, saiten spil Und swas ze kurzewile wesen sol, 3900 Des was die herberge ie vol Des juncherren von Brabant, Den nieman ane vròde vant. Sin selbes gût er zerte, Vil gar er sich erwerte 3905 Das er belap ze hôve nie Won so sin herre ins nút erlie ; Doch diente er dem herren wol, [23a] Als ain kneht sinem herren sol. Alsus belab er ze Engellant 3880 3885 3890 3895 3910 Die wil er kneht was ginant, Das er die sitte niht gibrach. Aller dikest man in sach So das mit fûge dohte Das er gesehen mohte Die sůzen Amalýen, Die er im ze amien Mit trúwen in sin herze nam. Als er zü den frowen kam, So spilt er und dú raine, Min frowelin das claine, Etlicher hande spil, Da mit si kurzewile vil Den andern vròwen macheten, Das si ir baider lacchetent. Do des genûc getriben was, So nam er ain bûch und laz In francos ie eteswas, Da mit er sich in liebte bas. Von keln er och so sûze sanc 3930 Das es in das herze clanc, Da mit er alle stunde Sich gelieben kunde. Der rehten masse er niht vergas An im, won er sich nie versas: Ze masse was er bi in da, Er was da und anderswa Mit sôlcher fûge das er nie Smâhes urlup enpfie, Noch mit comenne valschen grůz, 3940 Das man gar bedenken můz. Do bigraf er, das ist war, Mit alter das drizehende jar, Das fiunfzehendeste an wizzen gar. 3915 3920 3925 3935 3894. zern M. 3896. so W, Ze D. 3897. schallet M, schallen D. 3906. vö. 3910. chneht waz g. W, kneht d. w. g. D. 3925. dez W, d. D. 3929. ovch so W, doch D. 3934. vö. 3935. in W, im D. 3936. was] waz W, fehlt D. 3939. grvz W, g°z D.
63 3875 Und der clarun sûzen maget Von der ich han iu gesaget, Alse vil. das ander gar Tailten si der frowen schar, Ieglicher nach ir art, Unz es gar zertailet wart. Dar nach gie do niht ze lanc E das man vesper gesanc Und der kúnic wolte Essen, als man solte; Wilhelm vor im stûnt, Als noch die juncherren tûnt, Unz das er gas. dar nach ze hant Fûr er mit den die er da vant In sine herberge sa; Swen er geladen mahte da, Die mûstent alle mit im varn, Er kunde niht vor eren sparn Und die mit im da waren. Ir zerren und ir gebaren Was naht, tac und alle zit So gros als da man wider strit Ze hohgeziten schallet vil. Singen, sagen, saiten spil Und swas ze kurzewile wesen sol, 3900 Des was die herberge ie vol Des juncherren von Brabant, Den nieman ane vròde vant. Sin selbes gût er zerte, Vil gar er sich erwerte 3905 Das er belap ze hôve nie Won so sin herre ins nút erlie ; Doch diente er dem herren wol, [23a] Als ain kneht sinem herren sol. Alsus belab er ze Engellant 3880 3885 3890 3895 3910 Die wil er kneht was ginant, Das er die sitte niht gibrach. Aller dikest man in sach So das mit fûge dohte Das er gesehen mohte Die sůzen Amalýen, Die er im ze amien Mit trúwen in sin herze nam. Als er zü den frowen kam, So spilt er und dú raine, Min frowelin das claine, Etlicher hande spil, Da mit si kurzewile vil Den andern vròwen macheten, Das si ir baider lacchetent. Do des genûc getriben was, So nam er ain bûch und laz In francos ie eteswas, Da mit er sich in liebte bas. Von keln er och so sûze sanc 3930 Das es in das herze clanc, Da mit er alle stunde Sich gelieben kunde. Der rehten masse er niht vergas An im, won er sich nie versas: Ze masse was er bi in da, Er was da und anderswa Mit sôlcher fûge das er nie Smâhes urlup enpfie, Noch mit comenne valschen grůz, 3940 Das man gar bedenken můz. Do bigraf er, das ist war, Mit alter das drizehende jar, Das fiunfzehendeste an wizzen gar. 3915 3920 3925 3935 3894. zern M. 3896. so W, Ze D. 3897. schallet M, schallen D. 3906. vö. 3910. chneht waz g. W, kneht d. w. g. D. 3925. dez W, d. D. 3929. ovch so W, doch D. 3934. vö. 3935. in W, im D. 3936. was] waz W, fehlt D. 3939. grvz W, g°z D.
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64 In dem lande dar und dar 3945 Geselleclichen fürtent in Die juncherren her und hin Kurzewile schöwen, Hoh gemüte vröwen Und sich den kundewieren; 3950 Er lernete turnieren Mit sinen ebengelichen, Werden kinden richen, Den brach er ab in alle wis Mit kunst ir habe, an lob den pris, 8955 So verre es im half sin kraft. Öch pflac er sölcher früntschaft Diu sinem alter wol gezam: Swelch fründen inzefründe nam, Gein der phlac er süzer sitte; 3960 Hie lernot er die füge mitte Das er früntschaft kunde pflegen, Wan swer früntliche ist gelegen, Den kan die früntschaft leren wol Wie er fründe eren sol. 3965 Vrüntlich wibes minne [230] Gefründent mannes sinne Wiplicher minne; Manliche sinne Türet an lieplicher kraft 8970 Wiplich geselschaft. Swer mit lieplicher kraft Hat lieblich geselschaft, Dem liebet leben und lip Niht so wol so werdü wip, 8975 Die türent tugende gernden lip. Er minnot iemer rainü wip Deste gerner sunder nit Mit státem müte ze aller zit, Swer ain wip so minnet 3980 Das er von ir gewinnet Fróde und hohgemüte; Won wipliche güte Müz manlich hohgemüte Crónen mit ir güte 3985 Und gen weltlichen eren Tugent ze tugende Kkeren. Nieman in der welte lebet, Der nach der welte prise strebet, Im mis hoh gemite 3990 Crónen wibes güte. Durch liebes wies ere Kret iemermere Allu wip ain sálie man, Der ie herzeliep gewan. 3995 Wie mac ain liebeloser man, Der nie von wibe lieb gewan Noch iemer sol gewinnen, Wip von herzen minnen? Won er niht wais ze rehte wol 4000 Was er an wiben minnen sol. Nieman wip minnen kan Won der ie liep von in gewan. Wie claine ich an dem lieben wan, Den ich uf liep gedinge han, 4005 Ir lone habe genigen noch, So wil ich wibes er doch Prisen, won ich wais vil wol Was ich an in minnen sol, Das si der welte vróde sint. 4010 Alsüs lernte das kint Das es nideriu minne 3949. 3955. 3958. 3962. 3968. 3986. 3991. Kkvndewieren M, kÿndarieren D. werre. vrevndinne W. ist W, fehlt D. manliche M, Manlich' D. keret. wibes W, fehlt D. 3999. Von. 4003. Swie W. ich an dem W, ich an den M, ane D. 4005. genigen M, gedinge D. 4009. de. 4011. nideriv M, in dirre D.
64 In dem lande dar und dar 3945 Geselleclichen fürtent in Die juncherren her und hin Kurzewile schöwen, Hoh gemüte vröwen Und sich den kundewieren; 3950 Er lernete turnieren Mit sinen ebengelichen, Werden kinden richen, Den brach er ab in alle wis Mit kunst ir habe, an lob den pris, 8955 So verre es im half sin kraft. Öch pflac er sölcher früntschaft Diu sinem alter wol gezam: Swelch fründen inzefründe nam, Gein der phlac er süzer sitte; 3960 Hie lernot er die füge mitte Das er früntschaft kunde pflegen, Wan swer früntliche ist gelegen, Den kan die früntschaft leren wol Wie er fründe eren sol. 3965 Vrüntlich wibes minne [230] Gefründent mannes sinne Wiplicher minne; Manliche sinne Türet an lieplicher kraft 8970 Wiplich geselschaft. Swer mit lieplicher kraft Hat lieblich geselschaft, Dem liebet leben und lip Niht so wol so werdü wip, 8975 Die türent tugende gernden lip. Er minnot iemer rainü wip Deste gerner sunder nit Mit státem müte ze aller zit, Swer ain wip so minnet 3980 Das er von ir gewinnet Fróde und hohgemüte; Won wipliche güte Müz manlich hohgemüte Crónen mit ir güte 3985 Und gen weltlichen eren Tugent ze tugende Kkeren. Nieman in der welte lebet, Der nach der welte prise strebet, Im mis hoh gemite 3990 Crónen wibes güte. Durch liebes wies ere Kret iemermere Allu wip ain sálie man, Der ie herzeliep gewan. 3995 Wie mac ain liebeloser man, Der nie von wibe lieb gewan Noch iemer sol gewinnen, Wip von herzen minnen? Won er niht wais ze rehte wol 4000 Was er an wiben minnen sol. Nieman wip minnen kan Won der ie liep von in gewan. Wie claine ich an dem lieben wan, Den ich uf liep gedinge han, 4005 Ir lone habe genigen noch, So wil ich wibes er doch Prisen, won ich wais vil wol Was ich an in minnen sol, Das si der welte vróde sint. 4010 Alsüs lernte das kint Das es nideriu minne 3949. 3955. 3958. 3962. 3968. 3986. 3991. Kkvndewieren M, kÿndarieren D. werre. vrevndinne W. ist W, fehlt D. manliche M, Manlich' D. keret. wibes W, fehlt D. 3999. Von. 4003. Swie W. ich an dem W, ich an den M, ane D. 4005. genigen M, gedinge D. 4009. de. 4011. nideriv M, in dirre D.
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Wiste an hohe sinne: Nidrü minne in lerte, Ob er ze hoher kerte, 4015 Wie er die solte minnen Und von ir gewinnen Vröde und hohgemüete. In lerte wiplich güte Minnon wip und eron 4020 Und in ze sälden keren Minneclichen wibes grüz. Im wart ungemütes büz, Swas beswärde im ie geschach, [23c] Als er rainü wip ersach. 4025 Wiplich geselschaft Liebet im siner tugende kraft So sere in sinem mite, Swas er getet ze güte, Das er in das ze dienste bot. 4080 In duhte gar ain ringe not Swas er durch si ze güte Te getet mit gütem müte. IDo vro Minne wart gewar Das er nach ir rate gar 4035 Von herzen und von sinnen Ir namen kunde minnen, Si belzete in sin gemüte Ir zwie mit blüegender blüte; Die begundent wurzen da 4040 Mit kraft in sinem herzen sa. Si wiste sine sinne An die hohsten wibes minne. Hórent wa mit und wie! Swen er ze Amalyen gie 4045 Und si spilte etteswas, 65 So fügte sich vil lihte das Sich von ir hóbtloch dan Eteswenne an fürspan Unspien, er sach ir blosse hut, 4050 So daht er ,ówe, liebes trut, Raine Amalye, Anch süze, wes amye Solt du werden, liebes kint? Wie gar mit dir geblüget sint 4055 Lobelichen alli wip! Wer sol den wunnebernden lip Trüten nach dem willen sin? Wem sol sins herzen pin Din minnecliches lachen 4060 Mit süze senfter machen? Anch, herzeliebü vrüwe min, Wem sol din sálde geordenot sin Und die fródebernde stunt Das im din roseroter munt 4065 An früntlich küssen biete, Und sich der sálden niete Die Gottes kunst für állů wip Hat gelait an dinen lip?‘ -Alsus saz er dike 4070 Mit mángem ógen blike Verdaht also sere Das er mit ir lere Miste spiln fürbas Und er sin selbes gar vergas. 4075 Si sprach ,geselle min, Wie tüstu so?* — „wie, frówelin?* — „Du hast alhie gesessen Als du habest vergessen Din selbes. ist dir arges iht?* 4080 Er sprach ,vrówe, nain es niht/ — 4019. wiste M, Wissest D. hohe D. 4018. wilich 7), weipleih JF. 4026. Liebent im W, liebetem M, Lieb' mit D. 4087. belzete in M, besserot im D. Deutsche '"l'exte des Mittelalters, JI. hohe W, 4088. zwic M, zwain D. 4041. wiste M, ueste D. 4067. chvnst W, kunt D 4069. saz W, sach D. 4075. besser in M und W: so sprach si g. m. 5
Wiste an hohe sinne: Nidrü minne in lerte, Ob er ze hoher kerte, 4015 Wie er die solte minnen Und von ir gewinnen Vröde und hohgemüete. In lerte wiplich güte Minnon wip und eron 4020 Und in ze sälden keren Minneclichen wibes grüz. Im wart ungemütes büz, Swas beswärde im ie geschach, [23c] Als er rainü wip ersach. 4025 Wiplich geselschaft Liebet im siner tugende kraft So sere in sinem mite, Swas er getet ze güte, Das er in das ze dienste bot. 4080 In duhte gar ain ringe not Swas er durch si ze güte Te getet mit gütem müte. IDo vro Minne wart gewar Das er nach ir rate gar 4035 Von herzen und von sinnen Ir namen kunde minnen, Si belzete in sin gemüte Ir zwie mit blüegender blüte; Die begundent wurzen da 4040 Mit kraft in sinem herzen sa. Si wiste sine sinne An die hohsten wibes minne. Hórent wa mit und wie! Swen er ze Amalyen gie 4045 Und si spilte etteswas, 65 So fügte sich vil lihte das Sich von ir hóbtloch dan Eteswenne an fürspan Unspien, er sach ir blosse hut, 4050 So daht er ,ówe, liebes trut, Raine Amalye, Anch süze, wes amye Solt du werden, liebes kint? Wie gar mit dir geblüget sint 4055 Lobelichen alli wip! Wer sol den wunnebernden lip Trüten nach dem willen sin? Wem sol sins herzen pin Din minnecliches lachen 4060 Mit süze senfter machen? Anch, herzeliebü vrüwe min, Wem sol din sálde geordenot sin Und die fródebernde stunt Das im din roseroter munt 4065 An früntlich küssen biete, Und sich der sálden niete Die Gottes kunst für állů wip Hat gelait an dinen lip?‘ -Alsus saz er dike 4070 Mit mángem ógen blike Verdaht also sere Das er mit ir lere Miste spiln fürbas Und er sin selbes gar vergas. 4075 Si sprach ,geselle min, Wie tüstu so?* — „wie, frówelin?* — „Du hast alhie gesessen Als du habest vergessen Din selbes. ist dir arges iht?* 4080 Er sprach ,vrówe, nain es niht/ — 4019. wiste M, Wissest D. hohe D. 4018. wilich 7), weipleih JF. 4026. Liebent im W, liebetem M, Lieb' mit D. 4087. belzete in M, besserot im D. Deutsche '"l'exte des Mittelalters, JI. hohe W, 4088. zwic M, zwain D. 4041. wiste M, ueste D. 4067. chvnst W, kunt D 4069. saz W, sach D. 4075. besser in M und W: so sprach si g. m. 5
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66 ‚Wie tüstu danne hüte so? [24a] Du wàre e nie so gar unvro.' So was ir sin kumber gar Unbekant, won ir niht war 4085 Wan das kinde werren sol; Sines herzen sendü dol Was ir kinthait gar unkunt. Si viengen ze etelicher stunt Züzir mit kintlichen sitten, 4090 Und begund in des bitten Das er siner swáre Ain tail durch si verbáre, Und kust in dike durch das. So si das tet, so vergas 4095 Er siner sender swáre ain tail, Er wart denne aber mit ir gail, Wan sin unfróde gar verswain. Des warte nieman von in zwain, Wan si warent baidiu kint, 4100 Als iu ir jar genemmet sint: fSi nahte an das nünde jar. Ain jar het er, das ist war, Mit sólchen siten hin getriben Das er was alda beliben, 4105 Und hate das mit güete Und mit hohem mite Bejaget in dem lande da Das er da und anderswa Über al dá náhsten lant 4110 Was für die werdesten erkant An tugenden und an sálekait, Wan das sin herzelibes lait Im etteswen den gedank Mit jamer sólcher sware thwanc 4082. warde D, wer W. 4084. vo. 4085. wan daz W, W, dem D. 4089. kintliche. 4091. nach swáàre steht ain ta. 4108. sólche. z” 4112. Va. daz W, fehit D. 4115 Das er ain tail unfróde pflac Und lihte vróden sich bewac; So was, des dá warhait giht, Wandelbares an im niht Noch nih das man verkeren 4190 Mohte an sinen eren, Wan das man in truren sach Durch seneliches ungemach Dikke und dikker hie von Danne ieman wáàre an in gewon. 4195 TNu wühs an dem herzen sin Mit sender not drivalter pin, Des was er dekaines vri. Was er siner vrówen bi, So was im nach ir minne we; 4130 Was er von ir, so hat er me Not und sender swáre Danne ob er bi ir wáre; Der dritte kumber der in twanc, Das was sin zwivellich gedanc 4185 Ob er die senden arebait Die er in sinem herzen lait, Siner vrówen solte clagen, Oder ob ers sólte si verdagen. Er dahte ,Ówe, wie sol ich leben? |245] Wer kan mir des rat gegeben? 4141 Miner vrówen wonet mitte Also lobeliche sitte, Tün ich ir mine swáre kunt, So verlür ich sa ze stunt 4145 Die geselschaft gen ir Die si het gelaistet mir; Benamen, e das ich die verlir, So welt ich iemer hinnan für 4117. was M(W), wisse D. 4123. diker W, dikke D. 4124. 1 (vgl. V. 4189). 4195. wsch. 4126. drivalter] diwalt. 4129. im W, ir D. 4136. 1 über der Zeile nachgetragen.
66 ‚Wie tüstu danne hüte so? [24a] Du wàre e nie so gar unvro.' So was ir sin kumber gar Unbekant, won ir niht war 4085 Wan das kinde werren sol; Sines herzen sendü dol Was ir kinthait gar unkunt. Si viengen ze etelicher stunt Züzir mit kintlichen sitten, 4090 Und begund in des bitten Das er siner swáre Ain tail durch si verbáre, Und kust in dike durch das. So si das tet, so vergas 4095 Er siner sender swáre ain tail, Er wart denne aber mit ir gail, Wan sin unfróde gar verswain. Des warte nieman von in zwain, Wan si warent baidiu kint, 4100 Als iu ir jar genemmet sint: fSi nahte an das nünde jar. Ain jar het er, das ist war, Mit sólchen siten hin getriben Das er was alda beliben, 4105 Und hate das mit güete Und mit hohem mite Bejaget in dem lande da Das er da und anderswa Über al dá náhsten lant 4110 Was für die werdesten erkant An tugenden und an sálekait, Wan das sin herzelibes lait Im etteswen den gedank Mit jamer sólcher sware thwanc 4082. warde D, wer W. 4084. vo. 4085. wan daz W, W, dem D. 4089. kintliche. 4091. nach swáàre steht ain ta. 4108. sólche. z” 4112. Va. daz W, fehit D. 4115 Das er ain tail unfróde pflac Und lihte vróden sich bewac; So was, des dá warhait giht, Wandelbares an im niht Noch nih das man verkeren 4190 Mohte an sinen eren, Wan das man in truren sach Durch seneliches ungemach Dikke und dikker hie von Danne ieman wáàre an in gewon. 4195 TNu wühs an dem herzen sin Mit sender not drivalter pin, Des was er dekaines vri. Was er siner vrówen bi, So was im nach ir minne we; 4130 Was er von ir, so hat er me Not und sender swáre Danne ob er bi ir wáre; Der dritte kumber der in twanc, Das was sin zwivellich gedanc 4185 Ob er die senden arebait Die er in sinem herzen lait, Siner vrówen solte clagen, Oder ob ers sólte si verdagen. Er dahte ,Ówe, wie sol ich leben? |245] Wer kan mir des rat gegeben? 4141 Miner vrówen wonet mitte Also lobeliche sitte, Tün ich ir mine swáre kunt, So verlür ich sa ze stunt 4145 Die geselschaft gen ir Die si het gelaistet mir; Benamen, e das ich die verlir, So welt ich iemer hinnan für 4117. was M(W), wisse D. 4123. diker W, dikke D. 4124. 1 (vgl. V. 4189). 4195. wsch. 4126. drivalter] diwalt. 4129. im W, ir D. 4136. 1 über der Zeile nachgetragen.
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Sende swáre dulden 4150 E das sí von minen schulden Temer wurde schame rot. Verswig aber ich si dirre not, So kan ich niemer genesen Und mis óch iemer truric wesen 4155 Und ine vróde sterben. Owe, wie sol ich werben? Da bedorft ich rates zů. Sus was er spat und frü Bekumbert in dem herzen 4160 Mit minnegerndem smerzen. Dar nach gedaht er aber also ,E das ich iemer als unvro Belibe, e wolt ich ligen tot! Ich wil ir klagen mine not. 4165 Was ob si mir gnade tüt! Sie ist in allen wis so güt Das si min gemüete Geniesen lat ir güte Und mine sorge wendet 4170 Und etteswie verendet Minen kumber den ich trag. Alsus gie er an ainem tag Besunder uf den palas Da dá vrówe uffe was 4175 Und al die werden vrówan; Als er begunde schówen Die süzen und die claren, So was sin gebaren Reht als er welti sterben 4180 Und a] da verderben, Als in betwane die minne. Do sprach dü küneginne, Di gite Beatrise, 4150. si W, fehlt D. 4163. belibe W, Beliben D. 4168. Genizzen W, Genesen D. 4185 und 86 umgestellt nach M und W, in D steht 4186 voran. 67 Dü künsche und die wise 4185 ,Wilhelm, du sage mir, Lieber man, was wierret dir Das du so trurecliche lebest Und in dem ungemüte swebest? Wir warent fróde an dich gewon: 4190 Wer het geschaiden dich da von?‘ — Zwar, liebü vrówe min, Ich sol mit vróden gerne sin, Der pflig ich willecliche‘ Sprach do der sálden riche. 4195 ,Das tü! du solt din truren lan Und des riche vróde han Das dir Got so sálic leben [24]] Nach dem wunsche hat gegeben‘, Sprach dü edel küngin. 4900 Nu was er und die vrówe sin Besunder dort ob ainem spil Und hete» sunderrede vil; So twane in ie sin altá not Das er ander rede bot 4205 Danne ir fragender sin Mit rede hette braht an in. Si sprach ,trut geselle, Des ich fragen welle, Des solt du bewisen mich“ — 4210 ‚Gerne, vröwe, das tün ich.‘ — ‚So sagont mir, wie kumet es so Das du bist so reht unvro Ge wesen also lange stunt?‘ — „Vrówe, das tat ich iu kunt, 4215 Móht es mit iuweran hulden sin! — „Es ist wol in dem willen min, Sit ich dich des gebeten han.‘ — ,So wil ich es iüch wissen lan. Swas mir wierret, das tüt ir‘ — 4185. 4196. 4202. 4210. du D, besser in M: nv. d, D, dur daz M. heten W, het D. [S], swas D, was W. 5*
Sende swáre dulden 4150 E das sí von minen schulden Temer wurde schame rot. Verswig aber ich si dirre not, So kan ich niemer genesen Und mis óch iemer truric wesen 4155 Und ine vróde sterben. Owe, wie sol ich werben? Da bedorft ich rates zů. Sus was er spat und frü Bekumbert in dem herzen 4160 Mit minnegerndem smerzen. Dar nach gedaht er aber also ,E das ich iemer als unvro Belibe, e wolt ich ligen tot! Ich wil ir klagen mine not. 4165 Was ob si mir gnade tüt! Sie ist in allen wis so güt Das si min gemüete Geniesen lat ir güte Und mine sorge wendet 4170 Und etteswie verendet Minen kumber den ich trag. Alsus gie er an ainem tag Besunder uf den palas Da dá vrówe uffe was 4175 Und al die werden vrówan; Als er begunde schówen Die süzen und die claren, So was sin gebaren Reht als er welti sterben 4180 Und a] da verderben, Als in betwane die minne. Do sprach dü küneginne, Di gite Beatrise, 4150. si W, fehlt D. 4163. belibe W, Beliben D. 4168. Genizzen W, Genesen D. 4185 und 86 umgestellt nach M und W, in D steht 4186 voran. 67 Dü künsche und die wise 4185 ,Wilhelm, du sage mir, Lieber man, was wierret dir Das du so trurecliche lebest Und in dem ungemüte swebest? Wir warent fróde an dich gewon: 4190 Wer het geschaiden dich da von?‘ — Zwar, liebü vrówe min, Ich sol mit vróden gerne sin, Der pflig ich willecliche‘ Sprach do der sálden riche. 4195 ,Das tü! du solt din truren lan Und des riche vróde han Das dir Got so sálic leben [24]] Nach dem wunsche hat gegeben‘, Sprach dü edel küngin. 4900 Nu was er und die vrówe sin Besunder dort ob ainem spil Und hete» sunderrede vil; So twane in ie sin altá not Das er ander rede bot 4205 Danne ir fragender sin Mit rede hette braht an in. Si sprach ,trut geselle, Des ich fragen welle, Des solt du bewisen mich“ — 4210 ‚Gerne, vröwe, das tün ich.‘ — ‚So sagont mir, wie kumet es so Das du bist so reht unvro Ge wesen also lange stunt?‘ — „Vrówe, das tat ich iu kunt, 4215 Móht es mit iuweran hulden sin! — „Es ist wol in dem willen min, Sit ich dich des gebeten han.‘ — ,So wil ich es iüch wissen lan. Swas mir wierret, das tüt ir‘ — 4185. 4196. 4202. 4210. du D, besser in M: nv. d, D, dur daz M. heten W, het D. [S], swas D, was W. 5*
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68 4220 ‚Ich?‘ — ‚ja.‘ — ‚wie tün ich dir?‘ — ‚We.‘ — ‚wa?‘ — ‚in dem herzen.‘ — ‚Wa mit?‘ — ‚mit grossem smerzen.‘ — ‚Wa smirzet dich das herze, Wie kam dich an der smerze?‘ — 4225 ,Von iu ist er mich komen an“ — ‚Ich bin dü waffen nie gewan Do von du mohtest werden wunt: Din lib ist gesunt. — ,Nain ich, mir ist von minnen 4230 We in minen sinnen“ — ‚Was mac ich des?‘ — ‚ir twingent mich.“ — ‚Wie möht ich getwingen dich? Du bist doch sterker dan ich si‘ — ‚Do ligent ir minem herzen bi‘ — 4235 ‚Sölicher rede gehort ich nie. Du bist doch da, so bin ich hie, Wie möht ich in das herze komen?‘ — „Do het sich iuwer an genomen Min herz und hat die sinne 4240 Bewent an iuwer minne, Und min úch von herzen so Das ich vil ofte wird unvro/ — ‚Bistu mir holt?‘ — ‚ja, ich bin: Iuch minnot min herze und óch min sin“ — 4245 ‚Tüt dir das we?‘ — ‚ja, frö, es tüt.‘ — ‚Nu trag ich dir doch holden müt Und ist mir da von nit won wol; De kaine not ich da von dol Das ich dich und den vatter min 4250 Minne und min liebes müterlin 4221. 4227. 4228. wa W, we (darnach Rasur) D. davon W. dein leip ist gantz dv bist gesvnt W. 4241. minne W. 4242. wil. 4247. vo. 4249. watt. 4252. vol. Und alle die ich minnen sol: Als ich die sich, so ist mir wol! — ,Vrówe, ir gehent des ich óch gich; Die lieben ich vil gerne sich — 4255 ‚Gerne?‘ — ‚ja.‘ — ‚und müeget dich das?‘ — [2a] ‚Nain ez, vröwe, es fröwet mich baz Den in der welt iht anders tüt; Jo bringet mich das liep darzü Das ich in sölicher swäre pin 4260 Sunder vrólichen schin“ — ‚War nach senest du danne dich?‘ — ‚Nach iuch, vröwe, send ich mich.‘ — ‚Nu sag mir rehte, wie ist dir So du sendest dich nach mir, 4265 Und maht doch nach dem willen din, Swen du wilt, bi mir sin?‘ — ‚Nain, vröwe.‘ — ‚nu wie?‘ — ‚woltost du Mir hainlicher wesen nu?‘ — ‚Hainlicher?‘ — ‚ja. ich hans vergüt, 4270 Es git mir dike hohen müt Das ir mir s so hainlich“ — „Wes gerstu danne me an mich?‘ — „Mere das ir minnent mich“ — „Das tůn ich zwar, ich minnon dich 4275 Und bin dir also holt gesin Das ich an min vátterlin Geminte nie mere Mannes lip so sere Als ich dich geminnot han.‘ — 4280 ‚Das hant ir anders niht getan Won in kinlichem müte 4258. Rasur. 4259. 4260. 4270. 4271. 4276. Jo D, Doh W. d, liep dar zY auf sólich' D, seneder MW. richtig sin MW (: bin). mir W, mit D. sit] seit W, fehlt D. an = âne. wátterlin.
68 4220 ‚Ich?‘ — ‚ja.‘ — ‚wie tün ich dir?‘ — ‚We.‘ — ‚wa?‘ — ‚in dem herzen.‘ — ‚Wa mit?‘ — ‚mit grossem smerzen.‘ — ‚Wa smirzet dich das herze, Wie kam dich an der smerze?‘ — 4225 ,Von iu ist er mich komen an“ — ‚Ich bin dü waffen nie gewan Do von du mohtest werden wunt: Din lib ist gesunt. — ,Nain ich, mir ist von minnen 4230 We in minen sinnen“ — ‚Was mac ich des?‘ — ‚ir twingent mich.“ — ‚Wie möht ich getwingen dich? Du bist doch sterker dan ich si‘ — ‚Do ligent ir minem herzen bi‘ — 4235 ‚Sölicher rede gehort ich nie. Du bist doch da, so bin ich hie, Wie möht ich in das herze komen?‘ — „Do het sich iuwer an genomen Min herz und hat die sinne 4240 Bewent an iuwer minne, Und min úch von herzen so Das ich vil ofte wird unvro/ — ‚Bistu mir holt?‘ — ‚ja, ich bin: Iuch minnot min herze und óch min sin“ — 4245 ‚Tüt dir das we?‘ — ‚ja, frö, es tüt.‘ — ‚Nu trag ich dir doch holden müt Und ist mir da von nit won wol; De kaine not ich da von dol Das ich dich und den vatter min 4250 Minne und min liebes müterlin 4221. 4227. 4228. wa W, we (darnach Rasur) D. davon W. dein leip ist gantz dv bist gesvnt W. 4241. minne W. 4242. wil. 4247. vo. 4249. watt. 4252. vol. Und alle die ich minnen sol: Als ich die sich, so ist mir wol! — ,Vrówe, ir gehent des ich óch gich; Die lieben ich vil gerne sich — 4255 ‚Gerne?‘ — ‚ja.‘ — ‚und müeget dich das?‘ — [2a] ‚Nain ez, vröwe, es fröwet mich baz Den in der welt iht anders tüt; Jo bringet mich das liep darzü Das ich in sölicher swäre pin 4260 Sunder vrólichen schin“ — ‚War nach senest du danne dich?‘ — ‚Nach iuch, vröwe, send ich mich.‘ — ‚Nu sag mir rehte, wie ist dir So du sendest dich nach mir, 4265 Und maht doch nach dem willen din, Swen du wilt, bi mir sin?‘ — ‚Nain, vröwe.‘ — ‚nu wie?‘ — ‚woltost du Mir hainlicher wesen nu?‘ — ‚Hainlicher?‘ — ‚ja. ich hans vergüt, 4270 Es git mir dike hohen müt Das ir mir s so hainlich“ — „Wes gerstu danne me an mich?‘ — „Mere das ir minnent mich“ — „Das tůn ich zwar, ich minnon dich 4275 Und bin dir also holt gesin Das ich an min vátterlin Geminte nie mere Mannes lip so sere Als ich dich geminnot han.‘ — 4280 ‚Das hant ir anders niht getan Won in kinlichem müte 4258. Rasur. 4259. 4260. 4270. 4271. 4276. Jo D, Doh W. d, liep dar zY auf sólich' D, seneder MW. richtig sin MW (: bin). mir W, mit D. sit] seit W, fehlt D. an = âne. wátterlin.
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Ainvalteclich und in güte.‘ — ‚Minnest du danne anders mich Den als ich han geminnet dich?‘ — 4285 ‚Ja, vröwe, sich het geschaiden Dü minne under üns baiden.‘ — ‚Wie?‘ — ‚vröwe, das wil ich ti sagen. Ich han in allen minen tagen Geminnet üch für alle wip 4290 Und iuwern tugende richen lip Uf die gnade das ir Trlóbent iu ze dienen mir — ‚Ze dienen?‘ — ‚ja.‘ — ‚in weler i wis?‘ — ‚Das ich wurde iuwer amis.‘ — 4295 ,Min amis?“ — ,ja, sälie lip — ,Do müste ich werden din wip Und laisten al den willen din?‘ — „Ach ja, liebi vrówe min! Uf der gnaden lones solt 4300 Ist iu das herze min so holt Das ich benamen sterbe, Ob ich niht erwerbe Den genádeclichen trost Das iuwer trost mich mache erlost 4805 Von der senelichen clage Die ich uf den gedingen trage Das ir mir die gnade tünt Und tróstent minen senden müt.'— ,Wie sol ich danne trósten dich?* — 4810 , Mit dem gehasse das ir mich Gerüchet nemen ze ainem man. Do sach in schamelichen an Das kint und wart von schame rot, [256] Als ir diu kinthait gebot. 4315 JDü schóne Amalye sprach, Do disü rede also geschah ,Willehelm, nu sich ich wol 4282. 4307. 4310. Ainwalteclich. gnade W, gnde D. gehaizzen W. 69 Das ich des engelten sol Und han engolten wider dich 4320 Das ich dir was ze hainlich, Sit das du also sere Mir sprichest an min ere. Dest mir durch dinen willen lait. Nu sig dir gar versait 4825 Die geselleschaft die du Mit mir hatest unz nu! Sit mir der güte wille min Gen dir müs so schade sin, So si óch under üns baiden 4330 Geselleschaft geschaiden!* — ,Nain, genade, frówe min, Tünt mir bas genade schin Denne als ir hant gesprochen hie!‘ Do stünt si uf, von im si gie 4885 Und lie den werden güten Von laide als ungemüten Das er sin selbes gar vergas Und vil nach ane wizze sas Als er verdorben ware. 4340 In minegernder swáre Bran im das herze und der gedanc, Die minne sin gemiete twanc. Sus stint er uf und gie von dan. Der minne kraft an im began 4345 So wahsen und sich meren Das er began verkeren Alle sine sinne Und im die strenge minne Benam mit geselleschaft 4350 Aller siner fróden kraft. Sin sin an minne sinnete, Der minnen minne er minnete Gar ander valsches frien, 4313. 4314. 4317. wart W, fehlt D. knthait. willehem,
Ainvalteclich und in güte.‘ — ‚Minnest du danne anders mich Den als ich han geminnet dich?‘ — 4285 ‚Ja, vröwe, sich het geschaiden Dü minne under üns baiden.‘ — ‚Wie?‘ — ‚vröwe, das wil ich ti sagen. Ich han in allen minen tagen Geminnet üch für alle wip 4290 Und iuwern tugende richen lip Uf die gnade das ir Trlóbent iu ze dienen mir — ‚Ze dienen?‘ — ‚ja.‘ — ‚in weler i wis?‘ — ‚Das ich wurde iuwer amis.‘ — 4295 ,Min amis?“ — ,ja, sälie lip — ,Do müste ich werden din wip Und laisten al den willen din?‘ — „Ach ja, liebi vrówe min! Uf der gnaden lones solt 4300 Ist iu das herze min so holt Das ich benamen sterbe, Ob ich niht erwerbe Den genádeclichen trost Das iuwer trost mich mache erlost 4805 Von der senelichen clage Die ich uf den gedingen trage Das ir mir die gnade tünt Und tróstent minen senden müt.'— ,Wie sol ich danne trósten dich?* — 4810 , Mit dem gehasse das ir mich Gerüchet nemen ze ainem man. Do sach in schamelichen an Das kint und wart von schame rot, [256] Als ir diu kinthait gebot. 4315 JDü schóne Amalye sprach, Do disü rede also geschah ,Willehelm, nu sich ich wol 4282. 4307. 4310. Ainwalteclich. gnade W, gnde D. gehaizzen W. 69 Das ich des engelten sol Und han engolten wider dich 4320 Das ich dir was ze hainlich, Sit das du also sere Mir sprichest an min ere. Dest mir durch dinen willen lait. Nu sig dir gar versait 4825 Die geselleschaft die du Mit mir hatest unz nu! Sit mir der güte wille min Gen dir müs so schade sin, So si óch under üns baiden 4330 Geselleschaft geschaiden!* — ,Nain, genade, frówe min, Tünt mir bas genade schin Denne als ir hant gesprochen hie!‘ Do stünt si uf, von im si gie 4885 Und lie den werden güten Von laide als ungemüten Das er sin selbes gar vergas Und vil nach ane wizze sas Als er verdorben ware. 4340 In minegernder swáre Bran im das herze und der gedanc, Die minne sin gemiete twanc. Sus stint er uf und gie von dan. Der minne kraft an im began 4345 So wahsen und sich meren Das er began verkeren Alle sine sinne Und im die strenge minne Benam mit geselleschaft 4350 Aller siner fróden kraft. Sin sin an minne sinnete, Der minnen minne er minnete Gar ander valsches frien, 4313. 4314. 4317. wart W, fehlt D. knthait. willehem,
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70 Der schönen Amelyen; 4355 Von der trüc er minnen last, Des was si siner fröden gast, Siner liebü ain sendes lait, Siner senfte unsenftekait, An ungüt sines gütes, 4360 Ain unmüt sines mütes, Ain ungunst sines herzen ger, Sines unwillen an wer, Ain versagen sender bette, Siner sinne ain gewette, 4865 Wan er wart ir niemer fri Si wär im zallen ziten bi Mit státeclicher herzen gir. So er ie ferrer für von ir, So sich ir minne ie naher twanc 4370 In sines herzen gedanc. Sin gróstes liep im geschach, [2e] Das was so er si an sach. Sin hóhstes lait was ir versagen, Swenne er lait begunde clagen, 4375 Das si in danne vehete Swen er in giete flehete, Und das si stille bi im saz Die wil er der bette vergas, Und zehant von im gie 4380 Do er die bete ane vie. Sus lert die minne vlehen, Minnen unde vehen, Trósten und untrósten. Die besten und die bosten 4385 Minnent alle minne, — Mit ungelichem sinne: Das süze wort minne Hat in frómede sinne In manige wis getalet sich, 4390 Das hat min frünt her Ulrich Von Turham mit wishait An Clies wislich gesait. Das sol man lesen! da stat an Was dü minne wunders kan 4895 Àn mannen und an wiben Ueben unde triben Die an státe minne Wendent gar ir sinne. Dü minne ist ain senftes wort, 4400 Dem herzen ain unsenfter hort, Ain fródebares herzelait, Ain lihtiu swerende arebait, Ain wetündes herze liep, Ain unbescholtenr stelender diep, 4405 Ain lihtes ungemüte, Weltlicher güte Ain wunnebernder anevanc. Der minne ist de hain gedanc So veste der ir wider ste. 4410 Minne tit wol und we, Das stat gar an ir gewalt. In mángen dingen mánegvalt lst ir gewalteclichü kraft In manger hande maisterschaft. 4415 JDas wart an Wilhelmen schin, Für das er sinen grossen pin 4855. trüc] trvch W, trûwe D. 4856. D, D, doch MW. 4858. siner M, Sin D. senfte, über -te ein Fleck. 4363. Ein versagen W, Vnu'sagen D. 4975. si über der Zeile machgelragen. wehete. 4984. bósten] hóhsten D, besten W. 4385. Minnent W, Minnet D, 4389. 4392. steht gelait. 4408. W, lait D. 4407. 4409. 4412. wis] weis W, fehlt D. clyes W, iegliches D. vor gesait wetvendes W, wehtunges D. lieb anewanc. ir W, in D. mánegwalt.
70 Der schönen Amelyen; 4355 Von der trüc er minnen last, Des was si siner fröden gast, Siner liebü ain sendes lait, Siner senfte unsenftekait, An ungüt sines gütes, 4360 Ain unmüt sines mütes, Ain ungunst sines herzen ger, Sines unwillen an wer, Ain versagen sender bette, Siner sinne ain gewette, 4865 Wan er wart ir niemer fri Si wär im zallen ziten bi Mit státeclicher herzen gir. So er ie ferrer für von ir, So sich ir minne ie naher twanc 4370 In sines herzen gedanc. Sin gróstes liep im geschach, [2e] Das was so er si an sach. Sin hóhstes lait was ir versagen, Swenne er lait begunde clagen, 4375 Das si in danne vehete Swen er in giete flehete, Und das si stille bi im saz Die wil er der bette vergas, Und zehant von im gie 4380 Do er die bete ane vie. Sus lert die minne vlehen, Minnen unde vehen, Trósten und untrósten. Die besten und die bosten 4385 Minnent alle minne, — Mit ungelichem sinne: Das süze wort minne Hat in frómede sinne In manige wis getalet sich, 4390 Das hat min frünt her Ulrich Von Turham mit wishait An Clies wislich gesait. Das sol man lesen! da stat an Was dü minne wunders kan 4895 Àn mannen und an wiben Ueben unde triben Die an státe minne Wendent gar ir sinne. Dü minne ist ain senftes wort, 4400 Dem herzen ain unsenfter hort, Ain fródebares herzelait, Ain lihtiu swerende arebait, Ain wetündes herze liep, Ain unbescholtenr stelender diep, 4405 Ain lihtes ungemüte, Weltlicher güte Ain wunnebernder anevanc. Der minne ist de hain gedanc So veste der ir wider ste. 4410 Minne tit wol und we, Das stat gar an ir gewalt. In mángen dingen mánegvalt lst ir gewalteclichü kraft In manger hande maisterschaft. 4415 JDas wart an Wilhelmen schin, Für das er sinen grossen pin 4855. trüc] trvch W, trûwe D. 4856. D, D, doch MW. 4858. siner M, Sin D. senfte, über -te ein Fleck. 4363. Ein versagen W, Vnu'sagen D. 4975. si über der Zeile machgelragen. wehete. 4984. bósten] hóhsten D, besten W. 4385. Minnent W, Minnet D, 4389. 4392. steht gelait. 4408. W, lait D. 4407. 4409. 4412. wis] weis W, fehlt D. clyes W, iegliches D. vor gesait wetvendes W, wehtunges D. lieb anewanc. ir W, in D. mánegwalt.
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Machete siner vröwen kunt, Do begund er alle stunt An hohgemüte sigen, 4520 An ungemůte stigen ; Swie doch in hohem můte Sin můt gen tugenden blůte, Er lait in sinem sinne Nach ir werden minne 4425 Also herzecliches ser Das aller siner sinne ker Von allen wiben kerte Unz an si dü in serte. Dü was die er da mainde, 4430 Si aine an ime verainde In sinem herze aine, [26a] Mit aines mites maine Mainde er si für alle wip. Ir minne, ir minnebernder lip, 4435 Ir schóne, ir kintlich güte Twane im sin hohgemite Alse sere das nie wip Betwanc so sere kindes lip So minneclicher arebait. 4440 Er lait in siner kinthait Von minnen also strenge not Das sû die minne nie gebot Mit so wetunder minne In so kintlichem sinne. 4418. er W, fehlt D. 4490. so M (fol. 34b), fehlt D. 4422. tvgenden W, iugede D. 4425. ser] sere W, lait D. 4428.. si W, in D. 4430. so M (fol. 34b), fehlt D. 4491. hertzen W. 4499. mvetes W, müte D. maine, das m erst spüler über der Zeile nachgetragen, wie aus der blüsseren Schrift deutlich. erkennbar dst. 4434. mineb'nde D, wvnnebernder W. 4438. lip über müt. 4449. sû D, sih W. 4447. er W, fehlt D. 71 4445 Asus lebt er, das ist war, Dar nach vil nahe wol ain jar Das er nie kunde endrinnen Mit herzen noch mit sinnen, Mit libe noch mit gite, 4450 Von der minnen hûte. Er müste ie sere minnen Und nach ir minne brinnen Diu im sin gemüte Hate mit ir güte 4455 Betwungen und die sinne. Nu sagent an, vro Minne, Was wiset ir so lihter craft Das ir iuwer maisterscaft Besüchen an so cranker jugent, 4460 Das ir dem kinde kindes tugent Mit sôlchen sorgen cranchtent Und vród in sorgen wanchtent, Und das ir uf sin árbeit luch sándent mit der Kinthait 4465 Das si à wart gehorsaim? Nu sint ir doch an andern gram, Vro Minne, und óch dü Kinthait, Als üns maister Walther sait Von der Vogel waide, 4470 Der sanch das ir baide Warent gar an ander gram: 4457. ir so lihter MW, iv solher D. der Sinn dieses Verses ist: ,was lasset thr (wizet ir) die schwache Jugend entgelten? warum quält ihr sie so?‘ 4461. Von diesem Vers ab ist alles folgende bis V. 4667. auf dem vom Schreiber ursprünglich freigelassenen, genau ausgezählten Raume mit blässerer Schrift nachgetragen; der Raum war so genau ausgezählt, dafs alles Fehlende Platz fand, bis auf eine Zeile (V. 4667), für die durch die Zerschreibung einer anderen (V. 4652) der Platz verloren gegangen war (s. dort). 4464. ivch sYndent M, Och suidet D.
Machete siner vröwen kunt, Do begund er alle stunt An hohgemüte sigen, 4520 An ungemůte stigen ; Swie doch in hohem můte Sin můt gen tugenden blůte, Er lait in sinem sinne Nach ir werden minne 4425 Also herzecliches ser Das aller siner sinne ker Von allen wiben kerte Unz an si dü in serte. Dü was die er da mainde, 4430 Si aine an ime verainde In sinem herze aine, [26a] Mit aines mites maine Mainde er si für alle wip. Ir minne, ir minnebernder lip, 4435 Ir schóne, ir kintlich güte Twane im sin hohgemite Alse sere das nie wip Betwanc so sere kindes lip So minneclicher arebait. 4440 Er lait in siner kinthait Von minnen also strenge not Das sû die minne nie gebot Mit so wetunder minne In so kintlichem sinne. 4418. er W, fehlt D. 4490. so M (fol. 34b), fehlt D. 4422. tvgenden W, iugede D. 4425. ser] sere W, lait D. 4428.. si W, in D. 4430. so M (fol. 34b), fehlt D. 4491. hertzen W. 4499. mvetes W, müte D. maine, das m erst spüler über der Zeile nachgetragen, wie aus der blüsseren Schrift deutlich. erkennbar dst. 4434. mineb'nde D, wvnnebernder W. 4438. lip über müt. 4449. sû D, sih W. 4447. er W, fehlt D. 71 4445 Asus lebt er, das ist war, Dar nach vil nahe wol ain jar Das er nie kunde endrinnen Mit herzen noch mit sinnen, Mit libe noch mit gite, 4450 Von der minnen hûte. Er müste ie sere minnen Und nach ir minne brinnen Diu im sin gemüte Hate mit ir güte 4455 Betwungen und die sinne. Nu sagent an, vro Minne, Was wiset ir so lihter craft Das ir iuwer maisterscaft Besüchen an so cranker jugent, 4460 Das ir dem kinde kindes tugent Mit sôlchen sorgen cranchtent Und vród in sorgen wanchtent, Und das ir uf sin árbeit luch sándent mit der Kinthait 4465 Das si à wart gehorsaim? Nu sint ir doch an andern gram, Vro Minne, und óch dü Kinthait, Als üns maister Walther sait Von der Vogel waide, 4470 Der sanch das ir baide Warent gar an ander gram: 4457. ir so lihter MW, iv solher D. der Sinn dieses Verses ist: ,was lasset thr (wizet ir) die schwache Jugend entgelten? warum quält ihr sie so?‘ 4461. Von diesem Vers ab ist alles folgende bis V. 4667. auf dem vom Schreiber ursprünglich freigelassenen, genau ausgezählten Raume mit blässerer Schrift nachgetragen; der Raum war so genau ausgezählt, dafs alles Fehlende Platz fand, bis auf eine Zeile (V. 4667), für die durch die Zerschreibung einer anderen (V. 4652) der Platz verloren gegangen war (s. dort). 4464. ivch sYndent M, Och suidet D.
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72 Nu wart si ú gehorsam Uf Wilhelmes swáre. Ist ü das lobebäre 4475 Das ir uf sinen ungewin Üch sándent früntlich uf in? Nain es, zwair, des wan ich, Es wais ain tail ze vientlich Das ir im ainem wonent bi 4480 Und si liessent sorgen vri. Durch üwers namen werdechait Ringent im sin àrbait Oder gebent im bessern müt, Durch ü&wer sálechait das tüt! 4485 TTá das vro Minne beschehen, Des sol dü aventüre jehen, Die süln wir aber griffen an! Do Wilheln alsus began Siner vróden vlis begeben [265] Und laitliche leben 4491 Und nieman weste was im war, Der hof und al die sinen gar Erbunden im der árebait Die er mit unvrôden lait, 4495 Und vragion was im wâre, Ob si ze siner swäre Im iht geraten kunden. Die sinen óch begunden Zürnen sin unvrólich leben, 4500 Das er sich hate also begeben Siner vróden der er phlag, 4415. 4416. 4478. 4479. 4483. im D, besser ir MW. 4485. [D], do d, vro minne w, beschehe D. 'Ev d, fro minne d, besehen M, vnd daz vrow minne besehen W. 4488. vor began em a. 4493. Enbvnden in W. vngewin M, gewin D. sûndent] svndent M, sündet D. waz W. aine. dier. Und sich der also bewag Das man in durch dis ungemach Ze allen ziten truren sach, 4505 Und er des nieman wissen lie. Der zorn vil wenig iht vervie, Wan swas er tet, do was sin müt Betwungen von der vröwen güt. Swenne er us dem palas 4510 Gieng und bi den vröwen saz, So was im die vröwe sin Hainlich, unz er sinen pin Clagte, so gie si von dan. Do von er grosser lait gewan 4515 Danne er gewunne da vor ie, Als er danne us gegie, So sprachen clagelichen Die vröwen alle gelichen ‚Ay herre Got, wie kumt es so 4520 Das Wilheln ist so reht unvro? Was im arges werre, Das besser ünser herre, Des ist sin edel herze wert Das nit wan tugende und ere gert!‘ 4525 Do er lang in sôlcher clag Lepte, er gieng an ainem tag Besunder uf den palaz. Dü juncvröwe gegangen was In aine kapelle raine 4530 Nit wan si allaine Und wolte naisswas süchen da. 4494. 4495. 4499. 4506. gie D. 4510. 4513. 4514. 4525. vnvrovden W, vróden D. vragten W, vrago D. Zürne, das n über ei. wenik in vervie W, menig iht v' saz D, was W. si W, e D. grozer M, grosses D. er W, € D.
72 Nu wart si ú gehorsam Uf Wilhelmes swáre. Ist ü das lobebäre 4475 Das ir uf sinen ungewin Üch sándent früntlich uf in? Nain es, zwair, des wan ich, Es wais ain tail ze vientlich Das ir im ainem wonent bi 4480 Und si liessent sorgen vri. Durch üwers namen werdechait Ringent im sin àrbait Oder gebent im bessern müt, Durch ü&wer sálechait das tüt! 4485 TTá das vro Minne beschehen, Des sol dü aventüre jehen, Die süln wir aber griffen an! Do Wilheln alsus began Siner vróden vlis begeben [265] Und laitliche leben 4491 Und nieman weste was im war, Der hof und al die sinen gar Erbunden im der árebait Die er mit unvrôden lait, 4495 Und vragion was im wâre, Ob si ze siner swäre Im iht geraten kunden. Die sinen óch begunden Zürnen sin unvrólich leben, 4500 Das er sich hate also begeben Siner vróden der er phlag, 4415. 4416. 4478. 4479. 4483. im D, besser ir MW. 4485. [D], do d, vro minne w, beschehe D. 'Ev d, fro minne d, besehen M, vnd daz vrow minne besehen W. 4488. vor began em a. 4493. Enbvnden in W. vngewin M, gewin D. sûndent] svndent M, sündet D. waz W. aine. dier. Und sich der also bewag Das man in durch dis ungemach Ze allen ziten truren sach, 4505 Und er des nieman wissen lie. Der zorn vil wenig iht vervie, Wan swas er tet, do was sin müt Betwungen von der vröwen güt. Swenne er us dem palas 4510 Gieng und bi den vröwen saz, So was im die vröwe sin Hainlich, unz er sinen pin Clagte, so gie si von dan. Do von er grosser lait gewan 4515 Danne er gewunne da vor ie, Als er danne us gegie, So sprachen clagelichen Die vröwen alle gelichen ‚Ay herre Got, wie kumt es so 4520 Das Wilheln ist so reht unvro? Was im arges werre, Das besser ünser herre, Des ist sin edel herze wert Das nit wan tugende und ere gert!‘ 4525 Do er lang in sôlcher clag Lepte, er gieng an ainem tag Besunder uf den palaz. Dü juncvröwe gegangen was In aine kapelle raine 4530 Nit wan si allaine Und wolte naisswas süchen da. 4494. 4495. 4499. 4506. gie D. 4510. 4513. 4514. 4525. vnvrovden W, vróden D. vragten W, vrago D. Zürne, das n über ei. wenik in vervie W, menig iht v' saz D, was W. si W, e D. grozer M, grosses D. er W, € D.
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Do kam der juncherre ie sa Zů ir da er si aine vant. Also ir sin komen was erkant, 4535 Si kerte und wolte von im gan. Do bat er si stille stan. Do strebt eht si von im hin dan Und sach in schámelichen an. Er sprach ,genade, vrówe, stet 4540 Durch üwer tugende, das ir niht get, Dar uf das ich hie miner clag Ain endelich ende sag, Und das ich niemermere Die bet an üch bechere, 4545 Es sig danne das üwer munt Mirs erlob ze etlicher stunt. — ,80 sol ich das gewis han?! — [20€] ,Ja, vrówe min. — „so wil ich stan Bis du nach dines herzen gir 4550 Gesprichest kurtzlich gen mir Und danne àn not mich lassest Und. diner bet dich mássest, Wan ich getün es niemmer, Benamen, lebt ich iemer!' 4555 EDo sprach er trurecliche ,Aj vrówe sálden riche, Sol ich danne iemerme truric sin Und clagen minen hohon pin?‘ — „Ja, minhalb! des du hast begert, 4560 Des wirst du niemer me gewert. — ‚So welt ir das ich sterbe Und ane i verderbe?* — „Nain, ich wil das du lebst Und dise bete gar begebest! — 4565 ,Vrówe, mag es iht besser sin?' — „Nain es, uf die triwe min!* — 4535. gan W. 4536. 4541. 4547. und] vo. ze hant wolt si von im stan W, stat D. miner M, mit' D. Sol ich MW. 73 ‚So han ich gesehen wol Das ich dar an niht zwivelon sol Ir wellent gar verderben mich. 4570 Nu ist mir besser vil das ich Verderbe gahes e das ir Min leben er sterbent mir, Das ich lebe und doch sterbe Und lebende tot erwerbe, 4575 Das ich wil gähes enden Und kurzelich verenden Min endelosos herze lait. Sam mir dů grosse hailighait Dü hie vor üns baiden ist 4580 Und Got, der süze raine Crist, So wil ich al das leben min Ungas und ungetrunken sin Iemermere biz das ir Bessern trost erzaigent mir!‘ — 4585 Sus bot er gen dem aide Die vordern vinger baide -Und swür es ainen ganzen ait. Sisprach ,ich wais von ganzer warhait Wol das man dich vasten siht 4590 Die wile das dich hungert niht: — „Vrówe, das mis iemer sin, Ir tróstent bas das herze min! Das wais ich wol. — „nu la mich gan!‘ Das miste sin, si lie in stan 4595 Und gie si von dannan sa. Vil laitlich bestiint er da Gar mit wahsendem schaden: In senden sorgen überladen Warent sine sinne 4600 Nach Amalyen minne; 4556. 4576. 4581. 4583. vor riche ein 1. wenden W. nach al Punkt. Iemerme mere.
Do kam der juncherre ie sa Zů ir da er si aine vant. Also ir sin komen was erkant, 4535 Si kerte und wolte von im gan. Do bat er si stille stan. Do strebt eht si von im hin dan Und sach in schámelichen an. Er sprach ,genade, vrówe, stet 4540 Durch üwer tugende, das ir niht get, Dar uf das ich hie miner clag Ain endelich ende sag, Und das ich niemermere Die bet an üch bechere, 4545 Es sig danne das üwer munt Mirs erlob ze etlicher stunt. — ,80 sol ich das gewis han?! — [20€] ,Ja, vrówe min. — „so wil ich stan Bis du nach dines herzen gir 4550 Gesprichest kurtzlich gen mir Und danne àn not mich lassest Und. diner bet dich mássest, Wan ich getün es niemmer, Benamen, lebt ich iemer!' 4555 EDo sprach er trurecliche ,Aj vrówe sálden riche, Sol ich danne iemerme truric sin Und clagen minen hohon pin?‘ — „Ja, minhalb! des du hast begert, 4560 Des wirst du niemer me gewert. — ‚So welt ir das ich sterbe Und ane i verderbe?* — „Nain, ich wil das du lebst Und dise bete gar begebest! — 4565 ,Vrówe, mag es iht besser sin?' — „Nain es, uf die triwe min!* — 4535. gan W. 4536. 4541. 4547. und] vo. ze hant wolt si von im stan W, stat D. miner M, mit' D. Sol ich MW. 73 ‚So han ich gesehen wol Das ich dar an niht zwivelon sol Ir wellent gar verderben mich. 4570 Nu ist mir besser vil das ich Verderbe gahes e das ir Min leben er sterbent mir, Das ich lebe und doch sterbe Und lebende tot erwerbe, 4575 Das ich wil gähes enden Und kurzelich verenden Min endelosos herze lait. Sam mir dů grosse hailighait Dü hie vor üns baiden ist 4580 Und Got, der süze raine Crist, So wil ich al das leben min Ungas und ungetrunken sin Iemermere biz das ir Bessern trost erzaigent mir!‘ — 4585 Sus bot er gen dem aide Die vordern vinger baide -Und swür es ainen ganzen ait. Sisprach ,ich wais von ganzer warhait Wol das man dich vasten siht 4590 Die wile das dich hungert niht: — „Vrówe, das mis iemer sin, Ir tróstent bas das herze min! Das wais ich wol. — „nu la mich gan!‘ Das miste sin, si lie in stan 4595 Und gie si von dannan sa. Vil laitlich bestiint er da Gar mit wahsendem schaden: In senden sorgen überladen Warent sine sinne 4600 Nach Amalyen minne; 4556. 4576. 4581. 4583. vor riche ein 1. wenden W. nach al Punkt. Iemerme mere.
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74 Alles das grosse ungemach Das sinem herzen ie geschach, Was gen der grossen swáre niht Die im ze laide nu geschicht, 4605 Es sig das noch ir sůsser trost [27a] In von swáre mach erlost. Nu furht ich ir stätekait, E das si wende sinü lait, Si las in e verderben, 4610 In sender not ersterben. Tüt si das? dast war, si endüt: Si ist so minneclichen gůt. Doch kan ich in der zůversiht Endelich getrösten niht 4615 Ob sis las ald ob sis tü. — Do nahet der abent zü Das man essen wolte da. Für sinen herren stünt er sa Und tet im dienestlichen schin 4620 Dienest nach dem sitten sin. In sine herberg er do für, Als mir di aventiure swir, Wilheln nach sinen sitten. Dur sin truren wart vermitten 4625 Ain tail des schalles des er pflag Die wil im vróde naher lag; Das was in endelichen lait. Er bat sû dur sälechait Nach gewonhait wesen vro. 4630 Nu was beraitet das essen do, Die sinen asen und er niht; Do vragton sû in der geschicht Durch welcher hande swäre Er do än essen wäre. 4635 Er sprach ,mir ist ain wenic we; Und wolt in do niht sagen me. Si baten das er esse Und niht so truric sásse. Do wise eht er wol was im twanc 4640 Herze sin und den gedanc Und was im aller náhste lag. Die naht, den morgen, gar den tag Was er ungas an essen gar Und nam enkaines trinkens war. 4645 Alsus zergie die ander naht. Er kam in so gros unmaht Das sin kraft an im verdarp Und dü natur nach erstarp Von der er genaturet was. 4650 Mit hunger er do ansich las So grosen siechtagen das er lag Den drittun und vierden tag Und im das leben wart versait. Dü märe wurdent schier brait 4655 Und über alles Engellant Vil jemerlich clag erkant Umb des juncherren lip, In klegton man und wip Mit jamer clagelich. 4660 Der edel kúnig rich Gesah in spat und vri Und schihte im sinen arzat zi, [275] Der kund niht an im ersehen Das im iht arges wàr geschehen, 4689. 1. 4640. de am Rande nachgetragen. 4648. natur nach estarp D, in M(W) da- gegen: materie nach ir starp (vgl. aber V. 4666). 4651. grozze siecheit M. 4052. Den drittun vnd vier; aus dem folgenden hat der Schreiber eine eigene Zeile gemacht: den tag tag — — (sic!); dadurch ging ihm für einen Vers dieser ganzen Ergänzung der Raum verloren (vgl. zu V. 4461 und 4667). vnd den v. M. 4654. breit W, bert D. 4661. vro. 4662. -zat zü steht am untern Rande der mit diesem Vers schliessenden Spalte auf einer eigenen, wicht rastrierten Zeile.
74 Alles das grosse ungemach Das sinem herzen ie geschach, Was gen der grossen swáre niht Die im ze laide nu geschicht, 4605 Es sig das noch ir sůsser trost [27a] In von swáre mach erlost. Nu furht ich ir stätekait, E das si wende sinü lait, Si las in e verderben, 4610 In sender not ersterben. Tüt si das? dast war, si endüt: Si ist so minneclichen gůt. Doch kan ich in der zůversiht Endelich getrösten niht 4615 Ob sis las ald ob sis tü. — Do nahet der abent zü Das man essen wolte da. Für sinen herren stünt er sa Und tet im dienestlichen schin 4620 Dienest nach dem sitten sin. In sine herberg er do für, Als mir di aventiure swir, Wilheln nach sinen sitten. Dur sin truren wart vermitten 4625 Ain tail des schalles des er pflag Die wil im vróde naher lag; Das was in endelichen lait. Er bat sû dur sälechait Nach gewonhait wesen vro. 4630 Nu was beraitet das essen do, Die sinen asen und er niht; Do vragton sû in der geschicht Durch welcher hande swäre Er do än essen wäre. 4635 Er sprach ,mir ist ain wenic we; Und wolt in do niht sagen me. Si baten das er esse Und niht so truric sásse. Do wise eht er wol was im twanc 4640 Herze sin und den gedanc Und was im aller náhste lag. Die naht, den morgen, gar den tag Was er ungas an essen gar Und nam enkaines trinkens war. 4645 Alsus zergie die ander naht. Er kam in so gros unmaht Das sin kraft an im verdarp Und dü natur nach erstarp Von der er genaturet was. 4650 Mit hunger er do ansich las So grosen siechtagen das er lag Den drittun und vierden tag Und im das leben wart versait. Dü märe wurdent schier brait 4655 Und über alles Engellant Vil jemerlich clag erkant Umb des juncherren lip, In klegton man und wip Mit jamer clagelich. 4660 Der edel kúnig rich Gesah in spat und vri Und schihte im sinen arzat zi, [275] Der kund niht an im ersehen Das im iht arges wàr geschehen, 4689. 1. 4640. de am Rande nachgetragen. 4648. natur nach estarp D, in M(W) da- gegen: materie nach ir starp (vgl. aber V. 4666). 4651. grozze siecheit M. 4052. Den drittun vnd vier; aus dem folgenden hat der Schreiber eine eigene Zeile gemacht: den tag tag — — (sic!); dadurch ging ihm für einen Vers dieser ganzen Ergänzung der Raum verloren (vgl. zu V. 4461 und 4667). vnd den v. M. 4654. breit W, bert D. 4661. vro. 4662. -zat zü steht am untern Rande der mit diesem Vers schliessenden Spalte auf einer eigenen, wicht rastrierten Zeile.
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4665 Won das von grosser hungers not Sin nature wære tot, Dü kunde niemer wider komen Wan als si im wäre benomen Mit essenne. swas ieman tet, 4670 Weder zorn noch bet Kund in dar an bringen Mit de kainen dingen Das er niht essen wolte, Swie er genesen solte. 4675 Sus lag er die fier tage. Von im wart so gros di clage Das dem hove und óhc der stat Gesprochen was an vróden mat "Und niemen fróde durch in pflac, 4680 Wan der vróden urhab lac An im und óch an siner schar. Das was nu verdorben gar, Nieman sich daran kerte Das er da vróde merte 4685 Durch Wilhelmes ungemach. Ze hôfe clage vil geschach In der kemenaten Das die vrówen tatent, Si wainotont dik und dike 4690 Swen in die laiden srike Kament dar ze mare Wie zwiveliic es ware Das er genesen móhte do. Si sprachent al gelich also 4695 ,Wilhelm, nu ner dich Got 4667. Mit diesem Vers, der am Rande nach- getragen. ist, endet die grosse, V. 4461 beginnende Ergänzung in blisserer Schrift. 4668 u. ff. wieder in der gewöhnlichen Schrift. benomen] genomen W, bekome D. 4670. zorn rat noch MW. 4676. von W, Wan D. 4679. vnd W, Ind D, Durch sin gótlich gebot, Dinen tugentrichen lip, Und frówe an dir allu wip, Won dines herzen siccherhait 4700 Was allen wiben ie berait Getrüwes herzen trüwe, Des was din tugent ie nüwe. Anch süze fruht, sol nu din leben Also gáhes ende geben, 4705 War ieman da schuldic an Weder wip oder man, Dem sóltent allà werdü wip Sinen tugendenlósen lip Verflüchen und verstainen, 4110 Won dich müs iemer wainen Wiplich herze und ógen Offenlich und tógen!' Ter clage vil alda geschach. Der vrowen botten man da sach 4715 Loffen her und aber dar, Die besüchen soltent gar Du endelichen mare Wie Wilhelmen ware. Die kundent anders niht gesagen 4720 Wan das si das hortent clagen Das er müste sterben [27c] Binamen und verderben. Do wart in aber wirs dan e Und von jamer also we 4725 Das si vil truric sassent Und vróden gar vergassent Und clagtent al sin ungemac. 4681. 4693. 4699. 4708. 4713. 4720. 4721. 4724. An im W, In D. genesen W, gensen D. Vo D — wan W. tugedelósen, davor eim s. wil. daz W, do D. er W, fehlt D. also W, allen D.
4665 Won das von grosser hungers not Sin nature wære tot, Dü kunde niemer wider komen Wan als si im wäre benomen Mit essenne. swas ieman tet, 4670 Weder zorn noch bet Kund in dar an bringen Mit de kainen dingen Das er niht essen wolte, Swie er genesen solte. 4675 Sus lag er die fier tage. Von im wart so gros di clage Das dem hove und óhc der stat Gesprochen was an vróden mat "Und niemen fróde durch in pflac, 4680 Wan der vróden urhab lac An im und óch an siner schar. Das was nu verdorben gar, Nieman sich daran kerte Das er da vróde merte 4685 Durch Wilhelmes ungemach. Ze hôfe clage vil geschach In der kemenaten Das die vrówen tatent, Si wainotont dik und dike 4690 Swen in die laiden srike Kament dar ze mare Wie zwiveliic es ware Das er genesen móhte do. Si sprachent al gelich also 4695 ,Wilhelm, nu ner dich Got 4667. Mit diesem Vers, der am Rande nach- getragen. ist, endet die grosse, V. 4461 beginnende Ergänzung in blisserer Schrift. 4668 u. ff. wieder in der gewöhnlichen Schrift. benomen] genomen W, bekome D. 4670. zorn rat noch MW. 4676. von W, Wan D. 4679. vnd W, Ind D, Durch sin gótlich gebot, Dinen tugentrichen lip, Und frówe an dir allu wip, Won dines herzen siccherhait 4700 Was allen wiben ie berait Getrüwes herzen trüwe, Des was din tugent ie nüwe. Anch süze fruht, sol nu din leben Also gáhes ende geben, 4705 War ieman da schuldic an Weder wip oder man, Dem sóltent allà werdü wip Sinen tugendenlósen lip Verflüchen und verstainen, 4110 Won dich müs iemer wainen Wiplich herze und ógen Offenlich und tógen!' Ter clage vil alda geschach. Der vrowen botten man da sach 4715 Loffen her und aber dar, Die besüchen soltent gar Du endelichen mare Wie Wilhelmen ware. Die kundent anders niht gesagen 4720 Wan das si das hortent clagen Das er müste sterben [27c] Binamen und verderben. Do wart in aber wirs dan e Und von jamer also we 4725 Das si vil truric sassent Und vróden gar vergassent Und clagtent al sin ungemac. 4681. 4693. 4699. 4708. 4713. 4720. 4721. 4724. An im W, In D. genesen W, gensen D. Vo D — wan W. tugedelósen, davor eim s. wil. daz W, do D. er W, fehlt D. also W, allen D.
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76 Do das dû junvrôwe sach, Si daht ,owe, ich armer lip, 4730 Sol ich beswären allu wip An Wilhelmes lip, Der mengem werden wip Ze frôden ist geborn, So můs ich iemer sin verlorn. 4735 Doch müs er minhalb sterben E das ich wel erwerben Mir selben iemermere Unpris und gros unere. Doch müget mich sere disü clage 4740 Die dise vröwan alle tage Trurecliche hant nach im; Ob ich im nu sin lait benim Dar nach als er hat gegert, So müs ich iemer sin unwert 4745 Und mis iemer mere Verkrenket sin min ere. Dar umb wil ich es wenden niht; Swas laides im von mir geschiht, Das ist mir lait, doch niht so lait: 4750 Du bet mis im sin versait.‘ INu es kumen was da ran Das man zwivelen began An dem juncherren Und im begunden ferren 4755 So gar die krefte von der not Das man wande er wári tot, Und óch vil nahe geendoé was, Do kam uf den palas Wainende ain juncherlin 4760 Und sait der künegin Das er welt schaiden hin, Ob si welte sehen in Lebenden, das si käme E das er sin ende näme, 4765 Won das begunde nahen. Do hies vil balde gahen Dü vröwe und sich beraiten dar Und die edelesten vröwen gar Die do bi ir warent da. 4770 Si sprach ze der juncfröwen sa ‚Amalye, tohter min, Wiltu den gespiln din Niht gesehen an dirre zit? Ich wän er kurzelichen git 4775 Oder hat iezen gegeben An ende sinem werden leben.‘ JDo sprach die juncfrówe ,Ja, müter, gern ieh schówe Wie es sol ergan umb in. [28a] Do wurden si berait da hin 4781 Gar mit trureclichen sitten. Swa si durch die gassan ritten, Da sahens anders niht won lait, Mit clâgelicher trurehait 4785 Wainen umbe des kindes tot. Der grosse jamer do gebot Der güten Amelyen, Der künschen wandels frien, Das si denken began 4790 „Lasse ich verderben disen man, Sit das er hat verderbet sich In rehter liebü durch mich, Des han ich iemermere Unpris und unere, 4729. 4731. 4732. 4733. 4740. 4754. 4757. armer leip W, armes wip D. leibe W. weibe W. herzen vrevden W. dise W, dis D. begeden D, begvnde W. geendo D, geendet W. 4765. Von. 4774. er fehlt W. 4782 ist auf der hiefür wrsprümglich frei- gelassenen Zeile mit blässerer Schrift nachgetragen. 4783. sahenhens. vo. 4784. clägeliclicher.
76 Do das dû junvrôwe sach, Si daht ,owe, ich armer lip, 4730 Sol ich beswären allu wip An Wilhelmes lip, Der mengem werden wip Ze frôden ist geborn, So můs ich iemer sin verlorn. 4735 Doch müs er minhalb sterben E das ich wel erwerben Mir selben iemermere Unpris und gros unere. Doch müget mich sere disü clage 4740 Die dise vröwan alle tage Trurecliche hant nach im; Ob ich im nu sin lait benim Dar nach als er hat gegert, So müs ich iemer sin unwert 4745 Und mis iemer mere Verkrenket sin min ere. Dar umb wil ich es wenden niht; Swas laides im von mir geschiht, Das ist mir lait, doch niht so lait: 4750 Du bet mis im sin versait.‘ INu es kumen was da ran Das man zwivelen began An dem juncherren Und im begunden ferren 4755 So gar die krefte von der not Das man wande er wári tot, Und óch vil nahe geendoé was, Do kam uf den palas Wainende ain juncherlin 4760 Und sait der künegin Das er welt schaiden hin, Ob si welte sehen in Lebenden, das si käme E das er sin ende näme, 4765 Won das begunde nahen. Do hies vil balde gahen Dü vröwe und sich beraiten dar Und die edelesten vröwen gar Die do bi ir warent da. 4770 Si sprach ze der juncfröwen sa ‚Amalye, tohter min, Wiltu den gespiln din Niht gesehen an dirre zit? Ich wän er kurzelichen git 4775 Oder hat iezen gegeben An ende sinem werden leben.‘ JDo sprach die juncfrówe ,Ja, müter, gern ieh schówe Wie es sol ergan umb in. [28a] Do wurden si berait da hin 4781 Gar mit trureclichen sitten. Swa si durch die gassan ritten, Da sahens anders niht won lait, Mit clâgelicher trurehait 4785 Wainen umbe des kindes tot. Der grosse jamer do gebot Der güten Amelyen, Der künschen wandels frien, Das si denken began 4790 „Lasse ich verderben disen man, Sit das er hat verderbet sich In rehter liebü durch mich, Des han ich iemermere Unpris und unere, 4729. 4731. 4732. 4733. 4740. 4754. 4757. armer leip W, armes wip D. leibe W. weibe W. herzen vrevden W. dise W, dis D. begeden D, begvnde W. geendo D, geendet W. 4765. Von. 4774. er fehlt W. 4782 ist auf der hiefür wrsprümglich frei- gelassenen Zeile mit blässerer Schrift nachgetragen. 4783. sahenhens. vo. 4784. clägeliclicher.
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4795 Wan sin tot an dirre zit So vil der welte unfröde git Und jamerliche clage.‘ Nach der aventüre sage Warens an den stunden 4800 Irbaizet da si funden Den clagebáren siechen do. Nu was es geschaffen also Das nieman was dort da er lac Wan ain arzat der sin pflac 4805 Und die er hate an sich genomen. Nu was dü küneginne komen Für die kemenaten hin, Die lie man bald züzim in Und ir juncvrówen 4810 Den werden siechen schówan. Nu was vor im ain unbehanc So wit und umbe sich so lanc Das nieman darunder sach, Das was getan durch sin gemac. 4815 Darunder gie dü wise, Dü künegin Beatrise, Dü edel tugentriche Fant in vil jámerliche Ligent als er wáre tot. 4820 An sin ántlüte si sich bot, Si sprach ,wie gehebest du dich, Liebz kint, des wise mich!' Die red er wenic verstünt, Als die halben toten tünt, 4825 Er lac als ob er slieffe Und enwis wer im rief. Si stungt in bas und bas, Vil schier do verstünt er das 4805. an mit blässerer Schrift über der Zeile nachgetragen. 4809. ir iunev'rwe mit blässerer Schrift neben durchstrichenem: vo vrówan nachgetragen. 4822. des W, de D. 4828. verstvnt W, enpfieng D. 77 Das in die vröwe mainde, 4830 Er hort das si wainde Sinen kumber der im war. Er sach mit ainem ögen dar Und mohte niht gesprehen me Won ‚owe, mir ist vil we!‘; 4835 Swas si do sprach, das was ain wiht, Er moht ir mere geänwürten niht. Si sprach ‚dis mües erbarmen Got [255] Durch sin gótlich gebot!* — Sus gie von im die künegin, 4840 Si sprach ,vil liebá tohter min, Ich wæne din geselle Von üns schaiden welle. Ga hin, sich unz er lebe, E das er das leben begebe!* 4845 ‚Gerne‘ sprach die güte. Mit trureclichem müte Slof si hin under den umbehanc, Mit ir liehten hende blanc Graf si im an das kinnebain, 4850 Ir munt in rosen rötü schain, Si sprach ‚geselle, wie maht du? Maht du genesen, das sag mir nu! Ich bin Amalye, Din gespil und din amye, 4855 Trut geselle, sich an mich, Din Amalye grüzet dich, Din herzeliebü trut gespil, Dü dich benamen trösten wil Ob du dich selben trösten kant 4860 Und dinem lipe lebens ganst; Mag min trost getrösten dich, So wart du trostes her an mich! Der beste frünt den du noch ie 4824. 4834. 4840. 4841. 4844. halb toten W. Vo. Si zweimal. wære. . vor begebe Rasur. liebev W, lieb' D.
4795 Wan sin tot an dirre zit So vil der welte unfröde git Und jamerliche clage.‘ Nach der aventüre sage Warens an den stunden 4800 Irbaizet da si funden Den clagebáren siechen do. Nu was es geschaffen also Das nieman was dort da er lac Wan ain arzat der sin pflac 4805 Und die er hate an sich genomen. Nu was dü küneginne komen Für die kemenaten hin, Die lie man bald züzim in Und ir juncvrówen 4810 Den werden siechen schówan. Nu was vor im ain unbehanc So wit und umbe sich so lanc Das nieman darunder sach, Das was getan durch sin gemac. 4815 Darunder gie dü wise, Dü künegin Beatrise, Dü edel tugentriche Fant in vil jámerliche Ligent als er wáre tot. 4820 An sin ántlüte si sich bot, Si sprach ,wie gehebest du dich, Liebz kint, des wise mich!' Die red er wenic verstünt, Als die halben toten tünt, 4825 Er lac als ob er slieffe Und enwis wer im rief. Si stungt in bas und bas, Vil schier do verstünt er das 4805. an mit blässerer Schrift über der Zeile nachgetragen. 4809. ir iunev'rwe mit blässerer Schrift neben durchstrichenem: vo vrówan nachgetragen. 4822. des W, de D. 4828. verstvnt W, enpfieng D. 77 Das in die vröwe mainde, 4830 Er hort das si wainde Sinen kumber der im war. Er sach mit ainem ögen dar Und mohte niht gesprehen me Won ‚owe, mir ist vil we!‘; 4835 Swas si do sprach, das was ain wiht, Er moht ir mere geänwürten niht. Si sprach ‚dis mües erbarmen Got [255] Durch sin gótlich gebot!* — Sus gie von im die künegin, 4840 Si sprach ,vil liebá tohter min, Ich wæne din geselle Von üns schaiden welle. Ga hin, sich unz er lebe, E das er das leben begebe!* 4845 ‚Gerne‘ sprach die güte. Mit trureclichem müte Slof si hin under den umbehanc, Mit ir liehten hende blanc Graf si im an das kinnebain, 4850 Ir munt in rosen rötü schain, Si sprach ‚geselle, wie maht du? Maht du genesen, das sag mir nu! Ich bin Amalye, Din gespil und din amye, 4855 Trut geselle, sich an mich, Din Amalye grüzet dich, Din herzeliebü trut gespil, Dü dich benamen trösten wil Ob du dich selben trösten kant 4860 Und dinem lipe lebens ganst; Mag min trost getrösten dich, So wart du trostes her an mich! Der beste frünt den du noch ie 4824. 4834. 4840. 4841. 4844. halb toten W. Vo. Si zweimal. wære. . vor begebe Rasur. liebev W, lieb' D.
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78 Gewund, der grüzet dich hie.‘ 4865 INOoch lae der sorgen riche Mit sorgen sendecliche Von umaht vil ane sin; Swas si rette wider in, Das was im vil gar unkunt, 4870 Sin herz was sere wunt Das er gar ungenislich was Und wunder was ob er genas. Er lac in grosser swäre Als ob er enslaffen wäre 4875 Und als er sine vrówen Im trome sólte schówen Und hóren was si zim sprach; Von dem gedane er uf sach Und sach si von den vróden an 4880 Die er von liebü do gewan, Und von ir angesiht. er graf, — Di hant im uf das herze slaif Von gewdnten sitten gar, Won al sin kumber im da war. 4885 Die hant das ser lerte Das si hin zi im kerte: Swa das sere, da dü hant, Swa liep, da herze und óg erkant, So das mit füge mag beschehen; 4890 Ze liebe gerter ógen sehen Und des herzen gedanc. Des selben Wilhelmen twanc Di nature und óch der sin: Gewvnne W. vnmaht W. 4864. 4867. 4869. wil. 4872. vn wunder was ob er gnas M (fol. 37d), vu und' wilent (das übrige fehlt) D. 4880. er über der Zeile nachgetragen. 4885— 91 ist eine poetische (sprichwórtliche ?) Umschreibung dessen, was die Psychologie ‚Reflex- bewegungen‘ nennt: die Hand greift dorthin, wo es schmerzt; Herz und Blick wenden sich dem Angenehmen zu. Er graif ans sere und wartot hin 4895 Da er das herze liep ersach. [28c] Als er si sach, von vröden er sprach „Anch, vil liebû vrôwe min, Sit ir mins herzen künegin?‘ — ‚Ja, Amalye ist hie bi dir.‘ — 4900 ‚So sint Got und mir Willecomen, sálic lip! Geeret sig das raine wip Dü än allen valsch so gar Üwern süzen lip gebar!' 4905 Si sprach ,trut, maht du genesen?' — ‚Ja, wend ir mir gnädic wesen.‘ — ‚Wie?‘ — ,das ir trôstent mich“ — ,Nu wil ich des trôsten dich, Swas du wilt, das ich das wil; 4910 So sich gefügen mac das zil Das du wol genesen bist, So füege ich etlichen list Der dich nach laide trôsten sol, Wan ich han gesehen wol 4915 Das du von herzen minnest mich: Benamen, ich wil óch minnen dich. То Wilhelm erhorte das, Im wart so wol und so vil bas Das sich das herze kum enthielt 4920 Das es niht von vrôden spielt; Won im so grosses ungemach Von herzelaide geschach, Und do dar nach so gâhes hie lerte D, ie leret M. kerte D, keret M. Swa sere wont da ist div h. W. vii aus vo gebessert. er D — der MW. natv D, natvra W. walsch. minnenst. 4885. 4886. 4887. 4888. 4890. 4893. 4903. 4915.
78 Gewund, der grüzet dich hie.‘ 4865 INOoch lae der sorgen riche Mit sorgen sendecliche Von umaht vil ane sin; Swas si rette wider in, Das was im vil gar unkunt, 4870 Sin herz was sere wunt Das er gar ungenislich was Und wunder was ob er genas. Er lac in grosser swäre Als ob er enslaffen wäre 4875 Und als er sine vrówen Im trome sólte schówen Und hóren was si zim sprach; Von dem gedane er uf sach Und sach si von den vróden an 4880 Die er von liebü do gewan, Und von ir angesiht. er graf, — Di hant im uf das herze slaif Von gewdnten sitten gar, Won al sin kumber im da war. 4885 Die hant das ser lerte Das si hin zi im kerte: Swa das sere, da dü hant, Swa liep, da herze und óg erkant, So das mit füge mag beschehen; 4890 Ze liebe gerter ógen sehen Und des herzen gedanc. Des selben Wilhelmen twanc Di nature und óch der sin: Gewvnne W. vnmaht W. 4864. 4867. 4869. wil. 4872. vn wunder was ob er gnas M (fol. 37d), vu und' wilent (das übrige fehlt) D. 4880. er über der Zeile nachgetragen. 4885— 91 ist eine poetische (sprichwórtliche ?) Umschreibung dessen, was die Psychologie ‚Reflex- bewegungen‘ nennt: die Hand greift dorthin, wo es schmerzt; Herz und Blick wenden sich dem Angenehmen zu. Er graif ans sere und wartot hin 4895 Da er das herze liep ersach. [28c] Als er si sach, von vröden er sprach „Anch, vil liebû vrôwe min, Sit ir mins herzen künegin?‘ — ‚Ja, Amalye ist hie bi dir.‘ — 4900 ‚So sint Got und mir Willecomen, sálic lip! Geeret sig das raine wip Dü än allen valsch so gar Üwern süzen lip gebar!' 4905 Si sprach ,trut, maht du genesen?' — ‚Ja, wend ir mir gnädic wesen.‘ — ‚Wie?‘ — ,das ir trôstent mich“ — ,Nu wil ich des trôsten dich, Swas du wilt, das ich das wil; 4910 So sich gefügen mac das zil Das du wol genesen bist, So füege ich etlichen list Der dich nach laide trôsten sol, Wan ich han gesehen wol 4915 Das du von herzen minnest mich: Benamen, ich wil óch minnen dich. То Wilhelm erhorte das, Im wart so wol und so vil bas Das sich das herze kum enthielt 4920 Das es niht von vrôden spielt; Won im so grosses ungemach Von herzelaide geschach, Und do dar nach so gâhes hie lerte D, ie leret M. kerte D, keret M. Swa sere wont da ist div h. W. vii aus vo gebessert. er D — der MW. natv D, natvra W. walsch. minnenst. 4885. 4886. 4887. 4888. 4890. 4893. 4903. 4915.
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So úberwegenden trost enpfie, 4925 Und čch er als ungenislich was, So wundert mich das er genas, Und was óch genüc wunderlich, Und hüb in sinem herzen sich Von lieb an sólicher sumerzit 4930 Sunder laides widerstrit Das alles sin gemüte Blüt in so süzer blüte Das wunneclich blimelin Móhtint da gewahsen sin, 4985 Wärint si gewurzet da. .Von fróden sprach der knappe sa „Owe, vrówe, und wis ich das, Mir wurdi wol und so vil bas Das ich miner laider gar 4940 Vergás und swas mir ie gewar! Genade, vrówe! vrówe min, Tünt mir üwer güte schin, So wird ich schiere wol gesunt. Si umbevie in sa ze stunt 4945 Und truchet in minneclich an sich, Mit mángem kusse minneclich Bücet si im sine not Und erwante sinen tot. In ir willen si das lie 4950 Swie dike er si umbevie, Und stat im sunder widerstrit Süzes küssens ander zit. Si sprach ,geselle, nu müs ich [29a] Gan und von dir schaiden mich. 4955 Got pflege din, wan merket das Belibe ich hie iht fürebas. So du genesest, so kum ze mir, So sag ich minen willen dir 4998. Vn D, do W. 4999. sülich' vgl. 5153 f. 4939. besser leide MW. 4944. umbewie. 4951. stat M, sant D. 4960. deinem W, Dinen D. 79 Und wenne sich mit füge an tac 4960 Dinem willen fügen mac. Des mae nu geschehen niht, Als unstáte üns baiden giht.' An ir lip si in aber twanc, Die wile duht in niht ze lanc 4965 Und hettis anders niht gegert Wan móht es iemer sin gewert. Als schiet si von im sa, Si hate an im erworben da Das si müste minnen 4970 Von herzen und von sinnen Den jungen helt, den sûzen man; Si trůc in ir herzen dan Den edeln hoh gemüten Und lie da bi dem güten 4975 Ir herze, ir müt, ir sinne. So hate an in fro Minne Die frómeden gar verainet, Si hate in wol gemainet Die wilden ungemainde 4980 Diu sich e nie verainde Gen ainem mite an baiden, Und da man liep sach schaiden, Da wart nu liebe liebes leben Von liebe lieblich gegeben. 4985 Ain ander liebten si so wol So liebe liep lieben sol; Der güten liebe gar vergas Trüc si im e dur státen has. Ir státe, ir kinthait und ir schame 4990 Und ir bluchait rainer name Twanc si das si in vehete So er si genaden flehete. 4962. vnstate MW. 4976. so W, Si D. 4991. das zweite si W, fehlt D (das = dazs). wehete. 4992. sor si gnaden flehte M (fol. 39a), do er si genaden vleget W, fehlt D.
So úberwegenden trost enpfie, 4925 Und čch er als ungenislich was, So wundert mich das er genas, Und was óch genüc wunderlich, Und hüb in sinem herzen sich Von lieb an sólicher sumerzit 4930 Sunder laides widerstrit Das alles sin gemüte Blüt in so süzer blüte Das wunneclich blimelin Móhtint da gewahsen sin, 4985 Wärint si gewurzet da. .Von fróden sprach der knappe sa „Owe, vrówe, und wis ich das, Mir wurdi wol und so vil bas Das ich miner laider gar 4940 Vergás und swas mir ie gewar! Genade, vrówe! vrówe min, Tünt mir üwer güte schin, So wird ich schiere wol gesunt. Si umbevie in sa ze stunt 4945 Und truchet in minneclich an sich, Mit mángem kusse minneclich Bücet si im sine not Und erwante sinen tot. In ir willen si das lie 4950 Swie dike er si umbevie, Und stat im sunder widerstrit Süzes küssens ander zit. Si sprach ,geselle, nu müs ich [29a] Gan und von dir schaiden mich. 4955 Got pflege din, wan merket das Belibe ich hie iht fürebas. So du genesest, so kum ze mir, So sag ich minen willen dir 4998. Vn D, do W. 4999. sülich' vgl. 5153 f. 4939. besser leide MW. 4944. umbewie. 4951. stat M, sant D. 4960. deinem W, Dinen D. 79 Und wenne sich mit füge an tac 4960 Dinem willen fügen mac. Des mae nu geschehen niht, Als unstáte üns baiden giht.' An ir lip si in aber twanc, Die wile duht in niht ze lanc 4965 Und hettis anders niht gegert Wan móht es iemer sin gewert. Als schiet si von im sa, Si hate an im erworben da Das si müste minnen 4970 Von herzen und von sinnen Den jungen helt, den sûzen man; Si trůc in ir herzen dan Den edeln hoh gemüten Und lie da bi dem güten 4975 Ir herze, ir müt, ir sinne. So hate an in fro Minne Die frómeden gar verainet, Si hate in wol gemainet Die wilden ungemainde 4980 Diu sich e nie verainde Gen ainem mite an baiden, Und da man liep sach schaiden, Da wart nu liebe liebes leben Von liebe lieblich gegeben. 4985 Ain ander liebten si so wol So liebe liep lieben sol; Der güten liebe gar vergas Trüc si im e dur státen has. Ir státe, ir kinthait und ir schame 4990 Und ir bluchait rainer name Twanc si das si in vehete So er si genaden flehete. 4962. vnstate MW. 4976. so W, Si D. 4991. das zweite si W, fehlt D (das = dazs). wehete. 4992. sor si gnaden flehte M (fol. 39a), do er si genaden vleget W, fehlt D.
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80 Dü güte sälden riche Mint in e herzeclich 4995 Sunder liebe unz an den tac, Diu minne ir herzen nahe lac: In minneten ir sinne Mit anvalter minne. "W as ainvaltigů minne si? 5000 Minne ist mengem herzen bi Di ane herzeliebe stat; Swes minne mit der liebe hat Státe geselleschaft, Da genzet sich der minne kraft: 5005 Ane liebe ist ir gewalt Gehalbieret und ainvalt. Liebe liebet minne Mit eregerndem sinne, Minne ane herzeliebe phliht 5010 Hat vollekomenr krefte niht, Die lieb und ir geselleschaft Machent liebe ganze kraft. [295] Ir trigen sine sinne Mit liebe state minne: 5015 Si trüc dem jungen helde güt Minne ane herze lieben mit Und ane rehter liebe kraft: Durch kintlich geselleschaft Minnetes in, durch anders niht, 5020 Bis das dü herzeliebe ir phliht Der minne creftecliche bot Und si betwane gelicher not; Do minneten si geliche Ain ander herzecliche. 5025 Wro Minne tailte in den schaden, 4994 ist auf der hiefür wrsprümglich frei- gelassenen Zeile mát blásserer Schrift nachgetragen. 4998. anwalt' — einvaltiger MW. 4999. ainwaltigà min. 5002. Sw, D, besser: Swa W. 5010. wollekomenr. 5012. liebe DW, richtig: minne M. Geliche wurdent si geladen, Si trüc mit im gemaine gar Swas im von ir schulden war; Das si in mit ir troste 5030 Von dem tot erloste, Das ringert im sin arebait, Des wart ir eben vil gelait Mit herzeclicher minne In ir minnegerndem sinne. 5035 Doch het er dester minre niht, Won das des trostes züversiht Sin herze von den sorgen schiet, Als ir der minne kraft geriet, Mit den er überladen was 5040 Biz si von im an sich gelas Siner sender swáre ain tail; Si lie das clagende herze gail Das si gar verdorben vant. Von dannan gie si do zehant 5045 Und lie die junchvrówen dar, Die clagtent in mit jamer gar, Doch trost er sú im wáre baz, Vil sere fróte si do das. JDo die vrówan dan gerittent, 5050 Do gie mit trureclichen sitten Der arzat zü dem knaben hin Vil stil und fraget in Ob er iht essen welti do. Er sprach ,ja/ dez was er vro 5055 Und berait im an dem zil Güter latverjan vil Gemachot wol mit maisterschaft, Da mit er der nature kraft 5027. gemainde. 5032. des] D, D, der MW. 5035. doh W, Dot D. 5046. gar, g aus d korrigiert. 5050. trurecliche. 5052. Wil. 5056. latuerian 2D, electvarien M.
80 Dü güte sälden riche Mint in e herzeclich 4995 Sunder liebe unz an den tac, Diu minne ir herzen nahe lac: In minneten ir sinne Mit anvalter minne. "W as ainvaltigů minne si? 5000 Minne ist mengem herzen bi Di ane herzeliebe stat; Swes minne mit der liebe hat Státe geselleschaft, Da genzet sich der minne kraft: 5005 Ane liebe ist ir gewalt Gehalbieret und ainvalt. Liebe liebet minne Mit eregerndem sinne, Minne ane herzeliebe phliht 5010 Hat vollekomenr krefte niht, Die lieb und ir geselleschaft Machent liebe ganze kraft. [295] Ir trigen sine sinne Mit liebe state minne: 5015 Si trüc dem jungen helde güt Minne ane herze lieben mit Und ane rehter liebe kraft: Durch kintlich geselleschaft Minnetes in, durch anders niht, 5020 Bis das dü herzeliebe ir phliht Der minne creftecliche bot Und si betwane gelicher not; Do minneten si geliche Ain ander herzecliche. 5025 Wro Minne tailte in den schaden, 4994 ist auf der hiefür wrsprümglich frei- gelassenen Zeile mát blásserer Schrift nachgetragen. 4998. anwalt' — einvaltiger MW. 4999. ainwaltigà min. 5002. Sw, D, besser: Swa W. 5010. wollekomenr. 5012. liebe DW, richtig: minne M. Geliche wurdent si geladen, Si trüc mit im gemaine gar Swas im von ir schulden war; Das si in mit ir troste 5030 Von dem tot erloste, Das ringert im sin arebait, Des wart ir eben vil gelait Mit herzeclicher minne In ir minnegerndem sinne. 5035 Doch het er dester minre niht, Won das des trostes züversiht Sin herze von den sorgen schiet, Als ir der minne kraft geriet, Mit den er überladen was 5040 Biz si von im an sich gelas Siner sender swáre ain tail; Si lie das clagende herze gail Das si gar verdorben vant. Von dannan gie si do zehant 5045 Und lie die junchvrówen dar, Die clagtent in mit jamer gar, Doch trost er sú im wáre baz, Vil sere fróte si do das. JDo die vrówan dan gerittent, 5050 Do gie mit trureclichen sitten Der arzat zü dem knaben hin Vil stil und fraget in Ob er iht essen welti do. Er sprach ,ja/ dez was er vro 5055 Und berait im an dem zil Güter latverjan vil Gemachot wol mit maisterschaft, Da mit er der nature kraft 5027. gemainde. 5032. des] D, D, der MW. 5035. doh W, Dot D. 5046. gar, g aus d korrigiert. 5050. trurecliche. 5052. Wil. 5056. latuerian 2D, electvarien M.
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Wider möhte bringen. 5060 Mit stäteclichen dingen Machet er im den gelust als e, Zemerst ain clain und dar nach me Bot er im das essen dar, Unz er im sine krefte gar 5065 Wider braht und er genas Und so gar wider komen was Das er wart starc und vil gesunt. Für die fródenbernden stunt Do er besseren sich began, 5070 Ware wip unde man [?9c] Wider lebent worden gar, Swas ir de kainem arges war, Das er nie geclagte das Und ers von vróden gar vergas 5075 Das Got des juncherren leben Het wider do gegeben. In den selben stunden Do Wilhelm gesunden An dem lip wol began, 5080 Do hetent aber sine man Vróde und hohes schalles me Den si da vor hettint e, Von vróden und das er sis bat. Über als das lant und in der stat 5085 Warent al die lite vro Durch Wilhelmes leben do, Das er so schone genas. Do er wol genesen was, Si claitont sich viiche: 5090 Der edel tugentriche 5067. wil. 5070. waren M(W). 5071. lebent — lebende M. 5079. wol W, wolt D. 5083. vn das er si bat D, vi d, er sis bat M, vntz daz er sivs bat W. Der Sinn ist nach D und M: (sie waren lustig) ,aus Freude und darüber, dass er sie frólich sein hiefs*. Einen Deutsche Texte des Mittelalters. IT. 81 Begunde rilich leben, Er bat claider vil geben Ins lant und dem gesinde, Von der sälden kinde 5095 Trügent sü vil riches clait. Aines tages schier rait Wilhelm der güte Mit frödemrichem müte Und gie hin uf den palas 5100 Da die küneginne uffe was Und sin herzeliebes trut. Baide stil und überlut Wart er wol enpfangen do, Si warent siner kunfte vro 5105 Und das er an der selben stunt Genesen was und wol gesunt. Sinem antlüt entwaic Der varwe ain tail. er was blaic Von der grossen arebait 5110 Die er an dem libe lait, Doch macht im der gedinge Fröde und das leben ringe: Das siner vrowen trost enbot Im ze helf in siner not. 5115 INu wart das aber niht vermitten Man hies in nach sinen sitten Zü siner vröwen sizzen gan; Schiere do das was getan Und im dü stat do dohte 5120 Das er mit füge mohte Geredon nach dem willen sin, ähnlichen zweigliedrigen Ausdruck mit dem Subst. fröude als erstem Teil s. V. 5112. 5089. chlaiten W, clagtont D. W, geliche D. 5092. bat D, het W. 5108. warwe. 5111. im der W, ind' D. 5116. sine. reihleih gegeben W.
Wider möhte bringen. 5060 Mit stäteclichen dingen Machet er im den gelust als e, Zemerst ain clain und dar nach me Bot er im das essen dar, Unz er im sine krefte gar 5065 Wider braht und er genas Und so gar wider komen was Das er wart starc und vil gesunt. Für die fródenbernden stunt Do er besseren sich began, 5070 Ware wip unde man [?9c] Wider lebent worden gar, Swas ir de kainem arges war, Das er nie geclagte das Und ers von vróden gar vergas 5075 Das Got des juncherren leben Het wider do gegeben. In den selben stunden Do Wilhelm gesunden An dem lip wol began, 5080 Do hetent aber sine man Vróde und hohes schalles me Den si da vor hettint e, Von vróden und das er sis bat. Über als das lant und in der stat 5085 Warent al die lite vro Durch Wilhelmes leben do, Das er so schone genas. Do er wol genesen was, Si claitont sich viiche: 5090 Der edel tugentriche 5067. wil. 5070. waren M(W). 5071. lebent — lebende M. 5079. wol W, wolt D. 5083. vn das er si bat D, vi d, er sis bat M, vntz daz er sivs bat W. Der Sinn ist nach D und M: (sie waren lustig) ,aus Freude und darüber, dass er sie frólich sein hiefs*. Einen Deutsche Texte des Mittelalters. IT. 81 Begunde rilich leben, Er bat claider vil geben Ins lant und dem gesinde, Von der sälden kinde 5095 Trügent sü vil riches clait. Aines tages schier rait Wilhelm der güte Mit frödemrichem müte Und gie hin uf den palas 5100 Da die küneginne uffe was Und sin herzeliebes trut. Baide stil und überlut Wart er wol enpfangen do, Si warent siner kunfte vro 5105 Und das er an der selben stunt Genesen was und wol gesunt. Sinem antlüt entwaic Der varwe ain tail. er was blaic Von der grossen arebait 5110 Die er an dem libe lait, Doch macht im der gedinge Fröde und das leben ringe: Das siner vrowen trost enbot Im ze helf in siner not. 5115 INu wart das aber niht vermitten Man hies in nach sinen sitten Zü siner vröwen sizzen gan; Schiere do das was getan Und im dü stat do dohte 5120 Das er mit füge mohte Geredon nach dem willen sin, ähnlichen zweigliedrigen Ausdruck mit dem Subst. fröude als erstem Teil s. V. 5112. 5089. chlaiten W, clagtont D. W, geliche D. 5092. bat D, het W. 5108. warwe. 5111. im der W, ind' D. 5116. sine. reihleih gegeben W.
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Er sprach ‚genad, an vröwe min! Nu ist genade worden zit Sit al min vróde an à lit. 5195 Nu vrówet minen senden mit, Genade, rainu vrôwe gût, Tróstent min gemiüte Unt lant mich iuwer güte [30a] Geniessen und das iüwer trost 5130 Mich von dem tode hat erlost, Und gerüchent sagen mir Durch iwer sálekait wen ir Wellint fügen mir die stunt Das ich werde gar gesunt 5185 Von miner senelichen suht! Lat iwer hohgebornen zuht Und iuwer tugenden werden schin. Genada, liebi vrówe min!* Jo edel tugenrichü sprach, 5140 Do disü rede also geschach „Wilhelm, geselle git, Ich wil dir sagen minen mit, Den solt du wissen. e das ich Ze frünischaft wolte nemen dich 5145 Und also wenden dine not, E wolt ieh bi dir ligen tot: Wiltu mich elichen han, So mag din wille wol ergan — ,Ja vrówe, gern, das wil ich, 5150 Der sàlden übergnüget mich, Min wunsch niht mere fürbas gert.‘ — ‚So wil ich das du laitest swert Und dise liehten sumerzit Des komen ûns vil nahe lit, 5122. an = ain (vgl. V. 5165). mi aus zit gebessert. 51283. gnaden W. 5144. frünchaft. 5152. dv W, fehlt D. 5153. vh ést erst nachtráglich vor Dise, wo- mit die Zeile beginnl, hinzugefügt. 5155 Mit dienste min ritter sist. So du knehtes namen begist Und man dich ritter nemmen sol, So zimet dir erst ze dinen wol Nach werder vrówen lone. 5160 Du solt den sumer schone Min ritter, ich din vrówe sin, So laiste ich al den willen din Swenne ich bevinde das din mit Minen willen gerne tüt.‘ 5165 Er sprach ‚genad, ain vröwe min! Das tün ich gern und sol sin. Sit das mines herzen rat Und al min vröde an iu stat, So gerüchent sagen mir, 5170 Liebü vrówe min, wa ir Wellent das ich laite swert.' Do sprach diu vrówe an sálden wert „In dinem lande ze Brabant Das dir ze erbenne ist benant 5185 Sol du swert laiten Und dich dar uf arbaiten Das man ainen ritter dich Nemmen müze. so wil ich Durch dich hohes mütes sin! — 5180 , Gern, liebü vrówe min, Ich tün swas ir haisent mich“ — Das selbe tün óch ich durch dich Mit willeclichem müte. Do sprach der werde güte 5185 ‚Nu ratent, vrówe here, Wanne ich her wider kere [300] Uf den gedinge das ir Laistent mines herzen gir — 5154. 5156. 5158. 5163. 5165. 5171. 5182. Des D, der MW (vgl. 4929). knehstes. dienen W. bewinde. mein W, güt D. ich leite W, ir laitent D. ich W, fehlt D.
Er sprach ‚genad, an vröwe min! Nu ist genade worden zit Sit al min vróde an à lit. 5195 Nu vrówet minen senden mit, Genade, rainu vrôwe gût, Tróstent min gemiüte Unt lant mich iuwer güte [30a] Geniessen und das iüwer trost 5130 Mich von dem tode hat erlost, Und gerüchent sagen mir Durch iwer sálekait wen ir Wellint fügen mir die stunt Das ich werde gar gesunt 5185 Von miner senelichen suht! Lat iwer hohgebornen zuht Und iuwer tugenden werden schin. Genada, liebi vrówe min!* Jo edel tugenrichü sprach, 5140 Do disü rede also geschach „Wilhelm, geselle git, Ich wil dir sagen minen mit, Den solt du wissen. e das ich Ze frünischaft wolte nemen dich 5145 Und also wenden dine not, E wolt ieh bi dir ligen tot: Wiltu mich elichen han, So mag din wille wol ergan — ,Ja vrówe, gern, das wil ich, 5150 Der sàlden übergnüget mich, Min wunsch niht mere fürbas gert.‘ — ‚So wil ich das du laitest swert Und dise liehten sumerzit Des komen ûns vil nahe lit, 5122. an = ain (vgl. V. 5165). mi aus zit gebessert. 51283. gnaden W. 5144. frünchaft. 5152. dv W, fehlt D. 5153. vh ést erst nachtráglich vor Dise, wo- mit die Zeile beginnl, hinzugefügt. 5155 Mit dienste min ritter sist. So du knehtes namen begist Und man dich ritter nemmen sol, So zimet dir erst ze dinen wol Nach werder vrówen lone. 5160 Du solt den sumer schone Min ritter, ich din vrówe sin, So laiste ich al den willen din Swenne ich bevinde das din mit Minen willen gerne tüt.‘ 5165 Er sprach ‚genad, ain vröwe min! Das tün ich gern und sol sin. Sit das mines herzen rat Und al min vröde an iu stat, So gerüchent sagen mir, 5170 Liebü vrówe min, wa ir Wellent das ich laite swert.' Do sprach diu vrówe an sálden wert „In dinem lande ze Brabant Das dir ze erbenne ist benant 5185 Sol du swert laiten Und dich dar uf arbaiten Das man ainen ritter dich Nemmen müze. so wil ich Durch dich hohes mütes sin! — 5180 , Gern, liebü vrówe min, Ich tün swas ir haisent mich“ — Das selbe tün óch ich durch dich Mit willeclichem müte. Do sprach der werde güte 5185 ‚Nu ratent, vrówe here, Wanne ich her wider kere [300] Uf den gedinge das ir Laistent mines herzen gir — 5154. 5156. 5158. 5163. 5165. 5171. 5182. Des D, der MW (vgl. 4929). knehstes. dienen W. bewinde. mein W, güt D. ich leite W, ir laitent D. ich W, fehlt D.
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„Vor dem winter, e das mer 5190 Mit winde sezze sich ze wer, So kum du wider her ze mir, So var ich, swar du wilt, mit dir Und vůge dir mit liebe kraft So liepliche geselleschaft 5195 Das du maht hohes můtes sin. Gestatet mirs min vátterlin Das ich dich neme, ich nime dich, — Wil ers nüt, ie doch wil ich Dines willen sin berait, 5200 Es sig im liep oder lait.* IDes wart der juncherre fro. Von der vrówen gienc er do "Und für ze herberge sa. Sie wáren da oder anderswa, 5205 Die sine er besante gar; Die ritten züz im dar. Er sprach ,gesellen glüte, Mir ist wol ze müte Vil kurzelichen worden 5210 Das ich nach ritters orden Min leben in vil kurzem zil Andern und hohen wil. Sehent das nach sólicher werdekait Die wirte werdent berait 5215 Das wirs in dem lande hie Geniezen und óch umbe sie An wirde, an lon, an eren. Wir sont ze lande keren, Ich wil, als min herze gert, 5220 Ze phingesten nu laiten swert, 5192. 5193. 5196. war. wge. wattlin. 5207. giiten. 5213. die erste Silbe dieser und der folgenden Zeile wegen eines Flecks nicht mehr deutlich zu lesen. 5221. des] D, D, dez W. 83 Des han ich willen und müt.‘ Dis duhte ir ettelichen güt Und ir sumeliche niht, Als ezewenne noch geschicht, 5925 Da ain herre süchet rat, Das der niht geliche gat: Der ratet sus, der ander so. Wilhelm sprach aber do „Swen dis an mir dunket git, 5230 Das ist mir liep, ich han es mit; Swen iht anders dunket an mir, Den dunke des! dis ist min gir.‘ IDer rat must in allen Mit triwen wol gevallen. 5235 Do in wart kuntliche schin Sin müt und al der wille sin, Si rietenz und warent vro. Von dannan rihten si sich do Und machetent riliche 5240 Die wirte àlle riche Und fügeten grossen gewin Die da geborgot haten in, Und fürent aber ze hóve dam. Der abent nahen began; [300] Der künic do ze tische sas, 5246 Wilhelm des niht vergas Er diente im wol nach sinen sitten, Das von im nie wart vermitten Die wil er was juncherre da. 5250 Für den künic gienc er sa Nach essenne. er sprach ,herre min, Got durch die gnade sin 5224. 5225. 5232. 5234. 5237. 5243. 5247. geschich. da M, D, D. nach des Punkt. gewalle. rietens W, retenz D. hówe. sine. herre M, h'ze D. 6*
„Vor dem winter, e das mer 5190 Mit winde sezze sich ze wer, So kum du wider her ze mir, So var ich, swar du wilt, mit dir Und vůge dir mit liebe kraft So liepliche geselleschaft 5195 Das du maht hohes můtes sin. Gestatet mirs min vátterlin Das ich dich neme, ich nime dich, — Wil ers nüt, ie doch wil ich Dines willen sin berait, 5200 Es sig im liep oder lait.* IDes wart der juncherre fro. Von der vrówen gienc er do "Und für ze herberge sa. Sie wáren da oder anderswa, 5205 Die sine er besante gar; Die ritten züz im dar. Er sprach ,gesellen glüte, Mir ist wol ze müte Vil kurzelichen worden 5210 Das ich nach ritters orden Min leben in vil kurzem zil Andern und hohen wil. Sehent das nach sólicher werdekait Die wirte werdent berait 5215 Das wirs in dem lande hie Geniezen und óch umbe sie An wirde, an lon, an eren. Wir sont ze lande keren, Ich wil, als min herze gert, 5220 Ze phingesten nu laiten swert, 5192. 5193. 5196. war. wge. wattlin. 5207. giiten. 5213. die erste Silbe dieser und der folgenden Zeile wegen eines Flecks nicht mehr deutlich zu lesen. 5221. des] D, D, dez W. 83 Des han ich willen und müt.‘ Dis duhte ir ettelichen güt Und ir sumeliche niht, Als ezewenne noch geschicht, 5925 Da ain herre süchet rat, Das der niht geliche gat: Der ratet sus, der ander so. Wilhelm sprach aber do „Swen dis an mir dunket git, 5230 Das ist mir liep, ich han es mit; Swen iht anders dunket an mir, Den dunke des! dis ist min gir.‘ IDer rat must in allen Mit triwen wol gevallen. 5235 Do in wart kuntliche schin Sin müt und al der wille sin, Si rietenz und warent vro. Von dannan rihten si sich do Und machetent riliche 5240 Die wirte àlle riche Und fügeten grossen gewin Die da geborgot haten in, Und fürent aber ze hóve dam. Der abent nahen began; [300] Der künic do ze tische sas, 5246 Wilhelm des niht vergas Er diente im wol nach sinen sitten, Das von im nie wart vermitten Die wil er was juncherre da. 5250 Für den künic gienc er sa Nach essenne. er sprach ,herre min, Got durch die gnade sin 5224. 5225. 5232. 5234. 5237. 5243. 5247. geschich. da M, D, D. nach des Punkt. gewalle. rietens W, retenz D. hówe. sine. herre M, h'ze D. 6*
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84 Vergelte iu dirre werdekait Dů mir ie was von iu berait 5255 Und des ir mir hant getan Ze gůte! lant mich urlup han! Ich bin worden des enain Das ich wil keren wider hain Ze lande und wil laiten swert. 5260 Min herze ritters namen gert, Das lant mit iuwern hulden sin Und gent mir urlup, herre min!‘ JDo sprach der künic ,nu sage mir, Wie ist des so gahe dir 5265 Ze miite worden, sálic man?* — „Es ist mich also komen an Das ich es niht mac gelan, Das sol mit iuwern hulden ergan“ — ,Lieber man, nu wie las ich 5270 Danne von mir schaiden dich?‘ — ‚Wie herre? ir hant mir wol getan. — ‚Nain ich, laider ich enhan! Ich mac nu niht gegeben dir Das du mit eron nemest von mir; 5275 Ich riete gerne das du Der swerlaite baitest nu Unz ze ainem andern jare — „Nain ich, herre, zware Ich wil erwinden noch mac! — 5280 ,So wis doch hie unz an den tac Das ich bas bedenke mich Wie ich von mir lasse dich, Das wirt doch kurzeliche.' So sprach der zühteriche 5285 „Herre min, das 1st also!‘ Ze herbergen fůr er do Und raite sich uf sine vart. Vil sere do beswäret wart Als das ingesinde da, 5290 In sine herberge sa Kamen die juncherren dar Mit trureclichen sitten gar Und clagtent das der degen wert Hate urlobes gegert. 5295 To der ander morgen schain, Do wart der kunic des in ain Wie er hain ze lande Den degen also sande Das man es sinen eren 5300 Móhte niht verkeren Und das es lobebare Sinem namen wäre, [31a] Der krone und sinem lande. Vil schiere er besande 5305 Die sines hoves soltont pflegen. Er sprach ,nu hat sich bewegen Wilhelm der knabe wert Das er laiten welle swert, Und kan des swas ieman tit 5310 Nieman erwenden sinem mit. Nu ratent mir das: wie sol ich In lan das es sig lobelich? Er kam so wirdecliche Ge varn in dis riche 5315 Und ist in dem hove min Also riliche gesin Das ich vil wol bedarf das ir Mich wisent und ratent mir Wie und in weler masse 5266. 5284. 5285. 5292. ist W, fehlt D. So D, do W. ist D, sei W. trurecliche. 5296. der W, fehlt D. 5303. Nach dieser Zeile folgen nochmals die VV. 3298 —3302, und zwar wörtlich gleich (bis auf V. 5301 lobâre); darauf folgt die nicht hierhergehórige Zeile: Der kvnic vó sinem lande (vgl. MW). 5304. er W, do D. 5310. seinen W. 5314. Ge warn.
84 Vergelte iu dirre werdekait Dů mir ie was von iu berait 5255 Und des ir mir hant getan Ze gůte! lant mich urlup han! Ich bin worden des enain Das ich wil keren wider hain Ze lande und wil laiten swert. 5260 Min herze ritters namen gert, Das lant mit iuwern hulden sin Und gent mir urlup, herre min!‘ JDo sprach der künic ,nu sage mir, Wie ist des so gahe dir 5265 Ze miite worden, sálic man?* — „Es ist mich also komen an Das ich es niht mac gelan, Das sol mit iuwern hulden ergan“ — ,Lieber man, nu wie las ich 5270 Danne von mir schaiden dich?‘ — ‚Wie herre? ir hant mir wol getan. — ‚Nain ich, laider ich enhan! Ich mac nu niht gegeben dir Das du mit eron nemest von mir; 5275 Ich riete gerne das du Der swerlaite baitest nu Unz ze ainem andern jare — „Nain ich, herre, zware Ich wil erwinden noch mac! — 5280 ,So wis doch hie unz an den tac Das ich bas bedenke mich Wie ich von mir lasse dich, Das wirt doch kurzeliche.' So sprach der zühteriche 5285 „Herre min, das 1st also!‘ Ze herbergen fůr er do Und raite sich uf sine vart. Vil sere do beswäret wart Als das ingesinde da, 5290 In sine herberge sa Kamen die juncherren dar Mit trureclichen sitten gar Und clagtent das der degen wert Hate urlobes gegert. 5295 To der ander morgen schain, Do wart der kunic des in ain Wie er hain ze lande Den degen also sande Das man es sinen eren 5300 Móhte niht verkeren Und das es lobebare Sinem namen wäre, [31a] Der krone und sinem lande. Vil schiere er besande 5305 Die sines hoves soltont pflegen. Er sprach ,nu hat sich bewegen Wilhelm der knabe wert Das er laiten welle swert, Und kan des swas ieman tit 5310 Nieman erwenden sinem mit. Nu ratent mir das: wie sol ich In lan das es sig lobelich? Er kam so wirdecliche Ge varn in dis riche 5315 Und ist in dem hove min Also riliche gesin Das ich vil wol bedarf das ir Mich wisent und ratent mir Wie und in weler masse 5266. 5284. 5285. 5292. ist W, fehlt D. So D, do W. ist D, sei W. trurecliche. 5296. der W, fehlt D. 5303. Nach dieser Zeile folgen nochmals die VV. 3298 —3302, und zwar wörtlich gleich (bis auf V. 5301 lobâre); darauf folgt die nicht hierhergehórige Zeile: Der kvnic vó sinem lande (vgl. MW). 5304. er W, do D. 5310. seinen W. 5314. Ge warn.
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5320 Ich in nu von mir lasse. Des volge ich. nu ratent an!‘ ‚Herre‘, sprachent sine man, ‚Es ist wol ünser aller rat Das ir in lobeliche lat, 5.Wan ir wissot wol wie er Kam in iuwern dienst her Und wie er hie gelebot hat, Wie rilichen sin leben stat. Nu sagent üns, herre, wie went ir 5330 In lassen? dar nach kunnen wir Iu nach iuwern eren Raten unde leren.' JDer kunic sprach ,ich han des mit, Ob iuch alle dunke güt, 5335. Das ich in beraite Ze siner swertlaite. Er hat zwelf gesellen kint Dü óch von hoher arte sint; Ich wais wol, dà allesamt 5340 Mit im nement schiltes ampt. Nach der zal, so vil ir ist, Wil ich im an dirre vrist Gar mit küneclicher kraft Mit aller der beraitschaft 5345 Der ain ritter haben sol, Beraiten zwelf ritter wol, Zwelf ors, zwelf pharit dü bestin Diu man under gesten Oder under kunden 5350 Hie nu an disen stunden Vindet oder vinden kan. Swas beraitschaft ain man Dem aines riemen gebreste niht, [315] Sol han so man in wapen siht, cr co no M 5321. 5325. 5333. 5351. 5354. 5355. wolge. ir W, er D. han am Rande nachgetragen. Windet. winden. Sol W, So D. des MW, D, D. 85 5355 Des wil ich mit richait Zwelf ritter machen wol beclait Und wil im geben an dirre zit Scharlachen, pfeller, samit Und liehte báldegin, 5360 Bunt, zobel, hármin Mit vil liehtem schine, Zwainzie sóme schrine, Ane das im an dirre zit Di kńneginne sin vrówe git. 5365 Man sach in so hohe leben Das ich im móhte niht gegeben Da gen das er hat hie verzert. Der wille ist mir doch unerwert, Ich tün im e er schaide dan, 5870 Dar zü so ich beste kan. Si sprachent ,herre, ńns dunket git Alles das ir im tůt So wol als es iu gezem Der gabe und ime der si nem.‘ 5375 Er sprach ‚vil gerne tün ich das.‘ Do twelt er niht für ie baz Er besante züz im dar Jene hovelüte gar Die Wilhelmes solden pflegen. 5380 Er hies in tusent marke wegen Und edels gestaines, Gütes und raines, Das doch wol tusent marke galt, Das gab der werde degen balt, 5385 Der künic von Engellant, Wilhelme von Brabant Ze siner swerte stüre. Noch hate der gehüre bereit M. füriebz. gar W, dar D. marce wege (g aus b gebessert). make. 5350. 9916. 5378. 5380. 5383.
5320 Ich in nu von mir lasse. Des volge ich. nu ratent an!‘ ‚Herre‘, sprachent sine man, ‚Es ist wol ünser aller rat Das ir in lobeliche lat, 5.Wan ir wissot wol wie er Kam in iuwern dienst her Und wie er hie gelebot hat, Wie rilichen sin leben stat. Nu sagent üns, herre, wie went ir 5330 In lassen? dar nach kunnen wir Iu nach iuwern eren Raten unde leren.' JDer kunic sprach ,ich han des mit, Ob iuch alle dunke güt, 5335. Das ich in beraite Ze siner swertlaite. Er hat zwelf gesellen kint Dü óch von hoher arte sint; Ich wais wol, dà allesamt 5340 Mit im nement schiltes ampt. Nach der zal, so vil ir ist, Wil ich im an dirre vrist Gar mit küneclicher kraft Mit aller der beraitschaft 5345 Der ain ritter haben sol, Beraiten zwelf ritter wol, Zwelf ors, zwelf pharit dü bestin Diu man under gesten Oder under kunden 5350 Hie nu an disen stunden Vindet oder vinden kan. Swas beraitschaft ain man Dem aines riemen gebreste niht, [315] Sol han so man in wapen siht, cr co no M 5321. 5325. 5333. 5351. 5354. 5355. wolge. ir W, er D. han am Rande nachgetragen. Windet. winden. Sol W, So D. des MW, D, D. 85 5355 Des wil ich mit richait Zwelf ritter machen wol beclait Und wil im geben an dirre zit Scharlachen, pfeller, samit Und liehte báldegin, 5360 Bunt, zobel, hármin Mit vil liehtem schine, Zwainzie sóme schrine, Ane das im an dirre zit Di kńneginne sin vrówe git. 5365 Man sach in so hohe leben Das ich im móhte niht gegeben Da gen das er hat hie verzert. Der wille ist mir doch unerwert, Ich tün im e er schaide dan, 5870 Dar zü so ich beste kan. Si sprachent ,herre, ńns dunket git Alles das ir im tůt So wol als es iu gezem Der gabe und ime der si nem.‘ 5375 Er sprach ‚vil gerne tün ich das.‘ Do twelt er niht für ie baz Er besante züz im dar Jene hovelüte gar Die Wilhelmes solden pflegen. 5380 Er hies in tusent marke wegen Und edels gestaines, Gütes und raines, Das doch wol tusent marke galt, Das gab der werde degen balt, 5385 Der künic von Engellant, Wilhelme von Brabant Ze siner swerte stüre. Noch hate der gehüre bereit M. füriebz. gar W, dar D. marce wege (g aus b gebessert). make. 5350. 9916. 5378. 5380. 5383.
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86 Urlobes von den vröwen wert 5390 Niht uf sine vart gegert. INu er ze hove komen was, Er gie uf den palas Und aldie junherren sin. Do hies dá wise künegin 5895 Ir kint, fron Amelien, Des lobes hohe amien, Ze Wilhelmen sizzen gan. Das geschach, ez wart getan. ‚Wilhelm‘, sprach dü künigin, 5400 ‚Wem wiltu die vrénde din Lazen der du hie hast vil? Wen sol din liebü gespil, Min tohter, ze gesellen han? Die wilt du wunderlichen lan. 5405 Uf mine trüwe riet ich dir, Ob du woltest volgen mir, Das du noch liessist den gedanc, Won du ze ritter bist ze kranc. — ,Nain, vró, ich han ritterschaft 5410 Genüe vollekomenr kraft. [21c] Da ich niht der wizze kan, Da vind ich mángen wisen man Der mich kan geleren wol Wie ich ritter wesen sol. 5415 Ich mac es niht erwinden nu. Do sprach die vröwe ‚sit das du Niht wilt beliben, so wil ich Des vil gerne flissen mich Das ich dir alli mini zil 5420 Er und gites wunsche» wil. Du hest vil wol umb ins verschult Das wir dir sint mit triwen holt. — ,EFrdwe, des vergelt üch Got! Dast iuwer zuht ain hoh gebot, 5425 Won ich laider niene han Verschult des ir hant getan Mir ze gnaden und ze git. Do nam der hohgemit Urlub von den vrówan sa. 5430 Do hüb sich michel wainen da, In segenoton al geliche Die vrówen jamers riche. Mit im gie hin für die tür In geselleclicher cür 5485 Amalye an siner hant, Dü im sin gemüte bant, Si sprach hainlichen zü im ,Trut geselle min, vernim! Swas min garzun Pitipas, 5440 Der ie mit zühten zühtic was, Von minen wegen sage dir, Das soltu wissen war von mir. Das selbe hoveliche knehtelin Sol hin ze dir min botte sin, 5445 Won es wol güte rede kan. Nu nim von mir dis fürspan, Geselle min, liebes trut! Das rürte mine blossen hut; Da bi solt du gedenken min. 5450 Es ist ain durlütic rubin, Das träg du also nähe dir Als ich es getragen han bi mir, Und heb hohen müt durch mich, Won den han öch ich durch dich.‘ — 5455 ‚Gerne, liebü vröwe git, 5389. 5396. der W, fehlt D. hohes. frivnde M, vrevnde W, vrówe D. wolge. riterschaft W, ritts kraft D. wollekomenr. sol W, wol D. 5406. 5409. 5410. 5414. 5417. vilt. 5418. wil. 5490. wunschen M, wnsches D. 5423—5498 fehlen in M (ein ganzes Blatt). 5495. Von. 5432. vor riche steht gliche.
86 Urlobes von den vröwen wert 5390 Niht uf sine vart gegert. INu er ze hove komen was, Er gie uf den palas Und aldie junherren sin. Do hies dá wise künegin 5895 Ir kint, fron Amelien, Des lobes hohe amien, Ze Wilhelmen sizzen gan. Das geschach, ez wart getan. ‚Wilhelm‘, sprach dü künigin, 5400 ‚Wem wiltu die vrénde din Lazen der du hie hast vil? Wen sol din liebü gespil, Min tohter, ze gesellen han? Die wilt du wunderlichen lan. 5405 Uf mine trüwe riet ich dir, Ob du woltest volgen mir, Das du noch liessist den gedanc, Won du ze ritter bist ze kranc. — ,Nain, vró, ich han ritterschaft 5410 Genüe vollekomenr kraft. [21c] Da ich niht der wizze kan, Da vind ich mángen wisen man Der mich kan geleren wol Wie ich ritter wesen sol. 5415 Ich mac es niht erwinden nu. Do sprach die vröwe ‚sit das du Niht wilt beliben, so wil ich Des vil gerne flissen mich Das ich dir alli mini zil 5420 Er und gites wunsche» wil. Du hest vil wol umb ins verschult Das wir dir sint mit triwen holt. — ,EFrdwe, des vergelt üch Got! Dast iuwer zuht ain hoh gebot, 5425 Won ich laider niene han Verschult des ir hant getan Mir ze gnaden und ze git. Do nam der hohgemit Urlub von den vrówan sa. 5430 Do hüb sich michel wainen da, In segenoton al geliche Die vrówen jamers riche. Mit im gie hin für die tür In geselleclicher cür 5485 Amalye an siner hant, Dü im sin gemüte bant, Si sprach hainlichen zü im ,Trut geselle min, vernim! Swas min garzun Pitipas, 5440 Der ie mit zühten zühtic was, Von minen wegen sage dir, Das soltu wissen war von mir. Das selbe hoveliche knehtelin Sol hin ze dir min botte sin, 5445 Won es wol güte rede kan. Nu nim von mir dis fürspan, Geselle min, liebes trut! Das rürte mine blossen hut; Da bi solt du gedenken min. 5450 Es ist ain durlütic rubin, Das träg du also nähe dir Als ich es getragen han bi mir, Und heb hohen müt durch mich, Won den han öch ich durch dich.‘ — 5455 ‚Gerne, liebü vröwe git, 5389. 5396. der W, fehlt D. hohes. frivnde M, vrevnde W, vrówe D. wolge. riterschaft W, ritts kraft D. wollekomenr. sol W, wol D. 5406. 5409. 5410. 5414. 5417. vilt. 5418. wil. 5490. wunschen M, wnsches D. 5423—5498 fehlen in M (ein ganzes Blatt). 5495. Von. 5432. vor riche steht gliche.
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Uf den genádeclichen můt Wil ich alles truren lan Und iemer stäte vröde han.‘ Do Aust in minnecliche 5460 Dü künsche säldenriche Und gab im urlub. Sin herze vröden vil gewan. Als er urlup al da genam, Zü sinem herren er do kam 5465 Und danket im der werdekait Die er het an in gelait Mit eren und mit güte, [32a] Mit genädeclichem müte, Und bat urlubes uf die fart. 5470 Ungerne das gegeben wart Und wart gerne da genomen. Do bat in schiere wider komen Der riche künic von Engellant, So er ritter wurd erkant; 5475 Er welte siner ritterschaft Geselleclicher truwen kraft Laisten swa er kunde. An dirre selben stunde Do er des künges urlup nam, 5480 Der vrówen kamerere kam Und braht im wirdecliche Vil presente riche, Des besten werkes des man vant Bi den ziten ze Engellant 5455 Me dan tusent marke wert; Des hat die künegin gegert Das ers ze siner rittherschaft er schiet dan. 87 Enpfieng dur ir liebe kraft. Das tet er und sait ir danc 5490 Der genaden die si twanc Das si gütlichen an in Kert ir genadelichen sin. iDes morgens do es tagte Und der unverzagte 5495 Enbais, do kament züzim dar Des künges hovelüte gar Und konduwiertent in von dan. Da wainden wip und man, Als er rait und von dannan schiet, 5500 Al gelich gar die diet, Si dunkt ain claine wile Das si wol aine mile Mit im gerittent gen dem mer. Im volgot ain so michel her, 5505 Juncherren, ritter, knehte Mit geselleclichem rehte Und vil der burgare, Das dü stat vil nach lire Belaip von den werden lüten da. 5510 Do nam er urlup von in sa, Si waintent da das schaiden do. Der junge degen sprach also „Ir herren, ich. wil iuch des bitten Mit getrülichem sitten 5515 Und dise lanlüte gar Das dekaner fürbas var, Ob es im iemer not gescheche, Won da er mich gewaltie sehe: Den las ich fürbas flehen niht 5457. ich W, fehlt D. 5459. chvst W, hust D. 5461. im W, fehlt D. 5404. zv seinem W, Vo sine D. 5465. danket W, fehlt D. 5475. wolte siner W, welte sine D. 5482. psente. 5486. günegi. 5497. in W, hi D. 5499 und 5500 stehn in MW in umgekehrter Folge. 5504. wolgot. 5505. Jnch're. 5517. im M, felit D. not M W, noch D. 5519. flehen D (flehin M); statt dessen in W: varn.
Uf den genádeclichen můt Wil ich alles truren lan Und iemer stäte vröde han.‘ Do Aust in minnecliche 5460 Dü künsche säldenriche Und gab im urlub. Sin herze vröden vil gewan. Als er urlup al da genam, Zü sinem herren er do kam 5465 Und danket im der werdekait Die er het an in gelait Mit eren und mit güte, [32a] Mit genädeclichem müte, Und bat urlubes uf die fart. 5470 Ungerne das gegeben wart Und wart gerne da genomen. Do bat in schiere wider komen Der riche künic von Engellant, So er ritter wurd erkant; 5475 Er welte siner ritterschaft Geselleclicher truwen kraft Laisten swa er kunde. An dirre selben stunde Do er des künges urlup nam, 5480 Der vrówen kamerere kam Und braht im wirdecliche Vil presente riche, Des besten werkes des man vant Bi den ziten ze Engellant 5455 Me dan tusent marke wert; Des hat die künegin gegert Das ers ze siner rittherschaft er schiet dan. 87 Enpfieng dur ir liebe kraft. Das tet er und sait ir danc 5490 Der genaden die si twanc Das si gütlichen an in Kert ir genadelichen sin. iDes morgens do es tagte Und der unverzagte 5495 Enbais, do kament züzim dar Des künges hovelüte gar Und konduwiertent in von dan. Da wainden wip und man, Als er rait und von dannan schiet, 5500 Al gelich gar die diet, Si dunkt ain claine wile Das si wol aine mile Mit im gerittent gen dem mer. Im volgot ain so michel her, 5505 Juncherren, ritter, knehte Mit geselleclichem rehte Und vil der burgare, Das dü stat vil nach lire Belaip von den werden lüten da. 5510 Do nam er urlup von in sa, Si waintent da das schaiden do. Der junge degen sprach also „Ir herren, ich. wil iuch des bitten Mit getrülichem sitten 5515 Und dise lanlüte gar Das dekaner fürbas var, Ob es im iemer not gescheche, Won da er mich gewaltie sehe: Den las ich fürbas flehen niht 5457. ich W, fehlt D. 5459. chvst W, hust D. 5461. im W, fehlt D. 5404. zv seinem W, Vo sine D. 5465. danket W, fehlt D. 5475. wolte siner W, welte sine D. 5482. psente. 5486. günegi. 5497. in W, hi D. 5499 und 5500 stehn in MW in umgekehrter Folge. 5504. wolgot. 5505. Jnch're. 5517. im M, felit D. not M W, noch D. 5519. flehen D (flehin M); statt dessen in W: varn.
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88 5520 Swelchem es hie not geschiht. Biz das mir Got er und güt Lat, so han ich iemer müt Ze dienen disem riche.‘ Do sprachents al geliche 5525 Mit rehten trůwen ane spot [325] ‚Herre, des vergelt üch Got!‘ Sus nam er urlup und öch sie Und schident von ain andern hie, Er für sine strasse hin 5530 Und si gen Lunders under in. fSus für der herre wit erkant Her über mer von Engellant. Als er kam an das stad, Sinen marschalk er des bad 5585 Das er für gen Brabant Und disu mere tet: erkant Sinem lieben herren wert Das er keme und wolde swert Zen pfingesten laiten do. 5540 Der gahte fúr und saite also Dem werden vürsten von Brabant. Den herzogen er mit schalle vant Und sagt im disü märe. Der fürste unwandelbære 5545 Sprach ,wes hat min sun gedaht, Wer hat in an den willen braht Das im des in so gaher vrist Sus ze müte worden ist? Dü zit üns zů gahet 5550 Das üns der sumer nahet 5532. von über gen. 5594. des M, de D. 5585. 69. brabrant. 5536—41. so M (fol. 424 — 420), auch in W, fehlen n. D. 5549. den er mit grozem schalle vant M. wat. 5543 und 44 nach M und W umgestellt, in D geht 5544 voran. 5545. sprach MW, Er sp*ch D. Und iezent uf ins lit. Wie mugent wir ane hohgezit So schiere ze sament bringen Mit so grossen dingen 5555 Das es ins lobelichen ste? Wir hant zen pfingsten niht me Won drizehen wochan. Doch werdent nu gesprochan Allen den ich eron wol 5560 Getrüwe und getrüwen sol!' Dar nach schiere kam geritten Mit lobelichem sitten Wilhelm der gůte. Mit fródenrichem můte 5565 Enpfieng in werdecliche Jofrit der fürste riche Und öch dü werdü herzogin, Öch frötent sich der künfte sin Alle die er ze Brabant 5570 Da haim in sinem riche vant. Si rittent allenthalben zů Baidü spat und ôch frü Mit.mænger lobelichen schar Und grüztent in mit fröden gar 5575 Hin wider hain in sin lant. Jofrit der wis wigant Gacht selb und sande Von lant ze lande In welsches und in tüsche lant; 5580 Swer im ze fründe was benant, Die lat er dar zer hohgezit. 5557. nach drizehe Punkt. 5558. w'dent DMW; es mufs wohl heifsen werde, vgl. die Phrase einen tac, einen turnei sprechen (Wb. IT, 1, 525a), die im Gedichte öfter wiederkehrt. M Wlft sich anders, indem es V. 5559 alle liest. 5562. mit vil l.s. M. 5574. mit W, fehlt D, es ist aber über der Zeile ein m nachgetragen. 5576. vis.
88 5520 Swelchem es hie not geschiht. Biz das mir Got er und güt Lat, so han ich iemer müt Ze dienen disem riche.‘ Do sprachents al geliche 5525 Mit rehten trůwen ane spot [325] ‚Herre, des vergelt üch Got!‘ Sus nam er urlup und öch sie Und schident von ain andern hie, Er für sine strasse hin 5530 Und si gen Lunders under in. fSus für der herre wit erkant Her über mer von Engellant. Als er kam an das stad, Sinen marschalk er des bad 5585 Das er für gen Brabant Und disu mere tet: erkant Sinem lieben herren wert Das er keme und wolde swert Zen pfingesten laiten do. 5540 Der gahte fúr und saite also Dem werden vürsten von Brabant. Den herzogen er mit schalle vant Und sagt im disü märe. Der fürste unwandelbære 5545 Sprach ,wes hat min sun gedaht, Wer hat in an den willen braht Das im des in so gaher vrist Sus ze müte worden ist? Dü zit üns zů gahet 5550 Das üns der sumer nahet 5532. von über gen. 5594. des M, de D. 5585. 69. brabrant. 5536—41. so M (fol. 424 — 420), auch in W, fehlen n. D. 5549. den er mit grozem schalle vant M. wat. 5543 und 44 nach M und W umgestellt, in D geht 5544 voran. 5545. sprach MW, Er sp*ch D. Und iezent uf ins lit. Wie mugent wir ane hohgezit So schiere ze sament bringen Mit so grossen dingen 5555 Das es ins lobelichen ste? Wir hant zen pfingsten niht me Won drizehen wochan. Doch werdent nu gesprochan Allen den ich eron wol 5560 Getrüwe und getrüwen sol!' Dar nach schiere kam geritten Mit lobelichem sitten Wilhelm der gůte. Mit fródenrichem můte 5565 Enpfieng in werdecliche Jofrit der fürste riche Und öch dü werdü herzogin, Öch frötent sich der künfte sin Alle die er ze Brabant 5570 Da haim in sinem riche vant. Si rittent allenthalben zů Baidü spat und ôch frü Mit.mænger lobelichen schar Und grüztent in mit fröden gar 5575 Hin wider hain in sin lant. Jofrit der wis wigant Gacht selb und sande Von lant ze lande In welsches und in tüsche lant; 5580 Swer im ze fründe was benant, Die lat er dar zer hohgezit. 5557. nach drizehe Punkt. 5558. w'dent DMW; es mufs wohl heifsen werde, vgl. die Phrase einen tac, einen turnei sprechen (Wb. IT, 1, 525a), die im Gedichte öfter wiederkehrt. M Wlft sich anders, indem es V. 5559 alle liest. 5562. mit vil l.s. M. 5574. mit W, fehlt D, es ist aber über der Zeile ein m nachgetragen. 5576. vis.
Strana 89
89 5585 Si lobtenz sunder widerstrit Úber al dú náhsten lant Die zen besten warent us erkant, Und gastent sich mit vròden gar Uf die hohgezit al dar Das der werde junge Mit werder wandelunge In hohem namen wolte [32c] Sich wandelon und solte 5591 Mit ritters namen fúrsten kraft Gewinnen und in ritterschaft Nach der wirdi werden wert Der man ze der hôhsten wirde gert. wieder kein Spatium, der Text läuft ohne Unter- 5587. Das D, besser: da W. 5594. der W, fehlt D. Nach dieser Zeile brechung fort.
89 5585 Si lobtenz sunder widerstrit Úber al dú náhsten lant Die zen besten warent us erkant, Und gastent sich mit vròden gar Uf die hohgezit al dar Das der werde junge Mit werder wandelunge In hohem namen wolte [32c] Sich wandelon und solte 5591 Mit ritters namen fúrsten kraft Gewinnen und in ritterschaft Nach der wirdi werden wert Der man ze der hôhsten wirde gert. wieder kein Spatium, der Text läuft ohne Unter- 5587. Das D, besser: da W. 5594. der W, fehlt D. Nach dieser Zeile brechung fort.
Strana 90
III. Buch. 5595 Au. die getihte Mit güter sinne pflihte Ex kennent und tihtent, I_erent und rihtent Xn süzer rede mit ir kunst — 5600 ES sin di mire oder ir begunst, Dar an ich nu min ärebait Mit getihte han gelait, — Die helfint durch ir tugende gir Mit ir lere höhen mir 5605 Und mit ir wisen stüre, Sit das dü aventüre Alhie mit süzen mären Wil den unwandelbären Wilhelmen keren 5610 Nach weltlichen eren In die hohsten wirdekait Die diu welt mit namen trait, Ich maine ritterlichen namen: Swa ich den namen lobesamen 5615 An dem us erwelten man Mit red niht gehóhen kan, Da wil ich gerne müten Den wisen und den güten Das si gerühent han vergüt 5620 An mir den willen und den müt Das ich gerne spráche bas, Ob ich mit wizzen kinde das. Het ich mit solicher arebait Gesait des heldes kinthait 5625 Das ich es sólte haben danc, Dannoch wär min kunst ze krank Das ich sine rittherschaft Und die ritterlichen kraft Die der unverzate 5630 Mit prise bejagte, Gezwivalten kunde niht Als man si sich zwivalten siht An lob, an prislicher getat Die im märes halb begat 5635 Der junge degen wise Nach willeclichem prise; 5595. A fehlt, wie alle übrigen Initialen, A vorgeschrieben, Raum über 4 Zeilen gespart. Die zum Akrostichon gehórigen Init. wiéder nicht besonders hervorgehoben (in M = fol. 42c, in W = fol. 380). Alle] aller W, [A], alla D. getihte W, gerihte D. 5598. Lerent, r aus 1 gebessert. 5599. süzer D(W), besser: süze M. 5600. sin MW, sint D. ir MW, dà D. 5608. helfint ist Optativ, in M: helfen. durch MW, mit D. 5601. lere hóhen D, lere hohen MW; es mufs jedenfalls heifsen: hohen lere. 5628. riterleihen W, rittlich' D. 5632. zwiwalten. 5634. im D, besser: nv MW.
III. Buch. 5595 Au. die getihte Mit güter sinne pflihte Ex kennent und tihtent, I_erent und rihtent Xn süzer rede mit ir kunst — 5600 ES sin di mire oder ir begunst, Dar an ich nu min ärebait Mit getihte han gelait, — Die helfint durch ir tugende gir Mit ir lere höhen mir 5605 Und mit ir wisen stüre, Sit das dü aventüre Alhie mit süzen mären Wil den unwandelbären Wilhelmen keren 5610 Nach weltlichen eren In die hohsten wirdekait Die diu welt mit namen trait, Ich maine ritterlichen namen: Swa ich den namen lobesamen 5615 An dem us erwelten man Mit red niht gehóhen kan, Da wil ich gerne müten Den wisen und den güten Das si gerühent han vergüt 5620 An mir den willen und den müt Das ich gerne spráche bas, Ob ich mit wizzen kinde das. Het ich mit solicher arebait Gesait des heldes kinthait 5625 Das ich es sólte haben danc, Dannoch wär min kunst ze krank Das ich sine rittherschaft Und die ritterlichen kraft Die der unverzate 5630 Mit prise bejagte, Gezwivalten kunde niht Als man si sich zwivalten siht An lob, an prislicher getat Die im märes halb begat 5635 Der junge degen wise Nach willeclichem prise; 5595. A fehlt, wie alle übrigen Initialen, A vorgeschrieben, Raum über 4 Zeilen gespart. Die zum Akrostichon gehórigen Init. wiéder nicht besonders hervorgehoben (in M = fol. 42c, in W = fol. 380). Alle] aller W, [A], alla D. getihte W, gerihte D. 5598. Lerent, r aus 1 gebessert. 5599. süzer D(W), besser: süze M. 5600. sin MW, sint D. ir MW, dà D. 5608. helfint ist Optativ, in M: helfen. durch MW, mit D. 5601. lere hóhen D, lere hohen MW; es mufs jedenfalls heifsen: hohen lere. 5628. riterleihen W, rittlich' D. 5632. zwiwalten. 5634. im D, besser: nv MW.
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Te doch wil ich den werden man Prüeven so ich beste kan, Durch werder lite werden gunst 5640 Dar nach ich mit miner kunst Dienen unde werben wil Unz uf mines endes zil. Wirt mir des iendert dance gesait, So libet mir die arebait; 5645 Das mohte doch vil «wol geschehen, Wan min getihte wirt gesehen Und vil lihte etteswa [33a] Gelesen da oder da Es mir bejagt wnd miner kunst 5650 Etteliche werde gunst Der ich niht wandels wolte han. Uf den selben lieben wan Han ich gearbaitet mine tac Das ich der werden gunst bejac: 5655 An ir genade las ich das. Nu sprechen aber fürebas Wie Wilhalm der werde man Mit lobe ritters namen gewan! INu was, als ich han vernomen, 5660 Des süzen maigen süze komen Und was dü haide und der walt Mit süzer blüte menicvalt Gezieret wunnecliche. Jofrit der fürste riche 5665 Hat über allu náàhsten lant Sine botschaft gesant Und selb mit vil werden sitten Nach rittern dar und dar geriten Gen Wilhelmes hohgezit. 91 5670 Was lande an sinem lande lit Und da lag, da warb er gar Mit den besten das si dar Durch sinen willen komen do. Die lobtens, des wart vil vro 5675 Der ellenthafte wigant. Über als sin lant ze Brabant Wart von dem fürsten des gegert An alle die des warent wert Das si mit ir willen gar 5680 Der hohgezit kámen dar. Die waren alle vil berait. Nu was, als ûns das mâre sait, Geritten wirdecliche Nach rittern gen Francriche 5685 Wilhelm der wise man. Die werdesten er da gewan, Den künic und die im übers lant Zem besten warent wol bekant. JDiu zit begunde nahen 5690 Und in engegen gahen Das der hailge abent cam. Als es der hohgezit wol gezam, Also was da uf das velt Vil wit gestüle und menie gezelt 5695 Mit grosser richait uf geslagen. Den tac und da vor in zwain tagen Enmohte noch enkunde Nieman aine stunde Die strasse vinden aine: 5700 Do kamen al gemaine Die besten von den landen gar Die geladot warent dar, 5687. den W, dem D. 5638. Prüewen. vor kan ein durch- strichenes h. 5639. w'de D, werde W. liebt W. wol MW, fehlt D. min MW, fehlt D. vii WW, nü D. wandel M. 5644. 5645. 5646. 5649. 5651. 5662. menicwalt. 5667. wde. 5671 ist auf der hiefür ursprünglich leer ge- lassenen Zeile mit blásserer Schrift nachgetragen. 5679. wiben MW. 5680. Zer M, zv der W, vgl. V. 6120. 5693. welt. 5699. winden.
Te doch wil ich den werden man Prüeven so ich beste kan, Durch werder lite werden gunst 5640 Dar nach ich mit miner kunst Dienen unde werben wil Unz uf mines endes zil. Wirt mir des iendert dance gesait, So libet mir die arebait; 5645 Das mohte doch vil «wol geschehen, Wan min getihte wirt gesehen Und vil lihte etteswa [33a] Gelesen da oder da Es mir bejagt wnd miner kunst 5650 Etteliche werde gunst Der ich niht wandels wolte han. Uf den selben lieben wan Han ich gearbaitet mine tac Das ich der werden gunst bejac: 5655 An ir genade las ich das. Nu sprechen aber fürebas Wie Wilhalm der werde man Mit lobe ritters namen gewan! INu was, als ich han vernomen, 5660 Des süzen maigen süze komen Und was dü haide und der walt Mit süzer blüte menicvalt Gezieret wunnecliche. Jofrit der fürste riche 5665 Hat über allu náàhsten lant Sine botschaft gesant Und selb mit vil werden sitten Nach rittern dar und dar geriten Gen Wilhelmes hohgezit. 91 5670 Was lande an sinem lande lit Und da lag, da warb er gar Mit den besten das si dar Durch sinen willen komen do. Die lobtens, des wart vil vro 5675 Der ellenthafte wigant. Über als sin lant ze Brabant Wart von dem fürsten des gegert An alle die des warent wert Das si mit ir willen gar 5680 Der hohgezit kámen dar. Die waren alle vil berait. Nu was, als ûns das mâre sait, Geritten wirdecliche Nach rittern gen Francriche 5685 Wilhelm der wise man. Die werdesten er da gewan, Den künic und die im übers lant Zem besten warent wol bekant. JDiu zit begunde nahen 5690 Und in engegen gahen Das der hailge abent cam. Als es der hohgezit wol gezam, Also was da uf das velt Vil wit gestüle und menie gezelt 5695 Mit grosser richait uf geslagen. Den tac und da vor in zwain tagen Enmohte noch enkunde Nieman aine stunde Die strasse vinden aine: 5700 Do kamen al gemaine Die besten von den landen gar Die geladot warent dar, 5687. den W, dem D. 5638. Prüewen. vor kan ein durch- strichenes h. 5639. w'de D, werde W. liebt W. wol MW, fehlt D. min MW, fehlt D. vii WW, nü D. wandel M. 5644. 5645. 5646. 5649. 5651. 5662. menicwalt. 5667. wde. 5671 ist auf der hiefür ursprünglich leer ge- lassenen Zeile mit blásserer Schrift nachgetragen. 5679. wiben MW. 5680. Zer M, zv der W, vgl. V. 6120. 5693. welt. 5699. winden.
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92 Mit menger grosser rittherschaft Allenthalben herhaft [33b] Und sigen spat und óch frü 5706 Mit mænger samenunge zi. Och kam von Francriche Gegestet künecliche Philippe der getrüwe helt. 5710 Fünf hundert ritter us erwelt Braht er in der rotte sin Und der grave Perrin, Sin msc der werde Schamponois, Vil menic werder Francoys 5715 Kam mit ritterslichem sitten An die hoh gezit geritten. JD hohgezit nahen began: Von Hanegó des fürsten man Der da wolte laiten swert, 5720 Brahten edel ritter wert ° Ап @е selben hohgezit Gegestet wol in widerstrit. Die fürsten gen den gesten ritten, Das wäre ungerne da vermitten, 5725 Und grüsten minnecliche Die geste lobes riche; Die wurden, als der fürste bat, Geherbergot in die stat, Die Tüschen uf den plan, 5730 Das wart durch hohen müt getan. Die vröwan wurden und ir schar Zü der herzoginne gar Mit küneclicher richait Uf ir balas do gelait. 5735 Von Flandern und von Selant, Von Hollant wart al dar gesant Vil menic hohgemüter man. Der fürsten hohgezit began Vil wunneclichen wahsen 5740 Von Haspingou und von Sahsen, Biz wol zwai tusent ritter dar Kam mit menger süzen schar. Eri an dem andern tage Rittent nach des máres sage 5745 Die herren da man messe sanc. Mit grosser richait niender cranc Was da gastunge vil. An des imbises zil Rittenz ans gestüle do, 5750 Nieman truric, alle fro Sach man die da warent, Man sach sie da gebaran Als es dem tage wol gezam, Biz das der tag ain ende nam. 5755 Do wühs die naht alle Mit rilichem schalle, Swes man ze vróden erdenken mac Von grossem schalle, unz an den tac Biz man den swert degenen 5760 Di swert solte segenen. Der morgen gab vil liehten glast, [33c] Do kam vil menic werder gast Gezieret wol nach ritters sitten Hin zem münster do geriten, 5765 Da menie stolzer degen wert Ze ritterschefte enpfie das swert. Iie mere hort ich zellen 5711. er W, fehlt D. 5712. Perrin MW, pirrin D. 5713. schamponis. 5717. wahsen MW. 5722. Gegestet W, Gegeste D. 5723. rittent. 5724. vngern W, ng'ne D. 5729. tivschen ovz ovf W. 5781. wrden M, fehlt D. 5735. flandelrn. vnd W, vo D. 5742. Kam] Gam. mit W, fehlt D. 5747. gastuge. 5749. gestülo. 5755. whs D, waz W. 5756. riterleihem W. 5764. geritent.
92 Mit menger grosser rittherschaft Allenthalben herhaft [33b] Und sigen spat und óch frü 5706 Mit mænger samenunge zi. Och kam von Francriche Gegestet künecliche Philippe der getrüwe helt. 5710 Fünf hundert ritter us erwelt Braht er in der rotte sin Und der grave Perrin, Sin msc der werde Schamponois, Vil menic werder Francoys 5715 Kam mit ritterslichem sitten An die hoh gezit geritten. JD hohgezit nahen began: Von Hanegó des fürsten man Der da wolte laiten swert, 5720 Brahten edel ritter wert ° Ап @е selben hohgezit Gegestet wol in widerstrit. Die fürsten gen den gesten ritten, Das wäre ungerne da vermitten, 5725 Und grüsten minnecliche Die geste lobes riche; Die wurden, als der fürste bat, Geherbergot in die stat, Die Tüschen uf den plan, 5730 Das wart durch hohen müt getan. Die vröwan wurden und ir schar Zü der herzoginne gar Mit küneclicher richait Uf ir balas do gelait. 5735 Von Flandern und von Selant, Von Hollant wart al dar gesant Vil menic hohgemüter man. Der fürsten hohgezit began Vil wunneclichen wahsen 5740 Von Haspingou und von Sahsen, Biz wol zwai tusent ritter dar Kam mit menger süzen schar. Eri an dem andern tage Rittent nach des máres sage 5745 Die herren da man messe sanc. Mit grosser richait niender cranc Was da gastunge vil. An des imbises zil Rittenz ans gestüle do, 5750 Nieman truric, alle fro Sach man die da warent, Man sach sie da gebaran Als es dem tage wol gezam, Biz das der tag ain ende nam. 5755 Do wühs die naht alle Mit rilichem schalle, Swes man ze vróden erdenken mac Von grossem schalle, unz an den tac Biz man den swert degenen 5760 Di swert solte segenen. Der morgen gab vil liehten glast, [33c] Do kam vil menic werder gast Gezieret wol nach ritters sitten Hin zem münster do geriten, 5765 Da menie stolzer degen wert Ze ritterschefte enpfie das swert. Iie mere hort ich zellen 5711. er W, fehlt D. 5712. Perrin MW, pirrin D. 5713. schamponis. 5717. wahsen MW. 5722. Gegestet W, Gegeste D. 5723. rittent. 5724. vngern W, ng'ne D. 5729. tivschen ovz ovf W. 5781. wrden M, fehlt D. 5735. flandelrn. vnd W, vo D. 5742. Kam] Gam. mit W, fehlt D. 5747. gastuge. 5749. gestülo. 5755. whs D, waz W. 5756. riterleihem W. 5764. geritent.
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Sehzig schilt gesellen Die mit hoher richait 5770 Trügent Wilhelmes clait, Die gabent wunneclichen schin; Samit, pfeller, paldegin Mit härmine gefurrieret Und mit zobel wol gezieret 5775 Trüc der tugentriche man Und alle sine gesellen an. Sine zwelf juncherren wert Namen čch bi im da swert Mit rilicher gezierde, 5780 Ieglicher selbe vierde Ritter, als das märe sait, Die mit im trügent richü clait, Den Wilhelm der junge Mit koste der zerunge 5785 Riliche gab mit siner hant. Sus was im zeingesinde erkant Hundert ritter ze aller zit. Nach messe an das gestüle wit Zogete mit rilicher kraft 5790 Diu hohgemiite ritterschaft. Der buhiert hüb sich do zehant Für das gestüle uf das sant. Ieglich rotte sunder für, Als ins die aventüre swir, 5795 Mit hurtenne al durch den rinc. Da was niht wan ,dringa, drine Da bi! halt us! la schówen Die ritterschaft, die vrówan!' Da was ain ritterlich gedranc 5800 Und von schellan an szer sane, 93 Als ich di mare horte sagen. Gen dem gestüle unz an den schragen Wart ain groz gestósse Mit mángem schilt gebóze. 5805 Swa min her Wilhelm hin rait, Da dranc nah im mit werdekait Von Orlens dû ritterschaft, Nach dem mit hohgülter kraft Von Hanegó die wigande, 5810 Sinem erbelande, Mit den die lantlüte gar Von Brabant mit sdlcher scar Der sich gelichen kunde niht. Für war dû aventûre giht 5815 Das alle die es sahent Des von warhait jahent Das si da vor sahent e Schôner hohgezit nie me So diu da der fürste wert, [34a] Der stolze degen, laite swert, 5821 Her Wilhelm der gite. Mit gerendes herzen mite Nament sin die vròwan gar Für al die schar mit trüwen war, 5825 Wan Got so hohe clarhait Hate an sinen lip gelait Und in sin herze solche tugent Das nie wunslicher jugent In ritters namen wart gesehen, 5830 Des im die warhait müste jehen. Do der imbis geschach, Mit fröden man do üeben sach 5772. 5773. palgin. hámine. 5778. da aus d, gebessert. 5788. d, gestüle wit auf Rasur, und. zwar mit blässerer Schrift. 5793. wor für steht wan. 5800. schellan ansuz' sanc D, sonellen süzer clanc M. 5802. 5808. dem am Rande nachgetragen. da nah mit W. 5825. hoho. 5827. vn steht vor dem In, mit welchem die Zeile beginnt. vor 5832 und 5833 ist in M je eine Zeile freigelassen.
Sehzig schilt gesellen Die mit hoher richait 5770 Trügent Wilhelmes clait, Die gabent wunneclichen schin; Samit, pfeller, paldegin Mit härmine gefurrieret Und mit zobel wol gezieret 5775 Trüc der tugentriche man Und alle sine gesellen an. Sine zwelf juncherren wert Namen čch bi im da swert Mit rilicher gezierde, 5780 Ieglicher selbe vierde Ritter, als das märe sait, Die mit im trügent richü clait, Den Wilhelm der junge Mit koste der zerunge 5785 Riliche gab mit siner hant. Sus was im zeingesinde erkant Hundert ritter ze aller zit. Nach messe an das gestüle wit Zogete mit rilicher kraft 5790 Diu hohgemiite ritterschaft. Der buhiert hüb sich do zehant Für das gestüle uf das sant. Ieglich rotte sunder für, Als ins die aventüre swir, 5795 Mit hurtenne al durch den rinc. Da was niht wan ,dringa, drine Da bi! halt us! la schówen Die ritterschaft, die vrówan!' Da was ain ritterlich gedranc 5800 Und von schellan an szer sane, 93 Als ich di mare horte sagen. Gen dem gestüle unz an den schragen Wart ain groz gestósse Mit mángem schilt gebóze. 5805 Swa min her Wilhelm hin rait, Da dranc nah im mit werdekait Von Orlens dû ritterschaft, Nach dem mit hohgülter kraft Von Hanegó die wigande, 5810 Sinem erbelande, Mit den die lantlüte gar Von Brabant mit sdlcher scar Der sich gelichen kunde niht. Für war dû aventûre giht 5815 Das alle die es sahent Des von warhait jahent Das si da vor sahent e Schôner hohgezit nie me So diu da der fürste wert, [34a] Der stolze degen, laite swert, 5821 Her Wilhelm der gite. Mit gerendes herzen mite Nament sin die vròwan gar Für al die schar mit trüwen war, 5825 Wan Got so hohe clarhait Hate an sinen lip gelait Und in sin herze solche tugent Das nie wunslicher jugent In ritters namen wart gesehen, 5830 Des im die warhait müste jehen. Do der imbis geschach, Mit fröden man do üeben sach 5772. 5773. palgin. hámine. 5778. da aus d, gebessert. 5788. d, gestüle wit auf Rasur, und. zwar mit blässerer Schrift. 5793. wor für steht wan. 5800. schellan ansuz' sanc D, sonellen süzer clanc M. 5802. 5808. dem am Rande nachgetragen. da nah mit W. 5825. hoho. 5827. vn steht vor dem In, mit welchem die Zeile beginnt. vor 5832 und 5833 ist in M je eine Zeile freigelassen.
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94 Al die vröden gar den tac Die ieman erdenken mac 5835 Von den helden fieren: Tanzen, boherdieren, Mit frölichen dingen Schirmen, sagen, singen, Von mänger hande fröde vil. 5840 Vor essens zit in kurzem zil Kamen gewissü märe Das ain turnay wäre Ze Komarzi gesprochen Über sehs wochen, 5845 Da mit werlicher hant Turnieren wolte lant und lant, Und das vil flizecliche Über allü wälschü riche Der turnay wart geworben do. 5850 Der märe wart von herzen vro Her Wilhelm der degen wis, Wan er uf ritterlichen pris Da wolte pinen sinen lip Durch ällü hohgelopten wip, 5855 Ze mersten durch sine amien, Die sůzen Amalýen: Der grůz daht er verdienen da. Die herren wurben alle sa Wie si gastelichen gar 5860 Mit gastunge käment dar. Yo man do gaz und die naht Mit vinster hate wol bedaht Die welt und al die erde, Mit ritterlicher werde 5865 Warent die fürsten alle 5833. vrovde M, vrówa D. 5839. Máng' nachgetragen. 5840. zit M, zil D. 5846. vi D(W), an M. 5849. da. 5857. w'diene. 5859. gar W, dar D. 5866. so M (fol. 44D), fehl D. ist wieder vo vor den Zeilenanfang: Mit so frôlichem schalle Das man die naht für ainen tac Von grossen liehten der man pflac Hat unz an den morgen clar, 5870 So menic licht was da für war. Biz das der dritte tac erschain, Die herren wurden des en ain Das si grosliche Mit mänger gabe riche 5875 Beraitent gar die varden diet. Der wirt mit siner gabe schiet Mángen da von armůt Dem er tailte wol sin gůt Nach ritterlichen eren. [345] Do sach man balde keren 5881 Nach imbis die geste dan, Fürsten, herren, dienestman Nament zuhtliche urlub da Und schieden sich von dannan sa. 5885 JDo sich diu hohgezit geschiet, Her Wilhelm des sich beriet Wie er mit grosser richait Wurde rilich berait Als er den sumer wolte varn. 5890 Des kunde in groslich bewarn Jofrit der wise fürste fier, Riche deke und banier Hies im der fürste von Brabant Vil beraiten sa ze hant 5895 Mit grosser rilicher kraft. Mit siner bederben ritterschaft Fůr do der ritter wit erkant 5870. 5875. lieht M, helt D. warden D, varenden W. 5881. vor da steht gar. 5883. urlub, das r über der Zeile mit blässerer Schrift eingeflickt. 5884. sa W, da D. 5890. in W, fehlt D. 5896. bederbe D, erbe MW.
94 Al die vröden gar den tac Die ieman erdenken mac 5835 Von den helden fieren: Tanzen, boherdieren, Mit frölichen dingen Schirmen, sagen, singen, Von mänger hande fröde vil. 5840 Vor essens zit in kurzem zil Kamen gewissü märe Das ain turnay wäre Ze Komarzi gesprochen Über sehs wochen, 5845 Da mit werlicher hant Turnieren wolte lant und lant, Und das vil flizecliche Über allü wälschü riche Der turnay wart geworben do. 5850 Der märe wart von herzen vro Her Wilhelm der degen wis, Wan er uf ritterlichen pris Da wolte pinen sinen lip Durch ällü hohgelopten wip, 5855 Ze mersten durch sine amien, Die sůzen Amalýen: Der grůz daht er verdienen da. Die herren wurben alle sa Wie si gastelichen gar 5860 Mit gastunge käment dar. Yo man do gaz und die naht Mit vinster hate wol bedaht Die welt und al die erde, Mit ritterlicher werde 5865 Warent die fürsten alle 5833. vrovde M, vrówa D. 5839. Máng' nachgetragen. 5840. zit M, zil D. 5846. vi D(W), an M. 5849. da. 5857. w'diene. 5859. gar W, dar D. 5866. so M (fol. 44D), fehl D. ist wieder vo vor den Zeilenanfang: Mit so frôlichem schalle Das man die naht für ainen tac Von grossen liehten der man pflac Hat unz an den morgen clar, 5870 So menic licht was da für war. Biz das der dritte tac erschain, Die herren wurden des en ain Das si grosliche Mit mänger gabe riche 5875 Beraitent gar die varden diet. Der wirt mit siner gabe schiet Mángen da von armůt Dem er tailte wol sin gůt Nach ritterlichen eren. [345] Do sach man balde keren 5881 Nach imbis die geste dan, Fürsten, herren, dienestman Nament zuhtliche urlub da Und schieden sich von dannan sa. 5885 JDo sich diu hohgezit geschiet, Her Wilhelm des sich beriet Wie er mit grosser richait Wurde rilich berait Als er den sumer wolte varn. 5890 Des kunde in groslich bewarn Jofrit der wise fürste fier, Riche deke und banier Hies im der fürste von Brabant Vil beraiten sa ze hant 5895 Mit grosser rilicher kraft. Mit siner bederben ritterschaft Fůr do der ritter wit erkant 5870. 5875. lieht M, helt D. warden D, varenden W. 5881. vor da steht gar. 5883. urlub, das r über der Zeile mit blässerer Schrift eingeflickt. 5884. sa W, da D. 5890. in W, fehlt D. 5896. bederbe D, erbe MW.
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Ze Hanegö in sin aigen lant, Das es der wise degen balt 5900 Brahte in sine gewalt. Do wart er gütliche und wol Enpfangen, als ain herre sol Den man mit willen gerne siht Und im der besten tugende giht. 5905 Da was er flerzehen tage, Nach der aventüre sage Liebt er wol den sinen da. Schiere dar nach kerter sa Hin wider hain gen Brabant 5910 Und beraite sich ze hant Uf den turnay ze Komarzi. Die ritter die im warent bi, Die raitent sich mit im gar Mit ainer lobelichen schar. 5915 ED zit do nahen began Das solte heben an Der turnay, als er was genomen. Do sach man schallecliche komen Vil frómder geste in das lant. 5920 Der edel fürste von Brabant Her Wilhelm der sante für In vil rilicher kür Den marschalken durch herberge dar, Wan mit im dar in siner schar 5925 Zwai hundert ritter wolden komen Der er sich hate an genomen, Der aller herre er was genant Von Hanegó und von Brabant. IDo sunbde sich der marschale niht, 5930 Als üns dü aventüre giht, Zwo wite gassan er enpfie. Nahe bi im was alhie 5908. 5916. 5993. 5925. 5926. chert er W, kerte D. daz sih solt W. dar W, da D. wolden kom M, kamet dar D. er sih W, sich e' D. 95 Gillelm von Francriche Geherberget riliche, 5935 Der was des künges Pfilippes kint, Als üns dü mare gewissen sint. Des lop was hoh an pris sleht, Er was ain tugentricher kneht [34c] Gen. fünfzehen jaren, 5940 Diu an sin alter waren Nach wunsche prisliche gelait; In des geselleschefte rait Und hate zim gesellet sich Der junge grave Dietherich 5945 Von Schampanie, der neve sin, Philligunt Perrin, Des name ist üns von sage erkant, Wan ich in ofte han genant. Der herberge an der sinen lac. 5950 Sus kam das zil und och der tac Das mit kostelicher kraft Sich samente die ritterschaft Zem turnay ze Komarzi. Diu stat und al der plan da bi 5955 Wurdent beherberget dar Von menger lobelichen schar. Nu warent, als ich han vernomen, Die geste algeliche komen Die da turnieren wolden 5960 Und die dar komen solden Wan der fürste raine Her Wilhelm allaine, Der junge degen von Brabant. Do den herren wart erkant 5965 Das er solde komen dar, Si fróten sich des herren gar Und gastent sich enwiderstrit 5929. m'schalc. 5931. er. 5950. zil vnd der W, zit Ych D. 5959. da W, die D.
Ze Hanegö in sin aigen lant, Das es der wise degen balt 5900 Brahte in sine gewalt. Do wart er gütliche und wol Enpfangen, als ain herre sol Den man mit willen gerne siht Und im der besten tugende giht. 5905 Da was er flerzehen tage, Nach der aventüre sage Liebt er wol den sinen da. Schiere dar nach kerter sa Hin wider hain gen Brabant 5910 Und beraite sich ze hant Uf den turnay ze Komarzi. Die ritter die im warent bi, Die raitent sich mit im gar Mit ainer lobelichen schar. 5915 ED zit do nahen began Das solte heben an Der turnay, als er was genomen. Do sach man schallecliche komen Vil frómder geste in das lant. 5920 Der edel fürste von Brabant Her Wilhelm der sante für In vil rilicher kür Den marschalken durch herberge dar, Wan mit im dar in siner schar 5925 Zwai hundert ritter wolden komen Der er sich hate an genomen, Der aller herre er was genant Von Hanegó und von Brabant. IDo sunbde sich der marschale niht, 5930 Als üns dü aventüre giht, Zwo wite gassan er enpfie. Nahe bi im was alhie 5908. 5916. 5993. 5925. 5926. chert er W, kerte D. daz sih solt W. dar W, da D. wolden kom M, kamet dar D. er sih W, sich e' D. 95 Gillelm von Francriche Geherberget riliche, 5935 Der was des künges Pfilippes kint, Als üns dü mare gewissen sint. Des lop was hoh an pris sleht, Er was ain tugentricher kneht [34c] Gen. fünfzehen jaren, 5940 Diu an sin alter waren Nach wunsche prisliche gelait; In des geselleschefte rait Und hate zim gesellet sich Der junge grave Dietherich 5945 Von Schampanie, der neve sin, Philligunt Perrin, Des name ist üns von sage erkant, Wan ich in ofte han genant. Der herberge an der sinen lac. 5950 Sus kam das zil und och der tac Das mit kostelicher kraft Sich samente die ritterschaft Zem turnay ze Komarzi. Diu stat und al der plan da bi 5955 Wurdent beherberget dar Von menger lobelichen schar. Nu warent, als ich han vernomen, Die geste algeliche komen Die da turnieren wolden 5960 Und die dar komen solden Wan der fürste raine Her Wilhelm allaine, Der junge degen von Brabant. Do den herren wart erkant 5965 Das er solde komen dar, Si fróten sich des herren gar Und gastent sich enwiderstrit 5929. m'schalc. 5931. er. 5950. zil vnd der W, zit Ych D. 5959. da W, die D.
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96 Gen siner kunft. do kam dů zit Das er mit lobelichen sitten 5970 Selbe kam al dar geritten Und zogte zů al ubers velt. Da was so menic rich gezelt Uf geslagen als ob ain stat Uf das gevilde wáre gesat 5975 Dü michel und máre Von gezimber wáre. Der edel tugende riche gast Sach verre glizen den glast Gen im durch das gevilde her, 5980 Liehte schilde, glànzü sper Gevárwet wol durch hohen vlis; Vil liehter helme silber wis Was durch grosser richait kur Riliche gestossen fur 5985 In der stat und uf den plan; Liehte banier wol getan Sach man dar obe sweben vil. Do kam an dem selben zil Der wise Wilhelm geriten 5990 Mit ritterlichen ritters sitten. IDer edel tugentriche rait Mit farsteclicher werdekait Gen der feste burgetor, Sine sómer giengent vor, 5995 Dar nach zwai hundert knehte, Nach dienstlichem rehte Teglicher sinem herren zoh [35a] Ain schóne ors stark und hol Und senftecliche an siner hant 5969. er W, fehlt D. 5974. 79. gewilde. 5981. Gewarwet. 5983. waz W, D, D. 5998. stark W, schón D. 5999. seiner W, sine D. 6008. den D, dem W. 6009. wappen M, wappe D, waffen W. 6010. drander M, deutlicher: daz ander W. sode D, solde M. 6000 Und ainen schilt dar nah erkant Als ie das wapen solde sin: Der gaben sehzec ainen schin, Die der werde wigant Gab, die warent gelich erkant 6005 Und kostecliche gezieret; Nu warent gehalbieret Die andern nider von rande, An den man irkande Vor des herren wappen schin, 6010 Swie halt d ander solde sin; Der vierzeg und hundert was, Die glastent als ain spiegel glas. JOie fürten vor die knappen hin; Nach den sach man zogen in 6015 Edelá juncherrelin Der óch zwai hundert müsten sin, Der fürte igliches her Ain vil wol gemalot sper Schone und liehte gevar, 6020 Die ritten neben ain ander gar Gemáclich, in was niht gach. Da rittent do die ritter nach, Der was zwai hundert nach der zal, Die hatent sich óch über al 6025 Gezwaiget mit gesellecha?t: Der man ie selbander rait Gezwaiget schon und lise. Her Wilhelm der wise Kam nach aller diser schar 6030 Ze hinderost do geritten dar Mit sizen videlaren vil. 6013. 6015. 6021. 6025. 6026. 6030. 6031. [D], die D, Sie M. iucherrelin. Gemáclich D, senftecliche M. gesellecheit MW, geselleschaft D. selbe ander W, seband' D. do W, dar D. widelare.
96 Gen siner kunft. do kam dů zit Das er mit lobelichen sitten 5970 Selbe kam al dar geritten Und zogte zů al ubers velt. Da was so menic rich gezelt Uf geslagen als ob ain stat Uf das gevilde wáre gesat 5975 Dü michel und máre Von gezimber wáre. Der edel tugende riche gast Sach verre glizen den glast Gen im durch das gevilde her, 5980 Liehte schilde, glànzü sper Gevárwet wol durch hohen vlis; Vil liehter helme silber wis Was durch grosser richait kur Riliche gestossen fur 5985 In der stat und uf den plan; Liehte banier wol getan Sach man dar obe sweben vil. Do kam an dem selben zil Der wise Wilhelm geriten 5990 Mit ritterlichen ritters sitten. IDer edel tugentriche rait Mit farsteclicher werdekait Gen der feste burgetor, Sine sómer giengent vor, 5995 Dar nach zwai hundert knehte, Nach dienstlichem rehte Teglicher sinem herren zoh [35a] Ain schóne ors stark und hol Und senftecliche an siner hant 5969. er W, fehlt D. 5974. 79. gewilde. 5981. Gewarwet. 5983. waz W, D, D. 5998. stark W, schón D. 5999. seiner W, sine D. 6008. den D, dem W. 6009. wappen M, wappe D, waffen W. 6010. drander M, deutlicher: daz ander W. sode D, solde M. 6000 Und ainen schilt dar nah erkant Als ie das wapen solde sin: Der gaben sehzec ainen schin, Die der werde wigant Gab, die warent gelich erkant 6005 Und kostecliche gezieret; Nu warent gehalbieret Die andern nider von rande, An den man irkande Vor des herren wappen schin, 6010 Swie halt d ander solde sin; Der vierzeg und hundert was, Die glastent als ain spiegel glas. JOie fürten vor die knappen hin; Nach den sach man zogen in 6015 Edelá juncherrelin Der óch zwai hundert müsten sin, Der fürte igliches her Ain vil wol gemalot sper Schone und liehte gevar, 6020 Die ritten neben ain ander gar Gemáclich, in was niht gach. Da rittent do die ritter nach, Der was zwai hundert nach der zal, Die hatent sich óch über al 6025 Gezwaiget mit gesellecha?t: Der man ie selbander rait Gezwaiget schon und lise. Her Wilhelm der wise Kam nach aller diser schar 6030 Ze hinderost do geritten dar Mit sizen videlaren vil. 6013. 6015. 6021. 6025. 6026. 6030. 6031. [D], die D, Sie M. iucherrelin. Gemáclich D, senftecliche M. gesellecheit MW, geselleschaft D. selbe ander W, seband' D. do W, dar D. widelare.
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Tambur und saitenspil So vil vernomen bi im wart Mit süzen notten uf der vart 6085 Das der tos und der schal Durch die herberge wit erhal. Sin gesinde dar nach rait Mit zuhteclicher werdekait. Alsus kam er geritten sa. 6040 ,Losa los! wer kumet da Mit so grossem schalle?* Sprachent si do alle, Der und der dort und hie, Der spranc, der lief, der dritte gie 6045 Und drungent an die strasse hin Da si sahen zogen in, Den edeln und den fieren. Da wart das salfieren Zühteclieh das im stille 6050 Bot menger süzer wille Von hohgemiten vrówen Die in begunden schówen, Der herzegunst der werde man Ze willekomen da gewan; 6055 Won er mit sólcher werdekait Und mit so süzen sitten rait. [350] Óch liebten wol das prisen Das man ie tet den wisen Da vor und an den ziten sa. 6060 Ze herberge kam er da. Da was vil vlisecliche Mit mengem gulter riche 6032. saitenspil D, besser in M: flovte- spil, W: floyten spil. 6034. notte. 6037. sin] Sein W, Mit D. 6040. v. 6044. dlief M, fehlt D. 6047. vor de fieren steht fie. 6055. er M, em D. 7 6057. wol M, oh D. Deutsche Texte des Mittelalters. Il. 97 Gestület und für gesprat Uf pinze menic tepet brait, 6065 Da bi gestrówet krut und graz, Da von al die wil süze was Der luft und der raine smac. Noch was es wol mitter tac. Io wart vil wite máre 6070 Das da komen ware Wilhelm von Brabant. Do sin genamme das bevant, Der junge künic, er fróte sich; Er und der grave Dietherich, 6075 Der werde junge Schamponois, Und menie werder Francoys Beraitent sich und rittent dan Da si den ellenthaften man Saluierfen in das lant. 6080 Er was in baiden unbekant, Deweder hat in da vor e Gesehen noch erkant me, Durch das gahten si da hin Das si gesehen móhten in 6085 Durch sine hohen werdekait, Als in sin komen wart gesait. Mit aller siner ritterschaft Lief er gen in dur liebe kraft. Do si erbaizet waren, 6090 Do wart vrólich gebaren Und willeclich unmüze, Do gie grüz gen grüze, 6061. 6072. 6073. Da aus D, gebessert. gename D, genanne M. frovte M, früte D. 6075. schamponis. 6079. saluierten M, Saluere (eim Kleines t scheint angehängt, unsicher) D. 6090. wart M, fehlt D. gäbaren. 6091. vn willeelich vnmVze M, Vo wille- clichem müte D.
Tambur und saitenspil So vil vernomen bi im wart Mit süzen notten uf der vart 6085 Das der tos und der schal Durch die herberge wit erhal. Sin gesinde dar nach rait Mit zuhteclicher werdekait. Alsus kam er geritten sa. 6040 ,Losa los! wer kumet da Mit so grossem schalle?* Sprachent si do alle, Der und der dort und hie, Der spranc, der lief, der dritte gie 6045 Und drungent an die strasse hin Da si sahen zogen in, Den edeln und den fieren. Da wart das salfieren Zühteclieh das im stille 6050 Bot menger süzer wille Von hohgemiten vrówen Die in begunden schówen, Der herzegunst der werde man Ze willekomen da gewan; 6055 Won er mit sólcher werdekait Und mit so süzen sitten rait. [350] Óch liebten wol das prisen Das man ie tet den wisen Da vor und an den ziten sa. 6060 Ze herberge kam er da. Da was vil vlisecliche Mit mengem gulter riche 6032. saitenspil D, besser in M: flovte- spil, W: floyten spil. 6034. notte. 6037. sin] Sein W, Mit D. 6040. v. 6044. dlief M, fehlt D. 6047. vor de fieren steht fie. 6055. er M, em D. 7 6057. wol M, oh D. Deutsche Texte des Mittelalters. Il. 97 Gestület und für gesprat Uf pinze menic tepet brait, 6065 Da bi gestrówet krut und graz, Da von al die wil süze was Der luft und der raine smac. Noch was es wol mitter tac. Io wart vil wite máre 6070 Das da komen ware Wilhelm von Brabant. Do sin genamme das bevant, Der junge künic, er fróte sich; Er und der grave Dietherich, 6075 Der werde junge Schamponois, Und menie werder Francoys Beraitent sich und rittent dan Da si den ellenthaften man Saluierfen in das lant. 6080 Er was in baiden unbekant, Deweder hat in da vor e Gesehen noch erkant me, Durch das gahten si da hin Das si gesehen móhten in 6085 Durch sine hohen werdekait, Als in sin komen wart gesait. Mit aller siner ritterschaft Lief er gen in dur liebe kraft. Do si erbaizet waren, 6090 Do wart vrólich gebaren Und willeclich unmüze, Do gie grüz gen grüze, 6061. 6072. 6073. Da aus D, gebessert. gename D, genanne M. frovte M, früte D. 6075. schamponis. 6079. saluierten M, Saluere (eim Kleines t scheint angehängt, unsicher) D. 6090. wart M, fehlt D. gäbaren. 6091. vn willeelich vnmVze M, Vo wille- clichem müte D.
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98 Die herren kust er baide do, Ze sehenne was er ir vro. 6095 Das galt ir willeclicher müt Dem ellenthaften firsten git. Ir óge in also gerne sach Als er si, das ir herze jach. In das gestile firs er do 6100 Die herren baide. er sprach also „Nu nim ich uf die trůwe min Das mir nieman möhte sin Komen her der hiut mir Ze sehenne lieber wäre danne ir, 6105 Wan ich wch niemer gasach.“ Der künic von Franerich sprach ‚Wilhelm und neve min, Wir sint óch vro zesehen din Und ich niemannes so vro. 6110 Her Wilhelm sprach aber do „Neve, ich was ich nach geriten Baiden und wolt ńch des bitten Das ir zer swertlaite min Baide warint da gesin, 6115 Do vant ich ńch da haime niht!” — [35c] „Das ist war, das wante ain geschiht: Unser mac der grave Wide Was nach mit grosem nide Bestanden und mit überkraft, 6120 Dem kament wir mit ritterschaft. Nu wer in wolte bestanden han? Das háte gerne getan 6098. zwischen kust und er ein kleines Loch im, Pergament, welchem die Schrift ausweicht. 6094. vor ir steht in. 6096. fürste. 6098. nach si Punki. das aus d, gebessert. 6099. [E] in D, An M. fvrt M, für D. 6100. herren M, h'*e D. also] als so, zwischen beiden Worten ei Kleines Loch im Pergament. 6103. her M, wáxe D. 6105. ivch M, fehlt D. 6107. Wilhelm D, genanne M. Von Arragun der kunic Gilbert. Do wart von uns gewert 6195 So grosse helfe das der strit Wart geschaiden und der nit, Das ers ane laster wart: Das wante üns hin ze dir die vart. ‚Zware, lieber herre güt, 6130 Mic fröt der werliche müt Des du dich hast an genomen, Ob du dran wilt vollekomen.‘ ‚Ja, benamen, sol ich leben! Des sol din rat mir helfe geben 6135 Baide hie und anderswa. Do lobten si aim ander sa Ze schimpfe und ze ernstlicher kraft Helfe und geselleschaft Baide frü und spate. 6140 Do wurdent si ze rate Das si ervarn hisen sa Wer ze velde lege da Mit rittherschaft und in der stat. Ainen garzun er des bat, 6145 Her Wilhelm der riche, Er varen hoveliche. Der lief enwec. di ritterschaft Kam geritten herhaft In sine herberge dar 6150 Mit menger wunneclicher schar Den- degen saluieren Und sich im barrieren. 6108. 6113. 6116. 6119. 6124. 6126. 6127. 6128. 6132. 6136. 6142. 6146. sint] sit. ir fehlt D. d, wante D, vns wante M. úbkrat. gewelt. wart M, war D. Das D, so d, M. die D, d' M. wollekome. ein M, fehit D. welde. howeliche.
98 Die herren kust er baide do, Ze sehenne was er ir vro. 6095 Das galt ir willeclicher müt Dem ellenthaften firsten git. Ir óge in also gerne sach Als er si, das ir herze jach. In das gestile firs er do 6100 Die herren baide. er sprach also „Nu nim ich uf die trůwe min Das mir nieman möhte sin Komen her der hiut mir Ze sehenne lieber wäre danne ir, 6105 Wan ich wch niemer gasach.“ Der künic von Franerich sprach ‚Wilhelm und neve min, Wir sint óch vro zesehen din Und ich niemannes so vro. 6110 Her Wilhelm sprach aber do „Neve, ich was ich nach geriten Baiden und wolt ńch des bitten Das ir zer swertlaite min Baide warint da gesin, 6115 Do vant ich ńch da haime niht!” — [35c] „Das ist war, das wante ain geschiht: Unser mac der grave Wide Was nach mit grosem nide Bestanden und mit überkraft, 6120 Dem kament wir mit ritterschaft. Nu wer in wolte bestanden han? Das háte gerne getan 6098. zwischen kust und er ein kleines Loch im, Pergament, welchem die Schrift ausweicht. 6094. vor ir steht in. 6096. fürste. 6098. nach si Punki. das aus d, gebessert. 6099. [E] in D, An M. fvrt M, für D. 6100. herren M, h'*e D. also] als so, zwischen beiden Worten ei Kleines Loch im Pergament. 6103. her M, wáxe D. 6105. ivch M, fehlt D. 6107. Wilhelm D, genanne M. Von Arragun der kunic Gilbert. Do wart von uns gewert 6195 So grosse helfe das der strit Wart geschaiden und der nit, Das ers ane laster wart: Das wante üns hin ze dir die vart. ‚Zware, lieber herre güt, 6130 Mic fröt der werliche müt Des du dich hast an genomen, Ob du dran wilt vollekomen.‘ ‚Ja, benamen, sol ich leben! Des sol din rat mir helfe geben 6135 Baide hie und anderswa. Do lobten si aim ander sa Ze schimpfe und ze ernstlicher kraft Helfe und geselleschaft Baide frü und spate. 6140 Do wurdent si ze rate Das si ervarn hisen sa Wer ze velde lege da Mit rittherschaft und in der stat. Ainen garzun er des bat, 6145 Her Wilhelm der riche, Er varen hoveliche. Der lief enwec. di ritterschaft Kam geritten herhaft In sine herberge dar 6150 Mit menger wunneclicher schar Den- degen saluieren Und sich im barrieren. 6108. 6113. 6116. 6119. 6124. 6126. 6127. 6128. 6132. 6136. 6142. 6146. sint] sit. ir fehlt D. d, wante D, vns wante M. úbkrat. gewelt. wart M, war D. Das D, so d, M. die D, d' M. wollekome. ein M, fehit D. welde. howeliche.
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Der edel fürste güte Mit dienstlichem můte 6155 Bot im an dem selben zil Geselleschaft und eren vil. Io kam der garzun sa zehant Den si haten hin gesant Das er erfüre dû mâre 6160 Wer da ritter wäre. Do sprach der ellenthafte man Her Wilhelm ‚sagent an, Wer ist hie werliche?‘ — „„Helde můtes riche, 6165 Sprach der hovsche garzun, ‚Hie ist der künic von Arragun, Gilbert der herre wise, Den ich des wol prise Das nie hoher werdekait 6170 Ritters hant mit prise erstrat; Des müs ich im von warhait jehen, Wan ich es selbe han gesehen. Óch brüve ich den degen min, Den ellenthaften künic Belin [36a] Von Waschuni, hie mit kraft, 6176 Und hat vil werde ritterschaft Die nach prise striten wil. Hohgemiter ritter vil Hat mit im braht her in das lant 6180 Der edel kunic Elymant, Des landes voget ze Portegal. Grave Arialt der Provenzal 6159. 6165. 6168. ervur W, fůre D. der W, fehlt D. des W, fehlt D. 6169. hoher W, hohe D. 6173. Och briwe rich de degë min D, besser: ofte bi den tagen min M (fol. 46d), ähnlich W. 6174. der ellenthafte M(W). 6175. ist hie MW. 6178. 90. wil. 6180. Elimant M, elÿman D. 99 Von Provenze ist in dis lant Mit grosser ritterscheft gesant, 6185 Das er hie diene uf minne lon. Von Navarren Gerion, Der edel künie, ist komen her Mit mangem wol gemalten sper Das er hie verswende wil. 6190 Dar zü ist hie ritter vil Die mir hie niht sint erkant. Die herren hant her in dis lant Aht hundert ritter braht Die turnierens hant gedaht, 6195 Der hat sich vil uz genomen Und sint iezo ze velde komen Mit wisen helden vieren Und süchent tfostieren.' IDo sprach der fürste von Brabant 6200 ,Sag an, ist dir iht erkant Wer hie vor ze Komarzi Ritter oder herren si?‘ Er sprach ,ja, vil wol: du und ich Und mi» neve Dietherich, 6205 Öch wil in ünserm tale sin Von Potyeres grave Poytwin Und der grave Bernart Von Hollant, der sich hat bewart Von missewende unz an dis zil. 6210 Wir haben tüscher ritter vil, Und da bi mengen Franzoÿs, Firmenoys und Burgunschoys 6182. 6185. Arialt M, prialt D. mine D, meinen W. 6186. Gerion M, merlon D. 6187. nach komen Punkt, her ést also erst später angefügt worden. 6194. turierens. gedaht, g aus d ge- bessert. 6204. mine. 6205. tale — tail W. 6206. pomers M. 6207. Bernart M, bernant D. Tx
Der edel fürste güte Mit dienstlichem můte 6155 Bot im an dem selben zil Geselleschaft und eren vil. Io kam der garzun sa zehant Den si haten hin gesant Das er erfüre dû mâre 6160 Wer da ritter wäre. Do sprach der ellenthafte man Her Wilhelm ‚sagent an, Wer ist hie werliche?‘ — „„Helde můtes riche, 6165 Sprach der hovsche garzun, ‚Hie ist der künic von Arragun, Gilbert der herre wise, Den ich des wol prise Das nie hoher werdekait 6170 Ritters hant mit prise erstrat; Des müs ich im von warhait jehen, Wan ich es selbe han gesehen. Óch brüve ich den degen min, Den ellenthaften künic Belin [36a] Von Waschuni, hie mit kraft, 6176 Und hat vil werde ritterschaft Die nach prise striten wil. Hohgemiter ritter vil Hat mit im braht her in das lant 6180 Der edel kunic Elymant, Des landes voget ze Portegal. Grave Arialt der Provenzal 6159. 6165. 6168. ervur W, fůre D. der W, fehlt D. des W, fehlt D. 6169. hoher W, hohe D. 6173. Och briwe rich de degë min D, besser: ofte bi den tagen min M (fol. 46d), ähnlich W. 6174. der ellenthafte M(W). 6175. ist hie MW. 6178. 90. wil. 6180. Elimant M, elÿman D. 99 Von Provenze ist in dis lant Mit grosser ritterscheft gesant, 6185 Das er hie diene uf minne lon. Von Navarren Gerion, Der edel künie, ist komen her Mit mangem wol gemalten sper Das er hie verswende wil. 6190 Dar zü ist hie ritter vil Die mir hie niht sint erkant. Die herren hant her in dis lant Aht hundert ritter braht Die turnierens hant gedaht, 6195 Der hat sich vil uz genomen Und sint iezo ze velde komen Mit wisen helden vieren Und süchent tfostieren.' IDo sprach der fürste von Brabant 6200 ,Sag an, ist dir iht erkant Wer hie vor ze Komarzi Ritter oder herren si?‘ Er sprach ,ja, vil wol: du und ich Und mi» neve Dietherich, 6205 Öch wil in ünserm tale sin Von Potyeres grave Poytwin Und der grave Bernart Von Hollant, der sich hat bewart Von missewende unz an dis zil. 6210 Wir haben tüscher ritter vil, Und da bi mengen Franzoÿs, Firmenoys und Burgunschoys 6182. 6185. Arialt M, prialt D. mine D, meinen W. 6186. Gerion M, merlon D. 6187. nach komen Punkt, her ést also erst später angefügt worden. 6194. turierens. gedaht, g aus d ge- bessert. 6204. mine. 6205. tale — tail W. 6206. pomers M. 6207. Bernart M, bernant D. Tx
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100 Han wir sölch ritterschaft Das wir si mit glicher kraft 6215 Ze velde mugent wol bastan. Wissest das än allen wan Das si niht sehzig ritter hant Me denne wir die si bestant!‘ , Was danne, war ir mere?‘ 6220 Sprach der fürste here, ‚Si findent alhie ir herzen ger An üns, als wir sint komen her. Vart ir und üwer gesellen Die hie tyostieren wellen 6225 Und wapent üch! so tün óch ich mich.‘ Da schieden sa die herren sich, Mit vil güetlichen sitten In ir herberge si riten Und beraiten sich sa 6230 Die tyostieren woltent da Ieglicher als er solte. Do unser fiurste wolte Her Wilhelm und sine man [366] Us ze velde zogen dan 6235 Und uf sin ors gesessen was, Do kam der stolze Pitipas Geloffen, den hat in das lant Fro Amelye dar gesant. Dem was sin ze sehenne gach, 6240 Wan er was im gestrichen nach In ir botschaft ferre. Als i» der wise herre Dort her zü im dringen sach, Er erbaiste und sprach 6245 ,Mir kumet der liebeste botte hie Den ich gesach mit ógen ie. XO rede schier was vernomen: Do Pitipas was züz im komen, Der fürste tugede riche 6250 Enpfienc in minnecliche Und fürte in allaine dan. Er sprach ,geselle, nu sag an Und wise rehte mich, Wie gehapt min vrowe sich, 6255 Dü edel hohgemüte, Amalye diu vil güte?* ,Wol herre!* — ,wol? ist das war?* — „Ja, si ist hovis unde clar, Tugentrich, git und wis, 6260 Ir zuht, ir lob, ir ere, ir pris Zieret lobeliche Die welt allü riche, So verre ist ir pris bekant. Herre, si hat iu gesant 6265 Disen brief, den sont ir lesen, Si bat üch gemant des wesen Des ir gesriben vindent dran. Do naie der hohgemüte man Der schrift und óch der vrówen sin. 6270 Den brief hat ain fingerlin Tuire unde claine Mit ainem edeln staine Besigelt; das lost er zehant. 6213. han MW, Wan D. 6214. daz MW, Da D. 6215. 34. welde. 6218. in M(W) deutlicher: me danne ir si die vns gestant. 6222. vir. 6225. 6227. 6232. 6235. mich über der Zeile nachgetragen. güetliche. do M, fehlt D. gesezzen W, gessen D. 6239. 6242. 6257. 6258. 6263. 6266. sin] sein W, si D. in W, fehit D. nach dem zweiten wol Punkt. hofsch W. werre. bat W, hat D. 6267. widet. 6270. den W, Der D. zwischen hat und ain das p. 65b (V. 6100) erwdhnte kleine Loch im Pergament.
100 Han wir sölch ritterschaft Das wir si mit glicher kraft 6215 Ze velde mugent wol bastan. Wissest das än allen wan Das si niht sehzig ritter hant Me denne wir die si bestant!‘ , Was danne, war ir mere?‘ 6220 Sprach der fürste here, ‚Si findent alhie ir herzen ger An üns, als wir sint komen her. Vart ir und üwer gesellen Die hie tyostieren wellen 6225 Und wapent üch! so tün óch ich mich.‘ Da schieden sa die herren sich, Mit vil güetlichen sitten In ir herberge si riten Und beraiten sich sa 6230 Die tyostieren woltent da Ieglicher als er solte. Do unser fiurste wolte Her Wilhelm und sine man [366] Us ze velde zogen dan 6235 Und uf sin ors gesessen was, Do kam der stolze Pitipas Geloffen, den hat in das lant Fro Amelye dar gesant. Dem was sin ze sehenne gach, 6240 Wan er was im gestrichen nach In ir botschaft ferre. Als i» der wise herre Dort her zü im dringen sach, Er erbaiste und sprach 6245 ,Mir kumet der liebeste botte hie Den ich gesach mit ógen ie. XO rede schier was vernomen: Do Pitipas was züz im komen, Der fürste tugede riche 6250 Enpfienc in minnecliche Und fürte in allaine dan. Er sprach ,geselle, nu sag an Und wise rehte mich, Wie gehapt min vrowe sich, 6255 Dü edel hohgemüte, Amalye diu vil güte?* ,Wol herre!* — ,wol? ist das war?* — „Ja, si ist hovis unde clar, Tugentrich, git und wis, 6260 Ir zuht, ir lob, ir ere, ir pris Zieret lobeliche Die welt allü riche, So verre ist ir pris bekant. Herre, si hat iu gesant 6265 Disen brief, den sont ir lesen, Si bat üch gemant des wesen Des ir gesriben vindent dran. Do naie der hohgemüte man Der schrift und óch der vrówen sin. 6270 Den brief hat ain fingerlin Tuire unde claine Mit ainem edeln staine Besigelt; das lost er zehant. 6213. han MW, Wan D. 6214. daz MW, Da D. 6215. 34. welde. 6218. in M(W) deutlicher: me danne ir si die vns gestant. 6222. vir. 6225. 6227. 6232. 6235. mich über der Zeile nachgetragen. güetliche. do M, fehlt D. gesezzen W, gessen D. 6239. 6242. 6257. 6258. 6263. 6266. sin] sein W, si D. in W, fehit D. nach dem zweiten wol Punkt. hofsch W. werre. bat W, hat D. 6267. widet. 6270. den W, Der D. zwischen hat und ain das p. 65b (V. 6100) erwdhnte kleine Loch im Pergament.
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Das er an dem briefe vant 6275 Das besach er und las Den brief, als er gesriben was. ‚Lieb, älles liebes blümen schin Der sinne und in dem herzen min, Lieb, mines liebes wunnen kranz, 6280 Lieb, miner vröden sunnen glanz, Trut, aller trutschaft kraft, Frünt süz in süzer früntschaft, Lieb süze in dem herzen, Lieb an laides smerzen, 6285 Früntschaft, lieb und alles git . Und dar zi dienstlichen miit Enbütet dir, vil sizer man, Din lieb das dir wol liebes gan, Ich din Amalye, 6290 Din liebů trut amýe. Von schulden wil ich haisen din, Wan ich bin din und du min [36c] Mit herzen und mit sinnen, Mit also stäten minnen 6295 Die nieman under üns baiden Der liebe kan geschaiden. Sit das mit lieb under üns zwain Unser liep sich slos in ain Also das ich begunde dich 6300 Minnon als du mintost mich, Sit stint als mins herzen gir, Liep vor allem liebe, an dir. Des selben wil mins herzen gir, Herze lieb, getrüwen dir 6305 Und dinen userwelten sitten. Trut geselle, ich wil dich biten Das du dich min niht bewegest 101 Und gen mir stäter trüwen pflegist. Wis hohgemüt und hoves durch mich, 6310 Also bin óch ich durch dich Mit allen den gedenken min. Du solt disen sumer sin Min ritter, als ich han gesant Durch ritters pris dich in da lant, 6815 So der sumer ain ende neme Und lon nach dienste wol gezeme, Das ich danne lone dir Dar nach du hast gedinet mir. Alsus wil ich din werdes leben 6320 Und dich in Gottes pfleg ergeben. An dem brief stünt niht mer. Als in der degen mütes her Frólieh gar über las, Er sprach ,frünt Pitipas, 6325 Belip! la schaffen din gemach, Unz das ich kome!* der knabe sprach ,Nain, vil lieber herre min, Mac es geschehen, so wil ich sin Bi iu, da mac ich schówen 6330 Swas ir miner vrówen Hie gedinent oder hie gedien welt. Do sprach der tugentricher helt „Das ist mir liep, ich bin es vro. Ein pferit hiez er beraiten do 6335 Dem knappen und bringen dar. Der Franzoyser ritter gar Die da bi sinen magen In der veste lagen Und diostieren wolden, 6340 Die kament, als si solden, 6275. besach er M, beschach D. 6277. am Rande ein den Anfang des Briefes andeutendes Zeichen: +, welches das vorgeschriebene 1 verdeckt; ein ähnliches + am Beginn der folgenden Zeile (vgl. auch zu V. 6847). 6278. вт. in fehlt W. 6280. Liep W, Lie D. 6286. 6309. 6314. 6319. 6327. 6335. dientliche. howes. dich, d aus m gebessert. leben W, lebes D. lieb‘ zweimal. brige.
Das er an dem briefe vant 6275 Das besach er und las Den brief, als er gesriben was. ‚Lieb, älles liebes blümen schin Der sinne und in dem herzen min, Lieb, mines liebes wunnen kranz, 6280 Lieb, miner vröden sunnen glanz, Trut, aller trutschaft kraft, Frünt süz in süzer früntschaft, Lieb süze in dem herzen, Lieb an laides smerzen, 6285 Früntschaft, lieb und alles git . Und dar zi dienstlichen miit Enbütet dir, vil sizer man, Din lieb das dir wol liebes gan, Ich din Amalye, 6290 Din liebů trut amýe. Von schulden wil ich haisen din, Wan ich bin din und du min [36c] Mit herzen und mit sinnen, Mit also stäten minnen 6295 Die nieman under üns baiden Der liebe kan geschaiden. Sit das mit lieb under üns zwain Unser liep sich slos in ain Also das ich begunde dich 6300 Minnon als du mintost mich, Sit stint als mins herzen gir, Liep vor allem liebe, an dir. Des selben wil mins herzen gir, Herze lieb, getrüwen dir 6305 Und dinen userwelten sitten. Trut geselle, ich wil dich biten Das du dich min niht bewegest 101 Und gen mir stäter trüwen pflegist. Wis hohgemüt und hoves durch mich, 6310 Also bin óch ich durch dich Mit allen den gedenken min. Du solt disen sumer sin Min ritter, als ich han gesant Durch ritters pris dich in da lant, 6815 So der sumer ain ende neme Und lon nach dienste wol gezeme, Das ich danne lone dir Dar nach du hast gedinet mir. Alsus wil ich din werdes leben 6320 Und dich in Gottes pfleg ergeben. An dem brief stünt niht mer. Als in der degen mütes her Frólieh gar über las, Er sprach ,frünt Pitipas, 6325 Belip! la schaffen din gemach, Unz das ich kome!* der knabe sprach ,Nain, vil lieber herre min, Mac es geschehen, so wil ich sin Bi iu, da mac ich schówen 6330 Swas ir miner vrówen Hie gedinent oder hie gedien welt. Do sprach der tugentricher helt „Das ist mir liep, ich bin es vro. Ein pferit hiez er beraiten do 6335 Dem knappen und bringen dar. Der Franzoyser ritter gar Die da bi sinen magen In der veste lagen Und diostieren wolden, 6340 Die kament, als si solden, 6275. besach er M, beschach D. 6277. am Rande ein den Anfang des Briefes andeutendes Zeichen: +, welches das vorgeschriebene 1 verdeckt; ein ähnliches + am Beginn der folgenden Zeile (vgl. auch zu V. 6847). 6278. вт. in fehlt W. 6280. Liep W, Lie D. 6286. 6309. 6314. 6319. 6327. 6335. dientliche. howes. dich, d aus m gebessert. leben W, lebes D. lieb‘ zweimal. brige.
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102 Mit vil lobelichen sitten In sine herberge ritten. Mit den zogete er ze velde. Mit offelicher melde 6845 Ir zagete menic grosser schal Ir us zogen über al, Unz das si uf den samen Hin uz ze velde kamen, Da uf claine grüne gras 6350 In mengem sunder ringe was Menic tyost mit ritterschaft [37a] Erhaben in ritterlicher kraft. -Allenthalben horten si Hin und her, dort und hie 6355 Über alles gevilde Schefte und herte schi/de Bresten unde krachen Mit ritterlichen sacchan Und mengem vientlichen galm. 6360 Do his der edel Wilhalm, Der werde mütes riche, Fragen offenliche Ob ieman wolte wider in Tyiostieren uf prislichen gewin. 6365 Ja, der wart schiere funden! Sin hate óch an den stunden Von Arragun der künie Gilbert Mit frage uf aine tyost gegert Und sante im sinen botten sa 6370 Ob er tyostieren wolde da. ‚Ja!‘ — des wart nie man so vro. 6342. geriten W. 6346. zogen über MW, zogen w, vb' D. 6348. ze welde. 6355. gewilde. 6356. schilde W, schide D. 6359. wientliche. 6360. hiez W, dis D. 6365. d' M, da D. 6370. da W, sa D. 6375. bon = bóm M(W). 6381. roc] roch W, rot D. Er hiez im dar beraiten do Sinen helm da ze hant, Dar uf man sin clanode bant, 6375 Ainen bon von golde riche Gewurket maisterliche Von edelme gestaine, Die bletter al gemaine Warent durchslagen silberin 6380 Und gabent wunneclichen schin. Sin wappen roc ain semit was, An varwe grün als ain gras, Der was von hoher richait Von golde alle wol durch lait 6385 Das gelich dem füre bran. Do bant der ellenricher man Den heln uf sin hobet sa, Den schilt nam er ze halse da. Do wart die dyost erhaben 6390 Hurtecliche sunder draben Von den stolzen helden balt, Des mist engelten der walt, Won den swante ir baider hant; In hunder stuke wart gesant 6395 Tetweders sper uf in den luft, Das was ir baider herzen guft. Mit der krogerære krie Hiltenz aber baide hie Under ógen mit gelicher ger 6400 Und riefent baide ,spera sper!, Der man si schiere sach gewern: Mit zwan wol gemalten spern 6382. warwe. getragen. 6384. alle D, also M. 6385. Daz er M. 6388. so M (fol. 48b), fehlt D. 6398. wan d'swante M, wan den swente W, Von dé lanze D. 6394. hvndert W. 6396. das] d, M, Da D. 6397. krageraire. 6398. baidie. gras am Rande nach-
102 Mit vil lobelichen sitten In sine herberge ritten. Mit den zogete er ze velde. Mit offelicher melde 6845 Ir zagete menic grosser schal Ir us zogen über al, Unz das si uf den samen Hin uz ze velde kamen, Da uf claine grüne gras 6350 In mengem sunder ringe was Menic tyost mit ritterschaft [37a] Erhaben in ritterlicher kraft. -Allenthalben horten si Hin und her, dort und hie 6355 Über alles gevilde Schefte und herte schi/de Bresten unde krachen Mit ritterlichen sacchan Und mengem vientlichen galm. 6360 Do his der edel Wilhalm, Der werde mütes riche, Fragen offenliche Ob ieman wolte wider in Tyiostieren uf prislichen gewin. 6365 Ja, der wart schiere funden! Sin hate óch an den stunden Von Arragun der künie Gilbert Mit frage uf aine tyost gegert Und sante im sinen botten sa 6370 Ob er tyostieren wolde da. ‚Ja!‘ — des wart nie man so vro. 6342. geriten W. 6346. zogen über MW, zogen w, vb' D. 6348. ze welde. 6355. gewilde. 6356. schilde W, schide D. 6359. wientliche. 6360. hiez W, dis D. 6365. d' M, da D. 6370. da W, sa D. 6375. bon = bóm M(W). 6381. roc] roch W, rot D. Er hiez im dar beraiten do Sinen helm da ze hant, Dar uf man sin clanode bant, 6375 Ainen bon von golde riche Gewurket maisterliche Von edelme gestaine, Die bletter al gemaine Warent durchslagen silberin 6380 Und gabent wunneclichen schin. Sin wappen roc ain semit was, An varwe grün als ain gras, Der was von hoher richait Von golde alle wol durch lait 6385 Das gelich dem füre bran. Do bant der ellenricher man Den heln uf sin hobet sa, Den schilt nam er ze halse da. Do wart die dyost erhaben 6390 Hurtecliche sunder draben Von den stolzen helden balt, Des mist engelten der walt, Won den swante ir baider hant; In hunder stuke wart gesant 6395 Tetweders sper uf in den luft, Das was ir baider herzen guft. Mit der krogerære krie Hiltenz aber baide hie Under ógen mit gelicher ger 6400 Und riefent baide ,spera sper!, Der man si schiere sach gewern: Mit zwan wol gemalten spern 6382. warwe. getragen. 6384. alle D, also M. 6385. Daz er M. 6388. so M (fol. 48b), fehlt D. 6398. wan d'swante M, wan den swente W, Von dé lanze D. 6394. hvndert W. 6396. das] d, M, Da D. 6397. krageraire. 6398. baidie. gras am Rande nach-
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Hurtens aber an ander an. Do stach der ellenthafter man 6405 Her Wilhelm der wigant Den künic nider uf das lant Vil nach wol sines schaftes lanc. Balde er wider uf spranc, Sin selbes er do niht vergas, 6410 Uf ain ander ors er sas. Das sine gab der fürste sa [575] Hin uf dem ringe da Und öch das sine das er rait, Durch siner vröwen werdekait 6415 Der sůzen Amelýen, Siner trut amien. Dis hail, die grossen ere Zurnde do vil sere Der Provinzal grave Arialt; 6490 Der ellenthafte fürste balt Bot dem fürsten von Brabant Sin tjost sa zehant Übern rinc in sinen munt Vor al den rittern sa zestunt. 6495 Des wart der junge degen vro. Die fürsten sich beraitent do Den Brabant und den Provenzal Mit ritters müte sunder twal. Dem man dar balde zoh 6430 Ain schon ors gros und hoh Baide snel, starc und git, Dem edeln fürsten hohgemüt, Wilhelmes kinde. Gen des luften winde 6435 Hat er an den stunden Den heln her ab gebunden 108 Durch külen gen dem lufte. Mit minneclichem gufte Gedaht er an die güten 6440 Die rainen hohgemüten Die süzen Amelyen, Er began si benedien Und ir lobeliche site: Hie nüwert er die krefte mitte 6445 Und dahte an irn süzen grüz; Do wart im aller sorgen büz Und hate gen der ritterschaft Starke und vollekomen kraft. -Als do mit richer koste 6450 Sich gen der tjoste Die fürsten hatent wol berait Nach kuneclicher richait Und die helme uf gebunden, Die ors si halten kunden 6455 Sunder walopieren her Und sancten ie sa da sper, Dazs ane fallieren Uf den helden fieren Ze clainen spizen da zerstuben, 6460 Die schilte vor ir armen cluben. Ir baider tyoste liefen mitte Vil grogierer nach ir sitte Und riefent mengen stolzen krie. ,Avoy! nu kumet er aber hie 6465 Der wol mit manlicher kraft Kan üben werde rittherschaft! Wicha wich! la wichen! La die zen ander strichen Die hie mit schilten und mit spern 6470 Von werden wibe» lones gern!' [37e] Sus riefent die grogierer dort. vf D, besser: ovz W. 6494. satzestvnt W, an sine mut D. 6497. Den barba vn dé pr. D, besser: der brabant vnd der pr. MW. 6499. Dem D, besser: vf den rinc M. 6434. lvftes W. 6440. huhgemüten. 6412. 6445. 6448. 6451. 6454. 6457. 6459. 6470. grůz M, růz D. wollekom. füste. leiten M. dazs ane] daz sane M, Dasane D. verstvben W, z'cluben D. wibes.
Hurtens aber an ander an. Do stach der ellenthafter man 6405 Her Wilhelm der wigant Den künic nider uf das lant Vil nach wol sines schaftes lanc. Balde er wider uf spranc, Sin selbes er do niht vergas, 6410 Uf ain ander ors er sas. Das sine gab der fürste sa [575] Hin uf dem ringe da Und öch das sine das er rait, Durch siner vröwen werdekait 6415 Der sůzen Amelýen, Siner trut amien. Dis hail, die grossen ere Zurnde do vil sere Der Provinzal grave Arialt; 6490 Der ellenthafte fürste balt Bot dem fürsten von Brabant Sin tjost sa zehant Übern rinc in sinen munt Vor al den rittern sa zestunt. 6495 Des wart der junge degen vro. Die fürsten sich beraitent do Den Brabant und den Provenzal Mit ritters müte sunder twal. Dem man dar balde zoh 6430 Ain schon ors gros und hoh Baide snel, starc und git, Dem edeln fürsten hohgemüt, Wilhelmes kinde. Gen des luften winde 6435 Hat er an den stunden Den heln her ab gebunden 108 Durch külen gen dem lufte. Mit minneclichem gufte Gedaht er an die güten 6440 Die rainen hohgemüten Die süzen Amelyen, Er began si benedien Und ir lobeliche site: Hie nüwert er die krefte mitte 6445 Und dahte an irn süzen grüz; Do wart im aller sorgen büz Und hate gen der ritterschaft Starke und vollekomen kraft. -Als do mit richer koste 6450 Sich gen der tjoste Die fürsten hatent wol berait Nach kuneclicher richait Und die helme uf gebunden, Die ors si halten kunden 6455 Sunder walopieren her Und sancten ie sa da sper, Dazs ane fallieren Uf den helden fieren Ze clainen spizen da zerstuben, 6460 Die schilte vor ir armen cluben. Ir baider tyoste liefen mitte Vil grogierer nach ir sitte Und riefent mengen stolzen krie. ,Avoy! nu kumet er aber hie 6465 Der wol mit manlicher kraft Kan üben werde rittherschaft! Wicha wich! la wichen! La die zen ander strichen Die hie mit schilten und mit spern 6470 Von werden wibe» lones gern!' [37e] Sus riefent die grogierer dort. vf D, besser: ovz W. 6494. satzestvnt W, an sine mut D. 6497. Den barba vn dé pr. D, besser: der brabant vnd der pr. MW. 6499. Dem D, besser: vf den rinc M. 6434. lvftes W. 6440. huhgemüten. 6412. 6445. 6448. 6451. 6454. 6457. 6459. 6470. grůz M, růz D. wollekom. füste. leiten M. dazs ane] daz sane M, Dasane D. verstvben W, z'cluben D. wibes.
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104 Die fúrsten hieltent an dů ort Des ringes baidenthalben da. Ob si da sprangten? ja si, ja! 6475 Ir ietweder fůrte her Gen der juste ain vellesper Die man si baide vellen sach. Wilhelm der fürste stach Den Provenzal hin uf das gras. 6480 Alda bi hielt Pitipas, Da im dü ere was geschehen, Als ich iu han verjehen, Und sach ez mit den ögen an. Des herren mage und sine man 6485 Liesen in do mere niht Tyostieren, als das märe giht, Do er mit ritterlicher ger Vertan hete zehen sper. Wie nach ritters werdekait 6490 Der und der und jener rait Und wie der ain den andern nider stach, Was uf dem velde da geschach, Wolte ich das sagen, der mär wurd ze vil. Nain, ich ensol ez noch enwil 6495 Mit máren gar durch grúnden niht: Ich han gebrůvet die geschicht, Die ritterschaft und die getat Die alda begangen hat Der aventůre herre wis. 6500 Do der begie so hohen pris, 6476. 6477. 6489. 6490. 6491. 6493. 6494. 6496. 6498. ment. velle M, welle D. vellen] welle D, helden M. das zweite und| vn MW, fehlt D. ain de and'n D, besser in MW: disen. d'mär wrd D, besser in MW: des wer. ez M, fehlt D. gebrüwet. vor hat ein kleines Loch im Perga- Wie] Hie M, [D] die D, gar W. - Er zogete schone wider in Gen siner herberge hin Mit wunneclichem schalle. Die varende waren alle 6505 In siner herberge do. Da schüf er ir leben so Das nieman kurzewile vant Wan bi dem fürsten von Brabant; Alle die es gerüchten 6510 Das si durch not in süchten Und bi im da wolden sin, Den tet er süzen willen schin. Swas ritterschaft hiez, das was da Me danne iender anderswa. 6515 Unz das man gas, dar nach zehant Wurden züzim gesant Die türsten und die besten Die gen den frómden gesten Innerha/p da wolden wesen. 6520 Do begund er die us lesen Der kunst, der ellen und der kraft Turnai und ritterschaft Was da aller beste kunt. Die fürt er ander selben stunt 6525 Mit im ze velde drate; Des wurdent si zerate Wie si sich tailen solden. Und da turnieren wolden. -Als si kament uf das velt, [38a] Si samentent sich in ain gezelt 6531 Des künges ze Portegal. 6504. 6509. 6512. 6519. da wolde D. 6521. 6522. 6523. 6526. warende D, varvnden W. gervhten W, gerüchen D. tet W, tot D. Innerthalp do wolten W, Innerhab ellen W, all D. zv tyrnay vnd zv r. W. beste W, bestu D. besser: d, si wurden ze rate M(W).
104 Die fúrsten hieltent an dů ort Des ringes baidenthalben da. Ob si da sprangten? ja si, ja! 6475 Ir ietweder fůrte her Gen der juste ain vellesper Die man si baide vellen sach. Wilhelm der fürste stach Den Provenzal hin uf das gras. 6480 Alda bi hielt Pitipas, Da im dü ere was geschehen, Als ich iu han verjehen, Und sach ez mit den ögen an. Des herren mage und sine man 6485 Liesen in do mere niht Tyostieren, als das märe giht, Do er mit ritterlicher ger Vertan hete zehen sper. Wie nach ritters werdekait 6490 Der und der und jener rait Und wie der ain den andern nider stach, Was uf dem velde da geschach, Wolte ich das sagen, der mär wurd ze vil. Nain, ich ensol ez noch enwil 6495 Mit máren gar durch grúnden niht: Ich han gebrůvet die geschicht, Die ritterschaft und die getat Die alda begangen hat Der aventůre herre wis. 6500 Do der begie so hohen pris, 6476. 6477. 6489. 6490. 6491. 6493. 6494. 6496. 6498. ment. velle M, welle D. vellen] welle D, helden M. das zweite und| vn MW, fehlt D. ain de and'n D, besser in MW: disen. d'mär wrd D, besser in MW: des wer. ez M, fehlt D. gebrüwet. vor hat ein kleines Loch im Perga- Wie] Hie M, [D] die D, gar W. - Er zogete schone wider in Gen siner herberge hin Mit wunneclichem schalle. Die varende waren alle 6505 In siner herberge do. Da schüf er ir leben so Das nieman kurzewile vant Wan bi dem fürsten von Brabant; Alle die es gerüchten 6510 Das si durch not in süchten Und bi im da wolden sin, Den tet er süzen willen schin. Swas ritterschaft hiez, das was da Me danne iender anderswa. 6515 Unz das man gas, dar nach zehant Wurden züzim gesant Die türsten und die besten Die gen den frómden gesten Innerha/p da wolden wesen. 6520 Do begund er die us lesen Der kunst, der ellen und der kraft Turnai und ritterschaft Was da aller beste kunt. Die fürt er ander selben stunt 6525 Mit im ze velde drate; Des wurdent si zerate Wie si sich tailen solden. Und da turnieren wolden. -Als si kament uf das velt, [38a] Si samentent sich in ain gezelt 6531 Des künges ze Portegal. 6504. 6509. 6512. 6519. da wolde D. 6521. 6522. 6523. 6526. warende D, varvnden W. gervhten W, gerüchen D. tet W, tot D. Innerthalp do wolten W, Innerhab ellen W, all D. zv tyrnay vnd zv r. W. beste W, bestu D. besser: d, si wurden ze rate M(W).
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Do kamen balde sunder twal Die ritter und die herren gar Der si bedurfen wolten dar 6535 In das riche pavilun. Do sprach der künic von Arragun ‚Swer turnieren welle hie, Der helfe üns bedenke wie Wir alhie turnieren, 6540 Den turnay samelieren! — „Wie anders danne lant an lant?* Sprach do der wise wigant, Her Wilhelm der firste git, „Da mit wirt das wol behit 6545 Das hie kumpanie niht Mach geschehen noch geschiht! — „Was solte ins kumpanie Oder vientlich malie? Wir hant noch wer hie niht ge- sehen, 6550 Des wir von warhait müzen jehen, Und furhien da von anders niht Wan das der turnay werde en wihtf Sprach der kńnic Elimant. Do sprach her Wilhelm zehant 6555 ,Vil ritterscheft habent ir,. In der masse hant óch wir Ritter, das wir üch bestan Morgen wellen uf dem plan, Und swie ir turnieren welt, 6560 Das sig gar an üch gezelt, Der gewalt und óch der mit, Swas ir welt, das dunket üns güt. Welt ir umbe al ritters habe, Des wellent wir niht gan abe, 6532. 6538. 6540. 6544. 6549. 6551. 6552. kam D, chomen W. gedenken W. tvrnay W, fehit D. wirt M, wir D. wer MW, vor D. furthe. wan MW, fehlt D. sameheren. 105 6565 Oder das man laze den man Umb alles das er gewinnen kan. Swie werlos ünser ritterschaft Funden si gen iüwer kraft, So hant ir an üns funden doch 6570 Swes ir gedenken kunnent noch. Die andern ritter sprachent do „Herre, wir sint niht also Komen in disü riche Das wir hie kamphliche 6575 Vehten umbe des mannes habe, Wie wir im die gebrechent abe, Und in hie schazten durch sin git: Wir hant turnierens mit Ane valschen list, 6580 Als turnay biz her komen ist. Swie der man ze velde var, Sin habe sig das schazen gar Das im geschehen mug alhie. Tailent ins! nu hórent wie: 6585 Die inren an die ussern schar* Das gelobton si do gar Und schident von an ander sich. Mit sizen rotten wunneclich [380] Zogeten si ze herberge do. 6590 Her Wilhelm schüf es so Das er an der selben zit Hate sunder widerstrit Den schal us und inne Mit prislichem gewinne, 6595 Mit alder fróde unz an den tac Der ie fürste me pflac. Dem volche und der gemainer schar, 6557. Ritt, zwischen R. und i das kleine Loch im Pergament (s. p. 37c, V. 6498). bestat. 6565. laze D, besser: schetze M, vgl. V. 6577. 6575. Wehte. 6579. valslichen M. 6589. hbgo do. 6596. ie W, fehlt D. gephlak W.
Do kamen balde sunder twal Die ritter und die herren gar Der si bedurfen wolten dar 6535 In das riche pavilun. Do sprach der künic von Arragun ‚Swer turnieren welle hie, Der helfe üns bedenke wie Wir alhie turnieren, 6540 Den turnay samelieren! — „Wie anders danne lant an lant?* Sprach do der wise wigant, Her Wilhelm der firste git, „Da mit wirt das wol behit 6545 Das hie kumpanie niht Mach geschehen noch geschiht! — „Was solte ins kumpanie Oder vientlich malie? Wir hant noch wer hie niht ge- sehen, 6550 Des wir von warhait müzen jehen, Und furhien da von anders niht Wan das der turnay werde en wihtf Sprach der kńnic Elimant. Do sprach her Wilhelm zehant 6555 ,Vil ritterscheft habent ir,. In der masse hant óch wir Ritter, das wir üch bestan Morgen wellen uf dem plan, Und swie ir turnieren welt, 6560 Das sig gar an üch gezelt, Der gewalt und óch der mit, Swas ir welt, das dunket üns güt. Welt ir umbe al ritters habe, Des wellent wir niht gan abe, 6532. 6538. 6540. 6544. 6549. 6551. 6552. kam D, chomen W. gedenken W. tvrnay W, fehit D. wirt M, wir D. wer MW, vor D. furthe. wan MW, fehlt D. sameheren. 105 6565 Oder das man laze den man Umb alles das er gewinnen kan. Swie werlos ünser ritterschaft Funden si gen iüwer kraft, So hant ir an üns funden doch 6570 Swes ir gedenken kunnent noch. Die andern ritter sprachent do „Herre, wir sint niht also Komen in disü riche Das wir hie kamphliche 6575 Vehten umbe des mannes habe, Wie wir im die gebrechent abe, Und in hie schazten durch sin git: Wir hant turnierens mit Ane valschen list, 6580 Als turnay biz her komen ist. Swie der man ze velde var, Sin habe sig das schazen gar Das im geschehen mug alhie. Tailent ins! nu hórent wie: 6585 Die inren an die ussern schar* Das gelobton si do gar Und schident von an ander sich. Mit sizen rotten wunneclich [380] Zogeten si ze herberge do. 6590 Her Wilhelm schüf es so Das er an der selben zit Hate sunder widerstrit Den schal us und inne Mit prislichem gewinne, 6595 Mit alder fróde unz an den tac Der ie fürste me pflac. Dem volche und der gemainer schar, 6557. Ritt, zwischen R. und i das kleine Loch im Pergament (s. p. 37c, V. 6498). bestat. 6565. laze D, besser: schetze M, vgl. V. 6577. 6575. Wehte. 6579. valslichen M. 6589. hbgo do. 6596. ie W, fehlt D. gephlak W.
Strana 106
106 Do die ritter schliefen gar Und an ir růwe da beliben, 6600 Wart fröliche die naht vertriben. IDo der morgen was betaget, Den werden helden unverzaget Wart misse da gesungen. Die wisen werden jungen 6605 Ein pittit mangier azzen da Und zogetent us ze velde sa Ge waffent riterliche; Mit menger teke riche Und mit liehten panieren 6610 Sach man sü condewieren Die ritterschaft hin uf den plan. Ich sage als ichs vernomen han. Si bundent helm uf hóbet hie, Dar nach schiere hurten sie 6615 Und stachent menic sper enzwai. Do hüb sich sa der turnay. Uf die enren dranc hin für Gar in vientlicher kur Von Arragun der künic Gilbert 6620 Und tet die stolzen ritter wert Wider umbe gen ir fride Und machot alda vil müder lide Und viegent abe ritter vil. Da wart ain herte ritter spil 6625 Von schlegen und óch von stichen Das die inren wichen. Das was der T'üschen herze lait. Do was her Wilhelm berait 6600. 6605. 6610. wart W, War D. pitmanger azzen W, pittit ezzen D. condieren. 6617. inren] inner W, merë D. 6628. besser: viengen (= vieng in) aber M, wi in abe W. 6639. gehvrtet W, gehürte D. 6643. gezömet D, gezovmet M. 6645. arragovneyse W, arragunarise D. 6646. Were W, War D. newe leise W. Mit richen helden jungen 6630 Und kam dort her gedrungen So hurtecliche uf die schar Das er si wider hurte gar Und tet si gen ir fride wider. Da wart menic ors dar nider 6635 Gedrungen und gestossen. Mit herten slegen grossen Slügent si an ander hie, Da jener den, der disen hie. „A voy, wie da gehirteć wart! 6640 Was clainode wart verschart Do der grave Poytwin Wart von den rotten sin Gezómet und gefiret hin! Bi den sinen viengen in 6645 Die Arragunaise. Wár ain nuilaise Von sne do ander selben zit [38c] So dike uf das velt gesnit So vil der sprinzen uf das gras 6650 Gestrót von den spern was, Ir wäre ze spor gemic gesin. Von Wascunie künic Pelin In der Franzoise rotte dranc Und zónde an ir aller danc 6655 Dietrichen den Schamponoys. Do kam der degen kurtoys Her Wilhelm der wigant, Den mac dranger im us der hant Und hurt in nider uf den melm, 6660 Sin wol gezimerter helm 6648. dike W, die M, er wàr D. 6651. ir were zespvr gnve gesin M (fol. 500) Ez were ze spor gevg gesein W, Jir ware ze (alles übrige fehlt) D. 6052. Belin M. 6653. vor dràc steht rait. 6654. zómde M. 6658. den mac dranger M(W), Vn druch er D.
106 Do die ritter schliefen gar Und an ir růwe da beliben, 6600 Wart fröliche die naht vertriben. IDo der morgen was betaget, Den werden helden unverzaget Wart misse da gesungen. Die wisen werden jungen 6605 Ein pittit mangier azzen da Und zogetent us ze velde sa Ge waffent riterliche; Mit menger teke riche Und mit liehten panieren 6610 Sach man sü condewieren Die ritterschaft hin uf den plan. Ich sage als ichs vernomen han. Si bundent helm uf hóbet hie, Dar nach schiere hurten sie 6615 Und stachent menic sper enzwai. Do hüb sich sa der turnay. Uf die enren dranc hin für Gar in vientlicher kur Von Arragun der künic Gilbert 6620 Und tet die stolzen ritter wert Wider umbe gen ir fride Und machot alda vil müder lide Und viegent abe ritter vil. Da wart ain herte ritter spil 6625 Von schlegen und óch von stichen Das die inren wichen. Das was der T'üschen herze lait. Do was her Wilhelm berait 6600. 6605. 6610. wart W, War D. pitmanger azzen W, pittit ezzen D. condieren. 6617. inren] inner W, merë D. 6628. besser: viengen (= vieng in) aber M, wi in abe W. 6639. gehvrtet W, gehürte D. 6643. gezömet D, gezovmet M. 6645. arragovneyse W, arragunarise D. 6646. Were W, War D. newe leise W. Mit richen helden jungen 6630 Und kam dort her gedrungen So hurtecliche uf die schar Das er si wider hurte gar Und tet si gen ir fride wider. Da wart menic ors dar nider 6635 Gedrungen und gestossen. Mit herten slegen grossen Slügent si an ander hie, Da jener den, der disen hie. „A voy, wie da gehirteć wart! 6640 Was clainode wart verschart Do der grave Poytwin Wart von den rotten sin Gezómet und gefiret hin! Bi den sinen viengen in 6645 Die Arragunaise. Wár ain nuilaise Von sne do ander selben zit [38c] So dike uf das velt gesnit So vil der sprinzen uf das gras 6650 Gestrót von den spern was, Ir wäre ze spor gemic gesin. Von Wascunie künic Pelin In der Franzoise rotte dranc Und zónde an ir aller danc 6655 Dietrichen den Schamponoys. Do kam der degen kurtoys Her Wilhelm der wigant, Den mac dranger im us der hant Und hurt in nider uf den melm, 6660 Sin wol gezimerter helm 6648. dike W, die M, er wàr D. 6651. ir were zespvr gnve gesin M (fol. 500) Ez were ze spor gevg gesein W, Jir ware ze (alles übrige fehlt) D. 6052. Belin M. 6653. vor dràc steht rait. 6654. zómde M. 6658. den mac dranger M(W), Vn druch er D.
Strana 107
Wart im da gebrochen abe Und den sinen vil ir habe. In vie der fürste von Brabant Gar mit werlicher hant, 6665 In und sine rotten gar Enschumpfierter und sine schar. Von Navarren Gerion, Der uf hoher minne lon Was gestrichen in das lant, 6670 Kam gehürtet sa zehant. Do der künic Belinen Sach mit al den sinen Enschunpfieren und vahen, Er begunde gahen 6675 Uf der Brabande rotte hin. Her Wilhelm kam vor an in Und stach in nider uf das gras. Vil schiere do entwürket was Gerion der riche. 6680 Do viengen werliche Die werden Provenzale Da an dem selben male Bernharden von Hollant. Der edel degen wit erkant 6685 Grave Arialt der kürtaise, Den viengen Firmundeise, Das was der wise Provinzal. Elimant von Portegal Kam uf des künges Vilippes barn. 6690 Do kam Wilhelm gevarn Und brach uf im enzwai sin sper. Uffen in kerte wider her Das kint, der juncherre wis, 6663. wie. 6667. Navarren] naverren MW, nauerte D. 6673. wahen. 6686. firmvndeise M(W), fehlt D. 6689. kińnges] kindes D, kvnik W. 6692. vf M. 6693. vis. 6697. zóm M. in viengen M, vii vienc 1 D. 6700. geramt D, gezamet M, gezampt W 107 Der sit bejagte hohen pris 6695 In mengem künecriche, Und viel im werliche In sinen zom. in viengen sa Die werden Franzoyse da. JDa wart gewurket schiltes amt, 6700 Wilder vrável vil geramt, Ritter vil gevellet, Vil herter helm erschellet, Zer hówen an dem ritters spil Klainode, wappen, róche vil, 6705 Swarzer bülan vil geslagen. Diu rotte waich. man sach sie jagen [39a] Te naher mit gedrange, Das wiehen wert unlange E die flithtigen kerten 6710 Und die jagenden lerten Wichen wider übers velt. Der manhait manlich wider gelt Müte lange ors und den man; Der firte den gevangen dan, 6715 Der brach dem andern grosse habe Mit ritherlichen siten abe: Des sach man alda vil ergan. Der turnai begunde stan An wer an dem geverte 6720 Strenge, werlich, herte; Mit flehtenne verwar er sich, Sin werren das was vientlich Von menger ritterlicher wer. Swa uf des uzern tailes her 6725 Her Wilhelm der fürste dranc, 6701. gewellet. 6712. der W, Di D. 6713. vnde D, vnd W. 6714. den W, de D. 6716. rithliche. 6719. An wer D, besser: vii wart MW. 6724. ovzzern W, vhern D. 6725. vor dranc steht hei. gewangen.
Wart im da gebrochen abe Und den sinen vil ir habe. In vie der fürste von Brabant Gar mit werlicher hant, 6665 In und sine rotten gar Enschumpfierter und sine schar. Von Navarren Gerion, Der uf hoher minne lon Was gestrichen in das lant, 6670 Kam gehürtet sa zehant. Do der künic Belinen Sach mit al den sinen Enschunpfieren und vahen, Er begunde gahen 6675 Uf der Brabande rotte hin. Her Wilhelm kam vor an in Und stach in nider uf das gras. Vil schiere do entwürket was Gerion der riche. 6680 Do viengen werliche Die werden Provenzale Da an dem selben male Bernharden von Hollant. Der edel degen wit erkant 6685 Grave Arialt der kürtaise, Den viengen Firmundeise, Das was der wise Provinzal. Elimant von Portegal Kam uf des künges Vilippes barn. 6690 Do kam Wilhelm gevarn Und brach uf im enzwai sin sper. Uffen in kerte wider her Das kint, der juncherre wis, 6663. wie. 6667. Navarren] naverren MW, nauerte D. 6673. wahen. 6686. firmvndeise M(W), fehlt D. 6689. kińnges] kindes D, kvnik W. 6692. vf M. 6693. vis. 6697. zóm M. in viengen M, vii vienc 1 D. 6700. geramt D, gezamet M, gezampt W 107 Der sit bejagte hohen pris 6695 In mengem künecriche, Und viel im werliche In sinen zom. in viengen sa Die werden Franzoyse da. JDa wart gewurket schiltes amt, 6700 Wilder vrável vil geramt, Ritter vil gevellet, Vil herter helm erschellet, Zer hówen an dem ritters spil Klainode, wappen, róche vil, 6705 Swarzer bülan vil geslagen. Diu rotte waich. man sach sie jagen [39a] Te naher mit gedrange, Das wiehen wert unlange E die flithtigen kerten 6710 Und die jagenden lerten Wichen wider übers velt. Der manhait manlich wider gelt Müte lange ors und den man; Der firte den gevangen dan, 6715 Der brach dem andern grosse habe Mit ritherlichen siten abe: Des sach man alda vil ergan. Der turnai begunde stan An wer an dem geverte 6720 Strenge, werlich, herte; Mit flehtenne verwar er sich, Sin werren das was vientlich Von menger ritterlicher wer. Swa uf des uzern tailes her 6725 Her Wilhelm der fürste dranc, 6701. gewellet. 6712. der W, Di D. 6713. vnde D, vnd W. 6714. den W, de D. 6716. rithliche. 6719. An wer D, besser: vii wart MW. 6724. ovzzern W, vhern D. 6725. vor dranc steht hei. gewangen.
Strana 108
108 Da mist er wichen sunder danc. So tranc er mit siner schar le naher und naher dar; Des erholte sich die diet 6730 Swederthalb er von ir schiet, Da cherten si mit frecher ger An die ‘ern wider her Und tatent ritters wer erkant. Ze jungest twanc si des sin hant 6735 Das si durch ir fride nie Mohten komen, des twanc er sie. JDie man us mengen landen, Da vor die us erkanden, Daz mac nu sin dû ner schar, 6740 Wan si die usern rotten gar Tate in mit ritterschaft. Do dranc mit werlicher kraft Her Wilhelm mit gedrenge Von der wite in die enge: 6745 Er für ainnenthalb n, Anderhalben us dort hin. Die grogirer da liefen, Grogierende si riefen „Wara war! wer kumet da? 6750 Za, tschavaliers, wikeli wa! Wicha wich! sie kument hie! Avoyi, durch Got, was wellent sie? Durch pris vil sper verswenden Und die trunzen senden 6755 Gen lüften durch den site Das er gieret si doch mitte. Ay, Wilhelm, hoh geburt, 6731. kerten M, chert er DW. 6732. innern W, mern D. 6737. megs lande dà D, gemeinem landen M. 7 6738. vs erkanden D, frechen nande M. 6740. inre M, mer D. 6741. 'Tàte D, besser wohl: taten M. 6745. ainnenthalb hin D, iemer einhalb in M. 6746. hin M, in D. Wie du lerest süchen furt Die besten in dem sande hie 6760 Die noch die besten warent ie! AY, size rainui kindes tugent, Got bewar din edel jugent, Wan du mit in allen wis Wirbest umbe der welte pris!‘ 6765 IDa wart, als ich iu sagen wil, Verlorn und gewunnen vil, [395] Die gewunnen, die verlurn, Die ainen grossen schaden kurn, Die andern er und hohen pris; 6770 Des half der stolze degen wis, Her Wilhelm der gite, Mit ritterlichem mite. Er behabet an den ziten Den pris ze baiden siten 6775 Das im des besten jahent Alle die in sahent Mit ritterlichen dingen Nach hohem prise ringen. Im was an kunst, an al der kraft 6780 Die hóren sol ze ritterschaft, Nieman an kunst, an kraft gelic, Er wáre arm oder riche. Menie werder notic man Von sinem prise da gewan 6785 Groze habe und werdekait, Wan swa er die schar durch rait, Das was eht ane wer vil gar. - Da drungen si nach al dur die schar Und gewunnent riche habe 6750. zatschavoliers wikeli wa M, Zahz- hawáliers wikeli wa D. 6755. siten. 6756. doch D, da M. 6757. wilhelm D, besser in M: von Orlens. 0761. kindes tvgent MW, ivgent D. 6762. so M (fol. 510), fehlt D. 6775. das im W, D, in D. 6789. vnd W, Vn die D.
108 Da mist er wichen sunder danc. So tranc er mit siner schar le naher und naher dar; Des erholte sich die diet 6730 Swederthalb er von ir schiet, Da cherten si mit frecher ger An die ‘ern wider her Und tatent ritters wer erkant. Ze jungest twanc si des sin hant 6735 Das si durch ir fride nie Mohten komen, des twanc er sie. JDie man us mengen landen, Da vor die us erkanden, Daz mac nu sin dû ner schar, 6740 Wan si die usern rotten gar Tate in mit ritterschaft. Do dranc mit werlicher kraft Her Wilhelm mit gedrenge Von der wite in die enge: 6745 Er für ainnenthalb n, Anderhalben us dort hin. Die grogirer da liefen, Grogierende si riefen „Wara war! wer kumet da? 6750 Za, tschavaliers, wikeli wa! Wicha wich! sie kument hie! Avoyi, durch Got, was wellent sie? Durch pris vil sper verswenden Und die trunzen senden 6755 Gen lüften durch den site Das er gieret si doch mitte. Ay, Wilhelm, hoh geburt, 6731. kerten M, chert er DW. 6732. innern W, mern D. 6737. megs lande dà D, gemeinem landen M. 7 6738. vs erkanden D, frechen nande M. 6740. inre M, mer D. 6741. 'Tàte D, besser wohl: taten M. 6745. ainnenthalb hin D, iemer einhalb in M. 6746. hin M, in D. Wie du lerest süchen furt Die besten in dem sande hie 6760 Die noch die besten warent ie! AY, size rainui kindes tugent, Got bewar din edel jugent, Wan du mit in allen wis Wirbest umbe der welte pris!‘ 6765 IDa wart, als ich iu sagen wil, Verlorn und gewunnen vil, [395] Die gewunnen, die verlurn, Die ainen grossen schaden kurn, Die andern er und hohen pris; 6770 Des half der stolze degen wis, Her Wilhelm der gite, Mit ritterlichem mite. Er behabet an den ziten Den pris ze baiden siten 6775 Das im des besten jahent Alle die in sahent Mit ritterlichen dingen Nach hohem prise ringen. Im was an kunst, an al der kraft 6780 Die hóren sol ze ritterschaft, Nieman an kunst, an kraft gelic, Er wáre arm oder riche. Menie werder notic man Von sinem prise da gewan 6785 Groze habe und werdekait, Wan swa er die schar durch rait, Das was eht ane wer vil gar. - Da drungen si nach al dur die schar Und gewunnent riche habe 6750. zatschavoliers wikeli wa M, Zahz- hawáliers wikeli wa D. 6755. siten. 6756. doch D, da M. 6757. wilhelm D, besser in M: von Orlens. 0761. kindes tvgent MW, ivgent D. 6762. so M (fol. 510), fehlt D. 6775. das im W, D, in D. 6789. vnd W, Vn die D.
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6790 Die si den gesten brachent abe. Die werden unverzagten Alsus an im bejagten Von sines prises lere Baide gůt und ere. 6795 Mo naht es gen mittem tage; Nach der aventüre sage Die ussern warent gar entworht. Der fürste wert und unerforht, Her Wilhelm der degen wis, 6800 Der da gewan den höhsten pris, Sinen heln er abe bant Als er niht mere wer da vant, Und zogete schone wider in Gen siner herberge wider hin. 6805 Er rait mit so schonen siten, Swa künige oder fürsten ritten, Das der nieman dekaine war Nam wan sin und siner schar; Unz er ze herberge kam, 6810 Den herren er vil gar benam Den pris und an lobe die wer. Ay, mit welcher ritters zer Der stolze fürste wol gemüt Zerte lip und güt, 6815 Sitte, grüz, zuht und kraft, Lip und kraft an rittherschaft! Öch tailte zuhtecliche Der edel zühte riche Sinen grüz in allen mitte 6820 Mit so lobelichem sitte Das nieman im kunde niht Verkeren, des dü warhait giht. Sin güt was so gemaine Das der getrüwe raine 6791. unwzagten. 6792. im W, in D. 6793. vor lere steht ere. 6805. raite über wär. 6808. wan M, ma D. so M. fehlt D. 109 6825 Von grozer armüt mengen schiet [39e] Den sin miltü hant beriet. Io der imbis geschach Und man sich dannan rihten sach Die herren alle geliche 6830 Baide arm und riche, Do gie der edel wise man In aine kamer allaine dan Und der stolze Pitipas, Nieman mer bi im was. 6835 Do schrab er mit siner hant Ainen brief gen Fngellant Der clarun und der sizen. Er kunde schone grüzen Ir lip, ir hohgemüte, 6840 Ir tugent, ir rainen güte Mit herzen und mit sinnen Und mit unvalschen minnen Mit sinen süzen worten gar Dze sin brief ir brahte dar. 6845 Mit welchen worten und wie, Das wil ich iu nu sagen hie. ,Frôwe, aller tugende an spiegel glas, Ain cron, ain blüme, an adamas Wiplicher gûte, 6850 An zuht, an hoh gemûte Min hôhester trost, min bestes hail, Miner salden gróster tail Den ich ze dirre welte han, Das bistu gar dn allen wan. 6855 Liep, herzeliebü vrówe min, Ich wil getüret iemer sin An tugenden und mite, An werdekait und an gûte, 6815. grVz M, gros D. 6840. Jir t. 6844. di W, D' D. 6847. am Rande wieder das Zeichen 1. 6858. ze] zv W, fehlt D.
6790 Die si den gesten brachent abe. Die werden unverzagten Alsus an im bejagten Von sines prises lere Baide gůt und ere. 6795 Mo naht es gen mittem tage; Nach der aventüre sage Die ussern warent gar entworht. Der fürste wert und unerforht, Her Wilhelm der degen wis, 6800 Der da gewan den höhsten pris, Sinen heln er abe bant Als er niht mere wer da vant, Und zogete schone wider in Gen siner herberge wider hin. 6805 Er rait mit so schonen siten, Swa künige oder fürsten ritten, Das der nieman dekaine war Nam wan sin und siner schar; Unz er ze herberge kam, 6810 Den herren er vil gar benam Den pris und an lobe die wer. Ay, mit welcher ritters zer Der stolze fürste wol gemüt Zerte lip und güt, 6815 Sitte, grüz, zuht und kraft, Lip und kraft an rittherschaft! Öch tailte zuhtecliche Der edel zühte riche Sinen grüz in allen mitte 6820 Mit so lobelichem sitte Das nieman im kunde niht Verkeren, des dü warhait giht. Sin güt was so gemaine Das der getrüwe raine 6791. unwzagten. 6792. im W, in D. 6793. vor lere steht ere. 6805. raite über wär. 6808. wan M, ma D. so M. fehlt D. 109 6825 Von grozer armüt mengen schiet [39e] Den sin miltü hant beriet. Io der imbis geschach Und man sich dannan rihten sach Die herren alle geliche 6830 Baide arm und riche, Do gie der edel wise man In aine kamer allaine dan Und der stolze Pitipas, Nieman mer bi im was. 6835 Do schrab er mit siner hant Ainen brief gen Fngellant Der clarun und der sizen. Er kunde schone grüzen Ir lip, ir hohgemüte, 6840 Ir tugent, ir rainen güte Mit herzen und mit sinnen Und mit unvalschen minnen Mit sinen süzen worten gar Dze sin brief ir brahte dar. 6845 Mit welchen worten und wie, Das wil ich iu nu sagen hie. ,Frôwe, aller tugende an spiegel glas, Ain cron, ain blüme, an adamas Wiplicher gûte, 6850 An zuht, an hoh gemûte Min hôhester trost, min bestes hail, Miner salden gróster tail Den ich ze dirre welte han, Das bistu gar dn allen wan. 6855 Liep, herzeliebü vrówe min, Ich wil getüret iemer sin An tugenden und mite, An werdekait und an gûte, 6815. grVz M, gros D. 6840. Jir t. 6844. di W, D' D. 6847. am Rande wieder das Zeichen 1. 6858. ze] zv W, fehlt D.
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110 An libe, an sälde, an er, an kraft 6860 Der minneclichen botschaft, Süzes herze liep, diu mir So minneclichen wart von dir Braht und in frömde lant Durch minneclichen grüz gesant. 6865 Vrôwe, liebû vrôwe, Mines herzen wunnen schówe, Du enbut mir den dienst din, Ich sol in dinen hulden sin. Ich trag dir dienstlichen müt, 6870 War iht bessers danne git, Das wolte ich enbieten dir, Wan swas ie ze liebe mir Und ze sálden geschach Sit dich min óge erst an sach, 6875 Das müste von dir ainen komen. Vrówe, du hast mich genomen Mit mite allen wiben. Ich sol daran beliben Das ich wil din aigen sin 6880 Und du mins herzen künegin. Frówe, sit mit troste Mich von dem tode erloste Din vil minneclicher trost, Sit was ich aller sorgen erlost [40a] Und sprich das uf minen ait 6886 Das ich nie sider herzelait Gewan, es wáre da hin swen ich, Herzelieb, gedaht an dich. Frówe, liebü frówe güt, 6890 Staete trüwe, státen mit, State triwe an allen wanc Trait dir min sin und der gedanc Mit ungewancter stâte. 6868. 6874. 6895. 6902. 6907. bessert). hulden, h aus b gebessert. min] mit. vil. wollekomine. wa'rt (es ist. also was aus wart ge- Als du gebut und báte, 6895 Herze trut, also wil ich Durch dich gern srbaiten mich Das es sig din dienest gar Swar ich in ritterschefte var. Was sol ich sprechen mere? 6900 Din lip, diu zuht, din ere, Din lop, din wunebernde tugent, Din werde vollekomine jugent Gerüche Got der güte Bewarn in siner hüte 6905 Und gebe dir státen müt gen mir Ze güt, als ich getrüwe dir!‘ -Als do der brief gesriben was, Er sprach ,vil lieber Pitipas, La dir wol bevolhen sin 6910 Das du von mir die vrówen min Grüzest minnecliche, Das ich dich iemer riche, Und wis mit státen trüwen mir Getrüwe und ane wane und ir 6915 Und wis gewis, und sol ich leben, Ich wil dir lihen unde geben: Des wil ich fügen dir so vil Das ich für war dich trósten wil Das din künne nie me gewan 6920 Ainen also richen man. Wiltu áns getrüwe sin?* — ,Zware, lieber herre min, Ich wil gerne sin swie ir Mich haisent und gebietent mir, 6925 Wan ich iu trüwe laisten sol“ — Des getrüwe ich dir vil wol: — ,Herre min, also mugent ir! 6915. wis M, wil D. 6916. ich wil dir DW, wildv M. 6918. dich trösten wil M, wil tróste dich D.
110 An libe, an sälde, an er, an kraft 6860 Der minneclichen botschaft, Süzes herze liep, diu mir So minneclichen wart von dir Braht und in frömde lant Durch minneclichen grüz gesant. 6865 Vrôwe, liebû vrôwe, Mines herzen wunnen schówe, Du enbut mir den dienst din, Ich sol in dinen hulden sin. Ich trag dir dienstlichen müt, 6870 War iht bessers danne git, Das wolte ich enbieten dir, Wan swas ie ze liebe mir Und ze sálden geschach Sit dich min óge erst an sach, 6875 Das müste von dir ainen komen. Vrówe, du hast mich genomen Mit mite allen wiben. Ich sol daran beliben Das ich wil din aigen sin 6880 Und du mins herzen künegin. Frówe, sit mit troste Mich von dem tode erloste Din vil minneclicher trost, Sit was ich aller sorgen erlost [40a] Und sprich das uf minen ait 6886 Das ich nie sider herzelait Gewan, es wáre da hin swen ich, Herzelieb, gedaht an dich. Frówe, liebü frówe güt, 6890 Staete trüwe, státen mit, State triwe an allen wanc Trait dir min sin und der gedanc Mit ungewancter stâte. 6868. 6874. 6895. 6902. 6907. bessert). hulden, h aus b gebessert. min] mit. vil. wollekomine. wa'rt (es ist. also was aus wart ge- Als du gebut und báte, 6895 Herze trut, also wil ich Durch dich gern srbaiten mich Das es sig din dienest gar Swar ich in ritterschefte var. Was sol ich sprechen mere? 6900 Din lip, diu zuht, din ere, Din lop, din wunebernde tugent, Din werde vollekomine jugent Gerüche Got der güte Bewarn in siner hüte 6905 Und gebe dir státen müt gen mir Ze güt, als ich getrüwe dir!‘ -Als do der brief gesriben was, Er sprach ,vil lieber Pitipas, La dir wol bevolhen sin 6910 Das du von mir die vrówen min Grüzest minnecliche, Das ich dich iemer riche, Und wis mit státen trüwen mir Getrüwe und ane wane und ir 6915 Und wis gewis, und sol ich leben, Ich wil dir lihen unde geben: Des wil ich fügen dir so vil Das ich für war dich trósten wil Das din künne nie me gewan 6920 Ainen also richen man. Wiltu áns getrüwe sin?* — ,Zware, lieber herre min, Ich wil gerne sin swie ir Mich haisent und gebietent mir, 6925 Wan ich iu trüwe laisten sol“ — Des getrüwe ich dir vil wol: — ,Herre min, also mugent ir! 6915. wis M, wil D. 6916. ich wil dir DW, wildv M. 6918. dich trösten wil M, wil tróste dich D.
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Nu solt ir nach iw erzagen mir, Wan mir ist vil wol erkant 6930 Ich wirde schier wider zü gesant. — „So vindest du zem Poye mich, Zem turnay wil ich Nu ze mitter ógste zit, So ünser vrówen messe gelit. 6935 Da vindest du binamen mich, Dar wil ich nach mir wisen dich. Leb ich für war, so bin ich da.‘ Si stündent uf und giengen sa Us der kemenaten hin dan. 6940 Do gab der tugende riche man Fünf marc goldes sa zehant Dem botten den ich han genant, "Und darzü rilichń claider git. [400] Das liebt im dienstlichen müt 6945 Gen den gelieben baiden. Do wolt dannan schaiden Der gefüge Pitipas. Do er wol beraitet was, Er für gegen Engellant und tet 6950 Mit trüwen sines herren bet. "Von dannan rihtont si sich do gar Künge, fürsten und ir schar, Won Gillem der Franzoys Und Dirrich der Schamponoys 6955 Mit geselleclichem sitten Nach urlob zü dem herren rittent. Do fragt er si der märe War ir wille ware. Do sprach gezühtecliche 6960 Das kint von Francriche, 6928. 6930. 6931. 6936. 6944. 6953. 6954. nach iv M, noch D: vgl. V. 6936. wider] wid. widest. zempoye M, zamponye D. mir W, dir D. dich auf Rasur. daz liebt W, D, lebt D. Vo gillem D, Wilhalm W. spamponoys. 111 Des edeln Vilippen barn ,Nefe, ich wil ze lande varn Und hin zem Po$ beraiten mich, Ich und din neve Tierrich. 6965 Nu sag óch du, war stat din můt?“ Do sprach der edel herre git „Min mit gen Normandie strebet, Sit noch in werdem alter lebet Min an, der grave Bernant, 6970 Der ist mir gar unerkant; Mag ich, den wil ich gesehen Und wil dar under haisen spehen Ob iendert ritter samenent sich Durch tagelt, dar wil ouch ich 6975 Und kurzewilen unz an die zit Das sin comindes ende git Zem Poy der turnay. dar kum ich. Nach der rede schieden sich Die herren tugende riche 6980 Von ain ander minnecliche. IDo fir der wandels vrie Wilhelm gen Normandie In siner müter vater lant Und sante wider gen Brabant 6985 Nach silber und nach golde Des er bedurfen solde Ze richer zerunge. Der hohgemüte junge Fürte dan in siner schar 6990 Sine schilt gesellen gar Und si mit ir gesellen, Als ir si hortent zellen. Die andern wurdent des in ain 6956. dem MW, de D. 6963. zempoy M, z' zampanie D. 6964. so M (fol. 520), fehit D. 6974. ouch M, fehlt D. 6976. ende M, fehlt D. git M, zit D. 6977. zem M, zer D.
Nu solt ir nach iw erzagen mir, Wan mir ist vil wol erkant 6930 Ich wirde schier wider zü gesant. — „So vindest du zem Poye mich, Zem turnay wil ich Nu ze mitter ógste zit, So ünser vrówen messe gelit. 6935 Da vindest du binamen mich, Dar wil ich nach mir wisen dich. Leb ich für war, so bin ich da.‘ Si stündent uf und giengen sa Us der kemenaten hin dan. 6940 Do gab der tugende riche man Fünf marc goldes sa zehant Dem botten den ich han genant, "Und darzü rilichń claider git. [400] Das liebt im dienstlichen müt 6945 Gen den gelieben baiden. Do wolt dannan schaiden Der gefüge Pitipas. Do er wol beraitet was, Er für gegen Engellant und tet 6950 Mit trüwen sines herren bet. "Von dannan rihtont si sich do gar Künge, fürsten und ir schar, Won Gillem der Franzoys Und Dirrich der Schamponoys 6955 Mit geselleclichem sitten Nach urlob zü dem herren rittent. Do fragt er si der märe War ir wille ware. Do sprach gezühtecliche 6960 Das kint von Francriche, 6928. 6930. 6931. 6936. 6944. 6953. 6954. nach iv M, noch D: vgl. V. 6936. wider] wid. widest. zempoye M, zamponye D. mir W, dir D. dich auf Rasur. daz liebt W, D, lebt D. Vo gillem D, Wilhalm W. spamponoys. 111 Des edeln Vilippen barn ,Nefe, ich wil ze lande varn Und hin zem Po$ beraiten mich, Ich und din neve Tierrich. 6965 Nu sag óch du, war stat din můt?“ Do sprach der edel herre git „Min mit gen Normandie strebet, Sit noch in werdem alter lebet Min an, der grave Bernant, 6970 Der ist mir gar unerkant; Mag ich, den wil ich gesehen Und wil dar under haisen spehen Ob iendert ritter samenent sich Durch tagelt, dar wil ouch ich 6975 Und kurzewilen unz an die zit Das sin comindes ende git Zem Poy der turnay. dar kum ich. Nach der rede schieden sich Die herren tugende riche 6980 Von ain ander minnecliche. IDo fir der wandels vrie Wilhelm gen Normandie In siner müter vater lant Und sante wider gen Brabant 6985 Nach silber und nach golde Des er bedurfen solde Ze richer zerunge. Der hohgemüte junge Fürte dan in siner schar 6990 Sine schilt gesellen gar Und si mit ir gesellen, Als ir si hortent zellen. Die andern wurdent des in ain 6956. dem MW, de D. 6963. zempoy M, z' zampanie D. 6964. so M (fol. 520), fehit D. 6974. ouch M, fehlt D. 6976. ende M, fehlt D. git M, zit D. 6977. zem M, zer D.
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112 Das si fürent wider hain, 6995 Der moht er behaben niht. Swer die füge ansiht Und kann erkennen rehten füg, Den müs dunken noch genüc Ainem rechen der geselleschaft 7000 Die der degen ellenthaft Het ze ingesinde do. Alse es gefügte sich also Das der grave Bernant [40c] Sin komen dar zůz im bevant, 7005 Vil wit er sich besande In allum sinem lande Biz das der werde Norman Grosse ritterschaft gewan Und hohgemüte vröwan schar. 7010 Von allen vröwan gar Die in den selben jaren Die hohsten warent, Die schönsten und die besten, Mit den wolt er sich gesten 7015 Gen sines kindes kinde. Vil bald und harte swinde Zogt er in ainer wile Gen in wol aine mile Und tet im süzen grüz erkant 7020 Und den sinen in das lant. Der tugenthafte grise, Bernant der fürste wise, Kust in do. von vröden er sprach ‚Das mir ie das hail geschach, 7025 Sun, das du mir komen bist, Des sig gelobt der süze Crist! Ich han čch nach verlust gewin Des ich mit dir ergezzet bin, Ylien, miner tohter, 7030 Diner můter“ do enmohter Das wainen mer enthebon niht, Als es von liebe noch beschiht Vil dik und óch von laide. Do die getrüwen baide 7035 Mit geselleclichem sitten Als bi an ander rittent Und der süze grüz beschach, Der junge Wilhelm do sprach ,Nu sagont mir, lieber vatter min, 7040 Lebt noch min alter miterlin ?* „Nain si, sun. ich mis dir clagen. Do din vatter wart erslagen Und din miter ob im starb, Ir lip von jamer óch verdarb 7045 Und von der grossen swáre Do si vernam disü máre Das si den frünt hat verlorn Den si zem besten hat erkorn. Óch was ich tot unz nu 7050 An fróden, an müt, biz das du Kemd und ich dich han gesehen: Nu leb ich, des mis ich jehen* JDie herren wurdent baide do Der már trurie und w»vro, 7055 Biz si begundent nahen Das si mit fróden sahent Mengen werden Norman. 6994. si W, fehlt D. 6999. einem rekin d'g. M, Ain' reche d' £. D, Einer rehten g. W. 7001. 7004. 7005. 7010. 7018. 7019. bewant W, berant D. Wil. Wo. vor mile steht wil. im' am Rande nachgetragen. ingesinde, das letzte e aus o gebessert. 7028. er W, fehlt D. 7027. han W, fehit D. 7028. Des D, daz W. 7039. 42. watt. 7040. alter m.] altes m. D, liebez m. M, ander m. W. 7051. Keme M. 7053. beide W, biade D. 1054. vnfro M, vro D.
112 Das si fürent wider hain, 6995 Der moht er behaben niht. Swer die füge ansiht Und kann erkennen rehten füg, Den müs dunken noch genüc Ainem rechen der geselleschaft 7000 Die der degen ellenthaft Het ze ingesinde do. Alse es gefügte sich also Das der grave Bernant [40c] Sin komen dar zůz im bevant, 7005 Vil wit er sich besande In allum sinem lande Biz das der werde Norman Grosse ritterschaft gewan Und hohgemüte vröwan schar. 7010 Von allen vröwan gar Die in den selben jaren Die hohsten warent, Die schönsten und die besten, Mit den wolt er sich gesten 7015 Gen sines kindes kinde. Vil bald und harte swinde Zogt er in ainer wile Gen in wol aine mile Und tet im süzen grüz erkant 7020 Und den sinen in das lant. Der tugenthafte grise, Bernant der fürste wise, Kust in do. von vröden er sprach ‚Das mir ie das hail geschach, 7025 Sun, das du mir komen bist, Des sig gelobt der süze Crist! Ich han čch nach verlust gewin Des ich mit dir ergezzet bin, Ylien, miner tohter, 7030 Diner můter“ do enmohter Das wainen mer enthebon niht, Als es von liebe noch beschiht Vil dik und óch von laide. Do die getrüwen baide 7035 Mit geselleclichem sitten Als bi an ander rittent Und der süze grüz beschach, Der junge Wilhelm do sprach ,Nu sagont mir, lieber vatter min, 7040 Lebt noch min alter miterlin ?* „Nain si, sun. ich mis dir clagen. Do din vatter wart erslagen Und din miter ob im starb, Ir lip von jamer óch verdarb 7045 Und von der grossen swáre Do si vernam disü máre Das si den frünt hat verlorn Den si zem besten hat erkorn. Óch was ich tot unz nu 7050 An fróden, an müt, biz das du Kemd und ich dich han gesehen: Nu leb ich, des mis ich jehen* JDie herren wurdent baide do Der már trurie und w»vro, 7055 Biz si begundent nahen Das si mit fróden sahent Mengen werden Norman. 6994. si W, fehlt D. 6999. einem rekin d'g. M, Ain' reche d' £. D, Einer rehten g. W. 7001. 7004. 7005. 7010. 7018. 7019. bewant W, berant D. Wil. Wo. vor mile steht wil. im' am Rande nachgetragen. ingesinde, das letzte e aus o gebessert. 7028. er W, fehlt D. 7027. han W, fehit D. 7028. Des D, daz W. 7039. 42. watt. 7040. alter m.] altes m. D, liebez m. M, ander m. W. 7051. Keme M. 7053. beide W, biade D. 1054. vnfro M, vro D.
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Ir jamer stillen do began, Si wurdent frödenriche. 7060 Do wart vil ritterliche Her Wilhelm mit fröden dar Enpfangen von der werden schar. [4/a] Dar uf het si besant Sin an, der grave Bernant. 7065 Da was dû vrôde mänic valt Mit aller hande tagalt Die ieman gewinnen kan. E das er schiede von dan, Im gab der grave Bernant 7070 Al sin richait und sin lant: Er het ander kinde niht Won in, als ins das máre giht. Wie sich das gefügte sit Lange über menge zit 7075 Das Normendie das lant Von Kerlingen des künges hant Lihet und lihen sol, Als ich han vernomen wol, Des kan ich üch niht gesagen: 7080 Durch das wil ich ez gedagen Und wil fürbas sprechen hie Wie es dem jungen held ergie. To dem firsten wol geborn Hulde wart alda gesworn 7085 Und er das lant an sich genam Und der ellenthafter man Alda belap wol siben tag, Nach der aventüre sag Straic er wit in welschü lant 7090 Und frumte mit siner hant 7068. vf M, vs D. 7065. manic walt. 7087. vol. 7089. Straicher verre W. 7092. vor beschaide ein g. 7094. Dar D, besser: der W. 7097. gesait] gesagt W, gelesen D. Deutsche Texte des Mittelalters, 1l. 113 Menge ritterlich getat Die doch niht gar beschaiden hat Disü aventüre mir; Dar umb red ich gern enbir, 7095 Won ich wil die rehti sagen. Nu nahet in den selben tagen Du zit, als ich han gesait, In die der turnay was gelait Der zem Poy do solde wesen. 7100 Swer hat vernomen alder gelesen Von dem Wallaere Hern Ekkenes mare, Dem ist wol kunt wie jarlich An turnay da hebet sich 7105 In der mitten Ogest zit Und ain spärware durch strit Alda uf gesezzet wirt Den richü kost niht verbirt. Mu hör ich sagen und han vernomen, 7110 So dů selbe zit si komen Das man sol turnieren da, So kument al die vrówen sa Die von warhait sint erkant Zü den schónsten da übers lant. 7115 Den ist gemachet ain palas, Ist ez als ez hie vor was, An den graben gen dem plan Da der turnay sol ergan, Dar ab die werden vrówan 7120 Die ritter mugen schówen. Dar uf sinz sehs tag e [415] Das der turnay da erge, Und setzent aine kinegin 7099. zempoy M, zampoy D. solt W. 7102. ekkenes D, Ereckes M, eikins W. 7112. sa, s über d. 7113. sint W, fehlt D. 7121. sechs W, seh D. 7123. setzent W, saztent D. 8 sode D
Ir jamer stillen do began, Si wurdent frödenriche. 7060 Do wart vil ritterliche Her Wilhelm mit fröden dar Enpfangen von der werden schar. [4/a] Dar uf het si besant Sin an, der grave Bernant. 7065 Da was dû vrôde mänic valt Mit aller hande tagalt Die ieman gewinnen kan. E das er schiede von dan, Im gab der grave Bernant 7070 Al sin richait und sin lant: Er het ander kinde niht Won in, als ins das máre giht. Wie sich das gefügte sit Lange über menge zit 7075 Das Normendie das lant Von Kerlingen des künges hant Lihet und lihen sol, Als ich han vernomen wol, Des kan ich üch niht gesagen: 7080 Durch das wil ich ez gedagen Und wil fürbas sprechen hie Wie es dem jungen held ergie. To dem firsten wol geborn Hulde wart alda gesworn 7085 Und er das lant an sich genam Und der ellenthafter man Alda belap wol siben tag, Nach der aventüre sag Straic er wit in welschü lant 7090 Und frumte mit siner hant 7068. vf M, vs D. 7065. manic walt. 7087. vol. 7089. Straicher verre W. 7092. vor beschaide ein g. 7094. Dar D, besser: der W. 7097. gesait] gesagt W, gelesen D. Deutsche Texte des Mittelalters, 1l. 113 Menge ritterlich getat Die doch niht gar beschaiden hat Disü aventüre mir; Dar umb red ich gern enbir, 7095 Won ich wil die rehti sagen. Nu nahet in den selben tagen Du zit, als ich han gesait, In die der turnay was gelait Der zem Poy do solde wesen. 7100 Swer hat vernomen alder gelesen Von dem Wallaere Hern Ekkenes mare, Dem ist wol kunt wie jarlich An turnay da hebet sich 7105 In der mitten Ogest zit Und ain spärware durch strit Alda uf gesezzet wirt Den richü kost niht verbirt. Mu hör ich sagen und han vernomen, 7110 So dů selbe zit si komen Das man sol turnieren da, So kument al die vrówen sa Die von warhait sint erkant Zü den schónsten da übers lant. 7115 Den ist gemachet ain palas, Ist ez als ez hie vor was, An den graben gen dem plan Da der turnay sol ergan, Dar ab die werden vrówan 7120 Die ritter mugen schówen. Dar uf sinz sehs tag e [415] Das der turnay da erge, Und setzent aine kinegin 7099. zempoy M, zampoy D. solt W. 7102. ekkenes D, Ereckes M, eikins W. 7112. sa, s über d. 7113. sint W, fehlt D. 7121. sechs W, seh D. 7123. setzent W, saztent D. 8 sode D
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114 Ir clag ze rihter under in, 7125 Von der wirt in der wochen Minnen reht gesprochen, Als da man rehte lehen reht Vor ainem herren machet sleht. Dü da wirt für de schönsten gesehen 7180 Und der man müs des prises jehen An schöne, an künsche, an werdehait, Der lob wirt in den landen brait, Und swer der gedienen kan, Der dunket sich an salic man 7135 An hohes prises bejage. An dem ahtondem tage So koment al geliche dar Die ritter von den landen gar Die mit ritterlicher kraft 7140 Süchent werde ritterschaft. So denne der turnay ende hat Und dů ritterschaft zergat, D4 denne dü schónest ist erkant, Dà git den spárwer uf die hant 7145 Dem besten ritter der da ist, Und dem man ane valschen list Ze baiden sitan prises giht; Mit ainem küssen das geschiht. Uf den selben lieben wan 7150 Das si den spärwer wellint han, Koment al geliche dar Die besten von den landen gar Mit grosser gastunge. Der edel wise junge, 7155 Her Wilhelm, was óch berait 7195. Won. zer schónsten wirt irsehen MW. 7181. w'dehit, 7136. An, A aus V gebessert. 7143. das erste dû] di W, Da D. 7146. walsche. 7166. vor dar steht bat. 7167. gumpaige D, kampanie W. das zweite der W, fehlt D. 7129. wirt für de schönste gehe D, besser: Zem Poy mit grosser richait. Im warent, als ich han vernomen, Von Brabant sin botten komen Und hettont braht vil riches güt. 7160 Der fürste rich und boh gemüt In sine gumbenie nam Swas dar werder ritter kam Von Hanegó und von Brabant Und swer züzim wart gesant 7165 Von Orlens siner hóbet stat; Mit im er dar keren bat In siner gumpanige Gar die von Normendie, Unz das der ellenthafte man 7170 Fier hundert ritter do gewan Die mit im in siner schar Zem turnay woltent dar Uf sine koste in das lant. Nu kam dů zit das dar güsant 7175 Wurdent schiere alle die Die turniere» wolltent hie. „Als üns dá aventüre sagt, Der lanz vrówen wunmüzekait Was uf dem palas ze ende komen: 7180 Den pris hat under in genomen [41c] An schóne, an zuht, an prise Beriet diu vil wise, Olivieres kint von Ploys. Der was ain werder Francoys, 7185 An grave gar von hoher art. Sé eine us genomen wart Zer schónsten uf dem palas 7170. fe D, vier W. 7176. turnierent. 7178. lant vrowen W. wnschekait D. 7182. bereite M, geraite W, richtig: Berite. 7183. von M, fehlt D. 7186. Si aine W, Sin ein D. 7187. Zer, Z aus D gebessert. vnmûzekeit M(W),
114 Ir clag ze rihter under in, 7125 Von der wirt in der wochen Minnen reht gesprochen, Als da man rehte lehen reht Vor ainem herren machet sleht. Dü da wirt für de schönsten gesehen 7180 Und der man müs des prises jehen An schöne, an künsche, an werdehait, Der lob wirt in den landen brait, Und swer der gedienen kan, Der dunket sich an salic man 7135 An hohes prises bejage. An dem ahtondem tage So koment al geliche dar Die ritter von den landen gar Die mit ritterlicher kraft 7140 Süchent werde ritterschaft. So denne der turnay ende hat Und dů ritterschaft zergat, D4 denne dü schónest ist erkant, Dà git den spárwer uf die hant 7145 Dem besten ritter der da ist, Und dem man ane valschen list Ze baiden sitan prises giht; Mit ainem küssen das geschiht. Uf den selben lieben wan 7150 Das si den spärwer wellint han, Koment al geliche dar Die besten von den landen gar Mit grosser gastunge. Der edel wise junge, 7155 Her Wilhelm, was óch berait 7195. Won. zer schónsten wirt irsehen MW. 7181. w'dehit, 7136. An, A aus V gebessert. 7143. das erste dû] di W, Da D. 7146. walsche. 7166. vor dar steht bat. 7167. gumpaige D, kampanie W. das zweite der W, fehlt D. 7129. wirt für de schönste gehe D, besser: Zem Poy mit grosser richait. Im warent, als ich han vernomen, Von Brabant sin botten komen Und hettont braht vil riches güt. 7160 Der fürste rich und boh gemüt In sine gumbenie nam Swas dar werder ritter kam Von Hanegó und von Brabant Und swer züzim wart gesant 7165 Von Orlens siner hóbet stat; Mit im er dar keren bat In siner gumpanige Gar die von Normendie, Unz das der ellenthafte man 7170 Fier hundert ritter do gewan Die mit im in siner schar Zem turnay woltent dar Uf sine koste in das lant. Nu kam dů zit das dar güsant 7175 Wurdent schiere alle die Die turniere» wolltent hie. „Als üns dá aventüre sagt, Der lanz vrówen wunmüzekait Was uf dem palas ze ende komen: 7180 Den pris hat under in genomen [41c] An schóne, an zuht, an prise Beriet diu vil wise, Olivieres kint von Ploys. Der was ain werder Francoys, 7185 An grave gar von hoher art. Sé eine us genomen wart Zer schónsten uf dem palas 7170. fe D, vier W. 7176. turnierent. 7178. lant vrowen W. wnschekait D. 7182. bereite M, geraite W, richtig: Berite. 7183. von M, fehlt D. 7186. Si aine W, Sin ein D. 7187. Zer, Z aus D gebessert. vnmûzekeit M(W),
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Da wol tusent vröwan was Die ir des prises müstent jehen, 7190 Wan si hettent nie gesehen Die dü sich ir gelichen Möhte in allen richen An schöne, an güt, an zuht, an lob Swebt ir lob in allen ob. 7195 Doch was vron Amalyen pris Ob ir mit lob in allen wis Mit allen den worten Die wol ze prise horten Und mit den noch die wisen 7900 Kunnent wip wol prisen, Und óch gar mit clairhait Die der wunsch hat ir berait. Nu hiez der hohgemüte Her Wilhelm der früte 7905 Uf slahen sin gezelt An das náhte velt Das vor der vrówen palas Da gelegenlichenste was Und da man aller beste sach 7910 Swas da aventur geschach Und swas da schalles solt ergan. Do begertont uf den plan Mit fróden und mit schalle Die werden ritter alle 7215 Dureh richait, durch gesunden luft, Durch schal, durch rittherlichen guft. Wer dar ritter wàri komen, 7189. müstent am Rande nachgetragen; an Ort und Stelle steht soltet. 7199. den W, fehlt D. 7206. welt. 7207. daz W, Da D. 7208. d, gelegenlichste w. M. 7217. Wer dar M, wer da W, War der (das erste Wort auf Rasur) D. 7226. Nach D, nahen W. 7227. wascunie M, wassanie D. 115 Ob ir das habet niht vernomen, So wil ich es iu tün erkant. 7920 Mit rittherschaft kam in das lant Der werde kinic Avenis Von Yspanie, der den pris An hohgemit, an lob tric Swa man der besten da gewüc; 7925 Das behielt er an den tac. Nach an sinem ringe lac Belin von Wascunie Und Diebalt von Gahgunie, Die zepter und crone 7930 Baide trügent schóne. In den gezelten da bi Lagent die ze Komarzi Zem erren turnaÿ warent komen, Als ir selbe hant vernomen, 7235 Von Arragun der künic Gilbert Und Gerion der degen wert Der ze Navarn crone trüc, Als ich iu hie vor gewic, Und der kinic von Portegal. [42a] Grave Arialt der Provenzal 7941 Getailet wart mit siner kraft Ze der Franzoyser ritterschaft, Die lagent disunt übers velt Und haten ménich rich gezelt. 7245 Da lac vil riliche Wilhelm von Francriche Und Tyrric der Schamponoys Und grave Olivier von Ploys, An sime ringe lagen die. 7228. 7229. 7231. 7233. 7237. 7243. 7246. 7247. 1243. Tibalt MW. von W, vo D. zepter W, zemt er D. An der gezelten M(W). zem erren M, Zwe hren durch D. Der, D aus z gebessert. nawarn. disint M, dizhalb W. Gilhelm MW. Tierrich M, tyrrih W. oliuies D, oliver W. 8*
Da wol tusent vröwan was Die ir des prises müstent jehen, 7190 Wan si hettent nie gesehen Die dü sich ir gelichen Möhte in allen richen An schöne, an güt, an zuht, an lob Swebt ir lob in allen ob. 7195 Doch was vron Amalyen pris Ob ir mit lob in allen wis Mit allen den worten Die wol ze prise horten Und mit den noch die wisen 7900 Kunnent wip wol prisen, Und óch gar mit clairhait Die der wunsch hat ir berait. Nu hiez der hohgemüte Her Wilhelm der früte 7905 Uf slahen sin gezelt An das náhte velt Das vor der vrówen palas Da gelegenlichenste was Und da man aller beste sach 7910 Swas da aventur geschach Und swas da schalles solt ergan. Do begertont uf den plan Mit fróden und mit schalle Die werden ritter alle 7215 Dureh richait, durch gesunden luft, Durch schal, durch rittherlichen guft. Wer dar ritter wàri komen, 7189. müstent am Rande nachgetragen; an Ort und Stelle steht soltet. 7199. den W, fehlt D. 7206. welt. 7207. daz W, Da D. 7208. d, gelegenlichste w. M. 7217. Wer dar M, wer da W, War der (das erste Wort auf Rasur) D. 7226. Nach D, nahen W. 7227. wascunie M, wassanie D. 115 Ob ir das habet niht vernomen, So wil ich es iu tün erkant. 7920 Mit rittherschaft kam in das lant Der werde kinic Avenis Von Yspanie, der den pris An hohgemit, an lob tric Swa man der besten da gewüc; 7925 Das behielt er an den tac. Nach an sinem ringe lac Belin von Wascunie Und Diebalt von Gahgunie, Die zepter und crone 7930 Baide trügent schóne. In den gezelten da bi Lagent die ze Komarzi Zem erren turnaÿ warent komen, Als ir selbe hant vernomen, 7235 Von Arragun der künic Gilbert Und Gerion der degen wert Der ze Navarn crone trüc, Als ich iu hie vor gewic, Und der kinic von Portegal. [42a] Grave Arialt der Provenzal 7941 Getailet wart mit siner kraft Ze der Franzoyser ritterschaft, Die lagent disunt übers velt Und haten ménich rich gezelt. 7245 Da lac vil riliche Wilhelm von Francriche Und Tyrric der Schamponoys Und grave Olivier von Ploys, An sime ringe lagen die. 7228. 7229. 7231. 7233. 7237. 7243. 7246. 7247. 1243. Tibalt MW. von W, vo D. zepter W, zemt er D. An der gezelten M(W). zem erren M, Zwe hren durch D. Der, D aus z gebessert. nawarn. disint M, dizhalb W. Gilhelm MW. Tierrich M, tyrrih W. oliuies D, oliver W. 8*
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116 7250 Drü hundert ritter haton sie Die in siner koste gar Der junge kúnic brahte dar. Von dem lac niht verre Dirre aventüre herre, 7255 Wilhelm der wise helt, Der fürste an manhait userwelt Mit siner ritterlichen kraft. Mit hohgemüter ritterschaft Kam mit herlichen sitten 7260 Des graven Widen sun geritten Von sante Gilien lande, Den ich iuch hie vor nande, Der hate do gelaitet swert, Johan hiez der fürste wert. 7265 Bi den Franzoisen wolź óhe sin Von Poytiers grave Poitwin, Er was in óch ze Komarzi Mit siner sunder rotte bi. IDar was zwai tusent ritter komen 7270 Die sich des haten angenomen Das si turnieren wolton gar, Und uf den turnay kamen dar Verr us fremedem richen; Der hate etelichen 7275 Sin amie dar gesant, Genüge warent in das lant Gestrichen nach gewinne Und óch dur werde minne: Swer diu bejaget, der gewan. Von rehter warhait das bevant Das sin neve von Brabant In das lant gestrichen was, Sine mage er an sich las, 7285 Wilhelm den Franzoys Und Tierrichen den Schamponoys, Und kam mit ainer werden schar Dur grüzen in geriten dar. Den edeln fürsten richen 7990 Funden si herlichen Ligende uf dem plane. Von warhait, niht nach wane Sait diu aventüre das Das nieman da werü bas 7295 Und das da nieman láge Der sólcher ritterschefte pflige Als der stolze degen pflac. Ich wil iu sagen wie er lac. [425] Tm warent fier richiu gezelt 7300 Ze aime ringe uf das felt Geslagen uf das grüne gras; Von ieglichem ans ander was Das wol ains akers lenge swain. Ain schranne was ie enzüschen zwain 7305 Da hundert schilte an hiengen. In den rinc da giengen Bi ieglichem orte In das gestüle ain porte Von tüche als ain bürgetor. 7310 Ob ieglichem schilte enbor Sach man aine banier stan, 7280 Do der grave Johan Vil rich und wolgetan, 7958. hochgemveter W, hohgemüte D. 7984. mage MW, man D. 7259. Hliche. 7285. Gilhalm W. der DW. 7265. wolt W, wol D. 7286. tschampanoys W, schampoys D. 7266. poytiers DM, poyters W. 7295. lage] lege W, ware D. 7267. komazi D, komarczei W. 7296. rittschefte D, besser: reichait W. 7268. siner] seiner W, fehlt D. 7298. iuJ ev W, fehlt D. 7278. richen auf Rasur. 7302. Vo aus Vi gebessert. 7981. bewant. 7303. svain D, schein MW. 1982. sein W, sine D.
116 7250 Drü hundert ritter haton sie Die in siner koste gar Der junge kúnic brahte dar. Von dem lac niht verre Dirre aventüre herre, 7255 Wilhelm der wise helt, Der fürste an manhait userwelt Mit siner ritterlichen kraft. Mit hohgemüter ritterschaft Kam mit herlichen sitten 7260 Des graven Widen sun geritten Von sante Gilien lande, Den ich iuch hie vor nande, Der hate do gelaitet swert, Johan hiez der fürste wert. 7265 Bi den Franzoisen wolź óhe sin Von Poytiers grave Poitwin, Er was in óch ze Komarzi Mit siner sunder rotte bi. IDar was zwai tusent ritter komen 7270 Die sich des haten angenomen Das si turnieren wolton gar, Und uf den turnay kamen dar Verr us fremedem richen; Der hate etelichen 7275 Sin amie dar gesant, Genüge warent in das lant Gestrichen nach gewinne Und óch dur werde minne: Swer diu bejaget, der gewan. Von rehter warhait das bevant Das sin neve von Brabant In das lant gestrichen was, Sine mage er an sich las, 7285 Wilhelm den Franzoys Und Tierrichen den Schamponoys, Und kam mit ainer werden schar Dur grüzen in geriten dar. Den edeln fürsten richen 7990 Funden si herlichen Ligende uf dem plane. Von warhait, niht nach wane Sait diu aventüre das Das nieman da werü bas 7295 Und das da nieman láge Der sólcher ritterschefte pflige Als der stolze degen pflac. Ich wil iu sagen wie er lac. [425] Tm warent fier richiu gezelt 7300 Ze aime ringe uf das felt Geslagen uf das grüne gras; Von ieglichem ans ander was Das wol ains akers lenge swain. Ain schranne was ie enzüschen zwain 7305 Da hundert schilte an hiengen. In den rinc da giengen Bi ieglichem orte In das gestüle ain porte Von tüche als ain bürgetor. 7310 Ob ieglichem schilte enbor Sach man aine banier stan, 7280 Do der grave Johan Vil rich und wolgetan, 7958. hochgemveter W, hohgemüte D. 7984. mage MW, man D. 7259. Hliche. 7285. Gilhalm W. der DW. 7265. wolt W, wol D. 7286. tschampanoys W, schampoys D. 7266. poytiers DM, poyters W. 7295. lage] lege W, ware D. 7267. komazi D, komarczei W. 7296. rittschefte D, besser: reichait W. 7268. siner] seiner W, fehlt D. 7298. iuJ ev W, fehlt D. 7278. richen auf Rasur. 7302. Vo aus Vi gebessert. 7981. bewant. 7303. svain D, schein MW. 1982. sein W, sine D.
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Und ainen ziemierten heln. Uf grůnem grase sunder meln 7315 Hate er geherberget da. Sine mage kamen sa, Die herre dugende riche, Und grůston in gůtliche. Vil minnecliche er si enpfie; 7320 Gar ane truren warent sie, Die fróten sich ir sůzen jugent Und ir hohgelobter tugent Und das si an ander sahent. Mit trůwen si des jahent 7325 In wäre gelükes vil geschehen Das si an ander soltent sehen. Do mit herlichen siten Die herren warent hin geriten Von dem ellenthaftem man, 7330 Diu vesperie hub sich an Von helden vil gehüren; Die starken tyostiuren Die tiostieren woltent da, Die raitent sich ze velde sa. 7335 Och hate sich mit richait Menic kápháre dar berait Geclaidet wunnecliche. Die helde mütes riche Zogetent gen dem burgraben. 7340 Die vesperie wart erhaben Do vor dem palas Da vil vrowen uffe sas Die es alle sahent an. 7313. 7315. 7321. 7330. 7332. tieren D. 7334. 7336. 7340. gezimierten W. geherbergt W, geherberge D. Die D, Si W. vesperie W, vespere D, vespie M. diostivren M, tyostyrn W, tÿos- welde. kappfer M, kipper W. vesperie W, wespere D. 117 Do hies der tugenderiche man 7345 Her Wilhelm die sine gar Das si sich beraitent dar Nach sinem willen; das geschach. Den fürsten man sich wapen sach Und sine massanie 7350 Hin da dû vesperie Mit mengem tyost von mengem man Sich hate gehabt an. Do kam der degen ellenthaft Gestozen mit siner kraft 7855 Und mit so grossem schalle Das si wichent alle Sunder wider striten [42e] Swa man in ie sach zi riten. Mit schalleclichem siten 7360 Kam der degen zü geriten Da er nach ritters orden sach Menge tyost dà da geschach. Dort her über die planie Zogten von Ispanie 7365 Der edel künie Avenis Mit hohgemüten helden wis Und mit liehten banieren; Der sühte tyostieren. Swa der zeritterscheft ie kam, 7870 So was er der den pris da nam. Den wolte nieman da bestan Den sin ellen was kunt getan Und den der degen was erkant. Do das her Wilhelm bevant, 7375 Er hies in fragen ob er da 1842. 7354. 7359. 7364. 7370. 7372. 7373- 7374. sas D, besser: was W. kraft D, ritterschaft M. Mit vil schall. s. M. zogt W. was] waz W, fehlt D. Den DM, dem W. den DM, dem W. bewant. der, r über n.
Und ainen ziemierten heln. Uf grůnem grase sunder meln 7315 Hate er geherberget da. Sine mage kamen sa, Die herre dugende riche, Und grůston in gůtliche. Vil minnecliche er si enpfie; 7320 Gar ane truren warent sie, Die fróten sich ir sůzen jugent Und ir hohgelobter tugent Und das si an ander sahent. Mit trůwen si des jahent 7325 In wäre gelükes vil geschehen Das si an ander soltent sehen. Do mit herlichen siten Die herren warent hin geriten Von dem ellenthaftem man, 7330 Diu vesperie hub sich an Von helden vil gehüren; Die starken tyostiuren Die tiostieren woltent da, Die raitent sich ze velde sa. 7335 Och hate sich mit richait Menic kápháre dar berait Geclaidet wunnecliche. Die helde mütes riche Zogetent gen dem burgraben. 7340 Die vesperie wart erhaben Do vor dem palas Da vil vrowen uffe sas Die es alle sahent an. 7313. 7315. 7321. 7330. 7332. tieren D. 7334. 7336. 7340. gezimierten W. geherbergt W, geherberge D. Die D, Si W. vesperie W, vespere D, vespie M. diostivren M, tyostyrn W, tÿos- welde. kappfer M, kipper W. vesperie W, wespere D. 117 Do hies der tugenderiche man 7345 Her Wilhelm die sine gar Das si sich beraitent dar Nach sinem willen; das geschach. Den fürsten man sich wapen sach Und sine massanie 7350 Hin da dû vesperie Mit mengem tyost von mengem man Sich hate gehabt an. Do kam der degen ellenthaft Gestozen mit siner kraft 7855 Und mit so grossem schalle Das si wichent alle Sunder wider striten [42e] Swa man in ie sach zi riten. Mit schalleclichem siten 7360 Kam der degen zü geriten Da er nach ritters orden sach Menge tyost dà da geschach. Dort her über die planie Zogten von Ispanie 7365 Der edel künie Avenis Mit hohgemüten helden wis Und mit liehten banieren; Der sühte tyostieren. Swa der zeritterscheft ie kam, 7870 So was er der den pris da nam. Den wolte nieman da bestan Den sin ellen was kunt getan Und den der degen was erkant. Do das her Wilhelm bevant, 7375 Er hies in fragen ob er da 1842. 7354. 7359. 7364. 7370. 7372. 7373- 7374. sas D, besser: was W. kraft D, ritterschaft M. Mit vil schall. s. M. zogt W. was] waz W, fehlt D. Den DM, dem W. den DM, dem W. bewant. der, r über n.
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118 Stechen wolte. er sprah ‚ja, Ich bin nu aller erst gewert Des ich nu lange han gegert, Sit ich den hie funden han 7380 Der mich stechens getar bestan, Wan also menic fröwe siht Den pris der mir hie geschiht, So bin ich siner künfte vro!‘ Die herren wurdent baide do 7385 Mit kuneclicher richait Uf aine riche tyost berait. Uf zwai ors starc und hoh Sazen do die baide vloch Missewende und zagehait. 7390 Wie si warent berait? Ir hernasch was silber wis, In was vil wunneclicher vlis An ir richen wapenclait Mit grosser rilichü gelait. 7395 Her Wilhelm der wise man Ainen wapenroc trüg an, Das müste ain türer pfeller sin Und gab vil rilichen schin Von golde uf sinen schilt genat; 7400 Dikke uf sine teke was gesát Menic guldinr lów, Dis was des schilt von Hanegou, Von Orlens und von Brabant, Von den er alles was genant. 7405 Im wart óch an den stunden Der helm uf gebunden, Dar uf den bon den er triic, Der was óch rich und güt genüc Und gab óch richen schin. 7410 Von schónen schellan guldin 7376. Tstechen. 7394. riliche M. — vor gelait steht berait. 7400. gesät ist Prät. von sæjen, nicht von setzen; M: zersat. Wart vil groz gedón umb in, Swa er wolt keren hin Werben umbe ritters pris. Öch was der künic Avenis 7415 So wol berait das ich nit wil In prüven, ez wurde alzevil: [43a] Er was wunsclich und wol Beraitet als ain ritter sol De» nieman fürbas wolte 7420 Prisen noch ensolte. 3Die ellenthaften jungen Allenthalben zü drungen Und machoton ander selben zit Ainen langen rine und wit 7425 Das si die tjost wol mohtent sehen Dü da solte da geschehen. Óch was gelan den vrówen Ain witer run durch schówen Wer da bejagen solte pris. 7430 Wilhelm und Avenis, Die blümen rehter milti, Haton do die schilte Ze halse baidenthalb genomen Und warent gen an ander komen 7435 Mit hurte in dem ringe her. Zwai stárkü wol gemalten sper Si gen an ander fürten. Ob dü ors iht rürten Die erde? — ja, doch lise, 7440 Si luffent in sólcher wise Das die tumben wandont gar Das si baide flugent dar. Do wart ir pris gezaiget, Dü sper wurdent genaiget, 7445 Dü si so gar zer stachent Das si zestuchen brachent 7407. den bon D, der bovm M. 7410. schella am Rande nachgetragen. 7419. den M, De D.
118 Stechen wolte. er sprah ‚ja, Ich bin nu aller erst gewert Des ich nu lange han gegert, Sit ich den hie funden han 7380 Der mich stechens getar bestan, Wan also menic fröwe siht Den pris der mir hie geschiht, So bin ich siner künfte vro!‘ Die herren wurdent baide do 7385 Mit kuneclicher richait Uf aine riche tyost berait. Uf zwai ors starc und hoh Sazen do die baide vloch Missewende und zagehait. 7390 Wie si warent berait? Ir hernasch was silber wis, In was vil wunneclicher vlis An ir richen wapenclait Mit grosser rilichü gelait. 7395 Her Wilhelm der wise man Ainen wapenroc trüg an, Das müste ain türer pfeller sin Und gab vil rilichen schin Von golde uf sinen schilt genat; 7400 Dikke uf sine teke was gesát Menic guldinr lów, Dis was des schilt von Hanegou, Von Orlens und von Brabant, Von den er alles was genant. 7405 Im wart óch an den stunden Der helm uf gebunden, Dar uf den bon den er triic, Der was óch rich und güt genüc Und gab óch richen schin. 7410 Von schónen schellan guldin 7376. Tstechen. 7394. riliche M. — vor gelait steht berait. 7400. gesät ist Prät. von sæjen, nicht von setzen; M: zersat. Wart vil groz gedón umb in, Swa er wolt keren hin Werben umbe ritters pris. Öch was der künic Avenis 7415 So wol berait das ich nit wil In prüven, ez wurde alzevil: [43a] Er was wunsclich und wol Beraitet als ain ritter sol De» nieman fürbas wolte 7420 Prisen noch ensolte. 3Die ellenthaften jungen Allenthalben zü drungen Und machoton ander selben zit Ainen langen rine und wit 7425 Das si die tjost wol mohtent sehen Dü da solte da geschehen. Óch was gelan den vrówen Ain witer run durch schówen Wer da bejagen solte pris. 7430 Wilhelm und Avenis, Die blümen rehter milti, Haton do die schilte Ze halse baidenthalb genomen Und warent gen an ander komen 7435 Mit hurte in dem ringe her. Zwai stárkü wol gemalten sper Si gen an ander fürten. Ob dü ors iht rürten Die erde? — ja, doch lise, 7440 Si luffent in sólcher wise Das die tumben wandont gar Das si baide flugent dar. Do wart ir pris gezaiget, Dü sper wurdent genaiget, 7445 Dü si so gar zer stachent Das si zestuchen brachent 7407. den bon D, der bovm M. 7410. schella am Rande nachgetragen. 7419. den M, De D.
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In ainer blóder smelehen wis. Do můste vallen Avenis Der künic von Yspanie 7450 Nider uf die planie Von des stolzen fürsten hant Wilhelmes von Brabant. Die grogierer liefent hie Grogierende mengen krie 7455 Uf den wisen wigant; Den gab er das ors zehant. Do riefent sí vil sere ‚Ау еге liber ere, . Wie dirre tugende richer man 7460 Gewerben wol nach eren kan! Hie hat sin ritterlichü kraft Bejagt den pris an ritterschaft Das im die nu prises jehent Die werden pris ze rehte spehent! 7465 So hat der helt unverzaget Umb üns mit gebender hant bejaget Das wir gemainen pris im geben. Ay süzer Got, nu las in leben Und füge ime werdes lobes lon!* Io der kńnic Gerion Den edeln Spangiol vallen sach, Von zorne er vienliche sprach „Sol ins allen nu ain man Mit kindes krefte gesigen an, 7470 7447. blôden smelhen M, blüend' snelle D, bluemen smelehen W. 7448. wallen. 7458. giogierer D, kroyerer W. 7457. si W, fehlt. D. 7463. iehent W, iahent D. 7464. sphet. 7470. Do. das Spatium für die Initiale und das vorgeschriebene A erst beim folgenden Vers. 7471. [D], den. 7480. d, D, den W. 7481. ich M, fehlt D. walle. 119 [435] So müsent wir verkrenket sin, 7476 Ich und die genosse min Und die andern al gemaine. Noch hüte müs der aine Lernon von des andern hant 7480 Ainen val uf das sant E das ich iemer das vertrage Der ünser aller pris bejage!* Do de wise wigant Her Wilhelm die rede bevant, 7485 Er sprach ,nu sol er sin gewert An mir alles des er gert. Das sage im swer welle! Ich bin niht durch gevelle Her gestrichen in dis lant: 7490 Mich hat ritters pris gesant Her und die liebů vrówe min; Der ritter wil ich gerne sin Baidń hie und anderswa!* Niht langer wart gebiten da 7495 E das mit ritterlicher art An tyost von im gefrimet wart Von der ietweder sper zerstóp Ze clainen sprizen als ain stóp. Die tyost anander malten sie 7500 Mit hurten in dem ringe hie Das baidü sper von ir hant Wurden in den luft gesant Und in stuken flugen wider. 1482. 7488. Der D, Das er W. gewelle. 7496. im DM, besser: in W. 7498. sprizen M, sprizzen W, spisen D. stóp D, i» MW anders: schób M, schop W, ,als ob es ein Strohwisch würe*. 7499. d. t. ander malten si M, Di t. an einander malten si W, D. t. and'thalp sie walto D. “7500. hurten W, hÿrten M, fehlt D. in D, vt M, ovf W, vgl. V. 7507. 7501. vo aus vi, ir aus vo gebessert. 1508. wider W, nid' D.
In ainer blóder smelehen wis. Do můste vallen Avenis Der künic von Yspanie 7450 Nider uf die planie Von des stolzen fürsten hant Wilhelmes von Brabant. Die grogierer liefent hie Grogierende mengen krie 7455 Uf den wisen wigant; Den gab er das ors zehant. Do riefent sí vil sere ‚Ау еге liber ere, . Wie dirre tugende richer man 7460 Gewerben wol nach eren kan! Hie hat sin ritterlichü kraft Bejagt den pris an ritterschaft Das im die nu prises jehent Die werden pris ze rehte spehent! 7465 So hat der helt unverzaget Umb üns mit gebender hant bejaget Das wir gemainen pris im geben. Ay süzer Got, nu las in leben Und füge ime werdes lobes lon!* Io der kńnic Gerion Den edeln Spangiol vallen sach, Von zorne er vienliche sprach „Sol ins allen nu ain man Mit kindes krefte gesigen an, 7470 7447. blôden smelhen M, blüend' snelle D, bluemen smelehen W. 7448. wallen. 7458. giogierer D, kroyerer W. 7457. si W, fehlt. D. 7463. iehent W, iahent D. 7464. sphet. 7470. Do. das Spatium für die Initiale und das vorgeschriebene A erst beim folgenden Vers. 7471. [D], den. 7480. d, D, den W. 7481. ich M, fehlt D. walle. 119 [435] So müsent wir verkrenket sin, 7476 Ich und die genosse min Und die andern al gemaine. Noch hüte müs der aine Lernon von des andern hant 7480 Ainen val uf das sant E das ich iemer das vertrage Der ünser aller pris bejage!* Do de wise wigant Her Wilhelm die rede bevant, 7485 Er sprach ,nu sol er sin gewert An mir alles des er gert. Das sage im swer welle! Ich bin niht durch gevelle Her gestrichen in dis lant: 7490 Mich hat ritters pris gesant Her und die liebů vrówe min; Der ritter wil ich gerne sin Baidń hie und anderswa!* Niht langer wart gebiten da 7495 E das mit ritterlicher art An tyost von im gefrimet wart Von der ietweder sper zerstóp Ze clainen sprizen als ain stóp. Die tyost anander malten sie 7500 Mit hurten in dem ringe hie Das baidü sper von ir hant Wurden in den luft gesant Und in stuken flugen wider. 1482. 7488. Der D, Das er W. gewelle. 7496. im DM, besser: in W. 7498. sprizen M, sprizzen W, spisen D. stóp D, i» MW anders: schób M, schop W, ,als ob es ein Strohwisch würe*. 7499. d. t. ander malten si M, Di t. an einander malten si W, D. t. and'thalp sie walto D. “7500. hurten W, hÿrten M, fehlt D. in D, vt M, ovf W, vgl. V. 7507. 7501. vo aus vi, ir aus vo gebessert. 1508. wider W, nid' D.
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120 Do lac Gerion da nider, 7505 Sin ors viel von stiches kraft, Dem laiste er geselleschaft Mit vallenne uf dem ringe do. Do ditz geschehen was also Das der degen unverzagt 7510 Hate alsólchen pris bejagt Und also grosse ere, In wolte nieman mere Alda bestan mit rittherschaft: Sie vorhten alle sine kraft. 7515 XT 2as von den andern wart getan, Des wil ich nu die rede lan: Es wáre zesagende ze vil. Nu nahet es gen dem zil Das sich die vesperie gar 7520 Schiet und die vil werden schar Ze herberge woltent Essen als si soltent. Der edel degen hohgemiit, Her Wilhelm der fürste güt, 7525 Zogete ze herberge do. Er hat es geschaffen so, Swer züzim kerte, Das man den da erte Dar nach als ers gerüchte 7580 Und ez hin zim süchte. An sinem ringe sassen [43c] Al die bi im assen, Vier hundert ritter wit erkant. Bi dem fürsten von Brabant 7535 Was das varnde vole vil gar, Und kertent niendert anderswar. Do man essen da began Und für den tugende richen man Ain gerihte dar gesezzet was, 7540 Do kam geluffen Pitipas. Der edel zühte riche Grüst in minnecliche Und hies in für in sizzen dar Und nam sin als sin selbes war 7545 Biz daz man gaz. den garzun Várt er in in das pavelun An aine hainliche stat Da sin kamer was gesat. Er sprach ‚nu sag und wise mich 7550 Wie gehabt min vröwe sich?‘ — ‚Herre, wol und nie so wol. Dirre brief iu sagen sol Ir dienst me danne ich Mit rede kunne gevlizen mich 7555 Gütes unde übergütes Und miunecliches mütes.' Den brief gab er im in die hant. Nu hóren was er dar an vant! Lieb nach mines herzen gir, 7560 Lieb vor allem liebe mir, Lieb, miner wunne an wer, An dir ist alles des ich ger An lib, an tugende, an mûte, Des man dir gar ze gûte 7565 Mit ganzer volge jehen müs. 7508. 7514. ditz geschehen W, deschen D. Sie, e aus o gebessert. 7515. [D], das D, Vvas M, waz W. 7916. awf zwei Zeilen, sodafs rede lan für sich steht: die Schrift weicht einem im Pergament befindlichen. grófseren Loche aus. 7517. das zweite ze W, fehlt D. 7519. vesperiei. 7535. warnde. 1545. 7546. 7547. 7553. 7559. 7561. wnne ein w. 1562. vor ger Raswr. 7563. müte] muet W, güte D. den W, d' D. vürt] Wort. an W, Ain D. dienst vnd me MW. am Rande wieder das Zeichen 1. besser in M: lieb. mines wnsches
120 Do lac Gerion da nider, 7505 Sin ors viel von stiches kraft, Dem laiste er geselleschaft Mit vallenne uf dem ringe do. Do ditz geschehen was also Das der degen unverzagt 7510 Hate alsólchen pris bejagt Und also grosse ere, In wolte nieman mere Alda bestan mit rittherschaft: Sie vorhten alle sine kraft. 7515 XT 2as von den andern wart getan, Des wil ich nu die rede lan: Es wáre zesagende ze vil. Nu nahet es gen dem zil Das sich die vesperie gar 7520 Schiet und die vil werden schar Ze herberge woltent Essen als si soltent. Der edel degen hohgemiit, Her Wilhelm der fürste güt, 7525 Zogete ze herberge do. Er hat es geschaffen so, Swer züzim kerte, Das man den da erte Dar nach als ers gerüchte 7580 Und ez hin zim süchte. An sinem ringe sassen [43c] Al die bi im assen, Vier hundert ritter wit erkant. Bi dem fürsten von Brabant 7535 Was das varnde vole vil gar, Und kertent niendert anderswar. Do man essen da began Und für den tugende richen man Ain gerihte dar gesezzet was, 7540 Do kam geluffen Pitipas. Der edel zühte riche Grüst in minnecliche Und hies in für in sizzen dar Und nam sin als sin selbes war 7545 Biz daz man gaz. den garzun Várt er in in das pavelun An aine hainliche stat Da sin kamer was gesat. Er sprach ‚nu sag und wise mich 7550 Wie gehabt min vröwe sich?‘ — ‚Herre, wol und nie so wol. Dirre brief iu sagen sol Ir dienst me danne ich Mit rede kunne gevlizen mich 7555 Gütes unde übergütes Und miunecliches mütes.' Den brief gab er im in die hant. Nu hóren was er dar an vant! Lieb nach mines herzen gir, 7560 Lieb vor allem liebe mir, Lieb, miner wunne an wer, An dir ist alles des ich ger An lib, an tugende, an mûte, Des man dir gar ze gûte 7565 Mit ganzer volge jehen müs. 7508. 7514. ditz geschehen W, deschen D. Sie, e aus o gebessert. 7515. [D], das D, Vvas M, waz W. 7916. awf zwei Zeilen, sodafs rede lan für sich steht: die Schrift weicht einem im Pergament befindlichen. grófseren Loche aus. 7517. das zweite ze W, fehlt D. 7519. vesperiei. 7535. warnde. 1545. 7546. 7547. 7553. 7559. 7561. wnne ein w. 1562. vor ger Raswr. 7563. müte] muet W, güte D. den W, d' D. vürt] Wort. an W, Ain D. dienst vnd me MW. am Rande wieder das Zeichen 1. besser in M: lieb. mines wnsches
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Früntschaft, dienst und grüs Enbüt ich dir, dines herzen trut. Baide stil und überlut Wunschet dir das herze min 7570 Das du müsest salic sin . Und das mir das hail geschehe Das ich dich schiere gesehe Nach dem willen min gesunt. Geselle, do mir wart kunt 7575 Wie du nach ritters müte, Mit lib und óch mit gite, In minen dienst in allen wis Irwurbe gar den hóhsten pris An dem turnay ze Komarzi, 7580 Do wart ich alles laides vri Und lie das ungemüte nider Und wühs in hohem müte sider Und gaste in minem herzen mich Der sálden das dü sáld an dich 7585 Nach wunsche in richer werdekait Hat aller sálde vlis an dich gelait. Io ich dinen brief gelas Und mir gesaget Pitipas Das du nach ritters eren [44a] Zem Poy woltest keren 7591 Und da min ritter woltest sin, Do wunschete dir das herze min Das dir der pris geschehe Das man dir gäben sähe 7595 Den kus, den sperwer uf die hant. Wirt dir alsolher pris genant, Des bin ich herzecliche vro Und gan dirs wol. geschiht ez so 121 Das ich ez niht engelten sol, 7600 So gan ich dir der eren wol Und ir von der si dir geschiht; Ich gan ir aber fürbas niht Das si dekainen pris an dir Bejage der gen dir werre mir. 7605 Geselle min, wis státe An mir, als ich e báte, Und kum, als ich enbüte dir, E das der winter dich ze mir Muge verierren diner vart, 7610 Wan der winter hat die art Das man kume oder niht Das mer ze schiffenne siht Güt unde gemeclich. Lieb, hie mit wil ich dich 7615 Und dine sálde und óch din leben In die Gottes pfleg ergeben!‘ JDo der tugentricher man Den brief gelas und das er dran Vant, do fróte sich der degen. 7620 Er gie von dan und hiez do plegen Siner gesellescheft wol. Sin herberge was fróden vol Von menger kurzewile groz. Nieman da bi im verdros. 7625 Kúnege, fúrsten úber al Hůben alle grossen schal; Doch was grosses schalles niht, Als üns diu aventüre giht, Der dem ere richen 7630 Móht sich gelichen 7574. mir wart MW, wart mir D. 7577. vis. 7586. an dich fehlt MW. 7504. geben W. 7603. si MW, fehlt D. 1604. werre M, vre D, geweite W. 7612. d, mer zeschiffinne siht M (fol. 57 d), das mere zeschiffunge sicht W, felit D. 7618. 7620. 7622. fehlt D. 7623. 7627. 7629. gemeclich D, gemahlich M, gemlich phlegen W. so M (fol. 57d), ähnlich auch W, von M, Vo (aus Vn gebessert) g°sses D, da rehtes M. der gein dem M.
Früntschaft, dienst und grüs Enbüt ich dir, dines herzen trut. Baide stil und überlut Wunschet dir das herze min 7570 Das du müsest salic sin . Und das mir das hail geschehe Das ich dich schiere gesehe Nach dem willen min gesunt. Geselle, do mir wart kunt 7575 Wie du nach ritters müte, Mit lib und óch mit gite, In minen dienst in allen wis Irwurbe gar den hóhsten pris An dem turnay ze Komarzi, 7580 Do wart ich alles laides vri Und lie das ungemüte nider Und wühs in hohem müte sider Und gaste in minem herzen mich Der sálden das dü sáld an dich 7585 Nach wunsche in richer werdekait Hat aller sálde vlis an dich gelait. Io ich dinen brief gelas Und mir gesaget Pitipas Das du nach ritters eren [44a] Zem Poy woltest keren 7591 Und da min ritter woltest sin, Do wunschete dir das herze min Das dir der pris geschehe Das man dir gäben sähe 7595 Den kus, den sperwer uf die hant. Wirt dir alsolher pris genant, Des bin ich herzecliche vro Und gan dirs wol. geschiht ez so 121 Das ich ez niht engelten sol, 7600 So gan ich dir der eren wol Und ir von der si dir geschiht; Ich gan ir aber fürbas niht Das si dekainen pris an dir Bejage der gen dir werre mir. 7605 Geselle min, wis státe An mir, als ich e báte, Und kum, als ich enbüte dir, E das der winter dich ze mir Muge verierren diner vart, 7610 Wan der winter hat die art Das man kume oder niht Das mer ze schiffenne siht Güt unde gemeclich. Lieb, hie mit wil ich dich 7615 Und dine sálde und óch din leben In die Gottes pfleg ergeben!‘ JDo der tugentricher man Den brief gelas und das er dran Vant, do fróte sich der degen. 7620 Er gie von dan und hiez do plegen Siner gesellescheft wol. Sin herberge was fróden vol Von menger kurzewile groz. Nieman da bi im verdros. 7625 Kúnege, fúrsten úber al Hůben alle grossen schal; Doch was grosses schalles niht, Als üns diu aventüre giht, Der dem ere richen 7630 Móht sich gelichen 7574. mir wart MW, wart mir D. 7577. vis. 7586. an dich fehlt MW. 7504. geben W. 7603. si MW, fehlt D. 1604. werre M, vre D, geweite W. 7612. d, mer zeschiffinne siht M (fol. 57 d), das mere zeschiffunge sicht W, felit D. 7618. 7620. 7622. fehlt D. 7623. 7627. 7629. gemeclich D, gemahlich M, gemlich phlegen W. so M (fol. 57d), ähnlich auch W, von M, Vo (aus Vn gebessert) g°sses D, da rehtes M. der gein dem M.
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122 Wilhelm, den er hie Mit grosser richait begie Unz frů an den andern tac Das turnierens zit gelac 7685 Und dü stolze ritterschaft Was mit ritterlicher kraft Beraitet uf den turnai. Wie der getailet wär enzwei, Das hant ir wol vernomen. 7640 Do si ze velde warent komen Und gen an ander zogten gar, Do dranc her für us ainer schar Mit ainer liehten banier Diebald der wise degen fier. 7645 Gen dem hurte sa zehant Her Wilhelm der wigant. Die stachen baide ir sper enzwai; Do hüb sich sa der turnai. 1Do die werden jungen 7650 Mit nide uf ain ander drungen, [440] Von swerte wart michel clanc. Avay! wie rotte uf rotte dranc Und wie sich schar und schar Werrende in ain ander war! 7655 Do diu sper wurdent gebrochen, Rehte als türre spachan Horte man si brechen, Slahen und stechen, Hürten und dringen, 7660 Stossen und ringen, Des wart vil alda gesehen, Es kunde da so vil geschehen 7639. 7647. ezw. 7655. Do dv sper wrdent gebrochen D, richtig aber: von spern wart groz krachen MW. ir e wol W. 7659. Hurten W, Hürte D. 7661. gesehin M, geschehen D. 7663. Als wy D, d, wir M. 7668. 74. 85. wie. Als wir es han hie vernomen. Mit ainer rotte sach man komen 7665 Den Spaniol Avenisen Gedrungen uf den wisen Johan von sante Gilien lant Und vie den wisen wigant Bi dem zome und fürt in hin. 7670 Er hate ritterlichen sin Und dar zů kunst und kraft. Swie in mit rehter ritterschaft Her Wilhelm hate e gevalt, Er vie den wisen degen balt. 7675 Die Francoysen wichen do Do diz geschen was also. Diebalt von Gahgunie brach Al dur die schar und stach Den graven Olivieren, 7680 Den werden und den zieren, Hinder sors uf den sant. Do kam der fürste von Brabant Uf in und hurt in nider. Die sine tet er balde wider 7685 Und vie den wisen degen wert. Von Arragun der künic Gilbert Kam uf Wilhelmen her, Philippen kint, mit ainem sper Und stach es uf in das es brach. 7690 Als das der wise fürste sach, Tyrrich der werde Schamponoys, An den degen kurtois Viel er mit den sinen sa, Er vienc in und behüb in da. 7695 Do fürton aber sine man 7669. Bei dem zavm W, Gevie bi dem zome D. 7691. schamponys. 7692. An den W, Ain D. vor kurtois wieder das Loch im Pergament (vgl. p. 43b, V. 7516). 7693. vor de dasselbe Loch.
122 Wilhelm, den er hie Mit grosser richait begie Unz frů an den andern tac Das turnierens zit gelac 7685 Und dü stolze ritterschaft Was mit ritterlicher kraft Beraitet uf den turnai. Wie der getailet wär enzwei, Das hant ir wol vernomen. 7640 Do si ze velde warent komen Und gen an ander zogten gar, Do dranc her für us ainer schar Mit ainer liehten banier Diebald der wise degen fier. 7645 Gen dem hurte sa zehant Her Wilhelm der wigant. Die stachen baide ir sper enzwai; Do hüb sich sa der turnai. 1Do die werden jungen 7650 Mit nide uf ain ander drungen, [440] Von swerte wart michel clanc. Avay! wie rotte uf rotte dranc Und wie sich schar und schar Werrende in ain ander war! 7655 Do diu sper wurdent gebrochen, Rehte als türre spachan Horte man si brechen, Slahen und stechen, Hürten und dringen, 7660 Stossen und ringen, Des wart vil alda gesehen, Es kunde da so vil geschehen 7639. 7647. ezw. 7655. Do dv sper wrdent gebrochen D, richtig aber: von spern wart groz krachen MW. ir e wol W. 7659. Hurten W, Hürte D. 7661. gesehin M, geschehen D. 7663. Als wy D, d, wir M. 7668. 74. 85. wie. Als wir es han hie vernomen. Mit ainer rotte sach man komen 7665 Den Spaniol Avenisen Gedrungen uf den wisen Johan von sante Gilien lant Und vie den wisen wigant Bi dem zome und fürt in hin. 7670 Er hate ritterlichen sin Und dar zů kunst und kraft. Swie in mit rehter ritterschaft Her Wilhelm hate e gevalt, Er vie den wisen degen balt. 7675 Die Francoysen wichen do Do diz geschen was also. Diebalt von Gahgunie brach Al dur die schar und stach Den graven Olivieren, 7680 Den werden und den zieren, Hinder sors uf den sant. Do kam der fürste von Brabant Uf in und hurt in nider. Die sine tet er balde wider 7685 Und vie den wisen degen wert. Von Arragun der künic Gilbert Kam uf Wilhelmen her, Philippen kint, mit ainem sper Und stach es uf in das es brach. 7690 Als das der wise fürste sach, Tyrrich der werde Schamponoys, An den degen kurtois Viel er mit den sinen sa, Er vienc in und behüb in da. 7695 Do fürton aber sine man 7669. Bei dem zavm W, Gevie bi dem zome D. 7691. schamponys. 7692. An den W, Ain D. vor kurtois wieder das Loch im Pergament (vgl. p. 43b, V. 7516). 7693. vor de dasselbe Loch.
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Poýtwin gevangen dan, Von Poytieres der degen balt. Da wart vil ritter ab gevalt, Getretten und gestossen. 7700 Von herten slegen grossen Wart da swarzer bûlan vil Er worben an dem ritters spil. Do kam der künic von Portegal Uf den werden Provenzal, 7705 Den graven Arialten; Die jungen, niht die alten Hurten baide an ander nider Und erholten sich des wider Baide uf dem sande. [+c] Do drungen die wigande, 7711 Des künges man von Portegal, Mit liehten spern wol gemal Uf Arialden der mit kraft Ubete werde ritterschaft, 7715 Und viengen in alda zehant. Do dranc der künic Elemant Hin und her durch die schar. Do kerte bald gen im dar Des edeln Wilhelmes kint, 7720 Der fürste des dû mâre sint, Und vie den werden wisen man; Den fürte man gevangen dan. Io wart vil ruch die slihte, Vil krumb die rehte rihte, 7725 Vil wit wart in der enge; Swa dur das gedrenge Der aventiure herre dranc, Da wichens im ane danc, 123 Im mohte noch enkunde 7730 Nieman ane stunde Gehalten vor mit siner kraft. Die ellenthaften rittherschaft Stěbete der herre gůt Rehte als ain gervalke tůt 7735 Vil clainer vogelline. Die andern und die sine Wurdent algeliche Sines prises riche An wirde, an hohem můte, 7740 An eren und an gůte. Wie menic ander notic man Ritters pris alda gewan Der siner armůt niht engalt, Er wäre also wis und also balt 7745 Das man im hohes prises jach, Wie vil des alda geschach, — Des mohte ich niht ze ende komen Und han ez óch nih vernomen: Da von ich es gedagen wil. 7750 Da was werder ritter vil Gites arm, des mites rich, An tugenden künge wol gelich, Als man den armen ofte siht, Der mac doch laider geendon niht Ti55 Den müt mit dem güte Als er het an dem mite. Ir was vil aldar geritten Die nit dur den sparware striten Noch umb den kus der schónsten da. 7760 Si was verre anderswa 7696. povtewin M, Podewinen W. ge- wangen. 7697. poteres D, poytiers M, potyers W. d MD, den W. 7721. wie. 7722. gewangen. 7723. wart W, war D. W, krüb D. rich M, rouch 7727. Der W, De D. 7731. mit D, vu M, vnd W. 7133 und 7734 umgestellt, wie in MW; m D steht 7734 voran. 7733. h'ren D, degen M. 7741. Wie] Wie W, [D], die D, Hie M. 7744. vis. 7756. müte, m über g.
Poýtwin gevangen dan, Von Poytieres der degen balt. Da wart vil ritter ab gevalt, Getretten und gestossen. 7700 Von herten slegen grossen Wart da swarzer bûlan vil Er worben an dem ritters spil. Do kam der künic von Portegal Uf den werden Provenzal, 7705 Den graven Arialten; Die jungen, niht die alten Hurten baide an ander nider Und erholten sich des wider Baide uf dem sande. [+c] Do drungen die wigande, 7711 Des künges man von Portegal, Mit liehten spern wol gemal Uf Arialden der mit kraft Ubete werde ritterschaft, 7715 Und viengen in alda zehant. Do dranc der künic Elemant Hin und her durch die schar. Do kerte bald gen im dar Des edeln Wilhelmes kint, 7720 Der fürste des dû mâre sint, Und vie den werden wisen man; Den fürte man gevangen dan. Io wart vil ruch die slihte, Vil krumb die rehte rihte, 7725 Vil wit wart in der enge; Swa dur das gedrenge Der aventiure herre dranc, Da wichens im ane danc, 123 Im mohte noch enkunde 7730 Nieman ane stunde Gehalten vor mit siner kraft. Die ellenthaften rittherschaft Stěbete der herre gůt Rehte als ain gervalke tůt 7735 Vil clainer vogelline. Die andern und die sine Wurdent algeliche Sines prises riche An wirde, an hohem můte, 7740 An eren und an gůte. Wie menic ander notic man Ritters pris alda gewan Der siner armůt niht engalt, Er wäre also wis und also balt 7745 Das man im hohes prises jach, Wie vil des alda geschach, — Des mohte ich niht ze ende komen Und han ez óch nih vernomen: Da von ich es gedagen wil. 7750 Da was werder ritter vil Gites arm, des mites rich, An tugenden künge wol gelich, Als man den armen ofte siht, Der mac doch laider geendon niht Ti55 Den müt mit dem güte Als er het an dem mite. Ir was vil aldar geritten Die nit dur den sparware striten Noch umb den kus der schónsten da. 7760 Si was verre anderswa 7696. povtewin M, Podewinen W. ge- wangen. 7697. poteres D, poytiers M, potyers W. d MD, den W. 7721. wie. 7722. gewangen. 7723. wart W, war D. W, krüb D. rich M, rouch 7727. Der W, De D. 7731. mit D, vu M, vnd W. 7133 und 7734 umgestellt, wie in MW; m D steht 7734 voran. 7733. h'ren D, degen M. 7741. Wie] Wie W, [D], die D, Hie M. 7744. vis. 7756. müte, m über g.
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124 In der dienst er dar kam, Die er im ze vröwen nam Und ir da diende uf holden müt, Und das er da bejagte güt 7765 Mit ritterlichem prise gar, Der was komen vil dar Von den ich kan gesagen niht Wan gemainer geschiht. [45a] Vil menger sider lon enpfie 7770 Des er durch pris alda begie. Dem si da mitte danc gesait Siner werden arebait. In der Franzoiser her Wühs so überwegende wer 7775 Von aine Wilhelmes kraft Das sich dü werde ritterschaft An in lie und al die schar Warten uf in ainen gar, Wan swa er kam andander 7780 Mit hurte, da zer trander Die schar von ende unz zende hin. Die andern tet er so gar in Mit siner sigehaften hant Das er dekaine wer da vant 7785 Und das die sine gar ir habe Nach ir willen brachent abe. Der edel uner vorhte Die schar so gar entworchte Das si werlos belibent, 7790 Er und die sinen si gar vertribent 7760. werre. 7770. er MW, fehlt D. — alda begie MW, ald enpfie D. 7774. Wsh. 7779. andander M, den er D. 7780. Mit hurte D, gehvrtet M. 7787. uner worhte. 7790. gar wtibent D, si do triben M. 7793. Vo. 7795. der Sing. wire (D) auch in M (were) und W (wer) bezeugt. In ir vride biz übers velt Vil nach unz an ir gezelt, Won Gerion und Avenis, Die künge hovesch und wis, 7795 In wäre naher bas geriten. Die hieltent stille und stritent Als da man aine lezze wert Die man mit süchenne an vert; Si getorsten für ir fride niet 7800 Komen, als das märe giht. JDis werte nach des máres sag Unz verre hin nah mittem tag. A] nach ritters orden Da warent riche worden 7805 Gar die der fürste von Brabant Wilhelm brahte in das lant: Si haten güt und ere. Nu zitet das man kere Und schaide von der ritterschaft: 7810 Sit lob, gewin, kunst und kraft So gar ist an die ainen komen Und den andern ab genomen, Was tohte me danne gestriten Mit kraft da wer gar wäre vermitten? 7815 Jen hatont vil verlorn, Dise lob und ere erkorn Mit gemainem prise. Der ellenthafte wise Her Wilhelm und sine man 7820 Kerten ze herberge dan. 7799. 7807. 7810. 7813. dane D. 7814. da wer gar w'e M, da wáre gar D, daz ist pesser uermiten W. 1815. Jen D, Ene W. 7820. herbere. gestorste. vnd W, fehlt D. vnd] v. tohte danne me M(W), mohte me
124 In der dienst er dar kam, Die er im ze vröwen nam Und ir da diende uf holden müt, Und das er da bejagte güt 7765 Mit ritterlichem prise gar, Der was komen vil dar Von den ich kan gesagen niht Wan gemainer geschiht. [45a] Vil menger sider lon enpfie 7770 Des er durch pris alda begie. Dem si da mitte danc gesait Siner werden arebait. In der Franzoiser her Wühs so überwegende wer 7775 Von aine Wilhelmes kraft Das sich dü werde ritterschaft An in lie und al die schar Warten uf in ainen gar, Wan swa er kam andander 7780 Mit hurte, da zer trander Die schar von ende unz zende hin. Die andern tet er so gar in Mit siner sigehaften hant Das er dekaine wer da vant 7785 Und das die sine gar ir habe Nach ir willen brachent abe. Der edel uner vorhte Die schar so gar entworchte Das si werlos belibent, 7790 Er und die sinen si gar vertribent 7760. werre. 7770. er MW, fehlt D. — alda begie MW, ald enpfie D. 7774. Wsh. 7779. andander M, den er D. 7780. Mit hurte D, gehvrtet M. 7787. uner worhte. 7790. gar wtibent D, si do triben M. 7793. Vo. 7795. der Sing. wire (D) auch in M (were) und W (wer) bezeugt. In ir vride biz übers velt Vil nach unz an ir gezelt, Won Gerion und Avenis, Die künge hovesch und wis, 7795 In wäre naher bas geriten. Die hieltent stille und stritent Als da man aine lezze wert Die man mit süchenne an vert; Si getorsten für ir fride niet 7800 Komen, als das märe giht. JDis werte nach des máres sag Unz verre hin nah mittem tag. A] nach ritters orden Da warent riche worden 7805 Gar die der fürste von Brabant Wilhelm brahte in das lant: Si haten güt und ere. Nu zitet das man kere Und schaide von der ritterschaft: 7810 Sit lob, gewin, kunst und kraft So gar ist an die ainen komen Und den andern ab genomen, Was tohte me danne gestriten Mit kraft da wer gar wäre vermitten? 7815 Jen hatont vil verlorn, Dise lob und ere erkorn Mit gemainem prise. Der ellenthafte wise Her Wilhelm und sine man 7820 Kerten ze herberge dan. 7799. 7807. 7810. 7813. dane D. 7814. da wer gar w'e M, da wáre gar D, daz ist pesser uermiten W. 1815. Jen D, Ene W. 7820. herbere. gestorste. vnd W, fehlt D. vnd] v. tohte danne me M(W), mohte me
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Die grogierer liefen mitte Und brüften wol nach ir sitte In lobelicher werdekait. Schiere wart sin lob so brait 7825 Das ich von rehter warhait wais Das Gahmuret vor Kanvolais Nie bejagte so hohen pris. [455] Wäre eht ich an künste so wis Das ich den werden wisen 7880 Also wol kunde prisen Und sine ritterlichen tat So wisliche uns gepriset hat Her Wolfram von Escibach Was Gahmurete dort geschach, 7835 So solte ich in prisen bas: Wol hate er gedienet das. Mornent do der fürste enbas Und grosser gastunge sich geflais, Mit fürsteclichem schalle 7840 Künge und die fürsten alle Samenten sich gar uf ain velt Da man uf hohes prises gelt Den spárwzre geben solde Und da in geben wolde 7845 Olyvieres kint von Plois. Wen si den vrówen kurtois Zem besten ritter geben da, Des berietent si sich sa. Do was an der selben zit 7850 Vil gar ane widerstrit Der Brabant des sz jahent gar. Mit zwainzic juncherren dar Kam do mit lobelichen sitten Ain vrówe an den rinc geriten, 7855 Dü was mit wibes hoveshait Schóne, hoves und gemait. Der hies man schone wichen Die armen und die richen. Baide alten und die jungen 7860 Allenthalb zü drungen Das si hortent dá máre Was disü rede wäre. Do rait dü wise vröwe güt Hin für den fürsten hohgemüt 7865 Da er mit grosser rotten was, Und erbaiste fir in uf das gras. Ter herre si wol enpfie. Künge und fürsten waren hie Mit rate, als ich han vernomen, 7870 Gar über ain ir dinges komen Nach ritters rehte wider in. Dü fürte schone hin Der herre und bat si sizzen. Si sprach mit schónen wizzen 7875 „Herre fürste von Brabant, Mich hat her zü iu gesant Des graven Olivieres kint. Diu mare ir wol gewissen sint Das ir nu an dirre zit 7880 Alhie der beste ritter sit Und iu der spárws&re werden sol. Disû mære wais si wol. Nu hant ir die vrôwan das Ze reht ertailet sunder has 7885 Das in sol ir süzü hant Sezzen dar er ist benant. [4c] Nu hiez üch min vrówe bitten, Dar umbe bin ich her geritten, Das ir dur ir liebü kraft 7821. lefen. 7828. lobelicher, r über n. 7826. vor D, von MW. 7832. hat W, fehlt D. 7834. gahmurte dor. 1836. das W, bas D. 7842. vor vf ei h. 7849. was ez M. 7851. si W, fehlt D. 7865. rotten MW, fehlt D (an der Stelle dieses Wortes steht sas). 7872. Di vrowen fuert W.
Die grogierer liefen mitte Und brüften wol nach ir sitte In lobelicher werdekait. Schiere wart sin lob so brait 7825 Das ich von rehter warhait wais Das Gahmuret vor Kanvolais Nie bejagte so hohen pris. [455] Wäre eht ich an künste so wis Das ich den werden wisen 7880 Also wol kunde prisen Und sine ritterlichen tat So wisliche uns gepriset hat Her Wolfram von Escibach Was Gahmurete dort geschach, 7835 So solte ich in prisen bas: Wol hate er gedienet das. Mornent do der fürste enbas Und grosser gastunge sich geflais, Mit fürsteclichem schalle 7840 Künge und die fürsten alle Samenten sich gar uf ain velt Da man uf hohes prises gelt Den spárwzre geben solde Und da in geben wolde 7845 Olyvieres kint von Plois. Wen si den vrówen kurtois Zem besten ritter geben da, Des berietent si sich sa. Do was an der selben zit 7850 Vil gar ane widerstrit Der Brabant des sz jahent gar. Mit zwainzic juncherren dar Kam do mit lobelichen sitten Ain vrówe an den rinc geriten, 7855 Dü was mit wibes hoveshait Schóne, hoves und gemait. Der hies man schone wichen Die armen und die richen. Baide alten und die jungen 7860 Allenthalb zü drungen Das si hortent dá máre Was disü rede wäre. Do rait dü wise vröwe güt Hin für den fürsten hohgemüt 7865 Da er mit grosser rotten was, Und erbaiste fir in uf das gras. Ter herre si wol enpfie. Künge und fürsten waren hie Mit rate, als ich han vernomen, 7870 Gar über ain ir dinges komen Nach ritters rehte wider in. Dü fürte schone hin Der herre und bat si sizzen. Si sprach mit schónen wizzen 7875 „Herre fürste von Brabant, Mich hat her zü iu gesant Des graven Olivieres kint. Diu mare ir wol gewissen sint Das ir nu an dirre zit 7880 Alhie der beste ritter sit Und iu der spárws&re werden sol. Disû mære wais si wol. Nu hant ir die vrôwan das Ze reht ertailet sunder has 7885 Das in sol ir süzü hant Sezzen dar er ist benant. [4c] Nu hiez üch min vrówe bitten, Dar umbe bin ich her geritten, Das ir dur ir liebü kraft 7821. lefen. 7828. lobelicher, r über n. 7826. vor D, von MW. 7832. hat W, fehlt D. 7834. gahmurte dor. 1836. das W, bas D. 7842. vor vf ei h. 7849. was ez M. 7851. si W, fehlt D. 7865. rotten MW, fehlt D (an der Stelle dieses Wortes steht sas). 7872. Di vrowen fuert W.
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126 7890 Von úwer geselleschaft Get uf den plan al her, Das si úch alhie gewer Des si úch ze rehte sol wern. Des hies min vröwe iuch bitten gern.‘ 7895 Do sprach der fürste ‚das sol sin Durch die lieben vröwen min!‘ JDie herren er do alle bat Das si mit im in die stat Nach den werden vrówen ritten 7900 Mit geselleclichem sitten. Das loptent im die besten gar Und fürent álle mit im dar In die stat für den palas. Do uf dem hófe erbaizet was 7905 Der edel fürste riche Und die andern al geliche, Die vrówan gen im giengen, Vil wol si in enpfiengen Minnecliche size 7910 Mit mángem werden grize, Das wire ungerne da vermitten. Si sasent uf, von dan si ritten Mit vil menger werdekait. le neben ainer vrówen rait 7915 Ain ritter biz uf den plan. Ich wán und han des güten wan Das etteliches diensteliches wort Wurde uf genad erbotten dort Von werdes manes munde 7920 Der dienest bieten kunde Uf süzes lones wider gelt. Sus kament sü für die gezelt Des jungen fürsten von Brabant Und erbaistent sa zehant 7925 Mit menger wunneclicher schar. 7894. ivch bitte D, richtig: Berite M. 7989—41. D. i. die hie l. s. der w. a. pr. i. dest fró Berite nu solt ir MW. Óch was mit den fürsten dar Komen diu stolze künegin Die si hatent under in Genomen nach ir gewonhait, 7930 Als ich iu han hie vor gesait. "Vor al den werden rittern da Sprach die küneginne sa „Ir herren algeliche Arm und dar zü riche, 7935 Wissint das ich bin gesin Dirre vrówan künegin! Die hant an disen stunden Mir zerehte funden Das ieh den lasse sehen 7940 Dem wir alle prises jehen. Des sint wir vro. nu solt ir Den besten ritter zaigen mir; Was si gen dem laisten sol, Das ist erkant üns allen wol.' 7945 Mit ainem worte jahen do [46a] Die besten al gelich also Das wáre der furste von Brabant. Do sprach dà küneginne zehant „So sol óch er den spárwáre han!‘ 7950 „Ja benamen, das sol erganf Sprachent die hohsten von der schar. Do gie vil minneclichen dar Die schóne unwandelbáre Und saste im den sparware 7955 Uf sine hant. ir mundel rot Im sizes kińssen bot; Des hate er an der selben zit Hasse und mengen grossen nit. JDo im diu ere da geschach 7960 Da es mit ógen ane sach Menger hohgemüter lip, 7956. Im ein suzzes W. 7958. Haz W. 7960. Da D, daz W.
126 7890 Von úwer geselleschaft Get uf den plan al her, Das si úch alhie gewer Des si úch ze rehte sol wern. Des hies min vröwe iuch bitten gern.‘ 7895 Do sprach der fürste ‚das sol sin Durch die lieben vröwen min!‘ JDie herren er do alle bat Das si mit im in die stat Nach den werden vrówen ritten 7900 Mit geselleclichem sitten. Das loptent im die besten gar Und fürent álle mit im dar In die stat für den palas. Do uf dem hófe erbaizet was 7905 Der edel fürste riche Und die andern al geliche, Die vrówan gen im giengen, Vil wol si in enpfiengen Minnecliche size 7910 Mit mángem werden grize, Das wire ungerne da vermitten. Si sasent uf, von dan si ritten Mit vil menger werdekait. le neben ainer vrówen rait 7915 Ain ritter biz uf den plan. Ich wán und han des güten wan Das etteliches diensteliches wort Wurde uf genad erbotten dort Von werdes manes munde 7920 Der dienest bieten kunde Uf süzes lones wider gelt. Sus kament sü für die gezelt Des jungen fürsten von Brabant Und erbaistent sa zehant 7925 Mit menger wunneclicher schar. 7894. ivch bitte D, richtig: Berite M. 7989—41. D. i. die hie l. s. der w. a. pr. i. dest fró Berite nu solt ir MW. Óch was mit den fürsten dar Komen diu stolze künegin Die si hatent under in Genomen nach ir gewonhait, 7930 Als ich iu han hie vor gesait. "Vor al den werden rittern da Sprach die küneginne sa „Ir herren algeliche Arm und dar zü riche, 7935 Wissint das ich bin gesin Dirre vrówan künegin! Die hant an disen stunden Mir zerehte funden Das ieh den lasse sehen 7940 Dem wir alle prises jehen. Des sint wir vro. nu solt ir Den besten ritter zaigen mir; Was si gen dem laisten sol, Das ist erkant üns allen wol.' 7945 Mit ainem worte jahen do [46a] Die besten al gelich also Das wáre der furste von Brabant. Do sprach dà küneginne zehant „So sol óch er den spárwáre han!‘ 7950 „Ja benamen, das sol erganf Sprachent die hohsten von der schar. Do gie vil minneclichen dar Die schóne unwandelbáre Und saste im den sparware 7955 Uf sine hant. ir mundel rot Im sizes kińssen bot; Des hate er an der selben zit Hasse und mengen grossen nit. JDo im diu ere da geschach 7960 Da es mit ógen ane sach Menger hohgemüter lip, 7956. Im ein suzzes W. 7958. Haz W. 7960. Da D, daz W.
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Baidů man und wip, Und die ritter wolden Riten als si solden, 7965 Die grogierer lieffen; In die schar si rieffen ‚Swer hie ritter sig genant Und uf dienest us gesant Von siner werden vröwen, 7970 Der sol sich lassen schöwen Zwischen Reschun und Kurnoy! Dar ist ain turnay von tem Poy Dirre stat gesprochen Über sehs wochen, 7975 Und wissent, als ich han vernomen, Das der geste wellent komen, Da mac ain ritter sine kraft Versůchen wol mit ritterschaft. Durch das sol er dar gahen hin 7980 Uf gütes und uf eren gewin, Diu mac er da bejagen wol, Ob es gelüke walten sol. Io wurden vil drate Die künege des ze raite 7985 Das si sament komen dar Uf der Francoyser schar Und des fürsten von Brabant Der in mit werlicher hant Verkrenket hate ir hohen pris. 7990 Do sprach der kinic Avenis, Von Yspanje der wise helt ch hilfe üch gerne swes ir welt Baide nu und anderswa, Doch mac ich nu niht sin alda: 7995 Mir hat der künic von Engellant Sine botschaft gesant 127 Das ich gen ünser baider clage Uber fierzehen tage Laiste gen im ainen tac; 8000 Das wendet mich das ich niht mac Ze dem turnay gesin. Doch habt ir die helfe min Und diene iu gerne swas ich kan, [465] Da ich iu mac gedienen an. 8005 Hant ins nu gebrochen abe Die Francoyser ünser habe, Des mac üns wol ze báze stan Von swes helf wir das han, Und kan sich niemer des bewarn, 8010 Wil er lang mit ńns varn, Er mise doch ferliesen dran. Sus schident von dem rate dan Die herren. umb tie geschiht Wissen die Franzoyser niht. 8015 Do gie der zühte riche Allaine tugentliche Und Pitipas der garzun Sunder in ain pavelun. Der ellethafte wigant 8020 Schrab ainen brief mit siner hant Der süzen Amalien, Siner trut amien, Den solt ir bringen Pitipas. Nu hórent wie er geschriben was! 8025 „Sit das din hohgelobtü jugent, Vrówe, und din wunnebernde tugent Und schónü mir geriet Das ich dich von alder welte schiet, Dinen minneclichen lip, 8030 Ze fróden mir fir alli wip, 7970. 7972. 7976. 7979. 7980. 7984. sol W, fehlt D. tempoý D, dem poý M. der D, dar W. er M, fehlt D. vi aus vf gebessert. Di herren al ze rate W. 7999. 8007. 8021. 8025. 8027. 8028. ainec tac. zebVze M, zeboóse D. amamalien. am Rande das Zeichen +. Vnd dein sch. W. daz ich uon W. hohgelotý.
Baidů man und wip, Und die ritter wolden Riten als si solden, 7965 Die grogierer lieffen; In die schar si rieffen ‚Swer hie ritter sig genant Und uf dienest us gesant Von siner werden vröwen, 7970 Der sol sich lassen schöwen Zwischen Reschun und Kurnoy! Dar ist ain turnay von tem Poy Dirre stat gesprochen Über sehs wochen, 7975 Und wissent, als ich han vernomen, Das der geste wellent komen, Da mac ain ritter sine kraft Versůchen wol mit ritterschaft. Durch das sol er dar gahen hin 7980 Uf gütes und uf eren gewin, Diu mac er da bejagen wol, Ob es gelüke walten sol. Io wurden vil drate Die künege des ze raite 7985 Das si sament komen dar Uf der Francoyser schar Und des fürsten von Brabant Der in mit werlicher hant Verkrenket hate ir hohen pris. 7990 Do sprach der kinic Avenis, Von Yspanje der wise helt ch hilfe üch gerne swes ir welt Baide nu und anderswa, Doch mac ich nu niht sin alda: 7995 Mir hat der künic von Engellant Sine botschaft gesant 127 Das ich gen ünser baider clage Uber fierzehen tage Laiste gen im ainen tac; 8000 Das wendet mich das ich niht mac Ze dem turnay gesin. Doch habt ir die helfe min Und diene iu gerne swas ich kan, [465] Da ich iu mac gedienen an. 8005 Hant ins nu gebrochen abe Die Francoyser ünser habe, Des mac üns wol ze báze stan Von swes helf wir das han, Und kan sich niemer des bewarn, 8010 Wil er lang mit ńns varn, Er mise doch ferliesen dran. Sus schident von dem rate dan Die herren. umb tie geschiht Wissen die Franzoyser niht. 8015 Do gie der zühte riche Allaine tugentliche Und Pitipas der garzun Sunder in ain pavelun. Der ellethafte wigant 8020 Schrab ainen brief mit siner hant Der süzen Amalien, Siner trut amien, Den solt ir bringen Pitipas. Nu hórent wie er geschriben was! 8025 „Sit das din hohgelobtü jugent, Vrówe, und din wunnebernde tugent Und schónü mir geriet Das ich dich von alder welte schiet, Dinen minneclichen lip, 8030 Ze fróden mir fir alli wip, 7970. 7972. 7976. 7979. 7980. 7984. sol W, fehlt D. tempoý D, dem poý M. der D, dar W. er M, fehlt D. vi aus vf gebessert. Di herren al ze rate W. 7999. 8007. 8021. 8025. 8027. 8028. ainec tac. zebVze M, zeboóse D. amamalien. am Rande das Zeichen +. Vnd dein sch. W. daz ich uon W. hohgelotý.
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128 Sit stünt mines herzen gir, Lieb, und alli min sald an dir. Din tugent, din werdiu güte Krónent min gemüte, 8035 Din zuht und din süzer grüz Tüt mir ungemütes büz. Swas ich mit ritterschefte han, Frowe min, dur dich getan, Das lerte gar din sálde mich. 8040 Wanne ich gedenke an dich, So dunke ich mich gar vollekomen Und allem wandel wol benomen. Diner sálden maisterschaft Beldet miner tugende kraft 8045 Uf aldie tugent von der ain man Sálde und pris gewinnen kan. Sus han ich*al min ere Von diner salden lere. INu wil ich, liebà vrówe min, 8050 Dich biten das du lassist sin Gen mir alles zwivels wanc, Wan min sin und min gedanc Státecliche sint bi dir Und du naht und tac bi mir 8055 In minem herzen tógen. Mines herzen ógen Sehent dich zallen ziten an Sit das ich künde din gewan. Din vil sûzû minne 8060 Ist in minem sinne Besigelt und in státer kraft [46c] Vesteclichen wol behaft. Liep, din botschaft mante mich Das ich schiere sáhe dich. 8066 Der bette darf mich nieman biten, Es wurde unlange vermitten Hate ich nach mines herzen gir An wenic bas gedienet dir. Ich kume dir in kurzem zil, 8070 So der turnay dar ich wil Ze Komarzi an ende git, So kum ich vor des winters zit. Swie du mich haisest oder wilt, Der koste niemer mich bevilt, 8075 Wan swas du wilt, das wil óch ich. Lieb, hie mit wil ich dich Gotte ergeben. nu wis mir, Als ich von herzen sige dir, Holt àn alles wandels crac 8080 Die wil ich sol und leben mac!‘ To er den brief also gesrab, Unlange da bi im belab Pittipas, er sant in dan. Im gab der tugentriche man 8085 Goldes zehen marke do Und schüf es mit im also Das er die rainen sûzen Schone solte grüzen. Dis tet er: von dan er lief 8090 Do im gesriben was der brief Als in sin sálic herre schraib. Her Wilhelm da belab Da zem Poy in der stat. Der grave Johan in des bat, 8095 Sin neve der wise wigant, Das er in sante Gilien lant Mit im kerte. das ergie. Ffruwe. wollekoin. beldet M, Beldet D. ain] aine. Westecliche. 8038. 8041. 8044. 8045. 8062. 8079. index. vor dich eine kleine Rasur. crac MD, chranch W, s. den Wort- 8082. 8085. 8092. 8093. vnlange MW, Vn lange D. march W, make D. da D, noch M. zempoÿ M, zenpoÿ D.
128 Sit stünt mines herzen gir, Lieb, und alli min sald an dir. Din tugent, din werdiu güte Krónent min gemüte, 8035 Din zuht und din süzer grüz Tüt mir ungemütes büz. Swas ich mit ritterschefte han, Frowe min, dur dich getan, Das lerte gar din sálde mich. 8040 Wanne ich gedenke an dich, So dunke ich mich gar vollekomen Und allem wandel wol benomen. Diner sálden maisterschaft Beldet miner tugende kraft 8045 Uf aldie tugent von der ain man Sálde und pris gewinnen kan. Sus han ich*al min ere Von diner salden lere. INu wil ich, liebà vrówe min, 8050 Dich biten das du lassist sin Gen mir alles zwivels wanc, Wan min sin und min gedanc Státecliche sint bi dir Und du naht und tac bi mir 8055 In minem herzen tógen. Mines herzen ógen Sehent dich zallen ziten an Sit das ich künde din gewan. Din vil sûzû minne 8060 Ist in minem sinne Besigelt und in státer kraft [46c] Vesteclichen wol behaft. Liep, din botschaft mante mich Das ich schiere sáhe dich. 8066 Der bette darf mich nieman biten, Es wurde unlange vermitten Hate ich nach mines herzen gir An wenic bas gedienet dir. Ich kume dir in kurzem zil, 8070 So der turnay dar ich wil Ze Komarzi an ende git, So kum ich vor des winters zit. Swie du mich haisest oder wilt, Der koste niemer mich bevilt, 8075 Wan swas du wilt, das wil óch ich. Lieb, hie mit wil ich dich Gotte ergeben. nu wis mir, Als ich von herzen sige dir, Holt àn alles wandels crac 8080 Die wil ich sol und leben mac!‘ To er den brief also gesrab, Unlange da bi im belab Pittipas, er sant in dan. Im gab der tugentriche man 8085 Goldes zehen marke do Und schüf es mit im also Das er die rainen sûzen Schone solte grüzen. Dis tet er: von dan er lief 8090 Do im gesriben was der brief Als in sin sálic herre schraib. Her Wilhelm da belab Da zem Poy in der stat. Der grave Johan in des bat, 8095 Sin neve der wise wigant, Das er in sante Gilien lant Mit im kerte. das ergie. Ffruwe. wollekoin. beldet M, Beldet D. ain] aine. Westecliche. 8038. 8041. 8044. 8045. 8062. 8079. index. vor dich eine kleine Rasur. crac MD, chranch W, s. den Wort- 8082. 8085. 8092. 8093. vnlange MW, Vn lange D. march W, make D. da D, noch M. zempoÿ M, zenpoÿ D.
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Der grave Wide in wol enphie Und gab im presente vil. 8100 Unz an des turnaies zil Lies in vil werder vrówan Der grave Johan schówen In dem lande hie und da. Swar er kam, da hüb sich sa 8105 Grosser gastunge überkraft Gen der stolzen ritterschaft. Swar er für mit siner schar, Da musten sin mit vróden gar Alle die da waren. 8110 Ir frólich gebaren Schůf ir hohe wirdi also Das al die lite warent vro Ir kunfte, swar si kerten, Vil vróde si da merten. 8115 Indisen selben ziten do Do dis geschehen was also, Und der vierzehende tae Gen dem gedinge gelac Da der künic Avenis, [47a] Der ellenthafte herre wis, 8121 Den ich han hie vor genant, Und der von Engellant Sich verebinen wolden In unmine als si solden, 8125 Si waren nach des meres sage Baide dar komen ze ainem tage Und wurden da versiinet gar, Swas in ie zen ander war. 8108. mit M, fehlt D. 8118. gedinge W, geindin M, tage D; vielleicht ist gedinge tage gemeint? 8122. der kvnec MW. 8123. verebinen M, vereben W, uerpinen D. 8129. ein süne wart vnder i. z. MW, E ain sůne unď i. z. D. 8133. dem spaniol gebe d, ergie M, dem spaniol daz ergie W; statt dessen in D: Dem spaniol gäbe, Aierauf als zwei selbständige Zeilen: Deutsche Texte des Mittelalters, II. 129 Ain süne wart under in zwain 8130 Mit dem gedinge braht en ain Das der künic von Engellant Sine tohter sa ze hant Dem Spanjol gäbe. das ergie: Si swärent baide an ander hie 8135 Das si vollefürten mitte Gar nach irm elichem sitte. In den fünfzehen tagen dar nach Do wart in von dannan gach, Gein Engellant für über mer 8140 Der edel künic Rainher, Gen Ispanje Avenis Und warb in allen wis In dem künicriche Wie er lobeliche 8145 Nach sinem wibe káme, Als es im wol gezáme, Mit gastunge hin ze Engellant. Rainher der herre wit erkant Mit vlize er werben do began 8150 Wie er siner tohter man Enpfienge gastecliche, Swenne er in sin riche Nach sinem kinde wolte komen. Noch hate rehte niht vernomen 8155 Dü künsche unwandelbáre Wie es ergangen wäre. Ir herze in hohem müte was, Wan ir hate Pitipas Braht so liebi mare dar Mit schöner gehäbe (daneben eine Rasur, worauf ganz blafs etwas zu lesen, wie: gar) und: Also schiere do d, ergie, hierauf V. 8134. 8134. swórent. 8135. deutlicher in M: d, si volle fivren mitte. 8136. 8139. 8148. 8149. irm D, fehlt M. Gein W, Vo D. Reinher W, Raiher D. er fehlt MW.
Der grave Wide in wol enphie Und gab im presente vil. 8100 Unz an des turnaies zil Lies in vil werder vrówan Der grave Johan schówen In dem lande hie und da. Swar er kam, da hüb sich sa 8105 Grosser gastunge überkraft Gen der stolzen ritterschaft. Swar er für mit siner schar, Da musten sin mit vróden gar Alle die da waren. 8110 Ir frólich gebaren Schůf ir hohe wirdi also Das al die lite warent vro Ir kunfte, swar si kerten, Vil vróde si da merten. 8115 Indisen selben ziten do Do dis geschehen was also, Und der vierzehende tae Gen dem gedinge gelac Da der künic Avenis, [47a] Der ellenthafte herre wis, 8121 Den ich han hie vor genant, Und der von Engellant Sich verebinen wolden In unmine als si solden, 8125 Si waren nach des meres sage Baide dar komen ze ainem tage Und wurden da versiinet gar, Swas in ie zen ander war. 8108. mit M, fehlt D. 8118. gedinge W, geindin M, tage D; vielleicht ist gedinge tage gemeint? 8122. der kvnec MW. 8123. verebinen M, vereben W, uerpinen D. 8129. ein süne wart vnder i. z. MW, E ain sůne unď i. z. D. 8133. dem spaniol gebe d, ergie M, dem spaniol daz ergie W; statt dessen in D: Dem spaniol gäbe, Aierauf als zwei selbständige Zeilen: Deutsche Texte des Mittelalters, II. 129 Ain süne wart under in zwain 8130 Mit dem gedinge braht en ain Das der künic von Engellant Sine tohter sa ze hant Dem Spanjol gäbe. das ergie: Si swärent baide an ander hie 8135 Das si vollefürten mitte Gar nach irm elichem sitte. In den fünfzehen tagen dar nach Do wart in von dannan gach, Gein Engellant für über mer 8140 Der edel künic Rainher, Gen Ispanje Avenis Und warb in allen wis In dem künicriche Wie er lobeliche 8145 Nach sinem wibe káme, Als es im wol gezáme, Mit gastunge hin ze Engellant. Rainher der herre wit erkant Mit vlize er werben do began 8150 Wie er siner tohter man Enpfienge gastecliche, Swenne er in sin riche Nach sinem kinde wolte komen. Noch hate rehte niht vernomen 8155 Dü künsche unwandelbáre Wie es ergangen wäre. Ir herze in hohem müte was, Wan ir hate Pitipas Braht so liebi mare dar Mit schöner gehäbe (daneben eine Rasur, worauf ganz blafs etwas zu lesen, wie: gar) und: Also schiere do d, ergie, hierauf V. 8134. 8134. swórent. 8135. deutlicher in M: d, si volle fivren mitte. 8136. 8139. 8148. 8149. irm D, fehlt M. Gein W, Vo D. Reinher W, Raiher D. er fehlt MW.
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130 8160 Das ir do niht arges war Noch laides, e ir vater kam. Do si dů máre do vernam, Ir ungehabe, ir herze lait Und ir jamer wart so brait 8165 Das si so laitlichen sas Das si aller vrůden gar vergas. Do der kunic ir truren sach, Er lachet, schimpfelich er sprach ‚Amalie tohter, du 8170 Hast alhie gebaret nu Nach der art reht als ain wip. Das du hast wiplichen lip, Das ist an dir worden schin. Du solt mit schame truric sin, 8175 Her nach getröstet dich der wol [470] Der dich ze rehte trósten sol. Du tüst das ie kinden wol gezam. Die schame macht dich im gram: Ist er gefüge, er hat sich 8180 Gesünet schiere wider dich. Gehabe dich wol, wis niht unvro! Din dinc han ich geschaffet so Das du richer bist danne ich. — „Herre min, nu wise mich, 8185 Sprach dü raine wise, Du küneginne Beatrise, ,Wenne hat er den tac genomen Das er sol her nach ir komen?‘ — ,Uber vier wochan 8190 Ist in der tac gesprochen, So kumet er gastliche Nach ir her in dis riche. JDiu junfrówe do sere erschrac Das so nahe was der tac 8195 Das ir gemahel wolde 8161. 8177. 8178. fehlt D. 8186. 8190. e ir vater chom W, e niht u'nam D. besser in M: d, kinde ie wol. Die D, din MW). dih MW Beatrise MW, parat'se D. im MW. Komen als er solde. Si gebarte trurecliche, Dü schóne tugende riche Clegte sere das si niht 8200 Ir trut gesellen die geschiht Mohte in also kurzer stunt Enbiete& alde machen kunt, Das was ir hóhstü herze clage. Morgun an dem andern tage 8205 Kam gegangen Pitipas. Als er zü ir komen was, Er vant die rainen vrówen güt Laides vol, ungemüt, Der jamer schuf ir ungemach. 8210 Die vrówe trureclichen sprach „Pitipas, nu rat her zu Wie ich werbe und ich getü! Du waist vil wol wie es ist komen Das ich laider bin genomen 8215 Dem tugende richestem man Der ritters namen ie gewan. Wie sol ich werben das ich dem Siner swáre ain tail genem Die man in siht mit jamer han 8220 Swenne im wirt diz kunt getan, Und wie ich ain tail miner clage Ringer die ich von im trage?‘ — ‚Vröwe‘, sprach der knappe do, „Ir sont iuch niht verclagen so! 8225 Lant iu den jamer verren Und schribent minem herren Alles das iu werre, So wais ich wol, min herre Erdenket etlichen list 8230 Der nüze vil iu baiden ist.‘ — ir M, im D, dir W. Enbietent D, Enpieten W. want. ung.] vi vng. M, si waz vng. W. ivch M, fehlt D. so M, sa D. verren W, wren D. 8192. 8202. 8207. 8208. 8224. 8225.
130 8160 Das ir do niht arges war Noch laides, e ir vater kam. Do si dů máre do vernam, Ir ungehabe, ir herze lait Und ir jamer wart so brait 8165 Das si so laitlichen sas Das si aller vrůden gar vergas. Do der kunic ir truren sach, Er lachet, schimpfelich er sprach ‚Amalie tohter, du 8170 Hast alhie gebaret nu Nach der art reht als ain wip. Das du hast wiplichen lip, Das ist an dir worden schin. Du solt mit schame truric sin, 8175 Her nach getröstet dich der wol [470] Der dich ze rehte trósten sol. Du tüst das ie kinden wol gezam. Die schame macht dich im gram: Ist er gefüge, er hat sich 8180 Gesünet schiere wider dich. Gehabe dich wol, wis niht unvro! Din dinc han ich geschaffet so Das du richer bist danne ich. — „Herre min, nu wise mich, 8185 Sprach dü raine wise, Du küneginne Beatrise, ,Wenne hat er den tac genomen Das er sol her nach ir komen?‘ — ,Uber vier wochan 8190 Ist in der tac gesprochen, So kumet er gastliche Nach ir her in dis riche. JDiu junfrówe do sere erschrac Das so nahe was der tac 8195 Das ir gemahel wolde 8161. 8177. 8178. fehlt D. 8186. 8190. e ir vater chom W, e niht u'nam D. besser in M: d, kinde ie wol. Die D, din MW). dih MW Beatrise MW, parat'se D. im MW. Komen als er solde. Si gebarte trurecliche, Dü schóne tugende riche Clegte sere das si niht 8200 Ir trut gesellen die geschiht Mohte in also kurzer stunt Enbiete& alde machen kunt, Das was ir hóhstü herze clage. Morgun an dem andern tage 8205 Kam gegangen Pitipas. Als er zü ir komen was, Er vant die rainen vrówen güt Laides vol, ungemüt, Der jamer schuf ir ungemach. 8210 Die vrówe trureclichen sprach „Pitipas, nu rat her zu Wie ich werbe und ich getü! Du waist vil wol wie es ist komen Das ich laider bin genomen 8215 Dem tugende richestem man Der ritters namen ie gewan. Wie sol ich werben das ich dem Siner swáre ain tail genem Die man in siht mit jamer han 8220 Swenne im wirt diz kunt getan, Und wie ich ain tail miner clage Ringer die ich von im trage?‘ — ‚Vröwe‘, sprach der knappe do, „Ir sont iuch niht verclagen so! 8225 Lant iu den jamer verren Und schribent minem herren Alles das iu werre, So wais ich wol, min herre Erdenket etlichen list 8230 Der nüze vil iu baiden ist.‘ — ir M, im D, dir W. Enbietent D, Enpieten W. want. ung.] vi vng. M, si waz vng. W. ivch M, fehlt D. so M, sa D. verren W, wren D. 8192. 8202. 8207. 8208. 8224. 8225.
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„Dast war, ob eht das dohte Das ers bevinden mohte“ — „Vil wol, vrówe. — ‚wie? sag an!‘ — [47c] ‚Ze wunsch ich wol die wege kan.‘ — 8235 „So wil ich gar an angest sin, Im werdent wol dů máre schin. Des la niht verdriessen dich Durch sinen willen und durch mich!‘ — ‚Nein es, liebü vröwe min, 8240 Das ich gesprochen han, das sol sin, Und lant mich in kurzen tagen Nach im und dü märe sagen, .Swenne ich in mac komen an. Do gie die juncvrówe dan 8245 Und baite unz ir di statte wart Das si nach klagelicher art Gesriben mohte ir kumber gar Der ir clagendem herzen war. Das geschach an ainem tage, 8250 Si srab alsus in sender clage ,F'rüntschaft, liep und alles güt Und dar zü dienstlichen müt, Herze lieb, enbüt ich dir. Zwai gelieben hiezen wir. 8255 Owe laider und čwe, Das ist geschaiden iemerme! Herre trut geselle min, Das wort geselle můs nu sin Laider under úns baiden 8260 Verkrenket und geschaiden. Das liep üns laider laiden müz 131 Mit frómde und der süze grüz. Herzeliep, ich grüze dich. Das üns der grüz sol verren sich, 8265 Des müs ich vróden mich begeben Und iemer me mit laide leben. Ówe, herre sálic man, Das ich künde ie din gewan Und ich von dir nu schaiden sol, 8270 Des müs ich von sender dol Endelichen sterben Und fródelos verderben. Ówe tugende richer lip, Das ie de kain ander wip 8275 Sol mit liebü dankon dir Des du hast gedienet mir, Da von müs ich iemermer Dulden werdens herzeser. Sálic lip, nu wil ich 8280 Dem hóhsten Got ergeben dich, Und wil dem lib ain urlub han, Urlubes das herze erlan: Das sol iemer bi dir sin. Nu pfleg din Got, geselle min, 8285 Und vüge dir gut und ere Mit salden iemermere!* JDer vrówen jamer was so groz Das si wainende begoz Den brief mit ir tráhene da. 8990 Pitipas kam aber sa. Di edel zühte riche [48a] Sprach do vil trurecliche, Wan si mit jamer truric was 8231. eht M, es D, fehit W. 8234. in M: vntz ich so wol d. w. k.; dann gehóren 8234—36 zur Hede des Knappen, 37— 38 zu der Amelies. 8239. min D, gt MW. 8240. s0l sin D, t$t MW. 8248. war W, wart D. 8256. geschaidem. 8261. miiz, das z von einem Tintenfleck bedeckt. 8264. vns D, vns M, nu W. 8265. begeben W, bewege D. 8278. werdens D, werndes (das n ab- sichtlich verwischt) M, sendes W. 8285. Wge. 8289. tráhene, das über dem a geselzte e ist so klein, dafs es mit unbewaffnetem Auge kaum wahrnehmbar ist. 9*
„Dast war, ob eht das dohte Das ers bevinden mohte“ — „Vil wol, vrówe. — ‚wie? sag an!‘ — [47c] ‚Ze wunsch ich wol die wege kan.‘ — 8235 „So wil ich gar an angest sin, Im werdent wol dů máre schin. Des la niht verdriessen dich Durch sinen willen und durch mich!‘ — ‚Nein es, liebü vröwe min, 8240 Das ich gesprochen han, das sol sin, Und lant mich in kurzen tagen Nach im und dü märe sagen, .Swenne ich in mac komen an. Do gie die juncvrówe dan 8245 Und baite unz ir di statte wart Das si nach klagelicher art Gesriben mohte ir kumber gar Der ir clagendem herzen war. Das geschach an ainem tage, 8250 Si srab alsus in sender clage ,F'rüntschaft, liep und alles güt Und dar zü dienstlichen müt, Herze lieb, enbüt ich dir. Zwai gelieben hiezen wir. 8255 Owe laider und čwe, Das ist geschaiden iemerme! Herre trut geselle min, Das wort geselle můs nu sin Laider under úns baiden 8260 Verkrenket und geschaiden. Das liep üns laider laiden müz 131 Mit frómde und der süze grüz. Herzeliep, ich grüze dich. Das üns der grüz sol verren sich, 8265 Des müs ich vróden mich begeben Und iemer me mit laide leben. Ówe, herre sálic man, Das ich künde ie din gewan Und ich von dir nu schaiden sol, 8270 Des müs ich von sender dol Endelichen sterben Und fródelos verderben. Ówe tugende richer lip, Das ie de kain ander wip 8275 Sol mit liebü dankon dir Des du hast gedienet mir, Da von müs ich iemermer Dulden werdens herzeser. Sálic lip, nu wil ich 8280 Dem hóhsten Got ergeben dich, Und wil dem lib ain urlub han, Urlubes das herze erlan: Das sol iemer bi dir sin. Nu pfleg din Got, geselle min, 8285 Und vüge dir gut und ere Mit salden iemermere!* JDer vrówen jamer was so groz Das si wainende begoz Den brief mit ir tráhene da. 8990 Pitipas kam aber sa. Di edel zühte riche [48a] Sprach do vil trurecliche, Wan si mit jamer truric was 8231. eht M, es D, fehit W. 8234. in M: vntz ich so wol d. w. k.; dann gehóren 8234—36 zur Hede des Knappen, 37— 38 zu der Amelies. 8239. min D, gt MW. 8240. s0l sin D, t$t MW. 8248. war W, wart D. 8256. geschaidem. 8261. miiz, das z von einem Tintenfleck bedeckt. 8264. vns D, vns M, nu W. 8265. begeben W, bewege D. 8278. werdens D, werndes (das n ab- sichtlich verwischt) M, sendes W. 8285. Wge. 8289. tráhene, das über dem a geselzte e ist so klein, dafs es mit unbewaffnetem Auge kaum wahrnehmbar ist. 9*
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132 „Nu la schěwen, Pitipas, 8295 Ob du dem herren din Und mir getrůwe wellist sin, Und solt durch in und čeh durch mich Mit sölchem flisse arbaiten dich Als getraliche das wir 8300 Git und ere fügent dir‘ — ,Gerne, vrowe, ane has Mit gütem willen tün ich das, Lant iuwern zwivel gar!‘ — ‚So nim den brief und var 8305 An den lieben herren din Und sage im den dienst min Und wie es alles komen si. Öch solt du sagen im da bi Das er von warhait wisse wol, 8310 Swenne ich von im schaiden sol, Das man mich dar nach niemer me Fro gesiht, swie es er ge.‘ Pitipas nam do den prief, Von der künegin er lief 8315 Und lie si wainende alda. Gen Kurnoý rihter sich sa, Da er des herren sich versach. Umb der vröwen ungemach Was im unkunt, er wisse niht, 8820 Und umbe alle die geschiht, Und hat es dannoch niht vernomen. Nu was er hin ze dem turnay komen Nach kuneclicher richait 8297. Vii D, Du W. 8299. getraulich W, get^liche D. 8316. rihter M, rihte D. 8319 und 8320 sind in MW umgestellt. 8319. wisse D, wesses M. 8321. Und] V. 8322. hin ze D, ouz W. ko D. - 8324. 8328. chomen W, riliche M, Lilich D, Schon W. het W, fehlt D. Rilich und wol berait; 8325 Tm was niliche von Brabant Dru tusent marke dar gesant, Die hate im sin marchalch bracht, Wan er het des gedaht Er wolte riliche da 8330 Leben als óch anderswa. Dar er zer ritterschefte kam, Ze Curnoy er herberge nam Und der grave Johan, Sin mac, der ellentriche man 8335 Von sante Gilien, im des schar Was hundert ritter komen dar. Gillehelm der werde Francoýs Und Dirrieh der Schamponoys, Die baiden fürsten wit erkant, 8840 Brahtent gesteclichen in das lant Vier hundert ritter, die mit kraft Kunden üben ritterschaft, Die da turnieren wolten Und uf si wartan solten. 8345 Der tail, als ich iuch hie vor las, Als ze dem ersten getailet was, Alse tailtent si sich sa Gen ain ander aber da. Der ander tail lac ze Reschun 8350 Und hatent menic pavelun [486] Geslagen wite uf das velt. Das si mit nide sólchi gelt Von ain ander namen Und gen an ander kamen 8331. 8335. 8337. 8339. 8345. 8346. e über a. 8349. schun D. Do er zu W. in des MW, lades (là korr.) D. Gillelm M. fursten W, fehlt D. Der D, Der M. als er ze M. getailet, das erste zereschvn M, zu resun W, zeke-
132 „Nu la schěwen, Pitipas, 8295 Ob du dem herren din Und mir getrůwe wellist sin, Und solt durch in und čeh durch mich Mit sölchem flisse arbaiten dich Als getraliche das wir 8300 Git und ere fügent dir‘ — ,Gerne, vrowe, ane has Mit gütem willen tün ich das, Lant iuwern zwivel gar!‘ — ‚So nim den brief und var 8305 An den lieben herren din Und sage im den dienst min Und wie es alles komen si. Öch solt du sagen im da bi Das er von warhait wisse wol, 8310 Swenne ich von im schaiden sol, Das man mich dar nach niemer me Fro gesiht, swie es er ge.‘ Pitipas nam do den prief, Von der künegin er lief 8315 Und lie si wainende alda. Gen Kurnoý rihter sich sa, Da er des herren sich versach. Umb der vröwen ungemach Was im unkunt, er wisse niht, 8820 Und umbe alle die geschiht, Und hat es dannoch niht vernomen. Nu was er hin ze dem turnay komen Nach kuneclicher richait 8297. Vii D, Du W. 8299. getraulich W, get^liche D. 8316. rihter M, rihte D. 8319 und 8320 sind in MW umgestellt. 8319. wisse D, wesses M. 8321. Und] V. 8322. hin ze D, ouz W. ko D. - 8324. 8328. chomen W, riliche M, Lilich D, Schon W. het W, fehlt D. Rilich und wol berait; 8325 Tm was niliche von Brabant Dru tusent marke dar gesant, Die hate im sin marchalch bracht, Wan er het des gedaht Er wolte riliche da 8330 Leben als óch anderswa. Dar er zer ritterschefte kam, Ze Curnoy er herberge nam Und der grave Johan, Sin mac, der ellentriche man 8335 Von sante Gilien, im des schar Was hundert ritter komen dar. Gillehelm der werde Francoýs Und Dirrieh der Schamponoys, Die baiden fürsten wit erkant, 8840 Brahtent gesteclichen in das lant Vier hundert ritter, die mit kraft Kunden üben ritterschaft, Die da turnieren wolten Und uf si wartan solten. 8345 Der tail, als ich iuch hie vor las, Als ze dem ersten getailet was, Alse tailtent si sich sa Gen ain ander aber da. Der ander tail lac ze Reschun 8350 Und hatent menic pavelun [486] Geslagen wite uf das velt. Das si mit nide sólchi gelt Von ain ander namen Und gen an ander kamen 8331. 8335. 8337. 8339. 8345. 8346. e über a. 8349. schun D. Do er zu W. in des MW, lades (là korr.) D. Gillelm M. fursten W, fehlt D. Der D, Der M. als er ze M. getailet, das erste zereschvn M, zu resun W, zeke-
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8355 Gastliche enwiderstrit Swa si an der selben zit An ander wissen kunftic hin, Das geschach gar under in Durch niht won durch die vientschaft, 8360 Das des edeln fürsten kraft Ze allen ziten in ir habe Hate unz dar gebrochen abe Swa si gesament haten sich, Als ir hörent sagen mich. 8365 Dur ain geschiht es óch geschach Das man ir ieglichen sach Uf an ander riten, Nach wibes lone striten, Und das von Wilhelmes hant 8870 Ir iegliches pris verswant. Turch die vientliche site Strichent si dem fürsten mitte, Ob si an im dekaine wis Erwerben móhten sólichen pris 8375 Das man im des lobes verzige Und siner getat verswige. Dar uf warent si aldar Ze dem turnoy komen gar. Si haten niht ritter me 8380 Wan alse vil zem Poyen e Ritter warent züzim geschart, Da ir schar ent wurket wart. Óch haten von ir rotten dan Mengen werlichen man 8385 Avenis gefüret hin, 138 Die da vor gestůnden in. Den Franzoysen begunde Ie von stunt ze stunde Wahsen ritterlichü kraft, 8890 Das machete also zwivelbaft Die geste an ritters züversiht Das si turnieren woltent niht: Des übertailes duhte sie Ze vil gen ir rotte hie, 8895 Und duhte si vil zwivellich Das si getailen mohten sich Ane kumpanie gar. Disû mâre enbot dû schar Den genannen baiden, 8400 Als ich iuch han beschaiden. Yer rede ántwurte sa zehant Der edel fürste von Brabant ,Dunke des ir kraft das sie Turnieren zwivelliche hie, 8405 So solns an disen ziten Besser statte biten. Alan der künie von Irlant Und Każver der wigant, Der zen Schotten crone trait, [48c] Die sint mit grosser richait 8411 Ge varn von ir landen Mit wisen wiganden Und woltont sin zem Poyen komen: Do wart ins zil ze kurc genomen, 8415 Da si durch pris in andrü lant Mit vil werlicher hant In wibes gebotte ritten 8355. gastliche vn MW, Gaffeliche D. 8859. vo. 8369. hatte M, Hatont D. 8366. ir aus in gebessert. 8868. wibes] weibs W, wiles D. 8373. si W, fehlt D. 8375. man W, T a D. 8376. sin' getat D, sin gein ir getat M. 8378. gar W, dar D. 8381. 8383. het W. 8391. 8403. 8405. waret züz im D, züzim w, M. haton D, hatten (= háte in) M, riters W, ritt‘ D. züw'siht. des M, dez W, d, D. svins M, sullen siv W, soln D. kasuer D, keiefier M, kaifer W. 8411. Ge warn.
8355 Gastliche enwiderstrit Swa si an der selben zit An ander wissen kunftic hin, Das geschach gar under in Durch niht won durch die vientschaft, 8360 Das des edeln fürsten kraft Ze allen ziten in ir habe Hate unz dar gebrochen abe Swa si gesament haten sich, Als ir hörent sagen mich. 8365 Dur ain geschiht es óch geschach Das man ir ieglichen sach Uf an ander riten, Nach wibes lone striten, Und das von Wilhelmes hant 8870 Ir iegliches pris verswant. Turch die vientliche site Strichent si dem fürsten mitte, Ob si an im dekaine wis Erwerben móhten sólichen pris 8375 Das man im des lobes verzige Und siner getat verswige. Dar uf warent si aldar Ze dem turnoy komen gar. Si haten niht ritter me 8380 Wan alse vil zem Poyen e Ritter warent züzim geschart, Da ir schar ent wurket wart. Óch haten von ir rotten dan Mengen werlichen man 8385 Avenis gefüret hin, 138 Die da vor gestůnden in. Den Franzoysen begunde Ie von stunt ze stunde Wahsen ritterlichü kraft, 8890 Das machete also zwivelbaft Die geste an ritters züversiht Das si turnieren woltent niht: Des übertailes duhte sie Ze vil gen ir rotte hie, 8895 Und duhte si vil zwivellich Das si getailen mohten sich Ane kumpanie gar. Disû mâre enbot dû schar Den genannen baiden, 8400 Als ich iuch han beschaiden. Yer rede ántwurte sa zehant Der edel fürste von Brabant ,Dunke des ir kraft das sie Turnieren zwivelliche hie, 8405 So solns an disen ziten Besser statte biten. Alan der künie von Irlant Und Każver der wigant, Der zen Schotten crone trait, [48c] Die sint mit grosser richait 8411 Ge varn von ir landen Mit wisen wiganden Und woltont sin zem Poyen komen: Do wart ins zil ze kurc genomen, 8415 Da si durch pris in andrü lant Mit vil werlicher hant In wibes gebotte ritten 8355. gastliche vn MW, Gaffeliche D. 8859. vo. 8369. hatte M, Hatont D. 8366. ir aus in gebessert. 8868. wibes] weibs W, wiles D. 8373. si W, fehlt D. 8375. man W, T a D. 8376. sin' getat D, sin gein ir getat M. 8378. gar W, dar D. 8381. 8383. het W. 8391. 8403. 8405. waret züz im D, züzim w, M. haton D, hatten (= háte in) M, riters W, ritt‘ D. züw'siht. des M, dez W, d, D. svins M, sullen siv W, soln D. kasuer D, keiefier M, kaifer W. 8411. Ge warn.
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134 Und hohe werdekait erstritten. Die helde wert und wit erkant 8420 Hant nu ir botten her gesant Nach herberge und hiesen sagen Si kamin noch in fünf tagen. Der botten die sint her geritten Und wellint üns und üch des bitten 8425 Das wir niht turnierent e Das si komen. das erge, Und biten hie mit willen ir! Koment si, so mugent wir Den turnai samelieren 8430 Gelich und hie turnieren.‘ IDo beraiten sich die schar Das si mit ainem můte gar Der herren die vier tage biten. Dis geschach. die helde ritten 8435 Mit werden rotten vieren Ze velde tjostieren. Da wart mit ritterlicher kraft Von der gelobten ritterschaft Erhaben ain vesperie. 8440 Menic stolze massenie Kam uf den plan aldar gevarn Mit vil wol beraiten scharn Zwischon Kurnoy und Reschun. Gilbert der kúnic von Arragun 8445 Den graven Poytewinen stach, Da es menic ritter sach, Hinders ors uf den plan. Schiere do dis was getan, Johan von sante Gilien lant 8422. kamin noch — kæmen nâch; kom noch M, chemen noh W. 8425. turierent. 8427. Und] Bvn. 8494. Dis] Ditz W, Die D. 8436. welde. 8437. ritterlicher MW, rittliche D. 8438. gelobten MW, geliebten D. 8445. poytwin M, portewine D. 8450 Stach mit werlicher hant Den kinic von Waschunje hin Von dem ors, als ich bewiset bin. Mit liehten spern wol gemal Kam der künic von Portegal 8455 Und iesch den fürsten von Brabant; Uf aine tjost aldar zehant Wart schiere da berait Mit küneclicher richait Willehelm und Elimant. 8460 Do stach der fürste von Brabant Den wisen künie das er lac Und aines verres valles pflac. Grilhelm von Franriche Vertet óch hoveliche 8465 Vil sper mit sinen genossen, Juncherren grossen, Die gen sinen jaren Sines alters waren; Sam tet der junge Schamponoys, [49a] Tierrich der degen kurtoys. 8471 Der edel fürste von Brabant Alda nieman mere vant Der wider in do wolde Nach hoher minne solde 8475 Vertün ain sper mit ritterschaft: Sine sálde und sine kraft Entsaz an im an ieglich man Der sin künde ie gewan. Got hat an den fürsten wis 8480 Gelait so vollekomen pris Das nieman kunde ain wortelin Verkeren an den sitten sin. 8451. 8462. 8463. 8464. 8467. 8468. 8470. 8471. 8480. vaschunie. verren M. walls. (G), gilhelm D, Wilhelm M. howeliche. vor iare steht genossen. so M (fol. 64a), fehlt D. degen] dege, das erste e korrigiert. edel MW, fehlt D. wollekomen.
134 Und hohe werdekait erstritten. Die helde wert und wit erkant 8420 Hant nu ir botten her gesant Nach herberge und hiesen sagen Si kamin noch in fünf tagen. Der botten die sint her geritten Und wellint üns und üch des bitten 8425 Das wir niht turnierent e Das si komen. das erge, Und biten hie mit willen ir! Koment si, so mugent wir Den turnai samelieren 8430 Gelich und hie turnieren.‘ IDo beraiten sich die schar Das si mit ainem můte gar Der herren die vier tage biten. Dis geschach. die helde ritten 8435 Mit werden rotten vieren Ze velde tjostieren. Da wart mit ritterlicher kraft Von der gelobten ritterschaft Erhaben ain vesperie. 8440 Menic stolze massenie Kam uf den plan aldar gevarn Mit vil wol beraiten scharn Zwischon Kurnoy und Reschun. Gilbert der kúnic von Arragun 8445 Den graven Poytewinen stach, Da es menic ritter sach, Hinders ors uf den plan. Schiere do dis was getan, Johan von sante Gilien lant 8422. kamin noch — kæmen nâch; kom noch M, chemen noh W. 8425. turierent. 8427. Und] Bvn. 8494. Dis] Ditz W, Die D. 8436. welde. 8437. ritterlicher MW, rittliche D. 8438. gelobten MW, geliebten D. 8445. poytwin M, portewine D. 8450 Stach mit werlicher hant Den kinic von Waschunje hin Von dem ors, als ich bewiset bin. Mit liehten spern wol gemal Kam der künic von Portegal 8455 Und iesch den fürsten von Brabant; Uf aine tjost aldar zehant Wart schiere da berait Mit küneclicher richait Willehelm und Elimant. 8460 Do stach der fürste von Brabant Den wisen künie das er lac Und aines verres valles pflac. Grilhelm von Franriche Vertet óch hoveliche 8465 Vil sper mit sinen genossen, Juncherren grossen, Die gen sinen jaren Sines alters waren; Sam tet der junge Schamponoys, [49a] Tierrich der degen kurtoys. 8471 Der edel fürste von Brabant Alda nieman mere vant Der wider in do wolde Nach hoher minne solde 8475 Vertün ain sper mit ritterschaft: Sine sálde und sine kraft Entsaz an im an ieglich man Der sin künde ie gewan. Got hat an den fürsten wis 8480 Gelait so vollekomen pris Das nieman kunde ain wortelin Verkeren an den sitten sin. 8451. 8462. 8463. 8464. 8467. 8468. 8470. 8471. 8480. vaschunie. verren M. walls. (G), gilhelm D, Wilhelm M. howeliche. vor iare steht genossen. so M (fol. 64a), fehlt D. degen] dege, das erste e korrigiert. edel MW, fehlt D. wollekomen.
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Swas den sálden richen man Lobte so er des began, 8485 Das vollefůr und ergie Als man es wunschete hie; Swas in unpriste, das zergie, Wan dar nach gewarb er nie Das er iht des täte 8490 Das missewende häte. IDes ist sin vierric pris erkant Witen über walschü lant. Durch das han ich des gedaht Das es in tásche werde braht 8495 Sin werdü aventüre ' Mit wiser lüte stüre. Die umbe rede lassen hie! Nu hóret wie ez dort ergie! Diu vespirie was so starch 8500 Das an niemanne sich barch Swas an ime hohes prises was. Etteswa wart uf das gras Vil liht ain stolzer degen balt Von des andern tjost gevalt. 8505 Da brachent schilte unde sper, Ain ors hin, das ander her Sach man gewinnen, ziehen dan. Da wart von mengem werden man Vil záher sper zerbrochen, 8510 Schilte vil zerstochen, Von menges helden libe Gedienet wisem wibe, Des was da mere danne ze vil. 8483 ff. ‚was ihm zur Ehre gereichte, das gelang ihm; was ihn hätte schänden können, unterblieb.‘ 8485. 8487. 8491. uil reiher. 8493. 8494. wollefür. in M, fehlt D. vierric D, firrich M, W modernisiert: daz W, fehlt D. Daz in t. W. 185 Do nahet es dem zil 8515 Das man essen solde da; Ze herbergen zogite sa Mit vil schallicher craft Dü hohgemüte ritterschaft. Io tet der fürste von Brabant 8520 Die alten sitte reht erkant In siner herberge da Der er pflac e anderswa: Die gütes arme kament dar, Die warent alle bi im gar, 8525 Den gab der mütes riche Mit güte miltecliche Als es do wart an in gegert. Vil schier do der fürste wert [49b] Gas und durch gesunthait 8530 Us ze velde hanlichen rait Und wider in komen was, Do kam geloffen Pitipas. Der herre in minneclich enpfie, Bi der hant er in gevie, 8535 Er sprach ‚wie tüt die vröwe min?‘ — ‚Das si sälic müsse sin! Si lebt und ist gesunt als e, Doch wart ir herzen nie so we, Do ich si nu jungest sach: 8540 Solte si das ungemach In dem ich si clagende lie Do ich nu jungest von ir gie, Dulden aine kurze stunt, Si ware tot oder ungesunt.‘ 8498. 8507. 8508. 8514. 8515. 8527. 8530. 8589. 8544. ez MW, fehlt D. gewinnen D, besser gewunnen MW. wde. gein dem MW. vor da ein s. gegert, das zweite g über w. zewelde. iugest. tot MW, fehlt D.
Swas den sálden richen man Lobte so er des began, 8485 Das vollefůr und ergie Als man es wunschete hie; Swas in unpriste, das zergie, Wan dar nach gewarb er nie Das er iht des täte 8490 Das missewende häte. IDes ist sin vierric pris erkant Witen über walschü lant. Durch das han ich des gedaht Das es in tásche werde braht 8495 Sin werdü aventüre ' Mit wiser lüte stüre. Die umbe rede lassen hie! Nu hóret wie ez dort ergie! Diu vespirie was so starch 8500 Das an niemanne sich barch Swas an ime hohes prises was. Etteswa wart uf das gras Vil liht ain stolzer degen balt Von des andern tjost gevalt. 8505 Da brachent schilte unde sper, Ain ors hin, das ander her Sach man gewinnen, ziehen dan. Da wart von mengem werden man Vil záher sper zerbrochen, 8510 Schilte vil zerstochen, Von menges helden libe Gedienet wisem wibe, Des was da mere danne ze vil. 8483 ff. ‚was ihm zur Ehre gereichte, das gelang ihm; was ihn hätte schänden können, unterblieb.‘ 8485. 8487. 8491. uil reiher. 8493. 8494. wollefür. in M, fehlt D. vierric D, firrich M, W modernisiert: daz W, fehlt D. Daz in t. W. 185 Do nahet es dem zil 8515 Das man essen solde da; Ze herbergen zogite sa Mit vil schallicher craft Dü hohgemüte ritterschaft. Io tet der fürste von Brabant 8520 Die alten sitte reht erkant In siner herberge da Der er pflac e anderswa: Die gütes arme kament dar, Die warent alle bi im gar, 8525 Den gab der mütes riche Mit güte miltecliche Als es do wart an in gegert. Vil schier do der fürste wert [49b] Gas und durch gesunthait 8530 Us ze velde hanlichen rait Und wider in komen was, Do kam geloffen Pitipas. Der herre in minneclich enpfie, Bi der hant er in gevie, 8535 Er sprach ‚wie tüt die vröwe min?‘ — ‚Das si sälic müsse sin! Si lebt und ist gesunt als e, Doch wart ir herzen nie so we, Do ich si nu jungest sach: 8540 Solte si das ungemach In dem ich si clagende lie Do ich nu jungest von ir gie, Dulden aine kurze stunt, Si ware tot oder ungesunt.‘ 8498. 8507. 8508. 8514. 8515. 8527. 8530. 8589. 8544. ez MW, fehlt D. gewinnen D, besser gewunnen MW. wde. gein dem MW. vor da ein s. gegert, das zweite g über w. zewelde. iugest. tot MW, fehlt D.
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136 8545 Der fürste do so sere erscharch Das er sich vróden gar bewac. Er sprach ,ówe, was wierret ir? Das solt du nu beschaiden mir. — ,Herre min, ir gróste clage 8550 Ist das si über aht tage Müs nemen ainen man, Der wil si mit im füerren dan Hin in sin selbes lant. — ‚Wer ist der?‘ sprach der wigant. — 8555 ‚Von Ispanje Avenis, Der sol werden ir amis. Das ist diń clage die si claget.' Er gab dem herren unverzagt Den brief. als er daran gelas 8560 Wie trureclich ir clage was Und wie jàmerliche Diu vrówe jamers riche Mit segenne von im urlub nam, Ain jamer in sin herze kam 8565 So grosse das sin fróde starb Und al sin hoher müt verdarb Durch den grossen ungewin. Von dem knappen kerte er hin In sin gezelt. züzim aldar 8570 Besander sine fründe gar Die dar, als ir hant vernomen, Ze dem turnaj warent komen. Er sprach ‚ir herren, nu han ich Iuch her besant das ir mich 8575 Lerret. wiset nu dar zü Wie ich umb ain sache tü! Ir wissent wol das ich gesant 8545. e'scharch (vgl. V. 9045). 8547. vierret. 8552. vil. 8568. segenne]|ságene. urlaub W, vrlch D. 8567. ungewin| vngwin W, vngemach D. 8570. Besant er W, Besund' DM. 8575. wiset nu D, besser: wisen rat MW. Wart dem künge von Engellant Das er mich zuge: der zoh mich. 8580 Do riet min herze mir das ich Von herzeclichen sinnen Begunde sere minnen Des wunsches kint, die tohter sin, Und lait von ir so hohen pin 8585 Das ich benamen wári tot Hate si mir niht die not Erwendet mit ir ainem troste, [49c] Der von dem tot erloste Minen lip. do ich genas 8590 Und vil wol genesen was, Ich elagt ir aber mine not; Dü süze raine mir gebot Das ich swert laite Und danne mich arbaite 8595 In ir dienst. das ergie. Ir trüwe ich darumb enpfie, Swenne ich hain wider káme, Das si ze man mich name. JDer ritter bin ich sit gesin. 8600 Von der lieben vrówen min Was mir ain lieber botte bi Ze Poy und ze Komarzi Und braht mir al dar von ir Botschaft nach mines herzen gir, 8605 Das si nach dem willen min Wolte swie ich welti sin Mit státen trůwen ane has. Diu het mir enbotten das A] min dienest sig verlorn, 8610 Ir vatter hab si gesworn Dem künge von Yspanje lant, 8518. 8581. 8585. 8587. 8608. 8609. 8610. wart W, fehlt D. sinnem. benane. aine. div M, Di W, Nu D. verlorn W, vlon D. watt.
136 8545 Der fürste do so sere erscharch Das er sich vróden gar bewac. Er sprach ,ówe, was wierret ir? Das solt du nu beschaiden mir. — ,Herre min, ir gróste clage 8550 Ist das si über aht tage Müs nemen ainen man, Der wil si mit im füerren dan Hin in sin selbes lant. — ‚Wer ist der?‘ sprach der wigant. — 8555 ‚Von Ispanje Avenis, Der sol werden ir amis. Das ist diń clage die si claget.' Er gab dem herren unverzagt Den brief. als er daran gelas 8560 Wie trureclich ir clage was Und wie jàmerliche Diu vrówe jamers riche Mit segenne von im urlub nam, Ain jamer in sin herze kam 8565 So grosse das sin fróde starb Und al sin hoher müt verdarb Durch den grossen ungewin. Von dem knappen kerte er hin In sin gezelt. züzim aldar 8570 Besander sine fründe gar Die dar, als ir hant vernomen, Ze dem turnaj warent komen. Er sprach ‚ir herren, nu han ich Iuch her besant das ir mich 8575 Lerret. wiset nu dar zü Wie ich umb ain sache tü! Ir wissent wol das ich gesant 8545. e'scharch (vgl. V. 9045). 8547. vierret. 8552. vil. 8568. segenne]|ságene. urlaub W, vrlch D. 8567. ungewin| vngwin W, vngemach D. 8570. Besant er W, Besund' DM. 8575. wiset nu D, besser: wisen rat MW. Wart dem künge von Engellant Das er mich zuge: der zoh mich. 8580 Do riet min herze mir das ich Von herzeclichen sinnen Begunde sere minnen Des wunsches kint, die tohter sin, Und lait von ir so hohen pin 8585 Das ich benamen wári tot Hate si mir niht die not Erwendet mit ir ainem troste, [49c] Der von dem tot erloste Minen lip. do ich genas 8590 Und vil wol genesen was, Ich elagt ir aber mine not; Dü süze raine mir gebot Das ich swert laite Und danne mich arbaite 8595 In ir dienst. das ergie. Ir trüwe ich darumb enpfie, Swenne ich hain wider káme, Das si ze man mich name. JDer ritter bin ich sit gesin. 8600 Von der lieben vrówen min Was mir ain lieber botte bi Ze Poy und ze Komarzi Und braht mir al dar von ir Botschaft nach mines herzen gir, 8605 Das si nach dem willen min Wolte swie ich welti sin Mit státen trůwen ane has. Diu het mir enbotten das A] min dienest sig verlorn, 8610 Ir vatter hab si gesworn Dem künge von Yspanje lant, 8518. 8581. 8585. 8587. 8608. 8609. 8610. wart W, fehlt D. sinnem. benane. aine. div M, Di W, Nu D. verlorn W, vlon D. watt.
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Den můs si nemen nu zehant. Der kumet nach ir úber aht tag. Nach ir clage, ir botten sag 8615 Han ich dů már also vernomen, Möht ich das iemer underkomen, Das wär min willeclicher müt, Won si ist so schön und so güt, So hófes, so tugentrich, so wis 8620 Und het so volleclichen pris Das gar nach mines herzen gir Lit aller sálden wunsch an ir. Óch ist si von gebürt so gros Das niener lebt ir über gnos, 8625 Des müs man óch von warhait jehen. Sit mir nu niender bas geschehen Móht an werdem wibe, An geburt, an werdem libe, So mis es mich lib und git 8630 Und er koston, dienest und mit, E das ich si verlies also. Wie kund ich iemer werden vro Ob mich di salde also verkur Das ich ir süzen lip verlur?' 8635 IDo dise red also geschach, Der herren ieglicher sprach „Nu sint wir, als wir hie sin, Gar berait des willen din. Nu wisse an ûns selben wie wir 8640 An disen dingen helfent dir! Wir helfen si an riten Und dir mit in striten, Wir wellent niemer dich verlan, Wilt du mit urlüg in bestan, 8616. 8619. 8620. 8623. d, DM, dez W. wis] weiz W, güt D. wolleclichen. ist si W, si ist D. 8684. ulur, l aus k gebessert. 8639. Nv wissent an vns selbe wir D, besser: nv rat vns selbe d, wes wir £M, Nu rat vns selber wie wir W. 137 8045 Ir ainen oder baide. Hant si dir üt ze laide [50a] Getan oder das dir laster si, Benamen so stant wir dir bi Mit lib und mit gûte. 8650 Do sprach der hohgemüte ‚Des lon üch Got! ir sprechent wol, Von reht ich iuch getrüwen sol Das iglicher mir geste. Swas mich kumbers ane ge, 8655 Des wil ich von iu sicher sin. Nu lat óch iu den willen min Nach mines herzen rat sagen! Wir móhten in so kurzen tagen Niemer komen dar mit kraft. 8660 Wa nemen wir die ritterschaft So gâhes und ôch nu zehant, Das wir môhten nu ze Engellant Gewalteclichen riten Und mit dem künge striten? 8665 Óch het er mir niht getan Das ich mit füg in sül bestan. Ratent irs, so wil ich dar Fůren ane claine schar Und wil im hainliche 8670 Komen in das riche. Drü hundert man gewinne ich wol Der mir ieglicher sol Getrüwelichen beraitet sin Dienest, wan si sint min 8675 Und mine dienest man genant. Mit den wil ich in das lant Komen hainlich nach ir; Mac si danne werden mir, 8641. helfen W M, hie D. 8645. ainem, der letzte Balken des m ist aber verwischt. 8647. d, DM, des W. 8674. Dienstes W.
Den můs si nemen nu zehant. Der kumet nach ir úber aht tag. Nach ir clage, ir botten sag 8615 Han ich dů már also vernomen, Möht ich das iemer underkomen, Das wär min willeclicher müt, Won si ist so schön und so güt, So hófes, so tugentrich, so wis 8620 Und het so volleclichen pris Das gar nach mines herzen gir Lit aller sálden wunsch an ir. Óch ist si von gebürt so gros Das niener lebt ir über gnos, 8625 Des müs man óch von warhait jehen. Sit mir nu niender bas geschehen Móht an werdem wibe, An geburt, an werdem libe, So mis es mich lib und git 8630 Und er koston, dienest und mit, E das ich si verlies also. Wie kund ich iemer werden vro Ob mich di salde also verkur Das ich ir süzen lip verlur?' 8635 IDo dise red also geschach, Der herren ieglicher sprach „Nu sint wir, als wir hie sin, Gar berait des willen din. Nu wisse an ûns selben wie wir 8640 An disen dingen helfent dir! Wir helfen si an riten Und dir mit in striten, Wir wellent niemer dich verlan, Wilt du mit urlüg in bestan, 8616. 8619. 8620. 8623. d, DM, dez W. wis] weiz W, güt D. wolleclichen. ist si W, si ist D. 8684. ulur, l aus k gebessert. 8639. Nv wissent an vns selbe wir D, besser: nv rat vns selbe d, wes wir £M, Nu rat vns selber wie wir W. 137 8045 Ir ainen oder baide. Hant si dir üt ze laide [50a] Getan oder das dir laster si, Benamen so stant wir dir bi Mit lib und mit gûte. 8650 Do sprach der hohgemüte ‚Des lon üch Got! ir sprechent wol, Von reht ich iuch getrüwen sol Das iglicher mir geste. Swas mich kumbers ane ge, 8655 Des wil ich von iu sicher sin. Nu lat óch iu den willen min Nach mines herzen rat sagen! Wir móhten in so kurzen tagen Niemer komen dar mit kraft. 8660 Wa nemen wir die ritterschaft So gâhes und ôch nu zehant, Das wir môhten nu ze Engellant Gewalteclichen riten Und mit dem künge striten? 8665 Óch het er mir niht getan Das ich mit füg in sül bestan. Ratent irs, so wil ich dar Fůren ane claine schar Und wil im hainliche 8670 Komen in das riche. Drü hundert man gewinne ich wol Der mir ieglicher sol Getrüwelichen beraitet sin Dienest, wan si sint min 8675 Und mine dienest man genant. Mit den wil ich in das lant Komen hainlich nach ir; Mac si danne werden mir, 8641. helfen W M, hie D. 8645. ainem, der letzte Balken des m ist aber verwischt. 8647. d, DM, des W. 8674. Dienstes W.
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138 So fůer ich si benamen dan. 8680 Kumet úms danne ieman an, So kumen wir mit ringer schar Dannan bas den ob wir dar Brehtin ain vil michel her, Das doch hette claine wer 8685 Gen dem lande da. Do duhte al die herren sa Sin selbes rat der beste. Der edel můtes veste Die sine gar besante 8690 Die er so stát erkande An lib, an gůt án allen wan, Das er sich an sů mohte lan Als des ain herre wol An sine man sich lassen sol. 8695 Jr sprach ‚ir herren, ir sint gemant |. Der trüwe das ich bin genant Iuwer herre, ir mine man, Und gedenkent wol dar an Das niemen ainen halben tac 8700 Ane trüwe werden mac Gotte noch der welte wert: Von trüwe trüwe geltes gert. Also gert an üch min sin, Wan ich iu getrüwe bin, 8705 Das óch ir mir getrüwe sint [20b] Und helfent mir an dirre zit Ze minen nóten die ich han. ,Herre, das sol sin getan. Swes ir went, des wellint wir 8680. vns W, fehlt D. 8685. besser — g. den lant livten da M(W). 8693. Als D = alles M, Allez W. wol] sol. wol. 8694. sich M, fehlt D. 8696. daz W, de M, d' D. 8702. triwen triwe MW. 8705. ir W, fehlt D. 8709. Swez— dez W, Sw,—d, D. 8722. Vir. hárnásch, das zweite der 8710 Iu helfen nach iuwers herzen gir, Wan das ist billich und reht*, Es wáre ritter oder kneht, Die sprachent al gelich also Und lobton im ir helfe do 8715 Mit gemanem mite da. Mit zühte sprach der fürste sa ,lr hant mir geantwirtet wol, Vil gern ich es iu danken sol Mit lib und óch mit güte. 8720 Nu tünt als ich iuch müte! Vart mit mir als ich var, Wir sont hárnàsch füren gar, Das wir sin ze wer berait. Wizzent von der warhait 8725 Das wir so balde müsent varn Das dekainer mac gesparn De weder ors noch selben sich Der dise raise vert durch mich. Unser iegelicher 8730 Armer und richer Ziehe ain ors an siner hant Starc und gůt erkant, Das ander sol er riten. Wir mugent nih mer gebiten, 8735 Wir müssent gahen hinnan.‘ Do hies er gewinnen Diu besten ors die man do vant; Swie man diu bot, die galt zehant Der ellenthaft fürste also. 8740 Dar zü hiez er gewinnen do Sehsec schüzen uf die vart, beiden drübergesetzten e sehr klein und kaum leserlich. 8727. selben] selbe, es ist aber anzunehmen, dafs der horizontale Strich, der gemäfs der Ge- wohnheit des Schreibers durch Ib geht, sich auch noch über das zweite e erstrecken soll. 8737. div man do vant M (ähnlich W), die waret da D. 8738. div bot. div galt zehant M (fol. 660), ühnlich W; dv wat die galt mà sa D.
138 So fůer ich si benamen dan. 8680 Kumet úms danne ieman an, So kumen wir mit ringer schar Dannan bas den ob wir dar Brehtin ain vil michel her, Das doch hette claine wer 8685 Gen dem lande da. Do duhte al die herren sa Sin selbes rat der beste. Der edel můtes veste Die sine gar besante 8690 Die er so stát erkande An lib, an gůt án allen wan, Das er sich an sů mohte lan Als des ain herre wol An sine man sich lassen sol. 8695 Jr sprach ‚ir herren, ir sint gemant |. Der trüwe das ich bin genant Iuwer herre, ir mine man, Und gedenkent wol dar an Das niemen ainen halben tac 8700 Ane trüwe werden mac Gotte noch der welte wert: Von trüwe trüwe geltes gert. Also gert an üch min sin, Wan ich iu getrüwe bin, 8705 Das óch ir mir getrüwe sint [20b] Und helfent mir an dirre zit Ze minen nóten die ich han. ,Herre, das sol sin getan. Swes ir went, des wellint wir 8680. vns W, fehlt D. 8685. besser — g. den lant livten da M(W). 8693. Als D = alles M, Allez W. wol] sol. wol. 8694. sich M, fehlt D. 8696. daz W, de M, d' D. 8702. triwen triwe MW. 8705. ir W, fehlt D. 8709. Swez— dez W, Sw,—d, D. 8722. Vir. hárnásch, das zweite der 8710 Iu helfen nach iuwers herzen gir, Wan das ist billich und reht*, Es wáre ritter oder kneht, Die sprachent al gelich also Und lobton im ir helfe do 8715 Mit gemanem mite da. Mit zühte sprach der fürste sa ,lr hant mir geantwirtet wol, Vil gern ich es iu danken sol Mit lib und óch mit güte. 8720 Nu tünt als ich iuch müte! Vart mit mir als ich var, Wir sont hárnàsch füren gar, Das wir sin ze wer berait. Wizzent von der warhait 8725 Das wir so balde müsent varn Das dekainer mac gesparn De weder ors noch selben sich Der dise raise vert durch mich. Unser iegelicher 8730 Armer und richer Ziehe ain ors an siner hant Starc und gůt erkant, Das ander sol er riten. Wir mugent nih mer gebiten, 8735 Wir müssent gahen hinnan.‘ Do hies er gewinnen Diu besten ors die man do vant; Swie man diu bot, die galt zehant Der ellenthaft fürste also. 8740 Dar zü hiez er gewinnen do Sehsec schüzen uf die vart, beiden drübergesetzten e sehr klein und kaum leserlich. 8727. selben] selbe, es ist aber anzunehmen, dafs der horizontale Strich, der gemäfs der Ge- wohnheit des Schreibers durch Ib geht, sich auch noch über das zweite e erstrecken soll. 8737. div man do vant M (ähnlich W), die waret da D. 8738. div bot. div galt zehant M (fol. 660), ühnlich W; dv wat die galt mà sa D.
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Der ieglich beraitet wart Wol und werliche. Als es der fúrste riche 8745 Geschůf und wart en ain, Des morgens do der tac erschain, Do rait der ellenthafte man Balde mit den sinen dan Dur das lant gen Barbeflůt. 8750 Der edel herre hohgemůt Sante sinen marschalc sa Ze Barbeflit, das er alda Gewunne schiffunge über mer Gen Engellant dem werden her. 8755 Das tet der marschale sa zehant, Er warp als er was us gesant, Unz das der herre selbe dar Kam geritten mit der schar. JDem edeln fürsten unverzaget 8760 Wart von warhait do gesaget Das Avenis mit ritters kraft Solte in herlicher kraft In zwain tagen gen Engellant Komen. als er das bevant, [50c] Do hies er fragen mére 8766 Wa der kunic wire Von Engellant. do wart gesait Das er mit grosser richait Hate erhaben sich von hus 8770 Und wolte da ze Parcemus Antwurten sine tohter do, Wan diu stat diu lit also Das man in der selben habe Gen Engellant sol keren abe, 139 8775 Swer die selben wege wil. Nu hate gastunge vil Von Engellant der künic da. Her Wilhelm der hies do sa Die marnare das si kerten abe 8780 Hie bi in ainer wilden habe Da nieman schiffunge phlac, Die über fünf mile lac Von Parcemus der hóbet stat. Das geschach, als er da bat. 8785 INu hôren! lant iu sagen hie Wie es dort hinder im ergie! Do er von Kurnoi gerait, Da waren, als das máre sait, Von Irlant und von Schoton lant 8790 Die künge, als ich sû han genant, Mit so grosser ritterschaft Komen das von der überkraft Der selbe turnay da verdarb. Vil menger pris óch da erwarb 8795 Mit tyostieren uf dem plan. Von Irlant der kinec Alan Und Kaifer von Schotenlant, Die warent also us gesant Das si wolten pris bejagen. 8800 Die aventürer hort ich sagen Das si des erwurben vil Inrenthalp des jares zil Mit grosser werdekait alda Und in den landen anderswa. 8805 Von i» und von den andern gar Die do zem turnay dar Waren uf ritters pris gevarn, 8751. sinem. 8764. er W, fehlt D. 8768. richait, ric über wis. 8770. 83. porcemvs M. 8785. hie, h über w. 8794. Gch D, doch MW. wab D. erwarp W, er- 8797. kaiser D, kayser W, reiefier M. schottelant M, schotënant D. 8805. in W, fehlt D. 8806. danr.
Der ieglich beraitet wart Wol und werliche. Als es der fúrste riche 8745 Geschůf und wart en ain, Des morgens do der tac erschain, Do rait der ellenthafte man Balde mit den sinen dan Dur das lant gen Barbeflůt. 8750 Der edel herre hohgemůt Sante sinen marschalc sa Ze Barbeflit, das er alda Gewunne schiffunge über mer Gen Engellant dem werden her. 8755 Das tet der marschale sa zehant, Er warp als er was us gesant, Unz das der herre selbe dar Kam geritten mit der schar. JDem edeln fürsten unverzaget 8760 Wart von warhait do gesaget Das Avenis mit ritters kraft Solte in herlicher kraft In zwain tagen gen Engellant Komen. als er das bevant, [50c] Do hies er fragen mére 8766 Wa der kunic wire Von Engellant. do wart gesait Das er mit grosser richait Hate erhaben sich von hus 8770 Und wolte da ze Parcemus Antwurten sine tohter do, Wan diu stat diu lit also Das man in der selben habe Gen Engellant sol keren abe, 139 8775 Swer die selben wege wil. Nu hate gastunge vil Von Engellant der künic da. Her Wilhelm der hies do sa Die marnare das si kerten abe 8780 Hie bi in ainer wilden habe Da nieman schiffunge phlac, Die über fünf mile lac Von Parcemus der hóbet stat. Das geschach, als er da bat. 8785 INu hôren! lant iu sagen hie Wie es dort hinder im ergie! Do er von Kurnoi gerait, Da waren, als das máre sait, Von Irlant und von Schoton lant 8790 Die künge, als ich sû han genant, Mit so grosser ritterschaft Komen das von der überkraft Der selbe turnay da verdarb. Vil menger pris óch da erwarb 8795 Mit tyostieren uf dem plan. Von Irlant der kinec Alan Und Kaifer von Schotenlant, Die warent also us gesant Das si wolten pris bejagen. 8800 Die aventürer hort ich sagen Das si des erwurben vil Inrenthalp des jares zil Mit grosser werdekait alda Und in den landen anderswa. 8805 Von i» und von den andern gar Die do zem turnay dar Waren uf ritters pris gevarn, 8751. sinem. 8764. er W, fehlt D. 8768. richait, ric über wis. 8770. 83. porcemvs M. 8785. hie, h über w. 8794. Gch D, doch MW. wab D. erwarp W, er- 8797. kaiser D, kayser W, reiefier M. schottelant M, schotënant D. 8805. in W, fehlt D. 8806. danr.
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140 Wil die aventüre sparn Und wider an das märe komen 8810 Da es e wart abe genomen. Als si kament in die habe, Do kerte mit den sinen abe Der edel fürste von Brabant Durch güten luft den er da vant 8815 Bi liehten süzen brunnen kalt. Drier mile lanc ain walt Lac umbe die habe in alle sit. Dis was an des imbis zit Do dü schar sich nider lie; 8820 Der herre enbas. do das ergie, Pitipas wart für gesant, Das er der vrówen fate erkant Das si sin warten solde, [51a] Wan er nach ir wolde 8825 Reht als ter tac zergienge Und die naht ane gienge, Und swie ir das tohte, Das si es gefugen móhte Das er im das tate kunt. 8830 Pitipas lief sa zestunt Mit disem máre von dan. Die sine hies der wise man Sich nider lan an ir gemach Und am ir riiwe (das geschach 8835 Biz hin uf die none zit) Und hies sich do uf ainen strit Alda beraiten gar die schar Di mit im was komen dar. Zwainzec schüzzen hiez der degen 8840 Der habe mit ir wer da pflegen, Und hies si niemer dannan komen E das si haten vernomen Diu endelichen máre Wie im gelunge wáre. 8845 1DDo rait der wise wigant Mit den sinen dur den walt Biz das er us unz an an ende kam, Da der walt an ende nam Und an den vorst sties das velt, 8850 Do menie rich hoh gezelt Was durch richait uf gesat Uf dem plan al umb die stat. Der Spanjol hat in siner schar Braht fünfhundert ritter dar; 8855 Óch was, als ich han vernomen, Mit den lantláten komen Tusent ritter oder me. Her Wilhelm der fürste her Hies im diu lantmáre spehen 8860 Und die ritterschaft besehen Ain sin gefüges knáppelin, Das mit der kinthate sin Im genig gefige was. 8865 Nu kam aber Pitipas Und sait im das er käme So der tac an ende näme, Diu süze raine güete Wolte nach sinem müte Laisten sinen willen gar. 8870 Der herre sprach ‚nu sag eht war! War het min vröwe ir zil genomen, Da wir sölint zü ain ander komen? 8817. 8821. 8822. 8826. 8834. 8844. 8845. bald MW. die M, div W, fehlt D. zit. war. ’ tate] tet W, rate (à aus Ë gebessert) D. gienge D, besser: vienge W. an ir rue W, ar ir trawe D. imgelvngen M, in gelunge D. rait] riet. wigant D, besser: degen 8847. 8851. vnz an an D, besser in M: anz. gesat MW, geslage D. 8857. mer W. 8871. War het min vr. D, Hat min vr. MW. zil MW, kil D.
140 Wil die aventüre sparn Und wider an das märe komen 8810 Da es e wart abe genomen. Als si kament in die habe, Do kerte mit den sinen abe Der edel fürste von Brabant Durch güten luft den er da vant 8815 Bi liehten süzen brunnen kalt. Drier mile lanc ain walt Lac umbe die habe in alle sit. Dis was an des imbis zit Do dü schar sich nider lie; 8820 Der herre enbas. do das ergie, Pitipas wart für gesant, Das er der vrówen fate erkant Das si sin warten solde, [51a] Wan er nach ir wolde 8825 Reht als ter tac zergienge Und die naht ane gienge, Und swie ir das tohte, Das si es gefugen móhte Das er im das tate kunt. 8830 Pitipas lief sa zestunt Mit disem máre von dan. Die sine hies der wise man Sich nider lan an ir gemach Und am ir riiwe (das geschach 8835 Biz hin uf die none zit) Und hies sich do uf ainen strit Alda beraiten gar die schar Di mit im was komen dar. Zwainzec schüzzen hiez der degen 8840 Der habe mit ir wer da pflegen, Und hies si niemer dannan komen E das si haten vernomen Diu endelichen máre Wie im gelunge wáre. 8845 1DDo rait der wise wigant Mit den sinen dur den walt Biz das er us unz an an ende kam, Da der walt an ende nam Und an den vorst sties das velt, 8850 Do menie rich hoh gezelt Was durch richait uf gesat Uf dem plan al umb die stat. Der Spanjol hat in siner schar Braht fünfhundert ritter dar; 8855 Óch was, als ich han vernomen, Mit den lantláten komen Tusent ritter oder me. Her Wilhelm der fürste her Hies im diu lantmáre spehen 8860 Und die ritterschaft besehen Ain sin gefüges knáppelin, Das mit der kinthate sin Im genig gefige was. 8865 Nu kam aber Pitipas Und sait im das er käme So der tac an ende näme, Diu süze raine güete Wolte nach sinem müte Laisten sinen willen gar. 8870 Der herre sprach ‚nu sag eht war! War het min vröwe ir zil genomen, Da wir sölint zü ain ander komen? 8817. 8821. 8822. 8826. 8834. 8844. 8845. bald MW. die M, div W, fehlt D. zit. war. ’ tate] tet W, rate (à aus Ë gebessert) D. gienge D, besser: vienge W. an ir rue W, ar ir trawe D. imgelvngen M, in gelunge D. rait] riet. wigant D, besser: degen 8847. 8851. vnz an an D, besser in M: anz. gesat MW, geslage D. 8857. mer W. 8871. War het min vr. D, Hat min vr. MW. zil MW, kil D.
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Hat si dir iht kunt getan Wa das mit fůge mug ergan?“ 8875 Do sprach der stolze Pitipas „Herre, bi dem palas Wil si iuwer warten In ainem wurzegarten, So der tac nu ende git, 8880 Si baitet iuwer ane strit Unz si getar und langest mac. Do gab ain ende sa der tac, [515] Diu naht begunde nahen. Die sine hies do gahen 8885 Der ellenhafte wise man Werliche mit im dan. Si vüren sch;phes übers velt Vil nach biz an diu gezelt Da mit schalleclicher kraft 8890 Lag diu grosse ritterschaft. Da hies er sie sin biten. Mit im hies er riten Zwene ellenthafte ritter git An den er werlichen mit 8895 Er kande und zallen ziten vant. Durch die schar rait er zehant Unz gen dem palas balde dar, Des nam nieman dehaine war. Sus kam er zi dem palas. 8900 In dem wurzegarten was 8876. wor Herre ein Raum ausgespart, doch nur auf dieser Zeile, also sicher nicht für eine Initiale. 8887. Wren. schimphens D, schips W, besser wohl: schYftes M, vgl. Alex. 14772 ff-: dd hiez Alexander sá setzen sporn ze siten und schûftes nach in riten. 8897. dar, d über g. 8900. dem DW, den M. 8908. ZW. 8908. vart vn dan M, vart von dan W, var vi an D. 141 Die sûze Amelie komen Und hate mit ir genomen Zwü clare juncfrówen clüc. Aine kappen si ane trüc, 8905 Wan si was ane zwivel gar Benamen er kàme nach ir dar. Si hate rehte sich beklait, Uf die var und dan berait, Wan ir nach lieplicher art 8910 Der fürste liebte und die vart. Die juncvröwen des wunder nam, Als es in baiden wol gezam, Durch was dü tugenderiche Gar also frümecliche 8915 Mit gastclaiden was beclait Unde war si sich hate berait. Si frageten si der máre Was ir wille wáre. Si sprach ,ówe, da wart ich hie 8920 Des tugendenrichsien man den ie Ze herzeliebe wip gewan, Der ist gesin min dienest man Und hat mir gedienet vil: Gerne ich im des lone wil. 8925 Er hat gelobt er welle mich Fůren hin: mit dem wil ich!‘ Die juncvrowen ersraken do Dist rede geschach also, Si sprachent ,vrówe, sagent üns, wer 8930 Ist der man? wie haisset er 8911. des] d, (kann also auch das bedeuten) D, iz W, fehlt. M. 8913. durch W, Do D. 8915. was] waz W, wol D. 8920. tvgenderichsten M, tugendenriche D. Nach dieser Zeile eine ganze Zeile freigelassen, aber weder in M noch in W ist eine Lücke zu bemerken. 8921. 8924. 8927. wip M, weip W, fehlt D. lonen W. do W, da D.
Hat si dir iht kunt getan Wa das mit fůge mug ergan?“ 8875 Do sprach der stolze Pitipas „Herre, bi dem palas Wil si iuwer warten In ainem wurzegarten, So der tac nu ende git, 8880 Si baitet iuwer ane strit Unz si getar und langest mac. Do gab ain ende sa der tac, [515] Diu naht begunde nahen. Die sine hies do gahen 8885 Der ellenhafte wise man Werliche mit im dan. Si vüren sch;phes übers velt Vil nach biz an diu gezelt Da mit schalleclicher kraft 8890 Lag diu grosse ritterschaft. Da hies er sie sin biten. Mit im hies er riten Zwene ellenthafte ritter git An den er werlichen mit 8895 Er kande und zallen ziten vant. Durch die schar rait er zehant Unz gen dem palas balde dar, Des nam nieman dehaine war. Sus kam er zi dem palas. 8900 In dem wurzegarten was 8876. wor Herre ein Raum ausgespart, doch nur auf dieser Zeile, also sicher nicht für eine Initiale. 8887. Wren. schimphens D, schips W, besser wohl: schYftes M, vgl. Alex. 14772 ff-: dd hiez Alexander sá setzen sporn ze siten und schûftes nach in riten. 8897. dar, d über g. 8900. dem DW, den M. 8908. ZW. 8908. vart vn dan M, vart von dan W, var vi an D. 141 Die sûze Amelie komen Und hate mit ir genomen Zwü clare juncfrówen clüc. Aine kappen si ane trüc, 8905 Wan si was ane zwivel gar Benamen er kàme nach ir dar. Si hate rehte sich beklait, Uf die var und dan berait, Wan ir nach lieplicher art 8910 Der fürste liebte und die vart. Die juncvröwen des wunder nam, Als es in baiden wol gezam, Durch was dü tugenderiche Gar also frümecliche 8915 Mit gastclaiden was beclait Unde war si sich hate berait. Si frageten si der máre Was ir wille wáre. Si sprach ,ówe, da wart ich hie 8920 Des tugendenrichsien man den ie Ze herzeliebe wip gewan, Der ist gesin min dienest man Und hat mir gedienet vil: Gerne ich im des lone wil. 8925 Er hat gelobt er welle mich Fůren hin: mit dem wil ich!‘ Die juncvrowen ersraken do Dist rede geschach also, Si sprachent ,vrówe, sagent üns, wer 8930 Ist der man? wie haisset er 8911. des] d, (kann also auch das bedeuten) D, iz W, fehlt. M. 8913. durch W, Do D. 8915. was] waz W, wol D. 8920. tvgenderichsten M, tugendenriche D. Nach dieser Zeile eine ganze Zeile freigelassen, aber weder in M noch in W ist eine Lücke zu bemerken. 8921. 8924. 8927. wip M, weip W, fehlt D. lonen W. do W, da D.
Strana 142
142 8935 — Mit dem ir von hinnan welt?“ „Das ist der tugende richer helt Wilhelm, der degen wis Von Brabant, der mengen pris In minem dienst hat bejagt; Den fursten wis und unverzagt Minnete ich ie fúr alle man, Sit das ich sin kúnde gewan: Mit dem wil ich von hinnan nu. 8940 Owe edelr ritter, wa bist du? [51c] Wie sumest du so lange dich!" 8945 8950 8955 8960 Nu hate also gefúrdert sich Der herre das er komen was Nahen zů dem palas Bi dem der wurze garte Was da si sin warte. Ain nider mure drumbe gie, Diu den garten umbevie. Dar úber fûr der wigant In den garten sa zehant Und lie die sine uswendic hie. Zů der junfröwen er gie. „Owe‘ sprach er ,vrowe min, Hie ist der trut geselle din Wilhelm her nach dir komen, Der dich ze vròwen hat genomen! Dú vröwe saldenriche Grůzte in do minnecliche Und druht in minnecliche an sich, Ir kus was vil minneclich, Den ir sûzes múndel rot Im ze willekomenne bot. Er sprach ,vil liebú vròwe min Wol uf! es mac niht me hie sin! — 8965 Vil werden juncvròwen gût, Des ich iuch bitten wil, das tût! Verhelent mich und die vrowen min So das lengest mug gesin!“ „Das tûnt wir gerne", sprachent sie. An sinen arm er si do vie Und trûc si gen der mure dan. Da hieltent zwene sine man Die mit im kament in das lant, Den bot der fúrste sa ze hant Sines herzen herze liep. Der hohgemûte minnen diep Für nach in. von dan er rait Mit frôden sunder herze lait Durch al die schar durch diu gezelt, Unz das er kam hin úbers velt Ze den sinen geritten Da si haten sin gebiten Ain tail vil sorgeliche. Der edel fúrste riche 8985 Hies si do gahen balde Von dannan zû dem walde Gen der habe hin an das lant: Ergriffen si die ane wer zehant, So war in wol gelungen da: 8990 Do gaheten si anderswa. 8970 8975 8980 8995 Von Engellant der kúnic wis Und der kúnic Avenis An ainem rate sassen do, Do dis geschehen was also, Das der edel wise man Die junvròwen fûrte dan; Das ierte si an der geschiht Das si es inne wurdent niht — 8936. vnv'zagt, die beiden letzten Silben ganz verwischt, aber noch zu lesen. 8938. vor sin ein d. 8948. vmbewie. 8956. dich am Rande nachgetragen. 8966. vil. 8981. den W, fehlt D. 8986. dem W, den D. 8988. ergriffen W, Ergiffen D. 8990. and’swa D, des endes sa MW. 8991. der W, fehlt D.
142 8935 — Mit dem ir von hinnan welt?“ „Das ist der tugende richer helt Wilhelm, der degen wis Von Brabant, der mengen pris In minem dienst hat bejagt; Den fursten wis und unverzagt Minnete ich ie fúr alle man, Sit das ich sin kúnde gewan: Mit dem wil ich von hinnan nu. 8940 Owe edelr ritter, wa bist du? [51c] Wie sumest du so lange dich!" 8945 8950 8955 8960 Nu hate also gefúrdert sich Der herre das er komen was Nahen zů dem palas Bi dem der wurze garte Was da si sin warte. Ain nider mure drumbe gie, Diu den garten umbevie. Dar úber fûr der wigant In den garten sa zehant Und lie die sine uswendic hie. Zů der junfröwen er gie. „Owe‘ sprach er ,vrowe min, Hie ist der trut geselle din Wilhelm her nach dir komen, Der dich ze vròwen hat genomen! Dú vröwe saldenriche Grůzte in do minnecliche Und druht in minnecliche an sich, Ir kus was vil minneclich, Den ir sûzes múndel rot Im ze willekomenne bot. Er sprach ,vil liebú vròwe min Wol uf! es mac niht me hie sin! — 8965 Vil werden juncvròwen gût, Des ich iuch bitten wil, das tût! Verhelent mich und die vrowen min So das lengest mug gesin!“ „Das tûnt wir gerne", sprachent sie. An sinen arm er si do vie Und trûc si gen der mure dan. Da hieltent zwene sine man Die mit im kament in das lant, Den bot der fúrste sa ze hant Sines herzen herze liep. Der hohgemûte minnen diep Für nach in. von dan er rait Mit frôden sunder herze lait Durch al die schar durch diu gezelt, Unz das er kam hin úbers velt Ze den sinen geritten Da si haten sin gebiten Ain tail vil sorgeliche. Der edel fúrste riche 8985 Hies si do gahen balde Von dannan zû dem walde Gen der habe hin an das lant: Ergriffen si die ane wer zehant, So war in wol gelungen da: 8990 Do gaheten si anderswa. 8970 8975 8980 8995 Von Engellant der kúnic wis Und der kúnic Avenis An ainem rate sassen do, Do dis geschehen was also, Das der edel wise man Die junvròwen fûrte dan; Das ierte si an der geschiht Das si es inne wurdent niht — 8936. vnv'zagt, die beiden letzten Silben ganz verwischt, aber noch zu lesen. 8938. vor sin ein d. 8948. vmbewie. 8956. dich am Rande nachgetragen. 8966. vil. 8981. den W, fehlt D. 8986. dem W, den D. 8988. ergriffen W, Ergiffen D. 8990. and’swa D, des endes sa MW. 8991. der W, fehlt D.
Strana 143
Unz das man slaffen solte [52a] Und der künic wolde 9001 Mit elichen dingen Das gelübde vollebringen Das baidenthalb gelobt was. Si giengent uf den palas 9005 Zü der süzen und der wisen, Der künegin Beatrisen, Und zü der vröwen schar. Der künic sach her un dar Allumbe nach der tohter sin. 9010 Er fraget die künegin War sin tohter wäre komen, Der zit wäre das zil genomen Das si solte slaffen gan Und gesellecliche han 9015 Mit ir man früintlich gemach. Die künegin schimpfelich sprach ‚Wir vindent mine tohter wol, So man si nu vinden sol. Ir stat noch kindes schame wol an 9020 Mit /ünscher blukait gein ir man.“ Vil wart des schimpfes under in, Dü wile gie mit schimphfe hin Lanc unz an die stunde Das si belangen begunde. 9025 Die juncvrówan hies man sa Süchen da und da. Ain vrówelin tet in do kunt Wie si da vor in kurzer stunt In den wurzegarten kam. 9030 Do der künie das vernam, 9002. 9006. 9012. 9013. wollebringen. Beatrisen M(W), paratrisen D. genomen MW, komen D. solte M(W), soltent D. 9017. wident. 9019. chindes W, kinde D. wol, danach Punkt, woraus hervorgeht, dafs der Vers ur- sprünglich mit diesem Worte schlofs (vgl. die Verderbnis in W fol. 62 c 26). 143 Er hiez si süchen sa ze hant, Nach ir wurdent dar gesant Juncvröwen, kameräre, War si komen ware. 9035 Den saitent die juncvrówen do Diu rehten märe gar also Do wir und diu vrówe min Kamen in das gártelin, Do kam ain man züzüns da her, 9040 Wir wissint niht reht wer er Sig und wie er si genant, Mit dem ist si hin gewant. Dis sint diu máre gar diu wir Wissint küntlich von ir. 9045 Die hant üns so sere erscharht Das wir ie, sit es wart naht, Hant mit laitlichen sitten Lait und jamer vil erlitten. Do die kdmerare 9050 Verieschent dist madre, Si liefent wider sa zestunt Und taten dem herren kunt Wie mit ainem vrómden man Sin tohter war endrunnen dan. 9055 ‚Was sagont ir?‘ sprach der künic do. Aber sagtonz im also, Da wär enhain zwivel an, [525] Sie wäre mit ainem andern man. Der künic jämerlichen sprach 9060 ‚Öwe, das mir das ie geschach! Nu wais ich wol wie das ist komen, 9020. k$schir M, hinsch' D. ir man MW (in W — fol. 63a 28, dagegen verderbt in W fol. 62¢27, die VV. 8093—9053 stehn nämlich in W doppelt, u. z. teilweise abweichend), fehlt D. 9099. schimpfe M, chimphfe D. 9047. laitliche. 9053. fromeden MW, fehlt D.
Unz das man slaffen solte [52a] Und der künic wolde 9001 Mit elichen dingen Das gelübde vollebringen Das baidenthalb gelobt was. Si giengent uf den palas 9005 Zü der süzen und der wisen, Der künegin Beatrisen, Und zü der vröwen schar. Der künic sach her un dar Allumbe nach der tohter sin. 9010 Er fraget die künegin War sin tohter wäre komen, Der zit wäre das zil genomen Das si solte slaffen gan Und gesellecliche han 9015 Mit ir man früintlich gemach. Die künegin schimpfelich sprach ‚Wir vindent mine tohter wol, So man si nu vinden sol. Ir stat noch kindes schame wol an 9020 Mit /ünscher blukait gein ir man.“ Vil wart des schimpfes under in, Dü wile gie mit schimphfe hin Lanc unz an die stunde Das si belangen begunde. 9025 Die juncvrówan hies man sa Süchen da und da. Ain vrówelin tet in do kunt Wie si da vor in kurzer stunt In den wurzegarten kam. 9030 Do der künie das vernam, 9002. 9006. 9012. 9013. wollebringen. Beatrisen M(W), paratrisen D. genomen MW, komen D. solte M(W), soltent D. 9017. wident. 9019. chindes W, kinde D. wol, danach Punkt, woraus hervorgeht, dafs der Vers ur- sprünglich mit diesem Worte schlofs (vgl. die Verderbnis in W fol. 62 c 26). 143 Er hiez si süchen sa ze hant, Nach ir wurdent dar gesant Juncvröwen, kameräre, War si komen ware. 9035 Den saitent die juncvrówen do Diu rehten märe gar also Do wir und diu vrówe min Kamen in das gártelin, Do kam ain man züzüns da her, 9040 Wir wissint niht reht wer er Sig und wie er si genant, Mit dem ist si hin gewant. Dis sint diu máre gar diu wir Wissint küntlich von ir. 9045 Die hant üns so sere erscharht Das wir ie, sit es wart naht, Hant mit laitlichen sitten Lait und jamer vil erlitten. Do die kdmerare 9050 Verieschent dist madre, Si liefent wider sa zestunt Und taten dem herren kunt Wie mit ainem vrómden man Sin tohter war endrunnen dan. 9055 ‚Was sagont ir?‘ sprach der künic do. Aber sagtonz im also, Da wär enhain zwivel an, [525] Sie wäre mit ainem andern man. Der künic jämerlichen sprach 9060 ‚Öwe, das mir das ie geschach! Nu wais ich wol wie das ist komen, 9020. k$schir M, hinsch' D. ir man MW (in W — fol. 63a 28, dagegen verderbt in W fol. 62¢27, die VV. 8093—9053 stehn nämlich in W doppelt, u. z. teilweise abweichend), fehlt D. 9099. schimpfe M, chimphfe D. 9047. laitliche. 9053. fromeden MW, fehlt D.
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144 Benamen si hat hie genomen Her Wilhelm von Brabant, Das ist mir endelichen erkant. 9065 Wie claine ich nu genesen kan Des ich im ze liebe han getan! Öwe der grossen missetat Das er sine trüwe hat So ser an mir zerbrochen! 9070 Das ist war, es wirt gerochen! — Nu wol uf durch den willen min Alle die hie mit mir sin, Und beraitent üch ze wer!‘ Sus rief er in das her 9075 ‚Wol uf balde! menegelich Sol ze wer beraiten sich, Wan es ist eht unbeschönet, Wir sint eht gar gehönet!‘ Nach sólchem rife wart ain schal 9080 In dem her úber al, Wan do beraitent sich do gar Riche und arme über die schar, Ritter, herren, knehte, Nach stritlichem rehte. 9085 Das her vil wol beraitet wart In mânge sunder schar geschart, Fünf hundert hie, seh hundert da, Fier hundert aber anderswa. Won hies in vientlicher kur 9090 Allenthalben keren für Gen dem mer in al die habe Da man solte keren abe In das lant und dannan. Allen sinen mannen 9095 Enbot der künic von Engellant Das si warent wol gemant Eines lasterlichen schaden, Da mit in hate überladen Der junge fürste von Brabant. 9100 Diu clage wart vil wit erkant. Si kertent allenthalben nach, In was nach den gelieben gach, Gar in vientlicher kraft Kerten si nach herhaft, 9105 Der künec und die sine. Bi des manes schine Für der fliehende vor hin, Die jagenden jagten nach uf in Och in des manes glaste, 9110 Si haten sich vil vaste Mit liehten vachilen wol bewart, Das si gesahent uf der vart. Swen wundert und hat niht vernomen War her Wilhelm si komen 9115 Und óch sin trut amie, [52c] Diu size Amalye, Dem wil ich es tün erkant. Der edel wise wigant Was sines hailes also vro 9190 Das im was geschehen do, Das er die wege niht besach; Im geschach als ainer sprach Der sich verstünt des besten wol ,Nieman sines liebes sol 9125 Ze sere vrówen sinen mit, Och ist es dem man niht git Das er sin lait so sere clage Das er an vróden gar verzage: Dur liep, dur lait sol nieman sich 9065. genese (das zweite e aber verwischt!) ka D, besser: genozzen han MW. 9078. gehónet, g aus b gebessert. 9086. geschart, g aus b gebessert. 9089. Vo D — man W. 9097. Eines D, sines MW. wientlich. herhaft M, herschaft W, d her- 9103. 9104. schaft D. 9105. 9112. 9117. sinen. wart. ich W, fehlt D.
144 Benamen si hat hie genomen Her Wilhelm von Brabant, Das ist mir endelichen erkant. 9065 Wie claine ich nu genesen kan Des ich im ze liebe han getan! Öwe der grossen missetat Das er sine trüwe hat So ser an mir zerbrochen! 9070 Das ist war, es wirt gerochen! — Nu wol uf durch den willen min Alle die hie mit mir sin, Und beraitent üch ze wer!‘ Sus rief er in das her 9075 ‚Wol uf balde! menegelich Sol ze wer beraiten sich, Wan es ist eht unbeschönet, Wir sint eht gar gehönet!‘ Nach sólchem rife wart ain schal 9080 In dem her úber al, Wan do beraitent sich do gar Riche und arme über die schar, Ritter, herren, knehte, Nach stritlichem rehte. 9085 Das her vil wol beraitet wart In mânge sunder schar geschart, Fünf hundert hie, seh hundert da, Fier hundert aber anderswa. Won hies in vientlicher kur 9090 Allenthalben keren für Gen dem mer in al die habe Da man solte keren abe In das lant und dannan. Allen sinen mannen 9095 Enbot der künic von Engellant Das si warent wol gemant Eines lasterlichen schaden, Da mit in hate überladen Der junge fürste von Brabant. 9100 Diu clage wart vil wit erkant. Si kertent allenthalben nach, In was nach den gelieben gach, Gar in vientlicher kraft Kerten si nach herhaft, 9105 Der künec und die sine. Bi des manes schine Für der fliehende vor hin, Die jagenden jagten nach uf in Och in des manes glaste, 9110 Si haten sich vil vaste Mit liehten vachilen wol bewart, Das si gesahent uf der vart. Swen wundert und hat niht vernomen War her Wilhelm si komen 9115 Und óch sin trut amie, [52c] Diu size Amalye, Dem wil ich es tün erkant. Der edel wise wigant Was sines hailes also vro 9190 Das im was geschehen do, Das er die wege niht besach; Im geschach als ainer sprach Der sich verstünt des besten wol ,Nieman sines liebes sol 9125 Ze sere vrówen sinen mit, Och ist es dem man niht git Das er sin lait so sere clage Das er an vróden gar verzage: Dur liep, dur lait sol nieman sich 9065. genese (das zweite e aber verwischt!) ka D, besser: genozzen han MW. 9078. gehónet, g aus b gebessert. 9086. geschart, g aus b gebessert. 9089. Vo D — man W. 9097. Eines D, sines MW. wientlich. herhaft M, herschaft W, d her- 9103. 9104. schaft D. 9105. 9112. 9117. sinen. wart. ich W, fehlt D.
Strana 145
9130 Vergahen! das ist wizeclich. Es isć war: so, ie gaher, So ie gar unnáher!* Das schain wol an dem fürsten do, Sin hail das machte in so vro 9135 Das er sich vergahte, Des sin gelüke unnáhte Und sere müste verren. Dem tugende richen herren Warent die wege und das lant 9140 Also kuntliche erkant Das er nam dekaine war Welche wege er kàm aldar Und war er solte dannan. Mit allen sinen mannen 9145 Rait er ierre unz an den tac Das er dekainer rihte pflac. JDes morgens do ez tagete Und der unverzagete Sach das er was misseritten 9150 Und si haten gar vermitten Die rehte wege durch den walt, Do sprach der wise degen balt ,Ir herren, wir sin missevarn. Wir kunnent niemer das bewarn, 9155 Solent wir rehte wider komen Des diu rihte üáns wart benomen, Wir müssent drie mile Varn mit gaher ile, Die wir geritten ierre sin.‘ 9160 Do gab der tac liehten schin Das si wol umbe sahen. Do sahent si zü gahen Die lantlüte und die geste gar Mit menger werlichen schar 9131. 9135. 9136. ist MW, fehlt D. sich so v. M. D, D, d, M, das W. 9137. werren. 9153. missewarn. Deutzcho "l'exte dos Mittelalters. )I. 145 9165 Gewafent vientliche. Do si der fürste riche In allenthalben zü gahen sach, Die sine trost er und sprach ‚Gesellen min, gehant iuch wol, 9170 Nieman hie verzagen sol Der mit üns her komen si! Nahe flüsset iuns hi bi Ain murec wasser niht ze brait, [53a] Dem sint die fürte gar versait 9175 Von müere und also benomen Das nieman kan drüber komen Wan ze ainer bruge stainin: Dar keren, das ist diu lere min, Und enthaltent ins alda!* 9180 Do kertent si des endes sa. 1Do die jagenden sahent das, Si jagten bas und aber bas Ie balder und ie balder dar Uf des wisen fürsten schar 9185 Und riefen vaste uf sie Vil menge vientliche krie, Der wart vil alda vernomen. Do was über die brugge komen Her Wilhelm und si» claines her 9190 Und sazten sich alda ze wer. Er hiez zwene sine man Das si die vrówen fürten dan, Das si den strit iht sáhe, Das ir iht geschihe 9195 Ze laide von den schriken Und von den anbliken Der er von strite sich versach. Der herre zi den sinen sprach „Nu ellenthaften helde git, 9200 Hant werlichen miit! 9156. 9159. 9161. 9173. 9189. D, D, da M. sint. si W, fehlt D. sahent. murec — mYrie M (W). sin] sein W, fehlt D. 10
9130 Vergahen! das ist wizeclich. Es isć war: so, ie gaher, So ie gar unnáher!* Das schain wol an dem fürsten do, Sin hail das machte in so vro 9135 Das er sich vergahte, Des sin gelüke unnáhte Und sere müste verren. Dem tugende richen herren Warent die wege und das lant 9140 Also kuntliche erkant Das er nam dekaine war Welche wege er kàm aldar Und war er solte dannan. Mit allen sinen mannen 9145 Rait er ierre unz an den tac Das er dekainer rihte pflac. JDes morgens do ez tagete Und der unverzagete Sach das er was misseritten 9150 Und si haten gar vermitten Die rehte wege durch den walt, Do sprach der wise degen balt ,Ir herren, wir sin missevarn. Wir kunnent niemer das bewarn, 9155 Solent wir rehte wider komen Des diu rihte üáns wart benomen, Wir müssent drie mile Varn mit gaher ile, Die wir geritten ierre sin.‘ 9160 Do gab der tac liehten schin Das si wol umbe sahen. Do sahent si zü gahen Die lantlüte und die geste gar Mit menger werlichen schar 9131. 9135. 9136. ist MW, fehlt D. sich so v. M. D, D, d, M, das W. 9137. werren. 9153. missewarn. Deutzcho "l'exte dos Mittelalters. )I. 145 9165 Gewafent vientliche. Do si der fürste riche In allenthalben zü gahen sach, Die sine trost er und sprach ‚Gesellen min, gehant iuch wol, 9170 Nieman hie verzagen sol Der mit üns her komen si! Nahe flüsset iuns hi bi Ain murec wasser niht ze brait, [53a] Dem sint die fürte gar versait 9175 Von müere und also benomen Das nieman kan drüber komen Wan ze ainer bruge stainin: Dar keren, das ist diu lere min, Und enthaltent ins alda!* 9180 Do kertent si des endes sa. 1Do die jagenden sahent das, Si jagten bas und aber bas Ie balder und ie balder dar Uf des wisen fürsten schar 9185 Und riefen vaste uf sie Vil menge vientliche krie, Der wart vil alda vernomen. Do was über die brugge komen Her Wilhelm und si» claines her 9190 Und sazten sich alda ze wer. Er hiez zwene sine man Das si die vrówen fürten dan, Das si den strit iht sáhe, Das ir iht geschihe 9195 Ze laide von den schriken Und von den anbliken Der er von strite sich versach. Der herre zi den sinen sprach „Nu ellenthaften helde git, 9200 Hant werlichen miit! 9156. 9159. 9161. 9173. 9189. D, D, da M. sint. si W, fehlt D. sahent. murec — mYrie M (W). sin] sein W, fehlt D. 10
Strana 146
146 Es gat úns allen an den lip. Gedenkent hüte an werdiu wip Und an ritterlichen namen, Lant iuch durch Got niht schamen, 9205 Ir gedenkent da bi Das ich iuwer herre si, Und helfent mir gütliche, Das ich iuch iemer riche! Lat mich Got an dirre stunt 9210 Lebende und das ich gesunt Ze herren iemer werden mac, So müs iu gen mir dirre tac Fügen wirde, er und güt, Des han ich willeclichen mut. 9215 EDie sine lobton im do sa Getrüwelichen ir helfe da Sunder wider rede gar. So waren züz im komen dar Die viende mit ritterschaft 9220 Und mit vil grosser überkraft Ainsit an die brugge hin. Jensit sazie sich gen in Der wise Wilhelm ze wer Mit sinem gar clainem her. 9225 Die viende vaste drungen Uf die wisen jungen, Si enmolten niender zü in komen, Als ir habt wol vernomen, Wan ander selben brugge hie; 9230 Do drungen si vil vaste uf sie. Der edel wise wigant [330] Die schiuzen mante sa zehant: Swas er in eren ie gebot, 9209. 9211. 9216. 9222. 9228. 9232. ' 9240. lat mich got MW, Lant mich D. mac M(W), sol D. da W, sa D. satzt W, sazze D. u'nonomen. Schivtzen M. groz her wart MW. Des nam vil menger da den tot. 9235 Sich hüb an der.selben zit Ain also vientlicher strit, Der uf der brugge dort ergie, Das von so lüzel lüten nie In so überwegender kraft 9240 So grossem her wár so schadehaft Als die Spanjol wurdent, do Sich der strit erhüb also. Si stritent kamphlicher dar Den der Engellender schar: 9245 Den was der fürste von Brabant Und sin tugend so wol erkant Das si ungerne uf sie rittent Und ungerne mit im strittent. -Alsus werte dirre strit 9250 Biz lange hin nah imbis zit. Do kam der Spanjol gevarn Mit gerüweten scharn, Die Brabande er an danc Wider über die brugge dranc 9255 Vil nach unz an das ander velt, Niht ane strites wider gelt. Den sinen rief do wider dan Der edel tugende richer man Her Wilhelm und kerte her 9260 Mit ainem starken záhen sper Und stach den wisen wigant Avenisen sa zehant Das er uf der brugge lac Und aines sólchen valles pflac 9265 Das im brach ain bain enzwai. Do wart ain vientlich geschrai 9241. 9243. 9251. 9255. 9260. 9264. 9266. spaniol W, schaniol D. champhleicher W, kimphlicher D. gewarn. welt. Starke záhe. walles. wientlich.
146 Es gat úns allen an den lip. Gedenkent hüte an werdiu wip Und an ritterlichen namen, Lant iuch durch Got niht schamen, 9205 Ir gedenkent da bi Das ich iuwer herre si, Und helfent mir gütliche, Das ich iuch iemer riche! Lat mich Got an dirre stunt 9210 Lebende und das ich gesunt Ze herren iemer werden mac, So müs iu gen mir dirre tac Fügen wirde, er und güt, Des han ich willeclichen mut. 9215 EDie sine lobton im do sa Getrüwelichen ir helfe da Sunder wider rede gar. So waren züz im komen dar Die viende mit ritterschaft 9220 Und mit vil grosser überkraft Ainsit an die brugge hin. Jensit sazie sich gen in Der wise Wilhelm ze wer Mit sinem gar clainem her. 9225 Die viende vaste drungen Uf die wisen jungen, Si enmolten niender zü in komen, Als ir habt wol vernomen, Wan ander selben brugge hie; 9230 Do drungen si vil vaste uf sie. Der edel wise wigant [330] Die schiuzen mante sa zehant: Swas er in eren ie gebot, 9209. 9211. 9216. 9222. 9228. 9232. ' 9240. lat mich got MW, Lant mich D. mac M(W), sol D. da W, sa D. satzt W, sazze D. u'nonomen. Schivtzen M. groz her wart MW. Des nam vil menger da den tot. 9235 Sich hüb an der.selben zit Ain also vientlicher strit, Der uf der brugge dort ergie, Das von so lüzel lüten nie In so überwegender kraft 9240 So grossem her wár so schadehaft Als die Spanjol wurdent, do Sich der strit erhüb also. Si stritent kamphlicher dar Den der Engellender schar: 9245 Den was der fürste von Brabant Und sin tugend so wol erkant Das si ungerne uf sie rittent Und ungerne mit im strittent. -Alsus werte dirre strit 9250 Biz lange hin nah imbis zit. Do kam der Spanjol gevarn Mit gerüweten scharn, Die Brabande er an danc Wider über die brugge dranc 9255 Vil nach unz an das ander velt, Niht ane strites wider gelt. Den sinen rief do wider dan Der edel tugende richer man Her Wilhelm und kerte her 9260 Mit ainem starken záhen sper Und stach den wisen wigant Avenisen sa zehant Das er uf der brugge lac Und aines sólchen valles pflac 9265 Das im brach ain bain enzwai. Do wart ain vientlich geschrai 9241. 9243. 9251. 9255. 9260. 9264. 9266. spaniol W, schaniol D. champhleicher W, kimphlicher D. gewarn. welt. Starke záhe. walles. wientlich.
Strana 147
Getan uf die Brabande, Do die wigande Die von Ispanje brahte dar 9270 Avenis in siner schar, Ir herren sahent vor in ligen; In wart vröden gar verzigen, Si zuhtent in vil balde dan. Nu was ain ellenthafter man 9275 Mit im komen in das lant, Grave Stefan was er genant, Des künges mac, sin hóhter man Der von im lehen ie gewan, Und was, als ich han vernomen, 9280 Mit im von Ispanje komen. 3Do der sach des herren val, In der angestlicher wal Kam er gedrunge balde her Mit ainem starken nüwen sper 9285 Und stach den wisen wigant, Den jungen fürsten von Brabant, Dur die winstern ahsel hin, Das es vil nach gie durch in Und die trunze in im belaib; [53c] Den schaft den er mit kreften traip 9291 Uf den tugentrichen gast, Enzwai vor der wunden brast. Vil nach ainer hende brait Belaip, als ûns das mâre sait, 9295 Des speres óch in der wunden. In den selben stunden Dem fürsten dirre schade geschach, Do er den künic nider stach. Im was, als ich han vernomen, 9276. 9277. 9278. 9287. 9290. 9297. 9304. 9305. Grawe. hochster W. lehen W, lebé D. vinstern. Den DMW. vor geschach ein s. vmbewie. hies D = iesch M, pat W. 147 9300 Der grave also nahe komen Das der edel degen wert Mohte niht gewinnen sin swert So gahes nah der tyoste da. In umbevie der grave sa 9305 Und hies im sin siccherhait. Des mist er laider sin berait, Wan im und sinem clainem her Was verdorben gar diu wer: Er vie den hohgemüten man 9310 Und fürt in gevangen dan. IDiu wer des edeln fürsten schar Müste do verderben gar, Si hatent laider wer niht me, Wan wie si die vrówen e 9315 Genomen hatten in ir phliht; Die mohtent óch hin komen niht, Si wurdent óch gevangen da, Wan fürt si und die vrówen sa Wider zü des künges schar. 9320 Do drungens allenthalben dar Arm und richer: Der dranc etlicher Das im der herre wurd erkant Der mit so werlicher hant 9325 Tat so vravellichi dinc; Genüge drungent uf den rinc Das si ir herren ráchen Und gen dem fürsten spráchen Etlieh schal wort dur das 9330 Si dem herren trügent has; Die lantlüáte kamen gar Gedrungen durch den herren dar 9306. 9309. 9310. 9817. 9321. 9325. 9329. Des D, der M. wie. gewange. gewangen. Arm D, besser: armer W, ermir M. vráwellichý. schalt wort W, schal wart M. 10*
Getan uf die Brabande, Do die wigande Die von Ispanje brahte dar 9270 Avenis in siner schar, Ir herren sahent vor in ligen; In wart vröden gar verzigen, Si zuhtent in vil balde dan. Nu was ain ellenthafter man 9275 Mit im komen in das lant, Grave Stefan was er genant, Des künges mac, sin hóhter man Der von im lehen ie gewan, Und was, als ich han vernomen, 9280 Mit im von Ispanje komen. 3Do der sach des herren val, In der angestlicher wal Kam er gedrunge balde her Mit ainem starken nüwen sper 9285 Und stach den wisen wigant, Den jungen fürsten von Brabant, Dur die winstern ahsel hin, Das es vil nach gie durch in Und die trunze in im belaib; [53c] Den schaft den er mit kreften traip 9291 Uf den tugentrichen gast, Enzwai vor der wunden brast. Vil nach ainer hende brait Belaip, als ûns das mâre sait, 9295 Des speres óch in der wunden. In den selben stunden Dem fürsten dirre schade geschach, Do er den künic nider stach. Im was, als ich han vernomen, 9276. 9277. 9278. 9287. 9290. 9297. 9304. 9305. Grawe. hochster W. lehen W, lebé D. vinstern. Den DMW. vor geschach ein s. vmbewie. hies D = iesch M, pat W. 147 9300 Der grave also nahe komen Das der edel degen wert Mohte niht gewinnen sin swert So gahes nah der tyoste da. In umbevie der grave sa 9305 Und hies im sin siccherhait. Des mist er laider sin berait, Wan im und sinem clainem her Was verdorben gar diu wer: Er vie den hohgemüten man 9310 Und fürt in gevangen dan. IDiu wer des edeln fürsten schar Müste do verderben gar, Si hatent laider wer niht me, Wan wie si die vrówen e 9315 Genomen hatten in ir phliht; Die mohtent óch hin komen niht, Si wurdent óch gevangen da, Wan fürt si und die vrówen sa Wider zü des künges schar. 9320 Do drungens allenthalben dar Arm und richer: Der dranc etlicher Das im der herre wurd erkant Der mit so werlicher hant 9325 Tat so vravellichi dinc; Genüge drungent uf den rinc Das si ir herren ráchen Und gen dem fürsten spráchen Etlieh schal wort dur das 9330 Si dem herren trügent has; Die lantlüáte kamen gar Gedrungen durch den herren dar 9306. 9309. 9310. 9817. 9321. 9325. 9329. Des D, der M. wie. gewange. gewangen. Arm D, besser: armer W, ermir M. vráwellichý. schalt wort W, schal wart M. 10*
Strana 148
148 Das si clagten sine not, Wan er in vil ofte bot 9335 Mit wirde grosse werdekait, Als ich hie vor han gesait, Mit lib und öch mit güte, Mit dienlichem müte, Da vor da er da zEngellant 9340 Was des künges kneht erkant. Do kam mit zorne dar gerant Der riche künic von Engellant: Als er den fürsten ane sach, Vientlich er zü im sprach 9845 ,Herre Wilhelm, wie habt ir Gebrochen iuwer trüwe an mir?! — „Nain, herre git, die triwe min [54a] Sol niendert noch verkrenket sin, Swer halt untriwen wart gezigen: 9350 Ich bin untriwen noch ver- swigen. — ,Nu wissent ir doch wol das ir Nu jungest schiedent so von mir Das ich getrüwete niht Dir untrüwelichen geschiht. — 9355 ,Herre, lant, das schelten! Er sol des niht engelten Das er min gevangen ist,‘ Sprach do an der selben vrist Der edel grave Steven. 9360 ,Minem herren, minem neven Und iu sol ich getrüwen wol Swes fründe friunt getrüwen sol.‘ — ,So gent den gevangen mir! — Nain, herre, des solt ir 9365 Niht müten, wan ich entün es niht: 9339. zenellant. 9358. getrüwete, die letzte Silbe über der Zeile nachgetragen. 9354. Dir DD, dirre M (s. V. 132). 9357. 63. 405. gewangen. 9360. minem h. minem n. M, Minen bh. mine n. D. Wizzent reht, ob es geschiht, Das ist än den willen min!‘ — ‚Swie es geschiht, doch müs es sin!‘ — „ EXerre, lant die rede stan! 9370 E ich es tů, ich wil e lan Mich selben töten als öch in, Sit ich sin nu gewaltic bin. Swer mich sin ungewaltic tüt, Gen dem müs min lip, min güt 9375 Sin gewaget iemerme, E das von mir das mort erge Das ich in an die marter gebe, Das tün ich niemer unz ich lebe; Sprach der fürst wol geborm. 9380 Do was nach an michel zorn Ir haben von in baiden. Dis begunde schaiden Die lanlůte vil drate. Si wurdent des ze rate 9385 Das si es an sie liessen, Swas si drumbe hiezen, Das si das baide taten. Do wolten si mit ráten In etlichen listen 9390 Des herren leben vristen, Doch nach des künges eren gar. Do nament si von al der schar . Die si zem besten wolden han, Das der rat solde an in stan 9395 Und swas si rietent, das si das Laistent baide an allen has. -An die der rat nu was gesat, Die giengent sa an aine stat Diu dar zi was genie hainlich, 9361. ich am Bande nachgetragen. ge- trüwe. vor wol steht sin. 9880. uil nach W. 9397. nach [A], a cin j.
148 Das si clagten sine not, Wan er in vil ofte bot 9335 Mit wirde grosse werdekait, Als ich hie vor han gesait, Mit lib und öch mit güte, Mit dienlichem müte, Da vor da er da zEngellant 9340 Was des künges kneht erkant. Do kam mit zorne dar gerant Der riche künic von Engellant: Als er den fürsten ane sach, Vientlich er zü im sprach 9845 ,Herre Wilhelm, wie habt ir Gebrochen iuwer trüwe an mir?! — „Nain, herre git, die triwe min [54a] Sol niendert noch verkrenket sin, Swer halt untriwen wart gezigen: 9350 Ich bin untriwen noch ver- swigen. — ,Nu wissent ir doch wol das ir Nu jungest schiedent so von mir Das ich getrüwete niht Dir untrüwelichen geschiht. — 9355 ,Herre, lant, das schelten! Er sol des niht engelten Das er min gevangen ist,‘ Sprach do an der selben vrist Der edel grave Steven. 9360 ,Minem herren, minem neven Und iu sol ich getrüwen wol Swes fründe friunt getrüwen sol.‘ — ,So gent den gevangen mir! — Nain, herre, des solt ir 9365 Niht müten, wan ich entün es niht: 9339. zenellant. 9358. getrüwete, die letzte Silbe über der Zeile nachgetragen. 9354. Dir DD, dirre M (s. V. 132). 9357. 63. 405. gewangen. 9360. minem h. minem n. M, Minen bh. mine n. D. Wizzent reht, ob es geschiht, Das ist än den willen min!‘ — ‚Swie es geschiht, doch müs es sin!‘ — „ EXerre, lant die rede stan! 9370 E ich es tů, ich wil e lan Mich selben töten als öch in, Sit ich sin nu gewaltic bin. Swer mich sin ungewaltic tüt, Gen dem müs min lip, min güt 9375 Sin gewaget iemerme, E das von mir das mort erge Das ich in an die marter gebe, Das tün ich niemer unz ich lebe; Sprach der fürst wol geborm. 9380 Do was nach an michel zorn Ir haben von in baiden. Dis begunde schaiden Die lanlůte vil drate. Si wurdent des ze rate 9385 Das si es an sie liessen, Swas si drumbe hiezen, Das si das baide taten. Do wolten si mit ráten In etlichen listen 9390 Des herren leben vristen, Doch nach des künges eren gar. Do nament si von al der schar . Die si zem besten wolden han, Das der rat solde an in stan 9395 Und swas si rietent, das si das Laistent baide an allen has. -An die der rat nu was gesat, Die giengent sa an aine stat Diu dar zi was genie hainlich, 9361. ich am Bande nachgetragen. ge- trüwe. vor wol steht sin. 9880. uil nach W. 9397. nach [A], a cin j.
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9400 Und wolten des beraiten sich Wie si des fürsten schulde Nach des káneges hulde Móhten da verkeren, Und nach des graven eren 9405 Der in gevangen hate. Der wisest an dem rate [245] Sprach ,ir herren, woltent ir Aines rates volgen mir, So kunde ich iu geraten wol: — 9410 ,Nieman das versprechen sol, Sprachens al geliche do. Er sprach ,so wil ich raten so. Wir mizen al geliche jehen Das disem lande ist geschehen 9415 Von dem werden fürsten hie Das gróste laster das im ie Gesclhach unz her an dise stunt. Da bi ist áns allen kunt Wie er mit siner milten hant 9490 Dike geret hat dis lant: Die baide sol man sehen an! Man sol den ellenthaften man Geniesen siner miltü lan, Óch sol er ze büze stan 9425 Dem künge und dem lande Des lasters und der schande Der er schuldic worden ist. Wan sol óch an valschen list Ere» den der in alhie 9430 Ze dienste disem lande vie. 9401. schulde MW, hulde D. 9402. so M (fol. 71a), fehlt D. 9408. wolgen. 9419. vil. 9428. walsche. 9429. Erent, das zweite e verwischt, D, eren M. 9480. vie M, wie W, hie D. Vers eine Zeile freigelassen. 9432. den sinnen M, de sine D, seinen sinne W. Nach diesem 149 Nie andern in do baten Nach den sinnen raten, Als er hat erhaben an. Do sprach der werde wise man 9435 ‚Nu han ich iu geschaiden wol Wie er die vrävel büzen sol. Wan sol in hinnan ledic lan: Das si zeren getan Dem grave Steven der in hat. 9440 Dem lande umb sin missetat Sol er verswern nu diu lant Die im ze erbenne sint benant. Óch sol er swern hie das er In dis kúnecriche her 9445 Niemer kome, es si das in Der künec haize komen drin. Dem kunege er ouch rihten sol, Er hate das gedienet wol Das er lip und ouch das leben 9450 Umbe die schulde solde geben. Da von sol in diw geschiht Vergeben ane komen niht: Ich wil ertailen im das er In siner wunden das sper 9455 Ze allen ziten lasse sin Und disen wol gedienten pin Dem künge ze gerihte gebe, Und das man das sper unz das er lebe In siner wunden steken sehe, 9460 Ez si das im das hail geschehe 9433. an MW, dan D. 9435. peschaiden W. 9443. hie dc er MW, óch d, er D. 9444—53 MW, hier nach M (fol. 71b) ein- gesetzt, fehlen vollständig in D. 9449. lip. vn leben M, leib vnd auch daz leben W. 9457. zegerihte D, zerihte M. 9459. vor sehe steht hie.
9400 Und wolten des beraiten sich Wie si des fürsten schulde Nach des káneges hulde Móhten da verkeren, Und nach des graven eren 9405 Der in gevangen hate. Der wisest an dem rate [245] Sprach ,ir herren, woltent ir Aines rates volgen mir, So kunde ich iu geraten wol: — 9410 ,Nieman das versprechen sol, Sprachens al geliche do. Er sprach ,so wil ich raten so. Wir mizen al geliche jehen Das disem lande ist geschehen 9415 Von dem werden fürsten hie Das gróste laster das im ie Gesclhach unz her an dise stunt. Da bi ist áns allen kunt Wie er mit siner milten hant 9490 Dike geret hat dis lant: Die baide sol man sehen an! Man sol den ellenthaften man Geniesen siner miltü lan, Óch sol er ze büze stan 9425 Dem künge und dem lande Des lasters und der schande Der er schuldic worden ist. Wan sol óch an valschen list Ere» den der in alhie 9430 Ze dienste disem lande vie. 9401. schulde MW, hulde D. 9402. so M (fol. 71a), fehlt D. 9408. wolgen. 9419. vil. 9428. walsche. 9429. Erent, das zweite e verwischt, D, eren M. 9480. vie M, wie W, hie D. Vers eine Zeile freigelassen. 9432. den sinnen M, de sine D, seinen sinne W. Nach diesem 149 Nie andern in do baten Nach den sinnen raten, Als er hat erhaben an. Do sprach der werde wise man 9435 ‚Nu han ich iu geschaiden wol Wie er die vrävel büzen sol. Wan sol in hinnan ledic lan: Das si zeren getan Dem grave Steven der in hat. 9440 Dem lande umb sin missetat Sol er verswern nu diu lant Die im ze erbenne sint benant. Óch sol er swern hie das er In dis kúnecriche her 9445 Niemer kome, es si das in Der künec haize komen drin. Dem kunege er ouch rihten sol, Er hate das gedienet wol Das er lip und ouch das leben 9450 Umbe die schulde solde geben. Da von sol in diw geschiht Vergeben ane komen niht: Ich wil ertailen im das er In siner wunden das sper 9455 Ze allen ziten lasse sin Und disen wol gedienten pin Dem künge ze gerihte gebe, Und das man das sper unz das er lebe In siner wunden steken sehe, 9460 Ez si das im das hail geschehe 9433. an MW, dan D. 9435. peschaiden W. 9443. hie dc er MW, óch d, er D. 9444—53 MW, hier nach M (fol. 71b) ein- gesetzt, fehlen vollständig in D. 9449. lip. vn leben M, leib vnd auch daz leben W. 9457. zegerihte D, zerihte M. 9459. vor sehe steht hie.
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150 Das es von art ain kúnegin Ziehe us der wunden sin. Mine vröwen Beatrisen, Die küsche und die wisen, 9465 Und die vröwen die hie sint, Hat er, óch des künges kint Mit disen dingen enteret Das man ins gar verkeret. Er mac lihte sin ain man 9470 Der so gefüge rede kan Das er überredet ain kint Der dinge die nu laster sint, Als er die wandels vrien, [54c] Die künschen Amalien, 9475 Überredet ir lasters hat. Die wandelbären missetat Sol er der rainen sûzen Mit swárer büze büzen: Er sol für hüte disen tac, 9480 Die wil er nu geleben mac, Niemer woré gesprechen me, Es si das es im also erge Das im mit flehlichem sitte Vro Amalie sprechen bitte 9485 Von munde ze munde. Das hail und óch die stunde Wirt also wol undersehen Des es niemer kan geschehen. — Wil disü büze iu allen 9490 Behagen und wol gevallen, So sol er swern hie zehant, E das er rume dis lant, Dirre iegliches ainen ait. Brichet er danne die warhait, 9495 So müs er iemermere 9468. Beatrisen MW, paratisen D. 9466. hat er vn des MW. 9468. inz gar M, ÿns D, imz gar W. 9480. vil. 9481. wört W, wor D. 9482. also er ge auf Rasur. Trüwelos sin und ane ere. Tüt er sin niht, so sol sin leben Ze büze sich den schulden geben. — Sus sont wir in verderben, 9500 An ünser schulde ersterben, Und möhte an lib, an ere doch Gesunt her wider werden noch.‘ Do der selbe rat geschach, Die rat geben man keren sach 9505 Hin zü dem künge sa zehant Und zü dem fürsten von Brabant Und zü den andern herren gar. Offenliche vor der schar Wart diu büze für gelait 9510 Dem fürsten, als ich han gesait. Er sprach ,sit mir hie wal ist gegeben Weder ich verliese hie min leben Oder es in wage lasse stan, So wil ich den gedingen han 9515 Das mir des lebennes zwivel e Ze salden und ze git erge Danne anders Gotte si min leben Und al min sálekait ergeben. Sit ez noch ist vil mágelich 9520 Das Got wol mac generren mich, So wil ich leben unz an den tac Das ich langest leben mac. — Ich siccher gerne, swie ir welt, - Des ir mir habent vor gezelt, 9725 Das ich dez mit státekait Gebreche niemer minen ait Dar uf das die óch ledic sin Die mit mir in der helfe min 9490. gewallen. 9499. w'derben. 9502. her wider werden M, werden hâr wider W, h're w'eden D. noch D, doch MW. 9510. dem W, Den D. 9519. mvgelich M, mugleich W, vngelich D.
150 Das es von art ain kúnegin Ziehe us der wunden sin. Mine vröwen Beatrisen, Die küsche und die wisen, 9465 Und die vröwen die hie sint, Hat er, óch des künges kint Mit disen dingen enteret Das man ins gar verkeret. Er mac lihte sin ain man 9470 Der so gefüge rede kan Das er überredet ain kint Der dinge die nu laster sint, Als er die wandels vrien, [54c] Die künschen Amalien, 9475 Überredet ir lasters hat. Die wandelbären missetat Sol er der rainen sûzen Mit swárer büze büzen: Er sol für hüte disen tac, 9480 Die wil er nu geleben mac, Niemer woré gesprechen me, Es si das es im also erge Das im mit flehlichem sitte Vro Amalie sprechen bitte 9485 Von munde ze munde. Das hail und óch die stunde Wirt also wol undersehen Des es niemer kan geschehen. — Wil disü büze iu allen 9490 Behagen und wol gevallen, So sol er swern hie zehant, E das er rume dis lant, Dirre iegliches ainen ait. Brichet er danne die warhait, 9495 So müs er iemermere 9468. Beatrisen MW, paratisen D. 9466. hat er vn des MW. 9468. inz gar M, ÿns D, imz gar W. 9480. vil. 9481. wört W, wor D. 9482. also er ge auf Rasur. Trüwelos sin und ane ere. Tüt er sin niht, so sol sin leben Ze büze sich den schulden geben. — Sus sont wir in verderben, 9500 An ünser schulde ersterben, Und möhte an lib, an ere doch Gesunt her wider werden noch.‘ Do der selbe rat geschach, Die rat geben man keren sach 9505 Hin zü dem künge sa zehant Und zü dem fürsten von Brabant Und zü den andern herren gar. Offenliche vor der schar Wart diu büze für gelait 9510 Dem fürsten, als ich han gesait. Er sprach ,sit mir hie wal ist gegeben Weder ich verliese hie min leben Oder es in wage lasse stan, So wil ich den gedingen han 9515 Das mir des lebennes zwivel e Ze salden und ze git erge Danne anders Gotte si min leben Und al min sálekait ergeben. Sit ez noch ist vil mágelich 9520 Das Got wol mac generren mich, So wil ich leben unz an den tac Das ich langest leben mac. — Ich siccher gerne, swie ir welt, - Des ir mir habent vor gezelt, 9725 Das ich dez mit státekait Gebreche niemer minen ait Dar uf das die óch ledic sin Die mit mir in der helfe min 9490. gewallen. 9499. w'derben. 9502. her wider werden M, werden hâr wider W, h're w'eden D. noch D, doch MW. 9510. dem W, Den D. 9519. mvgelich M, mugleich W, vngelich D.
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Kamen in dis riche, 9530 Das man die ledecliche Ze lande lasse wider hain; [55a] Went ir werden des in ain, So swer ich das ich bin berait Des ir mir hant für gelait, 9535 Das ich das gerne laisten wil Ane valsch unz an das zil Das mir Got senfter minen müt Und eteliche gnad mir tüt. Nach sinem willen das ergie. 9540 Die sine man ledic lie; Die nam er besunder dan. Er sprach ‚ir herren mine manm, Ir hant laider wol gesehen Was mir laides ist geschehen 9545 An miner vrówen und an mir. Nu wais ich das vil wol das ir Zelande went. dar sol ich niht. Swas mir anderswa geschiht, Laider das mis ich vertragen. 9550 Nu sont ir minem herren sagen Und der lieben vrówen min, Dem herzogen und der herzogin, Minen dienstlichen grüz Und das ich si nu miden müs, 9555 Das mir das tüt von herzen we. Da bi sont ir sagen me Jofride dem herren min Das er an mir die trüwe sin Behalte, als er begunnen hat, 9560 Und den vaterlichen rat Den er noch hat an mich gelait, Durch sine hohen werdekait Stäte an mir behalte Unz ich des libes walte. 9534. des] dez W, D, D. 9536. walsch. 9540. man do I. W. 9566. trósten W, trósen D. 9574. salichleich W, sabeclich D. 151 9565 So mac ich genesen wol, Des ich mich noch trösten sol. Sagent im das er mich niht begebe Durch Got al die wil ich lebe; Stirbe ich, was er danne tüt 9570 Mit sime güte, das ist güt. Och wil ich bitten iuch das ir Státet iuwer trůwe an mir Die wil ir lebende lazet mich. Daswar, das ist iu sáleclich. 9575 Swenne ich ensi, so gebe iu Got Durch sin gotlich gebot Ainen herren der iuch min Ergezze! Solde ich bi iu sin, Ich füget iu güt und ere. 9580 Was sol ich sprechen mere? Got pflege iuwer! tünt mir wol, Als ich iu getrüwen sol! Von gelüke es müs geschehen, Sol ich iuch iemer me gesehen! 9585 To hib sich jamer alda, Al die sine kust er sa, Der herre tugende riche. Si sprachent al geliche ,Lant ûns mit iu, herre min!“ — [556] Nain ich, niht! ez sol niht sin! 9591 Mir ist uf gelait das ich In allen wis ellende mich Ane hámüt, ane lant, An alle die mir sint erkant, 9595 Mis ich laider ane wesen Und in dem ellende genesen. Wird ich iemer me gesunt, So tün ich iu mit botschaft kunt Min dinc und wie min leben stat. 9577. herren MW, fehlt D. 9592. allen W, alle M, fehlt (aber ein ent- sprechender Raum ist hiefür freigelassen) D. 9595. ane — eine M.
Kamen in dis riche, 9530 Das man die ledecliche Ze lande lasse wider hain; [55a] Went ir werden des in ain, So swer ich das ich bin berait Des ir mir hant für gelait, 9535 Das ich das gerne laisten wil Ane valsch unz an das zil Das mir Got senfter minen müt Und eteliche gnad mir tüt. Nach sinem willen das ergie. 9540 Die sine man ledic lie; Die nam er besunder dan. Er sprach ‚ir herren mine manm, Ir hant laider wol gesehen Was mir laides ist geschehen 9545 An miner vrówen und an mir. Nu wais ich das vil wol das ir Zelande went. dar sol ich niht. Swas mir anderswa geschiht, Laider das mis ich vertragen. 9550 Nu sont ir minem herren sagen Und der lieben vrówen min, Dem herzogen und der herzogin, Minen dienstlichen grüz Und das ich si nu miden müs, 9555 Das mir das tüt von herzen we. Da bi sont ir sagen me Jofride dem herren min Das er an mir die trüwe sin Behalte, als er begunnen hat, 9560 Und den vaterlichen rat Den er noch hat an mich gelait, Durch sine hohen werdekait Stäte an mir behalte Unz ich des libes walte. 9534. des] dez W, D, D. 9536. walsch. 9540. man do I. W. 9566. trósten W, trósen D. 9574. salichleich W, sabeclich D. 151 9565 So mac ich genesen wol, Des ich mich noch trösten sol. Sagent im das er mich niht begebe Durch Got al die wil ich lebe; Stirbe ich, was er danne tüt 9570 Mit sime güte, das ist güt. Och wil ich bitten iuch das ir Státet iuwer trůwe an mir Die wil ir lebende lazet mich. Daswar, das ist iu sáleclich. 9575 Swenne ich ensi, so gebe iu Got Durch sin gotlich gebot Ainen herren der iuch min Ergezze! Solde ich bi iu sin, Ich füget iu güt und ere. 9580 Was sol ich sprechen mere? Got pflege iuwer! tünt mir wol, Als ich iu getrüwen sol! Von gelüke es müs geschehen, Sol ich iuch iemer me gesehen! 9585 To hib sich jamer alda, Al die sine kust er sa, Der herre tugende riche. Si sprachent al geliche ,Lant ûns mit iu, herre min!“ — [556] Nain ich, niht! ez sol niht sin! 9591 Mir ist uf gelait das ich In allen wis ellende mich Ane hámüt, ane lant, An alle die mir sint erkant, 9595 Mis ich laider ane wesen Und in dem ellende genesen. Wird ich iemer me gesunt, So tün ich iu mit botschaft kunt Min dinc und wie min leben stat. 9577. herren MW, fehlt D. 9592. allen W, alle M, fehlt (aber ein ent- sprechender Raum ist hiefür freigelassen) D. 9595. ane — eine M.
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152 9600 Min wunde niht zeverhe gat: Ich trôste iuch wol an der geschiht Das ich benamen stirbe niht Des spers noch der wundan, Des han ich wol enpfunden. 9605 Nu vart enwec! der Gottes segen Und sin müter müz iu pflegen, Und wesen an mir stäte Und tünt als ich e bäte!‘ — ‚Gerne, herre‘, sprachent sie. 9610 Mit grosser trüwe des ergie Vil jämerliches schaiden. Mit gemainen aiden Swür er mit stäter siccherhait Die büze als ez was uf gelait, 9615 Dar an er sider vollefür Gar nach den aiden als er swir. To wainden man und werdiu wip Des hohgebornen herren lip. Im mohte noch enkunde 9620 Nieman aine stunde Mit de hainen sacchan Die büze senfter machan; Da von wart michel jamer da. Us dem hófe rait er sa 9625 Stille swigende dan, Der edel unverzagter man, War er do kam, wie es im ergie, Des lat mich ane wile hie Mit iuwern hulden nu gedagen, 9600. zuerhe D. 9605. 9606. MW). 9610. daz W. 9615. 9616. 9623. wunde M, vnde D. zeverhe M, wart. müt D, gebot MW. iv D, iwer trüwe d, D, riwe da M, trewe wollefür. swór. wart W, war D. 9630 Und wil iu von der vrówen sagen Wie es ir ist ergangen. Do si wart gevangen Und do si sach das ir amis, Her Wilhelm der fürste wis, 9635 Gevangen was zir vatter komen, Und do si hate das vernomen Wie er wáre ze tode wunt, Ir wart so vil jamers kunt Von jamerlichen sriken, 9640 Von laiden anbeliken Und von schamelicher vorhte, Das sich so gar entworhte Ir Iibes kraft das diu verdarp Und ir maht so gar crstarp 9645 An henden und an füzen Das man die rainen sûzen Müste heben und legen. Si mohte niendert sich geregen, [55e] Wan als man si laite, 9650 So sich ir enzaite Diu unmaht und ir sorge vergas, Das si lihte aine wile sas; Als si danne ir arebait Gedahte und an ir sendes lait, 9655 So viel si hin von jamers not Und lac denne als si ware tot, So hulfen die juncvrowen ir Mit getrülicher gir Wainen das grosse ungemach 9628. des] dez W, D, D. 9632. 35. gewangen. 9635. watt. 9642. entvorhte. 9643. libes W. M, liebes D. 9644. erstarp MW, wdarp D. 9646. so M (fol. 73a), fehlt D. 9650. entseite M, entsait W. 9653. si W, fehlt D. danne,
152 9600 Min wunde niht zeverhe gat: Ich trôste iuch wol an der geschiht Das ich benamen stirbe niht Des spers noch der wundan, Des han ich wol enpfunden. 9605 Nu vart enwec! der Gottes segen Und sin müter müz iu pflegen, Und wesen an mir stäte Und tünt als ich e bäte!‘ — ‚Gerne, herre‘, sprachent sie. 9610 Mit grosser trüwe des ergie Vil jämerliches schaiden. Mit gemainen aiden Swür er mit stäter siccherhait Die büze als ez was uf gelait, 9615 Dar an er sider vollefür Gar nach den aiden als er swir. To wainden man und werdiu wip Des hohgebornen herren lip. Im mohte noch enkunde 9620 Nieman aine stunde Mit de hainen sacchan Die büze senfter machan; Da von wart michel jamer da. Us dem hófe rait er sa 9625 Stille swigende dan, Der edel unverzagter man, War er do kam, wie es im ergie, Des lat mich ane wile hie Mit iuwern hulden nu gedagen, 9600. zuerhe D. 9605. 9606. MW). 9610. daz W. 9615. 9616. 9623. wunde M, vnde D. zeverhe M, wart. müt D, gebot MW. iv D, iwer trüwe d, D, riwe da M, trewe wollefür. swór. wart W, war D. 9630 Und wil iu von der vrówen sagen Wie es ir ist ergangen. Do si wart gevangen Und do si sach das ir amis, Her Wilhelm der fürste wis, 9635 Gevangen was zir vatter komen, Und do si hate das vernomen Wie er wáre ze tode wunt, Ir wart so vil jamers kunt Von jamerlichen sriken, 9640 Von laiden anbeliken Und von schamelicher vorhte, Das sich so gar entworhte Ir Iibes kraft das diu verdarp Und ir maht so gar crstarp 9645 An henden und an füzen Das man die rainen sûzen Müste heben und legen. Si mohte niendert sich geregen, [55e] Wan als man si laite, 9650 So sich ir enzaite Diu unmaht und ir sorge vergas, Das si lihte aine wile sas; Als si danne ir arebait Gedahte und an ir sendes lait, 9655 So viel si hin von jamers not Und lac denne als si ware tot, So hulfen die juncvrowen ir Mit getrülicher gir Wainen das grosse ungemach 9628. des] dez W, D, D. 9632. 35. gewangen. 9635. watt. 9642. entvorhte. 9643. libes W. M, liebes D. 9644. erstarp MW, wdarp D. 9646. so M (fol. 73a), fehlt D. 9650. entseite M, entsait W. 9653. si W, fehlt D. danne,
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9660 Das in baiden do geschach. Fro Minne, riete ir den schaden Mit den si sint überladen Die iuwer wafen in den tagen Trügent und hant getragen? 9665 Das missezimet üwerm namen! Ir móhtent iuch des gerne schamen Das iu geselleclicher phliht Ain vrówe zallen ziten giht, Die ir gerner môhtint /an, 9670 Ir kemphen ze gesellen han: Diu ist diu Unmasse, Diu hant iuwer strasse. Ir ist diu Maze, ir kempfe, unwert, Diu füge ze allen ziten gert. 9675 Diu Maze Unmaze unwirdet gar, Swa ir sint mit iuwer schar. Das ich das gesprochen han, Dast nüt durch vientschaft getan, Wan ich ez wol bewären kan: 9680 Wie liezent ir den werden man Mit unmäseclichen sinnen So unmäsecliche minnen, Do er in siner kinthait was, Das er vil kume genas! 9685 Wie hant ir nu gelassen in, Wie ritet er halb toter hin, Wie ist er stumbe worden Nach törscher orden! Wie lit nu sin amye, 9690 Diu süze Amalye! Nach im erlamet der schónste lip 9661. 9662. 9663. 9668. 9669. 9671. 9672. 9673. 9674. rietet MW, raite D. mit dem die s. M. vafen. ze allen MW, zaller D. Jan M, han D. Div D, daz MW. hant DM, pawet W. Ir DW, besser wohl: iv M. zite D, dingen MW. 153 Den bi der zit getrüc ie wip! Wie lit der künic Avenis, Der durch iuch dike uf hohen pris 9695 Diende mit dem mûte, Mit libe und ôch mit gûte! Frôwe Minne, ich wâne wol, ich han Ain tail dar an missetan Das ich an dirre sache 9700 Iuch also schuldic mache, Das aller iuwer hóhster rat An ainem ratgeben stat Den nieman gerne an sich nimet, Dem rehtû vüege wol gezimet; 9705 Es kan iuch niht gewerren: Ir tüt als die herren [56a] Und die herren tint als ir: Es ist vil nach ir aller gir Das si die ratgeben nement 9710 Die wisem rate niht gezement. Die ermern und die richen Wil ich vil nach gelichen, Das ir wenic süchent rat Wan an dem der wandel hat. 9715 Vro Minne, nu darf nieman jehen Das iu sig gewalt geschehen Und das iuch nieman minne: Sit mit gelichem sinne Die herren minnen iuwern müt 9720 Und ir gelich den herren tüt, So sint si minnare genant, Und ist doch iuwer name geschant, 9688. tórschem M, tôrleichen W. 9698. dar an W, darü D. 9702. an W, Ain D. rat geben W, ragebe D. 9704. Wege. gezimet W, gezmet D. 9711. richern. 9717. iuch M, ew W, dich D. 9720. 9722. ir MW, fehlt D. doch DW, ouch M.
9660 Das in baiden do geschach. Fro Minne, riete ir den schaden Mit den si sint überladen Die iuwer wafen in den tagen Trügent und hant getragen? 9665 Das missezimet üwerm namen! Ir móhtent iuch des gerne schamen Das iu geselleclicher phliht Ain vrówe zallen ziten giht, Die ir gerner môhtint /an, 9670 Ir kemphen ze gesellen han: Diu ist diu Unmasse, Diu hant iuwer strasse. Ir ist diu Maze, ir kempfe, unwert, Diu füge ze allen ziten gert. 9675 Diu Maze Unmaze unwirdet gar, Swa ir sint mit iuwer schar. Das ich das gesprochen han, Dast nüt durch vientschaft getan, Wan ich ez wol bewären kan: 9680 Wie liezent ir den werden man Mit unmäseclichen sinnen So unmäsecliche minnen, Do er in siner kinthait was, Das er vil kume genas! 9685 Wie hant ir nu gelassen in, Wie ritet er halb toter hin, Wie ist er stumbe worden Nach törscher orden! Wie lit nu sin amye, 9690 Diu süze Amalye! Nach im erlamet der schónste lip 9661. 9662. 9663. 9668. 9669. 9671. 9672. 9673. 9674. rietet MW, raite D. mit dem die s. M. vafen. ze allen MW, zaller D. Jan M, han D. Div D, daz MW. hant DM, pawet W. Ir DW, besser wohl: iv M. zite D, dingen MW. 153 Den bi der zit getrüc ie wip! Wie lit der künic Avenis, Der durch iuch dike uf hohen pris 9695 Diende mit dem mûte, Mit libe und ôch mit gûte! Frôwe Minne, ich wâne wol, ich han Ain tail dar an missetan Das ich an dirre sache 9700 Iuch also schuldic mache, Das aller iuwer hóhster rat An ainem ratgeben stat Den nieman gerne an sich nimet, Dem rehtû vüege wol gezimet; 9705 Es kan iuch niht gewerren: Ir tüt als die herren [56a] Und die herren tint als ir: Es ist vil nach ir aller gir Das si die ratgeben nement 9710 Die wisem rate niht gezement. Die ermern und die richen Wil ich vil nach gelichen, Das ir wenic süchent rat Wan an dem der wandel hat. 9715 Vro Minne, nu darf nieman jehen Das iu sig gewalt geschehen Und das iuch nieman minne: Sit mit gelichem sinne Die herren minnen iuwern müt 9720 Und ir gelich den herren tüt, So sint si minnare genant, Und ist doch iuwer name geschant, 9688. tórschem M, tôrleichen W. 9698. dar an W, darü D. 9702. an W, Ain D. rat geben W, ragebe D. 9704. Wege. gezimet W, gezmet D. 9711. richern. 9717. iuch M, ew W, dich D. 9720. 9722. ir MW, fehlt D. doch DW, ouch M.
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154 9725 Das ir die swachen lere gebent Und si nach der lere lebent. Woltint ir gûte lere geben Und woltent si dar nach niht leben, So müstent ir gewalt wol clagen. Des hulfe ich iu bi minen tagen: Sus swigent baide stille! 9730 Sit das iuwer wille Und òch ir mût geliche sint, So haisent si wol iuweriu kint, Und můzen ir unvûc vertragen, Irn durfent niht mer von in clagen! 9724. lebent W, geben D. 9725. so M (fol. 73 d), W ähnlich, fehlt D. 9726. wolten M(W), woltet D. 9727. so mohtint M, so môcht W, Do müstent D. 9728. iv M, ew W, fehlt D. 9729. beide MW, si baide D; gemeint ist wohl wir beide = Dichter und Minne. 9733. můze D, mvzent M, muest W. vnwc.
154 9725 Das ir die swachen lere gebent Und si nach der lere lebent. Woltint ir gûte lere geben Und woltent si dar nach niht leben, So müstent ir gewalt wol clagen. Des hulfe ich iu bi minen tagen: Sus swigent baide stille! 9730 Sit das iuwer wille Und òch ir mût geliche sint, So haisent si wol iuweriu kint, Und můzen ir unvûc vertragen, Irn durfent niht mer von in clagen! 9724. lebent W, geben D. 9725. so M (fol. 73 d), W ähnlich, fehlt D. 9726. wolten M(W), woltet D. 9727. so mohtint M, so môcht W, Do müstent D. 9728. iv M, ew W, fehlt D. 9729. beide MW, si baide D; gemeint ist wohl wir beide = Dichter und Minne. 9733. můze D, mvzent M, muest W. vnwc.
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IV. Buch. Vundent al diu mâre 9735 ie dise aventúre hant Von mir vernomen und sich ver- Die den warent gebâre stant Die rehte mâre minnent Und sich der wol versinnent Ze rehter gûter mâre wol, Als man verstan diu mâre sol 9755 An dirre aventúre hie. Nu vernement, hôrent wie Bi mâren, bi der sprúche kraft Ein tail der sich mit ritterschaft Diu rede sig gemainet Und wie es sig beschainet. Liebent werden liben, Edeln hûbeschen wiben, Ich han den manlichen gesait Tugenthaften mannen, 9760 Ain tail von mannes manhait, Der herze gar verbannen Valsch und valsche sitte hat Den gûten, den getruwen Von clâgelichen riuwen, Und der mût ze tugende stat, Die wissen wol, ich sprach hie vor, [56b] Den minnegernden senenden pin. Do ich der aventúre tor Alsus wil ich bewâret sin 9765 Des ich mich ie vermas biz her. Uf entslos und ir began, Swer nu fromder mâre ger, 9750 Das werdiu wip und werde man 9740 9745 9735. [D], d IE, der Raum über 6 Zeilen- höhen ausgespart; infolgedessen sind die ersten drei Verse je in der Mitte geteilt und auf jenen 6 Zeilen abgekürzt zusammengedrängt. Die das Akrostichon bildenden Init. wieder nicht besonders hervorgehoben (in M = fol. 73d, in W = fol. 68b). 9737. rehte MW. 9739. sprúche W, sprvche M, sprache D. kraft, k noch auf dieser Zeile, raft auf der folgenden. 9740. Ein] Ain. der D, die MW. ritt- schaft D, besser: meisterschaft MW. 9741. liben M(W), lúten D. 9742. vor wiben ein 1. 9745. Walsch. walsche. 9748. do MW, D. D. w’de DW, hvbesche M. 9750. Wndent D = funden MW. 9751. warent = waren (waren M, wärn W). 9752. sig] si M, sich DW. 9757. bescheinet MW, gemainet D. 9758. han W, fehlt D. 9759. 9763. mIg'nde. senenden MW, sinen D. 9764. ich MW, fehlt D. 9765. mich MW, fehlt D.
IV. Buch. Vundent al diu mâre 9735 ie dise aventúre hant Von mir vernomen und sich ver- Die den warent gebâre stant Die rehte mâre minnent Und sich der wol versinnent Ze rehter gûter mâre wol, Als man verstan diu mâre sol 9755 An dirre aventúre hie. Nu vernement, hôrent wie Bi mâren, bi der sprúche kraft Ein tail der sich mit ritterschaft Diu rede sig gemainet Und wie es sig beschainet. Liebent werden liben, Edeln hûbeschen wiben, Ich han den manlichen gesait Tugenthaften mannen, 9760 Ain tail von mannes manhait, Der herze gar verbannen Valsch und valsche sitte hat Den gûten, den getruwen Von clâgelichen riuwen, Und der mût ze tugende stat, Die wissen wol, ich sprach hie vor, [56b] Den minnegernden senenden pin. Do ich der aventúre tor Alsus wil ich bewâret sin 9765 Des ich mich ie vermas biz her. Uf entslos und ir began, Swer nu fromder mâre ger, 9750 Das werdiu wip und werde man 9740 9745 9735. [D], d IE, der Raum über 6 Zeilen- höhen ausgespart; infolgedessen sind die ersten drei Verse je in der Mitte geteilt und auf jenen 6 Zeilen abgekürzt zusammengedrängt. Die das Akrostichon bildenden Init. wieder nicht besonders hervorgehoben (in M = fol. 73d, in W = fol. 68b). 9737. rehte MW. 9739. sprúche W, sprvche M, sprache D. kraft, k noch auf dieser Zeile, raft auf der folgenden. 9740. Ein] Ain. der D, die MW. ritt- schaft D, besser: meisterschaft MW. 9741. liben M(W), lúten D. 9742. vor wiben ein 1. 9745. Walsch. walsche. 9748. do MW, D. D. w’de DW, hvbesche M. 9750. Wndent D = funden MW. 9751. warent = waren (waren M, wärn W). 9752. sig] si M, sich DW. 9757. bescheinet MW, gemainet D. 9758. han W, fehlt D. 9759. 9763. mIg'nde. senenden MW, sinen D. 9764. ich MW, fehlt D. 9765. mich MW, fehlt D.
Strana 156
Der lasse sich der zuht gezemen Das er gerüche mir vernemen Frömder aventüre vil. 9770 Lies ich den mären hie an zil, So wär ir de kaines vollekomen: Die minne hat doch niht genomen Lon nach dienter arebait; Von liebü hant noch herzelait 9775 Wilhelm der wandels vrie Und die süze Amelie, Sin lip ist halb erstorben, Ir kraft óch halb verdorben, Sin stumben wil ir lachen 9780 Ze wainden ógen machen, Sin wund ir herze seret, Sin ser ir sorge meret, Sin lait ir vróde laidet, Sin schaiden von ir schaidet 9785 Mit jamer allen hohen mût, Sin herze ir herze truren tüt, Ir not in laides nótet, Ir lait sin liep nu tótet, Ir sorg im sorge bringet, 9790 Ir kumber in des twinget Das er müs in sorgen leben, Mit jamer hohen müt begeben. IDis wolt ich mit den mâren Gerne also hie anbaren 9767. 9768. 9771. 9772. 9773. 9786. M, fehlt D. 9788. 9800. d' zuht D, dvr zuht M, dez W. mir DM, mich W. ir M, ich D, fehlt W. doch D, noch MW. dienter W, gediender M, din' D. das zweite herze] hertz W, herzen wollekoin. lieb M, lip D. gemerken MW, gemeken D. 9802. wirt MW, wir D. vnfÿge MW. 9804. lihter M. 9806—7. dn W: der ist vor hundert iaren tot. (d)er uon dem manne di máre sait. 9795 Das es in senfter wurde. Nu truket mich ain burde, Diu ist unmassen swáre: Begin ich miner máre Dur ainen so gefůegen man 9800 Der si wol gemerken kan Und dem es wär an wunnen spil, So wirt der ungefüge so vil Das ich müs geswigen sa. Vil liht sizzet ainer da 9805 Der sprichet ‚seht, dis ist an not, Si sint vor hundert jaren tot Von den man disiü máre sait; Es ist ain notlich arebait, Suld wir alle hie gedagen 9810 Und ainer fir uns alle sagen. — „Fernement, git, an wenic hie!‘ — ,Knappe, sag disen rittern wie, Wie wart dem man der rop ge- nomen?‘ — E das diu máre vollekomen, 9815 So ist zwainzig untrüwen vergehen Die niuwelichen sint geschehen; So wirt der máre den als vil Das minü máre hant ain zil. Ist aber das si des gedagent 9820 Und von ir kurzewile sagent, [56c] Si sprechent ,ahie, wel ain win! Wir müsent alle trunken sin 9809. 9811. 9812. 9813. 9814. 9815. 9817. vil MW. 9821. ahy welch M, ahie wie W, anch hie wel D (die drei leteten Worte dieser. Zeile in D undeutlich). 9829. Suld D, svln M, nu sille W. vnement gYte M, nempt uerguet W. in W — herre sag von disem ritter wie. Wie wart] wart MW. rób M(W). wollekome. vntywe veriehen M W, v'gesse D. So D, vi M, vnd W. danne so mŸsten M.
Der lasse sich der zuht gezemen Das er gerüche mir vernemen Frömder aventüre vil. 9770 Lies ich den mären hie an zil, So wär ir de kaines vollekomen: Die minne hat doch niht genomen Lon nach dienter arebait; Von liebü hant noch herzelait 9775 Wilhelm der wandels vrie Und die süze Amelie, Sin lip ist halb erstorben, Ir kraft óch halb verdorben, Sin stumben wil ir lachen 9780 Ze wainden ógen machen, Sin wund ir herze seret, Sin ser ir sorge meret, Sin lait ir vróde laidet, Sin schaiden von ir schaidet 9785 Mit jamer allen hohen mût, Sin herze ir herze truren tüt, Ir not in laides nótet, Ir lait sin liep nu tótet, Ir sorg im sorge bringet, 9790 Ir kumber in des twinget Das er müs in sorgen leben, Mit jamer hohen müt begeben. IDis wolt ich mit den mâren Gerne also hie anbaren 9767. 9768. 9771. 9772. 9773. 9786. M, fehlt D. 9788. 9800. d' zuht D, dvr zuht M, dez W. mir DM, mich W. ir M, ich D, fehlt W. doch D, noch MW. dienter W, gediender M, din' D. das zweite herze] hertz W, herzen wollekoin. lieb M, lip D. gemerken MW, gemeken D. 9802. wirt MW, wir D. vnfÿge MW. 9804. lihter M. 9806—7. dn W: der ist vor hundert iaren tot. (d)er uon dem manne di máre sait. 9795 Das es in senfter wurde. Nu truket mich ain burde, Diu ist unmassen swáre: Begin ich miner máre Dur ainen so gefůegen man 9800 Der si wol gemerken kan Und dem es wär an wunnen spil, So wirt der ungefüge so vil Das ich müs geswigen sa. Vil liht sizzet ainer da 9805 Der sprichet ‚seht, dis ist an not, Si sint vor hundert jaren tot Von den man disiü máre sait; Es ist ain notlich arebait, Suld wir alle hie gedagen 9810 Und ainer fir uns alle sagen. — „Fernement, git, an wenic hie!‘ — ,Knappe, sag disen rittern wie, Wie wart dem man der rop ge- nomen?‘ — E das diu máre vollekomen, 9815 So ist zwainzig untrüwen vergehen Die niuwelichen sint geschehen; So wirt der máre den als vil Das minü máre hant ain zil. Ist aber das si des gedagent 9820 Und von ir kurzewile sagent, [56c] Si sprechent ,ahie, wel ain win! Wir müsent alle trunken sin 9809. 9811. 9812. 9813. 9814. 9815. 9817. vil MW. 9821. ahy welch M, ahie wie W, anch hie wel D (die drei leteten Worte dieser. Zeile in D undeutlich). 9829. Suld D, svln M, nu sille W. vnement gYte M, nempt uerguet W. in W — herre sag von disem ritter wie. Wie wart] wart MW. rób M(W). wollekome. vntywe veriehen M W, v'gesse D. So D, vi M, vnd W. danne so mŸsten M.
Strana 157
Die wile wir sasent da bi! Mich rüwent ser mine dri 9825 Die ich verlos mit toppel da!‘ So si das redent, so hebent si sa Von irn mütran über al Ain schelten, ain unmanlich schal, Und lant denne niht beliben 9830 Von swesteran noch von wiben, Von allen die in sippe sint, E das si wip und kint An andern gar bescheltent, Mit schelten schelten geltent: 9835 ,Ver sortnü hür, Das dich der tüvel ie geswuor!‘ Der sitte und óch diu schande Sint nu ze disem lande Mit süntlichen schanden 9840 Laider uf gestanden Und het gebraitet sere sich. Noch wár also hóvelich Ze hôren etlich mâre Das unschamlich wáre, 9845 So das si sich des crónent Das al an ander hónent. Si hant noch arger sitte vil, Von den ich niht sprechen wil, Die wandelbáren wáren 9823. wir MW, fehlt D. 9826. lebent si DD; besser: hebit sich M, heft sich W. 9827. vor irn steht ain". 9833. bescheltent, sc, wie es scheint, aus b korrigiert. 9835 und 36 fehlen in MWhd. 9836. D. tawel iegeswor. 9838. disem D, tivtscheme M(W). 9841. gebreitet M, beraitet D, peraitet W. 9842. höwelich. 9844. vnschamlich D, vnscantlich M, güt ze hóren W. 9847. wil. 157 9850 Hie vor in alten jaren Do man rehter sitte pflac Und valscher zühte sich bewac. Uf mine trüwe das ich hie Dis spriche, das getet ich nie 9855 Durch den zorn und dur den has Das ich zürne an in das Das si miht gerne hórent mich. Jo dunkte mich niht zimelich, Das i» mine máre 9860 Die beste kurzewile wäre, Das si hettint sölichen schimph Der in manlicher gelimph Brehte niht. das wäre ein sitte Das si geret wären mitte. 9865 Nu hant si so gar begeben Kurzewil und hösches leben Das ich es öfte wird unvro Und das ich gedenke also ‚La varn din getihte, 9870 Wan hat es nu ze nihte!‘ Als ich mir des gedenke, Ze hant ich wider wenke, Ich denk in den sinnen min ,Nu wer sol dir lieber sin 9875 Dan du dir selber bist? walsch'. vor zürne steht ic. 9852. 9856. 9857. D, D, ob MW. niht MW, fehlt D. 9859. in M, im D, nu W. 9861. schimph MW, schinch D. 9862. manlichen M, maleichen W, man- lichem D. gelimph MW, gelimch D. 9863. ein M, fehlt D. 9864. da MW, D, D. geret weren M, ge ert wären W, gerne wäre D. 9869. warn. 9870. man hat W, Van haist D. (n aus t gebessert). zenihte
Die wile wir sasent da bi! Mich rüwent ser mine dri 9825 Die ich verlos mit toppel da!‘ So si das redent, so hebent si sa Von irn mütran über al Ain schelten, ain unmanlich schal, Und lant denne niht beliben 9830 Von swesteran noch von wiben, Von allen die in sippe sint, E das si wip und kint An andern gar bescheltent, Mit schelten schelten geltent: 9835 ,Ver sortnü hür, Das dich der tüvel ie geswuor!‘ Der sitte und óch diu schande Sint nu ze disem lande Mit süntlichen schanden 9840 Laider uf gestanden Und het gebraitet sere sich. Noch wár also hóvelich Ze hôren etlich mâre Das unschamlich wáre, 9845 So das si sich des crónent Das al an ander hónent. Si hant noch arger sitte vil, Von den ich niht sprechen wil, Die wandelbáren wáren 9823. wir MW, fehlt D. 9826. lebent si DD; besser: hebit sich M, heft sich W. 9827. vor irn steht ain". 9833. bescheltent, sc, wie es scheint, aus b korrigiert. 9835 und 36 fehlen in MWhd. 9836. D. tawel iegeswor. 9838. disem D, tivtscheme M(W). 9841. gebreitet M, beraitet D, peraitet W. 9842. höwelich. 9844. vnschamlich D, vnscantlich M, güt ze hóren W. 9847. wil. 157 9850 Hie vor in alten jaren Do man rehter sitte pflac Und valscher zühte sich bewac. Uf mine trüwe das ich hie Dis spriche, das getet ich nie 9855 Durch den zorn und dur den has Das ich zürne an in das Das si miht gerne hórent mich. Jo dunkte mich niht zimelich, Das i» mine máre 9860 Die beste kurzewile wäre, Das si hettint sölichen schimph Der in manlicher gelimph Brehte niht. das wäre ein sitte Das si geret wären mitte. 9865 Nu hant si so gar begeben Kurzewil und hösches leben Das ich es öfte wird unvro Und das ich gedenke also ‚La varn din getihte, 9870 Wan hat es nu ze nihte!‘ Als ich mir des gedenke, Ze hant ich wider wenke, Ich denk in den sinnen min ,Nu wer sol dir lieber sin 9875 Dan du dir selber bist? walsch'. vor zürne steht ic. 9852. 9856. 9857. D, D, ob MW. niht MW, fehlt D. 9859. in M, im D, nu W. 9861. schimph MW, schinch D. 9862. manlichen M, maleichen W, man- lichem D. gelimph MW, gelimch D. 9863. ein M, fehlt D. 9864. da MW, D, D. geret weren M, ge ert wären W, gerne wäre D. 9869. warn. 9870. man hat W, Van haist D. (n aus t gebessert). zenihte
Strana 158
158 Was ob zetlicher vrist Dir an danc noch wider vert, [57a] Da von dir liht wirt beschert Ere, sáld, werdekait!‘ 9880 So liebet mir diu ärbait Und dihte aber fürebas. Uf den gedingen tün ich das Das ich in dester werder si Den solchü vüge wonot bi 9885 Das ich in dur minen sin Lihte deste werder bin. Die das sint, dur die wil ich Arbaiten aber gerne mich, Ob si gerne hôrent wie, 9890 Wie es dort an dem mære gie. INu warent, als ich han vernomen, Des fürsten man hin wider komen Über mer her ze Brabant Und tatent da diu mer erkant 9895 Wie es im was ergangen Und wie er wart gevangen Und wie er ledic wart gelan, Als ich iuch gesaget han, Und wie si hatent in verlorn 9900 Und wes er hate gesworn Und alliz, als ez was geschehen, Als 4ns diu máre hant verjehen. 9876. ob zetlicher M, üch ze ieglich’ D, ob ze tügleicher W. 9877. an = ain W, ein M. wid‘ wert. 9880. liebet MW, libez D. 9881. abir M, auer W, ab D. 9884. Wege. 9885 und 86 so M (fol. 74d), W gamz ähnlich, fehlen D. 9887. vil. 9889. wie MW, mich D. 9890. wie fehlt in MW. ergie W, irgie M. mach diesem Vers in D eine selbständige Zeile: Vnd wil fürb, sagon hie. Jofrit der fürste wise Und diu herzogin Elyse 9905 So sere clagtont sinen lip Das sit noch e nie man noch wip Geclagete sines kindes not So sere lebende zn den tot, So si baide und als das lant 9910 Den hohgebornen wigant Wainde und clagentent da. Jofrit der fürste sande sa Nach sinen hohesten mannen gar Ze ainem gespreche al dar. 9915 Dis geschach, si kamen. Als si die mare vernamen, Er hies si swern sa zehant Das si niemanne das lant Æntwurten won dem herren wert 9920 Des er ze sune hat gegert, Ob er sin ende neme E das hin wider kzme Her Wilhelm der wigant, Unz er in lebende wár erkant; 9925 So sie verieschent máre Das er verdorben wáre, Das si nemen solden Ze herren swen si wolden, Der von rehter sippe kraft 9930 In und sine herschaft 9896. gewange. ^ nach diesem Vers aber- mals eine Pluszeile: Als ich iv gesait han, wie der Vergleich mit MW zeigt. 9901. so M (fol. 74d), W ähmlich, fehlt D. 9902. vns MW, im D. 9906. man. noch wip M, man vnd weip W, mannes lwip D. 9911. weinden MW. 9918. si W, fehlt D. 9919. vo. 9990. ze svne M, zesüne D. 9926. werdorben.
158 Was ob zetlicher vrist Dir an danc noch wider vert, [57a] Da von dir liht wirt beschert Ere, sáld, werdekait!‘ 9880 So liebet mir diu ärbait Und dihte aber fürebas. Uf den gedingen tün ich das Das ich in dester werder si Den solchü vüge wonot bi 9885 Das ich in dur minen sin Lihte deste werder bin. Die das sint, dur die wil ich Arbaiten aber gerne mich, Ob si gerne hôrent wie, 9890 Wie es dort an dem mære gie. INu warent, als ich han vernomen, Des fürsten man hin wider komen Über mer her ze Brabant Und tatent da diu mer erkant 9895 Wie es im was ergangen Und wie er wart gevangen Und wie er ledic wart gelan, Als ich iuch gesaget han, Und wie si hatent in verlorn 9900 Und wes er hate gesworn Und alliz, als ez was geschehen, Als 4ns diu máre hant verjehen. 9876. ob zetlicher M, üch ze ieglich’ D, ob ze tügleicher W. 9877. an = ain W, ein M. wid‘ wert. 9880. liebet MW, libez D. 9881. abir M, auer W, ab D. 9884. Wege. 9885 und 86 so M (fol. 74d), W gamz ähnlich, fehlen D. 9887. vil. 9889. wie MW, mich D. 9890. wie fehlt in MW. ergie W, irgie M. mach diesem Vers in D eine selbständige Zeile: Vnd wil fürb, sagon hie. Jofrit der fürste wise Und diu herzogin Elyse 9905 So sere clagtont sinen lip Das sit noch e nie man noch wip Geclagete sines kindes not So sere lebende zn den tot, So si baide und als das lant 9910 Den hohgebornen wigant Wainde und clagentent da. Jofrit der fürste sande sa Nach sinen hohesten mannen gar Ze ainem gespreche al dar. 9915 Dis geschach, si kamen. Als si die mare vernamen, Er hies si swern sa zehant Das si niemanne das lant Æntwurten won dem herren wert 9920 Des er ze sune hat gegert, Ob er sin ende neme E das hin wider kzme Her Wilhelm der wigant, Unz er in lebende wár erkant; 9925 So sie verieschent máre Das er verdorben wáre, Das si nemen solden Ze herren swen si wolden, Der von rehter sippe kraft 9930 In und sine herschaft 9896. gewange. ^ nach diesem Vers aber- mals eine Pluszeile: Als ich iv gesait han, wie der Vergleich mit MW zeigt. 9901. so M (fol. 74d), W ähmlich, fehlt D. 9902. vns MW, im D. 9906. man. noch wip M, man vnd weip W, mannes lwip D. 9911. weinden MW. 9918. si W, fehlt D. 9919. vo. 9990. ze svne M, zesüne D. 9926. werdorben.
Strana 159
Erben solte. das ergie. Si swůrenz gar. — Nu grifen hie Wider an diu mere War der unwandelbare, 9935 Den minnekraft hat us gefrumet, Do kam und nu marshalb kumet. JDo der getrüwe raine man Her Wilhelm schieź von dan, Er dahte in sinem mite 9940 ‚Ay, herre Got der güte, Nu gib mir wise lere [57%] In weles ende ich kere, Das ich mich aller best genere!‘ Er dahte ‚kera gen dem mer‘, 9945 So er nahest kunde, Ob er iht schiffe funde Die in trügent sa zehant In das nähste lant Da inne ain künic wäre, 9950 Ob er iht siner swäre Möhte sich entsagen da. Mit den gedenken rait er sa Unz an den abent gar den tac, Das er vil clainer růwe phlac, 9955 Unz er kam an ain wasser gros, Das ainthalb durch das riche flos, Da kam er hin ze abende an. Bi dem saz ain schifman Tugende und můtes riche, 9960 Der enpfie in minnecliche Und fraget in siner swäre, Wie und was im wäre. 9932. swrenz. 9935. gefrÿmet M, gefrumpt W, ge- srimet D. 9936. so M (fol. 75a), W ähnlich, aber verderbt, fehlt D, eine Zeile ist jedoch hiefür freigelassen. 9938. schiet W, geschiet M, schier D. 9913. da MW. 159 Dem sait er nût. vil stille er swaic, Sinem grüz er schone naic. 9965 Ze huse fürt in der schifman do Und schüf im sin gemach so, Were er des herren aigen, Er móhte niht erzaigen Noch grosser trüwe erzaiget han 9970 Danne als im wart von im getan, So güt schüf er im sin gemach. Do der schifman ersach In der wunder das isen, Er fragt den wisen 9975 Ob er es sölte ziehen dan. Do wert es der getrüwe man Winkende mit siner hant. Sine wunden im verbant Der wirt, mit trüwen er sin pflac 9980 Unz morgun an den andern tac. Do kament junevrówelin Und tatent im ir dienest schin, Si buttent im sinû clait. Do stünt er uf, im was berait 9985 Ain gütlich imbis. er enbais, Der wirt mit gastung sich vlais Wirtscheft gen dem gaste Und bat in des vil vaste Das er belib unz an die stundt 9990 Das er wurdiu wol gesunt, Und im das niht werti Ob er in gerne nerti. Das widerwinct er aber sa. Als er enbais, er nam alda 9995 Mit nigende urlup uf die vart, 9944. kera DD, besser: keren M, chern W. 9949. kvnec M, hinic D, chinigeine W. 9964. vor er ein 8. 9968. moht im niht MW. 9969. noch M, Nach D. 9975. ziehen MW, zihen D. 9985. Aain.
Erben solte. das ergie. Si swůrenz gar. — Nu grifen hie Wider an diu mere War der unwandelbare, 9935 Den minnekraft hat us gefrumet, Do kam und nu marshalb kumet. JDo der getrüwe raine man Her Wilhelm schieź von dan, Er dahte in sinem mite 9940 ‚Ay, herre Got der güte, Nu gib mir wise lere [57%] In weles ende ich kere, Das ich mich aller best genere!‘ Er dahte ‚kera gen dem mer‘, 9945 So er nahest kunde, Ob er iht schiffe funde Die in trügent sa zehant In das nähste lant Da inne ain künic wäre, 9950 Ob er iht siner swäre Möhte sich entsagen da. Mit den gedenken rait er sa Unz an den abent gar den tac, Das er vil clainer růwe phlac, 9955 Unz er kam an ain wasser gros, Das ainthalb durch das riche flos, Da kam er hin ze abende an. Bi dem saz ain schifman Tugende und můtes riche, 9960 Der enpfie in minnecliche Und fraget in siner swäre, Wie und was im wäre. 9932. swrenz. 9935. gefrÿmet M, gefrumpt W, ge- srimet D. 9936. so M (fol. 75a), W ähnlich, aber verderbt, fehlt D, eine Zeile ist jedoch hiefür freigelassen. 9938. schiet W, geschiet M, schier D. 9913. da MW. 159 Dem sait er nût. vil stille er swaic, Sinem grüz er schone naic. 9965 Ze huse fürt in der schifman do Und schüf im sin gemach so, Were er des herren aigen, Er móhte niht erzaigen Noch grosser trüwe erzaiget han 9970 Danne als im wart von im getan, So güt schüf er im sin gemach. Do der schifman ersach In der wunder das isen, Er fragt den wisen 9975 Ob er es sölte ziehen dan. Do wert es der getrüwe man Winkende mit siner hant. Sine wunden im verbant Der wirt, mit trüwen er sin pflac 9980 Unz morgun an den andern tac. Do kament junevrówelin Und tatent im ir dienest schin, Si buttent im sinû clait. Do stünt er uf, im was berait 9985 Ain gütlich imbis. er enbais, Der wirt mit gastung sich vlais Wirtscheft gen dem gaste Und bat in des vil vaste Das er belib unz an die stundt 9990 Das er wurdiu wol gesunt, Und im das niht werti Ob er in gerne nerti. Das widerwinct er aber sa. Als er enbais, er nam alda 9995 Mit nigende urlup uf die vart, 9944. kera DD, besser: keren M, chern W. 9949. kvnec M, hinic D, chinigeine W. 9964. vor er ein 8. 9968. moht im niht MW. 9969. noch M, Nach D. 9975. ziehen MW, zihen D. 9985. Aain.
Strana 160
160 Sin danken was vil ungespart Das mit gebárde im wart getan. Do fürt in übers wasser dan Der tugentriche nokelier. 10000 Mit im unz an die rivier Do gie wainend diu wirtin Und clagte sinen grossen pin. Der edel stumbe dannan rait. Siner vröwen herzelait [57c] Müt in michels harter 10006 Danne sin selbes marter, Er clagt ir not für sine clag. Lange hin nach mittem tag Het er mit trureclichen sitten 10010 Aht mil geritten Und wart siner wunden niht, Sin smerze was im gar an wiht Von der sorg die in twanc, Herze, sin und der gedanc. 10015 Noch was es an dem tage frü; Do kam im an dem wege zü Ain werder ritter, der grûzé in Und fragt in wa er wolte hin. Do swaig er als die stumben tünt 10020 Und zaget dar sin mit hin stint. Er fragt in sines gefertes me, Do swaig er aber stil als e, Das er niht gen der frage sprach. Der ritter do wol an im sach 10025 Das er die grossen arebait Von angeborner nóte lait Oder ze einer büze. 9996. wil. 9997. geberde M, gepärd W, fehlt D. Die Reime von 9997 : 98 so in D MW, aber Sicher verderbt für getàn : wassers trän (vgl. g. Gerh. 6453. Barl. 51, 25. 268, 27). 9999. navkelier M, nekelier D. 10001. do besser zu streichen mit MW. 10009. trurecliche. 10014. d' D, der M, fehlt W. 10016. an D, vf M, auf W. Er sprach nach dem grüsse ‚Anch, güt geselle, woltont ir 10080 In der geselscheft mit mir, Ich fürt iuch da ir vröwen Und ritter möhtent schöwen Mit grosser kurzewile Hie bi über aine mile.‘ 10035 IXo winket er nach dem märe Wa diu herschaft wäre Oder wen er solte sehen. Do begund er im verjehen, Er welt in füeren sunder twal 10040 Da der künic von Kurnewal Coradis do lac Und der künic von Norwac, Der was Amelot genant. Die baiden hettent in das lant 10045 Braht an wunnecliches her In aine isel bi dem mer, Die were mit aigenschaft benant Ze Kurnewal hin in das lant. Er sprach ‚die künge hant ir wip 10050 Da und mengen werden lip Die mit kurzewile sint; Von Norweg des künges kint, Diu schöne Duzabel ist da. In den landen anderswa 10055 Lebt niene ain schöner lip; Ir müter, Amelotes wip, Ist von Kurnewal geborn. Der edel degen us erkorn, Ir vatter das ist Koradis. 10060 Die baide künge hant śr flis 10017. 10020. 10040. 10041. 10042. 10047. 10053. 10057. 10059. 10060. gruezt W, griz D. zeigete da M(W). kvrneval. lege MW. norwege MW. were M, warent D, was W. dvzabele MW, div sabel D. cornewal W, kurwal D. watt. ir M, fehit DW.
160 Sin danken was vil ungespart Das mit gebárde im wart getan. Do fürt in übers wasser dan Der tugentriche nokelier. 10000 Mit im unz an die rivier Do gie wainend diu wirtin Und clagte sinen grossen pin. Der edel stumbe dannan rait. Siner vröwen herzelait [57c] Müt in michels harter 10006 Danne sin selbes marter, Er clagt ir not für sine clag. Lange hin nach mittem tag Het er mit trureclichen sitten 10010 Aht mil geritten Und wart siner wunden niht, Sin smerze was im gar an wiht Von der sorg die in twanc, Herze, sin und der gedanc. 10015 Noch was es an dem tage frü; Do kam im an dem wege zü Ain werder ritter, der grûzé in Und fragt in wa er wolte hin. Do swaig er als die stumben tünt 10020 Und zaget dar sin mit hin stint. Er fragt in sines gefertes me, Do swaig er aber stil als e, Das er niht gen der frage sprach. Der ritter do wol an im sach 10025 Das er die grossen arebait Von angeborner nóte lait Oder ze einer büze. 9996. wil. 9997. geberde M, gepärd W, fehlt D. Die Reime von 9997 : 98 so in D MW, aber Sicher verderbt für getàn : wassers trän (vgl. g. Gerh. 6453. Barl. 51, 25. 268, 27). 9999. navkelier M, nekelier D. 10001. do besser zu streichen mit MW. 10009. trurecliche. 10014. d' D, der M, fehlt W. 10016. an D, vf M, auf W. Er sprach nach dem grüsse ‚Anch, güt geselle, woltont ir 10080 In der geselscheft mit mir, Ich fürt iuch da ir vröwen Und ritter möhtent schöwen Mit grosser kurzewile Hie bi über aine mile.‘ 10035 IXo winket er nach dem märe Wa diu herschaft wäre Oder wen er solte sehen. Do begund er im verjehen, Er welt in füeren sunder twal 10040 Da der künic von Kurnewal Coradis do lac Und der künic von Norwac, Der was Amelot genant. Die baiden hettent in das lant 10045 Braht an wunnecliches her In aine isel bi dem mer, Die were mit aigenschaft benant Ze Kurnewal hin in das lant. Er sprach ‚die künge hant ir wip 10050 Da und mengen werden lip Die mit kurzewile sint; Von Norweg des künges kint, Diu schöne Duzabel ist da. In den landen anderswa 10055 Lebt niene ain schöner lip; Ir müter, Amelotes wip, Ist von Kurnewal geborn. Der edel degen us erkorn, Ir vatter das ist Koradis. 10060 Die baide künge hant śr flis 10017. 10020. 10040. 10041. 10042. 10047. 10053. 10057. 10059. 10060. gruezt W, griz D. zeigete da M(W). kvrneval. lege MW. norwege MW. were M, warent D, was W. dvzabele MW, div sabel D. cornewal W, kurwal D. watt. ir M, fehit DW.
Strana 161
Mit menger grosser richait An aine kurzewil gelait: Da siht man baizen, birsen, jagen; Swas man sol von kurzewile sagen, 10065 Das findet man da bi in gar, Und die wuneclichsten schar Von rittern und von vrówan [58a] Mac man da bi in schówen, Die dis lant ie me gewan.' 10070 Do naic der werde wise man Dem ritter und den màrea da; Des endes kertont si do sa. 1Do si begunden nahen dar Da diu hohgemüte schar 10075 Mit minneclichen rotten lac Und grozer kurzewile phlac, Diu schar sie so minneclich enpfie Mit màngem werden grüze hie; Den sach man allen nigen 10080 Den stumben und swigen. Da wart vrage vil getan Den ritter, sinen gumpan, Ob im iht rehte ware erkant Wie sin geselle war genant. 10085 Do sait er, als ir hant vernomen, Er wáre uf der strasse komen Züzim, mit im dar geritten Swigende mit disen sitten; Michel wunder si des nam. 10090 Do mit dem ritter kam Der gast geritten über das velt Zü der künegin gezelt, 161 Si erbaisten und giengen drin, Vil minneclich enpfiengen in 10095 Ritter unde vrówan. Do si begundent schówen Die angeslichen arebait Die er an dem libe lait, Wainende si clageten 10100 Den edeln unverzageten Und wolten an den stunden Ziehen us den wunden Das sper. do wert ers ellan. Ze jungest do müst er vallen, 10105 Von grosser u»maht im geswant, Die wunden tahter mit der hant Durch niht anders wan das er Behabt in allen vor das sper, Es wáre das diu künegin 10110 Im hulfe von den nóten sin. JOo der getrüwe raine man Wider sine maht gewan, Sie baten mit gelicher ger Das er sich von dem sper 10115 Lieze schaiden, wolt er wesen Schiere gesunt und wol genesen; Das widerwinete sa sim hant. Do wart die juncvrówe gemant Das si den degen bate 10120 Das erz dur si táte. Diu clare süze züzim gie, Mit bette si in umbevie, Si sprach ,süzer man, la mich Von dinen nóten lósen dich!* 10065. wunneclichsten M, wnneclichen DD, wunnechleichen W. 10068. in MW, im D. 10069. me M, mer W, man D. 10071. meren M, mire D. 10077. so fehlt MW. 10078. minge w'de. 10082. Den DMW. Deutsche Texte des Mittelalters. II. 10103. 10104. 10105. ellan D, in allen M(W). iugest. wallen. vnmaht M, vmnaht D. 10113. baten MW, haten D. 10117. gar sin hant M, alda& sein hant W, sa ze hant D. 10120. erz MW, ex D. 10122. vmbewie. 11
Mit menger grosser richait An aine kurzewil gelait: Da siht man baizen, birsen, jagen; Swas man sol von kurzewile sagen, 10065 Das findet man da bi in gar, Und die wuneclichsten schar Von rittern und von vrówan [58a] Mac man da bi in schówen, Die dis lant ie me gewan.' 10070 Do naic der werde wise man Dem ritter und den màrea da; Des endes kertont si do sa. 1Do si begunden nahen dar Da diu hohgemüte schar 10075 Mit minneclichen rotten lac Und grozer kurzewile phlac, Diu schar sie so minneclich enpfie Mit màngem werden grüze hie; Den sach man allen nigen 10080 Den stumben und swigen. Da wart vrage vil getan Den ritter, sinen gumpan, Ob im iht rehte ware erkant Wie sin geselle war genant. 10085 Do sait er, als ir hant vernomen, Er wáre uf der strasse komen Züzim, mit im dar geritten Swigende mit disen sitten; Michel wunder si des nam. 10090 Do mit dem ritter kam Der gast geritten über das velt Zü der künegin gezelt, 161 Si erbaisten und giengen drin, Vil minneclich enpfiengen in 10095 Ritter unde vrówan. Do si begundent schówen Die angeslichen arebait Die er an dem libe lait, Wainende si clageten 10100 Den edeln unverzageten Und wolten an den stunden Ziehen us den wunden Das sper. do wert ers ellan. Ze jungest do müst er vallen, 10105 Von grosser u»maht im geswant, Die wunden tahter mit der hant Durch niht anders wan das er Behabt in allen vor das sper, Es wáre das diu künegin 10110 Im hulfe von den nóten sin. JOo der getrüwe raine man Wider sine maht gewan, Sie baten mit gelicher ger Das er sich von dem sper 10115 Lieze schaiden, wolt er wesen Schiere gesunt und wol genesen; Das widerwinete sa sim hant. Do wart die juncvrówe gemant Das si den degen bate 10120 Das erz dur si táte. Diu clare süze züzim gie, Mit bette si in umbevie, Si sprach ,süzer man, la mich Von dinen nóten lósen dich!* 10065. wunneclichsten M, wnneclichen DD, wunnechleichen W. 10068. in MW, im D. 10069. me M, mer W, man D. 10071. meren M, mire D. 10077. so fehlt MW. 10078. minge w'de. 10082. Den DMW. Deutsche Texte des Mittelalters. II. 10103. 10104. 10105. ellan D, in allen M(W). iugest. wallen. vnmaht M, vmnaht D. 10113. baten MW, haten D. 10117. gar sin hant M, alda& sein hant W, sa ze hant D. 10120. erz MW, ex D. 10122. vmbewie. 11
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162 10125 Die hende er gen der bruste vielt, Wan er gůter zúhte wielt, Und naic der werden gůten, Das si des kunde můten Des er genesen solte, 10130 Wan si im helfen wolte [58b] Von siner not. do graf si her In die wunden an das sper Mit ir liehten henden wis, An den lac hoher Gottes vlis, 10135 Und zoh unz an die stunde Das ir das sper begunde Volgen us der wunden dan. Do wurden dem getrüwen man Arzate gewunnen dar 10140 Die sin soltent nemen war Und die im sine wundan Schone und wol verbunden. Io der künic Korodis Kert dar an gar den vlis 10145 Das er den degen nerte Und im das sterben werte, Er hate sin vil grosse clage; Durch Zn beliben siben tage Die richen künege baide alda. 10150 Es wart nie ritter anderswa Bas noch schoner e gepflegen; In dem gezelte da der degen Inne lac, da pflagent sin Edelń juncvrówelin 10155 Und diu clare size maget Von der ich iu han gesaget, Von Norwáge des künges kint. Nu die selben tage sint 10125. 10129. 10143. 10148. süzen D. 10158. gein der bette M. D, D, des M, da von W. Coradiz M(W). in MW, fehlt D. selte. siben MW, selben D(W), siben M. Verendet vróliche, 10160 Die edeln künge riche Wurdent baide des in ain Das si kertent wider hain Mit der vródenbáren diet. Diu herschaft do von dannan schiet 10165 Gen Kurnewal zelande wider. Amilot belaip do sider Durch den werden wunden, Das er wol gesunden Begunde an dem libe; 10170 Mit kinde und óch mit wibe Belaip er dur den werden man Und fürt in sit mit im von dan. Do er zelande kerte, Sin salde sich do merte 10175 Das alle die in sahen, Im des besten jahen Ze Kurnewal. unz er da lae, So zuhteclicher gebárde er pflac Das baidiu wip und man 10180 Wainden, do er schiet von dan. Dar nach do dis alles was Und er vil nach so wol genas Der wundan und der siechait Das er wol gie und rait 10185 Ane siechtumes not, Do nam der künic Amelot Urlób von dem sweher sin Und von der edlen künegin; Er was bi ime (das ist war) 10190 Alda gesin ain halbes jar In sinem künecriche, Und haten fróliche 10165. 10167. 10168. 10171. 10177. 10178. kvrneval. vvnden über iungen. daz W, Do D, biz d, M. vor dur steht vo. kvrmewal — © er MW, fehlt D.
162 10125 Die hende er gen der bruste vielt, Wan er gůter zúhte wielt, Und naic der werden gůten, Das si des kunde můten Des er genesen solte, 10130 Wan si im helfen wolte [58b] Von siner not. do graf si her In die wunden an das sper Mit ir liehten henden wis, An den lac hoher Gottes vlis, 10135 Und zoh unz an die stunde Das ir das sper begunde Volgen us der wunden dan. Do wurden dem getrüwen man Arzate gewunnen dar 10140 Die sin soltent nemen war Und die im sine wundan Schone und wol verbunden. Io der künic Korodis Kert dar an gar den vlis 10145 Das er den degen nerte Und im das sterben werte, Er hate sin vil grosse clage; Durch Zn beliben siben tage Die richen künege baide alda. 10150 Es wart nie ritter anderswa Bas noch schoner e gepflegen; In dem gezelte da der degen Inne lac, da pflagent sin Edelń juncvrówelin 10155 Und diu clare size maget Von der ich iu han gesaget, Von Norwáge des künges kint. Nu die selben tage sint 10125. 10129. 10143. 10148. süzen D. 10158. gein der bette M. D, D, des M, da von W. Coradiz M(W). in MW, fehlt D. selte. siben MW, selben D(W), siben M. Verendet vróliche, 10160 Die edeln künge riche Wurdent baide des in ain Das si kertent wider hain Mit der vródenbáren diet. Diu herschaft do von dannan schiet 10165 Gen Kurnewal zelande wider. Amilot belaip do sider Durch den werden wunden, Das er wol gesunden Begunde an dem libe; 10170 Mit kinde und óch mit wibe Belaip er dur den werden man Und fürt in sit mit im von dan. Do er zelande kerte, Sin salde sich do merte 10175 Das alle die in sahen, Im des besten jahen Ze Kurnewal. unz er da lae, So zuhteclicher gebárde er pflac Das baidiu wip und man 10180 Wainden, do er schiet von dan. Dar nach do dis alles was Und er vil nach so wol genas Der wundan und der siechait Das er wol gie und rait 10185 Ane siechtumes not, Do nam der künic Amelot Urlób von dem sweher sin Und von der edlen künegin; Er was bi ime (das ist war) 10190 Alda gesin ain halbes jar In sinem künecriche, Und haten fróliche 10165. 10167. 10168. 10171. 10177. 10178. kvrneval. vvnden über iungen. daz W, Do D, biz d, M. vor dur steht vo. kvrmewal — © er MW, fehlt D.
Strana 163
Den liehten sumer hin getriben; [58c] Sin sweher was bi im beliben 10195 Also lang als er óch hie Beliben was. do das ergie, Si schiedent dan an ainem tage Mit vil senelicher clage, Diu nach in alda geschach, 10200 Do man si dannan schaiden sach. Den edeln künec und sin wip Und den wunnebernden lip, Vron Duzabelin, sin kint, Traib vil vaste do der wint, 10205 Das si gar fróliche Ze Norwege in das riche Naeh süzen wunsche kamen sit, Do ze komende dar was zit. An dirre zit was Avenis, 10210 Von Ispanya der künie wis, Genesen an sinem baine gar, Das er wol gie und niht im war. Sin wip iesch er zehant An den künic von Engellant. 10215 Den duht es billich. er gie do Ze sime kinde, er sprach also ,Liebiu tohter, nu wil ich Dinem man äntwürten dich; Wilt dich des lan gezemen 10220 Das du den wilt mit willen nemen, So wil ich gerne varn lan Alles das du hast getan.‘ Si sprach ‚vatter, was han ich 10199. wor alda ein d. 10207. süzem M. sit M, siet D. 10208. do ze komenne dar w. z. M (W ganz ähmlich), Do si kament dar d, w, zit D. 10209. In M, En W. 10219. wil dv dich MW. 10121. warn. 10293. watt. 10230. kvndestv dich M(W). 10231. bewelhen. 163 So übels getan wider dich, 10225 Darumbe ich der hulde din Enbern und sol ane sin? Do min geselle, von Brabant Her Wilhelm, kam in dis lant In kindes wis, enknehtes namen, 10280 Do kundest dich des niht schamen Du woltest in bevelhen mir Und mich im, also das wir Gesellen wären. das geschach, Wan im do diu volge jach 10235 Des höhsten lobes des ieman Bi disen ziten me gewan In so wunnebernder jugent An libe, an müte, an mannes tugent. Do minnete ich in, er minnete ouch mich, 10240 Durch mich wolt er verderben sich Und was óch tot unz an die stund Das ich machete in wol gesunt, Ær hat lib und git, Geburt, herschaft, hohen müt, 10245 Ere, zuht mit werdekait, Sin lob so hohe wirde trait Das er in allen richen Sich dem mac wol gelichen Die man an lobe zem besten hat: 10250 Den wil ich han, der mir in lat; Der mich sin robet, so wil ich Benamen e verderben mich Und wil e tóten minen lip E das ich iemer mannes wip 10233. 10234. daz W, d D. wolge. 10236. me DM, ie W. 10239. so M (fol. 77c), Do mich (der übrige Teil der Zeile leer) D. 10240. w'derben. 10241. wor stund steht zit. 10248. dem DW, den M. 10250. han d' D, der M, daz ir W. 11*
Den liehten sumer hin getriben; [58c] Sin sweher was bi im beliben 10195 Also lang als er óch hie Beliben was. do das ergie, Si schiedent dan an ainem tage Mit vil senelicher clage, Diu nach in alda geschach, 10200 Do man si dannan schaiden sach. Den edeln künec und sin wip Und den wunnebernden lip, Vron Duzabelin, sin kint, Traib vil vaste do der wint, 10205 Das si gar fróliche Ze Norwege in das riche Naeh süzen wunsche kamen sit, Do ze komende dar was zit. An dirre zit was Avenis, 10210 Von Ispanya der künie wis, Genesen an sinem baine gar, Das er wol gie und niht im war. Sin wip iesch er zehant An den künic von Engellant. 10215 Den duht es billich. er gie do Ze sime kinde, er sprach also ,Liebiu tohter, nu wil ich Dinem man äntwürten dich; Wilt dich des lan gezemen 10220 Das du den wilt mit willen nemen, So wil ich gerne varn lan Alles das du hast getan.‘ Si sprach ‚vatter, was han ich 10199. wor alda ein d. 10207. süzem M. sit M, siet D. 10208. do ze komenne dar w. z. M (W ganz ähmlich), Do si kament dar d, w, zit D. 10209. In M, En W. 10219. wil dv dich MW. 10121. warn. 10293. watt. 10230. kvndestv dich M(W). 10231. bewelhen. 163 So übels getan wider dich, 10225 Darumbe ich der hulde din Enbern und sol ane sin? Do min geselle, von Brabant Her Wilhelm, kam in dis lant In kindes wis, enknehtes namen, 10280 Do kundest dich des niht schamen Du woltest in bevelhen mir Und mich im, also das wir Gesellen wären. das geschach, Wan im do diu volge jach 10235 Des höhsten lobes des ieman Bi disen ziten me gewan In so wunnebernder jugent An libe, an müte, an mannes tugent. Do minnete ich in, er minnete ouch mich, 10240 Durch mich wolt er verderben sich Und was óch tot unz an die stund Das ich machete in wol gesunt, Ær hat lib und git, Geburt, herschaft, hohen müt, 10245 Ere, zuht mit werdekait, Sin lob so hohe wirde trait Das er in allen richen Sich dem mac wol gelichen Die man an lobe zem besten hat: 10250 Den wil ich han, der mir in lat; Der mich sin robet, so wil ich Benamen e verderben mich Und wil e tóten minen lip E das ich iemer mannes wip 10233. 10234. daz W, d D. wolge. 10236. me DM, ie W. 10239. so M (fol. 77c), Do mich (der übrige Teil der Zeile leer) D. 10240. w'derben. 10241. wor stund steht zit. 10248. dem DW, den M. 10250. han d' D, der M, daz ir W. 11*
Strana 164
164 10255 Werde sn den willen min. Ich wil óch iemermere sin [9a] Ane man, er werde mir, Sit das al mines herzen gir An ime sunder wider strit 10260 Nach al der welte wunsche lit. Den edeln herren hohgemit Wolte ich nemen ane güt, E das ich ainen wolte han Dem Asya wär undertan, 10265 Alder welte drittail gar. Herre min, nu nim des war Durch Got an mir, und wis gemant Das du min vatter bist genant, Und la mich aller manne vri! 10270 La mich beliben als ich si, Und nöte mich dekaines man, Benamen won da ist niht an Daz ich dekeinen welle, Mir enwerde min geselle!‘ — 10275 ‚Mu sage mir, liebiu tohter min, Mac disiu red iht anders sin? Wiltu nemex den ze man Den ich dir gibe, des ich dir gan, Ich maine Avenisen, 10280 Den richen und den wisen, So gib ich dir cron und lant; Won Wilhelm von Brabant Niemer mac noch werden kan Mit dem willen min din man 10285 Aldie wile unz ich nu lebe. Nu nim, den ich dir gerne gebe, Wan e näm ich dir den lip E das du Wilhelmes wip 10268. 92. watt. 10273 und 74. dz ich deheinen welle mir inwerde min geselle M (fol. 77d), W ähnlich, fehlen D. 10277. Wiltu tu nemem. 10279. lich. 10281. dir MW, fehit D. Iemer wurdest! — liebes kint, 10290 La dinen tumben wan! erwint Und tü des ich bitte dich!‘ — ‚Vatter, wes zihest du mich? Durch dine zuht la mich ennot! Benamen, e lit ich den tot! 10295 Sit mir der niht werden sol Dem ich min selbers gunde wol, So solt du mich des erlan Den ich als ungerne han Das er niemer min man 10300 Mit minem willen werden kan. Al die nu sint geborn, Die sint also von mir versworn Das ich niemer mannes wip Wirde an Wilhelmes lip!‘ 10305 JDer künic wart der rede unv7o, Gen ir zurnd er so sere do Der er mit siner warhait Swür so mengen hohen ait Das ir iemermere 10810 Sálde, güt und ere Von im müste sin ver sait. Si sprach ,vater, das ist mir lait! Das la mich han, des bit ich dich Dur Got, und müe niht fürbas mich! 10315 Du sihest doch wol das ich die not Dulde das mir ane den tot Niemer kunde wirs geschehen. Ich miis des von warhait jehen Das ich niemer kan genesen, 10320 Got welle danne der arzat wesen. Du wilt mich schiere tóten, [59b] Wiltu mich lange nóten Des wider minen willen ist.‘ an not M. unfro MW, vnwr D. Der D, d, M, daz W. D, D, das M, dez W. me M, mue W, müt D. von W, fehit D. 10293. 10305. 10307. 10312. 10314. 10318.
164 10255 Werde sn den willen min. Ich wil óch iemermere sin [9a] Ane man, er werde mir, Sit das al mines herzen gir An ime sunder wider strit 10260 Nach al der welte wunsche lit. Den edeln herren hohgemit Wolte ich nemen ane güt, E das ich ainen wolte han Dem Asya wär undertan, 10265 Alder welte drittail gar. Herre min, nu nim des war Durch Got an mir, und wis gemant Das du min vatter bist genant, Und la mich aller manne vri! 10270 La mich beliben als ich si, Und nöte mich dekaines man, Benamen won da ist niht an Daz ich dekeinen welle, Mir enwerde min geselle!‘ — 10275 ‚Mu sage mir, liebiu tohter min, Mac disiu red iht anders sin? Wiltu nemex den ze man Den ich dir gibe, des ich dir gan, Ich maine Avenisen, 10280 Den richen und den wisen, So gib ich dir cron und lant; Won Wilhelm von Brabant Niemer mac noch werden kan Mit dem willen min din man 10285 Aldie wile unz ich nu lebe. Nu nim, den ich dir gerne gebe, Wan e näm ich dir den lip E das du Wilhelmes wip 10268. 92. watt. 10273 und 74. dz ich deheinen welle mir inwerde min geselle M (fol. 77d), W ähnlich, fehlen D. 10277. Wiltu tu nemem. 10279. lich. 10281. dir MW, fehit D. Iemer wurdest! — liebes kint, 10290 La dinen tumben wan! erwint Und tü des ich bitte dich!‘ — ‚Vatter, wes zihest du mich? Durch dine zuht la mich ennot! Benamen, e lit ich den tot! 10295 Sit mir der niht werden sol Dem ich min selbers gunde wol, So solt du mich des erlan Den ich als ungerne han Das er niemer min man 10300 Mit minem willen werden kan. Al die nu sint geborn, Die sint also von mir versworn Das ich niemer mannes wip Wirde an Wilhelmes lip!‘ 10305 JDer künic wart der rede unv7o, Gen ir zurnd er so sere do Der er mit siner warhait Swür so mengen hohen ait Das ir iemermere 10810 Sálde, güt und ere Von im müste sin ver sait. Si sprach ,vater, das ist mir lait! Das la mich han, des bit ich dich Dur Got, und müe niht fürbas mich! 10315 Du sihest doch wol das ich die not Dulde das mir ane den tot Niemer kunde wirs geschehen. Ich miis des von warhait jehen Das ich niemer kan genesen, 10320 Got welle danne der arzat wesen. Du wilt mich schiere tóten, [59b] Wiltu mich lange nóten Des wider minen willen ist.‘ an not M. unfro MW, vnwr D. Der D, d, M, daz W. D, D, das M, dez W. me M, mue W, müt D. von W, fehit D. 10293. 10305. 10307. 10312. 10314. 10318.
Strana 165
Von jamer wart ir ander vrist 10325 Also we das ir geswant. Der künic gie von ir zehant Mit grimme zornecliche, Diu edel tugentriche Mit jamer sölcher clage phlac 10330 Das si dike unversinnet lac, Wan si des fürsten von Brabant Wider ir willen was ermant. TDiu size hate ze aller zit Mit jamer sólchen widerstrit 10335 Das si sich kelte unz an den tot, Swenne ir der künic ieman bot Ze man an den degen wis. Do das der Spanjol Avenis Bevant und ze allen ziten sach, 10340 Er zurnde óch ser und sprach „Her kinic, hant uf minen lip, E ich dekain wip Mit minem willen nàme Der ich so wider zame 10345 Wár als ich iuwer tohter bin, E wolt ich von mir geben hin Mit willen güt, ere und lant, Und wolte ain münic sin genant; Swenne ich die ze wibe erkur 10350 Von der ich iemer hinnan fur Niht horte in allen minen tagen Wan süften, wainen und clagen, So kofte ich willechlichen mir Grosse unsalde und óch ir: 10355 E das mir nu mere Unhail und gros unere Von ir hie wider fire, 10330. unuersinnet D, vnversvnnen MW. 10335. kelte D, sich kelnte M, sich chlagt W. 10838. der MW, fehlt D. schaniol D, spanniol MW. 10339. Bewant. 10342. e d, ich MW. 165 E wolt ich das ich verswüre Wip und al die werdekait 10860 Diu mir von Got ist uf gelait. — Her künie, lant mich urlup han! Ir hettent gerne mir getan Das beste nach dem willen min; Sit des nu niht mohte sin, 10365 So sôlent wir doch mit ganzer kraft Iemer státe frünschaft Zen ander willecliche han!‘ Des wart da sicherhait getan Von den herren baiden 10370 Mit trüwen und mit aiden. Won dannen schiet der künic do Vil laitlich und was unvro Das im so misselungen Was an der süzen jungen 10375 An eren und an libe, Und im da nit ze wibe Moht noch enwolt Werden noch ensolt Die er für alle wip erkos. 10380 Óch wart an vróde sigelos Der rich kinic von Fngellant, Das sin wille also erwant Und sich diu raine güte Wider sinem müte [59c] Sazt also vesteclich. 10886 Diu edel tugentrich, Diu künegin wise, Min vrówe Peatrise, Klagt ir kint iuber lut, 10390 Und das der künic, ir lieber trut, Het so grozes herzelait; 10352. Va. vainen. 10356. vnheiles vn vnere MW. 10358. verswůre MW, wfůre D. 10364. des MW, d, D. 10385. westeclich. 10889. wb'. 10390. das] daz W, d, M, do D.
Von jamer wart ir ander vrist 10325 Also we das ir geswant. Der künic gie von ir zehant Mit grimme zornecliche, Diu edel tugentriche Mit jamer sölcher clage phlac 10330 Das si dike unversinnet lac, Wan si des fürsten von Brabant Wider ir willen was ermant. TDiu size hate ze aller zit Mit jamer sólchen widerstrit 10335 Das si sich kelte unz an den tot, Swenne ir der künic ieman bot Ze man an den degen wis. Do das der Spanjol Avenis Bevant und ze allen ziten sach, 10340 Er zurnde óch ser und sprach „Her kinic, hant uf minen lip, E ich dekain wip Mit minem willen nàme Der ich so wider zame 10345 Wár als ich iuwer tohter bin, E wolt ich von mir geben hin Mit willen güt, ere und lant, Und wolte ain münic sin genant; Swenne ich die ze wibe erkur 10350 Von der ich iemer hinnan fur Niht horte in allen minen tagen Wan süften, wainen und clagen, So kofte ich willechlichen mir Grosse unsalde und óch ir: 10355 E das mir nu mere Unhail und gros unere Von ir hie wider fire, 10330. unuersinnet D, vnversvnnen MW. 10335. kelte D, sich kelnte M, sich chlagt W. 10838. der MW, fehlt D. schaniol D, spanniol MW. 10339. Bewant. 10342. e d, ich MW. 165 E wolt ich das ich verswüre Wip und al die werdekait 10860 Diu mir von Got ist uf gelait. — Her künie, lant mich urlup han! Ir hettent gerne mir getan Das beste nach dem willen min; Sit des nu niht mohte sin, 10365 So sôlent wir doch mit ganzer kraft Iemer státe frünschaft Zen ander willecliche han!‘ Des wart da sicherhait getan Von den herren baiden 10370 Mit trüwen und mit aiden. Won dannen schiet der künic do Vil laitlich und was unvro Das im so misselungen Was an der süzen jungen 10375 An eren und an libe, Und im da nit ze wibe Moht noch enwolt Werden noch ensolt Die er für alle wip erkos. 10380 Óch wart an vróde sigelos Der rich kinic von Fngellant, Das sin wille also erwant Und sich diu raine güte Wider sinem müte [59c] Sazt also vesteclich. 10886 Diu edel tugentrich, Diu künegin wise, Min vrówe Peatrise, Klagt ir kint iuber lut, 10390 Und das der künic, ir lieber trut, Het so grozes herzelait; 10352. Va. vainen. 10356. vnheiles vn vnere MW. 10358. verswůre MW, wfůre D. 10364. des MW, d, D. 10385. westeclich. 10889. wb'. 10390. das] daz W, d, M, do D.
Strana 166
166 Óch clagt si die arebait, Die not, das grosse herzeser, Das dem jungen fürsten her 10895 Geschach in dem riche. Stil und togenliche Hulfent ir der selben clag Die juncvröwen alle tag, Won in der werde wigant 10400 Und sin zuht was so wol erkant. Das lant der selben clage pflac Clägelich naht und tac, Won er het alda verscholt Das man und wip im warent holt. 10405 Noch was ir aller clage ain wint Unz an der welte wunsches kint, Die rainen Amalyen, Des lobes hóheste» amien. Wie sere diu in mengen wis 10410 Klagte ir liep, ir trut amis? Der edel degen unverzaget Wart von den andern da geclaget Mit worten und mit mite: Do clagte in diu güte 10415 Mit sinnen und mit herzen, Mit clagelichem smerzen, Mit wetünder arebait Die si an libe, an müte lait So sere das ir von der not 10420 Des libes kraft was vil nach tot. Den kumber zaigete der ir war, Ir ernstlich gemite gar, Das von herze gie die clage Die si was clagende alle tage. 10425 Wie das der stolze degen balt Mit ernestlichem mite galt, Des hant ir ain tail vernomen. 10392. 10408. 10409. 10410. 10420. 10432. die arbeit MW, ir h'zelait D. hochsten W, höhestes D, hohist M. vor div steht im. chlagt W, Kragte D. wil. walschait. Nu wil ich aber wider komen An der aventure stam. 10430 An libe, an müte, an vröden lam Müz ich si laider lassen hie Die nie valschait begie, Wan das si des engolten hat Das si an alle missetat 10435 Aller tugende ain spiegel glas Mit wiplichen trüwen was. Swa ich si anders danne wol Mit den mären lassen sol, Das sol man mir verkeren niht, 10440 Wan es ungern mir geschicht. Als uns diu aventüre saget, Der stumbe wert und unverzaget Da ze Norwegen belaip. Der winter kam do. den vertraip 10445 Der ellenthafte wise Mit so zühteclichem prise Das alle die in sahen, [60a] Gemanlich des jahen Im wáre enallen wis berat 10450 Der wer/de pris mit werdekait; Mit zuht, mit hohgelobter tugent, Mit schóne in wunneclicher jugent Hate im Got so wol getan, Das im sin rede wart verlan. 10455 Ors, pfant, richiu clait Wurden im alda berait Und alles das er solte han. Der künic wolt in des niht erlan Er miste ze allen ziten 10460 Mit im kurzewilen riten Hin und her wit in diu lant. Sin tugent wart so wit erkant welte M, wárlde W, werde D. schöne M, schon W, sche D. Hate im D, het im W, hattin M. wart DW, were M. pfant D, pferit M(W). 10450. 10452. 10453. 10454. 10455.
166 Óch clagt si die arebait, Die not, das grosse herzeser, Das dem jungen fürsten her 10895 Geschach in dem riche. Stil und togenliche Hulfent ir der selben clag Die juncvröwen alle tag, Won in der werde wigant 10400 Und sin zuht was so wol erkant. Das lant der selben clage pflac Clägelich naht und tac, Won er het alda verscholt Das man und wip im warent holt. 10405 Noch was ir aller clage ain wint Unz an der welte wunsches kint, Die rainen Amalyen, Des lobes hóheste» amien. Wie sere diu in mengen wis 10410 Klagte ir liep, ir trut amis? Der edel degen unverzaget Wart von den andern da geclaget Mit worten und mit mite: Do clagte in diu güte 10415 Mit sinnen und mit herzen, Mit clagelichem smerzen, Mit wetünder arebait Die si an libe, an müte lait So sere das ir von der not 10420 Des libes kraft was vil nach tot. Den kumber zaigete der ir war, Ir ernstlich gemite gar, Das von herze gie die clage Die si was clagende alle tage. 10425 Wie das der stolze degen balt Mit ernestlichem mite galt, Des hant ir ain tail vernomen. 10392. 10408. 10409. 10410. 10420. 10432. die arbeit MW, ir h'zelait D. hochsten W, höhestes D, hohist M. vor div steht im. chlagt W, Kragte D. wil. walschait. Nu wil ich aber wider komen An der aventure stam. 10430 An libe, an müte, an vröden lam Müz ich si laider lassen hie Die nie valschait begie, Wan das si des engolten hat Das si an alle missetat 10435 Aller tugende ain spiegel glas Mit wiplichen trüwen was. Swa ich si anders danne wol Mit den mären lassen sol, Das sol man mir verkeren niht, 10440 Wan es ungern mir geschicht. Als uns diu aventüre saget, Der stumbe wert und unverzaget Da ze Norwegen belaip. Der winter kam do. den vertraip 10445 Der ellenthafte wise Mit so zühteclichem prise Das alle die in sahen, [60a] Gemanlich des jahen Im wáre enallen wis berat 10450 Der wer/de pris mit werdekait; Mit zuht, mit hohgelobter tugent, Mit schóne in wunneclicher jugent Hate im Got so wol getan, Das im sin rede wart verlan. 10455 Ors, pfant, richiu clait Wurden im alda berait Und alles das er solte han. Der künic wolt in des niht erlan Er miste ze allen ziten 10460 Mit im kurzewilen riten Hin und her wit in diu lant. Sin tugent wart so wit erkant welte M, wárlde W, werde D. schöne M, schon W, sche D. Hate im D, het im W, hattin M. wart DW, were M. pfant D, pferit M(W). 10450. 10452. 10453. 10454. 10455.
Strana 167
Das nie swigender man Also hohen pris gewan. 19465 So in der kinic da haime lie, So erliezen in die vrówen nie, Diu junevrówe und die künegin, Er müste dike bi in sin, So kund er so gefüge schimph, 10470 So rehten manlichen gelimph Das sin ereberndiu kunst Bejagte an lobe ir aller gunst. Doch &bertrab er si des niht Mit geselleclicher phliht, 10475 Das er in niht ze hainlich Wurde, des behüt er sich: Er müst in zallen stunden Werden niuwe funden. Das tet er durch die geschiht 10480 Das si verniugernten iht Und in begunden smahen, So si in ze dike sahen. Io der winter ende nam Und der aberelle kam, 10485 Und in den wselden über al Sich der vogel süzer schal Begunde hohen enwiderstrit, Und gen der liehten sumer zit Blümen kament unde gras, 10480 Und alles das mit vróden was Das in der welte lepte, Des müt ze fróden strebte, Als es diu süze jugent gebot, Do sas der künic Amelot 10485 Ze rate bi sinen ratgeben, 10471. chunst W, kunt D. 10479. gefvgen MW. 10480. Das si vernigerntin iht M (fol. 79a), Das ver (die übrige Zeile leer) D. 10503. iärkliches. 10506. aldiv nehsten M(W). 10509. mütes D, besser: gütes MW. 167 Wie er den sumer solte leben Und wie er den vertribe also Das alle die beliben vro Die des an in gerüchten 10500 Das si da vröde süchten Nahen und verre. Der tugende riche herre Pflac des aller järklich Das er flais mit flisse sich 10505 Das man me vröde bi im vant Danne über állà wálschen lant Ane Engellant, da was vil me Vróde, als ich han gesprochen e. Der künic was riches mütes, 10510 Dirre was des gûtes [605] Im vil bi wol ebenglich Und was doch laider niht so rich. JDem edeln wisen herren git Riet sin eregernder müt, 10515 Der an im mit zühten /ac, Das er ie den sumer phlac Vróliche àllá sine zil Fróde und kurzewile vil Durch maenege eregernde schar 10520 Die verre durch in strichen dar, Das si durch in beliben vro. Do er was an dem rat also, Do kamen uf den hóf geritten Gar mit rilichem sitten 10525 Botten, die hate in das lant Von Tenemarke dar gesant In der botteschefte sin Der stolze kinic Witechin, 10510. gütes ID, besser: mütes MW. 10511. vnd an der edel im geleich W. 10519. doch was er gütes nicht so reich W, vii was doch beider niht so rich M. 10515. lac] lach W, phlac D. 10521. mit im M(W). 10525. botten M, Rotten DW.
Das nie swigender man Also hohen pris gewan. 19465 So in der kinic da haime lie, So erliezen in die vrówen nie, Diu junevrówe und die künegin, Er müste dike bi in sin, So kund er so gefüge schimph, 10470 So rehten manlichen gelimph Das sin ereberndiu kunst Bejagte an lobe ir aller gunst. Doch &bertrab er si des niht Mit geselleclicher phliht, 10475 Das er in niht ze hainlich Wurde, des behüt er sich: Er müst in zallen stunden Werden niuwe funden. Das tet er durch die geschiht 10480 Das si verniugernten iht Und in begunden smahen, So si in ze dike sahen. Io der winter ende nam Und der aberelle kam, 10485 Und in den wselden über al Sich der vogel süzer schal Begunde hohen enwiderstrit, Und gen der liehten sumer zit Blümen kament unde gras, 10480 Und alles das mit vróden was Das in der welte lepte, Des müt ze fróden strebte, Als es diu süze jugent gebot, Do sas der künic Amelot 10485 Ze rate bi sinen ratgeben, 10471. chunst W, kunt D. 10479. gefvgen MW. 10480. Das si vernigerntin iht M (fol. 79a), Das ver (die übrige Zeile leer) D. 10503. iärkliches. 10506. aldiv nehsten M(W). 10509. mütes D, besser: gütes MW. 167 Wie er den sumer solte leben Und wie er den vertribe also Das alle die beliben vro Die des an in gerüchten 10500 Das si da vröde süchten Nahen und verre. Der tugende riche herre Pflac des aller järklich Das er flais mit flisse sich 10505 Das man me vröde bi im vant Danne über állà wálschen lant Ane Engellant, da was vil me Vróde, als ich han gesprochen e. Der künic was riches mütes, 10510 Dirre was des gûtes [605] Im vil bi wol ebenglich Und was doch laider niht so rich. JDem edeln wisen herren git Riet sin eregernder müt, 10515 Der an im mit zühten /ac, Das er ie den sumer phlac Vróliche àllá sine zil Fróde und kurzewile vil Durch maenege eregernde schar 10520 Die verre durch in strichen dar, Das si durch in beliben vro. Do er was an dem rat also, Do kamen uf den hóf geritten Gar mit rilichem sitten 10525 Botten, die hate in das lant Von Tenemarke dar gesant In der botteschefte sin Der stolze kinic Witechin, 10510. gütes ID, besser: mütes MW. 10511. vnd an der edel im geleich W. 10519. doch was er gütes nicht so reich W, vii was doch beider niht so rich M. 10515. lac] lach W, phlac D. 10521. mit im M(W). 10525. botten M, Rotten DW.
Strana 168
168 Die wurdent minneclichen da 10530 Enpfangen do. si giengen sa Für den künic riche, Der bot in minnecliche Sinen grüz mit werdekait. Als im genade wart gesait 10535 Dez grüzes der von im geschach, Ain grave zühteclichen sprach, Der was Baldewin genant Und wart ze botten dar gesant, Als ich diu märe vernomen han 10540 ‚Herre, ich wil iuch wissen lan Dur was wir her komen sin. Üns hat der kúnic Witechin Von Tenemarke her gesant Das wir rehte tůnt erkant 10545 Was er an iuch gesprochen hat, Als an disen briefe stat.“ JDen bot er dem künge hin, Er müste, als ich bewiset bin, Mit ainem insigel guldin 10550 Riliche besigelt sin, Als er von aines künges hant Sol küngen werden gesant. Den brach er uf unde las. Hörent wie er gesriben was 10555 Und was im Witechin enbot! ‚Richer Amelot! Mit früntschaft früntlichen grüz Dar nach als ez nu wesen müs, Enbütet und den dienest sin 10560 Iu der künic Witechin. Rehte als ir mir hant getan, Dar nach sont ir den grüz verstan, Es sig úbel alde gůt. Ir wissent wol das ir mir tůnt 10565 Das schadelicheste ungemach Das ie künge me geschach. Iu ist vil wol erkant das ir Nement mit gewalte mir Zwai diu richesten ainlant, 10570 Die nu dienent iuwer hant. Das sont ir wissen wol das ir Die baidiu soltent haben von mir; Nu went irs aigenlichen han. [60c] Went ir dez noch ze bůze stan 10575 Und, als ir sont, diu baidiu lant Enphahen noch von miner hant, So lasse ich iuch ze hulden komen, Und swas ir mir hant genomen An disen landen die sint min, 10580 Das sol iu gar vergeben sin!‘ To der kinic den brief gelas, Von zorneclichem müte er was Blaic gevar und dar nach rot. Der edel künic Amylot 10585 Sinen zorn doch enthielt, Wan er mit zühten wizze wielt, Unde sprach gezogenliche ,Minü lant, minü künecriche Sint mich also komen an 10590 Das ich niemannes man Haizen sol noch bin genant; Mit aigenschaft sint minü lant Also von alter an mich komen Das ich nit han vernomen 10595 Das ich si sol von iemanne han. Wil iuwer herre mich bestan Durch de kainer slahte nit, 10530. 10535. 10537. 10545. giegen sa, das s über d. der W, des D. genant, das erste n aus s gebessert. W, D, was MW. zesprechenne MW) 10546. als ez an MW. 10556. 10558. 10583. 10586. 10588. 10594. richer kvnec A. M. vor als steht ez. gewar. wielt W, hielt D. mein lant mein chunichreiche W. ich des niht MW.
168 Die wurdent minneclichen da 10530 Enpfangen do. si giengen sa Für den künic riche, Der bot in minnecliche Sinen grüz mit werdekait. Als im genade wart gesait 10535 Dez grüzes der von im geschach, Ain grave zühteclichen sprach, Der was Baldewin genant Und wart ze botten dar gesant, Als ich diu märe vernomen han 10540 ‚Herre, ich wil iuch wissen lan Dur was wir her komen sin. Üns hat der kúnic Witechin Von Tenemarke her gesant Das wir rehte tůnt erkant 10545 Was er an iuch gesprochen hat, Als an disen briefe stat.“ JDen bot er dem künge hin, Er müste, als ich bewiset bin, Mit ainem insigel guldin 10550 Riliche besigelt sin, Als er von aines künges hant Sol küngen werden gesant. Den brach er uf unde las. Hörent wie er gesriben was 10555 Und was im Witechin enbot! ‚Richer Amelot! Mit früntschaft früntlichen grüz Dar nach als ez nu wesen müs, Enbütet und den dienest sin 10560 Iu der künic Witechin. Rehte als ir mir hant getan, Dar nach sont ir den grüz verstan, Es sig úbel alde gůt. Ir wissent wol das ir mir tůnt 10565 Das schadelicheste ungemach Das ie künge me geschach. Iu ist vil wol erkant das ir Nement mit gewalte mir Zwai diu richesten ainlant, 10570 Die nu dienent iuwer hant. Das sont ir wissen wol das ir Die baidiu soltent haben von mir; Nu went irs aigenlichen han. [60c] Went ir dez noch ze bůze stan 10575 Und, als ir sont, diu baidiu lant Enphahen noch von miner hant, So lasse ich iuch ze hulden komen, Und swas ir mir hant genomen An disen landen die sint min, 10580 Das sol iu gar vergeben sin!‘ To der kinic den brief gelas, Von zorneclichem müte er was Blaic gevar und dar nach rot. Der edel künic Amylot 10585 Sinen zorn doch enthielt, Wan er mit zühten wizze wielt, Unde sprach gezogenliche ,Minü lant, minü künecriche Sint mich also komen an 10590 Das ich niemannes man Haizen sol noch bin genant; Mit aigenschaft sint minü lant Also von alter an mich komen Das ich nit han vernomen 10595 Das ich si sol von iemanne han. Wil iuwer herre mich bestan Durch de kainer slahte nit, 10530. 10535. 10537. 10545. giegen sa, das s über d. der W, des D. genant, das erste n aus s gebessert. W, D, was MW. zesprechenne MW) 10546. als ez an MW. 10556. 10558. 10583. 10586. 10588. 10594. richer kvnec A. M. vor als steht ez. gewar. wielt W, hielt D. mein lant mein chunichreiche W. ich des niht MW.
Strana 169
So endarf er an dirre zit Minü lant niht sprechen an 10600 Und jchen ich sul sin sin man Und habe im sinü lant genomen. Er mag es gefüger an komen: Wil er durch mütewillen mich Bestan, so ist im lobelich 10605 Das er der rede tü sich abe Der er dekaine volge habe! Ich wil gerne, wil eht er, Ain urlug das iemer wer, Verwetton unz wir baide leben, 10610 Das wirs an ander niht vergeben, Und sweder ünser furder ste Unde des urluges abe ge, . Der werde sa des andern man: Alsus sol ers griffen an 10615 Alde lasse mich beliben hin Als ich her beliben bin! IDo der grave erhorte das, Er sprach aber fürebas ,Herre, lieber herre min, 10620 Mac es mit iuwern hulden sin, So sol ich iu mere sagen. — „Ja, ir sont mich nit verdagen, Swas iuwer herre habe mir Enbotten her, das sagent eht ir! 10625 Ain botte sinem herren sol Sin dinc werben, das stat wol. Sagent ane vorhte, swas ir welt!* Do sprach der zühte riche helt ,Nu ist mir von herzen lait 169 10630 Das ich iu laider warhait Sagen sol und sagen müs. So hat iu früntschaft und grüz Und dar zü den dienest sin Min herre, kinic Witekin, 10635 Widersait durch fientschaft Von im und von al der kraft Die er gen iu mac gehan. [61a] Mit hilfe wil im des gestan Gierrar? der künic von Estylant, 10640 Óch wil im helfe tün erkant Gütschart von Liflanden, Mit frechen wiganden Wil nu er helfe óch sin berait, Von den sig iuch óch widersait. 10645 Der suln ir worzaichen sin Zwai insigel guldin Diu sü iu baide hant gesant.' Diu bot er im sa zehant: Àn ainem briefe ietweders was, 10650 Da er die warhait ane las Wie im die unverzageten lr früntschaft wider sageten. 370 sprach der künie Amilot „Ich bin also grosser not 10655 Bi minen tagen her genesen: Wil mir Got genedic wesen, So mac ich noch genesen wol. Iuwer herre vinden sol An mir und sol sin gewert 10660 Alles des sin herze gert: Swenne er kumet, er vindet mich!* 10600. 10606. 10609. sigeln W. 10624. 10627. 10628. 10630. 10632. so M (fol. 80a), fehlt D. wolge. W'wetton D, vergiseln M, ver- eht ir über mir. worhte. welit. der W, fehlt D. leide warh. M, laider die warh. W. hat] ha. 10635. durch aus mit gebessert. 10637. gen am Rande nachgetragen. 10639. Gierrare D, Gyrat M(W). estyval D, Estilant M, estenlant W. 10649. Wil nu erhelfe öch sin b. D, wil im ir helfe sin b. M. 10645. Der D, des MW. . ir vorzaichen D, min wortzeichen M, mein wartzaichen W. 10661. windz.
So endarf er an dirre zit Minü lant niht sprechen an 10600 Und jchen ich sul sin sin man Und habe im sinü lant genomen. Er mag es gefüger an komen: Wil er durch mütewillen mich Bestan, so ist im lobelich 10605 Das er der rede tü sich abe Der er dekaine volge habe! Ich wil gerne, wil eht er, Ain urlug das iemer wer, Verwetton unz wir baide leben, 10610 Das wirs an ander niht vergeben, Und sweder ünser furder ste Unde des urluges abe ge, . Der werde sa des andern man: Alsus sol ers griffen an 10615 Alde lasse mich beliben hin Als ich her beliben bin! IDo der grave erhorte das, Er sprach aber fürebas ,Herre, lieber herre min, 10620 Mac es mit iuwern hulden sin, So sol ich iu mere sagen. — „Ja, ir sont mich nit verdagen, Swas iuwer herre habe mir Enbotten her, das sagent eht ir! 10625 Ain botte sinem herren sol Sin dinc werben, das stat wol. Sagent ane vorhte, swas ir welt!* Do sprach der zühte riche helt ,Nu ist mir von herzen lait 169 10630 Das ich iu laider warhait Sagen sol und sagen müs. So hat iu früntschaft und grüz Und dar zü den dienest sin Min herre, kinic Witekin, 10635 Widersait durch fientschaft Von im und von al der kraft Die er gen iu mac gehan. [61a] Mit hilfe wil im des gestan Gierrar? der künic von Estylant, 10640 Óch wil im helfe tün erkant Gütschart von Liflanden, Mit frechen wiganden Wil nu er helfe óch sin berait, Von den sig iuch óch widersait. 10645 Der suln ir worzaichen sin Zwai insigel guldin Diu sü iu baide hant gesant.' Diu bot er im sa zehant: Àn ainem briefe ietweders was, 10650 Da er die warhait ane las Wie im die unverzageten lr früntschaft wider sageten. 370 sprach der künie Amilot „Ich bin also grosser not 10655 Bi minen tagen her genesen: Wil mir Got genedic wesen, So mac ich noch genesen wol. Iuwer herre vinden sol An mir und sol sin gewert 10660 Alles des sin herze gert: Swenne er kumet, er vindet mich!* 10600. 10606. 10609. sigeln W. 10624. 10627. 10628. 10630. 10632. so M (fol. 80a), fehlt D. wolge. W'wetton D, vergiseln M, ver- eht ir über mir. worhte. welit. der W, fehlt D. leide warh. M, laider die warh. W. hat] ha. 10635. durch aus mit gebessert. 10637. gen am Rande nachgetragen. 10639. Gierrare D, Gyrat M(W). estyval D, Estilant M, estenlant W. 10649. Wil nu erhelfe öch sin b. D, wil im ir helfe sin b. M. 10645. Der D, des MW. . ir vorzaichen D, min wortzeichen M, mein wartzaichen W. 10661. windz.
Strana 170
170 Der botte sprach „herre, er hat sich Vermessen des das er iuch wil Süchen in vil kurzem zil 10665 Alhie i» iuwerm riche“ — ,S0 wis er sicherliche Das er mich vindet, swen er kumet“ — ‚Disü rede claine frumet‘, Sprachent si do baide, 10670 ‚Es ist zit das man sich schaide.‘ Der edel künic Amylot Dem botten rich gabe bot, Von silber und von golde, Mit rilichem solde 10675 Hat er in gerne vil gegeben: Uf ir ere und uf ir leben Versprach ir ait die gabe da. Die botten nament urlub sa Und fürent wider in ir lant. 10680 Sit do Wittechin bevant Was der künic Amylot Gesprochen hate und im enbot, Er wart vil zornie, niht ze vro. Mit menger vientlicher dro 10685 Sazt er sinen müt daran Wie er also den werden man Angeriten móhte Das sinen eren tóhte, Wan er so grosser dinge jach 10690 Uf in der siniu /ant an sprach. 10662. 10663. 10664. 10665. 10668. Der] der MW, Ser D. W'messe. zil, 1 aus t gebessert. in MW, fehlt D. div wehsel rede M. 10672. den MW. 10675. Hat DM, het W. zweite g aus b gebessert. 10678. bottent. 10689. wan W, Wach D. gegeben, das -Als üns diu aventüre sait, Den rat het er allen uf gelait Witekin der máre Und sin helfáre 10695 Gutschart von Lyvonje Und Gyrart von Estonje, E das ze Norwäge in das lant Die botten warin hin gesant Umbe anders niht wan umbe den haz 10700 Das Amilot ie lebte bas [675] Und rilicher mit güte, Mit lib und óch mit müte Danne si. das was ir nit, Und warneten sich alle die zit, 10705 Do die botten füren hin, Mit ainen grossen her uf in, Und haten das zesamene braht, Als es was von in gedaht, Swenne in die botten kámen 10710 Und si die màr ver nàmen Wie der degen státe Die rede enpfangen hâte, Das si zehant mit dem her Balde kertent über mer 10715 Ze Norwege in das riche, E das sich werliche Der ellenthafte wigant Ze wer gesazte und sinü lant Be warte gen ir ritterschaft 10720 Und gen ir vientlicher kraft. 10690. 10692. 10695. lant MW, hant D. er fehlt MW. Gvtschart M(W), Geschart D. 10696. Gÿrart M, gyrat W, Gyrant D. 10699. niht am Rande nachgetragen. das zweile vmbe (b aus h gebessert) D, dvr MW). 10704. die über der Zeile eingefügt. 10705. hin W, hain D.
170 Der botte sprach „herre, er hat sich Vermessen des das er iuch wil Süchen in vil kurzem zil 10665 Alhie i» iuwerm riche“ — ,S0 wis er sicherliche Das er mich vindet, swen er kumet“ — ‚Disü rede claine frumet‘, Sprachent si do baide, 10670 ‚Es ist zit das man sich schaide.‘ Der edel künic Amylot Dem botten rich gabe bot, Von silber und von golde, Mit rilichem solde 10675 Hat er in gerne vil gegeben: Uf ir ere und uf ir leben Versprach ir ait die gabe da. Die botten nament urlub sa Und fürent wider in ir lant. 10680 Sit do Wittechin bevant Was der künic Amylot Gesprochen hate und im enbot, Er wart vil zornie, niht ze vro. Mit menger vientlicher dro 10685 Sazt er sinen müt daran Wie er also den werden man Angeriten móhte Das sinen eren tóhte, Wan er so grosser dinge jach 10690 Uf in der siniu /ant an sprach. 10662. 10663. 10664. 10665. 10668. Der] der MW, Ser D. W'messe. zil, 1 aus t gebessert. in MW, fehlt D. div wehsel rede M. 10672. den MW. 10675. Hat DM, het W. zweite g aus b gebessert. 10678. bottent. 10689. wan W, Wach D. gegeben, das -Als üns diu aventüre sait, Den rat het er allen uf gelait Witekin der máre Und sin helfáre 10695 Gutschart von Lyvonje Und Gyrart von Estonje, E das ze Norwäge in das lant Die botten warin hin gesant Umbe anders niht wan umbe den haz 10700 Das Amilot ie lebte bas [675] Und rilicher mit güte, Mit lib und óch mit müte Danne si. das was ir nit, Und warneten sich alle die zit, 10705 Do die botten füren hin, Mit ainen grossen her uf in, Und haten das zesamene braht, Als es was von in gedaht, Swenne in die botten kámen 10710 Und si die màr ver nàmen Wie der degen státe Die rede enpfangen hâte, Das si zehant mit dem her Balde kertent über mer 10715 Ze Norwege in das riche, E das sich werliche Der ellenthafte wigant Ze wer gesazte und sinü lant Be warte gen ir ritterschaft 10720 Und gen ir vientlicher kraft. 10690. 10692. 10695. lant MW, hant D. er fehlt MW. Gvtschart M(W), Geschart D. 10696. Gÿrart M, gyrat W, Gyrant D. 10699. niht am Rande nachgetragen. das zweile vmbe (b aus h gebessert) D, dvr MW). 10704. die über der Zeile eingefügt. 10705. hin W, hain D.
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Dar nach vil kurzeliche sider, Do die botten kamen wider Und Witechin der wigant Amelotes rede bevant, 10725 Vil wite er sich besande Von lande ze lande Nach sinen helfáren, Das si beraite wáren Also das si den wisen man 10730 Zehant hulfent riten an. Er lech und gab vil richen solt, Lehen, silber und golt .Des gab er vil gebender hant; Swen er soldes wirdic vant 10735 An libe, an wirde, an müte, Den richte er mit güte Unz das der ellenthafter man Wol tusent ritter gewan Und vier tusent sarjande. 10740 Von sin aines lande Gyrart der künic von Estilant Brahte mit werlicher hant Aht hundert ritter güt, An ritters wer vil wol behüt, 10745 Mit drin tusent sarjanden. Gutschart von Liflanden Braht im óch in siner schar Wol sehs hundert ritter dar Die man werhaft erkande, 10750 Vier tusent sarjande Mit starkan lanzen und óch mit bogen, 10721. kvrtzliche M, kurzelich' D. 10724. bewant. 10733. vil gebenď D, mit gebender M, uil von seiner W. 10735. wirde D, wer MW. mite, m über g. '10739. vier MW, wie D. 10740. sin] sein W, sines M, ir D. 10741. Gyrart MW, Brahte D. Estilant M, estimant D, estenlant W. 171 An hoher manhait unbetrogen Und vil behend in vreher wer; Dire baider künge her 10755 Von Liflant und von Estilant Samendent sich sa zehant Mit kreften werliche Ze Tenmarke in das riche. TN'u misten óch beraitet sin 10760 Die der künic Witechin Von sinen landen fürte dan. Der ellenthafte wise man Uf das mer beraiten hies [61c] Schif, cochen, saities, 10765 Schalander und ussier geniic, Der im iegliches trüc Lüt, ors, hárnásch, spise In also richer wise Das er des niht wolde 10770 Das da gebresten solde Dekainer ricchait sinem her. Do schident si hin über mer. Schiere wurdent si gesant Hin ze Norwege in das lant 10775 Und füren werliche Ze drin enden in das riche Und stifient in dem lande Mit róbe und óch mit brande Schaiden und arbaite vil. 10780 Si hatent in vil kurzem zil Dem ellenthaften werden man Vil bi gar gewunnen an 10744. 10748. 10758. 10764. tiez M. 10765. 10772. 10777. wil. sehs M, seh. D. behende W, bereit M. nach Schif Punkt. kokin. sei- wiser D, vssier M. schiftin MW. stiften M, stiesent D, schiften W.
Dar nach vil kurzeliche sider, Do die botten kamen wider Und Witechin der wigant Amelotes rede bevant, 10725 Vil wite er sich besande Von lande ze lande Nach sinen helfáren, Das si beraite wáren Also das si den wisen man 10730 Zehant hulfent riten an. Er lech und gab vil richen solt, Lehen, silber und golt .Des gab er vil gebender hant; Swen er soldes wirdic vant 10735 An libe, an wirde, an müte, Den richte er mit güte Unz das der ellenthafter man Wol tusent ritter gewan Und vier tusent sarjande. 10740 Von sin aines lande Gyrart der künic von Estilant Brahte mit werlicher hant Aht hundert ritter güt, An ritters wer vil wol behüt, 10745 Mit drin tusent sarjanden. Gutschart von Liflanden Braht im óch in siner schar Wol sehs hundert ritter dar Die man werhaft erkande, 10750 Vier tusent sarjande Mit starkan lanzen und óch mit bogen, 10721. kvrtzliche M, kurzelich' D. 10724. bewant. 10733. vil gebenď D, mit gebender M, uil von seiner W. 10735. wirde D, wer MW. mite, m über g. '10739. vier MW, wie D. 10740. sin] sein W, sines M, ir D. 10741. Gyrart MW, Brahte D. Estilant M, estimant D, estenlant W. 171 An hoher manhait unbetrogen Und vil behend in vreher wer; Dire baider künge her 10755 Von Liflant und von Estilant Samendent sich sa zehant Mit kreften werliche Ze Tenmarke in das riche. TN'u misten óch beraitet sin 10760 Die der künic Witechin Von sinen landen fürte dan. Der ellenthafte wise man Uf das mer beraiten hies [61c] Schif, cochen, saities, 10765 Schalander und ussier geniic, Der im iegliches trüc Lüt, ors, hárnásch, spise In also richer wise Das er des niht wolde 10770 Das da gebresten solde Dekainer ricchait sinem her. Do schident si hin über mer. Schiere wurdent si gesant Hin ze Norwege in das lant 10775 Und füren werliche Ze drin enden in das riche Und stifient in dem lande Mit róbe und óch mit brande Schaiden und arbaite vil. 10780 Si hatent in vil kurzem zil Dem ellenthaften werden man Vil bi gar gewunnen an 10744. 10748. 10758. 10764. tiez M. 10765. 10772. 10777. wil. sehs M, seh. D. behende W, bereit M. nach Schif Punkt. kokin. sei- wiser D, vssier M. schiftin MW. stiften M, stiesent D, schiften W.
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172 Sine beste veste. Die schádelichen geste 10785 Rittent mit so grosser kraft Das sich der grossen ritterschaft Und den kreftigen herren Das riche nienan kunde erweren Wan swa die veste lagent, 10790 Die sólcher veste pflagent Das si nieman vorhtent dran, Die behebtont sine man Mit menger werlicher wer. Ze jungest laite sich das her 10795 Für des künges hóbet stat Galverne, diu was wol gesat Und werliche behüt. Fünf hundert werde ritter güt Der selben veste pflagen, 10800 Bi den ze wer da lagen Zwai tusent sarjande Und von al dem lande Zem besten us gesundert Schüzzen wol zwai hundert, 10805 Die hatent al gesworn Under ainen herren wol geborn, Der hiez der grave Morant; Wis und ellenthaft erkant Was der hohgemüte degen, 10810 Der solte do der veste pflegen. Nu lassen ze Norwegen den pin Dulden und besessen sin Galverne, und vernement wie Ez umbe des landes künic ergie! 10788. 10789. 10796. nachgetragen. 10797. 10815. 10816. d, M, Nas D. niend' M. veste DM, stete W. Caluerne M. wol am Rande besat MW. behütet. nu D, in MW. vitekin. 10815 JDo nu diu máre wurdent schin Das in der künic Witekin Benamen in kurzen ziten Mit güften wolte an riten, Er las us sinen vesten 10820 Die güten und die besten Und besazte si zehant; Die andern lie der wigant Ane wer und unbehüt. Der edel herre hohgemüt 10825 Kerte balde sunder twal Ansinen sweher ze Kurnewal [62a] Und clagete im sinen kumber gar, Der in do twanc und im do war, Und wie er was geritten an. 10830 Coradis der werde man Warb do selbe und sande In allem sinem lande Nach magen und nach mannen. Selb straic er dannan 10835 Hin ze Walais in das lant Und tet da sine clag erkant, Als die noch in kumber sint. Der künie was siner swester kint, Der da was künic übers lant, 10840 Gillamur was er genant, Der gehies im helfe do Und was ze helfenne ime vil vro. Amylot bot richen solt, Baidiu silber und golt, 10845 Da mit er schiere groze kraft Gewan von werder ritterschaft Und von so crefteclicher wer 10818. 10819. 10827. 10830. 10831. 10834. 10835. mit creften M, sülb W. las, S aus t gebessert. sinen MW, sin' D. Coradiz M(W), Cordis D. selbe MW, selle D. streich M, strich W. zevalajs. werdei.
172 Sine beste veste. Die schádelichen geste 10785 Rittent mit so grosser kraft Das sich der grossen ritterschaft Und den kreftigen herren Das riche nienan kunde erweren Wan swa die veste lagent, 10790 Die sólcher veste pflagent Das si nieman vorhtent dran, Die behebtont sine man Mit menger werlicher wer. Ze jungest laite sich das her 10795 Für des künges hóbet stat Galverne, diu was wol gesat Und werliche behüt. Fünf hundert werde ritter güt Der selben veste pflagen, 10800 Bi den ze wer da lagen Zwai tusent sarjande Und von al dem lande Zem besten us gesundert Schüzzen wol zwai hundert, 10805 Die hatent al gesworn Under ainen herren wol geborn, Der hiez der grave Morant; Wis und ellenthaft erkant Was der hohgemüte degen, 10810 Der solte do der veste pflegen. Nu lassen ze Norwegen den pin Dulden und besessen sin Galverne, und vernement wie Ez umbe des landes künic ergie! 10788. 10789. 10796. nachgetragen. 10797. 10815. 10816. d, M, Nas D. niend' M. veste DM, stete W. Caluerne M. wol am Rande besat MW. behütet. nu D, in MW. vitekin. 10815 JDo nu diu máre wurdent schin Das in der künic Witekin Benamen in kurzen ziten Mit güften wolte an riten, Er las us sinen vesten 10820 Die güten und die besten Und besazte si zehant; Die andern lie der wigant Ane wer und unbehüt. Der edel herre hohgemüt 10825 Kerte balde sunder twal Ansinen sweher ze Kurnewal [62a] Und clagete im sinen kumber gar, Der in do twanc und im do war, Und wie er was geritten an. 10830 Coradis der werde man Warb do selbe und sande In allem sinem lande Nach magen und nach mannen. Selb straic er dannan 10835 Hin ze Walais in das lant Und tet da sine clag erkant, Als die noch in kumber sint. Der künie was siner swester kint, Der da was künic übers lant, 10840 Gillamur was er genant, Der gehies im helfe do Und was ze helfenne ime vil vro. Amylot bot richen solt, Baidiu silber und golt, 10845 Da mit er schiere groze kraft Gewan von werder ritterschaft Und von so crefteclicher wer 10818. 10819. 10827. 10830. 10831. 10834. 10835. mit creften M, sülb W. las, S aus t gebessert. sinen MW, sin' D. Coradiz M(W), Cordis D. selbe MW, selle D. streich M, strich W. zevalajs. werdei.
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Das er sich wol versach dem her Geben volleclichen strit 10850 Mit krefte an der selben zit; Dis erwarp er ze Walaiz. Northumbri und Glorgalaiz, Diu zwai lant kament schiere Mit mánigem soldiere 10855 In richer wer vil wol bewart, Die si soldierten uf die vart, Durch die richen künege dar. Si gewunnen also groze schar Das si des haten güten wan 10860 In móhte nieman widerstan, Und was óch das vil wsetlich. Ze Kornewal da samende sich Diu werliche ritterschaft Und wühs mit ellens richer kraft 10865 Und mit manlicher wer. Do schiften diu her uf das mer. Da lazen si! — Nu hóren wie Es ze Norwege ergie! Do Amilot was under wegen, 10870 Mit drin hern was belegen Galverne ze drin siten Die man si sach an striten Mit menger wer vil menic valt, Zer vierden siten lac an walt 10875 So creftic das er werte das Nieman da mit gewalte saz. Diu edel veste Johanis, 10849. wolleclichen. 10851. waleis M. 10852. Northumbri M, Northumbi D. ze waleis M; Norgalaiz? (s. Zeidler, a. a. O. S. 8 und die Einl. zu diesem Abdruck). 10864. soldierten M, soldiere D. 10873. walt. 10877. johanis D, Joheneiz W, lohenis M. 10879. werden D, besser: vordern MW. 10881. des selben w. M. walde. 173 Da Amilot der künic wis Und alle sine werden gar 10880 Waren ie mit huse biz dar, Jensit des waldes lac, Diu so grosser veste pflac Das niemanne tohte Der sie besizzen móhte 10885 Inwendic ainer mile zil. Me gezierde danne vil [620] Diu veste pflac mit schónhait. Da solte, als ins das mare sait, Diu hohgeborne kinegin 10890 Und diu junevrówe sin, Diu clare Duzabele, La bea buzele, Diu raine hohgemüte, Und der getrüwe güte 10895 Dem man dirre aventüre jach, Die wil er fir und sprach, Und dem man ir noch sol jehen, Swas halt im laides s? geschehen. Der was den vrówen also trut 10900 Das si in stil und überlut Ertent zallen stunden Mit flize swa si kunden. Si bristen im die ermel sin, Borten, huben, schapellin 10905 Gabent si im ze aller zit Mit grossem vlize enwiderstrit. Sin zuht, sin schóne und óch sin tugent Und sin minnecliche jugent 10891. zabele D. 10892. 10895. 10897. 10898. 10901. 10908. 10906. 10907. dvzabele M, dutzabele W, div- Labela D, la beah M. dem M, Den DW. ir MW, fehlt D. si M, fehlt D. ertent M, ersten W, Erent D. vor sin steht an. flize M(W), vize D. schóne MW, chone D.
Das er sich wol versach dem her Geben volleclichen strit 10850 Mit krefte an der selben zit; Dis erwarp er ze Walaiz. Northumbri und Glorgalaiz, Diu zwai lant kament schiere Mit mánigem soldiere 10855 In richer wer vil wol bewart, Die si soldierten uf die vart, Durch die richen künege dar. Si gewunnen also groze schar Das si des haten güten wan 10860 In móhte nieman widerstan, Und was óch das vil wsetlich. Ze Kornewal da samende sich Diu werliche ritterschaft Und wühs mit ellens richer kraft 10865 Und mit manlicher wer. Do schiften diu her uf das mer. Da lazen si! — Nu hóren wie Es ze Norwege ergie! Do Amilot was under wegen, 10870 Mit drin hern was belegen Galverne ze drin siten Die man si sach an striten Mit menger wer vil menic valt, Zer vierden siten lac an walt 10875 So creftic das er werte das Nieman da mit gewalte saz. Diu edel veste Johanis, 10849. wolleclichen. 10851. waleis M. 10852. Northumbri M, Northumbi D. ze waleis M; Norgalaiz? (s. Zeidler, a. a. O. S. 8 und die Einl. zu diesem Abdruck). 10864. soldierten M, soldiere D. 10873. walt. 10877. johanis D, Joheneiz W, lohenis M. 10879. werden D, besser: vordern MW. 10881. des selben w. M. walde. 173 Da Amilot der künic wis Und alle sine werden gar 10880 Waren ie mit huse biz dar, Jensit des waldes lac, Diu so grosser veste pflac Das niemanne tohte Der sie besizzen móhte 10885 Inwendic ainer mile zil. Me gezierde danne vil [620] Diu veste pflac mit schónhait. Da solte, als ins das mare sait, Diu hohgeborne kinegin 10890 Und diu junevrówe sin, Diu clare Duzabele, La bea buzele, Diu raine hohgemüte, Und der getrüwe güte 10895 Dem man dirre aventüre jach, Die wil er fir und sprach, Und dem man ir noch sol jehen, Swas halt im laides s? geschehen. Der was den vrówen also trut 10900 Das si in stil und überlut Ertent zallen stunden Mit flize swa si kunden. Si bristen im die ermel sin, Borten, huben, schapellin 10905 Gabent si im ze aller zit Mit grossem vlize enwiderstrit. Sin zuht, sin schóne und óch sin tugent Und sin minnecliche jugent 10891. zabele D. 10892. 10895. 10897. 10898. 10901. 10908. 10906. 10907. dvzabele M, dutzabele W, div- Labela D, la beah M. dem M, Den DW. ir MW, fehlt D. si M, fehlt D. ertent M, ersten W, Erent D. vor sin steht an. flize M(W), vize D. schóne MW, chone D.
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174 Macheten so lieb den vröwen, 10910 So si begundent schöwen Die wunnebernden clarhait Die Got hate an in gelait, Das er vil lihte wäre gewert, Ob er kunde han gegert 10915 Etlicher geselleschaft, Da von sin herze frödehaft Wäre und mohte worden sin. Sus swaig er und lait hohen pin, Also das er niht ensprach, 10920 Von sinen trüwen das geschach, In der er unverwandelt für, Wan er laiste swes er swür. fSwaz ze Galverne do geschach, Wie man den und den da, sach 10925 Nach hohem prise striten, Des wart ze allen ziten Den vrówan vil und me gesait. Nu pflac ir wiplich kinthait Mit vróden wiplicher sitte 10930 Die den vrówen wonont mitte, Ich maine die miugerne: Swenne in von Galverne Wart von mannes manhait Also menic mar gesait, 10935 So sprachens dike under in ,Wir solden senden óch da hin Disen werden ritter güt, Er ist vil lihte also gemüt Das er als ain wise man 10940 Nach ritters prise werben kan. Sin kumber und sin hoher pin 10909. Machete D — machetin M, macht in W. 10914. ers M, erz W. 10991. d' DM, den W. vnverwandelt M, unuerwandeln W, unverwaltet DD. 10928. galwerne D, Caluerne M. 10931. nigerne M, mugerne D. 10935. sprachen si MW, sprech D. Mac wol in vrówan dienste sin. Dast war, er ist dem wol gelich Das er sig edel und ellens rich. 10945 Swelch dise grosse not Ir ze dienest im gebot, [62c] Der diende er lihte gerner da. Disü máre kament sa An in mit sólher frage do, 10950 Die vrówan vrageten in also Ob er mit, kunst und die kraft Hatte das er ritterschaft Wolte üeben oder kunde Oder ob ers ie begunde, 10955 Si woltont in vil gerne Beraiten gen Galverne, Ob er tyostieren wolte da. Do winct er und naic in sa, Der edel degen stäte, 10960 Das ers vil gerne täte. 1Do die juncvrówen sahen das, Er liebten ie bas und ie bas. Si sprachent ,sit der degen wert Mit willen ritterschefte gert, 10965 So sont wir im helfen dar zü So wol das ers also getü Das er nach ritters prise gar Us ünser kámenaten var. Das sont wir niman wissen lan! 10970 Es sol so hainliche ergan Das es under dem gesinde Nieman hie bevinde Wan zwen knappen, die da hin Uns helfen wol beraiten in 10945. swelch frówe MW. 10949. dao. 10954. begundoe. 10957. winc. 10961. -vröwen auf Rasur. 10962. liebten D = liebete in MW. 10972. bewinde.
174 Macheten so lieb den vröwen, 10910 So si begundent schöwen Die wunnebernden clarhait Die Got hate an in gelait, Das er vil lihte wäre gewert, Ob er kunde han gegert 10915 Etlicher geselleschaft, Da von sin herze frödehaft Wäre und mohte worden sin. Sus swaig er und lait hohen pin, Also das er niht ensprach, 10920 Von sinen trüwen das geschach, In der er unverwandelt für, Wan er laiste swes er swür. fSwaz ze Galverne do geschach, Wie man den und den da, sach 10925 Nach hohem prise striten, Des wart ze allen ziten Den vrówan vil und me gesait. Nu pflac ir wiplich kinthait Mit vróden wiplicher sitte 10930 Die den vrówen wonont mitte, Ich maine die miugerne: Swenne in von Galverne Wart von mannes manhait Also menic mar gesait, 10935 So sprachens dike under in ,Wir solden senden óch da hin Disen werden ritter güt, Er ist vil lihte also gemüt Das er als ain wise man 10940 Nach ritters prise werben kan. Sin kumber und sin hoher pin 10909. Machete D — machetin M, macht in W. 10914. ers M, erz W. 10991. d' DM, den W. vnverwandelt M, unuerwandeln W, unverwaltet DD. 10928. galwerne D, Caluerne M. 10931. nigerne M, mugerne D. 10935. sprachen si MW, sprech D. Mac wol in vrówan dienste sin. Dast war, er ist dem wol gelich Das er sig edel und ellens rich. 10945 Swelch dise grosse not Ir ze dienest im gebot, [62c] Der diende er lihte gerner da. Disü máre kament sa An in mit sólher frage do, 10950 Die vrówan vrageten in also Ob er mit, kunst und die kraft Hatte das er ritterschaft Wolte üeben oder kunde Oder ob ers ie begunde, 10955 Si woltont in vil gerne Beraiten gen Galverne, Ob er tyostieren wolte da. Do winct er und naic in sa, Der edel degen stäte, 10960 Das ers vil gerne täte. 1Do die juncvrówen sahen das, Er liebten ie bas und ie bas. Si sprachent ,sit der degen wert Mit willen ritterschefte gert, 10965 So sont wir im helfen dar zü So wol das ers also getü Das er nach ritters prise gar Us ünser kámenaten var. Das sont wir niman wissen lan! 10970 Es sol so hainliche ergan Das es under dem gesinde Nieman hie bevinde Wan zwen knappen, die da hin Uns helfen wol beraiten in 10945. swelch frówe MW. 10949. dao. 10954. begundoe. 10957. winc. 10961. -vröwen auf Rasur. 10962. liebten D = liebete in MW. 10972. bewinde.
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10975 Und mit im dar von hinnan varn; Die sont mit aiden das bewarn Das es niemer menschen lip, De weder man oder wip, Von in verneme und siez sagen.' 10980 Do hiezen dar die vrówen tragen Ainen türen pfeller güt, Der was rot alsam an blüt, Dar us wart mit richen sitten Ain türe wappen rok gesnitten, 10985 Ain deke, ain banier riche; Im wurdent riliche Mit ritterlicher richait Gemachot ganzü wappenclait Diu mit aner varwe gar 10990 Warent rot und rot gevar, Deke, ors, heln, schilt und sper Was alles rot und gar, swas er Gen der ritterschefte dan Ze wappen sólte füren an. iht 10995 1Do die rainen vrówen güt Den stolzen degen hohgemüt Mit küneclicher werdekait Hettont schon und wol berait, Züzim wurdent sa zehant 11000 Zewen knappen dar gesant, Die swürent das si fürtent in Gen der rittherschefte hin Also das es von al der schar Niemer wurde man gewar 11005 Noch dekaines menschen lip, Es hisse man alde wip, [63a] Und swelcher maz er ritte Und swas er pris da erstritte, 10983. 10989. 10990. 11000. 11008. 11009. riche. varwe gar M, warwe ga D. gewar. zwen W. ez M, er DW. táten M, táte D. Das si in das täten kunt. 11010 Nu het an der stunt Der künic richen hernæs da, Den trügent im die knappen sa Hin in des künges marstal, Da siniu ors über al 11015 Stündent. da wart im berait, Als üns diu aventure sait, Ain ors rot, wol getan; Das müste alles hainlich ergan Das es nieman innan wart. 11020 Da wart berait uf die vart Der stolz degen wise Nach ritterlichem prise. Dis was an der abent zit, So der tac ain ende git 11025 Und dü naht wil vahen an. Dem ellenthaften werden man Wart vor der port gebaitet wol, Als man noch fürsten baiten sol, Da er vil hainliche lac. 11030 Gen den ziten so der tac Wahset nach der hanecrat Und mit grawem schine uf gat, Er gie von siner slafstat, Die knappen des sin winken bat 11035 Das si balde wachetint Und sich mit im uf machtint. Des willen warent siu nüt laz; Do entweltent si niht fürebaz, Si beraitent sich von dan. 11040 Schiere do es tagen began, Do hettent si den degen balt Ze Galverne für den walt Braht, da mit vil grosser wer 11010. der selben st. MW. 11025. naht W, nah D. wahen. 11027. port gebaitet D, bvrc gebettet M, purch gepetet W. 11098. baite D, betten M, fehlt W. 11082. vf M, auf W, vs D.
10975 Und mit im dar von hinnan varn; Die sont mit aiden das bewarn Das es niemer menschen lip, De weder man oder wip, Von in verneme und siez sagen.' 10980 Do hiezen dar die vrówen tragen Ainen türen pfeller güt, Der was rot alsam an blüt, Dar us wart mit richen sitten Ain türe wappen rok gesnitten, 10985 Ain deke, ain banier riche; Im wurdent riliche Mit ritterlicher richait Gemachot ganzü wappenclait Diu mit aner varwe gar 10990 Warent rot und rot gevar, Deke, ors, heln, schilt und sper Was alles rot und gar, swas er Gen der ritterschefte dan Ze wappen sólte füren an. iht 10995 1Do die rainen vrówen güt Den stolzen degen hohgemüt Mit küneclicher werdekait Hettont schon und wol berait, Züzim wurdent sa zehant 11000 Zewen knappen dar gesant, Die swürent das si fürtent in Gen der rittherschefte hin Also das es von al der schar Niemer wurde man gewar 11005 Noch dekaines menschen lip, Es hisse man alde wip, [63a] Und swelcher maz er ritte Und swas er pris da erstritte, 10983. 10989. 10990. 11000. 11008. 11009. riche. varwe gar M, warwe ga D. gewar. zwen W. ez M, er DW. táten M, táte D. Das si in das täten kunt. 11010 Nu het an der stunt Der künic richen hernæs da, Den trügent im die knappen sa Hin in des künges marstal, Da siniu ors über al 11015 Stündent. da wart im berait, Als üns diu aventure sait, Ain ors rot, wol getan; Das müste alles hainlich ergan Das es nieman innan wart. 11020 Da wart berait uf die vart Der stolz degen wise Nach ritterlichem prise. Dis was an der abent zit, So der tac ain ende git 11025 Und dü naht wil vahen an. Dem ellenthaften werden man Wart vor der port gebaitet wol, Als man noch fürsten baiten sol, Da er vil hainliche lac. 11030 Gen den ziten so der tac Wahset nach der hanecrat Und mit grawem schine uf gat, Er gie von siner slafstat, Die knappen des sin winken bat 11035 Das si balde wachetint Und sich mit im uf machtint. Des willen warent siu nüt laz; Do entweltent si niht fürebaz, Si beraitent sich von dan. 11040 Schiere do es tagen began, Do hettent si den degen balt Ze Galverne für den walt Braht, da mit vil grosser wer 11010. der selben st. MW. 11025. naht W, nah D. wahen. 11027. port gebaitet D, bvrc gebettet M, purch gepetet W. 11098. baite D, betten M, fehlt W. 11082. vf M, auf W, vs D.
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176 Von Estilant des künges her 11045 Mit hohgemüten rotten lac. Dis was so fer uf den tac Das man die sunnen sach uf gan. Die inren jahent ane wan Er gab also liehten schin, 11050 Es móhte wol ain engel sin Und welte für si stritten da. Der graf Morant hiez do sa Das ieglich ritter an der zit Sich beraite uf ainen strit 11055 Und uf die mur an die wer. Er hiez das man gen dem her Diu náàhsten tor uf tate, Ob der degen státe Der vient ieman velti da, 11060 Das si den infürtent sa. Alle zit und alle tag Nach der aventüre sag Für das die stat besessen wart, Do was da vil ungespart 11065 Ieclich herre káme dar Wol berait nach wunsche gar [630] Für Galvern hin geritten, Und süchent da nach ritters sitten "Dyostieren und fundenz niht. 11070 Von der selben geschicht Wart in dem her an máre Wie ain ritter wâre Komen uf aine tyost aldar. Do des der künic wart gewar, 11075 Der máre wart sin herze vro, Vil schier er sich beraide do 11056. 11059. 11060. zügten W. 11062. 11064. 11068. 11069. gen dem mer M. welti D, valte M, valde W. infürtent D, in zvhten M, in aueuentve. vngespar. suechten W. iostierär W. Gen dem frómdem ritter rot. Über als sin her er do gebot Das nieman ritte mit im dan 11080 Gen dem ellenthaften man. Er sprach ,sit ich bin gewert Alles des min herze gert, So lant mich aine ritten, Pris und er erstritten, 11085 Sid ich den hie funden han Der mich nu getar bestan!' Do der künic von Estilant, Girrat der wise wigant, Ritterliche wart berait 11090 Nach kineclicher richait, Er kam uf hoher minnen gelt Flogierent übers velt Gen dem verswigenden stumben dan. Der edel tugentricher man 11095 Begunde kündeclichen in Zóchen gen dem walde hin Nahen für die veste. Die ellenthaften geste Kertent gen an andern her, 11100 Ain lieht gefárwet felle sper Fürt ietweder an der hant. Diu ors wurdent sa gemant Uf die rabine mit den sporn, Die stolzen helde wol geborn. 11105 Diu sper gen andern naigtent, Die tyost si an andern zaigtent Mit so fravelicher ger Das vor ir hant ietweders sper 11074. 11078. 11092. welt. 11093. 11096. 11100. 11107. wart W, war D. verbot M. walopierinde M, walopieret W. uswigede D, vswigin MW. Zôchen D, zôhin M, Czenen W. gevarwer M. velle M, folle D. fráwelicher.
176 Von Estilant des künges her 11045 Mit hohgemüten rotten lac. Dis was so fer uf den tac Das man die sunnen sach uf gan. Die inren jahent ane wan Er gab also liehten schin, 11050 Es móhte wol ain engel sin Und welte für si stritten da. Der graf Morant hiez do sa Das ieglich ritter an der zit Sich beraite uf ainen strit 11055 Und uf die mur an die wer. Er hiez das man gen dem her Diu náàhsten tor uf tate, Ob der degen státe Der vient ieman velti da, 11060 Das si den infürtent sa. Alle zit und alle tag Nach der aventüre sag Für das die stat besessen wart, Do was da vil ungespart 11065 Ieclich herre káme dar Wol berait nach wunsche gar [630] Für Galvern hin geritten, Und süchent da nach ritters sitten "Dyostieren und fundenz niht. 11070 Von der selben geschicht Wart in dem her an máre Wie ain ritter wâre Komen uf aine tyost aldar. Do des der künic wart gewar, 11075 Der máre wart sin herze vro, Vil schier er sich beraide do 11056. 11059. 11060. zügten W. 11062. 11064. 11068. 11069. gen dem mer M. welti D, valte M, valde W. infürtent D, in zvhten M, in aueuentve. vngespar. suechten W. iostierär W. Gen dem frómdem ritter rot. Über als sin her er do gebot Das nieman ritte mit im dan 11080 Gen dem ellenthaften man. Er sprach ,sit ich bin gewert Alles des min herze gert, So lant mich aine ritten, Pris und er erstritten, 11085 Sid ich den hie funden han Der mich nu getar bestan!' Do der künic von Estilant, Girrat der wise wigant, Ritterliche wart berait 11090 Nach kineclicher richait, Er kam uf hoher minnen gelt Flogierent übers velt Gen dem verswigenden stumben dan. Der edel tugentricher man 11095 Begunde kündeclichen in Zóchen gen dem walde hin Nahen für die veste. Die ellenthaften geste Kertent gen an andern her, 11100 Ain lieht gefárwet felle sper Fürt ietweder an der hant. Diu ors wurdent sa gemant Uf die rabine mit den sporn, Die stolzen helde wol geborn. 11105 Diu sper gen andern naigtent, Die tyost si an andern zaigtent Mit so fravelicher ger Das vor ir hant ietweders sper 11074. 11078. 11092. welt. 11093. 11096. 11100. 11107. wart W, war D. verbot M. walopierinde M, walopieret W. uswigede D, vswigin MW. Zôchen D, zôhin M, Czenen W. gevarwer M. velle M, folle D. fráwelicher.
Strana 177
Ze clainan spissan gar zerbrach; 11110 Her Wilhelm den künic stach Mit sölchen kreften an den helm Das er viel nider uf den melm, Und das claine grüne gras Dae senfteste bette was 11115 Das er mohte do gehan; Er fiel so fer uf den plan Das er gar unversunnen lac Und de kainer kreften pflac. JDie inren warent do berait, 11120 Als ich iuch han hie vor gesait, Und warent die porten uf gespart; Die tárne het wol bewart .Der wis graf Morant. Mit ainer schar kam er zehant 11125 Für die stat hin uf den plan Da diu dyost was getan. [63v] Der künic wart do vunden Ligent: im was geswunden. Si hübent uf den werden man 11130 Und fürtent in gevangen dan In ir stat frólich, Si warent vródenrich. Der stumbe kerte balde Wider zü dem walde, 11135 Alda er sine knappen vant, Die entwapent in sa zehant. 11109. Fleck. 11114. d, senftiste bette was M (fol. 83d), W ähnlich, fehlt D, eine Zeile ist hiefür frei- gelassen, doch nicht ergänzt worden. 11115. gehan MW, gähen D. 11116. plan MW, pla D. 11118. de kekain'. 11119. |D], D. (4s stand Die am Beginn der Zeile; ie wurde ausradiert, soda/s D für die Initiale vorgeschrieben blieb.) 11124. kam M, chom W, fehlt D. 11127. wnden D — fvnden MW. 11129. si zvhtin MW. Deutsche Texte des Mittelalters. II. spissan, über den beiden ss ein 177 Si hettent baide wol gesehen Die er die im was geschehen. Den rám man im do abe twüg 11140 Den er von isenz male trüoc, Und lait an sich sinü clait. Nu was im aldar berait Ain pittit manger; er as sa, Das hettent sine knappen da, 11145 Vasant und perdisikin, Simel, moras und win, Als es die vrówan santont dar. Den tac lac der fürste gar In dem walde stille, 11150 Won es was wol sin wille Das nieman da bevunde wie, Wie die geschiht von im ergie, Won diu juncvrówe raine, Vro Duzabel allaine, 11155 Und die junvrówan gemait Von den es was gar uf gelait. Der abent nahen do began: Mit den knappen zogte dan Der stumbe hóves und wis. 11160 Ze naht kam er ze Johanis: Die vrówan vragtent máre Wie im gelungen ware, Die knappen in do sagtent Von dem unverzagten 11130. gewangen. 11145. Wasant vi perdisikien D, Fasende vi Berdisekin M, Speise nach dem willen sein W. 11146. simil moraz M, semel moraz W. 11151. bewnde. 11152. Wie die] div MW. 11156. Wo. 11157. began, g aus b gebessert. 11158. den MW, dem D. zopet. M, zogte W, zogtent D. 11159. hówes. 11160. ze hant MW. 11164. vnwerzagtent. 12
Ze clainan spissan gar zerbrach; 11110 Her Wilhelm den künic stach Mit sölchen kreften an den helm Das er viel nider uf den melm, Und das claine grüne gras Dae senfteste bette was 11115 Das er mohte do gehan; Er fiel so fer uf den plan Das er gar unversunnen lac Und de kainer kreften pflac. JDie inren warent do berait, 11120 Als ich iuch han hie vor gesait, Und warent die porten uf gespart; Die tárne het wol bewart .Der wis graf Morant. Mit ainer schar kam er zehant 11125 Für die stat hin uf den plan Da diu dyost was getan. [63v] Der künic wart do vunden Ligent: im was geswunden. Si hübent uf den werden man 11130 Und fürtent in gevangen dan In ir stat frólich, Si warent vródenrich. Der stumbe kerte balde Wider zü dem walde, 11135 Alda er sine knappen vant, Die entwapent in sa zehant. 11109. Fleck. 11114. d, senftiste bette was M (fol. 83d), W ähnlich, fehlt D, eine Zeile ist hiefür frei- gelassen, doch nicht ergänzt worden. 11115. gehan MW, gähen D. 11116. plan MW, pla D. 11118. de kekain'. 11119. |D], D. (4s stand Die am Beginn der Zeile; ie wurde ausradiert, soda/s D für die Initiale vorgeschrieben blieb.) 11124. kam M, chom W, fehlt D. 11127. wnden D — fvnden MW. 11129. si zvhtin MW. Deutsche Texte des Mittelalters. II. spissan, über den beiden ss ein 177 Si hettent baide wol gesehen Die er die im was geschehen. Den rám man im do abe twüg 11140 Den er von isenz male trüoc, Und lait an sich sinü clait. Nu was im aldar berait Ain pittit manger; er as sa, Das hettent sine knappen da, 11145 Vasant und perdisikin, Simel, moras und win, Als es die vrówan santont dar. Den tac lac der fürste gar In dem walde stille, 11150 Won es was wol sin wille Das nieman da bevunde wie, Wie die geschiht von im ergie, Won diu juncvrówe raine, Vro Duzabel allaine, 11155 Und die junvrówan gemait Von den es was gar uf gelait. Der abent nahen do began: Mit den knappen zogte dan Der stumbe hóves und wis. 11160 Ze naht kam er ze Johanis: Die vrówan vragtent máre Wie im gelungen ware, Die knappen in do sagtent Von dem unverzagten 11130. gewangen. 11145. Wasant vi perdisikien D, Fasende vi Berdisekin M, Speise nach dem willen sein W. 11146. simil moraz M, semel moraz W. 11151. bewnde. 11152. Wie die] div MW. 11156. Wo. 11157. began, g aus b gebessert. 11158. den MW, dem D. zopet. M, zogte W, zogtent D. 11159. hówes. 11160. ze hant MW. 11164. vnwerzagtent. 12
Strana 178
178 11165 Gar das hail das im geschach, Wie er den künic nider stach Und wie der was gevangen; Gar als es was ergangen, Also wurdent sa zestunt 11170 Den vröwan al diu märe kunt, Das si wurdent ir so rehte vro Das si vor liebů waindent do Und dike zurndent das an Got Das er verhangte sin gebot 11175 Das sin red im was benomen, Und er so gar was vollekomen; Er wart in stil und überlut Also wert und also trut Das halt nie wol redender man 11180 Von vröwan sölichen gunst gewan Als der unverzagte Mit swigen da bejagte; Das machtont sine werden sitte Die sinen zühten wontont mitte, 11185 Und diu vil grosse salekait Diu von Got im was berait. [64a] 3Do diu vil werdiu ritterschaft, Die des jungen heldes kraft Ain tail von sorgen loste 11190 Und in unvróde troste, Diu máre kündeclich bevant Das in der künie von Estilant Was in die stat gevangen komen, Ir lait was in so gar benomen 11195 Das si der not vergassent gar Die in von sorge ie gewar. Der grave Morant in des bat Das er dem her und óch der stat Von den sinen sólte geben 11200 Staten vrid, und welt er leben. Dis müst sin. es geschach, Die von Estilant man sach Frid geben und stille ligcen. Dem her wart vróden vil verzigen, 11205 Si wurdent truric vunden. Die inren do begunden Mit fróden in hohem mite sweben Und frólich leben Durch das hail das in geschach. 11210 An dem andern tag man sach Gütschart von Liflant, Den stolzen degen wit erkant, Djostieren süchen gen der stat, Mit frid rüfte er und bat 11215 Das si im gäben eteswen Her us, disen oder den, Der da dyostierte wider in; Fürt er den gevangen hin Oder stäch in der tyost nider, 11220 Das si im denne gabint wider. Gierarten von Estilant; Ob aber in valte aines hant, Das er sich zůz im dar in ZEntwůúrte gevangen hin. 11167. 193. 218. 224. gewangen. 11172. wor si steht vo. 11173. zvrnden MW, zurdent D. 11174. whangte. sin MW, sim D. 11176. wollekomen. 11180. Won. solhe M. 11181. vnwerzagte. 11190. vnfróden MW, von vróde D. 11191. kvntliche 7M, káneclich D. 11197. grauve. 11204. Dem her w. vr. vil gezige D, dem her w. vil verzigen M, dem herren w. friude uertzigen W. 11205. wnden D = fvnden MW. 11911. Güthart D, Gvtscharten M(W). 11918. Diestieren. 11214. er MW, fehlt D. 11919. in zer tj. M. 11222. aines DW, ienes M.
178 11165 Gar das hail das im geschach, Wie er den künic nider stach Und wie der was gevangen; Gar als es was ergangen, Also wurdent sa zestunt 11170 Den vröwan al diu märe kunt, Das si wurdent ir so rehte vro Das si vor liebů waindent do Und dike zurndent das an Got Das er verhangte sin gebot 11175 Das sin red im was benomen, Und er so gar was vollekomen; Er wart in stil und überlut Also wert und also trut Das halt nie wol redender man 11180 Von vröwan sölichen gunst gewan Als der unverzagte Mit swigen da bejagte; Das machtont sine werden sitte Die sinen zühten wontont mitte, 11185 Und diu vil grosse salekait Diu von Got im was berait. [64a] 3Do diu vil werdiu ritterschaft, Die des jungen heldes kraft Ain tail von sorgen loste 11190 Und in unvróde troste, Diu máre kündeclich bevant Das in der künie von Estilant Was in die stat gevangen komen, Ir lait was in so gar benomen 11195 Das si der not vergassent gar Die in von sorge ie gewar. Der grave Morant in des bat Das er dem her und óch der stat Von den sinen sólte geben 11200 Staten vrid, und welt er leben. Dis müst sin. es geschach, Die von Estilant man sach Frid geben und stille ligcen. Dem her wart vróden vil verzigen, 11205 Si wurdent truric vunden. Die inren do begunden Mit fróden in hohem mite sweben Und frólich leben Durch das hail das in geschach. 11210 An dem andern tag man sach Gütschart von Liflant, Den stolzen degen wit erkant, Djostieren süchen gen der stat, Mit frid rüfte er und bat 11215 Das si im gäben eteswen Her us, disen oder den, Der da dyostierte wider in; Fürt er den gevangen hin Oder stäch in der tyost nider, 11220 Das si im denne gabint wider. Gierarten von Estilant; Ob aber in valte aines hant, Das er sich zůz im dar in ZEntwůúrte gevangen hin. 11167. 193. 218. 224. gewangen. 11172. wor si steht vo. 11173. zvrnden MW, zurdent D. 11174. whangte. sin MW, sim D. 11176. wollekomen. 11180. Won. solhe M. 11181. vnwerzagte. 11190. vnfróden MW, von vróde D. 11191. kvntliche 7M, káneclich D. 11197. grauve. 11204. Dem her w. vr. vil gezige D, dem her w. vil verzigen M, dem herren w. friude uertzigen W. 11205. wnden D = fvnden MW. 11911. Güthart D, Gvtscharten M(W). 11918. Diestieren. 11214. er MW, fehlt D. 11919. in zer tj. M. 11222. aines DW, ienes M.
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11225 Also bot ze kampfe sich Zallan tagen stundeclich Mit sin selbes munde Mit botschaft swa er kunde, Und bot des sine siccherhait 11230 Mit geselleschaft und mangen ait Das er nieman von al der schar Ze helfe wolte füren dar Wan sich ainen und nieman mer; Das bot der riche fürste her, 11935 Und das sin kemphe tet alsam. . Àn ainen rat do züzim nam Die inren grave Morant. Er sprach ,ir herren, sint gemant Des hohen aides den ir 11940 Minem herren und mir Swürent, do er von üns für! Ünser ieglicher swür Also ferre so er móhte Und sinen kreften tólte, 11245 Behalten im güt und lant; Des sont ir von im sin gemant, Und ratent mir her zü [640] Was ich ze disen dingen tü! Wil ieman disen künic bestan 11950 Oder wellen wir es lan An aine wage oder niht?* Si sprachen gar ,wir sin enwiht An eren, wirt im das versait. Die ritter werć und unverzait 11255 Rietent alle do den strit. Do sprach an der selben zit bot DM, bot er W. Zallan D, in zwein M(W). mengen M, magë D. 11941. swürent do MW, Swrent ir do D. 11250. Nach dieser Zeile steht nochmals V. 11246, das gamze interpungiert. 11254. wert MW, wer D. 11958. h'rem. vor güt eim Buchstabe ausradiert. 11225. 11226. 11230. 179 Morant der degen hohgemit „Ir herren, mich wil dunken git, Sit üns Got ainen hat gesant 11260 Ane schaden in ünser hant, Der üns vil wol ergezen mac Swas üns für hüte disen tac Von disem her hie schaden geschiht, Das wir den also wagen niht: 11265 Gehalten in! Got ist so güt Das er ûns me genaden tût, Ob es in sinen hulden stat. Die jungen wainten disen rat Und müsten doch ze jungest dran 11270 Gevolgic sin dem wisen man JDis erschal über al dû lant, Dü máre wurdent wit erkant Das Gutschart alle tágelich Bute zainem kampfe sich 11275 Für die frómeden geste Da vor des landes veste, Und das er nieman mohte han Der in wolte da bestan. Diz máre óch hin ze hófe erschal. 11280 Dem stumben do sin herze swal Mit jamer uf die ritterschaft; Der stolze degen ellenthaft Gedahte, ders in bate, Das ers vil gerne tite: 11285 Im wont in sinem mlüte Diu edel raine güte, Amalye, der gûte Im twane ie sin gemite 11260. hant D, lant W, bant M. 11265. Gehalte in DM, behalten wir in W. so MW, es D. 11268. waite D, wanten M. 11270. Gewolgic. 11283. gedacht W, Dedahte D. 11285. wonte MW, wart D. 12*
11225 Also bot ze kampfe sich Zallan tagen stundeclich Mit sin selbes munde Mit botschaft swa er kunde, Und bot des sine siccherhait 11230 Mit geselleschaft und mangen ait Das er nieman von al der schar Ze helfe wolte füren dar Wan sich ainen und nieman mer; Das bot der riche fürste her, 11935 Und das sin kemphe tet alsam. . Àn ainen rat do züzim nam Die inren grave Morant. Er sprach ,ir herren, sint gemant Des hohen aides den ir 11940 Minem herren und mir Swürent, do er von üns für! Ünser ieglicher swür Also ferre so er móhte Und sinen kreften tólte, 11245 Behalten im güt und lant; Des sont ir von im sin gemant, Und ratent mir her zü [640] Was ich ze disen dingen tü! Wil ieman disen künic bestan 11950 Oder wellen wir es lan An aine wage oder niht?* Si sprachen gar ,wir sin enwiht An eren, wirt im das versait. Die ritter werć und unverzait 11255 Rietent alle do den strit. Do sprach an der selben zit bot DM, bot er W. Zallan D, in zwein M(W). mengen M, magë D. 11941. swürent do MW, Swrent ir do D. 11250. Nach dieser Zeile steht nochmals V. 11246, das gamze interpungiert. 11254. wert MW, wer D. 11958. h'rem. vor güt eim Buchstabe ausradiert. 11225. 11226. 11230. 179 Morant der degen hohgemit „Ir herren, mich wil dunken git, Sit üns Got ainen hat gesant 11260 Ane schaden in ünser hant, Der üns vil wol ergezen mac Swas üns für hüte disen tac Von disem her hie schaden geschiht, Das wir den also wagen niht: 11265 Gehalten in! Got ist so güt Das er ûns me genaden tût, Ob es in sinen hulden stat. Die jungen wainten disen rat Und müsten doch ze jungest dran 11270 Gevolgic sin dem wisen man JDis erschal über al dû lant, Dü máre wurdent wit erkant Das Gutschart alle tágelich Bute zainem kampfe sich 11275 Für die frómeden geste Da vor des landes veste, Und das er nieman mohte han Der in wolte da bestan. Diz máre óch hin ze hófe erschal. 11280 Dem stumben do sin herze swal Mit jamer uf die ritterschaft; Der stolze degen ellenthaft Gedahte, ders in bate, Das ers vil gerne tite: 11285 Im wont in sinem mlüte Diu edel raine güte, Amalye, der gûte Im twane ie sin gemite 11260. hant D, lant W, bant M. 11265. Gehalte in DM, behalten wir in W. so MW, es D. 11268. waite D, wanten M. 11270. Gewolgic. 11283. gedacht W, Dedahte D. 11285. wonte MW, wart D. 12*
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180 Mit trůwe státer státekait, 11290 Dur die er sinen kumber lait Und si dur in grossen pin; In der namen wolt er sin Der küneginne ritter da Und der lantvrówan anderswa 11295 Und dur dez selben landes not. Das herze er gen dem willen bot Das ers gevolgic wolte sin, Gebute es im diu künegin. Do des sin herze wart in ain 11300 Und er in sólchem willen erschain, Der in des kamphes baete, Das er in gerne tate Mit gůtem willen sunder haz, Zü den vrówen er gesas 11305 In der kemenaten. Do haten sich beraten Die vrówan das mit süzen sitten [62e] Vro Duzabel in solte biten Das er durch ir willen rite 11310 Und umbe des landes ere strite Ze Galverne vor der stat; Do saz si zuzim und bat Den werden unverzagten man Er name sich dez kamphes an. 11315 Si sprach ,tugentricher helt, Mich hant ze botten userwelt ZElle werdiu wip ze dir, Das du dienest in an mir Und mir an in, ûns durch ir lip, 11320 Ob du gewunnest ie wip, 11289. 11291. 11295. 11297. 11307. 11312. 11316. 11320. steter M, state D. in ir gr. pin M. dvr M, durch W, d' D. gewolgic. size. si MW, fehlt D. hant M, habent W, hat D. ie geminetist M. Das wir geniesen der ze dir, Und tů durch si al hie des wir Von rehtem herzen bittent dich!‘ Do nageter gen der bette sich 11325 Und bot mit trüwen sinen ait Das er der bette wär berait Und willeclichen täte Swes in diu güte bäte. Er wincte mit zühteclichen sitten 11380 Der rainen wes si wolte bitten. Si sprach ,herre selic man, Da gedenke wol dar an Was dis riche kumbers hat Und wie angeslichen es stat, 11335 Und la das erbarmen dich Das sich aller tâgelich An ainic man hie vaile git Mit sinem kamphe in ainen strit, Und er nieman mac gehan 11340 Der in welle hie bestan; Das ist laster unde schande Got, ins und dem lande. Geriiche dienen und var Üns allen ze ainem kemphen dar! 11345 Was ob mit diner werden hant Disem lande wirt gesant Als e von Gotte an sólher trost Das es von sorgen wirt erlost Und óch von siner grosser not!‘ 11350 Do naig er und bot Sich gen dem kemphe da. Do beraitent si im sa Us ainem samide wis, 11322. 11324. 11325. 11329. 11352. vnd WM, Dnd D. neigeter MW, naget D. mit MW, fehlt D. zûhtecliche. bereite man im MW, beraitent in D 11358. vz einem MW, Dar ainen D.
180 Mit trůwe státer státekait, 11290 Dur die er sinen kumber lait Und si dur in grossen pin; In der namen wolt er sin Der küneginne ritter da Und der lantvrówan anderswa 11295 Und dur dez selben landes not. Das herze er gen dem willen bot Das ers gevolgic wolte sin, Gebute es im diu künegin. Do des sin herze wart in ain 11300 Und er in sólchem willen erschain, Der in des kamphes baete, Das er in gerne tate Mit gůtem willen sunder haz, Zü den vrówen er gesas 11305 In der kemenaten. Do haten sich beraten Die vrówan das mit süzen sitten [62e] Vro Duzabel in solte biten Das er durch ir willen rite 11310 Und umbe des landes ere strite Ze Galverne vor der stat; Do saz si zuzim und bat Den werden unverzagten man Er name sich dez kamphes an. 11315 Si sprach ,tugentricher helt, Mich hant ze botten userwelt ZElle werdiu wip ze dir, Das du dienest in an mir Und mir an in, ûns durch ir lip, 11320 Ob du gewunnest ie wip, 11289. 11291. 11295. 11297. 11307. 11312. 11316. 11320. steter M, state D. in ir gr. pin M. dvr M, durch W, d' D. gewolgic. size. si MW, fehlt D. hant M, habent W, hat D. ie geminetist M. Das wir geniesen der ze dir, Und tů durch si al hie des wir Von rehtem herzen bittent dich!‘ Do nageter gen der bette sich 11325 Und bot mit trüwen sinen ait Das er der bette wär berait Und willeclichen täte Swes in diu güte bäte. Er wincte mit zühteclichen sitten 11380 Der rainen wes si wolte bitten. Si sprach ,herre selic man, Da gedenke wol dar an Was dis riche kumbers hat Und wie angeslichen es stat, 11335 Und la das erbarmen dich Das sich aller tâgelich An ainic man hie vaile git Mit sinem kamphe in ainen strit, Und er nieman mac gehan 11340 Der in welle hie bestan; Das ist laster unde schande Got, ins und dem lande. Geriiche dienen und var Üns allen ze ainem kemphen dar! 11345 Was ob mit diner werden hant Disem lande wirt gesant Als e von Gotte an sólher trost Das es von sorgen wirt erlost Und óch von siner grosser not!‘ 11350 Do naig er und bot Sich gen dem kemphe da. Do beraitent si im sa Us ainem samide wis, 11322. 11324. 11325. 11329. 11352. vnd WM, Dnd D. neigeter MW, naget D. mit MW, fehlt D. zûhtecliche. bereite man im MW, beraitent in D 11358. vz einem MW, Dar ainen D.
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Dar an lac vil grosser vlis 11355 Von werke und óch von richait, Wunnecliche wapenclait Gemachet rich und wol gesnitten; Als er kam rot geritten, Also wart er nu gesant 11360 Für Galverne wis erkant. Iie vrowan sumdent das niht me, Die knappen die sin phlagen e, Den hiezen si sin aber pflegen. Do der ellenthafte degen 11365 Was berait, er rait dan Durch den walt den rehten ban Gen Galverne der stat. Er geriet rehte uf den phat [65a] Da Guischart mit den sinen lac, 11370 Der zallen ziten, naht und tac Die besessen ritterschaft Bestünt mit werlicher kraft Und si vientlich an rait. Dem wart schiere gesait 11375 Im wäre ain kempfe von der stat Gesant, des er mit flisse bat; Des wart er herzeclichen vro Und hies sich beraiten do Mit kostlicher koste 11380 Dar uf die selben tjoste: Der stolze degen hohgemit Kunde weder lip noch git Vor ritterlichem prise sparn. Sus kam er übers velt gevarn 11358. 11362. 11363. batten M. 11368. 11369. 11372. grozzer W. 11374. besser: er e M. sin M, fehlt DW. Den hiezen D, die hiezzen W, die geriet] gerait. Gvtschart MW, geschart D. wlich' D, vber wegend' M, vber- schiere D, gewerliche M. 181 11385 Gen dem jungen helte balt, Der entwaic im schone unz an den walt. €xutschart der ellenthafte man Begund in sere rüfen an, Er wande er wolte entwichen; 11390 Den edeln tugende richen Sach er do gen im keren her, Er fürte ain zehe velle sper Uf die werden tyost aldar, Das was starc und wiz gevar. 11395 Si hurten balde an ander an. Do stach Gutschart der wise man Sin sper uf den wisen Das man es sach zerrisen Als noch die türren smelhen tünt; 11400 Des stumben sper al ganz bestünt Und boue sich nahe gen der hant. Von siner hant fiel uf den sant Wol aines schaftes lenge dan Baide ors unde man. 11405 Das ors lac von der tyoste tot, Der miites riche helt sich bot Ze wer gen dem fińrsten wert, Er spranc uf und zuhte swert Und zaigte manlichen müt. 11410 Do rait uf in der degen güt Und stiez in nider und aber nider, Swi dike er sich erholte wider Und mannes wer erzaigte, Rehte alse dike naigte 11415 In de swigende wigant 11386. 11392. 11394. 11395. weich MW. velle MW, wollic D. und] vnd vi. gewar. balde D, beide MW. 11397. wisen DM, weizzen W. 11398. zerrisen DM, ze spreizzen W (= Mhd. Wb. 2, 2, 532). 11399. dvrren MW. 11401. bóc M, poeg W, lac D.
Dar an lac vil grosser vlis 11355 Von werke und óch von richait, Wunnecliche wapenclait Gemachet rich und wol gesnitten; Als er kam rot geritten, Also wart er nu gesant 11360 Für Galverne wis erkant. Iie vrowan sumdent das niht me, Die knappen die sin phlagen e, Den hiezen si sin aber pflegen. Do der ellenthafte degen 11365 Was berait, er rait dan Durch den walt den rehten ban Gen Galverne der stat. Er geriet rehte uf den phat [65a] Da Guischart mit den sinen lac, 11370 Der zallen ziten, naht und tac Die besessen ritterschaft Bestünt mit werlicher kraft Und si vientlich an rait. Dem wart schiere gesait 11375 Im wäre ain kempfe von der stat Gesant, des er mit flisse bat; Des wart er herzeclichen vro Und hies sich beraiten do Mit kostlicher koste 11380 Dar uf die selben tjoste: Der stolze degen hohgemit Kunde weder lip noch git Vor ritterlichem prise sparn. Sus kam er übers velt gevarn 11358. 11362. 11363. batten M. 11368. 11369. 11372. grozzer W. 11374. besser: er e M. sin M, fehlt DW. Den hiezen D, die hiezzen W, die geriet] gerait. Gvtschart MW, geschart D. wlich' D, vber wegend' M, vber- schiere D, gewerliche M. 181 11385 Gen dem jungen helte balt, Der entwaic im schone unz an den walt. €xutschart der ellenthafte man Begund in sere rüfen an, Er wande er wolte entwichen; 11390 Den edeln tugende richen Sach er do gen im keren her, Er fürte ain zehe velle sper Uf die werden tyost aldar, Das was starc und wiz gevar. 11395 Si hurten balde an ander an. Do stach Gutschart der wise man Sin sper uf den wisen Das man es sach zerrisen Als noch die türren smelhen tünt; 11400 Des stumben sper al ganz bestünt Und boue sich nahe gen der hant. Von siner hant fiel uf den sant Wol aines schaftes lenge dan Baide ors unde man. 11405 Das ors lac von der tyoste tot, Der miites riche helt sich bot Ze wer gen dem fińrsten wert, Er spranc uf und zuhte swert Und zaigte manlichen müt. 11410 Do rait uf in der degen güt Und stiez in nider und aber nider, Swi dike er sich erholte wider Und mannes wer erzaigte, Rehte alse dike naigte 11415 In de swigende wigant 11386. 11392. 11394. 11395. weich MW. velle MW, wollic D. und] vnd vi. gewar. balde D, beide MW. 11397. wisen DM, weizzen W. 11398. zerrisen DM, ze spreizzen W (= Mhd. Wb. 2, 2, 532). 11399. dvrren MW. 11401. bóc M, poeg W, lac D.
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182 Mit grossen vallen uf den sant. JDo sprach der künic ,wer hat mich Betwungen? dem siccher ich, Ob er so hohen namen hat 11420 Das ich im ane missetat Mac mit eren sin berait Ritterlicher siccherhait!¢ Do swaic er als er solde, Das do niht sprechen wolde 11425 Der werde unverzagte, Der sinen pris bejagte An dem gar userwelten man. Der betwungne rief in an Flehlichen aber do. [65b] Er sprach ,seht, wie tunt ir so, 11481 Werder ritter unverzaget, Das ir mir iwwern grüz versaget Und ich iu siges jehende bin! Min gróster pris ist mit iu hin, 11485 Wan ir mich hant betwungen. Ist iu so wol gelungen An mir das vor iu nie man Als hohen pris gewanm, Ze minem laster móhtint ir 11440 Sprechen doch an wenic ze mir, Und nement hie gevangen mich; Ob iu nu aller táglich Der pris geschehe tusentstunt, So móhte doch iuwer munt 11445 Aines wortes mir verjehen! Iu ist an mir ain pris geschehen Der hóhest der ie man geschach.' Swas der edel herre sprach, Des nam der stumbe niendert war. 11416. 11423. 11432. 11441. 11451. 11461. wallen. das erste er DW, eht M. so M (fol. 86 b), ähnlich W, fehlt D. nement DM, nemen W. gewange. gawe. komen D, richtig: gesant MW. 11450 Von der stat mit ainer schar Kam do der grave Morant Und vie den fürsten sa zehant. Io staphete gen dem walde dan Der edel sigehafte man. 11455 Die inren dankotont do Got Der gnaden das sin bot Si us sorgen lóste Und in ir laide troste; Si wanden al geliche 11460 Das in von himelriche Aldar an engel wäre komen Und in die helfe täte benamen Diu alda von im ergie. Nu warent sine knappen hie, 11465 Von den wart er enpfangen sa, In dem selben walde da Der ellenthafte fürste lac Unz das an ende nam der tac. Den abent rait der degen wis 11470 Wider hain gen Johanis. Do den vröwan wart gesait Wie hohe ritters werdekait Der edel unverzagete Mit strite dort bejagte, 11475 Sie enpfiengen in mit fröden do Und warent sin ze sehenne vro Und buten im enwiderstrit Spate, vrů und alle zit Menge sunder ere gros. 11480 Sin lip der trůwen da genos Die státe in sinem herzen lac Und der er zallen ziten pflac. Die uzen do begunden An den selben stunden benamen D, richtig: irkant MW. entwappint MW. vor dege steht wis. wät gesait (gesait über erkant). vzen D, vzern MW. © 11462. 11465. 11469. 11471. 11483.
182 Mit grossen vallen uf den sant. JDo sprach der künic ,wer hat mich Betwungen? dem siccher ich, Ob er so hohen namen hat 11420 Das ich im ane missetat Mac mit eren sin berait Ritterlicher siccherhait!¢ Do swaic er als er solde, Das do niht sprechen wolde 11425 Der werde unverzagte, Der sinen pris bejagte An dem gar userwelten man. Der betwungne rief in an Flehlichen aber do. [65b] Er sprach ,seht, wie tunt ir so, 11481 Werder ritter unverzaget, Das ir mir iwwern grüz versaget Und ich iu siges jehende bin! Min gróster pris ist mit iu hin, 11485 Wan ir mich hant betwungen. Ist iu so wol gelungen An mir das vor iu nie man Als hohen pris gewanm, Ze minem laster móhtint ir 11440 Sprechen doch an wenic ze mir, Und nement hie gevangen mich; Ob iu nu aller táglich Der pris geschehe tusentstunt, So móhte doch iuwer munt 11445 Aines wortes mir verjehen! Iu ist an mir ain pris geschehen Der hóhest der ie man geschach.' Swas der edel herre sprach, Des nam der stumbe niendert war. 11416. 11423. 11432. 11441. 11451. 11461. wallen. das erste er DW, eht M. so M (fol. 86 b), ähnlich W, fehlt D. nement DM, nemen W. gewange. gawe. komen D, richtig: gesant MW. 11450 Von der stat mit ainer schar Kam do der grave Morant Und vie den fürsten sa zehant. Io staphete gen dem walde dan Der edel sigehafte man. 11455 Die inren dankotont do Got Der gnaden das sin bot Si us sorgen lóste Und in ir laide troste; Si wanden al geliche 11460 Das in von himelriche Aldar an engel wäre komen Und in die helfe täte benamen Diu alda von im ergie. Nu warent sine knappen hie, 11465 Von den wart er enpfangen sa, In dem selben walde da Der ellenthafte fürste lac Unz das an ende nam der tac. Den abent rait der degen wis 11470 Wider hain gen Johanis. Do den vröwan wart gesait Wie hohe ritters werdekait Der edel unverzagete Mit strite dort bejagte, 11475 Sie enpfiengen in mit fröden do Und warent sin ze sehenne vro Und buten im enwiderstrit Spate, vrů und alle zit Menge sunder ere gros. 11480 Sin lip der trůwen da genos Die státe in sinem herzen lac Und der er zallen ziten pflac. Die uzen do begunden An den selben stunden benamen D, richtig: irkant MW. entwappint MW. vor dege steht wis. wät gesait (gesait über erkant). vzen D, vzern MW. © 11462. 11465. 11469. 11471. 11483.
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11485 Verzagen von der vorhte Das si so sere entworhte Ain hant diu alda úbers lant Niemanne was reht erkant. Den inren hohgedinge bot 11490 Der usren vorhtliche not; Den inren liep, den usren lait Wühs und wart schier brait. [65c] Der inren hohgedinge Machot in die sorge ringe, 11495 Wan si gedingeten ane spot In hate dar der hoheste Got Ainen engel do gesant, Der si loste do zehant Mit so wernder sigenunît; 11500 Óch fróte si ir herrun kunft, Das er in brahte sólche wer Diu sü loste von dem her. Dis was in der useren schar Ir zwivel und ir forhte gar: 11505 Der inrren trost in vróde brach, Ir sálde gab in ungemach. JDar nach vil kurzeliche Kam in das künicriche Des landes künic über mer 11510 Gevarn mit so grosser wer Und mit so grosser ritterschaft Das er wol mit überkraft Den gesten an der selben zit Hate überwegenden strit. 11515 Dis erschal al durch das lant, 11485. 11486. nachgetragen. 11490. 11491. 11495. 11499. 11503. 11505. deir worhte. dieser ganze Vers ist am Rande so MW, fehlt D. entwochte. der W, den DM. Den — den — DW, der — der — M. gedingeten M, begunden D. wender D, werder M. was M, were D. brach M, bräht D. 183 Diu märe wurdent schier erkant. Die geste sich berieten Das si sich woltent bieten Ze wer unz das si möhten 11520 Und ze wer iht töhten. Der gevangenne künges schar Die mit im kament dar, Enbot der grave Morant, Ergáben si sich niht zehant 11525 Dem künge, swen er kàme, Das er den herren náàme Baidiu lip und leben, Woltent si sich niht ergeben. Die künge baide enbuttent dar 11530 letweder siner schar Das si behieltent in das leben Und dem künge sóltint geben Ze gevangen von ietweder schar Die besten die si hetent gar. 11535 Dis geschach. der kinge diet Sich gemanlichen beriet Das si ir lieben herren Niht arges liesent werren Und: tatent als itweder bat. 11540 Von dem her in die stat Wart do giselschaft gesant. Do Witekine wart erkant Das er nieman mohte han An den er sich getórste lan, 11545 Er wolt entwichen dannan Mit allen sinen mannen, 11510. Gewarn. 11515. daz WM, fehlt D. 11521. gewangenne. kvnege MW. 11533. gewangen D, gisel MW. 11538. verren. 11540. von ir hern M, von ir herren W. 11541. geselschaft DM, ze geiselschaft W (vgl. V. 11575). 11546. sinem.
11485 Verzagen von der vorhte Das si so sere entworhte Ain hant diu alda úbers lant Niemanne was reht erkant. Den inren hohgedinge bot 11490 Der usren vorhtliche not; Den inren liep, den usren lait Wühs und wart schier brait. [65c] Der inren hohgedinge Machot in die sorge ringe, 11495 Wan si gedingeten ane spot In hate dar der hoheste Got Ainen engel do gesant, Der si loste do zehant Mit so wernder sigenunît; 11500 Óch fróte si ir herrun kunft, Das er in brahte sólche wer Diu sü loste von dem her. Dis was in der useren schar Ir zwivel und ir forhte gar: 11505 Der inrren trost in vróde brach, Ir sálde gab in ungemach. JDar nach vil kurzeliche Kam in das künicriche Des landes künic über mer 11510 Gevarn mit so grosser wer Und mit so grosser ritterschaft Das er wol mit überkraft Den gesten an der selben zit Hate überwegenden strit. 11515 Dis erschal al durch das lant, 11485. 11486. nachgetragen. 11490. 11491. 11495. 11499. 11503. 11505. deir worhte. dieser ganze Vers ist am Rande so MW, fehlt D. entwochte. der W, den DM. Den — den — DW, der — der — M. gedingeten M, begunden D. wender D, werder M. was M, were D. brach M, bräht D. 183 Diu märe wurdent schier erkant. Die geste sich berieten Das si sich woltent bieten Ze wer unz das si möhten 11520 Und ze wer iht töhten. Der gevangenne künges schar Die mit im kament dar, Enbot der grave Morant, Ergáben si sich niht zehant 11525 Dem künge, swen er kàme, Das er den herren náàme Baidiu lip und leben, Woltent si sich niht ergeben. Die künge baide enbuttent dar 11530 letweder siner schar Das si behieltent in das leben Und dem künge sóltint geben Ze gevangen von ietweder schar Die besten die si hetent gar. 11535 Dis geschach. der kinge diet Sich gemanlichen beriet Das si ir lieben herren Niht arges liesent werren Und: tatent als itweder bat. 11540 Von dem her in die stat Wart do giselschaft gesant. Do Witekine wart erkant Das er nieman mohte han An den er sich getórste lan, 11545 Er wolt entwichen dannan Mit allen sinen mannen, 11510. Gewarn. 11515. daz WM, fehlt D. 11521. gewangenne. kvnege MW. 11533. gewangen D, gisel MW. 11538. verren. 11540. von ir hern M, von ir herren W. 11541. geselschaft DM, ze geiselschaft W (vgl. V. 11575). 11546. sinem.
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184 Won er Amelotes has An dem libe ser entsaz, Er furt es gieng im an das leben, 11550 Und wolt sich doch niht ergeben, Er verzagt und als sin her; Die naht floh er gen dem mer Und wolt entwichen von der not. [66a] Nu het der künic Amelot 11555 Diu schif sinen mannen an Gewunnen. als er dar entran Und niht fürbas mohte komen, Do diu fluht im wart benomen, Er sprach zü den sinen 11560 ‚Nu helde güt, lant schinen Mannes manhait an mir Und gedenkent des das wir Niemer mugent hinnan Komen noch endrinnen! 11565 Uns jaget nieman hie dem ich Getur ald wel ergeben mich. Nu helfent mir das leben min Werren unz das nu mug sin!‘ Do wurdent disiu mare 11570 Wie es ergangen wäre, Dem küng uf der vart gesait, Wie mit fluht wær verzaget Von Tenemare Witekin Und wie die helfer sin 11575 Im hettent gisel uf ir leben Ze Galvern in die stat gegeben. 11547 11548. senr. 11549. vorhte M. 11552. naht MW, nah D. 11565. vns MW, Vs D. 11566. Getur D, getvrre M, Getrawe W. 11568. wern M, Werre (das zweite e aus t gebessert) D. 11578. temarc D, Tanimarken M, tennen- marcht W. 11575. gisel MW, gesólt D. 11580. Bi M, pei W, Bi, (B aus t ge- bessert und das i ganz verwischt) D. Do hies der künic die sine Jagen nach Witekine. Si jagtent nach den ganzen tac. 11580 Bi dem mer er nahe lac, Da kament in die jagenden an. Der ellenthafte werde man Sazte sich mit sinem her Gen den vienden ze wer. 11585 Das was verlorn: in kament an Ie gen ainem zehen man. Do was ir wer so vientlich Und wertent also sere sich Das menger da sin ende kos, 11590 Der sin leben da verlos. Das half si unz es teht Und es gehelfen móht; Die Norweger drungent dar Gewalteclichen mit ir schar 11595 Biz si siu úber drungent Und an ir dank betwungent Das si in státer siccherhait Warent an ir dane berait, Und si den káünic und sine man 11600 Fürten sa gevangen dan. Mit den gevangen wider rat Frólich ane herzelait Der rich künic Amelot; Er het alle sine not 11605 Mit sálden über wunden gar, Diu im e von vorten war. 11584. wienden. 11587. doch MW. wientlich. 11591. tohte M. 11592. mohte M. 11594. Gewalteclichen D, gezehenvaltit M(W). 11600. fürten W, Vf Vrte D. gewangen. 11601. gewange. 11606. e vo vorten D, e von forhten M, do vor mit zorn W.
184 Won er Amelotes has An dem libe ser entsaz, Er furt es gieng im an das leben, 11550 Und wolt sich doch niht ergeben, Er verzagt und als sin her; Die naht floh er gen dem mer Und wolt entwichen von der not. [66a] Nu het der künic Amelot 11555 Diu schif sinen mannen an Gewunnen. als er dar entran Und niht fürbas mohte komen, Do diu fluht im wart benomen, Er sprach zü den sinen 11560 ‚Nu helde güt, lant schinen Mannes manhait an mir Und gedenkent des das wir Niemer mugent hinnan Komen noch endrinnen! 11565 Uns jaget nieman hie dem ich Getur ald wel ergeben mich. Nu helfent mir das leben min Werren unz das nu mug sin!‘ Do wurdent disiu mare 11570 Wie es ergangen wäre, Dem küng uf der vart gesait, Wie mit fluht wær verzaget Von Tenemare Witekin Und wie die helfer sin 11575 Im hettent gisel uf ir leben Ze Galvern in die stat gegeben. 11547 11548. senr. 11549. vorhte M. 11552. naht MW, nah D. 11565. vns MW, Vs D. 11566. Getur D, getvrre M, Getrawe W. 11568. wern M, Werre (das zweite e aus t gebessert) D. 11578. temarc D, Tanimarken M, tennen- marcht W. 11575. gisel MW, gesólt D. 11580. Bi M, pei W, Bi, (B aus t ge- bessert und das i ganz verwischt) D. Do hies der künic die sine Jagen nach Witekine. Si jagtent nach den ganzen tac. 11580 Bi dem mer er nahe lac, Da kament in die jagenden an. Der ellenthafte werde man Sazte sich mit sinem her Gen den vienden ze wer. 11585 Das was verlorn: in kament an Ie gen ainem zehen man. Do was ir wer so vientlich Und wertent also sere sich Das menger da sin ende kos, 11590 Der sin leben da verlos. Das half si unz es teht Und es gehelfen móht; Die Norweger drungent dar Gewalteclichen mit ir schar 11595 Biz si siu úber drungent Und an ir dank betwungent Das si in státer siccherhait Warent an ir dane berait, Und si den káünic und sine man 11600 Fürten sa gevangen dan. Mit den gevangen wider rat Frólich ane herzelait Der rich künic Amelot; Er het alle sine not 11605 Mit sálden über wunden gar, Diu im e von vorten war. 11584. wienden. 11587. doch MW. wientlich. 11591. tohte M. 11592. mohte M. 11594. Gewalteclichen D, gezehenvaltit M(W). 11600. fürten W, Vf Vrte D. gewangen. 11601. gewange. 11606. e vo vorten D, e von forhten M, do vor mit zorn W.
Strana 185
185 Sin sâld im frôde merte, Gen Galvern er kerte; Do kam mit frôlichem sitten 11610 Gen im uf die vart geriten [66b] Der werde grave Morant Und saluierten in das lant Die stolzen helde werhaft. Der kúnic hies die ritterschaft 11615 Herbergen wirdecliche Und tailt in das riche Den herren die gevangen gar, Die mit im het aldar Der stolze degen Witekin Braht in der helfe sin. Von im und von dem land er schit, Sarjand und cranke diet, Die richsten und die besten, Hies er in sinen vesten 11625 Behalten wirdeclihe da. Dar nach beriet er sich sa Wie er die von Livonje Und die schar von Estonje Sölte halten oder lan, 11630 Das es ze rehte war getan. 11620 Dir het die Gottes kraft erholt 11635 Die grôsten sâld die ie man Vor disen ziten me gewan; Die solt du wol behalten Und gûter sinne walten. Hais die kúnge al drig Und swer hie herre mit in sig, Das si mit ir aiden Der besten dir us schaiden Von ieglichem ir land Drisig herren ze pfand Und ze gisel fúr den schaden Des du von in bist iuberladen, Als in din lant bereden kan. Ir fúrsten, ir mac und ir man Sont die selben gisel sin 11650 Fúr den grossen schaden din, Biz dir der werd volle genomen. Mit dien sol och vollekomen Ain stâte sun under úns zwain Der wir werden den in ain, Und la die sarjande Und das bowel gar ze lande, Und heb du die ritter gar, Biz das gelúbde vollevar! Wiltu das tün, das rat ich, 11660 Es dunkat gar das beste mich." 11640 11645 11655 Sin sweher sprach ,ich rate dir, Sun, ob du wilt volgen mir, Wie du hie inne werben solt. Do der rat also geschah, 11612. saluierten DW, saluiertin M. 11617. gewangen. westen. 11624. 11627. er MW, fehlt D. 11629. solde halden W, Söltent halten D, solde han M. 11633. hie inne D, hie vnder W, her vnder M. 11636. me DM, ie W. 11637. behalten, das a ist vielleicht als æ gemeint, doch ist der seitliche Balken wohl nur zufällig durch ein Ausfahren mit der Feder entstanden. 11639. haiz W, Hies D. 11642. dir MW, dar D. 11645. Vn si zegisel D. 11646. in MW, im D. 11649. gisel MW, gesellen D. 11651. volle D, wol MW. benomen MW. wollekomen. 11652. 11653. vns D, iv M, ev W. 11654. der wir werden danne M, der werden wir danne W, Der werde den D. 11656. pouel W. 11658. wollevar.
185 Sin sâld im frôde merte, Gen Galvern er kerte; Do kam mit frôlichem sitten 11610 Gen im uf die vart geriten [66b] Der werde grave Morant Und saluierten in das lant Die stolzen helde werhaft. Der kúnic hies die ritterschaft 11615 Herbergen wirdecliche Und tailt in das riche Den herren die gevangen gar, Die mit im het aldar Der stolze degen Witekin Braht in der helfe sin. Von im und von dem land er schit, Sarjand und cranke diet, Die richsten und die besten, Hies er in sinen vesten 11625 Behalten wirdeclihe da. Dar nach beriet er sich sa Wie er die von Livonje Und die schar von Estonje Sölte halten oder lan, 11630 Das es ze rehte war getan. 11620 Dir het die Gottes kraft erholt 11635 Die grôsten sâld die ie man Vor disen ziten me gewan; Die solt du wol behalten Und gûter sinne walten. Hais die kúnge al drig Und swer hie herre mit in sig, Das si mit ir aiden Der besten dir us schaiden Von ieglichem ir land Drisig herren ze pfand Und ze gisel fúr den schaden Des du von in bist iuberladen, Als in din lant bereden kan. Ir fúrsten, ir mac und ir man Sont die selben gisel sin 11650 Fúr den grossen schaden din, Biz dir der werd volle genomen. Mit dien sol och vollekomen Ain stâte sun under úns zwain Der wir werden den in ain, Und la die sarjande Und das bowel gar ze lande, Und heb du die ritter gar, Biz das gelúbde vollevar! Wiltu das tün, das rat ich, 11660 Es dunkat gar das beste mich." 11640 11645 11655 Sin sweher sprach ,ich rate dir, Sun, ob du wilt volgen mir, Wie du hie inne werben solt. Do der rat also geschah, 11612. saluierten DW, saluiertin M. 11617. gewangen. westen. 11624. 11627. er MW, fehlt D. 11629. solde halden W, Söltent halten D, solde han M. 11633. hie inne D, hie vnder W, her vnder M. 11636. me DM, ie W. 11637. behalten, das a ist vielleicht als æ gemeint, doch ist der seitliche Balken wohl nur zufällig durch ein Ausfahren mit der Feder entstanden. 11639. haiz W, Hies D. 11642. dir MW, dar D. 11645. Vn si zegisel D. 11646. in MW, im D. 11649. gisel MW, gesellen D. 11651. volle D, wol MW. benomen MW. wollekomen. 11652. 11653. vns D, iv M, ev W. 11654. der wir werden danne M, der werden wir danne W, Der werde den D. 11656. pouel W. 11658. wollevar.
Strana 186
186 Ir ieglicher im des jach Er het an den stunden Den besten rat da funden. 11665 Der künic und fürsten ait Geschach, swas in wart uf gelat, Das si behieltent stäte das. [66c] Do entweltonz niht fürebas, Ieglicher las von siner schar 11670 Die richsten und hóhsten gar Und saztent sie ze gisel da. Die niunzig gisel hies man sa Behalten schon und wol bewarn Und lie die andern wider varn. 11675 Von Estilant und von Liflant Die künic werd und wis erkant Müsten óch da selbe sin Und der künic Witekin: Das her der künic niht von im lies. 11680 Die künegin er bringen hies Und fron Duzabelen dar Mit menger wunneclicher schar, Und het vrólich ane clag Hohzit wol aht tag 11685 Mit vróden und mit schalle. Die werden fürsten alle Nament urlub von ir man Und schiedent von dem lande dam, Do di hohzig zergie; 11690 Die gevangen man da lie. Wie Amelot der stolze degen Hies der gevangen pflegen, Biz si da legint, al die stund, Das wil ich iu machon kunt. 11695 Er zaigte sine tugent an in, Er fürt si her und hin 11665. kvnege M. vi ir f. M, vnd der f. W. 11666. swas] sw D, waz W. 11671. 11684. sie] sei W, sich D. aht D, siben MW. Vil ofte ledecliche Kurzewilon in dem riche Uf ir ritterlichen ait 11700 Mit gesworner siccherhait, Und lies si dike schówen Die künegin und die vrówan Und sin kint, die claren magt, Von der diu aventüre sagt 11705 Das niene lebt schóner lip, De weder magt, kint noch wip An vro Amelyen, Des stumben hohsten amien, Dan Duzabele was, 11710 Als ich vor diu máre las, Do ich si nemmen began. Als ir kúnde gewan Wittekin und er si sach So schön, und das man ir des jach 11715 Got het an si den wunsch gelait Nach wunneclicher werdekait Mit zuht, mit künsche in güte, Sin herz und sin gemüte Begundent si so minnen 11720 Das si im us den sinnen Begunde nemen allů wip Unz an ir tugenrichen lip. fSwenne im diu sàálde was ge- schehen Das er die güten sólte sehen, [67a] Er dahte in dem herzen sin 11726 ,Anch süze vrówe min, Ay Duzabele, Ay bea buzele, Wes zihet mich din güte, 11730 Das si min gemite So twinget und minen sin? 11690. 692. 732. 735. gewangen. 11710. hie vor WW. 11711. ich MW, fehlt D. began M(W). 11720. nennen € im MW, in D.
186 Ir ieglicher im des jach Er het an den stunden Den besten rat da funden. 11665 Der künic und fürsten ait Geschach, swas in wart uf gelat, Das si behieltent stäte das. [66c] Do entweltonz niht fürebas, Ieglicher las von siner schar 11670 Die richsten und hóhsten gar Und saztent sie ze gisel da. Die niunzig gisel hies man sa Behalten schon und wol bewarn Und lie die andern wider varn. 11675 Von Estilant und von Liflant Die künic werd und wis erkant Müsten óch da selbe sin Und der künic Witekin: Das her der künic niht von im lies. 11680 Die künegin er bringen hies Und fron Duzabelen dar Mit menger wunneclicher schar, Und het vrólich ane clag Hohzit wol aht tag 11685 Mit vróden und mit schalle. Die werden fürsten alle Nament urlub von ir man Und schiedent von dem lande dam, Do di hohzig zergie; 11690 Die gevangen man da lie. Wie Amelot der stolze degen Hies der gevangen pflegen, Biz si da legint, al die stund, Das wil ich iu machon kunt. 11695 Er zaigte sine tugent an in, Er fürt si her und hin 11665. kvnege M. vi ir f. M, vnd der f. W. 11666. swas] sw D, waz W. 11671. 11684. sie] sei W, sich D. aht D, siben MW. Vil ofte ledecliche Kurzewilon in dem riche Uf ir ritterlichen ait 11700 Mit gesworner siccherhait, Und lies si dike schówen Die künegin und die vrówan Und sin kint, die claren magt, Von der diu aventüre sagt 11705 Das niene lebt schóner lip, De weder magt, kint noch wip An vro Amelyen, Des stumben hohsten amien, Dan Duzabele was, 11710 Als ich vor diu máre las, Do ich si nemmen began. Als ir kúnde gewan Wittekin und er si sach So schön, und das man ir des jach 11715 Got het an si den wunsch gelait Nach wunneclicher werdekait Mit zuht, mit künsche in güte, Sin herz und sin gemüte Begundent si so minnen 11720 Das si im us den sinnen Begunde nemen allů wip Unz an ir tugenrichen lip. fSwenne im diu sàálde was ge- schehen Das er die güten sólte sehen, [67a] Er dahte in dem herzen sin 11726 ,Anch süze vrówe min, Ay Duzabele, Ay bea buzele, Wes zihet mich din güte, 11730 Das si min gemite So twinget und minen sin? 11690. 692. 732. 735. gewangen. 11710. hie vor WW. 11711. ich MW, fehlt D. began M(W). 11720. nennen € im MW, in D.
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En zwain wis ich gevangen bin: Mir het din sůze minne Můt, herz und sinne 11735 Gevangen und gebunden, Mit sig über wunden, Das ich in dinen banden lig; So het mit werlichem sig Der vatter din gevangen mich. 11740 Von dem kum ich wol, swen ich Im gelaiste das er wil, — Dis ist ain endeloses spil. Dórt lôsent mich frind und git, Hie tróstet nieman minen miit; 11745 Kum ich hain wider in min lant, Dennoch bindet mich diu hant Die diner süzer minne rat Gelait an mich mit kreften hat. Doch wolt ich uf die triwe min 11750 Von vanenüst niht ledic sin, So das ich dich niht sólte sehen, Swie we mir ist von dir ge- Schehen!* Mit kreften was der degen balt In der mine gewalt 11755 Versent also sere Das der künic here Vergas siner nóte gar, Und nam der not dekaine war Das er in vancnüste lac. 11760 Ze allen ziten, naht und tac, Lag im diu raine gûte Vil nah in sinem mûte. 187 An ander not im den gedanc Vor allen sinen nôten twanc, 11765 Das er das junvrôwelin Moht nie des willen sin Mit gefügen dingen Gerücliche innan bringen Won mit gebarde, als er s sach; 11770 Swas der gebarde da geschah, Das was ir vor verborgen, Sin minnegerndes sorgen Was ir unkunt; si enwisse niht Umb die selben geschiht, 11775 Wes von im was hin zir gedaht, Vil wart es óch niht innan braht, Das duncht in gar sin hóhster pin. Sus was der künic Witekin Bekińmbert in dem mite, 11780 An lib, an fród, an gůte Besweret gar und angisthaft. — [675] Fro Minne, das ir iuwer kraft Niht mohtent zaigen anderswa Danne an dem gevangen da, 11785 Der angest, lait mit sorgon trůc, Das was wunderlich genüc! — Wie er von disen nóten kam Und wie sin not ain ende nam, Des mac ich hie gesegon niht: 11790 Ich mus an ander geschiht Alhie brüven und sagen. Es was bi den selben tagen Gelegen bi dem lande 11732. 11739. 11742. 11746. 11749. 11754. gevalt. 11755. 11765. 11768. Een. watt. gewange. spil D, zil MW. bant MW. uf M, auf W, fehit D. der MW, die D. minne MW. Wersent D, verselt M, Verquelet W. er MW, fehlt D. gVtliche M, haimleich W. 11769. si M, sei W, fehlt D. 11770. sw, M, Swaz W, Sich w, D. 11772. minne gerendes W, minnegernde des D. 11775. von M, wen D. 11781. angesthaft W, angischraft D. 11784. gewange. 11785. der WM, Mit D. truoch W, trut D. 11791. brüwen.
En zwain wis ich gevangen bin: Mir het din sůze minne Můt, herz und sinne 11735 Gevangen und gebunden, Mit sig über wunden, Das ich in dinen banden lig; So het mit werlichem sig Der vatter din gevangen mich. 11740 Von dem kum ich wol, swen ich Im gelaiste das er wil, — Dis ist ain endeloses spil. Dórt lôsent mich frind und git, Hie tróstet nieman minen miit; 11745 Kum ich hain wider in min lant, Dennoch bindet mich diu hant Die diner süzer minne rat Gelait an mich mit kreften hat. Doch wolt ich uf die triwe min 11750 Von vanenüst niht ledic sin, So das ich dich niht sólte sehen, Swie we mir ist von dir ge- Schehen!* Mit kreften was der degen balt In der mine gewalt 11755 Versent also sere Das der künic here Vergas siner nóte gar, Und nam der not dekaine war Das er in vancnüste lac. 11760 Ze allen ziten, naht und tac, Lag im diu raine gûte Vil nah in sinem mûte. 187 An ander not im den gedanc Vor allen sinen nôten twanc, 11765 Das er das junvrôwelin Moht nie des willen sin Mit gefügen dingen Gerücliche innan bringen Won mit gebarde, als er s sach; 11770 Swas der gebarde da geschah, Das was ir vor verborgen, Sin minnegerndes sorgen Was ir unkunt; si enwisse niht Umb die selben geschiht, 11775 Wes von im was hin zir gedaht, Vil wart es óch niht innan braht, Das duncht in gar sin hóhster pin. Sus was der künic Witekin Bekińmbert in dem mite, 11780 An lib, an fród, an gůte Besweret gar und angisthaft. — [675] Fro Minne, das ir iuwer kraft Niht mohtent zaigen anderswa Danne an dem gevangen da, 11785 Der angest, lait mit sorgon trůc, Das was wunderlich genüc! — Wie er von disen nóten kam Und wie sin not ain ende nam, Des mac ich hie gesegon niht: 11790 Ich mus an ander geschiht Alhie brüven und sagen. Es was bi den selben tagen Gelegen bi dem lande 11732. 11739. 11742. 11746. 11749. 11754. gevalt. 11755. 11765. 11768. Een. watt. gewange. spil D, zil MW. bant MW. uf M, auf W, fehit D. der MW, die D. minne MW. Wersent D, verselt M, Verquelet W. er MW, fehlt D. gVtliche M, haimleich W. 11769. si M, sei W, fehlt D. 11770. sw, M, Swaz W, Sich w, D. 11772. minne gerendes W, minnegernde des D. 11775. von M, wen D. 11781. angesthaft W, angischraft D. 11784. gewange. 11785. der WM, Mit D. truoch W, trut D. 11791. brüwen.
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188 An isel die man nande 11795 Ysels Desýlvoýs. da lac Inne ain aptie, der pflac Schon und gewaltecliche Ain fürstinne riche, Der stift, der richen öwe 11800 Æpitischen und vrówe, Der herschaft und der richait Was wit und mit gewalte brait: Diu was Sáàvine genant; Der rich künie von Engellant 11805 Von rehter art ir brüder was. Der dis aventure las, Der het áns von ir kunt getan Das ir der rich künie Alan, Von Yrlant der werde man, 11810 Sprach liut, lant ir wrbor an, Dar über er solt wesen voget; Dis wolt er ir han us erbroget Mit gewaltes über kraft, Mit iurlág und mit ritterschaft. 11815 JDa wider sazt si sich do Und enbot im also, E das si die vrihait Diu der stift wart uf gelait, Mit willen brechen wolte, 11820 Si gàb e ze solte Die aigen zü den urborn. Dis wart dem künge also zorn Das er ir lant, ir dienst man Rait mit sólichen kreften an 11825 Das si dekainer slahte wer Móhte han gen sinem her, 11795. desilivoys M. 11799. das erste der M, Ain D, die W. 11800. abbettissen M. 11801. das erste der MW, De D. das zweite der fehlt MW. 11803. Savine MW, säwine D. 11810. livte M(W), lut D. M, ivb' ain D, über a W. vrbor an Er het ir in vil kurzem zil Gewunnen an ir veste vil, Und machtenz in ir lande 11880 Mit rob und óch mit brande Gar werlos und schadehaft; Mit fientlicher iuber kraft Saz er vor ir vesten. Do si gen disen gesten 11835 Dekaine wer mohte han, Si daht ,e mich der künic Alan Vertrib, e wolt ich süchen Ob ieman welle rüchen [67c] Dekaines gütes des ich han, 11840 Das er gerüche mir gestan, Won er mich sere geermet hat Durch sines miitwilles rat. Nu si des gedaht also, Gen Norwegen für si do. 11845 Der edel künic riche Enpfie si minnecliche Und fraget si der mare Ob ir iht arges ware. Do klagt si im ir kumber sa, 11850 Si sprach ,genad, herre, ja, Mir wierret vil. der künic Alan Hat mir grosses lait getan, Der wil mich zinshaft machen, Mit vientlichen sacchan 11855 Hat er min lant geritten an Und hat min dienest man Und veste vil belegen. Nu mag de kaine wer gepflegen 11811. 11812. 11823. 11829. si W. 11833. vor. 11856. min D, mine M, meiner W. 11857. vnd miner veste MW. woget. vor vs eine Rasur. das erste ir MW, fehlt D. machtenz D, machetes M, macht weste.
188 An isel die man nande 11795 Ysels Desýlvoýs. da lac Inne ain aptie, der pflac Schon und gewaltecliche Ain fürstinne riche, Der stift, der richen öwe 11800 Æpitischen und vrówe, Der herschaft und der richait Was wit und mit gewalte brait: Diu was Sáàvine genant; Der rich künie von Engellant 11805 Von rehter art ir brüder was. Der dis aventure las, Der het áns von ir kunt getan Das ir der rich künie Alan, Von Yrlant der werde man, 11810 Sprach liut, lant ir wrbor an, Dar über er solt wesen voget; Dis wolt er ir han us erbroget Mit gewaltes über kraft, Mit iurlág und mit ritterschaft. 11815 JDa wider sazt si sich do Und enbot im also, E das si die vrihait Diu der stift wart uf gelait, Mit willen brechen wolte, 11820 Si gàb e ze solte Die aigen zü den urborn. Dis wart dem künge also zorn Das er ir lant, ir dienst man Rait mit sólichen kreften an 11825 Das si dekainer slahte wer Móhte han gen sinem her, 11795. desilivoys M. 11799. das erste der M, Ain D, die W. 11800. abbettissen M. 11801. das erste der MW, De D. das zweite der fehlt MW. 11803. Savine MW, säwine D. 11810. livte M(W), lut D. M, ivb' ain D, über a W. vrbor an Er het ir in vil kurzem zil Gewunnen an ir veste vil, Und machtenz in ir lande 11880 Mit rob und óch mit brande Gar werlos und schadehaft; Mit fientlicher iuber kraft Saz er vor ir vesten. Do si gen disen gesten 11835 Dekaine wer mohte han, Si daht ,e mich der künic Alan Vertrib, e wolt ich süchen Ob ieman welle rüchen [67c] Dekaines gütes des ich han, 11840 Das er gerüche mir gestan, Won er mich sere geermet hat Durch sines miitwilles rat. Nu si des gedaht also, Gen Norwegen für si do. 11845 Der edel künic riche Enpfie si minnecliche Und fraget si der mare Ob ir iht arges ware. Do klagt si im ir kumber sa, 11850 Si sprach ,genad, herre, ja, Mir wierret vil. der künic Alan Hat mir grosses lait getan, Der wil mich zinshaft machen, Mit vientlichen sacchan 11855 Hat er min lant geritten an Und hat min dienest man Und veste vil belegen. Nu mag de kaine wer gepflegen 11811. 11812. 11823. 11829. si W. 11833. vor. 11856. min D, mine M, meiner W. 11857. vnd miner veste MW. woget. vor vs eine Rasur. das erste ir MW, fehlt D. machtenz D, machetes M, macht weste.
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Min lant gen siner ritterschaft; 11860 Er lit iezont mit grosser kraft Uf mir und hat vil gar min lant Verherget, verwistet und verbrant, Und wil sich nibt lan gezemen Das er von mir iht welle nemen, 11365 Won das er fogt und herre sig Über alles gozhus, das ist vrig. E ieh das welle brechen, E wolt ich versprechen Das ers iemer wüste 11870 Und óde wesen müste, E das er wurde herre. Nu sint mir ze verre Frünt und óch gerihte, Wan er hat gar zenihte 11875 An mir, ob ich ie mac gewan, Ere oder dienestman, Geburt oder edelkait: Er tüt mir laster unde lait Und hat mir des getan so vil 11880 Das ich ez Got clage wil Und allen den die ane spot Minnent Got und Gottes gebot. Herre künic Amelot! Dirre kumber und die not 11885 Hant mich her an iuch verjaget, Wan ich iuch gar unverzaget Wais libes und gütes, Der eron und des mütes, Der saldon und der werdekait 11890 Diu iu von Gotte wár berait, Do er iu her zelande 189 Sin helfe sande Und drig künic und ir her Mit sinen kreften ane wer 11895 Betwungen gab in iuwer hant. [68a] Des sont ir wesen hie gemant Von Gottes halben und von mir! Er und ich bitten iuch das ir Sit gen dirre swäre 11900 Ünser baider helfáre, Des süzen Gottes und min, Und rüchen ünser voget sin Und lant ?w machen undertan A] die urbor die wir han 11905 Dienstliche sunder nit, Das ir ûnser voget sit Und üns von dem gewalte Iuwe kraft behalte!* To sprach gezogenliche 11910 Der edel künic riche ,Vrówe, ich nim uf minen ait Das mir ist von herzen lait Swas iu der werde künic Alan Alder ieman laides hat getan. 11915 Nu lat mit gütlichen sitten Im enbieten und in bitten Das er mit fride ze ainem tage Kome und gen iuwer clage Genüge und rehter rede ger; 11920 Verspráche er das, so wil er Vüge und reht versprechen, Das hilf ich iu rechen, Als das iu gewaltes niht Hinnan fir von im geschiht 11862. 11863. 11869. 11870. 11871. 11872. 11875. 11880. v'wüstet MW, v'rüstet D. sich MW, fehlt D. ers (— ér ez) D, erz W, ez M. óde MW, e d, D. ers M. werre. im an D, ie mae M (àhnlich W). chlagen W. 11898. düberir (W), ein Tintenfleck, soda[s nichts zw lesen ist. 11908. iv M, ev W, fehlt D. 11905. dienstleichen W, Dienstlich' D. 11908. iwer M, Ewer W. 11920. vEr spráche (v vor der Zeile). vil. 11921. Wge. 11924. von MW, vor D.
Min lant gen siner ritterschaft; 11860 Er lit iezont mit grosser kraft Uf mir und hat vil gar min lant Verherget, verwistet und verbrant, Und wil sich nibt lan gezemen Das er von mir iht welle nemen, 11365 Won das er fogt und herre sig Über alles gozhus, das ist vrig. E ieh das welle brechen, E wolt ich versprechen Das ers iemer wüste 11870 Und óde wesen müste, E das er wurde herre. Nu sint mir ze verre Frünt und óch gerihte, Wan er hat gar zenihte 11875 An mir, ob ich ie mac gewan, Ere oder dienestman, Geburt oder edelkait: Er tüt mir laster unde lait Und hat mir des getan so vil 11880 Das ich ez Got clage wil Und allen den die ane spot Minnent Got und Gottes gebot. Herre künic Amelot! Dirre kumber und die not 11885 Hant mich her an iuch verjaget, Wan ich iuch gar unverzaget Wais libes und gütes, Der eron und des mütes, Der saldon und der werdekait 11890 Diu iu von Gotte wár berait, Do er iu her zelande 189 Sin helfe sande Und drig künic und ir her Mit sinen kreften ane wer 11895 Betwungen gab in iuwer hant. [68a] Des sont ir wesen hie gemant Von Gottes halben und von mir! Er und ich bitten iuch das ir Sit gen dirre swäre 11900 Ünser baider helfáre, Des süzen Gottes und min, Und rüchen ünser voget sin Und lant ?w machen undertan A] die urbor die wir han 11905 Dienstliche sunder nit, Das ir ûnser voget sit Und üns von dem gewalte Iuwe kraft behalte!* To sprach gezogenliche 11910 Der edel künic riche ,Vrówe, ich nim uf minen ait Das mir ist von herzen lait Swas iu der werde künic Alan Alder ieman laides hat getan. 11915 Nu lat mit gütlichen sitten Im enbieten und in bitten Das er mit fride ze ainem tage Kome und gen iuwer clage Genüge und rehter rede ger; 11920 Verspráche er das, so wil er Vüge und reht versprechen, Das hilf ich iu rechen, Als das iu gewaltes niht Hinnan fir von im geschiht 11862. 11863. 11869. 11870. 11871. 11872. 11875. 11880. v'wüstet MW, v'rüstet D. sich MW, fehlt D. ers (— ér ez) D, erz W, ez M. óde MW, e d, D. ers M. werre. im an D, ie mae M (àhnlich W). chlagen W. 11898. düberir (W), ein Tintenfleck, soda[s nichts zw lesen ist. 11908. iv M, ev W, fehlt D. 11905. dienstleichen W, Dienstlich' D. 11908. iwer M, Ewer W. 11920. vEr spráche (v vor der Zeile). vil. 11921. Wge. 11924. von MW, vor D.
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190 11925 Unz das wir baide lebende sin. Nu sint hie bi den vröwen min, Biz das iu dis verrihtet Werde und gar verslihtet!“ JDiu vrówe wart der rede vro 11930 Und dancte im der liebe do Die er ir do mit troste bot. Do hies der künic Amilot Den graven Moranden Varn und sanden 11935 An den künic von Y»lant, Das er den wisen wigant Mit sine frides bâte, Und ain gesprihe hate Gen der firstinne; 11940 Da wolt er ir unminne Mit sünlichen dingen Zesüne gerne bringen, Und ob er durch sinen has Dem künge versaite das, 11945 Das er niht me gedagete Und im widersagete Von im und aller siner kraft Grüz, dienst, früntschaft Und sinen gütlichen müt. 11950 Morant der edel degen güt Vür gein Isels Desylvois An den herren kurtoys, Den künic Alan von Yrlant; [685] Mit grossen kreften er in vant 11955 Ligende vor den vesten. Mit werlichen gesten Hate er, als ûns das märe sait, Die ysel wüste gelait. INu kam mit ritterlichen sitten 11960 Der grave zü dem her geritten; Da wart er wol enpfangen. Do dis was ergangen, In condewierten iubers velt Und an des künges gezelt 11965 Vil helde mütes riche Gar gesellecliehe Und erbaisten mit im uf den plan. Do das veriesch der künic Alan, Vil hovelichen er in enpfie 11970 Dar in sin her. do das ergie, Der grave Morant sait im gar Durch was er was komen dar Und was der künic Amelot Mit siner botschaft im enbot. 11975 Des nam er dekaine war Und versmahetes vil gar Mit spotelicher smachait: Das im da von wart widersait, Das was im ringer danne ain har. 11980 Er sprach ‚nu wil ich drizec jar Mit im beginnen swes er wil, Leben wir so lange .zil, Sit er mütewillen gert An mir, des sol er sin gewert! 11985 Jo duhte in das unbetlich, Ob ich in bate das er sich Durch mich solte keren Von güte und von eren, 11934. 11935. 11943. 11951. Syrois D. 11953. 11958. Wam. ylant. sines. vür] Wor. desilivofs M, de- Alanen M. ylant. Weste D, wüste M. 11959. riittliche. 11963. In condutierten W, Incondeuieren D. welt. 11967. de. 11979. w, im ring' dane D, wag er ringe alz W. 11981. beginnen M, begünen D. vil.
190 11925 Unz das wir baide lebende sin. Nu sint hie bi den vröwen min, Biz das iu dis verrihtet Werde und gar verslihtet!“ JDiu vrówe wart der rede vro 11930 Und dancte im der liebe do Die er ir do mit troste bot. Do hies der künic Amilot Den graven Moranden Varn und sanden 11935 An den künic von Y»lant, Das er den wisen wigant Mit sine frides bâte, Und ain gesprihe hate Gen der firstinne; 11940 Da wolt er ir unminne Mit sünlichen dingen Zesüne gerne bringen, Und ob er durch sinen has Dem künge versaite das, 11945 Das er niht me gedagete Und im widersagete Von im und aller siner kraft Grüz, dienst, früntschaft Und sinen gütlichen müt. 11950 Morant der edel degen güt Vür gein Isels Desylvois An den herren kurtoys, Den künic Alan von Yrlant; [685] Mit grossen kreften er in vant 11955 Ligende vor den vesten. Mit werlichen gesten Hate er, als ûns das märe sait, Die ysel wüste gelait. INu kam mit ritterlichen sitten 11960 Der grave zü dem her geritten; Da wart er wol enpfangen. Do dis was ergangen, In condewierten iubers velt Und an des künges gezelt 11965 Vil helde mütes riche Gar gesellecliehe Und erbaisten mit im uf den plan. Do das veriesch der künic Alan, Vil hovelichen er in enpfie 11970 Dar in sin her. do das ergie, Der grave Morant sait im gar Durch was er was komen dar Und was der künic Amelot Mit siner botschaft im enbot. 11975 Des nam er dekaine war Und versmahetes vil gar Mit spotelicher smachait: Das im da von wart widersait, Das was im ringer danne ain har. 11980 Er sprach ‚nu wil ich drizec jar Mit im beginnen swes er wil, Leben wir so lange .zil, Sit er mütewillen gert An mir, des sol er sin gewert! 11985 Jo duhte in das unbetlich, Ob ich in bate das er sich Durch mich solte keren Von güte und von eren, 11934. 11935. 11943. 11951. Syrois D. 11953. 11958. Wam. ylant. sines. vür] Wor. desilivofs M, de- Alanen M. ylant. Weste D, wüste M. 11959. riittliche. 11963. In condutierten W, Incondeuieren D. welt. 11967. de. 11979. w, im ring' dane D, wag er ringe alz W. 11981. beginnen M, begünen D. vil.
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Und widersaite ich im durch das, 11990 Ich wane wol das es war an has Der nieman duhte an mir git, Der sinne hete und wisen müt.' To sprach der grave Morant, Der dar ze botten was gesant 11995 ,Herre lieber herre min, Sol disiu red iht anders sin?* — ,Nain/ — ‚went ir von hinnan niht?‘ — ‚Dur in niht, swas mir geschiht.‘ — ‚Herre min, das ist mir lait!‘ — 12000.,Diz wais ich wol die warhait: Dis güt ist min, das wil ich han!‘ — ‚Es sol im sin undertan, Als er und im diu vröwe giht Diu es noch mit gewaltes phliht 12005 Hat und sol von rehte han!‘ Do sprach der rich künic Alan ‚Nu sih ich und han gesehen Durch was es alles ist geschehen, Er wanet er sol han dis güt: 12010 Nain! er benamen noch entit, Es sol dienen miner hant!* [68c] Do nam der grave Morant Von dem richen künge da Urlup und schiet von dannan sa 12015 Ze Norwege hain in das lant, Und tet Amilote erkant Was im enbot der künie Alan, Als ich e gesprochen han. JDem künge rich und hohgeborn 12020 Amilote was vil zorn Diu smahlich botschaft. Er warp zehant umb al die kraft 11990. 11991. 11997. 11999. 12000. d, es wàr an D, das wàr ein W M. der MW, De D. nein si M. mir DW, im M. Diz D, des MW. 191 Die er ze helfe mohte han; Swer im was dienstes undertan, 12025 Swie der was, der wart besant. Norwsge das aine lant Gehalf im schier sólcher wer Das er der Irlender her Mit ir kreften wolte 12080 Bestan. er bot zesolde Lehen, silber unde golt, Óch warent im die besten holt Über aldie náhsten anlant. Do in sin botte wart gesant, 12035 Si kamen im ze helfe dar Mit menger werlichen schar, Biz das der ellenthafte man Schiere sólche kraft gewan Das er sich ander selben zit 19040 Versach zwain lauden geben strit, Der bestü kraft im wär gelegen. Do hies der ellenthafte degen Besezzen werliche Die veste und das riche 12045 Und hies sin kint, der sälden barn, Von ir stumben das ervarn Ob er iht kunde striten Und ob er wolte riten Mit im die selben hervart. 12050 Als er des gevraget wart, Er naic, er winchte, er wart es vro. Der künic hies im beraiten do Mit küneclicher richait. Do si wurden wol berait, 12055 Der künc für mit sinem her Zer wilden isel über mer. Do si begrifen al die habe 12010. 12035. 12046. 12051. 12052. Nain penamen er entuet W. im MW, ir D. erwarn. er wer es M(W). im DW, in M.
Und widersaite ich im durch das, 11990 Ich wane wol das es war an has Der nieman duhte an mir git, Der sinne hete und wisen müt.' To sprach der grave Morant, Der dar ze botten was gesant 11995 ,Herre lieber herre min, Sol disiu red iht anders sin?* — ,Nain/ — ‚went ir von hinnan niht?‘ — ‚Dur in niht, swas mir geschiht.‘ — ‚Herre min, das ist mir lait!‘ — 12000.,Diz wais ich wol die warhait: Dis güt ist min, das wil ich han!‘ — ‚Es sol im sin undertan, Als er und im diu vröwe giht Diu es noch mit gewaltes phliht 12005 Hat und sol von rehte han!‘ Do sprach der rich künic Alan ‚Nu sih ich und han gesehen Durch was es alles ist geschehen, Er wanet er sol han dis güt: 12010 Nain! er benamen noch entit, Es sol dienen miner hant!* [68c] Do nam der grave Morant Von dem richen künge da Urlup und schiet von dannan sa 12015 Ze Norwege hain in das lant, Und tet Amilote erkant Was im enbot der künie Alan, Als ich e gesprochen han. JDem künge rich und hohgeborn 12020 Amilote was vil zorn Diu smahlich botschaft. Er warp zehant umb al die kraft 11990. 11991. 11997. 11999. 12000. d, es wàr an D, das wàr ein W M. der MW, De D. nein si M. mir DW, im M. Diz D, des MW. 191 Die er ze helfe mohte han; Swer im was dienstes undertan, 12025 Swie der was, der wart besant. Norwsge das aine lant Gehalf im schier sólcher wer Das er der Irlender her Mit ir kreften wolte 12080 Bestan. er bot zesolde Lehen, silber unde golt, Óch warent im die besten holt Über aldie náhsten anlant. Do in sin botte wart gesant, 12035 Si kamen im ze helfe dar Mit menger werlichen schar, Biz das der ellenthafte man Schiere sólche kraft gewan Das er sich ander selben zit 19040 Versach zwain lauden geben strit, Der bestü kraft im wär gelegen. Do hies der ellenthafte degen Besezzen werliche Die veste und das riche 12045 Und hies sin kint, der sälden barn, Von ir stumben das ervarn Ob er iht kunde striten Und ob er wolte riten Mit im die selben hervart. 12050 Als er des gevraget wart, Er naic, er winchte, er wart es vro. Der künic hies im beraiten do Mit küneclicher richait. Do si wurden wol berait, 12055 Der künc für mit sinem her Zer wilden isel über mer. Do si begrifen al die habe 12010. 12035. 12046. 12051. 12052. Nain penamen er entuet W. im MW, ir D. erwarn. er wer es M(W). im DW, in M.
Strana 192
192 Und čch das lant, si kerten abe In das lant mit grosser kraft, 12060 Amilotes ritterschaft Erstrait diu schif ze hant vil gar Diu die geste brahtent dar, Und besazte sich ze wer. Von Norwege des künges her 12065 Mit kreften gen den vienden rait, lr ritterschaft wart gelait Den Irlanden so nahen Das. si ir kraft wol sahen An máànger krefte richer schar. [69a] In. dem lande dar und dar 12071 Haten sich die geste Getailet für die veste Und haten den die selben zil Getan mit sturme laides vil 12075 Und von in schaden óch genomen. Do die Norwàger waren komen, Si liezent diu güsez vil gar Und samendent sich in aine schar. Die si besezzen haten e 19080 Und in mit strite tatent we, Die gahtent mit werlicher kraft Zü der Norwáàgen ritterschaft Und tatent schaden vil dem her Von Yrlant mit vrecher wer. TNu wisent des diu máre mich Das die von Yrlant hatent sich Verbarrot und verlezet Und die leze besezzet 12085 12058. lant MW, fehlt D. 12061. Er erstrait D, er streit M, zerstraut W. 12063. besaze sich ze D, besser: besazten si mit M, besatzte si mit W. 12066. wart MW, war D. 12071. mach geste steht getailet. 12072. Getailz D, gelait W. 12073. zil laws t gebessert. Mit werlichen rotten wol, 12090 Als man ze wer sich werren sol Und manlich gebaron. Die von Norwege waren Nach ritterlicher werdekait Schiere manlich berait 12095 Und zogeten gen ir leze hin, Uf hoher werdekait gewin Wolte menger werben da. Ain herter strit hüb sich do sa. Die inren gabent ritterschaft 19100 Her us mit manlicher kraft Mit slegen und mit stichen groz, Der slüg, der warf, der stach, der schos, Als ir manlich müt gebot. Da lae menie degen tot 19105 An der vientlicher wer Dem inren und dem ussern her, Der trüwen, zuht mit eren pflac. Dis werte unz an den mitten tac. Do wühs Alanes ritterschaft 12110 Not und ńberwegendiu kraft, Als ich iu beschaiden wil. Der Norweger was so vil Das si die wisen jungen Wichennes betwungent 12115 Und Amelot gar an ir danc Züzin in die leze tranc Nach manlicher lere. Do wertont si sich sere Die wil und das mohte wesen. 12077. gûses D. 12088. 12090. 12092. 12105. 12108. 12110. liezen div gesez M, lezent div die am Rande nachgetragen. verre D, warnen M, warn W. norwege M, norwe D, norwag W. wientlich'. dem. vberwegendiv M, vb'wegend' D.
192 Und čch das lant, si kerten abe In das lant mit grosser kraft, 12060 Amilotes ritterschaft Erstrait diu schif ze hant vil gar Diu die geste brahtent dar, Und besazte sich ze wer. Von Norwege des künges her 12065 Mit kreften gen den vienden rait, lr ritterschaft wart gelait Den Irlanden so nahen Das. si ir kraft wol sahen An máànger krefte richer schar. [69a] In. dem lande dar und dar 12071 Haten sich die geste Getailet für die veste Und haten den die selben zil Getan mit sturme laides vil 12075 Und von in schaden óch genomen. Do die Norwàger waren komen, Si liezent diu güsez vil gar Und samendent sich in aine schar. Die si besezzen haten e 19080 Und in mit strite tatent we, Die gahtent mit werlicher kraft Zü der Norwáàgen ritterschaft Und tatent schaden vil dem her Von Yrlant mit vrecher wer. TNu wisent des diu máre mich Das die von Yrlant hatent sich Verbarrot und verlezet Und die leze besezzet 12085 12058. lant MW, fehlt D. 12061. Er erstrait D, er streit M, zerstraut W. 12063. besaze sich ze D, besser: besazten si mit M, besatzte si mit W. 12066. wart MW, war D. 12071. mach geste steht getailet. 12072. Getailz D, gelait W. 12073. zil laws t gebessert. Mit werlichen rotten wol, 12090 Als man ze wer sich werren sol Und manlich gebaron. Die von Norwege waren Nach ritterlicher werdekait Schiere manlich berait 12095 Und zogeten gen ir leze hin, Uf hoher werdekait gewin Wolte menger werben da. Ain herter strit hüb sich do sa. Die inren gabent ritterschaft 19100 Her us mit manlicher kraft Mit slegen und mit stichen groz, Der slüg, der warf, der stach, der schos, Als ir manlich müt gebot. Da lae menie degen tot 19105 An der vientlicher wer Dem inren und dem ussern her, Der trüwen, zuht mit eren pflac. Dis werte unz an den mitten tac. Do wühs Alanes ritterschaft 12110 Not und ńberwegendiu kraft, Als ich iu beschaiden wil. Der Norweger was so vil Das si die wisen jungen Wichennes betwungent 12115 Und Amelot gar an ir danc Züzin in die leze tranc Nach manlicher lere. Do wertont si sich sere Die wil und das mohte wesen. 12077. gûses D. 12088. 12090. 12092. 12105. 12108. 12110. liezen div gesez M, lezent div die am Rande nachgetragen. verre D, warnen M, warn W. norwege M, norwe D, norwag W. wientlich'. dem. vberwegendiv M, vb'wegend' D.
Strana 193
12120 Swer da wolte da genesen, Der můste siner siccherhait Den Norwegen sin berait. Der künic Alan kam mit wer In ain galin uf das mer 12125 Mit so vil lüten das er dan Mit gàher vluht vil kume endran; Er gewan vil stillen nawint. [69b] Von Schotelant dez künges kint, Siner swester sun, wart da 19130 Gevangen in dem strite sa; Das tet der stolze degen güt, Der edel stumbe hohgemüt, Der hat alda den hóhsten pris Bejaget mit lobe en alle wis. 19135 Sus wurden enschumpfieret gar Von Yrlant des künges schar. Do dis ergangen was also, Der künic hiez die gvangen do Behalten, als man solde; 12140 Er nam die er wolde, Und hies si füren sa zehant Mit im ze Norwege in das lant. Dar kamen liebü mare Wie es ergangen wäre, 12145 Wie wol in wär gelungen Und wie si betwungen Den künec hetent von Yrlant, Und wie si mit werlicher hant Von Schotenlant des künges kint 12150 Viengen dort, als iu nu sint Diu rehten máre gesait. 193 Das was dem lanlüte niht lait, Si warent al geliche vro. Diu märe wühsent schiere do 12155 In diu lant, wie Amelot Vil wunderliche sine not Mit grossen salden überwant. Diu mare wurdent schier erkant, Wie im das grosse hail ergie 12160 Das er vier edel künge vie, Und nimanne das was erkant Wer der wäre mit des hant Das grosse wunder was geschehen. Die aber haten dort gesehen 12165 Was des stumben hant begie, Wie er der Schoten künic vie, Und wie si» hohiu manhait Den pris an dem strit erstrait, Die jahent und heten güten wan, 12170 Er hete die getat getan Die vor Galverne geschach, Als ich iu hie vor verjach. Och tatent do die vrdwan kunt Offenliche sa ze stunt, 12175 Wie der werde wigant Von in was da hin gesant. JDer eren wart dem stumben do Gedanket von dem künge so Und von der süzen künegin 19180 Und von der lieben tohter sin, Der salden wunsches kinde, Von vrówan und von gesinde, [69c] Dar zů al dem riche 12121. 12122. 12127. 12130. siner MW, sin D. norwege, g aus s gebessert. snellen nach wint MW. Gewangen. 12138. gwage. 12142. hier beginnt ein grofses Loch im Pergament, welchem die Schrift ausweicht, es reicht bis V. 12145. Deutsche Texte des Mittelalters. II. 12148. 12160. 12166. 12167. 12176. 12178. si M, fehlt D. vier DM, drei W. der MW, des D. sin MW, fehlt D. in MW, im D. so W, also M, do D. wie. 13
12120 Swer da wolte da genesen, Der můste siner siccherhait Den Norwegen sin berait. Der künic Alan kam mit wer In ain galin uf das mer 12125 Mit so vil lüten das er dan Mit gàher vluht vil kume endran; Er gewan vil stillen nawint. [69b] Von Schotelant dez künges kint, Siner swester sun, wart da 19130 Gevangen in dem strite sa; Das tet der stolze degen güt, Der edel stumbe hohgemüt, Der hat alda den hóhsten pris Bejaget mit lobe en alle wis. 19135 Sus wurden enschumpfieret gar Von Yrlant des künges schar. Do dis ergangen was also, Der künic hiez die gvangen do Behalten, als man solde; 12140 Er nam die er wolde, Und hies si füren sa zehant Mit im ze Norwege in das lant. Dar kamen liebü mare Wie es ergangen wäre, 12145 Wie wol in wär gelungen Und wie si betwungen Den künec hetent von Yrlant, Und wie si mit werlicher hant Von Schotenlant des künges kint 12150 Viengen dort, als iu nu sint Diu rehten máre gesait. 193 Das was dem lanlüte niht lait, Si warent al geliche vro. Diu märe wühsent schiere do 12155 In diu lant, wie Amelot Vil wunderliche sine not Mit grossen salden überwant. Diu mare wurdent schier erkant, Wie im das grosse hail ergie 12160 Das er vier edel künge vie, Und nimanne das was erkant Wer der wäre mit des hant Das grosse wunder was geschehen. Die aber haten dort gesehen 12165 Was des stumben hant begie, Wie er der Schoten künic vie, Und wie si» hohiu manhait Den pris an dem strit erstrait, Die jahent und heten güten wan, 12170 Er hete die getat getan Die vor Galverne geschach, Als ich iu hie vor verjach. Och tatent do die vrdwan kunt Offenliche sa ze stunt, 12175 Wie der werde wigant Von in was da hin gesant. JDer eren wart dem stumben do Gedanket von dem künge so Und von der süzen künegin 19180 Und von der lieben tohter sin, Der salden wunsches kinde, Von vrówan und von gesinde, [69c] Dar zů al dem riche 12121. 12122. 12127. 12130. siner MW, sin D. norwege, g aus s gebessert. snellen nach wint MW. Gewangen. 12138. gwage. 12142. hier beginnt ein grofses Loch im Pergament, welchem die Schrift ausweicht, es reicht bis V. 12145. Deutsche Texte des Mittelalters. II. 12148. 12160. 12166. 12167. 12176. 12178. si M, fehlt D. vier DM, drei W. der MW, des D. sin MW, fehlt D. in MW, im D. so W, also M, do D. wie. 13
Strana 194
194 Das nie so wertliche 12185 In ainem hòfe ain vroemder man So hohen pris und gunst gewan Als der edel raine man Ze Norwege do gewan. Der edel kúnic Amýlot Im ze aller zit die ere bot Das er der lieben tohter sin Oder sin gemasse mûste sin. Och was er so tugenderiche Das im nieman was geliche 12190 12195 An tugende, an manlicher zuht. Der tugende wunsch hette an in fluht Von alten und von jungen, Die nach prise rungen. Alle die in sahent So hoher zuht im jahent Das si bezerten ir sin Nach im und pindent sich uf in, Wan si im mohten volgen mitte, So prislich warent sin sitte. 12200 12196. d' M, Die D. 12197. ivngen M, iugen D. 12201. bezerten M(W), v'zerten D. 12203. wolge.
194 Das nie so wertliche 12185 In ainem hòfe ain vroemder man So hohen pris und gunst gewan Als der edel raine man Ze Norwege do gewan. Der edel kúnic Amýlot Im ze aller zit die ere bot Das er der lieben tohter sin Oder sin gemasse mûste sin. Och was er so tugenderiche Das im nieman was geliche 12190 12195 An tugende, an manlicher zuht. Der tugende wunsch hette an in fluht Von alten und von jungen, Die nach prise rungen. Alle die in sahent So hoher zuht im jahent Das si bezerten ir sin Nach im und pindent sich uf in, Wan si im mohten volgen mitte, So prislich warent sin sitte. 12200 12196. d' M, Die D. 12197. ivngen M, iugen D. 12201. bezerten M(W), v'zerten D. 12203. wolge.
Strana 195
V. Buch. 12205 Si es nu komen ist daran -Alhie das wir den wisen man "Won siner hoher árbait In der er not mit kumber lait, INemen solde» und im geben 12210 Ein vil ritterliches leben, Danne das er stumbe solte wesen, So rat ich, helfe» ime genesen, Vro Aventüre, ich und ir! Man mag uns zihen wol das wir 12215 Ze lange sumen üns daran Das wir den tugende riche» man Lósen von den nóten sin. Es ist zit das wir sinen pin, Den er mit kumberlichen sitten 19220 Mærishalp lange hat erliten, Mit etlichen sachen Ain tail im senfter machen, Und sine süze amien, Die rainen Amalyen, 12225 Lósen von der arebait Die si nach im mit jamer trait, Und geben ir etlichen trost, Das si von nóten wurd erlost Und ir die sálde noch geschehe 19230 Das si ir lieben frünt sáhe, Sit si den slüzel bi ir hat In dem des herren rede stat, Ich maine irn minneclichen munt, Der ime sol rede machen kunt, 19235 Und sit si óch niht kan genesen Die wile si müs án in wesen, So helfen des in baiden [70a] Das si von kumber schaiden! Vro Aventüre, das stat iuch wol, 19240 Sit es üns baide türen sol. — ,Kiüdolf, nu waist du wol, ich han Disiu mare an dich gelan Und han des gar bewarot dich Wie du solt berihten mich.‘ — 12245 Das ist war. ich wais vil wol Wie ich dich berihten sol. Wolte es niht belangen gûte wip, So loste ich der gelieben lip, 12205. [S], s; der Raum ist über 6 Zeilen- hóhen gespart; auch hier, wie bei Buch IV (V. 9735) sind die ersten drei Verse abgeteilt und gedrängt zusammengeschrieben. Die das Akrost. bildenden Init. sind wieder nicht hervorgehoben (in M — fol. 92c, in W = fol. 86b). 12209. solden MW, solde D. 12210. Ein] Ain. 12212. helfen M, helfe D. 12214. zihin M, ziehen DW. 12216. riche D. 12219. 12227. 12230. 12231. 12238. 12239. 12240. 12243. tvgenderichen MW, tugende kumbliche. ir MW, in D. frivnt gesehe M, frivnt an sehe W. slázel. si MW, so D. ivch D, fehlt MW. paide W, beidiv M, baiden D. bewiset M. 13*
V. Buch. 12205 Si es nu komen ist daran -Alhie das wir den wisen man "Won siner hoher árbait In der er not mit kumber lait, INemen solde» und im geben 12210 Ein vil ritterliches leben, Danne das er stumbe solte wesen, So rat ich, helfe» ime genesen, Vro Aventüre, ich und ir! Man mag uns zihen wol das wir 12215 Ze lange sumen üns daran Das wir den tugende riche» man Lósen von den nóten sin. Es ist zit das wir sinen pin, Den er mit kumberlichen sitten 19220 Mærishalp lange hat erliten, Mit etlichen sachen Ain tail im senfter machen, Und sine süze amien, Die rainen Amalyen, 12225 Lósen von der arebait Die si nach im mit jamer trait, Und geben ir etlichen trost, Das si von nóten wurd erlost Und ir die sálde noch geschehe 19230 Das si ir lieben frünt sáhe, Sit si den slüzel bi ir hat In dem des herren rede stat, Ich maine irn minneclichen munt, Der ime sol rede machen kunt, 19235 Und sit si óch niht kan genesen Die wile si müs án in wesen, So helfen des in baiden [70a] Das si von kumber schaiden! Vro Aventüre, das stat iuch wol, 19240 Sit es üns baide türen sol. — ,Kiüdolf, nu waist du wol, ich han Disiu mare an dich gelan Und han des gar bewarot dich Wie du solt berihten mich.‘ — 12245 Das ist war. ich wais vil wol Wie ich dich berihten sol. Wolte es niht belangen gûte wip, So loste ich der gelieben lip, 12205. [S], s; der Raum ist über 6 Zeilen- hóhen gespart; auch hier, wie bei Buch IV (V. 9735) sind die ersten drei Verse abgeteilt und gedrängt zusammengeschrieben. Die das Akrost. bildenden Init. sind wieder nicht hervorgehoben (in M — fol. 92c, in W = fol. 86b). 12209. solden MW, solde D. 12210. Ein] Ain. 12212. helfen M, helfe D. 12214. zihin M, ziehen DW. 12216. riche D. 12219. 12227. 12230. 12231. 12238. 12239. 12240. 12243. tvgenderichen MW, tugende kumbliche. ir MW, in D. frivnt gesehe M, frivnt an sehe W. slázel. si MW, so D. ivch D, fehlt MW. paide W, beidiv M, baiden D. bewiset M. 13*
Strana 196
196 Dem helde und der vil sůzen 12250 Wolte ich ir kumber bůzen Und ir senden arebait. — „Nu můs das sin liep und lait, Sol man segen als es ergat: So das lait denne ende hat, 12255 So si aber liep als e. Wär in da vor mit jamer we, So mach in nu mit liebe wol, Vil wol man dich dez bitten sol: Du tihtest mich durch ainen man 12260 Der wol nach eren werben kan, Durch alli wip dar zi. Nu sage (se dir Got, daz tû!) Allen güten lüten hie Wie es dem rainen man ergie. 12265 Dez mac wol gütiu wip gezemin Das si das gütlich vernemin Wie si von nóten wurden vri! — Nu, vro Aventire, das si! Ir habit mich hie genüc gemant. 19270 Ich wil das gerne tün erkant Wie nu den máren sol geschehen, Als ich iuch mir horte jehen. Als ich gesprochen han, Do der riche künic Alan 12275 Von der entschumpfintiure indran Und im was gewunnen an Mit sige güt und ere, In frödericher lere Fröte sich siges do 12280 Die fürstinne und was vil vro 12253. 12256. gebessert. 12261. 12262. 12273. 12279. 12280. 12295. sagen MW. in M, im DW. vor aus vo werden wip M. tv M, zü D. ich e gespr. M, ich vor gespr. W. des siges do MW. was] v,. iwer MW, wer D. Das ir der künic Amelot Geholfen hate von sólcher not. Si sait im der genaden danc Das ir von im so wol gelanc 19285 Mit so säleclichen sitten. Do das her was zerritten Und sich die ritterschaft zerlie, Savine zü dem künge gie Und sprach ,vil lieber herre min, 12290 Got durch die genade sin Und durch sine güte Lone iu der demite Und der genaden gros der ir [70b] Mit helfe hant getan ze mir 12295 Durch ńwern eregernden mit! Nu bliment an mir als das git Das mir ist von iu geschehen Und rüchent mir verjehen Wie ir mir ratent dar zü 12300 Wie ich nu lebe und wie ich tů. Io sprach der eregernde man „Ich rate iu gerne swas ich kan Mit trüwen ane missetat, Swes ir an mich süchet rat — 19305 ,Herre min, das wais ich wol Das ich des gedingen sol. Nu ist iu das wol erkant | Wie à min ere und ôch min lant Von gewalte habt ernert 12310 Und was ir drunbe hant verzert Gütes und ich landes. Was wir darumbe pfandes Haben von des künges her, 12301. 12304. eregernde MW, eregende D. Sw, D, swa MW. 12808. ir MW, er D. 12809. von hier bis V. 12311 reicht wieder das (bei V. 12142) erwähnte Loch im Pergament, welchem. die Schrift ausweicht. 12310. werzert. 12313. haben, h aus R gebessert. des künges D, richtiger: dem kvnege MW.
196 Dem helde und der vil sůzen 12250 Wolte ich ir kumber bůzen Und ir senden arebait. — „Nu můs das sin liep und lait, Sol man segen als es ergat: So das lait denne ende hat, 12255 So si aber liep als e. Wär in da vor mit jamer we, So mach in nu mit liebe wol, Vil wol man dich dez bitten sol: Du tihtest mich durch ainen man 12260 Der wol nach eren werben kan, Durch alli wip dar zi. Nu sage (se dir Got, daz tû!) Allen güten lüten hie Wie es dem rainen man ergie. 12265 Dez mac wol gütiu wip gezemin Das si das gütlich vernemin Wie si von nóten wurden vri! — Nu, vro Aventire, das si! Ir habit mich hie genüc gemant. 19270 Ich wil das gerne tün erkant Wie nu den máren sol geschehen, Als ich iuch mir horte jehen. Als ich gesprochen han, Do der riche künic Alan 12275 Von der entschumpfintiure indran Und im was gewunnen an Mit sige güt und ere, In frödericher lere Fröte sich siges do 12280 Die fürstinne und was vil vro 12253. 12256. gebessert. 12261. 12262. 12273. 12279. 12280. 12295. sagen MW. in M, im DW. vor aus vo werden wip M. tv M, zü D. ich e gespr. M, ich vor gespr. W. des siges do MW. was] v,. iwer MW, wer D. Das ir der künic Amelot Geholfen hate von sólcher not. Si sait im der genaden danc Das ir von im so wol gelanc 19285 Mit so säleclichen sitten. Do das her was zerritten Und sich die ritterschaft zerlie, Savine zü dem künge gie Und sprach ,vil lieber herre min, 12290 Got durch die genade sin Und durch sine güte Lone iu der demite Und der genaden gros der ir [70b] Mit helfe hant getan ze mir 12295 Durch ńwern eregernden mit! Nu bliment an mir als das git Das mir ist von iu geschehen Und rüchent mir verjehen Wie ir mir ratent dar zü 12300 Wie ich nu lebe und wie ich tů. Io sprach der eregernde man „Ich rate iu gerne swas ich kan Mit trüwen ane missetat, Swes ir an mich süchet rat — 19305 ,Herre min, das wais ich wol Das ich des gedingen sol. Nu ist iu das wol erkant | Wie à min ere und ôch min lant Von gewalte habt ernert 12310 Und was ir drunbe hant verzert Gütes und ich landes. Was wir darumbe pfandes Haben von des künges her, 12301. 12304. eregernde MW, eregende D. Sw, D, swa MW. 12808. ir MW, er D. 12809. von hier bis V. 12311 reicht wieder das (bei V. 12142) erwähnte Loch im Pergament, welchem. die Schrift ausweicht. 12310. werzert. 12313. haben, h aus R gebessert. des künges D, richtiger: dem kvnege MW.
Strana 197
Von dem gert ich nihtes mer 12315 Wan stäte süne hinnan für, Das ich niht mere schaden kur Von in noch ansprache, Es wäre uf mich ir rache lemer mer ob ich ir habe 12320 Ze süne wolte brechen abe; Ir süne wil genügen mich. Dar umbe ratet mir wie ich Sül die arbait überkomen Die ich han von: in genomen. 12325 Ich han von ir schulden Lait und mis schaden dulden Und han geduldet des so vil Das ich alli mini zil An güte dester krenker bin. 19330 Wie ich den selben ungewin Sül mit güte überkomen, Des han ich rat hin ziu ge- nomen. — ‚Das rat ich iu, vröwe min, Bezzer kan nieman sin 12335 Danne der künic von Engellant Der iu ze brüder ist erkant; An den sont ir keren! Sich selben müs er eren An iu: er hat müt und güt, 11340 Ich wais wol das er iu wol tüt Swenne er bevindet iuwer not,‘ Sprach der künic Amylot, ,Und wie ir verurluget sit, Er ratet, hilfet und git 19345 Iu nach sólhem künges sitte Das ir gebessert iuch da mitte. [70c] An den kerent! das rate ich! — ‚Des han óch ich beraten mich, 12315. 12319. 12320. nemen MW. 12341. steter MW. ich MW, fehlt D. sůne in w. M. brechen D, bewidz. 197 Sprach diu richiu vrówe git. 12350 Der edel künic hohgemüt, Von Norwege der wise manm, Hies die vrówen do von dan Beraiten. ir wart sa berait Mit vil grosser richait 19355 Ain gwlin. si für sa ze hant Über mer gen Engellant. Diu máre wurdent schier brait. Do dem künge wart gesait Und er hate wol vernomen 19360 Das sin swester wáre komen, Diu abetissene Sávine, Er und al die sine Enpfiengen si mit werdekait. Do der kinic ir arbait 12365 Vernam, die der künic Alan Hatte ane alles reht getan, Und wie ir Got von der not Half und der künic Amylot Das si von sorgen wart erlost, 19370 Er gab ir brüderlichen trost Das er vil gerne táte Dur si swes si in báte Mit ráten und óch mit stüre. Des genadet im vil tiure 19375 Mit minneclichem müte Diu edel raine güte.. Si sprach ,lieber brüder min, Alr erst ist mir worden schin Iuwer güte also wol 19380 Das ich iu gerne wunschen sol Hailes, sàld und ere Unz ich leb iemermere — „Das ist mir lieb. ich war es vrof 12357. 12365. der MW. 12381. breit M, berait D(W). W'nam D, bevant MW. die ir sald W, lśld 2.
Von dem gert ich nihtes mer 12315 Wan stäte süne hinnan für, Das ich niht mere schaden kur Von in noch ansprache, Es wäre uf mich ir rache lemer mer ob ich ir habe 12320 Ze süne wolte brechen abe; Ir süne wil genügen mich. Dar umbe ratet mir wie ich Sül die arbait überkomen Die ich han von: in genomen. 12325 Ich han von ir schulden Lait und mis schaden dulden Und han geduldet des so vil Das ich alli mini zil An güte dester krenker bin. 19330 Wie ich den selben ungewin Sül mit güte überkomen, Des han ich rat hin ziu ge- nomen. — ‚Das rat ich iu, vröwe min, Bezzer kan nieman sin 12335 Danne der künic von Engellant Der iu ze brüder ist erkant; An den sont ir keren! Sich selben müs er eren An iu: er hat müt und güt, 11340 Ich wais wol das er iu wol tüt Swenne er bevindet iuwer not,‘ Sprach der künic Amylot, ,Und wie ir verurluget sit, Er ratet, hilfet und git 19345 Iu nach sólhem künges sitte Das ir gebessert iuch da mitte. [70c] An den kerent! das rate ich! — ‚Des han óch ich beraten mich, 12315. 12319. 12320. nemen MW. 12341. steter MW. ich MW, fehlt D. sůne in w. M. brechen D, bewidz. 197 Sprach diu richiu vrówe git. 12350 Der edel künic hohgemüt, Von Norwege der wise manm, Hies die vrówen do von dan Beraiten. ir wart sa berait Mit vil grosser richait 19355 Ain gwlin. si für sa ze hant Über mer gen Engellant. Diu máre wurdent schier brait. Do dem künge wart gesait Und er hate wol vernomen 19360 Das sin swester wáre komen, Diu abetissene Sávine, Er und al die sine Enpfiengen si mit werdekait. Do der kinic ir arbait 12365 Vernam, die der künic Alan Hatte ane alles reht getan, Und wie ir Got von der not Half und der künic Amylot Das si von sorgen wart erlost, 19370 Er gab ir brüderlichen trost Das er vil gerne táte Dur si swes si in báte Mit ráten und óch mit stüre. Des genadet im vil tiure 19375 Mit minneclichem müte Diu edel raine güte.. Si sprach ,lieber brüder min, Alr erst ist mir worden schin Iuwer güte also wol 19380 Das ich iu gerne wunschen sol Hailes, sàld und ere Unz ich leb iemermere — „Das ist mir lieb. ich war es vrof 12357. 12365. der MW. 12381. breit M, berait D(W). W'nam D, bevant MW. die ir sald W, lśld 2.
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198 Sprach der edel künic do, 11385 ‚Ich sol dir machen nüwe Brüderliche trüwe.‘ Des sait si im gnade sa. Die wile das diu vrówe da Belab, si pflac so werder sitte 12390 Das si sich wol liepte mitte. Noch was vro Amalye, Diu künsche wandels vrie, Diu süze und die getrüwe, In sólcher jamers rówe, 19395 Der si nach Wilhelme pflac, Das si noch ane krefte lac; So si vergas der arbait Die si nach ir fründe lait, So was si wol gesunt als e: 19400 Zehant tet ir das lait so we, So si dahte an das ungemach Das ir mit rüwe an im geschach, [71a] Das si vil kreftelos belap. Die zit si also hin vertraip, 12405 Fur das er ir wart genomen, Biz das ir base dar was komen. Die gie zizir alle tage Das si troste ir ungehabe Und das si sähe ir schönen lip. 12410 Es was weder man noch wip, Die si dike solde sehen, Es duhte im wäre so wol geschehen Das im bi ir angesiht Gewurre niemer arges niht; 10415 Swas im halt e geschehe, 12384. wor do steht so. 12387. wor sa steht da. 12394. rawe, r über n. 12408. beleip MW, gelac D. 12407. ir über der Zeile nachgetragen. 12410. w, deweder M, waz weder W, enwàre wed' D. 19411. Die D, d, M, Der W. Die wil und er si sáhe, So müstez vródenrich wesen Und ungemütes sin genesen. Ir base ir sitte nie vergas, 12420 An ainem tage si gesas Nach gewonhait züz ir. „Niftel“, sprach si, ,sage mir, Wie hüb sich din siechait Von erste und din arebait 12425 Das du zeetlicher vrist Gesund und wol genesen bist Und das zehant ain ende hat So das aldin kraft zergat? Wa von ist das? das sage mir!‘ —- 12480 ‚Baselin, das sag ich dir, Ob ich mac: von sender clage. Mir hat gedienet sit dem tage Das ich was siben jar alt, Ain degen höfesch und balt, 12435 Der kam in dis riche So rehte hovesliche Das er in juncherren wis Bejagte hie den hóhsten pris Den vor siner zit ie man 12440 In knehtes namen me gewan. Dis wissen alle die hie sint, Wir warent zwai vil tumben kint. Do mich der tugende riche man So sere minnen began 19445 Das im nie herzeliep geschach Wan swen er mich an sach, Als er mir do den willen sin 12408. 12415. 12416. 12417. 12418. 12428. ende hat D. 12434. besser: ir senenden clage MW. nach e Punkt. er DW, ez M. müstez DM, muest er W. vor vngemites steht ein g. craft zergat M, chraft vergat W, hófch.
198 Sprach der edel künic do, 11385 ‚Ich sol dir machen nüwe Brüderliche trüwe.‘ Des sait si im gnade sa. Die wile das diu vrówe da Belab, si pflac so werder sitte 12390 Das si sich wol liepte mitte. Noch was vro Amalye, Diu künsche wandels vrie, Diu süze und die getrüwe, In sólcher jamers rówe, 19395 Der si nach Wilhelme pflac, Das si noch ane krefte lac; So si vergas der arbait Die si nach ir fründe lait, So was si wol gesunt als e: 19400 Zehant tet ir das lait so we, So si dahte an das ungemach Das ir mit rüwe an im geschach, [71a] Das si vil kreftelos belap. Die zit si also hin vertraip, 12405 Fur das er ir wart genomen, Biz das ir base dar was komen. Die gie zizir alle tage Das si troste ir ungehabe Und das si sähe ir schönen lip. 12410 Es was weder man noch wip, Die si dike solde sehen, Es duhte im wäre so wol geschehen Das im bi ir angesiht Gewurre niemer arges niht; 10415 Swas im halt e geschehe, 12384. wor do steht so. 12387. wor sa steht da. 12394. rawe, r über n. 12408. beleip MW, gelac D. 12407. ir über der Zeile nachgetragen. 12410. w, deweder M, waz weder W, enwàre wed' D. 19411. Die D, d, M, Der W. Die wil und er si sáhe, So müstez vródenrich wesen Und ungemütes sin genesen. Ir base ir sitte nie vergas, 12420 An ainem tage si gesas Nach gewonhait züz ir. „Niftel“, sprach si, ,sage mir, Wie hüb sich din siechait Von erste und din arebait 12425 Das du zeetlicher vrist Gesund und wol genesen bist Und das zehant ain ende hat So das aldin kraft zergat? Wa von ist das? das sage mir!‘ —- 12480 ‚Baselin, das sag ich dir, Ob ich mac: von sender clage. Mir hat gedienet sit dem tage Das ich was siben jar alt, Ain degen höfesch und balt, 12435 Der kam in dis riche So rehte hovesliche Das er in juncherren wis Bejagte hie den hóhsten pris Den vor siner zit ie man 12440 In knehtes namen me gewan. Dis wissen alle die hie sint, Wir warent zwai vil tumben kint. Do mich der tugende riche man So sere minnen began 19445 Das im nie herzeliep geschach Wan swen er mich an sach, Als er mir do den willen sin 12408. 12415. 12416. 12417. 12418. 12428. ende hat D. 12434. besser: ir senenden clage MW. nach e Punkt. er DW, ez M. müstez DM, muest er W. vor vngemites steht ein g. craft zergat M, chraft vergat W, hófch.
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Saite und sinen hohen pin, Ich vehte in drum, es was im lait; 12450 Von schamelicher kinthait Begunde ich dem gesellen min So vremede und unhainlich sin Das er von siner clage nie Gütlich wort enpfie. 12455 IDas mit in also sere Das er iemermere Verswür des libes lipnar, Trinken und essen gar, [21b] Ich bute im den etlichen trost 19460 Der in von sorgen táte erlost. Dis laist er unz an die stunt Das man in sach als ungesunt Das er benamen wáre tot, Wan das ich im von der not 19465 Half mit minem troste. Als ich in erloste Von sinen árbaiten, Joch hiez ich in swert laiten. Das tet min trut geselle do. 12470 Sit hat er mir gedienet so In rittherschefte das sin hant Nam den pris über állü lant. Do ich dem lonen wolde Nach dienste als ich solde, 19475 Do mohte es laider niht gesin, Ich solte durch den vatter min Den künie von Ispanje nemen; Des wolte niendert mich gezemen, Nach minem fründe ich sande 19480 Von lande ze lande. 199 Der kam vil schiere als ers ver- nam. Do Avenys óch nach mir kam Und hie mit grosser ritterschaft Lac und mit rilicher kraft, 19485 Ich für mit dem gesellen min Und wolte gerne mit im sin. Do wart im laider ich benomen; Wir móhten niht von hinnan komen, Si kamen in mit kreften an; 12490 Min lieber frünt, der liebe man, Den künie von Yspanje stach Das im enzwai sin bain zerbrach. Das wart so gerochen, Min frünt wart gestochen 19495 Aldur den lip mit ainem sper Und wart gevangen braht alher. © we der laiden blike, Ówe der laiden schrike, Ówe des jamers, we ach, 12500 Wie mir do was, do ich in sach Vor mir füren wunden Und totlich geswunden! Wie möhte ich iemer werden vro Das er minem vatter do 12505 Und dem Spanjol müste sweren Das er sich niemer generren Lieze an dem libe sin, In nerte danne ain künegin Und zuge im von der wunden sper. 12510 Öch müste er swerren das er Iemer stumbe ware 12449. 12453. 12454. 12464. Van. 12475. gesin M, sein W, geschehe D. Nach diesem Vers eine Zeile leer; eine Lücke ist aber weder in M noch in W zu bemerken. 12476. 504. watt. wehte. im D, mir MW. von DW, gein M. wort von mir enphie WM. 12481. 12486. 12493. 12496. 12502. 12505. 12509. 12510. der MW, Do D. mit über bi. de w. so W, Do w. so D, daz w. do W. gewage. geswnden D, vngesvnden MW. mYste MW, fehlt D. w. d, sper MW. das erste er MW, fehlt D,
Saite und sinen hohen pin, Ich vehte in drum, es was im lait; 12450 Von schamelicher kinthait Begunde ich dem gesellen min So vremede und unhainlich sin Das er von siner clage nie Gütlich wort enpfie. 12455 IDas mit in also sere Das er iemermere Verswür des libes lipnar, Trinken und essen gar, [21b] Ich bute im den etlichen trost 19460 Der in von sorgen táte erlost. Dis laist er unz an die stunt Das man in sach als ungesunt Das er benamen wáre tot, Wan das ich im von der not 19465 Half mit minem troste. Als ich in erloste Von sinen árbaiten, Joch hiez ich in swert laiten. Das tet min trut geselle do. 12470 Sit hat er mir gedienet so In rittherschefte das sin hant Nam den pris über állü lant. Do ich dem lonen wolde Nach dienste als ich solde, 19475 Do mohte es laider niht gesin, Ich solte durch den vatter min Den künie von Ispanje nemen; Des wolte niendert mich gezemen, Nach minem fründe ich sande 19480 Von lande ze lande. 199 Der kam vil schiere als ers ver- nam. Do Avenys óch nach mir kam Und hie mit grosser ritterschaft Lac und mit rilicher kraft, 19485 Ich für mit dem gesellen min Und wolte gerne mit im sin. Do wart im laider ich benomen; Wir móhten niht von hinnan komen, Si kamen in mit kreften an; 12490 Min lieber frünt, der liebe man, Den künie von Yspanje stach Das im enzwai sin bain zerbrach. Das wart so gerochen, Min frünt wart gestochen 19495 Aldur den lip mit ainem sper Und wart gevangen braht alher. © we der laiden blike, Ówe der laiden schrike, Ówe des jamers, we ach, 12500 Wie mir do was, do ich in sach Vor mir füren wunden Und totlich geswunden! Wie möhte ich iemer werden vro Das er minem vatter do 12505 Und dem Spanjol müste sweren Das er sich niemer generren Lieze an dem libe sin, In nerte danne ain künegin Und zuge im von der wunden sper. 12510 Öch müste er swerren das er Iemer stumbe ware 12449. 12453. 12454. 12464. Van. 12475. gesin M, sein W, geschehe D. Nach diesem Vers eine Zeile leer; eine Lücke ist aber weder in M noch in W zu bemerken. 12476. 504. watt. wehte. im D, mir MW. von DW, gein M. wort von mir enphie WM. 12481. 12486. 12493. 12496. 12502. 12505. 12509. 12510. der MW, Do D. mit über bi. de w. so W, Do w. so D, daz w. do W. gewage. geswnden D, vngesvnden MW. mYste MW, fehlt D. w. d, sper MW. das erste er MW, fehlt D,
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200 Und alle rede verbáre, Unz ich in sprechen hieze; Vil unlange ich das lieze, [1c] Er müste reden, sáhe ich in. 19516 Ich wais wol, swa er kerte hin, Das er lac tot e das er Wurde erlost von dem sper. Wa móhte er han funden 12520 In also kurzen stunden Zehelfe aine künegin Diu im erwante sinen pin? Ist es aber also gewesen Das er der wundan ist genesen, 12525 So clag ich in, wan er ain man Niemer wirt noch werden kan Mit swigendem munde. Swanne ich der laiden stunde Gedenke, wie er von mir für, 19530 Do er sine rede verswür, Dar zü lant, frünt und leben, So hat mich aldiu kraft begeben Von der ich lebe und leben sol, Von schriken ich die unmaht dol 19535 Das aldie kraft an mir zergat Von der min lip das leben hat. Swenne ich an in gedenke niht, Das vil selten mir geschiht, So wird ich iesa wol gesunt; 12540 Das wert doch vil unlange stunt Und wirt mir danne wirs dan e. Mir tüt dekain min not so we, Mit der ich begriffen bin, So diu das ich niht wais umb in 19545 Ob er si lebende oder tot; Das ist min clageliste not. Als müs ich nach im sin Verdorben an den kreften min. Das füget mir sin raine jugent, 19550 Er was ain blüme ganzer tugent, Státer trüwe ain adamas, Milte und zühte ain spiegelglas, Kisch und demite Mit manlicher gite, 12555 Wis, beschaidenlichen git, Ellenthaft und hohgemüt Was sin eregernder lip. Wibes ere und werdiu wip Minnet er ie mit státekait, 12560 Ir lait, ir kumber was sin lait; Dar zü bejagt über állà lant So kurzeliche nie ritters hant Also hoh gelobten pris So Wilhelm, min trut amis. 12565 Anch mich, wen han ich nu genant, Wes hat min herze mich ermant!* Mit mengem siuften si das sprach, Vil sere man si wainen sach, Sólher ungehabe si phlac [72a] Das si aber unversunnen lac. 12571 Do diu minnecliche, Diu edel tugenriche, Ain tail gelies ir ungehab Und si genomen hete drab 12575 Ir bas, vro Savine, Nach ir clagendem pine Si sprach ,vil liebes niftellin, Wie was der trut geselle din 12514. 12530. 12540. 12542. 12546. 12548. 12551. so M (fol. 94c), fehlt D. w'swor. vnlange M, unlage D. so MW, fehlt D. clagelicstiv M. verdorben W, V'derben D. steter M, State D. 12561. dieser Vers steht zweimal. be- iagete vber MW, beiagt er vb' (beide Male) D. 19573. gelies D, geliez M, ueruie W. vngehabe MW, ungab D. 12577. mach Si eime kleine Rasur (es ist ein zweites si ausradiert worden).
200 Und alle rede verbáre, Unz ich in sprechen hieze; Vil unlange ich das lieze, [1c] Er müste reden, sáhe ich in. 19516 Ich wais wol, swa er kerte hin, Das er lac tot e das er Wurde erlost von dem sper. Wa móhte er han funden 12520 In also kurzen stunden Zehelfe aine künegin Diu im erwante sinen pin? Ist es aber also gewesen Das er der wundan ist genesen, 12525 So clag ich in, wan er ain man Niemer wirt noch werden kan Mit swigendem munde. Swanne ich der laiden stunde Gedenke, wie er von mir für, 19530 Do er sine rede verswür, Dar zü lant, frünt und leben, So hat mich aldiu kraft begeben Von der ich lebe und leben sol, Von schriken ich die unmaht dol 19535 Das aldie kraft an mir zergat Von der min lip das leben hat. Swenne ich an in gedenke niht, Das vil selten mir geschiht, So wird ich iesa wol gesunt; 12540 Das wert doch vil unlange stunt Und wirt mir danne wirs dan e. Mir tüt dekain min not so we, Mit der ich begriffen bin, So diu das ich niht wais umb in 19545 Ob er si lebende oder tot; Das ist min clageliste not. Als müs ich nach im sin Verdorben an den kreften min. Das füget mir sin raine jugent, 19550 Er was ain blüme ganzer tugent, Státer trüwe ain adamas, Milte und zühte ain spiegelglas, Kisch und demite Mit manlicher gite, 12555 Wis, beschaidenlichen git, Ellenthaft und hohgemüt Was sin eregernder lip. Wibes ere und werdiu wip Minnet er ie mit státekait, 12560 Ir lait, ir kumber was sin lait; Dar zü bejagt über állà lant So kurzeliche nie ritters hant Also hoh gelobten pris So Wilhelm, min trut amis. 12565 Anch mich, wen han ich nu genant, Wes hat min herze mich ermant!* Mit mengem siuften si das sprach, Vil sere man si wainen sach, Sólher ungehabe si phlac [72a] Das si aber unversunnen lac. 12571 Do diu minnecliche, Diu edel tugenriche, Ain tail gelies ir ungehab Und si genomen hete drab 12575 Ir bas, vro Savine, Nach ir clagendem pine Si sprach ,vil liebes niftellin, Wie was der trut geselle din 12514. 12530. 12540. 12542. 12546. 12548. 12551. so M (fol. 94c), fehlt D. w'swor. vnlange M, unlage D. so MW, fehlt D. clagelicstiv M. verdorben W, V'derben D. steter M, State D. 12561. dieser Vers steht zweimal. be- iagete vber MW, beiagt er vb' (beide Male) D. 19573. gelies D, geliez M, ueruie W. vngehabe MW, ungab D. 12577. mach Si eime kleine Rasur (es ist ein zweites si ausradiert worden).
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An dem lib gestalt? 12580 In welcher masse was er alt?‘ — ‚Er het noch niht zwainzig jar, Minneclich, schön und clar Was er wol gewahsen lanc, Niht ze gros, niht ze kranc 12585 Was sin minneclicher lip. Swa in den landen war ain wip An der diu riche soltint stan, Sólde si die varwe han Die sin lip mit schône trüc, 12590 Ir were ze wibes lobe genüc. Starke lide mit mannes kraft Trüc der degen ellenthaft, Val raide was sin har, An sterke, an schóne, an lob für war 19595 Was er zen besten usgenomen, Nach alder wünsche vollekomen Die in ie gesahent, Des si von warhait jahent.‘ JDo sprach ir bas ,niftellin, 12600 Ich wan, ich den gesellen din Nach diner sag funden han: Do mich vertraip der künie Alan, Ich für gen Norveg zehant Und tet da mine clag erkant 12605 Dem künie und mine not; Mir half der kinic Amylot Mit siner ellenthafter hant Das ich mine not überwant. 201 Des half im ain werder helt 12610 Ze rehter manhait userwelt, Der ist, als ich es han ersehen, Reht als du mir hast verjehen, In aller der maze An lib und an geláze 12615 Gemüt, gesit und gestalt Und kum zwainzig jar alt, Und ist ain der schónste man Des ie man künde gewan. Spræcher, so gehet nie wip 12620 Also vollekomen lip. Nu lept er laider als ain man Der swiget und niht reden kan. JDo der künic Amylot Mir sine grosse helfe bot 19625 Und durch minen willen rait Da er mit Alane strait Und im entworchte sine man, Da er selbe kume endran, [725] Da vie der werde wigant 12680 Den jungen künic von Schotenlant Mit den manlichen kreften sin. Do der künie Witekin Und Gyrart von Estonye Und Gutschart von Livonye 12635 Galverne hatent belegen Und Amilot was underwegen, Do vie der degen wit erkant Girarten von Estilant Und Gu/sharten, des siccherhait 12640 Nie manne da vor wart berait, 11583. W, er w, wol. MW, fehlt. D. 19584. das zweite niht ze D, ze vüge kranc MW, lane D. 19585. minneclich', das erste n aus 1 ge- bessert. 12590. ir were zewibes lobe genve M (fol. 95c), W ähnlich, Ir wibes (alles übrige feit) D. gewachsin lanc MW. 12593. 12596. wollekom. 12612. 12619. 12620. 12627. 12639. Wal. ald' winsche D, aldem wunsche M. am Rande befindet sich ein +. gehet D, gebar M, gewan W. wollekomen. sine M, sine D. Gutscharten WM, Gusharte D.
An dem lib gestalt? 12580 In welcher masse was er alt?‘ — ‚Er het noch niht zwainzig jar, Minneclich, schön und clar Was er wol gewahsen lanc, Niht ze gros, niht ze kranc 12585 Was sin minneclicher lip. Swa in den landen war ain wip An der diu riche soltint stan, Sólde si die varwe han Die sin lip mit schône trüc, 12590 Ir were ze wibes lobe genüc. Starke lide mit mannes kraft Trüc der degen ellenthaft, Val raide was sin har, An sterke, an schóne, an lob für war 19595 Was er zen besten usgenomen, Nach alder wünsche vollekomen Die in ie gesahent, Des si von warhait jahent.‘ JDo sprach ir bas ,niftellin, 12600 Ich wan, ich den gesellen din Nach diner sag funden han: Do mich vertraip der künie Alan, Ich für gen Norveg zehant Und tet da mine clag erkant 12605 Dem künie und mine not; Mir half der kinic Amylot Mit siner ellenthafter hant Das ich mine not überwant. 201 Des half im ain werder helt 12610 Ze rehter manhait userwelt, Der ist, als ich es han ersehen, Reht als du mir hast verjehen, In aller der maze An lib und an geláze 12615 Gemüt, gesit und gestalt Und kum zwainzig jar alt, Und ist ain der schónste man Des ie man künde gewan. Spræcher, so gehet nie wip 12620 Also vollekomen lip. Nu lept er laider als ain man Der swiget und niht reden kan. JDo der künic Amylot Mir sine grosse helfe bot 19625 Und durch minen willen rait Da er mit Alane strait Und im entworchte sine man, Da er selbe kume endran, [725] Da vie der werde wigant 12680 Den jungen künic von Schotenlant Mit den manlichen kreften sin. Do der künie Witekin Und Gyrart von Estonye Und Gutschart von Livonye 12635 Galverne hatent belegen Und Amilot was underwegen, Do vie der degen wit erkant Girarten von Estilant Und Gu/sharten, des siccherhait 12640 Nie manne da vor wart berait, 11583. W, er w, wol. MW, fehlt. D. 19584. das zweite niht ze D, ze vüge kranc MW, lane D. 19585. minneclich', das erste n aus 1 ge- bessert. 12590. ir were zewibes lobe genve M (fol. 95c), W ähnlich, Ir wibes (alles übrige feit) D. gewachsin lanc MW. 12593. 12596. wollekom. 12612. 12619. 12620. 12627. 12639. Wal. ald' winsche D, aldem wunsche M. am Rande befindet sich ein +. gehet D, gebar M, gewan W. wollekomen. sine M, sine D. Gutscharten WM, Gusharte D.
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202 Und loste vil manliche Norvege das riche Von grosser urluges not. Das der künic Amilot 12645 An so grossen eron ist Bestanden unz an dise vrist Und iemer deste bas bestat, Von sinen sälden er das hat Und von der hohen manhait 12650 Die sin werlich herze trait. Als ich dar ze lande kam Und ich sach und wol vernam Von sinen tugenden mänicvalt, Ich fragte umb den degen balt 12655 Die vrôwan da der mære. Si saitent mir er ware Vrômede und ûber als das lant Den lüten allen unbekant, Und das der stolze degen wert 12660 In dem nähsten jare vert Kam mit nötlichen sitten In Amelotes schar geritten, Da er und Coradiz, Sin sweher, hate grossen vliz 12665 Mit mænicvaltiger richait An riche kurzewile gelait. Zü den kam er geritten her; Durch die ahsel raigete im ain sper, Das zoch im us den wunden sin 12670 Vro Duzabele dü künegin Und half im das er wol genaz. Wan das er sit verstumbet was, So wart nie manlicher zuht Geborn us menschlicher vruht 19675 Gen weltlichem prise. Der stolze degen wise Ist in dem lande da So liep: e nie anderswa Mannes lip so wert, so zart 12680 Armen und richen wart; Das hat sin sálde da bejaget. Dis ist als ich dir han gesaget: Da sende dinen botten hin. Ist ers, so lóse ich dich und in 12685 Von kumberlicher ærebait Diu dir ist von im berait| — „Ach vrówe, raines baselin, [72e] Durch Got und uf die trüwe din Die ich vinden sol an dir, 12690 Sage die rehten warhait mir!‘ Sprach die juncvrdwe do. ,Niftellin, es ist also. Was hulfe mich ob ich dir luge Und also valscliche betruge? 12695 Uf miner trüwen warhait Es ist als ich dir han gesait!' Diu güte unwandelbare Gelóbte dis märe So gerne das si dise geschiht 12700 Mohte gelouben gahes niht, Ob es also ware. Von liebe liebů mare 12645. 12660. 12664. 12665. 12668. 12669. 12674. frvht MW. 12678. grozzen MW, grossene D. vert, e aus r gebessert. vliz] vrliz. mænicwaltig". raigete — ragite M, ragt W. zoch MW, zoz D. menchlich' vrhuht D, mensclicher liep de e M(W). 12686. vo D, vn M. 12687. Ach] [M], ich D, Ich M, [O0], owe W. 12698. gelaupte ir W, gelóbte M, Ge- lóte D. 12699. dise D, die MW. 19700. Móhte geluben D, gelovben mohte M(W).
202 Und loste vil manliche Norvege das riche Von grosser urluges not. Das der künic Amilot 12645 An so grossen eron ist Bestanden unz an dise vrist Und iemer deste bas bestat, Von sinen sälden er das hat Und von der hohen manhait 12650 Die sin werlich herze trait. Als ich dar ze lande kam Und ich sach und wol vernam Von sinen tugenden mänicvalt, Ich fragte umb den degen balt 12655 Die vrôwan da der mære. Si saitent mir er ware Vrômede und ûber als das lant Den lüten allen unbekant, Und das der stolze degen wert 12660 In dem nähsten jare vert Kam mit nötlichen sitten In Amelotes schar geritten, Da er und Coradiz, Sin sweher, hate grossen vliz 12665 Mit mænicvaltiger richait An riche kurzewile gelait. Zü den kam er geritten her; Durch die ahsel raigete im ain sper, Das zoch im us den wunden sin 12670 Vro Duzabele dü künegin Und half im das er wol genaz. Wan das er sit verstumbet was, So wart nie manlicher zuht Geborn us menschlicher vruht 19675 Gen weltlichem prise. Der stolze degen wise Ist in dem lande da So liep: e nie anderswa Mannes lip so wert, so zart 12680 Armen und richen wart; Das hat sin sálde da bejaget. Dis ist als ich dir han gesaget: Da sende dinen botten hin. Ist ers, so lóse ich dich und in 12685 Von kumberlicher ærebait Diu dir ist von im berait| — „Ach vrówe, raines baselin, [72e] Durch Got und uf die trüwe din Die ich vinden sol an dir, 12690 Sage die rehten warhait mir!‘ Sprach die juncvrdwe do. ,Niftellin, es ist also. Was hulfe mich ob ich dir luge Und also valscliche betruge? 12695 Uf miner trüwen warhait Es ist als ich dir han gesait!' Diu güte unwandelbare Gelóbte dis märe So gerne das si dise geschiht 12700 Mohte gelouben gahes niht, Ob es also ware. Von liebe liebů mare 12645. 12660. 12664. 12665. 12668. 12669. 12674. frvht MW. 12678. grozzen MW, grossene D. vert, e aus r gebessert. vliz] vrliz. mænicwaltig". raigete — ragite M, ragt W. zoch MW, zoz D. menchlich' vrhuht D, mensclicher liep de e M(W). 12686. vo D, vn M. 12687. Ach] [M], ich D, Ich M, [O0], owe W. 12698. gelaupte ir W, gelóbte M, Ge- lóte D. 12699. dise D, die MW. 19700. Móhte geluben D, gelovben mohte M(W).
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Gelóbet man vil kume, — Mit langer werender sume 19705 Fristet laidiu máre ain man So er iemer langest kan, Und vraget ie bezeren máren nach; Ze gûten mæren wirt so gach Das si von liebiu nieman 12710 Ze gáhes wol gelóben kan. -Also geschach der vrówen do; Si wart der mare also vro Das siu diu edel raine Gelóbte vil klaine 12715 Und mohte ir sich versehen niht. Der zwivel und diu züversiht Tatent ir wol und we: Si troste der gedinge me Gen fróde gernder züversiht 12720 Den in der welte anders iht; — Der zwivel ob ers ware, Vügete ir vil grosse swáre. Doch hate in ir müte Diu edel raine güte 12725 „Ich sol gedinge uf lieben wan Mit fróden gen dem besten han Und dez ze Gotte mich versehen, Sin süzer trost lat mir geschehen Das beste, e das bóste. 12730 Der salden ich mich tróste Dat Got ist also rehte güt Das er ze mir das beste tiit. Das stand an den genaden sin!* Si sprach ,vil liebez baselin, 208 12735 Du rate mir an diser vrist Durch Got etlichen list, Wie ich disiu már ervar!! — ,Da wil ich dich bringen dar Und lasse dich in selbe sehen. — 12740 ,Owe, móhte das geschehen! Min vaterlin gestatet es niht. — ,Nu sage ich dir, wie es geschiht. Ich bin worden des in ain Das ich ze lande wider hain 12745 Keren můs, wil und sol, So erbitte ich minen brüder wol, [73a] Dinen vater, das er dich Mit mir lat varn durch mich, Ob er gesunden dich machen wil, 12750 Bi mir sig hailichait so vil Das du werdest wol gesunt. Das sol ich im machen kunt. Öch sag ich ime ze märe Das nie mannes swäre 12755 Sig so gros, er wert ir bar, Kom er uf besserung aldar; So vil sig hailickait alda. So wais ich wol, er lat dich sa Durch genesen varn mit mir. 12760 Dar nach wil ich helfen dir Das du maht den selben man Mit dinen ógen sehen an. Gelinge iuns wol, des wesen vro! Geschehe ez anders da mit, also 12765 Das es din lieber frünt iht si, So swigen! nieman ist úns bi Der das her nach oder nu 12704. 12705. 12709. 12715. 12722. 12723. 12725. 12733. 12735. lange M, lang W. fristet WM, Fristent D. liebe MW, lieli D. môhte. Wgete. hate D, dahte M. vf D, vn M. stand D, ste M. Du D, nv MW. owe wie móhte MW. watlin. gestatet WM. mir MW, mr D. gesvnt MW. máre] miáre. selben MW, selbe D. des M, dez W, de D. da mit D, danne MW. niht MW, 12740. 12741. 12748. 12749. 12758. 12761. 12763. 12764. 12765.
Gelóbet man vil kume, — Mit langer werender sume 19705 Fristet laidiu máre ain man So er iemer langest kan, Und vraget ie bezeren máren nach; Ze gûten mæren wirt so gach Das si von liebiu nieman 12710 Ze gáhes wol gelóben kan. -Also geschach der vrówen do; Si wart der mare also vro Das siu diu edel raine Gelóbte vil klaine 12715 Und mohte ir sich versehen niht. Der zwivel und diu züversiht Tatent ir wol und we: Si troste der gedinge me Gen fróde gernder züversiht 12720 Den in der welte anders iht; — Der zwivel ob ers ware, Vügete ir vil grosse swáre. Doch hate in ir müte Diu edel raine güte 12725 „Ich sol gedinge uf lieben wan Mit fróden gen dem besten han Und dez ze Gotte mich versehen, Sin süzer trost lat mir geschehen Das beste, e das bóste. 12730 Der salden ich mich tróste Dat Got ist also rehte güt Das er ze mir das beste tiit. Das stand an den genaden sin!* Si sprach ,vil liebez baselin, 208 12735 Du rate mir an diser vrist Durch Got etlichen list, Wie ich disiu már ervar!! — ,Da wil ich dich bringen dar Und lasse dich in selbe sehen. — 12740 ,Owe, móhte das geschehen! Min vaterlin gestatet es niht. — ,Nu sage ich dir, wie es geschiht. Ich bin worden des in ain Das ich ze lande wider hain 12745 Keren můs, wil und sol, So erbitte ich minen brüder wol, [73a] Dinen vater, das er dich Mit mir lat varn durch mich, Ob er gesunden dich machen wil, 12750 Bi mir sig hailichait so vil Das du werdest wol gesunt. Das sol ich im machen kunt. Öch sag ich ime ze märe Das nie mannes swäre 12755 Sig so gros, er wert ir bar, Kom er uf besserung aldar; So vil sig hailickait alda. So wais ich wol, er lat dich sa Durch genesen varn mit mir. 12760 Dar nach wil ich helfen dir Das du maht den selben man Mit dinen ógen sehen an. Gelinge iuns wol, des wesen vro! Geschehe ez anders da mit, also 12765 Das es din lieber frünt iht si, So swigen! nieman ist úns bi Der das her nach oder nu 12704. 12705. 12709. 12715. 12722. 12723. 12725. 12733. 12735. lange M, lang W. fristet WM, Fristent D. liebe MW, lieli D. môhte. Wgete. hate D, dahte M. vf D, vn M. stand D, ste M. Du D, nv MW. owe wie móhte MW. watlin. gestatet WM. mir MW, mr D. gesvnt MW. máre] miáre. selben MW, selbe D. des M, dez W, de D. da mit D, danne MW. niht MW, 12740. 12741. 12748. 12749. 12758. 12761. 12763. 12764. 12765.
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204 Bevinden muge wan ich und du, War umbe ich dich an disem zil 12770 Mit mir hinnan firen wil! — „Grenade, sálie báselin, Nu tü mir dine triuwe schin Und dinen müterlichen rat, Wan an dir Àl min sálde stat! — 12715 ,Zware, nüftel, das tün ich. Du endarft niht fürbas bitten mich. Got gebe das ich dich bringe Da dir so wol gelinge Das diner sorgen werde rat 12780 Die din sendes herze hat, Und du nach laide werdist vro!' Ze dem künge gie si do Und zü der süzen wisen, Der künigin Beatrisen; 12785 Si sprach ,vrówe und brüder min, Mag es mit iuweren hulden sin, So wil ich balde wider hain, Das ich werde des enain Wie ich min dinc verrihte, 12790 Mine viende verslihte, So das ich ane kumber si. Mir wonont ze grosse geste bi, Die mir al ze grosse sint: Von Schotenlant des künges kint 12795 Ist ain zegros gevangen mir. Nu helfent mir, das ist min gir, Zelande wider. dest min bit. Diu burde uf mir ze lange lit, Ich maine die gevangen schar, 12800 Der wolt ich mich entanen gar, 12768. 12769. Var. 19793. mir MW, fehlt D. 12795. 99. gewange. 12797. dest min bit D, richtiger: dez ist zit MW. 12801. Bewinden. alze swere MW. vorhtlichen MW. Und des vortlichen schaden Mich und die mine gerne ent- laden“ — ,SSwester®, sprach der künic do, ,Des hilf ich dir. des bin ich vro 12805 Das dir so wol gelungen ist. [735] Ich wil dir geben an dirre vrist Tusent marke e das du varst, Das du da mitte dich bewarst Und die werlichen veste din,. 19810 Es mac nu niht mer sin! — ,Genade, herre, es ist ze vil. Mit iwern hulden ich iu wil Ain wenic raten und iuch bitten Das ir mit gütlichen sitten 19815 Mich wernt des ich an iuch wil gern, Ir mugent mich es wol gewern, Es ist nit unbettelich Und ist iu güt, tünt irs durch mich. — „Was danne, solt es schade sin, 12820 Ich tat es durch den willen din!* — „So spriche ich, sit ichs sprechen sol. Brüder herre, ir wissent wol Wie iuwer dine sic geordent hat An Amalyen, wie es stat; 19825 Diu lit vil verdorben gar, Der geschóneste lip den ie gebar Dehain wip. noch mac man ir Gehelfen, welt ir volgen mir, So hilf ich ir in kurzer stunt 12830 Das si wirt stare und wol gesunt.' JDo sprach gezogenliche 12802. vor mineeins. gneD,gar MW. 19812. hvlden MW, fehlt D. 12818. vor vi ein J. 12828. sich MW. ' 12826. schoneste MW. gebar aus gehat gebessert. 19827. nach wip Punkt. mac MW, fehlt D.
204 Bevinden muge wan ich und du, War umbe ich dich an disem zil 12770 Mit mir hinnan firen wil! — „Grenade, sálie báselin, Nu tü mir dine triuwe schin Und dinen müterlichen rat, Wan an dir Àl min sálde stat! — 12715 ,Zware, nüftel, das tün ich. Du endarft niht fürbas bitten mich. Got gebe das ich dich bringe Da dir so wol gelinge Das diner sorgen werde rat 12780 Die din sendes herze hat, Und du nach laide werdist vro!' Ze dem künge gie si do Und zü der süzen wisen, Der künigin Beatrisen; 12785 Si sprach ,vrówe und brüder min, Mag es mit iuweren hulden sin, So wil ich balde wider hain, Das ich werde des enain Wie ich min dinc verrihte, 12790 Mine viende verslihte, So das ich ane kumber si. Mir wonont ze grosse geste bi, Die mir al ze grosse sint: Von Schotenlant des künges kint 12795 Ist ain zegros gevangen mir. Nu helfent mir, das ist min gir, Zelande wider. dest min bit. Diu burde uf mir ze lange lit, Ich maine die gevangen schar, 12800 Der wolt ich mich entanen gar, 12768. 12769. Var. 19793. mir MW, fehlt D. 12795. 99. gewange. 12797. dest min bit D, richtiger: dez ist zit MW. 12801. Bewinden. alze swere MW. vorhtlichen MW. Und des vortlichen schaden Mich und die mine gerne ent- laden“ — ,SSwester®, sprach der künic do, ,Des hilf ich dir. des bin ich vro 12805 Das dir so wol gelungen ist. [735] Ich wil dir geben an dirre vrist Tusent marke e das du varst, Das du da mitte dich bewarst Und die werlichen veste din,. 19810 Es mac nu niht mer sin! — ,Genade, herre, es ist ze vil. Mit iwern hulden ich iu wil Ain wenic raten und iuch bitten Das ir mit gütlichen sitten 19815 Mich wernt des ich an iuch wil gern, Ir mugent mich es wol gewern, Es ist nit unbettelich Und ist iu güt, tünt irs durch mich. — „Was danne, solt es schade sin, 12820 Ich tat es durch den willen din!* — „So spriche ich, sit ichs sprechen sol. Brüder herre, ir wissent wol Wie iuwer dine sic geordent hat An Amalyen, wie es stat; 19825 Diu lit vil verdorben gar, Der geschóneste lip den ie gebar Dehain wip. noch mac man ir Gehelfen, welt ir volgen mir, So hilf ich ir in kurzer stunt 12830 Das si wirt stare und wol gesunt.' JDo sprach gezogenliche 12802. vor mineeins. gneD,gar MW. 19812. hvlden MW, fehlt D. 12818. vor vi ein J. 12828. sich MW. ' 12826. schoneste MW. gebar aus gehat gebessert. 19827. nach wip Punkt. mac MW, fehlt D.
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Der edel künic riche ‚Swie übel Amalye mir Habe getan, doch gan ich ir 12835 Niht das si verderb also: Geniset si, des bin ich vro. Swas si mir iubels hat getan, Den schaden miz si mit mir han. Ich half ir das si solde sin 19840 Zwaiger lande kinegin, Do kos si ainen andern man. Sig ir da wol gelungen an, Das ist mir liep, ez si ir git: So das kint hat sinen mit, 12845 So lebt es nach dem willen sin.‘ Da wainde da diu künegin, . Diu sůze Beatrise, Si sprach do ‚was si niht wise, Wer sol ir wissen das? 12850 Ist ain kint an wizen las, Dan ist niht grosses wunders an. Ain kint tüt so es beste kan Und dar nach sine wizze sint. Amalye diu ist an kint 12855 Und ist mir liep, mac si genesen. Swie das geschiht, und sol ez wesen, So gelebt ich nie so liebe stunt, Wirt mir min liebes kint gesunt, So kan mir niemer niht geschehen 12860 Des ich ze laide welle jehen Aldie wil ich ainen tac Lebe und wol geleben mac.‘ — ‚Vröwe liebü swester min, Wie ratest du, wie mac das sin [73c] Das mir genese min liebz kint?* — 12866 ,Herre, in minem lande sint 205 Künstriche lüte gar, Swer uf besserunge aldar Wirt durch sine not gesant, 19870 Der wirt gebessert sa zehant, Ob er iemer sol genesen. Sol aber es sin ende wesen, So müs er verderben sa. Wir hant so gros hailtum da 12875 Das da genaden vil geschiht. Uf der genaden züversiht Mugent ir si gerne lan mit mir. Das ist war, es kumet iu wol und ir. Swes kint min niftel wäre, 12880 Den mohte wol ir swäre Mügen und ir ungemach.‘ Der künic wainende do sprach „Mir ist óch herzeclichen lait Ir not und ir arebait, 19885 Und lasse si vil gerne dir, Swester, als du ratest mir, Uf Gottes genade, das sin trost Si von nóten mache erlost.' Do dis also geraten wart, 19890 Do hiez beraiten uf die vart Der künie aine gaelin Vil riliche der swester sin Und sinem lieben kinde. Lantlát und ingesinde 12895 Clagetent vil innecliche Das diu vil tugenderiche Von dem lande wolte varm, Si batent Got irn lip bewarn Und das er dem lande 12900 Gesunt hin wider sande 12836. 12846. 12848. 12849. 12866. 12871. bin ich MW, bich D. do w. sa MW. do fehlt MW. do wer sol MW. Hre D, frowe MW. er MW, fehlt D. 12873. 12887. 12889. 12890. 12894. 12898. er MW, fehlt D. genaden. wart MW, w, D. hiez bereiten M W, wart beraitet D. lant. hof vi MW. bewarn MW, bewar D.
Der edel künic riche ‚Swie übel Amalye mir Habe getan, doch gan ich ir 12835 Niht das si verderb also: Geniset si, des bin ich vro. Swas si mir iubels hat getan, Den schaden miz si mit mir han. Ich half ir das si solde sin 19840 Zwaiger lande kinegin, Do kos si ainen andern man. Sig ir da wol gelungen an, Das ist mir liep, ez si ir git: So das kint hat sinen mit, 12845 So lebt es nach dem willen sin.‘ Da wainde da diu künegin, . Diu sůze Beatrise, Si sprach do ‚was si niht wise, Wer sol ir wissen das? 12850 Ist ain kint an wizen las, Dan ist niht grosses wunders an. Ain kint tüt so es beste kan Und dar nach sine wizze sint. Amalye diu ist an kint 12855 Und ist mir liep, mac si genesen. Swie das geschiht, und sol ez wesen, So gelebt ich nie so liebe stunt, Wirt mir min liebes kint gesunt, So kan mir niemer niht geschehen 12860 Des ich ze laide welle jehen Aldie wil ich ainen tac Lebe und wol geleben mac.‘ — ‚Vröwe liebü swester min, Wie ratest du, wie mac das sin [73c] Das mir genese min liebz kint?* — 12866 ,Herre, in minem lande sint 205 Künstriche lüte gar, Swer uf besserunge aldar Wirt durch sine not gesant, 19870 Der wirt gebessert sa zehant, Ob er iemer sol genesen. Sol aber es sin ende wesen, So müs er verderben sa. Wir hant so gros hailtum da 12875 Das da genaden vil geschiht. Uf der genaden züversiht Mugent ir si gerne lan mit mir. Das ist war, es kumet iu wol und ir. Swes kint min niftel wäre, 12880 Den mohte wol ir swäre Mügen und ir ungemach.‘ Der künic wainende do sprach „Mir ist óch herzeclichen lait Ir not und ir arebait, 19885 Und lasse si vil gerne dir, Swester, als du ratest mir, Uf Gottes genade, das sin trost Si von nóten mache erlost.' Do dis also geraten wart, 19890 Do hiez beraiten uf die vart Der künie aine gaelin Vil riliche der swester sin Und sinem lieben kinde. Lantlát und ingesinde 12895 Clagetent vil innecliche Das diu vil tugenderiche Von dem lande wolte varm, Si batent Got irn lip bewarn Und das er dem lande 12900 Gesunt hin wider sande 12836. 12846. 12848. 12849. 12866. 12871. bin ich MW, bich D. do w. sa MW. do fehlt MW. do wer sol MW. Hre D, frowe MW. er MW, fehlt D. 12873. 12887. 12889. 12890. 12894. 12898. er MW, fehlt D. genaden. wart MW, w, D. hiez bereiten M W, wart beraitet D. lant. hof vi MW. bewarn MW, bewar D.
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206 Die künschen wol gebornen, Die rainen us erkornen, Die süzen und die claren. Nu si beraitet waren 12905 Die junvrówe und ir baselin, Der kinic und die kinegin Santent vil riliche Mit menger koste riche Ir kint von dem lande dan. 12910 Do wainde wip und man, Jung und alte und al die diet. Mit fróden von dem lande schiet Diu gůte Amalýe do; Si machete der gedinge fro 12915 Das si von sorgen wurd erlost, Si hate des vil süzen trost Das ir das hail geschehe Das si den gesehe Der durch si lip und leben 12920 Hate an der wage trost gegeben, Und an dem ainem müste wesen lr verderben, ir genesen, Und des genesen an ir lac, ‘Wan si sines herzen phlac [74a] Und siner zungen slos besloz. 12926 Des amptes si so sere verdros Das si nie wart ainen tac Fro, die wil si des pflac. Do diu raine vrówe güt 12930 Uf des wilden wages flüt Mit ir basen komen was, 12914. so M (fol. 97c), W ebenso, fehlt D, die hiefir bestimmte Zeile ist freigelassen, aber nicht nachgetragen worden. 12918. so M (fol. 97c), W ebenso, fehlt D. 12921. aine D, einem M, ane W. 12924. si MW, fehlt D. 12926. amptes MW, fehlt D, ein ent- sprechender Raum ist innerhalb der Zeile frei- gelassen. 12938. rvmde M, raumpt W, Lumde D. Der gefüge Pitipas Für von dannan mit ir do. Der was gewesen als unvro 12935 Durch sines herren ungemac Das man in nie erlachen sach, Für das der werde wigant Rumde in stumben wis das lant. Vil ofte im des ze mite wart 12940 Das er wolte uf die fart Nach dem wigande Von lande ze lande Varn unz an die stunde Das er den degen funde. 12945 Des lie sin vrówe niht ergan, Si bat in ie bi ir stan Dur das, so sie sich senen began, Das si in von dem wisen man Ie fragete von der swáre 12950 Kttelicher hande mare; So das geschach, so müste ir pin Ain wenic dester ringer sin, Wan niht so sere senden müt Frot als ain redegelle git, 12955 Der mit rehter státekait Den gelieben trüwe trait, Und die trüwe also geschicht Das si geschicht durch miete niht Und ir deweders trüget 12960 Noch in dirre miete lüget; Da frót niht so wol senden miit So güter redegeselle tüt. Ane valsch mit triwen was 12939. 12947. 12949. 12951. 12954. D, besser: redegeselle MW. 19960. dirre D, dvr M. 19961. frovt M, früt D. 19969. güter M, gütet D. 12968. walsch. des M, dez W, d, D. senen began M, sinne bege D. der D, ir M(W). geschach MW, geschich D. frovt MW, Frit D. redegelle git DW, tit M.
206 Die künschen wol gebornen, Die rainen us erkornen, Die süzen und die claren. Nu si beraitet waren 12905 Die junvrówe und ir baselin, Der kinic und die kinegin Santent vil riliche Mit menger koste riche Ir kint von dem lande dan. 12910 Do wainde wip und man, Jung und alte und al die diet. Mit fróden von dem lande schiet Diu gůte Amalýe do; Si machete der gedinge fro 12915 Das si von sorgen wurd erlost, Si hate des vil süzen trost Das ir das hail geschehe Das si den gesehe Der durch si lip und leben 12920 Hate an der wage trost gegeben, Und an dem ainem müste wesen lr verderben, ir genesen, Und des genesen an ir lac, ‘Wan si sines herzen phlac [74a] Und siner zungen slos besloz. 12926 Des amptes si so sere verdros Das si nie wart ainen tac Fro, die wil si des pflac. Do diu raine vrówe güt 12930 Uf des wilden wages flüt Mit ir basen komen was, 12914. so M (fol. 97c), W ebenso, fehlt D, die hiefir bestimmte Zeile ist freigelassen, aber nicht nachgetragen worden. 12918. so M (fol. 97c), W ebenso, fehlt D. 12921. aine D, einem M, ane W. 12924. si MW, fehlt D. 12926. amptes MW, fehlt D, ein ent- sprechender Raum ist innerhalb der Zeile frei- gelassen. 12938. rvmde M, raumpt W, Lumde D. Der gefüge Pitipas Für von dannan mit ir do. Der was gewesen als unvro 12935 Durch sines herren ungemac Das man in nie erlachen sach, Für das der werde wigant Rumde in stumben wis das lant. Vil ofte im des ze mite wart 12940 Das er wolte uf die fart Nach dem wigande Von lande ze lande Varn unz an die stunde Das er den degen funde. 12945 Des lie sin vrówe niht ergan, Si bat in ie bi ir stan Dur das, so sie sich senen began, Das si in von dem wisen man Ie fragete von der swáre 12950 Kttelicher hande mare; So das geschach, so müste ir pin Ain wenic dester ringer sin, Wan niht so sere senden müt Frot als ain redegelle git, 12955 Der mit rehter státekait Den gelieben trüwe trait, Und die trüwe also geschicht Das si geschicht durch miete niht Und ir deweders trüget 12960 Noch in dirre miete lüget; Da frót niht so wol senden miit So güter redegeselle tüt. Ane valsch mit triwen was 12939. 12947. 12949. 12951. 12954. D, besser: redegeselle MW. 19960. dirre D, dvr M. 19961. frovt M, früt D. 19969. güter M, gütet D. 12968. walsch. des M, dez W, d, D. senen began M, sinne bege D. der D, ir M(W). geschach MW, geschich D. frovt MW, Frit D. redegelle git DW, tit M.
Strana 207
Der gefůge Pitipas 12965 Der vröwen redegeselle gar; Swas ir von jamer laides war, Das senftert er ir mit mären Der vil unwandelbären. Also müste ir hoher pin 12970 Ir lihter und ringer sin Danne er dem herren wäre. Sine senden swäre Müster gar allane tragen Und getorste nie manne sagen 12975 Sine clägelichen not, Als im sin swigen do gebot. Sit nu nieman bi im was . Als bi der vrówen Pitipas, Fro Minne, sol er danne tragen 19980 Sin lait, wer hilfet im das clagen? — Das tüt nieman wan sin gedanc: [745] Swenne in diu liebiu jamers twanc, So clagete sinem müte Der edel raine güte 19985 Swas im von senden sorgen war. Das sint die redegesellen gar Die im hulfen sinen pin Clagen und die vrówen sin, Ir lait und das ir güte 12990 Lait so gros ungemüte. JDar nach gehies im sin mit Fróde, lieb und alles güt, Er dahte in sinem herzen do 12965. gar steht über w,. 12966. swe M, waz W, Sw D. M, iemant W, ir D. 12969. hohir MW, hohen D. 12970. lihter M, lihtv D. ringer sein W. 12992. 12993. 12995. wol M. iamer ir vil dester fróde MW, Fróte D. do, d aus g gebessert. ivne MW, wnt D. noch DW, 207 ‚Ich möht noch wol werden vro, 12995 Ich bin so june das ich noch mac Mengen lieben süzen tac Mit der vrówen min geleben, Die silde mac mir Got wol geben Und füge danne im selben das 13000 Sus unde so, wol und bas; Und fróte sich aber uf lieben wan, Als ich ofte han getan, So ich mir selben das gehiez Das ich doch underwegen liez, 13005 Und mir niht wan der wunsch belaib Und der wan der mich umbetraib. Ich wunsche und gehaise mir Nach mines herzen gernder gir Vil dinge diu mich dunkent güt. 13010 Das troste danne mir den mit, Und han doch das ich mac gehan, Nach wunsche mangel und wan. Aller dikkest mir geschiht Des ich mir gedenke niht. 13015 Ze menger sache ich sorge han Die man mir siht ze güt ergan. Etteswenne óch mir lait geschiht Da ich mich versihe niht. — -Also geschach dem herren güt, 18020 Ime troste sinen senden müt So wol in al der welte niht So lieber wan mit züversiht Nach liebe. — das im was benomen, 19999. vügete M, dann schliefst die Rede Willehalms mit V. 12998. 18004. ich D, mich MW. 13007. lich. 13010. tróstet M. 13018. Da D, dc M. 13022. lieber MW, lieben D. 13093. im M, in D.
Der gefůge Pitipas 12965 Der vröwen redegeselle gar; Swas ir von jamer laides war, Das senftert er ir mit mären Der vil unwandelbären. Also müste ir hoher pin 12970 Ir lihter und ringer sin Danne er dem herren wäre. Sine senden swäre Müster gar allane tragen Und getorste nie manne sagen 12975 Sine clägelichen not, Als im sin swigen do gebot. Sit nu nieman bi im was . Als bi der vrówen Pitipas, Fro Minne, sol er danne tragen 19980 Sin lait, wer hilfet im das clagen? — Das tüt nieman wan sin gedanc: [745] Swenne in diu liebiu jamers twanc, So clagete sinem müte Der edel raine güte 19985 Swas im von senden sorgen war. Das sint die redegesellen gar Die im hulfen sinen pin Clagen und die vrówen sin, Ir lait und das ir güte 12990 Lait so gros ungemüte. JDar nach gehies im sin mit Fróde, lieb und alles güt, Er dahte in sinem herzen do 12965. gar steht über w,. 12966. swe M, waz W, Sw D. M, iemant W, ir D. 12969. hohir MW, hohen D. 12970. lihter M, lihtv D. ringer sein W. 12992. 12993. 12995. wol M. iamer ir vil dester fróde MW, Fróte D. do, d aus g gebessert. ivne MW, wnt D. noch DW, 207 ‚Ich möht noch wol werden vro, 12995 Ich bin so june das ich noch mac Mengen lieben süzen tac Mit der vrówen min geleben, Die silde mac mir Got wol geben Und füge danne im selben das 13000 Sus unde so, wol und bas; Und fróte sich aber uf lieben wan, Als ich ofte han getan, So ich mir selben das gehiez Das ich doch underwegen liez, 13005 Und mir niht wan der wunsch belaib Und der wan der mich umbetraib. Ich wunsche und gehaise mir Nach mines herzen gernder gir Vil dinge diu mich dunkent güt. 13010 Das troste danne mir den mit, Und han doch das ich mac gehan, Nach wunsche mangel und wan. Aller dikkest mir geschiht Des ich mir gedenke niht. 13015 Ze menger sache ich sorge han Die man mir siht ze güt ergan. Etteswenne óch mir lait geschiht Da ich mich versihe niht. — -Also geschach dem herren güt, 18020 Ime troste sinen senden müt So wol in al der welte niht So lieber wan mit züversiht Nach liebe. — das im was benomen, 19999. vügete M, dann schliefst die Rede Willehalms mit V. 12998. 18004. ich D, mich MW. 13007. lich. 13010. tróstet M. 13018. Da D, dc M. 13022. lieber MW, lieben D. 13093. im M, in D.
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208 Das lazen im nu wider komen 13025 An der wandels frien, Der rainen Amalýen! Diu hate mit ir lieben basen Der wilden isel erde und wasen Ergrifen zeisels De silvoys. 18080 Die süzen vrówen kurtoys Und aller tugende riche Wurden minnecliche Enpfangen in das lant aldar Mit menger lobelichen schar 18085 Die ir kunfte waren fro. Diu junevrówe belaib also Bi der vrówen Savinen da So liebliche das anderswa Nie vrówe wart behalten. [74c] Die jungen zü den alten, 13041 Alle die si sahent, Ge manlichen si des jahent Das von ir sálden wáre das lant Deste säliger erkant, 13045 Mit ganzen trüwen ane spot Jahent si des das im Got Ir sálde und ir sigenunft Genüget hate gen ir kunft. Die sálde die ir Got da gab, 13050 Was der vróden urhab Diu ir vil schiere wil geschehen, Als ich diu máre hóre jehen. XK&urzeliche in der zit dar nach War der vil rainen süzen gach 13055 Wie si ervüre diu máre Ob es ir herre wáre, Her Wilhelm de fürste wis, Ir herzelieber trut amis, Von dem ir gisaget was. 13060 Der kurtoys Pitipas Wart do aber sa zehant Zü den vrówan dar gesant. Diu junevrówe vil gemait Saget im do, als ir was gesait, 18065 Das ir gezaiget ware Der helt unwandelbare, Ir frünt, sin herre an ainer stat. Den garzun si mit flisse bat Das er in solte süchen da. 13070 ,Liebiu vrówe* sprach er, ,wa Ist iu gesait wa er sir‘ — „Ze Norwege hie nahe bi Hat in der künic Amelot. Nu wende ünser aller not, 13075 Die mine und die sine Und óch da bi die dine, Und ob ers si, das ervar Also das ers iht gewar Mit der spehe werd an dir, 13080 Und sag es niemanne denne mir Oder er wirt iuns benomen: | Er ist ze ainer vrówen komen Die in so zartecliche hat Das si in von ir nieman lat,. 13085 Wirt ir von siner manhait Und von siner tugent gesait 13035. so M (fol. 98c), W àhnlich, fehlt D. 13037. da MW, do D. 13042. gemeinliche ir i. M. 13046. daz in got M, ane spot D. 13048. gefÿget M. 13049. ir aus in gebessert D, ir M. 13052. iehen M, ehen, davor ist ein s ausradiert, D. 13054. wart M, waz W. 13055. erwre. 13071. gesait DM, getzaiget W. wa D, de M. 13079. so DM; werde mit chainer frag von dir W. 13080. dene D, wan M, niver W. 13084. niemanne M, vngerne W.
208 Das lazen im nu wider komen 13025 An der wandels frien, Der rainen Amalýen! Diu hate mit ir lieben basen Der wilden isel erde und wasen Ergrifen zeisels De silvoys. 18080 Die süzen vrówen kurtoys Und aller tugende riche Wurden minnecliche Enpfangen in das lant aldar Mit menger lobelichen schar 18085 Die ir kunfte waren fro. Diu junevrówe belaib also Bi der vrówen Savinen da So liebliche das anderswa Nie vrówe wart behalten. [74c] Die jungen zü den alten, 13041 Alle die si sahent, Ge manlichen si des jahent Das von ir sálden wáre das lant Deste säliger erkant, 13045 Mit ganzen trüwen ane spot Jahent si des das im Got Ir sálde und ir sigenunft Genüget hate gen ir kunft. Die sálde die ir Got da gab, 13050 Was der vróden urhab Diu ir vil schiere wil geschehen, Als ich diu máre hóre jehen. XK&urzeliche in der zit dar nach War der vil rainen süzen gach 13055 Wie si ervüre diu máre Ob es ir herre wáre, Her Wilhelm de fürste wis, Ir herzelieber trut amis, Von dem ir gisaget was. 13060 Der kurtoys Pitipas Wart do aber sa zehant Zü den vrówan dar gesant. Diu junevrówe vil gemait Saget im do, als ir was gesait, 18065 Das ir gezaiget ware Der helt unwandelbare, Ir frünt, sin herre an ainer stat. Den garzun si mit flisse bat Das er in solte süchen da. 13070 ,Liebiu vrówe* sprach er, ,wa Ist iu gesait wa er sir‘ — „Ze Norwege hie nahe bi Hat in der künic Amelot. Nu wende ünser aller not, 13075 Die mine und die sine Und óch da bi die dine, Und ob ers si, das ervar Also das ers iht gewar Mit der spehe werd an dir, 13080 Und sag es niemanne denne mir Oder er wirt iuns benomen: | Er ist ze ainer vrówen komen Die in so zartecliche hat Das si in von ir nieman lat,. 13085 Wirt ir von siner manhait Und von siner tugent gesait 13035. so M (fol. 98c), W àhnlich, fehlt D. 13037. da MW, do D. 13042. gemeinliche ir i. M. 13046. daz in got M, ane spot D. 13048. gefÿget M. 13049. ir aus in gebessert D, ir M. 13052. iehen M, ehen, davor ist ein s ausradiert, D. 13054. wart M, waz W. 13055. erwre. 13071. gesait DM, getzaiget W. wa D, de M. 13079. so DM; werde mit chainer frag von dir W. 13080. dene D, wan M, niver W. 13084. niemanne M, vngerne W.
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Und wie hohe er ist geborn, Wie riche sälde ist im erkorn.‘ Pitipas der märe wart 13090 Von herzen vro. hin uf die vart Wart er berait. er hüb sich dan Und vant den ellenthaften man Uf der burc ze Johanys. Als er den stolzen degen wis 13095 Gesunt an dem libe sach Æin aller sichait ungemach, [75a] Kr wart so herzeclichen vro Das er von liebe wainde do, Als in der jamer lerte. 13100 Von dannan er do kerte . Das nieman sin geverte dort Bevunden hate umb ain wort; Er kam ze ysels De silvoys. Diu juncvrówe kurtoys, 13105 Ich maine die vil siizen, Begunde schone griizen Und fragt in der madre Wie im gelungen wäre Aldort dar er gevarn was. 18110 ‚Fröwe‘, sprach do Pitipas, „Ir sont mir geben das bottenbrot: Sich wil verenden únser not, Ich sach mit minen ógen an Den edeln tugentrichen man, 13115 Von Brabant den herren min, Gesunt in hoher wirde sin; Im ist in allen vróden wol, Won das er niht sprechen sol. 13088. 13089. 13093. 13098. 13101. geverte MW, gewarete D. 13102. bevunden MW, Dewnden, das D aber nicht ganz ausgefülut, D. vort. 13106. begvnde in MW. Deutsche Texte des Mittelalters, 1, im ist M. wart MW, wigant D. ze Johenis MW, zeiononÿs D. liebie. 209 In ainem héf wart nie man 13120 So wert, als ich es erkennen kan, Als er ze Norwag nu ist. Got sig es gelobt, der size Crist!* Io wart diu raine gite, Diu kinsch, hohgemite, 18125 Diu schôn unwandelbäre So vro der lieben mare Das ir von vrôden geswant Und si sich naigte zehant Uf ir bâselinen schos; 13130 Ir fróde wart dar nach so gros, Do si versinnen sich began Und wider gar den sin gewan, Der ir von vród entwichen was, Das si stolzliche genas 13135 Und ir niht mer arges war; Swas ir geworren was biz dar, Das war ir do niht fürbas me, Ir lip wart wol gesunt als e. Si sprach ‚vil liebes bäselin, 13140 Nu la volle werden schin Din grosse trüwe an mir! Du hast mich her braht mit dir, Und han den mit dir funden Der mich hat enbunden 13145 Und den čch ich enbinden sol. Nu tů mir fúrbas volle wol Und bring mich dar! das la ge- schehen Das ich selbe muge sehen. Si sprach ,niftel, das tün ich. 13107. fragt W M, frag D. 13115. brabrant. 13118. Vo. 13119. wart W, war D. 13122. sig sig. 13134. fróliche MW. 13140. 46. wolle. 18148. ich] ich in M, ich den W. 14
Und wie hohe er ist geborn, Wie riche sälde ist im erkorn.‘ Pitipas der märe wart 13090 Von herzen vro. hin uf die vart Wart er berait. er hüb sich dan Und vant den ellenthaften man Uf der burc ze Johanys. Als er den stolzen degen wis 13095 Gesunt an dem libe sach Æin aller sichait ungemach, [75a] Kr wart so herzeclichen vro Das er von liebe wainde do, Als in der jamer lerte. 13100 Von dannan er do kerte . Das nieman sin geverte dort Bevunden hate umb ain wort; Er kam ze ysels De silvoys. Diu juncvrówe kurtoys, 13105 Ich maine die vil siizen, Begunde schone griizen Und fragt in der madre Wie im gelungen wäre Aldort dar er gevarn was. 18110 ‚Fröwe‘, sprach do Pitipas, „Ir sont mir geben das bottenbrot: Sich wil verenden únser not, Ich sach mit minen ógen an Den edeln tugentrichen man, 13115 Von Brabant den herren min, Gesunt in hoher wirde sin; Im ist in allen vróden wol, Won das er niht sprechen sol. 13088. 13089. 13093. 13098. 13101. geverte MW, gewarete D. 13102. bevunden MW, Dewnden, das D aber nicht ganz ausgefülut, D. vort. 13106. begvnde in MW. Deutsche Texte des Mittelalters, 1, im ist M. wart MW, wigant D. ze Johenis MW, zeiononÿs D. liebie. 209 In ainem héf wart nie man 13120 So wert, als ich es erkennen kan, Als er ze Norwag nu ist. Got sig es gelobt, der size Crist!* Io wart diu raine gite, Diu kinsch, hohgemite, 18125 Diu schôn unwandelbäre So vro der lieben mare Das ir von vrôden geswant Und si sich naigte zehant Uf ir bâselinen schos; 13130 Ir fróde wart dar nach so gros, Do si versinnen sich began Und wider gar den sin gewan, Der ir von vród entwichen was, Das si stolzliche genas 13135 Und ir niht mer arges war; Swas ir geworren was biz dar, Das war ir do niht fürbas me, Ir lip wart wol gesunt als e. Si sprach ‚vil liebes bäselin, 13140 Nu la volle werden schin Din grosse trüwe an mir! Du hast mich her braht mit dir, Und han den mit dir funden Der mich hat enbunden 13145 Und den čch ich enbinden sol. Nu tů mir fúrbas volle wol Und bring mich dar! das la ge- schehen Das ich selbe muge sehen. Si sprach ,niftel, das tün ich. 13107. fragt W M, frag D. 13115. brabrant. 13118. Vo. 13119. wart W, war D. 13122. sig sig. 13134. fróliche MW. 13140. 46. wolle. 18148. ich] ich in M, ich den W. 14
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210 13150 Sol ich leben, ich bringe dich Ze dem trut gesellen din.‘ — ‚Das sol vil kurzelichen sin!‘ Sprach die junevrówe do. [755] Das lobt ir diu güt also 13155 Und hies mit kosteclicher art Sich beraiten uf die fart. In dirre selben zit enbot Der rich künic Amilot Der fürstinnen Savinen, 13160 Er het al de» sinem, Arman und richen gar, Ainen hóf gesprochen dar Ze Norwáge in das riche, Da sich minnecliche 13165 Der riche künic Witekin Und andern die gevangen sin Von im lósen wolde Und mit in dingon solde. Da wolt óch ir der künie Alan 13170 Büzen, hat er iht getan Ze laid, das si káme dar, Das si verebent wurde gar Ze sinem gespráche da. Do diu máre kament, sa 18175 Wart mit vil grosser richait Diu vrówe uf die vart berait Und kert frólich zehant Hin ze Norwág in das lant Mit der rainen giten, 13180 Der süzen hohgemüten, 18160. den MW, de D. 13164. daz si da m. W. 13166. 97. gewangen. 13167. solden MW. 13168. wolden MW. 13172. wurden W M. 13181. vis. 13184 — 86 sind durch ein kleines Loch im Pergament durchbrochen. Der werden juncvröwen wis, Vro Amalyen, diu den pris Gar mit wunscheclichem lob Trůc allen werden wiben ob, 13185 Mit zuht, mit hohgemůte, Mit schene und öch mit güte, Mit vollekomenr werdekait, Als üns diu aventüre sait. JDo die vrówan kament dar, 13190 Si funden mánge süzen schar Mit grosser rilicher kraft. Da was stolzü ritterschaft, Künic, fürsten, herron vil, Die do an dem selben zil 18195 Al dar durch süne warent komen, Als ir hant e vernomen, Und die gevangen und ir man Gerne woltont lósen dam, Die lagent kostecliche 18200 Mit menger koste riche In der stat ze Johanis. Diu edel küngen wis Uf des künges palas Alda bi ir tohter was 13205 Mit gastung und mit süzen sitten. Do kam uf den hóf geritten Fro Savin mit ir schar Und braht liep gen liebe dar, Gen wunsche wunsch, gen güte güt, 13210 Gen bligender blit blügendiu blüt 13184. trie MW, Tri D. 13187. wollekomenr. 13195. komen] koz. 13198. dan MW, da D. 13200. Mit mit. 13202. kvneginne MW. 13205. size.
210 13150 Sol ich leben, ich bringe dich Ze dem trut gesellen din.‘ — ‚Das sol vil kurzelichen sin!‘ Sprach die junevrówe do. [755] Das lobt ir diu güt also 13155 Und hies mit kosteclicher art Sich beraiten uf die fart. In dirre selben zit enbot Der rich künic Amilot Der fürstinnen Savinen, 13160 Er het al de» sinem, Arman und richen gar, Ainen hóf gesprochen dar Ze Norwáge in das riche, Da sich minnecliche 13165 Der riche künic Witekin Und andern die gevangen sin Von im lósen wolde Und mit in dingon solde. Da wolt óch ir der künie Alan 13170 Büzen, hat er iht getan Ze laid, das si káme dar, Das si verebent wurde gar Ze sinem gespráche da. Do diu máre kament, sa 18175 Wart mit vil grosser richait Diu vrówe uf die vart berait Und kert frólich zehant Hin ze Norwág in das lant Mit der rainen giten, 13180 Der süzen hohgemüten, 18160. den MW, de D. 13164. daz si da m. W. 13166. 97. gewangen. 13167. solden MW. 13168. wolden MW. 13172. wurden W M. 13181. vis. 13184 — 86 sind durch ein kleines Loch im Pergament durchbrochen. Der werden juncvröwen wis, Vro Amalyen, diu den pris Gar mit wunscheclichem lob Trůc allen werden wiben ob, 13185 Mit zuht, mit hohgemůte, Mit schene und öch mit güte, Mit vollekomenr werdekait, Als üns diu aventüre sait. JDo die vrówan kament dar, 13190 Si funden mánge süzen schar Mit grosser rilicher kraft. Da was stolzü ritterschaft, Künic, fürsten, herron vil, Die do an dem selben zil 18195 Al dar durch süne warent komen, Als ir hant e vernomen, Und die gevangen und ir man Gerne woltont lósen dam, Die lagent kostecliche 18200 Mit menger koste riche In der stat ze Johanis. Diu edel küngen wis Uf des künges palas Alda bi ir tohter was 13205 Mit gastung und mit süzen sitten. Do kam uf den hóf geritten Fro Savin mit ir schar Und braht liep gen liebe dar, Gen wunsche wunsch, gen güte güt, 13210 Gen bligender blit blügendiu blüt 13184. trie MW, Tri D. 13187. wollekomenr. 13195. komen] koz. 13198. dan MW, da D. 13200. Mit mit. 13202. kvneginne MW. 13205. size.
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[75c] Gen sendem pine senden pin, Diu liebü tet nach liebe schin: Das warent zwai des wunsches kint, Der disiu aventure sint, 13215 Wilhelm und Amalye, Ir amis und sin amie. JOü máre wurdent schire wit Das do ander selben zit Vro Savine komen was 13220 Da für des künges palas. Die vrówan wert erbaiztent da, Vil zühteclich kament sa Mit vil menger süzer schar Die werden ritter gen in dar 13225 Und saluiertent in das lant Vil minneclich si ze hant. Swer die juncvrówen an sach, Der müste gehen und jach Das uf der erde ie me wip 13230 Gebar so minneclichen lip So diu vil raine süze was. Nu kament uf den palas Dem künge sólichiu máre do, Wer dar was komen; si sagtent so, 18235 Vro Savine hat aldar Nach alder welte wunsche gar Braht der sälden wunsch mit ir Nach menschecliches wunsches gir An wunscheclichen ógen schówe, 13240 Das wáàr ain juncvrówe, Diu schóneste die ie man gesach, 13212. die M. nach DW, gein M. 13236. welte M, werlde W, fehlt D, dafür steht am Rande ein zweites der nachgetragen. 13238. menschlicher wunsches M, mensch- leichez wunschez W, mescheclichem wnsche D. 13289. An — eine M. wunschlich M. 13243. gewage. 13250. hôfliche. 211 Dis was als man dem künge jach. INu warent die gevangen gar In tágdingen komen dar 13245 Und vil ir lantfürsten do. Diu aventüre sait also Das wol tusent ritter da Warent do. die kament sa Mit menger werden schar geritten 18250 Ze hóf nach hóflichen sitten, Und warent, als ich han vernomen, Der aventüre vrówan komen Hainlich an hainlich gemach, Da man si sich engesten sach 13255 Ir raiseclaiden und da si sich Mit richen claiden wunneclich Ze hôf gesten woldent; Des hulfent, als si soldent, Clare juncvrówelin. 13260 Die hohgemüte künegin Mit vron Duzabelen was Gasteclichen uf dem palas, Do si wol vernamen Das sólche geste kament 18265 Gen den si müsten gesten sich. Ob iender de kain valscher strich Durch valsche varwe wurde dar [76a] Gestrichen? — niht! si warent gar Mit angeborner varwe clar, 18270 Das sait diu aventüre für war. IDie hohgemit ritterschaft Was mit ritterlicher kraft Gegestet uf den palast komen. 13255. ir reit cleider. vi da si sich M, Ir raiseclaiden sach D. 13260. div h. k. MW, Vnd die h. k. D. 18265. sich MW, fehlt D. 13266. walsch. strich MW, strik D. 18207. 69. warwe. 13272. rilicher MW. 14*
[75c] Gen sendem pine senden pin, Diu liebü tet nach liebe schin: Das warent zwai des wunsches kint, Der disiu aventure sint, 13215 Wilhelm und Amalye, Ir amis und sin amie. JOü máre wurdent schire wit Das do ander selben zit Vro Savine komen was 13220 Da für des künges palas. Die vrówan wert erbaiztent da, Vil zühteclich kament sa Mit vil menger süzer schar Die werden ritter gen in dar 13225 Und saluiertent in das lant Vil minneclich si ze hant. Swer die juncvrówen an sach, Der müste gehen und jach Das uf der erde ie me wip 13230 Gebar so minneclichen lip So diu vil raine süze was. Nu kament uf den palas Dem künge sólichiu máre do, Wer dar was komen; si sagtent so, 18235 Vro Savine hat aldar Nach alder welte wunsche gar Braht der sälden wunsch mit ir Nach menschecliches wunsches gir An wunscheclichen ógen schówe, 13240 Das wáàr ain juncvrówe, Diu schóneste die ie man gesach, 13212. die M. nach DW, gein M. 13236. welte M, werlde W, fehlt D, dafür steht am Rande ein zweites der nachgetragen. 13238. menschlicher wunsches M, mensch- leichez wunschez W, mescheclichem wnsche D. 13289. An — eine M. wunschlich M. 13243. gewage. 13250. hôfliche. 211 Dis was als man dem künge jach. INu warent die gevangen gar In tágdingen komen dar 13245 Und vil ir lantfürsten do. Diu aventüre sait also Das wol tusent ritter da Warent do. die kament sa Mit menger werden schar geritten 18250 Ze hóf nach hóflichen sitten, Und warent, als ich han vernomen, Der aventüre vrówan komen Hainlich an hainlich gemach, Da man si sich engesten sach 13255 Ir raiseclaiden und da si sich Mit richen claiden wunneclich Ze hôf gesten woldent; Des hulfent, als si soldent, Clare juncvrówelin. 13260 Die hohgemüte künegin Mit vron Duzabelen was Gasteclichen uf dem palas, Do si wol vernamen Das sólche geste kament 18265 Gen den si müsten gesten sich. Ob iender de kain valscher strich Durch valsche varwe wurde dar [76a] Gestrichen? — niht! si warent gar Mit angeborner varwe clar, 18270 Das sait diu aventüre für war. IDie hohgemit ritterschaft Was mit ritterlicher kraft Gegestet uf den palast komen. 13255. ir reit cleider. vi da si sich M, Ir raiseclaiden sach D. 13260. div h. k. MW, Vnd die h. k. D. 18265. sich MW, fehlt D. 13266. walsch. strich MW, strik D. 18207. 69. warwe. 13272. rilicher MW. 14*
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212 Der künic het an sich genomen 13175 Sin fier genozze, Die werden herren grosse, Von art künie und künges kint, Als si ins e genemmet sint, Und wolt das die vrówan 13280 Bi im da soltont schówen Herschaft und hohen müt. Amilot der degen güt Sprach ,herre künie Witekin, Gant ir nach der tohter min 13285 Und firent si für an iuwer hant; Der edel stumbe wert erkant Sol min wip die künegin Viren an der hende sin; An ieglich fúrste dem ez gezem. 13290 Aine juncvrówen er nem, Die er fürte in werder kur Her an das gestüle fur. Das sig ze eron iu getan! Nach den gesten sont gan 13295 Ir, her künic von Estilant; Sit óch ir nach in gesant, Her kinic von Liflant, ob ir welt!‘ — Do sprach der hohgemüte helt ‚Das tünt wir gerne und sint es vro“ 13300 Si giengent nach den vröwan do Und vürtont si schone dar Mit menger wunneclichen schar. Diz was ander imbis zit, 13305 Mit mengem rilichem gulter was Gestület uf dem palas Und tepit vil da für gesprait Mit küniclicher richait, Das der künic an dem zil 13810 Mit grosser gastunge vil Gegestet was, wan er sich versach Grosser geste, als es geschach, Die dar komen solden Und von im lösen wolden 13315 Die herren, als ez sit ergie. Baidiu dort und hie Kamen do die vrówan, Die liesent an in schówan Der welte wunsch nach wunsche gar. 13320 Fro Duzabelen fůrte dar Der edel künic Witekin, Des fröte sich das herze sin; Des landes küneginne gie Bi dem werden stumben hie 13325 Senftecliche und lise; Nach zühteclichem prise Fürten ander fürsten dar Die edeln juncvrówen gar, Den óch mit salden schone 13330 Was des wunsches krone [765] An lob gegeben und unverzigen. Noch was her Wilhelm verswigen Und hette nit vernomen Das sin vrówe dar was komen. So man das wasser schiere git. 13335 INu kamen óch die geste do, 13287. sol MW, So D. 13301. wrtont. 13288. Wren. 18309. D, D, was MW. 13289. fivrste MW, fürte D. gezeme 13311. Gestület w, D, gegestit MW. MW, geza D. 13325. vor lise steht ie sa. 13290. neme MW, nam D. 18830. crone MW, kone D. 18291. fürte DW, wichtiger: fre M. 13333. hatte rehte niht M, het dannoch 13292. her in daz gesidel für W. nicht W. 13298. iv DM, da W.
212 Der künic het an sich genomen 13175 Sin fier genozze, Die werden herren grosse, Von art künie und künges kint, Als si ins e genemmet sint, Und wolt das die vrówan 13280 Bi im da soltont schówen Herschaft und hohen müt. Amilot der degen güt Sprach ,herre künie Witekin, Gant ir nach der tohter min 13285 Und firent si für an iuwer hant; Der edel stumbe wert erkant Sol min wip die künegin Viren an der hende sin; An ieglich fúrste dem ez gezem. 13290 Aine juncvrówen er nem, Die er fürte in werder kur Her an das gestüle fur. Das sig ze eron iu getan! Nach den gesten sont gan 13295 Ir, her künic von Estilant; Sit óch ir nach in gesant, Her kinic von Liflant, ob ir welt!‘ — Do sprach der hohgemüte helt ‚Das tünt wir gerne und sint es vro“ 13300 Si giengent nach den vröwan do Und vürtont si schone dar Mit menger wunneclichen schar. Diz was ander imbis zit, 13305 Mit mengem rilichem gulter was Gestület uf dem palas Und tepit vil da für gesprait Mit küniclicher richait, Das der künic an dem zil 13810 Mit grosser gastunge vil Gegestet was, wan er sich versach Grosser geste, als es geschach, Die dar komen solden Und von im lösen wolden 13315 Die herren, als ez sit ergie. Baidiu dort und hie Kamen do die vrówan, Die liesent an in schówan Der welte wunsch nach wunsche gar. 13320 Fro Duzabelen fůrte dar Der edel künic Witekin, Des fröte sich das herze sin; Des landes küneginne gie Bi dem werden stumben hie 13325 Senftecliche und lise; Nach zühteclichem prise Fürten ander fürsten dar Die edeln juncvrówen gar, Den óch mit salden schone 13330 Was des wunsches krone [765] An lob gegeben und unverzigen. Noch was her Wilhelm verswigen Und hette nit vernomen Das sin vrówe dar was komen. So man das wasser schiere git. 13335 INu kamen óch die geste do, 13287. sol MW, So D. 13301. wrtont. 13288. Wren. 18309. D, D, was MW. 13289. fivrste MW, fürte D. gezeme 13311. Gestület w, D, gegestit MW. MW, geza D. 13325. vor lise steht ie sa. 13290. neme MW, nam D. 18830. crone MW, kone D. 18291. fürte DW, wichtiger: fre M. 13333. hatte rehte niht M, het dannoch 13292. her in daz gesidel für W. nicht W. 13298. iv DM, da W.
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Do dis geschehen was also. Swer do fron Amalýen sach, Der můste jehen und jach, Hette in diu nah/ das lieht ge- nomen, 13340 Es wáre in mit ir wider komen. Des landes vrüwan giengent Da si vil süze enpfiengent Die minneclichen geste. Nieman dannoch weste 13345 Das dar züzim was gesant Des künges kint von Engellant. Doch jahent sis nach wane, Wan diu valsches ane Was der schóneste lip erkant 13350 Den man erkande über allü lant, Und jahenz ane wan da von, Wan si warentz ungewon Alle, das si da vor e Hatent ie gesehen me 13355 Also minneclichen lip, Des jahent ir man und wip. Die vrówan tugende riche Kusten minnecliche Die geste mit dem grüze, 13360 Mit gütlicher unmüze Saluiertent si sie do. — Wurde ieman herzecliebes vro Dem liep nach laide si geschehen, Der gedenke und helfe jehen 13365 Was der degen státe Hoher vróden háte, Do im das grosse liep geschach, 13339. 13340. in steht ein s. 13345. 13348. 13352. 13362. naht MW, nah D. Es, s aus r gebessert. vor zü in W. walsches. vor me e?) e. h'zecliebes aus h'zeclichen gebessert. 213 Do er sin herze liep ersach Gesunt den sáldenrichesten lip! 13370 Och mac ain ieglich silic wip, Der herzelieb geschehen ist Und ie ze kainer vrist Nach wunsche werden frünt enpfie, Wissen und gedenken wie 13375 Fron Amalyen ware, Do diu unwandelbáre Gesach den tugenderichen helt, Den si gar hate userwelt Ir zem liebsten man 13380 Den ie herze liep gewan, Und sin und aller manne doch Was vri und ain maget noch, Wan das ir herze an in was komen Und von im hate an sich genomen 13385 Herze, fród und sin, Als ich gesprochen han von in. Io den gelieben baiden, Diu da vor warent geschaiden, Das herzecliche liep geschach 18390 Das ietweders das ander sach, Si wurdent fro, me danne fro. Ay süzer Got, wie was in do! Ich wáne wol, bas danne wol, [76c] Ir herzen wurdent vróden vol. 13395 Iletweders gen dem andern gie, Die künsche in umbevie Und drucht n minneclich an sich. Si sprach ,herzeliep, nu sprich 13362 — 64 von dem vorerwáhnten Loche (p. 75b, V. 13184) durchbrochen. 13368. Do D, de M, daz W. 13379. vi div ie M(W). 13376. unuuandelbáre. 13396. div svze kvsche MW. vmbewie. 13397. drvhte in MW.
Do dis geschehen was also. Swer do fron Amalýen sach, Der můste jehen und jach, Hette in diu nah/ das lieht ge- nomen, 13340 Es wáre in mit ir wider komen. Des landes vrüwan giengent Da si vil süze enpfiengent Die minneclichen geste. Nieman dannoch weste 13345 Das dar züzim was gesant Des künges kint von Engellant. Doch jahent sis nach wane, Wan diu valsches ane Was der schóneste lip erkant 13350 Den man erkande über allü lant, Und jahenz ane wan da von, Wan si warentz ungewon Alle, das si da vor e Hatent ie gesehen me 13355 Also minneclichen lip, Des jahent ir man und wip. Die vrówan tugende riche Kusten minnecliche Die geste mit dem grüze, 13360 Mit gütlicher unmüze Saluiertent si sie do. — Wurde ieman herzecliebes vro Dem liep nach laide si geschehen, Der gedenke und helfe jehen 13365 Was der degen státe Hoher vróden háte, Do im das grosse liep geschach, 13339. 13340. in steht ein s. 13345. 13348. 13352. 13362. naht MW, nah D. Es, s aus r gebessert. vor zü in W. walsches. vor me e?) e. h'zecliebes aus h'zeclichen gebessert. 213 Do er sin herze liep ersach Gesunt den sáldenrichesten lip! 13370 Och mac ain ieglich silic wip, Der herzelieb geschehen ist Und ie ze kainer vrist Nach wunsche werden frünt enpfie, Wissen und gedenken wie 13375 Fron Amalyen ware, Do diu unwandelbáre Gesach den tugenderichen helt, Den si gar hate userwelt Ir zem liebsten man 13380 Den ie herze liep gewan, Und sin und aller manne doch Was vri und ain maget noch, Wan das ir herze an in was komen Und von im hate an sich genomen 13385 Herze, fród und sin, Als ich gesprochen han von in. Io den gelieben baiden, Diu da vor warent geschaiden, Das herzecliche liep geschach 18390 Das ietweders das ander sach, Si wurdent fro, me danne fro. Ay süzer Got, wie was in do! Ich wáne wol, bas danne wol, [76c] Ir herzen wurdent vróden vol. 13395 Iletweders gen dem andern gie, Die künsche in umbevie Und drucht n minneclich an sich. Si sprach ,herzeliep, nu sprich 13362 — 64 von dem vorerwáhnten Loche (p. 75b, V. 13184) durchbrochen. 13368. Do D, de M, daz W. 13379. vi div ie M(W). 13376. unuuandelbáre. 13396. div svze kvsche MW. vmbewie. 13397. drvhte in MW.
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214 Und gib mir frůntlichen grůz: 13400 Dir sol stumben werden bůz! Wilhelm, ich wil dich bitten Das du mit sinneclichen sitten Stumben vůre brechest Und nach gewonhait sprechest, 13405 Sit ich dirs gebieten sol: Du hast vollefůret wol Dine trůwe und dinen ait Mit ritterlicher warhait. Nu sprich, sálic man, nu sprich, 13410 Das haiset Amalye dich! Lieb, ich bitte dich da bi, So liep dir Amalye si, Das du stumben hie begebest Und redest und ritterlichen lebest!' 13415 IDo der degen wol geborn Bi der liebû wart gesworn Die si an ander trügent ie, Sin liebes lieb er züzim vie. Er sprach ,vil liebiu vrówe min, 13420 Nu sprich ich, wan das sol sin. Geeret sig der süze Krist Der künfte das du mir komen bist! Got und dem herzen min Solt du willekomen sin, 18425 Sälic liep, vil liebes trut!‘ Do hüp sich stille und ûberlut Ain murmel und ain michel schal Von in allen ûber al. Si sprachent algeliche 13430 ‚Ay, herre Got der riche, 13408. Wre D. 13406. 13408. 13416. 13418. 13424. 13427. so DM, stummen versprechest W. wollefüret. ritterlicher MW, rittlichen D. besworn MW. wie. willekomen M, willemen D. mach murmel Punkt. Wis gelobt das din gewalt Disen stolzen degen balt Enbunden hat von siner not!‘ Ir trüwe ganz in do gebot 13435 Das si von liebe waindon, Von vróden jamer swaindon. „Wir sont des iemer vróde han Das Got diz zaichen hat getan An disem tugenderichem man 13440 Das er wol mac und sprechen kan, Sprachent si mit vröden do, Si warent herzeclichen vro Das Got und sin vil süzer trost Von not hat den degen erlost. IDo vro Duzabel sach Das der edel ritter sprach Und nüt von art ain stumbe was Und sines swigennes genas, Diu lipliche geselleschaft, 13450 Diu süze minne und ir kraft, Die grosse minne die siu twanc Das si das herze und den gedanc, Ir gemüte und ir sin Mit ganzer trüwe kerte an in 13455 Me trüweliche für alle man, Begunde belden si da ran [77a] Das ir magetlicher nam Fergas der kintlicher schame, Die ir von kindes kinthait 18460 In kindes blukait was uf gelait, Und das si baltlich sprach, Do der gelieben grüz geschach 13445 13436. 13440. 13451. 13455. 13456. 13460. 13462. swaidon D, scheinden MW. kan M, sol D. minne D, besser: liebe MW. Me trüweliche D, getriliche M(W). begvnden M. belden M, belle D. uf gelait D, bereit M. güz.
214 Und gib mir frůntlichen grůz: 13400 Dir sol stumben werden bůz! Wilhelm, ich wil dich bitten Das du mit sinneclichen sitten Stumben vůre brechest Und nach gewonhait sprechest, 13405 Sit ich dirs gebieten sol: Du hast vollefůret wol Dine trůwe und dinen ait Mit ritterlicher warhait. Nu sprich, sálic man, nu sprich, 13410 Das haiset Amalye dich! Lieb, ich bitte dich da bi, So liep dir Amalye si, Das du stumben hie begebest Und redest und ritterlichen lebest!' 13415 IDo der degen wol geborn Bi der liebû wart gesworn Die si an ander trügent ie, Sin liebes lieb er züzim vie. Er sprach ,vil liebiu vrówe min, 13420 Nu sprich ich, wan das sol sin. Geeret sig der süze Krist Der künfte das du mir komen bist! Got und dem herzen min Solt du willekomen sin, 18425 Sälic liep, vil liebes trut!‘ Do hüp sich stille und ûberlut Ain murmel und ain michel schal Von in allen ûber al. Si sprachent algeliche 13430 ‚Ay, herre Got der riche, 13408. Wre D. 13406. 13408. 13416. 13418. 13424. 13427. so DM, stummen versprechest W. wollefüret. ritterlicher MW, rittlichen D. besworn MW. wie. willekomen M, willemen D. mach murmel Punkt. Wis gelobt das din gewalt Disen stolzen degen balt Enbunden hat von siner not!‘ Ir trüwe ganz in do gebot 13435 Das si von liebe waindon, Von vróden jamer swaindon. „Wir sont des iemer vróde han Das Got diz zaichen hat getan An disem tugenderichem man 13440 Das er wol mac und sprechen kan, Sprachent si mit vröden do, Si warent herzeclichen vro Das Got und sin vil süzer trost Von not hat den degen erlost. IDo vro Duzabel sach Das der edel ritter sprach Und nüt von art ain stumbe was Und sines swigennes genas, Diu lipliche geselleschaft, 13450 Diu süze minne und ir kraft, Die grosse minne die siu twanc Das si das herze und den gedanc, Ir gemüte und ir sin Mit ganzer trüwe kerte an in 13455 Me trüweliche für alle man, Begunde belden si da ran [77a] Das ir magetlicher nam Fergas der kintlicher schame, Die ir von kindes kinthait 18460 In kindes blukait was uf gelait, Und das si baltlich sprach, Do der gelieben grüz geschach 13445 13436. 13440. 13451. 13455. 13456. 13460. 13462. swaidon D, scheinden MW. kan M, sol D. minne D, besser: liebe MW. Me trüweliche D, getriliche M(W). begvnden M. belden M, belle D. uf gelait D, bereit M. güz.
Strana 215
„Frówe, sagent, was sol dis sin? Dir ritter der ist min! 13465 Der sol mir sin unerwert, Won ich han in von dem tot ernert Sinen eregernden lip! De weder ir noch maget noch wip Sol fúr mich den werden man 13470 Gen trutscheft sprechen an, Won ich im wider han gegeben Gesunthait, lip und das leben: Und wäre ich, wär er tot. Fröwe, lant mir in ennot 13475 Unz ich behabe in oder ir! Das ist reht und ist min gir.‘ JDer rede antwurte sa zehant Des kuinges kint von Engellant ,Frówe, sálie vrówe wert, 13480 Sit ir rehtes hant gegert, Des sol ich iu gevolgic sin. Doch bin ich sin, er ist óch min Und bin durch das her züz im komen. — So min reht hie wirt vernomen, 13485 Wird ich rehtes hie gewert, 13466. 13471. 13473. 13478. 13480. 13481. 13487. 13492. 13493. 13498. 13501. ich M. 13502. nement D, nennet M. Auf diese Zeile folgt in W nachstehende Einschaltung (fol. 94d — 95a): an ein recht die fursten alle // sazen mit fröleichen schalle /; ein recht daz wart gesprochen da /; vnd ertailet daz man sa // die frawen an ein ende stalt // anderthalb den degen ich han von MW. im MW, fehlt D. Уп ware D, inwer M. Engellant] egel. rehtes, r aus e gebessert. gewolgic. ertailet, i aus 1 gebessert. wettlin. vur] wir. gezogenliche MW, gezegenliche D. mit MW, nàt D. mich DW, / 215 So wais ich wol, swer rehtes gert, Das in der ertailet mir; Das selbe reht hant óch ir: Wirt er iu reht, ir sont in han. 13490 Das selbe reht sont ir mir lan! — Gerne, vrówe, das wil ich. — Liebes vetterlin, nu sprich Du var mich! behabest du, So wil ich hie behaben nu; 13495 Behabest du niht, ich han verlorn.' Der edel künic wol geborn, Amelot der riche, Sprach do gezogenliche ‚Uns sol des wol gen iu gezemen 13500 Das wir iuwer reht vernemen: Doch müt mich, vröwe min, das ir Disen ritter nement mir. Mag das mit iuwern hulden si, Das ir mir sagent da bi, 13505 Vröwe, wer ir selbe sit, E das wir an dirre zit Umb iuwer reht hie sprechent iht, Als man iuch hie kriegon siht?‘ "Vro Amalýe antwürte do palt // vber den rinch er solde gen // do er sei paide sahe sten // vnd swelhe danne der herre näm // daz im div danne ze frawen zäm // wan si paide in getrost // heten vnd uon dem toed erlost // ditz waz ertailet daz geschach // zehant man do den rtter sach // vmb uahen sein lieb ameyen // sein vil zart ameleyen // vil liepleich er zu ir sprach // wol mich daz ich dich ie gesach // vnuerholn gar uberlaut // solt du immer sein mein traut // wan ich dich harte er arent han // si sprach mein frivnt du vnd auch mein man // wan ich meinen leib vnd auch mein leben /; durch dich han in toet gegeben // ame- leye in het gehabt // dutzabel daz vil sere chlagt /; gar mit gezogenleichen siten // der chunich sprach ich wil ev piten // ob ez an evern hulden sey (= V. 13503) u. s. f. 13503. Mag D, vn M, ob W.
„Frówe, sagent, was sol dis sin? Dir ritter der ist min! 13465 Der sol mir sin unerwert, Won ich han in von dem tot ernert Sinen eregernden lip! De weder ir noch maget noch wip Sol fúr mich den werden man 13470 Gen trutscheft sprechen an, Won ich im wider han gegeben Gesunthait, lip und das leben: Und wäre ich, wär er tot. Fröwe, lant mir in ennot 13475 Unz ich behabe in oder ir! Das ist reht und ist min gir.‘ JDer rede antwurte sa zehant Des kuinges kint von Engellant ,Frówe, sálie vrówe wert, 13480 Sit ir rehtes hant gegert, Des sol ich iu gevolgic sin. Doch bin ich sin, er ist óch min Und bin durch das her züz im komen. — So min reht hie wirt vernomen, 13485 Wird ich rehtes hie gewert, 13466. 13471. 13473. 13478. 13480. 13481. 13487. 13492. 13493. 13498. 13501. ich M. 13502. nement D, nennet M. Auf diese Zeile folgt in W nachstehende Einschaltung (fol. 94d — 95a): an ein recht die fursten alle // sazen mit fröleichen schalle /; ein recht daz wart gesprochen da /; vnd ertailet daz man sa // die frawen an ein ende stalt // anderthalb den degen ich han von MW. im MW, fehlt D. Уп ware D, inwer M. Engellant] egel. rehtes, r aus e gebessert. gewolgic. ertailet, i aus 1 gebessert. wettlin. vur] wir. gezogenliche MW, gezegenliche D. mit MW, nàt D. mich DW, / 215 So wais ich wol, swer rehtes gert, Das in der ertailet mir; Das selbe reht hant óch ir: Wirt er iu reht, ir sont in han. 13490 Das selbe reht sont ir mir lan! — Gerne, vrówe, das wil ich. — Liebes vetterlin, nu sprich Du var mich! behabest du, So wil ich hie behaben nu; 13495 Behabest du niht, ich han verlorn.' Der edel künic wol geborn, Amelot der riche, Sprach do gezogenliche ‚Uns sol des wol gen iu gezemen 13500 Das wir iuwer reht vernemen: Doch müt mich, vröwe min, das ir Disen ritter nement mir. Mag das mit iuwern hulden si, Das ir mir sagent da bi, 13505 Vröwe, wer ir selbe sit, E das wir an dirre zit Umb iuwer reht hie sprechent iht, Als man iuch hie kriegon siht?‘ "Vro Amalýe antwürte do palt // vber den rinch er solde gen // do er sei paide sahe sten // vnd swelhe danne der herre näm // daz im div danne ze frawen zäm // wan si paide in getrost // heten vnd uon dem toed erlost // ditz waz ertailet daz geschach // zehant man do den rtter sach // vmb uahen sein lieb ameyen // sein vil zart ameleyen // vil liepleich er zu ir sprach // wol mich daz ich dich ie gesach // vnuerholn gar uberlaut // solt du immer sein mein traut // wan ich dich harte er arent han // si sprach mein frivnt du vnd auch mein man // wan ich meinen leib vnd auch mein leben /; durch dich han in toet gegeben // ame- leye in het gehabt // dutzabel daz vil sere chlagt /; gar mit gezogenleichen siten // der chunich sprach ich wil ev piten // ob ez an evern hulden sey (= V. 13503) u. s. f. 13503. Mag D, vn M, ob W.
Strana 216
216 13510 Des kuinges red, si sprach also „Here, ich bin von Engellant, Des künges kint bin ich genant Und óch der rainen wisen, Der küngen Beatrisen, 13515 Diu ist min müter, ich ir kint; Di baide mir hie benennet sint Das ich von in sig geborn. Der fürste wert und us erkorn Den ich han umbevangen hie, 13520 Der ist und was mit trüwen ie, Sit das ich künde sin gewan, [775] Min us erwelter dienestman. Sit ich was siben jar alt, Sit dienot mir der degen balt 13525 Mit so státem můte Das der vil raine gůte Von miner liebiu nach gegeben Het den lib und öch das leben, Unz in min trost ernerte 13580 Und im das sterben werte. In minem dienst wars er wunt, Da von wart ich als ungesunt Das ich unz her an dise zit Bin an dem lip sit 18535 Lam und ungesunt gewesen. Nu bim ich aber wol genesen, Sit ich den werden han gesehen; Diz ist als ich iw han gejehen. Also hat ietweders trost 13540 Das ander von dem tot erlost. — ,Vrówe, raine vrówe min, So sont ir willechomen sin 13516. 13517. 13519. vmbewangen. 13528. Het, das e ist verkümmert und daher schwer zu lesen. 13529. Vnz si (es ist also unz in aus vi S1 gebessert). min M, mit D. 13531. wart M, war D. benenet. von. Dem süzen Got, dar zü mir. Der aller hóheste gast sit ir 13545 Und óch der liebeste den ich ie Gasach in minem huse alhie! — Edeler degen, nu saget óch ir Üwern namen rehte mir Und rüchent mich das wissen lan 18550 Wem ich sol gedienet han An iu, sit das ir kamet her!‘ — ‚Ich haize Wilhelm‘, sprach er ‚Und nemmet man mich von Brabant, Von Orlens Wilhalm genant 13555 Was der liebe vatter min, Der verlos das leben sin Ze Nývel, als ich höre sagen; Des tages do er wart erslagen, Do gebar min müter mich. 13560 Der riet ir trüwe das si sich Verclagete also sere Mit trureclicher lere Das si von clagelicher not Lac bi minem vatter tot. 13565 Sit zoch min lieber herre mich Von Brabant. von dem han ich Ain wunscheliches wartespil An erbe und grosser eren vil. Swas ich laides ie gewan | 13570 Und liebes, sit ich wart ain man, Das hate ich von der vröwen min: Durch si müst ich ain stumbe sin, Wan ich es lobte und öch swür, Do ich nu jungest von ir für, 13538. so M (fol. 102b), D, ich den wer (das übrige fehlt) D. 13545. den MW, dem D. 13549. visse. 13551. kament. 13553. nemet. 13555. 64. watt‘ 18571. dc M, daz W, Do D.
216 13510 Des kuinges red, si sprach also „Here, ich bin von Engellant, Des künges kint bin ich genant Und óch der rainen wisen, Der küngen Beatrisen, 13515 Diu ist min müter, ich ir kint; Di baide mir hie benennet sint Das ich von in sig geborn. Der fürste wert und us erkorn Den ich han umbevangen hie, 13520 Der ist und was mit trüwen ie, Sit das ich künde sin gewan, [775] Min us erwelter dienestman. Sit ich was siben jar alt, Sit dienot mir der degen balt 13525 Mit so státem můte Das der vil raine gůte Von miner liebiu nach gegeben Het den lib und öch das leben, Unz in min trost ernerte 13580 Und im das sterben werte. In minem dienst wars er wunt, Da von wart ich als ungesunt Das ich unz her an dise zit Bin an dem lip sit 18535 Lam und ungesunt gewesen. Nu bim ich aber wol genesen, Sit ich den werden han gesehen; Diz ist als ich iw han gejehen. Also hat ietweders trost 13540 Das ander von dem tot erlost. — ,Vrówe, raine vrówe min, So sont ir willechomen sin 13516. 13517. 13519. vmbewangen. 13528. Het, das e ist verkümmert und daher schwer zu lesen. 13529. Vnz si (es ist also unz in aus vi S1 gebessert). min M, mit D. 13531. wart M, war D. benenet. von. Dem süzen Got, dar zü mir. Der aller hóheste gast sit ir 13545 Und óch der liebeste den ich ie Gasach in minem huse alhie! — Edeler degen, nu saget óch ir Üwern namen rehte mir Und rüchent mich das wissen lan 18550 Wem ich sol gedienet han An iu, sit das ir kamet her!‘ — ‚Ich haize Wilhelm‘, sprach er ‚Und nemmet man mich von Brabant, Von Orlens Wilhalm genant 13555 Was der liebe vatter min, Der verlos das leben sin Ze Nývel, als ich höre sagen; Des tages do er wart erslagen, Do gebar min müter mich. 13560 Der riet ir trüwe das si sich Verclagete also sere Mit trureclicher lere Das si von clagelicher not Lac bi minem vatter tot. 13565 Sit zoch min lieber herre mich Von Brabant. von dem han ich Ain wunscheliches wartespil An erbe und grosser eren vil. Swas ich laides ie gewan | 13570 Und liebes, sit ich wart ain man, Das hate ich von der vröwen min: Durch si müst ich ain stumbe sin, Wan ich es lobte und öch swür, Do ich nu jungest von ir für, 13538. so M (fol. 102b), D, ich den wer (das übrige fehlt) D. 13545. den MW, dem D. 13549. visse. 13551. kament. 13553. nemet. 13555. 64. watt‘ 18571. dc M, daz W, Do D.
Strana 217
13575 Si hieze denne sprechen mich. Das ist geschehen: nu sprich ich, Sit si mirs gebotten hat An der al min sälde stat.‘ JDer künie Amelot do sprach 3580 ,Wol mich das ich dich ie gesach, Salic neve güter! Diner müter müter, Diu allen wandel von ir stiez, Mines vatter swester hiez. 13585 Von dir und von der tohter min Sol hie niht me krieges sin, [77e| Wan si din nähste niftel ist. Alsus lie/ ze der selben vrist Zuzim der künic riche 13590 Und enpfien in minnecliche Mit wainenden ógen: Gewarlich ane lógen Wart ritter nie enpfangen bas. Do wart menic óge nas 13595 Von jamers sitten der alhie Mit vil süzem grüz e»gie, Zemersten von den gelieben zwain An den so lieplich grüz erschain Das si erwaindent mengen lip, 13600 Baidiu man und wip, Und do der künic Amylot Sinen grüz dem herren bot Und aldie werden vrówan die In ze mage enpfiengen hie 13605 Mit wainenden ógen gar; Der vróden kraft vil jamer bar Allen dien da warent, 217 Dar nach vrólich gebaran, Des vil geschach mit vróden hie, 13610 Do der süze grüz ergie. Ze tische do der künic sas, Sin hoh gemüt nüt vergas Er hies das da war berait Mit küneclicher richait 13615 Zuhtecliche als des diu kraft Das künicliche wirtschaft Haisset und haisen sol. Den gesten bot ers also wol Das künie erbot nie gesten bas. 13620 Bi vro Amalyen sas Ir lip, ir herzen amis, Her Wilhelm der degen wis; So vrólich gesas er nie, Des in duht und alle die 13625 Da ze tische sassent. Tr selber do vergassent Gest und das ingesinde gar So das si nit nament war Won des gelieben baider. 18630 Lieber und laider Fron Duzabelen nie geschach. Ir was lait und ungemach Das si der nahen sippe kraft Schiet von der geselleschaft 13685 Die ir herze sunder nit Trüg mit liebe zaller zit Dem stolzen fürsten hohgemüt; — Si vróte das der degen güt Ir mac von naher sippe was; 18640 Nieman was uf dem palas 13576. 13581. 13584. 13586. 13588. 13590. 13595. ist] ich DM (in W fehlt diese Stelle). nach güt steht nochmals güter. watt. crieges M, krieses D, gechrieget W. lief MW, lies D. enphie W, enpfienc M. der M, den D. 13596. 13606. 13607. 13620. 13629. 13637. irgie M, enpfie D. iamers M. die M. sasch. der M, de D. Dem M, Den D.
13575 Si hieze denne sprechen mich. Das ist geschehen: nu sprich ich, Sit si mirs gebotten hat An der al min sälde stat.‘ JDer künie Amelot do sprach 3580 ,Wol mich das ich dich ie gesach, Salic neve güter! Diner müter müter, Diu allen wandel von ir stiez, Mines vatter swester hiez. 13585 Von dir und von der tohter min Sol hie niht me krieges sin, [77e| Wan si din nähste niftel ist. Alsus lie/ ze der selben vrist Zuzim der künic riche 13590 Und enpfien in minnecliche Mit wainenden ógen: Gewarlich ane lógen Wart ritter nie enpfangen bas. Do wart menic óge nas 13595 Von jamers sitten der alhie Mit vil süzem grüz e»gie, Zemersten von den gelieben zwain An den so lieplich grüz erschain Das si erwaindent mengen lip, 13600 Baidiu man und wip, Und do der künic Amylot Sinen grüz dem herren bot Und aldie werden vrówan die In ze mage enpfiengen hie 13605 Mit wainenden ógen gar; Der vróden kraft vil jamer bar Allen dien da warent, 217 Dar nach vrólich gebaran, Des vil geschach mit vróden hie, 13610 Do der süze grüz ergie. Ze tische do der künic sas, Sin hoh gemüt nüt vergas Er hies das da war berait Mit küneclicher richait 13615 Zuhtecliche als des diu kraft Das künicliche wirtschaft Haisset und haisen sol. Den gesten bot ers also wol Das künie erbot nie gesten bas. 13620 Bi vro Amalyen sas Ir lip, ir herzen amis, Her Wilhelm der degen wis; So vrólich gesas er nie, Des in duht und alle die 13625 Da ze tische sassent. Tr selber do vergassent Gest und das ingesinde gar So das si nit nament war Won des gelieben baider. 18630 Lieber und laider Fron Duzabelen nie geschach. Ir was lait und ungemach Das si der nahen sippe kraft Schiet von der geselleschaft 13685 Die ir herze sunder nit Trüg mit liebe zaller zit Dem stolzen fürsten hohgemüt; — Si vróte das der degen güt Ir mac von naher sippe was; 18640 Nieman was uf dem palas 13576. 13581. 13584. 13586. 13588. 13590. 13595. ist] ich DM (in W fehlt diese Stelle). nach güt steht nochmals güter. watt. crieges M, krieses D, gechrieget W. lief MW, lies D. enphie W, enpfienc M. der M, den D. 13596. 13606. 13607. 13620. 13629. 13637. irgie M, enpfie D. iamers M. die M. sasch. der M, de D. Dem M, Den D.
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218 Si hette im gegunnen bas Mit rehton trůwen ane has Das er ir sippe wäre Danne der unwandelbáre: 13645 Die sippe hette si gelan Ainem andern, swer si wolte han. 10 man enbais und das ge- schach Und an ir hainlich gemach Die werden vrówan soltent gan, 13650 Der künie wolt des niht lan, Die werdon und die vieren [78a] Hies er si kündiw?eren Wider in die kámenaten, Als si da vor e tatent, 13655 Do si mit rilicher kür An das gestüle giengent für. Als si urlup genament da, Der künic saz ze rate sa Wie der kńnic Witechin 13660 Und ander die genossen sin Mit sine von im soltent komen. An den rat wart do genomen Her Wilhelm der fürste do. Der riet sus, der ander so, 18665 Ieglicher als er kunde. Do süch/ do an der stunde Der kinic Wilhelmes rat. Der riet ane missetat Den besten rat der da geschach, 13670 Mit sinneclichem müt er sprach „Herre lieber herre güt, Ich wil iu sagen minen müt 13651. 13652. 13664. 13666. 13678. 13675. 13679. vieren M, heren D. kvndewieren M, kündiwer D. das zweite der MW, de D. süch do D, sühte MW. wc M, waz W, ей: D. gewangen. wolle. Und was ich iu raten wil. Ir hant unz her an dis zil 18675 Getan den gevangen wol, Also wol das man iu sol Dancon iemermere. Die küniclichen ere Sont ir volle staeten nu!“ — 13680 ‚Das tün ich gern. nu rat du Was ich tüg, des volg ich dir, Nu sag dinen wille mir!‘ — ‚Das sag ich iu, herre min. Sit das diu welt begunde sin, 13685 So wart nie lebendes niht geborn Das fientschaft und grossen zorn Mit sünlichen dingen Ze sün möhte bringen So wol so rainer wibes lip. 13690 Ir wissent wol, ain sälic wip Ist alles gütes übergüt, Diu herze, sinne und ir müt An künsche wiphait keret; Manlich fröde meret 13695 Werdes wibes güte Mit manlichem hohgemite. Swas man unminnen sûnen sol, Die sünet nieman also wol So wip, als ich gesprochen han. 13700 Wan siht den kenemac gestan Da liht ain mac den andern lat: Herre, da von ist min rat Und dar zů diu lere min, Sit das der künic Witekin 13705 Ere hat, lib und güt, Werdekait und hohen müt 13681. 13690. 13696. des volge MW, d, wolg D. vissent. manlichem D, werdem M. 13698. Die D, d, M. vol. 13700. Wa D = man M. kemac (das e aus a gebessert) D. 13701. mac D, man M. kenemac M,
218 Si hette im gegunnen bas Mit rehton trůwen ane has Das er ir sippe wäre Danne der unwandelbáre: 13645 Die sippe hette si gelan Ainem andern, swer si wolte han. 10 man enbais und das ge- schach Und an ir hainlich gemach Die werden vrówan soltent gan, 13650 Der künie wolt des niht lan, Die werdon und die vieren [78a] Hies er si kündiw?eren Wider in die kámenaten, Als si da vor e tatent, 13655 Do si mit rilicher kür An das gestüle giengent für. Als si urlup genament da, Der künic saz ze rate sa Wie der kńnic Witechin 13660 Und ander die genossen sin Mit sine von im soltent komen. An den rat wart do genomen Her Wilhelm der fürste do. Der riet sus, der ander so, 18665 Ieglicher als er kunde. Do süch/ do an der stunde Der kinic Wilhelmes rat. Der riet ane missetat Den besten rat der da geschach, 13670 Mit sinneclichem müt er sprach „Herre lieber herre güt, Ich wil iu sagen minen müt 13651. 13652. 13664. 13666. 13678. 13675. 13679. vieren M, heren D. kvndewieren M, kündiwer D. das zweite der MW, de D. süch do D, sühte MW. wc M, waz W, ей: D. gewangen. wolle. Und was ich iu raten wil. Ir hant unz her an dis zil 18675 Getan den gevangen wol, Also wol das man iu sol Dancon iemermere. Die küniclichen ere Sont ir volle staeten nu!“ — 13680 ‚Das tün ich gern. nu rat du Was ich tüg, des volg ich dir, Nu sag dinen wille mir!‘ — ‚Das sag ich iu, herre min. Sit das diu welt begunde sin, 13685 So wart nie lebendes niht geborn Das fientschaft und grossen zorn Mit sünlichen dingen Ze sün möhte bringen So wol so rainer wibes lip. 13690 Ir wissent wol, ain sälic wip Ist alles gütes übergüt, Diu herze, sinne und ir müt An künsche wiphait keret; Manlich fröde meret 13695 Werdes wibes güte Mit manlichem hohgemite. Swas man unminnen sûnen sol, Die sünet nieman also wol So wip, als ich gesprochen han. 13700 Wan siht den kenemac gestan Da liht ain mac den andern lat: Herre, da von ist min rat Und dar zů diu lere min, Sit das der künic Witekin 13705 Ere hat, lib und güt, Werdekait und hohen müt 13681. 13690. 13696. des volge MW, d, wolg D. vissent. manlichem D, werdem M. 13698. Die D, d, M. vol. 13700. Wa D = man M. kemac (das e aus a gebessert) D. 13701. mac D, man M. kenemac M,
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Und in so richer wirde lebt, Das ir im iuwer tohter gebt; So wirt mit stater früntschaft 13710 Iemer wernder trüwen kraft Zwivelhaft iu baiden, Die nieman kan geschaiden. Die andern geltent iu den schaden Ain tail des ir sint iuberladen, 13715 Das doch mit füge muge ergan. Von Yrlant der kúnic Alan [785] Gebe iuwerm sune die tohfer sin, Corodis, dem neven min, Und nem das uf sinen ait 13720 Mit gesworer sicherhait Und mit hantvesten dar zů, . Das er niemer lait getü Der stift da zisels De silvois. Der edel degen kurtoys, 13725 Der unverzagete Amilot, Gen des fürsten rate bot Das herze und mát, Es duhte in wislich und güt. „Amilot der kinic sprach, 13730 Do der rat also geschach „Neve, ich volge gerne dir Des du hast geraten mir. Diner wizze frówe ich mich Die Got hat gelait an dich, 13735 Das du so wol geraten bist, Des sig gelobt der size Crist, Das er dich mir hat gesant!* Do besant man zehant 13708. im M, fehlt D. 13710. werndr. 19711. zw. ir D, besser: zwischen iv M(W)? oder liegt zwivalt oder etwas Ahnliches zu Grunde? 13715. 13717. 13718. 13720. ergan W M, sin D. tochter W M, toh D. vor min steht sin. gesworner M, 219 Ir baider rategeben sa; 13740 Die do den rat vernament da, Er geviel in allen wol, Als man den wisen volgen sol, Und sait es Witechine do. Der wart der máre also vro 13745 Das ime geschach so liebe nie. Ze Amelote er do gie Und vollefürte mit im da Die uf gesazten süne sa. Do sprach der künie Witechin 18750 ,Solde ich nach dem willen min Gewunschen iemer süne han, Das wár anders niht getan Wan als es hie geschehen ist.‘ Si swüren an der selben vrist 13755 Das si vollefürent dran; Her Wilhelm der wise man, Der werde mütes riche, Sündes al geliche, Das si mit früntschaft wurdent ain 13760 Und ainmütic ir früntschaft schain. Cxyrart und Gutschart, Baiden uf gesezzet wart Das si dem lande büztent sa Nach des künges willen da; 18765 Das büztent si gütliche Und swürent dem riche Ze Norwege das si iemer Im hulfint und niemer Geliezent in ze kainer not. 13770 Der edel künie Amylot 13723. 13727. 13740. 13742. 13747. 13754. 13755. 13758. silouis. D, D, ore M. Die do D, besser: do die MW. wolge. wollefürte. swüren MW, füren D. wollefürent. sŸndes M, suende sei W, siindens D.
Und in so richer wirde lebt, Das ir im iuwer tohter gebt; So wirt mit stater früntschaft 13710 Iemer wernder trüwen kraft Zwivelhaft iu baiden, Die nieman kan geschaiden. Die andern geltent iu den schaden Ain tail des ir sint iuberladen, 13715 Das doch mit füge muge ergan. Von Yrlant der kúnic Alan [785] Gebe iuwerm sune die tohfer sin, Corodis, dem neven min, Und nem das uf sinen ait 13720 Mit gesworer sicherhait Und mit hantvesten dar zů, . Das er niemer lait getü Der stift da zisels De silvois. Der edel degen kurtoys, 13725 Der unverzagete Amilot, Gen des fürsten rate bot Das herze und mát, Es duhte in wislich und güt. „Amilot der kinic sprach, 13730 Do der rat also geschach „Neve, ich volge gerne dir Des du hast geraten mir. Diner wizze frówe ich mich Die Got hat gelait an dich, 13735 Das du so wol geraten bist, Des sig gelobt der size Crist, Das er dich mir hat gesant!* Do besant man zehant 13708. im M, fehlt D. 13710. werndr. 19711. zw. ir D, besser: zwischen iv M(W)? oder liegt zwivalt oder etwas Ahnliches zu Grunde? 13715. 13717. 13718. 13720. ergan W M, sin D. tochter W M, toh D. vor min steht sin. gesworner M, 219 Ir baider rategeben sa; 13740 Die do den rat vernament da, Er geviel in allen wol, Als man den wisen volgen sol, Und sait es Witechine do. Der wart der máre also vro 13745 Das ime geschach so liebe nie. Ze Amelote er do gie Und vollefürte mit im da Die uf gesazten süne sa. Do sprach der künie Witechin 18750 ,Solde ich nach dem willen min Gewunschen iemer süne han, Das wár anders niht getan Wan als es hie geschehen ist.‘ Si swüren an der selben vrist 13755 Das si vollefürent dran; Her Wilhelm der wise man, Der werde mütes riche, Sündes al geliche, Das si mit früntschaft wurdent ain 13760 Und ainmütic ir früntschaft schain. Cxyrart und Gutschart, Baiden uf gesezzet wart Das si dem lande büztent sa Nach des künges willen da; 18765 Das büztent si gütliche Und swürent dem riche Ze Norwege das si iemer Im hulfint und niemer Geliezent in ze kainer not. 13770 Der edel künie Amylot 13723. 13727. 13740. 13742. 13747. 13754. 13755. 13758. silouis. D, D, ore M. Die do D, besser: do die MW. wolge. wollefürte. swüren MW, füren D. wollefürent. sŸndes M, suende sei W, siindens D.
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220 Swuor in da wider sicherhait Das er in helfe wär berait Swa sis an in süchten Und helfe an in gerüchten. 13775 Dis müste früntliche ergan. Von Yrlant der künic Alan Was uf dem hófe erbaizet, do Dis gesezzet was also, Der wart mit küneclicher kraft 13780 Enpfangen von der rittherschaft, Von kunden und von gesten. [78c] Den werden mütes vesten Grüztent künclichen Die edeln und die richen. 13785 Der stolze künic Amelot Im grosse sunder ere bot, Und dar nach, do des zit was, Er fürt in uf den palas Ze den stolzen vröwen 13790 Und lies in vröde schöwen An den werden vröwen hie; Selbe sehte künege er gie Mit fröden uf den palas Dar uf der welte wunsch da was 13795 Mit schöne an hoher werdekait. Für war diu aventure sait Das da bi den ersten, Den richesten und den hersten, Wart für de werdesten erkant 13800 Der edel fürste von Brabant. Der riche kimic Witechin Saz zů der gemahlen sin, Als in des landes künic hiez; 13771. Swor. 13783. gruzten kvneclichen M, Grüztent in künclichen D. 13784. vnd die D, richtiger: kvnege M. 18792. sehste M. 13805. Leit MW. 13815. blvclich M(W), bütlich D. Us sinem herzen er verstiez 13805 Lat und ungemüte, In lerte ir wiplich güte Herzeclicher vröden pflegen. Der ellenthafte werde degen Tet ir mit süzem mären kunt 13810 Wie sin herze ze aller stunt Von ir werden minne bran Für das er ir künde erst gewan. Mit höfe rede das geschach; Swas si gen siner rede sprach, 13815 Das was unlanc, vil bluclich, Gen im schamte ir kinthait sich Nach kintlicher lere. Der edel künich here Hiez ze vron Amalyen, 13820 Siner trut amien, Den fürsten sizzen von Brabant: Der tet ir čeh hainlich erkant Was er durch ir willen lait Kumbericher arebait, 13825 Mit wie gütlichen sitten Er die durch sie hate erlitten, Sit ime diu salde wär geschehen Das er hate si gesehen Und gein ir lone solte han 13880 Güt gedinge und lieben wan. Des troste in do diu güte Mit minneclichem müte. IDar nach do man geschankte, sa Die herrent nament urlup da 13835 Und schieden von den vröwan. 13825. gVtlichen M, gitlich D. 19828. vn gein ir lone M, vnd von ir lin W, Wem ir lone D. 13831. in WM, fehit D. 13834. die] Daie. 13835. den MW, fehlt D.
220 Swuor in da wider sicherhait Das er in helfe wär berait Swa sis an in süchten Und helfe an in gerüchten. 13775 Dis müste früntliche ergan. Von Yrlant der künic Alan Was uf dem hófe erbaizet, do Dis gesezzet was also, Der wart mit küneclicher kraft 13780 Enpfangen von der rittherschaft, Von kunden und von gesten. [78c] Den werden mütes vesten Grüztent künclichen Die edeln und die richen. 13785 Der stolze künic Amelot Im grosse sunder ere bot, Und dar nach, do des zit was, Er fürt in uf den palas Ze den stolzen vröwen 13790 Und lies in vröde schöwen An den werden vröwen hie; Selbe sehte künege er gie Mit fröden uf den palas Dar uf der welte wunsch da was 13795 Mit schöne an hoher werdekait. Für war diu aventure sait Das da bi den ersten, Den richesten und den hersten, Wart für de werdesten erkant 13800 Der edel fürste von Brabant. Der riche kimic Witechin Saz zů der gemahlen sin, Als in des landes künic hiez; 13771. Swor. 13783. gruzten kvneclichen M, Grüztent in künclichen D. 13784. vnd die D, richtiger: kvnege M. 18792. sehste M. 13805. Leit MW. 13815. blvclich M(W), bütlich D. Us sinem herzen er verstiez 13805 Lat und ungemüte, In lerte ir wiplich güte Herzeclicher vröden pflegen. Der ellenthafte werde degen Tet ir mit süzem mären kunt 13810 Wie sin herze ze aller stunt Von ir werden minne bran Für das er ir künde erst gewan. Mit höfe rede das geschach; Swas si gen siner rede sprach, 13815 Das was unlanc, vil bluclich, Gen im schamte ir kinthait sich Nach kintlicher lere. Der edel künich here Hiez ze vron Amalyen, 13820 Siner trut amien, Den fürsten sizzen von Brabant: Der tet ir čeh hainlich erkant Was er durch ir willen lait Kumbericher arebait, 13825 Mit wie gütlichen sitten Er die durch sie hate erlitten, Sit ime diu salde wär geschehen Das er hate si gesehen Und gein ir lone solte han 13880 Güt gedinge und lieben wan. Des troste in do diu güte Mit minneclichem müte. IDar nach do man geschankte, sa Die herrent nament urlup da 13835 Und schieden von den vröwan. 13825. gVtlichen M, gitlich D. 19828. vn gein ir lone M, vnd von ir lin W, Wem ir lone D. 13831. in WM, fehit D. 13834. die] Daie. 13835. den MW, fehlt D.
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Al da mohte man wol schöwen Vil schalles, grosser richait. Mit schalle ir ieglicher rait In sine herberge dan. 13840 Fürsten und dienestman Besanten do die herren gar, Von swannan si do mohten dar Uf schallecliche hohgezit: Das wurbent si enwiderstrit 13845 Von al den nähsten landen, Si wurben und sanden [72a] Nach hohgemüter ritterschaft, Wan da mit rilicher kraft ‘Ir ieglich wolte han 13850 Hohgezit und die began Mit sinem sundern schalle. Die werden alle Die disiu mere vernamen, Ze Norwe si kamen 13855 So das baldost moht ergan. Von Yrlant der künic Alan Ander süne vollefür: Amylotes sune er swür Ze wibe sine tohter da; 13860 Vron Savinen gab er sa Hantveste und sicherhait Das er ir closter niemer lait Geriete noch getate. Do wart die sine state. 13865 — EDo sich mit ritterlicher kraft Gesamente diu ritterschaft Mit fróden ritterliche Ze Norwe in das riche, 13839. 13840. 13843. 13852. 13854. 13857. 13858. 13859. herberge MW, heberge D. f. graven vn d. M, F. man vnd d. W. so DM, chomen auf div hochzeit W. werdesten MW. Norwege M, norwag W. wollefůr. svne M, sůne D, sůn W. vor da sieh sa. 221 Über niht ze langiu zil 13870 Da was grosser herren vil, Künge, fürsten, ritter wert, Die dar mit bette wurdent ge- gert, Als es ir hoher miit gebot. Der riche kinic Amylot 13875 Gab die minneclichen, Die edeln tugentrichen, Vron Duzabelen sa zehant Dem künge wis und wert erkant, Dem edeln Witechine do, 13880 Des was sin gemüte vro. Die süzen Amalyen, Die rainen wandels vrien, Mahelte óch alda zehant Der junge fürste von Brabant, 13885 Von Orlens Wilhelmes kint, Des dise aventure sint, Und wolte alda verenden gar Mit fróden swas im ie gewar Zelaiden von ir schu/den e: 13890 Was in da vor mit jamer we So wirt in nu mit vróden bas In herzeliebe sunder has. Wie mit fróderichem sitten Uf dem ringe wart geritten 13895 Von den helden fieren, Wie man si buherdieren Und fróliche leben sach, Was kurzewile da geschach, Des móhte ich niht gesagen gar; 18900 Von der hohgemüte» schar 13872. Die D, besser: der MW. D, besser: wc M, waz W. 13877. sa MW, si D. 13889. schvlden MW, schuden D. 13891. wirt DM, wart W. 13893. Wie M, wie W, [D], die D. 13900. hohgemYten MW, hohgemite D. wrde't
Al da mohte man wol schöwen Vil schalles, grosser richait. Mit schalle ir ieglicher rait In sine herberge dan. 13840 Fürsten und dienestman Besanten do die herren gar, Von swannan si do mohten dar Uf schallecliche hohgezit: Das wurbent si enwiderstrit 13845 Von al den nähsten landen, Si wurben und sanden [72a] Nach hohgemüter ritterschaft, Wan da mit rilicher kraft ‘Ir ieglich wolte han 13850 Hohgezit und die began Mit sinem sundern schalle. Die werden alle Die disiu mere vernamen, Ze Norwe si kamen 13855 So das baldost moht ergan. Von Yrlant der künic Alan Ander süne vollefür: Amylotes sune er swür Ze wibe sine tohter da; 13860 Vron Savinen gab er sa Hantveste und sicherhait Das er ir closter niemer lait Geriete noch getate. Do wart die sine state. 13865 — EDo sich mit ritterlicher kraft Gesamente diu ritterschaft Mit fróden ritterliche Ze Norwe in das riche, 13839. 13840. 13843. 13852. 13854. 13857. 13858. 13859. herberge MW, heberge D. f. graven vn d. M, F. man vnd d. W. so DM, chomen auf div hochzeit W. werdesten MW. Norwege M, norwag W. wollefůr. svne M, sůne D, sůn W. vor da sieh sa. 221 Über niht ze langiu zil 13870 Da was grosser herren vil, Künge, fürsten, ritter wert, Die dar mit bette wurdent ge- gert, Als es ir hoher miit gebot. Der riche kinic Amylot 13875 Gab die minneclichen, Die edeln tugentrichen, Vron Duzabelen sa zehant Dem künge wis und wert erkant, Dem edeln Witechine do, 13880 Des was sin gemüte vro. Die süzen Amalyen, Die rainen wandels vrien, Mahelte óch alda zehant Der junge fürste von Brabant, 13885 Von Orlens Wilhelmes kint, Des dise aventure sint, Und wolte alda verenden gar Mit fróden swas im ie gewar Zelaiden von ir schu/den e: 13890 Was in da vor mit jamer we So wirt in nu mit vróden bas In herzeliebe sunder has. Wie mit fróderichem sitten Uf dem ringe wart geritten 13895 Von den helden fieren, Wie man si buherdieren Und fróliche leben sach, Was kurzewile da geschach, Des móhte ich niht gesagen gar; 18900 Von der hohgemüte» schar 13872. Die D, besser: der MW. D, besser: wc M, waz W. 13877. sa MW, si D. 13889. schvlden MW, schuden D. 13891. wirt DM, wart W. 13893. Wie M, wie W, [D], die D. 13900. hohgemYten MW, hohgemite D. wrde't
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222 Wart vertriben so ter tac Von fröden vil der man da pflac, Das er da nieman duhte lanc, Wan den nach liebe jamer twanc: 13905 Nach Duzabelen Witechin Lait mit liebe sende pin, Wilhelm nach Amalyen. Ir baider trut amyen Vügeten in des tages zil 13910 Gedin, vröde, jamers vil, Mit minnegernden sinne [795] Jamer nach ir minne, Gedingen mit frölicher kraft Als nach ir gelleschaft. 13915 Blukait und kindes scham Twane und der megliche nam Die süzen und die claren Baide das si warent Ain tail vil lihte schamerot, 13920 Als ir kinthait gebot, Do si ir herzelieben man Vollecliche sahent an, Und wante s? an der geschiht Doch liebes gen ir liebe niht, 13925 Si trügent holden herzen müt Den werden edeln herren güt. Io der tac ain ende nam Und die naht mit trübe kam Und die künge und aldie diet 13930 Von dem gestüle geschiet Mit fróden wunnecliche, 13908. 13909. ir beider MW, Siner D. Wgete in D, figeten M. 13910. Gedin D = gedinge M. 13911. mine am Rande nachgetragen. sinnen M. 13912. minnen M. 13913. frólicher M, frólich D. 13914. alnach M. geselleschaft M. Und dar zü arm und riche Zeherberge kamen gar, Vil schalles pflagen al die schar. 13935 Her Wilhelm do slaffen gie, Sin liep mit fróden in enpfie; Bi den baiden misten sin Clariu juncvrówelin, Von den wurden si bedaht, 13940 Si wunsten in vil güte naht. Ob in diu ware berait? — Ja, benamen, von warhait Wart nie zwain gelieben bas! Ir deweders do nihi vergas 13945 Es druhte sin lieb vast an sich, Ir küssen was vil minneclich, Das ietweders dem andern bot ‘An sin süzes mündel rot. Liep müste under in baiden sin: 13950 ‚Lieb, du min, lieb, ich din; Lieb, du bist lieb, das ich bin Mir lieb, wan mines herzen sin Dich, liep, mit liebe minnet; Lieb, min liebe sinnet, 18955 Liebes liep, mit liebe an dich. Da du, liep, bist, da bin ich. Nu wis óch, lieb, da ich si! Ich bin dinem herzen bi: Nu gib her minem herzen dich, 13960 Als ich han ergeben mich Mit trüwen dem herzen din!‘ Der gedanc müste under in sin Mit sinnen und mit worten, 13916. 13922. 13923. 13925. 13933. 13934. 13944. 13945. magetvmlicher M. Wollecliche. si M, fehlt D. holdes M. ze herbergen M(W), Zeheberge D. pflagen MW, pflage D. nicht W, fehlt DM. lieb MW, leb D.
222 Wart vertriben so ter tac Von fröden vil der man da pflac, Das er da nieman duhte lanc, Wan den nach liebe jamer twanc: 13905 Nach Duzabelen Witechin Lait mit liebe sende pin, Wilhelm nach Amalyen. Ir baider trut amyen Vügeten in des tages zil 13910 Gedin, vröde, jamers vil, Mit minnegernden sinne [795] Jamer nach ir minne, Gedingen mit frölicher kraft Als nach ir gelleschaft. 13915 Blukait und kindes scham Twane und der megliche nam Die süzen und die claren Baide das si warent Ain tail vil lihte schamerot, 13920 Als ir kinthait gebot, Do si ir herzelieben man Vollecliche sahent an, Und wante s? an der geschiht Doch liebes gen ir liebe niht, 13925 Si trügent holden herzen müt Den werden edeln herren güt. Io der tac ain ende nam Und die naht mit trübe kam Und die künge und aldie diet 13930 Von dem gestüle geschiet Mit fróden wunnecliche, 13908. 13909. ir beider MW, Siner D. Wgete in D, figeten M. 13910. Gedin D = gedinge M. 13911. mine am Rande nachgetragen. sinnen M. 13912. minnen M. 13913. frólicher M, frólich D. 13914. alnach M. geselleschaft M. Und dar zü arm und riche Zeherberge kamen gar, Vil schalles pflagen al die schar. 13935 Her Wilhelm do slaffen gie, Sin liep mit fróden in enpfie; Bi den baiden misten sin Clariu juncvrówelin, Von den wurden si bedaht, 13940 Si wunsten in vil güte naht. Ob in diu ware berait? — Ja, benamen, von warhait Wart nie zwain gelieben bas! Ir deweders do nihi vergas 13945 Es druhte sin lieb vast an sich, Ir küssen was vil minneclich, Das ietweders dem andern bot ‘An sin süzes mündel rot. Liep müste under in baiden sin: 13950 ‚Lieb, du min, lieb, ich din; Lieb, du bist lieb, das ich bin Mir lieb, wan mines herzen sin Dich, liep, mit liebe minnet; Lieb, min liebe sinnet, 18955 Liebes liep, mit liebe an dich. Da du, liep, bist, da bin ich. Nu wis óch, lieb, da ich si! Ich bin dinem herzen bi: Nu gib her minem herzen dich, 13960 Als ich han ergeben mich Mit trüwen dem herzen din!‘ Der gedanc müste under in sin Mit sinnen und mit worten, 13916. 13922. 13923. 13925. 13933. 13934. 13944. 13945. magetvmlicher M. Wollecliche. si M, fehlt D. holdes M. ze herbergen M(W), Zeheberge D. pflagen MW, pflage D. nicht W, fehlt DM. lieb MW, leb D.
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Mit werchen diu wol horten, 13965 Mit libe ane swärde An worte und an gebärde, Das von den gelieben zwain Mit aines herzen willen schain. Under in was mit lieber kraft 13970 Sunder haz mit früntschaft Ainmütic lieb, aimütic müt, Gen liebem liebe ain werdes güt An stäter trüwe sunder sranz, Veste, luter und glanz. 13975 Ir lieb in baidiu herzen schain, Ain ainec ain wart von in zwain, [79c] Ietweders herzen ógen brehen Kunde in des andern herze sehen Und vant den sinen willen gar. 13980 Si waren alles wunsches bar An libe gen an ander, Si erkande in, öch erkander Ir herze an stäten trüwen, Stäten und niuwen, 13985 Das in diu raine güte Mit stätes herzen müte Minnete, als er si minnete; Des selben sich versinnete Ir herze, ir lip, ir sin, ir müt 13990 An den wisen degen güt: Ir lip, ir trüwe, ir minne, Ir herz, ir müt, ir sinne, Ir minneberden ögen blic Flahten sich an ainen stric, 13965. liebe MW. beswerde MW. 13969. Under M, X, in der D, vnd vnder W. 13971. nach Ainmütic Punkt. | einmYetic m. M, aimůtige m. D. 13972. werndes M. 13973. An aus In gebessert. ein stetiv MW. schrantz M. 13974. gantz MW. 13976. nach ainec Punkt. 13978. kvnde MW, Kunde D. 223 13995 Den nieman kunde entwinden An des wunsches kinden. Xr lip mit den gebarden hie Des selben willen reht begie: Ir arme lieht nach wunsche wis 14000 Kerten dar an gar den vlis Wie ze samenne viengen sich, Mit süzen drüken minnelich Was ietweders der gelust Wie es an sine linden brust 14005 Das ander laite nahen, Ir früntlich umbevahen Und ir vil zartelichen sitte, Die in baiden wontent mitte, Diu gelieben lerte 14010 Die kunst das sich verkerte Fron Amalyen magetun; Si fróte sich und was ir rüm Das nahe an ir arme lac Der beste ritter den der tac 14015 Bi der zit beluhte. Den edeln degen duhte Die gróste sálde die ie man Bi den ziten gewan, In der wáre betaget sin lip, 14020 Wan er das raineste wip, Die edelsten und die schónesten gar Die bi den tagen ie wip gebar, Hate an sinen arm gelait: Swas er not und arebait 13979. 13989. 13991. 13993. 13995. 14000. vant da M, vant do W, mit den D. nach k'ze, lip, sin Punkt. das dritte ir MW, in D. minnebernder M. entwiden DM, enpinden W. vlis] vilis. vmbewahen. kvnst MW, kunt D. ir aus rr gebessert. der MW, fehlt D. 14010. 14012. 14019.
Mit werchen diu wol horten, 13965 Mit libe ane swärde An worte und an gebärde, Das von den gelieben zwain Mit aines herzen willen schain. Under in was mit lieber kraft 13970 Sunder haz mit früntschaft Ainmütic lieb, aimütic müt, Gen liebem liebe ain werdes güt An stäter trüwe sunder sranz, Veste, luter und glanz. 13975 Ir lieb in baidiu herzen schain, Ain ainec ain wart von in zwain, [79c] Ietweders herzen ógen brehen Kunde in des andern herze sehen Und vant den sinen willen gar. 13980 Si waren alles wunsches bar An libe gen an ander, Si erkande in, öch erkander Ir herze an stäten trüwen, Stäten und niuwen, 13985 Das in diu raine güte Mit stätes herzen müte Minnete, als er si minnete; Des selben sich versinnete Ir herze, ir lip, ir sin, ir müt 13990 An den wisen degen güt: Ir lip, ir trüwe, ir minne, Ir herz, ir müt, ir sinne, Ir minneberden ögen blic Flahten sich an ainen stric, 13965. liebe MW. beswerde MW. 13969. Under M, X, in der D, vnd vnder W. 13971. nach Ainmütic Punkt. | einmYetic m. M, aimůtige m. D. 13972. werndes M. 13973. An aus In gebessert. ein stetiv MW. schrantz M. 13974. gantz MW. 13976. nach ainec Punkt. 13978. kvnde MW, Kunde D. 223 13995 Den nieman kunde entwinden An des wunsches kinden. Xr lip mit den gebarden hie Des selben willen reht begie: Ir arme lieht nach wunsche wis 14000 Kerten dar an gar den vlis Wie ze samenne viengen sich, Mit süzen drüken minnelich Was ietweders der gelust Wie es an sine linden brust 14005 Das ander laite nahen, Ir früntlich umbevahen Und ir vil zartelichen sitte, Die in baiden wontent mitte, Diu gelieben lerte 14010 Die kunst das sich verkerte Fron Amalyen magetun; Si fróte sich und was ir rüm Das nahe an ir arme lac Der beste ritter den der tac 14015 Bi der zit beluhte. Den edeln degen duhte Die gróste sálde die ie man Bi den ziten gewan, In der wáre betaget sin lip, 14020 Wan er das raineste wip, Die edelsten und die schónesten gar Die bi den tagen ie wip gebar, Hate an sinen arm gelait: Swas er not und arebait 13979. 13989. 13991. 13993. 13995. 14000. vant da M, vant do W, mit den D. nach k'ze, lip, sin Punkt. das dritte ir MW, in D. minnebernder M. entwiden DM, enpinden W. vlis] vilis. vmbewahen. kvnst MW, kunt D. ir aus rr gebessert. der MW, fehlt D. 14010. 14012. 14019.
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224 14025 Erlait von ir schulden ie Des jares, des hat in alhie Diu ainege naht ergezzet. Swes er da vor gelezzet An libe und an dem müte was, 14030 Vil sanfte er des alhie genas Bi der lieben vröwen sin. Der edel künie Wietechin Der selben sálde im selben jach, Wan im lieber nie geschach 14085 Danne des nahtes was geschehen, Des müs óch im diu warhait jehen. Do diu trübe naht verswain Und der morgensterne schain Und es schiere tagen began, 14040 Wilhelm der raine man Gab siner trut amyen, [80a] Der schónen Amalyen, Die richsten morgen gabe Die Welsche oder Swabe 14045 Ie da vor gegaben e. Was moht er ir gegeben me Wan herze, lip, sin und müt, Sich selbe, lant, lit und git? Hantvestliche in ir gewalt 14050 Braht es gar der degen balt. Sin lip gedinge was von ir Das er nach sines herzen gir Von ir warten solte Swes er wunschen wolte 14055 Anliplicher geselleschaft, An státer liebe státe kraft 14028. 14054. 14055. Sw, D, swa MW. swes MW, Sw, D. lieblicher MW. 14058. Vnwalschen. 14059. an dem man vernivgernde niht M (fol. 106 b), An den man vernevgert nicht W, An den mam (der übrige Teil der Zeile leer) D. 14060. ir MW, in (w. z. steht vo in am Rande nachgetragen) D. Mit unverkerten trüwen, Unvalschen, wernden, nüwen, An den man verniugernde miht, 14060 Das was von ir sin züversiht Unde sin lipgedinge do. Die selben gabe gap also Der wise künic Witechin Und nam óch von der vrówen sin 14065 Das selbe lip gedinge; Des wart sin sorge ringe Und als sin hohgemite brait An vróden sunder herzelait. Diu aventire sait für war 14070 Das der liehte morgen clar Begunde wahsende sin Und der liehten sunnen schin Bot sich gen mittem morgen: Mit vróden ane sorgen 14075 Mit liebiu was ietweder degen Bi sinem lieb noch gelegen, Wilhelm und Witechin. Do kament juncvrówelin Schóne, hovech, wol gevar 14080 Buten in ir claider dar. Als si die an gelaiten Und sich vil wol beclaiten, Si fürent da man in messe sanc. Do man gesanc, do was niht lanc 14085 E man enbais. do das geschach, Vil riliche man geben sach Den varden riche gabe da. Die herren nam do züz im sa 14062. 14070. 14079. 14080. 14083. 14085. 14087. gap am Rande nachgetragen. de do der MW. gewar. vii butten MW. fürent D(W), swüren M. d, über w. warden D, varnden MW.
224 14025 Erlait von ir schulden ie Des jares, des hat in alhie Diu ainege naht ergezzet. Swes er da vor gelezzet An libe und an dem müte was, 14030 Vil sanfte er des alhie genas Bi der lieben vröwen sin. Der edel künie Wietechin Der selben sálde im selben jach, Wan im lieber nie geschach 14085 Danne des nahtes was geschehen, Des müs óch im diu warhait jehen. Do diu trübe naht verswain Und der morgensterne schain Und es schiere tagen began, 14040 Wilhelm der raine man Gab siner trut amyen, [80a] Der schónen Amalyen, Die richsten morgen gabe Die Welsche oder Swabe 14045 Ie da vor gegaben e. Was moht er ir gegeben me Wan herze, lip, sin und müt, Sich selbe, lant, lit und git? Hantvestliche in ir gewalt 14050 Braht es gar der degen balt. Sin lip gedinge was von ir Das er nach sines herzen gir Von ir warten solte Swes er wunschen wolte 14055 Anliplicher geselleschaft, An státer liebe státe kraft 14028. 14054. 14055. Sw, D, swa MW. swes MW, Sw, D. lieblicher MW. 14058. Vnwalschen. 14059. an dem man vernivgernde niht M (fol. 106 b), An den man vernevgert nicht W, An den mam (der übrige Teil der Zeile leer) D. 14060. ir MW, in (w. z. steht vo in am Rande nachgetragen) D. Mit unverkerten trüwen, Unvalschen, wernden, nüwen, An den man verniugernde miht, 14060 Das was von ir sin züversiht Unde sin lipgedinge do. Die selben gabe gap also Der wise künic Witechin Und nam óch von der vrówen sin 14065 Das selbe lip gedinge; Des wart sin sorge ringe Und als sin hohgemite brait An vróden sunder herzelait. Diu aventire sait für war 14070 Das der liehte morgen clar Begunde wahsende sin Und der liehten sunnen schin Bot sich gen mittem morgen: Mit vróden ane sorgen 14075 Mit liebiu was ietweder degen Bi sinem lieb noch gelegen, Wilhelm und Witechin. Do kament juncvrówelin Schóne, hovech, wol gevar 14080 Buten in ir claider dar. Als si die an gelaiten Und sich vil wol beclaiten, Si fürent da man in messe sanc. Do man gesanc, do was niht lanc 14085 E man enbais. do das geschach, Vil riliche man geben sach Den varden riche gabe da. Die herren nam do züz im sa 14062. 14070. 14079. 14080. 14083. 14085. 14087. gap am Rande nachgetragen. de do der MW. gewar. vii butten MW. fürent D(W), swüren M. d, über w. warden D, varnden MW.
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Amilot der wise man, 14090 An ainen rat fůrt er si dan. Er sprach ‚sun künic Witechin, Ich wil die he/fáre din Dir ze liebe ledic lan: Swas ich schaden von in han 14095 Von dinen schulden und von dir, Das sig nu gebüzet mir Und durch den willen din ver- korn!* Die richen herren wol geborn Warent der selben rede vro 14100.Und danketen im der trüwen do Die er do und da vor ie Getrüwelichen an in begie : Für das si wurdent für salt Mit vanenusse in sin gewalt. 1405 1Do das geschach, do sprach zehant Der junge fürste von Brabant [80b] ,]r herren alle die hie sin, Nu tünt mir iuwer trüwe schin Und raten alle mir dar zü 14110 Wie ich ze ainem dinge tü! Minem sweher ich verswür, Do ich nu jungest von im für, Engellant, dar zü Brabant Und swas mir ze erbenne ist be- nant, 14115 Das ich iemer das verber An gewalte, es si das er Mir git erlóbe und lant.‘ hefáre. fersalt M. ze minem M(W). 14118. Amelot (e aus o gebessert). 14119. hohgemit MW, amjlot D. Nach diesem Vers ist eine ganze Zeile freigelassen, es fehlt aber nichts, wie aus MW zu entnehmen ist. 14120. mich wil dvnken g?t M. 14124. Endeliche M(W). Deutsche Texte des Mittelalters. II. 14092. 14103. 14110. 225 Amelot de wigant, Der edel künic hohgemût, 14120 Sprach ,neve, mich dunket git Das wir sendent nu zehant An den künic von Engellant, Der üns das von im ervar Enedelich ans ende gar 14125 Ob im iender des gezem Das er dir ain tail benem Der swere die du hast erlitten Von im in kumberlichem sitten. Wil er nach ünsers herzen gir 14130 Der ain tail benemen dir, Das lassen danne ûns dunker gût! Daswar, ob er des niht tût, So wil ich in der helfe din Mit lib und óch mit güte sin“ 14135 Dis lobtonz óch mit aiden da Die an dem rate warent sa, Das ir helfe im wáre berait, Des swürent si im sicherhait Und sazten wie si wolden, 14140 Ob si urlugen solden, Mit dem urlüge sizzen. Nach vientlichen wizzen Wart das alles uf gelait, Als üns diu aventure sait. 14145 Tes wart der stolze degen vro. Do dis geschehen was also, Künge, fürsten, herren gar, Als si waren komen dar, Namen urlub und ir man. 14125. 14129, gar D. 14131. wesen W. 14141. 14142. 14145. 14148. in MW. — dez MW, à, D. wi MW, Wir D. gir MW, vns dvnken M, vns düket D, wir güt, t aus etwas andrem gebessert. Mit D, gein M, vnd gen W. wientlichen. wart, das t ist jedoch verwischt. si WM, fehlt D. 15
Amilot der wise man, 14090 An ainen rat fůrt er si dan. Er sprach ‚sun künic Witechin, Ich wil die he/fáre din Dir ze liebe ledic lan: Swas ich schaden von in han 14095 Von dinen schulden und von dir, Das sig nu gebüzet mir Und durch den willen din ver- korn!* Die richen herren wol geborn Warent der selben rede vro 14100.Und danketen im der trüwen do Die er do und da vor ie Getrüwelichen an in begie : Für das si wurdent für salt Mit vanenusse in sin gewalt. 1405 1Do das geschach, do sprach zehant Der junge fürste von Brabant [80b] ,]r herren alle die hie sin, Nu tünt mir iuwer trüwe schin Und raten alle mir dar zü 14110 Wie ich ze ainem dinge tü! Minem sweher ich verswür, Do ich nu jungest von im für, Engellant, dar zü Brabant Und swas mir ze erbenne ist be- nant, 14115 Das ich iemer das verber An gewalte, es si das er Mir git erlóbe und lant.‘ hefáre. fersalt M. ze minem M(W). 14118. Amelot (e aus o gebessert). 14119. hohgemit MW, amjlot D. Nach diesem Vers ist eine ganze Zeile freigelassen, es fehlt aber nichts, wie aus MW zu entnehmen ist. 14120. mich wil dvnken g?t M. 14124. Endeliche M(W). Deutsche Texte des Mittelalters. II. 14092. 14103. 14110. 225 Amelot de wigant, Der edel künic hohgemût, 14120 Sprach ,neve, mich dunket git Das wir sendent nu zehant An den künic von Engellant, Der üns das von im ervar Enedelich ans ende gar 14125 Ob im iender des gezem Das er dir ain tail benem Der swere die du hast erlitten Von im in kumberlichem sitten. Wil er nach ünsers herzen gir 14130 Der ain tail benemen dir, Das lassen danne ûns dunker gût! Daswar, ob er des niht tût, So wil ich in der helfe din Mit lib und óch mit güte sin“ 14135 Dis lobtonz óch mit aiden da Die an dem rate warent sa, Das ir helfe im wáre berait, Des swürent si im sicherhait Und sazten wie si wolden, 14140 Ob si urlugen solden, Mit dem urlüge sizzen. Nach vientlichen wizzen Wart das alles uf gelait, Als üns diu aventure sait. 14145 Tes wart der stolze degen vro. Do dis geschehen was also, Künge, fürsten, herren gar, Als si waren komen dar, Namen urlub und ir man. 14125. 14129, gar D. 14131. wesen W. 14141. 14142. 14145. 14148. in MW. — dez MW, à, D. wi MW, Wir D. gir MW, vns dvnken M, vns düket D, wir güt, t aus etwas andrem gebessert. Mit D, gein M, vnd gen W. wientlichen. wart, das t ist jedoch verwischt. si WM, fehlt D. 15
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226 14150 Als si woltont schaiden dan, Do bat si der künic da Das si mit im rittent sa Mit sinem kinde unz an das mer, Wan das ware et ane wer, 14155 Sie wolde mit im füren dan Der künic Witechin, ir man. Gutscharde von Lyvonje, Gérarte von Estonje Und Witechine was berait 14160 Mit vil grosser richait, Mit güte und óch mit spise, Nach ritterlicher wise Uf das mer galine vil. Da vor kurzeliche an dem zil 14165 Hate Witechin gesant Wider hain in sin lant Ze sinen lantlüten do, Das si beraiten sich also Das si in wirdecliche 14170 Wider in sin riche [S0c] Enpfiengen, swen er káme, Als es im wol gezàme. Des was ir wille niht ze las, Und wurben sa mit flisse das 14175 Das man in wol enpfienge Und sin wille ergienge. Von Johanis do balde schiet Der künic, die geste und al die diet Und óch des landes künegin 14180 Und diu edelsten juncvrówelin Mit wunneclichem vrówen her 14151. bat MW, hat D. 14154. er D, eht M, da W. 14157. Gvtschart MW, Gutharlde D. livonie M (W), lÿrenie D. 14158. Gyrart M(W), Gerharte D. 14167. lant herren MW. 14171. Eenpfiengen. 14178. laz M, lanc D. 14174. daz M, do D. Mit Duzabelen unz an das mer Und mit ir herzelieben man, Der si wolte füren dan. 14185 Die naht belaip 'diu ritterschaft Alda mit richer vróden kraft Von der habe in ainer stat, Als si der riche kunic bat, Unz das der ander morgen kam. 14190 Urlup vro Duzabel da nam Und der künic Witechin. Swas vrówen mit der küngin Was komen durch ir bette dar, Die begunden wainen gar 14195 Das schaiden das alda geschach. Mit minnen man do schaiden sach Die geste von dem lande, Die mit dem wigande Dar warent vientlich komen: 14200 Mit minne hate in has benomen Aines wibes minne Mit vientlichem sinne; Mit minnen was ir has bedaht, Ain unlanc stund, ain kurzü naht 14205 Verswainde ir lange werden mit; Das do vor e in mánge zit Nieman versünen kunde, Das sünde in kurzer stunde Aines raines wibes lip. 14210 Also kunnen rainü wip Das übel ze güte keren Und güt mit güte meren: Wibes güte meret güt, Wp hohet hohen mát, 14187. 14199. 14202. Von DM, vor W. wienlich. vientlichem DM, früleichen W. 14208. vor bedaht steht benom. 14205. vers?nde M(W). lange wernden nit M(W), lande werden pin D. 14209. raines, s aus n gebessert. 14214 und 15 so M (fol. 107b), dhnlich auch W, fehlen D.
226 14150 Als si woltont schaiden dan, Do bat si der künic da Das si mit im rittent sa Mit sinem kinde unz an das mer, Wan das ware et ane wer, 14155 Sie wolde mit im füren dan Der künic Witechin, ir man. Gutscharde von Lyvonje, Gérarte von Estonje Und Witechine was berait 14160 Mit vil grosser richait, Mit güte und óch mit spise, Nach ritterlicher wise Uf das mer galine vil. Da vor kurzeliche an dem zil 14165 Hate Witechin gesant Wider hain in sin lant Ze sinen lantlüten do, Das si beraiten sich also Das si in wirdecliche 14170 Wider in sin riche [S0c] Enpfiengen, swen er káme, Als es im wol gezàme. Des was ir wille niht ze las, Und wurben sa mit flisse das 14175 Das man in wol enpfienge Und sin wille ergienge. Von Johanis do balde schiet Der künic, die geste und al die diet Und óch des landes künegin 14180 Und diu edelsten juncvrówelin Mit wunneclichem vrówen her 14151. bat MW, hat D. 14154. er D, eht M, da W. 14157. Gvtschart MW, Gutharlde D. livonie M (W), lÿrenie D. 14158. Gyrart M(W), Gerharte D. 14167. lant herren MW. 14171. Eenpfiengen. 14178. laz M, lanc D. 14174. daz M, do D. Mit Duzabelen unz an das mer Und mit ir herzelieben man, Der si wolte füren dan. 14185 Die naht belaip 'diu ritterschaft Alda mit richer vróden kraft Von der habe in ainer stat, Als si der riche kunic bat, Unz das der ander morgen kam. 14190 Urlup vro Duzabel da nam Und der künic Witechin. Swas vrówen mit der küngin Was komen durch ir bette dar, Die begunden wainen gar 14195 Das schaiden das alda geschach. Mit minnen man do schaiden sach Die geste von dem lande, Die mit dem wigande Dar warent vientlich komen: 14200 Mit minne hate in has benomen Aines wibes minne Mit vientlichem sinne; Mit minnen was ir has bedaht, Ain unlanc stund, ain kurzü naht 14205 Verswainde ir lange werden mit; Das do vor e in mánge zit Nieman versünen kunde, Das sünde in kurzer stunde Aines raines wibes lip. 14210 Also kunnen rainü wip Das übel ze güte keren Und güt mit güte meren: Wibes güte meret güt, Wp hohet hohen mát, 14187. 14199. 14202. Von DM, vor W. wienlich. vientlichem DM, früleichen W. 14208. vor bedaht steht benom. 14205. vers?nde M(W). lange wernden nit M(W), lande werden pin D. 14209. raines, s aus n gebessert. 14214 und 15 so M (fol. 107b), dhnlich auch W, fehlen D.
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14215 Git wip ist aller gûte gût, Diu wiplich und rehte tût. Fro Duzabele das lerte, Wan si den haz verkerte Der iemer wärnde wäre, 14220 Wan diu unwandelbare. Mit jamer miste irgrifen sin Von Norwege diu künegin Nach ir lieben kinde. Vil franspütie winde 14225 Da uf dem mer nach in do wart, .Si füren wunnecliche vart, Unz das si wurdent hain gesant Ze Tenmarke in das lant, : Da Witechin trüg crone. 14930 Vil wol mit vróden schone Wurdent si vil süze Mit mengem werden grüze Enpfangen wirdecliche. Arme und dar zü riche, 14235 Al die Duzabelen sahent, Gemainlichen des jahent In wäre alr erst nu komen hain [81a] Des landes hail und sälden stein, In kunde niemer missegan, 14240 Sit si ze frôwen solden han Die rainen, süzen, güten, Die künschen, hohgemiten, Die wisen und die claren, Wan ir sitte waren 14245 In alle wis gar wunscheclich. Dis grosse hail begunde sich Von tage ze tage meren 14916. div M, die W, Vn D. 14221. Mit M, mit W, [M], oit D. irgriffen sin MW, ir g°ssen pin D. 14225. da M, D, D, fehlt W. 14249. der kvnec MW, Denec D. 14251. in MW, fehlt D. 14252. Tir. 227 An ir werden eren. Der kánec und diu künegin, 15250 Duzabel und Witechin, Warent gelieb under in zwain, Ir trüwe als unverwandelot schain Das ietweders dem andern nie Sines willen abe gie, 14255 Des wart ir lob, ir werdekait Und ir sälde in dem lande brait Gar ane missewende Unz an ir baider ende. JDo Witechin von dannan schiet, 14260 Amelot und al sin diet Gen Johanis firent wider hain, Und wart mit sinem rat en ain Und mit dem fürsten von Brabant Wen si santent ze Engellant. 14265 Do rietenz algeliche gar Mit ainem müte das si dar Den graven Moranden Ze ainem botten sanden. Der wart es gebetten da, 14970 Der lobt es, und hies im sa Beraiten kosteliche Der edel tugende riche, Der tugende gernde Amilot. Mit sinem briefen er enbot 14275 Dem künge aldiu máre Wie es ergangen wäre, Und ob der degen stäte Die widerrede häte Die im nih wol behagete, 14280 Das er im wider sagete 14253. 14264. 14270. 14272. 14274. 14277. dem MW, den D. wen MW, Won D. ez do hiez in sa M. tugende D, kvnec MW. sinen briefen M, seinem prief W. degen DM, chunich W. 15*
14215 Git wip ist aller gûte gût, Diu wiplich und rehte tût. Fro Duzabele das lerte, Wan si den haz verkerte Der iemer wärnde wäre, 14220 Wan diu unwandelbare. Mit jamer miste irgrifen sin Von Norwege diu künegin Nach ir lieben kinde. Vil franspütie winde 14225 Da uf dem mer nach in do wart, .Si füren wunnecliche vart, Unz das si wurdent hain gesant Ze Tenmarke in das lant, : Da Witechin trüg crone. 14930 Vil wol mit vróden schone Wurdent si vil süze Mit mengem werden grüze Enpfangen wirdecliche. Arme und dar zü riche, 14235 Al die Duzabelen sahent, Gemainlichen des jahent In wäre alr erst nu komen hain [81a] Des landes hail und sälden stein, In kunde niemer missegan, 14240 Sit si ze frôwen solden han Die rainen, süzen, güten, Die künschen, hohgemiten, Die wisen und die claren, Wan ir sitte waren 14245 In alle wis gar wunscheclich. Dis grosse hail begunde sich Von tage ze tage meren 14916. div M, die W, Vn D. 14221. Mit M, mit W, [M], oit D. irgriffen sin MW, ir g°ssen pin D. 14225. da M, D, D, fehlt W. 14249. der kvnec MW, Denec D. 14251. in MW, fehlt D. 14252. Tir. 227 An ir werden eren. Der kánec und diu künegin, 15250 Duzabel und Witechin, Warent gelieb under in zwain, Ir trüwe als unverwandelot schain Das ietweders dem andern nie Sines willen abe gie, 14255 Des wart ir lob, ir werdekait Und ir sälde in dem lande brait Gar ane missewende Unz an ir baider ende. JDo Witechin von dannan schiet, 14260 Amelot und al sin diet Gen Johanis firent wider hain, Und wart mit sinem rat en ain Und mit dem fürsten von Brabant Wen si santent ze Engellant. 14265 Do rietenz algeliche gar Mit ainem müte das si dar Den graven Moranden Ze ainem botten sanden. Der wart es gebetten da, 14970 Der lobt es, und hies im sa Beraiten kosteliche Der edel tugende riche, Der tugende gernde Amilot. Mit sinem briefen er enbot 14275 Dem künge aldiu máre Wie es ergangen wäre, Und ob der degen stäte Die widerrede häte Die im nih wol behagete, 14280 Das er im wider sagete 14253. 14264. 14270. 14272. 14274. 14277. dem MW, den D. wen MW, Won D. ez do hiez in sa M. tugende D, kvnec MW. sinen briefen M, seinem prief W. degen DM, chunich W. 15*
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228 Dienest unde früntschaft Von im und von der künge kraft Der siccherhait dort was getan, Als ich e gesprochen han. 142855 Io der grave Morant Wart berait, er fir zehant Gen Engellant mit vróden dan Und lie den werden wisen man Ze Norwage beliben; 14290 Der kunde da vetriben Mit fróden fróliche ane clage Baide stunde und alle tage Bi siner trut amyen, Der schónen Amalyen, 14295 Die kurzte mit ir güte Sin lait, sin ungemüte Und machete im sine sware kranc, Sine vróde wert und lanc Nach wunscheclicher werdekait. 14300 Nu was, als ins das máre sait, Hin ze Engellanden in das lant Do komen» der grave Morant [81b] Und wart vil minnecliche da Enpfangen von dem kinge sa 14305 Und óch von den fürsten gar. Den brief bot er dem künge dar, Den nam er schone und las Das im dar an enbotten was, Wie der ellenthafte degen 14310 Elichen was gelegen Bi der lieben tohter sin, Und das ir herzeclicher pin Gar zergangen wáre 14298. 14302. 14304. 14305. 14314. wert D, wernde M, meren W. do komen M, Do kam D, chome W. nach Enpfangen Punkt. gar, g aus d gebessert. daz si WM. Und das gar ir swàre 14315 Und óch ir sichait was genesen. Do der brief was gelesen, Der die botschaft hate braht, Der künic swaig und sas verdaht Nach dem grossen wunder 14320 Das Got hate besunder An sinem kinde getan, Als ich dis her gesaget han. IDo der unverzagete Vil lange do also gedagete 14325 Und im in dem gedanken Begunde das herze wanken, Er sprach offenlichen do ‚Sit es Got hat gefüget so Das diu liebe tohter min 14330 Sol und mis von rehte sin Des werden Wilhelmes wip, Und Got hat ir baider lip So wunneclichen zesamenne braht, So hat er wunders dran gedaht: 14335 Das wil ich gerne state lan Und wil den degen iemer han An aines liebes sunes stat, Wan sin gemüte nie getrat Us manlicher státekait: 14340 Ware es alder welte lait, Es geschicht doch swas geschehen sol: Das hat sich bewareź wol An disen selben dingen. Wem kunde also gelingen 14345 Als im nu gelungen ist, Es vügete danne der size Krist? Wáre es mir swàr und lait, 14322. 14333. 14339. 14342. 14346. dis D, biz M, vntz W. wund'liche MW. Uz M, aus W, Als D. bewśret WM, bewäre D. Wgete.
228 Dienest unde früntschaft Von im und von der künge kraft Der siccherhait dort was getan, Als ich e gesprochen han. 142855 Io der grave Morant Wart berait, er fir zehant Gen Engellant mit vróden dan Und lie den werden wisen man Ze Norwage beliben; 14290 Der kunde da vetriben Mit fróden fróliche ane clage Baide stunde und alle tage Bi siner trut amyen, Der schónen Amalyen, 14295 Die kurzte mit ir güte Sin lait, sin ungemüte Und machete im sine sware kranc, Sine vróde wert und lanc Nach wunscheclicher werdekait. 14300 Nu was, als ins das máre sait, Hin ze Engellanden in das lant Do komen» der grave Morant [81b] Und wart vil minnecliche da Enpfangen von dem kinge sa 14305 Und óch von den fürsten gar. Den brief bot er dem künge dar, Den nam er schone und las Das im dar an enbotten was, Wie der ellenthafte degen 14310 Elichen was gelegen Bi der lieben tohter sin, Und das ir herzeclicher pin Gar zergangen wáre 14298. 14302. 14304. 14305. 14314. wert D, wernde M, meren W. do komen M, Do kam D, chome W. nach Enpfangen Punkt. gar, g aus d gebessert. daz si WM. Und das gar ir swàre 14315 Und óch ir sichait was genesen. Do der brief was gelesen, Der die botschaft hate braht, Der künic swaig und sas verdaht Nach dem grossen wunder 14320 Das Got hate besunder An sinem kinde getan, Als ich dis her gesaget han. IDo der unverzagete Vil lange do also gedagete 14325 Und im in dem gedanken Begunde das herze wanken, Er sprach offenlichen do ‚Sit es Got hat gefüget so Das diu liebe tohter min 14330 Sol und mis von rehte sin Des werden Wilhelmes wip, Und Got hat ir baider lip So wunneclichen zesamenne braht, So hat er wunders dran gedaht: 14335 Das wil ich gerne state lan Und wil den degen iemer han An aines liebes sunes stat, Wan sin gemüte nie getrat Us manlicher státekait: 14340 Ware es alder welte lait, Es geschicht doch swas geschehen sol: Das hat sich bewareź wol An disen selben dingen. Wem kunde also gelingen 14345 Als im nu gelungen ist, Es vügete danne der size Krist? Wáre es mir swàr und lait, 14322. 14333. 14339. 14342. 14346. dis D, biz M, vntz W. wund'liche MW. Uz M, aus W, Als D. bewśret WM, bewäre D. Wgete.
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Das wär verlornü arebait Und beswärte mir den müt. 14350 Da von wil es mich dunken gut, Und bin es herzeclichen vro. Nach den lantfürsten sant er do Und sait in gar diu märe Wie es ergangen wäre. 14355 Do sprachens al geliche ‚Sit das Got der riche Dis wunder sus gevüget hat, So ist iunser aller rat Das irs iuch dunken lassen güt, 14360 Wan der fürste hohgemüt Hat edelkait mit güte, An lib, an lob, an müte Ist er so gar vollekomen Das er da für ist us genomen 14365 Er sig der werdeste man Der ritters namen ie gewan Nu bi sinen ziten. Ane wider striten Soltent ir Got iemermer 14370 Loben das der fürste her Mine vrówen haben sol. Üns ist an im gelunge wol: Des sont wir den werden Got Loben und sin gebot 14375 Und raten iu den selben müt, Das ez üns alle dunket güt, Das kumet üns sálecliche*. Der edel zühtenriche Anwürte dem rate do [81e] 229 14380 Er war es herzeclichen vro. Des vróte sich diu werde schar Und rietenz mit triwen gar. Do wart der grave Morant Züzin an den rat gesant. 14385 Der kinie saite im sinen mit, Es wäre im liep und duhte in git Was da geschehen wäre. Den helt un wandelbäre Berait er hain ze lande. 14390 Amilot er sande Vil prisande riche Und bat in vil zühtecliche Danken der hohen werdekait Diu in von im was berait, 14395 Sinen kinden baiden. Mit unvalschen aiden Enbot er Wilhelme daz, Mit státen trůwen ane haz Wolt er im iemer mere 14400 Fügen güt und ere, Ze ainem lieben kinde han; Hate er im laides iht getan, Das wolte er im benemen so Das ers jemer wäre vro, 14405 Und das er ze Norwege bitte Ane urdruzeliche sitte, Unz das er dar zelande Botten nach im sande, Das tat er doch kurzeliche. — 14410 Mit menger gabe riche Frumt er den getriwen man 14848. wlornü. 14850. vil. 14857. geweget. 14363. so MW, fehlt D. | wollekomen. 14368. widerstriten M, wid' strit D. 14389. bereit MW, Braht D. 14392. in DW, besser: im M. liche MW. flizec- 14396. 14399. 14401. 14407. 14411. vnwalschen. iemere mere. уп zeinem 1l. k. h. M(W). er MW, fehit D. er MW, fehlt D.
Das wär verlornü arebait Und beswärte mir den müt. 14350 Da von wil es mich dunken gut, Und bin es herzeclichen vro. Nach den lantfürsten sant er do Und sait in gar diu märe Wie es ergangen wäre. 14355 Do sprachens al geliche ‚Sit das Got der riche Dis wunder sus gevüget hat, So ist iunser aller rat Das irs iuch dunken lassen güt, 14360 Wan der fürste hohgemüt Hat edelkait mit güte, An lib, an lob, an müte Ist er so gar vollekomen Das er da für ist us genomen 14365 Er sig der werdeste man Der ritters namen ie gewan Nu bi sinen ziten. Ane wider striten Soltent ir Got iemermer 14370 Loben das der fürste her Mine vrówen haben sol. Üns ist an im gelunge wol: Des sont wir den werden Got Loben und sin gebot 14375 Und raten iu den selben müt, Das ez üns alle dunket güt, Das kumet üns sálecliche*. Der edel zühtenriche Anwürte dem rate do [81e] 229 14380 Er war es herzeclichen vro. Des vróte sich diu werde schar Und rietenz mit triwen gar. Do wart der grave Morant Züzin an den rat gesant. 14385 Der kinie saite im sinen mit, Es wäre im liep und duhte in git Was da geschehen wäre. Den helt un wandelbäre Berait er hain ze lande. 14390 Amilot er sande Vil prisande riche Und bat in vil zühtecliche Danken der hohen werdekait Diu in von im was berait, 14395 Sinen kinden baiden. Mit unvalschen aiden Enbot er Wilhelme daz, Mit státen trůwen ane haz Wolt er im iemer mere 14400 Fügen güt und ere, Ze ainem lieben kinde han; Hate er im laides iht getan, Das wolte er im benemen so Das ers jemer wäre vro, 14405 Und das er ze Norwege bitte Ane urdruzeliche sitte, Unz das er dar zelande Botten nach im sande, Das tat er doch kurzeliche. — 14410 Mit menger gabe riche Frumt er den getriwen man 14848. wlornü. 14850. vil. 14857. geweget. 14363. so MW, fehlt D. | wollekomen. 14368. widerstriten M, wid' strit D. 14389. bereit MW, Braht D. 14392. in DW, besser: im M. liche MW. flizec- 14396. 14399. 14401. 14407. 14411. vnwalschen. iemere mere. уп zeinem 1l. k. h. M(W). er MW, fehit D. er MW, fehlt D.
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230 Wider haim ze lande dan. Alsus geschiet von Engellant Der wise grave Morant 14415 Gen Norwäge ander selben stunt, Und tet da liebiu máre kunt Dem künige und der künegin, Der vil lieben tohter sin Und dem fürsten von Brabant. 14420 Er hate dar von Engellant Der küneginne clanode vil Braht an dem selben zil Von der rainen wisen, Der küneginnen Beatrisen, 14425 Und dankete ir (das was ir bet) Des si ir kinde liebes tet Für die stunt das si dar kam. Do das geschehen was, do nam Rainher der künic riche 14430 Sine fürsten algeliche Und beriet sich also Wen er gen Norwege do [82a] Ze botten von dem lande Nach sinen kinden sande. 14435 Si rieten algeliche gar Das er ze botten sante dar Nach siner tohter schiere Der grósten fürsten fiere Die man da funde über alles lant, 14440 Den werden herzogen von Gant Solt er senden da hin Mit gelerten fürsten drin. Der aine was von Sante vit 14418. tohter D, besser: frówen MW. 14420. dar MW, der D. 14426. liebez MW, laides D. 14497. stvnt M, stünt D. 14449. santavit M, sande veit W, sante wit D. 14449. Ebirwic M, eberwich W, eber vic D. Ain erzebischof, der die zit 14445 Was des künges hóhster rat, Wan er ane missetat Wise was und wert erkant; Der erzebischof wart gesant Von Eber wic mit disen zwain, 14450 An dem óch hohiu wishait schain, Und der bischof von Winzester, Der wise mütes vester. Die werden farsten fiere Beraitent sich do schiere 14455 Mit fürstlicher richait. Für war diu aventüre sait Das ieglicher in siner schar Drizehen ritter mit im fürte dar Geclaidet ritterliche, 14460 Ir claider warent riche Von scharlachen rot als ain blüt. Die fürsten edel und hohgemiit Beraiten gen Norwige sich Mit menger koste rilich, 14465 Der si bedurfen wolden Und die si haben solden Uf die vart. do schieden dan Die werden fúrsten und ir man Hin ze Norwáge zehant. 14470 Der riche künic von Engellant Enbot diu selben máre Wie es ergangen ware, Jofride von Brabant. Ze botten wart da hin gesant 14475 Der bischof von Lunders. 14450. 14452. wischait. wester D, vester MW. 14458. drizie MW. m.if]fVrte MW, mit im D. Neben diesem Verse am Rande em +, wohl von der Hand des Schreibers zur Andeutung des Fehlers.
230 Wider haim ze lande dan. Alsus geschiet von Engellant Der wise grave Morant 14415 Gen Norwäge ander selben stunt, Und tet da liebiu máre kunt Dem künige und der künegin, Der vil lieben tohter sin Und dem fürsten von Brabant. 14420 Er hate dar von Engellant Der küneginne clanode vil Braht an dem selben zil Von der rainen wisen, Der küneginnen Beatrisen, 14425 Und dankete ir (das was ir bet) Des si ir kinde liebes tet Für die stunt das si dar kam. Do das geschehen was, do nam Rainher der künic riche 14430 Sine fürsten algeliche Und beriet sich also Wen er gen Norwege do [82a] Ze botten von dem lande Nach sinen kinden sande. 14435 Si rieten algeliche gar Das er ze botten sante dar Nach siner tohter schiere Der grósten fürsten fiere Die man da funde über alles lant, 14440 Den werden herzogen von Gant Solt er senden da hin Mit gelerten fürsten drin. Der aine was von Sante vit 14418. tohter D, besser: frówen MW. 14420. dar MW, der D. 14426. liebez MW, laides D. 14497. stvnt M, stünt D. 14449. santavit M, sande veit W, sante wit D. 14449. Ebirwic M, eberwich W, eber vic D. Ain erzebischof, der die zit 14445 Was des künges hóhster rat, Wan er ane missetat Wise was und wert erkant; Der erzebischof wart gesant Von Eber wic mit disen zwain, 14450 An dem óch hohiu wishait schain, Und der bischof von Winzester, Der wise mütes vester. Die werden farsten fiere Beraitent sich do schiere 14455 Mit fürstlicher richait. Für war diu aventüre sait Das ieglicher in siner schar Drizehen ritter mit im fürte dar Geclaidet ritterliche, 14460 Ir claider warent riche Von scharlachen rot als ain blüt. Die fürsten edel und hohgemiit Beraiten gen Norwige sich Mit menger koste rilich, 14465 Der si bedurfen wolden Und die si haben solden Uf die vart. do schieden dan Die werden fúrsten und ir man Hin ze Norwáge zehant. 14470 Der riche künic von Engellant Enbot diu selben máre Wie es ergangen ware, Jofride von Brabant. Ze botten wart da hin gesant 14475 Der bischof von Lunders. 14450. 14452. wischait. wester D, vester MW. 14458. drizie MW. m.if]fVrte MW, mit im D. Neben diesem Verse am Rande em +, wohl von der Hand des Schreibers zur Andeutung des Fehlers.
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Des wunderlichen wunders Das an in baiden ergie, Enbot er im die warhait hie Alles wie es was gesehehen, 14480 Ob er in wolte gerne sehen, Das er käme. er wolte komen, Als ir selber hant vernomen. 1Do dem fürsten von Brabant Gewárliche wart erkant 14485 Das sin sun dannoch lebte do, Der máre wart er also vro Das der getrüwe raine man Von vróden wanen began Durch die vil lieben máre, 14490 Und das er alder swáre Vergas diu im ie geschach; Mit fródehaftem mit er sprach „Wol mich das ich ie wart geborn Und mir die salde wart erkorn 14495 Das min kint noch lebende ist! Des lob ich den vil sizen Krist, Und bitte ich der genaden dich [520] Das du helfest mir das ich Den getrüwen rainen man 14500 Sehe mit minen ógen an Und ich gesunt in vinde noch. — Swie gütlich iuwer herre doch In ze kinde habe genant, So ist üns allen wol erkant 14505 Was er im laides hat getan. Ich wais niht wie ich sol verstan Das er gesant her nach mir hat. Umbe die selben getat 281 Das er an minem sune begie, 14510 Was ich sin undienest ie; Dar umbe verstan ich niht wol Wie ich dar under werben sol. MDo sprach der bischof ,herre min, Dar umbe wil ich gisel sin 14515 Das ich an allen valschen sin Von im gesant her nach iu bin, Und er iu wil ze büse stan Swas er iu laides hat getan. Iuwer trüwe an im niht sol 14520 Zwiveln, ez stünd im niht wol Ob er iuch truge. niht, ern tüt. Durch liep, durch früintschaft und durch güt Hat iu der künic von Engellant In sin lant züzim besant, 14525 Ob ir went sehen iuwer kint, Nach dem iezont botten sint Hin ze Norwage gesant.* Do sprach der fürste von Brabant „Nu, her bischof, des wil ich 14530 An in und iuch lassen mich. — ‚Das mugent ir wol!‘ — do bsande Jofrit in sinem lande Alda nach den besten gar. Er laz us der selben schar 14535 Zwai hundert werder ritter güt, Die hiez der degen hohgemüt, Jofrit der fürste riche, Claiden ritterliche Mit scharlachen lieht und rot, 14477. 14478. 14496. 14197. 14503. an ir beider kint MW. hie MW, fehlt D. de DW, besser: dich M. bitte der MW. genant MW, genome D. 14509. D,er D, besser: dier M, die er W. 14510. vor ie ein e. 14514. vil. 14515. walschen. 14520. Zwiweln. 14522. die beiden ersten durch] duch. und] vn MW, noch D. 145283. ivch M. 14536. degen hohgemvt MW, werde degen giit D.
Des wunderlichen wunders Das an in baiden ergie, Enbot er im die warhait hie Alles wie es was gesehehen, 14480 Ob er in wolte gerne sehen, Das er käme. er wolte komen, Als ir selber hant vernomen. 1Do dem fürsten von Brabant Gewárliche wart erkant 14485 Das sin sun dannoch lebte do, Der máre wart er also vro Das der getrüwe raine man Von vróden wanen began Durch die vil lieben máre, 14490 Und das er alder swáre Vergas diu im ie geschach; Mit fródehaftem mit er sprach „Wol mich das ich ie wart geborn Und mir die salde wart erkorn 14495 Das min kint noch lebende ist! Des lob ich den vil sizen Krist, Und bitte ich der genaden dich [520] Das du helfest mir das ich Den getrüwen rainen man 14500 Sehe mit minen ógen an Und ich gesunt in vinde noch. — Swie gütlich iuwer herre doch In ze kinde habe genant, So ist üns allen wol erkant 14505 Was er im laides hat getan. Ich wais niht wie ich sol verstan Das er gesant her nach mir hat. Umbe die selben getat 281 Das er an minem sune begie, 14510 Was ich sin undienest ie; Dar umbe verstan ich niht wol Wie ich dar under werben sol. MDo sprach der bischof ,herre min, Dar umbe wil ich gisel sin 14515 Das ich an allen valschen sin Von im gesant her nach iu bin, Und er iu wil ze büse stan Swas er iu laides hat getan. Iuwer trüwe an im niht sol 14520 Zwiveln, ez stünd im niht wol Ob er iuch truge. niht, ern tüt. Durch liep, durch früintschaft und durch güt Hat iu der künic von Engellant In sin lant züzim besant, 14525 Ob ir went sehen iuwer kint, Nach dem iezont botten sint Hin ze Norwage gesant.* Do sprach der fürste von Brabant „Nu, her bischof, des wil ich 14530 An in und iuch lassen mich. — ‚Das mugent ir wol!‘ — do bsande Jofrit in sinem lande Alda nach den besten gar. Er laz us der selben schar 14535 Zwai hundert werder ritter güt, Die hiez der degen hohgemüt, Jofrit der fürste riche, Claiden ritterliche Mit scharlachen lieht und rot, 14477. 14478. 14496. 14197. 14503. an ir beider kint MW. hie MW, fehlt D. de DW, besser: dich M. bitte der MW. genant MW, genome D. 14509. D,er D, besser: dier M, die er W. 14510. vor ie ein e. 14514. vil. 14515. walschen. 14520. Zwiweln. 14522. die beiden ersten durch] duch. und] vn MW, noch D. 145283. ivch M. 14536. degen hohgemvt MW, werde degen giit D.
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232 14540 Das er ferrieren gebot Mit liehtem werden hermin; Vor den manteln gabent schin Liehte zobel wol gevar. Des edeln herzogen schar 14545 Des selben gänzü claider trüc Und ander claider güt genüc. IDoch warent, als ich han ver- nomen, Die botton ze Norwáge komen Und wurden riliche 14550 Enpfangen ritterliche Von hohgemüter ritterschaft. Mit grosser rilicher kraft Hate, als es da vor was gedaht, Des küniges sun ze wibe braht 14555 Alan der künic die tohter sin, Ain clares juncvrówelin. Dar umbe warent komen dar Herren mit vil grosser schar Und hatten grosse hoh gezit, 14560 Als üns hie urkünde git Diu aventure der mare. Do der unwandelbäre, [82c] Min her Wilhelm, vernam Das sines swehers botschaft kam, 14565 Er saz uf. zehant er rait Mit vil grosser richait Gen den botton an das mer Und enpfie das werde her Frólieh dar in das lant. 14570 Der edel herre wit erkant, 14540. 14541. fivrrieren M. mit liehten vedern h. M. edenl. trüc M, fehlt D. and' D, vnder M. [D], doch D, Ouch M, auch 14545. 14546. 14547. W. u'no. 15549. riliche M, reichleich W, liliche D. Der unverzate Amylot, Den botton so vil eren bot Das mie botton da vor e Wurdent bas enpfangen me. 14575 3o sich diu hoh gezit verlie Und werdecliche zergie, Do beraite sich ze hant Der edel fürste von Brabant Und óch diu hohgeborne, 14580 Sin wip, die userkorne An weltlichem prise. In kineclicher wise Beraite sich riliche dan Amylot de wise man 14585 Uf des wilden wages flüt. Her Wilhelm der degen güt Nam urlup; er schiet dannan Mit sines swehers mannen. Dar naeh kurzelichen an ainem tag 14590 Mit wainende und mit grosser clag Miste von der kńnegin Das urlub in beraitet sin Und von des landes vrówen. Wan mohte da wol schówen 14595 Wainens vil, des da geschach Do man si urlup nemen sach Und in der kinic Amylot Geselleclichen willen bot, Wan er und al das werde her 14600 In kondewiertent an das mer, Da menie urlup segen enpfie, 14550. rittliche D, besser: in deme riche MW. 14554. sun] siin W, sin D, sYne M.- 14555. der MW, de D. 14573. nie MW, me D. da MW, d, D. 14575. zerlie MW. 14600. Inkondiertent D, in kvnde wirtin M.
232 14540 Das er ferrieren gebot Mit liehtem werden hermin; Vor den manteln gabent schin Liehte zobel wol gevar. Des edeln herzogen schar 14545 Des selben gänzü claider trüc Und ander claider güt genüc. IDoch warent, als ich han ver- nomen, Die botton ze Norwáge komen Und wurden riliche 14550 Enpfangen ritterliche Von hohgemüter ritterschaft. Mit grosser rilicher kraft Hate, als es da vor was gedaht, Des küniges sun ze wibe braht 14555 Alan der künic die tohter sin, Ain clares juncvrówelin. Dar umbe warent komen dar Herren mit vil grosser schar Und hatten grosse hoh gezit, 14560 Als üns hie urkünde git Diu aventure der mare. Do der unwandelbäre, [82c] Min her Wilhelm, vernam Das sines swehers botschaft kam, 14565 Er saz uf. zehant er rait Mit vil grosser richait Gen den botton an das mer Und enpfie das werde her Frólieh dar in das lant. 14570 Der edel herre wit erkant, 14540. 14541. fivrrieren M. mit liehten vedern h. M. edenl. trüc M, fehlt D. and' D, vnder M. [D], doch D, Ouch M, auch 14545. 14546. 14547. W. u'no. 15549. riliche M, reichleich W, liliche D. Der unverzate Amylot, Den botton so vil eren bot Das mie botton da vor e Wurdent bas enpfangen me. 14575 3o sich diu hoh gezit verlie Und werdecliche zergie, Do beraite sich ze hant Der edel fürste von Brabant Und óch diu hohgeborne, 14580 Sin wip, die userkorne An weltlichem prise. In kineclicher wise Beraite sich riliche dan Amylot de wise man 14585 Uf des wilden wages flüt. Her Wilhelm der degen güt Nam urlup; er schiet dannan Mit sines swehers mannen. Dar naeh kurzelichen an ainem tag 14590 Mit wainende und mit grosser clag Miste von der kńnegin Das urlub in beraitet sin Und von des landes vrówen. Wan mohte da wol schówen 14595 Wainens vil, des da geschach Do man si urlup nemen sach Und in der kinic Amylot Geselleclichen willen bot, Wan er und al das werde her 14600 In kondewiertent an das mer, Da menie urlup segen enpfie, 14550. rittliche D, besser: in deme riche MW. 14554. sun] siin W, sin D, sYne M.- 14555. der MW, de D. 14573. nie MW, me D. da MW, d, D. 14575. zerlie MW. 14600. Inkondiertent D, in kvnde wirtin M.
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Gehaisner dienste vil ergie, Der menger da gebotten wart. Do nam urlup uf die vart 14605 Der fürste an salden unbetrogen, Die segel wurdent uf gezogen, Und traip der welte wunsches kint Uf das mer der snelle wint. Unlange dar nach do der tac 14610 Under gelegenen ziten gelac, Das si soltent ze Engellant Komen, do wurden siu gesant In die habe an der zit Und stiessent us ze Sante vit. 14615 Do bot ins minnecliche Der erzebischof riche Mit grosser sunder eren vil Und sante an dem selben zil Dem künige ainen botten do, 14620 Si warent komen. des wart er vil vro Und sante umbe sich zehant Nach allen fürsten in das lant, Das si ze Lunders soltont komen. Do wart herberge da genomen 14625 Mengem fürsten riche Mit schalle koste riche Uf dem plan und in der stat, [S2a] Als si der rich künich bat. Der nam züzim die fürsten gar 14630 Und rait mit ainer werden schar Gen in aine tagewade. 14613. in die habe D, in die hvmber (Eigenname!) M, ze der stade W. 14614. sante wit DD, santtauit M, sand veit W. 14616. 14620. 14624. 14626. leich W. erzebischof, r «us n gebessert. er vil] er MW, vil D. do MW, Da D. koste riche D), kostecliche M, stoltz- 233 Uf ainer schóner haide Kament si an ander an. Von Engellant des künges man 14635 Mit grossem buhierde enpfiengen sie. Der künec sich ze vüsse lie, Do er den werden fürsten sach, Er fiel für in und sprach „Wilhelm, ich wil dich bitten 14640 Mit getrüwelichen sitten Das du alhie vergebest mir, Ob ich habe zelaide dir Getan, des bitte ich dich durch Got Getrülichen àn allen spot!‘ 14645 Der edel fürste von Brabant Zem künge sprach von Engellant ‚Lieber herre, hant ir Iht getan ze laide mir, Dez jehe ich miht, ez tet iu not, 14650 Was iuwer zorn mir hasses bot. Och wil ich des mit warhait jehen, Swas laides mir ist sit geschehen, Dez hat mich Got ergezzet wol. Vil gerne ich verkiesen sol 14655 Gen iu vientlichen zorn: Ir sint dar zi ze hohgeborn, Lieber herre min, das ir Alsus ze fiissen fallent mir, Wan swas ir went, das wil och ich. 14660 Ir mugent aines tages mich Ergezzen, swas mir ie geschach 14636. Wsse. 14639. vil. 14646. engell,. 14649. niht MW, fehlt D. 14650. W, D, sw, M, Swaz W. 14651. wil ich MW, fehlt D.
Gehaisner dienste vil ergie, Der menger da gebotten wart. Do nam urlup uf die vart 14605 Der fürste an salden unbetrogen, Die segel wurdent uf gezogen, Und traip der welte wunsches kint Uf das mer der snelle wint. Unlange dar nach do der tac 14610 Under gelegenen ziten gelac, Das si soltent ze Engellant Komen, do wurden siu gesant In die habe an der zit Und stiessent us ze Sante vit. 14615 Do bot ins minnecliche Der erzebischof riche Mit grosser sunder eren vil Und sante an dem selben zil Dem künige ainen botten do, 14620 Si warent komen. des wart er vil vro Und sante umbe sich zehant Nach allen fürsten in das lant, Das si ze Lunders soltont komen. Do wart herberge da genomen 14625 Mengem fürsten riche Mit schalle koste riche Uf dem plan und in der stat, [S2a] Als si der rich künich bat. Der nam züzim die fürsten gar 14630 Und rait mit ainer werden schar Gen in aine tagewade. 14613. in die habe D, in die hvmber (Eigenname!) M, ze der stade W. 14614. sante wit DD, santtauit M, sand veit W. 14616. 14620. 14624. 14626. leich W. erzebischof, r «us n gebessert. er vil] er MW, vil D. do MW, Da D. koste riche D), kostecliche M, stoltz- 233 Uf ainer schóner haide Kament si an ander an. Von Engellant des künges man 14635 Mit grossem buhierde enpfiengen sie. Der künec sich ze vüsse lie, Do er den werden fürsten sach, Er fiel für in und sprach „Wilhelm, ich wil dich bitten 14640 Mit getrüwelichen sitten Das du alhie vergebest mir, Ob ich habe zelaide dir Getan, des bitte ich dich durch Got Getrülichen àn allen spot!‘ 14645 Der edel fürste von Brabant Zem künge sprach von Engellant ‚Lieber herre, hant ir Iht getan ze laide mir, Dez jehe ich miht, ez tet iu not, 14650 Was iuwer zorn mir hasses bot. Och wil ich des mit warhait jehen, Swas laides mir ist sit geschehen, Dez hat mich Got ergezzet wol. Vil gerne ich verkiesen sol 14655 Gen iu vientlichen zorn: Ir sint dar zi ze hohgeborn, Lieber herre min, das ir Alsus ze fiissen fallent mir, Wan swas ir went, das wil och ich. 14660 Ir mugent aines tages mich Ergezzen, swas mir ie geschach 14636. Wsse. 14639. vil. 14646. engell,. 14649. niht MW, fehlt D. 14650. W, D, sw, M, Swaz W. 14651. wil ich MW, fehlt D.
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234 Von iu laide oder ungemach.‘ Alsus was der werde Er baizet uf die erde 14665 Und die ritterschaft al da. Der künic umbevienc in sa Und tet früntlichen grüz im schin. In und die lieben tohter sin Enpfie der künic riche 14670 Mit fröden minnecliche Und al die werden ritterschaft. Da was riches schalles kraft Gar mit vrölichen sitten, Do sazen si uf und ritten 14675 Ze Lunders gen der veste. Die lantlüt und die geste Warent al geliche vro Mit ritters hohgemüte do. In der stat uf dem palas 14680 Des landes küneginne was Mit den lanvröwen gar; Do züzir warent komen dar Ir lieben kint, diu güte Mit frödeberndem müte 14685 In zühtericher fröde gie Da si ir kint mit kusse enpfie Und öch mit süzem grüze; Vil gülicher unmüsse Gen den gelieben da geschach, 14690 Do man si enpfahen sach Mit küneclicher werdekait. In den selben stunden rait [830] Jofrit der fürste riche 14666. 14671. 14679. 14682. 14685. 14688. 14698. der MW, Den D. vii vor dem Zeilenanfang Al. dem W, den D. do M, Die DW. vor fróde steht güte. vil MW, Mit D. reinen M, raine D. In die stat riliche 14695 Mit zwain hundert rittern git; Von scharlachen rot als ain blüt Fürtenz alle kappan an. Do dem getriwen rainen man Wilhelme wart gesait 14700 Das er kam, vil schone er rait Gen im mit vróden sa zehant. A] die besten die er vant, Fürt er gen sinem herren dan. Als er den tugende richen man 14705 Sach, er kust in sa zestunt, Im wart von vróden jamer kunt, Und waindont sere baide Von liebe, niht von laide, Des in do vil geschen was. 14710 Als er vor dem palas Erbaiste, in vürte sa zehant Sin sun da er die vrówan vant, Die künegin Beatrisen, Und óch die rainen wisen, 14715 Vron Amalyen, sin wip, Diu im was lieber den der lip. Diu in mit ir mńndel rot Vil werden kus nach grüze bot, Als ir lieber man si hies; 14720 Diu künegin des óch niht liez Si enpfienge in minnecliche, Und óch der künie riche. Sio si gesezzen waren, Ze der werden claren 14725 Amelyen saz ze hant Jofrit der fürste von Brabant. 14705. sazestunt WM (i M aber korri- giert aus sa zehant!), sa zehant D. 14706. iamer MW, iam's D. 14711. Wrte. 14717. in D, besser: im M. 14723. [S], so D, Do M, do W. 14791. der MW, dem D. milndel.
234 Von iu laide oder ungemach.‘ Alsus was der werde Er baizet uf die erde 14665 Und die ritterschaft al da. Der künic umbevienc in sa Und tet früntlichen grüz im schin. In und die lieben tohter sin Enpfie der künic riche 14670 Mit fröden minnecliche Und al die werden ritterschaft. Da was riches schalles kraft Gar mit vrölichen sitten, Do sazen si uf und ritten 14675 Ze Lunders gen der veste. Die lantlüt und die geste Warent al geliche vro Mit ritters hohgemüte do. In der stat uf dem palas 14680 Des landes küneginne was Mit den lanvröwen gar; Do züzir warent komen dar Ir lieben kint, diu güte Mit frödeberndem müte 14685 In zühtericher fröde gie Da si ir kint mit kusse enpfie Und öch mit süzem grüze; Vil gülicher unmüsse Gen den gelieben da geschach, 14690 Do man si enpfahen sach Mit küneclicher werdekait. In den selben stunden rait [830] Jofrit der fürste riche 14666. 14671. 14679. 14682. 14685. 14688. 14698. der MW, Den D. vii vor dem Zeilenanfang Al. dem W, den D. do M, Die DW. vor fróde steht güte. vil MW, Mit D. reinen M, raine D. In die stat riliche 14695 Mit zwain hundert rittern git; Von scharlachen rot als ain blüt Fürtenz alle kappan an. Do dem getriwen rainen man Wilhelme wart gesait 14700 Das er kam, vil schone er rait Gen im mit vróden sa zehant. A] die besten die er vant, Fürt er gen sinem herren dan. Als er den tugende richen man 14705 Sach, er kust in sa zestunt, Im wart von vróden jamer kunt, Und waindont sere baide Von liebe, niht von laide, Des in do vil geschen was. 14710 Als er vor dem palas Erbaiste, in vürte sa zehant Sin sun da er die vrówan vant, Die künegin Beatrisen, Und óch die rainen wisen, 14715 Vron Amalyen, sin wip, Diu im was lieber den der lip. Diu in mit ir mńndel rot Vil werden kus nach grüze bot, Als ir lieber man si hies; 14720 Diu künegin des óch niht liez Si enpfienge in minnecliche, Und óch der künie riche. Sio si gesezzen waren, Ze der werden claren 14725 Amelyen saz ze hant Jofrit der fürste von Brabant. 14705. sazestunt WM (i M aber korri- giert aus sa zehant!), sa zehant D. 14706. iamer MW, iam's D. 14711. Wrte. 14717. in D, besser: im M. 14723. [S], so D, Do M, do W. 14791. der MW, dem D. milndel.
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In wunderte, als er si sach So gar wunsliche, schon er sprach ‚Amalye toh/er min, 14730 Swas ie durch den willen din Wilhelm min sun erlait . Angest, not und arebait, Das mag er gern han erlitten: An diner schóne, an dinen sitten 14785 Sint mir aldiu máre Worden vil geware Dü mir von diner werdekait Sint und wurdent ie gesait.' ‚Das wäre mir liep, wär es also,‘ 14740 Sprach diu minnecliche do. Sus wart das trinken dar getragen, Als ich din märe horte sagen, In mengem kopfe riche. Schone und wunnecliche 14745 Wart uf dem höfe erhaben da Der buhert von den rittern sa Schallecliche enwiderstrit Und werte unz an des ezzens zit Mit ritterlicher fröde kraft. 14750 Do gie mit der ritterschaft Der künic ezzen sa zehant, Der riche fürste von Brabant Az mit fron Amalyen do, Das schüf her Wilhelm also; 14755 Der nam das gegen gestüle sa Und saz mit den Brabanden da. Der edel künic riche [83c] Hiez in do ritterliche Dienen da unz das man gaz. 14760 Von vil ezzens sage ain Vraz, Joch wäne wan gäbe in genüc; 14729. 14734. 14759. untz W, vn D, biz M. 14761. Joch wäne D, besser wohl: ich wande M, ich wàn W. tohter MW, toher D. dine. 235 Mit zühten man das für si trüc, Wan man da hohes mütes pflac. Do vertraip diu naht den tac, 14765 Die fürsten waren alle Mit fürsteclichem schalle In den herbergen über al; Swas fróde haisset und schal Und kurzewile, des was da vil, 14770 Singen, sagen, satenspil, Vil liehte, tanzen, schenken, da Des was me denne anderswa: Da vor lange und lange sit Wart nie richer hohgezit 14775 Von so vil rittern me gesehen. Doch horte ich diu máre jehen Driu tusent ritter war da wol. Velt und die stat was vróden vol Unz der liehte morgen schain 14780 Und diu trübe naht verswain. Eri an dem andern tage Nach der aventure sage Lute wan ze messe da. Diu werde herschaf hüb sich sa 14785 Ze messe, da man lute Und messe zit betute; Man sanch alda. do das geschach Und der bischof gesprach Ob in de» süzen Gottes segen, 14790 Do nam Jofrit der wise degen, Der herzoge von Brabant, Den werden künic von Engellant Und sines wunsches kint alda Und gie mit in baiden sa, 14795 Dar zü mit dem fürsten gar Die dur si warent komen dar, 14772. 14787. 14789. sýze M. 14795. was da me MW. sanc M, sanch W, sach D. den suezzen W, der süze D, der dem D — den MW.
In wunderte, als er si sach So gar wunsliche, schon er sprach ‚Amalye toh/er min, 14730 Swas ie durch den willen din Wilhelm min sun erlait . Angest, not und arebait, Das mag er gern han erlitten: An diner schóne, an dinen sitten 14785 Sint mir aldiu máre Worden vil geware Dü mir von diner werdekait Sint und wurdent ie gesait.' ‚Das wäre mir liep, wär es also,‘ 14740 Sprach diu minnecliche do. Sus wart das trinken dar getragen, Als ich din märe horte sagen, In mengem kopfe riche. Schone und wunnecliche 14745 Wart uf dem höfe erhaben da Der buhert von den rittern sa Schallecliche enwiderstrit Und werte unz an des ezzens zit Mit ritterlicher fröde kraft. 14750 Do gie mit der ritterschaft Der künic ezzen sa zehant, Der riche fürste von Brabant Az mit fron Amalyen do, Das schüf her Wilhelm also; 14755 Der nam das gegen gestüle sa Und saz mit den Brabanden da. Der edel künic riche [83c] Hiez in do ritterliche Dienen da unz das man gaz. 14760 Von vil ezzens sage ain Vraz, Joch wäne wan gäbe in genüc; 14729. 14734. 14759. untz W, vn D, biz M. 14761. Joch wäne D, besser wohl: ich wande M, ich wàn W. tohter MW, toher D. dine. 235 Mit zühten man das für si trüc, Wan man da hohes mütes pflac. Do vertraip diu naht den tac, 14765 Die fürsten waren alle Mit fürsteclichem schalle In den herbergen über al; Swas fróde haisset und schal Und kurzewile, des was da vil, 14770 Singen, sagen, satenspil, Vil liehte, tanzen, schenken, da Des was me denne anderswa: Da vor lange und lange sit Wart nie richer hohgezit 14775 Von so vil rittern me gesehen. Doch horte ich diu máre jehen Driu tusent ritter war da wol. Velt und die stat was vróden vol Unz der liehte morgen schain 14780 Und diu trübe naht verswain. Eri an dem andern tage Nach der aventure sage Lute wan ze messe da. Diu werde herschaf hüb sich sa 14785 Ze messe, da man lute Und messe zit betute; Man sanch alda. do das geschach Und der bischof gesprach Ob in de» süzen Gottes segen, 14790 Do nam Jofrit der wise degen, Der herzoge von Brabant, Den werden künic von Engellant Und sines wunsches kint alda Und gie mit in baiden sa, 14795 Dar zü mit dem fürsten gar Die dur si warent komen dar, 14772. 14787. 14789. sýze M. 14795. was da me MW. sanc M, sanch W, sach D. den suezzen W, der süze D, der dem D — den MW.
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236 Fúr den wisen bischof hin. Er sprach ,lieber herre, ich bin In miner zit also her komen, 14800 Als ir selbe habt vernomen, Das ich mit minem güte, Mit lib und óch mit mite So hohes lop bejagete Das ich nie betagete, 14805 Ich wáre eren also rich So dehain fürste min gelich: Tie genade tet mir Got. Nu wil ich im durch sin gebot Für mine missetat ergeben 14810 Fürsten namen und min leben Und iemer alle mine tage Ze büze stan in rüwer clage. Dar uf das ich die sel bewar, Wil ich die ere lassen gar 14815 Die ich ze dirre welte han. Sun Wilhelm, ich wil dir lan Mine herschaft, miniu lant, Als ich si han in dine hant Gedinget von den herren min. 14820 Du maht wol ain herre sin Von der herschaft die ich dir Wil lassen und die du von mir [84a] Erbest und gewinnen solt. Wilt du die lüte haben holt 14825 In diner herschaft als du Hast gelebet unz nu, So wirdest du der werdeste man Der fürste namen ie gewan An werdekait, an gûte. 14812. 14820. 14825. 14827. 14828. 14840. 14843. abnemente W. riwen MW. vol. diner, d über s. u'deste. farsten WM. sw't. abenende D — abe nemende M, 14830 Wilt du nach wisem mite Leben, so wirt din richait Hoh und mit gewalte brait. Nu solt du das niht langer sparn, Du solt hain ze lande varn 14835 Und des underwinden dich Mit wisen wizen, das rat ich, Und lebe wisliche und wol, Als aines landes herre sol!‘ Do das gesprach der fürste wert, 14840 Zehant opherte er das swert Und gab sich in Gottes gewalt. Sinne und jare was er alt Und abenende an siner kraft. Do wainde al die ritterschaft 14845 Von jamer durch den fürsten wis, Der ie bejagete hohen pris, Doch gunde»z im die wisen wol, Als man beserunge sol Gunnen ieglichem man. 14850 Wider uf das gestüle dan Die werde rittherschaft do rait Mit ritterlicher werdekait. Der junge fürste von Brabant Hiez beraiten sa ze hant 14855 Vil riliche die varnden diet, Diu fróliche von dannan schiet Und ane aller armüte clage. Diu hohgezit was drig tage Gesin mit grossem schalle. 14860 Die herren nament alle 14847. gvndens M, gunden W, gvndez D. 14850. gestüdle. 14855. warnden. 14857. ane M, fehlt D. 14858. Mit diesem Vers bricht M ab.
236 Fúr den wisen bischof hin. Er sprach ,lieber herre, ich bin In miner zit also her komen, 14800 Als ir selbe habt vernomen, Das ich mit minem güte, Mit lib und óch mit mite So hohes lop bejagete Das ich nie betagete, 14805 Ich wáre eren also rich So dehain fürste min gelich: Tie genade tet mir Got. Nu wil ich im durch sin gebot Für mine missetat ergeben 14810 Fürsten namen und min leben Und iemer alle mine tage Ze büze stan in rüwer clage. Dar uf das ich die sel bewar, Wil ich die ere lassen gar 14815 Die ich ze dirre welte han. Sun Wilhelm, ich wil dir lan Mine herschaft, miniu lant, Als ich si han in dine hant Gedinget von den herren min. 14820 Du maht wol ain herre sin Von der herschaft die ich dir Wil lassen und die du von mir [84a] Erbest und gewinnen solt. Wilt du die lüte haben holt 14825 In diner herschaft als du Hast gelebet unz nu, So wirdest du der werdeste man Der fürste namen ie gewan An werdekait, an gûte. 14812. 14820. 14825. 14827. 14828. 14840. 14843. abnemente W. riwen MW. vol. diner, d über s. u'deste. farsten WM. sw't. abenende D — abe nemende M, 14830 Wilt du nach wisem mite Leben, so wirt din richait Hoh und mit gewalte brait. Nu solt du das niht langer sparn, Du solt hain ze lande varn 14835 Und des underwinden dich Mit wisen wizen, das rat ich, Und lebe wisliche und wol, Als aines landes herre sol!‘ Do das gesprach der fürste wert, 14840 Zehant opherte er das swert Und gab sich in Gottes gewalt. Sinne und jare was er alt Und abenende an siner kraft. Do wainde al die ritterschaft 14845 Von jamer durch den fürsten wis, Der ie bejagete hohen pris, Doch gunde»z im die wisen wol, Als man beserunge sol Gunnen ieglichem man. 14850 Wider uf das gestüle dan Die werde rittherschaft do rait Mit ritterlicher werdekait. Der junge fürste von Brabant Hiez beraiten sa ze hant 14855 Vil riliche die varnden diet, Diu fróliche von dannan schiet Und ane aller armüte clage. Diu hohgezit was drig tage Gesin mit grossem schalle. 14860 Die herren nament alle 14847. gvndens M, gunden W, gvndez D. 14850. gestüdle. 14855. warnden. 14857. ane M, fehlt D. 14858. Mit diesem Vers bricht M ab.
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Dannan urlup und ritten Gar mit ritterlichem sitten. Der riche künic von Engellant Bat Jofriden von Brabant 14865 Das er aine wile da Belibe. das lobt er im sa. Ainen manot er belaip, Sin sun mit kurzewile im vertraip Den urdruz un die stunde 14870 Und den sinen, swa er kunde. Sam tet diu raine herzogin, Der künic und diu künegin Buttent im diu selben zil Kurzewile und eren vil 14875 Mit menger sunder werdekait. In disen ziten was berait, Als ich diu märe horte sagen, Starkü schif, die soltent dragen Die werden herschaft ze Brabant 14880 Her über mer von Engellant. Do si ze lande wolden Varn, als sie solden, Des wart ain zil gesprochen Uber sehs wochen. 14885 Do wurdent si beraitet von dan. Mit siner lieber tohter man [84b] Wolte der künic selbe varn. Er hiez vil riliche bewarn Diu schif mit grosser richait; 14890 Do si wurdent berait, Der künic dar besante Sehs fürsten von dem lante, 14883. 14885. wart W, war D. beraitent D, perait W. 14886. lieben W. 14891. besante, be- über der Zeile nach- getragen. 14892. Sechs W, Seh D. 14893. warant. 14896. Die fürte D, Die fürt er cd, vnd fůrtz W. 237 Die die wisesten waran Und die richesten in den jaren 14895 Úber alles Engellant, Die fůrter mit im gen Brabant. Mo die herschaft uf die vart Vil riliche beraitet wart, Fro Amalye nam alda 14900 Urlup von ir müter sa Und von alden vröwan. Do maht man wol schöwen Wainens vil, das da geschach Do man dannan schaiden sach 14905 Die schar an salden unbetrogen. Die segel wurdent uf gezogen; Die winde tribent si zehant Mit sölcher kraft das sie zehant Ze lande wurden schiere do. 14910 E dis geschehen wäre also, Der junge fürste von Brabant Hatte botschaft gesant Sinem erbelande gar, Das si gen im komen dar 14915 Mit so lobelicher kraft Und mit so werder ritterschaft Als ers in iemer sagete danc. Uf lobelichen anepfanc Hatten si mit werder schar 14920 Fünf hundert ritter braht dar, Der aller herre er was genant; Die kament züzin in Brabant. JDo diu schar uf das gries 14908. d, sie zehant DW, an dasz lant d, das sy gesant c. 14909. Ze DW, Als sy ze d. wrden schiere D, fure d, waren schiere W (e 2st zwar offenbar verderbt, stimmt aber im allgemeinen zu D). 14920. bracht dar d(W), bracht aldar c, braht e' dar D.
Dannan urlup und ritten Gar mit ritterlichem sitten. Der riche künic von Engellant Bat Jofriden von Brabant 14865 Das er aine wile da Belibe. das lobt er im sa. Ainen manot er belaip, Sin sun mit kurzewile im vertraip Den urdruz un die stunde 14870 Und den sinen, swa er kunde. Sam tet diu raine herzogin, Der künic und diu künegin Buttent im diu selben zil Kurzewile und eren vil 14875 Mit menger sunder werdekait. In disen ziten was berait, Als ich diu märe horte sagen, Starkü schif, die soltent dragen Die werden herschaft ze Brabant 14880 Her über mer von Engellant. Do si ze lande wolden Varn, als sie solden, Des wart ain zil gesprochen Uber sehs wochen. 14885 Do wurdent si beraitet von dan. Mit siner lieber tohter man [84b] Wolte der künic selbe varn. Er hiez vil riliche bewarn Diu schif mit grosser richait; 14890 Do si wurdent berait, Der künic dar besante Sehs fürsten von dem lante, 14883. 14885. wart W, war D. beraitent D, perait W. 14886. lieben W. 14891. besante, be- über der Zeile nach- getragen. 14892. Sechs W, Seh D. 14893. warant. 14896. Die fürte D, Die fürt er cd, vnd fůrtz W. 237 Die die wisesten waran Und die richesten in den jaren 14895 Úber alles Engellant, Die fůrter mit im gen Brabant. Mo die herschaft uf die vart Vil riliche beraitet wart, Fro Amalye nam alda 14900 Urlup von ir müter sa Und von alden vröwan. Do maht man wol schöwen Wainens vil, das da geschach Do man dannan schaiden sach 14905 Die schar an salden unbetrogen. Die segel wurdent uf gezogen; Die winde tribent si zehant Mit sölcher kraft das sie zehant Ze lande wurden schiere do. 14910 E dis geschehen wäre also, Der junge fürste von Brabant Hatte botschaft gesant Sinem erbelande gar, Das si gen im komen dar 14915 Mit so lobelicher kraft Und mit so werder ritterschaft Als ers in iemer sagete danc. Uf lobelichen anepfanc Hatten si mit werder schar 14920 Fünf hundert ritter braht dar, Der aller herre er was genant; Die kament züzin in Brabant. JDo diu schar uf das gries 14908. d, sie zehant DW, an dasz lant d, das sy gesant c. 14909. Ze DW, Als sy ze d. wrden schiere D, fure d, waren schiere W (e 2st zwar offenbar verderbt, stimmt aber im allgemeinen zu D). 14920. bracht dar d(W), bracht aldar c, braht e' dar D.
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238 Gesigelt hate und uf gestiez, 14925 Gen in kam aldar geritten Diu ritterschaft mit werden sitten, Und enphiengen wirdecliche Den jungen fúrsten riche Mit lobelichem prise. 14930 Diu herzogin Elise Vil vrówan hate dar gesant, Vil nach die besten iubers lant, Und was vil gasteclichen hie. Mit wirde sie die geste enpfie 14935 Und ir alten werden man, Der mánigen hohen pris gewan, Ir wunsches kint und sin wip; Der süzen Amalyen lip Das hoheste lob alda gewan, 14940 Ir jahent wip unde man Das lant müste iemermere Von ir han sáld und ere, Und warent ir von herzen vro In allen zainer vrówen do. 14945 Der werde grüz alda geschach: Die ritter man mit fróden sach Mit grozer tagalt diu da was; Die vrówen uf dem palas Hatten óch das selbe zil 14950 Fróde und kurzewile vil. [84e] Wri do der ander tac Erschain und sin zil gelac Und man gesanc, dar nach enbaiz, Der herzoge Wilhelm sich vlaiz 14955 In alle wis des besten. Den wisen mütes vesten Sach man mit hohen wizzen Ze sunder rate sizzen 14924. 14925. 14926. 14937. Gesegelt d. gam. w'de. sin ¢, sein dW, ir D. Wie er berihte sini lant 14960 Also das da wurde erkant Fride und güt gerihte. Mit ritterlicher slihte Der künic an dem rate saz. Er sprach ,sun, dir kan vil baz 14965 Geraten hie der vatter din Danne ieman, dem tü volge schin Und tü nih wa» als er dich Lere und wise, das rate ich!* — „Das tün ich*, sprach der fürste do, 14970 „Ich sol gerne wesen vro Siner wisen lere, Wan er mir güt und ere Mit werdekait gefüget hat; Ich sol óch niendert süchen rat 14975 Wan an iuch, lieber herre min. Er sprach ,sun, so solt du sin Ain rehter rihtare Getrüwe und gewáre, So kan dir niemer missegan, 14980 Wiltu Got vor ógen han!* Io der rat geschehen was, Si besanden uf dem palas Die herren al geliche, Dar zü arm und riche. 14985 Da wart dem fürsten wol geborn Trüwe und hulde gesworn Und an státer lantfride. Bi dem swerte und bi der wide Gebot er den behalten 14990 Den jungen und den alten, Und swür das, swer den bráche, Das ers an dem ráche, Als man im ertailte da. 14951. 14967. 14982. 14991. Fro do c, fruo do W, [VW], vrôde D. nicht wen c, nih wan d, nih vas D. dem D — den cdW. breche cW, brahte D.
238 Gesigelt hate und uf gestiez, 14925 Gen in kam aldar geritten Diu ritterschaft mit werden sitten, Und enphiengen wirdecliche Den jungen fúrsten riche Mit lobelichem prise. 14930 Diu herzogin Elise Vil vrówan hate dar gesant, Vil nach die besten iubers lant, Und was vil gasteclichen hie. Mit wirde sie die geste enpfie 14935 Und ir alten werden man, Der mánigen hohen pris gewan, Ir wunsches kint und sin wip; Der süzen Amalyen lip Das hoheste lob alda gewan, 14940 Ir jahent wip unde man Das lant müste iemermere Von ir han sáld und ere, Und warent ir von herzen vro In allen zainer vrówen do. 14945 Der werde grüz alda geschach: Die ritter man mit fróden sach Mit grozer tagalt diu da was; Die vrówen uf dem palas Hatten óch das selbe zil 14950 Fróde und kurzewile vil. [84e] Wri do der ander tac Erschain und sin zil gelac Und man gesanc, dar nach enbaiz, Der herzoge Wilhelm sich vlaiz 14955 In alle wis des besten. Den wisen mütes vesten Sach man mit hohen wizzen Ze sunder rate sizzen 14924. 14925. 14926. 14937. Gesegelt d. gam. w'de. sin ¢, sein dW, ir D. Wie er berihte sini lant 14960 Also das da wurde erkant Fride und güt gerihte. Mit ritterlicher slihte Der künic an dem rate saz. Er sprach ,sun, dir kan vil baz 14965 Geraten hie der vatter din Danne ieman, dem tü volge schin Und tü nih wa» als er dich Lere und wise, das rate ich!* — „Das tün ich*, sprach der fürste do, 14970 „Ich sol gerne wesen vro Siner wisen lere, Wan er mir güt und ere Mit werdekait gefüget hat; Ich sol óch niendert süchen rat 14975 Wan an iuch, lieber herre min. Er sprach ,sun, so solt du sin Ain rehter rihtare Getrüwe und gewáre, So kan dir niemer missegan, 14980 Wiltu Got vor ógen han!* Io der rat geschehen was, Si besanden uf dem palas Die herren al geliche, Dar zü arm und riche. 14985 Da wart dem fürsten wol geborn Trüwe und hulde gesworn Und an státer lantfride. Bi dem swerte und bi der wide Gebot er den behalten 14990 Den jungen und den alten, Und swür das, swer den bráche, Das ers an dem ráche, Als man im ertailte da. 14951. 14967. 14982. 14991. Fro do c, fruo do W, [VW], vrôde D. nicht wen c, nih wan d, nih vas D. dem D — den cdW. breche cW, brahte D.
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Für den fürsten drungen sa 14995 Junge, alte, arm und riche Und enpfiengent wirdecliche Ir lehen von dez fürsten hant, Die sine man warant genant, Und warent sin ze herren vro. 15000 Nu was in den ziten do Der grave Bernant tot, sin án, Und was dem hohgebornen man Sin lant worden undertan. Die von der herschaft solten han 15005 Lehen do, die giengen Für in und enpfiengen Ir lehen von dem fürste wert. Dar nach wart an in gegert Urlobes mit gemainen sitten, 15010 Das namen die geste und ritten. Do si gar geschiden dan, Bi siner lieben tohter man Belap der kinic von Fngellant Noch ainen manot ze Brabant [85a] Und half im gar verrihten 15016 Sin lant und gar verslihten, Und sach die grossen richait Diu im ze gebenne was berait, Und den rilichen hort 15020 Den im ze samene laite dort Jofrit der wolgemüte Von ir baider güte, Als iu diu máre gesaget sint. Er fróte sich dez das sin kint 15025 Die grossen sálde ie gewan Das si den hoh gelobten man nach Lehen Punkt. frowte cW, früte D. 15005. 15024. fehlt D. 15033. daz cdW, geschicht c. 15034. er cW, fehlt D. 15047. nach ir Punkt. do er also sch. v. d. W, als er von ir sch. v. d. c. 239 Elichen haben solte, In rö das er si wolte Anderswar gegeben han, 15030 Als ez was vil nach getan, Und lobte an der selben vrist Got den rainen süzen Crist Der schiht. er wart en ain Das er füre wider hain, 15085 Und hiez sich beraiten dan Und dar zü alle sine man, Die mit im dar warent komen, Als ir e selber hant vernomen. JDo der künic beraitet wart 15040 Wider haim uf sine vart, Im gab diu liebiu tohter sin, Diu tugende richiu herzogin, Vil clainode riche, Und lies in so riliche 15045 Das künic von sinem kinde nie Werder clainode enpfie Als er von ir. er schiet von dan; Der herzoge, siner tohter man, Und Jofrit mit im rittent 15050 In geselleclichem sitten Unz an das mer. do stiez er an, Mit ir segen für er dan Und bevalch in baiden sin kint. Do kam ain franspütiger wint 15055 Und trab si schiere gen Engellant, Und belaib Wilhelm ze Brabant. Der edel sáldenriche Begunde sálecliche Àn wirde, an lobe, an eren 15060 Wahsen unde meren 15051. do über er. 15059. An wirde . an lobe . an eren. 15060. meren, das m über der Zeile ein- gefügt.
Für den fürsten drungen sa 14995 Junge, alte, arm und riche Und enpfiengent wirdecliche Ir lehen von dez fürsten hant, Die sine man warant genant, Und warent sin ze herren vro. 15000 Nu was in den ziten do Der grave Bernant tot, sin án, Und was dem hohgebornen man Sin lant worden undertan. Die von der herschaft solten han 15005 Lehen do, die giengen Für in und enpfiengen Ir lehen von dem fürste wert. Dar nach wart an in gegert Urlobes mit gemainen sitten, 15010 Das namen die geste und ritten. Do si gar geschiden dan, Bi siner lieben tohter man Belap der kinic von Fngellant Noch ainen manot ze Brabant [85a] Und half im gar verrihten 15016 Sin lant und gar verslihten, Und sach die grossen richait Diu im ze gebenne was berait, Und den rilichen hort 15020 Den im ze samene laite dort Jofrit der wolgemüte Von ir baider güte, Als iu diu máre gesaget sint. Er fróte sich dez das sin kint 15025 Die grossen sálde ie gewan Das si den hoh gelobten man nach Lehen Punkt. frowte cW, früte D. 15005. 15024. fehlt D. 15033. daz cdW, geschicht c. 15034. er cW, fehlt D. 15047. nach ir Punkt. do er also sch. v. d. W, als er von ir sch. v. d. c. 239 Elichen haben solte, In rö das er si wolte Anderswar gegeben han, 15030 Als ez was vil nach getan, Und lobte an der selben vrist Got den rainen süzen Crist Der schiht. er wart en ain Das er füre wider hain, 15085 Und hiez sich beraiten dan Und dar zü alle sine man, Die mit im dar warent komen, Als ir e selber hant vernomen. JDo der künic beraitet wart 15040 Wider haim uf sine vart, Im gab diu liebiu tohter sin, Diu tugende richiu herzogin, Vil clainode riche, Und lies in so riliche 15045 Das künic von sinem kinde nie Werder clainode enpfie Als er von ir. er schiet von dan; Der herzoge, siner tohter man, Und Jofrit mit im rittent 15050 In geselleclichem sitten Unz an das mer. do stiez er an, Mit ir segen für er dan Und bevalch in baiden sin kint. Do kam ain franspütiger wint 15055 Und trab si schiere gen Engellant, Und belaib Wilhelm ze Brabant. Der edel sáldenriche Begunde sálecliche Àn wirde, an lobe, an eren 15060 Wahsen unde meren 15051. do über er. 15059. An wirde . an lobe . an eren. 15060. meren, das m über der Zeile ein- gefügt.
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240 An sálden, an hohem můte. Der werde raine gůte, Der wise unverzagete Mit siner hant bejagete 15065 Wirdecliche en alle wis Alder welte hóhesten pris In aller wirde in der ain man Lob und ere erwerben kam, Als ins diu aventüre sait. 15070 Do man in in der werdekait Wol ain jar da leben sach, Ain herzelait im da geschach Àn der rainen wisen, Der herzogin Klisen. 15075 Siu starp. der unverzagete Si von herzen clagete, Das man in sere truren sach. Clágeliches ungemach [85b] Tet čech nach ir mit jamer schin 15080 Diu hohgemüte herzogin, Wan si mit liebe ir willen nie Mit süzem willen übergie, Da von was ir ungehabe Dester grósser ob dem grabe. 15085 Da si mit grosser werdekait Wirdecliche wart gelait, Do begab sich an dem male Ze Sante Johannes spitale Gen des tievel kraft ze wer 15090 Der fürste Jofrit über mer, Der edel wise herre güt, Und lie den sin, herze und mit An Got und opherte sich Got 15068. 15074. erwerben d(W), erweben D. elysen cdW, beatrisen D. 15075. nach starp Punkt. 15082. Mit süzem willen D, Mit irem wissü d, Chainer slachte W, mit keinem vn- willen (keinem vn- auf Rasur; ursprünglich stand sussem willen da, wie D) c. Und sinem süzen gebot. 15095 Das clagete clægeliche Der edel tugentriche, Der wise werde wigent, Dem sin herschaft und sin lant Mit erbeschaft was gegeben. 15100 Er began mit jamer lebin Nach vatter und nach müter. Der wiser degen güter Half ime nach sinem müte Mit sin selbes güte 15105 Das er sich rilich uf die vart Beraite. alser beraitet wart, Alle die lantlüte gar Kament nach urlube dar. Do er wolte schaiden dan, 15110 Mage, man und dienest man Ergab er Got und al die diet. Do er von der herzoginne schiet, Er sprach ,vil liebiu tohter min, Ich wil dir die ere din 15115 Bevelhen und óch dinem man, Dast gedenkest wol dar an Wie menge not er hat erlitten Nach dir mit angestlichen sitten. IDes la in geniessen nu 15120 Mit den trüwen das du Din ere wol behütest Und übel mit güte gütest. Wis künsche, wiplich, hohgemüt, Mit zûhten hovesch und gût, 15125 Minne und ere dinen man! Ir sont gedenken wol dar an Das ir mit trüwen ane strit Ain lip mit zwain selen sit, 15095. clatgete. 15112. herzoginne, h aus k gebessert. 15115. Bewelhen. dinem D — deinen man dW, namë D. 15118. angestliche. 15128. selen cW, solen D. dW.
240 An sálden, an hohem můte. Der werde raine gůte, Der wise unverzagete Mit siner hant bejagete 15065 Wirdecliche en alle wis Alder welte hóhesten pris In aller wirde in der ain man Lob und ere erwerben kam, Als ins diu aventüre sait. 15070 Do man in in der werdekait Wol ain jar da leben sach, Ain herzelait im da geschach Àn der rainen wisen, Der herzogin Klisen. 15075 Siu starp. der unverzagete Si von herzen clagete, Das man in sere truren sach. Clágeliches ungemach [85b] Tet čech nach ir mit jamer schin 15080 Diu hohgemüte herzogin, Wan si mit liebe ir willen nie Mit süzem willen übergie, Da von was ir ungehabe Dester grósser ob dem grabe. 15085 Da si mit grosser werdekait Wirdecliche wart gelait, Do begab sich an dem male Ze Sante Johannes spitale Gen des tievel kraft ze wer 15090 Der fürste Jofrit über mer, Der edel wise herre güt, Und lie den sin, herze und mit An Got und opherte sich Got 15068. 15074. erwerben d(W), erweben D. elysen cdW, beatrisen D. 15075. nach starp Punkt. 15082. Mit süzem willen D, Mit irem wissü d, Chainer slachte W, mit keinem vn- willen (keinem vn- auf Rasur; ursprünglich stand sussem willen da, wie D) c. Und sinem süzen gebot. 15095 Das clagete clægeliche Der edel tugentriche, Der wise werde wigent, Dem sin herschaft und sin lant Mit erbeschaft was gegeben. 15100 Er began mit jamer lebin Nach vatter und nach müter. Der wiser degen güter Half ime nach sinem müte Mit sin selbes güte 15105 Das er sich rilich uf die vart Beraite. alser beraitet wart, Alle die lantlüte gar Kament nach urlube dar. Do er wolte schaiden dan, 15110 Mage, man und dienest man Ergab er Got und al die diet. Do er von der herzoginne schiet, Er sprach ,vil liebiu tohter min, Ich wil dir die ere din 15115 Bevelhen und óch dinem man, Dast gedenkest wol dar an Wie menge not er hat erlitten Nach dir mit angestlichen sitten. IDes la in geniessen nu 15120 Mit den trüwen das du Din ere wol behütest Und übel mit güte gütest. Wis künsche, wiplich, hohgemüt, Mit zûhten hovesch und gût, 15125 Minne und ere dinen man! Ir sont gedenken wol dar an Das ir mit trüwen ane strit Ain lip mit zwain selen sit, 15095. clatgete. 15112. herzoginne, h aus k gebessert. 15115. Bewelhen. dinem D — deinen man dW, namë D. 15118. angestliche. 15128. selen cW, solen D. dW.
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Vor allen dingen minnen Got! 15180 So füget dir sin hoh gebot Süse fruht nach sálekait Wirt nach der welte wunsch berait Und git óch dir ze lone Diu himelsliche krone 15135 Und hie der welte hóhsten pris. Do sprach diu herzoginne wis Lieber herre vatter min, Nu müze Got geclagot sin Das ich ie künde din gewan, 15140 Sit das du, raine sálic man, So gahes schaiden wilt von mir!* — „Das sol wol gevallen dir, [85c] Salic lip, gehabe dich wol! Nieman dis an mir clagen sol 15145 Das ich han Got ergeben mich. Nu wil ich Got ergeben dich Und dinen eregernden lip.' Das edel hohgeborne wip Kust er und schiet von dannan sa 15150 Und lie si mit jamer da In clagelichem laide. Wol aine tagewade Ritten do mit im von dan Der herzoge und sine man. 15155 Do si sich soltent schaiden, Von den herre baiden Wart jamer und seneder pin Mit trüwelicher clage schin Der vil mit wainende da geschach. 15160 Jofrit der raine güte sprach Sun, ieh wil des bitten dich Das du durch Got und durch mich Dir bevolhen lassest sin Alle die lantherren din, 241 15165 Arme und riche, Und büte ins wirdecliche Und trib si durch mich niht da von Des si von mir sint gewon! Ich flais mich ir willen ie 15170 Und beswarte sie nie, Das selbe solt du státe lan, So mugent ir mit ain ander han Werdekait und ere. Sun, volge miner lere 15175 Und kere dar an dinen mit Das din gerihte werde git! Dest Gottes wille und sin gebot: Wis getrüwe, minne Got! fSwie du rehte rihtest, 15180 Unreht ze rehte slihtest, So richest du und dinü lant Und wirt dir doch der lop benant Der iemer wert und sich niht drumet. Von unrehtem gerihte kumet 15185 Untrüwe, lait und armüt; Ere, lip, sele und güt Verderbet ungerihte gar. Sun, nim ie darunder war Gotes und der lesten zit; 15190 Die diu welt mit grimme git, Und 1a dich, dinen hohon müt, Dine werdekait, din güt Mit dekainen dingen Von des hulden bringen 15195 Von dem du hast sel und lip Und das raineste wip Die bi dirre zit ie man Vor dir ze wibe gewan! 15129. 15131. 15137. mine D, mine c, minne W. vor nach steht mit. watter. 15142. gewallen. 15145. ergeben DD, geopfert cdW. Deutsche Texte des Mittelalters. II, 15153. mit im dWo, fehlt D. 15159. wainende D, iamer d We. 15161. vil. 15180. slichtest cW(d), rihtest DD. 15189. lesten cW, besten D. 16
Vor allen dingen minnen Got! 15180 So füget dir sin hoh gebot Süse fruht nach sálekait Wirt nach der welte wunsch berait Und git óch dir ze lone Diu himelsliche krone 15135 Und hie der welte hóhsten pris. Do sprach diu herzoginne wis Lieber herre vatter min, Nu müze Got geclagot sin Das ich ie künde din gewan, 15140 Sit das du, raine sálic man, So gahes schaiden wilt von mir!* — „Das sol wol gevallen dir, [85c] Salic lip, gehabe dich wol! Nieman dis an mir clagen sol 15145 Das ich han Got ergeben mich. Nu wil ich Got ergeben dich Und dinen eregernden lip.' Das edel hohgeborne wip Kust er und schiet von dannan sa 15150 Und lie si mit jamer da In clagelichem laide. Wol aine tagewade Ritten do mit im von dan Der herzoge und sine man. 15155 Do si sich soltent schaiden, Von den herre baiden Wart jamer und seneder pin Mit trüwelicher clage schin Der vil mit wainende da geschach. 15160 Jofrit der raine güte sprach Sun, ieh wil des bitten dich Das du durch Got und durch mich Dir bevolhen lassest sin Alle die lantherren din, 241 15165 Arme und riche, Und büte ins wirdecliche Und trib si durch mich niht da von Des si von mir sint gewon! Ich flais mich ir willen ie 15170 Und beswarte sie nie, Das selbe solt du státe lan, So mugent ir mit ain ander han Werdekait und ere. Sun, volge miner lere 15175 Und kere dar an dinen mit Das din gerihte werde git! Dest Gottes wille und sin gebot: Wis getrüwe, minne Got! fSwie du rehte rihtest, 15180 Unreht ze rehte slihtest, So richest du und dinü lant Und wirt dir doch der lop benant Der iemer wert und sich niht drumet. Von unrehtem gerihte kumet 15185 Untrüwe, lait und armüt; Ere, lip, sele und güt Verderbet ungerihte gar. Sun, nim ie darunder war Gotes und der lesten zit; 15190 Die diu welt mit grimme git, Und 1a dich, dinen hohon müt, Dine werdekait, din güt Mit dekainen dingen Von des hulden bringen 15195 Von dem du hast sel und lip Und das raineste wip Die bi dirre zit ie man Vor dir ze wibe gewan! 15129. 15131. 15137. mine D, mine c, minne W. vor nach steht mit. watter. 15142. gewallen. 15145. ergeben DD, geopfert cdW. Deutsche Texte des Mittelalters. II, 15153. mit im dWo, fehlt D. 15159. wainende D, iamer d We. 15161. vil. 15180. slichtest cW(d), rihtest DD. 15189. lesten cW, besten D. 16
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242 Die solt du durch den willen min 15200 Dir bevolhen lazen sin! — Ir nerren al geliche, Arm und dar zů riche, Der herre ich was hie vor genant, Tůt iuwer státe trůwe erkant 15205 An iuwerm herren des ir sit, Und helfent im sunder nit [86 a] Fri und spate Mit helfe und óch mit rate Das er an herre muge wesen, 15210 So mugent ir mit im genesen! Da bi sont ir gemant sin Das ir ze Gotte gedenket min: Iuwer lip und iuwer leben Wil ich an des genad ergeben 15215 Des kraft, des gotlicher rat Das leben üns gegeben hat.‘ Do kust er die getrüwen diet, Mit urlobe er von dannan schiet Und lie mit jamer da das her. 15520 In Gottes namen iuber mer Für der Gottes ritter sa Und was in Gottes dienste da Biz das im der lip erstarp: Der sele er werde riuwe erwarp 15225 Mit des libes arbait. Der von den sinen dan gerait Und er urlup genam von in; Der herzoge Wilhelm für hin Wider hain in sin lant. 15930 Der ellenthafte wigant 15200. bewolhen. 15205. sint. 15208. mit aus mat gebessert. 15215. gotleicher Wo, golich' D. 15224. wernde W. 15225. vor libes steht ein w. 15226. Der D — Do er d. . So hohen pris bejagete Das nieman do betagete In also hoher werdekait. Für war diu aventüre sait 15935 Das den fürsten hohgemüt De weder unmüsse noch güt Noch sin herzecliches wip, Diu im was lieber danne der lip, Want er wolte ritters kraft 15240 An dienest und an ritterschaft Uben ze allen stunden; Er wart mit lobe ie funden, Swa werdiu ritterschaft geschach, Ge maine volge im des jach 15945 Das nieman do mit müte, Mit libe noch mit güte, So vil nach prise tate So der degen státe, Der sich an werdekait nie tac 15250 Noch stund versumede noch verlac. -Alsus was er, das ist war, Herzoge fünfzehen jar In dem lande ze Brabant Und wart an lobe so wit erkant 15955 Das nie fürste sin genoz Wart an werdekait so groz Noch also wite máre. Diu raine unwandelbáre, Sin wip die raine herzogin, 15260 Gebar im ain kindelin Sálic und wite erkant, Das wart Wilhelm genant, Nach wunsche prislich und clar; Das was über zwai jar, 15231. 15234. 15237. 15239. wan d. 15258. gebessert. hohes. amentve. hercze liebes cdW. Er want W, Wan D, wenne c, vnwandelbáre, das zweite n aus !
242 Die solt du durch den willen min 15200 Dir bevolhen lazen sin! — Ir nerren al geliche, Arm und dar zů riche, Der herre ich was hie vor genant, Tůt iuwer státe trůwe erkant 15205 An iuwerm herren des ir sit, Und helfent im sunder nit [86 a] Fri und spate Mit helfe und óch mit rate Das er an herre muge wesen, 15210 So mugent ir mit im genesen! Da bi sont ir gemant sin Das ir ze Gotte gedenket min: Iuwer lip und iuwer leben Wil ich an des genad ergeben 15215 Des kraft, des gotlicher rat Das leben üns gegeben hat.‘ Do kust er die getrüwen diet, Mit urlobe er von dannan schiet Und lie mit jamer da das her. 15520 In Gottes namen iuber mer Für der Gottes ritter sa Und was in Gottes dienste da Biz das im der lip erstarp: Der sele er werde riuwe erwarp 15225 Mit des libes arbait. Der von den sinen dan gerait Und er urlup genam von in; Der herzoge Wilhelm für hin Wider hain in sin lant. 15930 Der ellenthafte wigant 15200. bewolhen. 15205. sint. 15208. mit aus mat gebessert. 15215. gotleicher Wo, golich' D. 15224. wernde W. 15225. vor libes steht ein w. 15226. Der D — Do er d. . So hohen pris bejagete Das nieman do betagete In also hoher werdekait. Für war diu aventüre sait 15935 Das den fürsten hohgemüt De weder unmüsse noch güt Noch sin herzecliches wip, Diu im was lieber danne der lip, Want er wolte ritters kraft 15240 An dienest und an ritterschaft Uben ze allen stunden; Er wart mit lobe ie funden, Swa werdiu ritterschaft geschach, Ge maine volge im des jach 15945 Das nieman do mit müte, Mit libe noch mit güte, So vil nach prise tate So der degen státe, Der sich an werdekait nie tac 15250 Noch stund versumede noch verlac. -Alsus was er, das ist war, Herzoge fünfzehen jar In dem lande ze Brabant Und wart an lobe so wit erkant 15955 Das nie fürste sin genoz Wart an werdekait so groz Noch also wite máre. Diu raine unwandelbáre, Sin wip die raine herzogin, 15260 Gebar im ain kindelin Sálic und wite erkant, Das wart Wilhelm genant, Nach wunsche prislich und clar; Das was über zwai jar, 15231. 15234. 15237. 15239. wan d. 15258. gebessert. hohes. amentve. hercze liebes cdW. Er want W, Wan D, wenne c, vnwandelbáre, das zweite n aus !
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15265 Do er ze herzogen worden was. Aines andern sunes si genas, Do driu jar hin kamen Und nach jenem ende namen, Der wart'Jofrit genant. 15270 Der edel künie von Engellant Den jungen Wilhelmen zoh, [865] Das kint das allü valschait vloh. Johfriden das kindelin Zoh diu raine herzogin 15275 Und der herzoge riche. Nach wunsche sálecliche Gedigen diu hohgeboren kint, Diu alhie benemmet sint. Nu began der künic von Engel- lant, 15280 Des lob ie was virric erkant, Abenemen und swéren. Nach den fünfzehen jaren Die ich han hie vor gezalt, Was er worden alse alt 15285 Das in das alter drukete nider. Da moht er niht gebieten wider, Deweder tugent, kraft noch güt, Wan den willen und den müt; Das alter nam im al die kraft 15290 Und wart an im so sigehaft Das sin gesunthait gar zerslaif Und grosser siechtum in begraif. Nach sinen kinden gen Brabant Sant er botten sa zehant. 15295 Die kament rilichen dar, 15266. 15272. si über der Zeile nachgetragen. walschait. 15279. engellant cW, engel D. 15286. do mocht er niht gepieten wider W (fol. 106d), cd ähnlich, Deweder (das übrige fehlt) D. 15288. den — den cdW, dem — d' D. 15291. zerslaift. 243 Alle die lantfürsten gar Von Engellant die waren da. Si bat der alte kainic sa Das si den herren von Brabant 15300 Ze künge nàmen übers lant Nach im, swenne er enwáre; Diu bet was in niht swáre, Si warenz algeliche vro Und swürent es dem herren do. 15305 Eo dis alles geschach, Zem herzogen Wilhelmen sprach Der alte künic here ‚Sun, volge miner lere, Wis getrüwe und gût, 15310 Mit rehten zühten hohgemüt, Habe mit fride dinü lant Und tü rehte gerihtiu erkant Durch der nothaften clage! Du hast alle din tage 15315 E das beste her getan, Das soltu noch stäte lan Unz an dines libes zil. Sun, tü des ich dich bitten wil!‘ Das lobt er mit getrüwen sitten 15320 Er sprach ‚so wil ich dich bitten, Ich han ain kint erzogen dir, Wilhelm, das lobe mir Das du dem mir ze lone Gebest des landes krone 15325 Nach dinem libes ende zil.‘ Das lobt er. da was jamers vil, Wan der tugende riche 15293. 15298. 15306. 15310. 15312. brabrat. kunig cdW, fehlt D. wilhm. hohgefüt. rechte gerichte cd. 15319. getrawe. 15320. so wil ich dich bitten cd, sün ich wil dich piten W, mit getrüwe sitte D. 16*
15265 Do er ze herzogen worden was. Aines andern sunes si genas, Do driu jar hin kamen Und nach jenem ende namen, Der wart'Jofrit genant. 15270 Der edel künie von Engellant Den jungen Wilhelmen zoh, [865] Das kint das allü valschait vloh. Johfriden das kindelin Zoh diu raine herzogin 15275 Und der herzoge riche. Nach wunsche sálecliche Gedigen diu hohgeboren kint, Diu alhie benemmet sint. Nu began der künic von Engel- lant, 15280 Des lob ie was virric erkant, Abenemen und swéren. Nach den fünfzehen jaren Die ich han hie vor gezalt, Was er worden alse alt 15285 Das in das alter drukete nider. Da moht er niht gebieten wider, Deweder tugent, kraft noch güt, Wan den willen und den müt; Das alter nam im al die kraft 15290 Und wart an im so sigehaft Das sin gesunthait gar zerslaif Und grosser siechtum in begraif. Nach sinen kinden gen Brabant Sant er botten sa zehant. 15295 Die kament rilichen dar, 15266. 15272. si über der Zeile nachgetragen. walschait. 15279. engellant cW, engel D. 15286. do mocht er niht gepieten wider W (fol. 106d), cd ähnlich, Deweder (das übrige fehlt) D. 15288. den — den cdW, dem — d' D. 15291. zerslaift. 243 Alle die lantfürsten gar Von Engellant die waren da. Si bat der alte kainic sa Das si den herren von Brabant 15300 Ze künge nàmen übers lant Nach im, swenne er enwáre; Diu bet was in niht swáre, Si warenz algeliche vro Und swürent es dem herren do. 15305 Eo dis alles geschach, Zem herzogen Wilhelmen sprach Der alte künic here ‚Sun, volge miner lere, Wis getrüwe und gût, 15310 Mit rehten zühten hohgemüt, Habe mit fride dinü lant Und tü rehte gerihtiu erkant Durch der nothaften clage! Du hast alle din tage 15315 E das beste her getan, Das soltu noch stäte lan Unz an dines libes zil. Sun, tü des ich dich bitten wil!‘ Das lobt er mit getrüwen sitten 15320 Er sprach ‚so wil ich dich bitten, Ich han ain kint erzogen dir, Wilhelm, das lobe mir Das du dem mir ze lone Gebest des landes krone 15325 Nach dinem libes ende zil.‘ Das lobt er. da was jamers vil, Wan der tugende riche 15293. 15298. 15306. 15310. 15312. brabrat. kunig cdW, fehlt D. wilhm. hohgefüt. rechte gerichte cd. 15319. getrawe. 15320. so wil ich dich bitten cd, sün ich wil dich piten W, mit getrüwe sitte D. 16*
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244 Starb dar nach kurzeliche. Sit er unz an sin ende 15880 Was ane missewende Mit weltlichem prise komen, Als ir hant e vernomen, Da von was gros nah im diu clage. Er wart an dem andern tage 15335 Mit künielicher werdekait Schone und riliche gelait. [86c] Do der künic begraben wart Gar mit clâgelicher art, Die fürsten und des künges man 15340 Waren von dem grabe dan Wider in das münster komen. Ze künge wart von in genomen Der herzoge von Brabant Und wart gekrónet sa zehant 15845 Und óch vro Amalye, Die künsche, valsches vrie, Von des landes fürsten sa. Im wart gesworn hulde da Von der fürsteclichen diet. 15350 Dem künge das sin rat geriet Das er durch des landes not Hóf gebute. den gebot Er ze Engellant dem lande gar Den fürsten, das si kämen dar. 15855 Die lobtenz do ie sa zehant. Von Hanegó und von Brabant Und die von Normandie gar Besant er zem hofe dar. Uber drizeg wochan 15360 Do der höf gesprochen Den landen wart und uf gelait, Mit menger grossen richait Kamen si ze höfe do. Do das geschehen was also, 15365 Sich hüb mit küneclicher kraft Von menger werden ritterschaft Des künges höf von Engellant. Von des wisen künges hant Enpfiengen do die fürsten sa 15370 Ir fürsten amp, ir lehen da, Und swürent im hulde und frides reht. Er machete mit gewalte sleht Swas e gar unverrihtet Was und unverslihtet 15375 Mit ungerihte über al das lant, Normendie gab sin hant Sinem eltern sune do, Willehelm, und schüf es so Das im da hulde wart gesworn 15380 Und von den fürsten wart erkorn Nach im ze künge ze Engellant. Hanegó und óch Brabant Machot er, als ich selber vernomen han, Dem jungen Jofride undertan, 15385 Sinem lieben kinde. Lant herren und gesinde, Arme und dar zü riche, Fróten sich al geliche Das ir herre solte sin 15390 Das werde juncherrelin, Und swüren im hulde bi der zit. Vil kurzeliche dar nach sit Machete er im das selbe lant 15346. 15359. 15370. 15373. 15383. Steht han. walsches. driczehen cdW. lehen cdW, leben D. gar W, w, D. er cdW, fehlt D. nach selber 15386. lant herré cW(d), Lant (hierauf Spatium für ein Wort) D. 15393. er cd, fehlt D.
244 Starb dar nach kurzeliche. Sit er unz an sin ende 15880 Was ane missewende Mit weltlichem prise komen, Als ir hant e vernomen, Da von was gros nah im diu clage. Er wart an dem andern tage 15335 Mit künielicher werdekait Schone und riliche gelait. [86c] Do der künic begraben wart Gar mit clâgelicher art, Die fürsten und des künges man 15340 Waren von dem grabe dan Wider in das münster komen. Ze künge wart von in genomen Der herzoge von Brabant Und wart gekrónet sa zehant 15845 Und óch vro Amalye, Die künsche, valsches vrie, Von des landes fürsten sa. Im wart gesworn hulde da Von der fürsteclichen diet. 15350 Dem künge das sin rat geriet Das er durch des landes not Hóf gebute. den gebot Er ze Engellant dem lande gar Den fürsten, das si kämen dar. 15855 Die lobtenz do ie sa zehant. Von Hanegó und von Brabant Und die von Normandie gar Besant er zem hofe dar. Uber drizeg wochan 15360 Do der höf gesprochen Den landen wart und uf gelait, Mit menger grossen richait Kamen si ze höfe do. Do das geschehen was also, 15365 Sich hüb mit küneclicher kraft Von menger werden ritterschaft Des künges höf von Engellant. Von des wisen künges hant Enpfiengen do die fürsten sa 15370 Ir fürsten amp, ir lehen da, Und swürent im hulde und frides reht. Er machete mit gewalte sleht Swas e gar unverrihtet Was und unverslihtet 15375 Mit ungerihte über al das lant, Normendie gab sin hant Sinem eltern sune do, Willehelm, und schüf es so Das im da hulde wart gesworn 15380 Und von den fürsten wart erkorn Nach im ze künge ze Engellant. Hanegó und óch Brabant Machot er, als ich selber vernomen han, Dem jungen Jofride undertan, 15385 Sinem lieben kinde. Lant herren und gesinde, Arme und dar zü riche, Fróten sich al geliche Das ir herre solte sin 15390 Das werde juncherrelin, Und swüren im hulde bi der zit. Vil kurzeliche dar nach sit Machete er im das selbe lant 15346. 15359. 15370. 15373. 15383. Steht han. walsches. driczehen cdW. lehen cdW, leben D. gar W, w, D. er cdW, fehlt D. nach selber 15386. lant herré cW(d), Lant (hierauf Spatium für ein Wort) D. 15393. er cd, fehlt D.
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Von des römschen kaisers hant 15395 Zelehen: ez was sin aigen niht, Als diu gewizzen warhait giht. JDer hóf werte siben tag Nach der aventüre sag Und schiet sich do zehant; 15400 Tetweder kint fir in sin lant: Der jung Wilhelm gen Normandie, [87a] Durch sine kurtosfe Latot er der fürsten und der Schar Me danne daz halbe tail a/ dar, 15105 Do er sich zoh in sin lant. Sin brüder fürte gen Brabant Dureh hohen müt den andern tail. Mit hohgemüte warent gail Die werden kint. ir werdekait 15410 Wühs, und warent an sálden brait: Als dirre welte wunsches pris Blüte an in in alle wis Mit lobe in loblicher jugent. Von art, von angeborner tugent 15415 Wühs an im mit bernder fruht Ir vatter sälde und óch sin zuht Und wurzete in ir herzen gar. Des wunsches wunsch an in gebar Alles des wip oder man 15420 Ze mannes prise erwerben kan. Sus trüc des landes crone Gewaltecliche schone Kunie Wilhelm, das ist war, 15408. die fursten vnd der sch. c, die fürsten und ir sch. W, dy furstn von der sch. d. 15404. mach tail Punkt. aldar cd, as dar D, dar W. 15411. All W, aller c. 15419. an in cd, fehlt D. 15413. loblicher c, loblich D. 15415. im D — in cdW. 15425. prslichem. 245 Dar nach fünf und zwainzig jar 15425 Mit prislichem gewine. Diu edel küniginne, Diu süze Amalye, Diu künsche, wandels frie, Diu raine und diu güte 15480 Wonte im in dem müte Mit unverkerten minnen, Mit unvalschen sinnen, Mit unervalten trüwen, Ze allen ziten niuwen, 15435 Trüge si baide under in Ainen müt und ainen sin, Ainen lip under in zwain, Da zwaiger selen namen us schain. Der werde man, sin liebz wip 15440 Mit zwain selan ainen lip Trigen under in baiden, Aines libes ungeschaiden Warenz in dem mite: Da was güt bi güte, 15445 Zuht bi hohem müte Was ie mit werder güte Gelich an den gelieben zwain, Ir müt in aimem willen schain. Der güten güte lerte 15450 Das si das übel kerte Mit ir güte ze güte. Er pflac in sinem miite Óch also lobelicher sitte Da er was gepriset mitte. 15430. Vonte. 15432. vnualschen W, vn valschlichen c, vnwalsches D. 15445. Zuh. hohem müte De, richtig wohl: hochgemüte? (in W fehlt diese Stelle ganz). 15446. werd'n D, werendem (das m aus n gobessert) c. 15448. einen cW, allem D.
Von des römschen kaisers hant 15395 Zelehen: ez was sin aigen niht, Als diu gewizzen warhait giht. JDer hóf werte siben tag Nach der aventüre sag Und schiet sich do zehant; 15400 Tetweder kint fir in sin lant: Der jung Wilhelm gen Normandie, [87a] Durch sine kurtosfe Latot er der fürsten und der Schar Me danne daz halbe tail a/ dar, 15105 Do er sich zoh in sin lant. Sin brüder fürte gen Brabant Dureh hohen müt den andern tail. Mit hohgemüte warent gail Die werden kint. ir werdekait 15410 Wühs, und warent an sálden brait: Als dirre welte wunsches pris Blüte an in in alle wis Mit lobe in loblicher jugent. Von art, von angeborner tugent 15415 Wühs an im mit bernder fruht Ir vatter sälde und óch sin zuht Und wurzete in ir herzen gar. Des wunsches wunsch an in gebar Alles des wip oder man 15420 Ze mannes prise erwerben kan. Sus trüc des landes crone Gewaltecliche schone Kunie Wilhelm, das ist war, 15408. die fursten vnd der sch. c, die fürsten und ir sch. W, dy furstn von der sch. d. 15404. mach tail Punkt. aldar cd, as dar D, dar W. 15411. All W, aller c. 15419. an in cd, fehlt D. 15413. loblicher c, loblich D. 15415. im D — in cdW. 15425. prslichem. 245 Dar nach fünf und zwainzig jar 15425 Mit prislichem gewine. Diu edel küniginne, Diu süze Amalye, Diu künsche, wandels frie, Diu raine und diu güte 15480 Wonte im in dem müte Mit unverkerten minnen, Mit unvalschen sinnen, Mit unervalten trüwen, Ze allen ziten niuwen, 15435 Trüge si baide under in Ainen müt und ainen sin, Ainen lip under in zwain, Da zwaiger selen namen us schain. Der werde man, sin liebz wip 15440 Mit zwain selan ainen lip Trigen under in baiden, Aines libes ungeschaiden Warenz in dem mite: Da was güt bi güte, 15445 Zuht bi hohem müte Was ie mit werder güte Gelich an den gelieben zwain, Ir müt in aimem willen schain. Der güten güte lerte 15450 Das si das übel kerte Mit ir güte ze güte. Er pflac in sinem miite Óch also lobelicher sitte Da er was gepriset mitte. 15430. Vonte. 15432. vnualschen W, vn valschlichen c, vnwalsches D. 15445. Zuh. hohem müte De, richtig wohl: hochgemüte? (in W fehlt diese Stelle ganz). 15446. werd'n D, werendem (das m aus n gobessert) c. 15448. einen cW, allem D.
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246 15455 Er was mit säliclicher kraft An allen sälden sigehaft, Mit zühten wis und güt, Werhaft, künsche und hohgemüt, Getrüwe, milte und gewäre, 15460 Ain rehter rihtäre, Den armen demüte und güt; Er naigete sinen hohen müt Nider zü den güten; Ob den hohgemüten 15465 Trüc er den müt hoh enbor; Sin lop lief in allen vor. [875] Swen er ze ainem male sach, Dem man de kainer wirdi jach, Der was im iemer mer erkant. 15470 An swem er zuht mit eren vant, Den minnete er von herzen ie. Untrůwe geminnot er nie Und trůc ir zallen ziten has. Dienest er óch nie vergas 15475 An dekaner slahte man: Swer im diente, der gewan Ez lon, dar nach der dienest was. Des genos óch Pitipas, Den machot er gütes riche: 15480 Vil gewaltecliche Hiez er in underschenke wesen, Des amtes moht er wol genesen, Wan er fügte im mit richait Gût, säld, er und werdekait. — 15485 DDiu aventûre sait für war Er gábe über zehen jar Sinen sfinen dar nach swert. Noch was diu vientschaft gewert 15455. sellecklicher c, sálichleicher W, sálich' D. 15462. hohem. 15475. dekeiner slachte cW, des an'- slahte D. 15478. pittipas cW, pitipatas D. 15479. gutes cW, mütes D. 15490. den W, Der D. Mit grossem hazze und óch der nit 15490 De» unz dar vil lange zit Trüc der Spanjol Avenis Dem ellenthaften herren wis. Das wart gar verebent do, Die künge sündent sich also 15495 Mit státer vestenunge Das Wilhelm der junge Avenises tohter nam; Die süne in baiden wol gezam. Si warent edel und rich, 15500 Gütes, adelkait gelich, In hoher wirdi wol geborn. Der edel degen us erkorn, Von Flandern grave Rubert, Der hoh gelopte fürste wert, 15505 Was tot, als ich vernomen han, Und hate erben niht gelan Wan ain juncvrówelin Schöne und jung, die solte sin Erbe iuber allen den gewalt 15510 Den do lie der fürste balt, Joch menges güt, herschaft, lant. Diu nam Jofriden von Brabant, Den jungen fürsten hohgemüt. Herschaft, lant, lat und git 15515 Gab si im gar in sine hant. Das schif der kunic von Engellant Und dar zü dü werdekait Diu ie dem fürsten was berait, Das der werde unverzagete 15520 Ir kinthait wol behagete. Io man den unverzagten helt 15492. wis, w aus v gebessert. 15498. verebent cW, u'bent D. 15502. der edel degen auz erchoren W (fol. 108b), ähnlich in c, fehlt D. 15510. balt (das b auf Rasur, wohl um Stelle eines w) c, palt W, wert D. 15511. Joch menges D, ich meine cW.
246 15455 Er was mit säliclicher kraft An allen sälden sigehaft, Mit zühten wis und güt, Werhaft, künsche und hohgemüt, Getrüwe, milte und gewäre, 15460 Ain rehter rihtäre, Den armen demüte und güt; Er naigete sinen hohen müt Nider zü den güten; Ob den hohgemüten 15465 Trüc er den müt hoh enbor; Sin lop lief in allen vor. [875] Swen er ze ainem male sach, Dem man de kainer wirdi jach, Der was im iemer mer erkant. 15470 An swem er zuht mit eren vant, Den minnete er von herzen ie. Untrůwe geminnot er nie Und trůc ir zallen ziten has. Dienest er óch nie vergas 15475 An dekaner slahte man: Swer im diente, der gewan Ez lon, dar nach der dienest was. Des genos óch Pitipas, Den machot er gütes riche: 15480 Vil gewaltecliche Hiez er in underschenke wesen, Des amtes moht er wol genesen, Wan er fügte im mit richait Gût, säld, er und werdekait. — 15485 DDiu aventûre sait für war Er gábe über zehen jar Sinen sfinen dar nach swert. Noch was diu vientschaft gewert 15455. sellecklicher c, sálichleicher W, sálich' D. 15462. hohem. 15475. dekeiner slachte cW, des an'- slahte D. 15478. pittipas cW, pitipatas D. 15479. gutes cW, mütes D. 15490. den W, Der D. Mit grossem hazze und óch der nit 15490 De» unz dar vil lange zit Trüc der Spanjol Avenis Dem ellenthaften herren wis. Das wart gar verebent do, Die künge sündent sich also 15495 Mit státer vestenunge Das Wilhelm der junge Avenises tohter nam; Die süne in baiden wol gezam. Si warent edel und rich, 15500 Gütes, adelkait gelich, In hoher wirdi wol geborn. Der edel degen us erkorn, Von Flandern grave Rubert, Der hoh gelopte fürste wert, 15505 Was tot, als ich vernomen han, Und hate erben niht gelan Wan ain juncvrówelin Schöne und jung, die solte sin Erbe iuber allen den gewalt 15510 Den do lie der fürste balt, Joch menges güt, herschaft, lant. Diu nam Jofriden von Brabant, Den jungen fürsten hohgemüt. Herschaft, lant, lat und git 15515 Gab si im gar in sine hant. Das schif der kunic von Engellant Und dar zü dü werdekait Diu ie dem fürsten was berait, Das der werde unverzagete 15520 Ir kinthait wol behagete. Io man den unverzagten helt 15492. wis, w aus v gebessert. 15498. verebent cW, u'bent D. 15502. der edel degen auz erchoren W (fol. 108b), ähnlich in c, fehlt D. 15510. balt (das b auf Rasur, wohl um Stelle eines w) c, palt W, wert D. 15511. Joch menges D, ich meine cW.
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Ze allen tugenden userwelt, Den künic Wilhelmen, Sach des wunsches palmen 15525 Mit des lobes sige tragen, Und sich im nieman in den tagen In allen Cristan richen Kunde an lobe gelichen Nach dirre welte prise, 15530 Der tugende riche wise Gedaht an die werdekait Und an die grossen salde brait [87c] Die er uf der erde hie ‚Von Gottes genaden enpfie, 15535 Und began lib und güt Ze allen ziten und den mut In Gottes namen tailen Und im da mitte vailen Das iemer wernde riche: 15540 Er stifte riliche Vil spitale und closter, Mit sinem güte lost er Vil gevangen us den banden; In allen sinen landen 15545 Benam der fürste degen güt Mengem man sin armüt. Er hies machen güte wege, Bruggen, notürfte stege Machot er durch der lüte not, 15550 Zol und ungelt er verbot Und swas den lüten schaden tüt. Uf Gottes gnaden stünt sin müt Mit minneclichem herzen gar, 15527. 15535. 15536. allen cW, fehlt D. began cW, begab D. den cW, der D. 15543. gewangen. 15545. stolcze tegen c, werde fürst W. 15551. sehaiden D, schaden cW. 15556 58. Schn sterch reichhait iugent Gewalt witz (wicze krafft c) noch chunst Der werlde lob noch (vnd dch e) ir gunst W (fol. 108 c), 247 Wan er sach wol und nam des war 15555 Das weder kraft noch tugent, Schöne, sterke, richańt, jugent, Gewalt, wizze kraft noch kunst, Der welte lob noch ir gunst Dem grimmen tot endrinnen kan. 15560 Hie begund er gedenken an Und warp mit siner krone Nach iemer werndem lone Und umbe den ewigen lip. Er und sin herzeliebes wip, 15565 Die edeln, sálgen, riche Lepten sálecliche Gar ane missewende Unz an ir baider ende. Nach sinen ziten wart erkorn, 15570 Als es da vor was gesworn, Sin sun der nach im was genant, Ze künge alda ze Engellant. Der lies, als ich han vernomen, Allen sinen nach komen 15575 Normandie diu grafschaft ; Die «imet nu mit gewaltes kraft Dem künic von Engellant, Als üns allen ist erkant, Der künie von Franriche, 15580 Wan si gelegenliche Siner herschaft ist gelegen. Jofrit der tugentriche degen, Des künges sun von Engellant, c ganz ähnlich, statt dessen verderbt und auf zwei Zeilen zusammengezogen: Gewalt wizze kraft noch iugent (i über t) Der welte kunst (alles übrige fehlt) D. 15564. sim. 15565. selden cW. 15575. gräsfschaft. 15576. nymt c, niemant W, kumet D.
Ze allen tugenden userwelt, Den künic Wilhelmen, Sach des wunsches palmen 15525 Mit des lobes sige tragen, Und sich im nieman in den tagen In allen Cristan richen Kunde an lobe gelichen Nach dirre welte prise, 15530 Der tugende riche wise Gedaht an die werdekait Und an die grossen salde brait [87c] Die er uf der erde hie ‚Von Gottes genaden enpfie, 15535 Und began lib und güt Ze allen ziten und den mut In Gottes namen tailen Und im da mitte vailen Das iemer wernde riche: 15540 Er stifte riliche Vil spitale und closter, Mit sinem güte lost er Vil gevangen us den banden; In allen sinen landen 15545 Benam der fürste degen güt Mengem man sin armüt. Er hies machen güte wege, Bruggen, notürfte stege Machot er durch der lüte not, 15550 Zol und ungelt er verbot Und swas den lüten schaden tüt. Uf Gottes gnaden stünt sin müt Mit minneclichem herzen gar, 15527. 15535. 15536. allen cW, fehlt D. began cW, begab D. den cW, der D. 15543. gewangen. 15545. stolcze tegen c, werde fürst W. 15551. sehaiden D, schaden cW. 15556 58. Schn sterch reichhait iugent Gewalt witz (wicze krafft c) noch chunst Der werlde lob noch (vnd dch e) ir gunst W (fol. 108 c), 247 Wan er sach wol und nam des war 15555 Das weder kraft noch tugent, Schöne, sterke, richańt, jugent, Gewalt, wizze kraft noch kunst, Der welte lob noch ir gunst Dem grimmen tot endrinnen kan. 15560 Hie begund er gedenken an Und warp mit siner krone Nach iemer werndem lone Und umbe den ewigen lip. Er und sin herzeliebes wip, 15565 Die edeln, sálgen, riche Lepten sálecliche Gar ane missewende Unz an ir baider ende. Nach sinen ziten wart erkorn, 15570 Als es da vor was gesworn, Sin sun der nach im was genant, Ze künge alda ze Engellant. Der lies, als ich han vernomen, Allen sinen nach komen 15575 Normandie diu grafschaft ; Die «imet nu mit gewaltes kraft Dem künic von Engellant, Als üns allen ist erkant, Der künie von Franriche, 15580 Wan si gelegenliche Siner herschaft ist gelegen. Jofrit der tugentriche degen, Des künges sun von Engellant, c ganz ähnlich, statt dessen verderbt und auf zwei Zeilen zusammengezogen: Gewalt wizze kraft noch iugent (i über t) Der welte kunst (alles übrige fehlt) D. 15564. sim. 15565. selden cW. 15575. gräsfschaft. 15576. nymt c, niemant W, kumet D.
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248 Bejagte an lob mit siner hant 15585 Das zem besten wart erkorn. Von des geslehte wart geborn Herzog Jofrit von Brabant, Durch den Got das raine lant Und sin vil hailiges grab 15590 Ze Jerusalem her wider gab Siner lieben kristenhait, Als es mit siner hant er strat Der edel Gottes dienestman. Sines werden vatter an 15595 Was der wise wigant, Jofrit der fürste von Brabant, Der edel degen unverzaget, Als üns diu aventure saget: Diu hat hie an endes zil, [88a] Von der ich nih me sprechen wil. 15601 Von Francriche in thiusche lant Wurden disiu mare gesant Bi ainem hoveschen werden mam, Der wol nach eren werben kan 15605 In siner zü legender jugent Mit zuht, mit manlicher iugent, Von Ravenspurg Johannes. Diu getat des werden mannes Wart im an walschen büchen. kunt, 15610 Und brahte si do sa ze stunt 15584. an D — ain cW. 15586. von dez geslachte wart gepórn W (fol. 108d), c ähnlich, fehlt D. 15594. watt. 15595. Mit den Worten: waz der weise bricht W ab. 15601 bis zum Schlusse vgl. auch HMS 4, 048 Anm.1; 542 Anm.4; 545 Anm. 2 und wieder 548 Anm. 1. 15606. tugent c, iugent D. 15607. von c, Ven D. 15611 und 12 umgestellt bei HMS a.a. O. 15612. er c, fehlt D. Mit im her in thiusche lant, Alse er si geschriben vant, Dar uf ob er den funde Der si getihten kunde, 15615 Das sie von im berihtet Und in thüsche wurdent getihtet Durch siner vrówen werden grüz, Der er wil und dienen müz, Ob das büch iender kàme, 15620 Das si ez von im vernàme, Ob si ze lange stunde Dar an gesenftern kunde, Das óch si im den sinen pin Senfterte und den kumber sin. 15625 Von dem wart dis máre Wie es geschehen wäre, Ainem knappen erkant, Der ist Rüdolf genant, Ain dienest man ze Muntfort, 15680 Der hat es braht unz an das ort, Der óch das büch getihtet hat Wie durch ńnsers schefares rat Der güte Gerhart löste Von grossem untroste 15635 Ain edel kumberhafte diet, Und der das märe beschiet Wie diu süze Gottes kraft Bekerte von der haidenschaft Den güten Josofaten, 15614. gerichten c, berichten HMS a. «. 0. 15616. wirde c. 15617. werden frouwen c. 15618. vil. 15621. lange c, lande D. 15623. Das, a aus e gebessert. a. a. O., in D, yn c. 15625. dem c, den D. 15627. einem c, ainen D. 15631. gerichtet c. 15632. schüppfers c. 15633. gerhart cd, getat D. im HMS
248 Bejagte an lob mit siner hant 15585 Das zem besten wart erkorn. Von des geslehte wart geborn Herzog Jofrit von Brabant, Durch den Got das raine lant Und sin vil hailiges grab 15590 Ze Jerusalem her wider gab Siner lieben kristenhait, Als es mit siner hant er strat Der edel Gottes dienestman. Sines werden vatter an 15595 Was der wise wigant, Jofrit der fürste von Brabant, Der edel degen unverzaget, Als üns diu aventure saget: Diu hat hie an endes zil, [88a] Von der ich nih me sprechen wil. 15601 Von Francriche in thiusche lant Wurden disiu mare gesant Bi ainem hoveschen werden mam, Der wol nach eren werben kan 15605 In siner zü legender jugent Mit zuht, mit manlicher iugent, Von Ravenspurg Johannes. Diu getat des werden mannes Wart im an walschen büchen. kunt, 15610 Und brahte si do sa ze stunt 15584. an D — ain cW. 15586. von dez geslachte wart gepórn W (fol. 108d), c ähnlich, fehlt D. 15594. watt. 15595. Mit den Worten: waz der weise bricht W ab. 15601 bis zum Schlusse vgl. auch HMS 4, 048 Anm.1; 542 Anm.4; 545 Anm. 2 und wieder 548 Anm. 1. 15606. tugent c, iugent D. 15607. von c, Ven D. 15611 und 12 umgestellt bei HMS a.a. O. 15612. er c, fehlt D. Mit im her in thiusche lant, Alse er si geschriben vant, Dar uf ob er den funde Der si getihten kunde, 15615 Das sie von im berihtet Und in thüsche wurdent getihtet Durch siner vrówen werden grüz, Der er wil und dienen müz, Ob das büch iender kàme, 15620 Das si ez von im vernàme, Ob si ze lange stunde Dar an gesenftern kunde, Das óch si im den sinen pin Senfterte und den kumber sin. 15625 Von dem wart dis máre Wie es geschehen wäre, Ainem knappen erkant, Der ist Rüdolf genant, Ain dienest man ze Muntfort, 15680 Der hat es braht unz an das ort, Der óch das büch getihtet hat Wie durch ńnsers schefares rat Der güte Gerhart löste Von grossem untroste 15635 Ain edel kumberhafte diet, Und der das märe beschiet Wie diu süze Gottes kraft Bekerte von der haidenschaft Den güten Josofaten, 15614. gerichten c, berichten HMS a. «. 0. 15616. wirde c. 15617. werden frouwen c. 15618. vil. 15621. lange c, lande D. 15623. Das, a aus e gebessert. a. a. O., in D, yn c. 15625. dem c, den D. 15627. einem c, ainen D. 15631. gerichtet c. 15632. schüppfers c. 15633. gerhart cd, getat D. im HMS
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15640 Wie im das kunde raten Barlames wiser munt: Der knappe ich bin. do mir wart kunt Disiu aventüre, Nach miner sinne stüre 15645 Geluste des von herzen mich Durch werder lüten gunst, das ich Mine kunst versüchte dran, Als ich ir von erst began. Mich bat an tugende richer helt, 15650 Der da für ist us erwelt Er si an hohem müte, An werdekait, an gite Wahsende aller tágelich, . Das ich dran árbaite mich [88b] Ze dienste siner vrówen, 15656 Das si gerüchte schówen Sines herzen willen dran, Das er ir státer dienestman Iemer státe wesen wil 15660 Getrüweliche alliu siniu zil, Als er ir her gedienet hat: Das ist der schenke Künrat Von Wintersteten. durch den han Ich min arbait dran getan, 15642. vor mr strichen. 15646. steht ich, doch dwch- gunst cd, künst D. 15652. mit güte cd und HMS a. a. O. 15654. dran, die beiden letzten Buchstaben durch einen Tintenfleck verdeckt, aber noch zu lesen. 15659. vil. 15665. vgl. V. 2318 f. 15666. wer es c, wer esz ab'd, wer aber ez HMS a. a. O. 15672. weller c, welch' d, swelscher D. lebt, b aus h gebessert. 249 15665 Als ich hie vor han gejehen. War aber durch in niht geschehen, Dannoch hate ich niht verlan Ich müste dran gedienet han Alien werden wiben 15670 Und tugengernden liben, Es sig man oder wip, In swelcher wirde lebt sin lip, Durch die wil ich min arbait An dis getihte han gelait, 11675 Das si mir genádic sin Und mir ir güte machen schin Und mine unkunst wol fügen Und früntlichen rügen, Ob ich unkünstliche han 15680 Disen máren her getan: Swas min frünt mir fruindes rat Irzaiget án missetat, Ob mir der rat ze staten stat Unde mich niht under wegen lat, 15685 Der lait an mich der trüwen wat Und tüt mir wol, swie ez ergać. Dis ist ain vriunilich getat. Nu helfe uns der erbermde sat! Dis mâre alhie an ende hat. 15678. ich d, fehlt D. 15678. früntlichen Ded, in vriuntschefte HMS a. a. O. 15680. disen mere c. 15681. Sw, D, swelcher HMS «a. a, O., weler c, Welcher d. 15684. vnder wegen D, tumplichc irren cd und HMS a. a. O. 15685 und 86 in cd umgestellt. cd, wa : erga D. 15687 und 88 so c, fehlen D. 15687 steht wuch in d, während 15688 in d fehlt. 15689. hat cd, ha D. wat : ergat OEE — —
15640 Wie im das kunde raten Barlames wiser munt: Der knappe ich bin. do mir wart kunt Disiu aventüre, Nach miner sinne stüre 15645 Geluste des von herzen mich Durch werder lüten gunst, das ich Mine kunst versüchte dran, Als ich ir von erst began. Mich bat an tugende richer helt, 15650 Der da für ist us erwelt Er si an hohem müte, An werdekait, an gite Wahsende aller tágelich, . Das ich dran árbaite mich [88b] Ze dienste siner vrówen, 15656 Das si gerüchte schówen Sines herzen willen dran, Das er ir státer dienestman Iemer státe wesen wil 15660 Getrüweliche alliu siniu zil, Als er ir her gedienet hat: Das ist der schenke Künrat Von Wintersteten. durch den han Ich min arbait dran getan, 15642. vor mr strichen. 15646. steht ich, doch dwch- gunst cd, künst D. 15652. mit güte cd und HMS a. a. O. 15654. dran, die beiden letzten Buchstaben durch einen Tintenfleck verdeckt, aber noch zu lesen. 15659. vil. 15665. vgl. V. 2318 f. 15666. wer es c, wer esz ab'd, wer aber ez HMS a. a. O. 15672. weller c, welch' d, swelscher D. lebt, b aus h gebessert. 249 15665 Als ich hie vor han gejehen. War aber durch in niht geschehen, Dannoch hate ich niht verlan Ich müste dran gedienet han Alien werden wiben 15670 Und tugengernden liben, Es sig man oder wip, In swelcher wirde lebt sin lip, Durch die wil ich min arbait An dis getihte han gelait, 11675 Das si mir genádic sin Und mir ir güte machen schin Und mine unkunst wol fügen Und früntlichen rügen, Ob ich unkünstliche han 15680 Disen máren her getan: Swas min frünt mir fruindes rat Irzaiget án missetat, Ob mir der rat ze staten stat Unde mich niht under wegen lat, 15685 Der lait an mich der trüwen wat Und tüt mir wol, swie ez ergać. Dis ist ain vriunilich getat. Nu helfe uns der erbermde sat! Dis mâre alhie an ende hat. 15678. ich d, fehlt D. 15678. früntlichen Ded, in vriuntschefte HMS a. a. O. 15680. disen mere c. 15681. Sw, D, swelcher HMS «a. a, O., weler c, Welcher d. 15684. vnder wegen D, tumplichc irren cd und HMS a. a. O. 15685 und 86 in cd umgestellt. cd, wa : erga D. 15687 und 88 so c, fehlen D. 15687 steht wuch in d, während 15688 in d fehlt. 15689. hat cd, ha D. wat : ergat OEE — —
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Namenverzeichnis." Absolôn, der sonst unbekannte Dichter des „Kaiser Friderich" und Freund Rudolfs. von Ab- solône 2209. (Nom. Alex. 3249). Adam s. Adân. Adân (Adam), Graf von Seeland 702. 1093. 2113; 486. 960. Akkus. Adânen (Adamen) 1111. Alân, König von Irland, über- zieht Savine mit Krieg, wird von Amelot, bezw. Willehalm, zurückgeschlagen 8796. 11808. 11836. 11851. 11913. 11968. 12006. 12017. 12274. 12365. 12602. 13169. 13716. 13776. 13856; 8407. 12123. 14555. Genet. Alânes 12109. Dat. Alâne 12626. Akkus. Alânen (Alan) 11952. Alânes tohter, namentlich nicht aufgefülrt; vermählt mit Ko- radîz [II.], dem Sohne Amelots 13717. 13859. 14555]. Albreht von Kemenâten, her, der bekannte Dichter 2244. (Alex. 3252.) Amalie, Amalýe s. Amelie. Amelîe (Amalie, Amalýe, Ame- lýe), Tochter des Königs Reinher und der Beatrise von England, Willehalms Ge- liebte, später Frau, als solche Herzogin von Brabant und Königin von England. Akros- tichon: 5595— 5600; ferner 3746. 4051. 4853. 6289. 9116. 9690. 9776. 12391. 13215. 15427; 4315. 4771. 4856. 4899. 5435. 6238. 6256. 8169. 8901. 9484. 11287. 12833. 12854. 12913. 13410. 13412. 13509. 14729. 14899. 15445. Genet. Amelien (Amalýen u. s. f.) 6415; 4600. 7195. 14011. 14938. Dat. Amelien 4354. 4787. 8021. 13026. 13819. 13907. 14042. 14294; 4044. 12824. 13182. 13375. 13620. 14725. 14753. Akkus. Amelien 3915. 5395. 5856. 6441. 9474. 10407. 11707. 12224. 13881; 13337. 14715. Amelôt (Amilot, Amylot, Amý- lot), König von Norwegen, Schwiegersohn des Königs Koradiz von Kornwall, Vater der Duzabêle 10186. 10484. 10556. 10584. 10653. 10671. 10681. 11554. 11603. 11883. 11932. 11973. 12155. 12189. 12281. 12342. 12368. 12606. 12623. 12644. 13073. 13158. 13601. 13725. 13770. 13785. 13874. 14273. 14571. 14597; 10043. 10166. 10700. 10843. 10869. 10878. 11691. 12115. 12636. 13282. 13497. 13579. 13729. 14089. 14118. 14260. 14584. Genet. Amelôtes 10056. 10724. 11547. 12060. 12662. 13858. Dat. Amelôte 12016. 12020. 13746. 14390. Amelotes sun, s. unter Koradiz *) Die Anordnung der Lemmata ist nach ihrer gewöhnlichen mhd. Orthographie erfolgt, die Schreibung der Hss. steht in () daneben, u.z. die von D ohne nähere Bezeichnung, die von MW dagegen stets mit dieser Sigle. Fette Ziffern bedeuten, dafs der Name im Reime steht. In [] sind solche Namen verzeichnet, die im Gedichte nicht selbst aufgeführt, blofs umschrieben sind, und solche, die historisch erschlossen sind. Den selteneren Namen, die auch in den andern Dichtungen Rudolfs vorkommen, habe ich am Schlusse des betreffenden Lemmas diese Stellen in () angehängt; geograph. Exkurs der Weltchronik bezieht sich auf die Ausg. von Doberentz in Zachers Zs. 17, p. 170 u. ff., die Citate aus dem Alexander auf Beitr. 29, 414 u. ff.
Namenverzeichnis." Absolôn, der sonst unbekannte Dichter des „Kaiser Friderich" und Freund Rudolfs. von Ab- solône 2209. (Nom. Alex. 3249). Adam s. Adân. Adân (Adam), Graf von Seeland 702. 1093. 2113; 486. 960. Akkus. Adânen (Adamen) 1111. Alân, König von Irland, über- zieht Savine mit Krieg, wird von Amelot, bezw. Willehalm, zurückgeschlagen 8796. 11808. 11836. 11851. 11913. 11968. 12006. 12017. 12274. 12365. 12602. 13169. 13716. 13776. 13856; 8407. 12123. 14555. Genet. Alânes 12109. Dat. Alâne 12626. Akkus. Alânen (Alan) 11952. Alânes tohter, namentlich nicht aufgefülrt; vermählt mit Ko- radîz [II.], dem Sohne Amelots 13717. 13859. 14555]. Albreht von Kemenâten, her, der bekannte Dichter 2244. (Alex. 3252.) Amalie, Amalýe s. Amelie. Amelîe (Amalie, Amalýe, Ame- lýe), Tochter des Königs Reinher und der Beatrise von England, Willehalms Ge- liebte, später Frau, als solche Herzogin von Brabant und Königin von England. Akros- tichon: 5595— 5600; ferner 3746. 4051. 4853. 6289. 9116. 9690. 9776. 12391. 13215. 15427; 4315. 4771. 4856. 4899. 5435. 6238. 6256. 8169. 8901. 9484. 11287. 12833. 12854. 12913. 13410. 13412. 13509. 14729. 14899. 15445. Genet. Amelien (Amalýen u. s. f.) 6415; 4600. 7195. 14011. 14938. Dat. Amelien 4354. 4787. 8021. 13026. 13819. 13907. 14042. 14294; 4044. 12824. 13182. 13375. 13620. 14725. 14753. Akkus. Amelien 3915. 5395. 5856. 6441. 9474. 10407. 11707. 12224. 13881; 13337. 14715. Amelôt (Amilot, Amylot, Amý- lot), König von Norwegen, Schwiegersohn des Königs Koradiz von Kornwall, Vater der Duzabêle 10186. 10484. 10556. 10584. 10653. 10671. 10681. 11554. 11603. 11883. 11932. 11973. 12155. 12189. 12281. 12342. 12368. 12606. 12623. 12644. 13073. 13158. 13601. 13725. 13770. 13785. 13874. 14273. 14571. 14597; 10043. 10166. 10700. 10843. 10869. 10878. 11691. 12115. 12636. 13282. 13497. 13579. 13729. 14089. 14118. 14260. 14584. Genet. Amelôtes 10056. 10724. 11547. 12060. 12662. 13858. Dat. Amelôte 12016. 12020. 13746. 14390. Amelotes sun, s. unter Koradiz *) Die Anordnung der Lemmata ist nach ihrer gewöhnlichen mhd. Orthographie erfolgt, die Schreibung der Hss. steht in () daneben, u.z. die von D ohne nähere Bezeichnung, die von MW dagegen stets mit dieser Sigle. Fette Ziffern bedeuten, dafs der Name im Reime steht. In [] sind solche Namen verzeichnet, die im Gedichte nicht selbst aufgeführt, blofs umschrieben sind, und solche, die historisch erschlossen sind. Den selteneren Namen, die auch in den andern Dichtungen Rudolfs vorkommen, habe ich am Schlusse des betreffenden Lemmas diese Stellen in () angehängt; geograph. Exkurs der Weltchronik bezieht sich auf die Ausg. von Doberentz in Zachers Zs. 17, p. 170 u. ff., die Citate aus dem Alexander auf Beitr. 29, 414 u. ff.
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[IL], anfangs nicht namentlich aufgeführt. [Amelötes wip, namentlich nicht aufgeführt, Tochter des Königs Koradiz von Kornwall 10056.] Amilöt s. Amelót. Anschouwe (Ansôwe, M: An- schowe), die Grafschaft Anjou : 525. Ansówe s. das Vorhergehende. Arialt, Graf von Provenze, s. auch der Provenzal 6419; 6182. 6685. 7240. Akkus. Arialten 7705; Arialden 7713. | Arragûn, Künigreich Arragon 6166. 8444; 6123. 6367. 6619. 7235. 7686. Arragüneise (Arragunarise, W: Arragovneyse), die — die von Arragün 6645. Artûs, Kônig. Gen. Artüses (Ar- toses) 2235. Dat. Artüse 2260. (Nom. Artüs g. Gerh. 5918. Gen. Artüses Alex. 20670.) Asia (Asya), Asien 10264. Avenis (Avenys), König von Spanien, Gegner und Kivale Willehalms, s. auch der Spanjôl | | 1 7221. 7365. 7414. 7430. 7448. | 7793. 7990. 8119. 8141. 8555. : 8992. 9693. 10209. 10338. ; 15491; 8385. 8761. 12482. Genet. Avenîses 15497. Akkus. Avenisen 7665. 10279; 9262. [Avenises tohter, | тети ст, 9270. | nicht aufgeführt, vermählt mit | Willehalm [IIT.] 15497.] Avens, Stadt (Avesnes in Nord- frankreich?) 433. 638. Aventiure, Frau, personifiziert | 2118. 2152; 2100. 2169. 2301. | . Blaneheflür, aus Konrad F'lecks 12213. 12239. 12268. Baldewin, Graf, Abgesandter des Königs Witekin von Düne- mark am Hofe Amelots von : Norwegen 10537. Barban s. Brabant, der. i Namenverzeichnis. Barbefluot, der Austrittshafen des Kontinents nach England (Barfleur bei Cherbourg?) 8749; 8752. Barlaam (Barlam), aus Rudolfs Gedichte zitiert. lààmes 15641. (Alex. 3284.) Béátrise (Peatrise, Paratrise), Königin von England, Ge- mahlin Reinhers, Amelies 4183. 4816. 10388. 12847. trisen 13514. Dat. Béatrisen (Paratrisen) 3690. 9006. 12784. 14494. trisen (Paratrisen) 3749. 9463. 14713. Belin (Pelin), Konig von Wa- schůnje 6174. 6652; 7227. Akkus. Belinen 6671. Belloýs s. den Folgenden. Bellowis (Belloys, Belloýs, Pel- loys, Pelloýs, Polloýs, M m- | mer Bellowis), Burggraf von Scharters 531. 678. 1175. 2116. Beriet, s. das I'olgende. Berite (Beriet, M: Berite, Be- reite, W: Geraite), Tochter des Grafen Olivier von Plois, welche beim Turnier von dem Poy den Preis verteilt 7182 (7894. 7941 M). Bernant, Graf von Normandie, | Vater Ilies 6969. 7003. 7064. 1069; 7022. 15001. Genet. Bernandes 193. Bernart s. Bernhart. Bernhart (Bernart, Bernant), Graf von Holland 6207. Akkus. Bernharden 6683. Berrin s. Perrin. Gedichte citiert. Genet. Blan- cheflürs 2228. (Dat. Blanche- | flür Alex. 3243. Genet. Dar- | Mutter | 8186. | Genet. Béâ- : Akkus. Bêâ- | 934. 251 * Bluomental (blünden tal), Daniêl von, aus des Sirickers Ge- dichte citiert 2233. | Brabande, die==die von Brabant i 9267; 1197. 1305. 1310. 1357. 3718. 6675. 9253. Dat. den Brabanden 14756. Brabant (öfters Brabrant, s. dort), Herzogtum 253. 264. 309. 336. 399. 424. 468. | 699. 770. 849. 871. 948. 1089. 1189. 1279. 1456. 2361. | 2874. 2446. 2552. 2589. 3050. | 8108. 3229. 8509. 3901. | 5178. 5886. 5535. 5541. 5569. 5676. 5893. 5909. 5920. 5928. 5963. 6071. 6199. 6421. 6508. 6984. | 7168. 7282. 7403. 7452. 7534. 7682. 7805. 7875. 7923. 7947. 7987. 8325. i 8402. 8455. 8460. 8471. 8506. 8813. 9063. 9245. 9286. 9506. 9893. 10227. 10282. 10331. 13553. 13800. | 13821. 13884. 14106. 14113. | 14263. 11419. 14473. 14483. | 14528. 14578. 14645. 14726. | 14752. 14791. 14853. 14864. | 14879. 14896. 14911. 14922. | 15014. 15056. 15258. 15293. | 15299. 15348. 15356. 15382. | 15406. 15512. 15587. 15596; 5812. 7158. 8934. 13115. 13566. | (geogr. Exkurs d. W. 968). | Brabant (Barban), der = Wille- i halm, der Held des Gedichts | 6427. 7851. | Brabrant s. Brabant; diese Form findet sich an folgenden Stel- | len: 5535. 5569. 18115. : Brandenburc, Markgrafschaft 479. Burgunschois dervon Burgund 6212 (in Wolframs Parzival und Willehalm Burgunjoys). Blikér (W: Plicher) von Stei- | nach, der Dichter des Umbe- hanc. Akkus. Blikeren 2194. (Nom. Blikér Alex. 3207.) | € siehe unter K. Calverne s. Galverne.
[IL], anfangs nicht namentlich aufgeführt. [Amelötes wip, namentlich nicht aufgeführt, Tochter des Königs Koradiz von Kornwall 10056.] Amilöt s. Amelót. Anschouwe (Ansôwe, M: An- schowe), die Grafschaft Anjou : 525. Ansówe s. das Vorhergehende. Arialt, Graf von Provenze, s. auch der Provenzal 6419; 6182. 6685. 7240. Akkus. Arialten 7705; Arialden 7713. | Arragûn, Künigreich Arragon 6166. 8444; 6123. 6367. 6619. 7235. 7686. Arragüneise (Arragunarise, W: Arragovneyse), die — die von Arragün 6645. Artûs, Kônig. Gen. Artüses (Ar- toses) 2235. Dat. Artüse 2260. (Nom. Artüs g. Gerh. 5918. Gen. Artüses Alex. 20670.) Asia (Asya), Asien 10264. Avenis (Avenys), König von Spanien, Gegner und Kivale Willehalms, s. auch der Spanjôl | | 1 7221. 7365. 7414. 7430. 7448. | 7793. 7990. 8119. 8141. 8555. : 8992. 9693. 10209. 10338. ; 15491; 8385. 8761. 12482. Genet. Avenîses 15497. Akkus. Avenisen 7665. 10279; 9262. [Avenises tohter, | тети ст, 9270. | nicht aufgeführt, vermählt mit | Willehalm [IIT.] 15497.] Avens, Stadt (Avesnes in Nord- frankreich?) 433. 638. Aventiure, Frau, personifiziert | 2118. 2152; 2100. 2169. 2301. | . Blaneheflür, aus Konrad F'lecks 12213. 12239. 12268. Baldewin, Graf, Abgesandter des Königs Witekin von Düne- mark am Hofe Amelots von : Norwegen 10537. Barban s. Brabant, der. i Namenverzeichnis. Barbefluot, der Austrittshafen des Kontinents nach England (Barfleur bei Cherbourg?) 8749; 8752. Barlaam (Barlam), aus Rudolfs Gedichte zitiert. lààmes 15641. (Alex. 3284.) Béátrise (Peatrise, Paratrise), Königin von England, Ge- mahlin Reinhers, Amelies 4183. 4816. 10388. 12847. trisen 13514. Dat. Béatrisen (Paratrisen) 3690. 9006. 12784. 14494. trisen (Paratrisen) 3749. 9463. 14713. Belin (Pelin), Konig von Wa- schůnje 6174. 6652; 7227. Akkus. Belinen 6671. Belloýs s. den Folgenden. Bellowis (Belloys, Belloýs, Pel- loys, Pelloýs, Polloýs, M m- | mer Bellowis), Burggraf von Scharters 531. 678. 1175. 2116. Beriet, s. das I'olgende. Berite (Beriet, M: Berite, Be- reite, W: Geraite), Tochter des Grafen Olivier von Plois, welche beim Turnier von dem Poy den Preis verteilt 7182 (7894. 7941 M). Bernant, Graf von Normandie, | Vater Ilies 6969. 7003. 7064. 1069; 7022. 15001. Genet. Bernandes 193. Bernart s. Bernhart. Bernhart (Bernart, Bernant), Graf von Holland 6207. Akkus. Bernharden 6683. Berrin s. Perrin. Gedichte citiert. Genet. Blan- cheflürs 2228. (Dat. Blanche- | flür Alex. 3243. Genet. Dar- | Mutter | 8186. | Genet. Béâ- : Akkus. Bêâ- | 934. 251 * Bluomental (blünden tal), Daniêl von, aus des Sirickers Ge- dichte citiert 2233. | Brabande, die==die von Brabant i 9267; 1197. 1305. 1310. 1357. 3718. 6675. 9253. Dat. den Brabanden 14756. Brabant (öfters Brabrant, s. dort), Herzogtum 253. 264. 309. 336. 399. 424. 468. | 699. 770. 849. 871. 948. 1089. 1189. 1279. 1456. 2361. | 2874. 2446. 2552. 2589. 3050. | 8108. 3229. 8509. 3901. | 5178. 5886. 5535. 5541. 5569. 5676. 5893. 5909. 5920. 5928. 5963. 6071. 6199. 6421. 6508. 6984. | 7168. 7282. 7403. 7452. 7534. 7682. 7805. 7875. 7923. 7947. 7987. 8325. i 8402. 8455. 8460. 8471. 8506. 8813. 9063. 9245. 9286. 9506. 9893. 10227. 10282. 10331. 13553. 13800. | 13821. 13884. 14106. 14113. | 14263. 11419. 14473. 14483. | 14528. 14578. 14645. 14726. | 14752. 14791. 14853. 14864. | 14879. 14896. 14911. 14922. | 15014. 15056. 15258. 15293. | 15299. 15348. 15356. 15382. | 15406. 15512. 15587. 15596; 5812. 7158. 8934. 13115. 13566. | (geogr. Exkurs d. W. 968). | Brabant (Barban), der = Wille- i halm, der Held des Gedichts | 6427. 7851. | Brabrant s. Brabant; diese Form findet sich an folgenden Stel- | len: 5535. 5569. 18115. : Brandenburc, Markgrafschaft 479. Burgunschois dervon Burgund 6212 (in Wolframs Parzival und Willehalm Burgunjoys). Blikér (W: Plicher) von Stei- | nach, der Dichter des Umbe- hanc. Akkus. Blikeren 2194. (Nom. Blikér Alex. 3207.) | € siehe unter K. Calverne s. Galverne.
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252 Daniel von Bluomental (vom blůnden tal), aus dem Ge- dichte des Stickers citiert 2233. Desangelis s. unter Gilis. Desilvois, isels (Desilvoys, De- sylvoys, Desyrois; übrigens trennt ID. dreimal (de S.) und verbindet zweimal. M immer: Desilivois), Insel, bei Eng- land gelegen? 11951. 13029. 13103. 13723; 11795. Desylvoys s. Desilvois. Diebalt (Diebald, MW: Tibalt), Kónig (?) von Gahgünje 7228. 1644. 7677. Dietherich (Dietrich, Dirrich, Tierrich, Tyrrich, Tyrric, M: | Tierrich), Graf von Cham- pagne, Sohn des Grafen Perrin, s. auch der Schampanois [II] 5944. 6074. 6204. 6964; 6954. 7247. 7691. 8338. 8170. Akkus. Dietrichen (Tierrichen) 6655. 7286. Duzabéle (Duzabel, Diuzabele, | Diusabel, MW: Duzabele), Tochter des Königs Amelöt von Norwegen, später ver- mählt mit König Witekin von Dänemark. Akrostichon: 9785— 9742; ferner 10891. 11727; 10058. 11154. 11308. 11709. 12670. 13445. 14190. | 14917. 14950. Dat. Duzabélen | 13261. 13631. 13905. 14182. Akkus. Duzabélen 10203. 11681. 13320. 13877. 14235. Eberwie (Ebervic), Erzbistum York? 14449. (g. Gerh. von Eberwige 5337). Ekken (?), her, aus dem Ge- dichte des von Linouwe citiert. Genet. Ekkennes 2227. Ek- kenes (M: Ereckes, W: Eikins) 7102. Elbe, Flufs 492 (geogr. Exckwrs | der Weltchr. 929. 976). Namenverzeichnis. Elemant s. Elimant. Elie s. Ilie. Elimant (Elfman, Elemant), | Konig von Portugal 6180. | Parzival Gascan, Gascon). 6553. 7716. 8459; 6688. | Gahmuret, aus Wolframs Par- i | | | Gahgünje, die Gascogne 7228; 7677 (ebenso geograph. Exkurs der Weltchr. 1246, in Wolframs Elise (Elyse), Herzogin von! zival citiert 1826. Dat. Gah- Brabant, Gemahlin Jofrils, murete (Gahmurte) 7834. Adoptivmutter Wiülehalms ' Galverne (Galvern, M immer: (ihre Abstammung wird nicht Calverne), die Haupststadt angegeben) 2593. 9904. 14930. Norwegens 10932. 10956; 15074; 2670. (14580.) | 10796. 10813. 10871. 10923. Elÿe s. Ilie. ; 11042. 11067. 11311. 11360. Elÿse s. Elise. 11367. 11576. 11608. 12171. Engellant 2880. 2975. 3255. 190685. 3465. 3626. 3688. 3748. ' Gant, das Herzogtum Kent 3909. 4656. 5385. 5484. 14440 (g. Gerh. Kant 6099. 5532. 6836. 7995. 8122. 6168. 6199). 8131. 8147. 8578. 8662. | Gelis, Sante s. Gilis. 8763. 9095. 9339. 9342. Gerhart, (Getat) der guote, aus 10214. 10381. 10507. 11804. * des Dichters Epos citiert 12335. 12356. 13346. 13478. 15633. (Alea. 3281.) 13511. 14129. 14264. 14413. | Gerión, Kónig von Navarren 14420. 14470. 14523. 14611. 6186. 6667. 7470; 6679. 14646. 14792. 14863. 14880. 7236. 7504. 7793. 14895. 15013. 15055. 15270. | Gilbert, König von Arragin 15279. 15367. 15381. 15516. 6123. 6367. 6619. 7235; 15572. 15577. 15583; 6949. 7686. 6167. 8444. 8139. 8754. 8767. 8774. 8777. 8991. 14113. 14287. 14634. 15297. 15858. ze Engellanden 14301. Engellender, die die Eng- länder. Genet. der Engellender 9244. Erec, aus Hartmanns Epos ci- tiert. Genet. Ereckes (Ereches) 2177. Eschenbach (Eschibach, Esci- Gilien, Sante (ohne lant) s. auch das I'olgende 8335. Gilienlant, Sante, Grafschaft s. auch das folgende 511. 7667. 8096. 8449. Dat. S. Gilien lande 7261. Gilis, San(te) (Sante Gilis, Sancte Gylis, Sante Gylis, M: Sante- gelis, Sangelis, Desangelis), Grafschaft s. auch die beiden Vorhergehenden 641. 1085; bach), Wolfram von 2179. 928. 1199. 7833. (Alex. 3134.) Gillelm (Gilhelm, Gillem, Wil- Estilant (Estÿlant, Estÿval, helm, Gillehelm, M: Gilhelm, Estimant, M: Estilant, W: Estenlant), Esthland, s. auch wnter Estônje 10639. 10741. 10755. 11087. 11192. 11221. 12638. 13295; 11044. 11202. 11675. Estônje (Estonÿe), Jsthland, s. , auch unter Estilant 10696. ! 11627. 12633; 14158. Gillelm, Wilhelm, W: Gilhelm, Wilhalm), von Frankreich, Sohn des Königs Philipp von Frankreich s. auch unter der Franzois 5933. 6953. 7246. 7285. 8337. 8403. Girart (Gierart, Gierrart, Girrat, Gyrart, Gyrart, Gyrant, Gier- rare, Gerhart, M: Gyrart, W:
252 Daniel von Bluomental (vom blůnden tal), aus dem Ge- dichte des Stickers citiert 2233. Desangelis s. unter Gilis. Desilvois, isels (Desilvoys, De- sylvoys, Desyrois; übrigens trennt ID. dreimal (de S.) und verbindet zweimal. M immer: Desilivois), Insel, bei Eng- land gelegen? 11951. 13029. 13103. 13723; 11795. Desylvoys s. Desilvois. Diebalt (Diebald, MW: Tibalt), Kónig (?) von Gahgünje 7228. 1644. 7677. Dietherich (Dietrich, Dirrich, Tierrich, Tyrrich, Tyrric, M: | Tierrich), Graf von Cham- pagne, Sohn des Grafen Perrin, s. auch der Schampanois [II] 5944. 6074. 6204. 6964; 6954. 7247. 7691. 8338. 8170. Akkus. Dietrichen (Tierrichen) 6655. 7286. Duzabéle (Duzabel, Diuzabele, | Diusabel, MW: Duzabele), Tochter des Königs Amelöt von Norwegen, später ver- mählt mit König Witekin von Dänemark. Akrostichon: 9785— 9742; ferner 10891. 11727; 10058. 11154. 11308. 11709. 12670. 13445. 14190. | 14917. 14950. Dat. Duzabélen | 13261. 13631. 13905. 14182. Akkus. Duzabélen 10203. 11681. 13320. 13877. 14235. Eberwie (Ebervic), Erzbistum York? 14449. (g. Gerh. von Eberwige 5337). Ekken (?), her, aus dem Ge- dichte des von Linouwe citiert. Genet. Ekkennes 2227. Ek- kenes (M: Ereckes, W: Eikins) 7102. Elbe, Flufs 492 (geogr. Exckwrs | der Weltchr. 929. 976). Namenverzeichnis. Elemant s. Elimant. Elie s. Ilie. Elimant (Elfman, Elemant), | Konig von Portugal 6180. | Parzival Gascan, Gascon). 6553. 7716. 8459; 6688. | Gahmuret, aus Wolframs Par- i | | | Gahgünje, die Gascogne 7228; 7677 (ebenso geograph. Exkurs der Weltchr. 1246, in Wolframs Elise (Elyse), Herzogin von! zival citiert 1826. Dat. Gah- Brabant, Gemahlin Jofrils, murete (Gahmurte) 7834. Adoptivmutter Wiülehalms ' Galverne (Galvern, M immer: (ihre Abstammung wird nicht Calverne), die Haupststadt angegeben) 2593. 9904. 14930. Norwegens 10932. 10956; 15074; 2670. (14580.) | 10796. 10813. 10871. 10923. Elÿe s. Ilie. ; 11042. 11067. 11311. 11360. Elÿse s. Elise. 11367. 11576. 11608. 12171. Engellant 2880. 2975. 3255. 190685. 3465. 3626. 3688. 3748. ' Gant, das Herzogtum Kent 3909. 4656. 5385. 5484. 14440 (g. Gerh. Kant 6099. 5532. 6836. 7995. 8122. 6168. 6199). 8131. 8147. 8578. 8662. | Gelis, Sante s. Gilis. 8763. 9095. 9339. 9342. Gerhart, (Getat) der guote, aus 10214. 10381. 10507. 11804. * des Dichters Epos citiert 12335. 12356. 13346. 13478. 15633. (Alea. 3281.) 13511. 14129. 14264. 14413. | Gerión, Kónig von Navarren 14420. 14470. 14523. 14611. 6186. 6667. 7470; 6679. 14646. 14792. 14863. 14880. 7236. 7504. 7793. 14895. 15013. 15055. 15270. | Gilbert, König von Arragin 15279. 15367. 15381. 15516. 6123. 6367. 6619. 7235; 15572. 15577. 15583; 6949. 7686. 6167. 8444. 8139. 8754. 8767. 8774. 8777. 8991. 14113. 14287. 14634. 15297. 15858. ze Engellanden 14301. Engellender, die die Eng- länder. Genet. der Engellender 9244. Erec, aus Hartmanns Epos ci- tiert. Genet. Ereckes (Ereches) 2177. Eschenbach (Eschibach, Esci- Gilien, Sante (ohne lant) s. auch das I'olgende 8335. Gilienlant, Sante, Grafschaft s. auch das folgende 511. 7667. 8096. 8449. Dat. S. Gilien lande 7261. Gilis, San(te) (Sante Gilis, Sancte Gylis, Sante Gylis, M: Sante- gelis, Sangelis, Desangelis), Grafschaft s. auch die beiden Vorhergehenden 641. 1085; bach), Wolfram von 2179. 928. 1199. 7833. (Alex. 3134.) Gillelm (Gilhelm, Gillem, Wil- Estilant (Estÿlant, Estÿval, helm, Gillehelm, M: Gilhelm, Estimant, M: Estilant, W: Estenlant), Esthland, s. auch wnter Estônje 10639. 10741. 10755. 11087. 11192. 11221. 12638. 13295; 11044. 11202. 11675. Estônje (Estonÿe), Jsthland, s. , auch unter Estilant 10696. ! 11627. 12633; 14158. Gillelm, Wilhelm, W: Gilhelm, Wilhalm), von Frankreich, Sohn des Königs Philipp von Frankreich s. auch unter der Franzois 5933. 6953. 7246. 7285. 8337. 8403. Girart (Gierart, Gierrart, Girrat, Gyrart, Gyrart, Gyrant, Gier- rare, Gerhart, M: Gyrart, W:
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Gyrart, Gyrat), Kómg von: Esthland 10639. 10696. 10741. 11088. 12633. 13761. Dat. Girarte 14158. Akkus. Girar- . ten (Gierarten) 11221. 12638. Gillamür, König von Waleis, : Neffe des Königs Koradiz von Kornwall 10840. Glorgalaiz? s. unter Norgäleis 10852. Got, der Kiistengott. Nom. Vok. 907. 3027. 3196. 4695. 5423. 5526. 14807; 196. 354. : 1697. ; 585. 594. 1513. 1874. 1883. 2059. 2691. 2696. 2800. 3222. 3244. 3839. 4580. 4955. 5075. 5895. 5762. 6903. 7468. 8479. 8651. 9209. 9520. 9575. 9589. 9940. 10453. 10656. 10912. 11265. 11496. 11715. 12290. 12367. 12731. 12998. 13046. 13049. 13392. 13430. 13438. 13734. 14320. 14328. 14332. 14356. 14653. 15580. Genet. Gotes 2137. 2141. 3450. 4067. 6320. 7616. 9605. 10134. 11634. 11882. 11897. 11901. 12887. 14789. 14841. 15177. 15189. 15520. 15521. 15522. 15534. 15537. 15552. 15593. 15637. Dat. Gote (Got) 2412. 11455. 15093; 608. 1518. 2392. 2501. 3529. 4900. 8077. 8280. 8701. 9517. 10360. 11186. 11342. 11347. 11880. 11890. 12727. 13423. 18543. 15111. 15138. 15145. 15146. 15212. Akkus. Got 1555. 2908. 3395. 4837. 11173. 14643. 15129. 15178; 900. 3061. 3219. 5752. 9204. 9568. 10267. 10314. 11882. 12688. 12736. 12898. 14369. 14373. 14980. 15032. 15093. 15162. Gotfrit von Höhenlöch, der sonst unbekannte Dichter 1590. 2093. 2836. 4197. 5252. 2312. 3176. 5521. 8284. 9537. 10320. 11259. 12262. 12777. 13122. 13443. 4519. | Namenverzeichnis. eines 2239. | Gotfrit von Straßburg, der be- kannte Dichter. Genet. Goet- frides 2185. (Nom. Gotfrit Alex. 3153; 20621.) Grävenberc (Grageberch), her Wirnt von, der Dichter des | Wigalois 2201. (Alex. 3192.) | Gutschart (Gütschart, Güthart, Geschart, Gushart, MW: Gut- schart), König von Lifland 13761; 10641. 10695. 10746. 11273. 11369. 11387. 11396. 12634. Dat. Gutscharde 14157. Akkus. Gutscharten 11211. 12639. ) Hanegou, die Grafschaft Henne- gau 7402; 218. 264. 399. 5718. 5809. 5898. 5928. 7163. 15356. 15382. Haspingou, Grafschaft 484. 5740. [Heinrich ILI. Kónig von Eng- land? ist er, der seit seiner Thronbesteigung (1216) mit Philipp IL August, bezw. Ludwig VIII., Ludwig IX. von Frankreich, um den Be- hatte und im J. 1242 im einen erfolglosen Krieg mit Frank- reich verwickelt war, an dieser Stelle gemeint? 15577.] Hesse, Meister —, von Strafs- burg, der Schreiber, sonst un- bekannt 2280. Hóhenlóch, Gotfrit von, der sonst unbekannte Dichter eines grofsen Artus- Epos 2239. Hollant, Grafschaft 6688; 5736. 6208. [Humber, diu = der bei Hull mündende Flufs in England 14613 (M))]. Tlie (ye, Tochter Ilÿe, Elye, Elie), Bernants von der grofsen — Artus- Epos | sitz der Normandie zu kämpfen | 253 Normandie, Gemahlin Wille- halms von Orlens, die Mutter des Helden 191. 1048. 1635. 1977. 2107; 1771. Genet. Ilien 244. 7029. Dat. Ilien 581. Irlande, die — de von Irland, vgl. auch die Irlender 12067. Irlant (Yrlant, Yrlant, Ylant), Königreich 8407. 11935. 11953. 12147; 8789. 8796. 11809. 12084. 12086. 12136. 13716. 13776. 13856. Irlender, die = die von Irland, vgl. auch die Irlande 12028. Isels de Silvois s. Desilvois. Isöt, aus Gotfrits Tristan citiert 2187. Ispänje (Yspanje, Ispanya), Kö- nigreich Spanien, s. auch das Folgende 7364. 7449; 7999. 7991. 8141. 8555. 9269. 9280. 10210. 12477. 12491. Ispänjelant, s. das Vorhergehende 8611. Jerusalem, Stadt 15590. Jofrit [L] (Joffrit), Herzog von Brabant, Neffe des Königs Philipp von Frankreich, Adop- tivater Waillehalms, vermählt mit Elise (deren Herkunft wicht angegeben wird) 263. 336. 424. 685. 769. 849. 1189. 1279. 1311. 1365. 1387. 1456. 2342. 2455. 2567. 2590. 2961. 3039. 3050. 3083. 3277. 3511. 5566. 5576. 5664. 5891. 9908. 9912. 14532. 14537. 14693. 14726. 14790. 15021. 15049. 15090. 15160. 15596. Genet. Jofrides 482. 490. 860. 1393. 3230. Dat. Jofride (Jofriden) 707. 1605. 3184. 9557. 14473. Akkus. Jofriden 1179. 14864. Jofrit [IL] (Johfrit), der zweite Sohn Willehalms [IL.], Herzog von Brabant und Hennegau, vermählt mit der Tochter Ruperts von Flandern, Vater
Gyrart, Gyrat), Kómg von: Esthland 10639. 10696. 10741. 11088. 12633. 13761. Dat. Girarte 14158. Akkus. Girar- . ten (Gierarten) 11221. 12638. Gillamür, König von Waleis, : Neffe des Königs Koradiz von Kornwall 10840. Glorgalaiz? s. unter Norgäleis 10852. Got, der Kiistengott. Nom. Vok. 907. 3027. 3196. 4695. 5423. 5526. 14807; 196. 354. : 1697. ; 585. 594. 1513. 1874. 1883. 2059. 2691. 2696. 2800. 3222. 3244. 3839. 4580. 4955. 5075. 5895. 5762. 6903. 7468. 8479. 8651. 9209. 9520. 9575. 9589. 9940. 10453. 10656. 10912. 11265. 11496. 11715. 12290. 12367. 12731. 12998. 13046. 13049. 13392. 13430. 13438. 13734. 14320. 14328. 14332. 14356. 14653. 15580. Genet. Gotes 2137. 2141. 3450. 4067. 6320. 7616. 9605. 10134. 11634. 11882. 11897. 11901. 12887. 14789. 14841. 15177. 15189. 15520. 15521. 15522. 15534. 15537. 15552. 15593. 15637. Dat. Gote (Got) 2412. 11455. 15093; 608. 1518. 2392. 2501. 3529. 4900. 8077. 8280. 8701. 9517. 10360. 11186. 11342. 11347. 11880. 11890. 12727. 13423. 18543. 15111. 15138. 15145. 15146. 15212. Akkus. Got 1555. 2908. 3395. 4837. 11173. 14643. 15129. 15178; 900. 3061. 3219. 5752. 9204. 9568. 10267. 10314. 11882. 12688. 12736. 12898. 14369. 14373. 14980. 15032. 15093. 15162. Gotfrit von Höhenlöch, der sonst unbekannte Dichter 1590. 2093. 2836. 4197. 5252. 2312. 3176. 5521. 8284. 9537. 10320. 11259. 12262. 12777. 13122. 13443. 4519. | Namenverzeichnis. eines 2239. | Gotfrit von Straßburg, der be- kannte Dichter. Genet. Goet- frides 2185. (Nom. Gotfrit Alex. 3153; 20621.) Grävenberc (Grageberch), her Wirnt von, der Dichter des | Wigalois 2201. (Alex. 3192.) | Gutschart (Gütschart, Güthart, Geschart, Gushart, MW: Gut- schart), König von Lifland 13761; 10641. 10695. 10746. 11273. 11369. 11387. 11396. 12634. Dat. Gutscharde 14157. Akkus. Gutscharten 11211. 12639. ) Hanegou, die Grafschaft Henne- gau 7402; 218. 264. 399. 5718. 5809. 5898. 5928. 7163. 15356. 15382. Haspingou, Grafschaft 484. 5740. [Heinrich ILI. Kónig von Eng- land? ist er, der seit seiner Thronbesteigung (1216) mit Philipp IL August, bezw. Ludwig VIII., Ludwig IX. von Frankreich, um den Be- hatte und im J. 1242 im einen erfolglosen Krieg mit Frank- reich verwickelt war, an dieser Stelle gemeint? 15577.] Hesse, Meister —, von Strafs- burg, der Schreiber, sonst un- bekannt 2280. Hóhenlóch, Gotfrit von, der sonst unbekannte Dichter eines grofsen Artus- Epos 2239. Hollant, Grafschaft 6688; 5736. 6208. [Humber, diu = der bei Hull mündende Flufs in England 14613 (M))]. Tlie (ye, Tochter Ilÿe, Elye, Elie), Bernants von der grofsen — Artus- Epos | sitz der Normandie zu kämpfen | 253 Normandie, Gemahlin Wille- halms von Orlens, die Mutter des Helden 191. 1048. 1635. 1977. 2107; 1771. Genet. Ilien 244. 7029. Dat. Ilien 581. Irlande, die — de von Irland, vgl. auch die Irlender 12067. Irlant (Yrlant, Yrlant, Ylant), Königreich 8407. 11935. 11953. 12147; 8789. 8796. 11809. 12084. 12086. 12136. 13716. 13776. 13856. Irlender, die = die von Irland, vgl. auch die Irlande 12028. Isels de Silvois s. Desilvois. Isöt, aus Gotfrits Tristan citiert 2187. Ispänje (Yspanje, Ispanya), Kö- nigreich Spanien, s. auch das Folgende 7364. 7449; 7999. 7991. 8141. 8555. 9269. 9280. 10210. 12477. 12491. Ispänjelant, s. das Vorhergehende 8611. Jerusalem, Stadt 15590. Jofrit [L] (Joffrit), Herzog von Brabant, Neffe des Königs Philipp von Frankreich, Adop- tivater Waillehalms, vermählt mit Elise (deren Herkunft wicht angegeben wird) 263. 336. 424. 685. 769. 849. 1189. 1279. 1311. 1365. 1387. 1456. 2342. 2455. 2567. 2590. 2961. 3039. 3050. 3083. 3277. 3511. 5566. 5576. 5664. 5891. 9908. 9912. 14532. 14537. 14693. 14726. 14790. 15021. 15049. 15090. 15160. 15596. Genet. Jofrides 482. 490. 860. 1393. 3230. Dat. Jofride (Jofriden) 707. 1605. 3184. 9557. 14473. Akkus. Jofriden 1179. 14864. Jofrit [IL] (Johfrit), der zweite Sohn Willehalms [IL.], Herzog von Brabant und Hennegau, vermählt mit der Tochter Ruperts von Flandern, Vater
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254 Jofrits [II.] 15269. Dat. Jofride 15384. Akkus. Johfriden 15273. 15512. Jofrit [IIL], der Sohn Jofrits [IL], Enkel Willehalms, Herzog von Brabant, der amgebliche Befreier des Heiligen Grabes in Jerusalem 15587. Jöhan, Graf von Sante Gilien lande, Sohn des Grafen Wide, Neffe Willehalms 7280. 8333 ; 7264. 8094. 8102. 8449. Akkus. Jöhan 7667. Jöhannes von Rävenspurc, der die framzós. Vorlage mach Deutschland brachte und sie Rudolf zur Umdichtung über- gab (vgl. V. 15608 u. ff.). Akros- tichon: 8—15; ferner 15607. Johannes spitäl, Sante 15088. Jöhanis (Johonys, Jononys, M: Johenis, Lohenis, W: Johe- | neiz), Festung in Norwegen, | auf die sich König Amelot | wührend des Dänen HEinfalls der zurückzieht 10877. 11160. 11470. 13093. 13201; | 14177. 14261. Jösaphät (Josofat), aus Rudolfs Barlaam citiert. Akkus. Jösa- pháten 15639. (Nom. Jósa- phát Alex. 3283.) Kaifer [?] (Kasuer, Kaiser, M: | Keiefier, Reiefier, W: Kaifer, Kayser), König von Schott- | | Kuonrát Flec, her, der Dichter | von Flore und Blancheflir land 8408. 8797. [Kaifers, (des Vorigen) Sohn, ge- nannt des küniges kint von Sehotelant, der junge k. von Schotel. oder schlechtweg der Schoten künie, namentlich acht aufgeführt, Willehalms | Kriegsgefangener 12129. 12149. 12166. 12630.] Calverne s. Galverne. Kanvoleiz, Stadt, aus Wolframs Parzival citiert 7826. Kävrlingen (Kerlingen), Frank- 15582. | i | Namenverzeichnis. reich 162. 7076 (geogr. Ex- kurs der Weltchw. 1208). Kemenáten (Keminat), Albreht von, der bekannte Dichter 2245 (von Kemenáte Alex. 3232). Kintheit, die, personifiziert 4464. | 4467. Clies, aus dem Gedichte des Ulrich von Türheim citiert 2266. 4399. (Akkus. Cliesen Alex. 3247). Köln, Stadt. 3049. Komarzi, der Ort des grofsen Turmers 5911. 7232. 7267. 7579. 8602; 5843. 8071 (in Wolframs Willehalm Cumarzi). Koradiz [L] (Coradis, Corodis, Cordis, MW: Coradiz), Kónig von Kornwall, Schwiegervater des Künigs Amelot von Nor- wegen 10059. 10143. 12663; 10041. 10850. Koradiz [II.] (Corodis), der Sohn Dat. Kólne 3005. Amelots, Neffe Willehalms, vermählt mit der Tochter Alans von Irland 13718. (13858. 14554). ; Kriechen, Griechenland, von Kriechen 9261. Krist, Christus 1697. 2936. 3241. 4580. 7026. 13122. 13421. 13734. 14346. 14496. 15032. Kristen, die 15527. 2221. (Alex. 3240.) Kuonrât, Graf von Otingen, s. auch der Otingare 2089. Kuonrât von Wintersteten, der schenke, dem zu Liebe Ru- dolf sein Gedicht gemacht hat 2319. 15662. Kurnewál (Kornewal, Kurwal, W: Oornewal), Kormwall 10010. 10826; 10048. 10057. 10165. 10177. 10862 (g. Gerh. 5953. 6201. | | 90829. 5905. geogr. Exkurs | der Weltchr. 1961). Kurnoi (Kurnoy), Stadt 7971; 8317. 8332. 8443. 8787. Lämbekin (Lämbekin, Lembe- kin), Graf von Löwen, Sohn des Grafen Lambert 964. 1287. 2356. Lambert (Lampret, Lampert, M: Lambert), Graf von Lö- wen, Vater des Grafen Lämbe- kin 2351. 2872. Lampert s. Lambert. Lanzolet, aus Ulrichs von Zatzi- choven Gedichte citiert. Akkus. Lanzoleten 2199. (Nom. Lan- zelet Alex. 3203.) Leven (Loven, M: Leoven, Leon), Lowen, Lowvain, Graf- schaft 964. 1287. 2351. Linouwe, der von, der Dichter des Wallære 2226. (Alex. 3254). Liflant s. auch unter Livônje. von Liflant 11675; 10755. 13297. von Liflanden 10641. 10746. 11211 (ze Liflant g. Gerh. 1196. geogr. Exkurs der Weltchr. 1132). Livonje (Lyvonie, Livonye, Ly- renie, M: Livonie), Liflant, s. auch dort! 10695. 11627. 12631. 14157. Lorens, Herzogtum, s. auch unter Loringen 659. 923. 1067; 516. Loringen, Herzogłum, s. auch unter Lorens 12983. Lotier, Herzog von Lorens 1293; 517. 658. Loven s. Leven. [Ludwig VIII. oder Ludwig 1X., Konig von Frankreich? (s. auch unter ‘Philipp II. August, König von Fr. und ‘Heinrich IIL, Kónig von England’) 15579.] Lunders, London 14475; 3469.
254 Jofrits [II.] 15269. Dat. Jofride 15384. Akkus. Johfriden 15273. 15512. Jofrit [IIL], der Sohn Jofrits [IL], Enkel Willehalms, Herzog von Brabant, der amgebliche Befreier des Heiligen Grabes in Jerusalem 15587. Jöhan, Graf von Sante Gilien lande, Sohn des Grafen Wide, Neffe Willehalms 7280. 8333 ; 7264. 8094. 8102. 8449. Akkus. Jöhan 7667. Jöhannes von Rävenspurc, der die framzós. Vorlage mach Deutschland brachte und sie Rudolf zur Umdichtung über- gab (vgl. V. 15608 u. ff.). Akros- tichon: 8—15; ferner 15607. Johannes spitäl, Sante 15088. Jöhanis (Johonys, Jononys, M: Johenis, Lohenis, W: Johe- | neiz), Festung in Norwegen, | auf die sich König Amelot | wührend des Dänen HEinfalls der zurückzieht 10877. 11160. 11470. 13093. 13201; | 14177. 14261. Jösaphät (Josofat), aus Rudolfs Barlaam citiert. Akkus. Jösa- pháten 15639. (Nom. Jósa- phát Alex. 3283.) Kaifer [?] (Kasuer, Kaiser, M: | Keiefier, Reiefier, W: Kaifer, Kayser), König von Schott- | | Kuonrát Flec, her, der Dichter | von Flore und Blancheflir land 8408. 8797. [Kaifers, (des Vorigen) Sohn, ge- nannt des küniges kint von Sehotelant, der junge k. von Schotel. oder schlechtweg der Schoten künie, namentlich acht aufgeführt, Willehalms | Kriegsgefangener 12129. 12149. 12166. 12630.] Calverne s. Galverne. Kanvoleiz, Stadt, aus Wolframs Parzival citiert 7826. Kävrlingen (Kerlingen), Frank- 15582. | i | Namenverzeichnis. reich 162. 7076 (geogr. Ex- kurs der Weltchw. 1208). Kemenáten (Keminat), Albreht von, der bekannte Dichter 2245 (von Kemenáte Alex. 3232). Kintheit, die, personifiziert 4464. | 4467. Clies, aus dem Gedichte des Ulrich von Türheim citiert 2266. 4399. (Akkus. Cliesen Alex. 3247). Köln, Stadt. 3049. Komarzi, der Ort des grofsen Turmers 5911. 7232. 7267. 7579. 8602; 5843. 8071 (in Wolframs Willehalm Cumarzi). Koradiz [L] (Coradis, Corodis, Cordis, MW: Coradiz), Kónig von Kornwall, Schwiegervater des Künigs Amelot von Nor- wegen 10059. 10143. 12663; 10041. 10850. Koradiz [II.] (Corodis), der Sohn Dat. Kólne 3005. Amelots, Neffe Willehalms, vermählt mit der Tochter Alans von Irland 13718. (13858. 14554). ; Kriechen, Griechenland, von Kriechen 9261. Krist, Christus 1697. 2936. 3241. 4580. 7026. 13122. 13421. 13734. 14346. 14496. 15032. Kristen, die 15527. 2221. (Alex. 3240.) Kuonrât, Graf von Otingen, s. auch der Otingare 2089. Kuonrât von Wintersteten, der schenke, dem zu Liebe Ru- dolf sein Gedicht gemacht hat 2319. 15662. Kurnewál (Kornewal, Kurwal, W: Oornewal), Kormwall 10010. 10826; 10048. 10057. 10165. 10177. 10862 (g. Gerh. 5953. 6201. | | 90829. 5905. geogr. Exkurs | der Weltchr. 1961). Kurnoi (Kurnoy), Stadt 7971; 8317. 8332. 8443. 8787. Lämbekin (Lämbekin, Lembe- kin), Graf von Löwen, Sohn des Grafen Lambert 964. 1287. 2356. Lambert (Lampret, Lampert, M: Lambert), Graf von Lö- wen, Vater des Grafen Lämbe- kin 2351. 2872. Lampert s. Lambert. Lanzolet, aus Ulrichs von Zatzi- choven Gedichte citiert. Akkus. Lanzoleten 2199. (Nom. Lan- zelet Alex. 3203.) Leven (Loven, M: Leoven, Leon), Lowen, Lowvain, Graf- schaft 964. 1287. 2351. Linouwe, der von, der Dichter des Wallære 2226. (Alex. 3254). Liflant s. auch unter Livônje. von Liflant 11675; 10755. 13297. von Liflanden 10641. 10746. 11211 (ze Liflant g. Gerh. 1196. geogr. Exkurs der Weltchr. 1132). Livonje (Lyvonie, Livonye, Ly- renie, M: Livonie), Liflant, s. auch dort! 10695. 11627. 12631. 14157. Lorens, Herzogtum, s. auch unter Loringen 659. 923. 1067; 516. Loringen, Herzogłum, s. auch unter Lorens 12983. Lotier, Herzog von Lorens 1293; 517. 658. Loven s. Leven. [Ludwig VIII. oder Ludwig 1X., Konig von Frankreich? (s. auch unter ‘Philipp II. August, König von Fr. und ‘Heinrich IIL, Kónig von England’) 15579.] Lunders, London 14475; 3469.
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Namenverzeichnis. 5530. 14623. 14675 (an dieser ‘ Norman, der = Graf Bernant | Stelle wird die Festung L. erwähnt). Lütech, Lüttich, von Lûteche 341. Lyvönje s. Livönje. Marle (Marli, Marlei, Morle, M: | Marle), Stadt in Nordfrank- : reich? 435. 663. 670. Maze, die, persomifiziert 9673. | 9675. Milian, Graf, Vater Fierliüns ' von Anjou 596. 666. Minne, Frau, 4456. 4976; 4033. 4467. 4185. 5095. 9661. 9697. 9715. 11782. | 12979. Mórant, Graf, Kommandant der Festung Galverne in Nor- wegen 10807. 11123. 11237. 11451. 11523. 11611. 11993. 12012. 14285. 14302. 14583. 14414; 11052. 11197. 11257. 11971. 11933. 14267. Morle s. Marle. Muntfort, Montfort in Vorarl- berg, Rudolfs | Dienstherr- schaft 16629. Navarren (Navaru, MW: Naverren), Königreich 6186. 6667. 7237 (geogr. Ex- | kurs der Weltchr. 1245). Nivel, Stadt in Brabant, Ni- velles, südlich von Brüssel gelegen, Sitz Jofrits [I.] 1368; 435. 2851. 13557. Norgâleis (Glorgalaiz)? Land (Wb. 1,458) 10852 (g. Gerh. 5906; geograph. Exkurs der Welichronik 1262; an allen drei Stellen mit demselben Reimworte gebunden). Norman, der = allgemein einer von Normandie 7057. personifiziert Akkus. Móranden | von Normandie 7007. Normandie (Normendie), Graf- schaft 192. 6982. 7168. 15401; 6967. 7075. 15357. 15376. 15575. , Northunbri (Northumbi, M: Northumbri), das Land Nort- humbria 10852 (geograph. Faæ- kurs der Welichronik 1262). Norwæge (Norwäge, Norwac, Norveg, Norweg, Norwege, Norwegen, Norwe, MW: Nor- wege, W auch: Norwag), das : Königreich Norwegen 10052. 10157. 10206. 10697. 10715. 10774. 10868. 11844. 12015. 12064. 12092. 12142. 12351. 12603. 12642. 13163. 13178. 13767. 13868. 14222. 14289. 14415. 14432. 14463. 14527. 14548. Norwegen, die = die Norweger, s. das folgende! 12082. 12122. Norweger (Norweger), die = die Norweger, s. das vorher- gehende! 11593. 19076. 12112. Norwe s. Norwege. 10042; 10443. 10811. 12026. 12188. 13072. 18854. 14469. : Nyvel s. Nivel. | Olivier (Olivies, Olÿvier, W: Naverten, | Oliver), Graf von Plois, Vater der schönen Berîte "7248. Genet. Olivieres 7183. 7845. 7877. Akkus. Olivieren 7679. Orlens, Stadt 660. 924. 1068; 146. 167. 560. 5807. (6757 M) 7165. 7403. 13554. 13885. (auch in Wolframs Willehalm) Ouwere, der = Hartmann von Aue 2176. (Alex. 3127.) Ôtingære, der edle — Graf Konrad von Otingen 2085. Paratrise s. Beatrise. Parcemûs (M: Porcemus beide- 14405. | 255 male), Hauptstadt und Ein- trittshafen nach England ‚“(s. V. 8772 u. ff.), Portsmouth 8770; 8783. Paris, Stadt, Bistum 839. 2349. Parzival, ciliert aus Wolframs Gedichte. Genet. Parzifalis 2181. Peatrise s. Beatrise. Pelin s. Belin. Pelloys s. Bellowis. Perrin (Berrin, Porrin, Pirrin, MW: Perrin, W auch: Petrin), der Neffe Willehalms [IL], Vater des Grafen Dietherich von Champagne, Graf von Champagne, s. auch: der Schampanois 651. 929. 937. 1205. 5712. 5946; 523. [Philipp IT. August, König von Frankreich? (s. unter * Hein- rich ILI. Kónig von England") 15579.] Philippe s. Vilippe. Pitipas (Pitipatas), Amelies garzůn, der Liebesbote Willehalms und Amelies, später — Willehalms under- Schenke 5439. 6236. 6394. 6480. 6833. 6908. 6947. 7540. 7588. 8023. 8158. 8205. 8294. 8532. 8865. 8875. 12932. 12964. 12978. 13060. 13110. 15478; 6248. 8017. 8083. 8211. 8290. 8313. 8821. 8830. 13089. Plois, Grafschaft (Blois) 7188. 7248. 7845. Polloys s. Bellowis. Poitiers (Poytiers, Potyeres, Poteres. M: Poytiers, Poytiers, W: Poyters, Potyers), ‘st Poitiers gemeint? (vgl. M: Pomers, so auch Zeidler, die Quellen des Will.) 6206. 7266. 7697. Porcemus s. Parcemüs. Portegäl, das Königreich Portu- gal 6181. 6531. 6688. 7239. 7703. 7711. 8454 (Portigal
Namenverzeichnis. 5530. 14623. 14675 (an dieser ‘ Norman, der = Graf Bernant | Stelle wird die Festung L. erwähnt). Lütech, Lüttich, von Lûteche 341. Lyvönje s. Livönje. Marle (Marli, Marlei, Morle, M: | Marle), Stadt in Nordfrank- : reich? 435. 663. 670. Maze, die, persomifiziert 9673. | 9675. Milian, Graf, Vater Fierliüns ' von Anjou 596. 666. Minne, Frau, 4456. 4976; 4033. 4467. 4185. 5095. 9661. 9697. 9715. 11782. | 12979. Mórant, Graf, Kommandant der Festung Galverne in Nor- wegen 10807. 11123. 11237. 11451. 11523. 11611. 11993. 12012. 14285. 14302. 14583. 14414; 11052. 11197. 11257. 11971. 11933. 14267. Morle s. Marle. Muntfort, Montfort in Vorarl- berg, Rudolfs | Dienstherr- schaft 16629. Navarren (Navaru, MW: Naverren), Königreich 6186. 6667. 7237 (geogr. Ex- | kurs der Weltchr. 1245). Nivel, Stadt in Brabant, Ni- velles, südlich von Brüssel gelegen, Sitz Jofrits [I.] 1368; 435. 2851. 13557. Norgâleis (Glorgalaiz)? Land (Wb. 1,458) 10852 (g. Gerh. 5906; geograph. Exkurs der Welichronik 1262; an allen drei Stellen mit demselben Reimworte gebunden). Norman, der = allgemein einer von Normandie 7057. personifiziert Akkus. Móranden | von Normandie 7007. Normandie (Normendie), Graf- schaft 192. 6982. 7168. 15401; 6967. 7075. 15357. 15376. 15575. , Northunbri (Northumbi, M: Northumbri), das Land Nort- humbria 10852 (geograph. Faæ- kurs der Welichronik 1262). Norwæge (Norwäge, Norwac, Norveg, Norweg, Norwege, Norwegen, Norwe, MW: Nor- wege, W auch: Norwag), das : Königreich Norwegen 10052. 10157. 10206. 10697. 10715. 10774. 10868. 11844. 12015. 12064. 12092. 12142. 12351. 12603. 12642. 13163. 13178. 13767. 13868. 14222. 14289. 14415. 14432. 14463. 14527. 14548. Norwegen, die = die Norweger, s. das folgende! 12082. 12122. Norweger (Norweger), die = die Norweger, s. das vorher- gehende! 11593. 19076. 12112. Norwe s. Norwege. 10042; 10443. 10811. 12026. 12188. 13072. 18854. 14469. : Nyvel s. Nivel. | Olivier (Olivies, Olÿvier, W: Naverten, | Oliver), Graf von Plois, Vater der schönen Berîte "7248. Genet. Olivieres 7183. 7845. 7877. Akkus. Olivieren 7679. Orlens, Stadt 660. 924. 1068; 146. 167. 560. 5807. (6757 M) 7165. 7403. 13554. 13885. (auch in Wolframs Willehalm) Ouwere, der = Hartmann von Aue 2176. (Alex. 3127.) Ôtingære, der edle — Graf Konrad von Otingen 2085. Paratrise s. Beatrise. Parcemûs (M: Porcemus beide- 14405. | 255 male), Hauptstadt und Ein- trittshafen nach England ‚“(s. V. 8772 u. ff.), Portsmouth 8770; 8783. Paris, Stadt, Bistum 839. 2349. Parzival, ciliert aus Wolframs Gedichte. Genet. Parzifalis 2181. Peatrise s. Beatrise. Pelin s. Belin. Pelloys s. Bellowis. Perrin (Berrin, Porrin, Pirrin, MW: Perrin, W auch: Petrin), der Neffe Willehalms [IL], Vater des Grafen Dietherich von Champagne, Graf von Champagne, s. auch: der Schampanois 651. 929. 937. 1205. 5712. 5946; 523. [Philipp IT. August, König von Frankreich? (s. unter * Hein- rich ILI. Kónig von England") 15579.] Philippe s. Vilippe. Pitipas (Pitipatas), Amelies garzůn, der Liebesbote Willehalms und Amelies, später — Willehalms under- Schenke 5439. 6236. 6394. 6480. 6833. 6908. 6947. 7540. 7588. 8023. 8158. 8205. 8294. 8532. 8865. 8875. 12932. 12964. 12978. 13060. 13110. 15478; 6248. 8017. 8083. 8211. 8290. 8313. 8821. 8830. 13089. Plois, Grafschaft (Blois) 7188. 7248. 7845. Polloys s. Bellowis. Poitiers (Poytiers, Potyeres, Poteres. M: Poytiers, Poytiers, W: Poyters, Potyers), ‘st Poitiers gemeint? (vgl. M: Pomers, so auch Zeidler, die Quellen des Will.) 6206. 7266. 7697. Porcemus s. Parcemüs. Portegäl, das Königreich Portu- gal 6181. 6531. 6688. 7239. 7703. 7711. 8454 (Portigal
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256 geogr. Exkurs der Weltchr. 1247). Potýeres s. Poitiers. Poi, nur in der Verbindung zem, von dem Poy (Poy, Poye, Poyen, ze Poy, auch zusam- mengezogen Zenpoý, Zampoý, Tempoý, Zamponýe, zer Zam- panie, zer Poý, M immer: zem Poý, Poye), der Ort des grofsen Turniers 1972; 6931. 6963. 6977. 7099. 7156. 7590. 2093. 8380. 8413. 8602. Poytiers s. Poitiers. Poytwin s. Poitwin. Poitwin (Poytwin, Portewin, M: Poytwin, Poutewin, W: Podewin), Graf von Poitiers (Pomers) 6206. 6641. 7266. Akkus. Poitwinen (Porte- winen, Poytwin) 7696. 8445. Prialt s. Arialt. Provenzâl (Provinzal), der = Graf Arialt von Provenze 6182. 6427. 6687. 7240. 7704; 6419. 6479. Provenzâle, die = allgemein die von Provenze 6681. Provenze, Grafschaft Provence 6183. Rainher s. Reinher. Rat, das, aus dem Titel von Wirnts — Wigalois - Dichtung citirt. Râvenspure, Jôhannes von (über ihn s. dort) 15607. Reiefier [?] s. Kaifer. Reinher (Rainher), König von England, vermdhlt mit Béà- trise, Vater der Amelie 2881. 3468. 8140; 8148. 14429. Remis, Stadt (Rheims?), Bis- tum 330. Reschün (Keschun, M: Reschun, W: Resun), Stadt in Frank- reich 8349. 8443; 7971. Riuwe, Frau, persomifiziert 2095. Dat. dem Rade 2203. | Namenverzeichnis. Robert s. Ruopert. Rubert s. Ruopert. Ruodolf, der Dichter selbst. Akrostichon 1—'; ferner 2164. 12241. 15628 (s. auch das Akrostichon Alea. 1. 5. 9. 13. 17. 21. 25; Barl. 295, 16). Ruopert (Rubert, Robert), Graf von Flandern 475. 692. 955. 1071. 15503. [Ruopertes (= des Vorigen) tohter, namentlich nicht auf- geführt, vermählt mit Jofrit [IL] von Brabant 15507.] Sahsen, das Land 492. 5740. Sante Gilien lant s. unter Gi- lienlant. San(te) Gilis s. «nter Gilis. Sante Jóhannes spitál 15088. Santevit (Sante wit, M: Santa- vit, Santtavit, W: Sand(e)veit) Erzbistum in England 14443. 14614 (Santavit g. Gerh. 5337). Savine (Sávine, Savin, MW: Savine), die Schwester König Reinhers von England, Äp- tissin auf sels Desilvois. Akrostichon 12205—12210; ferner: 12361. 12575; 11803. 12288. 13207. 13219. 13235. Dat. Savinen 13159; 13037. 13860. Schampanje(Schamponýe,Scham- ponie) die Grafschaft Cham- pagne 524. 651. 929. 5945. Schampanois [I.] (Schamponois, Schamponýs), der = Graf Perrin von Champagne (über ihn s. unter Perrin) 524. 657. 5713. Schampanois [II.] (Schamponois, Schamponoys, Schamponis, Spamponois, W: Tschampa- noys) der — Graf Dietherich von Champagne, der Sohn des Vorigen (über ihn. s. unter Dietherich) 6075. 6655. 6954. 7247. 7286. 7691. 8338. 8469. Schamponie s. Schampanje. Schamponois s. Schampanois. Scharters, Burg Chartres in Frankreich, Sitz des Grafen Bellowis 531. Schotelant (Schotenlant) 8789. 8797. 12630; 12128. 12149. Schoten, die = die von Schott- land 8409. 12166. Sélant, Grafschaft Seeland 960. 5735. Dat. von Sélenden 486. 1111; 702. 2113. Sigenant (Signant), Graf von Haspingou 484. 699. 959. 1090. 1254. 2109. Silvois, îsels de, s. Desilvois. Spanjôl, der = allgemein der Spanier. Plur. die Spanjöl 9241. Spanjól (Spangiol, Schaniol, MW: Spanniol), der = der Konig von Spanien, Avenis 7471. 7665. 8133. 8853. 9251. 10338. 12505. 15491. Stefen (Stefan), Graf, ein edler Spanier im Gefolge des Kö- nigs Avenis, zugleich der Oheim desselben (vgl. V.‘ 360) 9359; 9276. 9439. Stoufære, der — Kaiser Fried- rich I., citiert aus dem Ge- dichte des Absolön 2212. Strázbure (Strasburg), Gotfrit von, der bekammte Dichter 2186 (Alex. 3154). Sträzburc, meister Hesse von (über ihn s. dort) 2281. Strickære, der, der bekannte Dichter des Daniel 2230. (Alex. 8251.) Swâbe, der Deutsche im Gegen- satze zum Welschen 14044 (dagegen wirklich = der ‚Schwabe‘ im geogr. Exkurs der Weltchronik 985; das Land ‚Schwaben‘ das. 932. 960. 949). Sylvois, isels de, s. Desilvois.
256 geogr. Exkurs der Weltchr. 1247). Potýeres s. Poitiers. Poi, nur in der Verbindung zem, von dem Poy (Poy, Poye, Poyen, ze Poy, auch zusam- mengezogen Zenpoý, Zampoý, Tempoý, Zamponýe, zer Zam- panie, zer Poý, M immer: zem Poý, Poye), der Ort des grofsen Turniers 1972; 6931. 6963. 6977. 7099. 7156. 7590. 2093. 8380. 8413. 8602. Poytiers s. Poitiers. Poytwin s. Poitwin. Poitwin (Poytwin, Portewin, M: Poytwin, Poutewin, W: Podewin), Graf von Poitiers (Pomers) 6206. 6641. 7266. Akkus. Poitwinen (Porte- winen, Poytwin) 7696. 8445. Prialt s. Arialt. Provenzâl (Provinzal), der = Graf Arialt von Provenze 6182. 6427. 6687. 7240. 7704; 6419. 6479. Provenzâle, die = allgemein die von Provenze 6681. Provenze, Grafschaft Provence 6183. Rainher s. Reinher. Rat, das, aus dem Titel von Wirnts — Wigalois - Dichtung citirt. Râvenspure, Jôhannes von (über ihn s. dort) 15607. Reiefier [?] s. Kaifer. Reinher (Rainher), König von England, vermdhlt mit Béà- trise, Vater der Amelie 2881. 3468. 8140; 8148. 14429. Remis, Stadt (Rheims?), Bis- tum 330. Reschün (Keschun, M: Reschun, W: Resun), Stadt in Frank- reich 8349. 8443; 7971. Riuwe, Frau, persomifiziert 2095. Dat. dem Rade 2203. | Namenverzeichnis. Robert s. Ruopert. Rubert s. Ruopert. Ruodolf, der Dichter selbst. Akrostichon 1—'; ferner 2164. 12241. 15628 (s. auch das Akrostichon Alea. 1. 5. 9. 13. 17. 21. 25; Barl. 295, 16). Ruopert (Rubert, Robert), Graf von Flandern 475. 692. 955. 1071. 15503. [Ruopertes (= des Vorigen) tohter, namentlich nicht auf- geführt, vermählt mit Jofrit [IL] von Brabant 15507.] Sahsen, das Land 492. 5740. Sante Gilien lant s. unter Gi- lienlant. San(te) Gilis s. «nter Gilis. Sante Jóhannes spitál 15088. Santevit (Sante wit, M: Santa- vit, Santtavit, W: Sand(e)veit) Erzbistum in England 14443. 14614 (Santavit g. Gerh. 5337). Savine (Sávine, Savin, MW: Savine), die Schwester König Reinhers von England, Äp- tissin auf sels Desilvois. Akrostichon 12205—12210; ferner: 12361. 12575; 11803. 12288. 13207. 13219. 13235. Dat. Savinen 13159; 13037. 13860. Schampanje(Schamponýe,Scham- ponie) die Grafschaft Cham- pagne 524. 651. 929. 5945. Schampanois [I.] (Schamponois, Schamponýs), der = Graf Perrin von Champagne (über ihn s. unter Perrin) 524. 657. 5713. Schampanois [II.] (Schamponois, Schamponoys, Schamponis, Spamponois, W: Tschampa- noys) der — Graf Dietherich von Champagne, der Sohn des Vorigen (über ihn. s. unter Dietherich) 6075. 6655. 6954. 7247. 7286. 7691. 8338. 8469. Schamponie s. Schampanje. Schamponois s. Schampanois. Scharters, Burg Chartres in Frankreich, Sitz des Grafen Bellowis 531. Schotelant (Schotenlant) 8789. 8797. 12630; 12128. 12149. Schoten, die = die von Schott- land 8409. 12166. Sélant, Grafschaft Seeland 960. 5735. Dat. von Sélenden 486. 1111; 702. 2113. Sigenant (Signant), Graf von Haspingou 484. 699. 959. 1090. 1254. 2109. Silvois, îsels de, s. Desilvois. Spanjôl, der = allgemein der Spanier. Plur. die Spanjöl 9241. Spanjól (Spangiol, Schaniol, MW: Spanniol), der = der Konig von Spanien, Avenis 7471. 7665. 8133. 8853. 9251. 10338. 12505. 15491. Stefen (Stefan), Graf, ein edler Spanier im Gefolge des Kö- nigs Avenis, zugleich der Oheim desselben (vgl. V.‘ 360) 9359; 9276. 9439. Stoufære, der — Kaiser Fried- rich I., citiert aus dem Ge- dichte des Absolön 2212. Strázbure (Strasburg), Gotfrit von, der bekammte Dichter 2186 (Alex. 3154). Sträzburc, meister Hesse von (über ihn s. dort) 2281. Strickære, der, der bekannte Dichter des Daniel 2230. (Alex. 8251.) Swâbe, der Deutsche im Gegen- satze zum Welschen 14044 (dagegen wirklich = der ‚Schwabe‘ im geogr. Exkurs der Weltchronik 985; das Land ‚Schwaben‘ das. 932. 960. 949). Sylvois, isels de, s. Desilvois.
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Tenemark (Tenmark, Temark, M: Tanimark, W: Tennen- marcht), Königreich Düne- mark 10526. 10543. 10758. 11573. 14228. Tibalt s. Diebalt. Tierrich s. Dietherich. Tiusche, der = der Deutsche 5729. 6627. Tót, der, personifiziert 2193. Tristram, Gotfrils Tristan 2187. (Tristan Alex. 3159.) Türheim, Ulrich von, der Dichter | des Clies, Rudolfs Freund, s. | den Folgenden 4391. (Tirhein Alex. 3262.) Türheimære, der = Ulrich von Türheim, s. den vorigen 2257. Týrrich, Týrrie s. Dietherich. Umbehane (Unbehano), 7'tel des | Gedichts Blikêrs von Steinach 2196. Unmâze, die, personifiziert 9671 ; 9675. Uolrich von Türheim (Turheim), der Dichter des Clies, Rudolfs ; Freund, s. auch der Tir- heimære 4390. (Alex. 3262.) Uolrich von Zatzichoven, der bekannte Dichter des Lanzolet 2198. (Alex. 3199.) Vasolt, der merkære, ein Ireund des Dichters, sonst unbekannt | 2290. Veldeke (Veldeg), Heinrich von, der bekannte Dichter 2173. (Alex. 3118.) Fierliün (Fierlieun, Fierlun, Fir- liun, Firlin, MW: Fierliun), Markgraf von Anjou, Sohn des Grafen Miliàn 826. 665. 1134; 931. 1086. 1109. (1141 MW). 2114. Dat. Fierliine Firline) 1144. Vilippe (Philippe, Pfilippe), König von Frankreich, Neffe | Deutschu V'exto des Mittelalters, Namenverzeichnis. Willehalms, Vater Gillelms von Frankreich 158. 307. 2481; 2360. 5709. Genet. Vilippes. 5935. 6689. Genet. Vilippen 6961. 7688. [Vilippes base, namentlich nicht aufgeführt, Mutter des Herzogs Jofrit [I.] von Brabant 310.] Firmenois (Firmenoys, Firmun- dois, Firmundeis), der = der von Vermandois (Picardie) 6919. Plur. Firmundoise 6686 (bei Wolfram Vermendoys). Vivins (Vinins, W: Vivins, Vi- vens) Stadt in Frankreich 433; 689. Flandern, Grafschaft 473. 692. 956. 1071. 5735. 15503. Flec, Konrad, her, der bekannte Dichter von Flôre und Blanscheflür 2221 (Alex. 3240). | Flöre, aus dem Gedichte Konrad | Flecks citiert. Genet. Floren 2222. (Dat. Flören Alex. 3243). Vogelweide, meister Walther von der —, der bekannte Liederdichter 4469. Francriche (Franriche), Kómig- : 1 reich, s. auch unter Franze 826. 499. 1762. 2068. 5684. 5707. 5933. 6960. 7246. 8463. 15579; 133. 450. 559. 1784. 2347. 6106. 15601. Franze = la France, s. auch unter Francriche 2035. Franzese, die = die Franzosen? ! 2035 (D). Franzois, der = speziell Gillelm, der junge Kónig von I'rank- reich, (über ihn s. dort!) 6953. 7285. 8337. Franzois (Francoÿs), der = all- gemein der Framzose 6211. 7184. (Franzoiser, Franzaisen, s. auch unter Franzese!) 1083. 1163. 1204. 1271. 1289. 1302. 1306. 1321. 1326. 1350. 1562. 1573. 2041. 6336. 6653. 6698. 11. Plur. die Franzoise | 257 7242. 7265. 7675. 7773. 7986. 8006. 8014. 8387. Fridanc, meister, der bekannte Dichter 2206 (Vrigedanc Alex. 3235. 20632). Friderich, Kaiser — I., aus dem sonst unbekannten Gedichte des Absolön citiert 2213. Frou Aventiure, s. Aventiure. Frou Minne, s. Minne. Frou Riuwe, s. Riuwe. Vuozesbrunnen (Sůzes brunnen, M: Vůzsprunnin) Konrad von, der bekannte Dichter der Kind- heit Jesu 2216. Wäleis (Walais, Walaiz, M: Waleis), Land 10851; 10835 (g. Gerh. 5905; 5826, geogr. Exkurs der Weltchr. 1261). Wallære, der, aus dem Gedichte des von Linouwe citiert 2929. 7101. (Alex. 3256). Walsche, der Welsche im Gegen- satz zum Deutschen. Phu. Welsche 14044. Walther von der Vogelweide, meister, der bekannte Lieder- dichter 4468. Waschünje (Waschuni, Vaschun- je, Wassanje, M: Wascunje), das baskische Königreich in Frankreich 7227; 6175. 6652. 8451 (geogr. Exkurs der Welt- chromk 1245). Wide, Graf von Sant Gilien lant, (lehgunt de sante Gilis), Vater des Grafen Johann von S. G. 513. 927. 6117; 8098. Genet. Widen 7260. Wigalois (Wigolais), aus dem Gedichte Wirnts von. Gráven- derc citiert. Gen, Wigaloises 2204. | Wilhelm von Orlens, Brabant s. Willehalm. Wilhelm (Wilhalm) von Franc- riche s. Gillelm. Willegin s. Willekin. 17
Tenemark (Tenmark, Temark, M: Tanimark, W: Tennen- marcht), Königreich Düne- mark 10526. 10543. 10758. 11573. 14228. Tibalt s. Diebalt. Tierrich s. Dietherich. Tiusche, der = der Deutsche 5729. 6627. Tót, der, personifiziert 2193. Tristram, Gotfrils Tristan 2187. (Tristan Alex. 3159.) Türheim, Ulrich von, der Dichter | des Clies, Rudolfs Freund, s. | den Folgenden 4391. (Tirhein Alex. 3262.) Türheimære, der = Ulrich von Türheim, s. den vorigen 2257. Týrrich, Týrrie s. Dietherich. Umbehane (Unbehano), 7'tel des | Gedichts Blikêrs von Steinach 2196. Unmâze, die, personifiziert 9671 ; 9675. Uolrich von Türheim (Turheim), der Dichter des Clies, Rudolfs ; Freund, s. auch der Tir- heimære 4390. (Alex. 3262.) Uolrich von Zatzichoven, der bekannte Dichter des Lanzolet 2198. (Alex. 3199.) Vasolt, der merkære, ein Ireund des Dichters, sonst unbekannt | 2290. Veldeke (Veldeg), Heinrich von, der bekannte Dichter 2173. (Alex. 3118.) Fierliün (Fierlieun, Fierlun, Fir- liun, Firlin, MW: Fierliun), Markgraf von Anjou, Sohn des Grafen Miliàn 826. 665. 1134; 931. 1086. 1109. (1141 MW). 2114. Dat. Fierliine Firline) 1144. Vilippe (Philippe, Pfilippe), König von Frankreich, Neffe | Deutschu V'exto des Mittelalters, Namenverzeichnis. Willehalms, Vater Gillelms von Frankreich 158. 307. 2481; 2360. 5709. Genet. Vilippes. 5935. 6689. Genet. Vilippen 6961. 7688. [Vilippes base, namentlich nicht aufgeführt, Mutter des Herzogs Jofrit [I.] von Brabant 310.] Firmenois (Firmenoys, Firmun- dois, Firmundeis), der = der von Vermandois (Picardie) 6919. Plur. Firmundoise 6686 (bei Wolfram Vermendoys). Vivins (Vinins, W: Vivins, Vi- vens) Stadt in Frankreich 433; 689. Flandern, Grafschaft 473. 692. 956. 1071. 5735. 15503. Flec, Konrad, her, der bekannte Dichter von Flôre und Blanscheflür 2221 (Alex. 3240). | Flöre, aus dem Gedichte Konrad | Flecks citiert. Genet. Floren 2222. (Dat. Flören Alex. 3243). Vogelweide, meister Walther von der —, der bekannte Liederdichter 4469. Francriche (Franriche), Kómig- : 1 reich, s. auch unter Franze 826. 499. 1762. 2068. 5684. 5707. 5933. 6960. 7246. 8463. 15579; 133. 450. 559. 1784. 2347. 6106. 15601. Franze = la France, s. auch unter Francriche 2035. Franzese, die = die Franzosen? ! 2035 (D). Franzois, der = speziell Gillelm, der junge Kónig von I'rank- reich, (über ihn s. dort!) 6953. 7285. 8337. Franzois (Francoÿs), der = all- gemein der Framzose 6211. 7184. (Franzoiser, Franzaisen, s. auch unter Franzese!) 1083. 1163. 1204. 1271. 1289. 1302. 1306. 1321. 1326. 1350. 1562. 1573. 2041. 6336. 6653. 6698. 11. Plur. die Franzoise | 257 7242. 7265. 7675. 7773. 7986. 8006. 8014. 8387. Fridanc, meister, der bekannte Dichter 2206 (Vrigedanc Alex. 3235. 20632). Friderich, Kaiser — I., aus dem sonst unbekannten Gedichte des Absolön citiert 2213. Frou Aventiure, s. Aventiure. Frou Minne, s. Minne. Frou Riuwe, s. Riuwe. Vuozesbrunnen (Sůzes brunnen, M: Vůzsprunnin) Konrad von, der bekannte Dichter der Kind- heit Jesu 2216. Wäleis (Walais, Walaiz, M: Waleis), Land 10851; 10835 (g. Gerh. 5905; 5826, geogr. Exkurs der Weltchr. 1261). Wallære, der, aus dem Gedichte des von Linouwe citiert 2929. 7101. (Alex. 3256). Walsche, der Welsche im Gegen- satz zum Deutschen. Phu. Welsche 14044. Walther von der Vogelweide, meister, der bekannte Lieder- dichter 4468. Waschünje (Waschuni, Vaschun- je, Wassanje, M: Wascunje), das baskische Königreich in Frankreich 7227; 6175. 6652. 8451 (geogr. Exkurs der Welt- chromk 1245). Wide, Graf von Sant Gilien lant, (lehgunt de sante Gilis), Vater des Grafen Johann von S. G. 513. 927. 6117; 8098. Genet. Widen 7260. Wigalois (Wigolais), aus dem Gedichte Wirnts von. Gráven- derc citiert. Gen, Wigaloises 2204. | Wilhelm von Orlens, Brabant s. Willehalm. Wilhelm (Wilhalm) von Franc- riche s. Gillelm. Willegin s. Willekin. 17
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258 Willehalm [I.] (Willehelm, Wil- helm, W: Gyllames) von Or- lens, Herzog von Hanegou, vermählt mit Ilie von der Normandie, Vater des Helden 1172. 1536; 146. 167. 311. 332. 371. 425. 469. 498. 738. 846. 853. 936. 1035. 1251. 1255. 1258. 1336. 1372. 1393. 1386. 1575. 1633. 1851. 2105. 2336. 13554. Genet. Wille- halmes (Wilhelmes) 219. 261. 2456. 2601. 6433. 7719. 13885. | Willehalm [II.] (Willehelm,Wil- helm, Wilheln, Wilhalm) von Orlens, Sohn des Vorigen, Oheim des Köwigs Philipp von Frankreich, vermählt mit | Amelie von England, später König von England, der Held des Gedichts. Akrostichon: 2143 bis 2151; ferner 6360; 2056. 2790. 2899. 3069. 3180. 3235. 8387. 3527. 3544. 3554. 3588. 3778. 8839. 3845. 3885. 4185. 4317. 4488. 4520. 4623. 4695. 4917. 5078. 5097. 5141. 5228. 5244. 5307. 5399. 5563. 5657. 5685. 5783. 5805. 5821. 5851. 5886. 5921. 5962. 5989. 6028. 6071. 6107. 6110. 6145. 6162. 6233. 6405. 6478. 6543. 6554. 6590. 6628. 6657. 6676. 6690. 6725. 6757. 6771. 6799. 6982. 7038. 7061. 7155. 7204. 7255. 7345. 7374. 7395. 7430. 7484. 7524. 7631. 7646. 7673. 7806. 7819. 8092. 8459. 8778. 8858. 8933. 8955. 9063. 9114. 9189. 9223. 9259. 9345. 9634. Namenverzeichnis. 9775. 9923. 9938. 10228. 11110. 12564. 13057. 13332. 13401. 13552. 13663. 13756. 13907. 14040. 14077. 14563. 14639. 14731. 14754. 14816. 14954. 15056. 15228. 15322. 15423. Genet. Willehalmes (Wilhelmes) 4473. 4685. 4731. 5086. 5379. 5669. 5770. 7452. 7775. 8369. 9634. 10288. 10304. 13667. 14331. Dat. Willehalme (Wilhelme, Wil- helmen) 3039. 3119. 3375. 4415. 4718. 5386. 5397. 12395. 14397. 14699. 15306. Akkus. Willehalmen (Willehelmen) 3159. 15523; 4892. 5609. 7687. Willehalm [IIL] (Willehelm, Wilhelm), Herzog von Nor- mandie, später König von England, der älteste Sohn Wallehalms [IL], vermälhlt mit der Tochter des Königs Avenis von Spanien 195262. 15401. 15496. (15571). Dat. Wille- helm 15878. Akkus. Wil- helmen 15271. Willehalm, sante, aus Wolframs Gedichte citiert. Genet. sante Willehalmis 2183. [Willehalmes base, namentlich nicht aufgeführt, die Mutter des Grafen Perrin von Cham- pagne 654.] [Willehalmes swester, namentlich nicht aufgeführt, die Mutter des Königs Philipp von Frank- reich 161.] Willehelm s. Willehalm. 109282. 13215. 13622. 13935. 14586. Willekin (Willegin, Wilegin, M: Willekin), Markgraf von Brandenburg 418. 696. 958. 1092. 1136. 1162; 1154. Wintersteten, Konrad (2089). 2320. 15663. Winzester, Bistum Winchester in England 14451. Wirnt (Wirut) von Grâvenberc, her, der bekannte Dichter des ‘Wigalois’ 2201 (Alex. 3192). Witekin (Witechin, Wittekin, Wittechin, Wietechin), Kónig von Dänemark, vermählt mit Duzabéle von Norwegen 10528. 10542. 10560. 10634. 10760. 10816. 11573. 11619. 11678. 11778. 12632. 13165. 13283. 13321. 13659. 13704. 13749. 13801. 13905. 14032. 14063. 14077. 14091. 14191. 14250; 10555. 10680. 10693. 10723. 11713. 14156. 14165. 14999. 14259. Dat. Witekine 11578; 11542. 13743. 13879. 14159. Wolfram von Eschenbach, her, der bekannte Dichter 7833 (Alex. 9134). von, Y s. unter I. Zatzichoven (Zezinchoven, eigent- lich: Zenhichoven), Ulrich von, der bekannte Dichter des “ Lanzole 2198 (Alex. 3199). Zem Poý s. unter Poi.
258 Willehalm [I.] (Willehelm, Wil- helm, W: Gyllames) von Or- lens, Herzog von Hanegou, vermählt mit Ilie von der Normandie, Vater des Helden 1172. 1536; 146. 167. 311. 332. 371. 425. 469. 498. 738. 846. 853. 936. 1035. 1251. 1255. 1258. 1336. 1372. 1393. 1386. 1575. 1633. 1851. 2105. 2336. 13554. Genet. Wille- halmes (Wilhelmes) 219. 261. 2456. 2601. 6433. 7719. 13885. | Willehalm [II.] (Willehelm,Wil- helm, Wilheln, Wilhalm) von Orlens, Sohn des Vorigen, Oheim des Köwigs Philipp von Frankreich, vermählt mit | Amelie von England, später König von England, der Held des Gedichts. Akrostichon: 2143 bis 2151; ferner 6360; 2056. 2790. 2899. 3069. 3180. 3235. 8387. 3527. 3544. 3554. 3588. 3778. 8839. 3845. 3885. 4185. 4317. 4488. 4520. 4623. 4695. 4917. 5078. 5097. 5141. 5228. 5244. 5307. 5399. 5563. 5657. 5685. 5783. 5805. 5821. 5851. 5886. 5921. 5962. 5989. 6028. 6071. 6107. 6110. 6145. 6162. 6233. 6405. 6478. 6543. 6554. 6590. 6628. 6657. 6676. 6690. 6725. 6757. 6771. 6799. 6982. 7038. 7061. 7155. 7204. 7255. 7345. 7374. 7395. 7430. 7484. 7524. 7631. 7646. 7673. 7806. 7819. 8092. 8459. 8778. 8858. 8933. 8955. 9063. 9114. 9189. 9223. 9259. 9345. 9634. Namenverzeichnis. 9775. 9923. 9938. 10228. 11110. 12564. 13057. 13332. 13401. 13552. 13663. 13756. 13907. 14040. 14077. 14563. 14639. 14731. 14754. 14816. 14954. 15056. 15228. 15322. 15423. Genet. Willehalmes (Wilhelmes) 4473. 4685. 4731. 5086. 5379. 5669. 5770. 7452. 7775. 8369. 9634. 10288. 10304. 13667. 14331. Dat. Willehalme (Wilhelme, Wil- helmen) 3039. 3119. 3375. 4415. 4718. 5386. 5397. 12395. 14397. 14699. 15306. Akkus. Willehalmen (Willehelmen) 3159. 15523; 4892. 5609. 7687. Willehalm [IIL] (Willehelm, Wilhelm), Herzog von Nor- mandie, später König von England, der älteste Sohn Wallehalms [IL], vermälhlt mit der Tochter des Königs Avenis von Spanien 195262. 15401. 15496. (15571). Dat. Wille- helm 15878. Akkus. Wil- helmen 15271. Willehalm, sante, aus Wolframs Gedichte citiert. Genet. sante Willehalmis 2183. [Willehalmes base, namentlich nicht aufgeführt, die Mutter des Grafen Perrin von Cham- pagne 654.] [Willehalmes swester, namentlich nicht aufgeführt, die Mutter des Königs Philipp von Frank- reich 161.] Willehelm s. Willehalm. 109282. 13215. 13622. 13935. 14586. Willekin (Willegin, Wilegin, M: Willekin), Markgraf von Brandenburg 418. 696. 958. 1092. 1136. 1162; 1154. Wintersteten, Konrad (2089). 2320. 15663. Winzester, Bistum Winchester in England 14451. Wirnt (Wirut) von Grâvenberc, her, der bekannte Dichter des ‘Wigalois’ 2201 (Alex. 3192). Witekin (Witechin, Wittekin, Wittechin, Wietechin), Kónig von Dänemark, vermählt mit Duzabéle von Norwegen 10528. 10542. 10560. 10634. 10760. 10816. 11573. 11619. 11678. 11778. 12632. 13165. 13283. 13321. 13659. 13704. 13749. 13801. 13905. 14032. 14063. 14077. 14091. 14191. 14250; 10555. 10680. 10693. 10723. 11713. 14156. 14165. 14999. 14259. Dat. Witekine 11578; 11542. 13743. 13879. 14159. Wolfram von Eschenbach, her, der bekannte Dichter 7833 (Alex. 9134). von, Y s. unter I. Zatzichoven (Zezinchoven, eigent- lich: Zenhichoven), Ulrich von, der bekannte Dichter des “ Lanzole 2198 (Alex. 3199). Zem Poý s. unter Poi.
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Wortverzeichnis." a frzös. a, Prät. 2029. -â in imperativischen Bildungen. herâ her ! 780. phiâ phi! 1307. genâdâ! 5138. dringâ, drinc! 5796. losâ, los! 6040. sperâ, sper! 6400. wîchâ, wîch! 6467. 6751. warâ war! 6749. kerâ! 9944. abbetie (aptie) Abtei 11796. abe brechen 2119. 3953. 6576. 7786. 8005. 8362. 12320. abe gân, eines Dinges, bleiben lassen 6564. 10612; einem eines Dinges a. g., es ihm ab- schlagen 14254. abe kêren, landen 8774. 8779. 8812. 9092. 12058. abe nemen, einem etw. 3201; daz mære a. n. unterbrechen, liegen lassen 8810; a. n. ab- solut 15281 ; a. n. an der kraft (des libes) 14843. abe vâhen wegnehmen, weg- fangen 2584. abe vellen, einen (im Kampfe) 7698. abe zerren, daz gewant 1523. âbent, der heilege 5691. *âbentzît Kompos.? 11023. aberelle April 10484. abetissene s. ebbetisse. ach! (s. auch anch) ach mich eines Dinges! 1912; ach mir, daz . ..! 1938. acker als Längenmaſs 7303. adamas fig. 2034. 6848. 12551. adelkeit 15500. ahî! (ahie) Interj. 9821. ahselbein 1117. ahte. üzer ahte lâzen 3073. ai s. aý. ald, alde, alder 1332. 4615. 8202. 10563. 10615. 11914. allesamt 5339. allumbe 9009. als = allez, für gewöhnlich al, beim best. Artikel oder Pro- nomen 5084. 5289. 5676. 6301. (hier vielleicht Genet.) 9909. 11078. 11551. 12296. 12657. 13914. 14067; einmal aus- geschrieben alles 4601. als ob 419. 3378. 4825. 4874. alt mit Genet. der Zeitbestim- mung 2704. 2745. 2771. 14842. alter. Adv. Genet. des alters, in diesem Alter, so alt 2714. *altermüeterlîn Grofsmütterchen (in den Hss. falsch überliefert, vgl. Singer, AfdA. 21, 242). 7040. âmen! 2142. âmîe 801. 1047. 3916. 4052. 4854. 5396. 5855. 6290. 6416. 7275. 9115. 9689. 10408. 11708. 12223. 13216. (13502 Ein- schaltung in W). âmis 198. 1851. 2115 (hier fig.). 4294. 4295. 8556. 9633. 10410. 13216. 13621. an Grofsvater 6969. 7064. 15001. 15594. *) Die Anordnung der Lemmata entspricht auch hier der gewöhnlichen mhd. Ortho- graphie; nur besonders seltene, interessante Formen, z. B. æpitischen, perdisikin, sind auch an ihrer alphabetischen Stelle aufgeführt und mittelst Renvois an ihre richtige Stelle verwiesen. (M, W, D) bedeutet, dafs das Wort oder die Phrase nicht im Texte, sondern nur in den Var. als Lesart jener Hss. verzeichnet ist. Wb. bedeutet das grofse mhd. Wb. Worte, die in ihm und bei Lexer nicht oder blofs aus unserem Gedichte belegt sind, habe ich mit einem * bezeichnet. 17
Wortverzeichnis." a frzös. a, Prät. 2029. -â in imperativischen Bildungen. herâ her ! 780. phiâ phi! 1307. genâdâ! 5138. dringâ, drinc! 5796. losâ, los! 6040. sperâ, sper! 6400. wîchâ, wîch! 6467. 6751. warâ war! 6749. kerâ! 9944. abbetie (aptie) Abtei 11796. abe brechen 2119. 3953. 6576. 7786. 8005. 8362. 12320. abe gân, eines Dinges, bleiben lassen 6564. 10612; einem eines Dinges a. g., es ihm ab- schlagen 14254. abe kêren, landen 8774. 8779. 8812. 9092. 12058. abe nemen, einem etw. 3201; daz mære a. n. unterbrechen, liegen lassen 8810; a. n. ab- solut 15281 ; a. n. an der kraft (des libes) 14843. abe vâhen wegnehmen, weg- fangen 2584. abe vellen, einen (im Kampfe) 7698. abe zerren, daz gewant 1523. âbent, der heilege 5691. *âbentzît Kompos.? 11023. aberelle April 10484. abetissene s. ebbetisse. ach! (s. auch anch) ach mich eines Dinges! 1912; ach mir, daz . ..! 1938. acker als Längenmaſs 7303. adamas fig. 2034. 6848. 12551. adelkeit 15500. ahî! (ahie) Interj. 9821. ahselbein 1117. ahte. üzer ahte lâzen 3073. ai s. aý. ald, alde, alder 1332. 4615. 8202. 10563. 10615. 11914. allesamt 5339. allumbe 9009. als = allez, für gewöhnlich al, beim best. Artikel oder Pro- nomen 5084. 5289. 5676. 6301. (hier vielleicht Genet.) 9909. 11078. 11551. 12296. 12657. 13914. 14067; einmal aus- geschrieben alles 4601. als ob 419. 3378. 4825. 4874. alt mit Genet. der Zeitbestim- mung 2704. 2745. 2771. 14842. alter. Adv. Genet. des alters, in diesem Alter, so alt 2714. *altermüeterlîn Grofsmütterchen (in den Hss. falsch überliefert, vgl. Singer, AfdA. 21, 242). 7040. âmen! 2142. âmîe 801. 1047. 3916. 4052. 4854. 5396. 5855. 6290. 6416. 7275. 9115. 9689. 10408. 11708. 12223. 13216. (13502 Ein- schaltung in W). âmis 198. 1851. 2115 (hier fig.). 4294. 4295. 8556. 9633. 10410. 13216. 13621. an Grofsvater 6969. 7064. 15001. 15594. *) Die Anordnung der Lemmata entspricht auch hier der gewöhnlichen mhd. Ortho- graphie; nur besonders seltene, interessante Formen, z. B. æpitischen, perdisikin, sind auch an ihrer alphabetischen Stelle aufgeführt und mittelst Renvois an ihre richtige Stelle verwiesen. (M, W, D) bedeutet, dafs das Wort oder die Phrase nicht im Texte, sondern nur in den Var. als Lesart jener Hss. verzeichnet ist. Wb. bedeutet das grofse mhd. Wb. Worte, die in ihm und bei Lexer nicht oder blofs aus unserem Gedichte belegt sind, habe ich mit einem * bezeichnet. 17
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260 an dingen, einen 3764. ane gón, einen 8654. an grifen, die áventiure 130. 4487; die Zinsen angreifen 3021. an komen, absolut: dá kum ich niht an, das lasse ich nicht gelten 2271; einen a. k. 1655. 4224. 4225. 5266. 8243. 8680. 9452. 11585. 19489. 14633; etw. a. k. angreifen, anfassen 10602. an kunnen? absolut: ich kan einem niht an, nicht bez- kommen? 2271 (D). an reichen, einen 1375. an riieren, einen 1375. an sehen, etw., berücksichtigen, überlegen 9421. an sprechen, absolut, zu reden Leginmen T95; einen gen trût- schefte a. s. 18470. an stózen (?ns Meer) abstofsen 15051. an striten, einen 10872. an varn <n Besilz nehmen (Wb. 3, 245 ohne eig. Belege) '1198. an vüeren, etw. — an sich tragen 10994. anbech — ambet 2826. *anberen (Wb. verzeichnet 1, 147 blofs das Subst. ambære), zeïgen (= bewæren) 9794. anch = ach! Diese Form findet sich: 1912. 1938. 4052. 4061. 4703. 4897. 9821. 10629. 11726. 12565; nur zweimal ach 4298. 12499. anderhalben 6746. ändern 5212. anderteil 655. anderthalp 296. 684. 1118. anderunge (Wb. 1, 37: .Abwechs- lung, Unzuverlässigleït, hier aber:) Zweiung, Trenmamg im zwei Leiber, im Gegensatze zu einunge 61. aneblic am Plur. 9196. 9640. anepfanc 14918. angeborn 3598. 13269. | Wortverzeichnis. angesiht das Ansehen, der An- blick 206. 4881. angesthaft 11781. anspráche Kinspruch 12817. antlütte 4820. 5107. antweders s. eintweder. antwiürten, einen, übergeben, ohne Dativ der Person 8771. æpitischen s. ebbetisse. aptie s. abbetie. arbeiten, sich 3268. 6896. 8298. 9888. 15654; den lip 3258; ; die sinne 2323; die kunst 125. arm. Arm 1813. aventiurere Gewdhrsmann? oder | Zuschauer (= kroijierære)? 8800. áventiure. der À. tor 9748; der &. stam 10429; diu 4. der mere 14561; 4. = Ereignis, Erlebnis 7210. ävoy! (avay) 6464. 6639. 6752. 7652. ay! (ay, ai, eÿ) 1580. 1590. 1851. 2029. 2035. 2571. 2696. 2831. 4519. 4556. 6757. 6761. 6812. 7458. 7468. 9940. 11727. 11798. 13392. 13430. baldekin 5359. 5772. ban Bahn 11367. barbier 1260. bæren «uf die Balwe legen 1529. 1546. 1751. 1968. barrieren s. parrieren. *baselin (bäselin) 12430. 12687. 12734. 12771. 12905. 13139; einmal schwach flekliert: 13129. béà frzós. belle 10892. 11728. begán, sich dienstes 2871. begrebde Begrübnis 1729. 1747. begrifen sin, mit etw. 12543. begunst der mzre Anfang? 5600 (der Sinn dieser Stelle soll wohl sein: „ob ich mich nun der Dichterarbeit um des Gedichts willen oder um der under armen — Arm in ! — Gunst. der. Meister willen zu- wende“). | behaben ohne Objekt, auf seinem Anspruche verharren, nicht weichen 13494. 13495. beheben, wohl eher behaben. Prät. behebtont 10792. beheften festhalten 1146. behende 10753. beizen subst. Inf. 10063. bejagen, einem elw. 1280. bekeren hinwenden 4544. belden, einen an etw., zu etw. ermutigen 13456; einen àf elw. 8044. beliuhten 14015. belzen 4037. bemeren (bümären), einen eines Dinges, ihm etwas erzählen (Wb. und Lexer ohne Beleg) 72. benanen = benamen 8585. benedien 6442. benemmen 15278. benennen. Phrase: diu insel ist mit eigenschaft benant hin ze Kurnewál 10047. | bereden dei Gerichte bezeugen, mit einem 2416. 9425 (vgl. aber an einem 2419). bereit mit etw. 2637 (D). bereiten, sich eines Dinges 2514 („ich will mich mit diesem Gedanken befreunden“). bergelin 736. | berihten von der Tätigkeit des Dichters 2211. 2223. 2231. | besachen pflegen, versorgen 1529. beschelten, mit etw. 2536. besehen — sehen 1347; b. — bc- sorgen? 4485 (MW). besenden, nách emem Akkus. Objekt) 14531. besezzen belagert 11371. besigelen, von der minne gc- (ohne braucht 8061; von Briefen 10550. bestàn aunbeweglich feststehn 1157. 4596; cinem ze kinde b., angehören 2911. bestaten anordnen? (wahrschein-
260 an dingen, einen 3764. ane gón, einen 8654. an grifen, die áventiure 130. 4487; die Zinsen angreifen 3021. an komen, absolut: dá kum ich niht an, das lasse ich nicht gelten 2271; einen a. k. 1655. 4224. 4225. 5266. 8243. 8680. 9452. 11585. 19489. 14633; etw. a. k. angreifen, anfassen 10602. an kunnen? absolut: ich kan einem niht an, nicht bez- kommen? 2271 (D). an reichen, einen 1375. an riieren, einen 1375. an sehen, etw., berücksichtigen, überlegen 9421. an sprechen, absolut, zu reden Leginmen T95; einen gen trût- schefte a. s. 18470. an stózen (?ns Meer) abstofsen 15051. an striten, einen 10872. an varn <n Besilz nehmen (Wb. 3, 245 ohne eig. Belege) '1198. an vüeren, etw. — an sich tragen 10994. anbech — ambet 2826. *anberen (Wb. verzeichnet 1, 147 blofs das Subst. ambære), zeïgen (= bewæren) 9794. anch = ach! Diese Form findet sich: 1912. 1938. 4052. 4061. 4703. 4897. 9821. 10629. 11726. 12565; nur zweimal ach 4298. 12499. anderhalben 6746. ändern 5212. anderteil 655. anderthalp 296. 684. 1118. anderunge (Wb. 1, 37: .Abwechs- lung, Unzuverlässigleït, hier aber:) Zweiung, Trenmamg im zwei Leiber, im Gegensatze zu einunge 61. aneblic am Plur. 9196. 9640. anepfanc 14918. angeborn 3598. 13269. | Wortverzeichnis. angesiht das Ansehen, der An- blick 206. 4881. angesthaft 11781. anspráche Kinspruch 12817. antlütte 4820. 5107. antweders s. eintweder. antwiürten, einen, übergeben, ohne Dativ der Person 8771. æpitischen s. ebbetisse. aptie s. abbetie. arbeiten, sich 3268. 6896. 8298. 9888. 15654; den lip 3258; ; die sinne 2323; die kunst 125. arm. Arm 1813. aventiurere Gewdhrsmann? oder | Zuschauer (= kroijierære)? 8800. áventiure. der À. tor 9748; der &. stam 10429; diu 4. der mere 14561; 4. = Ereignis, Erlebnis 7210. ävoy! (avay) 6464. 6639. 6752. 7652. ay! (ay, ai, eÿ) 1580. 1590. 1851. 2029. 2035. 2571. 2696. 2831. 4519. 4556. 6757. 6761. 6812. 7458. 7468. 9940. 11727. 11798. 13392. 13430. baldekin 5359. 5772. ban Bahn 11367. barbier 1260. bæren «uf die Balwe legen 1529. 1546. 1751. 1968. barrieren s. parrieren. *baselin (bäselin) 12430. 12687. 12734. 12771. 12905. 13139; einmal schwach flekliert: 13129. béà frzós. belle 10892. 11728. begán, sich dienstes 2871. begrebde Begrübnis 1729. 1747. begrifen sin, mit etw. 12543. begunst der mzre Anfang? 5600 (der Sinn dieser Stelle soll wohl sein: „ob ich mich nun der Dichterarbeit um des Gedichts willen oder um der under armen — Arm in ! — Gunst. der. Meister willen zu- wende“). | behaben ohne Objekt, auf seinem Anspruche verharren, nicht weichen 13494. 13495. beheben, wohl eher behaben. Prät. behebtont 10792. beheften festhalten 1146. behende 10753. beizen subst. Inf. 10063. bejagen, einem elw. 1280. bekeren hinwenden 4544. belden, einen an etw., zu etw. ermutigen 13456; einen àf elw. 8044. beliuhten 14015. belzen 4037. bemeren (bümären), einen eines Dinges, ihm etwas erzählen (Wb. und Lexer ohne Beleg) 72. benanen = benamen 8585. benedien 6442. benemmen 15278. benennen. Phrase: diu insel ist mit eigenschaft benant hin ze Kurnewál 10047. | bereden dei Gerichte bezeugen, mit einem 2416. 9425 (vgl. aber an einem 2419). bereit mit etw. 2637 (D). bereiten, sich eines Dinges 2514 („ich will mich mit diesem Gedanken befreunden“). bergelin 736. | berihten von der Tätigkeit des Dichters 2211. 2223. 2231. | besachen pflegen, versorgen 1529. beschelten, mit etw. 2536. besehen — sehen 1347; b. — bc- sorgen? 4485 (MW). besenden, nách emem Akkus. Objekt) 14531. besezzen belagert 11371. besigelen, von der minne gc- (ohne braucht 8061; von Briefen 10550. bestàn aunbeweglich feststehn 1157. 4596; cinem ze kinde b., angehören 2911. bestaten anordnen? (wahrschein-
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lich ist aber bestæten gemeint) 3861. besten 1043. besuochen versuchen 4459 ; nach- suchen 4716. beswærde. Phrase: emen âne b. haben, Zm nicht bekiammern 3442. betriegen, ohne Dativ? 12694. bewenden. Phrase: ez ist mir alsö bewant daz ... 3256. bewarn enit Genetiv: bewart der boteschaft 2139 (der ewigen Seligkeit teilhaftig werden); b. mit einer Sache, bewähren 2662 (W b. 3, 509.47 geleugnet). bewisen mt doppeltem |. Akkus. 2932. bezzeren, reflexiv 2809. 2814. 2984 ; transitiv 2810. 4037 (D). bezzerunge holn 2289. bi im lebenden = Zeit seines Lebens 2075. bieten. sin gerihte s. gerihte; hof b. 15352 (zweimal). binz Binse, hier aber nicht, wie sonst (Wb. 1,137), die Binsen auf die Teppiche gestreut, sondern umgekehrt: úf pinze menic tepet breit 6064. birsen subst. Inf. 10063. bischof 1805. 1808. 14451. 14475. 14518. 14529. 14788. 14797. bit = bete, Bitte 12797. biten, eines Dinges von einem 3514. biulen, swarze, vom Kampfe 6705. 7701. blat, Plural bleter 6378. blide 514. 928. 3170. bliugen, blüc machen, schwächen 4054 („wie sehr sind durch dich alle Frauen in den Schatten gestellt!“ der Dichter aber meint wohl eher ge- bliiejet, s. unter bliiejen). bliiejen, gegen 2720 f. 4422; Konstr.: mit dir sint gebliiejet elliu wip 4054 (s. auch bliugen). Objekt? mit Wortverzeichnis. blügen s. blüejen wnd bliugen. blüemen fig. 122906. blikeit 13460. 13915. bluome fig. 1031. 2033. 6848. 7431. 12550. bluomenschin, Kompositum, fig. 1639. 6277. blnotecvar 1027. bochen, subst. Inf., das „Pochen”, trotzen, seine Ansprüche mit Gewalt geltend zu machen (Wb. 1, 220), in DMW gleich überliefert 395. boherdieren = buhurdieren 5836. bon = boum 6375. 7407. borte 10904. botenbrót 1651. 13111. | boteschaft die Verheifsung des ewigen Lebens 2138. | boum (bon) als Helmschmuck 6375. 7407. bovel 11656. breiten, daz mere 2296. bringen. enein br. 8130. brisen 10908. brugge (bruge) 9177. 9188. 9221. 9229. 9237. 9254. 9263. 15548. bruoderlich 12370. 12386. büezen, Prät. buozet 4947. bühel 760. buherdieren 13896. buhiert — buhurt 5791. 14635; buhert — dass. 14746. bámáren s. bemæren. buoch, daz die Dichtung 15619. 15631. burcgrabe 7339. buzele s. puzéle. e s. unter k. danken subst. Inf. 9996. dancneme dankbar (mit dem Nebengedanken „skrupellos be- | gierig^) 2127. daz = wan daz 10454. dćmiiete sin, einem 3412. 15461. deus frzós. Dieu 2029. 261 dewederthalp 276. dienen, einem an etwas 8004; af einen, ironisch („sie leisteten sich gegenseitig Dienste“) oder „sie bemühten sich, einander gegenseitig zuvorzukommen ?* 299. *dienlich 9338. diener 2378. dienest = dienestes 7553. 8674. 15474. dienestliche(n) 226. 3259. 4619. dient = gedient 9773. diser, der zunächst folgende: in disen zwein tagen 1726. disunt (M: disint, W: dizhalb) diesseis 7248. dri, mine, olme Bezeichnung des Geldstiickes (Verlust beim Spiel) 9824. dringen, viir einen 3624. drithalp 682. dritteil, der werlde 10265. drivalt 4126. drumen reflex. 15184. drungen = gedrungen ? 3612 (D). due frzós. Herzog, s. liduc. dulden, einen vür guot 2163. dunken, an einem 5229. 5281; mit blofsem Genet. 5232. durchgründen, ein Erlebnis mit mæren 6495. durchlegen. durchleit — s. v. a. durchslagen 6384. durchliuhtec 5450. dus frzós. doux 1851 (W). ebbetisse (æpitischen, abetissene) Abtissin 11800. 12361. ebengelje s. évangêlje. eigen Kigentum 274. 1755. 11821. 15395; Untertan 9967. eigenliche han, als Eigentum 10573. ein vor dem Vokativ 5122. 5165; Jener (uns schon bekannte) 158. 1046. 9097; einfórmig, ungeteilt, im Gegensatze zu Geteiltem 6002 (,sechzig von
lich ist aber bestæten gemeint) 3861. besten 1043. besuochen versuchen 4459 ; nach- suchen 4716. beswærde. Phrase: emen âne b. haben, Zm nicht bekiammern 3442. betriegen, ohne Dativ? 12694. bewenden. Phrase: ez ist mir alsö bewant daz ... 3256. bewarn enit Genetiv: bewart der boteschaft 2139 (der ewigen Seligkeit teilhaftig werden); b. mit einer Sache, bewähren 2662 (W b. 3, 509.47 geleugnet). bewisen mt doppeltem |. Akkus. 2932. bezzeren, reflexiv 2809. 2814. 2984 ; transitiv 2810. 4037 (D). bezzerunge holn 2289. bi im lebenden = Zeit seines Lebens 2075. bieten. sin gerihte s. gerihte; hof b. 15352 (zweimal). binz Binse, hier aber nicht, wie sonst (Wb. 1,137), die Binsen auf die Teppiche gestreut, sondern umgekehrt: úf pinze menic tepet breit 6064. birsen subst. Inf. 10063. bischof 1805. 1808. 14451. 14475. 14518. 14529. 14788. 14797. bit = bete, Bitte 12797. biten, eines Dinges von einem 3514. biulen, swarze, vom Kampfe 6705. 7701. blat, Plural bleter 6378. blide 514. 928. 3170. bliugen, blüc machen, schwächen 4054 („wie sehr sind durch dich alle Frauen in den Schatten gestellt!“ der Dichter aber meint wohl eher ge- bliiejet, s. unter bliiejen). bliiejen, gegen 2720 f. 4422; Konstr.: mit dir sint gebliiejet elliu wip 4054 (s. auch bliugen). Objekt? mit Wortverzeichnis. blügen s. blüejen wnd bliugen. blüemen fig. 122906. blikeit 13460. 13915. bluome fig. 1031. 2033. 6848. 7431. 12550. bluomenschin, Kompositum, fig. 1639. 6277. blnotecvar 1027. bochen, subst. Inf., das „Pochen”, trotzen, seine Ansprüche mit Gewalt geltend zu machen (Wb. 1, 220), in DMW gleich überliefert 395. boherdieren = buhurdieren 5836. bon = boum 6375. 7407. borte 10904. botenbrót 1651. 13111. | boteschaft die Verheifsung des ewigen Lebens 2138. | boum (bon) als Helmschmuck 6375. 7407. bovel 11656. breiten, daz mere 2296. bringen. enein br. 8130. brisen 10908. brugge (bruge) 9177. 9188. 9221. 9229. 9237. 9254. 9263. 15548. bruoderlich 12370. 12386. büezen, Prät. buozet 4947. bühel 760. buherdieren 13896. buhiert — buhurt 5791. 14635; buhert — dass. 14746. bámáren s. bemæren. buoch, daz die Dichtung 15619. 15631. burcgrabe 7339. buzele s. puzéle. e s. unter k. danken subst. Inf. 9996. dancneme dankbar (mit dem Nebengedanken „skrupellos be- | gierig^) 2127. daz = wan daz 10454. dćmiiete sin, einem 3412. 15461. deus frzós. Dieu 2029. 261 dewederthalp 276. dienen, einem an etwas 8004; af einen, ironisch („sie leisteten sich gegenseitig Dienste“) oder „sie bemühten sich, einander gegenseitig zuvorzukommen ?* 299. *dienlich 9338. diener 2378. dienest = dienestes 7553. 8674. 15474. dienestliche(n) 226. 3259. 4619. dient = gedient 9773. diser, der zunächst folgende: in disen zwein tagen 1726. disunt (M: disint, W: dizhalb) diesseis 7248. dri, mine, olme Bezeichnung des Geldstiickes (Verlust beim Spiel) 9824. dringen, viir einen 3624. drithalp 682. dritteil, der werlde 10265. drivalt 4126. drumen reflex. 15184. drungen = gedrungen ? 3612 (D). due frzós. Herzog, s. liduc. dulden, einen vür guot 2163. dunken, an einem 5229. 5281; mit blofsem Genet. 5232. durchgründen, ein Erlebnis mit mæren 6495. durchlegen. durchleit — s. v. a. durchslagen 6384. durchliuhtec 5450. dus frzós. doux 1851 (W). ebbetisse (æpitischen, abetissene) Abtissin 11800. 12361. ebengelje s. évangêlje. eigen Kigentum 274. 1755. 11821. 15395; Untertan 9967. eigenliche han, als Eigentum 10573. ein vor dem Vokativ 5122. 5165; Jener (uns schon bekannte) 158. 1046. 9097; einfórmig, ungeteilt, im Gegensatze zu Geteiltem 6002 (,sechzig von
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262 den Schilden der 200 Ritter | glänzten einförmig“, denn die andern 140 waren, vgl. V. 6006 f., in zwei Felder geteilt: vorne mit dem Wappen des Lehensherrn, rückwärts mit dem eigenen, das natürlich, je mach dem Besitzer, ver- schieden war). 10989. 14968; in derselben Bedeutung als Subst. 13976; ein werden für enein w., einig werden 19789; Phrase: siniu dinc enein setzen 575. einenthalp (s. 6745. cinlant 10569. 12033. einmüetec 13760. 13971 (zwei- - mal). einsit 9221. einthalp (s. 9956. eintweder (antweder) Pron. 783. einunge Einigung 834. einvalt sónplex. einvaltiu minne auch elnenthalp) (die ohne liebe ist; s. auch das | Folgende) 4998. 5006. einvaltec simplex. einvaltigiu minne (s. auch einvalt) 4999. einvalteclich (s. einvalt und ein- valtec) 4282. eischen, einen, herausfordern zum Turnier 8455; einem etw., es von ihm verlangen 9305; etw. an einen 10213. eit. Phrasc: des eidesswern 2461. electuarjen 5056 (M). éliche ligen, bi einem 14310; e. haben, einen 15027. ellenden, sich, in die Fremde gehn 9592. enbinden, einen eines Dinges 4493. enbor. die e. mit Unterdriickung des Partizips: die àf der wer enbor (Befindlichen) 1386. ende, sin komendez e. geben s. unter geben. endelich bis zum Ende, voll- ständig 2853. 4717. auch einthalp) ; | erbeschaft 15099. Wortverzeichnis. endelôs 11742. enden, sich. Phrase: als unser dine sich gendet hat == als | ez nü stät wie es gekommen ist, sich verhält (verenden, Wb. 1, 433) 1800. enein s. ein. enge s. wite. engel. in engel wis gezieret 999. , engesten entkleiden 18254. enpháhen, die rede, verstehn? | 4823 (D). entânen, sich 12800. enthalten, sich, bleiben 9179. entheben, wohl = enthaben, Zurückhalten (daz weinen) 7031. entladen, sich, Zoswerden 12803. entragen, einem etw. 1644 (W). ı 2102. entrinnen, 4447. entsagen. Phrase: mir entseit sich etw., es weicht von mir , 9650. entschumphentiure 12275. entsitzen, etw. an einem 8477. | en(t)spannen, sich, sich los- machen 4049. erarnen. Part. erarent — erar- net 13502 (Einschaltung in W). erbarmherzec 115. erbelant 5810. 14913. erben, einen = beerben 9931; ûf einen e. sich vererben 2832; subst. Inf. 9442. von einem Dinge erbinden, einem eines Dinges? 4493. erbiten, einen mit folg. daz- Satze: durch Bitten erlangen 12746. erbæren 3258 (D). erdenken, einem eines Dinges 9414 ; ait. Akkus. 5834. érebernde 10171. éregernde 14. 121. 2081. 2154. 3107. 3265. 3349. 3405. 5008. 10514. 10519. 12295. 12301. 12557. 13467. 15147. ergeben, sich einem 2184. | ergetzen, an einem ohne Genetiv 1701; an einem mit Genetiv der Sache 1708; mit einem und mit Genetiv der Sache 2062. ergrifen, erreichen, 3289; diu jár mit alter e. 251. erkennen, getihte 5597. erkiesen. Konstr.: der sic er- kiuset einen (s. auch verkiesen) 1509. erlachen 12936. erleschen fig. 2047. ermen 11841. ernestlich 10422, 10426. erraigen s. erreichen. erráten, transitiv, treffen: cr er- riet in = traf ihn mit dem Schwerte? (Wb. 2, 1, 580) 1119. erreichen (erraigen) 3283. erstrichen — strichen 10653. . erweinen, zu een anfangen 2364. erwinden, eines Dinges 1739; absolut, ohue jede Beifügung 10290. 10382; mit Akkus.? 2679. erzebischof 14444. 14448. 14616. erzeigen, cinem nich sich = Zeigen, angeben, wohin man Sich wenden müsse, um zu ihm zu gelangen 6928. . évangélje (ebengelie) Mask. (Wb. 1, 450 blofs Neutr.), das Evangelium: den 6. lesen 1758. ey s, ay. ez bieten, einem 14615. 15166. ez erbieten, cinem 2674. ezewenne == eteswenne 5224. ezzen subst. Inf. 4643. 4669. 5063. 5251. 12458. 14748. 14760. gach. Kompar.: geher oder gaher? 9131. gähe Adv. 5264.
262 den Schilden der 200 Ritter | glänzten einförmig“, denn die andern 140 waren, vgl. V. 6006 f., in zwei Felder geteilt: vorne mit dem Wappen des Lehensherrn, rückwärts mit dem eigenen, das natürlich, je mach dem Besitzer, ver- schieden war). 10989. 14968; in derselben Bedeutung als Subst. 13976; ein werden für enein w., einig werden 19789; Phrase: siniu dinc enein setzen 575. einenthalp (s. 6745. cinlant 10569. 12033. einmüetec 13760. 13971 (zwei- - mal). einsit 9221. einthalp (s. 9956. eintweder (antweder) Pron. 783. einunge Einigung 834. einvalt sónplex. einvaltiu minne auch elnenthalp) (die ohne liebe ist; s. auch das | Folgende) 4998. 5006. einvaltec simplex. einvaltigiu minne (s. auch einvalt) 4999. einvalteclich (s. einvalt und ein- valtec) 4282. eischen, einen, herausfordern zum Turnier 8455; einem etw., es von ihm verlangen 9305; etw. an einen 10213. eit. Phrasc: des eidesswern 2461. electuarjen 5056 (M). éliche ligen, bi einem 14310; e. haben, einen 15027. ellenden, sich, in die Fremde gehn 9592. enbinden, einen eines Dinges 4493. enbor. die e. mit Unterdriickung des Partizips: die àf der wer enbor (Befindlichen) 1386. ende, sin komendez e. geben s. unter geben. endelich bis zum Ende, voll- ständig 2853. 4717. auch einthalp) ; | erbeschaft 15099. Wortverzeichnis. endelôs 11742. enden, sich. Phrase: als unser dine sich gendet hat == als | ez nü stät wie es gekommen ist, sich verhält (verenden, Wb. 1, 433) 1800. enein s. ein. enge s. wite. engel. in engel wis gezieret 999. , engesten entkleiden 18254. enpháhen, die rede, verstehn? | 4823 (D). entânen, sich 12800. enthalten, sich, bleiben 9179. entheben, wohl = enthaben, Zurückhalten (daz weinen) 7031. entladen, sich, Zoswerden 12803. entragen, einem etw. 1644 (W). ı 2102. entrinnen, 4447. entsagen. Phrase: mir entseit sich etw., es weicht von mir , 9650. entschumphentiure 12275. entsitzen, etw. an einem 8477. | en(t)spannen, sich, sich los- machen 4049. erarnen. Part. erarent — erar- net 13502 (Einschaltung in W). erbarmherzec 115. erbelant 5810. 14913. erben, einen = beerben 9931; ûf einen e. sich vererben 2832; subst. Inf. 9442. von einem Dinge erbinden, einem eines Dinges? 4493. erbiten, einen mit folg. daz- Satze: durch Bitten erlangen 12746. erbæren 3258 (D). erdenken, einem eines Dinges 9414 ; ait. Akkus. 5834. érebernde 10171. éregernde 14. 121. 2081. 2154. 3107. 3265. 3349. 3405. 5008. 10514. 10519. 12295. 12301. 12557. 13467. 15147. ergeben, sich einem 2184. | ergetzen, an einem ohne Genetiv 1701; an einem mit Genetiv der Sache 1708; mit einem und mit Genetiv der Sache 2062. ergrifen, erreichen, 3289; diu jár mit alter e. 251. erkennen, getihte 5597. erkiesen. Konstr.: der sic er- kiuset einen (s. auch verkiesen) 1509. erlachen 12936. erleschen fig. 2047. ermen 11841. ernestlich 10422, 10426. erraigen s. erreichen. erráten, transitiv, treffen: cr er- riet in = traf ihn mit dem Schwerte? (Wb. 2, 1, 580) 1119. erreichen (erraigen) 3283. erstrichen — strichen 10653. . erweinen, zu een anfangen 2364. erwinden, eines Dinges 1739; absolut, ohue jede Beifügung 10290. 10382; mit Akkus.? 2679. erzebischof 14444. 14448. 14616. erzeigen, cinem nich sich = Zeigen, angeben, wohin man Sich wenden müsse, um zu ihm zu gelangen 6928. . évangélje (ebengelie) Mask. (Wb. 1, 450 blofs Neutr.), das Evangelium: den 6. lesen 1758. ey s, ay. ez bieten, einem 14615. 15166. ez erbieten, cinem 2674. ezewenne == eteswenne 5224. ezzen subst. Inf. 4643. 4669. 5063. 5251. 12458. 14748. 14760. gach. Kompar.: geher oder gaher? 9131. gähe Adv. 5264.
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gahes Adv. 4571. 9303. gehes Adv. 4575. 4923. 8661. 12700. 12710. galine (galin, gelin) Galeere, Schiff 12194. 12355. 12891. 14162. galm Geräusch, Lärm 1171; fig. 3160. gan. g. lâzen, zu crg. daz ors 1370; über einen g., unpersön- lich, ihm als Schuld an- gerechnet werden 2533; un- pers., von der Zeit gebraucht 3881. gärtelin 9038. garzün frzös. garcon 5439. 6144. 6157. 6165. 7545. 8017. 13068. gast Feind, Gegner im Kampfe 9291. 12792 ; der vrónden 4356. *oastecliche(n) 291. 13262. 14933. *gastkleit 8915. gastliche auf die Art eines Fremden, eines F'eindes 8355 (s. auch gastecliche). gastunge 5747. 5860. 7153. 7838. 8105. 8147. 8776. 9986. 13205. 13310. gazze 4782. 5931. ge- Präfix beim Partizip Prat. ausgeblicben: dient 9773. drungen 3612 (D). zimiert 7313; vgl. auch, schiht 15033. vuoge 2776. 2827 (D); um- gekehrt geschœnest 12826. gebære 9752. geben. Imper. gént — gebent! 5262. 9363; umbe etw. g. opfern, zum Opfer bringen: der umbe sin leben niht háte gegeben 2075 f.; sin komendez ende g., heramnahen 6976; einen tac g. 2427. 2439; ein zil g. 2431. gebezzern, sich 2984. gebieten, etwas wider etwas, entgegenhalten, | paralysieren 15286; hof g. 15352 (zwei- mal). gedenken subst. Inf. 9952. gedien — gedienen 6331. | gedienen, ez umbe einen, durch | Wortverzeichnis. Dienst erwidern 2970. gedingen, an einen, etwas von im erhoffen, seinerseits auf etwas rechnen 2160 (hier zu- gleich Wortspiel mi zweiten gedingen, im juridi- schen Sinne, vgl. das folgende vürspreche — .Advokat 2161). *gedingetac Jompos.? 8118 (Vwr.). geenden, eines Dinges, zu Ende kommen, ausführen 3419; den | muot mit dem guote g., in Einklang bringen, 7754. gegengestüele. daz g. nemen 14755. *ochebe? 8133 (D). geheiz Verheifsung 4310. *gelachen subst. Inf. 2698. geleben, an einen tac 3273. gelegen Part. nahe angrenzend 378. 3962? 14610? (s. auch unter geligen). 15581. gelegenliche nahe amgrenzend, 265. 15580. Superl. daz ge- legenlichste velt 7208. geliche gan in gleicher Weise ergehn, vor sich gehn 5226. geliep im Sing. 14251. geligen. Phrase: der tac geliget | under gelegenen ziten = es ist passende („gelegene“) Zeit, oder: es ist bald (s. auch unter | gelegen) 14610. gelimpf, manlicher, Mannesehre 9862; dagegen wie gewöhnlich Betragen, wie es einem Manne ziemt 10470. *gelphwort lebhafte Rede? 350. gelt. minnen g. 11091; g. nemen | von einander 8359 f. *geltwort 350 (W). gemahel, der einer Frau als Gemahl bestimmte 8195. gemahele schwach flektiert 18802. gemazze T'üschgenosse 12192. gemechlich (gemäclich, gemec- lich, M: gemahlich, W: gem- lich) 6021. 7613. dem | i geschiuche 263 gemeinen gemein machen, ver- einigen 4978; sich g. 9757 (DW). genamme, genanne 6072. 6107 (M). 8399. genemmen = genennen, auf- zählen, nennen 2121. genesen subst. Inf. 12922. 12923; eines Dinges g., Heil, Vorteil haben von etw. 9065. geniezen ohne Genet. oder daz- Satz 1439. gent frzós. gent 2085. gént s. geben. gentil frzós. gentil 659. genüegen, absolut, Genugtuung geben 11919. genzen, sich 5004. geráten. wol g. Part. — râten? 13735. geregen, sich 9648. ger ihte zugerichtete Speise 7539; gerichtlich | auferlegte Bufse 9457; von der Tätigkeit des Dichters 2194 (D); g. nemen, die Rechtfertigung des Ange- klagten anhören 1564. 2406; sin g. bieten umbe etw., sich gerichtlich rechtfertigen 2455. gerihten ohne Objekt 2482. 2474. gern, persönl. Konstr.: ich wirde (mit bete) dar gegert. 2352. 18872; an einen g. mit folg. Obj. Satze 8703. gern = gerne 7894. geruochliche 11768. geruowet ausgeruht habend, mit frischen Kräften 1208. 9252. gervalke 7734. gescheiden mit transit. Akkus. und Genet. separationis 6296. dus Verscheuchen, Verjagen? (Wb. 2, 2, 109) 1417 (D). geschœnest — schœnest 12826. geschütze das Geschütz 1417. geselleslich 3422. gesenftern 15622. gesez (güses) 12077. be-
gahes Adv. 4571. 9303. gehes Adv. 4575. 4923. 8661. 12700. 12710. galine (galin, gelin) Galeere, Schiff 12194. 12355. 12891. 14162. galm Geräusch, Lärm 1171; fig. 3160. gan. g. lâzen, zu crg. daz ors 1370; über einen g., unpersön- lich, ihm als Schuld an- gerechnet werden 2533; un- pers., von der Zeit gebraucht 3881. gärtelin 9038. garzün frzös. garcon 5439. 6144. 6157. 6165. 7545. 8017. 13068. gast Feind, Gegner im Kampfe 9291. 12792 ; der vrónden 4356. *oastecliche(n) 291. 13262. 14933. *gastkleit 8915. gastliche auf die Art eines Fremden, eines F'eindes 8355 (s. auch gastecliche). gastunge 5747. 5860. 7153. 7838. 8105. 8147. 8776. 9986. 13205. 13310. gazze 4782. 5931. ge- Präfix beim Partizip Prat. ausgeblicben: dient 9773. drungen 3612 (D). zimiert 7313; vgl. auch, schiht 15033. vuoge 2776. 2827 (D); um- gekehrt geschœnest 12826. gebære 9752. geben. Imper. gént — gebent! 5262. 9363; umbe etw. g. opfern, zum Opfer bringen: der umbe sin leben niht háte gegeben 2075 f.; sin komendez ende g., heramnahen 6976; einen tac g. 2427. 2439; ein zil g. 2431. gebezzern, sich 2984. gebieten, etwas wider etwas, entgegenhalten, | paralysieren 15286; hof g. 15352 (zwei- mal). gedenken subst. Inf. 9952. gedien — gedienen 6331. | gedienen, ez umbe einen, durch | Wortverzeichnis. Dienst erwidern 2970. gedingen, an einen, etwas von im erhoffen, seinerseits auf etwas rechnen 2160 (hier zu- gleich Wortspiel mi zweiten gedingen, im juridi- schen Sinne, vgl. das folgende vürspreche — .Advokat 2161). *gedingetac Jompos.? 8118 (Vwr.). geenden, eines Dinges, zu Ende kommen, ausführen 3419; den | muot mit dem guote g., in Einklang bringen, 7754. gegengestüele. daz g. nemen 14755. *ochebe? 8133 (D). geheiz Verheifsung 4310. *gelachen subst. Inf. 2698. geleben, an einen tac 3273. gelegen Part. nahe angrenzend 378. 3962? 14610? (s. auch unter geligen). 15581. gelegenliche nahe amgrenzend, 265. 15580. Superl. daz ge- legenlichste velt 7208. geliche gan in gleicher Weise ergehn, vor sich gehn 5226. geliep im Sing. 14251. geligen. Phrase: der tac geliget | under gelegenen ziten = es ist passende („gelegene“) Zeit, oder: es ist bald (s. auch unter | gelegen) 14610. gelimpf, manlicher, Mannesehre 9862; dagegen wie gewöhnlich Betragen, wie es einem Manne ziemt 10470. *gelphwort lebhafte Rede? 350. gelt. minnen g. 11091; g. nemen | von einander 8359 f. *geltwort 350 (W). gemahel, der einer Frau als Gemahl bestimmte 8195. gemahele schwach flektiert 18802. gemazze T'üschgenosse 12192. gemechlich (gemäclich, gemec- lich, M: gemahlich, W: gem- lich) 6021. 7613. dem | i geschiuche 263 gemeinen gemein machen, ver- einigen 4978; sich g. 9757 (DW). genamme, genanne 6072. 6107 (M). 8399. genemmen = genennen, auf- zählen, nennen 2121. genesen subst. Inf. 12922. 12923; eines Dinges g., Heil, Vorteil haben von etw. 9065. geniezen ohne Genet. oder daz- Satz 1439. gent frzós. gent 2085. gént s. geben. gentil frzós. gentil 659. genüegen, absolut, Genugtuung geben 11919. genzen, sich 5004. geráten. wol g. Part. — râten? 13735. geregen, sich 9648. ger ihte zugerichtete Speise 7539; gerichtlich | auferlegte Bufse 9457; von der Tätigkeit des Dichters 2194 (D); g. nemen, die Rechtfertigung des Ange- klagten anhören 1564. 2406; sin g. bieten umbe etw., sich gerichtlich rechtfertigen 2455. gerihten ohne Objekt 2482. 2474. gern, persönl. Konstr.: ich wirde (mit bete) dar gegert. 2352. 18872; an einen g. mit folg. Obj. Satze 8703. gern = gerne 7894. geruochliche 11768. geruowet ausgeruht habend, mit frischen Kräften 1208. 9252. gervalke 7734. gescheiden mit transit. Akkus. und Genet. separationis 6296. dus Verscheuchen, Verjagen? (Wb. 2, 2, 109) 1417 (D). geschœnest — schœnest 12826. geschütze das Geschütz 1417. geselleslich 3422. gesenftern 15622. gesez (güses) 12077. be-
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204 gesezzen = gelegen, in der Nähe | ansůssig? 380. gespil Mask. 3755. 3775; Ge- schlecht unbestimmt 3761. gestän, einem, ihm als Bundes- genosse im Kriege beistelm 10638. gestaten, eines Dinges 3116. *gesteclichen (die Bedeutung ist wohl auch hier „in feindlicher Gesinnung“, vgl. gastliche) 8340. gesten, sich mit Genet. 7583; Âf einen 290. gesunden 12749. gesuntheit 8529. getihte erkennen 5597. getihten — tihten 15614. getriuliche(n) 1556. getriuweliche 9216. 15660. getugenden 13 (s. «uch tugenden). ; gevilde schwach flektiert 437. gevolgic sin, einem an etw. 91606. 11270; einem eines Dinges 11298. gevriunden, einem etw. 3966. gewete, fig. der sinne 4364. gewizzen Part. diu gewizzen : wárheit 15396. gewon an einen 4194. 4189. geziuge, Zeuge, sin an etw. 1557. gezühtecliche 6959. *gezwivalten 5631. gir zur Umschreibung: getriu- lichiu gir — triuwe 9658. girie gegen einem Dinge, be- gierig 1867. giselschaft 11541. glizen 5978. goteshis 11866. grifen zuo der áventiure 2332. grogieren s. kroijieren. grogierer s. kroijierere. grózliche (grosselichen) 3030. güften subst. Inf. 10818. gülte Verzinsung, die Zinsen? (vgl. kéren) 2658; Einnahme 3011. gumbenie, gumpanige s. «mter kumpánie. Wortverzeichnis. gumpan s. kumpán. gunst han cines 2186; wunsches g. 3155. guot samenen 2649. güses s. gesez. des haben = heben 2002. halben. von Gotes h. 11897. halbieren 6006. halt 11179. halten subst. Inf. Bewahren, Sparsamkeit 3351; stritliche h. s. dort; diu ors h. s. unter her. hän, einen, prägnant = ihn be- sitzen 9672 (zur Übersetzung des Verses s. unter strâze). hanekrát das Krähen Hahnes 11081. *hantvestliche 14049. hürmelin (hàmelim) = hiirmin hàrmin Adj. 5360. hasse = hazzen, 7958. ; heben = haben 5453. 11657. heidenschaft Heidentum 15638. heilec, der heilege ábent 5691. heilecheit Heiligtum, eine Heili- | genstatue in der Kirche 4578; die wunder- und heilkräftig subst. Inf. tuom). : heiltuom (s. auch Leilecheit) 12874. 9305. ; helfeclich 541. helfelich, helflich 1088. *helmescharte Kompos.? 1944. helmsnuor 1466. her, bis hieher: h. gelesen 2143; biz h. getihtet 2157. her halten, diu ors 6454. ' her leiten, diu ors 6454 (M). | herhaft 1325. des Adj. 3299. 3641; aber richtig | hiirmin (himin) substani. Adj. | (für gewöhnlich härmelin), das * Hermelinfell 1051. 5773.14541. | ist 12750. 12757 (s. auch heil- | heizen, einem etwas = verlangen . ! hernasch (härnäsch, hernæs) 1038. 1473. 1492. 7391. 8722. 10767. 11011; richtig. harnasch 773; |. harnást 1099. | hérschaft Herr, ,, Herrschaft wie heutzutage 1749. 2978. 9104 (D). 10036. 14879. 14897. 15004. herten. Phrase: der strit hertet die lenge 940. *herzegunst 6053. herzeichen Parole 1976. herzeklage 8203. herzeclich 2682. 4425. 13389. 14312. 15237. herzecliche(n) 618. 835. 2103. 5024. 5033. 13097. 13442. 14351. 14380. . herzecliep 15362. herzeliebe 5001. 5009. 5020. herzeliep 1917. 3994. 4403 (fig.). 4895. 5016. 5100. 8253. 8263. herzenmuot Kompos.? 13925. herzenschric Herzensschreck , starker Schreck (Wb. 2, 2, 211 nur eimmal, Barl. 206, 4, Le- legt) 1934. herzeriuwe 6C0. | herzesér 1506. 1878. 8278. 10393. herzesric s. herzenschric. hilfe = helfe 10638. himelslich 15134. himelschlich 2906. hin füeren entführen 8926. - hin gän vergehen 2705. hin geben 2804. hin komen davonkommen 9316. hinderrede 3413. hinevart Abreise 3460. höch machen, einen = ihn ver- herrlichen? 2240. höchgedinge 11489. 11493. hóchgemiiete Adj.? 3400. ; hôchgezelt 724. hóehgezit. eine h. legen 298. hóchgülte 5808. hóf (ge-)bieten 15352 (zweimal). *hohsteleben I{ompos.? 2559. | hohe leben 3023. ! hohen absolut? 5604. heeren, an etwas 2826.
204 gesezzen = gelegen, in der Nähe | ansůssig? 380. gespil Mask. 3755. 3775; Ge- schlecht unbestimmt 3761. gestän, einem, ihm als Bundes- genosse im Kriege beistelm 10638. gestaten, eines Dinges 3116. *gesteclichen (die Bedeutung ist wohl auch hier „in feindlicher Gesinnung“, vgl. gastliche) 8340. gesten, sich mit Genet. 7583; Âf einen 290. gesunden 12749. gesuntheit 8529. getihte erkennen 5597. getihten — tihten 15614. getriuliche(n) 1556. getriuweliche 9216. 15660. getugenden 13 (s. «uch tugenden). ; gevilde schwach flektiert 437. gevolgic sin, einem an etw. 91606. 11270; einem eines Dinges 11298. gevriunden, einem etw. 3966. gewete, fig. der sinne 4364. gewizzen Part. diu gewizzen : wárheit 15396. gewon an einen 4194. 4189. geziuge, Zeuge, sin an etw. 1557. gezühtecliche 6959. *gezwivalten 5631. gir zur Umschreibung: getriu- lichiu gir — triuwe 9658. girie gegen einem Dinge, be- gierig 1867. giselschaft 11541. glizen 5978. goteshis 11866. grifen zuo der áventiure 2332. grogieren s. kroijieren. grogierer s. kroijierere. grózliche (grosselichen) 3030. güften subst. Inf. 10818. gülte Verzinsung, die Zinsen? (vgl. kéren) 2658; Einnahme 3011. gumbenie, gumpanige s. «mter kumpánie. Wortverzeichnis. gumpan s. kumpán. gunst han cines 2186; wunsches g. 3155. guot samenen 2649. güses s. gesez. des haben = heben 2002. halben. von Gotes h. 11897. halbieren 6006. halt 11179. halten subst. Inf. Bewahren, Sparsamkeit 3351; stritliche h. s. dort; diu ors h. s. unter her. hän, einen, prägnant = ihn be- sitzen 9672 (zur Übersetzung des Verses s. unter strâze). hanekrát das Krähen Hahnes 11081. *hantvestliche 14049. hürmelin (hàmelim) = hiirmin hàrmin Adj. 5360. hasse = hazzen, 7958. ; heben = haben 5453. 11657. heidenschaft Heidentum 15638. heilec, der heilege ábent 5691. heilecheit Heiligtum, eine Heili- | genstatue in der Kirche 4578; die wunder- und heilkräftig subst. Inf. tuom). : heiltuom (s. auch Leilecheit) 12874. 9305. ; helfeclich 541. helfelich, helflich 1088. *helmescharte Kompos.? 1944. helmsnuor 1466. her, bis hieher: h. gelesen 2143; biz h. getihtet 2157. her halten, diu ors 6454. ' her leiten, diu ors 6454 (M). | herhaft 1325. des Adj. 3299. 3641; aber richtig | hiirmin (himin) substani. Adj. | (für gewöhnlich härmelin), das * Hermelinfell 1051. 5773.14541. | ist 12750. 12757 (s. auch heil- | heizen, einem etwas = verlangen . ! hernasch (härnäsch, hernæs) 1038. 1473. 1492. 7391. 8722. 10767. 11011; richtig. harnasch 773; |. harnást 1099. | hérschaft Herr, ,, Herrschaft wie heutzutage 1749. 2978. 9104 (D). 10036. 14879. 14897. 15004. herten. Phrase: der strit hertet die lenge 940. *herzegunst 6053. herzeichen Parole 1976. herzeklage 8203. herzeclich 2682. 4425. 13389. 14312. 15237. herzecliche(n) 618. 835. 2103. 5024. 5033. 13097. 13442. 14351. 14380. . herzecliep 15362. herzeliebe 5001. 5009. 5020. herzeliep 1917. 3994. 4403 (fig.). 4895. 5016. 5100. 8253. 8263. herzenmuot Kompos.? 13925. herzenschric Herzensschreck , starker Schreck (Wb. 2, 2, 211 nur eimmal, Barl. 206, 4, Le- legt) 1934. herzeriuwe 6C0. | herzesér 1506. 1878. 8278. 10393. herzesric s. herzenschric. hilfe = helfe 10638. himelslich 15134. himelschlich 2906. hin füeren entführen 8926. - hin gän vergehen 2705. hin geben 2804. hin komen davonkommen 9316. hinderrede 3413. hinevart Abreise 3460. höch machen, einen = ihn ver- herrlichen? 2240. höchgedinge 11489. 11493. hóchgemiiete Adj.? 3400. ; hôchgezelt 724. hóehgezit. eine h. legen 298. hóchgülte 5808. hóf (ge-)bieten 15352 (zweimal). *hohsteleben I{ompos.? 2559. | hohe leben 3023. ! hohen absolut? 5604. heeren, an etwas 2826.
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hort, fig. unsenfter h. dem herzen 4400. houbetherre Anführer im Kriege 968. 1242. 1274. houbetloch 4047. houbetstat 7165. 8783. 10795. *hoverede 99. 347. 13813. hundertstunt 596. hungern, mich hungert 4590. huor = huore Fem. (oder ist der Plur. des Neutr. huor ge- meint?) 9885. hurtecliche(n) 1078. hurteliche(n) 944. 1115. ie zuo. iezo 6196; iezunt 3004; iezont 11860. 14520; iezent 2385 (D). 5551; iezen 4775. imbizzit Kompos.? 9250. 13303. | in tuon, einen 6741. 7782. ingesinde fig. 1638. inne bringen passivisch kon- strużert 11776. inner. die inren (im Gegensalze | zu den üzern, den Belagerern) ! 6585. 6617. 6626. 6732. 11048. 11119. 11206. 11237. 11455. 11489. 11491. 11493. 11505. 12099; daz iner her 12106. inrenthalp 8802. insigel zum Verschlufs eines Driefes 10549. 10646. inwendic einer mile zil 10885. îsel = insel (zur Vollständigkeit s. auch die I'dlle isels Desil- vois 2m Verz, der Kigennamen) 10046. 11794. 11958. 12056. 13030. jage Fem., das Nachjagen 466. jagen subst. Inf. 10063. jamer als Neutr. 1937. jergelich 10508. jehe 2688. jehen mit Akkus. der Sache (Wb. 1, 513 sub C) 6098 (vgl. noch dazw die Var.!) jensit 9222. Wortverzeichnis. jo! Interj. 4258. 9858. 11985. juncher 2803. juncherlin 4759. juncherrelin 3151. 3234. 3315. 6015. 15390. juncvrouwelin 3732. 3770. 3796. 15507. juste = tjoste 6476 (s. auch | kuste). kampfliche, Kompar. des Adv. kampflicher striten 9243. kapelle 4529. kapfere Zuschauer 7336. kel. von keln singen 3929. keln s. queln. kemenäte em Plur. 2604. kemphe Gegner im Kampf 9670. 9673. 11235. 11375. kenemäc Verwandter von Seite | der Frau 13700. kêr, fig. der sinne 4426. kéren absolut ohne weitern Za : satz 4535. 7808; die gülte an golt und silber k. = das Lrträgnis der Zinsen in Gold und Silber anlegen 2659. ki frzós. qui 2099. kilche = kirche 1803. kindelin 2558. 2612. 2669. 2680. 2749. kinnebein 4849. kint Adj. 5337. kipper 7336 (W). kirche. Phrase: vor kirchen stán 1803. kiusche, fast immer in der Form kinsche, u. z. 514. 1636. 2594. 3399. 3434 (zweimal). 4184. 4788. 7131. 8155. 9020. 9474. 11717. 12392. 12901. 13124. 13396. 13693. 14242. 15123. 15346. 15428. 15458; blo/s zweimal küsche 9464. 12553. klagebære (clabære, clæbære) 1024. 1102. 1126. klagen subst. Inf. mit Adv.: jemerliche kl. 1532. | klagende beklagenswert, kläg- 265 lich 1129. 1506. 1586. 1741. 1821. 5042. 12576. kle, fig. der vróuden griiener k. 1026. kleit, fig. der éren 3404. | klieben intrans.? (wohl cher iransitio von diu sper ab- hängig) 6460. knüppelin 8861. knehtelin 5443. coche s. das Folgende. ; kocke Schiff 10764. komen «wt dem blofsen Dativ, zu einem oder zw etwas kom- men 5680. 6120. 8069. 8670. 10709; mit Dat. der Person, einem frommen 14377; an einen, etw. 2247. 2274. 12205. . 18383; dar zuo zim k. als | subst. Inf. 7004; nâch einem k. 8613. 8677; eines Dinges | über ein k. 7870; üf einen k. 7682. 7687. 7703; umbe guot k. betteln 2822; ze schumphen- tiure k. s. dort. condewieren (kundewieren) 950. 1000. 5497. 6610. 11963. 13652. 14600; sich einem e., sich ihm gesellen 3949. kostelich, kostlich 1061. 5951. kostecliche 3040. 3361. 606005. 13199. krac, fig. ane wandels k. 8079. krachen subst. Inf. 7655 (MW). kraft schwach flektiert 11118; übertragen für die Bundes- genossen oder deren Streit- macht 10636; fig., mit Genet. oder mit Adj. zur Verstärkung des diesem innewohnenden no- minalen Begriffes 9400. 2513. 2725. 3318. 3765. 4457 (= krankiu jugent 4459). 5476. 6137. 6281. 13710. 13969. 14749. 15637. | kranc Subst., fig. wandels k. 8079 (W). krangel Hemmmis, Mühe (Wb. 1, 876) 3804. ; kranz, fig. der riuwen k. 1821.
hort, fig. unsenfter h. dem herzen 4400. houbetherre Anführer im Kriege 968. 1242. 1274. houbetloch 4047. houbetstat 7165. 8783. 10795. *hoverede 99. 347. 13813. hundertstunt 596. hungern, mich hungert 4590. huor = huore Fem. (oder ist der Plur. des Neutr. huor ge- meint?) 9885. hurtecliche(n) 1078. hurteliche(n) 944. 1115. ie zuo. iezo 6196; iezunt 3004; iezont 11860. 14520; iezent 2385 (D). 5551; iezen 4775. imbizzit Kompos.? 9250. 13303. | in tuon, einen 6741. 7782. ingesinde fig. 1638. inne bringen passivisch kon- strużert 11776. inner. die inren (im Gegensalze | zu den üzern, den Belagerern) ! 6585. 6617. 6626. 6732. 11048. 11119. 11206. 11237. 11455. 11489. 11491. 11493. 11505. 12099; daz iner her 12106. inrenthalp 8802. insigel zum Verschlufs eines Driefes 10549. 10646. inwendic einer mile zil 10885. îsel = insel (zur Vollständigkeit s. auch die I'dlle isels Desil- vois 2m Verz, der Kigennamen) 10046. 11794. 11958. 12056. 13030. jage Fem., das Nachjagen 466. jagen subst. Inf. 10063. jamer als Neutr. 1937. jergelich 10508. jehe 2688. jehen mit Akkus. der Sache (Wb. 1, 513 sub C) 6098 (vgl. noch dazw die Var.!) jensit 9222. Wortverzeichnis. jo! Interj. 4258. 9858. 11985. juncher 2803. juncherlin 4759. juncherrelin 3151. 3234. 3315. 6015. 15390. juncvrouwelin 3732. 3770. 3796. 15507. juste = tjoste 6476 (s. auch | kuste). kampfliche, Kompar. des Adv. kampflicher striten 9243. kapelle 4529. kapfere Zuschauer 7336. kel. von keln singen 3929. keln s. queln. kemenäte em Plur. 2604. kemphe Gegner im Kampf 9670. 9673. 11235. 11375. kenemäc Verwandter von Seite | der Frau 13700. kêr, fig. der sinne 4426. kéren absolut ohne weitern Za : satz 4535. 7808; die gülte an golt und silber k. = das Lrträgnis der Zinsen in Gold und Silber anlegen 2659. ki frzós. qui 2099. kilche = kirche 1803. kindelin 2558. 2612. 2669. 2680. 2749. kinnebein 4849. kint Adj. 5337. kipper 7336 (W). kirche. Phrase: vor kirchen stán 1803. kiusche, fast immer in der Form kinsche, u. z. 514. 1636. 2594. 3399. 3434 (zweimal). 4184. 4788. 7131. 8155. 9020. 9474. 11717. 12392. 12901. 13124. 13396. 13693. 14242. 15123. 15346. 15428. 15458; blo/s zweimal küsche 9464. 12553. klagebære (clabære, clæbære) 1024. 1102. 1126. klagen subst. Inf. mit Adv.: jemerliche kl. 1532. | klagende beklagenswert, kläg- 265 lich 1129. 1506. 1586. 1741. 1821. 5042. 12576. kle, fig. der vróuden griiener k. 1026. kleit, fig. der éren 3404. | klieben intrans.? (wohl cher iransitio von diu sper ab- hängig) 6460. knüppelin 8861. knehtelin 5443. coche s. das Folgende. ; kocke Schiff 10764. komen «wt dem blofsen Dativ, zu einem oder zw etwas kom- men 5680. 6120. 8069. 8670. 10709; mit Dat. der Person, einem frommen 14377; an einen, etw. 2247. 2274. 12205. . 18383; dar zuo zim k. als | subst. Inf. 7004; nâch einem k. 8613. 8677; eines Dinges | über ein k. 7870; üf einen k. 7682. 7687. 7703; umbe guot k. betteln 2822; ze schumphen- tiure k. s. dort. condewieren (kundewieren) 950. 1000. 5497. 6610. 11963. 13652. 14600; sich einem e., sich ihm gesellen 3949. kostelich, kostlich 1061. 5951. kostecliche 3040. 3361. 606005. 13199. krac, fig. ane wandels k. 8079. krachen subst. Inf. 7655 (MW). kraft schwach flektiert 11118; übertragen für die Bundes- genossen oder deren Streit- macht 10636; fig., mit Genet. oder mit Adj. zur Verstärkung des diesem innewohnenden no- minalen Begriffes 9400. 2513. 2725. 3318. 3765. 4457 (= krankiu jugent 4459). 5476. 6137. 6281. 13710. 13969. 14749. 15637. | kranc Subst., fig. wandels k. 8079 (W). krangel Hemmmis, Mühe (Wb. 1, 876) 3804. ; kranz, fig. der riuwen k. 1821.
Strana 266
266 2095; der sælden k. 2045; des | wunsches wunnen k. 3719. krefteclich 5021. krie (nicht krie, wie Wb. 1, 879). 6397. 6463. 7454. 9186. kriec. Phrase: kriege werfen dar in = in das Versóhnungs- werk, sodafs eine Versöhnung nicht zustande kommt 367. kroijierære 6397. 6462. 6471. 6747. 7453. 7821. 7965. kroijieren 2825. 6748. 7454. kröne, fig. 16. 1639. 2884. 2906. 3402. 3725 f. 3729. 3790. 6848. 13330. krœnen, sich einer sache, seinen Stolz in elwas setzen 9845. krümben 3614. küele Subst. 3664. küelen subst. Inf. 6437. kumberich 13824. kumberhaft 15635. kumpän (gumpan) 10082. kumpänie (gumbenie, gumpa- nige) 6545. 6547. 7161. 7167. 8397. kunde nur im Gegensatz zu gast gebraucht 3182. 5348. künde gevähen eines 2965. kündecliche(n) 11095. 11191. kunden bekannt machen? (Wb. 1, 815 kennt blofs „kund werden“) 3756. kündiwieren s. condewieren. kiinftie mit Lokaladverb 8357. küngen = küneginne 13202. kunnen, der witze 5411 (es ist zu übersetzen: nicht die Weisheit meiner Ritter [der = der ritter- schaft 5409] erreichen kann, da ...) künsteriche 12867. cunt (kunt) frzós. comte 1085 | (s. auch lehgunt und filleh- gunt, philligunt). kuntliche 5235. kir zur Umschreibung: 5434. 13655. kurtósie 3498. 15402. . | „da wo ich : Wortverzeichnis. kurz nemen, etw. Phrase: daz zil wirt einem ze kurz ge- nomen 8414. kurzelich 1018. 2087. 4550. kurzeliche(n) 2451. 4576. 4774. 5209. 5283. kurzewilen 10460. 11698. kiissen subst. Inf. 4952. 7148. 7956. 13946. kuste = tjoste, juste 1767. | la frzós. Artikel 10892. lant — der Fürst des Landes 10853. lant an lant kámpfen 6541. lantherre 1764. 15161. 15386. lantmere. diu 1. spehen, Aus- kunft einholen, wie es um das Land bestellt ist? 8859. lantvride 14987. lantvrouwe 7178. 11291. 14681. lantviirste 14352. 15296. lanze 411. 6393 (D). 10751. lasieren s. leisieren. last, fig. der minne 1. 4355. latine 2755. 2758. latwérje 5056. | Jaz. diu leste zit — der jüngste Tag 15189. subst. Inf. Freigebigkeit, Ver- schwendung 8351; gân l. (s. gdn) 1370. le frzós. Artikel 1065; li das- selbe 659 (liduc); leh — s. lehgunt, fillehgunt, philligunt. leben, fig. dîner sælden hœheste | 1. 2559 (s. auch hóhsteleben); bi im lebenden = Zeit seines Lebens 2075. dinc, eine höchgezit 298; ge- leit = aufgebürdet 5032. léhenreht 7127. 1085 (M); le kunt 1085 (s. auch fillehgunt, philligunt). | leiden verlečdet werden, leid sein | 8261. i läzen = bewirken, machen 5042; | legen, einen turnei, ein tage- lehgunt frzós. le comte 641. ' , mae. leise Spur 6616 (W), s. auch unter niuleise. leisieren 765. leisten, einen tac, cine Zu- sammenkunft, Unterredung be- werkstelligen 7999. leit Subst. Gen. Plur.: leider 4989; fig. ein sendez l. siner liebe 4357. leit Adj., leider tac 452; leider zol (fig. der riuwe) 1186. lére, fig. zur Umschreibung einer Person 4072; des wunsches I. 3697; mit Adj. zur Hervor- hebung des Nominalbegriffes trüreclichiu 1. = trürekeit 13562. lernen subst. Inf. 2772. letze dufserste Verteidigungs- linie 7797. 12088. 12095. 12116. liebe und minne einander ent- gegengesetzt 4999 ff. 13450 f. liebelós 3995. ligen ûf einem, von der Zeit gebraucht: der sumer lit ûf uns 5551; vriuntliche 1. 3962. lipgedinge 14051. 14061. 14065. Jiut schwach flektiert 126. 15646; im Sing. verwendet 277. 1671. lobesanc 3077. loeten 3161. loube 630. lougen subst. Inf. 13592. luft schwach flektiert 6434. lusten 393. waz m. ich des? 4231. machen übergeben, vermachen? 3012. magetlich 13916. mahelen 13883. málen, fig. 2196; mit Blut? bildlich vom | Kampfe ge- braucht? 7499. malie 6548. man Lehensmann, Vasall (im Gegensatze zw dienestman, (meglich) 13457.
266 2095; der sælden k. 2045; des | wunsches wunnen k. 3719. krefteclich 5021. krie (nicht krie, wie Wb. 1, 879). 6397. 6463. 7454. 9186. kriec. Phrase: kriege werfen dar in = in das Versóhnungs- werk, sodafs eine Versöhnung nicht zustande kommt 367. kroijierære 6397. 6462. 6471. 6747. 7453. 7821. 7965. kroijieren 2825. 6748. 7454. kröne, fig. 16. 1639. 2884. 2906. 3402. 3725 f. 3729. 3790. 6848. 13330. krœnen, sich einer sache, seinen Stolz in elwas setzen 9845. krümben 3614. küele Subst. 3664. küelen subst. Inf. 6437. kumberich 13824. kumberhaft 15635. kumpän (gumpan) 10082. kumpänie (gumbenie, gumpa- nige) 6545. 6547. 7161. 7167. 8397. kunde nur im Gegensatz zu gast gebraucht 3182. 5348. künde gevähen eines 2965. kündecliche(n) 11095. 11191. kunden bekannt machen? (Wb. 1, 815 kennt blofs „kund werden“) 3756. kündiwieren s. condewieren. kiinftie mit Lokaladverb 8357. küngen = küneginne 13202. kunnen, der witze 5411 (es ist zu übersetzen: nicht die Weisheit meiner Ritter [der = der ritter- schaft 5409] erreichen kann, da ...) künsteriche 12867. cunt (kunt) frzós. comte 1085 | (s. auch lehgunt und filleh- gunt, philligunt). kuntliche 5235. kir zur Umschreibung: 5434. 13655. kurtósie 3498. 15402. . | „da wo ich : Wortverzeichnis. kurz nemen, etw. Phrase: daz zil wirt einem ze kurz ge- nomen 8414. kurzelich 1018. 2087. 4550. kurzeliche(n) 2451. 4576. 4774. 5209. 5283. kurzewilen 10460. 11698. kiissen subst. Inf. 4952. 7148. 7956. 13946. kuste = tjoste, juste 1767. | la frzós. Artikel 10892. lant — der Fürst des Landes 10853. lant an lant kámpfen 6541. lantherre 1764. 15161. 15386. lantmere. diu 1. spehen, Aus- kunft einholen, wie es um das Land bestellt ist? 8859. lantvride 14987. lantvrouwe 7178. 11291. 14681. lantviirste 14352. 15296. lanze 411. 6393 (D). 10751. lasieren s. leisieren. last, fig. der minne 1. 4355. latine 2755. 2758. latwérje 5056. | Jaz. diu leste zit — der jüngste Tag 15189. subst. Inf. Freigebigkeit, Ver- schwendung 8351; gân l. (s. gdn) 1370. le frzós. Artikel 1065; li das- selbe 659 (liduc); leh — s. lehgunt, fillehgunt, philligunt. leben, fig. dîner sælden hœheste | 1. 2559 (s. auch hóhsteleben); bi im lebenden = Zeit seines Lebens 2075. dinc, eine höchgezit 298; ge- leit = aufgebürdet 5032. léhenreht 7127. 1085 (M); le kunt 1085 (s. auch fillehgunt, philligunt). | leiden verlečdet werden, leid sein | 8261. i läzen = bewirken, machen 5042; | legen, einen turnei, ein tage- lehgunt frzós. le comte 641. ' , mae. leise Spur 6616 (W), s. auch unter niuleise. leisieren 765. leisten, einen tac, cine Zu- sammenkunft, Unterredung be- werkstelligen 7999. leit Subst. Gen. Plur.: leider 4989; fig. ein sendez l. siner liebe 4357. leit Adj., leider tac 452; leider zol (fig. der riuwe) 1186. lére, fig. zur Umschreibung einer Person 4072; des wunsches I. 3697; mit Adj. zur Hervor- hebung des Nominalbegriffes trüreclichiu 1. = trürekeit 13562. lernen subst. Inf. 2772. letze dufserste Verteidigungs- linie 7797. 12088. 12095. 12116. liebe und minne einander ent- gegengesetzt 4999 ff. 13450 f. liebelós 3995. ligen ûf einem, von der Zeit gebraucht: der sumer lit ûf uns 5551; vriuntliche 1. 3962. lipgedinge 14051. 14061. 14065. Jiut schwach flektiert 126. 15646; im Sing. verwendet 277. 1671. lobesanc 3077. loeten 3161. loube 630. lougen subst. Inf. 13592. luft schwach flektiert 6434. lusten 393. waz m. ich des? 4231. machen übergeben, vermachen? 3012. magetlich 13916. mahelen 13883. málen, fig. 2196; mit Blut? bildlich vom | Kampfe ge- braucht? 7499. malie 6548. man Lehensmann, Vasall (im Gegensatze zw dienestman, (meglich) 13457.
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vgl. Wb. 2, 1, 31) 3134. 3135. 13840 (W). 15110. manen mit Akkus. der Person u. folgendem daz-Satze 2389. 2393. mangel 13012. mangier (manger) pittit, s. pitit. marc. Konstr.: tûsent marke wert kleincdes 3804 f. mæreshalp 9936. 12220. markis frzós. marquis 527. 1086. marnære 8779. marstal 11013. marter, einen an die m. geben 9377. massenie (massanie) 7349. 8440. mat sprechen, einem 4678. mátérje der menschliche Körper 4648 (MW). mäze Vergleichbarkeit 3798 (s. . auch unter reht). mázen mit Akkusativ- Objekt, mäfsigen, einschränken 3352. meglich = magetlich, s. dort. meienris, fig. der ougen wunne ein m. 3722. meinen, etw. an einem 2846 (ist zu übersetzen „was mag ihm wohl lieb sein an mir, warum liebt er mich denn, wenn ich wicht sein Verwandter bin?“ oder „was beabsichtigt er mit mir?“). melde Nachricht, 6944. melm 6659. 7314. 11112. mennegelich 9075. merkere 2291. merken Gedichte beurteilen 2293. messe (misse) die Messe; m. singen 1757. 1960. 1974. 5745. 6603. 14083; nach m. 5788; ze m. liuten 14783. 14785; unser vrouwen m. das Fest Mariä Himmelfahrt 6934. messezit betiuten 14786. mezzer als Waffe gebraucht 1297. mezzerlin 2739. minhalp 4559. 4735. minnere 112. 9721. | minnebernde 4434. 13993. ; misseriten 9149. Wortverzeichnis. minne schwach flektiert 4355. 4441. 4450; minne und liebe einander entgegengesetzt 4999 ff. 13450 f.; strâze der m. s. unter straze; fig. der minnen m. 4352. minnegernde 51. 4160. 4340. 5034. 11772. 13911. minnekraft 9935. minnendiep 8976. minnen gelt 11091. *minnenreht Kompos.? 7126. misse = messe 1960. misselingen 10373. mit das Mittel, Werkzeug an- deutend, „durch“ 2226; mit willen = willecliche 2766. möraz 11146. morgen. morgun 8204. 9980; mornune 320. 701. 838; mor- nent 7837. mügelich 9519. miindel 7955. 8961. 13948. 14717. | miinich 10348. miinster 1808. 2052. 15341. munt. Plwase: einem sîne tjost in den m. bieten 6423. muome 515. muor Moor, Morast 9175. muoric sumpfig, moorig 9173. muoten, einen 8720; mit folg. Objektssatz, aber ohne Bei- fügung, von wem etwas begehrt | wird 2498; eines Dinges an einen m. 1713. muotwille stark flektiert 11842. murmel 13427. nách kéren 9101. 9104. nachgandernahegehender, smerze | 52. náchkome 1443. 15574. náchwint 12127. nähen, an ein Alter 4101. name zur Umschreibung: mit Genet. eines Subsl. herren n. = herre 3622; küneges n.| 267 (5302); ritters n. 5260. 5591. 5658. 5829. 14366; knehtes n. 5156. 10229. 12440; vürsten n. 14810. 14828; Gotes n. 15537; der Minne n. 4036. 4481. 9665. 9722; wibes n. (1996). 2000. 2004; zweijer sélen n. 15438; ir blükeit n. 4990; mit Adj. zur Hervorhebung des Nominal- begriffes höher n. = hehe 5589; ritterlicher n. 5613. 9208; wiplicher n. 1989. 3437; swacher n. 3624; magetlicher n. 18457. nátüre der menschliche Leib? 4648 (MW: materie). 4666. 4893. 5058. nátüren, Part. genátüret 4649. neige Neigung, Senkung 8809. neizwaz 4581. nemen, einen turnei 5917; ze kurz n. etw., s. kurz; einen ze vriuntschaft n. ein Liebes- verhältnis (ohne Ehe) ein- gehen 5144; daz gegengestüele n. s. dort; gerihte n. s. dort. nement = neben 3153. nemmen — nemnen, nennen 12. 384. (2121). 4100. 5157. 5188. 11711. 13278. 13502 (nach der zu V. 18501 angeführten Var. in M). (13516). 13553. (15278). nider drücken 15285. nider hurten, einen 7683. 7707. nider läzen 7581. nideriu minne 4011. 4013. niener = niender 8624. niezen, eines Dinges (Wb. 2,1, 890 f. verzeichnet blofs den Akkus.) 280. 379. niftel 1785. 12422. 12775. 12879. 13149. 13587. niftelin (nüftellin) 1825. 12577. 12599. 12692. nigen subst. Inf. 9995; einem an etw. n. 4005. niht. ze nihte hän etw. 9870. niugerne Subst. die Neugierde 10931. *niuleise (Kompos. ?) vom frisch
vgl. Wb. 2, 1, 31) 3134. 3135. 13840 (W). 15110. manen mit Akkus. der Person u. folgendem daz-Satze 2389. 2393. mangel 13012. mangier (manger) pittit, s. pitit. marc. Konstr.: tûsent marke wert kleincdes 3804 f. mæreshalp 9936. 12220. markis frzós. marquis 527. 1086. marnære 8779. marstal 11013. marter, einen an die m. geben 9377. massenie (massanie) 7349. 8440. mat sprechen, einem 4678. mátérje der menschliche Körper 4648 (MW). mäze Vergleichbarkeit 3798 (s. . auch unter reht). mázen mit Akkusativ- Objekt, mäfsigen, einschränken 3352. meglich = magetlich, s. dort. meienris, fig. der ougen wunne ein m. 3722. meinen, etw. an einem 2846 (ist zu übersetzen „was mag ihm wohl lieb sein an mir, warum liebt er mich denn, wenn ich wicht sein Verwandter bin?“ oder „was beabsichtigt er mit mir?“). melde Nachricht, 6944. melm 6659. 7314. 11112. mennegelich 9075. merkere 2291. merken Gedichte beurteilen 2293. messe (misse) die Messe; m. singen 1757. 1960. 1974. 5745. 6603. 14083; nach m. 5788; ze m. liuten 14783. 14785; unser vrouwen m. das Fest Mariä Himmelfahrt 6934. messezit betiuten 14786. mezzer als Waffe gebraucht 1297. mezzerlin 2739. minhalp 4559. 4735. minnere 112. 9721. | minnebernde 4434. 13993. ; misseriten 9149. Wortverzeichnis. minne schwach flektiert 4355. 4441. 4450; minne und liebe einander entgegengesetzt 4999 ff. 13450 f.; strâze der m. s. unter straze; fig. der minnen m. 4352. minnegernde 51. 4160. 4340. 5034. 11772. 13911. minnekraft 9935. minnendiep 8976. minnen gelt 11091. *minnenreht Kompos.? 7126. misse = messe 1960. misselingen 10373. mit das Mittel, Werkzeug an- deutend, „durch“ 2226; mit willen = willecliche 2766. möraz 11146. morgen. morgun 8204. 9980; mornune 320. 701. 838; mor- nent 7837. mügelich 9519. miindel 7955. 8961. 13948. 14717. | miinich 10348. miinster 1808. 2052. 15341. munt. Plwase: einem sîne tjost in den m. bieten 6423. muome 515. muor Moor, Morast 9175. muoric sumpfig, moorig 9173. muoten, einen 8720; mit folg. Objektssatz, aber ohne Bei- fügung, von wem etwas begehrt | wird 2498; eines Dinges an einen m. 1713. muotwille stark flektiert 11842. murmel 13427. nách kéren 9101. 9104. nachgandernahegehender, smerze | 52. náchkome 1443. 15574. náchwint 12127. nähen, an ein Alter 4101. name zur Umschreibung: mit Genet. eines Subsl. herren n. = herre 3622; küneges n.| 267 (5302); ritters n. 5260. 5591. 5658. 5829. 14366; knehtes n. 5156. 10229. 12440; vürsten n. 14810. 14828; Gotes n. 15537; der Minne n. 4036. 4481. 9665. 9722; wibes n. (1996). 2000. 2004; zweijer sélen n. 15438; ir blükeit n. 4990; mit Adj. zur Hervorhebung des Nominal- begriffes höher n. = hehe 5589; ritterlicher n. 5613. 9208; wiplicher n. 1989. 3437; swacher n. 3624; magetlicher n. 18457. nátüre der menschliche Leib? 4648 (MW: materie). 4666. 4893. 5058. nátüren, Part. genátüret 4649. neige Neigung, Senkung 8809. neizwaz 4581. nemen, einen turnei 5917; ze kurz n. etw., s. kurz; einen ze vriuntschaft n. ein Liebes- verhältnis (ohne Ehe) ein- gehen 5144; daz gegengestüele n. s. dort; gerihte n. s. dort. nement = neben 3153. nemmen — nemnen, nennen 12. 384. (2121). 4100. 5157. 5188. 11711. 13278. 13502 (nach der zu V. 18501 angeführten Var. in M). (13516). 13553. (15278). nider drücken 15285. nider hurten, einen 7683. 7707. nider läzen 7581. nideriu minne 4011. 4013. niener = niender 8624. niezen, eines Dinges (Wb. 2,1, 890 f. verzeichnet blofs den Akkus.) 280. 379. niftel 1785. 12422. 12775. 12879. 13149. 13587. niftelin (nüftellin) 1825. 12577. 12599. 12692. nigen subst. Inf. 9995; einem an etw. n. 4005. niht. ze nihte hän etw. 9870. niugerne Subst. die Neugierde 10931. *niuleise (Kompos. ?) vom frisch
Strana 268
268 gefallenen Schnee gebraucht 6646. niuwe interessant 10478. niuwelîche, niuliche 2261. 9816. niuwern erneuern 2643. niuwesliffen 1257. nokelier (naukelier, nekelier) Schiffer, Steuermann (Wb.2, 1, 405) 9999. nönezit 8835. *nótdurft (notürfte) Adj. 15548 | (s. auch, nótdürftic). nótdürftic 2817. 2818. 2829 (s. auch notdurft). noeten, einen eines Dinges 9787. 10822; speziell: zum Heiraten zwingen 10271. nótie Not leidend 2840. nun = nů 320. ob s. als ob. obe sweben einem 3800. offelich — offenlich 6344. óhe == ouch 4677. 7265. chein (Ohain, óhan) 311. 332. 1794. 2407. opher in der Messe 1759. 1811. ouge. Phrase: mit einem ouge sehen verstohlen hervorlugen 4882; fig. des herzen o. 8056. ougenblie 4070. 13993. ougenbrehen 13977. ougenschouwe Kompos.? 13239. *ougensehen Kompos.? das Ge- | sicht, der Sehende 3736. owi owé! 1585. palast 3495. 13273. palme, fig. des wunsches 15524. panzier 755. pardrisekin (perdisikin) Rebhuhn 11145. parrieren (barrieren), sich 1106; sich einem p., sich ihm zu- gesellen 6152. pavelin 6535. 7546. 8018. 8350. perdisikin s. pardrisekin. phat, fig. der selden 2059. Wortverzeichnis. pheller 1538. 3298. 8575. 3640. 5358. 5772. 7397. 10981. phenninc 2657. philligunt frzós. = fils du comte 5946; s. auch fillehgunt. phingesten 5220. 5539. 5556. phlegen mit Akkus. 2508. phliht Verpflichtung (der Obhut), ganz alleinstehend, 2665; zur Umschreibung: mit Genet. des Subst. herzeliebe p. 5009. 5020; | gewaltes p. 12004; mit Adj. geselleclichiu p. 2122. 9667. 10474. pinen, sich 3268; sich üf etw. p. 12202; den lip ûf etw. p. 5853. pinze s. binze. pitit mangier (pittit manger) == frzós. petit-manger 987. 6605. 11143. plánje 7363. 7450. porte stark flektiert 11027. | présent (prisant) 5482. 8099. 14891. | pris des wunsches 15411. prisen, einem etw. 2174 (oder ist üch wirklich = Akkus. iuch, dazu parallel, da die An- geredete eben — die &ven- tiure 4502); vom Urteil des Kritikers (schribere) „loben, anerkennen“ und dadurch = getihte bezzern V. 2286 (nicht allgemein „bewrteilen, prüfen“, wie Wb. 2, 1, 534 an dieser einzigen Stelle will) 2283. puzéle (buzele) — frzós. pucelle 10892. 11728. qualm Beklemmung, Betáubung 1171 (D). queln, reflexiv: sich abquälen 10335. rabine 11103. ragen, vom sper gesagt 12668. und lobelichiu mzre ' rám der Schmutz vom Harnisch 11139. ramen mit Akkus.- Obj., vrevel r. 6700. rat. Phrase: min rat ist dir an in ich rate dir, dich an in zu wenden 2894; zur Um- schreibung: tugende r. 2316. 2327; süezer minne r. 11747. rätgebe 9504. 9702. 9709. 10495. 13739. redegelle s. das Folgende. redegeselle (redegelle) 12954. 12962. 12965. 12986. reden, gegen e/nem 2969. reht der maze Berechtigung, Möglichkeit eines Vergleichs 3798. rehtiu mare 9753. 12151. reide lockig, gelockt 3168. 12593. reisekleit 13255. reisenote 1003. reiten = bereiten 5287. 5913. 7334. 9661 (D). reizen mit Sachobjekt, jámer r. 1776. riche Subst,, schwach flektiert 7218; Plur. diu r. die Kónuigs- würde? 125381. rihten, einem, mit foly. Obj- Satze, Genugluung geben du- durch, dafs . . . 9448; von der Tätigkeit des Dichters 2178 (D). 2256. 2323. riliche fem. Subst. 7394. rine, ganz allgemein der Fleck, auf dem gekämpft wird 9326. ringern = ringen 5031. 8222. ritterslich 3063. ritterspil Kompos.? 6624; ritters spil 6703. riuhen (ruhen) rauh werden 372. riumen s. rümen. “ rivier 10000. rœmesch 15394. rôserôt 4064. rossebâre von Itossen gebragene Bahre 1752. rœte, rósenrete vielleicht Kom- positum? 4850.
268 gefallenen Schnee gebraucht 6646. niuwe interessant 10478. niuwelîche, niuliche 2261. 9816. niuwern erneuern 2643. niuwesliffen 1257. nokelier (naukelier, nekelier) Schiffer, Steuermann (Wb.2, 1, 405) 9999. nönezit 8835. *nótdurft (notürfte) Adj. 15548 | (s. auch, nótdürftic). nótdürftic 2817. 2818. 2829 (s. auch notdurft). noeten, einen eines Dinges 9787. 10822; speziell: zum Heiraten zwingen 10271. nótie Not leidend 2840. nun = nů 320. ob s. als ob. obe sweben einem 3800. offelich — offenlich 6344. óhe == ouch 4677. 7265. chein (Ohain, óhan) 311. 332. 1794. 2407. opher in der Messe 1759. 1811. ouge. Phrase: mit einem ouge sehen verstohlen hervorlugen 4882; fig. des herzen o. 8056. ougenblie 4070. 13993. ougenbrehen 13977. ougenschouwe Kompos.? 13239. *ougensehen Kompos.? das Ge- | sicht, der Sehende 3736. owi owé! 1585. palast 3495. 13273. palme, fig. des wunsches 15524. panzier 755. pardrisekin (perdisikin) Rebhuhn 11145. parrieren (barrieren), sich 1106; sich einem p., sich ihm zu- gesellen 6152. pavelin 6535. 7546. 8018. 8350. perdisikin s. pardrisekin. phat, fig. der selden 2059. Wortverzeichnis. pheller 1538. 3298. 8575. 3640. 5358. 5772. 7397. 10981. phenninc 2657. philligunt frzós. = fils du comte 5946; s. auch fillehgunt. phingesten 5220. 5539. 5556. phlegen mit Akkus. 2508. phliht Verpflichtung (der Obhut), ganz alleinstehend, 2665; zur Umschreibung: mit Genet. des Subst. herzeliebe p. 5009. 5020; | gewaltes p. 12004; mit Adj. geselleclichiu p. 2122. 9667. 10474. pinen, sich 3268; sich üf etw. p. 12202; den lip ûf etw. p. 5853. pinze s. binze. pitit mangier (pittit manger) == frzós. petit-manger 987. 6605. 11143. plánje 7363. 7450. porte stark flektiert 11027. | présent (prisant) 5482. 8099. 14891. | pris des wunsches 15411. prisen, einem etw. 2174 (oder ist üch wirklich = Akkus. iuch, dazu parallel, da die An- geredete eben — die &ven- tiure 4502); vom Urteil des Kritikers (schribere) „loben, anerkennen“ und dadurch = getihte bezzern V. 2286 (nicht allgemein „bewrteilen, prüfen“, wie Wb. 2, 1, 534 an dieser einzigen Stelle will) 2283. puzéle (buzele) — frzós. pucelle 10892. 11728. qualm Beklemmung, Betáubung 1171 (D). queln, reflexiv: sich abquälen 10335. rabine 11103. ragen, vom sper gesagt 12668. und lobelichiu mzre ' rám der Schmutz vom Harnisch 11139. ramen mit Akkus.- Obj., vrevel r. 6700. rat. Phrase: min rat ist dir an in ich rate dir, dich an in zu wenden 2894; zur Um- schreibung: tugende r. 2316. 2327; süezer minne r. 11747. rätgebe 9504. 9702. 9709. 10495. 13739. redegelle s. das Folgende. redegeselle (redegelle) 12954. 12962. 12965. 12986. reden, gegen e/nem 2969. reht der maze Berechtigung, Möglichkeit eines Vergleichs 3798. rehtiu mare 9753. 12151. reide lockig, gelockt 3168. 12593. reisekleit 13255. reisenote 1003. reiten = bereiten 5287. 5913. 7334. 9661 (D). reizen mit Sachobjekt, jámer r. 1776. riche Subst,, schwach flektiert 7218; Plur. diu r. die Kónuigs- würde? 125381. rihten, einem, mit foly. Obj- Satze, Genugluung geben du- durch, dafs . . . 9448; von der Tätigkeit des Dichters 2178 (D). 2256. 2323. riliche fem. Subst. 7394. rine, ganz allgemein der Fleck, auf dem gekämpft wird 9326. ringern = ringen 5031. 8222. ritterslich 3063. ritterspil Kompos.? 6624; ritters spil 6703. riuhen (ruhen) rauh werden 372. riumen s. rümen. “ rivier 10000. rœmesch 15394. rôserôt 4064. rossebâre von Itossen gebragene Bahre 1752. rœte, rósenrete vielleicht Kom- positum? 4850.
Strana 269
röten 1101. rubin 5450. rüegen. vriuntliche r. die Arbeit des Dichters 15678. ruhen s. riuhen. rümen (rümen), eim bestimmtes Land 2092. rán — rám 1133 (wîter r.). 1428. ruofen, Prat. schwach ruofte 11214. saities s. seitiez. sæjen von der Stickerei auf der Satteldecke gebraucht 7400. *seldenstein IXompos.? 14238. salfieren s. das Tolgende. salüieren (salfieren) 6079. 6151. 11612. 13225. 18361; subst. Inf. 6018. sam mir! 4078 (s. auch se). sáme Saatfeld, Erdboden im allgemeinen 6347. samelieren, den turnei 8429. sämit (semit) 3298. 3575. 3640. 5358. 5772. 6381. 11353. sanc, von schellen 5800. sant Neutr. 1455. 5792. 7480. sante, sancte, san, frzös. saint vergl. das Namenverzeichnis unter Gilis, Gilien lant, Jö- hannes spitäl. sát, fig. der erbermde s. 15688. schâchzabelen 2777. 6540. schadehaft. Phrase: mir wirt sch. 9240. *schalander = frzös. chaland (Koenig, Dictionnaire, Wien o. J. I, p. 155), Warenschiff, Transportschiff" (== mlat. che- landium, mgr. zc2&vótov, s. auch Heyse, Fremdwb. 12. Aufl., p. 159) 10765. schallecliche 3096. 14747. schalliche(n) 649. *schaltwort (oder ist scheltwort , gemeint?) 9329 (W). schalwort Geschrei? 9329. | Wortverzeichnis. schamerdt 4151. 13919. schapellin 10904. scharlachen 3298. 3575. 3640. 5358. 14461. 14539. 14696. scharn mit Genet., absondern | 2656. scheiden, einem, mit folg. Obj.- | Satze, Bescheid tun 9435. scheinen, jämer 13436 (M W ). schelle 5800. 7410. schenke Mundschenke 15662. schenken subst. Inf. 14771. scherten an Zahl vermindern (Wb. 2, 2, 157b, oder von schern, das. 157a?): Part. geschart 2656. schetzen Lösegeld auflegen 6565 (M). 6577; subst. Inf. 6582. schiffen ohne reflex. Pron. 10866. schiffunge Schiff, Gelegenheit zum Schiffen 8753; = Schiff- fahrt? 8781. schifman 9958. 9965. 9972. schiht = geschiht 15033. schilt, fig. der vrönden 2045. *schiltgebœze 5804. schiltgeselle 5768. schipfes .Adv., quer 8887. schirmen subst. Inf. 2774. 5838. schlegtor s. slegetor. schoup Stroh, Strohwisch 7498 (MW). schouwe zur Umschreibung: des strites sch. 551; in bezzer Sch. komen, angesehener, be- rühmter werden 2925; fig. wunnen sch. (vielleicht sogar als Kompos. gemeint?) 6866; der sch. sunnenglanz 3720 (D). Schragen, womit das gestüele eingefriedet ist 5302. schranne 7304. schranz, sunder 13973. schribære 2281. schric am Plural 4690. 9195. 9639. 12498. 12534. schüftes adv. Gen., im Galopp 8887 (M). schumphentiure. Plvase ze sch. komen besiegt werden 1511. 269 schür, fig. herzeleides sch..3728. se (= sam) dir Got! 12262 (s. auch sam). segelen — sigelen 14994 (d). segen geben 3220f.; den s. sprechen 579. segenen subst. Inf. 8563. sehen. ouge s. s. ougensehen. seil F'em.? ain starchü s. 1391. seitiez (saities) Ka/m 10764. Selbander 6026. semit s. sámit. senendiu suht 2689. senftern 15624. sére als Neutr.? 4887. 4891; unbestimmien Geschlechis 9782. setzen. enein s. s. ein; wol gesat = besat 10796; an einen s., Thi. anheimstellen 3195 ; sinen muot an etw. s. 10685. sic fig.: enschumphierter vräuden s. 1231; s. erkiesen s. dort und verkiesen. sicherheit des herzen 4699. sichern geloben 9523; mit Dativ der Person und attributivem Partizip 1355 f. siechtage 4651. sigelen segeln 14924. sigen, Part. unsigende 1512. simele Semmel 11146. sin zur Umschreibung: vrägender s. s. dort. sin, mit im selben, Phrase? 3329. 3333 (u. z. beidemale gleich in den herangezogenen Hss.); mit Genet. Phrase: diu mare sint eines == handeln von ihm 7720; mit Präpos. ze: ze begrebde sin 1729. sinenthalben. von s. 2633. sinneclich 13670. sippe. einem von sippe, verwandt, sin 2845. site wird a) schwach flektiert (z. B. mit senelichem sitten u. d.) 633. 637. 1572. 3650. 4620. 5514. 5562. 5715. (6755 vgl. die Var). 6955. 7085. 7359. 7900. 8136 (doppelt). 10524.
röten 1101. rubin 5450. rüegen. vriuntliche r. die Arbeit des Dichters 15678. ruhen s. riuhen. rümen (rümen), eim bestimmtes Land 2092. rán — rám 1133 (wîter r.). 1428. ruofen, Prat. schwach ruofte 11214. saities s. seitiez. sæjen von der Stickerei auf der Satteldecke gebraucht 7400. *seldenstein IXompos.? 14238. salfieren s. das Tolgende. salüieren (salfieren) 6079. 6151. 11612. 13225. 18361; subst. Inf. 6018. sam mir! 4078 (s. auch se). sáme Saatfeld, Erdboden im allgemeinen 6347. samelieren, den turnei 8429. sämit (semit) 3298. 3575. 3640. 5358. 5772. 6381. 11353. sanc, von schellen 5800. sant Neutr. 1455. 5792. 7480. sante, sancte, san, frzös. saint vergl. das Namenverzeichnis unter Gilis, Gilien lant, Jö- hannes spitäl. sát, fig. der erbermde s. 15688. schâchzabelen 2777. 6540. schadehaft. Phrase: mir wirt sch. 9240. *schalander = frzös. chaland (Koenig, Dictionnaire, Wien o. J. I, p. 155), Warenschiff, Transportschiff" (== mlat. che- landium, mgr. zc2&vótov, s. auch Heyse, Fremdwb. 12. Aufl., p. 159) 10765. schallecliche 3096. 14747. schalliche(n) 649. *schaltwort (oder ist scheltwort , gemeint?) 9329 (W). schalwort Geschrei? 9329. | Wortverzeichnis. schamerdt 4151. 13919. schapellin 10904. scharlachen 3298. 3575. 3640. 5358. 14461. 14539. 14696. scharn mit Genet., absondern | 2656. scheiden, einem, mit folg. Obj.- | Satze, Bescheid tun 9435. scheinen, jämer 13436 (M W ). schelle 5800. 7410. schenke Mundschenke 15662. schenken subst. Inf. 14771. scherten an Zahl vermindern (Wb. 2, 2, 157b, oder von schern, das. 157a?): Part. geschart 2656. schetzen Lösegeld auflegen 6565 (M). 6577; subst. Inf. 6582. schiffen ohne reflex. Pron. 10866. schiffunge Schiff, Gelegenheit zum Schiffen 8753; = Schiff- fahrt? 8781. schifman 9958. 9965. 9972. schiht = geschiht 15033. schilt, fig. der vrönden 2045. *schiltgebœze 5804. schiltgeselle 5768. schipfes .Adv., quer 8887. schirmen subst. Inf. 2774. 5838. schlegtor s. slegetor. schoup Stroh, Strohwisch 7498 (MW). schouwe zur Umschreibung: des strites sch. 551; in bezzer Sch. komen, angesehener, be- rühmter werden 2925; fig. wunnen sch. (vielleicht sogar als Kompos. gemeint?) 6866; der sch. sunnenglanz 3720 (D). Schragen, womit das gestüele eingefriedet ist 5302. schranne 7304. schranz, sunder 13973. schribære 2281. schric am Plural 4690. 9195. 9639. 12498. 12534. schüftes adv. Gen., im Galopp 8887 (M). schumphentiure. Plvase ze sch. komen besiegt werden 1511. 269 schür, fig. herzeleides sch..3728. se (= sam) dir Got! 12262 (s. auch sam). segelen — sigelen 14994 (d). segen geben 3220f.; den s. sprechen 579. segenen subst. Inf. 8563. sehen. ouge s. s. ougensehen. seil F'em.? ain starchü s. 1391. seitiez (saities) Ka/m 10764. Selbander 6026. semit s. sámit. senendiu suht 2689. senftern 15624. sére als Neutr.? 4887. 4891; unbestimmien Geschlechis 9782. setzen. enein s. s. ein; wol gesat = besat 10796; an einen s., Thi. anheimstellen 3195 ; sinen muot an etw. s. 10685. sic fig.: enschumphierter vräuden s. 1231; s. erkiesen s. dort und verkiesen. sicherheit des herzen 4699. sichern geloben 9523; mit Dativ der Person und attributivem Partizip 1355 f. siechtage 4651. sigelen segeln 14924. sigen, Part. unsigende 1512. simele Semmel 11146. sin zur Umschreibung: vrägender s. s. dort. sin, mit im selben, Phrase? 3329. 3333 (u. z. beidemale gleich in den herangezogenen Hss.); mit Genet. Phrase: diu mare sint eines == handeln von ihm 7720; mit Präpos. ze: ze begrebde sin 1729. sinenthalben. von s. 2633. sinneclich 13670. sippe. einem von sippe, verwandt, sin 2845. site wird a) schwach flektiert (z. B. mit senelichem sitten u. d.) 633. 637. 1572. 3650. 4620. 5514. 5562. 5715. (6755 vgl. die Var). 6955. 7085. 7359. 7900. 8136 (doppelt). 10524.
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270 11609. 13893. 14128. 14862. 15050; b) stark, wie gewöhnlich 19. 487. 1074. 1465. 2153. 4623. 4781. 4883. 5969. 5990. 6056. 6305. 6341. 6755. 6805. 6820. 7327. 7853. 9483. 10088. 10929. 11183. 11915. 12204. 12345. 12285. 12389. 12661. 12814. 13402. 14244. 14406. 14640. 14673. 15009. 15453; e) I^ lezcion unbestimmt (so z. B. mit güetliche sitten «u. d.) 748 (fehlt in den Var., siehe Nach- träge). 2303. 3063. 3369. 3477. 3513. 4089. 4103. 5050. 5247. 5116. 5292. 5667. 6227. 6716. 7259. 9047. 10009. 10983. 11307. 11329. 11959. 12219. 13205. 13250. 13595. 13825. 14007. 14734. 14926. 15118. 15319; an den meisten dieser Stellen ist site zur Um- schreibung verwendet, u. z. mit Adj. oder mit Genet. des Subst., hiezu noch künecliche | s. 2489; unlobeliche s. 2535; jamers site 2689. sitzen, mit dem urliuge. Phrase? 14141. siuftebare 1218. siuftec seufzend 2688. siumen = sfimen 2550. sla, fig. leides s. 1032. slafstat 11033. slahen, cin pavelin = auf- schlagen (die folgende Präp. üf bewirkt die Erinnerung an die Verbindung mit der Adverbialprůp.: f slahen) 8351. slegetor (schlegtor) L'alltor 1890. slóz, fig. der zungen 12925. slüzzel, fig. der rede 19931. smáhen subst. Inf. 3490. smelehe (smelhe) Schmuele, eine Grasart 7447. 11399. smirzen 4223. soldier 534. soldieren (soviel als soldenieren und soldenen) 10856. Wortverzeichnis. soln. ir sont 786. 788. 1708. 1728. 3378. 3589. 6265. 9550. 9556. 10562. 10571. 10575. 10622. 11246. 11896. 12337. 13111. 13294. 13489. 13490. 13542. 13679. 15126. 15211; wir sont 1684. 5218. 9499. 10965. 10969. 13437. 14373; si sont 10976; si son 3316. *sonelle? 5800 (M). sorclich 1572. sorge hän, zuo etwas 13015. sorgeliche 8983. sorgen subst. Inf. 11772. soumære 3300. 5994. soumeschrin 5362. spache .Holzscheit, dürres Reis 7656. spalier 756. spalten énirans. 4990. sparn, von einem, michi von ihm reden 8808; lip und guot vor ritterlichem prise sp. 11383. spehe 2687. 13079. spiegelglas fig. 108. 3162. 6847. 10435. 12552. spital 15068. 15541. spiz (spizen, spissan, ist etwa sprizen gemeint?) ein kleines abgeschlagenes Stück des Schwertes 6459. 11109. sprechen, die äventiure 2164; einen tac, hof, turnei, ein zil sp. 344. 396. 403. 431. 2439. 5558 (Konstr.? vgl. die Var.). 5843. 7973. 8190. 13162. 15360; sp. gegen einem, die Stimme erheben, anklagen? (so mufs konstruiert werden, wenn im folg. Vers M beibehalten wird) 9328 (M); vür sich sp., weiter- sprechen, weiter erzählen 2164 (W); etw. an einen Sp., es von ihm verlangen 10545. sprinze Lanzensplitter 6649. sprinzelin 3827. sprize Lanzensplitter 7498. sranz s. schranz. stam, fig. der áventiure 10429. stan, áne etw. = ohne etwas sein 5001; vor kirchen st. 1803; diu riche stint an einem 12587 (s. auch unter riche). stapben 11453. stæte scluvach flektiert 4988. staten, einem eines Dinges 4951. stechen subst. Inf. 7380; if einen st. 7689. sterben subst. Inf. 1923; des spers und der wunden st. 9603. stift, das Süft 11799. 11818. 13723. stouben, die ritterschaft 7733. stözen gehen, reiten 7354. . Stráze (der minne) Die starke Flexion wird erwiesen durch den Nom. Plur. oder Akk. Sing. iuwer stráze: Unmâze 9672 (diu steht event. für die, «we ófter in DD, so gleich V. 9675). Der Vers kónnte etwa bedeuten „Kuere Wege, I'rau Minne, haben die Un- mäze, sind von ihr besetzt“ (wohl verderbt; bant oder büwet für hänt?). stric, fig. der ougen 13994. strich, valscher Schminke 13267. stritliche(n) 1236; Phrase: str. blicke halten = werharren im Kampfe, weiterkämpfen ? 1235 f. stüelen einen Sitz bereiten 6063. 13306. stumben, subst. Inf., das Stumm- sein 9779. 13400. 13413. *stundeclich 11226. stungen 4827. stunze J'em.? der Lamzen- stumpf? 1118 (D). s. auch trunze. süenen, sich gen einem 2960; sich s. mit folgendem daz-Satze 4464; sich s. if einen 4476; sich s. wider einem 8180. süme Subst. 12104. sumelich 548. sumerzit JMasc.? 4929. Fem. 10488. 5153.
270 11609. 13893. 14128. 14862. 15050; b) stark, wie gewöhnlich 19. 487. 1074. 1465. 2153. 4623. 4781. 4883. 5969. 5990. 6056. 6305. 6341. 6755. 6805. 6820. 7327. 7853. 9483. 10088. 10929. 11183. 11915. 12204. 12345. 12285. 12389. 12661. 12814. 13402. 14244. 14406. 14640. 14673. 15009. 15453; e) I^ lezcion unbestimmt (so z. B. mit güetliche sitten «u. d.) 748 (fehlt in den Var., siehe Nach- träge). 2303. 3063. 3369. 3477. 3513. 4089. 4103. 5050. 5247. 5116. 5292. 5667. 6227. 6716. 7259. 9047. 10009. 10983. 11307. 11329. 11959. 12219. 13205. 13250. 13595. 13825. 14007. 14734. 14926. 15118. 15319; an den meisten dieser Stellen ist site zur Um- schreibung verwendet, u. z. mit Adj. oder mit Genet. des Subst., hiezu noch künecliche | s. 2489; unlobeliche s. 2535; jamers site 2689. sitzen, mit dem urliuge. Phrase? 14141. siuftebare 1218. siuftec seufzend 2688. siumen = sfimen 2550. sla, fig. leides s. 1032. slafstat 11033. slahen, cin pavelin = auf- schlagen (die folgende Präp. üf bewirkt die Erinnerung an die Verbindung mit der Adverbialprůp.: f slahen) 8351. slegetor (schlegtor) L'alltor 1890. slóz, fig. der zungen 12925. slüzzel, fig. der rede 19931. smáhen subst. Inf. 3490. smelehe (smelhe) Schmuele, eine Grasart 7447. 11399. smirzen 4223. soldier 534. soldieren (soviel als soldenieren und soldenen) 10856. Wortverzeichnis. soln. ir sont 786. 788. 1708. 1728. 3378. 3589. 6265. 9550. 9556. 10562. 10571. 10575. 10622. 11246. 11896. 12337. 13111. 13294. 13489. 13490. 13542. 13679. 15126. 15211; wir sont 1684. 5218. 9499. 10965. 10969. 13437. 14373; si sont 10976; si son 3316. *sonelle? 5800 (M). sorclich 1572. sorge hän, zuo etwas 13015. sorgeliche 8983. sorgen subst. Inf. 11772. soumære 3300. 5994. soumeschrin 5362. spache .Holzscheit, dürres Reis 7656. spalier 756. spalten énirans. 4990. sparn, von einem, michi von ihm reden 8808; lip und guot vor ritterlichem prise sp. 11383. spehe 2687. 13079. spiegelglas fig. 108. 3162. 6847. 10435. 12552. spital 15068. 15541. spiz (spizen, spissan, ist etwa sprizen gemeint?) ein kleines abgeschlagenes Stück des Schwertes 6459. 11109. sprechen, die äventiure 2164; einen tac, hof, turnei, ein zil sp. 344. 396. 403. 431. 2439. 5558 (Konstr.? vgl. die Var.). 5843. 7973. 8190. 13162. 15360; sp. gegen einem, die Stimme erheben, anklagen? (so mufs konstruiert werden, wenn im folg. Vers M beibehalten wird) 9328 (M); vür sich sp., weiter- sprechen, weiter erzählen 2164 (W); etw. an einen Sp., es von ihm verlangen 10545. sprinze Lanzensplitter 6649. sprinzelin 3827. sprize Lanzensplitter 7498. sranz s. schranz. stam, fig. der áventiure 10429. stan, áne etw. = ohne etwas sein 5001; vor kirchen st. 1803; diu riche stint an einem 12587 (s. auch unter riche). stapben 11453. stæte scluvach flektiert 4988. staten, einem eines Dinges 4951. stechen subst. Inf. 7380; if einen st. 7689. sterben subst. Inf. 1923; des spers und der wunden st. 9603. stift, das Süft 11799. 11818. 13723. stouben, die ritterschaft 7733. stözen gehen, reiten 7354. . Stráze (der minne) Die starke Flexion wird erwiesen durch den Nom. Plur. oder Akk. Sing. iuwer stráze: Unmâze 9672 (diu steht event. für die, «we ófter in DD, so gleich V. 9675). Der Vers kónnte etwa bedeuten „Kuere Wege, I'rau Minne, haben die Un- mäze, sind von ihr besetzt“ (wohl verderbt; bant oder büwet für hänt?). stric, fig. der ougen 13994. strich, valscher Schminke 13267. stritliche(n) 1236; Phrase: str. blicke halten = werharren im Kampfe, weiterkämpfen ? 1235 f. stüelen einen Sitz bereiten 6063. 13306. stumben, subst. Inf., das Stumm- sein 9779. 13400. 13413. *stundeclich 11226. stungen 4827. stunze J'em.? der Lamzen- stumpf? 1118 (D). s. auch trunze. süenen, sich gen einem 2960; sich s. mit folgendem daz-Satze 4464; sich s. if einen 4476; sich s. wider einem 8180. süme Subst. 12104. sumelich 548. sumerzit JMasc.? 4929. Fem. 10488. 5153.
Strana 271
sunderére 3865. 11479. 13786. 14617. sunderrát Kompos.? 1602. 2516. 14958. sunderrede Kompos.? 3818. 4902. sunderrine 6350. sunderrote 7268. *sunderschal Kompos.? 13851. sunderschar 9086. *sunderwerdekeit 14875. *sunnenglanz, als Kompos. nicht belegt, fig. der welte lobes s. 2046; der schœne (schouwe D) s. 3720; mîner vróuden s. 6280. suochen subst. Inf. 7798. suone stæten 2585. *suonschaft 2477. suonlich 11941. 13687. sûr als Subst. 47. 1230. swærde 13965. swaren gebrechlich werden 15281. swederthalp 6730. sweinen, jámer 13436. swenden, den walt 6393. swerndiu arbeit 4409. Kompos.? swern under einen herren 10805. | swertdegen 5759. *swertestiure Kompos.? 5387. swigen subst. Inf. 11182. 12976. 13448. swinden, wnpers.: mir swindet 1950. 10105. 10325. 13127. swinen aufgehen, als Mafs- einheit: daz wol eins ackers lenge swein = aufging 7303. tac. ein leider t. = eine (Qual 452; Phrase: einen tac geben, leisten, sprechen, vor sprechen, vor zeln s. unter dem Verb. tagedinc. ein t. legen 298. tagelt = tagalt 6974. tambür 6032. tanzen subst. Inf. 5836. 14771. tegelich (tægelich, tâgelich) 2649. 2715. 11336. 11442. Wortverzeichnis. die Zugehörigkeit zu edlen Frauen 1991. teilen, ein spil t. 392. tihte Neutr., Gedicht 2286. tjostieren subst. Inf. 7368. 11069. 11213. tjostiure schwaches Masc. '1332. tiusch. tiuschiu lant 88. 2092. 5579. 9838 (M. Kritik der Sitten!). 15601. 15611; die áventiure in tiusche bringen 8494; in tiusche tihten 15616. tiute. etw. ze wiser t. sagen 2250. tocke Puppe 3822. töhterlin 3753. topel Würfelspiel 9825. tor, fig. der äventiure, Kingang, Anfang 9748. tórheit mt Genet. 3944 (M). tórlich 816. tôt, fig. herzeleides t. 3728. touc mit Part. Perf.: waz tohte mé gestriten? 7813. tragen, etw. an einen: min un- kunst an iu (= an die även- tiure) tr. = euch zuschieben, zur Last legen? 2294 (D); für tr. mit Akkus. nützen (M), (die Konstr. nach D ist aber wohl: ez einem fürtragen — zur Ehre amrechnen) 2009; vrôude tr. 1644; einen tac. tr. — fesisetzen 9238. tran, des wazzers 9997 (Var.). treten üz einem Dinge 14338; das Akkus.- Objekt ist ein lebendes Wesen 7699. trihte = frzös. triste (welches «uch Meyer- Lübke für schr wohl möglich hält; vgl. foreht für forest, Wb. 3, 384 ; ferner mehnie für massenie, das. 2, 1, 86; Gahjünje für die Gas- cogne) 2035. trinken subst. Inf. 4644; das, was man trinkt, Getränke 19458. 14741. teil: der t. der rehten wibe , triuweliche 13455. 271 triuwelós 9490. trüeben, einen an etw. 1984. trunken 9822. trunzen = trunzün 1118. 6754; trunze 9989. trûât Geliebter, ausgesprochen Masc. 10890. *trûtâmie Kompos.? 582. 2108. 8021. 9115. 13820. 13908. 14041. 14293. *trüt&àmis — Kompos.? 10410. 12564. 13058. trütgeselle Kompos.? 589. 606. 1723. 1867. 1896. 4907. 4855. 5438. 6306. 8200. 8257. 8954. 12469. 12578. 13151. trütgespil 4857. tschavälier (tschavolier) 6750. *tugendebernde 189. *tugendegernde Kompos. ? 3406. 3975. 14273. 15670. tugendelós 4708. tugenden (13). 3405. tugent schwach reflektiert 3280. tuon ze einem mit Adverb = einem etw. tun 2907; wider sich selber t. 2948; beschehen t., geschehen lassen 4485; den mæren unkünstlîche t. s. unter unkünstliche; umbe hin tuon s. unter umbe. turkopel Bogenschützen 645. 729. turnei. einen t. legen, nemen, samelieren, sprechen s. unter dem Verb. turnieren, lant an lant, s. unter lant. tasentstunt 11443. twál, sunder 10039. 10825. *twinge — twinc, fig. der herzen vrüude ein t. 3723. überdringen 11595. übergelt, fig. der mære 3830 (D). *übergenüegen. Phrase mich übergenüeget eines Dinges 5150. übergulde, fig. ü. von seneder nöt 3727.
sunderére 3865. 11479. 13786. 14617. sunderrát Kompos.? 1602. 2516. 14958. sunderrede Kompos.? 3818. 4902. sunderrine 6350. sunderrote 7268. *sunderschal Kompos.? 13851. sunderschar 9086. *sunderwerdekeit 14875. *sunnenglanz, als Kompos. nicht belegt, fig. der welte lobes s. 2046; der schœne (schouwe D) s. 3720; mîner vróuden s. 6280. suochen subst. Inf. 7798. suone stæten 2585. *suonschaft 2477. suonlich 11941. 13687. sûr als Subst. 47. 1230. swærde 13965. swaren gebrechlich werden 15281. swederthalp 6730. sweinen, jámer 13436. swenden, den walt 6393. swerndiu arbeit 4409. Kompos.? swern under einen herren 10805. | swertdegen 5759. *swertestiure Kompos.? 5387. swigen subst. Inf. 11182. 12976. 13448. swinden, wnpers.: mir swindet 1950. 10105. 10325. 13127. swinen aufgehen, als Mafs- einheit: daz wol eins ackers lenge swein = aufging 7303. tac. ein leider t. = eine (Qual 452; Phrase: einen tac geben, leisten, sprechen, vor sprechen, vor zeln s. unter dem Verb. tagedinc. ein t. legen 298. tagelt = tagalt 6974. tambür 6032. tanzen subst. Inf. 5836. 14771. tegelich (tægelich, tâgelich) 2649. 2715. 11336. 11442. Wortverzeichnis. die Zugehörigkeit zu edlen Frauen 1991. teilen, ein spil t. 392. tihte Neutr., Gedicht 2286. tjostieren subst. Inf. 7368. 11069. 11213. tjostiure schwaches Masc. '1332. tiusch. tiuschiu lant 88. 2092. 5579. 9838 (M. Kritik der Sitten!). 15601. 15611; die áventiure in tiusche bringen 8494; in tiusche tihten 15616. tiute. etw. ze wiser t. sagen 2250. tocke Puppe 3822. töhterlin 3753. topel Würfelspiel 9825. tor, fig. der äventiure, Kingang, Anfang 9748. tórheit mt Genet. 3944 (M). tórlich 816. tôt, fig. herzeleides t. 3728. touc mit Part. Perf.: waz tohte mé gestriten? 7813. tragen, etw. an einen: min un- kunst an iu (= an die även- tiure) tr. = euch zuschieben, zur Last legen? 2294 (D); für tr. mit Akkus. nützen (M), (die Konstr. nach D ist aber wohl: ez einem fürtragen — zur Ehre amrechnen) 2009; vrôude tr. 1644; einen tac. tr. — fesisetzen 9238. tran, des wazzers 9997 (Var.). treten üz einem Dinge 14338; das Akkus.- Objekt ist ein lebendes Wesen 7699. trihte = frzös. triste (welches «uch Meyer- Lübke für schr wohl möglich hält; vgl. foreht für forest, Wb. 3, 384 ; ferner mehnie für massenie, das. 2, 1, 86; Gahjünje für die Gas- cogne) 2035. trinken subst. Inf. 4644; das, was man trinkt, Getränke 19458. 14741. teil: der t. der rehten wibe , triuweliche 13455. 271 triuwelós 9490. trüeben, einen an etw. 1984. trunken 9822. trunzen = trunzün 1118. 6754; trunze 9989. trûât Geliebter, ausgesprochen Masc. 10890. *trûtâmie Kompos.? 582. 2108. 8021. 9115. 13820. 13908. 14041. 14293. *trüt&àmis — Kompos.? 10410. 12564. 13058. trütgeselle Kompos.? 589. 606. 1723. 1867. 1896. 4907. 4855. 5438. 6306. 8200. 8257. 8954. 12469. 12578. 13151. trütgespil 4857. tschavälier (tschavolier) 6750. *tugendebernde 189. *tugendegernde Kompos. ? 3406. 3975. 14273. 15670. tugendelós 4708. tugenden (13). 3405. tugent schwach reflektiert 3280. tuon ze einem mit Adverb = einem etw. tun 2907; wider sich selber t. 2948; beschehen t., geschehen lassen 4485; den mæren unkünstlîche t. s. unter unkünstliche; umbe hin tuon s. unter umbe. turkopel Bogenschützen 645. 729. turnei. einen t. legen, nemen, samelieren, sprechen s. unter dem Verb. turnieren, lant an lant, s. unter lant. tasentstunt 11443. twál, sunder 10039. 10825. *twinge — twinc, fig. der herzen vrüude ein t. 3723. überdringen 11595. übergelt, fig. der mære 3830 (D). *übergenüegen. Phrase mich übergenüeget eines Dinges 5150. übergulde, fig. ü. von seneder nöt 3727.
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272 überguot fig. 13691. überheren subst. Inf., das prü- fende Uberhóren 2288. überkomen, einen mit bete, bit- tend überreden 3549 ; die arbeit ü. überstehen, aushalten 12323; den ungewin mit guote ü. überwinden 12331. überkraft 11512. 11813. 11832. überlegen, mit mzasren — er- zählen? (Wb. 1, 993 mur bedecken) 1508 (D). überlesen, den brief 6323. überreden, einen eines Dinges 9471. 9475. übersprechen, sich 3416. *überteil 8393. übertriben, einen eines Dinges = es ihm zu viel tum, ihn überladen mit etwas 10473. überwegen bildlich: mich über- wiget der jámer 1936; über- wegender strit 11514; über- wegendiu kraft 12110; über- wegende schar 879. üeben. vróuden ü. 5832. . ff hin valten, den harnasch 1473. &f machen, einen 1528. Qf sperren 11121. Qf stózen landem (für gewóhn- lich àz stózen, s. auch dort!) 14924. fen = ûf, Praep. mit. Akkus. 6692. uffe 4174. 5100. &freht aufrecht 3808. umbe, mit Akkus. — von: umbe den kunde er bejagen .... = von dem konnte er (auf- richtige Trauer nach seinem Tode) gewinnen* 2073; umbe hin tuon, einen, ihn zwrück- drängen, wegdrängen 1084; u. guot s. unter komen; u. sehen 9161. umbehanc (unbehanc) 4811. 4847. (s. auch d. Namenverzeichnis). umberede 7094 (W). 8497. umbetriben zwm Besten haben? 13006. Wortverzeichnis. umbeváhen, einen mit bete 10192; subst. Inf. 14006. umbevane 597. unbescholten 1881. 4404. unbeschœnet, ez ist u. es braucht nicht erst beschönigt zu werden 9077 (vgl. Walther 106, 6). unbetelich 3590. 11985. 12817. unbetrogen an einem Dinge 3249. under in zeitlicher Bedeutung, under unser beider tage 2503; u. in zusammen 5530; u. ar- men eines, Arm in Arm mit einem 1813. underdringen, einem etw. 1454. underkomen etw. verhindern, vorbeugen 8616. *underschenke 15481. undersehen, etw. vorsehen mit dem Nebengedanken „ver- eiteln* 9487. underwegen lan, einen 15684. *undienest Subst. mit Genet. „nicht der Diener“ 14510. unerbarmherzec 1465. unervalt, fig. mit unervalten triuwen 15433. ungäz 4582. 4643. ungedäht, ich hän u. eines Dinges 1905. ungeliche 1995. 1998. ungelt 279. 15550. *ungemeinde Zrennung, das Ge- trenntsein? 4979. ungemüete, ein lihtez u. 4405. ungenislich 4871. 4925. ungerihte 15875. ungetrunken olme zu trinken 4582. ungevüege 9802. ungewaltie tuon, einen eines Dinges, ihn berauben 9373. ungewanct 6893. ungunst, fig. des herzen ger 4361.! | unguot, fig. des guotes 4359. unheimlich 3429. unkunst: min u. an iu mit Unterdrückung des verbalen Konstruktionsgliedes „meine an Euch (= an dieser även- tiure) nicht bewährte Kunst“ 2294; die u. des Dichters wol füegen 15677. unkünstliche tuon, den mæren, mangelhafte poetische Leistung 15679. unmaht 4646. 4867. unmæzeclich 1685. 9681. unmæzecliche 9682. unmiiezekeit 7178. unmuot, fig. des muotes 4360. unnæhe oder unnäch? Kempar. unnæher 9132. *unnâhen sich entfernen 9136. unpris 3633. 4738. unprisen 8487. unschamelich 2276. 9844. unschameliche 1328. unschantlich 9814 (M). unschulden, sich einem. 2508. unschuldie sin, einem eines Dinges 2443; u. werden, einem 2941; u. werden wider einen 2938. , unsenftekeit, fig. der senfte 4358. unser vrouwen messe — das Fest Mariä Himmelfahrt 6934. unsigende Part. 1512. unspannen = en(t)spannen 4049. unspien s. en(t)spannen. unstate 4962. untriuwelich 9354. | untreesten 4383. unverhouwen ganz, ganz und gar 50. unverkéret. mit unverkérten minnen 15431. unversinnet = unversunnen 10330. | unverwandelt beständig 10921. 14253. unvróude 4494. 11190. unvuoe Unannehnmlichkeit, un- angenehmer Tadel? 9133. unwerliche(n) 1360. unwille Zwist, Groll 314. 4362. unwip die den Namen We) acht verdient 1991. 1998. 2009.
272 überguot fig. 13691. überheren subst. Inf., das prü- fende Uberhóren 2288. überkomen, einen mit bete, bit- tend überreden 3549 ; die arbeit ü. überstehen, aushalten 12323; den ungewin mit guote ü. überwinden 12331. überkraft 11512. 11813. 11832. überlegen, mit mzasren — er- zählen? (Wb. 1, 993 mur bedecken) 1508 (D). überlesen, den brief 6323. überreden, einen eines Dinges 9471. 9475. übersprechen, sich 3416. *überteil 8393. übertriben, einen eines Dinges = es ihm zu viel tum, ihn überladen mit etwas 10473. überwegen bildlich: mich über- wiget der jámer 1936; über- wegender strit 11514; über- wegendiu kraft 12110; über- wegende schar 879. üeben. vróuden ü. 5832. . ff hin valten, den harnasch 1473. &f machen, einen 1528. Qf sperren 11121. Qf stózen landem (für gewóhn- lich àz stózen, s. auch dort!) 14924. fen = ûf, Praep. mit. Akkus. 6692. uffe 4174. 5100. &freht aufrecht 3808. umbe, mit Akkus. — von: umbe den kunde er bejagen .... = von dem konnte er (auf- richtige Trauer nach seinem Tode) gewinnen* 2073; umbe hin tuon, einen, ihn zwrück- drängen, wegdrängen 1084; u. guot s. unter komen; u. sehen 9161. umbehanc (unbehanc) 4811. 4847. (s. auch d. Namenverzeichnis). umberede 7094 (W). 8497. umbetriben zwm Besten haben? 13006. Wortverzeichnis. umbeváhen, einen mit bete 10192; subst. Inf. 14006. umbevane 597. unbescholten 1881. 4404. unbeschœnet, ez ist u. es braucht nicht erst beschönigt zu werden 9077 (vgl. Walther 106, 6). unbetelich 3590. 11985. 12817. unbetrogen an einem Dinge 3249. under in zeitlicher Bedeutung, under unser beider tage 2503; u. in zusammen 5530; u. ar- men eines, Arm in Arm mit einem 1813. underdringen, einem etw. 1454. underkomen etw. verhindern, vorbeugen 8616. *underschenke 15481. undersehen, etw. vorsehen mit dem Nebengedanken „ver- eiteln* 9487. underwegen lan, einen 15684. *undienest Subst. mit Genet. „nicht der Diener“ 14510. unerbarmherzec 1465. unervalt, fig. mit unervalten triuwen 15433. ungäz 4582. 4643. ungedäht, ich hän u. eines Dinges 1905. ungeliche 1995. 1998. ungelt 279. 15550. *ungemeinde Zrennung, das Ge- trenntsein? 4979. ungemüete, ein lihtez u. 4405. ungenislich 4871. 4925. ungerihte 15875. ungetrunken olme zu trinken 4582. ungevüege 9802. ungewaltie tuon, einen eines Dinges, ihn berauben 9373. ungewanct 6893. ungunst, fig. des herzen ger 4361.! | unguot, fig. des guotes 4359. unheimlich 3429. unkunst: min u. an iu mit Unterdrückung des verbalen Konstruktionsgliedes „meine an Euch (= an dieser även- tiure) nicht bewährte Kunst“ 2294; die u. des Dichters wol füegen 15677. unkünstliche tuon, den mæren, mangelhafte poetische Leistung 15679. unmaht 4646. 4867. unmæzeclich 1685. 9681. unmæzecliche 9682. unmiiezekeit 7178. unmuot, fig. des muotes 4360. unnæhe oder unnäch? Kempar. unnæher 9132. *unnâhen sich entfernen 9136. unpris 3633. 4738. unprisen 8487. unschamelich 2276. 9844. unschameliche 1328. unschantlich 9814 (M). unschulden, sich einem. 2508. unschuldie sin, einem eines Dinges 2443; u. werden, einem 2941; u. werden wider einen 2938. , unsenftekeit, fig. der senfte 4358. unser vrouwen messe — das Fest Mariä Himmelfahrt 6934. unsigende Part. 1512. unspannen = en(t)spannen 4049. unspien s. en(t)spannen. unstate 4962. untriuwelich 9354. | untreesten 4383. unverhouwen ganz, ganz und gar 50. unverkéret. mit unverkérten minnen 15431. unversinnet = unversunnen 10330. | unverwandelt beständig 10921. 14253. unvróude 4494. 11190. unvuoe Unannehnmlichkeit, un- angenehmer Tadel? 9133. unwerliche(n) 1360. unwille Zwist, Groll 314. 4362. unwip die den Namen We) acht verdient 1991. 1998. 2009.
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unwiplich nach Art der unwip, unwipliche schame 1990; u. missetat 2015 (M). unwirden entehren, 9675. urbor 3011. 11810. 11821 (Plur.). 11904. (Plur-). urborn, den lip 3258. urdrützelich 14406. urdruz 14869. urhap, fig. der vröuden 4680. urliuge. mit dem u. sitzen Phrase? 14141; ein u. ver- wetten s. dort. urliugen 14140. urloup hin mit dem possess. Pronomen 2918; wu. nemen, „ eines 5479. urlup (urlub, urlob, urlop) = urloup 910. 1837. 1920. 2668. 2917. 2973. 3451. 3938. 5256. 5262. 5294. 5389. 5429. 5461. 5463. 5469. 5479. 5510. 6956. 8281. 8282. 8563. 9995. 10361. 10678. 10687. 12014. 13657. 13834. 14149. 14190. 14587. 14592. 14596. 14601. 14604. 14861. 14900. 15009 15108. 15218. 15227; blofs einmal urlób 10187. ussier Boot 10765. üz = üze, aufsen 6593. úz brechen, daz hár 1593. 1595. fiz erbrogen austrotzen, trotzig wegnchmen 11812. fiz nemen, sich, eines Dinges 37. fiz stozen landen 14614. (14924? s. auch unter ûf stôzen). tiz vromen aussenden 9935. fizen, die u. = die üzern 11483. fizer, die fizern (im Gegensatze zu den inren, den Emge- schlossenen) 11483 (MW). 11490. 11491. 11503; daz À. her 12106; diu À. schar 6585. fizwendie au/sen 8951. üzzogen subst. Inf. 6346. schänden vâhen einen zuozim 2944. 2962 f. Deutsche Texte des Mittelalters, Wortverzeichnis. falieren, faylieren subst. Inf. 6457. vallen subst. Inf. 7507. 11416; einem in den zoum v. 6697. vilsche s. velsche. valten. den harnasch üf hin v. 1473. vanenüst 11750. 11759; vanenus 14104. vanre (vænre, venre) 930. 946. 957. 963. 969. var J'ahrt 8908. varn lan etw. 9869. 109221. fasant 11145. vaterlich 9560. vaterlin, veterlin 3774. 19741. 13492. veile. sich v. geben 11337. veilen mit Dativ der Person: sich etwas erkaufen 3302. 15538. feit frzós. fait 2029. vellesper 6476. 11100. 11399. velsche Swbst., T'reulosigkeit, àne v. lieben 2149. verbannen, valsche site 9744. verbarren, sich 12087. verch. ze verhe gân 9600. verdâht sizzen 4071. 14318. verebenen, sich, sich vergleichen, versiihnen 8123; einen v. 19172; etw. v. 15493. vereinen intrans. 4430. vergelten mit Genet. des Objekts 5493. verguot haben, etw. an einem 2531. verirren, einen der vart 7609. verkéren, einem elw., es ihm übel anrechnen 10439. verkiesen. Phrase: der sic ver- kiuset einen (s. auch erkiesen) 1310. verklagen, sich 8224. verkomen = vür komen 2208 (D). verlän, reflexiv und mit folgendem Akkus. c. Inf. 2192. verletzen, sich, hinter einer Letze verschanzen 12087. и. 273 verliesen, an etwas 8011. verligen, sich 2897. 2898. vermachen einschlie/sen 1537. vernemen verständig werden oder sein 2706. vernihten 365. verniugernen, an elw., die Lust, das Interesse am etwas ver- lieren 10480. 14059. verre Adj. 539; fernhin: ein verrer val — ein Fall fern- hin 8462. verren. Phrase: etw. verret mir gen dir 7604. ferrieren = furrieren 14540. versagen subst. Inf. 3597. 4363 (hier fig. sender bete). 4373. verscharn mit Genet., absondern 2656 (M). versenen 11755. verserten stuprare 9835. versinnen, sich eines Dinges, er- warten 9754. versitzen, sich, ги lange sitzen 3934. verslihten, sich, eines Dinges 1517. 2428. versniden, sich an ctwas, sich täuschen (phraseolog. „das Auge verletzen“) 3808. versprechen, sich, verteidigen 2164 (M). verstan, sich ze einem Dinge 9736. versteinen 4709. verstieben 6459 (W). verstumben, Part. verstumbet 12672. verswern, einem etw., thm zuliebe etwas abschwören, sich davon lossagen 9441. verswigen mit Akkus. der Person und daz-Satz: daz wip wart verswigen daz si niht vernam 1662 f.; mit doppeltem Akkus.: diu mzre sint mich verswigen 1078; Phrase: ich bin ver- swigen eines Dinges, man kann es mir nicht nachsagen 9350. 18
unwiplich nach Art der unwip, unwipliche schame 1990; u. missetat 2015 (M). unwirden entehren, 9675. urbor 3011. 11810. 11821 (Plur.). 11904. (Plur-). urborn, den lip 3258. urdrützelich 14406. urdruz 14869. urhap, fig. der vröuden 4680. urliuge. mit dem u. sitzen Phrase? 14141; ein u. ver- wetten s. dort. urliugen 14140. urloup hin mit dem possess. Pronomen 2918; wu. nemen, „ eines 5479. urlup (urlub, urlob, urlop) = urloup 910. 1837. 1920. 2668. 2917. 2973. 3451. 3938. 5256. 5262. 5294. 5389. 5429. 5461. 5463. 5469. 5479. 5510. 6956. 8281. 8282. 8563. 9995. 10361. 10678. 10687. 12014. 13657. 13834. 14149. 14190. 14587. 14592. 14596. 14601. 14604. 14861. 14900. 15009 15108. 15218. 15227; blofs einmal urlób 10187. ussier Boot 10765. üz = üze, aufsen 6593. úz brechen, daz hár 1593. 1595. fiz erbrogen austrotzen, trotzig wegnchmen 11812. fiz nemen, sich, eines Dinges 37. fiz stozen landen 14614. (14924? s. auch unter ûf stôzen). tiz vromen aussenden 9935. fizen, die u. = die üzern 11483. fizer, die fizern (im Gegensatze zu den inren, den Emge- schlossenen) 11483 (MW). 11490. 11491. 11503; daz À. her 12106; diu À. schar 6585. fizwendie au/sen 8951. üzzogen subst. Inf. 6346. schänden vâhen einen zuozim 2944. 2962 f. Deutsche Texte des Mittelalters, Wortverzeichnis. falieren, faylieren subst. Inf. 6457. vallen subst. Inf. 7507. 11416; einem in den zoum v. 6697. vilsche s. velsche. valten. den harnasch üf hin v. 1473. vanenüst 11750. 11759; vanenus 14104. vanre (vænre, venre) 930. 946. 957. 963. 969. var J'ahrt 8908. varn lan etw. 9869. 109221. fasant 11145. vaterlich 9560. vaterlin, veterlin 3774. 19741. 13492. veile. sich v. geben 11337. veilen mit Dativ der Person: sich etwas erkaufen 3302. 15538. feit frzós. fait 2029. vellesper 6476. 11100. 11399. velsche Swbst., T'reulosigkeit, àne v. lieben 2149. verbannen, valsche site 9744. verbarren, sich 12087. verch. ze verhe gân 9600. verdâht sizzen 4071. 14318. verebenen, sich, sich vergleichen, versiihnen 8123; einen v. 19172; etw. v. 15493. vereinen intrans. 4430. vergelten mit Genet. des Objekts 5493. verguot haben, etw. an einem 2531. verirren, einen der vart 7609. verkéren, einem elw., es ihm übel anrechnen 10439. verkiesen. Phrase: der sic ver- kiuset einen (s. auch erkiesen) 1310. verklagen, sich 8224. verkomen = vür komen 2208 (D). verlän, reflexiv und mit folgendem Akkus. c. Inf. 2192. verletzen, sich, hinter einer Letze verschanzen 12087. и. 273 verliesen, an etwas 8011. verligen, sich 2897. 2898. vermachen einschlie/sen 1537. vernemen verständig werden oder sein 2706. vernihten 365. verniugernen, an elw., die Lust, das Interesse am etwas ver- lieren 10480. 14059. verre Adj. 539; fernhin: ein verrer val — ein Fall fern- hin 8462. verren. Phrase: etw. verret mir gen dir 7604. ferrieren = furrieren 14540. versagen subst. Inf. 3597. 4363 (hier fig. sender bete). 4373. verscharn mit Genet., absondern 2656 (M). versenen 11755. verserten stuprare 9835. versinnen, sich eines Dinges, er- warten 9754. versitzen, sich, ги lange sitzen 3934. verslihten, sich, eines Dinges 1517. 2428. versniden, sich an ctwas, sich täuschen (phraseolog. „das Auge verletzen“) 3808. versprechen, sich, verteidigen 2164 (M). verstan, sich ze einem Dinge 9736. versteinen 4709. verstieben 6459 (W). verstumben, Part. verstumbet 12672. verswern, einem etw., thm zuliebe etwas abschwören, sich davon lossagen 9441. verswigen mit Akkus. der Person und daz-Satz: daz wip wart verswigen daz si niht vernam 1662 f.; mit doppeltem Akkus.: diu mzre sint mich verswigen 1078; Phrase: ich bin ver- swigen eines Dinges, man kann es mir nicht nachsagen 9350. 18
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274 Wortverzeichnis. verswigende (Part.?), wohl = | *fleter F'lótenbláser 1002. verswigen 11093. vertragen, etw., hingehn lassen, sich gefallen lassen 2294 (zur Konstruktion s. unkunst). 9549; einem etw. v. — es ihm nachsehen 2956. vertreten, einen an einer Sache 2200. *verurliugen, Part. verurliuget, vom Kampf bedrängt 12343. verweiset, an einem 2624. verwetten, ein urliuge? sich eidlich. verpflichten, auf den Kampf einzugehn, sich nicht zu entziehm? 10609. vesper liuten 3844; singen 3882. vesperie (vespere) 7330. 7340. 7350. 7519. 8439. 8499. vestecliche 500. vesten 1044. vestenunge, dem muote (ge- müete) 1009; stætiu v. = eid- liche Versicherung 15495. videlære 6031. fier frzüs. fier 6458. vil adverbial: swie vil er sluoc die sine dan 1448 (oder parallel Zw die sine?); substantivisch im Dativ: von vil ezzens 14760. fillehgunt — frzós. fils du comte 526. 666; philligunt 5946. vingerlin Siegelring 6270. vingerzeige (Wb. 3, 867 „der, auf den man mit den Fingern zeigt“; dies ist aber wohl erst eine Übertragung der Be- deutung des hier vorliegenden nomen actionis): „das Zeigen mit dem Finger“ 8801. virric 8491. vléhelieh 2158. vléheliche(n) 11429. vliz. sinen vl. legen an etwas 3030 f.; fig. der vróuden vl. 4489 flogieren s. floyieren. floitenspil 6032. flórieren 7. floyieren schweben 11092. упс Flügel oder fig. Flug? 3284. *vlühten 1343. volvüeren 2275. volleclich 10849. vollekomen an etwas 0132; ?n- trans., zum Ziele, zur Voll- endung kommen 2219. vollevarn an einem 1904. 9615; v. mit einem Dinge 2467. vor == hie vor 11710. vor behaben, einem etw. — vor ihm sichern 10108. vor éren sparn 3892. vor gehalten, einem = vor ihm bestehn 7731. vor sprechen, einen tac 403. vor zeln, einen tac 403. 409. vor ziln, einem ein gerihte, 2464. *vorbedunken subst. Inf. 1899 (MW). *vorbedunkunge Ahnung 1899. vorzeichen? 10645 (D). vrâgender sin, der Sinn der Frage, die Frage selbst 4205. vramspuotec 14224. 15054. franzois (francos), etw. in fr. lesen 3927. vrävellich 9325. vráz Schlemmer 14760. vremede schwach flektiert 4977. vremediu mære 9766; vr. áven- tiure 9769. vride Finfriedung (= letze) 6621. 6735. 7799. vriheit Freiheitsprivileg 11817. vriunden = vriundinne 3958. vromen machen, vollführen, mit prüdikat. Partizip. 2162. vróude tragen, einem 1644; vr. üeben 5832. vröudebernde 3094. 5068. 14684. vröudelös 1693. 2031. 2053. vrouwen messe, unser = das Fest Maric Himmelfahrt 6934. Voraussicht, vrönwen, sinen muot eines Dinges 9125. vrouwenschar 3686. vrümecliche 8914. vüegen, die unkunst des Dichters, ins Gleichgewicht bringen, ge- füge machen 15677. fundament, fig. der salden f. 2036. vünfzehendeste 3943. vuoge Adv. = gevuoge 2776. 2827 (D). vuoge Subst. v. sin 2740. vür temporale Práp., seit 5068. 9479. 14427. vlr daz temporale Konj., seit- dem 60. 4416. 11063. 12405. 12937. 13812. 14103. vür kéren 3053. 9090. vür komen an etw., gefördert werden, zur Geltung kommen 2208. vür legen. kund tun, vortragen 9509. 9534; v.l. mit meren 1508. vür tragen, eimem elw., es ihm zum Lobe anrechnen? 2009. *vürbesiht des guotes weise Sparsamkeit 3346. vürder stän 3622. 10611. vürdern, sich 8942. vürhten, einen an etw. 10791. furrieren (ferrieren, fivrrieren) 5773. 14540. vürspreche Advokat, anwalt 2161. vürsteclich 697. 3008. 3363. 3620. 14349. 14766. viirstinne schwach flektiert 13159. vürstlich 2801. vurt suochen 6758. wage. in w. stan 9513. wâgen 11264 (den = den ge- vangenen Gierart). wehen von der Tütigkeit des Dichters 2189. Phrase: in der Rechts- -wal Fem. 1202. 1263. 9282. walopieren subst. Inf. 4455. 11092 (MW).
274 Wortverzeichnis. verswigende (Part.?), wohl = | *fleter F'lótenbláser 1002. verswigen 11093. vertragen, etw., hingehn lassen, sich gefallen lassen 2294 (zur Konstruktion s. unkunst). 9549; einem etw. v. — es ihm nachsehen 2956. vertreten, einen an einer Sache 2200. *verurliugen, Part. verurliuget, vom Kampf bedrängt 12343. verweiset, an einem 2624. verwetten, ein urliuge? sich eidlich. verpflichten, auf den Kampf einzugehn, sich nicht zu entziehm? 10609. vesper liuten 3844; singen 3882. vesperie (vespere) 7330. 7340. 7350. 7519. 8439. 8499. vestecliche 500. vesten 1044. vestenunge, dem muote (ge- müete) 1009; stætiu v. = eid- liche Versicherung 15495. videlære 6031. fier frzüs. fier 6458. vil adverbial: swie vil er sluoc die sine dan 1448 (oder parallel Zw die sine?); substantivisch im Dativ: von vil ezzens 14760. fillehgunt — frzós. fils du comte 526. 666; philligunt 5946. vingerlin Siegelring 6270. vingerzeige (Wb. 3, 867 „der, auf den man mit den Fingern zeigt“; dies ist aber wohl erst eine Übertragung der Be- deutung des hier vorliegenden nomen actionis): „das Zeigen mit dem Finger“ 8801. virric 8491. vléhelieh 2158. vléheliche(n) 11429. vliz. sinen vl. legen an etwas 3030 f.; fig. der vróuden vl. 4489 flogieren s. floyieren. floitenspil 6032. flórieren 7. floyieren schweben 11092. упс Flügel oder fig. Flug? 3284. *vlühten 1343. volvüeren 2275. volleclich 10849. vollekomen an etwas 0132; ?n- trans., zum Ziele, zur Voll- endung kommen 2219. vollevarn an einem 1904. 9615; v. mit einem Dinge 2467. vor == hie vor 11710. vor behaben, einem etw. — vor ihm sichern 10108. vor éren sparn 3892. vor gehalten, einem = vor ihm bestehn 7731. vor sprechen, einen tac 403. vor zeln, einen tac 403. 409. vor ziln, einem ein gerihte, 2464. *vorbedunken subst. Inf. 1899 (MW). *vorbedunkunge Ahnung 1899. vorzeichen? 10645 (D). vrâgender sin, der Sinn der Frage, die Frage selbst 4205. vramspuotec 14224. 15054. franzois (francos), etw. in fr. lesen 3927. vrävellich 9325. vráz Schlemmer 14760. vremede schwach flektiert 4977. vremediu mære 9766; vr. áven- tiure 9769. vride Finfriedung (= letze) 6621. 6735. 7799. vriheit Freiheitsprivileg 11817. vriunden = vriundinne 3958. vromen machen, vollführen, mit prüdikat. Partizip. 2162. vróude tragen, einem 1644; vr. üeben 5832. vröudebernde 3094. 5068. 14684. vröudelös 1693. 2031. 2053. vrouwen messe, unser = das Fest Maric Himmelfahrt 6934. Voraussicht, vrönwen, sinen muot eines Dinges 9125. vrouwenschar 3686. vrümecliche 8914. vüegen, die unkunst des Dichters, ins Gleichgewicht bringen, ge- füge machen 15677. fundament, fig. der salden f. 2036. vünfzehendeste 3943. vuoge Adv. = gevuoge 2776. 2827 (D). vuoge Subst. v. sin 2740. vür temporale Práp., seit 5068. 9479. 14427. vlr daz temporale Konj., seit- dem 60. 4416. 11063. 12405. 12937. 13812. 14103. vür kéren 3053. 9090. vür komen an etw., gefördert werden, zur Geltung kommen 2208. vür legen. kund tun, vortragen 9509. 9534; v.l. mit meren 1508. vür tragen, eimem elw., es ihm zum Lobe anrechnen? 2009. *vürbesiht des guotes weise Sparsamkeit 3346. vürder stän 3622. 10611. vürdern, sich 8942. vürhten, einen an etw. 10791. furrieren (ferrieren, fivrrieren) 5773. 14540. vürspreche Advokat, anwalt 2161. vürsteclich 697. 3008. 3363. 3620. 14349. 14766. viirstinne schwach flektiert 13159. vürstlich 2801. vurt suochen 6758. wage. in w. stan 9513. wâgen 11264 (den = den ge- vangenen Gierart). wehen von der Tütigkeit des Dichters 2189. Phrase: in der Rechts- -wal Fem. 1202. 1263. 9282. walopieren subst. Inf. 4455. 11092 (MW).
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walsch (wälsch, wâlse, walsh, | welsch) welschez lant 504. 5579. 7089. 10506; wälschiu riche 138; wiilsche videlare 1003; wülschiu buoch 15609; in wilsche = in franzós. Sprache 81. 2253; diu wülsche warheit die franzós. Quelle 2168. walt. den w. swenden, s. dort. wan (won) man 9089. 9318. 9428. wápenkleit 7393. 10988. 11356. wäpenknappe 2823. war nemen mit Akkus. 2483. wiere — enwzre 9738. wárheit, diu gewaere w. 2167; | diu wälsche w. diec frzös. Quelle 2168. warnen, sich, 10704. wartespil (aber wohl kawm im der Bedeutung Schauspiel wie WU. 2, 2, 504, sondern eher :) Hoffnung, Aussicht 13567. wartman 774. wärzeichen? 10645 (worzeichen, s. auch wortzeichen und vor- zeichen). wase 13028. wät, fig. der triuwen w. 15685. wetlich wahrscheinlich 10861. wäfen, fig. der minne 9663. waz danne! 12819. waz ob! 9876. wazzer. das w. geben, zum Händewaschen nach dem Essen 13304. we tuon. Phrase: daz (= die Schilderung des Unglückes) tuot an den mæren wê 1025; Part. wê tuonde 4403. 4443. weder — deweder Partikel ent- weder 4706. wegen, einen an zühten 3321. weindiu (weinendiu) ougen 9780. weinlich 1232. weise, der blofs den Vater ver- loren hat 1911. wellen. ir went 832. 4906. 5329. 8709. 9532. 9547. 10573. 10574. Wortverzeichnis. 275 10627 (hier allerdings vom ! wizzende, diu, Subst.: mit der Schreiber nachträglich ge- bessert, s. die Var.). 11997. 14525. 14659. wer, fig. des unwillen 4362. | werben, mit einem 5671. werde fem. Subst., Würde 5864. wertliche 12184. wesen, subst. Inf., die Anwesen- heit 3311. wichen subst. Inf. 19114; einem w. 7728. 7857. wide. w. gebieten 14988. wider hurten 6632. wider strit um die Wette 3896. wider tuon etw. 1094; einen 7684. widergelt, fig. der mere 3830; der manheit w. 6712; siiezes lónes w. 7921; strites w. 9256. widerkéren in eigentlichster Be- deutung: umdrehen 1333. widerstriten subst. Inf. 3033. 7357. 14368. widerwinken 10117. wikeli wâ frzüs.? 6750. *wicleise Kampflied, Schlachi- gesang 1303. wille stark flektiert 13682; zur Umschreibung: geselleclicher w. — geselleschaft 14598. Ansehen, { winken subst. Inf. 11034; ab- solut (d.h. ohne Dativ) 9977. (10958). 12051; näch einem w. 10085. wirtin 10001. wisen zuo etw. = einen Rat zu etwas geben 8575; an einen | w. mit untergeordnetem Satze, raten 8639. wisheit legen an etw. 2265. wite, eine w. machen in der enge 1132. witüwe — witewe 1911. wizzen. Phrase: mir ist etw. ze wizzenne — ich weiz es 2934. bi dem swerte und bí der ; abwinken 9993. | w. min mit meinem Vorwissen, meines Erachtens 3424. wizzentliche(n) 2955. wol komen passend, angebracht, förderlich sein 2288. wol tuon wohl winzugehn wissen 2886. (2888). wort, senftez (fig. 4399. wortelin 8481. wortzeichen 10645 (M). wiiesten mit Genet. 3343. wüestunge des guotes, schwendung 3343 (D). wunnebernde 1028. 3164. 3710. 4407. 10911. wunnenkranz, fig. mines liebes w. 6279. wunnenschouwe Kompos. 2 6866. wunnespil Kompos.? 9801. wunsch fig. (z. T. personifiziert) 69. 2578. 2692. 8155. 8719. 3743 f. 3787 ff. 7202. 8583. 8622. 11715. 12181. 12196. 13204. 13213. 13236. 13237. 13238. 13319. 13794. 13996. 14607. 14793. 14937. 15132. 15411. 15418. minne ) Ver- | *wunscheclich 14245. 14299. *wunschecliche 214. 2789. wunschlich (wunslich) 3105. wunschliche (wunsliche, wun- scheliche) 2733. 2838. wurzegarte 8878. 8900. 8945. 9029. wurzen 15417. zá! frzós. Interj., hierher! 6150. zabelen 2777 (MW). zamen. vrevel z. 6700 (MW). zart Subst. 2927. zart sin, einem 2921. zarteclich 3138. . Zartecliche 2672. 13083. zartliche 2868. ze mejsterschefte (sprechen, tih- ten) meisterliche 2180. 2259.
walsch (wälsch, wâlse, walsh, | welsch) welschez lant 504. 5579. 7089. 10506; wälschiu riche 138; wiilsche videlare 1003; wülschiu buoch 15609; in wilsche = in franzós. Sprache 81. 2253; diu wülsche warheit die franzós. Quelle 2168. walt. den w. swenden, s. dort. wan (won) man 9089. 9318. 9428. wápenkleit 7393. 10988. 11356. wäpenknappe 2823. war nemen mit Akkus. 2483. wiere — enwzre 9738. wárheit, diu gewaere w. 2167; | diu wälsche w. diec frzös. Quelle 2168. warnen, sich, 10704. wartespil (aber wohl kawm im der Bedeutung Schauspiel wie WU. 2, 2, 504, sondern eher :) Hoffnung, Aussicht 13567. wartman 774. wärzeichen? 10645 (worzeichen, s. auch wortzeichen und vor- zeichen). wase 13028. wät, fig. der triuwen w. 15685. wetlich wahrscheinlich 10861. wäfen, fig. der minne 9663. waz danne! 12819. waz ob! 9876. wazzer. das w. geben, zum Händewaschen nach dem Essen 13304. we tuon. Phrase: daz (= die Schilderung des Unglückes) tuot an den mæren wê 1025; Part. wê tuonde 4403. 4443. weder — deweder Partikel ent- weder 4706. wegen, einen an zühten 3321. weindiu (weinendiu) ougen 9780. weinlich 1232. weise, der blofs den Vater ver- loren hat 1911. wellen. ir went 832. 4906. 5329. 8709. 9532. 9547. 10573. 10574. Wortverzeichnis. 275 10627 (hier allerdings vom ! wizzende, diu, Subst.: mit der Schreiber nachträglich ge- bessert, s. die Var.). 11997. 14525. 14659. wer, fig. des unwillen 4362. | werben, mit einem 5671. werde fem. Subst., Würde 5864. wertliche 12184. wesen, subst. Inf., die Anwesen- heit 3311. wichen subst. Inf. 19114; einem w. 7728. 7857. wide. w. gebieten 14988. wider hurten 6632. wider strit um die Wette 3896. wider tuon etw. 1094; einen 7684. widergelt, fig. der mere 3830; der manheit w. 6712; siiezes lónes w. 7921; strites w. 9256. widerkéren in eigentlichster Be- deutung: umdrehen 1333. widerstriten subst. Inf. 3033. 7357. 14368. widerwinken 10117. wikeli wâ frzüs.? 6750. *wicleise Kampflied, Schlachi- gesang 1303. wille stark flektiert 13682; zur Umschreibung: geselleclicher w. — geselleschaft 14598. Ansehen, { winken subst. Inf. 11034; ab- solut (d.h. ohne Dativ) 9977. (10958). 12051; näch einem w. 10085. wirtin 10001. wisen zuo etw. = einen Rat zu etwas geben 8575; an einen | w. mit untergeordnetem Satze, raten 8639. wisheit legen an etw. 2265. wite, eine w. machen in der enge 1132. witüwe — witewe 1911. wizzen. Phrase: mir ist etw. ze wizzenne — ich weiz es 2934. bi dem swerte und bí der ; abwinken 9993. | w. min mit meinem Vorwissen, meines Erachtens 3424. wizzentliche(n) 2955. wol komen passend, angebracht, förderlich sein 2288. wol tuon wohl winzugehn wissen 2886. (2888). wort, senftez (fig. 4399. wortelin 8481. wortzeichen 10645 (M). wiiesten mit Genet. 3343. wüestunge des guotes, schwendung 3343 (D). wunnebernde 1028. 3164. 3710. 4407. 10911. wunnenkranz, fig. mines liebes w. 6279. wunnenschouwe Kompos. 2 6866. wunnespil Kompos.? 9801. wunsch fig. (z. T. personifiziert) 69. 2578. 2692. 8155. 8719. 3743 f. 3787 ff. 7202. 8583. 8622. 11715. 12181. 12196. 13204. 13213. 13236. 13237. 13238. 13319. 13794. 13996. 14607. 14793. 14937. 15132. 15411. 15418. minne ) Ver- | *wunscheclich 14245. 14299. *wunschecliche 214. 2789. wunschlich (wunslich) 3105. wunschliche (wunsliche, wun- scheliche) 2733. 2838. wurzegarte 8878. 8900. 8945. 9029. wurzen 15417. zá! frzós. Interj., hierher! 6150. zabelen 2777 (MW). zamen. vrevel z. 6700 (MW). zart Subst. 2927. zart sin, einem 2921. zarteclich 3138. . Zartecliche 2672. 13083. zartliche 2868. ze mejsterschefte (sprechen, tih- ten) meisterliche 2180. 2259.
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276 Wortverzeichnis. ze muote sin unpers.: mir ist des ze muote 2512. ze nôt = wenn einer in Not ist 2820. ze rosse und ze vuoze 2775. ze wunsche = wunschlîche (gestalt) 2703. zeigen, die tjost einander 11106. zeln, einen tac (vor) 403. 409. zepter 7229. zer. ritters z. Aufwand 6812. zerhaft 3344. zerklieben 6459 (D). zern ohne Objekt 3340. zerrisen (: wîsen), wohl = zer- rizen (s. dort) 11398. zerrizen (: wizen, wohl kaum zerrisen : wisen, s. dort) 11398. zersæjen, von der Stickerei auf der Satteldecke gebraucht 7400 (M). zersprîzen 11398 (W). zertrennen 285. 365. 7780. zerwerfen, sich eines Dinges, in Zwiespalt (mit sich selbst) ge- raten über etwas, zögern 237. ziehen, einen ze einem kinde 2865; sich z., Phrase: diu hoverede ziuhet sich gen friuntschaft 348. zil. Phrase: ergrîfen mîniu zil, mir nahekommen, mich er- reichen (fig.) 3289; Phrase: sîn zil irgendwohin nemen 8871; der zît ist daz zil ge- nomen = es ist Zeit 9012. zimelich 9858. zimiert = gezimiert 7313. zins, fig. und zur Umschreibung stritlicher zins = strit 434. zinsen. sich z. ohne nähere Be- stimmung 2651; sich z. mit Dativ, Phrase: diu vröude zinset sich riuwelfcher nôt (wirft Schmerz und Not als Zinsen ab, verzinst sich mit Schmerz und Not) 1214 f.; sich z. mit Akkusativ, Phrase: daz guot zinset sich silber (= verzinst sich mit Silber, in Silber) 222. 3019 f. zinshaft machen, einen 11853. zît Masc.? (vgl. sumerzît) 4929. 5153; einmal schwach flektiert 9668 (D). zoehen, einen 11096. zol. Phrase: diu riuwe nimt leiden z. 1186. zoumen zum Gefangenen machen 6643. 6654. zuc fig. = zuht, einen an rehten zügen wegen 3321 (D). zühteclich 3369. zühtecliche(n) 2902. 13615. zuo gâhen 2451. zuo komen, einem 10016. zno legen. Phrase, nur in Ver- bindung mit dem Subst. jugent: sîn süeziu jugent leite zuo mit reiner tugent, nahm zu, wuchs, ergänzte sich, vervoll- kommnete sich 2746; zuo legendiu jugent 248 (W). 15605. zuo schicken 4662. zuo sehen 3579 f. zuo sigen herankommen 5705. zweien, sich mit gesellekeit 6025; gezweiet riten 6027. zwivalten, sich 5632. zwivelhaft? 13711 (s. die Var.). zwivellich ungewis 4692. zwivelliche 8404.
276 Wortverzeichnis. ze muote sin unpers.: mir ist des ze muote 2512. ze nôt = wenn einer in Not ist 2820. ze rosse und ze vuoze 2775. ze wunsche = wunschlîche (gestalt) 2703. zeigen, die tjost einander 11106. zeln, einen tac (vor) 403. 409. zepter 7229. zer. ritters z. Aufwand 6812. zerhaft 3344. zerklieben 6459 (D). zern ohne Objekt 3340. zerrisen (: wîsen), wohl = zer- rizen (s. dort) 11398. zerrizen (: wizen, wohl kaum zerrisen : wisen, s. dort) 11398. zersæjen, von der Stickerei auf der Satteldecke gebraucht 7400 (M). zersprîzen 11398 (W). zertrennen 285. 365. 7780. zerwerfen, sich eines Dinges, in Zwiespalt (mit sich selbst) ge- raten über etwas, zögern 237. ziehen, einen ze einem kinde 2865; sich z., Phrase: diu hoverede ziuhet sich gen friuntschaft 348. zil. Phrase: ergrîfen mîniu zil, mir nahekommen, mich er- reichen (fig.) 3289; Phrase: sîn zil irgendwohin nemen 8871; der zît ist daz zil ge- nomen = es ist Zeit 9012. zimelich 9858. zimiert = gezimiert 7313. zins, fig. und zur Umschreibung stritlicher zins = strit 434. zinsen. sich z. ohne nähere Be- stimmung 2651; sich z. mit Dativ, Phrase: diu vröude zinset sich riuwelfcher nôt (wirft Schmerz und Not als Zinsen ab, verzinst sich mit Schmerz und Not) 1214 f.; sich z. mit Akkusativ, Phrase: daz guot zinset sich silber (= verzinst sich mit Silber, in Silber) 222. 3019 f. zinshaft machen, einen 11853. zît Masc.? (vgl. sumerzît) 4929. 5153; einmal schwach flektiert 9668 (D). zoehen, einen 11096. zol. Phrase: diu riuwe nimt leiden z. 1186. zoumen zum Gefangenen machen 6643. 6654. zuc fig. = zuht, einen an rehten zügen wegen 3321 (D). zühteclich 3369. zühtecliche(n) 2902. 13615. zuo gâhen 2451. zuo komen, einem 10016. zno legen. Phrase, nur in Ver- bindung mit dem Subst. jugent: sîn süeziu jugent leite zuo mit reiner tugent, nahm zu, wuchs, ergänzte sich, vervoll- kommnete sich 2746; zuo legendiu jugent 248 (W). 15605. zuo schicken 4662. zuo sehen 3579 f. zuo sigen herankommen 5705. zweien, sich mit gesellekeit 6025; gezweiet riten 6027. zwivalten, sich 5632. zwivelhaft? 13711 (s. die Var.). zwivellich ungewis 4692. zwivelliche 8404.
- I: Titul
- V: Předmluva
- 1: Edice
- 250: Rejstřík